Kunststoffxtra 11 2016

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KUNSTSTOFF XTRA

FOKUS

Ein Schweizer Traditionsunternehmen wechselt den Besitzer

Kunststoff Schwanden stellt die Weichen neu Die 1883 als Bär-Luchsinger gegründete Kunststoff Schwanden AG wechselt den Besitzer. Mit der Mehrheitsbeteiligung am Schweizer Familienunternehmen durch Bregal Unternehmerkapital löst der bisherige Eigentümer Albert Kiener die Nachfolgeregelung und stellt gleichzeitig durch die Internationalisierung der Produktions­st­andorte die Weichen für den weiteren Unternehmenserfolg.

Die Kunststoff Schwanden AG entwickelt und produziert hochwertige Lösungen und Produkte in der Spritzgiesstechnik. Das Unternehmen ist in den letzten Jahren zum grössten privaten Arbeitgeber im Kanton Glarus mit über 500 Mitarbeitern herangewachsen. Heute steht ein Maschinenpark mit rund 100 Hightech-Anlagen zur Verfügung. Spezialisiert ist das Schweizer Familienunternehmen auf anspruchsvolle Kunststoffteile und komplexe Baugruppen für die Bereiche Verpackung, technische Teile, Haushaltgeräte und Automobiltechnik. «Mit dem Erfolg und dem Wachstum der Kunststoff Schwanden AG haben sich in den letzten Jahren neue Herausforderungen ergeben. Insbesondere die vermehrte Kundenanforderung, als Zulieferer auch in den wichtigen Wirtschaftsregionen wie China, Mexiko und den USA vor Ort präsent zu sein, erfordert eine Internationalisierung der Produktionsstandorte. Darüber hinaus kam der Zeitpunkt, meine Nachfolge zu regeln, die Weichen für den weiteren Unternehmenserfolg zu stellen und damit der Verantwortung für die vielen Arbeitsplätze gerecht zu werden. Ich bin hoch erfreut, mit Bregal einen Partner gefunden zu haben, der aufgrund seiner internationalen Erfahrung hervorragend zur Kunststoff Schwanden AG passt», begründet Albert Kiener den Verkauf und die Partnerwahl. Die Betriebsliegenschaften der beiden Standorte Schwanden und Näfels bleiben im Eigentum von Albert Kiener und werden der Kunststoff Schwanden AG vermietet.

Dauerhafte Werte schaffen Bregal Unternehmerkapital wird die Mehrheit der Anteile halten. Der Unternehmer 4

Albert Kiener wird mit einer massgeblichen Minderheitsbeteiligung von über 20 Prozent beteiligt bleiben. Anteile erwerben werden ebenfalls André Bermann (CEO) und Martin Züger (CFO), die ihre bisherigen Managementfunktionen beibehalten. Zusätzlich ist eine Beteiligung weiterer Mitglieder des obersten Kaders vorgesehen. «Wir wollen gemeinsam mit den Beteiligungen dauerhafte Werte schaffen. Und wenn das Management ebenfalls am Unternehmen beteiligt ist, stärkt das eine partnerschaftliche, wertorientierte Zusammenarbeit über Jahre hinweg noch ein Stück weit mehr. So sind in all unseren Beteiligungen auch Manager als Mitgesellschafter engagiert», erklärt Florian Schick, Vorsitzender der Geschäftsführung bei Bregal die Unternehmensphilosophie. Bild: Bregal Unternehmerkapital

Marianne Flury

Florian Schick: Unser besonderes Interesse gilt Marktführern und Hidden Champions mit starkem Management-Team.

Im Fokus der Beteiligungen von Bregal stehen branchenübergreifend mittelständische Firmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. In der Regel investiert das Private Equity Unternehmen beim Erwerb einer Mehr- oder Minderheitsbeteiligung zwischen 30 und 150 Millionen Euro Eigenkapital. «Kunststoff Schwanden ist ein starker und bei Kunden hochangese-

hener Zulieferer, das Unternehmen ist hervorragend aufgestellt. Genau solche Spitzenreiter in ihrem Segment sind interessant für Bregal Unternehmerkapital. Unser besonderes Interesse gilt Marktführern und Hidden Champions mit starkem Management-Team sowie positivem operativen Cashflow bei einem EBITDA zwischen 5 und 30 Millionen Euro. Dass wir uns an der Kunststoff Schwanden AG beteiligen, kann also nicht überraschen», begründet Schick die Übernahme.

Das Investment ist langfristig ausgelegt Dem Investmentansatz entsprechend ist das Engagement langfristig ausgelegt. So sollen gemeinsam mit Albert Kiener und dem Management die beiden bestehenden Standorte in Schwanden und Näfels im Glarnerland erklärtermassen gestärkt und der Kundenstamm in allen Abnehmerbranchen ausgebaut werden. Gleichzeitig ist geplant, das Unternehmen zu internationalisieren. Im Fokus stehen dabei Wachstumsmärkte wie China, Mexiko und die USA, die bei grossen Automobilherstellern eine wichtige Rolle im globalen Sourcing spielen. Auch eine spätere Expansion nach Mittelund Osteuropa sei denkbar. «Wir sehen grosses Potenzial für eine erfolgreiche Weiterentwicklung und werden unser umfassendes Know-how bei der Wachstumsunterstützung und bei Nachfolgesituationen in mittelständischen Unternehmen mit voller Kraft einbringen», bekräftigt Schick. Einen wertvollen Beitrag dazu können auch das internationale Netzwerk aus Branchen­e xperten und die grosse Erfahrung im Automotive-Segment von Bregal leisten. Zu den von Bregal betreuten Beteiligungen zählen die Automobilzulieferer 11/2016


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