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Nr. 13 / 25. März 2013 / CHF 4.90

CHRISTIAN STUCKI Der Schwinger wird Teilzeit-Hausmann!

LINDSEY VONN & TIGER WOODS OSKAR FREYSINGER Seine Frau Ghislaine ist seine Geheimwaffe

MIT SI GRUEN r TV-Frau Monika Schäre steht auf lokale Produkte

Gefährliche

LIEBE

SEXSUCHT, EHRGEIZ, RUHM Die Skikönigin und der Golf-Milliardär sind ein Paar – kann das gut gehen?



100 DIE GOTTE IST DA!

Stéphanie von Monaco besuchte Gottemeitli Chanel Knie und Hund Magic in Rapperswil.

Inhalt Heft 13 25. März 2013 Titel

16 Lindsey Vonn & Tiger Woods Alles zur Liebesgeschichte des Jahres! 24 Maya Onken Kann das gut gehen?

Leute

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EINEIIGE ZWILLINGE

95 Jahre! Hans und Ernst Liniger erinnern sich gern an früher: «Die Lehrer haben uns nie verwechselt. Leider!»

5 Editorial von Stefan Regez 7 Tanja & Emma Grandits So punktet die süsse Tochter der Spitzenköchin 8 Menschen Sonia Kälin, Frank Baumann, Samih Sawiris, Monika Schärer, Anatole Taubman, Philipp Fankhauser, Nicola Spirig, Ruedi Lüthy, Elisabeth Kopp, Sophie Hunger, Papst Franziskus, Benedikt XVI., Anne Hathaway 26 Christian Stucki Das ist Xavier! Der Schwinger im Baby-Glück 38 Miss Schweiz Die lange Nacht der Mode. Parade der 19 schönsten Frauen 52 Federica de Cesco Leidenschaftlich. Zu Hause bei der Autorin in Luzern

Politik

30 Oskar Freysinger Er mischt die Zauberformel auf. Wie der Polit-Star aus dem Wallis wirklich tickt

Volksmusik

40 Fredy Wallimann Naturnah. Er ist das Herz des Jodlerklubs Wiesenberg

Homestory

44

BERN STATT NEW YORK

Nach Jahren am Broadway ist Schauspielerin Isabelle Flachsmann in die Schweiz zurückgekehrt. Und glücklich.

44 Isabelle Flachsmann So lebt die Filmgattin von Beat Schlatter in Bern

Reportage

46 Nikolaj Nielson Wie Begleithund Kalle den an einer bösartigen Epilepsie leidenden Buben im Alltag überwacht

Abo-Service 0800 820 920 Redaktion: Dufourstrasse 23, 8008 Zürich, Tel. 044 259 63 63, E-Mail info@schweizer-illustrierte.ch, www.schweizer-illustrierte.ch

40

NATURJODEL Kompo-

Gesellschaft

50 Hans & Ernst Liniger Die gebürtigen Berner erzählen vom Zwillingsleben

nist Fredy Wallimann weiss, wem er seine Melodien zu verdanken hat: «Es ist eine Gabe Gottes.»

Shopping

59 Das Magazin für lustvolles Einkaufen Mode, Style, Electronics

Check-up

69 Glaukom Der grüne Star entwickelt sich äusserst heimtückisch 70 Heilfasten Mehr als Ferien für Magen und Darm: eine Reise zu sich selbst! 72 So fasten Sie richtig Molke-, Saftoder Basenkuren: die fünf Tipps

Die Besten

52

Weekend

Federica de Cesco stark wie die jungen Frauen in ihren Büchern. Und: Sie wünscht sich Nachahmerinnen!

73 Das Schweizer Kulturmagazin Kunst, Musik, Bücher, Filme

79 Freizeit, geniessen, rätseln En Guete, GaultMillau, Reisen, Spiele

JUGEND-IDOL Mit 75 ist

Party

100 Knie-Premiere Überraschende Gäste. Atemberaubende Nummern 102 Filmpreis Stars und Sternchen. Glamouröse Quartz-Gala in Genf 103 Feldschlösschens Osterschoppen Prominente im Berner Kursaal

Und …

57 Notabene von Peter Bichsel 106 Auf einen Espresso mit Frank A. Meyer und Marc Walder 90 Impressum 96 Horoskop 104 Leserbriefe

Auch auf dem iPad Die Schweizer Illustrierte digital: mehr Stars, mehr Schweiz. Jede Woche aktuell.

Titel Tiger Woods / Lindsey Vonn / HO / Reuters, Thomas Buchwalder, Sedrik Nemeth für L’illustré, Christoph Köstlin für SI GRUEN (kl. Foto); Inhalt André Häfliger, Kurt Reichenbach (3), Remo Nägeli, Nicole Bökhaus

46

RÜHREND Begleithund

Kalle überwacht sein 2-jähriges Herrchen Nikolaj Tag und Nacht. Und rettet so dessen Leben.

Tägliche News online Mehr News, mehr Bilder: www.schweizer-illustrierte.ch

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Editorial 25. März 2013

Stefan Regez, Chefredaktor

Im Rampenlicht Neues Traumpaar? Lindsey Vonn und Oskar Freysinger Der SVP-Nationalrat

Foto Dukas/Bestimage

Tiger Woods. Im Wirtschaftsjargon würden wir von einer Megafusion reden. Der passende Filmtitel wäre «Beauty and the Beast». Und chemisch gesehen, handelt es sich um eine ziemlich explosive Mischung. Oder passen die Skirennfahrerin und der Golfspieler doch zusammen wie Pech und Schwefel? Die persönliche Vorgeschichte der zwei US-amerikanischen Superstars lässt nicht nur Gutes vermuten. Hier der sexsüchtige Tiger Woods, da die depressive Lindsey Vonn. Beziehungscoach und Autorin Maya Onken sagt im SI-Interview: «Als Single ist es schon schwierig, mit dieser psychischen Ausrüstung ein befriedigendes Leben zu führen. Als Paar verdoppeln sich die Schwierigkeiten.» Lindsey Vonn lernte ich vor knapp zwei Jahren kennen, ich durfte an einer Preisverleihung in Brienz die Laudatio auf sie halten. Und erlebte sie als sehr sympathische, charmante, attraktive Frau. Tiger Woods kenne ich nur aus den Medien, mein Bild von ihm ist stark getrübt. Und daher kann ich diese Beziehung nicht ganz nachvollziehen. Wir haben Jürgen Kalwa, Autor des Buches «Tiger Woods. Charisma für Millionen», um einen Einblick ins Leben des neuen Traumpaars gebeten. «Kann sie den Tiger zähmen?» – ab Seite 16.

und Gymnasiallehrer ist mit seiner glanzvollen Wahl in den Walliser Staatsrat auf dem Polit-Olymp angelangt. Es ist auffällig, dass das Wallis immer wieder solche Ausnahmepolitiker hervorbringt. Der frühere SP-Präsident Peter Bodenmann zum Beispiel. Er war der Einzige, der seinerzeit auf Augenhöhe mit Christoph Blocher politisierte und mit seinen Ideen die Schweiz prägte. Oder auch alt Bundesrat Pascal Couchepin (FDP), ein Staatsmann französischen Zuschnitts, den wir in der Deutschschweiz einfach nie recht verstanden haben. Gemeinsam ist allen drei, dass sie sich im Wallis gegen die CVP-Übermacht durchgesetzt haben. Darüber hinaus bringt Freysinger einiges mit, um tatsächlich in der Liga von Bodenmann und Couchepin mitzuspielen: Er ist charismatisch, eloquent (perfekt trilingue: Französisch, Deutsch und Wallisertiitsch), humorvoll, unkonventionell (nicht nur wegen seines Rossschwanzes) und politisch erstaunlich unabhängig (aber zuweilen auch übers Ziel hinausschiessend). «Im Grunde bin ich weder links noch rechts, sondern ein Anarchist.» Dass diese Haltung offenbar ankommt, überrascht im Wallis nicht. Ob sie fürs Amt des Staatsrates geeignet ist, muss sich noch weisen. Doch Freysinger dürfte auch diese Kurve kriegen. «Oskar gibt den Takt an» – ab Seite 30. Ich wünsche Ihnen gute Unterhaltung mit Ihrer Schweizer Illustrierten!

«Kein gut gehütetes Geheimnis, aber ja, ich bin mit Tiger Woods zusammen»: Skikönigin Lindsey Vonn und der Golf-Milliardär sind ein Paar. SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 5



Menschen

TANJA & EMMA GRANDITS

Fotos Nicole Bökhaus / frozengrace.com

Samt Aug und Ohr! Sie hat 365 Tage im Jahr Ostern! Emma mit Mia, einem ihrer drei Zwerghasen.

Osterhasen dürfen auch pinke Ohren tragen. Zumindest die aus Teig. Emma, 6, backt mit ihrem Mami, der 17-Punkte-GaultMillauKöchin Tanja Grandits, 43, kunterbunte Guetsli. Ein rotes Herz auf die Brust gedrückt, zwei Augen aus Zuckerguss unter die Löffel … Dass die Fotografin nichts isst, was Augen hat, macht die kleine Emma gwundrig. «Vegetarierin? Kannst du dann meine Guets-

lihasen gar nicht essen?» Wäre ja bitterschade um die farbige Pracht. Tanja Grandits liebt es, ihrer Tochter in der Küche ihres Restaurants Stucki zu zeigen, wie Leckeres entsteht. Ihre gemeinsamen Lieblingsrezepte verraten die beiden exklusiv auf www.vzug.ch/lifestyle. Eine Mitteilung noch an den Osterhasen: Im Osternest bevorzugt Emma einen Hasen aus rabenschwarzer Schoggi. YVONNE ZURBRÜGG SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 7


Menschen

SONIA KÄLIN

Vom Ring in die Robe

Wie wandelbar! Sie ist ausgebildete Sekundarlehrerin, folgte als 16-Jährige ihrem Bruder ins Jungschwinger-Training, wohnt auf dem elterlichen Bauernhof und spielt Schwyzerörgeli. Ganz traditionell – doch Sonia Kälin, 28, amtierende Schwingerkönigin aus Egg SZ, ist zu vielseitig, um sich in eine Schublade stecken zu lassen. Mühelos schafft sie 8 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

den Spagat zwischen Tradition und Moderne – beim Shooting wie im Privatleben. «Ich gehe nicht jeden Tag so gestylt aus dem Haus, aber wenn ich ausgehe, mache ich mich gerne chic.» Ihr Körper ist durchtrainiert, aber trotzdem sehr weiblich. «Meine Statur ist beim Schwingen ein Nachteil, aber ich mache die fehlende Masse mit Schnelligkeit

und Technik wett.» Sonia stört es zwar nicht, dass ihre männlichen SägemehlKollegen mehr Aufmerksamkeit geniessen. «Doch ich möchte den Frauenschwingsport bekannter machen, junge Mädchen dazu animieren.» Die nächste Gelegenheit hat sie schon bald: Am 21. April startet sie in Huttwil in die Schwingsaison. SARAH MEIER


Macht auch als Model eine gute Figur: Beim privaten Fotoshooting in einer alten Fabrikhalle tauscht Sonia Kälin Zwilchhosen gegen Mode von Designerin Gabriela Frey.

Musste sich auf seinem Weg zum Single-Handicap oft in den Hintern beissen: Frank Baumann. FRANK BAUMANN

Werber, Ehemann und Autor Frank Baumann, 55, weiss, was Golfer wollen: Single werden. Also ein Handicap 9 oder tiefer spielen. Ein zeit- und nervenaufreibendes Vorhaben, das schon manche GolferBeziehung an den Rand der Katastrophe gebracht hat. Dem will Baumann jetzt vorbeugen: In seinem Buch «Single in 365 Tagen» beschreibt – und illustriert – er, wie man schlechter Golf spielt und damit seine Beziehung rettet. «Hätte ich meine eigenen Ratschläge befolgt, hätte ich mich bedeutend weniger oft in den Hintern beissen müssen», sagt er. Und er weiss, wovon er spricht: In seinem ersten Jahr als Golfer hat Baumann sein Handicap auf 18 verbessert, heute liegt es bei 6.2. Und das, ohne sein Eheleben zu gefährden. Was allerdings eher an Gattin Gaby Baumann-von Arx liegt, wie Baumann sagt: «Nach 25 Jahren Ehe mit mir konnte sie nichts mehr erschüttern.» SG

Anleitung zum Glücklich- und Singlesein: das Buch von Frank Baumann.

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Fotos Pascal Frey, Fabienne Bühler / RDB; Illustration Frank Baumann

Der SingleMann



Menschen Samih Sawiris und Monika Schärer dünsten Calamari. «Ich koche daheim ja nie», sagt Anatole Taubman. Bohnen in Speck einrollen klappte aber prima.

SAMIH SAWIRIS, MONIKA SCHÄRER & ANATOLE TAUBMAN

Sie lassen nichts anbrennen Zürich Schwamendingen: Samih Sawiris, 56, hat schon in edleren Reisezielen gekocht. Zur Lancierung des Zürcher Food Festivals Il Tavolo (vom 27. bis 30. Juni) schneidet der ägyptische Milliardär Calamari. «Im Roten Meer gibts drei Meter grosse Tintenfifische», sche», erzählt er Moderatorin Monika Schärer, 44. Zusammen mit Schauspieler Anatole Taubman, 42, bekochen sie fünfzig Zürcher Hotel-Chefs. Die acht

Gerichte gelingen: Alle loben die VIP-Cuisine. «Samih ist der beste Koch unter uns», geben Schärer und Taubman unumwunden zu. Kein Wunder: Der AndermattInvestor steht gerne am Herd. Auch wenn er in seiner Zürcher Altstadtwohnung weilt. «Ich habe nur eine Putzfrau, kochen tue ich selbst.» Als Investor weiss er: Nur nichts anbrennen lassen. YVONNE ZURBRÜGG

PHILIPP FANKHAUSER

«Ich bin ein stolzer Schwuler»

Fotos Marcel Nöcker, Thomas Buchwalder

Seit «The Voice» kennt jedes Kind den Bluesmusiker. Doch der Ruhm hat auch Schattenseiten.

Philipp Fankhauser, wie reagieren die Leute auf der Strasse jetzt auf Sie? Es ist frappant, wie viel häufiger ich angesprochen werde. Die Leute winken mir aus dem Auto zu, sogar beim Überholen auf der Autobahn. Wie finden Sie das? Klar ist es als Künstler toll, wenn man erkannt wird. Aber es gibt auch Tage, an denen muss ich es nicht unbedingt haben, alle paar Meter angesprochen zu werden. Da bleibe ich dann halt lieber zu Hause. Oder ich nehme ein Taxi, um unerkannt irgendwohin zu kommen. Plötzlich interessiert sich auch die

Die aktuelle CD von Philipp Fankhauser, 49, wurde live in Montreux aufgenommen. ganze Schweiz für die Trennung von Ihrem langjährigen Partner … Daran bin ich ja ein Stück weit selbst schuld. Ich habe mich in einer Radiosendung verplappert. Hat es Sie überrascht, dass sich die Medien so auf Ihr Privatleben gestürzt haben? Ich war vor allem über die Tonalität bestürzt.

Marcelo und ich waren sieben Jahre zusammen und lebten vier Jahre in einer eingetragenen Partnerschaft. Das ist das korrekte Wort dafür, nicht «Homo-Ehe»! Ich finde es übel, dass gewisse Blätter solche despektierlichen Ausdrücke schreiben dürfen. Als stolzer Schwuler empfinde ich das als homophob! Was kommt Ihnen in den Sinn, wenn Sie auf «The Voice of Switzerland» zurückblicken? Die tollen Leute, die ich kennenlernte. Es haben sich Freundschaften entwickelt. Halten Sie Kontakt zu den Talenten aus Ihrem Team? Natürlich. Ich bin gerade auf Tour, und Iris, Gisel und Ricardo werden sicher mal mit mir auf der Bühne stehen. Hat sich Ihr Publikum nach «The Voice» geändert? Ein bisschen schon. Es kommen jetzt mehr Familien mit Kindern. Das freut mich, denn da gibt es eine neue Generation, die mich dank dem TV kennt. Meine Zukunft ist gesichert! (Lacht.) SC SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 11


Menschen Rose Olivier Dominik

Meist stehen Sie als Moderator des Westschweizer Fernsehens in Genf vor der Kamera. Am Donnerstag hatten Sie einen grossen Auftritt in Zürich. Im Tausch mit Urs Gredig präsentierten Sie die «Tagesschau». «Quelle bonne idée», echt identitätsstiftend. Und die etwas andere Optik, mit der Sie und Ihre Kollegen aus der Romandie uns die Themen des Tages näherbrachten, war sehr erfrischend. Für die charmante Präsentation und Ihr sympathisches, nasales h bedanken wir uns. Natürlich auf unsere charmante Art: mit einer roten Rose!

NICOLA SPIRIG, RETO HUG

Blitzstart für Yannis Da ist einer auf Mamis Spuren: Viel schneller, als von allen erwartet, lässt am vergangenen Donnerstag Yannis bei Triathlon-Queen Nicola Spirig, 31, und ihrem Ehemann Reto Hug, 38, die Freudentränen fliessen. Rund einen Monat vor dem errechneten Geburtstermin kommt im Spital Bülach ZH das erste Kind der Olympiasiegerin zur Welt. Exakt zur gleichen Zeit – 15 Uhr – und am gleichen Ort,

Nicola Spirig und Reto Hug mit Yannis im Spital Bülach. Der stolze Papa: «Die Geburt war überwältigender, als ich es mir je vorstellen konnte!»

wo die Mama das Licht der Welt erblickte. «Wir sind glücklich, dass es eine ganz normale Geburt war. Yannis benötigt als Frühchen überhaupt keine besondere Behandlung», sagt Nicola. Ein logistisches Problem hat Yannis seinen Eltern durch den Frühstart allerdings beschert: Das neue Haus in Bachenbülach ZH mit dem Kinderzimmer ist erst nach Ostern bezugsbereit. IN

Kaktus Erich Holliger

Die 13-jährige Fabiola fährt – wie von ihrer Mutter wegen des starken Verkehrs angewiesen – mit dem Velo beim Bahnübergang in Boswil AG auf dem Trottoir. Da tauchen zwei Polizisten auf, stoppen Fabiola – und zeigen sie danach bei der Jugendanwaltschaft an. Statt sie einfach auf ihr Vergehen hinzuweisen. Das ist Behörden-Unsinn! Und Sie, Herr Holliger, verteidigen als Leiter der Regionalpolizei Muri Ihre Leute auch noch. Für so wenig Fingerspitzengefühl gibts von uns einen Kaktus. Mit dem stachligen Ding können Sie ja jetzt Ihre Fingerspitzen trainieren.

RUEDI LÜTHY, PATRICK ROHR & ELISABETH KOPP

Ruedi Lüthy mit Enkel Nick, 9, am Jubiläum in Zürich. Neben ihnen Patrick Rohr und Elisabeth Kopp. Hinten: Fotos aus Lüthys Klinik. 12 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

Er gesteht: «Zu Beginn war ich reichlich naiv.» Mit 62 Jahren eröffnete der Zürcher Aids-Professor Ruedi Lüthy in Harare, der Hauptstadt von Simbabwe im Süden Afrikas, die Newlands Clinic. 500 HIV- und Aidskranke wurden damals behandelt. Heute, zehn Jahre später, sind es 4500 Patienten, sagte Patrick Rohr bei der Jubiläumsfeier in Zürich. Er ist Stiftungsrat von Lüthys Swiss Aids Care International. Ziel der Stiftung: «Wir werden künftig noch mehr einheimisches Gesundheitspersonal ausbilden.» Zu den Gratulanten gehörte auch Elisabeth Kopp – ihre Tochter Brigitt ist stellvertretende Geschäftsführerin der Stiftung. Die alt Bundesrätin will sich nächstens vor Ort ein Bild machen über die Klinik. «Lüthy und sein Team haben schon viele Menschenleben gerettet. Sein Einsatz ist vorbildlich.» TK

Fotos HO, Hervé Le Cunff, SRF, HO

«Sein Einsatz ist vorbildlich»


Ein Tag mit …

Sophie Hunger: nachtaktive Lichtgestalt

13–15 Uhr Ein einsamer Start Wenn wir auf Tour sind, er-

wache ich «morgens» zwischen 13 und 15 Uhr in unserem CouchetteBus. Der ist fast leer, nur Bandmitglied Alexis «Koala» Anérilles schläft länger als ich. Draussen muss ich mich in der neuen Stadt orientieren. Mit einem Kaffee irre ich herum, bis ich das Konzertlokal finde.

15 Uhr Wetterschmökerin Im Backstage-Bereich erledige

ich meine Mails. Dann schmökere ich in den Wetterberichten von «The Guardian», «Bild», «The New York Times», «Libération» und «Montreal Gazette». Den besten lasse ich mir vom Konzertveranstalter ausdrucken und stecke ihn in meine Hosentasche. Dann gehe ich duschen.

16 Uhr Wein gegen Bünzlitum Mit meinem Manager habe

ich täglich viel zu besprechen. Dazu essen wir etwas und trinken Walliser Weisswein, von dem wir ein paar Kisten im Bus mitführen. Das ist etwas unprofessionell, aber es verhindert kleinkarierte Entscheide.

18 Uhr Erster Gruppentreff Der Soundcheck ist der erste Termin mit der ganzen Band. Auch Langschläfer Koala ist jetzt dabei. 19 Uhr Der Countdown beginnt Wir essen und bereiten uns auf das Konzert vor. Kurz vor «stage time» lese ich der Band den Wetterbericht vor. Das relativiert alles. Er löst immer etwas aus in uns, manchmal Gelächter. Wir wünschen uns ein gutes Konzert und entern die Bühne. 23 Uhr Nach(t)bearbeitung Nach dem Konzert bleiben wir stundenlang zusammen. Weil alle so aufgedreht sind, tauschen wir uns intensiv über das Konzert aus, diskutieren die ganze Nacht. Wir wollen jetzt nicht mehr öffentlich sein. Meistens gehen wir um vier oder fünf Uhr morgens zu Bett. Darum die späte Tagwacht.

Sophie Hunger, 30, tourt derzeit mit ihrer Band und dem neuen Album «The Danger of Light» durch Europa.

Fotos Geri Born, Thomas Buchwalder, Getty Images, Back / Face to face

Wer liebt wen

Kein Traumpaar mehr!

Es ist ein Sohn

Luana ist da!

Angefangen hats ganz süss bei der SRF-Castingshow «MusicStar»: Neun Jahre lang blieben Sebastian «Baschi» Bürgin, 26, und Katy Winter, 30, ein Paar. Letzte Woche gab seine Plattenfirma die Trennung bekannt. Künftig führt Katy ihr Café in Frick AG allein. Im Mai erscheint sein neues Album.

Prinzessin Caroline von Monaco und Societydame Vera Santo Domingo verkünden die Geburt ihres Enkels. Carolines ältester Sohn Andrea Casiraghi, 28, und die kolumbianische Millionärstochter Tatiana, 29, sind seit dem 21. März Eltern. Noch in diesem Jahr sollen in Monaco die Hochzeitsglocken läuten.

Schon zu dritt! Verliebt haben sich der Schweizer Schauspieler und die deutsche Kollegin am Set der Serie «Alles was zählt». Im November 2012 outeten sich Salvatore Greco, 33, und Juliette Menke, 31, als Paar. Im Januar heirateten sie. Seit dem 21. März sind sie nun auch Eltern: Die kleine Luana ist da.

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Menschen

GISELE BÜNDCHEN

Gut gebündelt

BENEDIKT XVI. & FRANZISKUS

Jobsharing im Vatikan?

Das gabs noch nie in 2000 Jahren Kirchengeschichte! Der neue Papst trifft den «alten» Papst. Am Samstagmittag schwebte Franziskus via Heli in der nur 25 Kilometer vom Vatikan liegenden Sommerresidenz Castel Gandolfo ein. Dort erwartete ihn sein Vorgänger Benedikt XVI. und schloss ihn zur Begrüssung in die Arme. Auch wenn sich die beiden auf den ersten Blick kaum unterscheiden und komplett weiss erscheinen, Benedikt XVI. trägt nicht mehr die auffälli-

gen roten Schuhe, die er als amtierender Stellvertreter Petrus’ anhatte. Nach einem Gebet in der Privatkapelle folgte ein VierAugen-Gespräch in der Bibliothek. Das Treffen ist strikt «privat». Papst Franziskus gilt ab jetzt die ungeteilte Aufmerksamkeit. Auch nach 2000 Jahren kommts nicht zum Jobsharing im Vatikan. RH

Pfadi- statt Palastleben

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Sie betört mit ihrem Duft

Für wen hält Natalie Portman wohl die Rose bereit? Für ihren geplanten Westernfilm gaben ihr dieser Tage gleich zwei Herren einen Korb: Michael Fassbender und Jude Law. Rosiger läufts der Oscar-Preisträgerin dafür in Sachen Werbung. In der neuen MissDior-Kampagne kommt sie echt dufte an.

DANNY DEVITO

HERZOGIN CATHERINE

Sich bei Wind und Wetter in der rauen Natur durchschlagen. Was Prinz William beim Militär lernt, eignete sich seine Gattin Catherine bei den Pfadfindern an. Mit Schiebermütze, Parka und

NATALIE PORTMAN

Gummistiefeln ausgerüstet, besuchte die Herzogin vergangene Woche ein Pfadilager in Cumbria – und röstete sich ein Schlangenbrot überm Feuer. RH

Zurück im Ehe-Hafen

Hollywood-Star Danny DeVito zeigt echte Grösse. Der 1,52 Meter kleine Schauspieler kehrt sechs Monate nach der Trennung von Ehefrau Rhea Perlman in den Hafen der Ehe zurück. Das Paar, das 1982 nach zehn Jahren Beziehung heiratete, plant nun sogar eine zweite Hochzeitsfeier.

Fotos Osservatore Romano/Reuters, Dukas (4)

Der zurückgetretene Papst, Benedikt XVI., im Gespräch mit seinem Nachfolger, Papst Franziskus.

Die Frau mit dem vorm Bauch gebundenen Baby ist Victoria’s-Secret-Engel Gisele Bündchen. Das Top-Model trägt Töchterchen Vivian Lake am Strand von Costa Rica spazieren und zeigt nur drei Monate nach der Geburt, dass sie durchaus wieder knackig ist für den nächsten Laufsteg-Auftritt.


Die Brooklyn Bridge scheint wie ein grosses Bild vor dem Wohnzimmerfenster von Hathaways Reich.

Annes Reich liegt im 6. Stock dieses Wohn in New Yorks neus nh usseess tem Trendviertel, Du haau mbo. ANNE HATHAWAY

Fotos links Dukas, Fotos rechts Alex Byrne / Dukas, Wenn

Oscar-Lady wohnt zur Miete

Gemütliche Bistro-Atmosphäre herrscht in Hathaways Küche vor. Die dicke Matratze im Schlafzimmer ist dafür einer «plötzlichen Prinzessin» auf der Erbse würdig.

