Schweizer Hagel - Berichterstattung 2024

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Berichterstattung 2024

Die Schweizerische Hagel-VersicherungsGesellschaft, Genossenschaft, bietet national und international umfassende Versicherungsdeckungen für Pflanzen und Tiere an. Vor 145 Jahren von den Schweizer Bäuerinnen und Bauern gegründet, treibt die Schweizer Hagel heute den Wandel in der Agrarversicherungsbranche voran. Sie bietet neben dem Versicherungsschutz für landwirtschaftliche Kulturen auch Versicherungen gegen Tierepidemien bei Schweinen, Milchvieh, Mutterkühen, Mastpoulet und Legehennen an.

Die Genossenschaft will als bevorzugter Agrarversicherer über Generationen einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der landwirtschaftlichen Produktion leisten. Durch Dürren oder Überschwemmungen verursachte Schäden nehmen zu und stellen die Landwirtschaft vor grosse Herausforderungen. Dank des umfassenden Versicherungsschutzes und der laufenden Anpassung des Produkt- und Dienstleistungsangebots an die Bedürfnisse der Versicherungsnehmenden unterstützt die Schweizer Hagel aktiv ihre Mitglieder in der Produktionssicherung. Sie engagiert sich auch längerfristig in der Anpassung der Landwirtschaft an den Klimawandel.

Die Schweizer Hagel hat ihren Hauptsitz in Zürich, Schweiz, und beschäftigt im In- und Ausland rund 100 Mitarbeitende zzgl. über 900 nebenamtliche Agentinnen und Agenten sowie Expertinnen und Experten.

Weitere Informationen zur Schweizer Hagel finden Sie unter www.hagel.ch

Impressum

Herausgeberin

Schweizerische Hagel-Versicherungs-Gesellschaft, Genossenschaft, Seilergraben 61, 8001 Zürich, (Schweizer Hagel)

Texte

Schweizer Hagel, Zürich

Konzept und Gestaltung

HERRROHR GmbH, Cham

Fotos

Schweizer Hagel und Markus Lamprecht, Zürich

Lagebericht

Die Kraft der Diversifikation

Unsere Lage ist gut. Punkt. Das ist die Kurzfassung. Natürlich wird die längere Fassung etwas komplizierter, aber in einer Welt mit (zu) vielen negativen Schlagzeilen tut es gut, von einem sehr positiven Geschäftsjahr zu sprechen. Unser Geschäftsmodell mit der internationalen Diversifikation hat sich 2024 erneut bewährt. Das Versicherungsjahr in der Schweiz war mit Frost und Schneedruck im April sowie mit einigen Hagelzügen im Sommer durchzogen. Erneut positiv zeigte sich das Geschäftsjahr in Frankreich. Kühle und nasse Bedingungen führten zu sehr schlechten Ernten bei tiefen Preisen, insbesondere bei Getreide. Aus Versicherungssicht hielten sich die Schäden jedoch in Grenzen. Nach einem sehr schlechten 2023 konnte auch Italien wieder ein gutes Versicherungsjahr schreiben. Über die Gruppe gesehen haben die Auslandsmärkte das durchzogene Schweizer Ergebnis überkompensiert. Mit einer Gesamtschadenquote von rund 62% sind wir sehr zufrieden.

Wir wollen unsere Diversifikationsstrategie weiter ausbauen. Deshalb haben wir 2024 intensiv an der Expansion in den portugiesischen Markt gearbeitet. Rasch haben wir eine Partnerfirma gefunden und einen Businessplan aufgestellt. Nach eingehender, kritischer Prüfung hat der Verwaltungsrat der Schweizer Hagel dem Plan zugestimmt. Länger dauerte dann der Zulassungsprozess bei der Finanzmarktaufsicht in

Portugal. Wir haben zu spüren gekriegt, dass die Beziehungen der Schweiz zur EU verbesserungsfähig sind. Mit einer eigenen Niederlassung in Lissabon bieten wir 2025 Ernteversicherungen in Portugal an und führen unsere erfolgreiche internationale Diversifikation weiter.

Auf unserer Digitalisierungsreise haben wir wichtige Etappenziele erreicht. Nach eingehender Prüfung haben wir uns für eine neue Bestandesverwaltungssoftware aus der Schweiz entschieden. Wir arbeiten an einer möglichst weitgehenden Standardisierung unserer Prozesse und Produkte über alle Länder, um diese neue Software möglichst effizient einsetzen zu können. Wir streben zudem den digitalen Arbeitsplatz mit Daten in der Cloud an. Dabei hilft uns vielleicht auch die künstliche Intelligenz. Die Reise ist auf jeden Fall lange und wird uns somit noch eine Weile beschäftigen.

Trotz Digitalisierung: Ohne engagierte, verantwortungsbewusste Mitarbeitende könnte die Schweizer Hagel weder das Tagesgeschäft noch die ambitionierten Zukunftsprojekte erfolgreich vorwärtsbringen. Wir haben uns 2024 als Team weiterentwickelt und arbeiten auch über die Landesgrenzen vermehrt eng zusammen. Viele kleine und grössere Massnahmen haben dazu beigetragen. Herzlichen Dank. Weiter so, es macht Freude.

«2024 war ein positives Geschäftsjahr inmitten verschiedener Herausforderungen. Mit Engagement, Teamgeist und innovativen Projekten setzen wir unsere Diversifikations- und Digitalisierungsstrategie entschlossen fort.»

Unsere Kennzahlen 2024

Die Schweizer Hagel ist mit ihrer soliden Kapitalausstattung, ihrer Tätigkeit in drei Märkten sowie der Diversifikationsstrategie bestens für die Zukunft aufgestellt. Dank einer klaren Strategie und einem fundierten Geschäftsmodell – kombiniert mit umfassender Erfahrung und starken Partnerschaften – schaffen wir nachhaltige Wertschöpfung für alle Anspruchsgruppen und die kommenden Generationen.

CHF 4,0 Mia. Versicherungssumme

Der Wert der versicherten Kulturen und Tiere betrug 2024 CHF 4,0 Mia.

CHF

91,9

Mio. Bruttoschadenaufwand

Hauptsächlich entschädigte

Risiken:

Schweiz: Hagel

Frankreich: Hagel und Starkregen

Italien: Hagel

CHF 144,1 Mio. Bruttoprämie

Das Geschäftsvolumen für 2024 mit CHF 144,1 Mio. nahm im Vergleich zum Vorjahr um 0,6% zu.

CHF 9,5 Mio. Ergebnis

Gutes Ergebnis dank positiver Resultate in den Auslandmärkten. Gleichzeitig konnten in Frankreich Reserven gebildet werden.

CHF 6,6 Mio. Nettoertrag aus Kapitalanlagen

Das Umfeld für Aktien und festverzinsliche Anlagen gestaltete sich etwas freundlicher als erwartet. Zusätzlich kamen Mehrerträge aus einem Neubauprojekt bei den Immobilien hinzu.

Anzahl versicherte Betriebe

Die Schweizer Hagel versichert die Kulturen von 33 186 Betrieben. Dies entspricht insgesamt einer versicherten Fläche von 1 135 091 Hektaren. Hinzu kommen 2012 Betriebe mit einer Tierseuchenversicherung.

62,1% Schadensatz

21,7% Kostensatz*

83,8%

Combined Ratio

Prämienrückvergütung

CHF 2,8 Mio. 2024

CHF 45,4 Mio. in den letzten 15 Jahren

CHF 209,6 Mio. Schwankungsreserve

CHF 13,7 Mio. Schwankungsreserve Ausland

CHF 46,5 Mio. Eigenkapital

406% SST**

* Das länderübergreifende IT-Projekt erhöht den Kostensatz gegenüber dem Vorjahr.

**Solvenzquote gemäss dem Schweizer Solvenztest

«Wir sind eine Genossenschaft der Bäuerinnen und Bauern. Unsere regionalen Agenturen bilden die solide Basis für die starke Verwurzelung in der Landwirtschaft. Mit unserer vorausschauenden Strategie fokussieren wir auf Diversifikation und Digitalisierung. So schaffen wir die Grundlage, um auch künftigen Generationen der verlässliche Agrarversicherer zu sein.»

Highlights 2024

Der Verwaltungsrat gewinnt zwei neue Mitglieder

Nach einem sorgfältigen Selektionsprozess konnten wir mit Melanie Knup und Yvonne Ritter zwei neue Verwaltungsrätinnen gewinnen. Der bestehende Verwaltungsrat beschliesst, die beiden der Delegiertenversammlung zur Wahl vorzuschlagen.

Neutarifierung

Hagel in Italien Auf der Grundlage der Arbeiten des Forschungs- und Entwicklungsteams wurden die Methoden zur Berechnung von Tarifen auf der Grundlage des Hagelrisikos und anderer Häufigkeitsrisiken weiter verbessert und in der Folge am Markt umgesetzt.

