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Nr. 20 / 13. Mai 2013 / CHF 4.90

SVEN EPINEY & DIE HEILSARMEE So rocken sie Malmö

DIE BÄRLI VOM LANGENBERG So putzig, so frech!

MIT UELI MAURER BEIM PAPST So lustig wars in Rom

SCHWEIZER SIEG BEI «DSDS»

BEATRICE SUPERSTAR So feierte Familie Egli in Köln ● Francine Jordi warnt vor den Risiken der Schlagerwelt ● Die 10 Überlebenstipps von Luca HĂ€nni ●





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HAPPY FĂŒr GC-Star Vero

Salatic und Gattin Slavica lĂ€ufts auch privat rund. «Mateja und Anastasia sind unser grösstes GlĂŒck.»

Inhalt Heft 20 13. Mai 2013 Titel

16 Beatrice Egli Eine Wucht! So feiert die Schwyzerin ihren furiosen DSDS-Sieg 20 Luca HĂ€nni Seine 10 Überlebenstipps 23 Francine Jordi Die SĂ€ngerin warnt vor den Risiken der Showbranche

Leute

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AN DER GRENZE Satiriker Viktor Giacobbo denkt nach ĂŒber den Anschluss Deutschlands an die Schweiz. Bleibt Bern unsere Hauptstadt?

7 Editorial von Stefan Regez 9 Dieter Meier Ganz der Gaucho: Sein wilder Ritt auf dem Schaukelpferd 10 Menschen Nino Niederreiter, MichĂšle, Michelle Hunziker, Christine StĂŒckelberger, Myla & Charlene Federer, Tiger Woods & Lindsey Vonn 32 JungbĂ€ren Im Wildpark Langenberg 56 Viktor Giacobbo Kein Witz: Wird Deutschland jetzt Teil der Schweiz? 104 Kurt Felix Erster Todestag: So erinnern sich seine engsten Freunde

Reportage

24 Ueli Maurer & Papst Franziskus Besuch bei der besten «Mini-Armee» 44 Renato Walder Seine SVP-Tattoos!

Fussball

34 Vero Salatic Der GC-Star kann es ganz besonders gut mit dem Nachwuchs

Eurovision Song Contest

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MIT HERZBLUT «Ein rich-

tiger GlĂŒcksfall!» Die Schweizer Filmerin Ursula Meier zeigt ihre Wohnung in BrĂŒssel, wo sie Ideen ausbrĂŒtet.

38 Sven Epiney Mit dem Starmoderator in Malmö. So ïŹebert er mit 42 Emil & Takasa Endlich! Jetzt zeigt die Heilsarmee-Band, was in ihr steckt!

Homestory

46 Ursula Meier Ausgezeichnet! Wo die Westschweizer Filmerin Kraft tankt

Abo-Service 0800 820 920 Redaktion: Dufourstrasse 23, 8008 ZĂŒrich, Tel. 044 259 63 63, E-Mail info@schweizer-illustrierte.ch, www.schweizer-illustrierte.ch

Schweizermacher

52 Edi Baur FrĂŒhlingsputz! Seine Besen und BĂŒrsten sind die heissen Feger

Shopping

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BUNTE TRUPPE Auf

Mission in Malmö: TVStar Sven Epiney (2. v. l.) und die Heilsarmee-Band Takasa. Die Reportage.

65 Das Magazin fĂŒr lustvolles Einkaufen Mode, Style, Electronics

Check-up

75 DiÀtpillen Wundermittel? Humbug? Wie Sie Kilos und nicht Ihr Geld verlieren 76 Die MittelmeerdiÀt Gut und gesund: Das Geheimnis eines langen Lebens 78 Grauer Star Das bringt der innovative Femtosekundenlaser

Die Besten

79 Das Schweizer Kulturmagazin Kunst, Musik, BĂŒcher, Filme

Weekend

85 Freizeit, geniessen, rÀtseln En Guete, GaultMillau, Reisen, Spiele

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GROSSER AUFTRITT

Das Glamourpaar Tiger Woods & Lindsey Vonn sorgt an einer Spendengala fĂŒr böse Schlagzeilen.

Party

98 Knie-Gala fĂŒr Dr. Beat Richner Helfer mit Herz auf der Landiwiese 100 Blue Stars/FIFA Youth Cup JubilĂ€um im ZĂŒrcher Muraltengut 101 Schmuck Barbara Schöneberger & Co. 103 Filmpremiere «Der grosse Kanton»

Und 


58 Notabene von Peter Scholl-Latour 106 Auf einen Espresso mit Frank A. Meyer und Marc Walder 90 Impressum 94 Horoskop 105 Leserbriefe

Auch auf dem iPad Die Schweizer Illustrierte digital: mehr Stars, mehr Schweiz. Jede Woche aktuell.

Titel Adrian Bretscher, Fabiewnne BĂŒhler, HervĂ© Le Cunff, Blaise Kormann fĂŒr L'illustrĂ© (kl. Foto); Inhalt Remo Naegeli (2), Fabienne BĂŒhler, Keystone, Kurt Reichenbach, Adrian Bretscher

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HAUTNAH TrÀgt stolz SVP-VIPs auf der Brust: Renato Walder. «Natalie Rickli? Sie ist prickelnd wie eine Brennnessel.»

TĂ€gliche News online Mehr News, mehr Bilder: www.schweizer-illustrierte.ch

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Editorial 13. Mai 2013

Stefan Regez, Chefredaktor

Publikumslieblinge Beatrice Egli Vor einem Jahr war es der Ber-

ner Luca HĂ€nni, der in Deutschland Superstar wurde. Nun hat die Schwyzerin Beatrice Egli nachgezogen. Sie gewann am Samstagabend Dieter Bohlens TV-Show «Deutschland sucht den Superstar» (DSDS). Schon am Abend zuvor hatte die 12-jĂ€hrige MichĂšle aus dem Baselbiet bei «The Voice Kids 2013» auf Sat.1 triumphiert. Warum kommen die Schweizer in deutschen Castingshows so gut an? Zufall? Aussergewöhnliches Gesangstalent? Oder finden uns die Deutschen einfach so nett? Es ist von allem etwas dabei. Im Interview mit der Schweizer Illustrierten erklĂ€rte Dieter Bohlen vor kurzem, warum er Luca HĂ€nni so schĂ€tzt: «Er ist ein typischer Schweizer: nett, lieb, fleissig, gute Umgangsformen.» Bei Beatrice Egli kam Bohlen noch mehr ins SchwĂ€rmen: «Das kann man nicht besser machen. Ich hatte echt GĂ€nsehaut!» «Mein Herz gehört euch allen» – ab Seite 16.

Heilsarmee

Fotos Adrian Bretscher, Fabienne BĂŒhler

Pardon, Takasa. Unter diesem Namen tritt ja die Heilsarmee diese Woche am Eurovision Song Contest (ESC) in Malmö auf. Ob Takasa das Halbfinale

ĂŒbersteht, ist offen. Gewonnen hat die Heilsarmee schon jetzt. Viele Sympathien nĂ€mlich. So hat ihr das Namens- und Uniform-«GschtĂŒrm» im Vorfeld eher genĂŒtzt. Und das aussergewöhnliche Generationenexperiment – die JĂŒngste, Sarah Breiter, ist 21, der Älteste, Emil Ramsauer, 95 – kommt gut an. Überhaupt entpuppt sich Emil, der Ă€lteste ESCTeilnehmer aller Zeiten, als heimlicher Publikumsliebling. Das zeigt auch die Reportage von SI-Redaktorin Aurelia Forrer. Sie hat Takasa und SRF-Moderator und ESC-Fan Sven Epiney drei Tage lang in Malmö begleitet. «Es ist vieles möglich. Mit dem Ă€ltesten Teilnehmer Emil und der jungen Sarah ist Takasa einzigartig», sagt Epiney. Ja, wenn wir es beim ESC endlich mal wieder ĂŒber ein deprimierendes «Switzerland – zero points» hinausschaffen wollen, sind wir auf Emils Charme und europaweiten Heilsarmee-Support angewiesen. Aber auch auf deutsche SchĂŒtzenhilfe – ganz nach dem Motto: egal ob DSDS oder ESC, Hauptsache CH. «Der Schweizer â€čSchwedeâ€ș Sven» und «Auf grosser Mission» – ab Seite 38. Ich wĂŒnsche Ihnen viel Spass mit Ihrer Schweizer Illustrierten! Der nordirische Superstar Rory McIlroy. Und die Schweizer GolfLadys AnaĂŻs Maggetti & Melanie MĂ€tzler. In der neuen SI Golf. Gratis mit der nĂ€chsten Schweizer Illustrierten.

Nach der DSDS-Party: SchlagerschÀtzchen Beatrice Egli mit SI-Redaktorin Katja Fischer (l.) in Köln.

Vor der ESC-Party: Moderator Sven Epiney und SI-Redaktorin Aurelia Forrer machen Malmö unsicher. Ab Seite 38 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 7



Menschen

DIETER MEIER

Foto Christian Grund fĂŒr GOLF / Schweizer Illustrierte

Einarmiger Golf-Ritter Ein Gaucho kennt keinen Schmerz: FĂŒr das Fotoshooting mit SI GOLF soll YelloMusiker und Gastronom Dieter Meier, 68, mit dem GolfschlĂ€ger hoch zu Ross fotograïŹert werden – in Anlehnung an seine TĂ€tigkeit als RinderzĂŒchter in Argentinien. Am Tag vor dem Fototermin verletzt sich Meier bei einem Sturz und muss sich den Arm eingipsen lassen. Kein Problem fĂŒr das kĂŒnstlerische Multitalent: «Machen wir das Bild doch einfach auf einem Schaukelpferd!» Die Inszenierung in seinem Atelier im ZĂŒrcher Seefeld macht dem SpitzenAmateurgolfer (Handicap 7,9) Spass. Zu sehen ist das Bild zusammen mit weiteren ĂŒberraschenden Fotos von prominenten Plauschgolfern in SI GOLF. Am nĂ€chsten Samstag, mit der SI am Kiosk. IN

Wilder Ritt an Ort: In seinem ZĂŒrcher Atelier schlĂ€gt Dieter Meier im Stil eines Polospielers nach dem Golfball. SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 9


Menschen Erholung vor malerischer Tapete: Niederreiter im Nordic Sea Hotel in Stockholm.

Fotos Andy Mueller / Freshfocus, Joel Marklund / Bildbyran / Freshfocus, Andre Kowalski / SAT.1, Dukas / Splashnews

NINO NIEDERREITER

Relaxen fĂŒr den ViertelïŹnal Schweden gedemĂŒtigt. Kanada niedergerungen. Tschechien, Slowenien, DĂ€nemark deklassiert. Die Schweizer Eishockey-Nati fegt wie ein Orkan durch die WM. Im Auge des Sturms «El Niño» Nino Niederreiter. Nach der Degradierung ins Farmteam der New York Islanders gibt der 20-jĂ€hrige Churer in Stockholm nun richtig 10 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

Gas: «In diesem Team kĂ€mpft jeder fĂŒr jeden. StarallĂŒren und Extravaganzen kennen wir nicht. Ich bin dankbar, dass ich hier spielen darf.» Auch neben dem Eis stimmt das Klima: «Ich gehe oft mit Roman Josi in die Innenstadt und geniesse in den Open-Air-CafĂ©s das warme Wetter.» FrĂŒhlingsgefĂŒhle sind aber vor allem

im Rink auszumachen: «Wir trĂ€umen von einer Medaille.» Ein historischer Traum. Die Schweiz gewann letztmals 1953 WMEdelmetall (Bronze) – allerdings unter erleichterten UmstĂ€nden: Im Turnier spielten nur vier Teams. Und die Tschechoslowaken reisten nach dem Tod von StaatsprĂ€sident Gottwald vorzeitig ab. THOMAS RENGGLI


MICHÈLE

Kleine Beyoncé aus Basel

MichĂšle aus Lampenberg BL ist «The Voice of Germany». Die neue «Voice of Germany» kommt aus Lampenberg. Das liegt nicht im grossen Kanton, sondern in Baselland. MichĂšle, 12, hat vergangenen Freitag die Kids-Castingshow auf Sat.1 fĂŒr sich entschieden. Mit einem Song ihres Idols BeyoncĂ©. Zur Show hatte sie ihr Vater angemeldet. Der freut sich nun, dass ihre nĂ€chsten Gesangsstunden mit der SiegesprĂ€mie von 15 000 Euro ïŹnanziert sind. Und weil MichĂšle in der Show ihren Nachnamen nie verraten musste, lĂ€uten die Fans auch nicht Sturm. «Wenns mit dem Singen nicht klappt, wĂŒrde ich gerne Modedesignerin werden» – das ist doch mal ein Plan. YZ MICHELLE HUNZIKER

Schaut, mein BĂ€uchlein! Sie ist es ja gewohnt, dass Paparazzi vor ihrem Haus campieren. Seit Michelle Hunziker, 36, ihr Babygeheimnis gelĂŒftet hat, kann sie aber keinen Schritt mehr gehen, ohne geknipst zu werden. So wird emsig dokumentiert, wie das BĂ€uchlein wĂ€chst. Und ebenso emsig ĂŒber den Namen des Babys spekuliert. Tochter Aurora (von Eros Ramazzotti) hatte sie vor 16 Jahren nach ihrer Lieblingsbarbie benannt. Diesmal solls anders kommen: GemĂ€ss italienischen Medien hat ihr Verlobter Tomaso Trussardi, 30, klare Vorstellungen, was den Namen angeht. Ein Sohn soll wie sein verstorbener Vater Nicola heissen. Eine Tochter wie seine Mutter Maria Luisa. Wetten, dass Michelle einfĂ€llt, dass sie neben Aurora noch eine zweite Lieblingspuppe hatte? YZ Sieg ĂŒber Gastgeber Schweden im Auftaktspiel! Niederreiter jubelt nach seinem Tor zur 2:0-FĂŒhrung.

Legt fĂŒr den Paparazzo sogar ein TĂ€nzchen hin: Michelle in Mailand. Im Hintergrund: ein Freund ihrer Tochter Aurora. SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 11


Menschen CHRISTINE STÜCKELBERGER

40 Medaillen fĂŒrs Museum

Jahrzehntelang dominierte sie die Dressur-Szene nach Belieben. Jetzt hat sich Christine StĂŒckelberger, 65, von ihrem Lebenswerk getrennt. Zumindest symbolisch. Die Olympiasiegerin von 1976 schenkt alle ihre Medaillen einem Museum. «Bei uns zu Hause hat sie jeder zur GenĂŒge gesehen. Jetzt gehören sie der Öffentlichkeit.» 40 wichtige Titel ergatterte sie sich in ihrer Vorzeigekarriere – einzigartig im Schweizer Sport. Zu Hause in Kirchberg SG verpackte sie sie fein sĂ€uberlich, dann fuhr sie ihre Preziosen zu Markus Osterwalder, 49, nach Herisau AR. Er besitzt die grösste olympische Sammlung Europas mit 18 000 Ausstellungsobjekten. StĂŒckelbergers Medaillen sind fĂŒr ihn das Kostbarste: «FĂŒr mich geht ein Traum in ErfĂŒllung», so der ehemalige Dressurreiter. ANDRÉ HÄFLIGER

Markus Osterwalder zeigt der DressurLegende in Herisau wertvolle SammelstĂŒcke.

Wer liebt wen

BabyglĂŒck!

Schwanger!

Endlich Hochzeit!

SRF-Moderatorin Anna Maier und ihr Ehemann freuen sich ĂŒber den ersten mĂ€nnlichen Familienzuwachs. Am 7. Mai kam Nio Flynn zur Welt. Die 35-JĂ€hrige hat bereits zwei MĂ€dchen: Lena, 11, aus erster Ehe und Julie, 20 Monate, von ihrem jetzigen Mann, dem Piloten Urs Bruggisser, 45.

Das ZĂŒrcher Playmate Andrea Vetsch, 27, ist im siebten Monat schwanger. Sie verrĂ€t auch gleich zwei weitere Neuigkeiten: Ihr Freund, der Vater des Kindes, ist Unternehmer und Model Hannes Wengle, 27. Mit ihm ist sie erst seit zehn Monaten zusammen. Und: Die beiden erwarten einen Jungen!

Er traut sich endlich: SchmusesÀnger Enrique Iglesias, 38, heiratet seine langjÀhrige Freundin, Tennis-Beauty Anna Kournikova, 31. Die Russin trÀumte schon lange von einer Hochzeit, doch der Frauenschwarm zögerte. Nach zwölf Jahren Beziehung steigt nun in Miami das rauschende Fest.

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Fotos Nicole Bökhaus / frozengrace.com, Geri Born, Joseph Khakshouri / RDB, Getty Images

StĂŒckelberger mit 40 Auszeichnungen – in ihrem OriginalOlympiadress von Montreal 1976.


Die Nanny liest auf der TribĂŒne aus «Globi auf der Pirateninsel» vor. Auf Mama Mirkas Schoss beobachten Myla und Charlene spĂ€ter kurz ihren Vater Roger beim Spiel.

Fotos Dukas, Getty Images, Michael Sieber, Kurt Reichenbach, Beni Soland / Blicksport, Hervé le Cunff

Globi auf dem Tennisplatz

Platz spielt, vergessen die jungen Damen. Im Juli werden die Federer-Zwillinge bereits vier. Mama Mirka, 35, kann langsam damit beginnen, ihren Töchtern die Tennisregeln zu erklĂ€ren. Vielleicht ĂŒbernimmt das auch Globi im nĂ€chsten Band? Bis dahin hat Roger Federer jedenfalls einen Vorteil: Solange der blaue Papagei spannender ist als der spielende Papa, fragen die Zwillinge auch nicht: «Du, Papi, warum bist du schon im AchtelïŹnal ausgeschieden?» YZ

DAGOBERT JÄGER

Der Schnulzenhipster

Mit Schirm, Charme und schönen Tönen: Der Aargauer Dagobert mischt die Berliner Szene als SchnulzensÀnger aus den Bergen auf.

Ui, da haben Sie sich aber wohl heftig an unserem Kaktus gestochen, lieber Herr Ambrosetti! Vor einer Woche kritisierten wir Sie als Co-PrĂ€sidenten der Unia, weil Sie auf der PolitbĂŒhne laut einen Mindestlohn von 4000 Franken fordern, Angestellten in den mehrheitlich der Unia gehörenden Hotels – etwa im Hotel Bern – die 4000 Stutz aber nicht gönnen. Jetzt haben Sie diesen Lapsus korrigiert – und zwar subito. Damit sind Sie wieder deutlich glaubwĂŒrdiger. Gut so. Und weil auch wir nicht schlafen, gibts jetzt eine Rose. NatĂŒrlich subito!

Kaktus Carlo Bertolini

MYLA & CHARLENE FEDERER

In der Schule, bei der Feuerwehr, im Fernsehen, auf Weltreise: Globi erlebt ĂŒberall Abenteuer. Auch Myla Rose und Charlene Riva Federer, beide 3, sind ganz offensichtlich Fans des grössten Schweizer Kinderhelden. Vergangene Woche sitzen sie beim Madrid Open auf der TribĂŒne. Ihre Nanny liest aus einem BĂŒchlein vor – sofort sind sie mit Globi auf der Pirateninsel. Ob er wohl den Schatz ïŹnden wird? Dass Papa Roger, 31, zu diesem Zeitpunkt gerade unten auf dem

Rose tti Renzo Ambrose

Bruder Simon hat Gesang studiert und ist Tenor bei «I Quattro». Dagobert JĂ€ger, 30, wusste nach der Kanti nur eins: bloss nicht arbeiten. Er bastelte am PC ein paar Songs, gewann den Aargauer Kulturpreis, ein Stipendium in Berlin. UnglĂŒcklich verliebt, verschanzte er sich danach in Panix GR, schrieb Songs. Und plötzlich lĂ€uft «Ich bin zu jung» auf SRF 3 rauf und runter. Jetzt hat auch er «I Quattro»: Die Alben Nummer 2, 3 und 4 sind parat. Was sein Bruder kann, kann er auch. HÜ

Da hatten wir doch so eine hohe Meinung von Ihnen, lieber Herr Bertolini. Sie als Schweizer Schiri-Chef wĂ€hrend der Euro 2012 im TV: sachlich, fachlich kompetent, witzig. Und jetzt das: Da heizen Sie die ohnehin schon ĂŒberhitzte Debatte um die LuftsprĂŒnge von GCGoalie Roman BĂŒrki noch zusĂ€tzlich an. Sagen: «Man darf nicht warten, bis einer gestorben ist.» Aber hallo? Nicht, dass wir BĂŒrkis SpagatsprĂŒnge hier gutheissen wollen. Aber: Das Fussballfeld ist kein Schlachtfeld! Solche Kriegsrhetorik völlig fehl am Platz. Deshalb: unser Kaktus!

Der Gang ins Spital war das Brutalste, was ich je erlebt habe. Ich fĂŒhlte mich wie tot CARLO BRUNNER, 58, VERLOR BEIM RASENMÄHEN BEINAHE EINEN FINGER


Menschen

Gwyneth Paltrow glaubte beim Dresscode an einen Druckfehler, trug Pink statt Punk.

Edel wie eine Statue: SÀngerin Beyoncé in einer schwarz-goldenen Kenzo-Kreation.

FĂŒr Glanz & Leder von Designer Jason Wu entschied sich Alicia Keys.

Atemberaubend: Uma Thurman zeigte im ZacPosen-Kleid ihre Wespentaille.

Abgerolltes Klopapier? Nein! Katie Holmes im Calvin-KleinNeckholderkleid.

Eisglatt? Cameron Diaz im lila Kleid. Hingucker ist der GĂŒrtel – mit Spikes!

Fotos AP / Keystone (3), WireImage, Dukas (7), Getty Images, Reuters, FilmMagic

METROPOLITAN-MUSEUM-SPENDENGALA

Brave Punks und ein blauer Tiger «Punk – Von Chaos zu Couture» lautete das Motto am diesjĂ€hrigen Met Ball im Metropolitan Museum an der berĂŒhmten Fifth Avenue in New York. «Vogue»-CheïŹn Anna Wintour rief, und die CrĂšme de la CrĂšme aus Mode, Musik und Hollywood rauschte an. Selbst die oberen Zehntausend haben hin und wieder Probleme mit dem Dresscode: «Punk» hiess es in der Einladung! Madonna und Sarah Jessica Parker hatten es kapiert, 14 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

andere wie Gwyneth Paltrow hielten Pink fĂŒr Punk, was ja mal passieren kann. Der Rest? Nix Provozierendes, zumindest rein Ă€usserlich. Ein nonkonformistisches Verhalten legte einzig Tiger Woods an den Tag. War es der erste öffentliche Auftritt mit seiner neuen Flamme Lindsey Vonn oder der Alkohol, der ihm zu sehr zu Kopf stieg? Jedenfalls torkelte der Tiger beim Abschied, ïŹel – und Lindsey schĂ€mte sich fĂŒr ihren RĂŒpelpunk ... RH

Der erste öffentliche Auftritt als Paar: Lindsey Vonn und Tiger Woods. Ihr Elie-Saab-OutïŹt hatte mit Punk nichts gemein, sein spĂ€teres Auftreten schon eher: Er stolperte sturzbetrunken und ïŹel, sie machte gute Miene zum peinlichen Spiel.


JLo zeigt den schönsten Hintern. Und Freund Casper? Hat die Hand brav darĂŒber.

Sarah Jessica Parker (l.) stellt als Irokesin Lena Dunham in den ïŹnsteren ïŹnsteren Schatten.

P(r)unk-Ikone? Katy Perry macht mit Krone und Ikonenrobe auf böse Königin.

Anne Hathaway lÀsst als Neu-Blondine nicht nur Valentino durchblicken.

Dick ist (nicht immer) chic: die schwangere Kim Kardashian mit Kanye West.

Blake Lively trĂ€gt Gucci PremiĂšre und auffĂ€lligen Ohrschmuck von Lorraine Schwartz. «Hat sie ihre Hose vergessen?», rĂ€tselte die britische «Daily Mail». Dabei erfĂŒllte Madonna als eine von wenigen den Dresscode. SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 15


«Mein Herz gehört euch allen!»

Foto Henning Kaiser/EPA/Keystone

FĂŒr sie wird das SchlagermĂ€rchen wahr. Die Schwyzer Metzgerstochter BEATRICE EGLI gewinnt die TV-Show DSDS. Am Tag danach versucht sie, mit ihrer Familie in Köln das GlĂŒck zu fassen.

kĂŒren die Zuschauer Geschaff t! Am Samstag ice Egli aus atr Be den neuen Superstar: rin Nazan Eckes. ato der Mo hts PfĂ€ffikon SZ, rec

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GewaltiG

Beatrice Egli zeigt es allen. Die Schlagerprinzessin setzt sich bei «Deutschland sucht den Superstar» gegen mehr als 30 000 Konkurrenten durch. Und gegen viele böse GerĂŒchte.


Fotos Guido Ohlenbostel / ddp, Getty Images, Action Press / Dukas

g ïŹ‚iegt Beatrice Bruderherz Nach dem Sie der Marcel. direkt in die Arme von Bru ChartstĂŒrmerin Beatrices Single «Mein Herz» klettert wĂ€hrend der Show auf Platz 1 der deutschen iTunes-Charts. 18 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

FreudentrÀnen «Ich habe am ganzen Körper gezitttert», sagt Siegerin Beatrice.


FAMILIEN-ZMORGE MIT DEM SUPERSTAR

Nach einer kurzen Nacht stossen Papa Bruno Egli (l.), Mama Ida und die BrĂŒder Lukas, Kari und Marcel (v. l.) mit Champagner auf Beatrice an. Sie bleibt bei Orangensaft, denn der Tag wird noch lang.

TEXT KATJA FISCHER FOTOS ADRIAN BRETSCHER

S

onntagmorgen, 10.30 Uhr, Zimmer 105 im Kölner «Hyatt». Papa Bruno, 53, Mama Ida, 48, und die BrĂŒder Kari, 28, Lukas, 26, und Marcel, 23, sind gerade durch die halbe Stadt gefahren, um ins Nobelhotel zu gelangen. Obwohl alle erst in den frĂŒhen Morgenstunden ins Bett gekommen

sind, herrscht Feierlaune. Ein gemeinsames FrĂŒhstĂŒck – das gabs seit Wochen nicht mehr. «An dir ist ja immer weniger dran, hast du nichts zu essen bekommen?», scherzt Marcel, als er seine Schwester umarmt. Und: «Bist du nicht die, die gestern Abend diese Show gewonnen hat?» Beatrice, 24, lacht ihr schönstes Lachen. «Das ist Wahnsinn, ich realisiere das alles noch gar nicht. Nie im Leben

hĂ€tte ich damit gerechnet, nicht einmal davon getrĂ€umt.» Vor zweieinhalb Monaten hat sich die Metzgerstochter aus PfĂ€ffikon SZ nach Köln aufgemacht, um bei «Deutschland sucht den Superstar» um den Sieg zu singen. Am Samstagabend gewinnt sie die Castingshow mit dem Siegersong «Mein Herz» – das ab jetzt allen gehört! Am Samstagabend, kurz nach 23 Uhr, steht Beatrice neben ihrer letz-  SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 19


Vorjahressieger Luca HĂ€nni, 18, gibt Beatrice Egli zehn Überlebenstipps.

«Vergiss deine Freunde nicht» 1 Am Boden bleiben Jetzt bloss nicht abheben. Du weisst nie, was dich in einem Jahr erwartet. Familie und Freunde lassen uns nicht vergessen, woher wir kommen. 2 Eigene Linie durchziehen Es ist wichtig, dass du dir nichts aufschwatzen lĂ€sst, was nicht zu dir passt. Vielleicht ïŹndet plötzlich jemand, du solltest es mal mit Rock statt mit Schlager probieren. Mach das nur, wenn du selbst Lust darauf hast. 3 Voller Einsatz Ferien sind fĂŒr die nĂ€chsten paar Monate gestrichen. Aber wer sein Ziel wirklich erreichen will, kann gut fĂŒr eine Weile darauf verzichten. 4 Privates und BeruïŹ‚iches trennen Du kannst nicht alles vor der Öffentlichkeit geheim halten, aber ich wĂŒrde auch nicht alles preisgeben. Hier ist es wichtig, einen guten Mittelweg zu ïŹnden. Am besten, du wirst dir klar, worĂŒber du lieber nicht reden willst. Ich zum Beispiel mag es gar nicht, wenn jemand zehnmal nacheinander Fragen zum Thema Geld stellt. 5 Salamitaktik Bei dir warten jetzt alle darauf, endlich mal deinen Freund zu sehen. Am besten ist es wohl,

du zeigst möglichst frĂŒh «wie nebenbei» ein Bild. Dann gibt es nicht so ein «GschtĂŒrm». 6 Möglichst viel schlafen Die Zeit dafĂŒr ist manchmal knapp, deshalb musst du sie nutzen, um auf der BĂŒhne ïŹt zu sein. 7 Ingwertee trinken Das mache ich auch, der ist gut fĂŒr die Stimme. 8 Handynummer schĂŒtzen Lieber nicht mit dem eigenen Handy – oder nur mit unterdrĂŒckter Nummer – telefonieren. Sonst gibts schnell Anrufe von ĂŒberall her. Ich musste meine Nummer schon dreimal wechseln. 9 Familie und Freunde nicht vergessen Zeitweise habe ich so viele Termine, dass ich kaum dazu komme, daheim vorbeizuschauen. Deshalb gebe ich mir MĂŒhe, immer wieder mal anzurufen oder zu schreiben. qP Sich ein Ziel setzen Das spornt dich an, wenn du mal mĂŒde bist. Ich habe mir von Anfang an vorgenommen, eine gute Tour zu machen und auf jeden Fall ein zweites Album aufzunehmen. Beides ist mir gelungen. INTERVIEW CHRISTA HÜRLIMANN


«VON HERZEN FÜR HERZEN»

Mama Ida Egli feuert die Fans vor dem RTL-Studio in Köln an. Die 50-köpïŹge Truppe ist mit dem Car angereist.