Das Märchen geht so: Aschenputtel wird Prinzessin. Bei Anne Hathaway, 30, liefs andersrum. Die Komödie «Plötzlich Prinzessin» katapultierte das brave «All-American Girl» über Nacht auf die Sonnenseite des Lebens. Der Erfolg brachte auch 37000 das grosse Geld. Ein Luxus-Loft für 37 000 Dollar Monatsmiete war für den Hollywood-Star und ihren Raffaello damaligen Freund Raff aello Follieri ein Klacks. Dazu Privat-Jets, Jachten, teure Hotels. Bis Follieri wegen Betrug im Knast und Hathaway hart auf dem Boden landete. Das war vor vier Jahren. Längst ist Anne wieder glücklich, frische Oscar-Preisträgerin und verheiratet – mit Schauspielerkollege Adam Shulman. Sie ist, trotz 60 Millionen Dollar Vermögen, bescheiden geworden. Lebt mit ihrem Traumprinzen in einer 6400-Dollar-Mietwohnung im New Yorker Trendviertel Dumbo. Einziger Luxus: 24-Stunden-Concierge-Service und hauseigenes FitnessStudio – wo sie sich jüngsten Gerüchten zum Trotz fit fit trimmt für den nächsten Kassenknüller. RH SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 15


Kann sie den Tiger z채hmen? Eine gef채hrliche Partie: Die schnellste Skirennfahrerin und der beste Golfspieler der Welt. LINDSEY VONN und TIGER WOODS sind ein Paar! Er ist ber체chtigt f체r seine Sex-Eskapaden. Sie hatte Depressionen. Hat ihre Liebe eine Chance?

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LIEBESOFFENSIVE

Foto Dukas/Bestimage

Am 18. März machen sie ihre Liebe auf Facebook publik. «Ja, ich bin mit Tiger Woods zusammen», bekennt Lindsey Vonn.

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Verführerisch Vonn verdreht nicht nur Tiger Woods den Kopf, sondern auch den Lesern der italienischen «Gazetta dello Sport».

Schön schnell: Lindsey Vonn, 28, Skirennfahrerin

Fotos Settimio Benedusi, Pixathlon/Icon

Vonn ist die erfolgreichste Skirennfahrerin der Welt. Olympiasiegerin und Weltmeisterin. Als Dreijährige lernt sie Ski fahren, wird vom Vater gefördert – und überfordert. Sechs Jahre sprechen sie kein Wort miteinander, Lindsey leidet an Depressionen. Nicht mal zur Hochzeit 2007 ist der Vater eingeladen. Die Ehe mit Thomas Vonn, ihrem ersten Freund, wird vor zweieinhalb Monaten offiziell geschieden.

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Gewaltig Beim US-Open in San Diego zeigt Tiger Woods der ganzen Welt, was in ihm steckt.

Schön reich: Tiger Woods, 37, Golfspieler Woods ist der bekannteste und erfolgreichste Golfspieler der Gegenwart. Als erster Sportler überhaupt verdiente er über eine Milliarde USDollar, gewann alle wichtigen Turniere. 2009 der Absturz: Woods werden Dutzende Affären nachgesagt, er lässt seine Sexsucht stationär behandeln und entschuldigt sich öffentlich. Seine Ehe mit Elin Nordegren wird 2010 geschieden.

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W TEXT JÜRGEN KALWA

ir sind sehr glücklich darüber, wo wir gerade sind.» Mehr will Tiger Woods, 37, am vergangenen Mittwoch in Orlando nicht sagen. Ein schmallippiger Satz ohne jede Emotion. Und ohne einen Funken jenes Stolzes, den die meisten Männer beschleicht, wenn sie das Herz einer begehrten Frau erobert haben. Worauf sollte er auch stolz sein? Dass die neue – eine selbstbewusste Frau, die ihr eigenes Geld verdient – ihren Instinkten vertraut, wie ein Freund dem amerikanischen

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«People»-Magazin verriet? Und die keine Sorge hat, dass er sie betrügt? Das wäre erstaunlich angesichts der schmuddligen Geschichten, die Ende 2009 wie eine Lawine die schneeweisse Weste des angeblich so perfekten Familienvaters beschmutzten. Bis dahin völlig unbekannte Frauen – darunter eine Porno-Darstellerin, eine Stripperin und eine Prostituierte – dokumentierten mit ihren Enthüllungen, dass Woods ein Doppelleben geführt hatte. Er war ein sexbesessener Narziss, der abseits seiner Ehe im Laufe der Zeit zahllose Affären gehabt hatte, und er ist der Prototyp für jenen Sportler, den der New Yorker

Psychotherapeut Stanley Teitelbaum so beschreibt: «Spitzensportler glauben, sie seien der Mittelpunkt des Universums. Und dass sie tun und lassen können, was sie wollen, und sich über die Konsequenzen keine Sorgen machen müssen.» Das kostete Tiger Woods trotz einer spektakulären live im Fernsehen übertragenen Beichte die Ehe mit der Schwedin Elin Nordegren, 33, und eine Abfindung von rund 100 Millionen Dollar. Die beiden Kinder – Tochter Sam Alexis, 5, und Sohn Charlie, 4, – leben nun bei der Mutter, die sich inzwischen einen reichen Unternehmer aus dem Kohlegeschäft angelacht hat. Auch Sponsoren wie etwa


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5 ich habe meine Frau betrogen. was ich getan habe, war nicht zu akzeptieren tiger woods

der Schweizer Uhrenhersteller Tag Heuer wollten nicht mehr mit dem Golfer identifiziert werden, als dessen Sexualpraktiken öffentlich diskutiert wurden. Die Ironie der Geschichte: Auf diese Meaculpa-Show («Ich hatte Affären. Ich habe

meine Frau betrogen. Was ich getan habe, war nicht zu akzeptieren») reagierte damals eine gewisse Lindsey Vonn im fernen Vancouver ziemlich spöttisch. «Ich bin verheiratet, deshalb habe ich dieses Problem nicht», sagte sie und schob rasch nach: «Obwohl – auch er ist verheiratet.» Und so lautete ihre Schlussfolgerung für das Leben eines Prominenten: «Wenn du Geheimnisse hast, dann hast du Probleme. Ich bin schon immer ziemlich offen mit allem umgegangen.» So gesehen ist Lindsey Vonn, geborene Kildow, eine eher kuriose Beziehungspartnerin für einen Mann, der manisch sein Privatleben abschirmt und wohl auch deshalb

1 sexy Jeans sind ihr lieber. Aber auch in Robe sieht Lindsey heiss aus. 2 Ausgezeichnet 2011 bekommt sie am Giessbach Meeting den Preis Herbert. 3 Übervater Mit Papa und Förderer Alan Kildow überwirft sich Lindsey später. 4 geschwister Vonn hat zwei Brüder und zwei Schwestern. Ein Bruder und zwei Schwestern sind Drillinge. 5 Privat Die Weltenbummlerin in ihrem Haus in Vail, Colorado. 6 unterkühlt Mit Maria Höfl-Riesch (l.) war Vonn lange befreundet. Es kam zum Bruch, heute ist die Beziehung distanziert. 7 ex Thomas Vonn war Lindseys erster Freund. Die Ehe hielt fünf Jahre.

seine 20 Millionen Dollar teure Jacht auf den Namen «Privacy» – Privatbereich – getauft hat. So berichtete die 28-Jährige im letzten Jahr aus freien Stücken darüber, eine Zeitlang unter Depressionen gelitten zu haben. Sie reagierte humorvoll auf Fragen nach einer etwaigen Beziehung zu einem der bekanntesten amerikanischen Footballprofis, dem Quarterback Tim Tebow. Mal aalte sie sich im Blitzlicht wie etwa bei jenem Glamour-Event des Sportsenders ESPN, bei dem sie den kanadischen Pop-Star Justin Bieber von der Bühne aus im Publikum erspähte und ihn übers Hallenmikrofon fragte, ob er u schweizer illustrierte 21

Fotos James Macari/Sports Illustrated/Contour by Getty Images, Intertopics (2), Getty Images, RDB, Laif, Imago, Dukas/Polaris, HO

die welt von lindsey vonn


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3 sich für ein Foto mit ihr «für meine Facebook-Site» Zeit nehmen würde. Da gab es aber auch Momente, in denen der zunehmende Ruhm eher Unwohlsein auslöste. So etwa, als sie sich halb nackt und sehr verführerisch für die Bikini-Ausgabe der Zeitschrift «Sports Illustrated» ablichten liess. Bei manchen Aufnahmen wirkte sie allerdings steif und verkrampft. Als Sexkätzchen sah sich die Blondine wohl eher nicht. Zumal sie ein erotischer Spätzünder gewesen war. Sie hatte ihren allerersten Freund mit 18: den Amerikaner Thomas Vonn. Und den heiratete sie ein paar Jahre später auch. Sehr zum Unwillen ihres dominanten Vaters

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Alan Kildow, eines Anwalts, der die Familie ihretwegen komplett aus dem flachen Minnesota in die Rocky Mountains verpflanzt hatte. Nach Vail in Colorado, wo Lindsey die besseren Chancen hatte, sich sportlich zu entwickeln. Mit dem Vater redete Lindsey zwischendurch jahrelang kein Wort. Mit der Presse hingegen schon, sogar über das Ende der inzwischen geschiedenen Ehe gab sie Auskunft. Über die Abfindungszahlungen an Vonn, der sie als Manager und Trainer ständig begleitet hatte. Und über einen Pfändungsbescheid vom amerikanischen Finanzamt über 1,7 Millionen Dollar und ihre Steuerschulden aus dem

Jahr 2010. Eine Summe, die andeutete, dass Vonn, die pro Jahr mehr als 5 Millionen Dollar brutto verdient, sich um die Details kaum gekümmert hatte. Diese offene Art entspricht dem Naturell einer stets aufs Ganze gehenden Skifahrerin, die in ihrem Sport Kopf und Kragen riskiert und schon viermal den Gesamt-Weltcup gewinnen konnte. Allerdings ist sie zurzeit ausser Gefecht gesetzt. Sie war im Februar bei der WM in Schladming gestürzt und hatte sich einen Kreuzbandriss im rechten Knie zugezogen. Dass sie anschliessend im Privatjet von Tiger Woods von Österreich in die USA zurückflog, war aufmerksamen Jour-

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7 DIE WELT VON TIGER WOODS 1 Vater Das Sorgerecht für Tochter Sam, 5,

und Sohn Charlie, 4, teilt er sich mit Elin.

2 Flucht Hierher zieht er nach der Schei-

dung: Villa auf Jupiter Island, Florida.

3 Sorry Mutter Kultida leistet Beistand,

5 Es war kein gut gehütetes Geheimnis, aber ja, ich bin mit Tiger Woods zusammen LINDSEY VONN

nalisten nicht entgangen. Was sie nicht wussten: Woods war während und nach der Operation im Spital an Vonns Seite. Jetzt wissen es alle. Die Skifahrerin tritt aufgrund ihrer Lebenserfahrung gegenüber allem Fremdem offener gegen-

über und spricht fliessend Deutsch. Sie ist intelligent genug, um zu wissen, dass man die hartnäckigen Klatschreporter und Fotografen auf Dauer nicht abschütteln kann. Obendrein hatte sie wohl nicht länger Lust, sich im Auto zu verbergen, als Woods neulich seine Exfrau und seine Kinder auf einem Fussballplatz in Florida besuchte. Das Versteckspiel hat jetzt ein Ende. Doch tatsächlich geht die Geschichte damit erst richtig los. Und das betrifft nicht nur die entfesselte Faszination der Öffentlichkeit an den beiden, deren Persönlichkeiten unterschiedlicher nicht sein könnten. Die einflussreiche

Wirtschaftszeitung «Wall Street Journal» spekulierte bereits in der vergangenen Woche über das Potenzial des Duos, dem die Wortschöpfung «Liger» angeheftet wurde – zusammengesetzt aus Lindsey und Tiger. Ein Fantasiebegriff, der an Brangelina erinnert (für das HollywoodPaar Brad Pitt und Angelina Jolie). Dabei mag niemand voraussagen, wie lange die Affäre halten wird. Kaum eine so euphorisch angeknipste Sportler-Beziehung hält lange. Auf jede harmonische Ehe wie die zwischen den ehemaligen Tennisprofis Andre Agassi und Steffi Graf kommt mindestens eine zerbrochene Beziehung wie die zwischen den beiden  SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 23

Fotos Infphoto, Dukas (2), Reuters (2), Getty Images, Bauerphotos

4

als er sich 2010 öffentlich entschuldigt. 4 Eklat Auf der Flucht vor der wütenden Ehefrau verunfallt er mit dem Cadillac. 5 Ex Elin Nordegren verlangt 2010 die Scheidung. Abfindung: 100 Mio. Dollar. 6 Heimlich Nach ihrem Sturz in Schladming lässt Woods seine Lindsey in seinem Privatjet in die USA fliegen. 7 Liebesnest Auf seiner Millionen-Jacht «Privacy» sollen sich Vonn und Woods vor dem Outing öfter vergnügt haben.


«Optimal wä r Lügen, Betrügen, Affären: Als Beziehungscoach ist MAYA ONKEN nichts fremd. Was rät sie Lindsey Vonn beim notorischen Fremdgänger Tiger Woods?

E ÖFFENTLICH «In den letzten Monaten

sind wir uns sehr nahegekommen. Jetzt sind wir zusammen», twittert Tiger Woods.

Schweiz-affinen Adam Scott (Golf, der Australier hat eine Ferienwohnung in Crans) und Ana Ivanovic (Tennis, die Serbin wohnt in Basel). Das Paar hatte nach einer Krise zwischendurch erneut ein Hoch, geht aber seit ein paar Monaten endgültig getrennte Wege. Zwei Menschen mit derart unterschiedlichen Terminkalendern und Ambitionen kommen nur schwer auf einen gemeinsamen Nenner. Da überrascht es schon, wenn eine Verbindung so lange gut geht wie die zwischen dem nordirischen Spitzengolfer Rory McIlroy und der dänischen Tennis-Diva Caroline Wozniacki. Weshalb Tiger Woods in Orlando gefragt

VERSTECKT Vonn auf dem Weg zur Jacht von Tiger Woods. Wochenlang wurde über die Beziehung spekuliert.

wurde, ob er sich nicht eventuell von dem jüngeren Kollegen ein paar Ratschläge in Beziehungsfragen holen wolle. Die Antwort, kurz und knapp: «Nein.» ---------Jürgen Kalwa ist Journalist und Verfasser des Buches «Tiger Woods. Charisma für Millionen».

in sexsüchtiger Tiger, eine depressive Vonn – Maya Onken, kann das gut gehen mit diesem Paar? Schon als Single ist es schwierig, mit dieser psychischen Ausrüstung ein befriedigendes Leben zu führen. Als Paar verdoppeln sich die Schwierigkeiten. Ziehen sich die zwei an oder eher gegenseitig runter? Beides. Erst zieht ein anderes Psychogramm an, es drückt auf einen inneren Knopf, der heisst: Ich will, ich kann dir helfen. Aber irgendwann kann sich das ändern, und beide ziehen sich herunter. Wie gross erachten Sie die Gefahr, dass sich Lindsey Tigers Handy schnappt, um zu sehen, wem und was er so schreibt? Es wäre sogar gut, wenn sie sich sein Handy ab und zu kapert, um zu wissen, was da läuft. Jemand, der so viele Affären hatte, stellt selten von einem Tag auf den anderen lang eingeübte und gut funktionierende Handlungen ab. Lindsey verhöhnte Tiger während seiner öffentlichen Entschuldigung, flachste herum, sie habe auch ein Sexproblem.


Bestsellerautorin Maya Onken, 44. Ihr neustes Buch trägt den Titel «Nestkälte – vom Lügen, Betrügen und Verzeihen».

Das wäre sehr günstig für beide. Ein grosses Problem in Partnerschaften sind die unterschiedlichen Bedürfnisse beim Sex. Wenn Woods wirklich sexsüchtig ist, dann möchte er mehrmals pro Tag. Da wäre es optimal, wenn Lindsey den gleich starken Drang verspürt. Wie ist das bei Sexsucht: Gilt wie beim Alkoholiker, dass er total abstinent leben muss, wenn er weg will von der Sucht? Nein! Ein Sexsüchtiger ist auf der ständigen Suche nach Grenzüberschreitung. Der Orgasmus gaukelt ihm das für wenige Atemzüge vor, dann fällt er ins Elend zurück und muss immer wieder von vorne beginnen. Abstinenz ist nicht ein Gegenmittel und ausserdem gar nicht machbar. Sinnvoll wäre eine Therapie, die den Betroffenen unterstützt, das Glück nicht ausschliesslich in flüchtigen Sexmomenten zu suchen. Hätte die Liaison von Woods und Vonn eine Chance, wenns nur um Sex ginge? Solche Beziehungen haben ein Verfallsdatum. Lässt die erste Anziehungskraft

nach, braucht es mehr Klebstoff als nur Sex, damit man zusammenbleibt. Lindsey kokettiert damit, dass sie am Morgen vor ihrem WM-Titel noch einen Quickie hatte. Warum nicht? Ein Quickie kann vitalisieren. So wie andere einen Orangenjus trinken, belebt Sex eine Frau durchaus – Männer haben ja bekanntlich ein Serotoninhoch und schlafen danach eher ein. Eine Bedeutung ist dem aber nicht beizumessen, es sei denn, Sex wäre ein Dopingproblem. Studien zeigen, dass bei Fremdgängern die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass sie wieder in fremden Betten landen. Können die beiden etwas dagegen tun? Das muss man ihnen überlassen. Vielleicht legen sie ja auch gar keinen Wert auf eine dauerhafte Beziehung und gegenseitige Verlässlichkeit. Sowohl Woods als auch Vonn sind extrem erfolgreich, im Privatleben aber gescheitert. Ist das der Preis des Erfolgs? Nicht alle, die beruflich erfolgreich sind, scheitern im Privatleben … … aber eine ganze Reihe. Natürlich gibt es viele, die, während sie einer Karriere hinterherjagen, private Beziehungen verwahrlosen lassen. Erfolgreiche Personen geben meist Vollgas, sind wie ein Ferrari unterwegs: schnell, konzentriert, zielorientiert. Wenn der Partner diesen Tempowech-

sel nicht mitmacht, immer noch in seinem VW Käfer reist, wird der Abstand immer grösser zwischen ihnen, und irgendwann verliert der eine den andern aus dem Blickfeld. Die beiden sind mit Vollgas unterwegs … Ja, so gesehen sind Tiger und Lindsey zwei leistungsorientierte Grand-PrixRennautos, die auf Augenhöhe durchs Leben brausen. Erschwert es die Beziehung, dass sie prominent sind? Sie stehen unter Dauerbeobachtung. Jeder kleine Rülpser wird sofort als weltbewegende Meldung medial bewirtschaftet. Das führt einerseits zu einer masslosen Überschätzung der eigenen Person mit gleichzeitigem Verlust der persönlichen Intimität. Das alles belastet eine Partnerschaft und stellt sie auf einen harten Prüfstein. Bei beiden gab und gibt es starke Väter. Beeinflussen diese unbewusst? Die Bedeutung der Väter wurde lange unterschätzt. Wenn sogenannten starken Vaterfiguren patriarchale Allüren anhaften und diese Väter nur an sich selbst und an ihrer Macht interessiert sind, lernen Töchter früh, dass sie für sie völlig uninteressant sind, Söhne hingegen identifizieren sich mit diesem Trugbild und streben ihm nach. RH ----------

Mehr Infos zu Maya Onken unter www.frauenseminarbodensee.ch oder www.sos-affaere.ch

Fotos Dukas/Bestimage, Bulls/Coleman-Rayner, Thomas Buchwalder

ä re der gleich starke Drang nach Sex»


26 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

Schรถppel


3550 GRAMM, 50,5 ZENTIMETER

So lauten Xaviers Masse bei der Geburt. Sein Vater, Schwingerstar Christian Stucki, wiegt 142 Kilo und misst 198 Zentimeter.

Seit gut zwei Wochen ist CHRISTIAN STUCKI Papi von XAVIER. F端r den Kleinen wird der Kranzschwinger sogar zum Teilzeit-Hausmann.

ele und Hoselupf


FAMILIENSACHE

Christian Stucki und Cécile Studer mit Xavier zu Hause in Lyss BE. Chrigu: «Er soll sich später draussen austoben.»

TEXT SANDRA CASALINI FOTOS THOMAS BUCHWALDER

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as macht einen echten Schwinger aus? Zwei Dinge. Er hat einen Bärenhunger. Und er lässt sich nicht gern auf den Rücken legen. Xavier Studer ist gerade mal zwei Wochen alt. Und bereits ein richtiger Schwinger. Im Moment liegt der kleine Mann in seinem verstellbaren Laufgitter in seinem Zuhause in Lyss BE und schläft friedlich. In Seitenlage. «Wehe, er kippt

auf den Rücken. Dann erwacht er sofort und weint», sagt sein Mami Cécile Studer, 32. Kein Wunder, dass er es auch nicht besonders mag, gewickelt zu werden. Zum Glück hat sein Vater Erfahrung darin, jemanden zu fixieren, der vor ihm auf dem Rücken liegt. Christian Stucki, 28, ist dreifacher eidgenössischer Kranzschwinger und Sieger des letztjährigen Brünig-Schwinget. Und den Bärenhunger hat er seinem Sohn wohl ebenfalls vererbt. Die Muttermilch allein reicht dem kleinen Bündel nämlich nicht. Seine Eltern müssen mit Pulvermilch zuschöppelen, um ihn sattzukrie-

gen. «Im Moment ist die grösste Herausforderung, herauszufinden, wann Xavier wirklich genug hat. Dann schläft er nämlich auch mal viereinhalb Stunden am Stück durch», erzählt Cécile Studer. Der Auftakt zur Schwingsaison ist Christian Stucki mit dem Sieg am Haueschwinget in Büren im Februar bereits gelungen. Nächsten Monat gehts weiter mit seinem Heimspiel, dem Seeländischen in Biel. Das Saisonziel ist klar: möglichst gut abschneiden beim Eidgenössischen Ende August in Burgdorf. Den längsten Kampf dieses Jahres hat er allerdings bereits hinter sich:

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KLEINER MANN GANZ GROSS

Xavier kam am 9. März um 17.34 Uhr zur Welt. Den Namen suchte sein Mami aus. Papi hätte lieber einen Max gehabt. Cécile: «Aber ich hatte mal eine Katze, die so hiess.»

Müssten wir Männer die Kinder gebären, wäre die Menschheit längst ausgestorben! CHRISTIAN STUCKI

Xaviers Geburt am 9. März. Vierzig Stunden lang lag seine Cécile in den Wehen, bevor der Kleine um 17.34 Uhr endlich das Licht der Welt erblickte. Seit diesem Tag ist sich Christian Stucki sicher: «Müssten wir Männer die Kinder gebären, wäre die Menschheit längst ausgestorben!» Dabei ist der Schwinger ein vorbildlicher Vater. «Stillen kann ich nicht. Aber sonst packe ich überall mit an: schöppelen, wickeln, herumtragen. Und ich nehme Cécile auch regelmässig das Kochen ab.» Und: Christian Stucki hat für seine Familie sein Arbeitspensum reduziert. Der gelernte Forstwart verFRISCHE LUFT Cécile und Christian unterwegs mit Xavier in seinem Bugaboo-Wagen.

dient sein Geld als Chauffeur. Wenn Cécile nach ihrem Mutterschaftsurlaub wieder Teilzeit als Notariatsangestellte arbeitet, kümmert sich Christian einmal pro Woche allein um Xavier. Den Rest der Kinderbetreuung übernehmen die Grosseltern. «Es ist doch toll, wenn man sich das so einrichten kann», findet Christian Stucki. Auch mit dem Schwingsport lassen sich die neuen Familienpflichten gut vereinbaren. «Die Trainings finden am Abend statt, die Wettkämpfe am Wochenende. Irgendwann nehme ich Xavier dann sicher auch mal mit in den Schwingkeller.» Zuerst stehen aber andere wichtige Dinge an. Zum Beispiel die Beantragung des gemeinsamen Sorgerechts für Xavier. Laut neuem Namensgesetz könnte sein Sohn dann auch den Nachnamen seines Vaters annehmen. Denn Heiraten steht bei Cécile und Christian, die seit gut zweieinhalb Jahren ein Paar sind, momentan auf der Prioritätenliste nicht zuoberst. Trotzdem ist sich Cécile Studer sicher: «Irgendwann wird Xavier auf jeden Fall Stucki heissen.» Wie sie ihren Sohn erziehen möchten, ist für Cécile und Christian klar. «Er soll sich austoben dürfen, aber auch seine Grenzen kennen. Respekt und Anstand sind wichtig», sagt Christian. Genau wie im Sägemehl. Ob der kleine Stucki dort dereinst auch seine Gegner auf den Rücken legen wird, steht noch in den Sternen. Seine Eltern hätten nichts dagegen. «Der Schwingsport ist eine gute Lebensschule», findet Cécile. Für Christian ist die Hauptsache, dass er ein Hobby findet, das ihm Freude macht. «Von mir aus kann er auch Hockey spielen. Oder Klavier. Er hat sehr lange Finger, das wäre vielleicht etwas für ihn.» Und was, wenn Stucki junior den Wunsch nach Ballett äussert? Christian lacht. «Wenn er das wirklich will …» Xavier muckst im Schlaf, kippt auf den Rücken, verzieht die Mundwinkel. Das sieht doch mehr nach Schwinger- als nach Strumpfhosen aus. Vor allem dann, wenn Xavier Papis Statur erbt.  SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 29


Jetzt wird gefeiert! Mit OSKAR FREYSINGER schafft erstmals ein SVP-Mann den Einzug in die Walliser Regierung. Trotz Anfeindungen und zwei Herzoperationen w채hrend des Wahlkampfs. Seine Geheimwaffe: Ehefrau Ghislaine.

Oskar gibt den

30 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE


n Takt an

GeneraTiOnen-ParTy

Zu Hause in Savièse VS tanzen Oskar Freysinger und seine Frau Ghislaine (Mitte) nach dem Wahlerfolg. Mit dabei: Tochter Fanny mit Freund Philippe (l.) und die Schwiegereltern des SVP-Nationalrats, Marie-Jeanne und René Héritier.


SEIT 27 JAHREN EIN PAAR

Oskar und Ghislaine Freysinger halten zusammen. Je grösser der Widerstand, desto mehr. «Wir lassen uns nicht einschüchtern.» Unten: Verdienter Lohn, ein Kuss für den Sieger – es gibt nichts Schöneres.

