Semper

Stell dir vor, du bist ein Teil des Ganzen
Magazin der Semperoper Dresden
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Magazin der Semperoper Dresden
Die Menschen an der Semperoper Dresden erschaffen mit Leidenschaft und Engagement kulturell Herausragendes. Als Stiftung Semperoper unterstützen wir das Opernhaus von Weltrang seit über 30 Jahren. Unsere Förderung setzt auch in der kommenden Spielzeit genau die Akzente, die eine künstlerisch aufsehenerregende Inszenierung noch einen Hauch spektakulärer machen.
Dabei reicht die Arbeit unserer Stiftung von der Premierenförderung bedeutender Werke –in der Spielzeit 2025/26 etwa „Falstaff“ von Giuseppe Verdi, „Parsifal“ von Richard Wagner und „Onegin“ von John Cranko – über Stipendien für hochbegabte junge Künstler*innen bis zur Verleihung des renommierten Rudi-Häussler-Preises, gestiftet vom Gründer und Stifter Senator h. c. Rudi Häussler, und des Curt-Taucher-Förderpreises. Was uns antreibt? Die Liebe zu Musik und Kultur – und zu „unserer“ Semperoper.
Foto: Admill Kuyler
O wonnigliche Reiselust, an dich gedenk ich früh und spät! Der Sommer naht, der Sommer naht, Mai, Juni, Juli und August, da quillt empor, da schwillt empor das Herz in jeder Brust.
Ein Tor, wer immer stille steht, drum Lebewohl und reisen wir! Ich lobe mir, ich lobe mir die Liebe, die auf Reisen geht! Drum säume nicht und träume nicht, wer meinen Wink versteht.
August Graf von Platen-Hallermünde war ein deutscher Dichter des 19. Jahrhunderts. Er gilt als bedeutender Vertreter der romantischen Lyrik.
… du gibst alles, damit der Traum Wirklichkeit wird.
Utopie, Schicksal und menschliche Erfahrung – diese Themen stehen im Mittelpunkt unserer aktuellen Ausgabe. In Saul wird das zerbrechliche Gleichgewicht zwischen Macht und Eifersucht untersucht, während Candide die Absurditäten des Lebens thematisiert. humanoid bietet einen Einblick in die Entwicklung von Robomenschen und Maschinen. Wie könnten unsere Zukunftsvisionen gestaltet sein? Welche Wege könnten wir beschreiten, um Utopien zu verwirklichen?
1
Utopien faszinieren und provozieren zugleich S. 14
2 Erin Morley und Jan Josef Liefers in Candide S. 18
3
Mit Candide einmal um die ganze Welt S. 20
4
Händels Saul – Machtverlust, Rache und Liebe S. 22
5
Händels Musik und die Sächsische Staatskapelle S. 24
6
Kreativität und Diversität: Johannes Wieners S. 26
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Finde heraus, wer du wirklich bist? S. 28
8
Schostakowitschs musikalisches Erbe in Dresden S. 30
9
Michèle Losier über Mahler und Daniele Gatti S. 32
10
Vice Versa – kreative Fusion von Bewegung und Melodie S. 34
Die Oper Lucia di Lammermoor von Gaetano Donizetti entfaltet sich vor der Kulisse eines dramatischen Schicksals, das untrennbar mit dem Thema der Vergänglichkeit verbunden ist. Auf dem Souffleurkasten, der als Altar gestaltet ist, prangt der eindringliche Spruch „Mors certa – hora incerta“. Dieses Memento Mori erinnert die Zuschauer daran, dass der Tod unausweichlich ist, während der Zeitpunkt seines Eintreffens ungewiss bleibt. Die tragische Titelheldin, die nicht lieben darf, wen sie liebt, verkörpert Pretty Yende.
1
Capell-Virtuos
Frank Peter Zimmermann
Im 12. Sinfoniekonzert wird Frank Peter Zimmermann mit Brahms’ Violinkonzert D-Dur seine zweite Residenz bei der Staatskapelle Dresden beschließen. Die enge Zusammenarbeit zwischen dem Ausnahmegeiger und der Kapelle war von musikalischen Höhepunkten geprägt – sowohl in der Semperoper als auch in europäischen Musikmetropolen. Brahms’ Violinkonzert, in dem Solist und Orchester eine tiefgründige sinfonische Dichte entfalten, zählt zu den bedeutendsten Werken der romantischen Violinliteratur.
4
Rollenwechsel
Danylo Matviienko
Seit der Spielzeit 2024/25 ist Danylo Matviienko Ensemblemitglied und begeistert das Publikum mit seinen vielfältigen Rollen. In Gounods Roméo et Juliette wird er den lebhaften Mercutio darstellen, dessen unkonventionelle Ansichten den tragischen Verlauf der Geschichte beeinflussen. Im Kontrast dazu steht die Partie des Eugen Onegin in Tschaikowskys gleichnamiger Oper – ein Charakter, der von unerfüllten Sehnsüchten heimgesucht wird.
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Eisige Fassade
Elisabeth Teige
Turandot kehrt auf den Spielplan zurück, und auch Elisabeth Teige konnte neben Yonghoon Lee für den Cast wieder gewonnen werden. Elisabeth Teige beeindruckte als Turandot mit einer bemerkenswerten Vielfalt an Ausdrucksmöglichkeiten. Sie meistert die Herausforderung, in Nahaufnahmen ihres Gesichts jede Emotion widerzuspiegeln, die durch ihren beeindruckenden Gesang zum Leben erweckt wird. Der ausgeprägte Stolz ihrer Figur entspringt nicht einer grundlegend bösen oder gedemütigten Natur, sondern ist das Ergebnis von innerer Unsicherheit und Selbstzweifel. Teige verleiht ihrer stimmlichen Kraft eine Verletzlichkeit, die sie für das Publikum greif- und nahbar macht.
5
Liebe & Loyalität
Mary Bevan
Die britische Sopranistin Mary Bevan gibt mit der Partie der Michal in Saul ihr Hausdebüt an der Semperoper. Die emotionale Komplexität ihrer faszinierenden Figur wird das Publikum mit ihrer inneren Zerissenheit berühren. Ihr breites Repertoire beinhaltet Partien aus Barockopern bis hin zum Musiktheater des 21. Jahrhunderts. Mary Bevan tritt regelmäßig mit führenden Orchestern und Ensembles weltweit auf und arbeitete mit Dirigent*innen wie John Eliot Gardiner, Mirga Gražinytė-Tyla, Edward Gardner und Lars Ulrik Mortensen.
3
Physische und psychische Präsenz
Florian Boesch
Florian Boesch wird als Saul an der Semperoper auf der Bühne stehen. Er konnte bereits mit seiner Darbietung in Händels Saul unter der Regie von Claus Guth am Theater an der Wien überzeugen. Die Presse lobte Florian Boeschs beeindruckendes burgtheaterreifes Spiel und vokale Strahlkraft selbst in den düstersten Momenten. Seine künstlerische Vielseitigkeit zeigt sich auch in gefeierten Interpretationen wie Schuberts Lazarus und Händels Messias sowie der Rolle des Jonathan Peachum in Kurt Weills Die Dreigroschenoper. Weitere Highlights seiner Karriere umfassen Auftritte in Purcells Fairy Queen, Alban Bergs Wozzeck sowie Mozarts Le nozze di Figaro und Così fan tutte
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Von Humor zu Tiefgang
Marie Jacquot
Die Dirigentin Marie Jacquot eröffnet die Schostakowitsch-Tage mit einer Verbindung zweier Klavierkonzerte von Dmitri Schostakowitsch. Sie kontrastiert die lebendige Spritzigkeit des ersten Konzerts von 1933, das humorvolle Elemente und Anklänge an die Stummfilmmusik enthält, mit der tiefgründigen, neoklassizistischen Sprache des zweiten Konzerts von 1957. Zudem bringt sie die 1934 im Pariser Exil uraufgeführte 2. Sinfonie von Kurt Weill zur Aufführung, die den Einfluss Schostakowitschs auf die Musik des 20. Jahrhunderts eindrucksvoll widerspiegelt. In der nächsten Saison wird Marie Jacquot die Musikalische Leitung von Dialogues des Carmélites übernehmen.
Saisonfinale in der Semper Bar Ein Opernsänger singt nicht nur auf der Bühne, sondern auch dahinter, daneben – und natürlich zuhause. Das muss eine Familie erst einmal abkönnen! Mit Annies Jukebox bedankt sich der Tenor Aaron Pegram bei seiner Frau Annie für ihre starken Nerven und widmet einen Abend all den Songs, die sie sich schon immer von ihm gewünscht hat. Denn so wundervoll er sich auf der Bühne als Truffaldino in der Liebe zu den drei Orangen auch präsentiert hat: es ist anders, unmittelbar nach dem Aufstehen mit Einsingübungen und Librettofetzen konfrontiert zu werden. Tag für Tag für Tag … Nun wird Annie wohl in Vorbereitung auf die Semper Bar mit Fetzen aus ihren Lieblingsnummern geweckt. Aber welche Songs sind das? Und aus welchem Genre? Ist es Country? Rock? Operette? Musical? Die Antwort gibt es am 28. Juni 2025 in der Semper Bar.
Schreib doch mal wieder! Briefe spielen im Musiktheater eine besondere Rolle: Sie können Enttäuschung hervorrufen, starke Gefühle wecken oder Intrigen anheizen. In Tschaikowskys Eugen Onegin fasst Tatjana ihre unerfüllte Liebe in einem Brief zusammen, der die unausgesprochenen Emotionen durch die Musik verstärkt. In Verdis La traviata stürzt Alfredo in einen Abgrund, als er Violettas Brief liest, der ihren Rückzug aus ihrem Leben mit ihm ankündigt. Auch Christine in Strauss’ Intermezzo wird durch einen schlüpfrigen Brief erschüttert. In Puccinis Tosca findet Cavaradossi in einem Abschiedsbrief an Tosca Trost vor seiner Hinrichtung. In La fanciulla del West, ebenfalls von Puccini, bringt der Postillon Briefe aus der Heimat, die nostalgische Gefühle wecken. Vielleicht erleben wir bald eine Oper, in der eine Geliebte ihre Gefühle einer KI diktiert, die daraus einen TikTok-Beitrag erstellt.
von 16 bis 23 Uhr. Entdecken Sie die vielfältige Theaterlandschaft Dresdens mit über 20 Bühnen, die stündlich Einblicke in ihr Programm bieten. Genießen Sie einen Abend voller Schauspiel, Musical und Tanz. In der Semperoper erwarten Sie 25-minütige Ausschnitte aus dem Ballett Schwanensee von Johan Inger, begleitet von der Sächsischen Staatskapelle Dresden.
Der Vorverkauf beginnt am 4. April 2025 im Foyer des Staatsschauspiels Dresden
Kreuzworträtsel-Zeit!
Gesucht wird ein Begriff, der mehr als nur ein Wort ist – er bringt Herzen zum Schmelzen und lässt uns wie Calaf in Turandot Rätsel lösen, um die kalte Prinzessin zu gewinnen. Es ist das, was dich nachts wach hält, dich zum Lächeln bringt und manchmal zu schiefen Karaoke-Duetten führt. Also, was ist das? Jetzt schnell die Kästchen ausfüllen, bevor die Prinzessin auf die nächste Frage kommt!
häufig die Herausforderungen der Liebe und spiegelt die Inhalte
20.000 Meilen unter dem Meer, 1954 Eine abenteuerliche Reise im Unterseeboot: Spannung und wissenschaftliche Utopie verbinden sich zu einem der bekanntesten Werke der frühen ScienceFiction-Literatur.
Black Mirror (TV-Serie), seit 2011
Charlie Brookers Anthologieserie Black Mirror zeigt dystopische Visionen unserer nahen Zukunft. Jede Episode erzählt eine eigene Geschichte mit einem individuellen Cast. Das zentrale Thema ist: Wie leben wir Menschen in einer von Technik geprägten Welt?
The Lobster, 2015
Die Eras Tour von Taylor Swift hat die Musikszene im Sturm erobert und ist mit beeindruckenden Zahlen in die Geschichtsbücher ein- gegangen: Fünf Kontinente, 149 Konzerte und zehn Millionen verkaufte Tickets machen sie zur umsatzstärksten Tour aller Zeiten. Während die Welt von den Melodien und Texten der Sängerin mitgerissen wird, lässt sich eine faszinierende Parallele zu einem zeitlosen Klassiker ziehen: der Oper Roméo et Juliette von Charles Gounod. Die Oper bringt die Geschichte von Romeo und Julia in musikalischer Form zum Leben und fängt die zeitlose Sehnsucht nach Liebe ein. Auch Taylor Swift fesselt ihre Fans mit Erzählungen über romantische Hoffnung und das Überwinden von Hindernissen. Wie in der berühmten Tragödie von Shakespeare erzählt Taylor Swifts Hit Love Story von einer leidenschaftlichen, aber verbotenen Liebe. Bei der Performance dieses Songs haben bereits viele Fans ihren Herzensangelegenheiten einen romantischen Rahmen geben, indem sie während des Songs Heiratsanträge gemacht haben. So wird die Eras Tour nicht nur zum musikalischen Spektakel, sondern auch zu einem Ort, an dem Träume wahr werden und neue Geschichten von Liebe geschrieben werden – Geschichten, die das Herz von Millionen berühren. Auch ein Abend in der Oper ist ein solcher Ort der Zusammenkunft, an dem Emotionen lebendig werden und Menschen durch die Kraft der Musik miteinander verbunden sind.
