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Nr. 10 / 4. M채rz 2013 / CHF 4.90

DAS DRAMA VON MENZNAU

EINDORF TRAUERT





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ZU BESUCH IN AROSA

Die Prinzen William und Harry feiern mit Herzogin Catherine die Hochzeit eines befreundeten Paares.

Inhalt Heft 10 4. März 2013 Titel

14 Das Drama von Menznau Grausam. «Mitten unter uns»: ein Dorf in Trauer 24 Benno Studer Tod in der Znünipause 26 Dominik Brun Erschütterte Heimat

Leute

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EINE SCHÖNE FAMILIE

«Viel Spass trotz vollen Windeln»: Daddy Elton John mit Elijah (r.), Papa David Furnish mit Zachary.

7 Editorial von Stefan Regez 9 Melanie Winiger Die Wahl-NewYorkerin auf Stippvisite in der Schweiz 10 Menschen Dimitri, Kacey Mottet Klein, Andy Rihs, Franco Knie jr., Fanny Smith & Jonas Hunziker, Ueli Maurer 28 Prinz William & Catherine Sie bringen royalen Glanz nach Arosa 32 Dario Cologna Befreit! Sein Marathonlauf zu WM-Silber im Val di Fiemme 58 Elton John Sein zweites Kind! Elijah, das Geschwisterchen von Zachary 64 Christine Stückelberger HorrorSturz! Jetzt kann sie wieder lachen

Mister Schweiz

36 Sandro Cavegn Liebesferien am Kap der Guten Hoffnung. Der schönste Schweizer zeigt seine Freundin: Iva

Reformierte Kirche

42 Gottfried Locher Überraschend. «Wir Reformierten können von den Katholiken lernen – und umgekehrt!»

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ÜBERRAGEND Nach Gold zu

Beginn der WM holt LanglaufWeltmeister Dario Cologna am Schluss auch noch Silber. Chapeau!

Gesellschaft

48 Schwiizergoofe Gut für jeden Streich! Mundartlieder von Kindern für Kinder

Kunst

52 Hannes Schmid Der grosse Schweizer Fotograf zeigt seine «wahren Storys»

Abo-Service 0800 820 920 Redaktion: Dufourstrasse 23, 8008 Zürich, Tel. 044 259 63 63, E-Mail info@schweizer-illustrierte.ch, www.schweizer-illustrierte.ch

Genfer Auto-Salon 2013

66 Die Favoriten der Stars Giulia Steingruber, Steve Guerdat, Philipp Fankhauser & Co. zeigen ihre Lieblinge

Shopping

36

DAS IST IVA! Schluss

mit dem Versteckspiel! Mister Schweiz Sandro Cavegn zeigt erstmals seine grosse Liebe.

85 Das Magazin für lustvolles Einkaufen Mode, Style, Electronics

Check-up

93 Brustkrebs Diagnostische Revolution aus Basel kann Leben retten! 94 Bewegung heilt! Bei MS, Parkinson, Depression oder Krebs: Körperliche Aktivität ist oft die beste Medizin 96 Hörsturz Die Symptome. Die Therapie

Die Besten

103 Das Schweizer Kulturmagazin Kunst, Musik, Bücher, Filme

Weekend

119 Freizeit, geniessen, rätseln En Guete, GaultMillau, Reisen, Spiele

52

COWBOY PRIVAT Er

fotografierte Marlboro Man und 250 Rock- und Popbands. Jetzt zeigt Hannes Schmid in Bern Originale.

Party

130 Opernball Glamouröser Einstand von Intendant Andreas Homoki in Zürich 132 Swiss Music Awards Die Highlights. So feierten Stress, Baker und Pegasus 135 George Clooney Der Hollywood-Star sahnt auch in Deutschland ab

Und …

81 Notabene von Chris von Rohr 138 Auf einen Espresso mit Frank A. Meyer und Marc Walder 126 Horoskop 136 Leserbriefe/Impressum

Auch auf dem iPad Die Schweizer Illustrierte digital: mehr Stars, mehr Schweiz. Jede Woche aktuell.

42

ZEIT FÜR WAS NEUES

Gottfried Locher – der höchste Protestant mit Gattin Barbara: «Unsere Kirche verliert an Profil.»