Ich bin meinen Leuten und Fans so dankbar. Sie haben das alles erst möglich gemacht BEATRICE EGLI

Foto Paolo Foschini/ Blick

 ten

Konkurrentin: Lisa Wohlgemuth, 21, aus dem Erzgebrige. 32 076 Konkurrenten hat sie auf dem Weg hierher ausgestochen. Ihr Fanblock tobt, die ganze Familie, Freunde und Bekannte sind nach Köln gereist, um diesen Moment mitzuerleben. Nur Freund Reto verfolgt die Show zu Hause am TV. Er mag das Scheinwerferlicht nicht. Um 23.05 Uhr verkĂŒndet das Moderatorenduo Nazan Eckes und RaĂșl Richter das Resultat. Die Sensation ist perfekt. Deutschlands neuer Superstar kommt nach Luca HĂ€nni, 18, schon wieder aus der Schweiz! Und zum ersten Mal ĂŒberhaupt gewinnt eine SchlagersĂ€ngerin! Was vor Wochen noch un-

s Grosseltern Fritz HeimatgefĂŒhle Beatrice im Public Viewing be rn be ïŹe und Margrit Egli ffikon SZ mit. auf dem LĂŒtzelhof in PfĂ€

denkbar war, ist jetzt wahr geworden. Ihr ganzer Körper habe gezittert, als ihr Sieg verkĂŒndet wurde, sagt Beatrice. Ihre herzliche und natĂŒrliche Art habe den Triumph möglich gemacht, sagt SĂ€ngerin Francine Jordi, 35. Die BĂŒhne und der Schlager machten Beatrice Spass, das spĂŒre man. Berufskollegin Paloma WĂŒrth, 33, stimmt zu. «Beatrice macht ihre Sache super!» Der Schwyzerin gelinge es, Menschen, die Schlagermusik bis anhin «uncool» fanden, umzustimmen. Auch Vorjahressieger Luca HĂ€nni aus Bern ist von Beatrice begeistert. Er hat sie noch kurz vor der Sendung angerufen, um ihr GlĂŒck zu wĂŒnschen. Es hat genĂŒtzt! Mit fantas-

tischen 70,25 Prozent der Stimmen entscheidet Beatrice den Gesangswettbewerb fĂŒr sich. Mehr noch: In acht von insgesamt neun Live-Sendungen fĂŒhrte sie die Votings an, wie RTL kurz nach dem Finale bekannt gibt. Jetzt steht sie mit 500 000 Euro Preisgeld, einem Plattenvertrag und eigener Single da. Den Song «Mein Herz» hat Musikproduzent Dieter Bohlen, 59, ihr auf den Leib komponiert. Noch wĂ€hrend der Finalshow klettert der Ohrwurm auf Platz 1 der iTunes-Charts in Deutschland, fĂŒnf Minuten spĂ€ter auch in der Schweiz. «Ich bin meinen Leuten und Fans so dankbar. Sie haben das  alles erst möglich gemacht.» SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 21



Mutter Ida ist aus dem HĂ€uschen. Sie kann das StĂŒck am Sonntagmorgen schon fast auswendig mitsingen. Papa Bruno freut sich leiser ĂŒber den Erfolg seiner Tochter. «Ich hoffe, dass sie das gut meistert. Aber Sorgen mache ich mir keine, das wĂ€re der falsche Begleiter.» Über 50 SMS hat er vergangene Nacht erhalten. Seine Söhne haben mehr als doppelt so viele bekommen. Beatrice ist der Star der Familie, der Superstar. Um dahin zu kommen, musste sie aber auch unten durch. Wochenlang do-



Fan in der Jury Poptitan Dieter Bohlen trÀgt Beatrice durch die Staffel. Er ist von Anfang an begeistert von ihr.

Beatrice ist fĂŒr mich ein Antidepressionsmittel. Wenn sie singt, bekommt man gute Laune

Fotos Thomas Buchwalder, Handout

DIETER BOHLEN

miniert sie die Schlagzeilen. Von heissen Sexspielen mit einem Mitkandidaten im Flugzeug war da die Rede. Von wilden Knutschereien mit einem anderen Konkurrenten. Die Schlagerprinzessin wiegelte ab, lĂ€chelte souverĂ€n weiter. Die Familie litt mit ihr, vor allem die Mutter. Als es darauf ankommt, ist Beatrice wieder da. Und nicht mehr zu stoppen. «Diese GerĂŒchte sind von Neidern

erfunden, von Dummen geglaubt. Lass dich davon nicht beeinflussen», rĂ€t ihr Dieter Bohlen. Der Chefjuror leistet noch mehr SchĂŒtzenhilfe. So viel, dass Beatrice erneut in die Kritik gerĂ€t. Dass er die Schlagerstars Andrea Berg, 47, und Heino, 74, in die Sendung holt, sei unfair, heisst es. Ein Kandidat der letztjĂ€hrigen Staffel giesst zusĂ€tzlich Öl ins Feuer. DSDS sei ein Fake, Betrug, lĂ€sst er verlauten. «Ist doch klar, dass Beatrice gewinnen wird.» RTL dementiert: Der Sender habe keinen Einfluss auf die Anrufe der Zuschauer, er behandle alle Kandidaten gleich. Davon ist auch der Schweizer TV-Produzent Max Sieber, 69, ĂŒberzeugt. Von den Voting-Ergebnissen existierten schliesslich offizielle Listen und Auswertungen. WĂŒrde eine Manipulation publik, wĂ€re der Skandal immens. «Das kann sich ein Sender nicht leisten.» Seitens Jury sieht die Lage anders aus. Bohlen habe Beatrices Potenzial erkannt «und sie gepusht, das ist offensichtlich». Dass der Schlager die Castingshow aus dem Quotentief holen könnte, glaubt Sieber jedoch nicht. «Er wird ihr höchstens einen kurzfristigen Kick geben.» Beatrice Egli ist das egal. Am Sonntagmorgen hat sie den Sieg in der Tasche und freut sich auf die Arbeit, die jetzt erst richtig losgeht. Wieder muss sie sich von der Familie verabschieden, diesmal fĂŒr ungewisse Zeit. Interviewtermine stehen an, am Montagabend gehts weiter nach Barcelona fĂŒr die Dreharbeiten des Videoclips zur Single. «Ich weiss nicht, wann ich das nĂ€chste Mal nach PfĂ€ffikon komme», sagt sie ihren Liebsten. Und ob sie je wieder hinter der Theke der Familienmetzgerei stehen wird, ist fraglich. Mama Ida hat ihr ihren rosa Schirm von zu Hause mitgebracht, ein Geschenk von Bruder Marcel. «In Barcelona wirst du den zwar nicht brauchen», sagt sie lachend. Doch Bruder Marcel ergĂ€nzt: Vielleicht schĂŒtze er vor bösen Schlagzeilen. 

Kritisch SĂ€ngerin Francine Jordi, 35, kennt die Schlagerwelt. Sie warnt Beatrice Egli vor zu hohen Erwartungen.

«Die Showbranche birgt Risiken» Francine Jordi, haben Sie «Deutschland sucht den Superstar» am TV gesehen? Ich habe Beatrices Weg Woche fĂŒr Woche verfolgt. Und ihr die Daumen gedrĂŒckt, dass sie gewinnt. Toll, dass zwei Landsleute hintereinander bei DSDS gewonnen haben! Wie schĂ€tzen Sie Beatrices Chancen im Schlagermarkt ein? Ich wĂŒnsche ihr von Herzen, dass sie langfristig Erfolg hat. Die DSDS-Sieger balancieren auf einem sehr schmalen Grat. Die Showbranche besteht aus mehr als nur RTL und den Möglichkeiten, die man durch dieses Format hat. Ihr Erfolg hĂ€ngt von verschiedenen Faktoren ab. Von welchen Faktoren? Sie braucht ein funktionierendes, erfahrenes Team um sich herum: ein Management, einen Produzenten, eine PlattenïŹrma, Komponisten und Texter. Nicht jede eigene Entscheidung muss die richtige sein, und ebenso sollte sie sich nicht auf jeden Ratschlag von aussen verlassen. Hierin liegt die Kunst, langfristig erfolgreich zu sein. Die Showbranche birgt viel mehr Risiken und bedeutet wesentlich mehr harte Arbeit, als sich die meisten vorstellen können. Singen und auf der BĂŒhne stehen ist der angenehmste Teil davon. Was ist Beatrices Erfolgsgeheimnis? Sie hat eine herzliche und natĂŒrliche Art, und man spĂŒrt sofort, dass ihr die BĂŒhne und der Schlager Spass machen. Sie hat es geschafft, viele Menschen fĂŒr den angestaubten Schlager zu begeistern. Jede Generation hat seinen Star, der den Schlager «cool» machte. Zum Beispiel Guildo Horn, vor mehr als zehn Jahren Andrea Berg und vor einigen Jahren Helene Fischer. Auch sie sind Trendsetter der Branche. INTERVIEW AURELIA FORRER

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Privataudienz. BundesprÀsident UELI MAURER trifft vergangene Woche im Vatikan PAPST FRANZISKUS. Bereits nach einer Minute können die beiden gemeinsam lachen. Bei der Vereidigung der Schweizergardisten trifft der Verteidigungsminister dann auf die beste «Mini-Armee» der Welt.

GrĂŒezi, Heilige

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ger Vater

BODENSTÄNDIG

Bauernsohn Ueli Maurer und Eisenbahnersohn Papst Franziskus sprechen in der Privatbibliothek des Pontifex ĂŒber gemeinsame Werte in Politik und Religion. SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 25


MAN SPRICHT DEUTSCH

Keine Verst채ndigungsprobleme. Der Papst lebte frìČŽher eine Zeit lang in Deutschland. Das Gespr채ch mit Maurer erfordert darum keinen Dolmetscher. 26 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE


ANKUNFT IN DER EWIGEN STADT

BundesprÀsident Ueli Maurer (l.) bei seiner Ankunft am Flughafen Rom-Ciampino. Im Hintergrund: der Bundesratsjet.

KURZER AUSTAUSCH

Auch Pascal Couchepin (l.) trifft in Rom Ueli Maurer. Der AltBundesrat ist PrÀsident der Stiftung der PÀpstlichen Schweizergarde.

UNTER BUNDESGENOSSEN Bei einem ApĂ©ro begrĂŒsst Ueli Maurer den 91-jĂ€hrigen Westschweizer Kardinal und pĂ€pstlichen Haustheologen Georges Cottier.

Papst Franziskus ist eine beeindruckende Person, bescheiden, bodenstĂ€ndig und offen BUNDESPRÄSIDENT UELI MAURER SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 27



«ABNAHME» DER TRUPPE

Der Kommandant der Schweizergarde, Daniel Anrig, prÀsentiert dem BundesprÀsidenten die 35 Gardisten, die gleich vereidigt werden.

TEXT FRÉDÉRIC VASSAUX (L’ILLUSTRÉ) FOTOS BLAISE KORMANN

S

eine BodenstĂ€ndigkeit lĂ€sst sich Ueli Mauer, 62, nicht nehmen – nicht mal im Vatikan. Zusammen mit dem Musikkorps der Zuger Polizei und den Schweizergardisten sowie deren Angehörigen steht der BundesprĂ€sident in der Halle des Apostolischen Palastes, der offiziellen Residenz des Papstes. Er ist vergangene Woche nach Rom gereist, um der Vereidigung von 35 Schweizergardisten beizuwohnen – und um den Papst zu treffen. FĂŒr einmal dominieren im Vatikan die Schweizer Landessprachen. Maurer reagiert freudig auf die zahlreichen «GrĂŒezi»-Rufe, posiert fĂŒr Fotos, isst eine Zuger Chriesiwurscht, probiert gar ein Bier der Brauerei Baar. Er wolle sich als BundesprĂ€sident vor allem auf Auftritte in der Schweiz konzentrieren, hatte Maurer zu Beginn seines Amtsjahrs gesagt. «Aber das hier ist keine politische Mission», sagt er. Den Besuch beim Ă€ltesten bestehenden

Verband in der Schweizer MilitĂ€rgeschichte möchte sich der Verteidigungsminister nicht nehmen lassen. Denn selbst wenn die Garde keine Einheit der Armee darstellt: Maurer ist stolz auf sie, die Garde ist wahrscheinlich die beste (Mini-)Armee der Welt. Alle Wege fĂŒhren nach Rom. Aber welcher Weg fĂŒhrt in Rom zum Papst? Vor der Privataudienz mit Papst Franziskus durchschreiten Maurer und seine Delegation endlose GĂ€nge, geschichtstrĂ€chtige Hallen und imposante Vorzimmer. Dann, endlich, im Vorraum der pĂ€pstlichen Bibliothek (schwarz und weiss gekachelter Marmorboden, Malereien an der Decke, BĂŒcherregale aus dunklem Holz entlang der WĂ€nde) trifft der BundesprĂ€sident auf den neuen Papst aus Argentinien. Ueli Maurer spricht Franziskus mit «Heiliger Vater» an. Und weil der Papst eine Zeit lang in Deutschland lebte und noch immer sehr gut Deutsch spricht, können sich die beiden den Dolmetscher sparen. Nachdem die Fotografen und

Kameraleute die Privatbibliothek verlassen haben, fragt Maurer den Pontifex, ob ihm so viel Aufmerksamkeit zuweilen nicht unangenehm sei. Der Papst lacht und erzĂ€hlt dem BundesprĂ€sidenten, dass er nach seiner Wahl zum Papst von seinem Schuhmacher neue rote Schuhe zugesandt bekommen habe. «Ich schickte sie zurĂŒck und verlangte meine schwarzen, die bei ihm in der Reparatur waren.» Keine Frage: Bauernsohn Ueli Maurer und Eisenbahnersohn Jorge Bergoglio sind sich sympathisch. Nach der Audienz ist der BundesprĂ€sident beeindruckt: «Er hat eine sehr starke Ausstrahlung und scheint eine ganz normale Person zu sein, geerdet und offen.» Es sei ein wenig erstaunlich gewesen, denn Bergoglios Schlichtheit kontrastiere mit der architektonischen Opulenz des Vatikans. Im GesprĂ€ch tauschten sich die beiden ĂŒber gemeinsame Werte in Politik und Religion aus. Und Maurer lĂ€dt den Heiligen Vater zu einem Schweiz-Besuch ein. «Es wird aber  einige Zeit dauern, bis er kommt.» SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 29



ESSEN FASSEN

Seinen Zmittag nimmt Ueli Maurer in der Kantine, zusammen mit den Gardisten, ein.

Die Schweizergarde hat eine riesige Tradition. Aber ihre Werte, etwa Treue oder Bescheidenheit, sind aktuell UELI MAURER

Vor der Vereidigung der Gardisten wird eine zweistĂŒndige Messe gefeiert, geleitet von der «Nummer zwei» im Vatikan, Kardinal Tarcisio Bertone. Aber auch Kardinal Kurt Koch ist einer der Redner, und in den heiligen Hallen des Petersdoms ertönen gar die KlĂ€nge von vier Alphörnern. Trotzdem sagt Protestant Ueli Maurer danach: «Ich bin so grosse Zeremonien nicht gewohnt.» Als junger Mann war der BundesprĂ€sident noch ein aktiver KirchgĂ€nger, unterrichtete die Kinder in der Sonntagsschule von Hinwil gar in biblischer Geschichte. «Heute begleite ich gelegentlich meine kenianische Schwiegertochter in die Kirche; sie ist sehr religiös.» Eine gewisse Transzendenz erfahre er in der Natur, im Schnee oder 

im Wasser. «Dort erlebe ich immer wieder Wunder.» KardinĂ€le, Bischöfe und GĂ€ste versammeln sich in der vatikanischen Audienzhalle, um der Vereidigung der Gardisten beizuwohnen. Stolz und wĂŒrdig marschieren diese ein, mit Tambouren vorab, die Fahne der Schweizergarde hinterher. «Ich schwöre, treu, redlich und ehrenhaft zu dienen dem regierenden Papst Franziskus und seinen rechtmĂ€ssigen Nachfolgern», sagen die jungen Schweizer mit fester Stimme. Dabei berĂŒhren sie mit der linken Hand die Fahne, die rechte Hand erheben sie mit drei gespreizten Fingern zum Schwur. Und sie verpflichten sich, im schlimmsten Fall fĂŒr den Heiligen Vater ihr Leben hinzugeben.

Ueli Maurer: «Die Garde hat eine riesige Tradition, aber ihre Werte sind immer aktuell: Treue, GlaubwĂŒrdigkeit, Bescheidenheit und PrĂ€zision sind auch fĂŒr unser Land wichtig.» Immer wieder werde er von Amtskollegen auf die Schweizergarde angesprochen. «Sie ist eine tolle Visitenkarte fĂŒr die Schweiz.» Die magische Stimmung des Vatikans verfliegt bald auf dem Weg zum Flughafen Ciampino, wo der Bundesratsjet, eine Cessna T-784, wartet. Mit heulenden Sirenen rast der Konvoi mit dem BundesprĂ€sidenten durch den Abendverkehr. Und im Flugzeug wartet bereits die Arbeit. «Das Problem an solchen Besuchen ist, dass ich stets mit der â€čBĂŒezâ€ș und den Dossiers in RĂŒckstand gerate.» Um den zu kompensieren, brauche es dann halt mal eine Freinacht. Trotz beeindruckender Privataudienz beim Papst: Nicht nur seine BodenstĂ€ndigkeit, auch seine zwinglianische Arbeitsethik lĂ€sst sich ein BundesprĂ€sident Ueli Maurer so schnell nicht nehmen. (Bearbeitung: Alejandro Velert)  SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 31


ÜbermĂŒtig Zu dritt geniessen die Petze den FrĂŒhling – nach den vier dunklen Monaten in der Wurfhöhle.

Gwundriges Trio Tapsig und honigsĂŒss! Die drei BRAUNBÄR-BABYS im Wildnispark Langenberg bei ZĂŒrich erkunden ihre neue Welt. Lieblingsessen? Muttermilch und BĂ€renglace.

H

oppla! Der eine verliert das Gleichgewicht, kullert den Hang runter, der andere «höselet» zur Mutter, der Dritte kaut einen Grashalm, haut mit seiner Tatze nach einer Fliege: Im Wildnispark Langenberg in Adliswil ZH ist der BĂ€r los! Letztes Wochenende durften die JungbĂ€ren – zwei MĂ€nnchen, ein Weibchen – mit Mutter Barba raus aus der Wurfhöhle, nun tollen sie in der grossen BĂ€renanlage rum. Zur Freude

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des Publikums: «Jöö!» – «Lueg det!» – «Bravo!», tönts allenthalben. 400 Gramm waren die BĂ€rli bei der Geburt Mitte Januar, so gross wie ein MeersĂ€uli. Heute ist jedes zwölf Kilo schwer. Vor allem dank Muttermilch. Kuhfleisch, Fisch und FrĂŒchte gibts regelmĂ€ssig auch in Form von BĂ€renglace. DafĂŒr mischen die WĂ€rter die Esswaren in einem Kessel mit Wasser, dann werden sie tiefgefroren in den

Teich geworfen. Nicht so viel Freiheit geniesst Vater Ursus. Er lebt zurzeit in einem abgetrennten Gehege. WĂ€re er in der NĂ€he seiner Familie, kĂ€me es zu blutigen KĂ€mpfen: Eine BĂ€renmutter verteidigt ihre Jungen vehement. Diesen Sommer wird die Familie unter Aufsicht zusammengefĂŒhrt. Dann lernen die Kleinen auch von Papa, wie man ein grosser BĂ€r wird. TEXT THOMAS KUTSCHERA, FOTOS HERVÉ LE CUNFF


Was meinsch? BÀren gehören zu den intelligentesten Tieren. Sie haben einen guten Geruchs- und Gehörsinn.

o BÀrenhunger Sie sind Allesfresser. Im Herbst nimmt ein erwachsener BraunbÀr (bis zu 250 Kilo schwer) tÀglich 12 Kilogramm Nahrung zu sich. Links: AnhÀnglich Immer wieder suchen die JungbÀren Schutz bei Mama Barba, 13. Dann gehts raus auf neue Entdeckungstour. SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 33


Er ist stolzer Vater und stolzer Captain. VERO SALATIC will nicht nur seine Familie vergràžŁàž–ssern, sondern auch die Titelsammlung der Grasshoppers. Und das sobald wie màžŁàž–glich.

Babysitter vom

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Gut gelaunt Vero Salatic mit Frau Slavica, Sohn Mateja und Tochter Anastasia in der Masoala-Halle im ZĂŒrcher Zoo. Kleines Bild: Chef auf dem Platz Wer an ihm vorbeiwill – wie hier Basels Yapi –, muss sich anstrengen.

TEXT CHRISTIAN BÜRGE FOTOS REMO NÄGELI

Dienst

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Foto Andy Mueller / Freshfocus

D

er FrĂŒhling in ZĂŒrich ist wie in der ganzen Schweiz: zum Heulen. Aber die Familie Salatic schwitzt dennoch, als sei sie in einem Ă€quatorialen Hoch und nicht auf dem regnerischen ZĂŒrichberg gelandet. 27 Grad zeigt das Thermometer auf dem neuen Baumkronenweg der Masoala-Halle im ZĂŒrcher Zoo. «Das ist ja hĂ€rter als das Training vorher», sagt Vero Salatic und wischt sich eine Schweissperle von der Stirn. Flughunde ziehen ihre Kreise, wĂ€hrend der Captain der ZĂŒrcher Grasshoppers mit seiner Frau Slavica seinen ganzen Stolz prĂ€sentiert: den 18 Monate alten Mateja und dessen Schwester Anastasia (7 Monate). Er nennt sie sein grösstes GlĂŒck und seinen grössten Erfolg. «Wir wollen noch zwei Kinder, einen Jungen und ein MĂ€dchen, wenn wir zwei WĂŒnsche frei hĂ€tten», sagt Slavica, die so frisch aussieht, als habe es in den vergangenen Monaten nie schlaflose NĂ€chte gegeben. «Vero hilft ĂŒberall, steht in der Nacht auf, er ist ein wahnsinnig guter Papi», schwĂ€rmt sie. Salatic ist vor allem als wahnsinnig guter Fussballer bekannt. Als Kopf der Grasshoppers, als Motor, als Anker. Ihn bringt nichts so schnell aus der Fassung. Er treibt an, richtet auf. Mit seinen erst 27 Jahren ist er nicht nur der Patron auf dem Feld, er fĂŒllt seine Rolle auch abseits des Rasens aus. Wenn es 


u sein muss, rĂŒckt er den jungen Bur­ schen auch mal den Kopf zurecht. «Schlendrian akzeptiere ich nicht. Dann schreite ich ein.» Seinen Teamkollegen Taulant Xhaka zum Beispiel erkennt er nicht wieder, «so professionell ist er geworden», sagt der Babysitter vom Dienst, der auch seine etwas Ă€ltere Spielgruppe im Griff hat. Salatic, Mann mit serbischen Wurzeln, einst Junior in Zug und seit seinem 15. Lebensjahr ein Grasshopper, ist mit seinem Team eine der grossen Überraschungen der Saison. Neun Siege reiht GC in der Hin­ runde aneinander. Und auch jetzt, im Mai, kann der zweitplatzierte Klub noch Meister werden. Am Pfingstmontag wartet der grosse Konkurrent FC Basel zudem im Cupfinal in Bern. Der Rekordmeister ist wieder wer. «Der Cup wĂ€re nach bald 20 Jah­ ren etwas vom Grössten fĂŒr GC», sagt Salatic, der 1994, beim bislang letzten

Ich habe noch einen Vertrag und will Erfolg. Gratis gehen lassen wird mich GC sowieso nicht VEro SalatIC

von 18 Cupsiegen der ZĂŒrcher, ein acht­ jĂ€hriger Knirps war. Sein einziger Abste­ cher ins Ausland, zu Omonia Nikosia auf Zypern, warf keine hohen Wellen. Aber er ist als Mensch und Spieler so ge­ reift, dass er die 700 000 Franken Lohn, die GC ihm seit seiner RĂŒckkehr im ver­ gangenen Jahr bezahlt, locker wert ist. Der defensive Mittelfeldspieler weckt auch Begehrlichkeiten beim grössten Konkurrenten. In Basel buhlt man

schon vor der Winterpause mit viel Geld – angeblich vier Millionen Franken – um Salatic. Erfolglos. Das Interesse der Basler dĂŒrfte allerdings nicht kleiner geworden sein. «Ich habe noch einen Vertrag und will mit GC Erfolg», sagt Salatic dazu. Und: «Gratis lassen sie mich sowieso nicht gehen.» Neben seinem Stammverein gibt es zurzeit nur zwei Al­ ternativen: die Bundesliga oder Basel. Im Zoolino fĂŒttert Vero mit Mateja die Geissen. Slavica schaut zu. WĂ€re Basel nicht auch eine lebenswerte Stadt? «Möglich», sagt die Frau aus ZĂŒrich­Schwamendingen, «aber eigent­ lich ist sie mir zu klein.» Sie weiss, das Thema ist heikel. «Ich ĂŒberlasse Vero den Entscheid. Er ist der Chef.» Ihr Mann könnte mit der aktuel­ len Situation mehr als zufrieden sein. Dennoch gibt es das eine oder andere, das er bedauert. Die fehlende UnterstĂŒt­ zung der Fans im Meisterkampf zum


Stolzer Papi Vero Salatic fĂŒttert mit seinem 18 Monate alten Sohn Mateja Geissen.

Beispiel. «Wenn in anderen StĂ€dten um den Titel gekĂ€mpft wird, kommen zum Spiel gegen Thun 15 000 ins Stadion. Bei uns ist das nicht so. Das ist schon schade. Aber das ist wahrscheinlich das Los in ZĂŒrich und mit diesem Stadion. Immerhin, wenn wir nĂ€chste Saison international spielen, werdens sicher mehr.» Dass er trotz konstant guter Leistungen auch im Schweizer Nationalteam ĂŒbergangen wird, ist der zweite Stachel, der sitzt. «Ich bin ein wenig enttĂ€uscht, dass sich nie jemand meldet. Herr Hitzfeld hat sich mir gegenĂŒber nie geĂ€ussert. Ich kann nur meine Leistung bringen.» An der Begeisterung seines Sohns ĂŒber den Fussball spielenden Papi scheitert es jedenfalls nicht. Der schreit jedesmal laut «Mama!», wenn er seinen Vater am Fernseher sieht. Doch auch dieser kleine Schönheitsfehler wird in der Familie ganz sicher noch behoben. 


Der schweizer «schwede» sven

Freude, Trubel und harte Arbeit: sven epiney ist als TV-Kommentator an den Eurovision Song Contest gereist. Viel Zeit zum Geniessen bleibt dem Moderator in Malmö nicht, dafĂŒr lernt er die ihm bisher fremde heilsarmee kennen.

TexT aurelia Forrer FoTos Fabienne bĂŒhler

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akasa-Mitglied Emil Ramsauer, 95, begrĂŒsst Sven Epiney, 41, in der Hotellobby und salutiert zum Witz. «Sir!» – «Emil, wie ist das Leben?» – «Einfach wunderbar!» Epiney ist auch dieses Jahr als Kommentator an den Eurovision Song Contest gereist. Diesmal nach Malmö und mit der Heilsarmee-Band Takasa. Vor dem Sieg in der Vorausscheidung hatte er wenig bis nichts mit der Heilsarmee am Hut. «Ich gehöre zu denen, die an Weihnachten ihre Konzerte auf den Strassen wahrnehmen.» Ihre Teilnahme am Eurovision Song Contest – der auch eine grosse homosexuelle Fangemeinde hat – sorgte im Vorfeld fĂŒr Schlagzeilen. Denn die Heilsarmee hĂ€lt nur das Zusammenleben von Mann und Frau, wie es in der Bibel steht, fĂŒr richtig. So leben sie auch. «Mir gegenĂŒber sind sie aufgeschlossen, und ich habe auch nichts anderes wahrgenommen», sagt Epiney, der mit seinem Freund zusammenlebt. «Wir haben eine tolle Zeit in Malmö. Und der ESC hilft vielleicht, Vorurteile abzubauen.»

sven epiney, was ist ihre erste erinnerung an den eurovision song contest? 38 schweizer illustrierte

stolze schweizer in schweDen Als eine Einheit prÀsentieren sich Takasa und Sven Epiney (l.) beim ersten offiziellen Auftritt der Delegation im Euro-Club in Malmö.