Musikalische Leitung Robert Jindra — Inszenierung Barbara Wysocka Mit Tuuli Takala Kang Wang Georg Zeppenfeld Danylo Matviienko
Valerie Eickhoff Brian Michael Moore Oleksandr Pushniak Michal Doron
Gerrit Illenberger Anton Beliaev Jongwoo Hong Tilmann Rönnebeck
Sächsischer Staatsopernchor Dresden Sächsische Staatskapelle Dresden
In Yorgos Lanthimos’ The Lobster wird der Gegensatz von Dystopie und Utopie thematisiert. Die Dystopie behandelt die Diktatur in Beziehungen und fragt: Ist es schlimmer, jemanden behalten zu müssen oder nicht lieben zu dürfen? Singles werden in ein Hotel gebracht, wo sie 45 Tage Zeit haben, einen Partner zu finden. Gelingt dies nicht, verwandeln sie sich in ein Tier ihrer Wahl.
Stell dir vor, du kannst Herzen brechen hören Tschaikowskys Eugen Onegin, in der Inszenierung von Markus Bothe, beginnt mit einer enttäuschten Tatjana über die Heirat mit Fürst Gremin. Marjukka Tepponen, die seit der Saison 2024/25 Ensemblemitglied der Semperoper Dresden ist, wird sich mit der Tatjana erneut in die Herzen des Dresdner Publikums singen. Mit Eugen Onegin gibt Oksana Lyniv ihr Hausdebüt an der Semperoper Dresden. Von 2017 bis 2022 war sie Chefdirigentin der Oper Graz und ist nun Generalmusikdirektorin am Teatro Comunale di Bologna. 2021 debütierte sie als erste Dirigentin bei den Bayreuther Festspielen sowie an anderen renommierten Häusern wie dem Royal Opera House, der Opéra national de Paris und der Metropolitan Opera.
John Lennon
Text Michael Conradt
Von Thomas Morus bis heute – wie Ideen für
ein besseres Leben unsere Vorstellungskraft beflügeln
und uns inspirieren, die Zukunft zu gestalten
John Lennons Lied beschreibt eine Utopie, das heißt, laut Duden, einen „als unausführbar geltenden Plan ohne reale Grundlage“. Dann aber stellt sich die Frage, ob man sich überhaupt ernsthaft mit solchen Gedanken beschäftigen sollte. Ist es nicht sinnvoller, sich der Realität zu stellen?
Trotz ihrer Realisierungsprobleme, haben Utopien seit jeher die Fantasie der Menschen bewegt, in der Philosophie, aber auch in allen Formen der Kunst. So meinte der Philosoph Ernst Bloch: „Das Vorausträumen ist der Zustand von Jugend, der Zustand von Wendezeiten und der Zustand von Kreativität, worin ein Neues geschaffen wird, das es bisher noch nicht gab, das aber fällig ist.“ Der Begriff „Utopie“ wurde von dem englischen Renaissance-Philosophen Thomas Morus geprägt, der 1516 den Roman Utopia veröffentlichte. Dieses Kunstwort setzt sich zusammen aus dem griechischen „Topos“ (Ort) und der verneinenden Vorsilbe „Ou “.
Utopie bedeutet wörtlich also „Nicht-Ort“ oder „Nirgendwo“, also eine Vorstellung, die in der realen Welt keinen Platz hat. Es gibt vielerlei Utopien, ganz persönliche Wunschträume etwa, wie permanentes Glück oder ein ewiges Leben oder religiöse Erwartungen. In der Philosophie und auch im allgemeinen Verständnis sind aber meistens zwei Arten von Utopien gemeint: zum einen Staats- oder Gesellschaftsutopien, nämlich die Vorstellung eines Staats, der so eingerichtet ist, dass er alle Bürger*innen glücklich macht. Und zweitens Wissenschafts- oder Fortschrittsutopien, die das Glücksversprechen auf künftige Entdeckungen oder Weiterentwicklungen der Wissenschaft und Technik gründen. Die älteste Staatsutopie stammt von Platon, der in seinem Hauptwerk Politeia eine Gesellschaftsordnung entwirft, in der vollkommene Gerechtigkeit herrscht. Hergestellt und gesichert wird dies durch eine strenge Klassenordnung der Gesellschaft, durch umfassende Erziehung und durch die vollständige Kontrolle des Privatlebens, bis hin zur Sexualität.
Utopia von Thomas Morus stützt sich auf Platons Überlegungen, wird in der Gestaltung des idealen Staates aber viel konkreter. Der Roman hat zwei Teile. Im ersten prangert Morus die Ungerechtigkeiten der damaligen feudalen Gesellschaftsordnung an. Der zweite Teil bringt dann als Gegenmodell die Beschreibung der fiktiven Insel Utopia und des dortigen Staatswesens. Den Kerngedanken dabei könnte man als Sozialismus bezeichnen, immerhin 300 Jahre vor den Frühsozialisten um Saint-Simon und Charles Fourier und 350 Jahre vor Karl Marx. Morus entwirft das Bild eines idealen sozialistischen Gemeinwesens mit gemeinschaftlicher Produktion, gemeinschaftlichem Eigentum, Altersversorgung für alle und – für Morus besonders wichtig – freiem Zugang aller zu Bildung.
Die Utopie bringt die Geschichte in Bewegung, indem sie sich auf das anders Mögliche bezieht. Mit dem Willen zur Utopie geht auch der Wille zur Geschichte und deren Gestaltung verloren.
Karl Mannheim
An diesen beiden Beispielen zeigen sich einige Merkmale, die alle Staatsutopien gemeinsam haben. Sie üben Kritik an den bestehenden Verhältnissen und setzen dem ein perfektes Gegenbild entgegen. Dabei liegt jeweils eine bestimmte Vorstellung vom guten Leben und den wahren Bedürfnissen der Menschen zugrunde, nach der sich alle Bürger*innen zu richten haben. Bei Platon ist dies die Gerechtigkeit, bei Morus die Freiheit und Pflege des Geistes. Beiden Entwürfen ist gemeinsam, dass Gemeinwohl vor Privatwohl geht. Damit dies geschieht, werden Erziehung und auch Kontrolle großgeschrieben. Bei Thomas Morus gibt es ausdrücklich keine Privatsphäre. Dass diese Zutaten durchaus auch kritisch gesehen werden können, war den Autoren bewusst. Bei Thomas Morus wird sogar konkret gefragt, ob ein solches Gemeinwesen nicht das Gegenteil von dem bewirkt, was beabsichtigt ist, nämlich statt allgemeinem Glück eine trostlose Nivellierung und lähmende Lethargie oder sogar Aufruhr und Mord. Und Platon meinte zu den Verwirklichungschancen seines Entwurfs, dazu bedürfe es schon einer göttlichen Fügung.
Ganz anders verhält es sich bei der bisher wirkungsmächtigsten von allen Staats- und Gesellschaftsutopien, nämlich dem Sozialismus und Kommunismus von Karl Marx. Marx und sein Mitstreiter Friedrich Engels verstanden ihren Entwurf nicht als Utopie, sondern als eine auf wissenschaftlicher Basis erarbeitete Vorhersage für die Zu-
kunft. Daraus entstand die Überzeugung, dass die verheißene klassenlose kommunistische Gesellschaft und damit die Befreiung und das Glück der Menschen nicht nur möglich sei, sondern notwendig kommen werde, mit der Gesetzmäßigkeit natürlicher Abläufe. Hier zeigt sich, neben der neuen Realisierungsgewissheit, noch eine weitere fundamentale Veränderung des utopischen Denkens, nämlich von der Raumutopie zur Zeitutopie. In den früheren Utopien war die perfekte Gesellschaftsordnung als schon vollendet und gegeben beschrieben worden, angesiedelt auf einer irgendwie entlegenen Insel, also weit weg, aber zeitgleich zu den kritisierten tatsächlichen gesellschaftlichen Verhältnissen. Nun aber wurde die Utopie eine Projektion in die Zukunft, mit der Aufforderung an die Zeitgenossen, dieses Ideal nicht nur zur Kenntnis zu nehmen, sondern aktiv zu befördern, in der Überzeugung, dass es dereinst Realität würde. Die negativen Erfahrungen mit dem sogenannten real existierenden Sozialismus und ebenso die Schrecken des Ersten und Zweiten Weltkriegs führten zu einem Zusammenbruch der Hoffnungen auf eine Staatsform, die alle Bürger*innen sicher glücklich macht. Statt zukunftsgläubiger und optimistischer Hoffnungs- oder Wunschutopien entstanden nun vor allem negative oder Angstutopien. Ihren Ausdruck fanden sie vor allem in fiktiven Roman-Bestsellern, etwa Aldous Huxleys Schöne neue Welt oder George Orwells 1984, das den totalen Überwachungsstaat vorausahnte und der späteren Realität in vielen Staaten beklemmend nahe kam. Die großen Staats- und Gesellschaftsutopien sind also gescheitert. Das heißt aber nicht, dass sie sinnlos waren. Der Sozialismus etwa von Marx und auch schon von Thomas Morus mag sich in seiner Ganzheit als undurchführbar und auch gar nicht wünschenswert erwiesen haben. Einzelne Überlegungen und Denkanstöße aber waren dennoch konstruktiv, auch für unsere heutige Gesellschaft, etwa in Bezug auf mehr Gerechtigkeit, soziale Absicherung und die Bedeutung von Bildung.
Eine Weltkarte, in der das Land Utopia nicht verzeichnet ist, verdient keinen Blick, denn sie lässt die Küste aus, wo die Menschheit ewig landen wird. Und wenn die Menschheit da angelangt ist, hält sie Umschau nach einem besseren Land und richtet ihre Segel dahin. Der Fortschritt ist die Verwirklichung der Utopien.
Oscar Wilde
Seit etwa zwei bis drei Jahrzehnten steht der zweite Kerntypus des Utopischen im Vordergrund, die Wissenschafts- oder Fortschrittsutopien. Die erste solche Utopie stammt aber schon aus dem 16. Jahrhundert. Der englische Philosoph Francis Bacon formulierte sie in seinem 1597 veröffentlichten Essay Magnalia Naturae. Darin stellte er unter anderem für die Zukunft folgende Fortschritte in Aussicht: die Verzögerung des Alters, die Heilung bisher unheilbarer Krankheiten, die Transplantation von einer Art in eine andere, neuartige Zerstörungsmittel und die Schaffung neuer Arten von Lebewesen. Viele dieser Verheißungen haben sich inzwischen erfüllt. Darin zeigt sich ein wesentlicher Unterschied zu den Staatsutopien: Die Verwirklichungschancen der Wissenschaftsutopien sind größer. So werden vor allem seit Beginn des 21. Jahrhunderts die wohl radikalsten Utopien entworfen, die es bisher gab. Sie sagen nicht nur weitreichende Veränderungen des menschlichen Zusammenlebens voraus, sondern die Entstehung eines neuen Menschen schlechthin.
Der Autor Gundolf S. Freyermuth hat einige dieser Entwürfe zusammengefasst. Veröffentlicht wurde sein Aufsatz mit dem programmatischen Titel Designermutanten und Echtzeitmigranten in dem Sammelband Renaissance der Utopie. Zukunftsfiguren des 21. Jahrhunderts. Daraus ergibt sich ein Bild, von dem man noch nicht sagen kann, ob es sich tatsächlich um ein wünschenswertes „Upgrading“, wie es im typischen Computerjargon dieser Utopien heißt, oder eher um einen albtraumhaften Irrweg handelt. Die Leitlinie all dieser Utopien ist die Entwicklung des Menschen zum Cyborg, d.h. zu einem Wesen, das nicht mehr nur aus Körper und Geist besteht, sondern aus Hard-, Soft- und Wetware. Die Hardware sind die Computer, die immer mehr Funktionen übernehmen, die Software das, was bisher als Seele bezeichnet wurde, und die Wetware ist das Fleisch unseres Körpers. Dabei wird die Software sich immer mehr von der Wetware lösen, vergleichbar der Entmaterialisierung bei musikalischen Tonträgern. Das Ergebnis dieser Entwicklung des Menschen zur Datei und zum Programm sind die sogenannten Designermutanten, also Wesen, die sich durch gezielte Selbstevolutionierung, nämlich gentechnische Manipulation am Computer, selbst entwerfen und gestalten.
So wie die Biotechnologie möglicherweise zur Überwindung natürlicher Einschränkungen führt, wird die Computertechnik soziale und geografische Grenzen überwinden. Diese Virtualisierung des sozialen und beruflichen Umgangs wird sich verstärken und zu einem permanenten Echtzeitpendeln zwischen Orten, Kontinenten und Kulturen führen und zur Entstehung eines neuen Typus der Weltbürger*in, nämlich des Echtzeitmigranten. Freyermuth charakterisiert ihn so: „Zentrales Kennzeichen zukünftiger Echtzeitmigranten, welches sie als Typus von den geografisch oder sozial Fremden früherer Epochen unterscheidet, wird die technologische Befähigung sein, nach Bedarf an jedem Ort der digital konstruierten Transrealität zum Instant-Insider zu werden: zu einem, der sich souverän bewegen kann, wie es zuvor nur kulturelle, soziale oder geografische Vertrautheit möglich machte.“ Als Konsequenz all dieser Entwicklungen prophezeit Freyermuth eine multiple Identität künftiger Menschen, die an jedem Ort, an dem sie sich virtuell aufhalten, ein anderer sein können.