Zusammenarbeit

SUISAG

Kaltfront am 18. April

Die Kaltfront führte zu 370 Frost- sowie 800 gemeldeten Schneedruckschäden. Unsere Expertise ermöglichte eine zeitnahe und professionelle Abschätzung dieser vielen und aufwändigen Schäden.

Das SUISAG-BioSec®-Programm fördert die Biosicherheit auf Schweinebetrieben. Alle SUISAG-BioSec®-zertifizierten Betriebe profitieren neu von 10% Prämienrabatt bei der Tierseuchenversicherung.

Frühjahr 2024

Delegiertenversammlung 2024

Die 145. Delegiertenversammlung fand am 20. April 2024 auf dem Gurten statt. Die Delegierten genehmigten sämtliche Geschäfte und nutzten den Anlass aktiv, um sich auszutauschen.

Gründung

Die Schweizer Hagel unterstützt den Verein «Forum nachhaltiges Wassermanagement in der Landwirtschaft» als Gründungsmitglied, um Synergien zu nutzen und die Zusammenarbeit in der Landwirtschaft zu stärken. Dies entspricht unserem strategischen Ziel, die Branche aktiv bei der Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen.

Verwaltungsratsreise

Die diesjährige Reise des Verwaltungsrats der Schweizer Hagel führte in den Kanton Thurgau. Die Teilnehmenden hatten unter anderem die Gelegenheit, zwei auf Beeren und Obst spezialisierte Betriebe zu besichtigen.

Märktekommission in Portugal

Die Märktekommission des Verwaltungsrats reiste nach Portugal, um eine mögliche Erweiterung unserer Aktivitäten zu prüfen.

Zusammenarbeit mit Adcubum/ Tech11

Die Geschäftsleitung, in Absprache mit dem Verwaltungsrat, entschied sich nach einem detaillierten Auswahlverfahren für den Schweizer Anbieter Adcubum als Partner für die neue Kernapplikation.

Fokustage Tierseuchenversicherung

Lancierung Zusammenarbeit mit Mutterkuh Schweiz

Mutterkuh-Betriebe können neu ihre Tiere im Kollektivvertrag in Zusammenarbeit mit Mutterkuh Schweiz gegen Seuchen versichern.

Am 5. und 6. September 2024 standen der Überblick über die Seuchenlage und -prävention im Kanton Bern sowie das Thema Biosicherheit in der Schweinehaltung im Fokus.

Rückversicherungstag

Neben den Finanzzahlen wurde auch über die wachsenden Herausforderungen aufgrund des Klimawandels diskutiert. Es zeigte sich, wie wichtig eine enge Zusammenarbeit zwischen Versicherern, Rückversicherern und der Landwirtschaft ist.

Herbst 2024

«Das Jahr 2024 hat deutlich gemacht, dass der Klimawandel nicht nur Hitze und Trockenheit, sondern auch ein erhöhtes Frostrisiko mit sich bringt. Besonders Frost bleibt somit auch für uns eine grosse Herausforderung. Die staatlichen Prämienverbilligungen für die systemischen Risiken Frost und Trockenheit ab 2025 können bei einer zielführenden Weiterentwicklung der Frost- und Trockenheitsversicherungen unterstützen.»

Verlängerung der Zusammenarbeit mit AXA France

Get together II in Vevey

Die bestehende, erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Suisse Grêle und AXA France wurde verlängert.

Zum zweiten Mal trafen sich die Mitarbeitenden aus allen Ländern der Schweizer Hagel in Vevey. Im Zentrum stand die gemeinsame Erarbeitung des Leitbildes sowie das Projekt InnoGrêle.

Personelle Veränderungen

Urs Schuler übernimmt ab sofort die Leitung der Pflanzenversicherung für die gesamte Schweiz und Luzia Zuidema die Leitung der Pflanzenversicherung Deutschschweiz. Hans Feyen übernimmt ab 2025 die Funktion als Leiter Underwriting über alle Länder.

Schweiz

Die Schweizer Hagel ist die führende Anbieterin von Ernteversicherungen in der Schweiz und in Liechtenstein. Wir versichern alle pflanzenbaulichen Kulturen und bieten umfassenden Schutz gegen insgesamt 15 Wetterrisiken. Die Versicherungslösungen gegen Tierseuchen wurden 2024 mit weiteren Produkten für Milchkühe, Masthühner und Mutterkühe ergänzt.

VON FROST BESONDERS BETROFFENE KANTONE

VON HAGEL BESONDERS BETROFFENE KANTONE

«Agentinnen und Agenten sowie Expertinnen und Experten als auch Inspektoren teilen den Alltag der Versicherten. Daher verstehen sie deren Bedürfnisse und geben uns die wertvollen Rückmeldungen weiter. Diese Nähe zur Praxis ermöglicht es uns, innovative Versicherungslösungen zu entwickeln, die auf die Herausforderungen und Bedürfnisse der Betriebe ausgerichtet sind.»

Gaylor Monnerat, Leiter Schweiz

Das Jahr 2024 war geprägt von unterschiedlichen Wetterereignissen. Die Kältewelle im April brachte Schnee und Frost, welche die Reben (Frost) sowie den Raps und das Grünland (Schneedruck) stark schädigten. Während die Schneedruckschäden viel Abschätzungsaufwand bedeuteten, zogen die Frostschäden hohe Schadenzahlungen mit sich. Die Monate Mai und Juni waren in Bezug auf Schadensfälle mit einer weit unterdurchschnittlichen Anzahl von Meldungen relativ ruhig. Am 31. Juli und 1. August zogen heftige Gewitter insbesondere über die Kantone Schaffhausen und Waadt.

Versicherungssumme pro Kanton

bis CHF 10 Mio.

ab CHF 10–100 Mio.

ab CHF 100–300 Mio.

ab CHF 300 Mio.

Versicherungssumme

CHF 2,2 Mia.

Prämienvolumen

CHF 52,8 Mio.

Versicherte Fläche Pflanzenversicherungen

238 830 ha

Bei den Pflanzenversicherungen wurden der Schweizer Hagel 7 633 Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen mit einem Schadenvolumen (Schadenzahlungen Laufjahr inkl. Schadenabschätzungskosten und -rückstellungen des Laufjahres) von über CHF 38,5 Mio. gemeldet. Die Entschädigungen verteilten sich hauptsächlich auf Hagel (55%), Frost (21%) und Schneedruck (9%).

Im Rahmen der Tierseuchenversicherung wird die Entwicklung der Afrikanischen Schweinepest in den Nachbarländern aufmerksam beobachtet. Weiter hat die Blauzungenkrankheit zu einer Reihe von Anfragen aus der Landwirtschaft geführt. Diese Krankheit ist derzeit nicht Teil des Versicherungsschutzes. Die Entwicklung der Krankheit sowie eine allfällige Versicherungsdeckung werden im Laufe des Jahres 2025 neu bewertet.

Das Prämienvolumen bei den Pflanzen und Tieren beläuft sich 2024 auf CHF 52,8 Mio. und die Schadenbelastung auf 71,2%.

Versicherte Betriebe Pflanzenversicherungen

19 684

Anzahl abgeschlossene Verträge Pflanzenversicherungen

27 448

Versicherte Betriebe Tierseuchenversicherung

2 012

Frankreich

Die Suisse Grêle bietet seit 2000 ihre Versicherungslösungen in Frankreich an, dabei wird zwischen folgenden Produkten unterschieden:

1. Assurance multirisque climatique (MRC) bietet umfassenden Schutz für die Kulturen vor den zunehmenden Klimarisiken.

2. Assurance grêle-tempête bietet Schutz vor Schäden an Kulturen verursacht durch Hagel und Starkwind.

Die Zusammenarbeit mit der grössten Versicherungsgesellschaft Frankreichs verläuft gut. AXA hat die Bedeutung der Landwirtschaft für sich als Konzern unterstrichen. Das ist wichtig für die Weiterentwicklung unserer Marktpräsenz. Wir haben entsprechend den Zusammenarbeitsvertrag im Verlaufe des Jahres erneuert.

BESONDERS VON

VIELEN KLIMAEREIGNISSEN BETROFFENE DEPARTEMENTE

Versicherungssumme pro Departement

CHF 0 – 5 Mio.

CHF 5 – 10 Mio.

CHF 10 – 30 Mio.

ab CHF 30 Mio.

«Dank der Qualität unserer Portfoliostruktur, der vorsichtigen Verwaltung unserer Tarife und der guten Beherrschung unserer Entschädigungsleistungen konnten wir unsere technischen Ergebnisse bemerkenswert gut kontrollieren (Schadenquote von 49%).

Wieder ein sehr gutes Resultat von Suisse Grêle in Frankreich im Jahr 2024, das Ergebnis der täglichen Arbeit eines engagierten Teams.»