In der ersten Show, die ich als kleiner Stöpsel gesehen habe, siegte Nicole mit «Ein bisschen Frieden». Gigantisch war aber, als CĂ©line Dion 1988 fĂŒr die Schweiz gewann. Und ich erinnere mich an Toto Cutugno 1990 in Zagreb mit «Insieme». Ihm tropfte die Farbe seiner schwarzen Haare auf sein weisses Jacket. Das waren richtige hymnen. existiert heute der typische esc-song noch? Klar. Allerdings sind heute viel mehr Musikstile vertreten. Doch egal, ob

Heavy-Metal-Nummer oder traditionelle Landes-Folkore: Das Lied muss eine Rakete sein. Es muss zĂŒnden und ein Feuerwerk geben. Du hast keine zweite Chance fĂŒr einen ersten Eindruck. Die Melodie muss sich im Kopf verankern. Nach Belgrad, Moskau, Oslo, DĂŒsseldorf und Baku ist Sven Epiney in Malmö zum sechsten Mal als Kommentator dabei. Am ersten Tag bleibt kurz Zeit, den Rathausplatz neben dem Hotel zu erkunden. Und sich mit der schwe- u


ZWEI ALTE HASEN

Sven Epiney ist bereits zum sechsten Mal als Kommentator beim Eurovision Song Contest dabei. Takasa-Kontrabassist Emil Ramsauer das erste Mal – dafĂŒr ist er mit seinen 95 Jahren der Ă€lteste Teilnehmer aller Zeiten.


ENTSPANNT

Sven Epiney ïŹebert mit Takasa mit: «Nach dem ersten Auftritt spĂŒre ich, ob es schwierig sein könnte oder gut kommen wird.»

Das Lied muss eine Rakete sein. Es muss zĂŒnden und ein Feuerwerk geben SVEN EPINEY  dischen

Sprache bekannt zu machen. Kein einfaches Unterfangen. Die wichtigsten SĂ€tze fĂŒr die Shows hat sich Epiney deshalb phonetisch notiert. «Gugg well og jatlid wellcommna till Malmö» – guten Abend und herzlich willkommen aus Malmö! Was fasziniert Sie am ESC? Die Grösse des Anlasses und die vielen Menschen sind gigantisch. Von schrillschrĂ€g bis traditionell, vom kĂŒhlen NordlĂ€nder bis zur temperamentvollen SĂŒdlĂ€nderin ist alles vertreten. Aber der erste Wow-Moment ist fĂŒr mich, wenn ich das erste Mal die Halle betrete. Der ESC hat den olympischen Charakter, man misst sich musikalisch. Wann sonst rennen wir schon mit der Schweizer Fahne umher? 40 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

Das tut Epiney tatsĂ€chlich. Nach der ersten Probe von Takasa in der Malmö Arena gehts fĂŒr die ganze Schweizer Delegation geschlossen an den ersten offiziellen Interview-Termin im EuroClub. Auf dem Weg zur BĂŒhne trĂ€gt Sven Epiney stolz die Schweizer Fahne hinter Takasa her und feuert die sechs an. Was sind die StĂ€rken von Takasa? Sie haben einen gut produzierten Song, tolle Stimmen, und wenn sie jetzt noch die Scheu vor der grossen BĂŒhne ablegen können, dann ist vieles möglich. Mit dem Ă€ltesten Teilnehmer Emil und der jungen Sarah sind sie einzigartig. Nicht zuletzt mit ihrer Vorgeschichte und dem Namenwechsel haben sie fĂŒr Schlagzeilen in andern LĂ€ndern gesorgt, sind

dort also keine Unbekannten mehr. Das ist ein weiterer Pluspunkt. Die Schweiz hat rein politisch doch schlechte Karten ... Das muss man sportlich nehmen! Es gibt so viele Faktoren, die mitentscheiden. Wir sind immer optimistisch, geben unser Bestes und sind stolz, ein Teil des Concours zu sein. Die Fussballnati versucht sich auch stets fĂŒr die WM zu qualifizieren, sagt aber nicht, wir werden Weltmeister. Aber welches Land unterstĂŒtzt uns? Tja, selbst ĂŒber die Österreicher machen wir lieber Witze, als sie zu unterstĂŒtzen. Den Sieg holt man sich nach wie vor mit einem guten Song und Auftritt! 39 LĂ€nder kĂ€mpfen dieses Jahr um die beste europĂ€ische Komposition. 100 Millionen Menschen, auch in Australien, schauen zu. Im Pressezentrum neben der Malmö Arena sind die Dimensionen spĂŒrbar. In einer Art «Legebatterie», wie Epiney sagt, sitzen 50 bis 60 Kommentatoren aus aller Welt


KONZENTRIERT

Die nÀchsten Tage verbringt Sven Epiney mehr in der Halle als im Hotel. Seine geliebten acht bis zehn Stunden Schlaf kann er vergessen.

nebeneinander in engen Boxen. Kaum grösser als ein Quadratmeter, bieten sie Platz fĂŒr zwei StĂŒhle und zwei Bildschirme. Epiney trĂ€gt zum Kommentieren «wie ein Pilot» Kopfhörer mit Mikrofon. Pro Show hat er fĂŒnfzehn A4-BlĂ€tter mit Informationen und Stichworten vollgeschrieben. Vor allem die richtige Aussprache aller KĂŒnstler hat er sich phonetisch notiert. «IslĂ€ndische und armenische Namen sind besonders schwierig.» Und Portugiesisch – dieses Jahr ist Portugal zwar nicht dabei –

höre sich sehr schön an, aber wird ganz anders geschrieben als ausgesprochen. Da brauchts Aussprache-Übung und auch «LĂŒggia till» – viel GlĂŒck! SpĂŒren Sie jeweils, ob die Schweiz eine Chance hat? Ja, wenn ich alle KĂŒnstler das erste Mal hintereinander auf der BĂŒhne gesehen habe. Dann spĂŒre ich, ob es schwierig sein könnte oder gut kommen wird. Bei Ihnen lĂ€uft immer alles erfolgreich? O nein! In Deutschland wars in der

KURZE PAUSE

Zwischenhalt auf dem alten Fischmarkt von Malmö. Der Fischer gibt Sven Epiney eine Kostprobe seines gerÀucherten Lachses.

Kommentatoren-Kabine gefĂŒhlte 38 Grad heiss. Schliesslich fiel das System komplett aus. Ich kommentierte dann auf der Treppe via Telefon weiter. Oder in Moskau wurden wir mit Blaulicht vom Flughafen ins Hotel eskortiert. Und als noch Bernhard Russi in der Lobby stand, weil er fĂŒr Sotschi dort weilte, war ich baff. ZurĂŒck im Hotelzimmer, zieht Epiney die Schuhe aus und stellt sie zu den anderen, schön aufgereiht. «So ordentlich ist es nur, weil ich erst angekommen bin.» Die Reise in Malmö hat zwar erst begonnen, doch eine Erinnerung bleibt schon jetzt. Wegen eines herrenlosen Koffers wurden die Strassen rund ums Hotel gesperrt. Zum GlĂŒck nur ein Fehlalarm. Der Eurovision Song Contest kann jetzt fĂŒr Sven Epiney und Takasa losgehen – oder wie er sich auf Schwedisch notiert hat: «Nu schööwi» – los gehts! ----------

Mit Emil und Takasa in Malmö Auf grosser Mission am European Song Contest: Seite 42 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 41


Auf grosser Mission

Im Norden wollen sie hoch hinaus. In Malmö bereitet sich die Heilsarmee-Band TAKASA auf den Eurovision Song Contest vor – und sie lernen sogar Lachen!

Verliebt in Malmö Emil Ramsauers Frau Regula gehört als «seine persönliche Assistentin» zur Truppe. Sie schaut, dass Emil auch Ruhepausen einlegt.

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igentlich können sie glĂŒcklich sein, dass sie es bis nach Malmö geschafft haben. Takasa, die Schweizer Teilnehmer am Eurovision Song Contest, sind vergangenen Mittwoch in der schwedischen Stadt angekommen. «Inkognito» – denn ihre Heilsarmee-Uniformen haben sie zu Hause gelassen. Der Flug nach Malmö war zwar leicht – ohne Kontrabass und Pauke – sie mieten die Instrumente vor Ort DafĂŒr war der Weg steinig. Als «die Heilsarmee» sind sie in der Schweizer Vorausscheidung angetreten und haben gewonnen. Doch die EuropĂ€-

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Takasa gehts los! Die Band fĂŒhlt sich in Malmö wohl: Michel Sterckx, Jonas Gygax, Sarah Breiter, Emil Ramsauer, Katharina Hauri, Christoph Jakob (v. l.). ische Broadcast Union beschloss, dass keine Organisation teilnehmen darf, und verlangte einen neuen Namen sowie ein neues Outfit. In Malmö sorgen Takasa nun fĂŒr andere Schlagzeilen. Immerhin haben sie den Ă€ltesten Teilnehmer, Emil Ramsauer, 95, im GepĂ€ck. «Unser Spezialgast», stellt ihn FrontsĂ€nger Christoph Jakob, 31, beim ersten Auftritt vor. Und dank diesem Spezialgast kriegt die Schweiz als einzige Delegation eine kleine Sonderbehandlung: eine zweite Garderobe und immer ein Stuhl, damit sich

Emil ausruhen kann. Darauf achtet seine «persönliche Assistentin», wie Ehefrau Regula, 73, sich selbst bezeichnet, genau. «Und: er muss genug trinken.» Aus der Schweiz hat sie extra EisteeBeutel mitgenommen. «Whisky – ohne Alkohol!», ruft Katharina Hauri, 46, und versucht ihre Kollegen fĂŒr die Kamera zum Lachen zu bringen. Takasa sind durch ihre Geschichte und den Generationenunterschied selbst fĂŒr das russische Fernsehen interessant. Die Russen setzen die Band kurzerhand in ein Auto –


wie im Takasa-Videoclip. Zum Abschluss noch eine kleine Kostprobe von ihrem ESC-Lied «You and Me» und ein paar GrĂŒsse in die Kameras, weiter gehts! Die ersten Proben auf der grossen BĂŒhne haben sie hinter sich. 30 Minuten mĂŒssen reichen, um die Kameraeinstellungen, den Ton und die Choreografie einigermassen festzulegen. Der erste Durchgang zeigt klar, woran es hapert. Die MikrofonstĂ€nder ragen den SĂ€ngern Christoph Jakob und Sarah Breiter, 21, ins Gesicht. Die Posaune ĂŒberdeckt Michel Sterckx, 47, und Emil vergisst zu

Feuertaufe Im Euro-Fan-CafĂ© singen Takasa erstmals vor ESC-Publikum. lachen – vor Konzentration. Immerhin: Katharina Hauri, 46, hat den Kamerablick drauf, und Jonas Gygax, 23, wird öfter eingeblendet. ESC-Teilnehmer zu sein, ist Arbeit. Beim ersten Interview-Marathon im Euro-Haus – einem ehemaligen Schlachthaus – warten Fans und Medien aus allen LĂ€ndern auf sie. Die Moderatorin ver-

sucht in gebrochenem Deutsch Emil eine Frage zu stellen. «Ich verstahn nĂŒt!», sagt der HörgerĂ€t-TrĂ€ger. FrontsĂ€nger Christoph erklĂ€rt ihr, dass Emil Englisch versteht. Es klappt, und Emil antwortet auf Englisch: «Wir hoffen das Beste und wollen den Sieg!» Sagts und zeigt, was bei den Proben vermisst wurde: sein breitestes Lachen. AURELIA FORRER SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 43


Er brĂŒstet sich mit seinen Tattoos: RENATO WALDER lĂ€sst sich SVP-Politiker tĂ€towieren: Er selber, Blocher, Brunner und Mörgeli sind schon gestochen. Jetzt nimmt er sich Natalie Rickli zur Brust.

SVP forever TEXT MARCEL HUWYLER FOTOS KURT REICHENBACH

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eute ist Stichtag, 10. Mai, heute komplettiert Renato Walder seine Brustgalerie. Schon vier SVPExponenten hat er sich tĂ€towieren lassen, jetzt nimmt er sich eine Frau zur Brust: SVP-NationalrĂ€tin Natalie Rickli. «Meine Art der Frauenquote», sagt Walder. Jeder Politiker sei anders, schmerze anders: Toni Brunner verursachte ein Beissen wie nach einem Sonnenbrand, Christoph Mörgeli kratzte wie DornengestrĂŒpp, richtig weh aber tat Christoph Blocher, gestochen in die Brustmitte, direkt auf den

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Brustknochen. «Er ist ja sonst ein â€čzwĂ€gerâ€ș Typ», sagt Walder, «aber sein Tattoo schmerzte zĂŒnftig.» Im Sommer wird Walder 60. Er ist FrĂŒhrentner, war Abwart im Altersheim in Schmerikon SG. Dann erkrankte er an Krebs und erlitt einen Herzinfarkt. «Seither lebe ich meine verrĂŒckten Ideen aus», sagt der Mann mit dem ZigarettenBier-Bass. Seither lĂ€sst er sich Tattoos stechen, Pin-up-Engel, KTM-Töff, «Born to be free» und das SVP-SĂŒnneli. Seit vier Jahren politisiert Walder bei der SVP, ist eidgenössischer Delegierter, mit den Polit-ganz-Grossen per Du. Vor drei Jahren entstand die Idee mit den SVP-Tattoos. Walder liess sich

die «Neuauflage der drei Eidgenossen» stechen: Parteichef Brunner, Nationalrat Blocher und er selber. Etwas spĂ€ter ging ihm auch noch Mörgeli unter die Haut. «Ich tĂ€towiere nur Leute, die ich persönlich kenne und die es verdient haben, verewigt zu werden», so Walders stichhaltige Argumentation. White Skin Tattoo heisst das Studio in Thalwil ZH. Seit 13 Jahren tĂ€towiert Sven Winzeler. An der EingangstĂŒr klebt das Logo des Verbands Schweizerischer BerufstĂ€towierer: ein Kreuz mit einer Tattoo-Pistole. Es wirkt ziemlich martialisch, erinnert an eine Rekrutierungsstelle fĂŒr FremdenlegionĂ€re. Im blitzsauberen Tattoo-Studio


EIN WERK GEHT UNTER DIE HAUT

Links: Renato Walder ist bereit, Sven Winzeler wird ihn tĂ€towieren: Die SVP-Galerie von links: Toni Brunner, Renato Walder, Christoph Blocher, Christoph Mörgeli – und die mit Blau vorgezeichnete Natalie Rickli. Oben: Natalie Ricklis Foto aus dem Internet dient als Vorlage fĂŒr die blaue Durchpauszeichnung. Mitte: Zwei Stunden lang ertrĂ€gt Walder die Sticheleien. TattooMeister Winzeler trĂ€gt Mundschutz und Latexhandschuhe. Unten: Die menschliche Leinwand und das schmerzhafte Werk. Noch ist das Rickli-Tattoo geschwollen und gerötet, in drei Wochen sieht dann alles picobello aus. stehen Farbtöpfchen, SterilisiergerĂ€te, ein Napf Schweizer Melkfett und Kanister voller Antisept 77 HD. Das «Jahrbuch Deutscher TĂ€towierer» prĂ€sentiert neuste Trends, und das Heft «Die schönsten Feen-Tattoos» beweist, wie filigran die Kunst mit der Nadel ist. Politik-Sujets hat Winzeler vorher nie gestochen, «höchstens mal KosovoAdler oder TĂŒrkei-Fahnen». Er sei unpolitisch, betont Winzeler, Jahrgang 1981, gelernter Maler, und beugt sich mit Mundschutz und schwarzen Latexhandschuhen ĂŒber seinen Kunden. Und tĂ€towiert – als LinkshĂ€nder – die Rechtspolitikerin auf Walders Brust. Mit 2000 Stichen pro Minute und viel

schwarzer Farbe nimmt Rickli Format an. Ihr Haar erweist sich als Herausforderung, ist aber lange nicht so schwierig wie Blochers Antlitz, das Winzeler auf den harten walderschen Brustknochen stechen musste: «Ich konnte bei Blocher nur wenige Schattierungen anbringen und musste grobe Striche verwenden», sagt der Tattoo-Meister und klingt dabei wie ein Politologe. Zwei Stunden lang wird Rickli geformt, gepikst und angeschwÀrzt. Dann ist sie fertig, die Hautpartie geschwollen, picklig und wangenrougerot gereizt. Bis in drei Wochen sei alles verheilt, weiss Walder aus Erfahrung, «dann siehts richtig geil aus». Seine

Frau ĂŒbrigens störe das nicht: «Sie trage ich im Herzen, Natalie auf der Brust.» 250 Franken kostet die Verewigung, Schmerz inklusive. «Prickelnd wie eine Brennessel», beschreibt der SVP-Mann das GefĂŒhl, das Frau Rickli hinterlĂ€sst. Er sei eine «ewige Baustelle», sagt Walder. Bald wird er eine zweite Tattooreihe auf seiner Brust eröffnen, Nationalrat Lukas Reimann habe es ebenfalls verdient. Mal ehrlich, Herr Walder: Wie ertragen Sie all die blöden SprĂŒche und Frotzeleien? Renato Walder, Tattoo-Fan und lebender SVP-Flyer, grinst nur und sagt: «Wir SVPler haben eine dicke Haut.» Und gerade er – ist Sticheleien ja gewohnt.  SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 45


Filmemacherin URSULA MEIER ist der neue Stern am Schweizer Firmament. Mit den Filmen «Home» und «Sister» gewinnt sie beim Schweizer Filmpreis fĂŒnf Quartze. Zum ersten Mal zeigt sie ihr Zuhause.

IdeenkĂŒche in

46 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE


Foto Keys tone

Freude herrscht FĂŒr «Sister» gewinnt Meier den Quartz 2013 in den Kategorien Bester Film und Bestes Drehbuch, Kacey Mottet Klein den als Bester Schauspieler. Links: Ort der Begegnung Die grosse KĂŒche in der BrĂŒsseler Wohnung.

TEXT KATI MOSER FOTOS REMO NÄGELI

U

BrĂŒssel

rsula Meier, 41, steht gern am Herd. Suppen sind ihre grosse Leidenschaft. Und sie liebt GĂ€ste. Doch in den vergangenen Jahren ist es ruhiger geworden um den grossen Tisch in ihrer BrĂŒsseler Wohnung. Die preisgekrönte Filmemacherin aus der Westschweiz lebt sozusagen aus dem Koffer. Nach ihrem Erfolg mit «Home» und «Sister» und der Teilnahme als Jurymitglied am letztjĂ€hrigen Filmfestival in Venedig kann sie sich vor Anfragen kaum retten. Produzenten rufen an, Manuskripte werden vorgelegt. «Ich wĂŒrde gerne einen englischsprachigen Film in den USA oder in England drehen, doch den Final Cut, die endgĂŒltige Fassung, will ich nicht aus den HĂ€nden geben», verrĂ€t sie. Seit 1990 ist BrĂŒssel der Fixpunkt in Ursula Meiers Leben. Hier heckt sie Projekte aus, lĂ€sst Ideen reifen. Von hier aus jettet sie durch die ganze Welt, wie in den vergangenen Wochen, als es galt – und weil es noch gilt –, «Sister» zu bewerben. Steht die Produktion eines neuen Films an, trifft man sie vermehrt in Lausanne an. Mit ihrem Westschweizer KoDrehbuchautor Antoine Jaccoud wird dann fleissig an der Geschichte gear-  SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 47



beitet. «Il est formidable! Ein richtiger GlĂŒcksfall», schwĂ€rmt Ursula Meier, wĂ€hrend sie uns durch ihre grosse, lichtdurchflutete Eigentumswohnung im Multikultiquartier Saint-Gilles in BrĂŒssel fĂŒhrt. Parkettböden finden sich in jedem Raum, sogar im Badezimmer. «Ich liebe Badezimmer. Es ist der BerĂŒhrungsort jeder Familie. Auch in meinem ersten Film, «Home», spielt sich so einiges im Bad ab.» Sie schaut uns an und fragt keck: «Wollt ihr ein Bild von mir in der Wanne?» NatĂŒrlich wollen wir. Zwei Langspielfilme hat Ursula Meier bisher gedreht, beide sind Ă€usserst erfolgreich. In «Home» (2008) erzĂ€hlt sie die Geschichte einer fĂŒnfköpfigen Familie, die neben einer stillgelegten Autobahn wohnt. Als man die Arbeiten wieder aufnimmt, droht die Familie durchzudrehen. Neben Isabelle Huppert («La dentelliĂšre») spielt ein kleiner Junge mit grossen Ohren mit: Kacey Mottet u

Ort der Erholung Filmemacherin Ursula Meier liebt Badezimmer. Freiwillig legt sie sich fĂŒr uns in die Wanne.

Klein. Der damals achtjĂ€hrige Westschweizer Bub – eine Entdeckung von Ursula Meier – ist der grosse Star des Films. Drei Jahre spĂ€ter steht der Teenager wieder vor der Kamera der Regisseurin, diesmal an der Seite der jungen Französin LĂ©a Seydoux («Midnight in Paris»): «Sister» ist ein feinfĂŒhliges Sozialdrama, das im Sturm die Zuschauerherzen erobert und gar an die Berlinale 2013 zum internationalen Wettbewerb eingeladen wird – was seit 1999 keinem Schweizer Film mehr gelungen ist. Ursula Meier darf einen Silbernen BĂ€ren als Sonderauszeichnung entgegennehmen. Preise (Quartz) hagelt es auch beim Schweizer Filmpreis. 2009 wird «Home» mit drei, 2013 «Sister» ebenfalls mit drei Quartzen ausgezeichnet, wobei einer an Kacey Mottet Klein als Bester Schauspieler geht. «Er ist ein Ausnahmetalent. Mit ihm arbeitet es sich wie mit einer Stradivari: Jede Nuance, jeder Ton, jede



Ort zum Ausspannen Lesestunde im Schlafzimmer. Den WasserbĂŒffel mit Flötenspieler hat die Regisseurin auf einer Reise in Thailand gekauft. Oben: Noch ist das Schlafzimmer nicht ganz eingerichtet. Andere PrioritĂ€ten wie das Drehen zweier LangspielïŹlme hatten Vorrang.

Körperbewegung stimmt.» Der Film schafft es bei den Oscars in die Shortlist der fremdsprachigen Filme (also unter die neun Besten), wird immer wieder ausgezeichnet. Sein Siegeszug in die Kinos der ganzen Welt ist nicht aufzuhalten. Über ihren Erfolg freut sich die Schweizerin sehr. Nie hĂ€tte sie sich vorstellen können, dass die Idole von einst sich heute bei ihr melden. Namen will sie nicht nennen. Aus Bescheidenheit. Ursula Meier wuchs bei Genf, jenseits der Grenze, auf. Die Mutter ist Französin, der Vater kommt aus Freienstein ZH. Sie ist die jĂŒngste von vier Kindern. Mit 16 kauft sie sich ihre erste Filmkamera. Das Geld verdient sie sich wĂ€hrend der Ferien als Kassiererin bei der Migros in Genf. Ihr Ziel ist klar: Sie will Filmemacherin werden. Robert Bresson, François Truffaut, Jacques Tati, Ingmar Bergman und Fredi Murer

zĂ€hlen zu ihren Lieblingsregisseuren. Aber auch Alain Tanner, die KoryphĂ€e des Schweizer Films («Jonas – qui aura 25 ans en l’an 2000»), gehört dazu. Ursula Meier bewirbt sich damals bei ihm um eine Assistenzstelle. «Machen sie zuerst ihr Studium im Ausland und melden sie sich danach wieder.» Die junge Frau befolgt seinen Rat und schreibt sich an der Filmhochschule IAD in Belgien ein. Alain Tanner hĂ€lt sein Wort. Nach ihrem Abschluss arbeitet die angehende Regisseurin eine Zeit lang mit ihm zusammen. Und jetzt, nach mehreren Dokumentar-, zwei erfolgreichen Langspielfilmen und einem TV-Film fĂŒr den Sender Arte, wo bleibt, bitte schön, das Privatleben? «Es wird Zeit, darĂŒber nachzudenken.» Ursula Meier wirkt abwesend, ihr Blick schweift hinĂŒber zur Suppe, wĂ€hrend ein sibyllinisches LĂ€cheln sich um ihre Lippen legt. 


Ein sauberes GeschÀft Edi Baur im Showroom seiner Fabrik in Fehraltorf ZH. Jeder Schweizer hat durchschnittlich mindestens ein Edi-Baur-Produkt im Putzschrank.

Die Schweizermacher

BĂŒrsten-Baurs heisse Schon als Bub verdient sich EDI BAUR sein Taschengeld in einer BĂŒrstenmacherei. Heute verlassen jedes Jahr acht Millionen Produkte seine Firma. Ans Aufhören denkt der 81-JĂ€hrige aber noch lange nicht: «BĂŒrsten sind mein Hobby.»

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se Feger

TEXT NINA SIEGRIST

A

FOTOS MARCEL NÖCKER

ndere gehen ins Altersturnen. Edi Baur, 81, schwört auf Fingergymnastik. Das Handwerk des BĂŒrstenbinders haben in seiner Fabrik zwar lĂ€ngst modernste Maschinen ĂŒbernommen. Doch «BĂŒrsten-Baur», wie man ihn hier in Fehraltorf nennt, zieht es immer wieder in sein kleines Museum, in die Ecke des GebĂ€udes, in der alles noch so aussieht wie vor 100 Jahren. Mit grossvĂ€terlichem Werkzeug und ein paar flinken Handgriffen demonstriert er Interessierten hier seine uralte Kunst, bohrt ruck, zuck Löcher in ein HolzstĂŒck, zieht Draht hindurch und befestigt ein BorstenbĂŒschel nach dem anderen. Gelernt ist gelernt. Rosshaar, pflegt er dann zu sagen, sei sein Lieblingsmaterial: «Das fĂŒhlt sich an, als wĂŒrde mich meine Frau streicheln.» Solange sich die Erde dreht, wird es Schmutz und Staub geben. Und solange der Herrgott will, sagt Edi Baur, werde er BĂŒrsten, Besen und Putzzeug fertigen. Acht Millionen Produkte verkauft die Edi Baur AG jedes Jahr, ihre Ware liefert sie an Grossisten, darunter Migros und Coop. Die Fabrik ist in den vergangenen 30 Jahren stetig gewachsen, Kredite hat Baur nie aufgenommen, Hypotheken lĂ€ngst getilgt – «was man kauft, bezahlt man». Der Platz wird nun schon wieder knapp; Einzelteile, die in China gefertigt werden, sollen dank neuster Technologie bald (und billiger) zu Hause in der Schweiz entstehen. Eine Aufstockung des GebĂ€udes ist geplant, auf total 8500 Quadratmeter. Vielleicht kommt auch ein kleines «Wöhnigli» fĂŒr den Patron hinzu, wo er sich zwischendurch hinlegen kann –  SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 53


jĂŒnger werde man ja nicht. Die Frage nach seinem Ruhestand aber lĂ€sst der 81-JĂ€hrige gar nicht erst aufkommen: Er arbeite nicht – er ĂŒbe sein Hobby aus! Wie jeden Tag hat Edi Baur heute morgen um 7.20 Uhr alle 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit einem HĂ€ndedruck begrĂŒsst. Nun lauscht er in seiner Fabrik dem HĂ€mmern und Zischen der Stanzmaschinen – und strahlt. «Am liebsten wĂŒrde er sich so ein Ding unter den Christbaum stellen», sagt seine Ehefrau Eva, 59, und rollt theatralisch die Augen. Sie kĂŒmmert sich um die Finanzen der BĂŒrstenfabrik, sorgt fĂŒr die nötigen Grundlagen, wĂ€hrend ihr Mann an neuen Produkten tĂŒftelt und die Maschinen programmiert. Manchmal, am Samstag, stellt sich «Eveli», wie Edi seine Frau liebevoll nennt, auch persönlich an die Maschine. Und fertigt einen Besen, wĂ€hrend Edi die Stoppuhr bedient: Man mĂŒsse stets selbst testen, wie lange man fĂŒr einzelne Arbeitsschritte brauche. Ein Fliessband transportiert Bodenwischer zu einer Mitarbeiterin, die im Nu die Stielhalter montiert. «FrĂŒher, ohne Maschinen, hab ich an einem Tag nur drei, vier StĂŒck davon geschafft», erinnert sich Edi Baur. Schon als 14-JĂ€hriger half er mittwochs und samstags in einer BĂŒrstenmacherei im Rafzerfeld aus. Seine Eltern brachten die fĂŒnf Kinder mit ihrem Bauernbetrieb mehr schlecht als recht durch, Edi musste das verdiente Geld abgeben. «20 Rap

Alte und neue Generation Edi Baur, sein designierter Nachfolger Nicholas Saladin (l.) und Fabrikationschef Hani Alayan.

Ich lobe jeden Fortschritt. «Hei», sag ich dann, «bald sind Sie Kantonsmeister!» EDI BAUR, BÜRSTENFABRIKANT

pen hab ich aber immer abgezwackt, mir davon jeweils einen Cervelat und ein BĂŒrli gekauft.» Immer schneller, immer geschickter wird der junge Edi, er arbeitet sich nach der Lehre in verschiedenen BĂŒrstenfabriken hoch. Den vielen blinden Mitarbeitern, die ihm unterstellt sind, fĂŒhrt er mit grosser Geduld die HĂ€nde. Noch heute wird er geholt, wenn jemand die nötigen Handgriffe bei der Montage einfach nicht hinbekommt. Er macht dann alles ganz langsam und exakt vor – und lobt jeden Fortschritt: «â€čHeiâ€ș, sag ich dann, â€čbald sind Sie Kantonsmeister!â€ș»

Edi Baur AG – die andere Bilanz  Team 40 Mitarbeitende  Menge Alle vier Sekunden wird weltweit ein Edi-Baur-Produkt verkauft.

 Redewendung Edi Baur raucht zwar

«Wie frĂŒener»: Edi Baur demonstriert alte BĂŒrstenbinderkunst.