Die Kühnheit dieser Entwürfe lässt den Atem stocken und an überbordende Fantasien denken. Die bisherigen Erfahrungen mit Utopien haben jedoch gezeigt, dass auch zunächst absurd erschei-
Das Vorausträumen ist der Zustand von Jugend, der Zustand von Wendezeiten und der Zustand von Kreativität, worin ein Neues geschaffen wird, das es bisher noch nicht gab das aber fällig ist, weil es möglich wurde.
Ernst Bloch
nende Ideen sich meist doch zumindest in Teilen verwirklichen ließen. Ebenso allerdings, dass die damit verbundenen Hoffnungen in eine rundum ideale Zukunft immer enttäuscht wurden. Trotzdem sind sie wichtig. Denn sie geben Ziele vor, auf die zuzugehen sich lohnen könnte. Aber diese Ziele müssen unterwegs immer wieder überprüft und gegebenenfalls korrigiert werden. Utopien haben sich, bei aller Skepsis, als Motor des Fortschritts erwiesen. So sah es auch schon Oscar Wilde, als er Ende des 19. Jahrhunderts befand: „Eine Weltkarte, in der das Land Utopia nicht verzeichnet ist, verdient keinen Blick, denn sie lässt die Küste aus, wo die Menschheit ewig landen wird. Und wenn die Menschheit da angelangt ist, hält sie Umschau nach einem besseren Land und richtet ihre Segel dahin. Die Verwirklichung der Utopien ist der Fortschritt.“
Vielleicht schaffen die Designermutanten und Multividuen der virtuellen Zukunft eines Tages sogar tatsächlich eine einzige globale politische Gemeinde ohne Grenzen. Die Utopie John Lennons hätte sich dann doch erfüllt – wenn auch nach einigen Zwischenschritten und in anderer Form, als der musikalische Träumer damals erahnen konnte: „You may say I’m a dreamer / But I’m not the only one / I hope someday you will join us / And the world will live as one.“
In seinem philosophischen Denken hat Michael Conradt stets Lebensnähe angestrebt. Erst mit 40 Jahren wandte er sich der Philosophie zu, gründete 2002 das Institut für angewandte Philosophie in Icking, hielt Vorträge über Grundfragen des Menschseins und über philosophische Klassiker, die er einem breiten Publikum auch im Radio näher brachte.
Die amerikanische Starsopranistin Erin Morley spricht über ihre Rolle der Cunegonde in Leonard Bernsteins Candide
Gespräch
Dorothee Harpain
Wie würden Sie die Figur der Cunegonde beschreiben? Wie entwickelt sie sich im Laufe der Geschichte?
Erin Morley — Cunegonde ist ein junges, privilegiertes Mädchen, das in den ersten 15 Minuten der Operette mehrere traumatische Ereignisse durchlebt. Der Krieg bricht aus, ihre Familie wird ermordet, sie wird entführt und in das Leben einer Kurtisane gezwungen. Sie gerät immer wieder in schwierige Umstände, versucht zu überleben, ist aber von Szene zu Szene immer weniger wiederzuerkennen. Am Ende sehen wir, wie sowohl Cunegonde als auch Candide zur Einfachheit zurückkehren und zu der Erkenntnis gelangen, dass das Glück in dem liegt, was wir selbst schaffen, dass unser Leben das ist, was wir daraus machen.
Berühmt ist vor allem die nicht unanspruchsvolle Arie Glitter and be gay. Worin bestehen der Reiz, aber auch die Schwierigkeiten dieses Stücks?
Es macht teuflisch viel Spaß, Glitter and be gay zu singen, und einige meiner schönsten
Bühnenmomente haben mit dieser Arie zu tun. Sie erfordert stimmliche Flexibilität, eine sehr energiegeladene Körperlichkeit und zudem eine kluge Schauspielerin, die den Konflikt versteht. Cunegonde hat ein schreckliches Trauma erlebt, lässt aber kaum zu, dass sie den Schmerz darüber spürt, und nutzt den Luxus als Mittel zur Ablenkung. Sie ist hier ein bisschen wie Manon. Sie weiß, was die Leute von ihr denken, aber sie steht voll und ganz zu ihren Entscheidungen und genießt sie sogar.
Abgesehen von dieser Arie: Haben Sie noch einen weiteren Lieblingsmoment?
Ich LIEBE das Duett We are Women und ich bin so froh, dass wir es in Dresden aufführen können. Oft wird dieses Duett gestrichen, weil es sowohl von Cunegonde als auch von der Old Lady starken Gesang verlangt. Wie auch immer, ich denke, es ist eine wichtige Ergänzung. Die Genialität von Candide liegt in der Satire.
Sie haben die Cunegonde bereits 2019 in der konzertanten Version mit Bradley Cooper und Carey Mulligan gesungen. Wie war es, mit ihnen zu arbeiten? Und was dachten Sie, als Sie hörten, dass die beiden das Ehepaar Leonard Bernstein und Felicia Montealegre in dem Film Maestro spielen würden?
Es war so unglaublich, Bradley und Carey in unserem Candide in Philadelphia zu erleben. Es war sehr klug von ihnen, sich auf diese Weise mit den Werken Bernsteins vertraut zu machen. Ich habe ihre Darbietungen in dem Film Maestro wirklich genossen. Im Laufe der Jahre hatte ich das Glück, einige außergewöhnliche Kollegen in diesem Stück zu haben.
Warum sollte sich das Publikum Candide in Dresden nicht entgehen lassen?
Dieses Stück ist so überaus unterhaltsam, aber nicht ohne tiefere philosophische Botschaften – und dies ist eine einzigartige Gelegenheit, das gesamte Stück in Dresden zu erleben. Verpassen Sie sie nicht!
Sie sind gebürtiger Dresdner, stammen aus einer Theaterfamilie und haben sogar eine Tischlerlehre am Staatstheater Dresden absolviert –wie ist es für Sie, jetzt als Erzähler in Candide an die Semperoper Dresden zurückzukehren?
Jan Josef Liefers — Aus meiner Kindheit kenne ich die Semperoper noch als Trümmerhaufen. Noch während meiner Lehrzeit wurden Opern nur im heutigen Schauspielhaus aufgeführt. Mit diesen Erinnerungen fühlt es sich richtig gut an, heute diese Bühne zu betreten, die für jüngere Zeitgenossen längst wieder ein selbstverständlicher und prachtvoller Ort der Musik und Kultur meiner Heimatstadt geworden ist.
Welche Erinnerungen verbinden Sie mit Dresden und der Semperoper?
Ich muss an all die glamourösen Geschichten denken, die meine Oma mir über die Stadt Dresden immer erzählte. Die Schönheit der Architektur, die Prager Straße, wie sie vor der Zerstörung aussah, die großen Künstlerkarrieren, die in Dresden ihren Anfang nahmen. Sie hat die Zerstörung im Keller eines Mietshauses überlebt, mit meiner Mutter im Kinderwagen, die damals knapp ein Jahr alt war. Jede Stadt hat ihre besondere Geschichte, mir ist die Dresdens einfach näher.
Jan Josef Liefers spricht über die Liebe zu seiner Heimatstadt, seine Erinnerungen an die Semperoper und den besonderen Humor Loriots
Gespräch Dorothee Harpain
Sie sind einem breiten Publikum vor allem aus Film und Fernsehen bekannt. Wie ist es für Sie, wieder einmal live aufzutreten?
Die ersten acht Jahre meines Berufslebens habe ich fast ausschließlich Theater gespielt, erst am Deutschen Theater in Berlin, dann am Thalia Theater in Hamburg. Auf Bühnen fühle ich mich noch immer so zu Hause wie vor der Kamera. Man gibt alles für einen unwiederbringlichen Augenblick, live und in Farbe, der nie wieder genauso stattfinden wird. Theater, Ballett und Oper sind insofern wie das Leben selbst.
Als Rechtsmediziner Prof. Dr. Boerne im Münsteraner Tatort lassen Sie sich mit WagnerOpern die Arbeit versüßen und necken Ihre Kollegin als „Alberich“. Wie ist Ihr persönliches Verhältnis zur Kunstform Oper? Und zur Musik von Leonard Bernstein, der ein sehr vielfältiges Œuvre von Musicals über Opern bis hin zu Sinfonien geschaffen hat?
Musik, Gesang, Schauspiel, Ausstattung, Licht und oft auch Tanz – das alles vereint die Kunstform Oper zu einem großen Ereignis. Die Musik lotet die Gefühlswelt
meist tiefer aus als die Libretti. Und Bernstein war ein großartiger Musikerklärer. Als Komponist hatte er keine Scheu vor „Cross-Overs“, wie man heute sagen würde. Ich mag seine Liebe für den Jazz, seine komplexe Rhythmik und die Dynamik seiner Kompositionen.
Loriot, dessen wunderbare Erzählfassung von Candide Sie in Dresden rezitieren werden, wäre letztes Jahr 100 Jahre alt geworden – was schätzen Sie besonders an seinem Humor?
Ach, er war einfach ein Meister. Er nutzte seine Bildung und verband sie mit seinem messerscharfen Blick für die Lächerlichkeiten unseres Lebens, die vor allem dann ins Auge fallen, wenn wir ganz besonders ernst und staatstragend daherkommen wollen. Trotz aller Ironie spürt man bei ihm immer auch die Liebe zur Kunst und seinen Respekt.
Leonard Bernstein Candide
Eine komische Operette in zwei Akten Konzertante Fassung
Premiere 11. Mai 2025
Musikalische Leitung
Karen Kamensek
Mit
Jan Josef Liefers
David Butt Philip
Erin Morley
Tichina Vaughn
Christoph Pohl
Aaron Pegram
Rosalia Cid
Joshua Hopkins
Stephen Chaundy
Vladyslav Buialskyi
Robert Bork
Timothy Oliver
Padraic Rowan
Sächsischer Staatsopernchor Dresden
Sächsische Staatskapelle Dresden
Reise rund um die Welt.
Westfalen — Candide wächst mit Maximilian und Cunegonde, den Kindern des Barons Thunder-Ten-Tronck in dessen Schloss auf. Von Dr. Pangloss lernen sie, dass sie „in der besten aller möglichen Welten“ leben. Doch als Candide mit Cunegonde anbändelt, wird er hinausgeworfen. Krieg bricht aus. Candide erfährt, dass der Baron und seine Familie getötet worden sind. Er trifft auf einen Bettler, der sich als Dr. Pangloss herausstellt.
Lissabon — Kaum angekommen, wird die Stadt von einem Erdbeben erschüttert. Dr. Pangloss und Candide werden der Ketzerei angeklagt, Dr. Pangloss wird gehängt, Candide geschlagen.
Paris — Cunegonde lebt! Sie verkauft ihren Körper abwechselnd an die Herren der Regierung und an religiöse Würdenträger. Candide findet sie, ersticht zwei ihrer Liebhaber, woraufhin sie außer Landes fliehen müssen – begleitet von der Old Lady, Cunegondes Gesellschafterin.
Cádiz — Um den französischen Verfolgern zu entkommen, beschließen Candide, Cunegonde und die Old Lady, sich der spanischen Armee anzuschließen und den Atlantik zu überqueren.
Buenos Aires — Der Gouverneur empfängt die drei Reisenden und findet sofort Gefallen an Cunegonde. Diese wittert eine willkommene Altersversorgung, deshalb macht die Old Lady Candide weis, dass die Pariser Polizei ihm auf den Fersen sei. Candide flieht in den Urwald.
Paraguay — Candide und sein Diener Cacambo kämpfen sich durch den Urwald. Auf einer Missionsstation treffen sie auf einen Abt und eine Äbtissin, die sich als Maximilian und das Hausmädchen Paquette vom Schloss Thunder-Ten-Tronck entpuppen. Als Candide in einem Streit versehentlich seinen zukünftigen Schwager tötet, muss er mit Cacambo fliehen.
Eldorado — Mithilfe eines Bootes gelangen Candide und Cacambo ins irdische Paradies. Alle Bewohner sind reich und glücklich. Doch Candide sehnt sich nach Cunegonde – mit einer Herde Goldhammel zieht er mit Cacambo weiter. Dieser soll Cunegonde freikaufen und sie alle sich in Venedig wiedertreffen.
Paramaribo — In der Hafenstadt trifft Candide auf den Pessimisten Martin. Er tauscht bei einem holländischen Reeder den letzten Goldhammel gegen ein Segelboot und sticht mit Martin in See.
Auf dem Atlantik — Das Segelboot ist undicht und sinkt. Alle außer Candide ertrinken. Der Goldhammel taucht plötzlich wieder auf und sie retten sich auf ein Floß, auf dem sich fünf Monarchen befinden. Und der Mann am Ruder ist kein anderer als – Dr. Pangloss!
Venedig — Es ist Karneval! Im Spielcasino treffen alle maskiert aufeinander. Trotz aller Vorkommnisse beschließen Candide und Cunegonde zu heiraten.
Candide kurz gefasst
Wo ist sie, die „beste aller möglichen Welten?“ Candide, der mit den Kindern des Barons im beschaulichen Westfalen aufwächst, wird wegen seiner Liebe zu Cunegonde aus dem Schloss geworfen. Für den naiven Jüngling beginnt eine abenteuerliche Reise, die ihn einmal um den Erdball von einer absurden Katastrophe in die nächste führt. Passend zur satirischen Vorlage schuf Leonard Bernstein, der vor allem als Komponist der West Side Story bekannt ist, eine witzig-spritzige Mischung aus Oper, Musical und Revue. An der Semperoper Dresden kommt Candide mit den humorvollen Zwischentexten von Loriot, gelesen von Jan Josef Liefers, zur Aufführung.