Frédéric Chaudé, Generalbevollmächtigter Frankreich

2024 gehörte zu den zehn regenreichsten und zu den fünf wärmsten Jahren in Frankreich. Als direkte Folge der Regenfälle blieben die Böden acht Monate lang feuchter als normal, was seit über 30 Jahren nicht mehr der Fall war. 2024 war von zahlreichen Unwettern und intensiven Niederschlagsepisoden geprägt. Die Winterkulturen wurden durch diese ungünstigen Wetterbedingungen stark beeinträchtigt. Der durchschnittliche Ertrag von Weizen betrug 63 dt/ha. Dies entspricht dem zweitniedrigsten Ertrag in den letzten 10 Jahren (54 dt/ha im Jahr 2016) und einem um 15,4% tieferen Ertrag als 2023. Die Hitzeperioden lösten zudem zahlreiche heftige Gewitter mit Hagelschlag aus.

Die extremen Wetterbedingungen führten zu einer Rekordzahl von 4 214 Schadenmeldungen (je 43% Hagel und Starkregen) – so viele wie noch nie bei Suisse Grêle in Frankreich. Dennoch blieb die Schadenbelastung mit 49,1% vergleichsweise moderat.

Versicherungssumme

CHF 1,4 Mia.

Prämienvolumen

CHF 45,8 Mio.

Versicherte Fläche 812 631 ha

Anzahl abgeschlossene Verträge 10 262

Italien

Die Grandine Svizzera ist seit 2005 als Ernteversicherer im italienischen Markt tätig. Neben Wein versichert die Grandine Svizzera insbesondere Tomaten, Mais, Obst und Stecklinge.

In Italien war das Jahr 2024 geprägt von Regen und Hagel im Norden und Trockenheit im Süden des Landes.

Versicherungssumme pro Provinz

CHF 0 – 5 Mio.

CHF 5 – 10 Mio.

CHF 10 – 30 Mio. ab CHF 30 Mio.

VON HAGEL UND REGEN BESONDERS BETROFFENE PROVINZEN

«Die Loyalität gegenüber unseren Vermittlern sowie die gezielte Auswahl der versicherten Betriebe bilden die solide Basis für ein erfolgreiches Geschäftsjahr. 2024 war ein profitables Jahr für die Grandine Svizzera, aber ein schwieriges Jahr für einige landwirtschaftliche Sektoren.»

Daniele Tessore, Generalbevollmächtigter Italien

Der Norden Italiens war im Frühling und Sommer von starken Regenfällen betroffen. Dies führte insbesondere zu Problemen bei Getreide, Mais und Tomaten. Die Emilia-Romagna wurde von heftigen Hagelstürmen heimgesucht, die vor allem den Obstanbau beeinträchtigten. Dagegen war es ein positives Jahr für Weintrauben, Mais und Reis.

Die Region Emilia-Romagna und speziell die Gebiete um die Orte Mantua und Cremona waren die am stärksten von intensiven Wetterereignissen betroffenen Gebiete. Die anderen italienischen Regionen verzeichneten ein relativ ruhiges Jahr mit wenigen oder gar keinen Ereignissen. Der Süden Italiens wurde mit einer anhaltenden Trockenperiode konfrontiert. Aufgrund des hohen Risikos ist Trockenheit im Süden Italiens jedoch meist nicht versicherbar. Die staatlichen Prämiensubventionen haben 2024 verhältnismässig abgenommen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass einerseits die

Prämien aufgrund der grossen Schäden im Vorjahr angestiegen sind sowie andererseits die Mechanismen bei der Auszahlung und der Kontrolle angepasst wurden.

Insgesamt wurden der Grandine Svizzera 7 780 Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen mit einem Schadenvolumen (Schadenzahlungen im laufenden Jahr, einschliesslich Abschätzungskosten, Bewertungskosten und Rückstellungen für das laufende Jahr) von CHF 29,3 Mio. gemeldet, von denen die meisten durch Hagel und Regen verursacht wurden. Die Schadenbelastung, die sich aus den Prämien und den ausgezahlten Entschädigungen ergibt, betrug 64,5%.

Versicherungssumme

Versicherte Fläche 83 630 ha Anzahl abgeschlossene Verträge 9 233

Ausblick 2025 – Umsetzen!

Im Jahr 2025 wollen wir vieles, was geplant wurde, umsetzen. So haben wir uns trotz anfänglicher Skepsis intensiv auf die neue Prämienverbilligung des Bundes für Frost und Trockenheitsdeckungen vorbereitet. Das neue agrarpolitische Instrument wird praktisch ausschliesslich durch uns private Versicherungsanbieter vollzogen. Auf den ersten Blick ist für Aussenstehende nicht ersichtlich, wie viel Vorbereitungsaufwand dahintersteckt. So mussten wir beispielsweise unserem IT-System beibringen, dass es aus der Pauschalversicherung APV+ den Prämienanteil für Trockenheit isoliert und auf diesem Teilbetrag einen Rabatt von 30% gewährt. Die Berechnungen müssen statistisch einwandfrei belegt sein, um die Kontrollen des Bundes zu bestehen. Nun hoffen wir, dass möglichst viele Kundinnen und Kunden von dieser Prämienverbilligung des Bundes profitieren werden.

In Portugal haben wir nach intensiver Vorbereitungszeit die Lizenz als Versicherungsanbieterin erhalten und die Niederlassung gegründet. Filipe Charters de Azevedo, unser Marktleiter in Portugal, bearbeitet mit einem Team von fünf Personen den Markt. Unterstützt wird er vom Team in Zürich, welches die Tariffestlegung begleitet. Im ersten Geschäftsjahr geht es nicht darum, möglichst viel Prämienvolumen zu generieren. Es geht vielmehr darum, gute Prozesse festzulegen, die Risiken richtig einzuschätzen und die staatlichen Vorgaben (Compliance) zu erfüllen. Aller Anfang ist schwer, doch die Vorzeichen stehen gut und das Team ist sehr motiviert.

Umsetzen wollen wir auch in unserem Digitalisierungsprojekt InnoGrêle. Wir haben unsere Geschäftsprozesse in den drei Ländern analysiert und begonnen, diese soweit wie möglich zu standardisieren. Mit dem Partner Adcubum aus St. Gallen respektive deren Tochter Tech11 aus Deutschland beginnen wir mit dem Aufbau der neuen, modernen Softwarelösung. Das braucht seine Zeit und diese geben wir dem Projekt.

Parallel zur neuen Softwarelösung und der Migration in die Cloud wird das Thema künstliche Intelligenz immer relevanter. Unser Verwaltungsrat hat eine KI-Strategie verabschiedet, nach welcher wir auch erste Anwendungen für die Schweizer Hagel umsetzen wollen. Wichtig erscheint uns, dass alle unsere Mitarbeitenden die Chancen aber auch die Gefahren dieser Technologie kennen. Dazu haben wir interne Workshops organisiert. Aus heutiger Optik scheint das Potenzial für uns als datengetriebene Firma riesig. Unser Ziel ist es, dieses Potenzial zu erkennen und zielführend zu nutzen.

Die rasanten Veränderungen im digitalen Bereich haben dazu geführt, dass wir die neue Stelle eines Leiters IT geschaffen haben. Ramon Ferrari wird unsere IT-Kräfte aus den verschiedenen Ländern koordinieren und die Entwicklungen aus unserem Digitalisierungsprogramm wie auch die KI-Projekte erfolgreich in unser Tagesgeschäft überführen und betreiben. Weiter haben wir die Funktion «Leiter Underwriting» geschaffen. Hans Feyen übernimmt diese Funktion parallel zu seiner Arbeit als Leiter Forschung und Entwicklung. Mit seiner Erfahrung und seinem Fachwissen unterstützt er die Marktverantwortlichen im Festlegen der richtigen Tarife. Ramon Ferrari und Hans Feyen sind beide Mitglieder der erweiterten Geschäftsleitung.

KI: Wir machen uns bereit für die Veränderungen – zum Nutzen von uns und unseren Versicherten.

Als datengetriebene Unternehmung wird die künstliche Intelligenz unser Geschäft verändern. Wahrscheinlich sogar sehr stark. Nur wissen wir nicht, wo und wie. Wir wollen von den neuen Möglichkeiten profitieren. Darum machen wir uns auf den Weg. Wir schulen unsere Mitarbeitenden, stellen Regeln für den Umgang mit ChatGPT & Co. auf und entwickeln eine KI-Strategie mit ersten, auf uns zugeschnittenen Anwendungen. Wir nutzen KI verantwortungsvoll, um gemeinsam und innovativ den Ertrag von Morgen zu sichern.

Unser Weg in die Digitalisierung

Die Digitalisierung ist für die Schweizer Hagel mehr als ein technologisches Update – sie ist eine Neuausrichtung unserer Unternehmensstruktur und Arbeitsweise. Unser Ziel ist es, über Landesgrenzen hinweg Synergien zu schaffen, Prozesse zu vereinheitlichen und innovative Produkte zu entwickeln, die den steigenden Ansprüchen unserer Kundschaft gerecht werden. Ein zentraler Bestandteil dieser Reise ist unser Digitalisierungsprogramm InnoGrêle.

