Kärntner Seniorenzeitung Ausgabe 1/2_2014

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GESUNDHEIT Erkrankung der Lunge

TIPP

Stopp den Zigaretten! ■ Schon bald nach der letzten Zigarette sinkt das Risiko für viele Krankheiten. Deshalb sollten auch Senioren mit dem Rauchen aufhören. ■ Raucher über 60 Jahren haben eine doppelt so hohe Sterblichkeitsrate im Vergleich zu Nichtrauchern. Der Verzicht auf Tabak machte sich nachgewiesener Weise in jeder Altersstufe bemerkbar. Sogar bei den über 80Jährigen. ■ Im Grunde beginnt der Körper gleich nach der letzten Zigarette, sich zu erholen. Der Kohlenstoffmonoxid-Spiegel im Blut sinkt, die Durchblutung verbessert sich, der Sauerstoff wird besser vom Blut in die Zellen transportiert. ■ 24 Stunden nach Ende des Tabakkonsums haben Ex-Raucher bereits eine geringere Wahrscheinlichkeit für einen Herzinfarkt. ■ Die Anfälligkeit für Krebs sinkt, wenn auch langsamer als die für Herzerkrankungen. Nach mehr als zehn Jahren befinden sich frühere Raucher fast wieder auf dem Niveau von lebenslangen Nichtrauchern. Die Gefahr eines Lungenkrebs bleibt allerdings noch längere Zeit nach dem Rauchstopp stark erhöht. ■ Schon nach wenigen Wochen bessert sich der Gesundheitszustand der Lunge deutlich.

COPD – Immer mehr Menschen leiden darunter OPD ist der internationale Fachausdruck für chronic obstructive pulmonary disease und bezeichnet eine chronische Bronchitis mit oder ohne Lungenemphysem. Beide Krankheitsbilder sind dadurch gekennzeichnet, dass der Luftstrom vor allem beim Ausatmen behindert ist. Grundsätzlich ist die COPD eine schwere, fortschreitende Lungenerkrankung, deren erstes Anzeichen vor allem eine fortschreitende Atemnot bei körperlicher Belastung ist. In fortgeschrittenen Stadien auch im Ruhezustand. Doch COPD ist keine reine Lungenkrankheit, da sie viele verschiedene Organe des Körpers betreffen kann. SYMPTOME UND AUSWIRKUNGEN

Ein vorrangiges Kennzeichen ist der zunehmende Leistungsverfall bei schnellem Gewichtsverlust – innerhalb weniger Wochen kann sich das Gewicht um mehrere Kilos verringern. Zu den Beschwerden gehören auch Veränderungen der Muskelmasse und der Knochendichte sowie psychische Probleme. Unter Angst und Depression leiden 40 bis 70 % der Betroffenen. In schweren Fällen kommt es auch zu Veränderungen des Herz-Kreislauf-Systems. Auch Ödeme in den Beinen können sich aufgrund eine Überlastung der rechten Herzhälfte (Rechtsherzinsuffizienz) bilden. Mangel- bzw. Fehlernährung tritt in 20 bis 60 % der COPD-Fälle auf und kann auch bei Normalgewicht vorliegen. Mangelernährung setzt außerdem die Abwehrkraft der Lunge herab. Neben einem Verlust an Muskelmasse kommt es im Rahmen der

1 Egal wie alt Sie sind – das Rauchen zu beenden zahlt sich immer aus. Foto: shutterstock

sich über den Körper ausbreitenden Entzündungen auch zu Veränderungen der Muskelstruktur mit erheblichem Funktionsverlust. Patienten mit einem Lungenemphysem zeigen im Vergleich zu Betroffenen mit chronisch obstruktiver Bronchitis sehr viel deutlichere Einbußen an Muskelmasse. Dies erklärt, warum nicht nur Atemnot, sondern auch eine Erschöpfung der Muskelkraft die körperliche Leistungsfähigkeit der Betroffenen einschränkt, wobei körperliche Schonung bzw. Bewegungsmangel diesen Leistungsabfall zusätzlich vorantreibt und außerdem die Entwicklung von Osteoporose stark fördert. Auch bestimmte Hormone (Testosteron und Wachstumshormon) werden bei COPD weniger gebildet, was sich ebenfalls auf die körperliche Leistungsfähigkeit auswirkt und eine Ursache für depressive Verstimmungen sein kann. URSACHEN

In der westlichen Welt sind 80 bis 90 % der COPD-Fälle durch Auswirkungen des Rauchens verursacht. Tabakrauchen erhöht das

Risiko, an einer COPD zu erkranken um das 13fache, und ist der wesentliche Risikofaktor für die Entstehung der so genannten Raucherlunge. Bis zu 50 % der älteren Raucher haben eine COPD. Aber auch das Passivrauchen schädigt bekanntermaßen unsere Lungen. Kinder, die in ihrem Umfeld passiv mitrauchen müssen, leiden häufiger unter Atemwegsinfektionen und weisen ein erhöhtes Risiko auf, an Asthma bronchiale oder anderen Atemwegserkrankungen zu erkranken. Aber auch Gene spielen eine Rolle und können eine angeborene Erbkrankheit hervorrufen. RISIKOFAKTOREN

Frauen sind gegenüber den Auswirkungen des Rauchens empfindlicher als Männer und entwikkeln entsprechend häufiger eine COPD. Bei rauchenden Frauen ist zudem das Risiko erhöht, dass sie wegen einer COPD im Krankenhaus behandelt werden müssen. Auch eine familiäre Häufung der COPD ist bekannt, allerdings wird normalerweise eine COPD nicht direkt vererbt.


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