TEXT ALEJANDRO VELERT FOTOS SEDRIK NEMETH / L’ILLUSTRÉ

D

ie Freysingers haben das Show-Gen im Körper – und den Rhythmus im Blut. Hoch über Sion, in Savièse, steigt in ihrem Haus eine nächtliche Wahlparty. Der eben in den Staatsrat gewählte Oskar Freysinger, 52, stimmt mit der Gitarre ein selbst komponiertes Lied an, und die ganze Familie singt mit. Wenig später dröhnt die Musik aus der Stereoanlage, und die Familie beginnt ausgelassen zu tanzen. Der Wahlsieger vom vorvergangenen Wochenende mit seiner Frau Ghislaine, 49, Tochter Fanny mit ihrem Freund Philippe und die Schwiegereltern Marie-Jeanne und René Héritier machen eifrig mit. Währenddessen reiben sich die politischen Gegner im Wallis noch immer verwundert die Augen. Denn mit Freysinger zieht zum ersten Mal überhaupt ein SVPler in die Walliser Regierung ein. Und wie er das geschafft hat! In beiden Wahlgängen er-


Der junge Oskar

Oben: Freysinger 1982, mit Gitarre und kurzen Haaren (!) als Teilnehmer an einem religiös-humanistischen Treffen. Unten: Freysinger mit seinen Kindern Fanny, Yoann und Laura (von unten nach oben). Ein ganz besonderes Etagenbett.

zielte er von allen Kandidierenden das beste Resultat. Die FDP hat er nach 75 Jahren Regierungsbeteiligung in die Opposition verbannt, und die 150-jährige CVP-Vorherrschaft im grossen Rat ist ebenfalls Geschichte. Zumindest für Walliser Verhältnisse ein politisches Erdbeben. Oder um die Worte von Freysinger zu gebrauchen: «Ein Tsunami!» Einige seiner Schüler, Freysinger ist Gymnasiallehrer für Deutsch, hätten ihn allerdings nicht gewählt. «Weil sie mich als Lehrer nicht verlieren wollten! Das hat mich fast umgehauen.» Seit vergangenem Dezember war Freysingers Frau Ghislaine der Motor seines Wahlkampfs. Ausgerechnet sie, die der Schweizer Illustrierten vor knapp einem Jahr noch sagte, sie möge Politik nicht besonders, weil ihr Vater als CVP-Politiker nur selten zu Hause gewesen sei. Ausgerechnet sie, die in politischen Fragen mit ihrem Gatten oft nicht einverstanden war. Doch im Dezember geschah das, was Oskar und Ghislaine ein «Schlüsselerlebnis» nen-

nen. Nach einer Buchvernissage wartete das Paar in Lausanne auf die Abfahrt des Zuges, als eine Gruppe von Jugendlichen plötzlich Eisblöcke ans Fenster eines Wagons warf und Freysinger beschimpfte. Als die Freysingers in Sion

weil schüler mich als lehrer nicht verlieren wollten, haben sie mich nicht gewählt. Das hat mich fast umgehauen Oskar Freysinger

ausstiegen, wurden sie auch dort von einer Gruppe von jungen Männern beleidigt. «Für mich ist das ja fast Alltag, aber meine Frau hatte das so noch nie erlebt. Sie war völlig geschockt.» Auf dem Heimweg sagte Ghislaine im Auto: «Es reicht jetzt. Egal, ob man dich mag oder

nicht, so geht man mit niemandem um. Ich möchte deinen Wahlkampf leiten.» Kämpferisch reagierte Ghislaine schon 2002, als auf das Haus der Freysingers ein Brandanschlag verübt worden war. Ihr Mann spielte damals mit dem Gedanken, die Politik zu verlassen. Doch sie sagte: «Kommt nicht infrage. Wir lassen uns nicht einschüchtern.» Dass ihr Vater solche extremen Reaktionen auslöst, erstaunt Freysingers Kinder Fanny, 23, Yoann, 20, und Laura, 17, immer wieder aufs Neue. «Er ist der beste Vater, den man sich vorstellen kann. Und sein Herz ist riesengross», sagen sie. Mehr als einmal habe er Menschen in Notsituationen, auch Asylsuchende, monatelang bei ihnen zu Hause aufgenommen. «Und dann beschimpfen sie ihn als Fremdenhasser, das ist unglaublich.» Oskar Freysinger ergänzt: «Meine zwei besten Freunde sind aus Rumänien und Serbien. Aber ich wehre mich trotzdem gegen die unkontrollierte Zuwanderung, das ist u importierte Kriminalität.» schweizer illustrierte 33


STARKER ZUSAMMENHALT «Zu Hause diskutieren wir nur wenig

über Politik. Wir haben andere Interessen», sagt Oskar Freysinger.

Der Kampf um den frei werdenden Sitz im Staatsrat war auch das Duell zwischen Freysinger und Christian Varone, die beide in Savièse wohnen. Für den FDP-Politiker und Walliser PolizeiKommandanten endete die Wahl allerdings in einem Debakel. Das Walliser Volk strafte Varone für seine «Stein-Affäre in der Türkei» ab, er blieb chancenlos. «Varone hat sehr harte Zeiten durchleben müssen, das war wirklich brutal für ihn. Er ist zwar ein politischer Gegner, aber deswegen noch lange kein Feind», kommentiert Freysinger. Er habe mit Varone bereits telefoniert und auf ein gemeinsames Bierchen abgemacht. «Damit wir die Geschichte in Frieden abschliessen können.» Aufhalten konnten den SVPNationalrat und Autor mehrerer Bücher selbst zwei Eingriffe am Herzen nicht, denen er sich während des Wahlkampfs unterziehen musste. Freysinger wurden zwei Stents gesetzt, weil die Kranzgefässe verstopft waren. Sein Körper produziere, genetisch bedingt, falsches Cholesterin. «Dabei esse ich ja immer nur Fisch oder Fleisch mit Gemüse und gehe Pommes frites aus dem Weg.» Kaum ausweichen kann Freysinger derzeit hingegen der Kritik von Walliser Politgrössen wie dem früheren SP-Chef Peter Bodenmann, alt Bundesrat Pascal Couchepin oder CVP-Chef Christophe Darbellay. Sie alle kritisieren ihn dafür, dass er bis Ende der Legislatur auch 

im Nationalrat bleiben möchte. «Ich tue das ja nicht für mich, sondern fürs Wallis. In den kommenden zwei Jahren werden die Zweitwohnungs-Initiative und das Raumplanungsgesetz umgesetzt, da möchte ich für meinen Kanton Einfluss nehmen.» Trotz Einzug in den Staatsrat: So richtig staatsmännisch will sich Freysinger auch in Zukunft nicht geben. «Der Rossschwanz bleibt, keine Frage. Und eine Krawatte werde ich auch nur tragen, wenn es nötig ist.» Im Grunde

Im Grunde bin ich weder links noch rechts, sondern ein Anarchist OSKAR FREYSINGER

sei er weder links noch rechts, sondern ein Anarchist, sagt Freysinger über sich. Deshalb habe er in Bern nie Lobby-Anlässe besucht. Auch Interessenbindungen habe er nicht. «Das gibt mir die Freiheit, die ich brauche.» Doch der politische Nahkampf werde ihm auch als Staatsrat erhalten bleiben – gerade im Wallis, sagt Freysinger. Ein Grund mehr, um mit seiner Familie jetzt erst mal ausgiebig zu feiern und zu tanzen.  MITARBEIT XAVIER FILLIEZ, L’ILLUSTRÉ





Märchenhaft Alina Buchschacher genoss ihre Kutschenfahrt in der Zürcher Innenstadt trotz Kälte.

Alinas Fast-Hochzeit ohne ihren Fabien Da fehlte eigentlich nur noch Freund Fabien! MISS SCHWEIZ Alina Buchschacher sah an der langen Nacht der Mode schlicht zum Heiraten aus. Unter den neuen KANDIDATINNEN gibts eine, die vielleicht vom Thron weg geheiratet wird. TEXT SARAH MEIER FOTOS ADRIAN BRETSCHER

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ie Melodie von Aschenbrödel hätte perfekt zu ihrem Auftritt gepasst. Ein Vierspänner, eine schwarze Kutsche, mit rotem Leder bezogen. Alina Buchschacher, 21, in einem weissen Kleid, ihre Krone aufgesetzt. Die amtierende Miss Schweiz muss sich gefühlt haben wie eine Braut, die zu ihrer Hochzeit

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gefahren wird. Heiratspläne hegt sie aber noch keine mit ihrem Freund Fabien, 21. Das war lediglich Show! Für die erste lange Nacht der Mode in Zürich liess sich Alina vergangenen Donnerstag über den Rennweg kutschieren: «Es war wie im Märchen.» Lichtkünstler Gerry Hofstetter verwandelte für den Event den ganzen Rennweg in einen «Runway» – einen 200 Meter langen Laufsteg. «Wow, genau so stelle ich mir das Leben als

Miss Schweiz vor», schwärmt MissSchweiz-Kandidatin Dominique Rinderknecht, 23, vom Auftritt von Alina. Sie muss sich das Rampenlicht noch teilen: Zusammen mit ihren 17 Konkurrentinnen präsentiert sie die Frühlingskollektion von Sponsor Schild. Zuerst auf dem Outdoor-Laufsteg, dann im Geschäft an der Lintheschergasse. Genauso die Kicker von GC. Auf dem Rennweg-Runway zeigen sie zu ihren Fussballschuhen beige Trenchcoats. Nur ihr Timing


Rockerbraut Christa Rigozzi für einmal nicht in eleganter Robe – sie mags auch gern schnell und laut auf ihrer Ducati.

) und ihre Geschaff t Alina (Mitte nnen eri olg chf Na potenziellen gene un gel die er üb h sic freuen eg. fst Premiere auf dem Lau

stimmt nicht: Am Rennweg gibts Mode(l)-Stau, sodass die Herren anstatt zu satten Bässen zur AschenbrödelMelodie schaulaufen. Zu Alinas Musik! Eine der 18 Kandidatinnen wird am 8. Juni ihre Nachfolgerin werden. Für GC-Kicker Taulant Xhaka, 22, ist klar, wer: seine Freundin Dorina Podrimja, 21, die er dann vom Thron weg heiraten will. Bei Schild übt das Paar schon mal den Auftritt im Rampenlicht beziehungsweise auf dem Laufsteg. «Es ist super. Weil ich mit ihr laufen kann, bin ich überhaupt nicht nervös», so Xhaka. Das kann Goalie Roman Bürki, 22, so ganz ohne händchenhaltende Begleiterin nicht von sich sagen. 

Missen und Kicker Taulant Xhaka mit Freundin Dorina Podrimja, Sara Wicki, Roman Bürki und Jenny Pedrazzi (v. l.).

Miss-Kandidatinnen Viktoria Gasser, Janine Baumann und Ilena Fattori (v. l.) präsentieren Frühlingstrends in frischen Farben. SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 39


Ihm hat er seinen j端ngsten Juiz gewidmet Fredy Wallimann mit seinem ersten Enkel Samuel, 15 Monate, zu Hause in Ennetb端rgen NW.

Das Herz der Wiesenberger

Ihre Jodler aus Nidwalden kennt die ganze Schweiz: FREDY WALLIMANN ist Chorleiter der Wiesenberger. Ein summender Dachdecker mit der Gabe Gottes, Melodien einfach so zu komponieren.


Immer dienstags, Schulhaus Dallenwil Die Wiesenberger bei der Probe. Um 20 Uhr gehts los, um 22 Uhr gehts am Stammtisch im «Bahnhöfli» weiter.

TEXT YVONNE ZURBRÜGG FOTOS MARCEL NÖCKER

E

in Zucken durchfährt ihn, wenn der Herrgott ihm eine Melodie schenkt. Das kann im Schlaf sein. Oder auf dem Buochserhorn, bei einer Wanderung bei Sonnenuntergang. Dann «juizt» es aus ihm heraus. Er wiederholt und wiederholt, bis das Tonband gefunden und die Melodie auf das Bändchen aufgenommen ist. Beim Anhören singt er schon die zweite Jodelstimme dazu und merkt dann bald, «obs eppis druis git». Die Kompositionen von Fredy Wallimann, 61, werden von der Jodlergruppe Bärgröseli Alpnachstad oder vom Jodlerklub Wiesenberg uraufgeführt. Genau, die Wisiberger, die Jodler aus Nidwalden, Chartstürmer mit ihrer Cover-Version «Ewigi Liäbi», mit ihrem «Feyr vo dr Sehnsucht», Gewinner der «Grössten Schweizer Hits 2008/2009» mit Francine Jordi. 2010 durften sie die Schweiz an der Weltausstellung in Schanghai vertreten. Wie turbulent die letzten Jahre für die Bergbauern und Handwerker waren, zeigt SRF 1 am Ostersonntag im Film «Die Wiesenberger». Der 90-minütige Dok wurde an den Solothurner Filmtagen mit dem Publikumspreis ausgezeichnet. Samuel, 15 Monate, sammelt Kieselsteine auf. Grossvater Fredy weiss genau, was sein Enkel vorhat. Von der Brücke will er die Steine in den  SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 41


 Scheidgraben fallen lassen. Samuel macht «blubb» – Fredy summt. «Umäduiderlä», sagt Fredy Wallimann, tue er ständig. Ob er ein Dach decke oder Znacht koche: Da muss immer irgendeine Melodie aus seinem Kopf «uise». Er ist überzeugt: «Das ist eine Gabe Gottes, und es ist schön, dass ich den Menschen damit eine Freude machen kann.» Fredy Wallimann ist seit 1981 selbstständiger Dachdecker, wohnt direkt über der Werkstatt. Gleich neben der Eingangstür ein Jesuskreuz. Über dem Küchentisch auch. Obwohl Fredy gehadert hat mit dem Allmächtigen: Nach schweren Depressionen hat sich seine Frau Elsy im Jahr 2002 das Leben genommen. «Der Herrgott hat mir diese Stimme geschenkt, ist das nun der Lohn?», habe er sich gefragt. Sein Elsy fehlte überall. Es war eine harte Zeit. Seine vier Kinder haben ihm geholfen – und im Chor hat er gemerkt,

dass aus Kollegen längst echte Freunde geworden sind. In zwei Stunden ist Probe in Dallenwil. Fredy schält Kartoffeln. Tochter Renate, 33, schneidet Zwiebeln. Für einen guten Naturjuiz gibts auch ein Rezept: «Im ersten Teil erzählen, im zweiten lebhafter werden, im dritten wieder bedächtiger und wehmütig – und zum Schluss dürfen Übermut und Lebensfreude nicht fehlen», verrät Fredy. 18 Naturjuize hat er schon komponiert. Der jüngste heisst «Ä Freydätag» und ist dem kleinen Samuel gewidmet, dem Sohn von Tochter Anita, 35. 20 Uhr, zuoberst im Schulhaus Dallenwil: Silvia Windlin singt mit dem Jodlerklub Wiesenberg ein. Fredy und sie teilen sich die Chorleitung. «Er ist das Herz, ich bin der Kopf», sagt sie. Oder anders: Er komponiert ohne Noten und studiert mit dem Chor seine Naturjuize ein, sie bildet aus, stimmt die Harmonie

Stärkung vor der Probe Heute gibts Älplermagronen. Tochter Renate (r.) wohnt bei ihm. Tochter Anita ist mit Enkel Samuel zu Besuch. Unten rechts: Hausmann Gekocht hat Fredy schon gern, bevor er Witwer wurde.


ab und übt mit den Mannen die Lieder. Bei ihr herrscht Ruhe während der Probe, bei ihm wird gelacht und gesprochen. Auch heute. Fredys Juiz «Ä Freydätag» wird heute erstmals mit dem Chor eingeübt. «Es chored scho scheen», meint er zufrieden. Die Vorjodler Thomas und Noldi schlagen vor: «Fredy, wenn miär dr letscht Teil nu einisch widerholid, gits nu meh Hiänderhuit.» Um 21.30 Uhr sagt Silvia: «Konzentration! Nu ä Viertelstund und de chennid iähr däheimä sägä, iähr sigit gueti Mannä gsy.» Fredy braucht das nach dem Bier im «Bahnhöfli» niemandem zu sagen. Die Proben sind für den Witwer eine willkommene Abwechslung zur Arbeit. Obwohl: Da gibts wieder wer, der ihm das Herz öffnet. Sie lebt im selben Dorf, liebt seine Melodien. Vielleicht heisst der nächste Juiz ja «Mis nüe Glück».  ---------«Die Wiesenberger», Ostersonntag, 20.05 Uhr, auf SRF 1.


Bern statt New York Schauspielerin Isabelle Flachsmann in der Dreieinhalb-ZimmerWohnung, die sie mit Freund Lukas teilt.

Die Schlatter-Gattin Geldgierig, gerissen, giftig: In «Himmelfahrtskommando» betrügt ISABELLE FLACHSMANN ihren Filmgatten Beat Schlatter mit einem Stallburschen. Privat hat sie ihr Nest gefunden. Bei Freund Lukas in Bern.

Fotos MovieBiz, HO

TEXT YVONNE ZURBRÜGG FOTOS KURT REICHENBACH

W Himmelfahrtskommando Isabelle Flachsmann (r.) im Film mit Beat Schlatter. 44 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

as für ein Paar! Isabelle Flachsmann und Beat Schlatter. «Doch da läuft nicht mehr viel», erzählt sie. Die Ehe gabs zwar sogar auf Papier. Aber nicht als Heiratsurkunde, sondern als Drehbuch. Jetzt läuft «Himmelfahrtskommando» im Kino. Eine

Schweizer Komödie über ein Dorf, das plötzlich zu grossem Reichtum kommt. Die Mitglieder einer Glaubensgemeinschaft verunglücken. Die Gemeindebehörden beschliessen, den Vorfall zu verschweigen, um das hinterlassene Geld abzustauben … Isabelle Flachsmann, 34, spielt Anita Frei, die geldgierige, geltungsbedürftige und untreue Frau des Gemeindepräsidenten. So betrügt sie Beat Schlatter mit einem Stallburschen. «Bei der Szene gings etwas zur Sache, aber zum Glück nur husch, husch.» Sieben Jahre lang lebte Isabelle Flachsmann in New York. Machte dort eine Musical- und eine Schauspielausbildung, spielte zweieinhalb Jahre am


Vitamine bitte! Ihr liebster Grippeschutz: frisch gepresster Orangensaft. Die Presse steht gleich im Kücheneingang.

Detailversessen Auf dem Sideboard in der Stube. Sie mag Lukas’ Flair für Design und mischt sich in Einrichtungsfragen nicht ein.

Broadway. Die Zelte in New York hat sie noch immer nicht ganz åabgebrochen: «Was ich zurückgelassen habe, ist in einem Lager untergebracht.» Jetzt ist sie in Zug und in Bern zu Hause. Ihr Freund wohnte schon früher in der hellen Dreieinhalb-Zimmer-Wohnung in

Starkes Paar Isabelle Flachsmann und ihr Freund Lukas Bürki.

der Hauptstadt. Sie hat sich nun langsam, aber sicher darin breitgemacht. Ohne ihm jedoch bei der Einrichtung dreinzureden. «Lukas ist Grafiker und Designer. Meist hat er den besseren Geschmack als ich. Auch beim Kochen.» Umso lieber spiele sie für ihn dann den Commis. «Ich bin sehr gut im Rüeblischälen!» Kennengelernt hat sich das Paar auf Schloss Thun. Eine besondere Begegnung an einem Geburtstagsfest. «Wir waren alle als Vampire verkleidet.» Beim ersten Rendez-vous vor fünf Jahren hätten sie dann auf die Maskierung verzichtet. «Sonst wäre das wohl auch gleich das letzte Date gewesen», sagt Isabelle und lacht.

Ihr zuliebe ist Lukas Bürki, 32, sogar nach New York gezogen. Für ein Jahr. Dann beschlossen die beiden, ihre Zukunft in der Schweiz zu planen. «Ich wollte auch für meine Mutter mehr da sein», sagt Isabelle Flachsmann. Ihren Vater hat sie 2001 beim Attentat im Zuger Parlamentsgebäude verloren. Ihre Mutter lebt bis heute im Elternhaus am Zugersee – Isabelles zweitem Zuhause. Musical und Tanz sind Isabelle Flachsmann heute nicht mehr so wichtig. Umso intensiver widmet sie sich der Schauspielerei. «Der Dreh mit Beat Schlatter und Walter Andreas Müller war eine tolle Erfahrung.» Sie habe sich lange damit auseinandergesetzt, wie sie die Rolle der fiesen Anita überzeichnen soll und auch muss «und ihr doch etwas Herzlichkeit geben darf». In diesen Wochen beginnen die Proben für ihr nächstes Projekt: ein Stück mit Ursula Schäppi im Bernhard Theater in Zürich. «Früher dachte ich: ‹Je grösser, desto besser.› Heute gehts mir um die Lust an der Arbeit an sich. Und der Qualitätsanspruch an mich selbst ist überall der gleiche, egal, ob Bernhard Theater oder Broadway.» Es gibt viel weniger Rollen als im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Deshalb versucht sich Isabelle Flachsmann auch darin, welche zu kreieren. Sie hat eine Gesangs- und Comedycombo (Die Exfreundinnen) gegründet und Drehbücher für zwei Kurzfilme verfasst. Erfahrung als Autorin hat sie bereits: Mit Marco Rima schrieb sie 2010 das Comedy-Musical «Die Patienten». Kreativ sein, tüfteln, realisieren: In dieser Hinsicht treiben sich Isabelle und Lukas gegenseitig an. Stolz zeigt sie das Bild eines Tisches. «Von Lukas. Er nennt ihn Spike-Table.» Bald wird er den runden Holztisch hier zu Hause ersetzen und bei Theo Jakob in den Verkauf gehen. Irgendwie hat Isabelle Flachsmann gar keine Eile, ihre Möbel von New York in die Schweiz zu verschiffen. Kein Wunder, mit einem Nestbauer wie Lukas!  SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 45


Freund und Lebensr e Diagnose Dravet: Der zweijährige NIKOLAJ NIELSEN leidet an einer bösartigen Epilepsieform. Ein speziell ausgebildeter Hund hilft ihm und seinen Eltern bei der Bewältigung von Alltag und Krankheit.

46 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

TEXT SYLVIE KEMPA FOTOS NICOLE BOEKHAUS

A

ugen zu und durch! «Contact!» Auf Befehl leckt Kalle über Nikolajs Gesicht. «Gut gemacht», lobt Evelyn Nielsen, 32. Nicht weil es ihrem Sohn besonders gut gefallen hätte, sondern weil Lecken eine von Kalles Hauptaufgaben ist. Der vier Monate alte Labrador-Retriever ist

ein Begleithund der besonderen Art: Er kann durch Lecken einen epileptischen Anfall stoppen und im Ernstfall das Leben seines zweijährigen Herrchens retten. Seinen ersten Anfall hat Nikolaj mit zwei Monaten. Nach dem Baden zuckt wiederholt sein linker Arm. Die Mutter spürt: Mit meinem Kind stimmt etwas nicht. Kinderarzt und Umfeld beruhigen, doch Evelyn vertraut ihrem


Gut behütet: 170 Tage seines ersten Lebensjahres verbrachte Nikolaj im Spital. Die Eltern haben auch sein Kinderzimmer mit einem Überwachungsmonitor ausgestattet. Wachsam: Der Hund lernt, zu unterscheiden, ob Nikolaj nur tagträumt oder gerade einen stillen Anfall hat.

r etter Instinkt. Sie filmt die Episoden, recherchiert im Internet, wechselt zu ihrer jetzigen Ärztin. Schliesslich bestätigt ein Gentest: Nikolaj leidet am seltenen Dravet-Syndrom, einer bösartigen Form der Epilepsie. Diese hat oft schwere bleibende Behinderungen zur Folge. Eines von fünf betroffenen Kindern stirbt. In Nikolajs Zimmer stehen Sauerstoffflaschen. An seinem Bett hängt ein Überwachungsmonitor. Sein Schrank

ist mit Medikamenten gefüllt. Der kleine Bub nimmt täglich Antiepileptika zu sich. Dennoch tritt im Schnitt alle zwei Wochen ein Anfall auf. Die Attacken sind heimtückisch, lautlos, unberechenbar. Das Kind, das eben noch mit seinem Spielzeugtraktor über den Strassenteppich fuhr, sitzt plötzlich schlaff da, die Augen ins Leere gerichtet. Nichts deutet darauf hin, dass etwas nicht stimmt. «Bevor Kalle da war, konnten

wir ihn keine Sekunde aus den Augen lassen», sagt Evelyn. Eine enorme Belastung für die junge Mutter. Wie kochen? Wie duschen? Wenn man ständig den Blickkontakt halten muss! Kleinste Umgebungsveränderungen können einen Anfall auslösen. Nikolaj ist auf Licht und Temperatur empfindlich. Draussen trägt er eine verdunkelte Spezialbrille. Seine Körperwärme darf 37,7 Grad nie übersteigen. Deswegen ist die Wohnung kaum geheizt. Auch in der Nacht ist Vorsicht geboten: Seit der Diagnose schläft abwechslungsweise ein Elternteil im Kinderbett. «Wir haben Glück. Es gibt Dravet-Kinder, die auch noch auf optische Muster reagieren.» Die ständige Alarmbereitschaft raubt den Eltern alle Kräfte. Evelyn und Mike Nielsen, 38, suchen nach einer Möglichkeit, die Situation zu verbessern und stossen auf die Hundeschule von Manuela van Schewick, 56, in Bonn. Die Erzieherin ist eine Pionierin bei der Hundeausbildung für Dravet-Patienten. Ihre Tiere werden bereits als Welpen bei der Zielfamilie stationiert. Dies fördert die Bindung und ermöglicht es der Trainerin, nicht nur den Hund, sondern auch den Halter auszubilden. «Wenn das Tier Gefahren anzeigt, muss der Mensch es auch richtig lesen können.» Seit drei Monaten lebt Kalle bei Familie Nielsen im Zürcher Unterland. Die Hundetrainerin reist jeden Monat für ein Wochenende an, beobachtet, berät, betreut.  SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 47



Training Der Hund lernt, durch Lecken einen Anfall zu stoppen. Eine Garantie dafür, dass es klappt, gibt es nicht. Treuer Begleiter: Kalle weicht Nikolaj nicht von der Seite. Sie sind bereits beste Freunde!

Seit Kalle da ist, hat Nikolaj seine krankheitsbedingte Entwicklungsverzögerung aufgeholt EVELYN NIELSEN, MUTTER Nach der Contact-Übung legt Nikolaj sich mit dem Nuggi aufs Sofa. Die Äuglein fallen ihm fast zu, doch Kalle lässt ihn nicht in Ruhe. Zweimal stiehlt er dem Kleinen den Schnuller aus dem Mund. Evelyn verdreht die Augen – sie weiss, sie darf jetzt nicht schimpfen. «Kalle testet gerade, ob Nikolaj einen Anfall hat.» Man dürfe die Eigeninitiative des Hundes auf keinen Fall unterdrücken. Nur so lernt er, im Ernstfall Befehle zu verweigern, um sein Herrchen zu schützen. Schliesslich protestiert Nikolaj, und Kalle schmiegt sich beruhigt an ihn. Die individuelle Begleithund-Ausbildung ist in der Schweiz nicht anerkannt. Hierzulande fehle die Erfahrung mit der seltenen Erkrankung. «Eine Hilfsorga

nisation hätte uns bei der Anschaffung eines herkömmlichen Epilepsie-Hundes geholfen. Doch deren Ausbildung ist auf Dravet nicht anwendbar.» Nach einer gründlichen Prüfung aller Optionen entscheiden sich Evelyn und Mike: Sie finanzieren Hund und Ausbildung (bis zu 25 000 Franken) lieber selbst – dafür mit einem guten Bauchgefühl. Der Erfolg gibt ihnen recht. Seit Kalle da ist, hat Nikolaj seine krankheitsbedingte Entwicklungsverzögerung aufgeholt. Er lacht viel. Spricht sein erstes Wort («Aus!») und schliesslich sogar Sätze. Das widerspricht jedem Lehrbuch. Dreimal hat Kalle Nikolaj bereits «aus einem Anfall geleckt». Bald wird der Hund Nikolaj und seine Eltern gar warnen, bevor dieser auftritt.