Ein Programm, das verbindet Mit InnoGrêle verfolgen wir das Ziel, die bisher separaten IT-Landschaften in der Schweiz, Frankreich, Italien und Portugal zu einer einheitlichen Plattform zusammenzuführen. Dies beginnt mit der Einführung einer neuen Kernanwendung und dem Aufbau einer gemeinsamen Cloud-Infrastruktur. Die Kernapplikation wird es ermöglichen, Prozesse wie Schadensmeldungen, Vertragsabschlüsse und das Underwriting über ein einziges System effizient zu managen. Gleichzeitig unterstützt uns die neue CloudUmgebung dabei, den digitalen Arbeitsplatz länderübergreifend zu vernetzen.

Durch diese Massnahmen werden wir nicht nur unsere internen Abläufe vereinheitlichen, sondern auch neue Standards in der Kundeninteraktion setzen. Von der einfachen Online-Registrierung bis zur schnellen Schadensbearbeitung bieten wir digitale Lösungen, die flexibel genug sind, um länderspezifische Besonderheiten abzubilden.

Daten als Fundament der Innovation

Ein weiterer Schwerpunkt von InnoGrêle liegt auf der Integration und Standardisierung von Daten aus allen drei Ländern. Durch die Errichtung einer zentralisierten Datenplattform schaffen wir die Grundlage für datenbasierte Entscheidungen und Innovationen zum Nutzen unserer Versicherten. Die Daten geben uns die Möglichkeit, Versicherungsprodukte flexibler und anpassungsfähiger zu gestalten – ein entscheidender Vorteil angesichts des Klimawandels und der spezifischen Anforderungen der Landwirtschaft. Wir wissen aber auch um die Sensitivität von Daten und halten uns strikt an die gesetzlichen Vorgaben.

«Mit InnoGrêle verfolgen wir einen ganzheitlichen Ansatz, der sowohl technologische als auch organisatorische Aspekte berücksichtigt. Die Digitalisierung der Schweizer Hagel ist keine kurzfristige Massnahme, sondern ein strategischer Wandel, der uns langfristig die Wettbewerbsfähigkeit aufrechterhält und einen Mehrwert für unsere Versicherten schafft.»

Zusammenarbeit über Grenzen hinweg Eine moderne digitale Arbeitsumgebung ist der Schlüssel, um die internationale Zusammenarbeit zu fördern. Mit der Einführung eines gemeinsamen Microsoft-365-Tenants können unsere Teams über Ländergrenzen hinweg nahtlos zusammenarbeiten und effektivere Entscheidungsprozesse etablieren. Die Einführung einer neuen digitalen Infrastruktur und der Kernanwendung erfordern klare Zuständigkeiten und eine zukunftsfähige Organisationsstruktur. Für die Umsetzung arbeiten wir eng mit allen Standorten und der Geschäftsleitung zusammen.

Durch einheitliche Strukturen und Prozesse wird die IT zum Wegbereiter des Unternehmens

Management und Strategie

Benutzergruppen an allen Standorten

Dienstleistungen – Von der Organisation angebotene IT-Dienste – Dienstleistungskatalog

Produktion – Operative Aspekte der Bereitstellung von IT-Diensten

Externe Dienstleistungsanbieter

Service Desk

Vorfälle

Änderungen an Systemen und Prozessen

Q3/24 Projekt zur Angleichung von Organisation und Prozessen in allen Ländern eingeleitet

Organisation und Prozesse für den Digital Workplace

Dienstleistungen, Organisation und Prozesse

IT-Anwendungen und Infrastrukturmanagement Lieferanten-Management (z.B. Kernanwendung)

Produktionsorganisation und -abläufe

Strategische Architektur und GovernanceFunktionen

Skalierung und Service-LevelManagement

Unser Engagement für eine klimaresiliente Landwirtschaft

Unsere zentrale Botschaft im Umgang mit den vom Klimawandel verstärkten Risiken ist klar: Eine Versicherung alleine reicht nicht aus. Zunehmende Dürren oder Überschwemmungen erfordern eine aktive Anpassung der Landwirtschaft. Während Versicherungsschutz in Ausnahmejahren unterstützt, ist die Anpassung an den Klimawandel entscheidend, um Erträge langfristig zu sichern. Wir unterstützen die Schweizer Landwirtschaft mit passenden Versicherungsprodukten und mit konkreter Unterstützung beim Anpassungsprozess.

Vernetzung stärken

Das Netzwerk zu stärken und Kräfte zu bündeln mit anderen landwirtschaftlichen Organisationen und Partnern, ist für uns zentral. Die Rolle von Agrarversicherungen in Zeiten des Klimawandels haben wir gemeinsam mit Landwirtinnen und Landwirten, welche die Betriebsleiterschule besuchen, diskutiert. Dieser Austausch ist wertvoll, um die Bedürfnisse und Herausforderungen der Praxis zu hören und unsere Perspektiven einzubringen. Zudem unterstützen wir das neu gegründete Forum für nachhaltiges Wassermanagement in der Landwirtschaft.

Link zum Forum für nachhaltiges Wassermanagement in der Landwirtschaft

Leuchttürme fördern

Mit unserer finanziellen Unterstützung des PRIX CLIMAT fördern wir innovative Landwirtinnen und Landwirte, die bei der Herstellung ihrer Produkte auf klimafreundliche Methoden setzen. Der Preis verschafft ihnen Wertschätzung und eine Plattform, um ihre Vision einer nachhaltigen Landwirtschaft zu präsentieren.

Voneinander lernen und uns gegenseitig inspirieren, das bewegt! Link zum Prix Climat 2025

Projekte unterstützen

Wir unterstützen gemeinsam mit anderen Partnern das Projekt VITALIS von Agroscope. Ziel des Projekts ist es, die Sortenprüfung verstärkt auf den Klimawandel auszurichten. Somit können zukünftig Sorten empfohlen werden, die besser an lokale Bedingungen angepasst und widerstandsfähiger sind. Für die Anpassung an den Klimawandel ist es elementar, dass der Landwirtschaft geeignete Sorten zur Verfügung stehen.

Versicherungsprodukte anpassen

Das Konzept einer Versicherung ist es, Risiken abzusichern, die von einem normalen oder erwarteten Verlauf abweichen. In unserem Fall bedeutet das beispielsweise Hagelzüge, Starkregen, Dürre oder Frost. Treten diese Ereignisse im Zuge der klimatischen Veränderungen vermehrt oder verstärkt auf, lassen sich diese Gefahren kaum noch versichern respektive steigen die notwendigen Prämien.

Darum passen wir unsere Versicherungsleistungen laufend an den Klimawandel an. Beispielsweise werden Indexprodukte immer wichtiger. Bei sogenannten Indexversicherungen (auch parametrische Versicherungen genannt) erfolgt die Entschädigungszahlung auf der Basis von Messdaten. Wie solche Versicherungsprodukte genau funktionieren und welche Vor- und Nachteile sie bieten, finden Sie im folgenden Erklärvideo:

«Transparenz ist uns wichtig. Bei durch den Klimawandel verstärkten Risiken wie Trockenheit betonen wir aktiv, dass eine Versicherung alleine nicht ausreicht. Vor allem für exponierte Betriebe ist darum die Anpassung an den Klimawandel zentral. Wir wollen einen Beitrag leisten, um die Betriebe auf diesem Weg aktiv – und nicht nur mit Versicherungsleistungen – zu unterstützen.»

Erklärvideo

Unser Engagement für die Ökologie

Unsere Verantwortung für die Ökologie können wir als Agrarversicherer am wirkungsvollsten dort wahrnehmen, wo unser Kapital investiert ist: in den Immobilien und den Wertschriften. Der Verwaltungsrat hat 2024 eine neue Immobilienstrategie verabschiedet, welche die drei Säulen der Nachhaltigkeit optimal vereint.

Rund ein Drittel des Kapitals der Schweizer Hagel ist in Immobilien investiert, die wir selber entwickeln und bewirtschaften. Wir legen Wert auf die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien beim Bau, Unterhalt und in der Bewirtschaftung unserer rund 40 kleineren Wohnliegenschaften. Drei Viertel der Häuser sind älter als 50 Jahre und die Kosten für Nutzung und Unterhalt sind altersbedingt hoch. Es besteht Sanierungsbedarf. Unsere Herausforderung liegt darin, die Investitionen derart effektiv und effizient zu planen und durchzuführen, dass wir als Vermieterin unsere ökologischen Ziele erreichen und weiterhin bezahlbaren Wohnraum in werthaltigen Gebäuden anbieten können. Damit zahlen wir auf alle drei Konten der Nachhaltigkeit ein (ökologisch, sozial und ökonomisch).

Überarbeitung der Immobilienstrategie mit Fokus auf Nachhaltigkeit

In Zusammenarbeit mit dem jungen und innovativen Baubüro in situ haben wir die Ziele für die notwendige Erneuerung unseres Gebäudeparks festgelegt und über das nächste Jahrzehnt geplant.