Gespräch
Benedikt Stampfli
Der Regisseur Claus Guth über seine Inszenierung von Händels Oratorium Saul
Händels Saul handelt von Machtverlust, Rache aber auch von Liebe. Was interessiert Sie besonders an dieser Geschichte?
Claus Guth — Saul ist ein Extremfall. Händel schrieb das Oratorium 1737, als er gerade eine heftige Krise überstanden hatte, die mit körperlichen Schmerzen, Verwirrung und Lähmungserscheinungen einherging. Mit dem Oratorium Saul, das sich sehr stark mit Grenzerfahrungen beschäftigt, fand Händel wieder zu seiner Kreativität zurück.
Es gibt in diesem Werk rein musikalische Aspekte, die es revolutionär machen. Hier ist vor allem das Glockenspiel interessant, das eines der ersten Instrumente ist, das man hört. Einem Mythos zufolge wurde es von einem Schmied erfunden, als er bei der Arbeit mit Metallstücken plötzlich Musik erzeugte. Der Librettist des Saul, Charles Jennens, bemerkte in einem Brief, Händel habe vor, den armen König Saul mithilfe des Glockenspiels in den Wahnsinn zu treiben. Bei Saul ist die Musik selbst ein Thema. Welche Wirkung hat Musik? Musik treibt Saul in den Wahnsinn, Musik kann auch beruhigen und heilen. Es gibt hier sehr explizite Hommagen an einzelne Instrumente.
Sie inszenieren Opern aus der ganzen Bandbreite des gut 400-jährigen Repertoires. Was ist das Einzigartige, wenn man sich mit Händels Musik auseinandersetzt?
Händel ist für mich immer ein unfassbares Phänomen, mit dem ich mich weiter beschäftigen werde – gerade in den Oratorien ist der Reichtum an musikalischen Farben unglaublich, und zwar nicht um des Effektes Willen, sondern in tiefster psychologischer Notwendigkeit. Wenn Händel sich eines Themas annimmt, entstehen Kunstwerke von geradezu archaischer Wucht, die zugleich unglaublichen Groove haben, der mich immer wieder sehr bewegt.
Saul ist ein Oratorium, das Sie am Theater an der Wien in Szene gesetzt haben. Es war nicht das erste Mal, dass Sie einem Oratorium eine Bildsprache geschenkt haben. Was reizt Sie daran, Oratorien auf die Bühne zu bringen?
Bei einem Oratorium hat der Regisseur die Möglichkeit, nicht nur ganz eng dem
Plot zu folgen, sondern immer wieder in die Distanz zu gehen und frei zu dem Stoff zu assoziieren. Das ergibt sich aus der Form des Oratoriums, das nicht geradlinig eine Geschichte verfolgt, sondern immer wieder scheinbare Umwege geht und Exkurse macht, die aber durchaus zielführend sind.
Welche Rolle spielte bei Ihnen die biblische Vorlage, als Sie sich auf Saul vorbereitet haben?
Der Stoff hat sehr viel mit Händels Jephtha zu tun, das ich in Amsterdam inszeniert habe. Die Geschichte von Jephta und seiner Tochter stammt aus dem Buch der Richter, darauf folgen im Alten Testament fast direkt die zwei Bücher Samuel, die den Themenkreis um Saul und David beinhalten. Hier wird beschrieben, wie das Volk Israel seine Sehnsucht nach einem eigenen König artikuliert, so wie andere Staaten auch. Der Prophet Samuel wird beauftragt, einen König zu salben. Saul, der Sohn eines reichen Bauern, wird auserwählt und zum ersten König von Israel ernannt. Dazu findet man in der Bibel ausführliche Texte, die uns sehr inspiriert haben bei der Arbeit. Irgendwann schlägt die politische Situation Sauls um, und er bekommt Gegenwind von seinem Volk. Da erscheint David wie aus dem Nichts, ein Bauernsohn, der sogleich von Sauls Tochter Merab als ungenügend und von niederem Stand abgelehnt wird.
Wie bei King Lear von William Shakespeare wird die Titelfigur vom Wahn gepackt. Welche Bedeutung hat der Wahn für Ihre Lesart?
Ja ... der Wahn, der Neid, das Alter, in diesem Stoff kommen verschiedene Zustände zusammen. Es ist interessant, dass in dem Oratorium diese Phänomene vom Chor wie personalisiert beschrieben werden, wie in einer Allegorie, einer barocken bildhaften Übersetzung. Diese Themen lassen sich auch – jenseits der Allegorie –kleiner dimensionieren und auf das eigene Leben übertragen, auf das Älterwerden und die Frage, was passiert, wenn eine neue Generation in Erscheinung tritt und ihre Position behauptet.
Das Phänomen des Aus-dem-Gleichgewicht-Geratens hat Händel nicht nur anhand der Figur des Saul exemplifiziert. Bei der Tochter Merab beispielsweise finden sich Anzeichen davon, als sie aus der Zurückweisung einen Hassanfall auf David bekommt, ein Wahn, unter dem sich ihre Liebe versteckt.
Auch David, wie wir aus der Bibel wissen, tritt später etwas Wahnhaftes an die Seite, und er wird von Gott gestraft. Ebenso die blinde Verehrung Jonathans oder des Kollektivs für David hat wahnhafte Züge.
Saul kurz gefasst
Saul wird als junger Mann von Gott erwählt und vom Propheten Samuel zum ersten König von Israel gesalbt. Er ist ein erfolgreicher Feldherr, und sein Volk verehrt ihn. In der Schlacht gegen die Philister hat der Hirte David den Riesen Goliath besiegt und kehrt triumphierend heim. Davids Erfolg endet jedoch schlagartig, denn König Saul sieht in ihm einen Konkurrenten um den Thron. An Davids Seite ist Sauls Tochter Merab, die sich nach anfänglicher Missgunst nun vollkommen von David in den Bann gezogen fühlt. Saul unternimmt alles, um David zu töten, doch dieser genießt göttlichen Schutz. Am Ende stirbt Saul selbst und David wird zum neuen König gekrönt.
Wie würden Sie die Dramaturgie dieses Oratoriums beschreiben?
Saul ist zu verstehen als präzise Studie eines Staates, aber auch einer Familie, in die ein Außenstehender, ein Fremdkörper eindringt und alles zur Explosion bringt. Es wird in meiner Interpretation darum gehen, wie mit einer Lupe auf den Stoff zu schauen. Wie lassen sich in höchster Präzision die Gesetzmäßigkeiten der Geschichte erfassen und Schritt für Schritt ihre fast mathematische Logik nachvollziehen?
Saul erzählt die Geschichte einer Entmachtung, die nicht durch einen göttlichen Befehl geschieht, sondern eher wie durch ein Naturgesetz. Etwas läuft aus und etwas Neues kommt. Diesem Kreislauf kann man sich entweder devot hingeben oder sich ihm entgegenstellen. Das kann ungeheuerliche Energien erzeugen.
Georg Friedrich Händel
Saul
Oratorium in drei Akten
Premiere 1. Juni 2025
Musikalische Leitung
Leo Hussain
Inszenierung
Claus Guth Mit
Florian Boesch
Jake Arditti
Jasmin Delfs
Mary Bevan
James Ley
Tansel Akzeybek
Jake Ingbar
Sächsischer Staatsopernchor Dresden
Sächsische Staatskapelle Dresden
Eine Produktion des Musiktheater an der Wien
Text Benedikt Stampfli
Einige Gedanken zum einzigartigen Klang der Sächsischen Staatskapelle Dresden in Bezug auf Händel
„Die dresdner Kapelle giebt mit einer Reinheit, Akkuratesse, Präcision – mit einer Kraft, und, noch mehr, mit einer Anmuth, wie jezt nirgends eine andere – ältere und leichte Sachen“, konnte man am 19. August 1801 in der Allgemeinen musikalischen Zeitung lesen. Was macht denn den besonderen Klang der Sächsischen Staatskapelle Dresden aus? Richard Wagner soll die Kapelle als seine „Wunderharfe“ bezeichnet haben, Herbert von Karajan sprach vom „Glanz von altem Gold“ und Daniele Gatti schwärmt vom „unverkennbaren natürlichen und menschlichen Klang der Staatskapelle“. Es gab sogar 2020 ein dreijähriges Forschungsprojekt, das den Klang der
Sächsischen Staatskapelle anhand von Theaterzetteln, Konzertprogrammen, Tonaufnahmen, Bildern, Zeitungsberichten und vielem mehr wissenschaftlich untersuchte.
1990 bestand die damals 21-jährige Susanne Branny das Probespiel bei der Staatskapelle und spielt bis heute in der 1. Violine. Sie beschreibt den Klang als „hell“ und „silbrig“ und betont, dass die Klangtradition viel mehr mit einem italienischen als deutschen Orchester zu vergleichen sei. Bis zur Ära von Carl Maria von Weber bestimmten italienische Künstler das Musikleben Dresdens; so sang ein italienisch sprechendes Ensemble beispielsweise Die Zauberflöte als Il flauto magico in ihrer Muttersprache. Bis heute findet sich das „Italienische“ in Dresden – nicht ohne Grund auch „Elbflorenz“ genannt – in der eindrücklichen Architektur oder der umfangreichen Kunstsammlung, und vielleicht eben auch im Klang der Sächsischen Staatskapelle? Und übrigens: Im Semperoper-Bau kann man auch in eine italienische Atmosphäre eintauchen: Die Malereien an den Decken und Wänden oder die Arkadenbögen in den Foyers zeugen davon.
Der Klang hat sich stets über die mehr als 475 Jahre andauernde Orchestergeschichte verändert. Als Georg Friedrich Händel 1719 das erste und einzige Mal nach Dresden kam, um anlässlich der Hochzeitsfeierlichkeiten zwischen dem sächsischen und habsburgischen Königshaus – bekannt wurde diese unter dem Namen „Saturnfest“ – die besten Sängerinnen und Sänger zu hören, konnte er auch der Königlichen Kapelle, wie sie damals hieß, lauschen. In dieser Zeit war Dresden der Mittelpunkt der europäischen Opernszene, da die sächsischen Fürsten auch den Komponisten der Stunde, den Venezianer Antonio Lotti, verpflichtet hatten. Ein zeitgenössischer Bewunderer fand folgende lobende Wort für die Kapelle: „Das ganze Orchester ist dabei mit den besten Instrumenten erfüllet … Besetzung und Ausführung … ist unvergleichlich.“ Diese bestand damals aus Oboen, Flöten, Fagotte, Hörnern, Trompeten, Posaunen, Pauken, Violoni, Violonisten, Violas, Violoncelli, Gamben, Orgel und Cembalo. Aus den 38 Musikern ist heute ein großes sinfonisches Orchester gewachsen, das mit dem ganzen Repertoire der Musikgeschichte vertraut ist. „Die historischen Instrumente mit Darmsaiten zum Beispiel waren viel leiser als heute. Es gab eine andere Stimmung: Der Kammerton A war 415 Hertz, heute ist er bei 440 Hertz oder noch höher. Viele verschiedene Instrumente sind dazugekommen und sie sind lauter als früher, und dadurch hat sich der Lautstärkenpegel allgemein verändert“, sagt Susanne Branny. „Um eine Elektra zu spielen, brauche ich viel Körpereinsatz. Eine spätromantische bis freie Tonalität erfordert meist einen kräftigen satten tenuto-Bogenstrich (Anm. d. Red. italienisch für „gehalten“). Bei Saul jedoch ist es ein Wechselspiel zwischen betonten und unbetonten Noten, zwischen schwer und leicht. Die Musik von Händel ist so fantastisch, da kommen alle Impulse aus der Partitur. Stets frage ich mich: Wo beginnt eine Phrase, wo endet sie? Wo trete ich hervor, wo nehme ich mich zurück? Dabei spielt Demut eine zentrale Rolle: dem Orchester zu dienen, den Kolleg*innen zuzuhören – natürlich auch den Sänger*innen auf der Bühne.“
Ob Kaija Saariahos Innocence, Richard Wagners Lohengrin oder Georg Friedrich Händels Saul, die Musikerinnen und Musiker der Sächsischen Staatskapelle Dresden lassen sich auf die Vielfalt an verschiedenen Klangsprachen ein, verändern ihr Spiel und bewahren dadurch ihr Wissen: auf dass dieser „helle“ und „silberne“ Klang uns noch lange erhalten bleibt.
Gespräch
Martin Lühr
In humanoid wird der junge
Sänger Johannes Wieners an der Semperoper debütieren. Wir haben ihn auf ein Gespräch getroffen – über seine Stimme, und die Verbindung von Neuer Musik und Billie Eilish.
Lieber Johannes, du bist Kontrabassist, Komponist und auch Sänger – um genau zu sein: ein „Countertenor“. Wie würdest du dieses Stimmfach definieren?
Johannes Wieners — Der Begriff des Countertenors bezeichnet eine Männerstimme, die hauptsächlich auf dem sogenannten Falsett basiert. Das bedeutet, dass beim Singen nur die Ränder der Stimmlippen schwingen, wodurch ein besonderer Klang entsteht. So ist es einem Countertenor möglich, ungewöhnlich hoch zu singen – in Lagen, die sonst meist Frauenstimmen vorbehalten sind. Allerdings mischen Countertenöre auch andere Stimmregister mit ein, das Falsett wird nicht isoliert benutzt.
