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SKI & BIKE KARWENDEL: WENN DAS FRÜHJAHR KOMMT...

Fotos: © Ortovox / Max Draeger

...dann hat sich hoffentlich nicht nur die Corona-Situation entspannt, sondern wir können auch späten Powder oder frühen Firn auf unseren Hausbergen genießen. Oder bereits erste Strecken mit dem Mountainbike fahren. Für Hendrik Reschke und Tobi Zehetmaier, die beide bei der Sportartikelfirma Ortovox in Süddeutschland arbeiten, sind die wilden, schroffen Berge des Karwendels die Hausberge. Wie ein gewaltiger Brocken liegt das Massiv zwischen Bayern und Tirol und präsentiert furchige Flanken, wunderschöne Weiten und grandiose Wände. Hendrik und Tobi nehmen uns mit auf eine Skitour zur Grubenkarspitze – eine zehrende und lange, aber absolut lohnende Tour.

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Fotos: © Ortovox / Max Draeger

Das Karwendelmassiv liegt noch im Dämmerlicht, als Hendrik und Tobi lostreten. Die ersten 18 Kilometer bis zum Rossloch legen die beiden auf dem Bike zurück, die Ski sind an den Rucksacksack geschnallt. Es stimmt schon: Viele Teile ihrer heimatlichen Alpen sind überlaufen. Doch hier, in den Tiefen des Karwendels, das weder mit Straßen noch mit Liften erschlossen ist, könnte es einsamer kaum sein.

Fotos: © Ortovox / Max Draeger

Das Rossloch ist der höchst gelegene Teil des Hinterautals. Es ist umzingelt von imposanten Gipfeln und liegt so fast den kompletten Winter im Schatten – und bietet dadurch unzählige Skitourenmöglichkeiten. Hier im Talschluss fellen Hendrik und Tobi deshalb auch auf und starten hinauf auf das Plateau und weiter in den riesigen Kessel südlich der Grubenkarspitze.

Fotos: © Ortovox / Max Draeger

Am Gipfel der Grubenkarspitze angekommen, reicht der Blick zurück ins Hinterautal. Auf der anderen Seite fallen die schroffen Nordwände steilhinab. Das Timing ist perfekt: Die Sonne verwandelt den harten Schnee langsam in perfekten Butterfirn. Die beiden fahren ab und ziehen ihre Spuren in den Schnee. Die vollkommene Einsamkeit, die Schroffheit der Berge, die Weite des Karwendels: Das bedeutet Heimat.

Fotos: © Ortovox / Max Draeger

HENDRIKS 5 TIPPS FÜR SICHERE FRÜHJAHRSTOUREN

Früher Aufbruch

Frühjahrsskitouren sind nichts für Langschläfer. An Firnhängen und Gletschern steigen die Temperaturen im Tagesverlauf rasch an. Der hart gefrorene Schnee firnt zunächst auf und wird dann sulzig. Die Gefahr der Selbstauslösung von Gleitschneelawinen steigt erheblich. Daher ist ein früher Aufbruch ratsam.

Flüssigkeit & Sonnenschutz

Mit erhöhten Temperaturen sollte man im Frühjahr natürlich an ausreichend Flüssigkeit denken (je nach Länge der Tour 2 bis 3 Liter im Trinksystem). Ebenso unverzichtbar ist Sonnenschutz Form einer Kappe und Sonnencreme (UPF 50+).

Schaufel & Eispickel

Vielseitig einsetzbare Ausrüstung auf Skitour hilft dabei, Gewicht zu sparen. Praktisch ist zum Beispiel eine Schaufel, deren Schaft zum Eispickel umfunktioniert werden kann. Bei Bedarf kann der Pickel in anspruchsvollen Passagen unterstützend eingesetzt werden.

Harscheisen einpacken

Am Morgen ist die Schneedecke meist hart gefroren, teilweise sogar vereist. Häufig finden Felle allein so nur noch schwer Halt. Daher sollte man immer Harscheisen mitführen und diese anlegen, bevor man in eisige und steile Passagen einsteigt.

Bike & Ski

Spätestens im Mai sind die Zuwege in die Täler frei und man erreicht die letzten befahrbaren Hänge mit dem Rad. Wichtig ist auch hier, die aktuellen Bedingungen zu beachten. Womöglich sind Wege noch wegen Lawinengefahr gesperrt.

TOURENFAKTEN:

ART: Bike- und Skitour

DAUER: 6 Stunden

HÖHENMETER: 1.784 Höhenmeter

SCHWIERIGKEIT: schwer