Die Strategie setzt an bei den grossen Hebeln für nachhaltige Gebäude:

Der grösste Hebel liegt – auf den ersten Blick überraschend – in der Tatsache, dass Gebäude nicht abgerissen, sondern renoviert werden. Je mehr Bestehendes weiter genutzt werden kann, desto besser.

Die energetische Sanierung ist ein weiterer grosser Hebel. Es geht um Dämmung, Fensterersatz, Ersatz fossiler Heizträger und Zubau von Solaranlagen für den Eigenverbrauch. Wir haben uns auch entschieden, als Sofortmassnahme die wenigen verbleibenden Ölheizungen durch Fernwärme oder Wärmepumpen bis 2026 vollumfänglich zu ersetzen.

Auch im täglichen Betrieb liegt viel Verbesserungspotenzial. Es geht um effiziente Geräte sowie deren richtige Bedienung. Dazu haben wir eine Sensibilisierungskampagne lanciert. Im Dialog mit Mieterinnen und Mietern sowie Hauswartinnen und Hauswarten vermitteln wir ein Bewusstsein für energie- und verbrauchsrelevante Themen wie Nutzung von Energie und Wasser, Lüften und Abfallmanagement.

Auf Kurs bleiben dank unserem Monitoringsystem

Das Baubüro in situ unterstützt uns auch in der Umsetzung der Strategie. Die ersten Liegenschaften befinden sich bereits in der Phase der Machbarkeitsstudien. Auch unsere innovativen Ideen müssen in die baurechtlichen Vorgaben und finanziellen Möglichkeiten passen.

Um den Fortschritt zu messen, haben wir ein umfassendes Monitoringsystem eingeführt. Jede Liegenschaft kann hinsichtlich ihrer energetischen (CO2-Emissionen, Energieverbrauch), baulichen, ökonomischen und standortspezifischen Merkmale (Besonnung, Zentrum, ÖV usw.) eingeordnet und überprüft werden.

Wertschriften

Zwei Drittel unseres Kapitals ist in Wertschriften investiert. Grundlage unserer Investitionsentscheide ist unser Anlagereglement. Dieses wurde 2024 komplett revidiert und vom Verwaltungsrat verabschiedet. Wir haben die Nachhaltigkeit als festes Beurteilungskriterium implementiert. Damit gewährleisten wir, dass sich unsere Anlagen künftig auch an ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales und Governance) orientieren. Gleichzeitig haben wir den Fächer geöffnet, um die Investitionen breiter zu diversifizieren (z.B. in US Dollar oder ETF) und um eine marktgerechte Rendite erzielen zu können.

Unser soziales Engagement

In unserer Genossenschaft steht der Mensch als wertvollste Ressource eines Dienstleistungsunternehmens im Mittelpunkt. Unsere Mitarbeitenden sind der Schlüssel zum exzellenten Service, Erfolg und zur Innovation. Ihre Expertise und ihr Engagement prägen unsere Kultur und schaffen Mehrwert für unsere Kundinnen und Kunden. Wir investieren in ihre Weiterentwicklung, fördern Teamgeist und bieten ein Umfeld, das persönliches Wachstum ermöglicht. Denn der Erfolg eines Unternehmens beginnt mit den Menschen, die es gestalten.

Gemeinsam wachsen

Das Jahr 2024 startete mit einem Mitarbeiterevent in Wildhaus. In einem Workshop wurden die Grundlagen zur Förderung der Resilienz gelegt und der Teamgeist mit verschiedenen Wintersportaktivitäten gestärkt.

Im Oktober trafen sich die Mitarbeitenden aus allen Ländern zum Get together II in Vevey, dem grenzüberschreitenden Treffen unter dem Motto «Vier Länder – vier Sprachen – ein gemeinsames Ziel». Im Zentrum standen die Erarbeitung eines gemeinsamen Leitbildes sowie das länderübergreifende Digitalisierungsprogramm InnoGrêle. Das Get together II in Vevey hat erneut gezeigt, dass Zusammenarbeit und Austausch die stärksten Verbindungen schaffen.

Unterstützung des bäuerlichen Sorgentelefons

Wir unterstützen das bäuerliche Sorgentelefon. Dieses wird von geschulten Mitarbeitenden betreut, welche selbst Bäuerinnen oder Bauern sind und die besonderen Herausforderungen der Landwirtschaft gut verstehen. Es bietet konkrete Unterstützung, hilft, Gedanken zu ordnen und gemeinsam erste Lösungsschritte zu finden. Familiäre Themen wie Generationenkonflikte, Partnerschaftsprobleme, Überlastung und mentale Gesundheit sind die häufigsten Themen.

… einfach mal mit jemandem reden – wir hören zu! Montag 08.15 –12.00 Uhr

Dienstag 13.00 – 17.00 Uhr

Donnerstag 18.00 – 22.00 Uhr

820 02 15

«Veränderung ist die einzige Konstante im Leben. Wir unterstützen unsere Mitarbeitenden dabei, Veränderungen als Chance zur persönlichen und unternehmerischen Weiterentwicklung zu erkennen und erfolgreich zu nutzen.»

Tatjana Stanisic, Leiterin Personal

Resilienz stärken – interne Workshops für Mitarbeitende

Die innere Widerstandskraft einer Person oder eines Systems hilft, sich an Veränderungen anzupassen und trotz Belastungen gesund zu bleiben wie auch gestärkt aus herausfordernden Situationen herauszutreten. Unser interner Workshop widmete sich den Themen:

Energie am Arbeitsplatz und Circle of Influence «Energie am Arbeitsplatz – Erkenne, was dir Energie gibt und was sie dir nimmt» sowie «Circle of Influence – Erkenne, wo dein Einflussbereich liegt und wie du diesen erfolgreich nutzen kannst». Massnahmen wurden eruiert und umgesetzt sowie die Fähigkeit zu reflektieren geschärft.

Corporate Governance – unser Engagement für gute Unternehmensführung

Die etablierten Strukturen der Schweizer Hagel werden mit der Wahl von zwei aktiven Produzentinnen in den Verwaltungsrat und der Schaffung von weiteren länderübergreifenden Funktionen weiter gestärkt. Damit schaffen wir eine nachhaltige Basis für eine verantwortungsvolle Unternehmensführung im Interesse unserer Anspruchsgruppen.

Gesetzliche und regulatorische Vorgaben verpflichten die Schweizer Hagel, sich nach den Grundsätzen einer verantwortungsvollen Unternehmensführung zu organisieren und deren Prinzipien unternehmensweit umzusetzen. Ein wirksames Risikomanagementsystem, klare Strukturen und Prozesse sowie interne Kontrollmechanismen tragen dazu bei, Risiken rechtzeitig zu identifizieren, zu bewerten und zu steuern.

Die Schweizer Hagel untersteht als Versicherungsgesellschaft der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (FINMA). Die Finanzstärke der Gesellschaft wird jährlich mit dem Schweizer Solvenztest (SST) nachgewiesen. Alle aufsichtsrechtlichen Anforderungen wurden seitens der Schweizer Hagel im Jahr 2024 wiederum ohne Einschränkung erfüllt. Seit 2024 unterliegt die Schweizer Hagel in allen Ländern der Pflicht, ihre Prozesse und internen Abläufe durch eine interne Revision prüfen zu lassen. Eine wesentliche Änderung ergibt sich daraus nicht, da bereits bis anhin entsprechende Kontrollen auf freiwilliger Basis durchgeführt wurden. In den Niederlassungen ist die Schweizer Hagel zudem in unterschiedlicher Ausprägung den lokalen Aufsichtsbehörden unterstellt. Dies führt zu einem signifikanten und stetig steigenden Aufwand. Geregelte Beziehungen zur EU sind für unser Geschäft entsprechend unerlässlich.

«Die länderübergreifende Zusammenarbeit und eine gute Corporate Governance sind zusammen mit unserem Engagement in den Bereichen Ökologie und Soziales zentral für den nachhaltigen Unternehmenserfolg.»

Länderübergreifende Organisation

Delegiertenversammlung und Verwaltungsrat

Die Delegiertenversammlung ist das oberste Organ der Gesellschaft. Sie wählt unter anderem den Verwaltungsrat. Der Verwaltungsrat ist für die strategische Führung des Unternehmens verantwortlich. Die Märkte- und die Risikokommission des Verwaltungsrats setzen sich vertieft mit den ihnen zugehörigen Aufgaben auseinander. Mit Caspar Baader und Pierre-François Veillon traten im Berichtsjahr zwei langjährige und verdiente Mitglieder des Verwaltungsrats zurück. Für die beiden freigewordenen Sitze konnten mit Melanie Knup und Yvonne Ritter zwei aktive Produzentinnen gewonnen werden.

Der Verwaltungsrat besteht aus:

Michel Cruchon, Präsident, Jürg Hess, Vizepräsident, Christine Gerber, Protokollführerin, Christine Bulliard-Marbach, Daniel Dugerdil, Roman Hohl, Charles Juillard, Damian Keller, Melanie Knup, Yvonne Ritter, Markus Stauffer.

