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IM FLUSS UND IN DER FISCHZUCHT

Jeden Herbst schwimmen Tausende von Meerforellen aus dem Meer und den Fjorden in Bäche oder Flüsse, um dort zu laichen. Weibchen und Männchen treffen aufeinander und laichen in einer Mulde, einer „Laichgrube“, die die Weibchen zuvor mit kräftigen Schlägen der Schwanzflosse in den Untergrund gegraben haben. Nach dem Laichen nutzt das Weibchen wieder die Schwanzflosse, um die befruchteten Eier mit kleinen Steinen zu bedecken. So liegen sie bis zum Frühjahr gut geschützt am Boden. Fyns Laksefisk (Fünens Lachs) fängt einige der Meerforellen, die auf Laichwanderung sind, mithilfe von Elektrofischerei. Dabei wird mit Strom ein Spannungsfeld im Wasserlauf erzeugt, so dass die Fische kurzzeitig gelähmt sind und leicht gefangen werden können. Diese Meerforellen, auch Mutterfische genannt, werden in die Fischbrutanlage mitgenommen, wo unter Betäubung ihre Eier und ihr Sperma abgestreift werden. Das „Laichen“ geschieht jetzt künstlich und die Eier werden in Brutschalen gelegt, sozusagen die Laichgruben der Brutanlage. Die befruchteten Eier gehen zunächst ins Augenstadium über. Nach einigen Monaten schlüpfen schließlich kleine Fischlarven. Sie werden „Dottersackbrut“ genannt und ernähren sich in den ersten Wochen von dem Lunch- paket, das sie auf dem Bauch tragen. Danach beginnen die Jungfische in den Bächen, eigenständig Nahrung zu suchen und in der Fischbrutanlage wird entsprechend mit der Fütterung begonnen. In der Aufzuchtanlage von Fyns Laksefisk passt sich die Beleuchtung mittels einer Lichtsteuerung an die Jahreszeiten an. Darüber hinaus wird bestmöglich versucht, die Temperatur in der Anlage der saisonalen Temperatur draußen anzupassen. Alles, damit die Fische so natürlich wie möglich aufgezogen werden. Forellen leben etwa ein Jahr bis zum folgenden Frühjahr in Fließgewässern. Dann haben sie eine Größe von 15-17 cm erreicht und ein Großteil der Forellen wandert ins salzige Meer. Zuvor haben sie in den Bächen während der sogenannten Smoltifikation diverse physikalische Veränderungen durchlaufen, dank derer sie im Salzwasser überleben können. Die deutlichste Veränderung ist, dass die Forellen vollständig silbrig werden. Die Zuchtforellen bei Fyns Laksefisk werden im Frühjahr in die Flussmündungen entlassen, während die natürlichen Smolts ins Meer wandern. Die Intention dahinter ist, dass die Zuchtforellen dem natürlichen Lebenszyklus der Forellen folgen und ebenfalls Richtung Meer wandern. Daher ist es wichtig, dass auch sie die notwendigen physischen Prozesse in den Zuchtanlagen durchlaufen haben. Und dank der natürlichen Lichtund Temperaturverhältnisse in der Aufzuchtanlage findet die Smoltifikation auch dort statt. Sie werden auch silbrig! Damit ist die nächste Forellengeneration an der Küste unterwegs und der Zyklus geht weiter. Im Meer wachsen Forellen schnell. Der Smolt, der im Frühjahr etwa 15 Zentimeter groß ist, hat bereits im folgenden Frühjahr, wenn die nächsten SmoltGenerationen auf ihrem Weg ins Meer sind, mehr als seine Mindestgröße erreicht. In der Natur überleben stets die Stärksten. Es gibt keine Gnade. Messungen zufolge überleben nur

1,5 % der wilden Forellen ihr erstes Jahr in freier Wildbahn. Und obwohl sich Natur und Kultur nur schwer vergleichen lassen, beträgt die Überlebensrate in der Aufzucht im ersten Jahr 75 %. Doch wie verhält es sich mit der Verteilung von Wildfischen und eingesetzten Fischen an der Küste? Ein neues großes Markierungsexperiment könnte eine Antwort auf diese Frage liefern, daher braucht Havørred Fyn Ihre Hilfe!

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Meerforelle Fakten:

1: Die Schuppen der Meerforelle haben Wachstumsringe, die sich mit dem Wachstum der Forelle ähnlich wie bei Bäumen aufsummieren. Auf diese Weise kann das Alter der Forelle bestimmt werden.

2: Eine Meerforellenweibchen kann etwa 2000 Eier pro Kilo Fisch produzieren.

3: Meerforelle, Bachforelle und Seeforelle sind die gleichen Fische. Unsere Bezeichnung für die Fische richtet sich nach ihrem Lebensraum.

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