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öfter ein Zigarettli, der Ausdruck «Rauchen wie ein BĂŒrstenbinder» geht jedoch auf die Fahrenden zurĂŒck, die oft mit BĂŒrsten hausierten – und ist bezeichned fĂŒr das niedrige soziale Prestige des Berufsstandes.  Hochsaison Nie werden so viele WCBĂŒrsten verkauft wie kurz vor Weihnachten, wenn Familienbesuch ansteht.

Mit 51 hat Edi Baur das Angestelltsein satt. Sein Arbeitgeber strĂ€ubt sich gegen neue Technologien, Edi kann seine Visionen nicht umsetzen. Also fĂ€ngt er klein an, geht von GeschĂ€ft zu GeschĂ€ft, handelt mit BĂŒrsten und produziert bald schon selbst. Er stellt eine junge SekretĂ€rin namens Eva ein – seine heutige Frau. «Irgendwie sind meine PlĂ€ne immer aufgegangen», sagt der BĂŒrstenmacher. Das gilt auch fĂŒr die Nachfolge: Mit Andreas DĂŒtsch hat er einen «TopGeschĂ€ftsfĂŒhrer» gefunden. Und Nicholas Saladin, Evas Sohn aus erster Ehe, arbeitet momentan als Verkaufschef bei der Edi Baur AG und soll den Betrieb dereinst ĂŒbernehmen. Eine Woche pro Monat, so hat es Edi seinem Eveli versprochen, werden sie fortan in ihrer Ferienwohnung im Tessin verbringen, um «bĂŒrstenfrei» zu machen. Ganz kann es der BĂŒrstenmacher dann aber doch nicht lassen: Im Tessin, weit entfernt von seiner Fabrik, seinen Produkten und Stanzmaschinen, geniesst er seine Besen endlich ganz fĂŒr sich alleine. Er putzt. Und das leidenschaftlich gerne. 


SWISSCOM TV Live bewegt am meisten Erfolgstrainer Dorjee Tsawa ist seit Anfang 2011 Chefcoach der FCZ-Frauen.

Jörg Abderhalden, dreifacher Schwingerkönig.

«Zwischen Basel und St. Gallen»

DORJEE TSAWA

«Inka Grings und Sonja Fuss kann man nicht ersetzen»

UNGESCHLAGEN! FĂŒnf Runden vor Saisonende in der NLA feierte der FC ZÜRICH FRAUEN den 17. Meistertitel. Am PïŹngstsamstag will das Team von Ex-ProïŹ Dorjee Tsawa, 36, auch noch den Cup holen.

Fotos Steffen Schmidt / Keystone, Adrian Bretscher

Dorjee Tsawa, herzlichen GlĂŒckwunsch zur Titelverteidigung! Wer war unter den ersten Gratulanten? Vielen Dank! Ich habe viele Anrufe und SMS erhalten, auch von FCZ-PrĂ€sident Canepa. Das TorverhĂ€ltnis betrug letzte Woche unglaubliche 116:9 fĂŒr Ihr Team. Spielte der FCZ wirklich so ĂŒberlegen, wie es auf dem Papier aussieht? Man muss ehrlich sagen: Wir waren schon ziemlich gut. Bereits letztes Jahr wurden wir ja ungeschlagen Meister, aber wir haben nun einen weiteren Schritt vorwĂ€rts gemacht. Der Kern des Teams ist zusammengeblieben, wir waren deshalb noch besser eingespielt. Die beiden deutschen ProïŹspielerinnen Inka Grings und Sonja Fuss werden

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nach dem CupïŹnal gegen den FC Basel in die US-ProïŹliga zu den Chicago Red Stars wechseln. Es war eine einmalig schöne Erfahrung, dass die beiden den Weg zu uns gefunden haben. Dank ihnen sind wir weiter gewachsen. Wir werden sie sehr vermissen. Wie kompensiert man solche AbgĂ€nge? Ersetzen kann man Inka und Sonja nicht. Aber wir waren auch in der Breite stark. Der Konkurrenzkampf half allen, Topleistungen abzurufen. Nun beginnt eine neue Ära. Wir werden sicher noch Transfers tĂ€tigen und versuchen, die «Last» auf mehrere Schultern zu verteilen. Zudem werden einige junge Spielerinnen nachrĂŒcken. Bleiben Sie dem Klub denn erhalten? Mein Vertrag mit dem FCZ ist unbefristet, der Trainerjob bei den Frauen ist eine schöne Herausforderung mit hohem Spassfaktor, weil alle mitziehen. Die Konstellation passt. Was sagen Sie zum HöhenïŹ‚ug Ihres ehemaligen Klubs St. Gallen? Ich bin jetzt zwar nĂ€her am FCZ dran als an St. Gallen. Aber das Team von Jeff Saibene spielt eine Riesensaison, das ist fĂŒr die ganze Region schön. Im Meisterrennen tippe ich auf den FC Basel, der nun ja keine Doppelbelastung mehr hat. Mit diesem Kader und der Erfahrung gelingt die Titelverteidigung.

Ich bin nicht der typische Fussballfan, der bei jedem Spiel eines bestimmten Klubs intensiv mitïŹebert. Ich verfolge das Fussballgeschehen vor allem dann, wenns spannend wird: Bei der ChampionsLeague-Endphase, bei Europa- oder Weltmeisterschaften schalte ich den Fernseher oft ein. Ich schaue regelmĂ€ssig Sportsendungen und bekomme so auch immer mit, was in der Super League lĂ€uft. Aber oft bin ich nicht im Stadion anzutreffen. Mein letztes Spiel, das ich live miterlebte, war an der Euro ’08 in der Schweiz, im St.-Jakob-Park, als Russland im ViertelïŹnal die HollĂ€nder nach Hause schickte. Was fĂŒr eine Stimmung im Stadion! Als Toggenburger freue ich mich natĂŒrlich ĂŒber die guten Leistungen des FC St. Gallen in dieser Saison. Doch seit ich an einem Event des gemeinsamen AusrĂŒsters Adidas mit Marco Streller und Valentin Stocker Bekanntschaft gemacht habe, drĂŒcke ich auch dem FC Basel die Daumen. So habe ich mich umso mehr ĂŒber die Basler Erfolge in der Europa League gegen Tottenham gefreut. An einem Grossanlass gehören meine Sympathien natĂŒrlich der Schweizer Nationalmannschaft. Da sie oft nicht lange dabei ist, habe ich auch einen anderen Favoriten: Ganz untypisch fĂŒr einen Schweizer, mag ich die deutsche National-Elf. Viele ïŹnden ihr Auftreten leicht ĂŒberheblich. Mir gefĂ€llt genau diese Selbstsicherheit, die uns Schweizern manchmal fehlt. Ich selbst spiele nicht oft Fussball, dafĂŒr mein Sohn mit seinen Kollegen. Als Fan kommt er nach mir: Er mag nebst den Spaniern ebenfalls unsere nördlichen Nachbarn.

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GrenzgĂ€nger Viktor Giacobbo an der deutschschweizerischen Grenze im zĂŒrcherischen Rheinau.

«Es gibt keinen KonïŹ‚ikt, der nicht lösbar ist» Ohne Witz: VIKTOR GIACOBBO denkt im Film «Der grosse Kanton» ĂŒber den Anschluss Deutschlands an die Schweiz nach. Der Satiriker hat sich damit einen Traum erfĂŒllt und erstmals bei einem seiner Filme Regie gefĂŒhrt.


INTERVIEW ANDRÉ HÄFLIGER FOTOS ADRIAN BRETSCHER

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heinau – ein idyllischer Grenzort am Rhein mit 1320 Einwohnern im Bezirk Andelfingen im Kanton ZĂŒrich. An der deutschschweizerischen Grenze hat Viktor Giacobbo mit SVP-NationalrĂ€tin Natalie Rickli, die den Zusammenschluss klar ablehnt, gedreht. Rickli ist eine von rund 30 Persönlichkeiten, die der TVStar («Giacobbo/MĂŒller») zu seiner Idee der Vereinigung beider NachbarlĂ€nder befragt hat. Am 16. Mai kommt «Der grosse Kanton» mit Regisseur und Hauptdarsteller Giacobbo in die Kinos.

Viktor Giacobbo, was hat Sie gereizt, in Ihrem neuen Werk erstmals selbst Filmregie zu fĂŒhren? Ich wollte ein Projekt, bei dem ich Stil und Inhalt von A bis Z selber gestalten kann. So wurde der Film mit schlanken Strukturen und einem relativ kleinen Budget von 800 000 Franken ein Jahr nach Beginn der Planung realisiert. Wie haben Sie all die hochkarĂ€tigen Interviewpartner gefunden? In der Schweiz war es einfach, da man hier meine Arbeit meistens kennt. In Deutschland vermittelte mir mein Freund Gerhard Polt zum Beispiel den frĂŒheren Aussenminister Frank-Walter Steinmeier. Die schriftliche Anfrage an Finanzminister Wolfgang SchĂ€uble wurde höflich abgelehnt, obwohl er von der Filmidee angetan ist. Von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bayerns MinisterprĂ€sident Horst Seehofer habe ich nichts gehört. Gab es auch Absagen aus der Schweiz? Nur eine: die von SĂ€nger Luca HĂ€nni, dessen deutsches Management auf wiederholte Anfragen gar nicht reagierte. Wie kommt Ihre Idee in Deutschland an? Gar nicht so schlecht, auch wenn viel Skepsis dabei ist. Joschka Fischer etwa gibt zu bedenken, wir Schweizer sollten uns keine Illusionen machen. Das wĂŒrde nie funktionieren, am allerwenigsten mit

Skeptisch Der frĂŒhere Aussenminister und Schweiz-Fan Joschka Fischer erlĂ€utert Giacobbo seine Bedenken. Grenzbegehung Der Hauptdarsteller und Regisseur mit SVP-NationalrĂ€tin Natalie Rickli beim Dreh in Rheinau. Neue Hauptstadt Kabarettist Gerhard Polt geht davon aus, dass MĂŒnchen bei einem Zusammenschluss Kapitale wĂŒrde.

den Bayern – mit Baden-WĂŒrttemberg noch am ehesten. Und andere? Die-Linke-Politiker Gregor Gysi, der Vorfahren aus Basel hat, kokettierte mit seinem Schweizer Namen, er sieht sich schon als «idealen Regierungschef» des 27. Schweizer Kantons. Er wĂŒrde dies «gnadenlos» ausnutzen. Welche Hauptstadt-VorschlĂ€ge kamen? Autorin und Kritikerin Elke Heidenreich schlĂ€gt DĂŒsseldorf vor, Gerhard Polt MĂŒnchen. Er behauptet auch, unser Unspunnenstein komme aus MĂŒnchen. In Deutschland möchte man ansonsten vorwiegend bei MĂŒnchen und in der Schweiz bei Bern bleiben.

Wie reagiert die Wirtschaft? Ex-Banker Oswald GrĂŒbel findet, bei einem Zusammenschluss gebe es zwei Möglichkeiten: entweder die Schweizer Löhne und Preise halbieren oder beides in Deutschland verdoppeln. Persönlich freut er sich mit leiser Ironie, dass er bei einer Vereinigung gratis zu einem Schweizer Pass kĂ€me. Steuerhinterziehung, FluglĂ€rm − wie stark belasten solche Themen die traditionsreiche Freundschaft beider LĂ€nder? Ach, da gibt es keinen Konflikt, der zwischen NachbarlĂ€ndern nicht freundschaftlich gelöst werden könnte. Zudem haben wir ja wegen des Bankgeheimnisses nicht nur mit Deutschland Probleme. Wie sieht Ihre FluglĂ€rm-Lösung aus? Es ist, wie Joschka Fischer sagt, letztlich nur ein Nutzungskonflikt eines Flughafens. Egal, ob nun eine Grenze besteht oder nicht: Die Waldshuter sind ja nicht weniger rabiat als die einheimischen SĂŒdschneiser. In Waldshut, wo wir auch gedreht haben, ist es uns ĂŒbrigens beim besten Willen nicht gelungen, den vielbeschworenen FluglĂ€rm aufzunehmen. Und in Sachen Steuern? Da lĂ€uft es auf den automatischen Informationsaustausch hinaus. Warum sollten wir Deutschland nicht das gewĂ€hren, was wir den USA, deren Kavallerie sowieso bedrohlicher wirkt, ohne grosses Wenn und Aber zugestanden haben? Welches ist die historisch wichtigste Filmaussage? Sie kommt von Peter von Matt. Der Germanist sagt, dass die Schweiz bis ins 16. Jahrhundert dem Deutschen Reich angehörte. Das sei im Interesse der kleinen Kantone gewesen. Denn wenn ZĂŒrcher und Berner Probleme hatten, konnten sie sich an den Kaiser wenden. Ihr Fazit aus dem Film? Es ist schön zu wissen, dass auch vielbeschĂ€ftigte Profis aus Politik, Wirtschaft und Kultur an einem entspannten, nicht ganz ernst gemeinten GesprĂ€ch VergnĂŒgen haben können.  ---------Filmpremiere. Lesen Sie, wie Giacobbos neuer Film bei prominenten GĂ€sten ankam: Seite 103

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Notabene tour Peter Scholl-La

eit langem wird vor einer Ausweitung des syrischen BĂŒrgerkriegs zum verheerenden FlĂ€chenbrand gewarnt, der zuerst die Nachbarstaaten Irak und Libanon in das Chaos einbeziehen wĂŒrde. Doch diese finstere BefĂŒrchtung ist lĂ€ngst grausame Wirklichkeit! Die westliche Allianz, die sich im Verbund mit Saudi-Arabien, Katar, Jordanien und der TĂŒrkei zum Sturz des Assad-Regimes in Damaskus zusammenfand, hat die bösen Geister geweckt, die zwischen Beirut und Bagdad auf eine Entfesselung warteten. Nun hat sich sogar Israel mit Luftangriffen auf syrische Mittelstreckenraketen eingeschaltet, mit denen die Hisbollah Tel Aviv verwĂŒsten könnte. Die militanten Islamisten der AlNusra-Front, die im Lager der syrischen Rebellion ĂŒber die stĂ€rksten Bataillone verfĂŒgen und die Dilettanten der vom Westen geförderten «freien syrischen Armee» links an den Rand gedrĂŒckt haben, vollzogen ganz offiziell ihre Fusion mit der irakischen Terroristengruppe «al-Qaida in Mesopotamien». Sie haben sich de facto dem Oberbefehl des ehemaligen engsten Vertrauten Osama Bin Ladens, des Ägypters al-Zawahiri, unterstellt. Auf der Gegenseite wurde den meist alawitischen ParteigĂ€ngern des syrischen PrĂ€sidenten Baschar al-Assad eine beachtliche UnterstĂŒtzung zuteil, als der oberste Kommandant der schiitischen Hisbollah des Libanon, Scheich Nasrallah, seine SolidaritĂ€t mit dem bedrohten Regime von Damaskus verkĂŒndete. Sollte PrĂ€sident Obama seine Warnung wahrmachen und sich fĂŒr konkrete Waffenhilfe an die syrischen AufstĂ€ndischen entscheiden, wĂŒrden die USA und ihre europĂ€ischen VerbĂŒndeten paradoxerweise zu Helfern jener al-Qaida, die sich der grausamen VernichtungsschlĂ€ge von 9/11 rĂŒhmt. Vom

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Der Einsatz des Giftgases Sarin durch das AssadRegime ist keineswegs bewiesen Libanon aus könnte die Hisbollah ihre beachtliche Kampfkraft beweisen, an der sich sogar die israelische Armee im Jahr 2006 die ZĂ€hne ausbiss. In Washington ist hĂ€ufig die Rede von einer «roten Linie», bei deren Überschreiten die USA sich gezwungen sĂ€hen, militĂ€risch gegen das AssadRegime zu intervenieren, falls die syrische Regierungsarmee ihr beachtliches Arsenal an chemischen Kampfstoffen einsetzen sollte. Schon wurde behauptet, die ParteigĂ€nger Assads hĂ€tten gelegentlich das Giftgas Sarin eingesetzt. Aber bewiesen ist das keineswegs, und im Pentagon erinnert man sich allzu schmerzlich an die gezielten Falschmeldungen George W. Bushs, als er 2003 behauptete, Iraks Diktator Saddam Hussein bedrohe den gesamten Orient und sogar Europa mit seinen Massenvernichtungswaffen. Diese IrrefĂŒhrung der öffentlichen Meinung musste damals als Vorwand fĂŒr den misslungenen Feldzug «Iraqi Freedom» herhalten. Verzweifelt hĂ€lt nun die atlantische Allianz Ausschau nach gemĂ€ssigten Nationalisten in Syrien und Irak,

die zum religiösen Wahn der neu erstarkten al-Qaida ein halbwegs demokratisches Gegengewicht böten. Schon wird in Washington der Sturz der schiitischen Regierung al-Maliki von Bagdad betrieben, und amerikanische Experten sind in Jordanien dazu ĂŒbergegangen, höchst dubiose amerikanische Söldner zu rekrutieren. Was nun den Einsatz der chemischen Kampfwaffen betrifft, so sollte man die Frage stellen, wem ein solches Verhalten zugutekĂ€me. Ganz bestimmt nicht dem Assad-Regime, wohl aber den salafistischen Insurgenten, die bemĂŒht wĂ€ren, ihr eigenes Verbrechen den regierungstreuen StreitkrĂ€ften anzulasten. PrĂ€sident Barack Obama hat eine seltsame Koalition um sich geschart. Da steht an vorderster Front das Königreich Saudi-Arabien, ein sunnitischer, extrem unduldsamer Gottesstaat, der zwar offiziell die auf seinem Territorium operierenden Fanatiker von al-Qaida bekĂ€mpft, in Wirklichkeit jedoch den theologischen Sammelpunkt weltweit operierender islamistischer Hassprediger und AttentĂ€ter bildet. Das hindert aber weder die USA noch Deutschland daran, diesen zwielichtigen VerbĂŒndeten mit modernsten Waffen zu ĂŒberschĂŒtten. In Wirklichkeit geht es ja bei der westlichen EntrĂŒstung ĂŒber die repressiven Methoden des Assad-Regimes gar nicht so sehr um die Wahrung von Menschenrechten, sondern um die Zerschlagung der schiitischen Machtposition, die sich zwischen Afghanistan und dem Mittelmeer zusammenfĂŒgt. Der Sturz der Mullahkratie von Teheran ist zur fixen Idee, zur Obsession Washingtons geworden. Man bedenkt offenbar nicht, dass damit erneut ein Ă€usserst verhĂ€ngnisvoller strategischer Irrweg beschritten wird. ---------Peter Scholl-Latour, 89, Nahost-Experte und Buchautor

Foto Fabienne BĂŒhler

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Ein strategischer Irrweg


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Dr. Thomas SchmidtRose, Nivea-DeodorantForschung

Wichtige GeschĂ€ftstermine bringen einen ins Schwitzen. Das neue Stress Protect Deo von NIVEA bietet zuverlĂ€ssigen Schutz dagegen. So kann man sich voll aufs Wesentliche konzentrieren. «Vor einer wichtigen PrĂ€sentation schlafe ich immer ganz schlecht. Meistens arbeiten wir am Tag davor noch lange in die Nacht hinein. Meine Auftraggeber sind internationale Firmen, die hohe Erwartungen haben. Unsere Ideen mĂŒssen bei den Konsumenten haften bleiben. Klar ist der Druck gross, aber mich spornt Stress an. Die PrĂ€sentation ist der Höhepunkt: Neben einer ĂŒberzeugenden Idee muss ich auch beim Kunden gut rĂŒberkommen. Darum nehme ich mir vor der PrĂ€sentation 15 Minuten Zeit fĂŒr mich. Ich gehe raus aus dem BĂŒro an die frische Luft, laufe ein paar Schritte, atme tief durch und gehe alles im Kopf nochmals in Ruhe durch. So verschwindet die Angst. Einmal habe ich wĂ€hrend des Vortrags den Faden verloren, bin total nervös geworden und in Schweiss ausgebrochen. Das passiert mir heute zum GlĂŒck nicht mehr. WĂ€hrend der PrĂ€sentation versuche ich,

zu lĂ€cheln, um locker zu wirken. Wenn der Kunde mit dem Kopf nickt, bin ich glĂŒcklich. Dann weiss ich, dass sich der Stress gelohnt hat.» Christine, 31, Projektmanagerin ---------Gewinnen Sie ein Wellness-Weekend Kennen Sie solche Situationen auch? Schildern Sie uns Ihre positive Stressgeschichte und gewinnen Sie: 1. Preis zwei Übernachtungen im Hotel The Cambrian in Adelboden fĂŒr 2 Personen im Wert von CHF 1300.– 2.–20. Preis je ein NIVEA Goodie-Bag mit dem neuen Deo als Geschenk Mitmachen und gewinnen Nehmen Sie teil auf www.NIVEA.ch/positiverstress, oder schicken Sie Ihre Stressgeschichte per Post an: Beiersdorf AG, Stichwort «Stress Protect», Duggingerstrasse 21, 4153 Reinach. Teilnahmeschluss: 12. Juni 2013. Die originellsten Geschichten gewinnen, und der Sieger wird im Internet publiziert. Über diesen Wettbewerb wird keine Korrespondenz gefĂŒhrt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Barauszahlung ausgeschlossen. Die Gewinner werden von der Beiersdorf AG benachrichtigt. Mitarbeitende von Ringier AG und Beiersdorf AG sowie deren Angehörige sind nicht teilnahmeberechtigt. Der Gewinner wird im Internet publiziert.

Schutz

Stress Protect Deo schĂŒtzt in allen Situationen zuverlĂ€ssig vor AchselnĂ€sse und stressbedingtem Körpergeruch. Stress Protect gibt es als Spray und Roll-on fĂŒr sie und ihn.

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Fotos Getty Images, HO

Selbstbewusst und sicher ĂŒberzeugen

Nivea hat eine weltweite Studie zum Thema Stress gemacht. Wie wird Stress in der Schweiz bewertet? 69 Prozent der befragten Schweizerinnen und Schweizer ïŹnden, dass sie unter Druck die besten Leistungen erbringen. ZusĂ€tzlich sagen 59 Prozent von ihnen, dass Stress positiv motiviert. In stressigen Situationen beginnt man zu schwitzen. Wieso eigentlich? Schuld daran ist der steigende AdrenalinSpiegel. Der Schweiss wird schlagartig und ganz unabhĂ€ngig von der Temperaturregulation an HĂ€nden, FĂŒssen, im Gesicht und ganz besonders auch in den Achseln gebildet. Wie hilft das neue NIVEA Deodorant Stress Protect dagegen? Die neuartige Formel enthĂ€lt einen Zink-Komplex und zwei hochwirksame Anti-Transpirant-Wirkstoffe. Zink ist bekannt fĂŒr seine antimikrobielle Wirkung.


AUS FRàžŁ HEREN ZEITEN

Gaby und Markus Weber betrachten mit ihren beiden SàžŁàž–hnen Michi (l.) und Wali ein Fliessband aus vergangenen Tagen.

hweizer c S r u z e ri e S ie D hte Schoggigeschic

Im Schoggi-Mu 60 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE


Museum

In der Westschweiz ist es das bestbesuchte Museum: Das MAISON CAILLER in Broc FR. Familie Weber war bereits zum zweiten Mal dort. Sehr zur Freude der SchleckmÀuler Wali und Michi. TEXT MONIQUE RYSER FOTOS KURT REICHENBACH

S

tolz hĂ€lt Wali die vier Tickets in den Fingern. Er weiss, sie sind der SchlĂŒssel zu seinem ganz persönlichen SchoggiTraumland! Familie Weber aus Grosshöchstetten BE ist bereits zum zweiten Mal hier im Maison Cailler: Der weisse Fabrikbau aus der vorletzten Jahrhundertwende sieht genau so aus, wie man sich eine Fabrik vorstellt. Oder wie Kinder eine Fabrik zeichnen wĂŒrden. Beim ersten Besuch im Januar gabs eine grosse Überraschung: Eines der Eintrittsbillette der Familie war exakt das einmillionste, das vom Museum verkauft wurde. Ein schöner Rekord, denn das Museum wurde erst 2010 in seiner jetzigen Form in Betrieb genommen. «Allein letztes Jahr hatten wir ĂŒber 360 000 Besucher», freut sich Museumsdirektorin Fleur Helmig. Das Ehepaar Gaby und Markus Weber und seine beiden Söhne Wali und Michi gewannen eine Riesentafel Schokolade und ein Wochenende im nahe gelegenen Hotel Cailler in Charmey FR. Die Geschenktafel Schoggi wurde schön aufgeteilt, ein grosses StĂŒck davon durften die fĂŒnfjĂ€hrigen Zwillinge in die Spielgruppe mitnehmen. «Die haben wir mit unseren GschpĂ€nli geteilt, damit die auch was davon haben», er zĂ€hlt Michi. SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 61


Anhand der Schokolade lÀsst sich die Geschichte der letzten Jahrhunderte perfekt nacherzÀhlen FLEUR HELMIG

Wie bei «Sesam, öffne dich» geht die TĂŒr zum Lift auf, der mit bronzenen Kacheln ausgekleidet ist. Wali gibt die Tickets ab und geht schon mal vor. Musik, ein kleiner Ruck, und schon öffnen sich auf der anderen Seite wieder die LifttĂŒren: Vogelgezwitscher erklingt aus einem Urwald, in dem Kaffeepflanzen und Palmen wachsen. Eine Stimme erzĂ€hlt, dass die Azteken in SĂŒdamerika aus Kakaobohnen ein GetrĂ€nk hergestellt haben und es Xocoatl nannten. Die Eroberer der Neuen Welt kamen so mit dem stĂ€rkenden, aber bitteren GebrĂ€u in Kontakt. Man sagt, dass der Kakao sogar RauschzustĂ€nde verursacht hĂ€tte. Die TĂŒr zum zweiten Raum öffnet sich gerĂ€uschlos und gibt den Weg frei auf ein Schiff, wie es die Eroberer der Neuen Welt benutzten. Eine Lampe 

Frigor – ein Schal von NoĂ«l Caillers Ehefrau soll Inspiration z

1928

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1930

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SELBER SCHOGGI MACHEN

Nur auf Reservation: Chocolatier Olivier Jungo mit Gaby, Michi, Markus und Wali Weber im Atelier. Gruppen können Schoggi- oder Truffes-Kurse buchen. Kenner: Frigor ist Walis Favorit. Ob mit Milch oder dunkel, er kann nicht genug davon kriegen. Sooo fein: Schoggi macht glĂŒcklich – dieses Bild von Michi ist der Beweis.

schwankt ĂŒber den Köpfen, SĂ€cke voller SchĂ€tze, darunter auch Kakao, das schwarze Gold, liegen am Rand der Planken, und durch die Bullaugen sieht man das Meer vorbeiziehen. «Schau, PĂ€ppu, wir fahren!», ruft Michi. Fasziniert blickt er auf den Wellengang und stellt fest, dass sich das Schiff einem Hafen nĂ€hert. «Jetzt kommen wir an», sagt er trocken und beschreibt damit auch ganz genau, wie die Schokolade nach Europa kam. Die Besucher werden vom Schiff in einen spanischen Hof gefĂŒhrt und lernen, dass das bittere SchoggigetrĂ€nk die Kirche spaltete und zu religiösen und moralischen Dilemmas fĂŒhrte. Schliesslich wurde sie von Papst Pius V. als FastengetrĂ€nk akzeptiert. Michi und Wali begutachten den dĂŒsteren Raum und lachen, als eine in Öl gemalte edle Dame plötzlich die Augen rollt. «Die Schokolade ist ein faszinierendes Produkt, an dem sich auch die Geschichte nacherzĂ€hlen lĂ€sst», sagt Direktorin Fleur Helmig. Die HollĂ€nderin ist seit Jahren fĂŒr NestlĂ© tĂ€tig und liebt Schokolade – sie ist somit die ideale Besetzung fĂŒr diesen Posten. Durch Schokolade wird Geschichte auch erlebbar – wie der nĂ€chste Raum im Museum zeigt: ein Boudoir einer

adeligen Dame aus der Zeit der AufklĂ€rung. Man sagt, dass Marie-Antoinette vor dem Gang zur Guillotine als Letztes eine Tasse Schokolade gewĂŒnscht habe. Mit dem Sturz der Könige beginnt auch fĂŒr die Schokolade die Demokratisierung: Der nĂ€chste Raum zeigt eine liebliche Landschaft, hinten der Genfersee, wo die Milchschoggi erfunden wurde, rechts das Greyerzerland, wo sich Cailler, die Ă€lteste Schokoladenmarke der Schweiz, angesiedelt hat. KĂŒhe grasen friedlich, ohne zu wissen, dass sie es sind, die mit ihrer Milch der Schokolade zum Durchbruch verholfen haben. «Schau, da fĂ€hrt einer Velo!», ruft Michi. Ja, das ist Alexandre Cailler, der GrĂŒnder der Fabrik hier in Broc. Mit Objekten aus der GrĂŒnderzeit, wie etwa einem antiken Fliessband, wird nachgestellt, wie damals Schoggi hergestellt wurde. Heute wird in Broc immer noch Schokolade hergestellt, doch das kleine Dorf im Greyerzerland ist dank des Maison Cailler auch zur Touristenattraktion geworden. Die SBB und der Regionalzug haben genau abgestimmte FahrplĂ€ne, und in Broc steht ein grosser Parkplatz zur VerfĂŒgung. «Viele Touristen verbringen einen Tag im Greyerzerland: Maison Cailler 

n zur Verpackung gewesen sein

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Das Maison cailler Eine Fabrik, ein Themenparcours und ein Schoggiparadies!

blick in Die Fabrik Wali und Gaby Weber begutachten die blitzblanken Maschinen der Schokoladenproduktion im Maison Cailler in Broc.

und dann das Schloss Greyerz oder die KĂ€seproduktion», so Helmig. Michi und Wali gehen schon mal voraus, sie wissen, jetzt kommt der Teil des Museums, wo man ganz und gar in die Scholkolade eintauchen kann. Ein Raum mit grossen SĂ€cken voller verschiedener Kakaobohnen, Mandeln, HaselnĂŒsse, Zucker und an der Wand ein Gestell mit Milchkannen: Das sind die Zutaten, die seit eh und je zum Gelingen beitragen. Man darf mit den HĂ€nden in die SĂ€cke greifen, die zer-

u

kleinerten Bohnen riechen, mit einer Lupe genau anschauen und vergleichen. Eine Glasscheibe gibt den Blick frei auf eine Maschine, die frische Mini-Branchli herstellt: Sie werden auf ein Fliessband gesetzt, gekĂŒhlt, mit Nuss und KuvertĂŒre ĂŒberzogen, wieder gekĂŒhlt, verpackt und kommen frisch auf ein Tablett, von dem die Besucherinnen und Besucher so viel nehmen können, wie sie wollen. Mmh!, Michi ist schon beim dritten angelangt und strahlt. Wali lĂ€sst seine kleine Hand ĂŒbers Tablett wan-

Das hotel cailler in charmey Fr Ein Hotel, das den Namen einer Schoggimarke trĂ€gt: Das Hotel Cailler in Charmey gehört zwar nicht mehr direkt zur Fabrik, aber viele Besucher des Maison Cailler ĂŒbernachten hier. Damit kann der Besuch im Schoggimuseum gleich noch mit einer schönen Wanderung im Greyerzerland verbunden werden. Auch Familie Weber, die den millionsten Besucher stellte, hat hier ein Weekend gewonnen. Das Hotel verfĂŒgt ĂŒber ein Spa und die Mineraltherme «Les Bains de la GruyĂšre». Im 4-Sterne-Haus gibt es Zimmer und Appartements. www.hotel-cailler.ch, www.la-gruyere.ch 64 schweizer illustrierte

schau, eine Maschine fĂŒr schoggicreme, das wĂ€re doch auch was fĂŒr zu hause wali weber

dern, bevor er sich entscheidet, ob er nun noch ein rot, blau oder grĂŒn eingepacktes Mini-Branchli nimmt. Egal, nur die Farbe der Verpackung ist anders, der Inhalt ist ĂŒberall der gleiche: Schoggi, so frisch, wie man sie sonst nie bekommt. «Ja, hier Museumsdirektorin zu sein, ist ein Traumjob», sagt Fleur Helmig und lacht. «Schau, eine Maschine fĂŒr Schoggicreme!», jauchzt Wali vor Freude. Er zieht seine Mama zur nĂ€chsten Station: Hier kann man direkt in die Fabrik schauen, und die «Maschine fĂŒr Schoggicreme» ist die Conchiervorrichtung, die eines der Geheimnisse jeder guten Schoggi ist. Im letzten Raum, in der Degustationsbar, gibt es fĂŒr Wali kein Halten mehr: Frigor – das ist sein Favorit. Mit Genuss schiebt er sich TĂ€feli um TĂ€feli in den Mund. «Er kann unbegrenzt Schoggi essen, ihm wird nicht schlecht davon», sagt Gaby Weber. Wahrscheinlich war genau er der millionste Besucher des Maison Cailler.  ----------

alle infos ĂŒber das Maison cailler und die Öffnungszeiten: www.cailler.ch Die grosse cailler-serie in Zusammenarbeit mit NestlĂ© Schweiz AG. Bereits erschienen: Ein StĂŒck Schweiz; Die Schoggi-KĂŒhe. NĂ€chste Folge: Der Cocoa-Plan von NestlĂ©.