Geschäftsleitung

Die Geschäftsleitung setzt sich wie folgt zusammen:

- Adrian Aebi, Direktor

- Hansueli Lusti, stellvertretender Direktor und Leiter Technologie & Daten

- Tamara Sprung, Vizedirektorin und Leiterin Finanzen

Die erweiterte Geschäftsleitung mit Gaylor Monnerat (Leiter Schweiz), Frédéric Chaudé (Generalbevollmächtigter Frankreich) und Daniele Tessore (Generalbevollmächtigter Italien) wird 2025 mit drei weiteren Mitgliedern verstärkt. Neu werden Filipe Charters de Azevedo, neuer Generalbevollmächtigter in Portugal, Hans Feyen in der Funktion als Leiter Underwriting und Ramon Ferrari als Leiter IT dazustossen. Die beiden letzteren Funktionen sind länderübergreifend tätig und tragen zu einer weiteren Stärkung der unternehmensweiten Zusammenarbeit bei.

Kader Schweiz

Im Sommer 2024 wurde Miguel Roig, Leiter ICT-Schweiz, zum Handlungsbevollmächtigten befördert.

Urs Schuler, bisheriger Leiter Pflanzenversicherung Deutschschweiz, wurde per 1. Januar 2025 zum neuen Leiter Pflanzenversicherung für die ganze Schweiz ernannt.

Finanzbericht

Ertragslage

Das Bruttoprämienvolumen auf Gesamtgeschäftsebene bleibt im dritten Jahr in Folge stabil und weist mit CHF 144,1 Mio. im Vergleich zum Vorjahr ein geringfügiges Wachstum von 0.6% auf. Die Schweiz trägt mit CHF 52,8 Mio. bzw. 37% massgeblich zum Geschäftsvolumen bei. Dasselbe gilt auch für die Auslandsmärkte Frankreich (CHF 45,8 Mio.) und Italien (CHF 45,4 Mio.).

Im Schweizer Markt für Pflanzenversicherungen ist seit Längerem ein leichter Rückgang zu verzeichnen. Erfreulicherweise kann das Wachstum der Tierseuchenversicherung für Legehennen und Schweine diesen Rückgang kompensieren. Im Verlauf des Berichtsjahrs konnten zudem auch Produkte für Milch- und Mutterkühe sowie Mastpoulets eingeführt werden. Einen positiven Beitrag für das Schweizer Versicherungsbuch leistete auch das neu in Rückdeckung übernommene Geschäft in Serbien (ca. CHF 0,3 Mio.).

In Frankreich ist nach Jahren des Wachstums ein marktbedingter Rückgang von CHF 0,8 Mio. zu beobachten, während in Italien der Prämienanstieg von CHF 3,0 Mio. hauptsächlich auf versicherungstechnisch begründete Tarifanpassungen zurückzuführen ist. Unsere strategische Ausrichtung zielt auf die umsichtige Erschliessung weiterer Märkte mit positiver Wachstumsdynamik ab.

In den vergangenen zwei Berichtsjahren haben ungünstige Wechselkurseinflüsse durch die deutliche Aufwertung des Schweizer Frankens gegenüber dem Euro die Entwicklung der Prämien in Lokalwährung im Ausland stark beeinflusst. Für 2024 sind nur geringe Auswirkungen der Wechselkurse zu verzeichnen.

«Wir investieren Ressourcen und persönliches Engagement in die Weiterentwicklung unseres Finanzteams. Auf die Kompetenzen unserer Mitarbeitenden sind wir stolz. Aufbauend darauf haben wir effiziente und aussagekräftige Finanzprozesse geschaffen, die sich an die zunehmende Komplexität unserer Geschäftstätigkeit anpassen. Zudem haben wir unsere Finanzorganisation auf die internationale Struktur ausgerichtet, was die länderübergreifende Zusammenarbeit fördert und dem Management hilft, fundierte Entscheidungen für Wachstum und Stabilität zu treffen.»

in CHF Mio.

Die Erträge aus dem Versicherungsgeschäft auf eigene Rechnung (nach Rückversicherung) belaufen sich auf CHF 109,1 Mio. (VJ: CHF 114,4 Mio.). Im Vergleich zum Vorjahr, in dem eine Auflösung der Rückstellungen für Prämienrückvergütung die Erträge um CHF 3,0 Mio. erhöhte, wurden im Jahr 2024 zunächst CHF 2,8 Mio. an Prämien an unsere Genossenschafter zurückerstattet. Darüber hinaus wurden neue Rückstellungen in der Höhe von CHF 3,0 Mio. für zukünftige Rückvergütungen gebildet.

Für Schadenaufwendungen einschliesslich die Veränderung von Rückstellungen wurden im

Kenngrössen

Auf CHF 31,3 Mio. beläuft sich der Abschlussund Verwaltungsaufwand. Die Hauptursache für die Kostensteigerung von CHF 1,6 Mio. ist die strategisch bedeutende, länderübergreifende Digitalisierungsarbeit. Dieses umfassende ITProgramm betrifft zahlreiche Bereiche und wird auch in der mittelfristigen Zukunft einen Einfluss auf die Kosten haben. Darüber hinaus fliessen weiterhin Investitionen in fortschrittsorientierte Fachkompetenzen, wie beispielsweise Anpassungen an den Klimawandel, Nachhaltigkeit und die Entwicklung neuer Produkte für unsere Versicherten, in unsere Ausgaben ein.

Das versicherungstechnische Ergebnis für eigene Rechnung nach Prämienrückvergütung spiegelt die Aktivitäten in unserem Kerngeschäft wider und unterstreicht mit einem Beitrag von CHF 3,2 Mio. den guten Geschäftsverlauf. Ohne die Sondereffekte, wie die Bildung von Rückstellung für Prämienrückvergütung und der Aufbau von Reserven in Frankreich, hätte sich ein konsolidierter Ergebnisbeitrag von CHF 9,1 Mio. über die drei Länder ergeben.

Berichtsjahr CHF 91,9 Mio. aufgewendet. Die vertragliche Beteiligung der Rückversicherer an diesen Aufwänden beträgt CHF 12,8 Mio. Der konsolidierte Schadensatz aller drei Märkte liegt, wie bereits im Vorjahr (72,1%), mit 62,1% deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt. Wir erkennen einen Trend der zu erwartenden Schadenbelastung nach unten, was wir auch unseren gezielten Massnahmen im Bereich Versicherungstechnik, Prävention und Schadenmanagement zuordnen. Dies gilt insbesondere für unsere Auslandsmärkte, die Niederlassungen haben im Berichtsjahr mit ihrem Ergebnis das Gesamtresultat besonders erfreulich unterstützt.

Die Zinsentwicklung an den Geld- und Kapitalmärkten Im Jahr 2024 hat den Erträgen der festverzinslichen Anlagen für 2024 Auftrieb gegeben. Zum Zuwachs im Kapitalanlagenergebnis von CHF 1,1 Mio. auf insgesamt CHF 6,6 Mio. hat jedoch das bedeutende Immobilienportfolio beigetragen, indem u.a. nach Abschluss des Neubauprojekts Heuried zusätzliche Mietzinserträge generiert wurden.

Das Ergebnis aus sonstigen finanziellen Erträgen und Aufwänden liegt mit CHF 1,2 Mio. auf einem soliden Niveau. Im Vergleich zum Vorjahr (Ergebnis von CHF -1,5 Mio.) zeigt sich eine Ergebnisverbesserung von CHF 2,7 Mio. Ein wesentlicher Faktor dafür sind die gegenüber dem Vorjahr um CHF 0,3 Mio. gestiegenen Erträge aus Geldmarktanlagen. Zudem war die Schweizer Hagel bei ihren Sichteinlagen und in der Konsolidierung der Bilanzen der Niederlassungen nahezu nicht von negativen Währungseffekten (CHF/EUR) betroffen.

Nach Berücksichtigung der Steuern resultiert ein Gewinn von CHF 9,5 Mio., der vollständig auf Beiträge aus dem Ausland zurückzuführen ist.

Gesamthaft kann die Schweizer Hagel für das Jahr 2024 überaus gute Zahlen präsentieren. Die Finanzierung einer Prämienrückvergütung im Jahr 2025 an unsere Versicherungsnehmenden in der Schweiz ist damit gesichert. Zudem können wir sowohl in der Schweiz als auch in Frankreich Schwankungsreserven für Jahre mit anspruchsvollen Ergebnissen aufbauen.

Vermögens- und Finanzlage

Die in der Bilanz zu Buchwerten ausgewiesenen Kapitalanlagen belaufen sich auf CHF 232,2 Mio. (VJ: CHF 225,1 Mio.) und machen 76% der gesamten Bilanzsumme von CHF 304,2 Mio. aus. Die Obligationen bleiben mit CHF 130,3 Mio. die bedeutendste Anlageklasse, gefolgt von Immobilien (CHF 65,0 Mio.) und Aktien (CHF 36,0 Mio.). Zudem garantieren die flüssigen Mittel mit CHF 61,8 Mio. die jederzeitige Zahlungsfähigkeit der Gesellschaft.