Weshalb die Hunde einen Anfall vorausahnen können, ist den Forschern noch nicht klar. Auch weiss man nicht, weswegen das Lecken einen Anfall unterbricht. Biochemische Veränderungen, Geruch, Muskeltonus? Die Universität Bonn plant zusammen mit van Schewick eine erste medizinische Studie dazu. Aber auch ohne wissenschaftliche Grundlage ist für Evelyn und Mike Nielsen klar, dass sie den richtigen Weg eingeschlagen haben, um ihr Kind vor möglichst vielen epileptischen Anfällen und damit vor bleibenden Schäden zu schützen. «Nikolaj soll als Erwachsener selbstständig leben. Und als erster Dravet-Patient überhaupt den Fahrausweis machen können.»  ---------Infos www.dravet-hund.ch SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 49


«D Meitli konnten uns kaum unterscheiden» Alles Gute! Diesen Samstag werden die eineiigen Zwillinge HANS und ERNST LINIGER 95 Jahre alt. Die gebürtigen Berner sind noch «gsund und gfrässig». Und haben viel zu erzählen. TEXT THOMAS KUTSCHERA FOTOS KURT REICHENBACH

E

igentlich gehören Hans und Ernst Liniger nicht zu denen, die viel reden und Aufhebens um etwas machen. Aber in diesen Tagen ist das anders. Drei Jahre haben sich die beiden eineiigen Zwillingsbrüder nicht mehr gesehen, die Reise zwischen ihren Wohnorten ist ihnen zu umständlich geworden. Doch heute gibt es was Besonderes zu feiern, viel zu erzählen: Am Samstag dieser Woche werden die zwei 95 Jahre alt. Sogar Fabienne, mit sieben Monaten das jüngste der drei Urenkelkinder, ist hier, sie thront zwischen den Urättis. Hans lacht: «So brav wie sie waren wir früher auch mal.» Ernst schmunzelt: «Heute sind wir es auch wieder.» «Schön, dich zu sehen», sagt Hans. Mit der Bahn wäre ihm die Reise zu Ernst zu beschwerlich gewesen – Verwandte haben ihn hierher nach Alchenstorf BE gefahren, wo Ernst mit seiner Frau Frieda, 90, wohnt. Hans’ Frau Klara, 89, ist lieber daheim im Einfamilienhaus in Bubendorf BL geblieben. Bis vor Kurzem waren die beiden Brüder noch mobil: Hans ist bis 2008 Auto gefahren, Ernst bis 2011. Hans: «Damals kam ich dich und Frieda jeden Sommer einmal

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Prost! Daheim bei Ernst (Mitte) wird angestossen, auch mit Ernsts Frau Frieda. Jeder trinkt täglich ein Gläsli Roten.

Zwäg Ernsts Training in der Waschküche: jeden Morgen 30 Minuten, seit 30 Jahren auf demselben Hometrainer.

abholen.» Dann gings nach Habkern im Berner Oberland zur Familienfeier. Aufgewachsen sind die beiden mit drei jüngeren Brüdern in Wynigen BE. Hans arbeitete Zeit seines Lebens als Metzgermeister, führte in Bubendorf eine Metzgerei. Ernst war Käsermeister, verdiente sein Geld in Auswil BE. Gemeinsamkeit: Beim Putzen führten beide den Besen nur mit einer Hand. Heute seien sie sich nicht mehr so ähnlich, sagt Hans. «Doch weisch no? D Meitli konnten uns kaum unterscheiden.» Und – hatten sie einen Schulschatz? Ernst schüttelt den Kopf: Das sei damals, Ende der 20er-Jahre, noch nicht Mode

d Ernst Wer ist wer? Hans (l.) un ren. Jah ei zw d run von im Alter

Die Lehrer haben uns nie verwechselt. Leider! ERNST LINIGER


In guter Gesellschaft Hans Liniger (l.) zu Besuch bei Zwillingsbruder Ernst in Alchenstorf BE mit dessen Urenkelin Fabienne, 7 Monate.

gewesen. Die Lehrer jedoch hätten sie nie verwechselt. «Leider!» Und da war ja noch Frau Christen, die «Linden»Wirtin. Zu ihr gingen die zwei Buben täglich nach der Schule. Jeder jeweils eine Woche lang – um für einen Franken das Sackgeld aufzubessern: Holz reintragen, Schuhe putzen. Die Wirtin hatte Mühe, die Zwillinge auseinanderzuhalten. Hans: «Wenn die Schuhe nicht richtig glänzten, konnte man einfach sagen, es war der andere.» Auch beim Hornussen, ihrem grossen Hobby, wurden Hans und Ernst oft verwechselt. «Wir machten uns immer ein Spässchen draus.» Hans heiratete 1948, Ernst

im Jahr darauf – Trauzeuge war jeweils der Zwillingsbruder. Die weiteste Reise von Hans: nach Kenia, die weiteste von Ernst: nach Zypern. Sie reisen erst, als sie pensioniert sind, mit der Ehefrau. Heute telefonieren die Brüder zwei- bis dreimal pro Jahr miteinander. Hans: «Gross Streit hatten wir nie.» Beide sind gesund, brauchen keine Medikamente. «Geraucht haben wir nie.» Beide lesen täglich Zeitung, ohne Brille, gehen regelmässig spazieren, machen den Zmorge, waschen ab. Ernsts Lieblingsessen: Pommes frites. Zur jährlichen Klassenzusammenkunft in der

«Linde» Wynigen kamen letztes Mal noch acht Gschpänli. Hans ist seit 2008 nicht mehr dabei. Ernsts Gattin Frieda hat aufgetischt: Fleisch-Plättli, Käse- und Eierteller, selbst gemachte Züpfe, eine Flasche Dôle. Zur Feier des Tages stimmt sie «S Bärnbiet» an. Hans und Ernst setzen als leidenschaftliche Sänger ein. Das Lied lernten sie im Dienst während des Zweiten Weltkriegs. Dann wird angestossen. «Zum Wohl, Hans!» – «Zum Wohl, Ernst!» Hans lächelt. «Hoffentlich bleiben wir gesund.» Dann wird in fünf Jahren wieder gefeiert. Zu zweit.  SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 51


DAHEIM IN LUZERN

«Mit 75 braucht man es bitzeli mehr Ruhe», sagt Federica de Cesco. Ansonsten merkt sie nicht viel vom Alter: «Man man muss bloss das Make-up etwas sorgfältiger auftragen.»

75 Jahre alt, 40 Jahre verheiratet, 84 Bücher geschrieben: Was FEDERICA DE CESCO anpackt, macht sie mit Ausdauer, Disziplin und Leidenschaft. Aber nur, wenns ihr passt. Sonst schüttelt sie kräftig den Kopf.

Mit Herzblut und Sc h


c hreibwut

TEXT CHRISTA HÜRLIMANN FOTOS REMO NÄGELI

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in Blick von der grosszügigen Terrasse ihrer Wohnung mitten in Luzern: freie Sicht auf den Vierwaldstättersee und die prächtige Berglandschaft um den Pilatus! Doch ihren Arbeitsplatz hat Federica Kitamura-de Cesco, 75, in der dunkelsten Ecke des Wohnzimmers eingerichtet, in einer Nische hinter einem Schrank, mit dem Blick zur Wand. Klassische Musik klingt leisestmöglich aus den Lautsprechern, und sobald die Bestsellerautorin zu schreiben beginnt, stellt sie diese ab. Beim Arbeiten wünscht Madame absolute Ruhe. So hat sie es fertiggebracht, in 60 Jahren 84 Bücher zu schreiben. Sie selbst hätte die Anzahl nicht mal genau gewusst. Ihr Mann Kazuyuki «Kazu» Kitamura, 66, hat extra nachgezählt. Disziplin ist ihr wichtig. Noch heute schreibt sie täglich drei bis vier Stunden. Wenn sie um 9.15 Uhr loslegt, ist sie bereits 50 Minuten im hauseigenen Schwimmbecken geschwommen. «Und zwar zügig in der Gegenstromanlage, ich plansche nicht herum.» Sie macht das, um den «typischen Schriftsteller-Ring» um die Hüften zu vermeiden. Und weil in Bewegung auch ihre Fantasie fliesst. Das war schon als Kind so. Die Geschichte für ihr erstes Buch, «Der rote Seidenschal», hat sie sich mit 16 auf ihrem drei Kilometer langen Schulweg ausgedacht. Sie ist in Norditalien aufgewachsen, «als Tochter eines blonden Italieners und einer dunkelhaarigen Deutschen», ohne Geschwister. «Die fehlten mir manchmal, aber ich weiss nicht, ob ich eine solche Fantasie entwickelt hätte, wenn immer andere Kinder um mich herumgeschwirrt wären.» Ihr Vater ist Ingenieur, wegen seines Jobs zieht die Familie immer wieder um. Doch Klein Federica kann sich überall behaupten, hält sich nur an Regeln, die sie für sinnvoll erachtet. Rockpflicht für Mädchen gehört nicht dazu. So geht sie in den 50er-Jahren  SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 53


 in

Hosen zur Schule am vornehmen Mädchengymnasium im deutschen Münster, der Heimat ihrer Mutter. Und der Pfarrer freut sich nur so lange über ihr reges Interesse am Kommunionsunterricht, bis sie ihn fragt: «Erzählen Sie eigentlich immer dieselben Geschichten?» Mit ihrer Aufmüpfigkeit treibt sie es so weit, dass sie sogar einmal von der Schule fliegt. Die Mutter reagiert «betreten bis geschockt» auf ihr Gebaren, der Vater findet, sie solle tun, was sie für richtig hält. Und das muss er seiner Tochter nicht zweimal sagen. Heute stört sie sich an der Angepasstheit junger Frauen. «Es sollte eine tägliche kleine Gymnastikübung sein, den Kopf zu schütteln.» Also Nein zu sagen. «Wer sich immer anpasst, von dem wird das mit der Zeit erwartet.» Sie selbst kümmerte sich nie darum, was die Leute von ihr dachten. Sie verlässt ihren ersten Mann nach wenigen Jahren Ehe. Auch wenn sie wegen ihm in die Schweiz gezogen ist, mit ihm zwei Kinder hat. Und zu dieser Zeit «Scheidungen noch gar nicht in Mode waren …». In Paris lernt sie vor vier Jahrzehnten ihren heutigen Mann kennen. Kazu Kitamura ist wie sie mit Bekannten dort. Bei einem Essen rutscht ihr der Ring vom Finger und fällt unter den Tisch. Höflich – «typisch japanisch» – bückt er sich, sie treffen sich erstmals unter dem Tisch im Restaurant in Paris. «Zut» – «Mist!», ärgert sie sich, als der schöne Mann das Lokal verlässt, ohne dass sie ihre Nummern getauscht hatten. Doch am folgenden Tag treffen sie sich zufällig nochmals im Quartier. Und am übernächsten nochmals. «Da war klar: Wir sind verliebt.» Sie muss zurück in die Schweiz, die beiden bleiben telefonisch in Kontakt, bis er sie daheim besucht. Das Paar reist nach Schweden, wo der Fotograf Film studieren will. Er verwirft die Pläne, vertieft sich in die Fotografie. Da sie bereits erfolgreiche Autorin ist, bietet sie ihm wertvolle Kontakte zu Verlagen – und einen starken Rücken. «Kazu hatte Rückenpro-

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bleme, ich nicht – bis heute nicht.» Sie trägt ihm anfangs seine Ausrüstung. Begleitet ihn auf all seine Reisen. Und kommt dadurch an Orte und Quellen, die sie zu ihren Büchern inspirieren. Am 12. Juli 1973 heiraten sie. Seither sind sie fast ununterbrochen 24 Stunden am Tag zusammen. Er hat ein Arbeitszimmer, sie ihren Platz im Wohnzimmer. Zwischendurch treffen sie sich zum Kaffee, täglich spazieren sie dem See entlang, abends schwimmen sie gemeinsam. «Morgens schwimme ich die Pflicht, abends mit meinem Mann die Kür.» Das Rezept für ihre lange Liebe? «Ich kanns nicht sagen. Fügung, Glück. Wir reden andauernd miteinander.» Über Gott und die Welt, das Leben, die Liebe, Philosophie, Astronomie, Musik. Und Ninja, ihre Tierheimkatze, «das scheue Gemüse». Es lässt sich nie blicken, wenn Besuch da ist. Gewohnt haben sie all die Zeit in der Romandie, vor zweieinhalb Jahren erst sind sie nach Luzern gezogen. Er hat seit Langem eine Affinität zur Stadt,

SchönheitsOP? Niemals! Ich kreische schon bei einer Blutentnahme am Finger arbeitete oft hier, ist der Schöpfer des offiziellen Posters mit der Kapellbrücke. Und sie schätzt die zentrale Lage. Früher kostete es sie oft eine Tagesreise, um an Lesungen zu gelangen. Heute ist sie froh um etwas mehr Ruhe. Denn das hat sich mit dem Alter geändert. «Man muss nicht nur das Make-up etwas sorgfältiger auftragen, man ist auch es birebitzeli schneller müde», sagt Federica Kitamura-de Cesco. «Ich war immer ein zähes Biest. Heute brauche ich meine Nachtruhe.» Um tags darauf wieder ein zähes Biest zu sein. 

IHR RITUAL Jeden Nachmittag trifft sich

das Paar zum Kaffee. Auf dem Bild fehlt die scheue Katze Ninja, die aus einem Tierheim bei Vevey stammt. «Mein Französisch sprechender Mann wollte eine Französisch sprechende Katze.»

IHR «BÜROJOB» Sie schreibt täglich vier

Stunden zu geregelten Arbeitszeiten.


IHR FREIHEITSDRANG Frische Luft und

Bewegung lassen ihre Fantasie iessen.

IHRE LIEBE Seit 40 Jahren ist Federica de Cesco mit Kazu Kitamura

verheiratet. Getroffen haben sie sich unter einem Tisch in Paris.



Notabene Peter Bichsel

Zum Verwechseln ähnlich

Foto Kurt Reichenbach

V

or Jahren traf ich irgendwo in Deutschland in der Eisenbahn einen Mann und kam mit ihm ins Gespräch. Er erzählte, dass er Bauingenieur sei und jahrelang in Taiwan für ein amerikanisches Strassenbauprojekt weitab von fast jeder Zivilisation gearbeitet habe. Er sei dort der einzige Nichtchinese gewesen, und er habe sich wohlgefühlt unter seinen Mitarbeitern. Eines Tages nun, nach langer Zeit, seien zwei Autocars angekommen mit Amerikanern, die ihr Projekt anschauen wollten. Er hat sich also vor den Bus gestellt und die Leute empfangen, und diese stellten sich auch vor, aber es war hoffnungslos – er konnte die Leute nicht unterscheiden, sie sahen alle gleich aus. Seine Chinesen waren inzwischen verschieden – die Amerikaner waren aber inzwischen alle gleich. Da habe er sich gesagt, es sei wohl jetzt an der Zeit, zurückzugehen nach Europa. Eigenartig, wie schnell die Leute gleich sind aus der Entfernung – und wir dann, wir zu Hause, die Einzigen, die sich unterscheiden. Und deshalb empfinden wir die anderen als Rassen und uns als Individuen. Wir sind dann im Unterschied zu den Schwarzen keine Rasse. Was denn? Menschen? Die Schwarzen aber empfinden sich auch nicht als gleich, sie unterscheiden sich so wie wir. Als ich mal mit meinem älteren erfolgreichen Freund – alle kannten ihn, und er war beliebt, und er liebte es auch, beliebt zu sein – über Land spazierte, kamen uns ein paar Leute entgegen. Wir grüssten uns, und mein Freund sagte zum einen: «Du bist doch der Sepp.» «Nein», sagt der, «der Sepp, das ist mein Cousin – ich bin der Paul.» – «Und deine Schwester, wie hiess

Es ist schön, mit Leuten zu sprechen, das macht mir Freude, und sie freut es auch sie nur, die hatte doch mal Tuberkulose und musste kuren gehen.» – «Das war meine Mutter, die war krank, hatte es in der Fabrik aufgelesen. Du meinst meine Schwester, das Martheli, die lebt jetzt in Italien.» – «Ja, sie war immer eine muntere Person, strahlend und offen», sagt nun mein Freund, «ja, ja, das Martheli, lass sie grüssen von mir, und was macht der Hans?» – «Der Mann vom Bethli, mein Schwager, dem geht es wieder gut, der hat sich gut erholt.» Und das Gespräch dauerte, und die Namen wurden wiederholt, und die Krankheiten und die Kur auf dem Allerheiligen und die sportlichen Erfolge von Hans. Und als wir endlich weitergingen, fragte ich den Freund, wer das denn war, und er schaute mich überrascht an und sagte: «Keine Ahnung, die kenne ich doch nicht, noch nie gesehen.» Die anderen aber haben beim Weitergehen sicher über die Freundlichkeit und Volksnähe meines Freundes gesprochen und über sein grosses

Gedächtnis und darüber, dass er wirklich alle in der Gegend kenne, und zwar alle mit Namen. Und ich sagte im Weitergehen zu ihm: «Du hast also geschummelt, du hast betrogen.» – «Nein», sagt er, «ich habe nur mit den Leuten gesprochen, es ist schön, mit Leuten zu sprechen, das macht mir Freude, und sie freut es auch.» «Und das mit der Tuberkulose hast du also einfach auf gut Glück erfunden.» – «Nein», sagt er, «ich denke dabei an meine Verwandtschaft, nicht nur die Menschen gleichen sich immer wieder, sondern auch ihre Familiengeschichten. Ich erzähle meine Geschichte, und sie setzen ihre entsprechenden Namen ein. Ich kenne sie jetzt ein bisschen, weil ihre Familiengeschichten den meinen gleichen.» Vor vielen Jahren schickte mir mal ein Verleger die Druckfahnen zu einem Buch eines jungen Autors und fragte mich an, ob ich bereit wäre, dazu ein Nachwort zu schreiben. Ich tat das gern, denn ich mochte diesen Autor sehr, und ich kannte seine wunderbaren Geschichten von Lesungen. Leider eilte es – so konnte ich die Fahnen nur kurz anlesen, aber die Begeisterung für die Geschichten, die ich bereits kannte, genügte. Der Verleger war begeistert von meinem Nachwort, und der Autor schrieb mir, dass ihn noch nie jemand so sehr verstanden habe. Jahre später traf ich den Autor persönlich, und es war zu meinem Entsetzen ein anderer und nicht der, den ich mit meinem Nachwort meinte. Niemand bemerkte es, aber mein ungutes Gefühl blieb – wohl zu Unrecht, denn die Geschichten dieser Welt gleichen sich, die Menschen gleichen sich. ---------Peter Bichsel, 78, Schriftsteller und Publizist

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TOP TEN der Woche

Think pink! Das niederländische TopModel Doutzen Kroes, 28, backstage bei der Giles-Fashionshow.

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Beauty-Trends Diese drei Sommer-Beauty-Trends machen jetzt schon gute Laune: etwa die starken Lippen in kühlem Pink wie bei Giles. Die perfekte Kombination dazu: ein heller Teint und ein natürliches Augen-Make-up. Besonders sonnig waren im Gegensatz dazu die Gesichter der Models bei Dolce & Gabbana. Sizilien inspirierte das Designer-Duo Domenico Dolce und Stefano Gabbana einmal mehr zu einer farbenfroh-heiteren Sommer-Kollektion. Feiner Bron-

zepuder und warme Rouge-Farben zaubern im Nu eine Woche Sizilien-Ferien auch auf unseren Teint. Die zwei kanadischen Design-Brüder Dan und Dean Caten von DSquared2 rückten glühend dunkle Schokolade-Augen in den Vordergrund ihrer Make-ups. Diese künden bereits von sinnlich-lauen Sommerabenden und Feierlaune. FOTOS GERI BORN / IMAXTREE REDAKTION KRISTINA KÖHLER

2

Candy-Lippen 1. Pink Nagellack Madison Ave Hue mit zartem Glitzer von Essie, Coop City, Manor, ca. CHF 19.90, 2. BioLipliner von Benecos, Coop City, nur solange Vorrat CHF 3.50, 3. Lippenstift Colorsensational New Vivids in Fuchsia Flash Nr. 865 von Maybelline New York, ca. CHF 16.90, Naschwerk, Lolipop


shopping

Kakao-Glut Das britische Socialite und Model Cara Delevingne, 20, mit intensivem Blick für DSquared2.

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1 6

2

3 5

schokolade-Augen 1. Schwarzer Eyeliner Super Liner Blackbuster in Marker-Form, L’Oréal Paris, ca. chf 15.–, 2. lang haftender Creme-Lidschattenstift in Bark, Bobbi Brown, bei Jelmoli, ausgewählten Globus60 schweizer illustrierte

4

Filialen chf 40.–, 3. wasserfester Liquid Eyeliner Jet Set in Dark Brown, Smashbox, Marionnaud chf 26.–, 4. dunkle Schokolade, Original Beans, www.changemaker.ch, Tafel chf 6.50, 5. Profi-Wimpernkamm von

M2beauté, über www.m2beaute.com

chf 23.–, 6. Lidschatten-Quartett Séduction Nr. 42, Chanel, ca. chf 77.–, 7. Kunstwimpern

Frame 4 Fame für mehr Volumen, Essence, Coop City, Migros City, ca. chf 3.95


1 sizilianischer sommer Backstage bei der Frühjahr/Sommer-Show von Dolce & Gabbana.

2 7

3

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hitze-teint 1. Haargummi mit Pompons von En Soie, in diversen Farben, je chf 5.–, 2. Kabuki-Pinsel aus weichem Ziegenhaar von Une, bei Manor, Globus chf 19.90, 3. Bio-Lippen- und Rouge-Farbe Lip2cheek

von Rms Beauty in Promise, über www. shetime.ch chf 45.–, 4. lang haftender Blush Halo in In Bloom, Smashbox, bei Marionnaud chf 37.–, 5. hauchzarter Hautverschönerer Fond de Teint Terracotta

Skin in Nude von Guerlain, ca. chf 67.–, 6. Quaste aus Baumwolle, diverse Farben, En Soie chf 10.–, 7. cremiger Concealer Soft Touch (mit Applikator) in Ivory von Studiomakeup, bei Coop City chf 19.90 schweizer illustrierte 61


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LAUFSTEG

OSTERN

Ei, ei, ei … Such den Hasen!

Alle Jahre wieder grüsst der Osterhase. Immer am Sonntag nach dem ersten Frühjahrsvollmond feiern Christen am ältesten und höchsten Feiertag die Auferstehung Jesu. Besonders beliebt bei grossen und kleinen Kindern sind Osterbräuche, etwa das Osternestlisuchen. Gerade Schoggi-Fans kommen voll auf ihre Kosten: Seien es gefüllte Eier oder kunstvolle, handbemalte Schoggi-

hasen, die fürs Essen fast zu schade sind (Sprüngli, Vollenweider). Besonders schön ist es auch, zusammen mit Familie und Freunden den Osterbrunch vorzubereiten und Eier zu bemalen oder Kuchen in Hasen oder Lammform zu backen. Auch Deko-Fans schöpfen aus dem Vollen und läuten mit bunten Eiern zum Aufhängen zu Hause den Frühling ein.

Eierbaum Glas-Ostereier mit Aufhängeband in 6 Farben bei Tchibo. Set CHF 9.95

Hasen-Bad Geschenk Furoshiki mit zwei Badeprodukten von Lush. CHF 30.–

Sonnengruss

URSULA BORER

Osterküken Ohrstecker in Kükenform, entdeckt bei Claire’s. CHF 6.90 Hasen-Rennstall Handgemachte Retro-Hasen von Vollenweider Chocolatier. Ab CHF 8.80

Nostalgie pur Handbemalte Hasenfrau von Sprüngli. CHF 129.– 62 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

Buntes Nest Stoffeier zum Aufhängen gibts in diversen Prints, gefunden bei Manor. Je CHF 4.90

Seit 1982 war Franco Moschino (1950 bis 1994) berühmt-berüchtigt für seine innovativen, farbenfrohen und manchmal exzentrischen Entwürfe. 1988 präsentierte er erstmals seine jüngere Zweitlinie Moschino Cheap & Chic. Seit seinem frühen Tod 1994 hält Chefdesignerin Rossella Jardini den Geist des Gründers aufrecht. Für diesen Frühling/Sommer ist ihr zusammen mit Francesca Rubino eine erfrischende Kollektion gelungen, die den Geist der Clubbing-Szene der 60er- und 80er-Jahre modern aufleben lässt. Und das Londoner Publikum, allen voran Alexa Chung und Daisy Lowe, freute sich enthusiastisch über so viel Lebenslust! Ursula Borer, Redaktorin SI Shopping, setzt diesen Frühling auf pure Lebenslust.

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Geri Born, Imaxtree, HO

Cheer up, Love! Die Show von Moschino Cheap & Chic zauberte allen Besuchern in London ein Lächeln ins Gesicht.


Lieblinge aus der Manor-Filiale Marine-Chic für Herren Feiner Strickpullover mit Streifen von Maddison. CHF 69.90

Ab in den Süden Bandeau-Bikini mit Broschen-Details und gestreiften Höschen von Avant Première. Oberteil CHF 24.90 Höschen CHF 19.90

Grosszügige Auswahl auf über 4500 Quadratmetern: das Manor Warenhaus im Bücheli Center in Liestal, Tel. 061 926 26 99. MANOR, BÜCHELI CENTER LIESTAL

Alles unter einem Dach

Rechtzeitig zum Frühlingsstart feiert das Manor Warenhaus im neu erstellten Bücheli Center in Liestal grosse Eröffnung. Auf den vier Stockwerken des Shoppingcenters bietet Manor das gesamte Sortiment an: Das Erdgeschoss teilen sich die BeautyAbteilung mit der Bijouterie und den Accessoires- und Lingerie-Abteilungen. Der 1. Stock ist den Fashion-Trends gewidmet, mit einem modischen Sortiment von Eigenmarken und anderen beliebten Labels wie Pepe Jeans, Guess oder Jack & Jones. Artikel für den Haushalt, süsse Spielsachen und Mode

für die Kleinsten findet man im 2. Stock. Ein weiteres Highlight ist die Abteilung von Manor Food im Untergeschoss: Das mediterrane Marktambiente trifft auf Spezialitäten von Bauern und Produzenten aus der Region. NINA LIENHARD

Rockig Goldfarbenes Armband in Nieten-Optik von Avant Première. CHF 24.90

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Öffnungszeiten Mo–Fr 8.30–20 Uhr, Sa 8–19 Uhr, www.manor.ch

Weitere Shops im Shopping-Guide www.schweizer-illustrierte.ch BUCH-TIPP

Green Living «Mein grünes Zuhause – Gestaltungsideen mit Pflanzen», GU-Verlag. Ca. CHF 27.– © Fotostudio Schweizer Illustrierte Paul Seewer, HO

Fürs Picknick im Park Jeanshemd mit blumigem Innenfutter von Yes or No. CHF 39.90

Macht grüne Daumen!