Shopping

TOP TEN

SĂŒsse Wasserelfe Badeanzug Collection 33 vom Traditionslabel Lahco, bei Globus. CHF 189.– FlipïŹ‚ops Weisse FlipïŹ‚ops vom Surfer-Label O’Neill, gibts bei Intersport und Sport 2000. Infos: www.sportbrands.ch CHF 22.90

Hair & Make-up Brigitte Aeschbach mit Produkten von Nars, Model Carmen @ Scout. Wir bedanken uns ganz herzlich fĂŒr die UnterstĂŒtzung beim City-Hallenbad ZĂŒrich, www.stadt-zuerich.ch

der Woche

BadenixenAlarm Nostalgie ist Trumpf in der Badi, denn diesen Sommer gibt Retro-Swimwear den Ton an. Hochgeschnittene Panties, Balconnet-Tops und tiefgeschnittene BadeanzĂŒge betonen weibliche Kurven und bringen einen Hauch Glamour auf den Liegestuhl. Passend dazu haben wir unser Fotoshooting kurzerhand ins historische City-Hallenbad in ZĂŒrich verlegt. Nach drei Jahren Renovation wurde das Ă€lteste Hallenbad von ZĂŒrich im Januar wiedereröffnet. Die schlichte Ästhetik im Stil des Neuen Bauens, die Stadtbaumeister Hermann Herter 1939 bis 1941 schuf, hat das ArchitekturbĂŒro Ernst Niklaus Fausch beibehalten und mit modernem Glanz versehen. Das perfekte Ambiente fĂŒr echte Badegöttinnen! REDAKTION URSULA BORER FOTOS GERI BORN STYLING MELANIE ALBISSER SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 65


Shopping Divenhaft Visor Maddison, Manor CHF 19.90 Sonnenbrille Clubmaster Prada, Fielmann CHF 219.– Bademantel After Shower, Calida, www.calida.ch CHF 89.90 Badeanzug Micro Noire, Eres, Jelmoli CHF 380.– Gummisandalen Hunters, Könix ZĂŒrich CHF 99.–

Elegant Visor, C&A CHF 9.– Badeanzug Illusion Sensation, Triumph, Jelmoli CHF 129.90 Tasche Big CHF 69.90 Pareo Gottex, Tabou Body & Wear Rapperswil CHF 289.–

Im Doppelpack Links: Bikini Meirimeili, Big CHF 35.–, 25.– Shorts Aqua von Skinny, Manor CHF 29.90 Sonnenbrille Alero, Könix ZĂŒrich CHF 115.– Rechts: Sonnenbrille Claire’s CHF 16.90 Bikini Sefora, www.calida.ch CHF 69.90, 44.90 Shorts Globus Essentials by DorothĂ©e Vogel, Globus CHF 159.– FlipïŹ‚ops Adidas CHF 25.–

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Retro-Bikinis bringen Kurven zur Geltung

Göttlich RetroBikini mit Punkten, entdeckt bei Beldona, www.beldona.ch CHF 99.90, 79.90 Sonnenbrille Dita Laser, Burri Optik ZĂŒrich CHF 689.– Wedges Steve Madden, Ochsner Shoes CHF 99.90 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 67


Shopping

LAUFSTEG

Italo-Ethno

INSPIRATION AFRIKA

Die Leichtigkeit des Seins

In diesem FrĂŒhjahr waren wir in Afrika. Zumindest sehen wir so aus, denn EthnoKleidung mit Afrika-Appeal ist einer der wichtigen Trends in diesem Modesommer. Die amerikanische Modeschöpferin Diane von FĂŒrstenberg machts vor: Luftige Maxiund Tunikakleider in knalligen Farben werden mit hohen Ledersandalen kombiniert. Bei Dolce & Gabbana gibts zu den bunt-verspiel-

HĂŒbscher Partner Handgemachte Clutch aus Kelimstoff, jede Tasche ist ein Unikat. Über www.silviagattin.com CHF 150.–

ten und stets ïŹgurbetonenden Kleidern ĂŒbergrosse Ohrringe aus Bast, Perlen und Garn sowie bunte KopftĂŒcher. Wer sich nicht fĂŒr einen Ethno-Komplettlook entscheiden kann, mixt seine Sommergarderobe mit einzelnen afrikanisch inspirierten Accessoires wie etwa einer Stoffhandtasche oder Clutch, mehreren bunten Armreifen und Ketten und einem besonders sonnigen LĂ€cheln. KRISTINA KÖHLER

GlĂŒcksbringer Vergoldete Kette mit AnhĂ€ngern von Savannah Chic, www.savannahchic.com CHF 49.–

Schöner Schutz Grosser Schal aus Modal, von Fraas, solange Vorrat, www.heine.ch CHF 69.90

Frohe Musterung Bikini von JJ Benson, bei Manor, solange Vorrat Top CHF 34.90 Slip CHF 24.90

Perlenschatz Sandale mit Perlenstickerei und Keilabsatz, von Esprit, solange Vorrat CHF 109.90

Zartes Gewebe Ärmellose Baumwollbluse von Luisa Cerano, bei Feldpausch, solange Vorrat CHF 219.–

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Sie sind die Meister im Umsetzen des sizilianisch angehauchten Ethno-Looks: das Designduo Dolce & Gabbana. FĂŒr FrĂŒhling/Sommer 2013 ĂŒberraschten sie mit Raffia-Kreationen, Rimini-LiegestuhlStreifen und sizilianischen Motiven wie dem Mohrengesicht (Bild oben), das antike Vasen und anderes ziert. Fantasievolle Accessoires wie Ethno-OhrgehĂ€nge und geïŹ‚ochtene Sommertaschen machen den Mix. Sehr bunt, sehr kreativ, sehr mediterran. Mag sein, dass sie nicht zum ersten Mal zu diesen Motiven greifen. Aber es ist gekonnt und neu deïŹniert – und ich mags immer sehr, wenn ich dabei an die nĂ€chsten Ferien in Italien denken darf! Beatrice Schönhaus, Ressortleitung Shopping bei der Schweizer Illustrierten, liebt Italienisches.

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Geri Born, Imaxtree

Sizilianische Schönheit Beispiel aus der FrĂŒhling-/SommerKollektion von Dolce & Gabbana (in ZĂŒrich bei Trois Pommes).


Highlights aus dem Maggs-Store: Ein Klassiker Perfekt fĂŒr einen lauen Sommerabend: Jeansjacke von InWear CHF 199.–

Trendige WohlfĂŒhloase Lifestyle und Shopping sind im Maggs-Shop unter einem Dach vereint. Tel. 031 311 41 24

Derbes Statement LedergĂŒrtel im Used-Look, von Diesel HF 69.–

MAGGS, BERN

Ein bunter Hund in Bern

Im Herzen von Bern trifft man seit Februar dieses Jahres auf Maggs. Der grosszĂŒgige Store am Bubenbergplatz 15 bietet einen ausgewĂ€hlten Mix aus Mode, Lifestyle, Kunst und Kultur und lĂ€dt auf vier Etagen zum Verweilen und Entdecken ein. Es erwartet einen eine vielseitige Auswahl an Mode- und Accessoire-Labels sowie Kosmetik- und Wohnartikeln. Das Obergeschoss bietet Kulturellem Platz: Im «Zweiraum» werden in regelmĂ€ssig wechselnden Ausstellungen Themen kreativ umgesetzt; die eingemietete Galerie da Mihi ergĂ€nzt das kulturelle Ange-

Floral Zartes, Àrmelloses Top von Turnover CHF 149.90

bot optimal mit zeitgenössischer und visueller Kunst. «Cupcake Affair», der erste Cupcake-Store in Bern, serviert tĂ€glich frische Cupcakes und rundet das Maggs-Sortiment mit einem wahren Augen- und Gaumenschmaus ab. NINA LIENHARD ---------Öffnungszeiten Mo–Mi 10–17 Uhr, Do 10–21 Uhr, Fr 10–19 Uhr, Sa 9–17 Uhr; www.maggs.ch

Weitere Shops im Shopping-Guide www.schweizer-illustrierte.ch

Auf Streife Die Tasche «Sandy» von Liebeskind bietet Platz fĂŒr alles Wichtige. CHF 239.–

DESIGNOBJEKT

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Paul Seewer (Stills), HO

Zeitloser Zeitmesser

Chic Die CK Dress ist in verschiedenen AusfĂŒhrungen erhĂ€ltlich, z. B. bei Manor. www.calvinklein.com CHF 310.–

Weniger ist mehr: Die neue CK Dress von CK Watch + Jewelry beweist, dass es fĂŒr eine zeitlose Damenuhr weder auffĂ€lliges Design noch viele Diamanten braucht. Sie setzt auf Understatement – und ĂŒberzeugt damit auch 15 Jahre nach der Lancierung des Modells 1997. Das Redesign der CK Dress ist ïŹ‚iessender und modern: Das schmale Stahlband mit graïŹschen Cut-outs lĂ€sst sich wie ein offener Armreif auf- und zuschliessen; es wirkt dadurch federleicht. Dank des zartschimmernden Zifferblatts in Perlmutt wirkt die CK Dress zum Sommerkleid oder Business-OutïŹt mit Bluse und Hemd nicht nur als Zeitmesser, sondern als elegantes SchmuckstĂŒck. NL

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Zum KĂŒssen Lippenstift Rouge in Love Rose me, rose me not, von LancĂŽme, CHF 43.– BEAUTY MIT BARBIE-FAKTOR

Think Pink

Faltenfrei Advanced Lifting Serum wipe off the wrinkles, von Viliv by Dr. Felix Bertram, www.viliv.ch CHF 89.–

SĂŒsse Krallen Nagellack Colorstay Passionate Pink Nr. 50 von Revlon, bei Manor CHF 17.90

Die besondere Beziehung, die wir Frauen zur Farbe Pink haben, könnte man den «BarbieFaktor» nennen. Selbst gestandene BusinessLadys können sich der Magie dieses Lockstoffes nicht entziehen und werden nicht selten kurzfristig wieder zum Girlie. Darum

Schön gepudert Kompaktpuder Poupoupidou von T. LeClerc. HĂ€ndlerinfos: info@tannersa.ch. Ca. CHF 69.–

macht «Think Pink» bei Kosmetik mehrfach Sinn: 1. Dem Hersteller ist unsere Aufmerksamkeit sicher. 2. Die Produkte hĂŒbschen den Beauty-Schrank zu Hause oder die Handtasche auf. 3. Wir haben bereits vor der Anwendung gute Laune. Durch die AusschĂŒttung


© Fotostudio Schweizer Illustrierte Paul Seewer, Getty Images. Alle Produkte sind im ParfĂŒmeriefachhandel erhĂ€ltlich

star-geflĂŒster

sexy Mama

schneller Helfer Dip-in-Nagellackentferner Express Remover von Maybelline. Coop City, ca. cHf 15.–

unsichtbarer schutz Mineralischer Roll-on-Deo 48 h Invisible, von Garnier, ca. cHf 5.–

des GlĂŒckshormons Serotonin werden wir sozusagen von innen schön. NĂ€gel in Pink (z. B. Colorstay Passionate Pink von Revlon) machen selbst alltĂ€gliche, monotone Tastaturarbeit zum Highlight. Beim Auftragen des Kompaktpuders Poupoupidou von T. LeClerc

PrinzessinnenMĂ€hne Care Line Keratin Smoothing Serum von Keune, www. keune.cc cHf 44.–

lebenslust zum aufsprĂŒhen Eau de Parfum Oh, Lola! Sunsheer von Marc Jacobs. 50 ml, ca. cHf 115.–

fĂŒhlen wir uns fĂŒr kurze Augenblicke wie Prinzessin Marie Antoinette. Und wenn es dann noch fruchtig-sexy nach Himbeere, PïŹngstrose und Vanille duftet wie beim Duft Oh, Lola Sunsheer von Marc Jacobs, schweben wir im MĂ€dchenhimmel. ursula borer

PenĂ©lope Cruz, 39, freut sich auf die Geburt ihres zweiten Kindes. Gleichzeitig wirbt sie fĂŒr L’ Agent. Die neue und gĂŒnstigere Linie des Dessous-Labels Agent Provocateur gibts ab August zu kaufen. ub


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OBJEKT DER BEGIERDE

Made in ZĂŒrich

Hipper Begleiter Die R519 De La Cruz ist im Freitag Reference Store an der GrĂŒngasse 21 in ZĂŒrich oder online ĂŒber www.freitag.ch erhĂ€ltlich. CHF 490.–

ONLINE-TIPP

www.beachfashionshop.com Auf der Suche nach einem neuen Bikini von ChloĂ©, Elizabeth Hurley oder L Space? Oder ganz wild auf die Kollektion von Beach Bunny? Auf www.beachfashionshop.com kann man sich wunderbar auf die Badesaison einstimmen und gucken, wohin der Beachwear-Trend geht. Oder zur Entspannung nach dem stressigen BĂŒroalltag ein-

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fach mal etwas surfen und schauen, was die Hollywood-Schönheiten am Strand so tragen. Jetzt nur noch bestellen, Sonnencreme kaufen und die nÀchsten Ferien buchen! BS Mehr Online-Tipps: www.schweizer-illustrierte.ch

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Stilllife Geri Born, Styling Stilllife Nina Lienhard

Die neue De-La-Cruz-Tasche aus der Reference-Kollektion von Freitag ist eigentlich ein alter Sack. Die LKW-Planen, aus denen die Taschen gefertigt werden, haben schon ziemlich genau zehn Jahre und Tausende von Kilometern auf der Strasse hinter sich, wenn sie in der Freitag-Fabrik verarbeitet werden. Die De La Cruz trĂ€gt ausserdem ein Geheimnis mit sich rum: Die Tote Bag (engl. to tote = tragen) ist nicht nur eine, sondern gleich zwei Taschen. Das Innenfutter aus rezykliertem PET kann man nĂ€mlich bei Bedarf problemlos herausnehmen. Es bietet Platz fĂŒr sĂ€mtliche EinkĂ€ufe. Inspiriert von den Pferdekurieren des 19. Jahrhunderts, ĂŒberzeugt das Design mit Schlichtheit und praktischen Features wie dem verstellbaren Schulterriemen. NINA LIENHARD


ÂƠ Fotostudio Schweizer Illustrierte Stilllife Geri Born, Styling Stilllife Nina Lienhard


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KOLUMNE

INTERVIEW MIT PATRICK DEMPSEY

«Ich kÀmpfe stÀndig um Balance»

Patrick Dempsey, Ihre Rolle als Dr. Derek Shepherd in «Grey’s Anatomy» hat Ihnen quasi ĂŒber Nacht enorme PopularitĂ€t beschert. Wie nimmt man sich als Star eine Auszeit im Alltag? Ich fahre Rad. Ich liebe Radfahren, weil es fĂŒr mich eine gute Möglichkeit ist, herunterzukommen, zu meditieren. Und weil es mich gleichzeitig in Form hĂ€lt. Dann geraten sie öfter aus der Balance? Ich kĂ€mpfe stĂ€ndig um Balance. Aber das gehört zum Leben. Man kann dabei auch viel lernen und freut sich doppelt, wenn man sich wieder in der Mitte beïŹndet. Welche Dinge machen Ihr Leben als dreifacher Familienvater und Star einfacher? Mein iPhone und mein iPad. Die heutige Technik ist einfach bemerkenswert. Was ist neben der Schauspielerei Ihre grösste Leidenschaft? Ich glaube, es gibt

da mehrere Dinge, die mich glĂŒcklich Ă€lter werden lassen. So bin ich ein leidenschaftlicher Rennfahrer und Jongleur (Dempsey besitzt zusammen mit Fussball-Altmeister Del Piero den Rennstall Dempsey/Del Piero Racing und jongliert seit seinem 13. Lebensjahr meisterhaft, Anm. d. Red.). Als neues Gesicht von Silhouette verleihen Sie zurzeit randlosen Brillen wieder Sexyness. Ich war echt erstaunt, wie bequem diese Brillen sind. Dank des sehr leichten Gestells sind sie angenehm zu tragen. Wer inspiriert Sie? Menschen, die sich selbst treu bleiben und nicht zulassen, dass andere Menschen sich ihnen in den Weg stellen oder ihnen schlechte GefĂŒhle geben. Ihr grösstes Anliegen? Der Kampf gegen Krebs. Deshalb habe ich ein Zentrum fĂŒr Krebspatienten mit ganzheitlichem Ansatz gegrĂŒndet. REDAKTION KRISTINA KÖHLER

Patrick Dempseys Lieblinge

Gut geschĂŒtzt Sonnenbrille Titan Minimal Art The Icon von Silhouette CHF 285.– 74 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

Immer dabei Edle iPadHĂŒlle von Etro, etwa ĂŒber www.stylebop.ch CHF 275.–

Viel unterwegs Weekender Hannes von 07 14, ab Juni, bei Leder Locher CHF 779.–

Raus aus der Komfortzone Es war ein gemĂŒtlicher, regnerischer Sonntagabend, und der langweilige «Tatort» war vorbei. Wir lagen schon im Bettchen, die Nase in BĂŒchern ĂŒber das Paradies. Es gab Tee und Kekse. Bis uns einïŹel, dass der legendĂ€re Cabaret Club, ein Ort, an dem das Wilde, Andere und Eigene wohnt, heute Nacht zum letzten Mal seine heiligen rot-goldenen Hallen öffnete. Kosmo war noch in den Ferien. Wir dachten an legendĂ€re NĂ€chte, erinnerten uns, machten die Augen zu und wieder auf. Nach langem Zögern tauschten wir die Pyjamas gegen Partylooks und machten uns auf in die Nacht. Die Strasse war voller Glitzer, MĂ€dchen in Spitzenkleidchen und mit zerrissenen Strumpfhosen fragten uns nach dem Weg nach Hause. Ein Mann, der aussah, als mĂŒsste er in wenigen Stunden wieder einer seriösen TĂ€tigkeit nachgehen, konnte nur noch bellen. Ein Hase mit Louis-Vuitton-Tasche sprang umher. Die Party war bereits drei Tage alt und hatte bei dem einen oder anderen Spuren hinterlassen. Auf der TanzïŹ‚Ă€che wimmelte es von dunklen Piraten, ElfenmĂ€dchen, Prinzessinnen und einem Schamanen, den eine Weihrauchwolke umgab. Das Barpersonal trug Federn und Diademe zu freien Oberkörpern. Alle hatten eins gemeinsam – das grosse Geheimnis durchtanzter NĂ€chte. Über allem schwebte die goldene Wolke der VergĂ€nglichkeit und der Liebe. Das Wissen, dass es immer irgendwo weitergeht. Wir gingen im montĂ€glichen Morgengrau nach Hause mit Glitzer und GlĂŒck im Haar – und waren froh, dass wir es aus unserer Komfortzone heraus geschafft hatten, diese Nacht zu einer besonderen zu machen. «Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem man nicht vertrieben werden kann.» Ich glaube, dieser Satz stand auch in meinem Buch.

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Geri Born, Mark Liddell / Contour by Getty Images, Agency People Image

Frauenbetörer US-Schauspieler Patrick Dempsey, 47, alias Dr. Shepherd aus der Hit-Serie «Grey’s Anatomy».

Alexandra Kruse, 33, Stylistin, macht Party


Check-up Lungenschwache Babys

FFT I R BET tpillen DiÀ

Unlauteres Spiel mit DiÀtwilligen Sie sind dick im GeschÀft, die sogenannten Wundermittel, die in Inseraten oder im Internet eine einfache Gewichtsreduktion versprechen. Abnehmen tut dabei das eigene Portemonnaie. TEXT ANDREA VOGEL

W

enn es bloss so simpel wĂ€re, wie es die bunten Inserate in den Zeitungen oder im Internet versprechen: Eine Pille schlucken, ein PĂŒlverchen zusammenbrauen oder einen Tee trinken – und die Pfunde purzeln. Wie von selbst. «8 Pfund weg in 10 Tagen», das zum Beispiel verspricht die Pille Feigenkaktus Medoslim, hergestellt von der Firma Alpha Polaris aus Schaan in Liechtenstein. Im vergangenen Herbst hat das Konsumentenmagazin «Espresso» auf Radio SRF 1 bei der Schweizerischen Lauterkeitskommission fĂŒr faire Werbung diesbezĂŒglich eine Beschwerde eingereicht. Denn geworben wurde mit der Aussage: «Sie dĂŒrfen essen, so viel Sie wollen!» Nachdem vonseiten Alpha Polaris bis Ende MĂ€rz kein Rekurs eingegangen ist, ist der Beschluss nun rechtskrĂ€ftig: Die Praktik, mit der fĂŒr das Mittel Feigenkaktus geworben wurde, war somit unlauter. Die Firma versucht inzwischen auf weniger aggressive Art und Weise, ihre Pillen an den diĂ€twilligen Mann und die diĂ€twillige Frau zu bringen. Auf die Frage «Darf ich weiterhin essen, was und wie viel ich möchte?»,

antwortet sie jetzt auf ihrer Website: «Ja, alles, was Sie möchten, aber einfach bewusster! Das Ziel ist eine ausgewogene ErnĂ€hrung!» Was immer diese Aussage bedeutet, Fakt ist, dass dank des Konsumentenmagazins des Schweizer Radios und Fernsehens ein Stein ins Rollen gebracht wurde: Mittlerweile hat sich selbst Swissmedic, das Schweizerische Heilmittelinstitut, eingeschaltet. «Zurzeit beïŹnden wir uns in dieser Sache – in enger Zusammenarbeit mit den liechtensteinischen Behörden – in einem laufenden Verfahren», sagt Daniel LĂŒthi, Mediensprecher von Swissmedic. Noch immer gilt darum: Arzneimittel und auch sogenannte NahrungsergĂ€nzungsmittel sollten nur innerhalb der legalen VertriebskanĂ€le, das sind Drogerien oder Apotheken, verkauft werden. Allerdings fĂŒhren seriöse Apotheken diese Produkte gar nicht im Sortiment. «Wir verfolgen eine andere Philosophie», sagt zum Beispiel Dr. Rudolf Andres von der Stadelhofen-Apotheke in ZĂŒrich. «Kalorienreduzierte gesunde ErnĂ€hrung und viel Sport und Bewegung: Nur so ist eine Gewichtsabnahme gewĂ€hrleistet.» Und das nicht beim Portemonnaie.

Cork Wer als Kleinkind eine schwache Lungenfunktion hatte, muss laut einer aktuellen irischen Studie im spĂ€teren Alter mit einer stĂ€rkeren AnfĂ€lligkeit seiner Atemwege fĂŒr Umweltschadstoffe rechnen – und sollte also keinfalls zu rauchen beginnen. www.medinfo-verlag.ch

Infarkt schon seit Urzeiten

Kansas City Von wegen moderne Zivilisationskrankheit: Bereits vor 3000 Jahren litten die alten Ägypter unter Arteriosklerose. Ein internationales Forscherteam hat 137 Mumien im CT durchleuchtet. Jede dritte wies Zeichen von Verkalkung auf. www.medical-tribune.ch

Mein Papi, der ProïŹ

ZĂŒrich Frauen und MĂ€nner werden nicht als Eltern geboren. FĂŒr Neopapas ist es naturgemĂ€ss schwieriger, sich in eine aktive Vaterrolle einzuleben. Doch das BedĂŒrfnis nach Tipps und Anleitung ist gross. Darum gibt es jetzt eine App – speziell fĂŒr MĂ€nner. www.hirslanden.ch

TIPP Lachen Sie mal wieder! Es macht nicht nur glĂŒcklich, sondern ist auch ein gutes TRAINING fĂŒr den Körper: 200 Muskeln sind dabei aktiv.

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Check-up MITTELMEERDIÄT

Das Mass aller Dinge Die MittelmeerdiÀt macht wieder Schlagzeilen. Sie senkt die Infarkt- und Schlaganfallrate, halbiert das Diabetesrisiko und ist sogar gut gegen Alzheimer und Depressionen, wird behauptet. Was ist wirklich dran?

D

ie bisher umfangreichste und lĂ€ngste wissenschaftliche Arbeit zur MittelmeerdiĂ€t ist die erst kĂŒrzlich veröffentlichte spanische Studie PREDIMED, (PrevenciĂłn con Dieta MediterrĂĄnea). Begonnen hat das Projekt im Jahr 2003. Die ĂŒber 7000 Teilnehmer im Alter von 55 bis 80 Jahren waren zu Studienbeginn noch nicht herzkrank, hatten aber ein erhöhtes Risiko. Entweder litten sie an Diabetes oder sie hatten mindestens drei Herz-Kreislauf-Risikofaktoren wie hohen Blutdruck, Übergewicht, zu viel Cholesterin oder Rauchen. Die Teilnehmer wurden in drei Gruppen eingeteilt. Zwei Gruppen ernĂ€hrten sich nach einer entsprechenden Schulung mediterran, das heisst, sie assen viel Obst, GemĂŒse und Fisch, aber wenig Fleisch, Wurst und SĂŒssigkeiten. Wein zum Essen war erlaubt. Eine dieser zwei Gruppen konsumierte reichlich Olivenöl. Die andere ass zusĂ€tzlich viele gemischte NĂŒsse. Beide Gruppen erhielten keine RatschlĂ€ge bezĂŒglich fettarmer ErnĂ€hrung oder mehr Bewegung. Die Personen der dritten Gruppe, die zur Kontrolle diente, erhielten dagegen Instruktionen in fettarmer ErnĂ€hrung und ernĂ€hrten sich entsprechend. Nach fĂŒnf Jahren musste man die Studie abbrechen, so eindeutig waren die Ergebnisse. Insgesamt 288 Teilnehmer hatten zwischenzeitlich einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erlitten oder waren sogar daran gestorben. Diese ZwischenfĂ€lle waren aber ungleich verteilt. Das Herz-Kreislauf-Risiko war bei mediterraner Kost um 30 Prozent niedriger als in der Kontrollgruppe mit fettarmer ErnĂ€hrung. Die Unterschiede zwischen der Gruppe mit reichlichem Konsum von Olivenöl und derjenigen, die viele NĂŒsse konsumierte, waren gering. Am deutlichsten schĂŒtzte die Mittelmeerkost vor einem Schlaganfall. Zum Vergleich: WĂŒrde ein Medikament solche Ergebnisse erzielen, hĂ€tte es gute Chancen auf Zulassung.