In den versicherungstechnischen Rückstellungen dominieren die Schwankungsrückstellungen, die in der Schweiz CHF 209,6 Mio. betragen und in Frankreich CHF 12,2 Mio. bzw. in Italien CHF 1,5 Mio. umfassen. Als zweite wichtige Grösse gelten die Schadenrückstellungen mit CHF 12,4 Mio. In Kombination mit dem Eigenkapital von CHF 46,5 Mio. ergibt sich eine Kapitalisierung der Gesellschaft mit einer weiterhin stetig wachsenden Substanz. Als führender Naturgefahrenversicherer stehen wir täglich im Risiko, deshalb zählen wir auf eine solide Finanzkraft.

Erfolgsrechnung

Veränderung Rückstellung für Prämienrückvergütung

Anteil Rückversicherer an Zahlungen für Versicherungsfälle

Veränderung der versicherungstechnischen Rückstellungen

Veränderung der übrigen versicherungstechnischen Rückstellungen

Anteil Rückversicherer an Veränderung der versicherungstechnischen Rückstellungen

Aufwendungen für Versicherungsfälle für eigene Rechnung

und Verwaltungsaufwand

Anteil Rückversicherer an Abschluss- und Verwaltungsaufwand

versicherungstechnische Aufwendungen

Bilanz

Rückstellungen aus Rückversicherung

nach Versicherungsaufsichtsgesetz (VAG)

Geldfl ussrechnung

Gewinn / Verlust vor Veränderung der Reserven

Abschreibungen / Zuschreibungen und Wertberichtigungen auf

Immobilien

- festverzinslichen Wertpapieren

Aktien

- übrigen Kapitalanlagen

- Beteiligungen

- Sachanlagen

- immateriellen Anlagen

- Aktiven aus Vorsorgeeinrichtungen

Gewinn / Verlust aus Abgängen von

- Kapital-, Sach- und immateriellen Anlagen

Veränderung Aktiven / Passiven

- Forderungen und aktive Rechnungsabgrenzungen

versicherungstechnische Rückstellungen

nicht versicherungstechnische Rückstellungen

Verbindlichkeiten

Anhang per 31. Dezember 2024

Grundsätze zur Jahresrechnung

Allgemein

Die vorliegende Jahresrechnung wurde nach den Bestimmungen des neuen Schweizerischen Rechnungslegungsrechts (32. Titel des Obligationenrechts OR) erstellt.

Um den Besonderheiten des Versicherungsgeschäftes Rechnung zu tragen, wurden seitens der Finanzmarktaufsicht (FINMA) für die Mindestgliederung der Jahresrechnung (Bilanz, Erfolgsrechnung und Anhang) vom OR abweichende Bestimmungen erlassen. Diese standardisierten Mindestgliederungsvorschriften richten sich nach Art. 111b der Aufsichtsverordnung AVO und Art. 85 der Versicherungsaufsichtsverordnung-FINMA, AVO-FINMA und weichen von den Artikeln des Obligationenrechts1 ab.

Die wesentlichen angewandten Bewertungsgrundsätze, welche nicht vom Gesetz vorgeschrieben sind, werden nachfolgend beschrieben.

Bewertungs- und Bilanzierungsgrundsätze

Bewertung allgemein

Es gilt grundsätzlich das Prinzip der Einzelbewertung der Aktiven und Verbindlichkeiten. Die Bewertungsgrundsätze gelten einheitlich für alle Einzelpositionen der jeweiligen Bilanzposition.

Bewertung der Aktiven allgemein

Bei ihrer Ersterfassung sowie in der Folgebewertung werden die Aktiven höchstens zu den Anschaff ungs- oder Herstellungskosten bewertet. Der nutzungs- und altersbedingte Wertverlust wird durch Abschreibungen berücksichtigt. Anderweitige Wertverluste werden als Wertberichtigungen erfasst. Abschreibungen sowie Wertberichtigungen erfolgen nach kaufmännischen Grundsätzen direkt zulasten der Erfolgsrechnung.

Die Bewertung wird periodisch überprüft und bei Anzeichen für eine Überbewertung der Aktiven oder zu geringer Bewertung der Rückstellungen gegebenenfalls angepasst.

Kapitalanlagen

Immobilien werden zu Anschaff ungswerten zuzüglich des wertvermehrenden Anteils von Renovationen und abzüglich angemessener Abschreibungen bilanziert. Der ausgewiesene Bilanzwert der Liegenschaften wird mittels einer anerkannten Bewertungsmethodik (Discounted-Cashflow-Methode) regelmässig überprüft.

Beteiligungen werden zu Anschaff ungswerten abzüglich angemessener Abschreibungen bilanziert.

Obligationen werden zu Amortized-Cost Werten bewertet. Dies bedeutet, dass die Differenz zwischen Anschaff ungspreis und Rückzahlungswert gleichmässig über die Restlaufzeit verteilt wird. Weitere festverzinsliche Anlagen werden höchstens zu Anschaff ungskosten abzüglich angemessener Wertberichtigungen bewertet.

Darlehen werden zu Nominalwerten aufgeführt.

Hypotheken werden zu Anschaff ungswerten abzüglich notwendiger Wertberichtigungen wegen erkennbarer Verluste bilanziert.

Die Bewertung der Aktien, Fondsanteile und übrigen Kapitalanlagen erfolgen zu Anschaffungswerten abzüglich angemessener Wertberichtigungen. Spätere positive Wertenwicklungen bis maximal zum Anschaff ungswert werden erfolgswirksam als Zuschreibung auf Kapitalanlagen erfasst.

Flüssige Mittel

Flüssige Mittel (inkl. Geldmarktanlagen) sind zu Nominalwerten bewertet. Sie umfassen Kassabestände, Post- und Bankguthaben sowie Sicht- und Depositengelder mit einer Fristigkeit von maximal drei Monaten.

Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte

Sach- und immaterielle Anlagen werden zu Anschaffungskosten bilanziert und gemäss ihrer Nutzungsdauer (3 – 5 Jahre) abgeschrieben. Die immateriellen Werte bestehen hauptsächlich aus Software und Lizenzen, die von Dritten entwickelt oder erworben wurden.

Forderungen

Forderungen werden zum Nennwert abzüglich des aufgrund der historischen Ausfallwahrscheinlichkeit begründeten Delkredere bilanziert. Für spezifisch bekannte Forderungen werden Einzelwertberichtigungen gebildet.

Aktive Rechnungsabgrenzungen

Die aktiven Rechnungsabgrenzungen enthalten die üblichen im Zusammenhang mit dem Geschäft stehenden zeitlich abzugrenzenden Aufwendungen und Erträge.

Eigenkapital

Die Darstellung des Eigenkapitals entspricht den Vorgaben des Versicherungsaufsichtsgesetzes und den Statuten vom 29. März 2008. Die Entwicklung des Eigenkapitals ist im Eigenkapitalnachweis ersichtlich.

Versicherungstechnische Rückstellungen

Rückstellungen für Versicherungsleistungen beinhalten Rückstellungen für eingetretene und gemeldete Schäden sowie für eingetretene, jedoch noch nicht gemeldete Schadenereignisse. Der Ausweis erfolgt brutto, vor Selbstbehalten oder allfälliger Rückversicherung.

Die Schwankungsrückstellungen werden für Unsicherheiten im Schadenaufwand über die Zeit gebildet.

Nicht versicherungstechnische Rückstellungen

Diese Position beinhaltet einerseits Rückstellungen für Prämienrückvergütungen, diese sind vertraglich nicht zugesichert. Andererseits werden zulasten der Erfolgsrechnung nicht versicherungstechnische Rückstellungen gebildet, sofern vergangene Ereignisse einen Mittelabfluss in künftigen Geschäftsjahren erwarten lassen.

Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten werden zum Nennwert bilanziert.

Passive Rechnungsabgrenzung

Die passive Rechnungsabgrenzung enthält die üblichen im Zusammenhang mit dem Geschäft stehenden zeitlich abzugrenzenden Aufwendungen und Erträge.

Fremdwährungsumrechnung

Die Jahresrechnung wird in Schweizer Franken (CHF) erstellt. Auf fremde Währungen lautende Vermögenswerte und Verbindlichkeiten (EUR) werden zum Tagesendkurs des Bilanzstichtags umgerechnet (2024: EUR = CHF 0.9384; 2023: EUR = CHF 0.9297). Die Währungseffekte bei den Kapitalanlagen werden in der Erfolgsrechnung im Kapitalanlagenergebnis ausgewiesen. Währungseffekte aus der Konsolidierung und den flüssigen Mitteln werden in der Erfolgsrechnung unter sonstige finanzielle Aufwendungen bzw. Erträge ausgewiesen.