Du singst in Uraufführungen an Häusern wie der Staatsoper Unter den Linden oder mit dem Klangforum Wien und bist Mitbegründer der „Workers Union“, einer Gruppe, die sich zeitgenössischer experimenteller Musik widmet. Was reizt dich an der sogenannten Neuen Musik?
Die Neue Musik ist einfach wahnsinnig vielfältig. Es ist aus meiner Sicht sehr schwierig, sie überhaupt zu definieren.
Weshalb zum Beispiel meinen wir damit nicht auch Songs von Billie Eilish, Deichkind oder Jay-Z? Erlaubt man sich eine breite Auslegung dieses Begriffs, stößt man auf eine Vielfarbigkeit, mit der die tradierte, sogenannte „klassische Musik“ meiner Ansicht nach nicht mithalten kann. Ein derartiger Blick auf jene Musik, die heute und in den noch nicht allzu lang vergangenen Jahren geschrieben wird und wurde, bezieht die Kreativität der Menschen in ihrer gesamten Diversität mit ein und ist daher ein zutreffenderes Abbild unserer Weltgemeinschaft als es die vorherrschend weißen, männlichen und bürgerlichen Schöpfer der sogenannten „klassischen Musik“ sein können. Meinen Kolleg*innen und mir ist es in unseren Ensembles der „Workers Union“ ein Hauptanliegen, durch die gleichwertige Behandlung verschiedener Musikstile ein gutes Wort für ein möglichst tolerantes Verständnis von Neuer Musik und Musik überhaupt einzulegen.
Oft werden Countertenöre mit dem Repertoire des Barocks in Verbindung gebracht. Auf Semper Zwei singst du aber mit humanoid in einer Oper, die 2019 uraufgeführt wurde. Gibt es viele neue Kompositionen für deine Stimmlage?
Absolut, es gibt eine Menge von modernen Kompositionen für meine Stimmlage! Während man in der Romantik fast vergebens danach sucht, hat sich dieses Stimmfach im Laufe des 20. Jahrhunderts wieder langsam etabliert und bietet den zeitgenössischen Komponierenden eine gern benutzte Farbe. Nach Solostücken und neuen Opernrollen muss ich in der Neuen Musik nicht lange suchen!
humanoid kurz gefasst
In der 2019 uraufgeführten ScienceFiction-Oper humanoid von Leonard Evers versucht der Programmierer Jonah, die „perfekte Frau“ zu bauen. Sein neuestes Modell ist die Androidin Alma, deren Gedächtnis er jeden Abend löscht. Doch mithilfe eines geheimnisvollen Kindes, das in das Labor eindringt, gewinnt Alma nach und nach an Selbstständigkeit. Und dann steht plötzlich Jonahs angeblich tote Freundin Vivienne vor der Tür ...
Wie würdest du deine Figur in humanoid, das ominöse Kind, beschreiben? Was will es von der Androidin Alma?
Das Kind begegnet Alma beim Spielen. Es erkennt in ihr eine Freundin und bestärkt sie indirekt darin, sich wie ein Mensch zu verhalten. Vielleicht fühlt es sich so zu ihr hingezogen, weil Alma sich ihm gegenüber anders verhält oder auch nur eine andere Erscheinung ist als die üblichen Erwachsenen, die dem Kind vielleicht auf gewisse Weise fremd erscheinen und dadurch fern sind. Von dem Zeitpunkt an, als die beiden Freundschaft schließen, bleiben sie sich treu und verteidigen den jeweils anderen mit unterschiedlichen Mitteln.
Leonard Evers humanoid
Science-Fiction Oper
Premiere 13. Juni 2025
Semper Zwei
Musikalische Leitung
Chloé Dufresne
Inszenierung
Lars Marcel Braun
Mit Sofia Savenko
Dominika Škrabalová
Johannes Wieners Jongwoo Hong
Gerrit Illenberger
Andreas Scheibner
Projektorchester
Piet: „Bin ich einer von euch? Wie kann ich sicher sein? Bin ich ich? Bin ich irr? Bin ich echt? […] Bin ich nur eine Kopie, nur humanoid?“
In humanoid gelingt dem Programmierer Jonah das Unglaubliche! Er erschafft Android*innen, die sich nicht von Menschen unterscheiden lassen! Und nicht nur das: Nicht einmal sie selbst wissen, dass sie Maschinen sind, dass ihre Erinnerungen bloß programmiert sind …
Und du? Finde heraus, wie viel Android in dir steckt! Beantworte die Fragen ehrlich und berechne am Ende, wo auf der Skala zwischen Maschine und Mensch du zu verorten bist.
1. Wie verbringst du deine Freizeit am liebsten?
Ich lese, gehe tanzen, höre oder mache Musik, erfinde Geschichten oder gehe zum Sport.
Ich bin viel am Handy oder spiele Computerspiele. 2
Ich treffe mich gerne mit Freund*innen. Aber manchmal möchte ich auch nur Zeit am Handy verbringen.
2. Wie reagierst du, wenn etwas nicht nach Plan läuft?
Ich versuche auszuwerten, wieso mein Plan nicht funktioniert hat. In der Regel finde ich eine Antwort und weiß, wie ich das nächste Mal die Situation optimieren kann.
Ich versuche es positiv zu sehen! Vielleicht starte ich noch einmal von vorne und wenn es nicht perfekt wird, ist es auch in Ordnung.
Ich bin meistens frustriert oder traurig und brauche eine Pause. 0
3. Du hast Streit mit einer Freundin. Wie versuchst du diesen zu lösen?
Ich rede erstmal mit ihr und versuche, die Situation mit einer Mischung aus Gefühl und Verstand zu lösen.
Ich höre in mich hinein und nehme meine Gefühle ernst. Auf eine Aussprache bereite ich mich nicht vor, sondern lasse die Situation auf mich zukommen.
Ich untersuche wie es zu dem Streit kam. Dann schreibe ich ihr eine Nachricht und versuche, den Konflikt sachlich zu lösen.
4. Du stehst vor einer schwierigen Entscheidung. Was hilft dir, die richtige Wahl zu treffen?
Ich evaluiere alle möglichen Optionen, dann folge ich dem logischsten Weg.
Ich verlasse mich voll und ganz auf mein Bauchgefühl, entscheide spontan. Es wird mir schon den richtigen Weg weisen!
Ich höre auf mein Bauchgefühl. Bevor ich aber die Entscheidung treffe, denke ich trotzdem nochmal alle Optionen durch.
5. Was denkst du über Roboter oder Künstliche Intelligenz?
Roboter sind ja ganz cool, aber auch etwas unheimlich, schließlich können sie niemals echte Gefühle haben …
Ich finde sie spannend, aber Menschen können sie nicht ersetzen.
Sehr interessant! Richtig eingesetzt können Roboter und KI die Welt zu einem besseren Ort machen.
6. Stell dir vor, du hättest die Möglichkeit, eine Kopie von dir selbst zu erschaffen – ein „Android-Ich“. Was würdest du tun?
Ich würde es vielleicht ausprobieren, aber sicherstellen, dass mein Android-Ich auch Gefühle entwickeln kann.
Ich fände es komisch, eine Kopie von mir zu haben. Kein Android kann mich wirklich ersetzen!
Ich würde ein perfektes Abbild von mir erschaffen, um die Menschheit beim Fortschritt zu unterstützen.
7. Ein Freund ist traurig und braucht Trost. Was tust du?
Ich zeige mein Mitgefühl, umarme meinen Freund und versuche, meine eigenen Gefühle in den Hintergrund zu stellen, um mich nur auf ihn konzentrieren zu können.
Ich analysiere die Situation und gebe sachliche Ratschläge, wie er seine Stimmung verbessern kann.
Ich höre zu, biete meine Hilfe an und versuche zu verstehen, wie er sich fühlt.
Auswertung
12-14 Punkte — Du bist zu 80% Android! Du bist ein wahrer Technik-Fan und lässt dich gerne von der Logik und Effizienz der Maschinen inspirieren. Deine Denkweise ist oft analytisch, und du schätzt klare Strukturen. Bist du dir sicher, dass du ein Mensch bist? Überprüfe einmal: Was ist deine frühste Erinnerung? Hast du schon einmal vor Glück geweint?
8-11 Punkte — Du bist zu 50% Mensch und 50% Android! Du hast das Beste aus beiden Welten! Du liebst Technologie und hast ein gutes Gespür für logisches Denken, aber du bist auch sehr empathisch und verstehst, dass die Menschen und ihre Gefühle nicht nur von Algorithmen bestimmt werden. Du bist ein ausgewogenes Wesen zwischen Maschine und Mensch!
0-7 Punkte — Du bist zu 100% Mensch! Du bist ein wahrer Mensch durch und durch! Du schätzt deine Gefühle, deine Intuition und deine sozialen Beziehungen. Technik ist für dich eher ein Hilfsmittel als eine Lebensweise. Du bist dir sicher, dass der Mensch nicht durch Algorithmen ersetzt werden kann! Oder …?
Text Alexander Gurdon
8Schostakowitsch und Sachsen, das ist eine symptomatische Verbindung. Für den politisch getriebenen Komponisten waren Auslandsaufenthalte eine Seltenheit, wobei die zum sowjetischen Hoheitsgebiet gehörende DDR zudem gar nicht so sehr Ausland war. Inhaltlich jedoch boten diese Reisen die Möglichkeit zu Abstand, Reflexion und Anerkennung für Schostakowitsch, dessen Leben zu den zerrissensten Komponistenbiografien des 20. Jahrhunderts zählt.
In mehreren Verfolgungswellen war Schostakowitsch immer wieder ins Visier der sowjetischen Politik und Willkür geraten: 1936, während Stalins „Großem Terrors“, als seine Oper Lady Macbeth von Mzensk lebensbedrohlich als „Chaos statt Musik“ diffamiert worden war. 1948 trifft ihn ein Berufs- und Aufführungsverbot, weil seine Werke zu westlich und zu formalistisch seien. Und auch nach Stalins Tod bedeutete das aufziehende Tauwetter keine Entspannung, wie der 1960 von Chruschtschow erzwungene Parteieintritt Schostakowitschs in die KPdSU zeigt, um ihn als prominentes Aushängeschild zum neuen Vorsitzenden des Komponistenverbands zu machen.
In der DDR fand der Komponist Anerkennung und Abstand vom sowjetischen Druck. Leipzig, Dresden und Gohrisch inspirierten bedeutende Werke – eine Beziehung, die bis heute in Konzerten und Festivals nachklingt.
Umso wichtiger werden für ihn die Reisen nach Sachsen. „Schostakowitsch ist immer sehr gern in der damaligen DDR gewesen, weil er hier von oben die Anerkennung und die Zustimmung gefunden hat, die ihm in seiner Heimat versagt geblieben ist“, erinnerte sich 2010 der ehemalige Chefdirigent der Staatskapelle Kurt Sanderling im Interview. „Man hat ihn ja dort nur zähneknirschend anerkannt. Hier spürte er bei den Oberen, also den damaligen Vertretern des Kulturministeriums, doch eine große Wärme und, ich möchte fast sagen, Ehrfurcht. Das hat ihm gutgetan.“
Kurt Sanderling wird nicht der einzige bleiben, der sich für die Musik Schostakowitschs einsetzt, gerade die Staatskapelle übernimmt eine Führungsrolle in der Interpretation seiner Sinfonien: 1959 nimmt Franz Konwitschny die unlängst entstandene 11. Sinfonie auf, 1963 leitet Kirill Kondraschin in Dresden die deutsche Erstaufführung der 4. Sinfonie, fast 30 Jahre nachdem Schostakowitsch die Premiere aus Angst zurückgezogen hatte, und 1976 reist Herbert von Karajan mit der Staatskapelle und der 10. Sinfonie zu den Salzburger Festspielen. All diese Aufführungen sind in ihrer politischen Strahlkraft nicht hoch genug einzuschätzen, insbesondere jener Auftritt in Salzburg, da Schostakowitsch im Westen fast durchweg als linientreu und propagandistisch hohl eingestuft wurde.
Schostakowitschs Aufenthalte in der DDR beginnen 1950, nur zwei Jahre nach den desaströsen Hetzkampagnen des Komponistenverbands. Er sitzt in der Jury des Leipziger Bachfests und zeigt sich begeistert von der Bach-Tradition. Sein kompositorischer Widerhall werden seine Präludien und Fugen op. 87, die er nach seiner Rückkehr komponiert und die sich am Wohltemperierten Klavier orientieren. Die Inspiration dieses Aufenthalts ist Schostakowitsch anzuhören, auch wenn diese Musik ihre dunklen Schatten nicht verhehlen kann.
1960 wird Schostakowitsch wieder entsandt, diesmal nach Dresden, um bei einem groß angelegten Propagandaprojekt zu helfen. Am Ende des Zweiten Weltkriegs waren die Kunstschätze der Gemäldegalerie evakuiert und in Quartieren und Tunneln vor der Zerstörung bewahrt worden. Danach wanderten sie durch die Hände der Roten Armee nach Moskau und in russische Museen, um sie zu konservieren und zu beschützen, so das sowjetische Narrativ – Beutekunst ist der historisch treffendere Begriff dafür. Zehn Jahre später erfolgte 1955 die Rückgabe eines Großteils dieser Kunstwerke an die DDR, passend zur 750-Jahr-Feier der Stadt Dresden und der Wiedereröffnung der Sempergalerie (bis heute sind allerdings über 400 Gemälde immer noch verschollen).