Gartenpraxis «Garten! Das Grüne von GU», GartenNachschlagewerk, GU-Verlag. Ca. CHF 39.–

Es braucht heute nicht mehr zwingend einen grünen Daumen, um erfolgreich zu gärtnern und sich auf Dauer mit frischem Grün zu umgeben. Aber es kommt auf das richtige Know-how an. Die neuen grünen Ratgeber warten mit einer Fülle an nützlichen Informationen und praktischen Tipps und Tricks auf. Zwei Lieblings-Neuerscheinungen sind hierbei: das neue Standardwerk «Garten!» und «Mein grünes Zuhause», beide aus dem GU-Verlagshaus. KK

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Shopping

OBJEKT DER BEGIERDE

Bucherer, das Schweizer Uhren- und Schmuck-Unternehmen aus Luzern, steht für alles, was an der Schweiz so einzigartig ist: Qualität, Innovation und positiv besetzte Tradition. Und dies seit 1888. Besonders aufgefallen: der Ohrschmuck. Die etwas indisch anmutenden Ohrringe rechts sind ein richtiges «Haben-wollen» für den Frühling. Die farblich interessanten, total 41.66 ct. Lemon-Quarze, Peridote und Brillanten passen zum Jumpsuit genauso wie zum PartyKleidchen. Wer die Preziosen aus Roségold trägt, wird lange Freude an ihnen haben. Am besten lässt man sie sich schenken – das Portemonnaie des Geliebten wird nämlich gar nicht überstrapaziert. Der Preis ist, gemessen am Langzeitwert und hohen Charmefaktor, fair. BEATRICE SCHÖNHAUS

Leicht wie ein Teebeutel Formschön, stilvoll, gut: Ohrringe aus Roségold, mit Lemon-Quarzen, Peridoten und Brillanten von Bucherer. CHF 5950.–

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www.silviagattin.com Der Online-Shop www.silviagattin.com nimmt uns mit auf eine modische Weltreise: Lederboots mit Textileinsätzen und Couvert-Clutches aus Kelim-Teppichen von Marokko oder Bangles aus farbenfrohen Perlen, die von Massai-Frauen in Tansania hergestellt wurden. Unterschiedliche Länder und Kulturen sind die Inspirationsquelle

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für die Wienerin Silvia Gattin. Auf ihren Reisen ist sie stets auf der Suche nach aussergewöhnlichen Produkten, die das EthnoGefühl verbreiten und nur in limitierter Stückzahl erhältlich sind. NL Mehr Online-Tipps www.schweizer-illustrierte.ch

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Geri Born, Styling Beatrice Schönhaus, Teebeutel Coop, HO

Das macht mir meinen Frühling!


© Fotostudio Schweizer Illustrierte Geri Born, Styling Beatrice Schönhaus, Teebeutel Coop, HO


Shopping Das richtige Grün Frühlingshafter Lack Posh von Revlon. Manor, Fachhandel. Ca. CHF 18.–

Wunderstift Kholstift Pure Color mit Schwarz/ Türkis, Estée Lauder. Fachhandel. Ca. CHF 30.–

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Krokodil Nagellack Crocadilly von Essie. Coop City. Ca. CHF 20.–

Lagune Lidschatten aus der Linie 3D von Essence bei Coop City. Ca. CHF 3.–

Seegras Lack Nr. 230 aus der Linie Colorstay von Revlon. Warenhäuser. Ca. CHF 18.–

Freches Schuhwerk Leichtgewichtige Sneakers in Meergrün von Dosenbach. CHF 29.90

Ferienlaune Lidschatten Y Facettes Palette, Yves Saint Laurent. Fachhandel, Jelmoli. CHF 80.–

STAR-GEFLÜSTER

Meerjungfrauen-Grün Lust auf Ferien, Inselfeeling, Malediven-Sehnsucht, Meerjungfrauen-Fantasien? Das alles kann man jetzt schon wunderbar mit dem neuen Trend in der Beauty, der Farbe Meergrün, ausleben. Die Schattierungen von Schlamm über Meergrasgrün bis hin zu frechen Türkistönen inspirieren – und passen auch noch perfekt zu Weiss, Schwarz oder Jeans. Ein weites Feld zum Experimentieren, Spielen, Sichsteigern. Das Tolle an der Farbe: Sie passt zu Blondinen genauso wie zu Brünetten. Ein Sty66 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

lingtipp, der den Look noch besser macht: Augen und Nägel in verschiedenen Grün-TürkisSchattierungen schminken, Augen unten und oben mit türkis Khol, das verleiht Glamour. Dann noch grüne oder türkis Sneakers, etwa die frechen von Graceland bei Dosenbach, assortieren. Macht gute Laune und mischt Bestehendes aus der Garderobe oder Jeans gleich neu auf. Also, Citygirls, es ist gar nicht so schwer, zur Meerjungfrau zu werden! Mindestens in Gedanken. BEATRICE SCHÖNHAUS

Reizvoll

Schauspielerin Eva Mendes, 38, ist das neue Gesicht von Vogue Eyewear, die es im Fachhandel gibt. «Diese Kampagne zu machen, war der spassige Teil meines Berufs», verrät sie lachend.

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Paul Seewere, HO

TREND-BEAUTY


Das deutsch-russische Model Kati Nescher eröffnete die ChanelShow mit üppigem Halsschmuck.

KOLUMNE Alexandra Kruse, 33, Stylistin, träumt von Rosen.

Frühlingserwachen

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Geri Born (Porträt), Imaxtree, HO

Also, ich finde, jeder Tag ist ein Muttertag. Sogar Tage, an denen man im Morgengrauen das Haus verlässt und erst um Mitternacht wiederkommt, um dann noch einmal heimlich am schlafenden Kindchen zu schnüffeln und sein Kuscheltier heimlich mit ins eigene Bett zu tragen, sind indirekte Muttertage. Jedenfalls war ich mal wieder beruflich in London, und weil hier die Uhren anders gehen, war der Muttertag schon am 10. März. Nur dass mir das niemand gesagt hatte. Ich spazierte in einem kleinen Regenmäntelchen und mit Hut, wie einst Paddington, der Bär, durch das niedliche Viertel Covent Garden, das im Mittelalter wirklich mal ein Garten war und später dann ein Markt wurde. Gerade als ich an das bezaubernde Blumenmädchen Eliza Doolittle aus «My Fair Lady» dachte, stand ich inmitten eines wunderbar duftenden Miniatur-Blumenmarktes. Was sich als so gut riechend und wunderschön entpuppte, war das Entrée des einzigen Chanel-Beauty-Stores auf der Welt, und die üppigen Blumen trugen die Inhaltsstoffe des berühmten Dufts von Chanel No. 5, dem ersten Parfum, dessen synthetische Inhaltsstoffe die natürlichen beflügelten. Ylang-Ylang und Jasmin von den Komoren und Mairosen in Hülle und Fülle. Jede Frau, egal, ob Mutter oder nicht, bekam fünf handverlesene und in schwarz-weisses Chanel-Papier gewickelte Duftrosen in einem wunderbar poetisch-zarten Altrosa. Ich liess sie schweren Herzens im Geschäft – aus Angst, dass ihnen die Luft im Flugzeug nicht bekommt und sie dann den Transport nicht überstehen. Ob Sie es glauben oder nicht, als ich nach Hause kam, standen fünf rosa Rosen auf meinem Nachttisch. Und irgendwie roch Kosmos Kuscheltier nach No. 5, aber ich glaube fast, das hab ich geträumt.

STYLING-TIPP

Schmucke Stücke Funkelnd, farbenfroh und auffällig – diesen Sommer haben Halsketten ihren grossen Auftritt. So auch bei der Prêt-à-porter-Show von Chanel: Übergrosse Perlenketten zierten die Hälse der Models auf dem Laufsteg. Egal, ob es sich um breite Halsbänder aus Gold, mehrere filigrane Ketten oder mit bunten Perlen bestickte Colliers handelt, eines haben sie gemeinsam: Eng müssen die Ketten um den Hals liegen. Dieser Hals-

schmuck passt leger zu Jeans mit T-Shirt und Blazer, über einen bunten Kaschmir-Pulli oder als modisches Statement zum schlichten Sommerkleidchen. Die langen Ketten muss man deshalb noch lange nicht weggeben: Mehrmals um den Hals wickeln, Modelle miteinander kombinieren und locker drapieren, voilà – ein lässiger Look, der bestimmt einzigartig ist. NINA LIENHARD

Produktetipps

Elegant Kette mit Flussperlen Üppig Halskette mit Ethno-Chic Mehrreihige von Rosantica auf www.net-a- Maxi-Perlen von Zara. Halskette von Topshop, www. porter.com. Ca. CHF 630.– www.zara.com. CHF 39.90 topsshop.com. Ca. CHF 40.– SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 67



Check-up Um Fehler zu vermeiden

FFT I R BETlaukom G

Ab 40 Jahren zum Augenarzt! Der grüne Star ist heimtückisch. Für die meisten Menschen schreitet die Krankheit lange unbemerkt voran, schränkt das Sehvermögen ein und endet in der Erblindung. Deshalb sind Kontrollen so wichtig. TEXT VERENA THURNER

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ie Weltglaukomwoche Anfang März brachte es an den Tag: Weltweit sind über 3 Millionen Menschen ohne Augenlicht. Und 70 Millionen leiden an einer Sehbehinderung. Ursache: der grüne Star. In der Schweiz ist das Glaukom die dritthäufigste Ursache für eine schwere Sehbehinderung. Jeder Mensch, unabhängig vom Alter, kann an einem Glaukom erkranken. Sogar Kinder sind davon betroffen. Im Englischen heisst die Krankheit «sneak thief of sight». Was so viel bedeutet wie «schleichender Dieb des Sehvermögens». Denn die Krankheit kommt unbemerkt. Langsam zerstört sie Nervenzellen, die für die Übertragung von Lichtinformationen vom Auge zum Gehirn verantwortlich sind. Ungefähr die Hälfte der Betroffenen habe keine Ahnung, dass die Krankheit langsam fortschreite. Erst wenn die Zerstörung der Nervenzellen schon weiter fortgeschritten ist, die peripheren Gesichtsfeld-Ausfälle bis zur zentralen Sehachse betroffen sind, bemerken die Patienten, dass sie nicht mehr gut sehen. Dabei wird das Gesichtsfeld immer mehr eingeengt. Objekte im Zentrum sehen Betroffene noch gut. Alles, was weiter aussen

liegt, ist für die Patienten nicht mehr sichtbar. Die Schäden, die bis zu diesem Zeitpunkt am Augenlicht entstanden sind, können nicht mehr rückgängig gemacht werden. Wenn zu diesem Zeitpunkt keine Therapie gestartet wird, werden langsam alle Nervenzellen zerstört. Die Patienten erblinden. Die häufigste Ursache für den grünen Star ist ein erhöhter Augeninnendruck. Es gibt allerdings auch Patienten, die trotz erhöhtem Augendruck nie ein Glaukom entwickeln, und solche, die mit einen normalen Druck daran erkranken. Wichtig ist, sich ab dem 40. Lebensjahr alle drei Jahre beim Augenarzt untersuchen zu lassen, ab 50 alle zwei Jahre und ab 60 jedes Jahr. Augenärzte unterscheiden zwischen drei Therapie-Optionen: Tropfen oder Medikamente, Laser-Chirurgie und die konventionelle Chirurgie. Auch eine Kombination dieser Methoden ist möglich. Weltweit wird auf dem Gebiet der Glaukom-Früherkennung geforscht. Wissenschafter beschäftigen sich auch mit der Durchblutung des Auges bei Glaukom-Patienten. --------Info www.swissglaukom.ch

Zürich Operationsfehler kommen auch in der Schweiz vor. Mit einer Checkliste liessen sich viele Zwischenfälle verhindern. Damit diese Massnahme in der Schweiz verankert wird, startet ein Pilotprojekt für besseres Sicherheitsmanagement in der Chirurgie. www.patientensicherheit.ch

Erfolg mit Ultraschall

Bern Als eines der ersten Spitäler wendet das Inselspital einen Ultraschall-Katheter bei Thrombosen in den Beinvenen und Lungenembolien an. Das neuartige minimalinvasive Verfahren bewährt sich nun international, wie eine neue Studie gezeigt hat. www.insel.ch

Kampf gegen Tuberkulose

Wald Die Schweizerische Stiftung für Tuberkuloseforschung hat den 13. SwissTB Preis für die beste Forschungsarbeit verliehen. Der mit CHF 10 000.– dotierte Preis ging an Forscher der ETH Lausanne sowie an das Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Uni Bern. www.swisstb.org

TIPP Als Allround-Medizin gilt die ZWIEBEL: Sie wirkt sich positiv auf das Immunsystem und den gesamten Organismus aus. SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 69


Check-up HEILFASTEN

Reicher werden durch Verzich t Fasten geht bei Weitem über die Gewichtsreduktion hinaus. Das medizinische Fasten gilt als JUNGBRUNNEN für den Körper, stärkt gesunde Zellen und soll sogar Tumorzellen schwächen. Der Wert des Heilfastens ist darum nicht nur einfach auf der Waage ablesbar. TEXT ANDREA VOGEL

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ie Fastenzeit des römischkatholischen Kalenders wird diesen Karsamstag offiziell beendet. Die Schoko-Osterhasen stehen schon zum Naschen bereit. Und im Check-up der Schweizer Illustrierten geht es wieder ums Fasten?! Jetzt, wo wir uns doch während ein paar Tagen dem Pralinengenuss hingeben möchten? Das Fasten, um das es hier geht, hat weniger mit einem Verzicht auf Zucker, Kohlenhydrate oder vielleicht gar auch auf Alkohol und Zigaretten zu tun. Hier geht es um das

sogenannte Heilfasten, eine ganzheitliche Methode. Am beliebtesten ist wohl das Konzept nach Buchinger. Andere bekannte Kuren sind etwa die F.-X.-Mayr-Kur, bei der im Wesentlichen eine Diät aus Milch und trockenen Semmeln im Mittelpunkt steht. Oder die Schrothkur, die vor allem aus einer Abfolge von Trink- und Trockentagen besteht. Alle diese Methoden haben einen ganzheitlichen Ansatz, der über die medizinisch betreute Nahrungsreduktion hinausgeht und körperliche Bewegung sowie weitere Therapien mit einschliesst. Kein Wunder, lässt sich diese Art von Fasten nur in einer darauf spezialisierten Klinik durchführen.

Fasten macht Spass Spätestens am dritten Fastentag hebt sich die Stimmung.


h t! Die bekanntesten Fastenkliniken sind die von Buchinger Wilhelmi. Der Arzt Dr. Otto Buchinger (1878–1966) gründete seine erste Fastenklinik 1953 in Überlingen am Bodensee. Heute leitet dessen Enkel Raimund Wilhelmi mit seiner Frau Dr. med. Françoise Wilhelmi de Toledo die Klinik in der dritten Generation. 1973 gründete Buchingers Tochter Maria ein zweites Standbein in Marbella in Südspanien. Die Clínica Buchinger ist die einzige Klinik für Heilfasten und integrative Medizin in ganz Südeuropa. Beim Buchinger-Heilfasten geht es weniger darum, abzuspecken. Vielmehr bietet sie die Chance für körperliche und seelische Reinigung und Heilung. Die Heilfas­ tenmethode beruht im Kern auf einem inte­ grativen Konzept, das sich aus drei Baustei­ nen zusammensetzt: Ernährung, Bewegung und Entspannung. Die optimale Dauer der Fastentherapie beträgt unter ärztlicher Auf­

sicht drei Wochen. Es beginnt mit einem Vor­ bereitungstag, an dem die Entleerung des Darms – mittels Glaubersalz oder Kolon­ Hydro­Therapie – im Vordergrund steht. In den folgenden zehn bis sechzehn Tagen wer­ den nur noch Fruchtsaft, Kräutertee und Bouillon getrunken. Danach gibts mindestens drei Aufbautage, wo der Organismus mit Schonkost wieder an die normale Ernährung gewöhnt wird. Empfohlen wird übrigens, dass die Kur al­ leine, ohne Partner, durchgeführt wird. Denn wer fastet, begibt sich auf eine Reise zu sich selbst. «Dadurch, dass der Körper nicht mehr mit Verdauen beschäftigt ist, werden Kräfte frei. Dinge kommen an die Oberfläche, die sonst geschluckt werden», sagt Gabriele Gross, Psychologin der Klinik in Marbella. Im Visier hat die Kur aber vor allem auch den Körper. «Fasten ist nicht nur ein Urlaub für den Magen­Darm­Trakt», sagt Dr. med. u

Fotos iStock, Wayne Chasan (2)

Das Fünf-Sterne-Kloster Die Clínica Buchinger in Marbella wurde 1973 von Maria Buchinger gegründet. An der Costa del Sol führte sie die von ihrem Vater Otto entwickelte Methode des Heilfastens weiter. Unter der Sonne Andalusiens fällt der Verzicht leicht: Die Schriftsteller Max Frisch und Mario Vargas Llosa kamen zum Fasten hierher, die Schauspieler Curd Jürgens und Sean Connery ebenfalls. Und vor ein paar Wochen erst war Bryan Ferry da. Die englische PopLegende residierte bereits in einer der neuen Suiten der Villa Maria. Dieser Neubau mit 37 Suiten trägt seinen Namen zu Ehren der Clínica-Gründerin. Auf 3800 Quadratmetern wurden die Villa und ein dazugehöriger Wellnessgarten eingerichtet, alles unter modernsten und nachhaltigen Konzepten. Fasten bedeutet nach Buchinger immer auch einen Rückzug zu sich selbst. TV und Natel sind darum in diesem LuxusKloster verboten. Dafür kann man mit verschiedenen Massagetechniken, Physio-, Psycho- und Aromatherapien, Coaching- und Yoga-Angeboten sowie Konzerten und Vorträgen nicht nur den Körper, sondern auch seine Seele nähren.

So verzichtet man gerne Die Suiten in der Villa Maria und die Gartenanlage in der Clínica Buchinger in Marbella.


Check-up  Jose

Dr. med. Jose Manuel GarcíaVerdugo leitet seit über dreissig Jahren die medizinische Abteilung in der Buchinger-Klinik in Marbella.

Buchinger-Heilfasten Die Original-Methode von Dr. med. Françoise Wilhelmi de Toledo und Hubert Hohler.

García, leitender Arzt in der Clínica Buchinger in Marbella, «wir können dank Fasten viele akute und chronische Beschwerden und Krankheiten positiv beeinflussen und so eine Harmonisierung gestörter Stoffwechselvorgänge bewirken». In den ersten drei Tagen der Fastenkur schaltet der Körper auf psychischer, neurologischer und hormoneller Ebene um. Herz und Kreislauf werden entlastet. Die Fliesseigenschaften des Blutes verbessern sich und erleichtern so den Stoff- und Gasaustausch in den Kapillaren. Danach wird die Eiweissverbrennung sparsamer, zunehmend tritt an ihre Stelle die Verbrennung von Fettsäuren, Glycerin und Ketonkörpern. Dank dieser Fastenketose nehmen wir Hungergefühle nicht mehr wahr. Viele Fastende erleben in dieser Zeit ein regelrechtes Hochgefühl, verursacht durch die stimulierende Wirkung auf den Serotoninstoffwechsel. Die Buchinger-Fastenkur soll Linderung bei Rheuma, Gicht, Hautkrankheiten, Migräne und Diabetes Typ 2 bringen. Und neueste Experimente des Biologen Valter Longo aus Los Angeles gehen sogar noch einen Schritt weiter: Medizinisches Fasten soll gesunde Zellen stärken und Tumorzellen schwächen. Salopp ausgedrückt ist Fasten also der Albtraum für jede Krebszelle. Noch lassen sich Longos Tierversuche aber nicht eins zu eins auf den Menschen übertragen. 

K CHEC üssen Das mssen Sie wi So fasten Sie richtig fürs Fasten – Ihr Körper braucht Ruhe.  Ohne ärztliche Aufsicht sollten Sie nicht länger als fünf Tage fasten.  Am besten eignen sich Molke-, Saft- oder Basenkuren.  Bereiten Sie Ihren Körper mit zwei Obstoder Rohkosttagen aufs Fasten vor.  Das Fastenbrechen (Beenden des Fastens) sollten Sie nicht überstürzen, sondern dafür zwei bis vier Aufbautage einlegen.

Fotos HO (2)

 Am besten nehmen Sie sich eine Auszeit


Die Besten 10 Kultur- und Eventtipps

Lateinamerikanischer Charmeur Der Opernstar Erwin Schrott singt auch Tango und Milonga. OPERNSTAR ERWIN SCHROTT

Latin Lover der Oper Foto HO

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ast zu schön, um wahr zu sein: Dem Bassbariton Erwin Schrott, 40, ist nicht nur die russisch-österreichische Starsopranistin Anna Netrebko, 42, erlegen – sie hat mit dem gebürtigen Uruguayaner einen fünfjährigen Sohn namens Tjago. Auch die Opernwelt liegt ihm zu Füssen. Erwin Schrott

begeistert mit seinem Temperament und dem dunklen Timbre in seiner Stimme ein Publikum rund um den Globus. Die grossen Mozart-, Verdi-, Gounod- und Berlioz-Rollen führen ihn auf die berühmtesten Opernbühnen der Welt. Mit dem Album «Rojotango», für das er 2012 den Echo-Preis «Klassik ohne

Grenzen» erhielt, kehrt Erwin Schrott zurück zu seinen Wurzeln: zu Tango und Milonga. Im Juni kommt er damit nach Zürich. REA ---------Kongresshaus Zürich 9. 6., 20 Uhr, Ticketcorner Tel. 0900 800 800 (CHF 1.19/Min. ab Festnetz), www.ticketcorner.ch SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 73


Die Besten

Geballte ladung energie Les Reines Prochaines proben in ihrem Studio im Kleinbasel. 25 Jahre les reines Prochaines

royale Frauenpower Die Basler Frauenband les reines Prochaines geben uns die volle Ladung: neue CD, neuer Dokufilm, neues Programm.

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ünfundzwanzig Jahre dauert sie nun schon, die Regentschaft von Les Reines Prochaines. Ein nahezu biblisches Alter für eine Frauenband. Doch Michèle Fuchs, Fränzi Madörin, Muda Mathis und Sus Zwick geben sich so ungezähmt und schräg, so schnoddrig und gnadenlos wie in den Anfängen, als die Band mit ihrer frechen Mischung aus Punk, Kabarett, Performance und undogmatischem Feminismus für Furore sorgte. Die wilden, ungebundenen jungen Frauen von damals haben sich seither zu etablierten Künst-

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lerinnen gemausert, sie haben Familie, unterrichten. «Doch wir sind immer noch so authentisch wie früher», sagt Fränzi Madörin, und Muda Mathis fügt an: «Und wunderbar resistent gegen trends und erwartungen.» Darin liegt wohl auch das Geheimnis der Reines Prochaines. Passend zum Jubeljahr starten die vier Baslerinnen nun eine Kreativoffensive: neue CD, neue DVD, neues Programm. Das Album «Blut» ist gespickt mit musikalischen Leckerbissen, kuriosen Gedichten und skurrilen Figuren rund um den Lebenssaft. Gewohnt

gekonnt und provokativ besingen sie darauf Herzblut, Heissblütigkeit oder gar das letzte Menstruationsblut. Les Reines Prochaines, die sich selbst gerne als professionelle Dilettantinnen bezeichnen, singen in verschiedenen Sprachen, spielen alle mehrere Instrumente und texten ihre eigenen Songs. Sie verstehen sich seit je sowohl als autorinnenband wie als Kollektiv. «Jede bekommt genug Platz für die eigene Kreativität, aber das Kollektiv macht die Projekte erst richtig spannend», sagt Sus Zwick, die mit ihrer Partnerin Muda Mathis auch als Künstlerduo arbeitet. An den Solothurner


diese woche in museen und galerien

architektur. Besondere Baumfotos. zeichnungen

gewohnt schräg Die Königinnen zeigen auf der Bühne immer vollen Einsatz.

grosser Baumeister

Klare Formen, meisterhaft durchkomponierte Architektur: Der Amerikaner louis Kahn (1901–1974) gehört zu den grossen Baumeistern des 20. Jahrhunderts. Zu seinen hervorragenden Werken gehören das Salk Institute im kalifornischen La Jolla (Bild rechts), das Kimbell Art Museum im texanischen Fort Worth sowie das Parlament von Bangladesch in Dhaka. «Louis Kahn – The Power of Architecture» ist seit zwanzig Jahren die erste grosse Retrospektive im Vitra Design Museum. Km ---------Vitra design museum Weil am Rhein (D). Bis 11. 8. Täglich 10–18 Uhr, Tel. 0049 7621 702 3200, www.design-museum.de, Katalog EUR 79.90

Porträts von Bäumen

geht ans lebendige Blut ist ein ganz besonderer Saft – und Titel der neuen CD.

Ein Baum ist ein Baum. Mitnichten! Bäume besitzen eine eigene Persönlichkeit. Sie unterscheiden sich nicht nur durch ihre Artzugehörigkeit, sondern auch durch ihre Form und ihre Präsenz in der Landschaft. Der jurassische Fotograf Jacques Bélat zeigt fünfzig Aufnahmen von Bäumen, die etwas Besonderes an sich haben. Bei der Auswahl der Objekte konnte er auf ein Inventar vom Kanton Jura zurückgreifen, das kürzlich von der Bevölkerung und von Profis erarbeitet wurde. Km ---------musée jurassien des arts Moutier JU. Bis 12. 5. Mi 16–20, Do–So 14–18 Uhr, geschlossen 29. 3., Tel. 032 493 36 77, www.musee-moutier.ch

gesammelte impressionen Im Zentrum der Ausstellung «Aufbruch der Linien» stehen die neuen Arbeiten der Düsseldorferin suse wiegand. «Beim Zeichnen kann ich dem eigenen Auge zusehen. Das Auge ist die Tasche, und ich sammle gern.» Neben spannenden Zeichnungskompositionen, deren Formen viel Platz für Interpretationen lassen («bald oben bald unten», 2010, r.), sind auch Objekte und Installationen der Professorin an der Fachhochschule für Gestaltung in Bielefeld zu sehen. Km ----------

Fotos Heiner H. Schmitt, Tobias Madónin, Basil Stüdeli, HO (3), Bernhard Fuchs

galerie & edition marlene Frei Zürich. Bis 13. 4. Di–Fr 12–18.30, Sa 12–16 Uhr, Tel. 044 291 20 43, www.marlenefrei.com

heben ab Les Reines Prochaines sind auch Königinnen der Inszenierung.