Angaben zu Erfolgsrechnung und Bilanz

1) Abschluss- und Verwaltungsaufwand

Verwaltungs- und Agenturkosten

Provisionen indirektes Geschäft

Abschreibungen auf Sach- und immateriellen Anlagen

Der Personalaufwand für das Geschäftsjahr 2024 beträgt CHF 8,2 Mio. (2023: CHF 7,6 Mio.) und ist in der Position Abschluss- und Verwaltungsaufwand enthalten.

2) Angaben zu den Erträgen aus Kapitalanlagen

Zuschreibungen gemäss Kostenamortisationsmethode

3) Angaben zu den Aufwendungen aus Kapitalanlagen

4)

5) Forderungen aus dem Versicherungsgeschäft

Forderungen gegenüber Versicherungsnehmenden

Forderungen gegenüber Agentinnen, Agenten und Vermittlern

0 Forderungen gegenüber Versicherungsgesellschaften

6) Versicherungstechnische Rückstellungen

Prämienüberträge

Rückstellungen für Versicherungsleistungen

- davon Anteil Rückversicherer

- davon Anteil für eigene Rechnung

Schwankungsrückstellungen / Schwankungsreserven

Rückstellungen für vertragliche Überschussbeteiligungen

Übrige versicherungstechnische Rückstellungen

Ein Anteil der Rückversicherer besteht lediglich bei den Rückstellungen für Versicherungsleistungen.

Veränderung versicherungstechnische Rückstellungen

Veränderung Prämienüberträge

Veränderung Rückstellungen für Versicherungsleistungen

Veränderung Schwankungsrückstellungen / Schwankungsreserven

Veränderung Rückstellungen für vertragliche Überschussbeteiligungen

Veränderung übrige versicherungstechnische Rückstellungen

7) Nicht versicherungstechnische  Rückstellungen

Rückstellung für Prämienrückvergütungen

Übrige nicht versicherungstechnische Rückstellungen

Veränderung nicht versicherungstechnische Rückstellungen

Veränderung Rückstellung für Prämienrückvergütungen

Veränderung übrige nicht versicherungstechnische Rückstellungen

8) Verbindlichkeiten aus dem Versicherungsgeschäft

Verbindlichkeiten gegenüber Versicherungsnehmenden

Verbindlichkeiten gegenüber Agentinnen, Agenten und Vermittlern

Verbindlichkeiten gegenüber Versicherungsgesellschaften

9) Eigenkapitalnachweis

CHF

Anfangsbestand am 1.1.2023

Mindestkapital nach VAG

Gesetzliche Gewinnreserven

CHF

Anfangsbestand am 1.1.2024

am 31.12.2024

Zusätzliche Angaben

Mindestkapital nach VAG

Gesetzliche Gewinnreserven

Gewinnreserven

Ausweis der versicherungstechnischen Positionen direktes / indirektes Geschäft

Geschäft (aktive Rückversicherung, Retrozessionen)

Aufwendungen für Versicherungsfälle für eigene Rechnung

Indirektes Geschäft (aktive Rückversicherung, Retrozessionen)

gesamt

andere Dienstleistungen

Verbindlichkeiten aus langfristigen Mietverträgen

Für gemietete Büroräumlichkeiten / -infrastruktur ergeben sich Verpflichtungen für Mietverträge, die nicht innerhalb von 12 Monaten auslaufen oder gekündigt werden können.

Gesamtbetrag der zur Sicherung eigener Verbindlichkeiten verwendeten Aktiven Deckungswert des Gebundenen Vermögens

Buchwert des Gebundenen Vermögens

Es gelten die aufsichtsrechtlichen Rahmenbedingungen zum gebundenen Vermögen.

Eventualverpflichtungen

Es bestehen keine Eventualverpflichtungen.

Erläuterungen zu ausserordentlichen, einmaligen oder periodenfremden Positionen der Erfolgsrechnung Aufgrund einer Anpassung der internen Aktivierungs- und Bewertungsrichtlinien wurde eine einmalige und ausserordentliche Wertberichtigung auf den immateriellen Anlagen in der Höhe von CHF 193 397 vorgenommen. Im Berichtsjahr ergaben sich keine weiteren ausserordentliche Erträge oder Aufwände.

Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Es bestehen keine Ereignisse nach dem Bilanzstichtag.

Firma, Rechtsform und Sitz

Schweizerische Hagel-Versicherungs-Gesellschaft, Genossenschaft Seilergraben 61 CH-8001 Zürich

in % 2024 2023

Beteiligungen (nicht konsolidiert)

a) Servizi Grandine S.r.l. (GmbH), Mailand, Italien

b) Grêle Center Sàrl (GmbH), Dijon, Frankreich

a) Gründung 2007; Gesellschaftskapital EUR 10 000, voll einbezahlt und per Ende 2007 abgeschrieben.

b) Gründung 2016; Gesellschaftskapital EUR 2 000, voll einbezahlt und per Ende 2016 abgeschrieben.

Bericht der Revisionsstelle

Ernst & Young AG

Maagplatz 1

Postfach CH-8010 Zürich

An die Delegiertenversammlung der Schweizerischen Hagel-VersicherungsGesellschaft, Genossenschaft, Zürich

Bericht der Revisionsstelle

Bericht zur Prüfung der Jahresrechnung

Prüfungsurteil

Telefon: +41 58 286 31 11 www.ey.com/de_ch

26. März 2025

Wir haben die Jahresrechnung der Schweizerischen HagelVersicherungs-Gesellschaft, Genossenschaft (die Gesellschaft) – bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2024, der Erfolgsrechnung und der Geldflussrechnung für das dann endende Jahr sowie dem Anhang, einschliesslich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden –geprüft.

Nach unserer Beurteilung entspricht die Jahresrechnung (Seiten 31 bis 39) dem schweizerischen Gesetz und den Statuten. Grundlage für das Prüfungsurteil

Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz und den Schweizer Standards zur Abschlussprüfung (SA-CH) durchgeführt. Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt „Verantwortlichkeiten der Revisionsstelle für die Prüfung der Jahresrechnung“ unseres Berichts weitergehend beschrieben. Wir sind von der Gesellschaft unabhängig in Übereinstimmung mit den schweizerischen gesetzlichen Vorschriften und den Anforderungen des Berufsstands, und wir haben unsere sonstigen beruflichen Verhaltenspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt.

Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als eine Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.

Sonstige Informationen

Der Verwaltungsrat ist für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die im Geschäftsbericht enthaltenen Informationen, aber nicht die Jahresrechnung und unseren dazugehörigen Bericht.

Unser Prüfungsurteil zur Jahresrechnung erstreckt sich nicht auf die sonstigen Informationen, und wir bringen keinerlei Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu zum Ausdruck.

Im Zusammenhang mit unserer Abschlussprüfung haben wir die Verantwortlichkeit, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen wesentliche Unstimmigkeiten zur Jahresrechnung oder unseren bei der Abschlussprüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Falls wir auf Grundlage der von uns durchgeführten Arbeiten den Schluss ziehen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten.

Verantwortlichkeiten des Verwaltungsrates für die Jahresrechnung

Der Verwaltungsrat ist verantwortlich für die Aufstellung einer Jahresrechnung in Über-einstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften und den Statuten und für die internen Kontrollen, die der Verwaltungsrat als notwendig feststellt, um die Aufstellung einer Jahresrechnung zu ermöglichen, die frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung der Jahresrechnung ist der Verwaltungsrat dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Geschäftstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Geschäftstätigkeit –sofern zutreffend – anzugeben sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Geschäftstätigkeit anzuwenden, es sei denn, der Verwaltungsrat beabsichtigt, entweder die Gesellschaft zu liquidieren oder Geschäftstätigkeiten einzustellen, oder hat keine realistische Alternative dazu.

Verantwortlichkeiten der Revisionsstelle für die Prüfung der Jahresrechnung Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob die Jahresrechnung als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und einen Bericht abzugeben, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Mass an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz und den SA-CH durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich gewürdigt, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieser Jahresrechnung getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.

Eine weitergehende Beschreibung unserer Verantwortlichkeiten für die Prüfung der Jahresrechnung befindet sich auf der Webseite von EXPERTsuisse: http://expertsuisse.ch/wirtschaftspruefung-revisionsbericht. Diese Beschreibung ist Bestandteil unseres Berichts.

Bericht zu sonstigen gesetzlichen und anderen rechtlichen Anforderungen

In Übereinstimmung mit Art. 906 OR in Verbindung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR und PS-CH 890 bestätigen wir, dass ein gemäss den Vorgaben des Verwaltungsrates ausgestaltetes Internes Kontrollsystem für die Aufstellung der Jahresrechnung existiert.

Wir empfehlen, die vorliegende Jahresrechnung zu genehmigen.

Ernst & Young AG

Zugelassener Revisionsexperte Zugelassener Revisionsexperte (Leitender Revisor)

Zürich,

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