Olivenöl und NĂŒsse anstelle von Butter und Rahm.

Fr

Fisch und GeïŹ‚ĂŒgel, dafĂŒr wenig rotes Fleisch.

G

«Die Konsequenzen dieser Studie sind weitreichend», sagt David FĂ€h, Wissenschaftler und Dozent an der Uni ZĂŒrich. «Wer Herz und BlutgefĂ€sse schĂŒtzen will, muss weder besonders fettarm essen noch die Kalorien beschrĂ€nken, sondern sich â€čnurâ€ș mediterran ernĂ€hren.» Diese ErnĂ€hrungsweise wird Herzpatienten schon seit Jahren nahegelegt. Sie stand wissenschaftlich bisher allerdings auf einem wenig soliden Fundament; die immer wieder zitierte Lyon Diet Heart Study hatte vergleichsweise wenige Teilnehmer und war deshalb nicht hieb- und stichfest. David FĂ€h: «Mit der PERIMED-Studie ist klar, dass die mediterrane ErnĂ€hrung Allgemeingut werden sollte, zumal sie sich auch fĂŒrs Abnehmen eignet. Patienten, die sich mediterran ernĂ€hren, haben bessere Cholesterin- und Blutzuckerwerte als solche mit einer ĂŒblichen ErnĂ€hrungsumstellung mit weniger Fett und Kalorien.» Worauf sind die bestechenden Vorteile der MittelmeerdiĂ€t zurĂŒckzufĂŒhren? Sicher nicht auf einen einzelnen Stoff, sondern auf das Gesamtpaket der einzelnen ErnĂ€hrungskomponenten. Mittlerweile haben ungesunde ErnĂ€hrungsgewohnheiten auch bei den Bewohnern des Mittelmeerraums Einzug gehalten und treiben die Raten von Übergewicht, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen in die Höhe. Wie setzt sich die MittelmeerdiĂ€t also idealerweise zusammen? FĂ€h: «Auf einen einfachen

Fotos iStockphoto (4)

TEXT DR. MED. SAMUEL STUTZ


ge

m.

INTERVIEW

«Dadurch senkt man viele Risiken»

Frische FrĂŒchte, aber keinen kĂŒnstlichen Zucker.

GemĂŒse in allen Variationen, tĂ€glich bis zu einem Kilo.

Nenner gebracht ist sie wie folgt zusammengesetzt: Jeden Tag reichlich Obst und GemĂŒse aller Art – und zwar bis zu einem Kilo! HĂ€uïŹg Fisch und GeïŹ‚ĂŒgel, dafĂŒr weniger rotes Fleisch. Viel Olivenöl, reichlich NĂŒsse; HĂŒlsenfrĂŒchte und faserreiche Getreideprodukte als StĂ€rkelieferanten, wenig SĂŒssigkeiten, wenig Butter und Rahm. RegelmĂ€ssig, aber mĂ€ssig Wein. Und tĂ€glich Bewegung.» 

Wie ist die spanische Studie zur MittelmeerdiĂ€t fĂŒr die Gesundheit der Schweizer Bevölkerung zu werten? Sie bestĂ€tigt frĂŒhere Studien, die zeigen konnten, dass eine mediterrane ErnĂ€hrungsweise in verschiedenen LĂ€ndern das Risiko fĂŒr viele chronische Erkrankungen senkt. Die spanische Studie hat eine hohe Beweiskraft und ist somit ein weiterer Mosaikstein, der zum VerstĂ€ndnis beitrĂ€gt, was gesunde ErnĂ€hrung ist – auch in der Schweiz. Gewisse ErnĂ€hrungstrends lassen vermuten, dass Schweizerinnen und Schweizer sich zunehmend «mediterran» ernĂ€hren: weniger rotes Fleisch, mehr Fisch und NĂŒsse. Und sie greifen zunehmend zu pïŹ‚anzlichen Ölen und weniger zu tierischen Fetten. Trotzdem: FĂŒr die Schweizer Bevölkerung besteht noch gewaltiges Verbesserungspotenzial, insbesondere im Bereich Zucker. Was heisst das: Verbesserungspotenzial im Bereich Zucker? Jeder Einwohner der Schweiz verbraucht pro Jahr ĂŒber 40 Kilogramm Zucker. Das ist zu viel. Am einfachsten gelingt das Sparen bei den GetrĂ€nken. Wenn alle nur Wasser

PD Dr. med. David FĂ€h, Wissenschaftler an der

UniversitĂ€t ZĂŒrich.

statt zuckerhaltige GetrĂ€nke zu sich nĂ€hmen, liesse sich der Zuckerverbrauch in der Schweiz deutlich senken. Ist eine MittelmeerdiĂ€t einer medikamentösen Behandlung mit Cholesterinsenkern ebenbĂŒrtig oder gar ĂŒberlegen? Wenn sich alle mediterran ernĂ€hren und mehr bewegen wĂŒrden, könnten sicher die meisten, die auf Medikamente angewiesen sind, darauf verzichten. Denn die mediterrane ErnĂ€hrungsweise hat nicht nur einen direkten EinïŹ‚uss auf Risikofaktoren, sondern auch einen indirekten, via Senkung des Körpergewichts. Einige Studien konnten zeigen, dass diese ErnĂ€hrungsweise hilft, nachhaltig abzunehmen, wobei der Genussfaktor nicht auf der Strecke bleibt. Welchen Effekt hat die MittelmeerdiĂ€t auf das Diabetesrisiko? Auch hier: einen schĂŒtzenden Effekt. Selbst bei Gesunden verbessert eine mediterrane ErnĂ€hrungsweise den Blutzuckerspiegel und die Insulinwerte. Gerade bei der Vorbeugung gegen Diabetes darf aber Bewegung nicht zu kurz kommen. Jegliche Form von Bewegung ist besser als keine Bewegung. Was ist dran an der Behauptung, die MittelmeerdiĂ€t senke das Alzheimer- und Depressionsrisiko? Auch dafĂŒr gibt es Hinweise. Idealerweise fĂŒgt sich die MittelmeerdiĂ€t ein in einen ohnehin gesundheitsfördernden Lebensstil mit gemeinsamem Kochen und Essen, Beisammensein und Freude am Leben.


Check-up DER FALL

Klare Sicht dank Femtosekundenlaser

Ich leide unter GRAUEM STAR. Wann ist eine Operation sinnvoll?

Prof. Dr. med. Christian PrĂŒnte, Chefarzt der Vista-Klinik in Binningen bei Basel.

Der Graue Star, auch Katarakt genannt, ist eine meist im mittleren und höheren Alter auftretende TrĂŒbung der Augenlinse. Die glasklare Linse ermöglicht normalerweise ein scharfes Bild auf der Netzhaut und ist eine komplexe Anordnung lebender Zellen. Sie wird im Laufe des Lebens durch neugebildete Zellen ergĂ€nzt, sodass sie immer dicker wird und an ElastizitĂ€t verliert. Die Ă€lteren Linsenfasern im Zentrum werden komprimiert und trĂŒben ein. Es handelt sich um einen natĂŒrlichen Prozess, von dem grundsĂ€tzlich jeder alternde Mensch betroffen ist. Die Neubildung kann zusĂ€tzlich durch Ă€ussere EinïŹ‚ĂŒsse wie ErnĂ€hrungsstörungen, bestimmte Medikamente oder Strahlen wie zum Beispiel Licht gestört werden. Eine Operation ist dann erforderlich, wenn das Sehvermögen durch die TrĂŒbung eingeschrĂ€nkt ist. Anzeichen dafĂŒr sind vermehrte Blendung, Abnahme der SehschĂ€rfe und zunehmende Kurzsichtigkeit. Die Operation

des Grauen Stars ist mit etwa 70 000 Eingriffen jĂ€hrlich die hĂ€uïŹgste Operation in der Schweiz. Zuerst wird eine zentrale Öffnung in der HĂŒlle der natĂŒrlichen Linse angebracht. Danach werden die trĂŒben Linsenmassen mittels Ultraschall zerlegt und entfernt. Anschliessend wird eine kĂŒnstliche Linse in die HĂŒlle eingesetzt. Als innovative und sehr fortschrittliche Operationsmethode gibt es den Femtosekundenlaser. Diese Technik lĂ€utet eine neue Ära in der Behandlung des Grauen Stars ein: FĂŒr den operativen Eingriff mit dem neuen Femtosekundenlaser ist kein manueller Schnitt mit dem Messer mehr nötig. Stattdessen werden viele Teilschritte der Operation durch die Lasertechnologie bildgestĂŒtzt am Computer gesteuert. Der Femtosekundenlaser fĂŒhrt, nach der Programmierung durch den Augenarzt, die Öffnung der Linsenkapsel und die Schnitte in der Hornhaut mit einer Exaktheit von Hundertsteln von Millimetern durch. Danach zerlegt der Laser die trĂŒben Linsenmassen auf schonende Weise. Die Vorteile der neuen Methode sind also die genaue Vorausplanung, die Exaktheit der Schnitte und die schonende Zerlegung der trĂŒben Linsenmassen. Leider handelt es sich um eine aufwendige Technik; sie ist mit entsprechenden Kosten verbunden, die von der Krankenkasse bis jetzt nicht ĂŒbernommen werden.

Kindersterblichkeit reduzieren Die ersten 24 Stunden sind die gefĂ€hrlichsten im Leben von SĂ€uglingen – in allen LĂ€ndern. Das ist die Erkenntnis des «State of the World’s Mothers»-Report. Am gefĂ€hrdetsten sind Babys im Kongo, am sichersten die in Finnland. Auch die Zahlen aus der Schweiz sind eindrĂŒcklich: Über 60 Prozent der Babys, die im ersten Lebensmonat sterben, ĂŒberleben den ersten Tag nicht. So gilt als grösste Herausforderung im Kampf gegen die Kindersterblichkeit, dass Babys den ersten Tag ihres Lebens ĂŒberstehen. www.savethechildren.ch Noch immer sterben zu viele Kinder – vor allem kurz nach der Geburt.


Die Besten 10 Kultur- und Eventtipps

Zum ersten Mal in der Schweiz Die englische SĂ€ngerin Laura Mvula.

Foto Blue Balls Music / Georg Gatsas

LAURA MVULA AM BLUE BALLS FESTIVAL, LUZERN

Newcomer und Altstars R

und um das Luzerner Seebecken vibriert im Juli wieder die Luft: Das renommierte Blue Balls Festival prĂ€sentiert auch dieses Jahr eine aufregende Mischung aus 120 Events: Blues-, Jazz-, Soul-, Funk-, World-, Rock- und Popkonzerte, MusikfotograïŹe und -ïŹlme auf international

höchstem Niveau werden geboten. Am Eröffnungsabend steht die 26-jĂ€hrige Laura Mvula auf der BĂŒhne des KKL. Die britische SĂ€ngerin, die diesen FrĂŒhling ihr erstes Album, «Sing to the Moon», auf den Markt gebracht hat, ist nur eine der aufregenden Newcomer, die heuer zu entdecken sind. Altstars wie

Elvis Costello, James Morrison, die Söhne Mannheims oder Peter Doherty geben sich ebenfalls die Ehre. REA ----------

Blue Balls Festival, Luzern 19.–27. 7., Ticketcorner Tel. 0900 800 800 (CHF 1.19/Min. ab Festnetz), www.ticketcorner.ch SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 79


TEXTILIENPARADIES ABEGG-STIFTUNG

Textilien wie aus 1001 Nacht Fotos Zoran Music © ProLitteris 2013, Vallet © Jacques Dominique Rouiller

In der Sonderschau SAMMLERFREUDEN prĂ€sentiert die AbeggStiftung herausragende StĂŒcke ihrer einzigartigen Sammlung.

E

in hauchdĂŒnnes, weisses Leinentuch mit einer von aufwendigen, beidseitigen Seidenstickereien umwirkten BordĂŒre ist eines der vielen PrunkstĂŒcke der neuen Sonderausstellung in der Stiftung Abegg. Wilde Jagdszenen aus verschiedenen Erdteilen, verbunden mit verschlungenen Blumenmotiven, zieren das vermutlich als Tischtuch verwendete StĂŒck (Bild). Die wertvolle Stickerei aus dem 17. Jahrhundert wurde in Mitteleuropa gefertigt und gehörte einst dem Schweizer Textilindustriellen Leopold IklĂ© (1838–1922). Heute besitzt es die weltweit angesehene Abegg-Stiftung, die in der Schau Sammlerfreuden Kunstobjekte und Textilien aus historischen Privatsammlungen zeigt. Von fein ziselierten Goldschmiedearbeiten ĂŒber kostbar gewirkte SonntagsgewĂ€nder und geistliche Ornate bis hin zu spĂ€tantiken Wirkereien – die Sammellust bedeutender europĂ€ischer Kunstsammler wie Albert Figdor, Baron Edmond de Rothschild und Alfred Pringsheim scheint keine Grenzen zu kennen.

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Prachtvolle Gewebe aus dem osmanischen Reich faszinieren ebenso wie die vergoldeten, kunstvoll gravierten SilbergefĂ€sse aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Kuratorin Anna Jolly: «Es ist die grösste Gruppe ehemals Pringsheim’scher Goldschmiedewerke, die heute in einer Sammlung erhalten sind.» Die Abegg-Stiftung im bernischen Riggisberg besitzt nicht nur eine anerkannte Textilsammlung. Sie ist auch AusbildungsstĂ€tte fĂŒr Textilrestauratorinnen und gehört zu den ersten Adressen, wenn es um die Wiederherstellung und Rettung von Textilien geht. Wer sich ein Bild von den StiftungsgrĂŒndern machen möchte, gewinnt bei einer Tour durch die neben dem Museum gelegene Villa einen Einblick in das Leben des Sammlerpaars. Das beeindruckende Interieur lĂ€sst erahnen, wie ausgeprĂ€gt ihre Leidenschaft war. ANINA RETHER ----------

Abegg-Stiftung, Riggisberg BE Bis 10. 11., Museum tĂ€glich 14–17.30 Uhr, Villa Abegg: Tel. 031 808 12 01; www.abegg-stiftung.ch

Kostbare Objekte Goldschmiedepreziosen aus der Sammlung Pringsheim (links und rechts); Strassburger Fayence aus dem 18. Jahrhundert (unten).


Die Besten DIESE WOCHE IN MUSEEN UND GALERIEN

Zeichnungen. Mixmedia. Malerei und GraïŹk

Grosse Leuchtkraft

Das Kleid des MĂ€dchens ist minuziös in Pastellfarbe ausgefĂŒhrt, jede Falte kommt zur Geltung. Nur der Kopf fehlt. Dem Genfer Edouard Vallet (1876–1929), der vor allem als Maler des Wallis bekannt ist, dienten Skizzen als Studienobjekte. So auch bei «Robe Rouge» von 1895 (Bild), das in seiner Pracht an den grossen französischen Maler Edgar Degas erinnert. Die Ausstellung zeigt zahlreiche Pastelle auf Papier, dazu auch viele Zeichnungen. KM ---------Kunstmuseum Solothurn. Bis 9. 6., Di–Fr 11–17 Uhr, Sa/So 10–17 Uhr, Tel. 032 624 40 00, www.kunstmuseum-so.ch; Katalog CHF 68.–

Aufschlussreiche GegenĂŒberstellung Der Deutsche Andreas Legath, 51, hat schon frĂŒh den um fĂŒnfzig Jahre Ă€lteren jugoslawisch-italienischen Maler Zoran Music (1909–2005) bewundert und dessen existenzielle Gedankenwelt ĂŒbernommen. Bekannt wurde Zoran Music vor allem durch seine erschĂŒtternde Werkreihe «Nous ne sommes pas les derniers», in der er seine Erlebnisse im Konzentrationslager Dachau verarbeitet. Ein spannendes ZwiegesprĂ€ch der Werke (rechts: «Traghetto IV», 1949). KM ---------Galerie Annamarie M. Andersen ZĂŒrich. Bis 26. 7., Mi–Fr 13–18 Uhr, Tel. 044 281 18 81, www.andersenïŹneart.com

Positive Energie

Galerie Hilt Basel. Bis 8. 6. Di–Fr 12.30–18 Uhr, Sa 12.30–17 Uhr, Tel. 061 272 09 22, www.galeriehilt.ch

SCHAFFHAUSER JAZZFESTIVAL

Jazziges am Rhein EingeïŹ‚eischte Jazzliebhaber wissen: Ende Mai öffnet das Schaffhauser Jazzfestival wieder seine Tore. Zum 24. Mal nimmt es die aktuellsten Trends auf und prĂ€sentiert Newcomer sowie arrivierte Jazzer mit neuen Ideen (Bild: der Schweizer Tobias Preisig). Ein Feuerwerk gleich am ersten Abend: Drummer Lucas Niggli mit Michel Godard und dem fantastischen Akkordeonisten Luciano Biondini. Anregende JazzgesprĂ€che bereichern das Angebot. KM

Foto Francesca Pfeffer

Osmanische Seidenstoffe Die Dekors der historischen SammlerstĂŒcke sind oft erstaunlich modern. Grosses Bild: Aufwendige BordĂŒrenstickerei einer Tischdecke aus dem 17. Jahrhundert.

Bunte Teilchen ïŹ‚iegen auf der BildïŹ‚Ă€che herum, als wĂ€re eine Tischbombe hochgegangen. Farbig ist es auch sonst im Werk «Imagine-toi!» (rechts), erschaffen von der gebĂŒrtigen Bulgarin Liuba Kirova, die seit 1978 zusammen mit ihrem Mann im Jura lebt. Kunst versteht die mehrfach ausgezeichnete Malerin als «Ausdrucksmittel, um das Lebensbejahende anzusprechen und so mit kreativer, positiver Energie neue Erkenntnisse zu entfalten». Zu sehen: Ölbilder, Aquarelle, GraïŹken. KM ----------

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Kulturzentrum Kammgarn, Schaffhausen 22. bis 25. Mai, Tickets www.starticket.ch, Infos www.jazzfestival.ch

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Die Besten 5 FRAGEN AN EIN BUCH

Ein Abgesang Worum geht es? Zwei Philosophiestudenten kehren von Paris in ihre Heimat Korsika zurĂŒck und machen eine Bar auf. Der Plan: den Ort zur besten aller möglichen Welten zu machen. Die feingeistigen PĂ€chter treffen auf vierschrötige WildschweinjĂ€ger, anzĂŒgliche Kellnerinnen, einfĂ€ltige Bauern – ein Clash ist unvermeidlich.

Überlebenskampf MK und ihr Vater können im Krieg zwischen den Guten und den Bösen entscheidend eingreifen.

Wer ist der Autor? Der Pariser Autor JĂ©rĂŽme Ferrari, 44, lehrt Philosophie und lebt in Abu Dhabi. Bereits sein erster Roman «Und meine Seele liess ich zurĂŒck» gewann mehrere Preise. FĂŒr sein neues Werk hat er den renommierten Prix Goncourt 2012 erhalten.

Perspektivenwechsel eines Teenies Die Story Mary Katherine, MK genannt, kehrt zu ihrem Vater zurĂŒck, der abseits der Zivilisation, in der NĂ€he eines Waldes, lebt und fĂŒr verrĂŒckt gehalten wird. Doch der Professor ist keineswegs verrĂŒckt; er erforscht bloss den Wald und glaubt, auf winzige Lebewesen gestossen zu sein. Wie durch ein Wunder fĂ€llt MK eines Tages in dieses winzige Universum und wird Zeugin des Kriegs zwischen den Guten, angefĂŒhrt von Königin Tara, und den Bösen unter dem Kommando von Mandrake. Es steht in MKs Macht, den Guten bei ihrem Überlebenskampf zu helfen. Die Figuren Regisseur Chris Wedge konnte grosse Namen als Stimmen der Figuren gewinnen: Die aufstrebende Amanda Seyfried («Les MisĂ©rables») ist die Teenagertochter des verrĂŒckten Professors, R&B- und SoulSĂ€ngerin BeyoncĂ© Knowles ist Königin Tara, 82 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

Colin Farrell («Total Recall») leiht Ronin, dem Guten, seine Stimme und Christoph Waltz («Inglourious Basterds») ist – wie könnte es anders sein – der böse Mandrake. Der Regisseur Chris Wedge wurde vor allem durch seine Arbeiten an «Ice Age» und «Ice Age 2» sowie «Robots» bekannt. Eine besondere Szene Im ïŹnalen Kampf verdunkeln Tausende von FledermĂ€usen den Vollmond. Schaurig spannend. Das Fazit Ein liebevoll gestalteter und teilweise witziger 3D-Film, in dem alles vorkommt: Action, Freundschaft, Treue, Idealismus – und das Böse. FĂŒr Jugendliche gedacht, doch auch fĂŒr Erwachsen durchaus ein SehvergnĂŒgen. KATI MOSER --------- LĂ€nge 104 Min. Regie Chris Wedge Kinostart 16. 5.

Der prĂ€gende Satz? «Die Welt litt nicht an der Anwesenheit von Fremdkörpern, sondern an ihrer inneren FĂ€ulnis, an der Krankheit der alten Reiche.» Das Besondere? Wem es nichts ausmacht, dass viele der SchachtelsĂ€tze gut und gern fĂŒnf Zeilen oder mehr dauern, wird von dem besonderen Rhythmus der Sprache in die Tiefe des Dramas gezogen. Das Fazit? Ein Drama um MĂ€nnerfreundschaft, Wildschweinjagd, Gewalt und Schnaps, eingebettet in philosophisch-theologische Gedanken – dieser abenteuerliche Mix macht das Buch zu einem Geheimtipp. REA ---------Predigt auf den Untergang Roms JĂ©rĂŽme Ferrari (Secession)

Fotos HO (3), Paul Seewer

«EPIC» (USA)


Das kann ja heiter werden: das Team des Zirkus Chnopf. DEMNÄCHST

Pop. Oper. Comedy-Rock

Über den Wolken JaĂ«l Malli und ihre Combo gehören zum Feinsten, was heimisches Popschaffen zu bieten hat. Speziell: Im «Moods» gibts Streicher statt Drums und Bass und entsprechend einen Hauch Feierlichkeit. HV ---------Lunik Moods ZĂŒrich (14. 6.) und Festivals in DĂŒbendorf, Bern (Gurten), Thun; www.lunik.com

LILIBIGGS KINDERFESTIVALS

Klein mal gross

CD-TIPP KLASSIK

GENIE HOCH ZWEI Strawinsky, das Genie in vielen Stilen. Und Simon Rattle und die Berliner, die das meisterhaft interpretieren: brachial den «Sacre du Printemps», poetisch den «Apollon MusagÚte», pittoresk die BlÀsersinfonie. HANS ULI VON ERLACH ---------SIMON RATTLE dirigiert Stravinsky (EMI)

zu verstehen, dass Musiker Kinderzimmerstars sein können, auch wenn sie keine Hallenstadien fĂŒllen – einfach, weil sie die Herzen der Kinder ohne Marketing-Klebrigkeit berĂŒhren. Auf dieser einfachen Überlegung beruhen die Lilibiggs-Kinderfestivals. Nur dass hier in wechselnder Besetzung Musiker auftreten, die nicht nur Kinderaugen leuchten lassen, sondern auch grosse SĂ€le fĂŒllen können. Mit dabei sind zum Beispiel Linard Bardill, SchtĂ€rneföiïŹ, Marius & die Jagdkapelle, Andrew Bond, Ueli Schmezer und – mit ihrem ersten fĂŒr Kinder zusammengestellten Programm – die OpernsĂ€ngerin NoĂ«mi Nadelmann. Dazu gibts einen Auftritt des zauberhaften Zirkus Chnopf. Angesichts dieses Reigens ist klar, dass VĂ€ter und MĂŒtter und GrossmĂŒtter und GrossvĂ€ter ihre Kinder und Enkel nicht an die Lilibiggs Kinderfestivals begleiten mĂŒssen. Sie dĂŒrfen. HANSPETER VETSCH

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Lilibiggs Kinderfestivals Diverse Orte, neue Daten ab 1.6., www.lilibiggs-kinder-festivals.ch

Tickets fĂŒr die besten Events!

In den Bergen Der Corviglia-Saal des «Kulm» wird fĂŒr grosse Stimmen und 80 Musiker zur BĂŒhne fĂŒr Mozarts «Don Giovanni»: ein einzigartiger Rahmen, der TuchfĂŒhlung mit Musik und Interpreten verheisst. HV ---------14. Opera St. Moritz 27. 6.–13. 7., www.opera-stmoritz.ch

Im Ausserirdischen Die Titel «Ba-Ba-BankĂŒberfall», «MĂ€rchenprinz» und «KĂŒss die Hand, schöne Frau» waren mit ihrem Mix aus MitklatschRock und Satire Knaller. Und sie sind es noch, wie EAV wohl beweisen wird. HV ----------

Erste Allgemeine Verunsicherung Seeanlagen Lachen 1. 6., 20 Uhr; www.begaegnig.ch SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 83

Fotos HO

«Kinder an die Macht», fordert Herbert Grönemeyer in einem Songtitel. Und singt: «Die Armeen aus GummibĂ€rchen / die Panzer aus Marzipan / Kriege werden aufgegessen / einfacher Plan / kindlich genial.» Sehr anders sĂ€he es wohl nicht nur in der SĂ€belrasselPolitik, sondern auch im Musikbusiness aus, wenn Kinder das Sagen hĂ€tten. Denn sie denken wie der Kleine Prinz nicht in harter WĂ€hrung, sondern (von Verhandlungen ĂŒber Sackgeld und Tausch von Lilibiggs-Devotionalien abgesehen) mit dem Herzen. So ist es



Weekend Reisen, geniessen, rÀtseln!

Ein magischer Ort! Die «Ellipse» (mit 12 Zimmern) ist die neue Attraktion des Dreisternehotels Arnica in Scuol GR.

HOTEL ARNICA, SCUOL

Die Ellipse ĂŒber dem wilden Inn E GrosszĂŒgig Die neuen «Arnica»-Zimmer.

ine heisse Adresse fĂŒr alle, die auch im Dreisternebereich das Aussergewöhnliche suchen! Die Hoteliers Tinetta und Hanspeter Zogg haben sich zum zehnten Geburtstag des «Arnica» in Scuol GR einen fantastischen Anbau geschenkt. Der einheimische Architekt Teodor Biert hat das ellipsenförmige «Haus Dschember» entworfen. «Dschember» ist romanisch und heisst Arve. Viel Arvenholz und viel Glas prĂ€gen die «Filiale», die ĂŒber eine Passerelle mit dem

Haupthaus verbunden ist. Darin: zwölf Doppelzimmer und eine Suite, alle mit offenem Badezimmer und freistehender Wanne. Und vor allem mit einer fantastischen Aussicht auf das wilde Tal des Inn, dazu eine Lounge mit CheminĂ©e und eine tolle Dachterrasse. Neuer Spa- und Wellnessbereich (240 m2), Sauna mit Panoramasicht. Superior-Doppelzimmer in der neuen «Ellipse» gibts ab CHF 238.–. HE ---------Info www.arnica-scuol.ch SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 85


reisen

schönes Fotosujet Der Leuchtturm von Podersdorf am Neusiedlersee warnt mit orangem Licht vor Sturm.

KOPeNhageN & OslO

ab in den Norden!

Hotelplan und die FĂ€hre machen es möglich: Innerhalb von vier Tagen Kopenhagen und Oslo kennenlernen (ab CHF 375.–). Highlights: KanĂ€le, Tivoli und Schloss Amalienborg in Kopenhagen, Museumsinsel BigdĂžy und Szeneviertel Aker Brygge in Oslo. ---------www.travelhouse.ch

PeKiNg & schaNghai

hochgeschwindigkeitszug

Zuerst nach Peking: verbotene Stadt, Chinesische Mauer. Dann im Hochgeschwindigkeitszug innert fĂŒnf Stunden nach Schanghai: Museen, AkrobatikShows (Bild), Shopping (Nanjing Street) und Nightlife. 10 Tage, ab CHF 3395.– inkl. Flug und Top-Hotels (Peninsula). ---------www.globusreisen.ch

BurgeNlaNd – jĂŒNgstes BuNdeslaNd österreichs

Operetten,Ochsen u Das Burgenland ist Österreichs östlichstes Bundesland. Die Region um den Neusiedlersee ist bekannt fĂŒr ihren Wein sowie fĂŒr die einzigartige Fauna und Flora. Auch der Kultursommer ist ein Hit.

«ValsaNa», arOsa

golf fĂŒr einsteiger

Alle spielen Golf, nur Sie nicht? Das sportliche Hotel Valsana in Arosa lĂ€dt den Sommer ĂŒber zu Platzreifekursen: FĂŒnf NĂ€chte inkl. Halbpension, Golfunterricht, SchlĂ€germiete, Greenfee fĂŒr die erste Runde nach der PrĂŒfung, ab CHF 1488.–. ---------www.valsana.ch

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d

er Neusiedlersee ist Europas grösster Steppensee. Ein Schilf­ gĂŒrtel umgibt die Wasser­ ïŹ‚Ă€che, die wegen ihrer NĂ€he zur österreichischen Haupt­ stadt auch als «Meer der Wiener» bezeichnet wird. Idyllische Dörfer wie Rust, Neusiedl oder Mörbisch liegen unweit der Ufer. Rebberge schmiegen sich an sanfte HĂŒgel, wĂ€hrend Sonnenblumenfelder markante Akzente setzen. Die Kulturlandschaft des Neusiedlersee­Gebietes steht seit 2001 auf der Liste des Unesco­Weltkulturerbes.