1960 soll nun ein grenzübergreifender Film diese selbstlose Teilrückgabe als Verbrüderung adeln. Im Zentrum stehen die heldischen Retter, das zerstörte Dresden und, so zumindest der politische Wunsch, Schostakowitschs Filmmusik. Doch Schostakowitsch hadert: Kurz zuvor hatte er von dem erzwungenen
Eintritt in jene Partei erfahren, die ihm so viel Gewalt angetan hatte, sodass er sich ernstlich mit Suizidgedanken auseinandersetzt. Untergebracht ist er in diesem Juli 1960 im Gästehaus des Ministerrates der DDR im kleinen Kurort Gohrisch in der Sächsischen Schweiz und er entschließt sich, hier statt Filmmusik ein neues, sein 8. Streichquartett zu schreiben. Es dauert nur drei Tage, an einem kleinen Teich unter einer Buche – in seinem Nacken, an der Einfahrt zum Gebäudekomplex, halten mehrere Polizisten Tag und Nacht Wache. Eine Schostakowitsch-Szenerie par excellence. Es entsteht ein autobiografisches Quartett voller Abgründe und Verzweiflung, voller Selbstzitate und stetiger Erschöpfung statt Erlösung.
Dieser Aufenthalt Schostakowitschs in Gohrisch und die dortige Komposition seines wohl berühmtesten Werks ist die Keimzelle der „Internationalen Schostakowitsch Tage Gohrisch“, dem weltweit einzigen Festival, das sich seit 2010 alljährlich seiner Musik und der osteuropäischen Kammermusik des 20. und 21. Jahrhunderts widmet. Und auch hier ist die Staatskapelle wieder eng mit der Schostakowitsch-Tradition verbunden: Bei einer ersten Begehung des Örtchens war eine Delegation der Staatskapelle vor Ort und Isang Enders, damals Konzertmeister der Violoncelli, testete den Klang der Scheune, in der bis heute alle Konzerte stattfinden. Der damalige Konzertdramaturg und Initiator dieses Rundgangs Tobias Niederschlag ist heute künstlerischer Leiter des Festivals.
Nach Gohrisch kehrte Schostakowitsch nur noch einmal wieder, und zwar im Sommer 1972, während der deutschen Erstaufführung seiner 15. Sinfonie in Berlin. Die Staatskapelle hingegen kommt seit 2010 jeden Sommer. Für ihr Engagement wird sie dieses Jahr mit dem Internationalen Schostakowitsch Preis ausgezeichnet. Und Schostakowitsch hätte diese Entwicklung, dass ausgerechnet an dem von ihm so geschätzten und erholsam leisen Ort, ein derartiges Festival über all die Jahre so aufblüht, sicherlich gefallen.
10. Sinfoniekonzert
Dmitri Schostakowitsch
Cellokonzert Nr. 1 Es-Dur op. 107
Anton Bruckner
Sinfonie Nr. 7 E-Dur WAB 107
Dirigent
Tugan Sokhiev
Violoncello
Sol Gabetta
Sächsische Staatskapelle Dresden
18. Mai 2025, 11 Uhr & 19., 20. Mai 2025, 19 Uhr
Sonderkonzert am Vorabend der Internationalen Schostakowitsch Tage Gohrisch
Dmitri Schostakowitsch Festliche Ouvertüre op. 96 Klavierkonzert Nr. 1 c-Moll op. 35 für Trompete, Klavier und Orchester Klavierkonzert Nr. 2 F-Dur op. 102
Kurt Weill
Sinfonie Nr. 2
Dirigentin
Marie Jacquot
Klavier
Kirill Gerstein
Trompete
Helmut Fuchs
Sächsische Staatskapelle Dresden
25. Juni 2025, 20 Uhr Kulturpalast Dresden
Michèle Losier arbeitet in dieser Spielzeit zum ersten Mal mit der Sächsischen Staatskapelle Dresden zusammen. Mit deren
Chefdirigenten Daniele Gatti verbindet sie schon länger eine künstlerische Zusammenarbeit.
Unter Gattis Leitung wird sie ab dem 8. Juni in Gustav Mahlers 3. Sinfonie in Dresden zu hören sein.
Gespräch
Christina Schnauß
Sie haben schon mehrmals mit Daniele Gatti zusammengearbeitet. Was schätzen Sie an ihm besonders?
Michèle Losier — Ich habe bisher noch keinen Dirigenten erlebt, der sich so viel Zeit für das Arbeiten an einem Werk nimmt – im positiven Sinne. Er geht dabei mit den Musikern den Text durch, er probt jeden Takt und vermittelt dabei die Intention des Komponisten. Sein Dirigat ist direkt und ohne unnötige Bewegungen, sodass er an manchen Stellen den Taktstock sinken und das Orchester für einige Takte einfach spielen lässt. Mit der kleinsten Geste holt er die größte Ausdruckskraft aus dem Orchester heraus. Das zeigt auch sein Vertrauen in die Musiker, nicht immer alles die ganze Zeit kontrollieren zu müssen, sondern auch mal loslassen zu können.
Wie läuft ein Probenprozess mit ihm ab?
Wir haben bisher viel deutsches Repertoire zusammen erarbeitet, wie beispielsweise Mendelssohns Lobgesang und Elias, sowie Ariadne auf Naxos von Richard Strauss. Da ich französische Muttersprachlerin bin, bedeutet das, dass ich mich vorab eingehend mit der deutschen Diktion auseinandersetze. Dann tauschen wir uns gegenseitig über unsere Ideen zu einem Werk aus. Das heißt, wir arbeiten an der Intention des Kompo -
nisten und fügen am Ende unsere sehr kleine persönliche Note hinzu. In der Regel will er zunächst mit den Sängern allein am Klavier üben, bevor man später vors Orchester tritt.
Die Kunst eines Dirigenten ist es, alle Beteiligten auf der Bühne klanglich zusammenzubringen. Wie hilft Maestro Gatti Ihnen, sich stimmlich gegenüber einem großen Sinfonieorchester durchzusetzen?
Ich habe das Glück mit ihm zusammenzuarbeiten, weil er meine lyrische, also weniger durchschlagskräftige Stimme versteht. Das Problem ist: Wenn wir jung sind, wollen wir als Sänger alle so laut wie möglich singen, um zu zeigen, was wir können. Als ich mit Daniele Gatti eine Arie der Kundry aus Parsifal ausprobiert habe, brachte er mich dann dazu, ganz sanft zu singen. Ich meinte, ob das nicht zu leise wäre, woraufhin er nur entgegnete, dass ich auf das Orchester achten sollte, was dieses spielt. In meinem Alter kann ich jetzt so sanft und weich wie noch nie zuvor singen. Meine Technik ist viel besser geworden. Und zusammen mit Gatti, der weiß, wann er das Orchester zurücknehmen muss, kann ich genau diesen Klang weiter vertiefen.
Im Rahmen des 11. Sinfoniekonzertes werden Sie mit Daniele Gatti und der Staatskapelle Dresden Mahlers 3. Sinfonie aufführen. Was bedeutet die Musik Mahlers für Sie persönlich? Es hat lange Zeit gebraucht, bis ich Mahler gesungen bzw. überhaupt mir seine Sachen angehört habe. Bei ihm schwingt immer sein Ringen um den Glauben an Gott, die eigene Persönlichkeit und die Sehnsucht nach Frieden mit. Das finden wir auch in unserem Leben: Wir sind alle auf der Suche nach Frieden. Manchmal hilft einem die äußere Welt aber nicht, dann muss man diesen in sich selbst finden. Darum mag ich Mahler sehr, der versucht hat, seinen eigenen Frieden in seinen Kompositionen zu ergründen. Mich berührt seine Musik insofern, dass sie mich in Gedanken woanders hinführt. Mit Gatti habe ich die 3. Sinfonie bereits in Hongkong aufgeführt. Während ich dem 30 Minuten dauernden Finalsatz – in dem nur die Instrumente spielen – zuhörte, ich dort auf der Bühne inmitten des Orchesters saß, rührte mich die Musik beinahe zu Tränen. Nun Mahlers 3. Sinfonie in Dresden mit Daniele Gatti aufzuführen, ist für mich eine sehr große Auszeichnung.
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Über die Raumkonzeption des zweiteiligen Ballettabends
Vice Versa
Text
Julia Bührle
Der Ballettabend Vice Versa ist eine Begegnung großer Künstler*innen verschiedener Sparten: Die choreografische Arbeit von Sidi Larbi Cherkaoui und Imre und Marne van Opstal trifft auf die Musik von Szymon Brzóska und Arvo Pärt in Bühnenbildern von Antony Gormley und Boris Acket. Letztere schufen eine zunächst minimalistisch anmutende visuelle Identität des Tanzabends: Eine weiße Box und einige schwarze Stäbe in Noetic sowie ein von der Decke hängender Vorhang in November. Im Lauf der Stücke
erwachen die Bühnenbilder zum Leben, geraten in Bewegung, nehmen immer mehr am tänzerischen Bühnengeschehen teil und treten manchmal sogar an dessen Stelle. Der britische Künstler Antony Gormley wurde vor allem durch seine Skulpturen und Installationen weltberühmt. Diese will er nicht nur im beschränkten Raum von Galerien und Museen präsentieren, sondern einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen: So steht zum Beispiel unweit des englischen Gateshead sein Engel des Nordens, eine 20 Meter hohe menschliche Figur, die ihre riesigen stählernen Flügel unter freiem Himmel ausbreitet. Für den Deutschen Bundestag schuf er 2001 die Installation Steht und Fällt: In einem vollständig gefluteten Innenhof stehen fünf menschliche Figuren, die sich auf der Wasseroberfläche spiegeln. Auch die Besucher*innen werden beim Begehen eines Steges Teil der Installation.
Trotz der schweren und soliden Materialien wie Blei, Stahl und Eisen, aus denen Gormley normalerweise seine menschlichen Figuren herstellt, sieht er den Körper nicht als Objekt, sondern als Prozess. So löst er ihn oftmals in filigrane und geometrische Formen auf, die sich den architektonischen Konstruktionen des Künstlers annähern. Seine Figuren sollen weder die Natur kopieren – so werden beispielsweise absichtlich Gussnähte sichtbar gelassen – noch Archetypen des Menschlichen sein. Vielmehr möchte Gormley durch das Bild des abgebildeten Körpers „Verbindungen zu all dem herzustellen, was jenseits des Greifbaren und Beobachtbaren liegt, tief im Raum oder tief im Unbewussten.“
Aus Gormleys unermüdlicher Beschäftigung mit dem menschlichen Körper im Raum erwuchs auch sein Interesse für den Tanz. Bereits seit zwei Jahrzehnten arbeitet er mit Choreografen*innen zusammen,
insbesondere dem Belgier Sidi Larbi Cherkaoui. Im Jahr 2005 schuf er für Zero Degrees von Cherkaoui und Akram Khan Skulpturen-Doubles der beiden Choreografen, die das Stück auch tanzten; daraus entstand ein spannender und oft humorvoller Dialog zwischen Mensch und Doppelgänger. Es folgten zwei international erfolgreiche Kooperationen zwischen Gormley und Cherkaoui: Sutra (2008) und Babel (2010). Für Sutra, ein Stück von und für Cherkaoui und 17 Shaolin-Mönche, schuf Gormley ein Labyrinth aus hölzernen Boxen, mit und in denen die Interpret*innen sich bewegten. Die Boxen weckten im Verlauf des Stückes verschiedene Assoziationen von Särgen über Brücken, Wände, Dominosteine, Bücherregale bis zu einer Lotusblume. Das Bühnenbild von Babel bestand hingegen aus fünf Stahlrahmen, die in Gormleys Worten „verschiedene Kreuzungen der Stadt andeuten sowie konstruieren und dekonstruieren sollten – durchlässige Grenzräume, die ein Niemandsland, Konfliktbereiche und Momente des gemeinsamen Zusammenlebens der Stadtbewohner darstellen sollten.“
Auch diese architektonischen Konstruktionen wurden von den Tänzer*innen unablässig gedreht, gekippt und verschoben, sodass zahlreiche Bühnenlandschaften entstanden.
Diese Mobilität und Wandlungsfähigkeit des Bühnenbilds findet sich auch in Noetic, der vierten Zusammenarbeit zwischen Cherkaoui und Gormley aus dem Jahr 2014, die im Juni 2025 an der Semperoper Premiere hat. Hier ging Gormley neue Wege und eröffnete den Tänzer*innen durch die besondere Flexibilität seines minimalistischen Bühnenbildes ganz neue Möglichkeiten. Anstelle der soliden Materialien, die er in seinen bisherigen Bühnenbildern für Cherkaoui verwendete, um zwar mobile, aber in der Form unveränderliche menschliche und architektonische Figuren zu schaffen, bediente sich Gormley hier biegbarer Materialien wie Polycarbonat und Harz. Daraus formte er lange schwarze Stäbe, welche es den Tänzer*innen erlauben sollen, ihre Bewegungen raumgreifender zu gestalten. Zunächst kreieren sie damit verschiedene Bühnenlandschaften: aus den eindimensionalen Linien werden zweidimensionale Bodenmuster, die an geometrische Formen und Grundrisse erinnern. Dann erobern die Stäbe die dritte Dimension, wenn die Tänzer*innen sie aufheben, verbiegen und daraus verschiedene
architektonische Konstrukte bilden, etwa Arkaden oder einen Baldachin. Alsbald formen sie die Stäbe zu Kreisen, die immer wieder neue Assoziationen wecken –so erinnern sie mal an die olympischen Ringe, mal an Reifen des Kunstturnens. Die Kreise treten im Lauf des Stückes immer mehr in den Vordergrund und entwickeln eine zunehmende Eigendynamik. Menschen und Kreise tanzen zusammen, Tänzer*innen imitieren die Bewegungen der Kreise, bis die Kreise schließlich alleine tanzen. Das Stück handelt von dem menschlichen Bedürfnis, alles zu strukturieren und dann wieder aus den Strukturen auszubrechen. Dementsprechend alternieren in den Formationen Ordnung und Chaos; das Bild eines Käfigs, der die Tänzer*innen einfängt, wird zu dem eines Globus, der die Tänzer*innen verschiedenster Herkunft vereint.