Filmtagen hatte der Dokfilm «Alleine denken ist kriminell» von Claudia Wilkes Premiere: Die Regisseurin hat die Performanceband über drei Jahre begleitet – ein Must-have für Fans der ersten Stunde. Für alle anderen: Ein Konzertbesuch von Les Reines Prochaines ist ein Erlebnis der besonderen Art. anina rether ---------Konzerte 30. 3. Kellerbühne, St. Gallen, 5. 4. Café Moka, Thun, 27. 4. Reitschule, Bern, 1. 6. Rote Fabrik, Zürich. cd «Blut» und dVd «alleine denken ist kriminell» unter www.lesreinesprochaines.ch

theater

mörder ohne gewissen Antonio Martens (Thomas Sarbacher) sitzt im Gefängnis und erzählt, dass er und zwei andere vom Korps zwei unschuldige Menschen auf dem Gewissen haben. er bereut nichts. Die Zeiten waren andere, man lebte unter einem diktatorischen Staatssystem und er, jüngster in der Gruppe, musste sich profilieren. Eine Logik, aufgebaut auf Lügen. «Detektivgeschichte» von Imre Kertesz wurde vom Sogar-Theater produziert, Peter Schweiger schrieb die Schauspielfassung. Km ---------Kellerbühne St. Gallen Mi 3. / Fr. 5. / Sa 6. 5. um 20 Uhr, Vorverkauf, Tel. 071 228 16 66, www.kellerbuehne.ch

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Die Besten 5 FRAGEN AN EIN BUCH

Seit 25 Jahren ein Quartett Daniel (Mark Ivanir), Robert (Philip Seymour Hoffman), Peter (Christopher Walken) und Juliette (Catherine Keener).

Sucht nach Gefahr Worum geht es? Der Kriegsreporter Moritz Martens begegnet zufällig einer faszinierenden Frau: Miriam. Bei einem Glas Wein erzählt sie ihm eine unglaubliche Geschichte. Eine Afghanin zieht, verkleidet als Mann, seit Monaten mit einer Talibangruppe durch die Berge. Wird sie enttarnt, droht ihr der Tod. Falls Martens sich bereit erklärt, die junge Frau zu retten, bekommt er ein Exklusivinterview. Der abgebrannte Martens wittert eine grosse Story und willigt ein.

Quartett der Emotionen Die Handlung Gerade als das weltbekannte Quartett The Fuge anlässlich seines 25-jährigen Bestehens ein neues Programm einstudieren will, schlägt die Diagnose Parkinson ein wie eine Bombe. Peter, der betroffene Cellist, kündigt sofort seinen Abschied an. Die langjährigen Musikerkollegen reagieren unterschiedlich. Robert wittert seine Chance, er will mit dem ersten Geiger Daniel abwechseln, was dieser strikt ablehnt. Juliette, die Frau von Robert, ist erschüttert, dass ihr Mann von der Situation profitieren will und verachtet ihn dafür. Das Quartett droht vollends auseinanderzufallen, als Daniel den Ratschlag «Entfessle deine Leidenschaft» befolgt und mit Alexandra, der Tochter von Juliette und Robert, eine Affäre beginnt. Unterdrückte Emotionen, Eifersucht und alte, längst vergessen geglaubte Geschichten brechen hervor. 76 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

Die Besetzung Was für ein Cast! Philip Seymour Hoffman – eben in «Master» als charismatischer Sektenführer zu sehen. Auch Catherine Keener («Being John Malkovitch») und Mark Ivanir («Schindler’s List») geben alles. Unübertroffen charismatisch: Christopher Walken als parkinsonkranker Cellist Peter. Der Hammersatz «Diese Fuge ist ganz emotionale Aufruhr – und ein Gebet.» Die Regie Regisseur und Autor Yaron Zilberman gelingt mit «A Late Quartet» ein starkes, emotional aufgeladenes Spielfilmdebüt. Das Fazit Viel Musik, grossartige Schauspieler, Emotionen pur. «A Late Quartet» ist ein Genuss – nicht nur für Musikliebhaber. ANINA RETHER

--------- Länge 105 Min. Regie Yaron Zilberman. Kinostart 28. 3.

Der bleibende Satz? «Die Schlägertrupps, die Milizen, die Folterknechte, die Banden, die herumzogen: Von ihnen unterschied man sich dadurch, dass man abends an der Hotelbar über sie redete.» Was beeindruckt? Die Sprache ist klar und schnörkellos wie das Land, in dem die Geschichte spielt. Was für Bilder bleiben haften? Die karge Landschaft, das harte Leben der einfachen Bevölkerung. Sie erinnern an die Willkür des Schicksals. ANINA RETHER ---------Linus Reichlin Das Leuchten in der Ferne (Galiani, Berlin)

Fotos Paul Seewer, HO (3)

«A LATE QUARTET» (USA)

Wer ist der Autor? Linus Reichlin, 55, ist in Aarau geboren. Sein Debüt «Die Sehnsucht der Atome» erhielt den deutschen Krimipreis 2009. Es folgten die Bücher «Der Assistent der Sterne» und «Er». Reichlin lebt in Berlin.


deMnächst

indie. singersongwriter. rock

vielschichtig Spielen sie Psychedelic Folk oder FolkRock, mögen sie den Sound üppig oder glasklar? Das Kult-Quartett aus NYC bleibt die Antwort absichtlich schuldig, ist wandelbar – und vor allem einzigartig. hv ---------Grizzly Bear Kaufleuten Zürich 26. 5. um 20 Uhr, www.allblues.ch

paradiesvögel Mrs. Greenbird wollen beweisen, dass sie kein Casting-Zufallstreffer sind.

ein liebes duo Was macht eine Traumtänzerin mit einer näselnden Quengelstimme, die unbedingt Sängerin sein will? Und was tut ein leidlich guter Gitarrist mit Grummeltenor, Zottelbart und Huttick? Sie tun sich zusammen, finden (wohl ernsthaft) «You can call me crazy» und bauen den Satz in einen selbst gezimmerten Song namens «Shooting Stars & Fairy Tales» ein. Dann nehmen sie in der Hoffnung, tatsächlich zu märchenhaften shootingstars zu werden, im November letzten Jahres am Castingwettbewerb «X-Factor» teil – und

cd-tipp Jazz

Klingendes souvenir Die einen bringen von ihrem New-York-Trip ShoppingBags nach Hause, Jean-Paul Brodbeck eine CD. Und die hat es in sich: Im klingenden Dialog mit Ben Street (Bass) und JoJo Mayer / Jochen Rückert (Drums) findet er zur Höchstform. hanspeter vetsch ---------Jean-paul Brodbeck A Different Mind (enja)

gewinnen. Kurz darauf veröffentlichen Sarah Nücken, 29, und Steffen Brückner, 36, ihr Debüt-Album, auf dem sich neben eigenem Material vor allem Covers aus der Schublade Singersongwritercountryfolkpop finden, und landen prompt in den deutschen Charts. Das Erfolgsrezept? Die Antwort liefert das Duo, das sich in der Kirchgemeinde Köln West kennengelernt hat, wohl mit ihrem autobiografischen Liebeslied «Love Makes You Free». «Echte Liebe macht frei, das ist die einfache Aussage des Songs», sagt Sarah Nücken. Und: «In dem Song geht es um einen Stern, der vom Himmel direkt in mein Herz fällt und alles Schlechte, was ich jemals erlebt habe, wegsprengt, damit ich einfach nur noch liebe spüre, mit der ich an Steffen denke.» Ob Kitsch-Marketing oder echt: Was Sache ist, lässt sich beim Schweizer Debüt von Mrs. Greenbird erfahren. hanspeter vetsch ---------Mrs. Greenbird Komplex 457 Zürich 16. 5. um 20 Uhr, www.starclick.ch

tickets für die besten events!

Geradlinig Oft jubeln die Fans, wenn die Kritiker abwinken – und umgekehrt. Bei Lucinda Williams aber sind sich alle einig, das «Time Magazine» jedenfalls nannte sie nicht grundlos «America’s best songwriter». hv ---------lucinda williams Kaufleuten Zürich 8. 6. um 20 Uhr, www.allblues.ch

Fadengerade «Schnörkellos, heavy, geradlinig und eingängig. Was will man mehr?», fragt der Konzertveranstalter. Die Antwort kommt für Freunde des klassischen Hardrock persönlich vorbei: Kiss auf «Monster»-Tour. hv ---------Kiss Hallenstadion Zürich 20. 6. um 20 Uhr, www.goodnews.ch schweizer illustrierte 77

Fotos HO

Mrs. GreenBird auF antrittsvisite



Ab in die Ferien! Ein Magazin der Schweizer Illustrierten im Auftrag von Tasari Atelier Bern

INSELPERLE IN THAILAND

Traumurlaub auf Ko Phangan H

ier hätte sich auch Robinson Crusoe wohlgefühlt! Ko Phangan bietet 30 Badestrände und 16 Kilometer Sandstrand à la Seychellen: «Ngan» bedeutet so viel wie Sandbank. Die Insel liegt 17 Kilometer nördlich vom touristischen Ko Samui. Das Eiland ist besonders bei jungen Reisenden beliebt, da sich am südlichsten Zipfel die Partyszene von Asien trifft. Ruhig und entspannt geht es im Norden und Westen zu. Hier ragen beeindruckende Felsformationen

in die Höhe. In den zahlreichen Badebuchten finden sich gute Gelegenheiten zum Schwimmen, Schnorcheln und Tauchen. Wilder Inselzauber Der höchste Berg ist der 635 Meter hohe Khao Ra im Norden. Das Landesinnere ist grösstenteils gebirgig und von Wald bedeckt. Auf Ko Phangan dominiert das einfache Leben. Es gibt wenig Shopping, dafür viele lokale Restaurants und ein gemächliches Strandleben. Dies alles macht die unverfälschte Erlebniswelt von

Verliebt unter Palmen Samuis Schwesterinsel Ko Phangan gilt als noch unberührtes Juwel.

Ko Phangan aus. Die Insel erreicht man mit der Fähre. Hotels der gehobenen Preisklasse bieten Privattransfers ab Ko Samui an. Ko Phangan ist prima mit einem Aufenthalt auf der Schwesterinsel kombinierbar. Wer lieber an einem ruhigen Strand ausspannen möchte, ist in Phangan am richtigen Ort. ---------Info Thailändisches Fremdenverkehrsamt, Zähringerstrasse 16, 3012 Bern, info@tourismthailand.ch, www.tourismthailand.ch SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 79


Ab in die Ferien EINKAUFEN AM BOSPORUS

Shopping inIstanbul in Nicht nur Frauenherzen schlagen im Juni höher: Dann lädt Istanbul zum dritten Mal zum grossen SHOPPING-FESTIVAL.

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ls einzige Stadt der Welt macht es sich Istanbul gleich auf zwei Kontinenten bequem – westlich des Bosporus liegt Europa, östlich davon Asien. Paläste und Gotteshäuser, die Römer, Byzantiner und Osmanen hinterlassen haben, ziehen die Besucher in ihren Bann. Ebenso die gestylten Einkaufszentren mit Designkleidung oder der traditionelle grosse Basar, auf dem Teppiche und Gold feilgeboten werden. Historische Prachtstrasse In diesem Jahr findet das Istanbul-Shopping-Fest vom 8. bis 30. Juni statt. Die Einkaufsmeile schlechthin ist die Istiklal Caddesi. Der Boulevard in Beyoglu war zu Atatürks Zeiten ein mondänes Wohnviertel. Besucher profitieren von Rabatten von bis zu 50 Prozent, zahlreichen Events im Bereich Unterhaltung, Kultur und Kulinarik und Night-Shopping in zwei Malls bis 2 Uhr früh. Neuheit 2013: Einkaufen ohne Bargeld. Die «Istanbul Shopping Fest Prepaid Card» kann man an Infopoints in den Malls und am Flughafen mit Geld aufladen. ---------Info Kultur- und Tourismusbüro Türkei, Stockerstrasse 55, 8002 Zürich, Tel. 044 221 08 10, info@tuerkei-info.ch, www.tuerkei-info.ch

Einkaufen mit der ganzen Familie Ein Umzug eröffnet das Shopping-Festival.

WANDERTOUREN MIT IMBACH REISEN

Frühling am Meer

Der Luzerner Reiseveranstalter wurde 1968 vom Wanderpionier Werner Imbach gegründet. BLÜTENREISEN auf Madeira stehen hoch im Kurs. Ebenso Städtereisen in Europa mit eigenem Reiseleiter.

F Auf einsamen Pfaden unterwegs auf den Inseln rund ums Mittelmeer und in Übersee.

ür Wanderungen in der Schweiz braucht man keinen Reiseveranstalter. Es gibt Landkarten, Wegweiser, Bergbahnen und Bergrestaurants in Hülle und Fülle. Anders im Ausland. Wer Einheimische in Frankreich, Italien, Griechenland oder Portugal nach dem Weg fragt, hat oft Verständigungsprobleme. Imbach-Reiseleiter sind seit 45 Jahren Kenner ihrer Ziele. Sie führen Gäste über selten begangene Hirtenpfade, Küstenwege, zu ein-

samen Badebuchten und typischen Ristoranti. Für sie schliesst der Pfarrer seine Kapelle auf, serviert der Winzer ein Zvieri oder brutzelt der Bauer ein Spanferkel auf seinem Hof. Zu Fuss in den Frühling Neben Wanderreisen – von Elba über Sardinien oder Sizilien bis hin zu 20 griechischen Inseln – wurden spezielle Blütenreisen lanciert. Zu den Highlights gehören die Mandelblüte auf Mallorca, die Kamelienblüte am Lago Maggiore oder


LUXUS PUR IM EDLEN MSC YACHT CLUB

Viel Freiraum

MSC Kreuzfahrten steht für aussergewöhnliche Qualität und befriedigt mit dem MSC Yacht Club HÖCHSTE ANSPRÜCHE. Ein fantastischer Pool, Gourmetrestaurants und Lounge inklusive.

M

it der Taufe der «MSC Preziosa» am 23. März wird eine neue Luxusära eingeläutet. Wer sich für den MSC Yacht Club entscheidet, wird wie auf einem Schiff im Schiff rund um die Uhr verwöhnt und geniesst die Exklusivität eines Privatclubs. Der MSC Yacht Club ist neu auf allen vier der insgesamt zwölf MSC Kreuzfahrtenschiffe zu finden. So wird die Reise mit der «MSC Preziosa», «MSC Divina», «MSC Splendida» oder «MSC Fantasia» zu

die Hortensienblüte auf den Azoren. Doch auch Reisen nach Berlin, Barcelona, Istanbul und Paris sind gefragt. Neu im Programm: Amsterdam, Oxford und Cambridge. Wandern in Übersee Bei den Fernreisen offeriert Imbach neu Georgien, Peru, Brasilien, Burma und La Réunion. Abkürzungen, Zusatzschlaufen und eigenen Aktivitäten steht übrigens nichts im Weg. Imbach Reisen ermöglicht jedem Teilnehmer individuelle Erlebnisse in kleinen Gruppen oder, je nach Region, eine Wandertour mit reservierten Hotels, Kartenmaterial und Routenbeschrieb. Unter den Mitreisenden finden sich Paare und Alleinreisende. Für spannende Gespräche und fröhliche Tafelrunden ist gesorgt. ---------Info Imbach Reisen, 6000 Luzern, Katalogbestellung: Tel. 041 418 00 00, info@imbach.ch, www.imbach.ch

einem unvergesslichen Erlebnis. Das Konzept ist einfach luxuriös und hebt sich klar von herkömmlichen Standardangeboten ab: viel Privatsphäre und wenig Rummel. Und doch profitieren MSC Yacht Club Passagiere von den Annehmlichkeiten des ganzen Schiffs. Eine Welt für sich Italienische DesignerSuiten mit «Memory Foam»-Matratzen, Bettwäsche aus ägyptischer Baumwolle und ein eigener Butler-Service rund um die Uhr lassen Herzen höherschlagen. Der Poolbereich ist

Zeit für Luxus und Zweisamkeit Der MSC Yacht Club ist eine Welt für sich. Auf Diskretion und Privatsphäre wird grossen Wert gelegt.

ausgestattet mit Schwimmbad, Whirlpool und Solarium. Ein privater Lift führt ins MSC Aurea Spa. In der Top Sail Lounge lässt man sich an der Bar verwöhnen, während man in den MSC Yacht Club Restaurants nach Herzenslust und ohne Voranmeldung dinieren kann. Alle Mahlzeiten sind im Preis enthalten. ---------Info MSC Kreuzfahrten AG, Reservation: Tel. 061 260 01 01, reservation@msccruises.ch, www.msckreuzfahrten.ch

Die Natur erwandern Imbach Reisen bietet perfekten Service für Gruppen und Individualisten.

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JUNGBRUNNEN «LENKERHOF»

Hotel mit Stil

Eine eigene Schwefelquelle? Im «Lenkerhof» ist nichts unmöglich. Im jugendlichsten 5-Sterne-Hotel der Schweiz ist der Verwöhnfaktor so hoch wie der SERVICE und die imposante Bergkulisse.

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er im Gourmet Spa Resort Lenkerhof am Fusse des mächtigen Wildstubels logiert, hat eine der schönsten Bergkulissen vor Augen. Böse Zungen behaupten, das jugendlichste 5-Sterne-Superior-Hotel der Schweiz liege am Ende der Welt. Dabei dauert die Fahrt mit dem Auto oder der Eisenbahn ab Bern nur eine gute Stunde. Die Gäste erwartet eine ganz besondere Bäderlandschaft: Das «7sources beauty & spa» umfasst 2000 Quadratmeter und hat eine eigene Schwefelquelle. Im

Restaurant Spettacolo lockt ein 15-GerichteWahlmenü. Hier werden regionale Spezialitäten serviert. Mediterrane Köstlichkeiten sind im «Oh de vie» Trumpf. Wanderer werden vom Charme des Bergrestaurants Bühlberg begeistert sein. Familienspecial: Vom 1. Juni bis 31. Oktober schlafen Kinder bis 16 Jahre gratis im Zimmer der Eltern. ---------Info Lenkerhof Gourmet Spa Resort, Badstrasse 20, 3775 Lenk, Tel. 033 736 36 36, welcome@lenkerhof.ch, www.lenkerhof.ch

Nostalgie trifft Moderne Der «Lenkerhof» wurde vor 350 Jahren gegründet und ist neu Mitglied bei Relais & Château.


Ab in die Ferien «EXCELLENCE CORAL» – SONNENROUTE ZU DEN OSTSEEINSELN

Exzellente Flussreise, Swiss made!

Die Excellence-Flussflotte ist zu 100 Prozent in Schweizer Hand. Jetzt bietet das Reisebüro Mittelthurgau die Ostseeinseln Usedom und Rügen an. Für Schifffans ein GEHEIMTIPP mit Suchtpotenzial.

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ach der «Excellence Queen» (2011), der «Excellence Rhône» (2006) und der «Excellence Royal» (2009) beeindruckt die «Excellence Coral» als viertes Schiff die Gäste. Kenner lieben die Sonnenroute ab Berlin zu den Ostseeinseln Usedom–Rügen– Zingst–Hiddensee–Stralsund. Aufgrund ihrer Bauweise befährt die «Excellence Coral» Gewässer, die anderen Schiffen verwehrt bleiben. Dazu gehören der Greifswalder Bodden in Richtung Stralsund und Rügen oder die kleinen Schleusen auf Havel und Moldau. Gehobene Mittelklasse Das 4-SterneFlussschiff überzeugt mit einem klassischkomfortablen Stil. Das Interieur erzeugt eine angenehme Atmosphäre. Die Hälfte der 44 Kabinen verfügt über grosse Panoramafenster, die Kabinen auf dem Hauptdeck bieten zwei kleinere Fenster. Im Salon mit der Panorama-Bar spielt ein Pianist. Im eleganten Restaurant wird eine Küche der höchsten Ansprüche gepflegt. Sämtliche ExcellenceFlussreisen werden von Reiseleitern des Flussfahrten-Spezialisten Reisebüro Mittelthurgau begleitet. Moderne Reisebusse von Twerenbold stehen für spannende Ausflüge bereit. ---------

Info Reisebüro Mittelthurgau Fluss- und Kreuzfahrten AG, Oberfeldstrasse 19, Tel. 071 626 85 85, info@mittelthurgau.ch, www.mittelthurgau.ch

Traumhafte Flussfahrt Die Sonnenroute zu den Ostseeinseln mit der «Excellence Coral».

TOSKANA: GOLFO DEL SOLE

Reka-Dorf am Meer

Sonnenbaden, spielen, schwimmen, geniessen: Im Reka-Feriendorf Golfo del Sole IN DER TOSKANA kommen alle auf ihre Kosten.

G Ideal für Familien Das Reka-Feriendorf Golfo del Sole liegt direkt am Meer.

ünstige Familienferien am Mittelmeer: Reka-Ferien machts möglich. Besonders beliebt ist das Reka-Feriendorf Golfo del Sole in der Toskana. Die Anlage ist umsäumt von schattigen Pinien, es winken ein 800 Meter langer Sandstrand und Bungalows direkt am Wasser. Die Auswahl an Vergnügungsmöglichkeiten am Strand ist schier unbegrenzt! Traumhafte Bedingungen für unvergessliche Familienferien in Italien! Weitere Angebote für Reka-Ferien in ganz Europa gibts im neuen Katalog. ---------Info Schweizer Reisekasse (Reka) Genossenschaft, Neuengasse 15, 3001 Bern, Tel. 031 329 66 99, ferien@reka.ch, www.reka.ch

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Ab in die Ferien

MIT EDELWEISS AIR NACH VANCOUVER

Coole City

Wild auf Natur, Shopping oder Sightseeing? Edelweiss Air fliegt von Mai bis September nonstop nach Kanada ins angesagte Vancouver.

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Trenddestination Edelweiss Air fliegt zweimal wöchentlich von Zürich nach Vancouver.

ancouver ist einmalig. Auf der einen Seite Wolkenkratzer aus Glas, Strassencafés, Kunstgalerien und der Hafen. Auf der anderen Seite die Aussicht auf den Regenwald und die majestätischen Berge. Jetzt fliegt Edelweiss Air ab Ende Mai bis Mitte September jeweils montags und donnerstags direkt nach Vancouver. Tor zur Wildnis Zu den Höhepunkten einer Stadtrundfahrt gehören der Strandbereich im West End, die denkmalgeschützten Strassen von Gastown, die Capilano-Hängebrücke oder das einzige 4-D-Kino in Westkanada (im Aquarium). Lust auf Shopping? Ab zur Robson Street oder ins bekannte Pacific Centre. Die kulinarische Abenteuertour «Fly and Dine» mit dem Wasserflugzeug sollte man sich ebenso wenig entgehen lassen wie die Fahrradtour zum Stanley Park oder den Besuch des Grouse Mountain, eines Refugiums für gefährdete Arten. Hier sind die Grizzlybären Bella und Coola die Stars! ---------Info Edelweiss Air, Operations Center, 8058 Zürich Flughafen, Tel. 0848 333 593, office@edelweissair.ch, www.edelweissair.ch


Viel Raum pro Gast Wohlbefinden wird auf der «EUROPA 2» grossgeschrieben.

WILLKOMMEN AN BORD DER «EUROPA 2»

Von Monte Carlo nach Malta Exklusive Momente mit der «EUROPA 2»: Das zweite Flaggschiff von Hapag-Lloyd Kreuzfahrten nimmt ab Mai Kurs auf die SCHÖNSTEN DESTINATIONEN im Mittelmeer – zum Beispiel auf Monaco.

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lexibel wie eine Schiff, entspannt wie ein Resort. Auf der «EUROPA 2» fällt der Alltag ab, und man lebt ohne das Diktat der Uhr. Das zweite Flaggschiff sticht als Neubau ab Mai in See und konzentriert sich auf die vier Regionen westliches Mittelmeer, östliches Mittelmeer, Arabische Halbinsel und Asien. Viele Routen werden zu unterschiedlichen Terminen angeboten und können

flexibel zu traumhaften Aufenthalten an Bord kombiniert werden. Dresscode, ade! Auf der «EUROPA 2» geniessen maximal 516 Gäste die grosse Freiheit ohne Kleiderzwang, feste Tischzeiten und Traditionen wie das Captain’s Dinner. Sie wohnen in Aussensuiten mit 28 bis 99 Quadratmetern Fläche, Veranda und Meerblick. Im Ocean Spa werden auf 1000 Quadratmetern

Körper und Seele verwöhnt. In den acht Restaurants warten kulinarische Entdeckungen für den stilvollen Genuss. Ein persönlicher ReiseConcierge erfüllt individuelle Wünsche, auch für Familien. Von Monte Carlo nach Malta vom 10. bis 17. August (7 Tage), Reise EUX1312 für 6357 Franken p. P.; besonderes Special: Hapag-Lloyd Kreuzfahrten offeriert die Zubringerflüge von und nach Zürich. ---------Info Hapag-Lloyd Kreuzfahrten GmbH, Ballindamm 25, 20095 Hamburg, Deutschland, Tel. 0049 40 30 70 30 70, www.hlkf.de


Gemütlich Der grosse Kamin in der Lounge des Wellness Hotels Silvretta.

RELAXEN IN DEN ZEGG HOTELS & SPA

Skispass in Samnaun Die Wellness Hotels Chasa Montana und Silvretta überraschen mit kulinarischen Höhepunkten, einer grossen Wellnessanlage und zollfreiem Einkauf. FIRNSCHNEE-URLAUB vom Feinsten wartet.

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ie Silvretta-Arena in Samnaun-Ischgl gehört mit ihren 230 Pistenkilometern zu einem der beliebtesten Skiparadiese der Alpen. Im Wellness Hotel Chasa Montana werden die Gäste nicht nur in drei A-la-carte-Restaurants verwöhnt (14 GaultMillau-Punkte, 1100 Weinpositionen), sie können auch im 1500 Quadratmeter grossen Montana Spa mit Aussen-Whirlpool Energie tanken. Im Herzen von Samnaun liegt das neu

gestaltete Wellness Hotel Silvretta. 34 Zimmer im Chaletstil und das Penthouse-Apartment sorgen für ein entspanntes Ambiente. Highlights: zollfreies Shopping in den ZeggGeschäften. Und das «Top of the Mountain Concert» am 30. April mit Deep Purple. Exklusives Angebot: Frühling Ski & Spa (1. April bis 1. Mai, zwischen So bis Fr), 2 Nächte mit HP, 2-Tage-Skipass, 1 Wellnessgutschein im Wert von 50 Franken. Im Wellnesshotel

Chasa Montana ab 399 Franken p. P., im Wellnesshotel Silvretta ab 339 Franken p. P. ---------Info Wellnesshotel Chasa Montana****s, Dorfstr. 30, 7563 Samnaun, Tel. 081 861 90 00, info@hotelchasamontana.ch, www.hotelchasamontana.ch Info Wellnesshotel Silvretta****, Dorfstrasse 17, 7563 Samnaun, Tel. 081 861 95 00, info@hotel-silvretta.ch, www.hotel-silvretta.ch

DEGUSTATIONSWOCHENENDE IM KANTON WAADT

Die Keller sind offen!