Paradies fĂŒr wasserratten Alle er­ denkliche Wassersportarten lassen sich am Neusiedlersee ausĂŒben. Dank den starken Winden hat sich besonders Surfen und Kite­ surfen durchgesetzt. Einladend sind auch der 130 Kilometer lange Veloweg rund um den See sowie die zahlreichen Reitwege. Operette am see, Oper im steinbruch Da die Sonne im Burgenland an rund 300 Tagen scheint, wurden zahlreiche Open Airs ins Leben gerufen. Die Seefest­ spiele in Mörbisch und die Opernfestspiele in St. Margarethen gehören zu den berĂŒhmtes­


GĂŒnstiges klima Das Burgenland besitzt eine lange WeinbauTradition. Der Neusiedlersee ist eines von vier Anbaugebieten.

DenkmalgeschĂŒtzt Rust, die Stadt der Störche, ist auch Schauplatz und Originaldrehort der Fernsehserie «Der Winzerkönig».

Fotos iStock, Reiner Riedler, Bildagentur Huber, Funkystock, Prisma

n und rebberge ten. Beide BĂŒhnen sind einmalig: In Mörbisch, wo heuer die Operette «Der Bettelstudent» von Carl Millöcker aufgefĂŒhrt wird (11. 7.– 24. 8.), blickt der Zuschauer ĂŒber die BĂŒhne direkt auf den Neusiedlersee. In St. Margarethen wird in einem alten, idyllischen Römersteinbruch gespielt. Dieses Jahr: Giacomo Puccinis Oper «La BohĂšme» (10. 7.–25. 8.). Ochsen und Vögel im Nationalpark Mit seinem SchilfgĂŒrtel, den periodisch austrocknenden Salzlacken, den MĂ€hwiesen und den HutweideïŹ‚Ă€chen (auch als Puszta bekannt), ist der Nationalpark Neusiedlersee-Seewinkel bei Illmitz ein wahres Paradies fĂŒr ĂŒber 340 Brutvögel und das majestĂ€tische Graue Steppenrind. Besonders lohnenswert: ein Besuch des Parks zu Fuss, mit dem Fahrrad oder auf einer gefĂŒhrten

kultursommer Die OperettenbĂŒhne in Mörbisch – von der TribĂŒne aus ĂŒberblickt man den Neusiedlersee.

Wanderung (www.nationalpark-neusiedlerseeseewinkel.at). schlemmen und Degustieren Die Region ist bekannt fĂŒr ihre authentischen Produkte. Der Wein hat hier einen besonderen Stellenwert. Junge, innovative Winzer stellen Topprodukte her. Schlemmen mit Blick auf den See lĂ€sst sich in Purbach im «Kloster am Spitz». Der Wein kommt aus dem familieneigenen Weingut (www.klosteramspitz.at). Ebenfalls im StĂ€dtchen beïŹndet sich die schöne Kellerstrasse, wo draussen vor den Kellern gegessen, getrunken und gefeiert wird. Im Restaurant Taubenhobel in SchĂŒtzen erwarten ein bezaubernder Garten und Haubenkoch Walter Eselböck die GĂ€ste. Leckere Kleinigkeiten gibt es in der angegliederten, bistroĂ€hnlichen «Geisslerei». kati mOser

check-in anreise Flug Wien (www.swiss.ch). Mit Mietauto ca. 1 Std. bis Neusiedlersee hotels SchĂŒtzen: Relais & ChĂąteau «Taubenkobel», DZ mit GourmetfrĂŒhstĂŒck, p. P. ab EUR 90.– (www.tauben kobel.at); Halbturn: «Bliem’s Wohn. Reich», altes Winzerhaus, schöner Weinkeller, DZ, inkl. FrĂŒhstĂŒck, p. P. ab EUR 80.– ausïŹ‚ĂŒge Eisenstadt: Schloss EsterhĂĄzy, Restaurant Henrici (www.henrici.at), Vinothek Selektion Burgenland, Rust: «Stadt der Störche» infos Festspiele www.seefestspielemoerbisch.at, www.ofs.at infos Tel. 00800 400 200 00, www.austria.info

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en Guete

Pikant Sojasauce und Peperoni geben dem Fleisch die richtige WĂŒrze.

spitzenGenuss Ob GemĂŒse, Fisch oder Fleisch: Bei sPiesschen können Sie Ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Das Gebratene schmeckt daheim sicher genauso gut wie open-air.

rindïŹ‚eisch-spiessli zutaten (fĂŒr 4 Personen)

zutaten 4 RindshuftplĂ€tzli (je ca. 100 g), 1 rote Zwiebel, 1 gelbe Peperoni, 4 Holzspiesschen, 3 Esslöffel pikante Sojasauce, wenig Pfeffer, Bratbutter zum Braten, 1/2 Bund Pfefferminze. Vor- und zubereiten ca. 25 Min. PlĂ€tzli zwischen zwei Backpapieren leicht ïŹ‚ach klopfen, lĂ€ngs aufrollen, in vier Scheiben schneiden. Zwiebel achteln, Peperoni in StĂŒcke schneiden. Fleisch und GemĂŒse auf die Spiesse stecken (siehe Tipp). Bratbutter in

tiPP

Gewusst, wie Fleisch und GemĂŒse auf die Spiesse stecken, in eine weite Gratinform geben. Sojasauce darĂŒbergiessen, wenden, ca. 10 Min. marinieren, abtropfen, wĂŒrzen.

einer weiten Bratpfanne heiss werden lassen. Spiessli portionenweise beidseitig je ca. 2 Min. braten. Herausnehmen, abgetropfte Sojasauce darĂŒbergiessen, warm stellen. Pfefferminze fein schneiden, darĂŒberstreuen.

lachs-Brot-spiessli zutaten

(fĂŒr 4 Personen, ergibt ca. 8 stĂŒck) 350 g LachsïŹlet, graue Fettschicht entfernt, fein geschnitten, 100 g Brot vom Vortag, in warmem Wasser eingeweicht, gut ausgedrĂŒckt, zerzupft, 1 kleine Zwiebel, fein gehackt, 3 Esslöffel Dill, fein geschnitten, 1 Esslöffel Senf, 1 Teelöffel Salz, wenig Pfeffer, 8 Holzspiesschen, Öl zum Braten Vor- und zubereiten ca. 30 Min. Alle Zutaten bis und mit Pfeffer mischen, gut kneten, bis sich alles zu einer kompakten Masse verbindet. Masse in ca. 8 Portionen teilen, mit nassen HĂ€nden zu WĂŒrstchen formen, an Spiesschen stecken. Öl in einer weiten beschichteten Bratpfanne warm werden lassen, Spiessli bei mittlerer Hitze rundum ca. 6 Min. braten. ---------Dazu passen GemĂŒse, Reis und Sauerrahm.

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schweizer illustrierte 89


En Guete

Impressum Nr. 20, 102. Jahrgang. Erscheint montags Beglaubigte auïŹ‚age 198 660 Exemplare ISSN 0036-7362 abonnements-Dienst (telefon gratis) 0800 820 920 Mo–Fr: 7.30–18.00 Uhr, aboservice@ringier.ch Einzelverkauf einzelverkauf@ringier.ch Redaktion Schweizer Illustrierte, 8008 ZĂŒrich, Dufourstrasse 23, Tel. 044 259 63 63, Fax 044 259 86 22, info@schweizer-illustrierte.ch Internet www.schweizer-illustrierte.ch, www.online-kiosk.ch

Fisch-Satay ZutatEn

(fĂŒr 4 Personen, ergibt ca. 12 StĂŒck) 3 Esslöffel Rapsöl, 2 Esslöffel Brunnenkresse oder Kresse, fein geschnitten, 1 Bio-Zitrone, wenig abgeriebene Schale, 1/2 Teelöffel Salz, wenig Pfeffer, 250 g FischïŹlets (z. B. Goldbutt MSC), in ca. 2 cm breiten Streifen, 1 1/2 Esslöffel Zitronensaft, 1 Teelöffel Salz, wenig Pfeffer, 12 Holzspiesschen, 2 Esslöffel Rapsöl Vor- und zubereiten ca. 20 Min.

Öl, Brunnenkresse und Zitronenschale verrĂŒhren, wĂŒrzen. Je 2 Fischstreifen wellenförmig an Holzspiesschen stecken, mit Zitronensaft betrĂ€ufeln, wĂŒrzen. Öl in einer weiten beschichteten Bratpfanne heiss werden lassen, Hitze reduzieren, Spiessli beidseitig je ca. 3 Min. braten, mit Kresseöl bestreichen. ---------tipp Fisch-Satay in eine gelochte Steamerschale geben, ca. 3 Min. bei 90 Grad garen.

Rugeli-Spiessli ZutatEn

(fĂŒr 4 Personen)

4 SchweinsplĂ€tzli (z. B. NierstĂŒck, je ca. 100 g), 2 Esslöffel milder Senf, 1 Teelöffel Salz, wenig Pfeffer, 1 Zucchini, 2 KalbsbratwĂŒrste, 4 Holzspiesschen, 1 Esslöffel Bratbutter Vor- und zubereiten ca. 20 Min. PlĂ€tzli ïŹ‚ach klopfen, mit Senf bestreichen, wĂŒrzen. Von der Zucchini mit dem SparschĂ€ler lĂ€ngs dĂŒnne Streifen abschĂ€len, leicht ĂŒberlappend auf die PlĂ€tzli legen, lĂ€ngs in je 4 Streifen schneiden, KalbsbratwĂŒrste in je 8 Rugeli schneiden, mit je einem PlĂ€tzliZucchini-Streifen umwickeln. Je 4 Rollen an ein Spiesschen stecken. Bratbutter in einer grossen Bratpfanne heiss werden lassen. Spiessli rundum ca. 8 Min. braten.

GeschĂ€ftsfĂŒhrer Zeitschriften Urs Heller Chefredaktor Stefan Regez Stv. Chefredaktor Ueli Walther Bekanntgabe von namhaften Beteiligungen i. S. von Art. 322 StGB: AIO Group AG, cash zweiplus ag, Energy Schweiz Holding AG, Energy Bern AG, Energy ZĂŒrich AG, ER Publishing SA, Geschenkidee.ch GmbH, Goodshine AG, Infront Ringier Sports & Entertainment Switzerland AG, Investhaus AG, JobCloud AG, JRP Ringier Kunstverlag AG, 2R MEDIA SA, Pool Position Switzerland AG, Previon AG, Qualipet Digital AG, Ringier Africa AG, Ringier Digital AG, Sat.1 (Schweiz) AG, SMD Schweizer Mediendatenbank AG, The Classical Company AG, Ticketcorner Holding AG, Ringier Axel Springer Media AG, Ringier France SA (Frankreich), Ringier Publishing GmbH (Deutschland), Juno Kunstverlag GmbH (Deutschland), Ringier (Nederland) B. V. (Holland), Ringier KiadĂł Kft. (Ungarn), NĂ©pszabadsĂĄg Zrt. (Ungarn), Ringier PaciïŹc Limited (Hongkong), Ringier China (China), Ringier Vietnam Company Limited (Vietnam), Get Sold Corporation (Philippinen) Der nachdruck sĂ€mtlicher artikel und Illustrationen ist verboten. FĂŒr den Verlust nicht verlangter Reportagen ĂŒbernimmt die Redaktion keine Verantwortung.

abonnementspreise (inkl. 2,5 % MwSt.) Jahresabo CHF 199.– (Schweizer Illustrierte, al dente, SI GRUEN, SI SPORT, Auto Extra) Halbjahresabo CHF 106.– Vierteljahresabo CHF 57.– Gold-Jahresabo CHF 222.– (Schweizer Illustrierte und SI Style) ProïŹtieren Sie jetzt von dieser Power-Kombi inklusive oben erwĂ€hnter Sonderhefte Gold-Halbjahresabo CHF 118.– Schnupperabo CHF 25.– (11 × Schweizer Illustrierte und 3 × SI Style) Bestellen Sie ĂŒber die Gratis-telefonnummer 0800 822 922 oder unter www.online-kiosk.ch


GaultMillau Restaurant des Monats

prÀsentiert

Die Architektin? Tilla Theus. Der Raum: eine wunderschöne Symbiose aus Jung und Alt.

Gelernt ist gelernt: August Minikus kocht auch im neuen Restaurant fĂŒr 17 Punkte.

Die Gastgeber im hundertjÀhrigen «Mammertsberg»: August und Luisa Minikus.

Ein toller Hecht. Mit Erbsli!

«MAMMERTSBERG», FREIDORF TG Pech fĂŒr alle Arboner: August Minikus kocht jetzt in Freienberg. Die 17 Punkte hat er gleich mitgezĂŒgelt. Sie sind ihm auch an der neuen Adresse sicher. Das «MAMMERTSBERG» ist GaultMillaus «Restaurant des Monats» im Mai.

I

n der Ostschweiz gibt es ein neues Bijou. Das mehr als hundertjĂ€hrige Haus Mammertsberg hat Investor JĂŒrg Maurer total erneuert. Star-Architektin Tilla Theus hat eine wunderbare Symbiose aus Alt und Neu geschaffen. Passend zum edlen Äusseren wirken in der Gastronomie August und Luisa Minikus mit gewohnter Leidenschaft, die wir schon vom Römerhof Arbon kennen. Aus vier Miniaturen bestand das Amuse-Bouche: ein mehrschichtiges Lachstörtchen, Meerrettichschaum, frischer Lachs mit TapiokakĂŒgelchen und Gurkenschaum mit Felchenkaviar. Die erste Vorspeise, gebratener Hecht, servierte der Chef zusammen mit Saiblingmousse und konïŹertem Lachs, dazu ein paar Erbsli, junge zarte RĂŒebli und PĂŒree aus gelben PfĂ€lzer RĂŒebli, eine Geschmacks- und Farbensymphonie. Die Hum-

meressenz mit Jakobsmuschel, KefenstĂŒckchen und Dill war krĂ€ftig. Auf einem BlumenkohlpĂŒree, mit Safran gewĂŒrzt, lag der gebratene Heilbutt. Als Hauptgang gab es zwei dicke StĂŒcke eines Bio-KalbsrĂŒckens, den der Chef am StĂŒck gebraten hatte. Er war schön saftig. Weisse und grĂŒne Spargeln, belegt mit etwas Milchschaum, und Kartoffelbuchteln, ergĂ€nzten den Teller. Auf ihrem KĂ€sewagen hat Luisa Minikus vieles aus der Region, so etwa einen köstlichen BlauschimmelkĂ€se. Zum Dessert gabs ein StĂŒck Apfelbiskuit, Karamellglace und rote RhabarberstĂŒcke. Chef Minikus versteht es ausgezeichnet, mit Geschmacksnuancen, GewĂŒrzen, Farben und Formen zu spielen. Und seine Frau hat uns einmal mehr gute Weine glasweise zu den einzelnen Gerichten eingeschenkt. Besonders gefreut haben wir uns

ĂŒber den Rotwein vom katalonischen Gut Clos d’Agon, eine Assemblage aus Syrah, Cabernet Franc, Merlot und Cabernet Sauvignon, die viel Körper und doch eine gewisse Leichtigkeit hat. Das Ehepaar Minikus und sein ganzes Team in KĂŒche und Service sind toll gestartet im neuen Haus, und sie nehmen die bisherige Punktezahl 17 von Arbon ganz klar mit. 

Fotos HO

Weil ein Laib nicht aufs Brot passt.

Restaurant Mammertsberg Bahnhofstrasse 28 9306 Freidorf Tel. 071 455 28 28 Montag und Dienstag Ruhetag Visa, Eurocard/Mastercard, Maestrocard und Postcard www.mammertsberg.ch

Bestes aus Schweizer Milch

Emmi ChĂ€s Schiibe. Von cremig-fein bis wĂŒrzig-aromatisch. SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 91


Auto Dynamik pur Die sportlichen Linien machen den Jaguar F-Type zu einem absoluten Hingucker.

SCHON GEFAHREN: JAGUAR F-TYPE

Ein Jaguar geht auf Jagd Vor 52 Jahren wurde der legendÀre Jaguar E-Type erstmals am Genfer Autosalon vorgestellt. Seine Merkmale: LANGE HAUBE, KURZES HECK. Genau wie beim neuen Jaguar F-Type.

E

ndlich, 52 Jahre nach dem E-Type, bringt Jaguar mit dem F-Type wieder einen echten Sportwagen auf die Strasse. Das junge Raubtier, gezĂ€hmt im englischen Werk Castle Bromwich, wird aus dem KĂ€ïŹg gelassen. Der attraktive Zweisitzer ist auf der Suche nach Beute: Auf der Speisekarte stehen Porsche 911 oder Audi R8. Und der krĂ€ftige FĂŒnïŹ‚iterV8 der Topversion des F-Type könnte die Konkurrenz durchaus ins Schwitzen bringen. Leises Anschleichen ist damit freilich nicht möglich. Zu laut knurrt es aus dem Rachen des Jaguars, wenn der Fahrer den bronzefarbenen Startknopf in der Mittelkonsole drĂŒckt. Wird das Gaspedal durchgetreten, verwandelt sich das Knurren in ein heftiges Fauchen – und wird mittels Umstellen auf den

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Dynamikmodus noch verstÀrkt. Der F-Type macht sich auf die Jagd und sprintet innert 4,3 Sekunden auf 100 km/h. In vollem Lauf erreicht er die 300er-Marke. Neben viel Fahrspass bietet der F-Type aber auch eine auf-

Tolles Cockpit Im gut verarbeiteten und nobel wirkenden Innenraum steht der Fahrer ganz klar im Mittelpunkt.

regende Optik. Chefentwickler Peter Bingham: «Jaguar soll bei den Leuten wieder anders wahrgenommen werden. Als Auto, das wie ein echter Sportwagen aussieht – und sich auch so anfĂŒhlt.» So kommt der Roadster denn auch wahrhaft sportlich daher. Der grosse KĂŒhlergrill und die seitlichen LufteinlĂ€sse an der Front versorgen den bis zu 495 PS starken Motor mit Frischluft. Die Hitze, die sich im Betrieb anstaut, ïŹ‚immert aus den Kiemen der langen Haube. Das formschöne, kurze Heck wurde von den britischen Ingenieuren mit einem ausfahrbaren Spoiler ausgestattet, womit sich der F-Type ab 96 km/h noch fester in den Asphalt krallt. Ein weiteres schönes Detail: die versenkten TĂŒrgriffe, die beim DrĂŒcken der Funkfernbedienung aus der Karosserie herausschnellen. Keine Frage: Mit dem F-Type will sich Jaguar wieder auf dem Markt der Sportwagen festbeissen. Und dies könnte durchaus funktionieren, denn auch der Preis der britischen Katze ist im Vergleich zur Konkurrenz sehr attraktiv. ANDREAS ENGEL


CHEVROLET TRAX

US-Cityboy

Den kleinen, viel Platz bietenden SUV Trax gibt es mit 4x4- oder Frontantrieb und in drei verschiedenen Motorvarianten: 1,4-Liter-Turbobenziner, 1,6-Liter-Benziner oder 1,7-LiterTurbodiesel mit 115 bis 140 PS. Verglichen mit dem fast baugleichen Opel Mokka ist der Trax gĂŒnstiger und ab sofort ab CHF 21 900.– zu haben.

AUDI RS6 AVANT

Familienrakete

Zwar hat der neue RS6 weniger Hubraum und Leistung als sein VorgĂ€nger. Doch die 560 PS und 8 Zylinder und das höhere Drehmoment von 700 Nm sorgen dafĂŒr, dass der um 100 Kilo leichtere Audi den Sprint auf 100 km/h in 3,9 Sekunden absolviert – schneller als sein VorgĂ€nger. Den Sportkombi gibts ab Mitte Juni fĂŒr CHF 147 200.–.

Jaguar F-Type Betörend Der 4,47 Meter lange Roadster sieht von vorne und von hinten einfach gut aus.

 Motoren Benzin 340 bis 495 PS  0 bis 100 km/h 4,3 bis 5,3 s  Spitze 260 bis 300 km/h  Verbrauch 9,0 bis 11,1 l/100 km  CO2-Ausstoss 209 bis 259 g/km  Energieeffizienz-Kategorie G  Verkauf ab Anfang Juni  Preis ab CHF 89 500.–  Konkurrenten Aston Martin V8

Vantage, Audi R8 Spyder, Porsche 911 Cabrio u. a.

 Unser Urteil Jaguar hat mit dem

neuen F-Type ein Auto erschaffen, das noch zu reden geben wird. Gut 50 Jahre nach dem E-Type hat dieser Jaguar-Roadster wieder das Zeug zur echten Stilikone. Klasse Design, dazu ein toller Sound und passende Sportwagenleistungen – und das alles zu einem Preis, der verglichen mit den Konkurrenten aus Zuffenhausen oder Ingolstadt mehr als nur anstĂ€ndig ist.

BMW Z4

Premium-Roadster

Neben den Scheinwerfern mit integriertem LED-Band sind auch die Heckleuchten des Z4 aufgefrischt worden. Hinzu kommen elf neue Metallic-Lackierungen und neu gestaltete LeichtmetallrĂ€der. Die Motoren reichen vom 185 PS starken 4-Zylinder (CHF 49 990.–) bis zum 6-ZylinderTopmodell mit 340 PS (CHF 77 600.–).

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Horoskop WOCHE VOM 25. BIS 31. MAI 2013

Ende Monat verziehen sich die Wolken! Zum GlĂŒck verziehen sich die Wolken ab dem 27. Mai (Jupiter in Konjunktion mit Merkur und Venus). Die Lage sollte sich also bessern. FĂŒr wichtige Termine, VertrĂ€ge, eine Aussprache oder Einladungen usw. sollten Sie sich den 27. und 28. vormerken, fĂŒr eine Reise, ein Treffen hingegen ist der 31. ideal.

WIDDER 21.–30.3. Der 25. (Voll-

STIER 21.–30.4. FĂŒr das Problem mit einer Partnerschaft (privat oder beruïŹ‚ich) dĂŒrftesicheineLösungïŹnden(am25.oder 27.). Am 26. und 29. aber sind Sie ungedulFABIENNE digundnichtgeradeobjektiv.1.–10.5.Meist LOUVES 5. 5. 1986 neutral. Nur am 27. sorgt eine Nachricht fĂŒr gute Laune. Am 29. ziehen Wolken auf, der Rest der Woche sollte ruhig verlaufen. 11.–20.5. Mars in Ihrer Dekade stimuliert. Sie sind vital und dynamisch, gewinnen am 28. und 31. einen Vorsprung. Exzellent, um etwas gegen chronischeProblemezuunternehmen.Am26.und27.hingegen gehen Sie zu weit, stossen jemanden vor den Kopf.

KREBS 22.6.–1.7. Ihr AufwĂ€rtstrend

LÖWE 23.7.–1.8. Freunde unterstĂŒtzen Sie bei Projekten. Der Vollmond am 25. ist gĂŒnstig, Sie stehen im Mittelpunkt. Einige haben auch im Spiel ein glĂŒckliches HĂ€ndBERNHARD chen. Hektisch aber der 29. 2.–12.8. Sie RUSSI 20. 8. 1948 gehen ruhig Ihren Weg: am 25. amĂŒsieren Sie sich blendend, fĂŒhlen sich wohl im engsten Kreis. Ansonsten: neutral. 13.–23.8. Mars verleitet Sie zu riskanten Manövern, Sie sollten mehr auf Ihre Gesundheit achten (speziell am 27. und 30.). Sie feiern nach Herzenslust, erlebeneinLiebeshochundgewinnenSympathien(am26.und 28.). Auch beruïŹ‚ich gelingt Ihnen ein schöner Treffer.

WAAGE 24.9.–3.10. Sie kommen gut ĂŒber die HĂŒrden, der Vollmond am 25. ist gĂŒnstig fĂŒr eine Reise, eine Aussprache. Auch am 29. sind Sie auf Erfolgskurs, nur MATTHIAS am 27. zeigen sie sich dickköpïŹg. 4.–13.10. AEBISCHER 18. 10. 1967 Ruhige Woche. Gute Laune am 25. und 29., leichter Gegenwind am 27. Einzig die um den 4. Geborenen sind unter Druck, mĂŒssen neue Wege gehen. 14.–23.10. Superwoche! Sie sind im siebten Himmel, man liegt Ihnen zu FĂŒssen. Venus lĂ€sst manches Herz höher schlagen, Jupiter verspricht Entfaltung und Erfolg, speziell am27.und28.Beförderung?Aufstieg?Heirat,Nachwuchs?

SKORPION 24.10.–2.11. Sie ziehen

SCHÜTZE 23.11.–2.12.MitdemPartner kommen Sie derzeit schnell voran. Am 25. kommt es zum Vollmond in Ihrer Dekade;einigesindnervösundleichtreizbar.AnGILBERT genehm wird der 29., ideal fĂŒr ein Treffen. GRESS 17. 12. 1941 Hektisch:der31.3.–12.12.Meistneutral.Nur wĂ€hrenddesWeekendssindSieziemlichaggressiv,können nur schwer Ihre GefĂŒhle kontrollieren. Gute Laune hingegen am 29./30. 13.–21.12. Langeweile ist fĂŒr Sie ein Fremdwort:am27.,28.und30.sindSieinFlirtlauneundcharmanter denn je. Sie sind zu grosszĂŒgig, und einige werden zur Kasse gebeten (Strafzettel?). Gegenwind am 29.

WASSERMANN 21.–30.1. Sie haben alles im Griff. Der Vollmond am 25. ist exzellent, Sie sind Mittelpunkt des Geschehens, fĂŒhlen sich wohl im Kreis Ihrer THOMAS Liebsten. Am 29. mĂŒssen Sie Konzessionen JORDAN 28. 1. 1963 machen. 31.1.–9.2. Ruhige Woche. Am WeekendzeigenFreunde,dassaufsieVerlassist,unterstĂŒtzenSieam30.beieinemProjekt.Siehandelninstinktivrichtig.10.–19.2.VenusversprichtunbeschwerteStunden,Harmonie und Gleichklang (27., 28.). Besonders die vor dem 15.GeborenenerlebeneineSternstunde:Liebeshoch?Nur Mars nervt, verleitet Sie zu voreiligen Manövern (26., 30.).

FISCHE 20.2.–1.3.EinpositiverSaturn

mond) und der 29. sind gĂŒnstig fĂŒr eine Aussprache, einen Besuch, eine Reise. Sie sind genau auf dem richtigen Kurs. Nur am PEPE 27. sind manche zu aggressiv. 31.3.–9.4. LIENHARD 23. 3. 1946 Gute Laune am 25. und 29. Am 27. lassen Sie sich aber zu viel aufbĂŒrden, können nicht Nein sagen. Die um den 31. und 1. Geborenen werden mit VerĂ€nderungen konfrontiert, sind (am 26.) unter Druck. 10.–20.4. Alles klappt nach Wunsch! Man liegt Ihnen zu FĂŒssen, Sie erleben Sternstunden (28., 30.). Manchen gelingt ein Volltreffer: Gewinn? Versöhnung? Verlobung oder Heirat? hĂ€lt an. Vorhaben (von Ende 2012?) schieben Ihre Karriere an, besonders die um den 26./27. Geborenen schweben in höheren SABINA SCHNEEBELI SphĂ€ren, kommen ihren Idealen nĂ€her. 12. 7. 1963 Exzellent:der27.und31.2.–12.7.Siesindam 27. und 28. etwas unter Druck, sollten die RatschlĂ€ge Ihres PartnersodervonFreundenbefolgen.Sonst?Neutral.Nur dieumden2./3.GeborenenmĂŒssensichmiteinerUmstellung anfreunden. 13.–22.7. Ihre körperliche Verfassung ist beneidenswert, Sie sind kaum zu bremsen. Sportliche AktivitĂ€ten, Hobbys steigern Ihr WohlbeïŹnden (28., 31.).

STEINBOCK 22.–31.12. Was Sie

zurzeit beginnen, hat Hand und Fuss. Neue Projekte gelingen, oft verbunden mit Aufstieg, neuer Verantwortung. Freunde MARIA D. zeigen, dass auf sie Verlass ist (27., 28.). DIÉGUEZ 5. 1. 1982 1.–10.1.SiehabensicheinekleinePauseverdient. Am 27. und 28. sind Sie gut inspiriert und fĂŒhlen sich wohl, ansonsten neutral. 11.–20.1. Ihre körperliche Verfassung ist beneidenswert, Sie bauen den Vorsprung der letzten Tage weiter aus. GĂŒnstig, um etwas gegen chronische Beschwerdenzuunternehmen(z.B.am28.oder31.).Mehr Bewegung, regelmĂ€ssiger Sport sollte auf Ihr Programm!

Bilanz, ordnen Ihr Leben. Zugleich haben Sie eine gute Nase, manchmal (am 27. und 31.) einen sechsten Sinn. Einige erreichen LINDA ihre hohen Ziele, können einen Erfolg verFÄH 10. 11. 1987 buchen. 3.–12.11. Trotz allgemeiner Hektik gehen Sie ruhig Ihren Weg. Am 27. ïŹnden Sie im richtigen Moment die richtigen Argumente, am 29. aber legen Sie jedesWortaufdieGoldwaage.13.–22.11.SiehabendasGefĂŒhl, die ganze Welt habe sich gegen Sie verschworen (am 26.,30.).MarsinOppositionsymbolisierthitzigeDebatten (mit Partner?), am 28. hört man auf Ihre Argumente.