Auch in Boris Ackets Bühnenbild für November von Imre und Marne van Opstal geht es um ständige Verwandlung: Eine halbtransparente, von der Decke herabwallende Stoffbahn erschafft durch ihre Bewegung, ihr Kreisen und Schweben immer wechselnde Räume für den Tanz. Der niederländische Künstler und Komponist Acket arbeitet schon seit vielen Jahren mit einigen Hauptkomponenten des Tanzes: Bewegung, Klang und Licht. Dabei kreiert er oft ein Zusammenspiel natürlicher und künstlicher Elemente, indem er beispielsweise künstliche Sonnenstrahlen auf eine Wasserober-
fläche projiziert, synthetische Klänge und Aufnahmen natürlicher Klänge mischt und seine Arbeiten durch Luftzüge und von Motoren erzeugten Wind in Bewegung bringt. In seinen Installationen schafft er Erlebniswelten für die Besucher, die zum Teil begehbar und interaktiv sind; dies geschieht auch in November, seiner ersten Arbeit für die Ballettbühne.
Ähnlich wie bei Gormley erwächst auch Ackets Arbeit fürs Theater aus seinem bisherigen künstlerischen Schaffen: So experimentiert er seit einigen Jahren in seiner mehrteiligen audiovisuellen Installation Einder – ein niederländischer Begriff, den man etwa mit „Horizont“ übersetzen könnte – mit transparentem Stoff, der dank technischer Hilfsmittel ständig neue Formen annimmt und verschiedene Elemente und Objekte suggeriert, beispielsweise eine Wasseroberfläche, die Flügel eines riesigen Vogels oder einen Vorhang. Für November, Imre und Marne van Opstals erste Kreation für das Semperoper Ballett, schafft er einen ähnlichen Vorhang, der anders als ein normaler Theatervorhang nicht zu Beginn des Stückes in den Kulissen verschwindet, sondern während des Balletts seine eigene, geradezu tänzerische Vorstellung gibt: Technische Hilfsmittel wie Ventilatoren und ein drehbarer Träger erlauben es der zweidimensionalen Stoffbahn, sich im Raum zu bewegen. Der Vorhang öffnet und schließt sich, hebt und senkt sich, wandert
über die Bühne, verändert seine Form, dreht sich, verfremdet und enthüllt das hinter ihm stattfindende Geschehen. Die wechselnden Lichtreflexe auf dem Tuch verstärken den Eindruck der ständigen Verwandlung; die Bewegung und das Schimmern des Stoffes suggerieren auch das Fließen und Wellen von Wasser. Aufgrund der Leichtigkeit des Vorhangs, dessen Bewegung im Raum durch jeden Luftzug, jede Regung und jeden Atemzug der Tänzer*innen beeinflusst werden kann, ist nicht immer vorhersehbar, wie weit und wohin der sich drehende und im Wind wehende Stoff schwebt. Dadurch kommt eine unberechenbare, überraschende Komponente in das Stück, die jede Vorstellung einzigartig macht.
Obgleich sie unabhängig voneinander entstanden sind, verbindet Gormleys und Ackets Arbeiten für Vice Versa ihre Wandlungsfähigkeit, Mobilität und Flexibilität. Beide Künstler setzen sich über traditionelle Vorstellungen des Bühnenbildes als passives „décor“ hinweg. Ihre Werke begnügen sich nicht mit einer Rolle im Hintergrund, sondern sind ständig in Bewegung, interagieren mit den Tänzer*innen, nehmen zuweilen große Teile des Bühnenraums ein, verändern ihre Form und werden schließlich selbst zu Protagonisten der Stücke. Gleichzeitig lassen sie viel Raum für den Tanz, schaffen neue Möglichkeiten für die Tänzer*innen, die Bühnenlandschaft zu gestalten, und regen durch einen stimulierenden Dialog der Künste die Vorstellungskraft an.
Vice Versa Zweiteiliger Ballettabend
Premiere 28. Juni 2025
Noetic
Inszenierung & Choreografie
Sidi Larbi Cherkaoui Musik
Szymon Brzóska
Bühnenbild
Antony Gormley Kostüme
Les Hommes Licht
David Stokholm
Dramaturgie
Adolphe Binder
Text
Randy Powell, Jason Silva Sängerin
Miriam Andersén
Taiko Trommeln, Kokyu & Flöte
Shogo Yoshii
November
Choreografie & Kostüme
Imre & Marne van Opstal Musik
Arvo Pärt
Bühnenbild
Boris Acket Licht
Tom Visser
Semperoper Ballett
Sächsische Staatskapelle Dresden
Projekt Partner
Sparkassen-Finanzgruppe Sachsen
Ostsächsische Sparkasse Dresden
Sparkassen-Versicherung Sachsen LBBW
Stell dir vor, du erlebst einen Abend klassischer Eleganz, amerikanischen Humors und innovativer Bewegung
Der dreiteilige Ballettabend Classics beginnt mit Serenade, George Balanchines erster Kreation in den USA.
Die Tänzerinnen in hellblauen Tüllkleidern tanzen zu Tschaikowskys Serenade für Streicher und tauchen in die Atmosphäre klassischer Handlungsballette ein, während sie den Weg zum abstrakten neoklassischen Ballett ebnen. Es folgt Rodeo: Four Dance Episodes, ein humorvolles Stück für 16 Tänzer*innen von Justin Peck, das die AmericanaThematik von Aaron Coplands Musik aufgreift. Abgerundet wird die Trilogie durch Twyla Tharps In The Upper Room, das mit Philip Glass’ Musik und vielfältigen Bewegungsstilen den Abend schwungvoll ausklingen lässt.
1 Für Chefdirigent Daniele Gatti ist: Falstaff „eine Studie des Menschlichen: Verdi gräbt tief in den Seelen der Figuren und zeichnet gekonnt die Charaktere nach. Das macht dieses Werk so modern und zeitlos.“
2 Wir können es kaum erwarten, Eve-Maud Hubeaux als Carmen zu erleben – ihre Leidenschaft und Stärke versprechen eine fesselnde Darbietung.
3 Der US-amerikanische Tenor Eric Cutler verkörpert die naive Unschuld und die Suche nach Wahrheit als Parsifal.
4 The Snow Queen – eine emotionale Oper, die die tiefgehende Freundschaft zwischen Kay (Valerie Eickhoff) und Gerda (Vera-Lotte Boecker) ins Zentrum rückt.
5 Evelyn Herlitzius als Madame de Croissy in Dialogues des Carmélites wird mit emotionaler Intensität unter die Haut gehen.
6 Laura Kaminskys Kammeroper As One thematisiert die Suche nach Identität und menschlichen Beziehungen.
7 In der Verbindung von Hans Karl Breslauers Stummfilm Die Stadt ohne Juden mit Olga Neuwirths Orchestrierung wird der Schauspieler Jörg Schüttauf lesen.
8 Ebenso temporeich wie die Handlung des Florentiner Huts ist die Musik von Nino Rota, der vor allem für seine Filmmusik bekannt ist.
Giuseppe Verdi Falstaff
Musikalische Leitung Daniele Gatti
Inszenierung Damiano Michieletto 5.10.2025
Hans Abrahamsen
The Snow Queen
Musikalische Leitung Titus Engel Inszenierung Immo Karaman 7.12.2025
Leonard Evers Gold! Inszenierung Benedikt Arnold 17.12.2025
Francis Poulenc Dialogues des Carmélites
Musikalische Leitung Marie Jacquot Inszenierung Jetske Mijnssen 31.1.2026
Richard Wagner Parsifal
Musikalische Leitung Daniele Gatti Inszenierung Floris Visser 22.3.2026
Georges Bizet Carmen
Musikalische Leitung Lorenzo Passerini Inszenierung Nadja Loschky 1.5.2026
Hans Karl Breslauer & Olga Neuwirth
Die Stadt ohne Juden
Musikalische Leitung Nacho de Paz Lesung Jörg Schüttauf 28.5.2026
Nino Rota
Der Florentiner Hut
Musikalische Leitung Daniele Squeo Inszenierung Bernd Mottl 31.5.2026
Laura Kaminsky As One
Musikalische Leitung Naomi Shamban Inszenierung Rahel Thiel 20.6.2026
Creative Team
Stephanie Lake Kolossus Kids
18.10.2025
Wings and Feathers
Stephanie Lake Colossus
Akram Khan Vertical Road
8.11.2025
Kinsun Chan Parts and Pieces
8.5.2026
John Cranko Onegin
27.6.2026
Repertoire Schwanensee
Wonderful World
Der Nussknacker Nijinsky Dornröschen
Vice Versa
1 Stephanie Lake wird Artist in Residence am Semperoper Ballett und bringt ihre Inszenierung Colossus für Tänzer*innen des Semperoper Ballett und der Palucca Hochschule für Tanz Dresden mit. Ihr Creative Team wird auf Basis dieses Werks mit weiteren lokalen Tanzinstitutionen Kolossus Kids entwickeln.
2 Der Ballettabend Wings and Feathers stellt zwei unterschiedliche zeitgenössische Positionen vor, die individuelle Freiheit in der Bewegung verkörpern. Neben Stephanie Lakes Colossus wird auch Akram Khans Vertical Road gezeigt werden.
3 John Crankos Meisterwerk Onegin feiert seine Premiere an der Semperoper und bringt die bewegende Liebesgeschichte von Tatjana und Onegin auf die Bühne.
4 Der zweiteilige Ballettabend Vice Versa, bestehend aus Noetic von Sidi Larbi Cherkaoui und November vom Geschwisterpaar van Opstal feiert am 28. Juni Premiere und kehrt nächste Saison zurück.
5 John Neumeiers Hommage an Vaslaw Nijinsky: Eine choreografische Reise in die Vergangenheit, die die Magie und Gefährdungen des legendären Tänzers einfängt.
6 Johan Ingers Interpretation von Schwanensee für das Semperoper Ballett, behandelt die tiefgründigen Fragen zu Gewalt, Manipulation und zwischenmenschlichen Beziehungen.
1. Sinfoniekonzert
Dirigent Daniele Gatti Werke von Takemitsu und Mahler
2. Sinfoniekonzert
Dirigent Finnegan Downie Dear Werke von Haydn, Adès und Dvořák
3. Sinfoniekonzert
Dirigent Daniele Gatti Werke von Wagner und Strauss
4. Sinfoniekonzert
Dirigent Daniele Gatti Werke von Chin und Mahler
5. Sinfoniekonzert
Dirigent Herbert Blomstedt Werke von Bruckner
6. Sinfoniekonzert
Gedenkkonzert
Dirigent Daniele Gatti Werke von Strawinsky und Bruckner
7. Sinfoniekonzert
Dirigent Daniele Gatti Werke von Mahler
8. Sinfoniekonzert
Palmsonntagskonzert
Dirigent Daniele Gatti Werke von Mendelssohn Bartholdy
9. Sinfoniekonzert
Dirigent Tugan Sokhiev Werke von Weber, Schumann und Brahms
10. Sinfoniekonzert
Dirigent Daniele Gatti Werke von Wagner, Saint-Saëns und Debussy
11. Sinfoniekonzert
Dirigentin Marie Jacquot Werke von Beethoven und Bartók
12. Sinfoniekonzert
Dirigentin Elim Chan Werke von Dukas, Chin und Prokofjew
Tournee zum Saisonauftakt
Rheingau, Mailand, Bukarest, Linz, Prag
China-Tournee
Peking, Nanjing, Shanghai, Guangzhou
Südkorea-Tournee
1 Der Mahler-Zyklus mit Chefidirigent Daniele Gatti wird in der Saison 2025/26 fortgesetzt. Im 1. Sinfoniekonzert erklingen die 5. Sinfonie sowie die Rückert-Lieder mit Marie Nicole Lemieux als Solistin.
2 Im 3. Sinfoniekonzert dirigiert Daniele Gatti Werke von Richard Wagner und Richard Strauss. Beide Komponisten sind für die Semperoper von großer Bedeutung, da sie nicht nur eng mit der Geschichte der Oper verbunden sind, sondern auch das musikalische und kulturelle Erbe Dresdens nachhaltig geprägt haben.
3 Im 9. Sinfoniekonzert unter der Leitung von Tugan Sokhiev erleben Sie die zeitlosen Meisterwerke von Schumann und Brahms.
4 Beginnen Sie das neue Jahr mit Bruckners majestätischer Musik unter der Leitung von Herbert Blomstedt.
5 Unsuk Chin wird zur Capell Compositrice der Sächsischen Staatskapelle Dresden, was ihre herausragende Stellung in der zeitgenössischen Musik unterstreicht.