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in ganzes Wochenende bei den besten Winzern der Region Waadtländer Weine verkosten? Am 18. und 19. Mai laden die «Offenen Waadtländer Keller» Liebhaber edler Tropfen zu einer exklusiven Degustation in die schönsten Weinberge. Dabei werden regionale Produkte und Köstlichkeiten serviert. Die erfolgreiche Veranstaltung ist zum wichtigsten weintouristischen Event des Landes

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geworden und bietet Gelegenheit für neue Begegnungen in einem fröhlichen Umfeld. Die Hoteliers schenken ihren Gästen einen 25-Prozent-Rabatt-Gutschein, dazu drei Flaschen Waadtländer Wein und den «Offenen Keller»-Pass im Wert von 15 Franken. Waadtländer Staraufgebot 1500 Winzer haben sich der Veranstaltung «Offene Waadtländer Keller» angeschlossen. Über 300 Kellereien nehmen teil, sie sind von 10 bis

Foto OVV/Erol Gemma

Bereits zum vierten Mal freuen sich die «Offenen Waadtländer Keller» auf interessierte Besucher. Das Event für WEINLIEBHABER findet am Wochenende vom 18. Mai statt.


Ab in die Ferien AUSGEZEICHNETE RADREGION

Veloparadies Brandenburg

Ein 7000 Kilometer langes Streckennetz macht Brandenburg zu Deutschlands Velodestination Nummer 1. Es locken Schlösser, Seen und FLACHE LANDSCHAFTEN rund um Berlin.

Info TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH, Am Neuen Markt 1, 14467 Potsdam, Tel. 0049 - 331 200 47 47, service@reiseland-brandenburg.de, www.reiseland. brandenburg.de, www.radeln-in-brandenburg.de

Foto TMB-Fotoarchiv/Werk3

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er Landstrich rund um Berlin gehört zu den beliebtesten Veloregionen Deutschlands. Das 7000 Kilometer lange Streckennetz ist perfekt ausgebaut und wurde mehrfach ausgezeichnet. Man radelt entlang von Alleen, Wiesen, Wäldern, Städten und Schlössern. Auch einem Badeplausch steht nichts im Weg: zum Beispiel bei der BikeTour Berliner Seen (www.eurotrek.de). Kultur per Velo Musik mit dem Rad erleben, zu Konzerten, Lesungen, Performances radeln und Kunst und Kultur tanken: Am 9. Juni startet zum vierten Mal das Fahrradkonzert in und um Potsdam. Die Musikfestspiele Potsdam Sanssouci bringen 2013 die musikalische Vielfalt und emotionale Kraft Skandinaviens in die ehemalige Kaiserstadt Potsdam (www. musikfestspiele-potsdam.de). 388 Kilometer Havel-Radweg Die Havelroute, der Oder-Neisse-Weg oder der Mauerweg sind buchbar über die Schweizer Reiseveranstalter Railtour Suisse, Eurotrek und Baumeler Reisen. Wer mit dem CityNightLiner über Nacht von Zürich nach Berlin reist, kann das eigene Velo mitnehmen und sich am nächsten Morgen auf den Sattel schwingen. ----------

Baden und radeln Übernachten kann man in rund 400 «Bett & Bike»-Unterkünften.

19 Uhr geöffnet. Der «Offene Keller»-Pass berechtigt zum Erhalt eines Erinnerungsglases. Und zum kostenlosen Transport von Cave zu Cave ab folgenden Bahnhöfen: Bonvillars (Yverdon), Chablais (Aigle, Villeneuve, Ollon), Côtes de l’Orbe (Yverdon), La Côte (Allaman, Gland, Morges, Nyon, Rolle), Lavaux (Chexbres, Cully, Lutry, Grandvaux). Ausserdem erhalten die Besucher mit dem kombinierten RailAwayAngebot 20 Prozent Rabatt auf ihre Hinund Rückfahrt und reisen bequem ab allen Bahnhöfen der Schweiz in den Kanton Waadt – und wieder zurück. ---------Event für Weinfreunde Die «Offenen Waadtländer Keller» laden zum Degustieren ein. Oben: Das château de Mont.

Info Office des Vins Vaudois, Ave des Jordils 1, CP 128, 1006 Lausanne, Tel. 021 614 25 80, info@vins-vaudois.com, www.offenewaadtlaenderkeller.ch, www.vins-vaudois.com, www.cavesouvertes.ch

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en Guete

schön verpackt Mit Bärlauch Diese Rolle passt perfekt zum Frühling.

Frühlingsrollen mit ricotta zutaten (für 4 Personen,

ergibt 8 stück)

Füllung 250 g Ricotta, 120 g geriebener Gruyère, 5 Esslöffel Bärlauch, fein geschnitten, 1/2 Teelöffel Salz, wenig Pfeffer, 1 Päckli Strudelteig (ca. 120 g), 4 Esslöffel Rapsöl Vor- und zubereiten ca. 25 Min. Backen ca. 15 Min. Für die Füllung alle Zutaten verrühren. Teigblätter sorgfältig auseinanderfalten, 2 Teigblätter mit je 1 Esslöffel Öl bestreichen (siehe Tipp), mit je einem weiteren Blatt bedecken, je längs und quer halbieren. Füllen Je ca. 2 Esslöffel Füllung mit ca. 1 cm Abstand entlang einer Schmalseite auf ein Teigstück verteilen. Seitenränder einschla-

gen, satt aufrollen, mit dem Verschluss nach unten auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen, mit dem restlichen Öl bestreichen. Backen ca. 15 Min. in der Mitte des auf 200 Grad vorgeheizten Ofens. ---------Dazu passt Gemüse oder Salat.

Frühlingsrollen mit Poulet zutaten (für 4 Personen,

ergibt 8 stück) 200 g geschnetzeltes Pouletfleisch, Öl zum Rührbraten, je 100 g Rüebli, Lauch und

tiPP

Ohne Berührungsängste Mit der Handfläche lässt sich das Öl viel leichter auf dem Teig verteilen als mit einem Pinsel.

Vegetarisch, süss, mit Poulet oder Ricotta: Die feine Füllung macht die FrühlinGsrOlle erst zum kulinarischen Ereignis. Überraschen Sie Ihre Liebsten!

Sellerie, in feinen Streifen, 2 Esslöffel dunkle (dark) Sojasauce, 1/2 Teelöffel Salz, wenig Pfeffer, 8 tiefgekühlte Weizenteigblätter (je ca. 250 × 250 mm), aufgetaut, Öl zum Bestreichen Vor- und zubereiten ca. 30 Min. Backen ca. 15 Min. Öl im Wok oder in einer weiten beschichteten Bratpfanne heiss werden lassen. Pouletfleisch ca. 2 Min. rührbraten, in eine Schüssel geben. Evtl. wenig Öl in dieselbe Pfanne geben. Gemüsestreifen ca. 5 Min. rührbraten, zum Pouletfleisch geben. Mit Sojasauce, Salz und Pfeffer würzen, auskühlen. Weizenteigblätter auf einem feuchten Tuch auslegen, Teigränder mit Wasser bestreichen. Füllen Je ca. 3 Esslöffel Füllung in die Mitte eines Teigblattes geben. Seitliche Teigspitzen einschlagen, untere Spitze über die Füllung legen, von unten her satt aufrollen, leicht andrücken. Mit dem Verschluss nach unten auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen, Rollen mit Öl bestreichen. Restliche Rollen gleich formen. Backen ca. 15 Min. in der Mitte des auf 200 Grad vorgeheizten Ofens. lässt sich vorbereiten Frühlingsrollen u schweizer illustrierte 89


En Guete u formen,

tiefkühlen. Rollen mit einem feuchten Tuch zugedeckt auftauen, mit Öl bestreichen, backen wie oben. ---------Dazu passt Salat.

Vegetarische Frühlingsrollen ZutatEn (für 4 Personen,

ergibt 12 Stück) Vorbereiten Ofen auf 60 Grad vorheizen, Platte und Teller vorwärmen. Füllung Erdnussöl zum Rührbraten, 150 g Chinakohl, in feinen Streifen, 1 kleines Rüebli, in feinen Streifen, 100 g Mungbohnen-Sprossen, 10 g Mu-Err, eingeweicht, abgetropft, grob gehackt, 1 Bundzwiebel, fein gehackt, 2 Knoblauchzehen, fein gehackt, 1 Esslöffel Ingwer, fein gehackt, 2 Esslöffel heller Reisessig oder Weissweinessig, 2 Esslöffel helle (light) Sojasauce, 2 Teelöffel dunkles Sesamöl, 12 tiefgekühlte Weizenteigblätter (je ca. 125 × 125 mm), aufgetaut, 1 Eiweiss zum Bestreichen, Öl zum Frittieren Vor- und zubereiten ca. 40 Min.

Öl im Wok oder einer weiten Bratpfanne heiss werden lassen, Chinakohl und alle Zutaten bis und mit Ingwer ca. 4 Min. rührbraten, Reisessig, Sojasauce und Sesamöl beigeben, ca. 2 Min. köcheln, auskühlen. Füllen Je ca. 2 Esslöffel Füllung in die Mitte eines Teigblatts geben, Ränder mit Eiweiss bestreichen. Seitliche Teigspitzen einschlagen, untere Spitze über die Füllung legen, von unten her satt aufrollen, leicht andrücken. Restliche Rollen gleich formen. Halb schwimmend backen Den Brattopf ca. 3 cm hoch mit Öl füllen, heiss werden lassen, Hitze reduzieren. Frühlingsrollen portionenweise beidseitig je ca. 1 Min. goldgelb backen. Auf Haushaltpapier abtropfen, warm stellen, dabei die Ofentür mit einem Kellenstiel einen Spaltbreit offen halten. ---------Dazu passt süss-saure Sauce, Sojasauce, Sweet-Chili-Sauce.

Süsse Frühlingsrollen ZutatEn (für 4 Personen,

50 g Mandelstifte, gehackt, 1 Esslöffel Rohzucker, 1 Bio-Zitrone, nur abgeriebene Schale, 1 Teelöffel Pfefferminzblätter, fein geschnitten, 4 Pfirsichhälften aus der Dose, in kleinen Stücken, 8 tiefgekühlte Weizenteigblätter (250 × 250 mm), aufgetaut, 25 g Butter, flüssig, zum Bestreichen Vor- und zubereiten ca. 30 Min. Backen ca. 10 Min. Marzipan an der Röstiraffel in eine Schüssel reiben. Mandelstifte und alle Zutaten bis und mit Pfirsiche daruntermischen. Füllung in 8 Portionen teilen. Je ein Weizenteigblatt so auf ein Brett legen, dass eine Teigecke nach oben zeigt, mit wenig Butter bestreichen. Eine Portion Füllung auf die Teigmitte geben. Zuerst seitliche, dann untere Teigecken einschlagen, von unten her satt aufrollen, Ecke leicht andrücken. Auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen. Mit der restlichen Butter bestreichen. Backen ca. 10 Min. in der Mitte des auf 240 Grad vorgeheizten Ofens. Herausnehmen, auf einem Gitter abkühlen. ---------Dazu passt Vanilleglace.

ergibt 8 Stück) 80 g helles Backmarzipan, kalt,

Impressum Nr. 13, 102. Jahrgang. Erscheint montags Beglaubigte auflage 198 660 Exemplare ISSN 0036-7362 abonnements-Dienst (telefon gratis) 0800 820 920 Mo–Fr: 7.30–18.00 Uhr, aboservice@ringier.ch Einzelverkauf einzelverkauf@ringier.ch Redaktion Schweizer Illustrierte, 8008 Zürich, Dufourstrasse 23 Tel. 044 259 63 63, Fax 044 259 86 22, info@schweizer-illustrierte.ch Internet www.schweizer-illustrierte.ch, www.online-kiosk.ch Geschäftsführer Zeitschriften Urs Heller Chefredaktor Stefan Regez Stv. Chefredaktor Ueli Walther art Director Patrick Brun unterhaltungschefin Bettina Bono nachrichtenchef Ueli Walther Wirtschaftschefin Nina Siegrist Sportchef Iso Niedermann Bildchef a. i. Ulli Glantz textchefs Natascha Knecht, Jan Morgenthaler autorin Stephanie Ringel nachrichten Marcel Huwyler (stv. Nachrichtenchef), Thomas Kutschera, Alejandro Velert unterhaltung Sandra Casalini (stv. Unterhaltungschefin), Aurelia Forrer, René Haenig, André Häfliger (Chefreporter), Christa Hürlimann Sport Christian Bürge, Thomas Renggli Menschen Silvan Grütter & Yvonne Zurbrügg (Co-Leitung) Kunst Caroline Micaela Hauger Kultur, Die Besten Anina Rether (Leitung), Kati Moser Shopping Beatrice Schönhaus (Leitung), Ursula Borer, Kristina Köhler, Nina Lienhard Gesundheit Lisa Merz (Leitung), Verena Thurner Kulinarik / al dente Isabel Notari Bildredaktion Roger Hofstetter, Fabienne Hubler, Regula Revellado Fotografen David Biedert, Adrian Bretscher, Thomas Buchwalder, Fabienne Bühler, Hervé Le Cunff, Remo Nägeli, Marcel Nöcker, Kurt Reichenbach, Charles Seiler, Willy Spiller, Bruno Voser Layout / Produktion Maria Carlucci, Claudia Friedrich, Dominic Koch, Martina Mayer, Fabienne Rodel, Nigel Simmonds (Infografiken), Otmar Staubli, Karin Strebel, Doris Wüthrich (techn. Leitung) Design Beling Thoenen Design Korrektorat Stefan Bührer, Irène Müller Bildbearbeitung Ringier Redaktions-Services Ständige Mitarbeiter Urs Bärtschi (Auto), Peter Bichsel, Zeno van Essel, Helmut Hubacher, Peter Hürzeler, Sylvie Kempa, Chris von Rohr, Ilona Scherer, Peter Scholl-Latour, Elizabeth Teissier, Andrea Vogel SI online Katja Fischer (Leitung Desk), Nadine Bauer, Anouk Haimoff, Ramona Schweizer, Ramona Thommen, Javier Vázquez (Web-Engineer) iPad Samuel Bosshard, Ueli Johner Sekretariat Sara Schrepfer (Assistentin des Chefredaktors), Kathrin Berchtold (Assistentin des Verlagsdirektors), Beatrice Pisciottano Buchhaltung Mirella Vignoni

Büro Paris Suisse Presse Médias, Annemarie Mahler, 6 rue de Bièvre, F-75005 Paris, Tel. +33 1 42 60 34 61, Fax +33 1 42 60 54 69 Büro uSa SwissPress, Inc., Helen Marchel, 29 Long Meadow Road, Riverside, Connecticut 06878, USA, Tel. +1 203 637 6866, Fax +1 203 637 8392, swisspress@swisspress.tv Verlag Ringier AG, 4800 Zofingen Verlag der Ringier-Zeitschriften Dufourstrasse 23, 8008 Zürich, Tel. 044 259 61 11, Fax 044 259 68 44 Marketing Verena Baumann (Leitung), Esther Burger, Patricia Häusler Head of Marketing Zeitschriften Thomas Passen anzeigenleiterin Zeitschriften Claudia Dippel Product Manager Claudia Zweifel Produktionsleiter Roland Winkler anzeigenverkauf International Tel. +41 44 259 65 11, sales@ringier.ch Syndication und nachdruckrechte RDZ Syndication – Ursula Steinegger, Dufourstrasse 23, 8008 Zürich, Tel. 044 259 61 60, Fax 044 259 86 69 Druck Swissprinters AG, 4800 Zofingen, Tel. 058 787 30 00 Vertrieb im ausland Ringier SA, BP 228, F-68306 St-Louis Cedex, Illustrierte-Zeitschriften-Vertriebs-GmbH, Turmstrasse 4, D-78467 Konstanz telefonnummer für ausland-abonnenten +41 62 746 40 84 auslands-abonnementspreise Anfragen an den Verlag richten Bekanntgabe von namhaften Beteiligungen i. S. von Art. 322 StGB: AIO Group AG, cash zweiplus ag, Energy Schweiz Holding AG, Energy Bern AG, Energy Zürich AG, ER Publishing SA, Geschenkidee.ch GmbH, Goodshine AG, Infront Ringier Sports & Entertainment Switzerland AG, Investhaus AG, jobs.ch holding ag, JRP Ringier Kunstverlag AG, 2R MEDIA SA, Previon AG, Presse TV AG, Qualipet Digital AG, Ringier Africa AG, Ringier Digital AG, Ringier Studios AG, Sat.1 (Schweiz) AG, SMD Schweizer Mediendatenbank AG, The Classical Company AG, Ticketcorner Holding AG, Ringier Axel Springer Media AG, Ringier France SA (Frankreich), Ringier Publishing GmbH (Deutschland), Juno Kunstverlag GmbH (Deutschland), Ringier (Nederland) B.V. (Niederlande), Ringier Kiadó Kft. (Ungarn), Népszabadság Zrt. (Ungarn), Ringier Pacific Limited (Hongkong), Ringier China (China), Ringier Vietnam Company Limited (Vietnam), Get Sold Corporation (Philippinen) Der nachdruck sämtlicher artikel und Illustrationen ist verboten. Für den Verlust nicht verlangter Reportagen übernimmt die Redaktion keine Verantwortung.

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In der Schweizer-Illustrierte-Gruppe erscheinen u. a.



GaultMillau

Aus China angereist Davidoff-CEO Hans-Kristian und Amanda Hoejsgaard. Das «Talvo» ist ihr Hobby Die Besitzer Daniela und Peter Spuhler. KU NSTH ANDW

ERK!

«On fire» Ariane Ehrat (CEO St. Moritz), GaultMillau-Chef Urs Heller.

Die zwei vom Festival da Jazz Christian Jott Jenny, Corinna Fueter.

ser exklusive «Dome» heisst die seinen «Cigar rte eh Humidor. Davidoff . ikat aus Ahornholz Man» mit einem Un t. er lag ge 70 Zigarren werden

«Cigar Man of the Year»! Martin und Lorena Dalsass begeistern Gourmets im «Talvo» bei St. Moritz. Und Raucher in der sympathischen Stüvetta.


Black Cod, pyrenäenlamm und Cigars

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EO hans-Kristian hoejsgaard: «Weltweit gibts 49 Davidoff-Lounges. Aber nur eine Davidoff-Stüvetta!» Die steht bei martin Dalsass vor den Toren von St. Moritz. Viel Holz statt Leder. Und ein praller Humidor, eingebaut in einen uralten Ofen. Hoejsgaard flog für die grosse Cigar-ManParty von Davidoff und GaultMillau aus China ein. «Ein sehr wichtiger Zukunftsmarkt für uns. Zigarren sind für die Chinesen ein begehrter Luxusartikel. Sie sind noch Anfänger, bevorzugen mittlere, mildere Formate.» Auch einer der beiden «Talvo»-Besitzer hatte eine längere Anreise: peter spuhler besuchte seine Fabrik in Weissrussland (1200 Mitarbeiter!), er baut dort Wagons für die U-Bahn von Moskau. Ein Millionen-Deal!

Der Thurgauer Unternehmer, begleitet von seiner aufregend attraktiven, ebenfalls sehr erfolgreichen Frau Daniela, ist ein Genussmensch und ziemlich stolz auf «seinen» Koch. Zu Recht. 18-Punkte-Chef Martin Dalsass kombinierte wunderbare, fast rohe SanRemo-Crevetten mit Tuna und Black Cod, verpackte Schwarzwurzeln in Cappellacci (mit Ormalinger Schweinebauch-Chips!), servierte das «Lamm des Jahres» und verblüffte mit einem tollen Dessert: einer prallen «Zigarre», gefüllt mit einem Rum-Parfait, an Kakaobohnensauce und mit einem Erdbeer-Limonengras-Ragout. GaultMillau-Chef Urs heller begeistert: «Martin Dalsass kocht leidenschaftlich, so gut wie noch nie. Er ist im Engadin die Nummer 1!» 

Foto Bruno Voser

«Talvo», Champfèr Gr Davidoff und der GaultMillau ehrten marTin Dalsass als «Cigar Man of the Year». Eine Nacht für Geniesser: erst ein toller Sechsgänger. Dann viel Rauch!


Auto Dynamische Formen mit viel Raum Der neue Renault Clio Grandtour präsentiert sich in einem für einen Kleinwagenkombi ungewohnt schicken Gewand.

SCHON GEFAHREN: RENAULT CLIO GRANDTOUR

Ein bisschen Platz muss sein Ab sofort umfasst die neue Generation des Renault Clio auch eine Kombivariante. Neben tollem Design überzeugt der etwas grössere Grandtour vor allem mit einem: seiner ALLTAGSTAUGLICHKEIT.

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amstagmorgen, 11 Uhr, Möbelgeschäft. Ein neuer Kleiderschrank muss her. Das Objekt der Begierde ist schnell entdeckt. Nur noch aus dem Regal hieven, und ab gehts zur Kasse. Doch schon vor dem Kauf geht das Zittern los: Passt das Möbel überhaupt ins Auto – oder muss für viel Geld ein Transporter gemietet werden? Beim neuen Grandtour sind solche Sorgen meist unbegründet. Zwar ist der Clio ein Kleinwagen, doch in der längeren Kombivariante wird der Franzose zum wahren Schluckspecht – im positiven Sinne. Der 443 Liter grosse Laderaum kann durch Umklappen der Rückbank auf bis zu 1380 Liter erweitert werden. Auf den ebenen Fahrzeugboden kann dann problemlos das Velo für die nächste Biketour ge-

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legt werden. Reicht der Platz trotzdem noch nicht, kommt der nächste Joker zum Zuge: Beifahrersitz umlegen, und schon passt auch unser 2,50 Meter langer Schrank in den Innenraum. Die flache Ladekante erleichtert zudem

Persönliche Note Mit einem umfangreichen Individualisierungsangebot kann der Innenraum nach Belieben gestaltet werden.

das Einladen des sperrigen Guts. In den Clio Grandtour passen nicht nur die Wocheneinkäufe der vierköpfigen Familie, das Design wird Mutter wie Vater gleichermassen ansprechen. Im Vergleich zum optisch biederen Vorgänger wirkt der neue Kombi frisch und dynamisch. Das Gesicht, geprägt durch die grosse, mittige Raute, ist vom kleinen Bruder übernommen. Dazu gibt es 20 Zentimeter mehr Länge. Aussen sieht er flott aus. Und innen? Auch hier gehts munter weiter. Mit verschiedenen Dekorelementen und Farbkombinationen, passend zur Aussenlackierung, kann dem Interieur eine ganz eigene Note verliehen werden. Doch so knackig, wie der kleine Kombi aussieht, fährt er leider nicht. Die Motorisierungen (zwei Benziner, ein Diesel) sind auf Sparsamkeit ausgerichtet, womit der Grandtour zwar souverän, aber eben nicht besonders sportlich vorwärtskommt. Besonders am Berg ist also viel Schaltarbeit gefragt. Dafür punktet der Familienkombi aber dann später an der Zapfsäule. ANDREAS ENGEL


VW GOLF VARIANT

Im Herbst wird er lang

Brav war gestern: Der neue Golf VII Variant bietet mit 100 Litern mehr Laderaum nicht nur mehr Nutzwert, sondern auch bei der Optik im Vergleich zum Vorgänger ein ansprechenderes Styling. Die Motorenpalette reicht von 105 bis 150 PS und verspricht Sparsamkeit. Ab September gibts den Kombi zu Preisen ab CHF 25 350.–.

SUZUKI SX4 S-CROSS

Jetzt gibt es Platz

Das Segment der Crossover boomt. Suzuki möchte mit dem ganz neuen SX4 S-Cross auch ein Stück des Absatzkuchens. Der Kompakt-SUV bietet reichlich Platz und gegen Aufpreis das Allradsystem Allgrip. Der SX4 mit zwei 1,6-Litern (ein Diesel, ein Benziner) mit je 120 PS steht ab Herbst beim Händler. Der Preis ist noch offen.

Renault Clio Grandtour Grosse Klappe In den Kofferraum des Grandtour passen auch Velos problemlos hinein.

 Motoren Benzin 75 bis 90 PS, Diesel 90 PS

 0 bis 100 km/h 11,7 bis 15,4 s  Spitze 167 bis 182 km/h  Verbrauch 3,4 bis 5,5 l/100 km  CO2-Ausstoss 90 bis 127 g/km  Energieeffizienz A bis D  Verkauf ab sofort  Preis ab CHF 19 500.–  Konkurrenten Dacia Logan MCV, Peugeot 207 SW, Seat Ibiza ST,

Skoda Fabia Combi u. a.  Unser Urteil Der Clio Grandtour überzeugt aussen mit schönem Design, innen mit viel Platz. Für die Sicherheit sorgt serienmässig eine umfangreiche Ausstattung mit entsprechenden Features. Die Motoren erfüllen ihren Zweck, sind sparsam, aber leider etwas müde. Trotzdem bekommt man mit dem Clio Grandtour richtig viel Auto für wenig Geld.

FORD FIESTA ST

Kleine Sportskanone

2012 startete der geliftete Fiesta. Jetzt folgt das Sportmodell ST. Dieses wiegt nur 1200 Kilo, womit der 1,6-Liter-Benziner mit 182 PS den Kleinwagen zum Spielball macht. Zahlreiche ST-Schriftzüge lassen seine Ambitionen schnell erkennen, innen wird mit Sportsitzen ein passendes Ambiente geschaffen. Ab sofort ab CHF 24 990.– erhältlich.

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Horoskop WOCHE VOM 30. MÄRZ BIS 5. APRIL 2013

Venus und Jupiter sorgen für Hochgefühle und der Sonne (ebenfalls am 31. und 1.): Dies deutet auf weniger gute Wirtschaftsnachrichten oder auf eine grössere Umwälzung. Mit den beiden Glücksplaneten Venus und Jupiter sollte die Stimmung am Wochenende aber glänzend sein, man feiert die Feste, wie sie fallen … Einige verlieben sich, spüren Frühlingsgefühle.

WIDDER 21.–30. 3. Nach der Aufre-

gungderletztenWochewirdesnunruhiger. Am 31. sind Sie strahlender Mittelpunkt, entdecken neue Horizonte. Der 4. ist ideal, SARA HILDEBRAND um etwas mit Freunden zu unternehmen, 27. 3. 1987 am 2. sind Sie kurz angebunden. 31. 3.–9. 4. Eine Traumwoche! Niemand kann Ihnen widerstehen, VenussorgtfürHerzklopfen(31.,1.,5.)undMarsfürzusätzliche Power. Die vor dem 3. Geborenen treffen voll ins Schwarze (eine Folge von September?). 10.–20. 4. Vorwiegend Routine. Eine gute Nachricht (oder Reise?) gibt am 1. Auftrieb, am 3. und 4. sind Sie eher lustlos und nervös.

STIER 21.–30. 4. Sie machen eine kleine Pause. Lassen Sie sich am 2. verwöhnen, gehenSieineinSpaodereineBeauty-Farm. Am 4. tanzen Sie auf mehreren Hochzeiten GEORGE gleichzeitig,holennurschwerVerspätungen CLOONEY 6. 5. 1961 auf. 1.–10. 5. Neue Projekte entwickeln sich nachIhrenVorstellungen,IhreIdeenfindenAnklang.Günstig für Verhandlungen, Reisen oder Examen wird der 3., während am 5. Geschirr zu Bruch gehen könnte. 11.–20. 5. EineÜbergangsphase.Nuram30.sindSiesehrgesprächig, solltensichoffenaussprechen(z.B.mitdemPartner).Neue Interessen beschäftigen Sie voll und ganz (am 3.).