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ZWILLINGE 21.–31.5. Happy Birth-

day! Sie sind am 25. (Vollmond) nervös und reizbar, sollten dem Partner gegenĂŒber mehr Toleranz zeigen. Angenehmer sollte THIERRY der 29. werden (Reise? Neue Kontakte?). CARREL 23. 5. 1960 1.–10.6. Sie ruhen sich nach den Aufregungen der letzten Woche auf Ihren Lorbeeren aus, sind am 29. der Hahn im Korb. MissverstĂ€ndnisse sind am 25. möglich. 11.–21.6. Venus und Merkur signalisieren interessante Begegnungen und Herzklopfen (am 27., 28. und 30.). Niemand kann Ihrem Charme widerstehen, Sie erleben wahre Highlights. Einige treffen ins Schwarze (Superangebot?) JUNGFRAU 24.8.–2.9.IhreAusdau-

er und Ihre Anstrengungen (z.B. von Dezember?) zahlen sich aus, manchen winkt eine Anerkennung (27., 31.). Nur am 25. SOPHIA (Vollmond) sind Sie nervös und gereizt. LOREN 20. 9. 1934 Aufgepasst, FettnĂ€pfchen! 3.–12.9. Vorwiegend neutral. Ziemlich hektisch wird der 25., doch am 27. sind Sie auf dem richtigen Kurs. 13.–23.9. Es könnte anders kommen als erwartet, Sie sind vergesslich und zerstreut. Am26.und29.unterlĂ€ufteinigeneindummerFehler,oder SiewerdenzurKassegebeten.KomplikationenmitBehörden, mit Ihrem Chef? Physisch aber sind Sie in Bestform.

stĂ€rkt Ihnen den RĂŒcken, verleiht Ihnen Widerstandskraft (am 27. und 31.). Ihre KreativitĂ€t wird geschĂ€tzt, nur am 25. (VollEVA WANNENMACHER mond)und26.solltenSiesichnichtsvorma25. 2. 1971 chen, die Lage realistisch einschĂ€tzen! 2.–10.3. Meist neutral. Einzig am 26. sind Sie reizbar und nervös,am28.abergenauaufdemrichtigenKurs.11.–20.3. Mars schiebt Ihre Karriere an und verdoppelt Ihre KrĂ€fte (28.), doch Merkur signalisiert VerspĂ€tungen (am 27. und 31.).Vorsichtbeiwichtigen(ïŹnanziellen?)Entscheidungen oder Kontakten mit Vorgesetzten., speziell am 29.!

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DR. ELIZABETH TEISSIER

Das Wochenende dĂŒrfte hektisch werden. Nach dem Vollmond am Samstag (in der 1. Dekade SchĂŒtze) sind die kosmischen EinïŹ‚ĂŒsse am Sonntag explosiv: Dissonanzen zwischen Sonne und Neptun, zwischen Mars, Uranus und Pluto sowie zwei schwierige Saturnaspekte weisen verstĂ€rkt auf UnfĂ€lle, Explosionen, Erdbeben.


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Zitat zwischen Zahlen Die Zahlen sind durch Buchstaben zu ersetzen. Dabei bedeuten gleiche Zahlen gleiche Buchstaben. Bei richtiger Lösung ergeben die zweiten Buchstaben, von unten nach oben gelesen, und die fĂŒnften Buchstaben, von oben nach unten gelesen, ein Sprichwort, Teile davon (grĂŒn) das Lösungswort. ZAHLENSCHLÜSSEL &

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Kreuzwort-Chaos

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ZITAT ZWISCHEN ZAHLEN 1. Auster, 2. Hersch, 3. Ganove, 4. Ironie, 5. Norden, 6. Erregt, 7. Wuerde, 8. Renner, 9. Eriwan, 10. Wuseln, 11. Thurbo, 12. Hieven, 13. Cruise, 14. Immens, 15. Neblig, 16. Timbre, 17. Stoeck, 18. Ibidem, 19. Monaco, 20. Rohrer, 21. Arafat Lösungssatz: Arm ist nicht, wer wenig hat, sondern wer viel bedarf. Lösung: STIRN

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SCHWEIZER illustrierte ILLUSTRIERTE 97 schweizer


Party «Elefantenvisite» vor dem Auftritt in der Manege: Beat Richner beim Circus Knie auf der ZĂŒrcher Landiwiese.

Knie-Gala fĂŒr Kantha Bopha

Tierisch grosses Engagement Es ist ein bisschen wie ein Familientreffen. Wenn Dr. Beat Richner wie am Dienstag vergangener Woche zur Spendengala im Circus Knie lĂ€dt, treffen viele gute alte Bekannte aufeinander: Ärztekollegen, Familienmitglieder, langjĂ€hrige Spender. Und zu fast allen kann Beatocello eine Anekdote erzĂ€hlen. Er hat nun mal ein ElefantengedĂ€chtnis. Kein Wunder, haben die grauen Riesen es ihm angetan. «Ich bewundere ihre Intelligenz», sagt der 66-JĂ€hrige, als er ihnen kurz vor seinem Auftritt einen Besuch abstattet. Und ja, manchmal hĂ€tte er gerne ihre dicke Haut. Denn dass er bis heute um Geld betteln muss, obwohl seine KinderspitĂ€ler Millionen von kambodschanischen Kindern das Leben retten, das nagt an ihm. «Amerika, die Alliierten, all die LĂ€nder, die den 98 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

BĂŒrgerkrieg in Kambodscha erst möglich gemacht haben, mĂŒssten eigentlich jĂ€hrliche BeitrĂ€ge an Kantha Bopha zahlen», fordert er in der Manege – und gleichzeitig bedankt er sich bei den treuen Spendern aus der Schweiz und bei Familie Knie, die bereits zum 22. Mal die Gala fĂŒr Kantha Bopha ausrichtet. Das Publikum freut sich: «Richner ist einmalig!» Kispi-Chefarzt Martin Meuli bewundert dessen Selbstaufopferung, Jura-Chef Emanuel Probst seinen Durchhaltewillen. Orange-VR-PrĂ€sident Thomas Sieber erzĂ€hlt, dass ihn selten etwas so berĂŒhrt habe wie der RichnerDokumentarfilm «L’ombrello di Beatocello». Und Richners Ă€ltere Geschwister Anna-Regula und Christian verraten, dass der «kleine Beat» immer schon wusste, was er wollte – und das mit

viel Charme auch erreichte. Schon als Bub wollte er stets wissen, wer wie viel verdient – und was man dafĂŒr kaufen kann. Mit Zahlen weiss Beatocello noch heute zu beeindrucken: 800 000 ambulante und 150 000 stationĂ€re Patienten hat er 2012 in seinen fĂŒnf SpitĂ€lern behandelt, 60 Geburten und 60 Operationen verzeichnet er pro Tag. Bei diesen Zahlen geht ein Raunen durch die ZirkusrĂ€nge, und selbst dem schlechtesten Rechner wird klar: Dr. Richner braucht Geld – viel Geld! TEXT NINA SIEGRIST FOTOS HERVÉ LE CUNFF, MONIKA FLÜCKIGER

Spenden fĂŒr die «Stiftung Kinderspital Kantha Bopha, Dr. Beat Richner» können auf PC 80-60699-1 ĂŒberwiesen werden.

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Beatocello-Fan der ersten Stunde: KĂŒnstler Ted Scapa mit Enkel Mirko.

Geschwister Anna-Regu la und Christian Richner: «Beat hat schon immer umgesetzt, was er im Kopf hat.»

Kinderarzt und Stiftungsrat: Dr. Peter Studer, Partnerin GeneviĂšve Cattin.

Gala-StammgÀste: Hyundai-Boss Martin Parsons und Gattin Sunny.

PïŹ‚egefachfrauen und RichnerHelfer: Hanny Steiner, Margrit Bircher, Ruth BrĂŒgger (von r.).

BE ATOCELLO AU

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D Regisseur Georges Gachot verkauft an der Gala den neuen Richner-Film (erhÀltlich bei www.gachotsto re.com).

Prof. Oliver Kretschmar, Gattin Sabine. Er operiert bei Richner.

Jura-Chef Emanuel Probst mit Tochter Kristina.

HELFER MIT HERZ

Familie Knie, Franco senior und junior mit Linna und Chris Rui, unterstĂŒtzt Richner seit ĂŒber 20 Jahren.

Ärztepaar Martin und Claudia Meuli mit Nichten Chiara (l.) und Michelle Orange-VR-PrĂ€sident Thomas sowie deren Mutter Gabriela Muri (r.). Sieber mit Ehefrau Lydia.

Der alte und der neue StiftungsprÀsident: Alfred Löhrer (r.) und René Schwarzenbach.

StiftungsrÀtin Susanna Cohen Straka (l.) mit Tina Biotti.

Kispi-Direktor Felix Sennhauser mit Ehefrau Christine.

Die MedienproïŹs Peter RothenbĂŒhler (l.) und Stefan Regez.

Bankier Hans G. Syz mit Ehefrau Bea und Tochter Bigna.

Barbara Frey mit ihrer Cousine Beatrice Aporta (l.). SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 99


Party

Bösewicht und Kommissar: Die Schauspieler Anatole Taubman (l.) und Stefan Gubser.

Gipfeltreffen: ein Ball fĂŒr StadtprĂ€sidentin Corine Mauch, das Mikrofon fĂŒr den höchsten Fussballer Sepp Blatter.

75. Blue Stars/ p FIFA Youth Cu

Sonnig: Fussballlegende Köbi Kuhn, Stadtrat Gerold Lauber, FifaDirektor Walter De Gregorio (v. r.).

Die schönsten Sterne des Fussballs Bobby Moore, Helmut Haller, David Beckham, Gerard PiquĂ© – in der 75-jĂ€hrigen Geschichte des Blue Stars/Fifa Youth Cup geben die Grössten der Grossen ihre Visitenkarte ab. Stossverkehr an Auffahrt auch auf der Strasse: Die ZĂŒrcher StadtprĂ€sidentin Corine Mauch kommt mit dem Rad. Alex Frei muss in der blauen Zone parken. Manchester-UnitedLegende Sir Bobby Charlton erteilt dem Turnier aus der Heimat den Ritterschlag: «Der Youth Cup ist das beste Juniorenturnier der Welt.» Klubkollege George Best schrieb seinen Eltern 1964 aus ZĂŒrich: «Das Essen ist nicht so gut, aber die ZĂŒrcher Girls sind fabelhaft.» Der höchste Fussballer der Welt, Fifa-PrĂ€sident Sepp Blatter, jagte einst Tore statt MĂ€dchen – 1955 als brandgefĂ€hrlicher StĂŒrmer des

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FC Siders. Noch immer hadert er mit dem Turnierausgang: «Wir haben den Halbfinal nur wegen einer schwachen Schiedsrichterleistung verpasst», sagt er am VIP-Empfang im Muraltengut. Keine grundsĂ€tzlichen Probleme mit den Unparteiischen hat Schauspieler Stefan Gubser: «Ich schaue Fussball wegen der Schönheit des Spiels.» Kollege Anatole Taubman ist weniger neutral: «Manchester United for ever!», sagt er in einer flammenden Rede – und plant dabei ĂŒber den Tod hinaus: «Ich will im Old Trafford begraben werden.» TEXT THOMAS RENGGLI, FOTOS KURT SCHORRER

PARTY-RATING

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«Where Stars are born» – das Motto ist kein leeres Versprechen.

Handarbeiter: Ex-Nati-Keeper Jörg Stiel ehrt FCZ-Youngster Thierry Ursprung als besten Goalie.


SI-Journalistin Sarah Meier (l.), Buchinger-Klinik-Chef Raimund Wilhelmi, Conny Kissling. Auf Augenhöhe? GC-PrĂ€sident Andre DosĂ© (l.) und FCZ-PrĂ€sident Ancillo Canepa. AmĂŒsiert sich köstlich: Moderatorin Barbara Schöneberger. Top-Golferin Sheila Gut-Lee mit ihrem Ehemann Mike Gut.

CĂŒplis, O-Saft und Millionen

Alt-Hoppers: Ricardo Cabanas (l.), Marcel Koller und Johann Vogel spielten einst am Youth Cup.

Deutsch-neuseelĂ€ndische Begegnung: Otto Rehhagel (l.) und Wynton Rufer. Ehrengalerie mit Dame: Die frĂŒheren Fussballgrössen David Sesa, Ruedi Elsener und Mario Cantaluppi (v. l.). TITELV ERTEI

DIG ER

Eröffnung der ue Vainard-Boutiq

Sie lacht herzhaft, mit einem CĂŒpli in der Hand. Die deutsche TV-Frau Barbara Schöneberger ist Stargast bei der BoutiqueZurĂŒck aus Rio: Silvia Affolter eröffnung des edlen Juwelenriesen Vainard zeigt ihren tollen Wellenritt. letzte Woche in ZĂŒrich. Zeitweise trĂ€gt sie Schmuck im Wert von ĂŒber einer Million Franken. «Ich könnte alles hier nach Hause nehmen, die Luft ist nach oben offen», schwĂ€rmt sie von den handgefertigten Produkten. Nur bei der Arbeit trage sie Ringe an Ohr und HĂ€nden. «Die 22 Jahre alten Ohrringe meines ersten Freundes – mein erster Schmuck – habe ich immer noch.» In «Baur au Lac»-Chef der Schweiz fĂŒhlt sie sich wohl: «Ein TraumWilhelm Luxem (r.), land! Alles so sauber, alle so pĂŒnktlich!» VorgĂ€nger Michel Miss Schweiz Alina Buchschacher Rey, Gattin Viviane. weiss ebenfalls noch ganz genau, welches ihr erstes SchmuckstĂŒck war: «Ein Collier, das mir mein Vater, als ich 15 war, geschenkt hat.» WĂ€hrend sich Ex-Skiakrobatin Conny Kissling an einen ĂŒblen Schmuckdiebstahl bei einem Wohnungseinbruch Miss-Finalistinin ZĂŒrich erinnert, zĂŒckt Unternen Sandra nehmerin Silvia Affolter ihr iPad: Marjanovic (l.) «Ich komme gerade aus Rio. Beim und Pamela Wellenreiten habe ich es erstmals Ljubas. geschafft, geschafft, einige Minuten auf dem Brett zu stehen.» TEXT ANDRÉ HÄFLIGER, FOTOS BRUNO VOSER

FC ZĂŒrich ie Junioren des Überragend: D ten Mal ei zw rnier zum gewinnen das Tu er. eff tr en Geg in Folge – ohne

PARTY-RATING

Miss Schweiz Alina Buchschacher.

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HochkarÀtiges wird glanzvoll prÀsentiert, aber auch streng bewacht bewacht!!

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Party

Regisseur Samir (l.) zeigt, wie sehr er Schauspieler Mike MĂŒller mag.

Premiere «Der grosse Kanton»

KĂ€se, KĂŒsse und viele Lacher

Sie amĂŒsieren sich köstlich: die Appenzeller-KĂ€se-ReprĂ€sentantin in der Tracht und Viktor Giacobbo. Der TV-Star sorgt fĂŒr die Lacher an der Premiere seines ANDRÉ HÄFLIGER neuen Kinostreifens MITTENDRIN! «Der grosse Kanton» letzte Woche in ZĂŒrich. Die Filmidee, Deutschland an die Schweiz als 27. Kanton anzuschliessen, kommt gut an bei den knapp 200 GĂ€sten. «Eine Debatte, die mit viel Ironie, Humor und Zeitgeschichte gefĂŒhrt wird», attestiert Ex-Banker Oswald GrĂŒbel. Die Filmemacher Fredi M. Murer und Rolf Lyssy loben die «hohe QualitĂ€t von Witz und Ironie». SĂ€nger Endo Anaconda, die Schauspielerinnen Hanna Scheuring und Sabina Schneebeli sowie Satiriker Patrick Frey und Giacobbos «Late Night»Partner Mike MĂŒller haben sich allesamt «köstlich amĂŒsiert». Regisseur Samir empïŹehlt die satirische Dokumentation fĂŒr einen «tollen Juxabend im Kino». Einer schliesslich bringt es auf den Punkt: «Die Nuancen sind so fein gestreut, dass aufmerksames Zuhören unabdingbar ist», sagt «Tagesschau»Sprecher und Bald-Londoner Urs Gredig am Schluss. FOTOS BRUNO VOSER PARTY-RATING

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Viel Lob fĂŒr Giacobbo und WaldAbschalten! burger – kein Film zum Abschalten!

HĂ€ïŹ‚iger HĂ€ïŹ‚iger bloggt! Lesen Sie, bei wem letzte Woche der Blitz einschlug. www.schweizer-illustrierte.ch

Geschafft! Viktor Giacobbo bringt an der Filmpremiere in ZĂŒrich alle zum Lachen.

Liebevolle Blicke: Ex-Banker Oswald GrĂŒbel, Partnerin Renate HĂ€usler.

Schriftsteller Adolf Muschg mit seiner Frau Atsuko.

Nationalrat Bastien Girod mit Gattin Ellen Tkatch.

«Der grosse Kanton»-Produzentin Ruth Waldburger, Schauspieler Stefan Gubser.

Zigi-Pause: SĂ€nger Endo Anaconda.

EU-ReprÀsentant Michael Reiterer, Gattin Norgart.

Filmemacher Fredi M. Murer, Ehefrau Adina.

Ab August in London: «Tagesschau»Mann Urs Gredig, Ehefrau Marion.

Die Filmregisseure Andres BrĂŒtsch (l.) und Rolf Lyssy beim Fachsimpeln.

Komiker Fabian Unteregger (Mitte), Thomas (l.) und Volker Martins (Oropax).

Schauspielerin Hanna Scheuring (l.); SĂ€nger Seven (r.).

Architektin Gret Loewensberg (l.), Satiriker Patrick Frey, Schauspielerin Sabina Schneebeli.

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Erster Todestag

«Kurt, wir vermissen dich» Vor einem Jahr erlag KURT FELIX seinem Krebsleiden. In einer emotionalen Sondersendung des SWR erinnern sich Freunde und Wegbegleiter an den beliebten TV-Moderator. BIRGIT SCHROWANGE

Moderatorin «Extra – das RTL-Magazin» «Ich habe Kurt Felix sehr bewundert. Er war ein sehr warmherziger Mensch. Es ist ein grosser Verlust, dass er gestorben ist. Ich fand es beeindruckend, wie er mit seiner Krankheit umging. Mit viel WĂŒrde und immer noch viel Humor.» Moderator Sat.1 – Talkshow «Kerner» «Ich ordne ihn bei den Allergrössten ein. FĂŒr mich war er der perfekte Gastgeber. Ein Moderator im besten Sinne. Jemand, der anderen die BĂŒhne ĂŒberlĂ€sst.»

ROLAND KAISER

Entertainer Felix im WilhelmTell-KostĂŒm bei «Wetten, dass ...?», 1988 in Basel. THOMAS GOTTSCHALK Entertainer

«Kurt Felix ist fĂŒr mich das Sinnbild des freundlichen Fernsehonkels, bei dem man weiss: Da geschieht niemandem ein Leid. Egal, wer da reingelegt wird, am Ende ist immer Friede, Freude, Eierkuchen.»

Gute Freunde Mit Karl Dall und dessen Familie pïŹ‚egte Kurt Felix engen Kontakt. KARL DALL Moderator, SĂ€nger, Komiker

«Sein Lebenswerk, das bleibt fĂŒr immer. Jedesmal, wenn ich ihn am Fernsehen sehe, freue ich mich unendlich. Aber es macht mich auch traurig, weil er nicht mehr unter uns ist.»

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SchlagersĂ€nger «Kurt hatte die Gabe, hinter der Kamera eine sehr ernsthafte Person zu sein. Ein kluger, sehr gedankenvoller Mensch. Durch seinen Tod ist nicht nur ein grossartiger Mensch, sondern auch ein grossartiger Fernsehmann gegangen.» MAREILE HÖPPNER

Moderatorin Boulevardmagazin «Brisant» «Er hatte etwas, was im Fernsehen selten geworden ist. Er hatte diese WÀrme und dieses Leuchten. Kurt Felix liess man in sein Herz, und diesen Platz hat er behalten. Wer das schafft, der ist ein ganz Besonderer.»

KAI PFLAUME

Moderator «NDR Talk Show» «Kurt war ein wunderbarer Mensch und ein wunderbarer Kollege. Man sah in jedem Lebensmoment, wie viel Spass er in seinem Beruf hatte. Er war immer mit voller Leidenschaft bei der Sache.»

Fotos Marc Welti / 13Photo, Peter Bischoff, Erwin Schneider / Schneider-Press, Eventpress Adolph, Patrick Becher / Star Press, Jens Hartmann, A-way (2),

JOHANNES B. KERNER


Leser schreiben

Ich liebe meinen Mami-Job! Notabene: WertprĂ€mie statt HerdprĂ€mie, SI 18/2013 Das ist ein genialer Bericht von Chris von Rohr! Ich bin selber Vater von drei Kindern, und wir verzichten auf so einiges, um diese selber zu erziehen, auch wenn es manchmal anstrengend ist. Was nĂŒtzt all der Luxus, wenn man dafĂŒr die eigenen Kinder nicht ertrĂ€gt? Patrick Purpura, per E-Mail Wie recht Sie haben, mit jedem Wort! Vielen Dank, lieber Chris von Rohr. Mamis und Papis, die zu Hause bleiben, sollen auch vom Steuerabzug proïŹtieren können. Ich liebe meinen Mami-Job! Nicole Wild, per E-Mail Der Artikel spricht mir aus der Seele. Es ist wunderbar, dass Chris von Rohr die Arbeit von Hausfrauen und HausmĂ€nnern so schĂ€tzt. Den Satz: «Wenn schon Betreuungsgeld verSCHREIBEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Schweizer Illustrierte, Leserbriefe, Dufourstrasse 23, 8008 ZĂŒrich, Fax 044 259 86 22, E-Mail info@schweizer-illustrierte.ch Anonyme Zuschriften werden nicht veröffentlicht. Die Redaktion behĂ€lt sich vor, Briefe zu kĂŒrzen.

teilt wird, dann bitte schön sozial auch an die Daheimgebliebenen!», ïŹnde ich super. Es freut mich sehr, dass die SI einen Kolumnisten wie Chris von Rohr hat. Ursula Jeitziner, per E-Mail Ist dieser Beitrag eigentlich Satire? Soll das etwa lustig sein? So laut, wie Sie poltern, sollten Sie sich auch dafĂŒr einsetzen, dass die TieïŹ‚Ă¶hne angehoben werden. Wer – vereinfacht gesagt – fĂŒr Kinderkrippen ist, will damit nicht die MĂŒtter bestrafen und sie in die Fabriken prĂŒgeln, sondern Familien im TieïŹ‚ohnsegment den tĂ€glichen Kampf im Rappenspalten erleichtern. Ich habe meine Kinder mit VergnĂŒgen selber erzogen. Aber ich habe schon Eltern gesehen, die haben so wenig Fantasie, dass ihre Kinder in TagesstĂ€tten nur proïŹtieren können. Das Herumgeschiebe ïŹndet im Leben sowieso statt. Und wer sich von klein auf daran gewöhnt hat, kommt im spĂ€teren Leben besser damit zurecht. Gisela Egli-Zemp, per E-Mail Auch ich gehöre zu diesem sogenannten Auslaufmodell Mama – und habe es noch keine Sekunde bereut, voll und ganz fĂŒr meine zwei wunderbaren Kinder da zu sein. Es ist kein Verzicht auf eine Karriere, sondern ein RiesenglĂŒck, mein Kind grosszuziehen. Dies vergessen heutzutage sehr viele Eltern. Sie wollen einfach alles haben, ohne irgendeinen Kompromiss einzugehen. Mir zerreisst es fast

das Herz, wenn ich daran denke, dass bereits ungeborene Babys in Kinderkrippen angemeldet sind. Deshalb ïŹnde ich es eine Schande, dass nicht auch die Daheimgebliebenen von einem Steuerabzug proïŹtieren dĂŒrfen. Nadine Sieber, per E-Mail

Ein feinfĂŒhliger Text Adieu, MĂ€rlikönigin!, SI 19/2013 Ich gratuliere der Schweizer Illustrierten dazu, wie sie zwei aussergewöhnliche Persönlichkeiten der Schweiz verbindet: Arthur Cohn hat in seiner immer wieder bewundernswerten Art ein feinfĂŒhliges Zeugnis abgegeben ĂŒber die uns allen ans Herz gewachsene und dort verbleibende Grande Dame Trudi Gerster. Danke! Arnulf Schircks, per E-Mail

Willi

«Auch wenn Ihnen das Land frĂŒher gehört hat, in diesem OutïŹt haben Sie auf unserem Golfplatz nichts zu suchen!»


Auf einen Espresso mit FRANK A. MEYER UND MARC WALDER

Über die Angst beim Lösen des Trambilletts

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eine unterentwickelte Spezies. Denn obwohl es ihre wichtigste Aufgabe sein sollte, ist es ihnen bis heute nicht gelungen, elektronische und digitale Kommunikation in eine Sprache zu ĂŒbersetzen, die einen spontanen und schnellen Zugriff ermöglicht – ohne Trainingsaufwand. Das gilt sogar fĂŒr Laptops, die so oder Ă€hnlich immerhin schon seit dreissig Jahren auf dem Markt sind. ErzĂ€hlen Sie! Ich stelle fest, dass sogar HelpdeskSpezialisten, wie sie heute jede grössere Firma zur UnterstĂŒtzung ihrer Mitarbeitenden braucht, sich mit deren Programmierung Ă€usserst schwertun. Das stimmt. Allerdings ist ein Laptop oder ein Smartphone eben mittlerweile ein hochkomplexes GerĂ€t. Geschenkt, lieber Marc Walder! Der Ehrgeiz der GerĂ€teanbieter mĂŒsste es sein, dass ihre Programme zu lesen sind wie unsere Sprache, also zugĂ€nglich fĂŒr jeden Konsumenten. Dies aber hat in der ganzen weltumspannenden Computerindustrie bisher niemand geleistet. WofĂŒr spricht das Ihrer Meinung nach? Es ist Ausdruck unserer zunehmend menschenunfreundlichen Menschenumwelt. Einst genossen wir am Billettschalter das LĂ€cheln einer Dame oder den freundlichen Blick des Schalterbeamten. Beides immerhin kurze menschliche Begegnungen.

Und jetzt? Jetzt sind die Gesichter weg. Die glatten jungen und die faltigen alten. Auch die Augen sind weg, in die wir schauten, und damit sind die Gedanken weg, die wir uns vielleicht einige Sekunden lang ĂŒber einen Menschen machten, der uns das Billett verkaufte. Es ist nur eine Frage des Aufwands, den das Unternehmen betreiben möchte. Automaten können viel und sparen Geld. Das bezweifle ich doch sehr. FrĂŒher gab es beispielsweise den Trambilletteur hinter seinem PĂŒltchen. Er ĂŒbersah den ganzen Wagen und schuf Sicherheit allein durch seine PrĂ€senz. Heute herrscht Unsicherheit, auch Unsauberkeit. Tram und Bahn benötigen deshalb Sicherheitspersonal in finsteren Uniformen, teilweise bewaffnet und bedrohlich, oft auf inakzeptable Weise autoritĂ€r. Ihr Fazit? Automaten sind teurer als die Menschen, die uns teuer waren, wie wir jetzt, wo sie uns fehlen, feststellen mĂŒssen. Die Menschenwelt wird menschenleer. ---------Marc Walder, 47, ist CEO der Ringier AG Frank A. Meyer, 68, arbeitet als Journalist im Hause Ringier. Er lebt in Berlin

Ihre Meinung interessiert uns: Diskutieren Sie mit – auf www.schweizer-illustrierte.ch

Foto Thomas Buchwalder

Sagen Sie mal, Frank A. Meyer, fahren Sie eigentlich ab und zu mit dem Tram, dem Bus oder der Bahn? In ZĂŒrich oder Berlin oder wo auch immer Sie gerade sind? Selten. Ich habe Schwellenangst. Angst? Wovor denn? Ich muss ein Billett lösen. Und? Das ist ein zeitraubender Vorgang. Die Automaten mit ihren Knöpfen, Tasten und Displays, mit technisch formulierten Bedienungsanleitungen, mit Karten und Tarifen erfordern besondere Aufmerksamkeit. FĂŒr einen Intellektuellen wie Sie sollte das doch kein Problem sein. Es geht hier wohl zuallerletzt um Intellekt. Es geht um Technik, verwirrende, aber im Prinzip banale Technik. In den zwanzig, dreissig Sekunden, in denen ich ein Billett lösen will, stehen mir diese schlichten FĂ€higkeiten nicht zur VerfĂŒgung, ich will sie auch gar nicht zur VerfĂŒgung haben. Ein Billett zu lösen, muss die einfachste Sache der Welt sein. Sonst haben die Programmierer ihre Aufgabe verfehlt. In der Tat ist es nicht immer einfach, die Automaten korrekt zu bedienen 
 
 besser gesagt: sie zu entschlĂŒsseln. Besonders schwierig ist es fĂŒr Menschen, die anderes im Kopf haben und sie nicht tĂ€glich benutzen. Aber warum ist das so? Programmierer programmieren fĂŒr Programmierer. Ich halte sie allmĂ€hlich fĂŒr




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