6 Erleben Sie ein unvergessliches Rezital mit dem herausragenden Capell-Virtuosen Gautier Capuçon am Violoncello.
7 Das 12. Sinfoniekonzert unter Elim Chan präsentiert Werke von Dukas, Chin und Prokofjew. Dieses abwechslungsreiche Programm vereint innovative Klänge mit klassischen Elementen.
Europa-Tournee
Barcelona, Madrid, Wien, Essen, Paris, Frankfurt am Main, Hamburg, Prag
Stell dir vor, die Muse gibt dir einen Kuss
Die vier Ovalbilder im Plafond des Zuschauerraums zeigen die Musen der Dichtkunst in nationalen Personifikationen. Neben einer griechischen, französischen und englischen Muse hat auch die deutsche Muse ihren Platz in luftiger Höhe gefunden. Die talentierten Kunstmaler der PGH Canaletto Dresden haben das Ovalbild, das im Palais im Großen Garten entstanden ist, mit Bleiweißpaste in den an die Decke gemalten Rahmen eingefügt. Am 28. Februar 1983 waren die Arbeiten am Plafond schließlich abgeschlossen.
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Tageskasse
Semperoper Dresden Vertrieb und Service Theaterplatz 2 01067 Dresden +49 351 4911 705 bestellung@semperoper.de
Öffnungszeiten
Mo bis Fr 10–18 Uhr Sa 10–17 Uhr
(Januar bis März, Juli und August 10–13 Uhr) Sonntag und Feiertag geschlossen
Oksana Lyniv debütiert an der Semperoper mit Tschaikowskys Eugen Onegin. Von 2017 bis 2022 war sie Chefdirigentin der Oper Graz und ist nun Generalmusikdirektorin am Teatro Comunale di Bologna. 2021 debütierte sie als erste Dirigentin bei den Bayreuther Festspielen sowie an anderen renommierten Häusern wie dem Royal Opera House, der Opéra national de Paris und der Metropolitan Opera.
Mai
1 Do 19 Uhr Tosca
2 Fr 19 Uhr Schwanensee Ballett
3 Sa 19 Uhr Roméo et Juliette · Premiere
4 So 19 Uhr Lucia di Lammermoor
5 Mo 19 Uhr Classics Ballett
6 Di 19 Uhr Roméo et Juliette
7 Mi 19 Uhr Classics Ballett Dresdentag
8 Do 19 Uhr Lucia di Lammermoor
9 Fr 9.30 Uhr Kapelle für Kids Semper Zwei
11.30 Uhr Kapelle für Kids Semper Zwei
19 Uhr Roméo et Juliette
10 Sa 11 Uhr Kapelle für Kids Semper Zwei
14 Uhr Kapelle für Kids Semper Zwei
19 Uhr Schwanensee Ballett
11 So 11 Uhr
Kapelle für Kids Semper Zwei
14 Uhr Kapelle für Kids Semper Zwei
19 Uhr Candide Premiere
15 Do 19 Uhr Candide
16 Fr 19 Uhr Roméo et Juliette
17 Sa 19 Uhr La bohème
18 So 11 Uhr 10. Sinfoniekonzert
19 Uhr Candide
19 Mo 19 Uhr 10. Sinfoniekonzert
19.30 Uhr Wonderful World Ballett
20 Di 19 Uhr 10. Sinfoniekonzert
19.30 Uhr Wonderful World Ballett
21 Mi 19.30 Uhr Wonderful World Ballett
23 Fr 19 Uhr Classics Ballett
24 Sa 11 Uhr Kostprobe Saul
19 Uhr La bohème Exklusive Veranstaltung
25 So 19 Uhr Roméo et Juliette
26 Mo 19 Uhr Classics Ballett
28 Mi 20 Uhr 7. Kammerabend
29 Do 19 Uhr Roméo et Juliette
30 Fr 19 Uhr Classics Ballett
31 Sa 14 Uhr Die Zauberflöte
19 Uhr Die Zauberflöte
Juni
1 So 18 Uhr Saul Premiere
2 Mo 19 Uhr Die Zauberflöte
3 Di 19 Uhr Saul Dresdentag
4 Mi 13 Uhr Roméo et Juliette
6 Fr 17 Uhr Kostprobe humanoid Semper Zwei
19 Uhr Die Zauberflöte
7 Sa 19 Uhr Turandot
8 So 11 Uhr 11. Sinfoniekonzert
19 Uhr Roméo et Juliette
9 Mo 11 Uhr Dresdner Musikfestspiele
19 Uhr 11. Sinfoniekonzert
10 Di 19 Uhr 11. Sinfoniekonzert
13 Fr 11 Uhr humanoid · Premiere Semper Zwei
19 Uhr Saul
14 Sa 14 Uhr humanoid Semper Zwei
19 Uhr Turandot
15 So 11 Uhr Kapelle für Kids
19 Uhr La bohème
Opernwerkstatt Für alle, die Lust am Singen, Tanzen, Theater haben! In unserer Opernwerkstatt werden wir gemeinsam kreativ, tauchen in die Welt des Musiktheaters ein und nähern uns spielerisch den Themen und Figuren der Oper humanoid.
Wer? Jugendliche von 12 bis 17 Jahren
Wann? Sa 7.6.2025, 14.30 bis 17.30 Uhr Kosten? 5 Euro pro Person
Mittsommerkonzert
Palais im Großen Garten
Das erste Mal musizieren die Opernkinderchöre der Partnerstädte Dresden und Salzburg miteinander und präsentieren ein buntes und fröhliches Programm.
Schmunzeln Sie über Barbaras Rhabarberbar und lassen Sie sich vom Chor der Elfen aus Mendelssohn-Bartholdys Ein Sommernachtstraum verzaubern.
Der Salzburger Festspiele und Theater Kinderchor musiziert unter der Leitung von Wolfgang Götz, der Kinderchor Dresden der Semperoper unter der Leitung von Claudia Sebastian-Bertsch.
Das Konzert wird ermöglicht von der Sächsischen Semperoper Stiftung.
Elisabeth - Das Musical in der gefeierten Schönbrunn-Version
Elisabeth – Das Musical von Michael Kunze und Sylvester Levay, seit seiner Uraufführung 1992 in Wien ein weltweiter Erfolg, wird nun erstmals als große TheaterFassung in Deutschland präsentiert. Die halbszenische Inszenierung im Ehrenhof von Schloss Schönbrunn zog über 100.000 Besucher an und entführt das Publikum in eine emotionale Welt voller Intrigen und Leidenschaft.
17 Di 11 Uhr humanoid Semper Zwei
18 Mi 19 Uhr humanoid Semper Zwei
19 Do 19 Uhr humanoid Semper Zwei
20 Uhr 4. Aufführungsabend
20 Fr 19 Uhr Saul
21 Sa 14 Uhr La bohème · Familienvorstellung
19 Uhr La bohème
22 So 14 Uhr
humanoid Semper Zwei
19 Uhr Turandot
24 Di 11 Uhr humanoid Semper Zwei
25 Mi 11 Uhr humanoid Semper Zwei
19 Uhr Saul
20 Uhr Schostakowitsch – Sonderkonzert im Kulturpalast
26 Do 20 Uhr 8. Kammerabend
27 Fr 19 Uhr La bohème
28 Sa 19 Uhr Vice Versa Ballett Premiere
19 Uhr Semper Bar – Aaron Pegram Semper Zwei
29 So 19 Uhr Saul
Juli
1 Di 19 Uhr Vice Versa Ballett Dresdentag
2 Mi 19 Uhr Saul
3 Do 19 Uhr Eugen Onegin Dresdentag
4 Fr 19 Uhr Vice Versa Ballett
5 Sa 19.30 Uhr Eugen Onegin
6 So 11 Uhr 12. Sinfoniekonzert
19 Uhr Vice Versa Ballett
7 Mo 19 Uhr 12. Sinfoniekonzert
8 Di 19 Uhr 12. Sinfoniekonzert
9 Mi 19 Uhr Eugen Onegin
10 Do 19 Uhr Vice Versa Ballett
11 Fr 19 Uhr Eugen Onegin
15 Di 19.30 Uhr Elisabeth - Das Musical · Gastspiel
16 Mi 19 Uhr Elisabeth - Das Musical · Gastspiel
17 Do 19 Uhr Elisabeth - Das Musical · Gastspiel
18 Fr 19 Uhr Elisabeth - Das Musical · Gastspiel
19 Sa 14.30 Uhr Elisabeth - Das Musical · Gastspiel
19 Uhr Elisabeth - Das Musical · Gastspiel
20 So 14.30 Uhr Elisabeth - Das Musical · Gastspiel
19 Uhr Elisabeth - Das Musical · Gastspiel
22 Di 11 Uhr Mittsommerkonzert Palais im Großen Garten
19.30 Uhr Elisabeth - Das Musical · Gastspiel
23 Mi 19 Uhr Elisabeth - Das Musical · Gastspiel
24 Do 19 Uhr Elisabeth - Das Musical · Gastspiel
25 Fr 19 Uhr Elisabeth - Das Musical · Gastspiel
26 Sa 14.30 Uhr Elisabeth - Das Musical · Gastspiel
19 Uhr Elisabeth - Das Musical · Gastspiel
27 So 14.30 Uhr Elisabeth - Das Musical · Gastspiel
19 Uhr Elisabeth - Das Musical · Gastspiel
29 Di 19.30 Uhr Elisabeth - Das Musical · Gastspiel
30 Mi 19 Uhr Elisabeth - Das Musical · Gastspiel
31 Do 19 Uhr Elisabeth - Das Musical · Gastspiel
Elisabeth - Das Musical weitere Vorstellungen 1., 2. & 3. August 2025
Herausgeberin
Semperoper Dresden
Sächsische Staatstheater –Staatsoper Dresden und Staatsschauspiel Dresden
Theaterplatz 2 01067 Dresden
semperoper.de
Intendantin
Nora Schmid
Kaufmännischer Geschäftsführer
Wolfgang Rothe
Semper Magazin
Magazin der Semperoper Dresden Theaterplatz 2, 01067 Dresden semperoper.de
Redaktion & Produktion
Unter der Gesamtleitung von Jörg Rieker (v.i.S.d.P.)
Julia Bührle, Dorothee Harpain, Hannah Kawalek, Martin Lühr, Sophie Östrovsky, Benedikt Stampfli, Elisabeth Telle, Stefan Wollmann
Konzept
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Gestaltung
Dorit Osang, Bureau Johnnes Erler
Druckerei
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Anzeigenvertrieb
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Redaktionsschluss
27. März 2025
Staatschauspiel, Kleines Haus Historisches Archiv, Ostra-Allee 9, Zugang Malergäßchen
Es gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Sächsischen Staatsoper Dresden. Änderungen vorbehalten. Aus Gründen der einfacheren Lesbarkeit wird in dieser Publikation auf eine geschlechtsneutrale Differenzierung z. B. Besucher*innen an einigen Stellen verzichtet. Entsprechende Nennungen gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Menschen. Überdies wurde in historischen Texten die Rechtschreibung angepasst. Bildnachweise
Cover: Frank Moth, S. 6/7: Semperoper Dresden/Jochen Quast, S. 8: Victoria Cadisch, Simon Pauly, Andreas Weiss, Julia Wesely, Anastasiia Zukalova, Harald Hoffmann, S. 10: Freepik, iStock, S. 11: Dorit Osang, S. 12: Semperoper Dresden/Jochen Quast, S. 18: Chris Gonz, S. 19: Nils Schwarz, S. 20/21: designed by Freepik/rawpixel.com, alamy, S. 22: Monika Rittershaus, S. 24: Musiktheater an der Wien/ Monika Rittershaus, S. 26: Lux Studio Productions, S. 28: Vecteezy, S. 30: alamy, S. 32: Isabele Francaix, S. 34: Filip van Roe, S. 36: the artist, S. 37: Einder, S. 38/39: Semperoper Dresden/ Jubal Battisti, S. 40: Markenfotografie, Dario Acosta, Outrun Youth, Philippe Matsas, S. 41: SERIFA, Adam von Mack/Avenger Team, Opernhaus Zürich/ Herwig Prammer, Oper Graz/ Werner Kmetitsch, S. 42: Chris Hopkins, Richard Haughton, Stuttgarter Ballett/Roman Novitzky, S. 43: Paul Rousteau/Rose, Semperoper Dresden/ Admill Kuyler, Semperoper Dresden/Nicholas MacKay, S. 44: Markenfotografie, alamy, Markenfotografie, Semperoper Dresden/Matthias Creutziger, Priska Ketterer, Anoush Abrar, Simon Pauly, S. 45/46: Erwin Döring, S. 49: Oliver Wolf, Semperoper Dresden Textnachweis
S. 14-17: ©BR/Michael Conradt 2013; in Lizenz der BRmedia Service GmbH
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Die Sparkassen, Landesbanken und Versicherungen der Sparkassen unterstützen eine Vielzahl von kulturellen Projekten, darunter auch die Semperoper. Mit jährlichen Zuwendungen von rund 125 Mio. Euro ist die Sparkassen-Finanzgruppe der größte nichtstaatliche Kulturförderer in Deutschland.
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Unter dem Pseudonym Tschief macht Sebastian Becker Kunst aus Worten. Für Semper gestaltet er ab jetzt immer die letzte Seite mit einem Wortkunst-Schlussakkord.
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