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noch immer DÖW (Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes) als rechtsextrem kategorisiert wird. Obwohl auch hier die Medien regelmäßig über jene Verbindungen Bericht erstatten, wird von Seiten der FPÖ meist abwehrend von Einzelpersonen gesprochen, oder aber von einer linkslinken Hetzkampagne der Medien gegen die FPÖ und dem Schwung der sogenannten „Faschismuskeule“. Beispielsweise tauchte 2009 ein Partyfoto vom damaligen Bezirksrat und Obmann des RFJ Leopoldstadt auf Facebook auf, wo dieser grinsend den Ärmel seines T-Shirts hochzieht und ein mit Edding gemaltes Hakenkreuz in die Kamera hält. Franz Lindenbauer selbst meinte dazu, er habe nicht bemerkt, dass ihm jemand etwas auf den Arm gemalt hätte und vermutete gegenüber der Zeitung „die Presse“, dass dahinter auch eine Fotomontage stecken könne.

Vergleich zur letzten Landtagswahl – der prozentual größte Verlust, der in der Geschichte der 2. Republik bisher bei einer Wahl eingefahren wurde. In weiterer Folge gab es mehrere Krisensitzungen, innerhalb der FPK wurden die innerparteilichen Spannungen teilweise medial ausgetragen. Große Teile der Parteibasis forderten, dass Dobernig und der ehemalige Landeshauptmann Dörfler auf ihre Mandate verzichten sollen, diese weigerten sich bislang konsequent. Neben den personellen Schwierigkeiten offenbarten sich auch finanzielle: Wegen der Stimmeinbußen steht der FPK anteilsmäßig weniger Parteienförderung zu, ebenso verliert sie rund 1,8 Mio Euro im Jahr an Parteien- und Klubförderung, da sie nun weniger Abgeordnete stellt. Zudem werden in nächster Zukunft Kredite in Millionenhöhe fällig. Seither wird über eine Spaltung der FPK spekuliert, aber auch über eine erneute Vereinigung mit der Bundes-FPÖ.

Dieser Fall sei nur stellvertretend für die vielen „Ausrutscher“ von FPÖ- Politiker/-innen und – Funktionär/-innen genannt, ein Blick auf die in der Linkbox (siehe unten) angeführten Internetseiten ist sehr zu empfehlen.

Blaue Krise Ausschlaggebend für die sinkenden Umfragewerte der Freiheitlichen waren zum Einen diverse Urteilssprüche rund um Kärntner FP- Politiker/innen, die zur Forderung nach Neuwahlen auf Landesebene führten. Mehrmals wurden Neuwahlanträge der anderen Parteien im Kärntner Landtag nur dadurch verhindert, dass die FPKAbgeordneten gemeinsam die Sitzung verließen – dadurch war das benötigte Anwesenheitsquorum nicht mehr erfüllt und es konnte nicht über die Neuwahlen abgestimmt werden. Zum Anderem tauchte im September eine neue Partei auf der politischen Bühne auf: das Team Stronach. Befürworter/-innen des TSÖ sind zum Großteil ehemalige FPÖ- Befürworter/-innen, wie Umfragen und auch Wählerstromanalysen aufzeigen. Bei den Wahlen in Niederösterreich am 3. März fuhr die FPÖ eine kleine Niederlage ein und eine noch größere bei den Kärntner Landtagswahlen am selben Tag. In der ehemaligen Hochburg Jörg Haiders verloren die Freiheitlichen rund 27% im

Links gegen Rechts Hier einige interessante Links, die sich mit Rechtsextremismus und Verbindungen der FPÖ und ihrer Funktionär/-innen in die neonazistische Szene beschäftigen: http://rfjwatch.wordpress.com/ http://bawekoll.wordpress.com/ http://kuesselskameraden.blogsport.eu/ www.stopptdierechten.at www.gegenrechts.at 11

RECHTSEXTREMISMUS

Auch auf Bundesebene kam es zu Krisensitzungen und personellen Rochaden, unter anderem wurde beschlossen, dass der umstrittene Dritte Nationalratspräsident Martin Graf sich nicht erneut für dieses Amt bewerben werde. Seit seiner Wahl zum Nationalratspräsidenten gab es immer wieder Kritik an Graf, der auch Mitglied in der vom DÖW als rechtsextrem eingestuften Burschenschaft Olympia ist und bereits des Öfteren mit problematischen Aussagen und Verbindungen zu Rechtsextremen mediale Aufmerksamkeit erregte. Aus all diesen Gründen (und noch vielen mehr) ist und bleibt die Freiheitliche Partei politisch nicht trag- und vor allem nicht wählbar!


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