KREBS 22.6.–1.7.Siehabenwiederfes-

ZWILLINGE 21.–31. 5. Sie haben

freie Bahn, dürfen sich auf Ihren Lorbeeren ausruhen. Günstig für ein Projekt mit Ihrem Partnerwäreder31.Am4.entdeckenSieinMONIKA teressanteneueHorizonte.Dievordem26. SCHÄRER 1. 6. 1968 GeborenenneigenzuleichtfertigenGesten. 1.–10. 6. Sie geniessen das Leben in vollen Zügen, Ihr Charme bezaubert (am 31.!). Singles könnten sich verlieben, sind im siebten Himmel, Liierte erleben unvergessliche Momente zu zweit. Eine Glückssträhne winkt den Geburtstagenvordem4.Juni.11.–21.6.Routine.Diskussionen (mit Partner?) sind fruchtbar, wenn Sie tolerant sind (1.).

teren Boden unter den Füssen. Günstig für Besprechungen, Projekte mit dem Partner wird der 2. Die um den 25./26. Geborenen SIMON sind gut inspiriert, verbuchen einen Erfolg AMMANN 25. 6. 1981 und erweitern ihren Horizont. 2.–12. 7. Sie sind schlagfertig: günstig für Kontakte, Reisen, Begegnungen! Gleichzeitig sind Beziehungspannen oder Kompli– kationen (mit Kollegin?) an der Tagesordnung, speziell am 3. Ausserdem sollten Sie sich körperlich mehr schonen! 13.–22.7.Siesindam30.derHahnimKorb,fühlensichwohl imengstenKreis.Meinungsverschiedenheitenjedocham3.

LÖWE 23. 7.–1. 8. Sie können sich

nach den Fortschritten der letzten Wochen entspannt zurücklehnen. Lassen Sie sich verwöhnen(am31.).Dienachdem28.GeboreEDITH nengehenneueWege,fühlensichunabhänHUNKELER 30. 7. 1972 gig und haben freie Bahn. Exzellent: der 1. 2.–12. 8. Venus und Mars verdoppeln Ihren Hormonspiegel, SieerlebenMomentevollerLeidenschaft.Am31.sindSieder MittelpunktdesGeschehens,gewinnenSympathien.Dievor dem 5. Geborenen landen einen Volltreffer. 13.–23. 8. Ruhige Woche: Spass und gute Laune am 1., aber dicke Luft zu Hause am 30. (Komplikationen mit Angehörigen, Panne?).

JUNGFRAU 24. 8.–2. 9. Sie holen auf, Probleme (juristisch, finanziell?) finden eine Lösung (z. B. am 1. und 2.). Am 31. hingegen sind Sie eher lustlos, einige stehen SANDRO mit dem linken Fuss auf. 3.–12. 9. DiskussioCAVEGN 3. 9. 1984 nen mit dem Partner sind nicht immer einfach (am 1.?), doch mit Toleranz kommen Sie weiter. Am 3. haben Sie gute Karten, agieren instinktiv richtig. Jungfrauen vom 3. und 4. beginnen eine positive Wandlung. Oder führt eine grosse Umstellung zu einem echten Gewinn? 13.–23. 9. Sie fühlen sich am 30. wohl und geborgen, sind am1.empfindsamwieeineMimose.Am3.GlückimSpiel?

WAAGE 24. 9.–3. 10. Sie haben sich eine kleine Pause verdient. Am 31. und 4. gewinnen Sie Sympathien und klären ein Missverständnis. Nur am 2. sind Sie nervös MARIANNE und reizbar (häusliche Komplikationen?). CATHOMEN 23. 10. 1966 4.–13. 10. Sie feiern die Feste, wie sie fallen, Ihr Charme verfehlt kaum seine Wirkung. Momente voller Leidenschaft (31., 1.). Doch am 3. könnten Sie jemanden brüskieren. Die vor dem 6. Geborenen sind auf Glückskurs und dürften einen Gewinn verbuchen. 14.–23. 10. Am 1. verbreiten Sie gute Laune und knüpfen interessante neue Kontakte . Nur am 3. sind Sie dickköpfig und nervös.

SKORPION 24. 10.–2. 11. Neue Er-

kenntnisse erweitern Ihren Horizont, neue Interessen stellen eine grosse innere Bereicherung dar. Günstig für ein Treffen, einen FRANZ Besuch, eine Reise wäre der 2. Am 4. sind FISCHLIN 3. 11. 1962 Sie ungeduldig und nicht tolerant. 3.–12. 11. Siesindam30.übersensibel,legenjedesWortindieWaagschale. Günstig für eine Aussprache oder neue Kontakte wird der 3. Vor allem die um den 3./4. Geborenen können ein grösseres Vorhaben starten und erleben eine positive Umstellung.13.–22.11.EineruhigeWoche.Nuram30.sind Sie eher lustlos, am 3./4. charmant und glänzender Laune.

SCHÜTZE 23. 11.–2. 12. Sie sind in einer Warteschleife. Nur am 31. feiern Sie nachHerzenslust.Am4.gewinnenSieneue Sympathien. Die Schützen vom 1./2. DeVRENI zember erleben eine Riesenüberraschung, SCHNEIDER 26. 11. 1964 die zu einer positiven Wende führen dürfte. 3.–12. 12. Superwoche! Sie sind physisch in Bestform (bis 2.). Venus lässt manche Herzen schneller schlagen. Liebe auf den ersten Blick? Am 31. sind Sie im siebten Himmel. Manchmal Glück dank Partner (am 31. und 1.!). 13.–21. 12. Sammeln Sie Kraft, denn nach dieser eher ruhigen Woche gehts für Sie auf der Überholspur weiter. Exzellent der 1.

STEINBOCK 22.–31.12.Siesprengen

WASSERMANN 21.–30. 1. Nach

FISCHE 20.2.–1.3.NeptuninIhrerDe-

alteGrenzen.Besondersam2.sindSiegutinspiriert. Die vor dem 26. Geborenen sind schöpferischangeregt,entdeckenneueWisRENZO BLUMENTHAL sensgebiete (Religion, Kunst, Spirituelles). 26. 12. 1976 1.–10. 1. Sie stossen auf Widerstand, Probleme zu Hause nerven (am 3.). Panne durch Wasser? Dank IhrerSchlagfertigkeitmeisternSiedieHürden(am30.und 5.). Die Geburtstage vom 1./2. Januar sichern ihre Zukunft ab,einigeerlebeneinepositiveUmwälzung.11.–20.1.Routinewoche. Am 30. sollten Sie Freunde treffen, eine Einladung annehmen. Nur am 3. sind Sie übersensibel.

der Aufregung der letzten Woche wirds ruhiger. Am 31. geniessen Sie das Leben in vollen Zügen, treffen alte Freunde, gewinSANDRA nen neue Sympathien. Am 4. sind Sie abgeSTUDER 10. 2. 1969 spannt. 31. 1.–9. 2. Sie schweben in höheren Sphären, erleben unvergessliche Momente voller LeidenschaftundRomantik(31.,1.).Dievordem3.GeborenentreffenvollinsSchwarze:Gewinn?Aufstieg?MöglichauchHeirat oder Nachwuchs? 10.–19. 2. Meist neutral, ideal für eine kleine Pause. Hektisch wird der 30., schöne Stunden aber im engsten Kreis, Projekte (Reise?) mit Freunden am 1.

Ihr Tages-Horoskop Mit dem Astro-Telefon haben Sie einen direkten Draht zu ELIZABETH TEISSIER. Fr. 2.50/Min. + Fr. 2.50/Anruf (vom Festnetz)

kadebeflügeltneue(künstlerische)Hobbys und Ihre Kreativität. Es kann aber auch zu konfusenSituationenoderfalschenSchlussDIETER folgerungen kommen. Sie sollten auf der MEIER 4. 3. 1945 Hut sein, objektiv bleiben. 2.–10. 3. Merkur versprichtwertvolleKontakte,erfolgreicheVerhandlungen, manchmal einen positiven Bescheid (am 3.). Am 1. sollten Sie vorsichtig sein, nicht alles auf eine Karte setzen! 11.–20. 3. Sie kommen recht gut über die Runden, haben am 30. eine gute Nase. Am 3. entwickelt sich ein Projekt in Ihrem Sinn. Nur am 1. müssen Sie Konzessionen machen.

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Fotos RDB (8), tilllate.com (2), Getty (1), SRF (1); bearbeitet und übersetzt von Gerhard Hynek

DR. ELIZABETH TEISSIER

Zwei harmonische Jupiter-Aspekte (am 31. mit Venus, am 1. mit der Sonne) sind ein gutes Omen für Fortschritte in Politik und Wirtschaft. Gerechtigkeit und Hilfsbereitschaft werden grossgeschrieben, es kommt auch zu kulturell-künstlerischen Highlights. Gleichzeitig bildet Pluto allerdings Dissonanzen mit Venus


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Zitat zwischen Zahlen Die Zahlen sind durch Buchstaben zu ersetzen. Dabei bedeuten gleiche Zahlen gleiche Buchstaben. Bei richtiger Lösung ergeben die dritten und die fünften Buchstaben, von unten nach oben gelesen, ein Sprichwort, Teile davon (grün) das Lösungswort. ZAHLENSCHLÜSSEL

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Kreuzwort-Chaos

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Die Buchstaben der Lösungswörter stehen alphabetisch geordnet. Suchen Sie nach dem richtigen Wort und vervollständigen Sie das Kreuzworträtsel.


Sudoku

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Füllen Sie die leeren Felder so aus, dass in jeder Zeile und Spalte und in jedem 3 × 3-Kästchen die Zahlen 1 bis 9 nur einmal vorkommen. mittel

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Lösung: ASIEN

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Lösungssatz: Denken und Handeln muss aus einem Stueck sein.

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KREUZWORT-CHAOS

KREUZWORTRÄTSEL

Bei richtiger Deutung der Bilder erhalten Sie das Lösungswort.

REBUS

1 2 3 =

FLAMME DISTEL K E R Z E (I) N MEDIZIN

Lösung: NETTOLOHN

SUDOKU mittel 4 5 2 9 1 7 8 3 6

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Party Spektakulär: Schlangenfrau Nina Burri in ihrem Element.

95. Premiere Circus Knie

Freude, Trauer und eine Weltklasse-Show Schlangenfrau Nina Burri macht sich flach, Komiker Claudio Zuccolini schlendert mit seiner Französischen ANDRÉ HÄFLIGER Bulldogge Hundina an seiner KniePremiere Nummer 33 durch die Manege. Premiere des National-Circus Knie in Rapperswil! Die Bernerin legt einen klaren Punktesieg hin, der Bündner gewinnt die erste Halbzeit, geht schliesslich mit einem Unentschieden vom Platz. «Die gute Basis hat er gelegt, an den Finessen muss er noch schleifen. Das ist bei jedem so», sagt alt Knie-Komiker Viktor Giacobbo nach der Premiere. Das Urteil des erfahrenen ProfiUnterhalters gilt für das insgesamt grandiose Knie-Programm: Kurzweilig, spektakulär und sehr unterhaltsam ist die neue Show. Nach nur fünf Tagen Proben werden Ungereimtheiten wie 100 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

üblich schnell verschwinden. «Die Pferdenummern der Familie von Fredy Knie sind packend», freut sich Sängerin Lys Assia. Der Zirkuschef aber sitzt traurig auf dem Pferderücken: Am Premierenmorgen ist seine Mutter Pierrette in Spanien 92-jährig verstorben. Sein Enkel Ivan aber freut sich riesig, dass sein an Krebs erkrankter Vater Ivan Pellegrini aus Köln angereist ist. «Die Chemotherapie ist abgeschlossen, er ist auf dem besten Weg», sagt Knie-Vertrauensarzt Didi Schmidle. Am Wochenende nach der Premiere ist Ihre Hoheit Stéphanie von Monaco zu Gast bei ihrer engen Freundin Mary-José Knie. Die Prinzessin bringt es auf den Punkt: «Die Knies zeigen Weltklasse-Zirkus!» FOTOS ANDRÉ HÄFLIGER UND BRUNO VOSER

PARTY-RATING

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Wie machen sie das nur? Sie steigern sich jedes Jahr – der Knie-Wahnsinn!

Die Schlangenfrau nach der Show mit Freund Stefan Schwitter.

BE WEG END

Ivan Pellegrini (r.) traf Sohn Ivan (Bild unten in der Manege) und Knie-Vertrauensarzt Didi Schmidle (l.).


PRINZESSINNEN UNTER SICH

Stéphanie von Monaco ist Gotte von Géraldine Knies Tochter Chanel, 2, und brachte ihr eine Puppe zum Geburtstag. Hat noch Luft nach oben: Komiker Claudio Zuccolini mit Hundina in der Manege.

Die früheren Knie-Komiker René Rindlisbacher (l.) und Sven Furrer (Duo Edelmais).

Hatten Spass: Seiltänzer Freddy Nock, Gattin Ximena, Kinder Andrés und Alicia.

Claudia und Franco Knie mit ihren Zwillingen Nina und Timothy. In Pose: Zauberer Peter Marvey. Traurig: Zirkuschef Fredy Knie.

Schale leer! Viktor Giacobbo trauert seinen Pommes nach.

Chris Rui, Sohn von Franco Knie jun., bei den Elefanten.

Zirkuspfarrer Ernst Heller, Géraldine Knie.

ChansonDiva Lys Assia vor dem Würstlistand.

RaiffeisenVR-Präsident Erwin Scherrer (l.), Brasil-Artist Super Silva. SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 101

Foto Keystone

Mary-José Knie bei ihrer Pferdenummer.


Party

GROSSE SIEGER

Publikumsliebling Kacey Mottet Klein, Regisseurin Ursula Meier, Schauspielerin Sibylle Brunner (r.).

16. Filmpreis in Genf

Heimspiel: Alt Bundesrätin Ruth Dreifuss wird charmiert von Schauspieler Anatole Taubman.

Eleganter Auftritt: Bundesrat und Kulturminister Alain Berset mit seiner Gattin Muriel Zeender.

Stolzer Magistrat und charmanter Begleiter Bundesrat Alain Berset und Gattin Muriel Zeender schreiten mit einem ganzen Schwarm von Leuten über den roten Teppich. Alt Bundesrätin Ruth Dreifuss kommt mit Schauspieler und Bond-Bösewicht Anatole Taubman zur Verleihung der Schweizer Filmpreise. Diesmal als Premiere zur Abwechslung in Genf. In einem alten Kraftwerk, im Bâtiment des Forces Motrices. Etwas eng für 800 Gäste, stickige Luft. Aber tolle Stimmung. «Es ist schon wieder Weihnachten», strahlt Filmproduzentin Ruth Waldburger. Ihr Film-Drama «Sister» ist der Absahner der langen, von Schauspielerin Lea Hadorn comoderierten Gala-Nacht. Gleich drei schwere Quartz-Trophäen lässt Waldburger auf der Bühne abholen. Der erst 15-jährige Kacey Mottet Klein wird 102 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

als bester Schauspieler geehrt. Und «Sister»-Regisseurin Ursula Meier kann am Schluss der Gala die schwere Preis-Last für den besten Spielfilm («L’enfant d’en haut») und das beste Drehbuch kaum mehr in den Händen tragen. «Hoffentlich bricht meine Glasvitrine zu Hause nicht.» Derweil freut sich Kulturminister Berset an der grossen Sause nach der Verleihung über das einheimische Filmschaffen: «Wir dürfen stolz sein. Dessen bin ich mir nach diesem Abend noch sicherer.» Auch Ruth Dreifuss ist sicher: «Ich hatte einen äusserst charmanten Begleiter!»

Leinwand-Stars: Mona Petri und der zweifach nominierte Fabian Krüger. EIN BERNER EROBER

T GENF!

Der Berner Banknoten-Kü nstler Roger Pfund kam mit Gattin Anne; er war stolz auf seine Ausstellung in der Calvinstadt.

S M B

F C m

Gipfeltreffen Genf-Zürich: die Stapis Rémy Pagani und Corine Mauch, RR Charles Beer (r.).

P M

Genfer Strippenzieher: Nationalrat Christian Lüscher mit Frau Marie, SRG-Präsident Raymond Loretan (r.) mit Tochter Natasha.

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TEXT UND FOTOS ANDRÉ HÄFLIGER

PARTY-RATING

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Ein grosses Stelldichein der Schweizer Filmkunst – auf engstem Raum!


).

Prost: Marco Rima (l.) und Thomas Amstutz.

ns Feldschlössche Osterschoppen

Ein Bierchen in Ehren

Schauspielerin Heidi Regisseur Samir mit Maria Glössner mit Tochter Selma (r.) und Begleiter Urs Fueter. Niza Lou Waldburger.

Filmliebhaber: SRG- Jean-Frédéric Jauslin, Chef Roger de Weck NR Matthias Aebischer mit Ehefrau Claudia. mit Gattin Patricia.

Produzentin Ruth Waldburger, die Regisseure Markus Imhoof und Pierre-Alain Meier (r.).

Komiker Marco Rima strahlt und prostet herzhaft Feldschlösschen-CEO Thomas Amstutz zu. Gemütliche Feierabendstimmung im Berner Kursaal, wo der Bier-Gigant letzte Woche zum traditionsreichen 39. Gurten-Osterschoppen eingeladen hat. Nach dem kühlen Bier hat Rima, seit gut 30 Jahren auf der Bühne, seine liebe Mühe, die gut 800 Gäste in seinen Bann zu ziehen. Zu viel hat man sich zu erzählen. Zu stark sind wohl auch die Frühlingsgefühle. Nur Sängerin Francine Jordi und Sportmanager Tony Rominger, einst ein Glamour-Ehepaar, gehen einander aus dem Weg. Er ist ganz allein da, sie mit einer Schulfreundin, sagt cool: «Ich suche keine Männer, ich werde gefunden.» Andere suchen neue Geschäftspartner: «Nach dem Olympia-Nein haben Händler in St. Moritz und Davos ihren Lieferanten in der Bündner Herrschaft gekündigt», erzählt Matthias Remund, Direktor des Bundesamtes für Sport. Und FDP-Nationalrat Christian Wasserfallen weiss: «Im Bundeshaus gibts ausgezeichnetes Bier.» Den früheren SBB-Boss Benedikt Weibel kümmert das wenig. Er ist stolz auf das neuste Gadget seiner Westbahn Wien–Salzburg: «Ein Kugelschreiber mit Fahrplan!» Auch Küchenchef Enrico Richter strahlt: Seine 120 Kilo Fleischkäse/Schinken und 1600 Weisswürste sind schnell weg. Die 900 Liter Bier auch.

Jordis Ex-Gatte Tony Rominger (r.) mit Marc Dietrich (früher Peter, Sue und Marc).

KEIN GIPFELTREFFEN

Francine Jordi (l.) kam mit Schulfreundin Annette und ging ihrem Ex aus dem Weg.

Christian Wasserfallen (l.), Matthias Remund.

Berns Regierungspräsident Andreas Hockey-Stars Sven LeuenRickenbacher. berger (l.), Martin Rauch.

TEXT UND FOTOS ANDRÉ HÄFLIGER

«Die Richtigen haben gewonnen», sagt Leonardo Nigro.

Regisseur Paul Riniker in Begleitung von Susann Sprenger.

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PARTY-RATING

Nach Feierabend macht Anstossen so richtig Spass – Prosit!

Jacky Gillmann (VR-Präsident Losinger/ Marazzi), Verena und Benedikt Weibel, Ex-Fecht-Ass Christian Kauter (v. l.). SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 103


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Der neue Papst Franziskus’ Lächeln gefällt.

Dieser Papst tut der verkrusteten Kirche gut

Papst Franziskus: «Danke, ich liebe euch alle», SI 12/2013 Die Fotos vom neuen Papst Franziskus in der Schweizer Illustrierten sind sehr toll. Er lächelt auf dem Umschlagfoto auf der ersten Seite, als ob die ganze Welt in Ordnung wäre. Bleibt es so? Ich hoffe es. Renate Scheller, Thalwil ZH Herzlichen Dank für den schönen Bericht über den neuen Papst Franziskus. Ich habe seine Wahl und seine ersten Auftritte im Fernsehen mitverfolgt und bin sehr angetan vom neuen Heiligen Vater. Er hat mich mit seiner unkomplizierten Art sofort in seinen Bann gezogen. Mein Lieblingsbild ist jenes, wo er am Tage nach seiner Wahl in sein Hotel geht und die Rechnung bezahlt. Man merkt, dass er direkt aus dem Volk kommt, in Argentinien hatte er ja hauptsächlich mit den normalen Leuten und auch mit den Ärmsten zu tun. Genauso ein Papst tut der verkrusteten römisch-katholischen Kirche gut. Ich hoffe sehr und bete dafür, dass Franziskus sich gegen alle Widerstände in der Kurie durchzusetzen vermag. Anne Kathrin Gubler, per E-Mail Die mediale Überhäufung mit Superlativen zur Wahl von Papst Franziskus ist einzigartig. Die Erwartungen an den neuen Papst sind unermesslich. Die katholische Kirche wird sich sicherlich nicht von oben nach unten reformieren, sondern umgekehrt. Statt auf den Papst zu hoffen, braucht es Vorstösse wie die Pfarrei-Initiative, um konstruktiven Druck von der Basis zu erzeugen. Pascal Merz, per E-Mail

Foto Dukas

Nicht verdient! Rose, SI 11/2013 Beim Lesen der SI ist mein Adrenalinspiegel in die Höhe geschnellt. Bevor Sie Nick Hayek Rosen verteilen, wäre es sinnvoller, die Schweizer Uhrengeschäfte über das Verhalten der Swatch-Gruppe zu befragen. Während die Swatch immer mehr Reingewinn ausweist, streicht sie regelmässig die geringen Margen der Detailhändler zusammen oder entzieht den Händlern die eine oder andere Marke. Zum Glück gibt es noch andere Schweizer Uhrenmarken, welche die Händler unterstützen. Susan Grauwiller, per E-Mail

Zum Lesen empfohlen Notabene, SI 10/2013 Auch diesmal trifft Chris von Rohr den Nagel auf den Kopf. Sein objektiver Bericht stammt mitten aus dem Leben. Er ist sehr glaubwürdig und unbedingt weiterzuempfehlen. Hans Hunziker, per E-Mail

Willi

«Sie sollten besser Deutsch lernen, Dolores. Ich habe nicht zwei rote Eier bestellt, sondern noch einen Zweier Roten.»

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Kühn & Hirsch Vox zeigt neue Folgen des «Chaoten»-Paares von «Goodbye Deutschland». SI online besuchte die beiden in ihrem Zürcher Laden.

Dennis Ledergerber Der 25-jährige «Himmelfahrtskommando»-Regisseur dreht mit den ganz Grossen der Schweizer Filmszene.

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Fotos Tobias Siebrecht, HO (2)

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Auf einen Espresso mit FRANK A. MEYER UND MARC WALDER

Über das Dilemma der defekten Geldwaschmaschine

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globalen Geldwelt ausgerichtet. Die Bank of Cyprus beispielsweise hat 556 Niederlassungen, allein in Russland 190, in Griechenland 181, in der Ukraine 44, in Rumänien zehn, in Grossbritannien vier und natürlich eine auf den britischen Kanalinseln. Die Laiki-Bankengruppe bedient über 500 Niederlassungen und funktioniert, wie HansUlrich Jörges im «Stern» schreibt, als «Geldabstauber in elf Ländern», natürlich in Russland, der Ukraine, in Estland und auf Malta, seit zwei Jahren sogar in Peking … … Sie beschreiben eindrücklich das «Geschäftsmodell»; man nennt Zypern nicht umsonst die «Clearing-Insel». Lieber Marc Walder, ich war ja noch gar nicht fertig: Zypern kennt keine Besteuerung von Zinsen, keine Steuern auf Dividenden oder Spekulationsgewinne, keine Erbschaftssteuern auf Aktien. Das Mini-Land im Mittelmeer hat sich konsequent mit den attraktivsten Gesetzen für Firmen-Holdings aufgehübscht. Ich zitiere nochmals «Stern»-Kolumnist Jörges: «Die scheinbar bedeutungslose Insel im Mittelmeer war so etwas wie ein Freudenhaus der pervertierten Finanzwelt.» Soll das Freudenhaus mit Europas Steuergeldern gerettet werden? Weil die EU – einmal mehr – am gleichen Punkt angelangt ist: Sie kann Zypern doch gar nicht fallen lassen …

… natürlich kann die EU Zypern fallen lassen! Die wirtschaftliche Bedeutung dieser Geldwaschmaschine ist für Europa gering: Das Land erwirtschaftet vernachlässigbare 0,15 Prozent der Wirtschaftsleistung der Eurozone. Gross ist das Debakel nur für Zypern selbst: Der Finanzbedarf beträgt 17 Milliarden Euro, also fast hundert Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung des Landes. Verstehe ich Sie richtig: Sie glauben, dass ein Bankrott Zyperns in Kauf genommen werden müsste? Geht es ohne Bankrott, wäre es besser. Aber nur unter der Bedingung, dass die Zocker dieses Casinos zur Kasse gebeten werden. Sein Zusammenbruch wäre allerdings ein wichtiges Signal für all die Steuerbetrüger, die ihren Heimatländern Abermilliarden entziehen und nur einen Patriotismus kennen: den Patriotismus des Portemonnaies. Hübsche Formulierung! Noch schöner formuliert es unser Verleger Michael Ringier, selbst ein sehr reicher Mann: «Steuern sind nichts anderes als ein mehr oder weniger fairer Beitrag an den Auf- und Ausbau einer bürgerlichen Gesellschaft.» ---------Marc Walder, 47, ist CEO der Ringier AG Frank A. Meyer, 68, arbeitet als Journalist im Hause Ringier. Er lebt in Berlin

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Foto Thomas Buchwalder

Sagen Sie mal, Frank A. Meyer, die kleinen Sparer auf Zypern sollten einen Teil ihrer Ersparnisse abgeben, um das Land vor dem Bankrott zu retten – was halten Sie davon? Da wollen wir doch gleich präzis werden: Es war der Plan der zypriotischen Regierung, Sparguthaben bis 100 000 Euro mit 6,75 Prozent an der Rettung der Banken zu beteiligen und alle oberhalb von 100 000 Euro mit lediglich 9,9 Prozent. Das hatten nicht etwa die Retter vorgeschlagen – also vor allem die EU –, darauf bestand die Regierung in Nikosia selbst. Weshalb tat sie das? Sie wollte die Grossanleger schonen und deren Anteil am sogenannten Haircut unter zehn Prozent halten. Darum sollten bei diesem Haarschnitt die kleinen und mittleren Sparer plötzlich mitbluten. So viel zur Wahrheit. Und? Was ist Ihre Haltung zu diesem Rettungsmuster? Zypern ist ein Casino für Steuerbetrüger, vor allem aus Russland und anderen ehemals kommunistischen Gefilden. Darf ich meinerseits um Präzisierung bitten? Neureiche waschen auf dem Umweg über zypriotische Banken exorbitante Summen. Das Geschäftsmodell dieses winzigen Inselstaates mit 1,2 Millionen Einwohnern ist ganz auf die Gauner der




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