Tägliche News online Mehr News, mehr Bilder: www.schweizer-illustrierte.ch

Titel Geri Born; Inhalt Splash News / Dukas, Thomas Buchwalder, Greg Gorman für Hello Magazine, UK, Michael Sieber, tilllate.com, Kurt Reichenbach, Keystone

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Editorial 4. März 2013

Stefan Regez, Chefredaktor

Hilflosigkeit und Hoffnung

Foto Roger Hofstetter

Das Drama von Menznau

«Man denkt immer, solche Dinge gibt es nur im Ausland, jetzt ist es bei uns passiert – leider Gottes», sagt Urs Reis, Sakristan der Menznauer Kirche. Er erfasst damit die Gefühlslage der Menschen. Im Dorf. In der Region. In der Schweiz. Doch die Tat, der Amoklauf in Menznau, ist für uns alle unfassbar. «Unfassbar» und «Mitten unter uns» – so haben vergangene Woche auch die beiden Zeitungen getitelt, die mit dem Drama von Menznau besonders nahe und emotional verbunden sind, die «Neue Luzerner Zeitung» und der «Willisauer Bote». Mit übrigens sehr würdigen Titelseiten. Ebenso mit Würde, Respekt und Zurückhaltung ist unser Team vor Ort – Redaktor Marcel Huwyler sowie die Fotografen Bruno Voser, Raja Läubli und Geri Born – vorgegangen. Sie haben mit vielen Dorfbewohnern, Behördenmitgliedern, Polizisten, Geistlichen, Kronospan-Verantwortlichen und Angehörigen gesprochen. Details zusammengetragen. Stimmen und Stimmungen eingefangen. Und sie erzählen nun in Text und Bild das Drama von Menznau. Zudem haben wir den Innerschweizer Schriftsteller Dominik Brun um ein Essay gebeten. Der ehemalige Gymnasiallehrer und Obwaldner Kantonsratspräsident, im Entlebuch aufgewachsen und seit dreissig Jahren in Engelberg daheim, stellt fest, dass bei katastrophalen Ereignissen die Solidarität in kleinen Gemeinden wie Menznau stärker und schneller wächst als in Städten. «Not und Hilflosigkeit können zusammenschweissen», schreibt er. Das mag den Menschen in Menznau und in der Region doch wieder ein wenig Hoffnung geben. «Jetzt ist es bei uns passiert» – ab Seite 14.

In eigener Sache Auftritte bei Art on Ice in

Zürich, Lausanne, Davos, Helsinki, Stockholm und St. Moritz, Erholungsurlaub auf den Malediven und nun ein journalis-

tisches Praktikum bei der Schweizer Illustrierten – Eiskunstläuferin Sarah Meier hat zurzeit eine volle, aber abwechslungsreiche Agenda. Die nächsten zwei Monate steht die Europameisterin von 2011 im Dienst der SI, sie besucht Events (zum Beispiel diese Woche den Auto-Salon in Genf), interviewt Stars und erhält so Einblick in einen der spannendsten Berufe überhaupt. Wir wünschen Sarah Meier viel Erfolg und eine gute Schreibe. Und Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, eine ruhige Woche mit der Schweizer Illustrierten!

Temporärer Arbeitsplatz bei der Schweizer Illustrierten: Eisprinzessin Sarah Meier, 28, absolviert hier ein Praktikum als Journalistin. Fribourg ist nicht nur EishockeyHochburg, sondern auch Stadt der Superköche. Im neuen «al dente» mit der nächsten SI! SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 7



Menschen Die zwei Welten der Melanie Winiger: Als Model in New York (r.) und als Moderatorin an den Swiss Music Awards.

MELANIE WINIGER

Fotos hectorperez.fr, Keystone

Träume und Hoff nungen Hoffnungen

«Alles, was einen am Leben hält, sind Träume und Hoffnungen. Wenn das abstirbt in einem, dann ist fertig – für mich jedenfalls», sagt Melanie Winiger, 34. Die Miss Schweiz von 1996 ist nachdenklich und reifer geworden. Nach der Trennung von Rapper Stress, 35, lebt sie seit vergangenem September mit Sohn Noël, 10, in New York, treibt dort ihre SchauspielKarriere voran. In die Schweiz reist sie fast nur noch beruflich. Castings, Repräsentationsaufgaben, Moderationen. Wie vergangenen Freitag an den Swiss Music Awards. Dort gabs auch ein Wiedersehen mit Sänger Stress, dem zwei Preise verliehen wurden. Winiger nahms gelassen. Schliesslich hat sie ihr Herz in New York an den 39-jährigen Magnus Berger verschenkt. AH ---------Swiss Music Awards – die Highlights So feierten Stress, Baker und Pegasus: Seite 132

Lesen Sie das ganze Interview mit Melanie Winiger auf SI online. www.schweizer-illustrierte.ch SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 9


Fotos Pierre-Emmanuel Rastoin, Laurine Mottet, Didier Martenet, Roger Hofstetter, Marcus Gyger

Menschen

KACEY MOTTET KLEIN

Kacey auf der Erfolgsstrasse Der kleine Kacey ganz gross: Nominiert für den nationalen französischen Filmpreis César, reiste Kacey Mottet Klein, 14, aus Lausanne nach Paris. Inklusive seiner Glücksbringer, Mutter Estelle und Bruder Loïc, 24. Der Preis in der Kategorie Nachwuchshoffnung ging an einen 21 Jahre älteren Belgier. Kacey lässt deswegen den Kopf aber nicht hängen: «Das Wichtigste ist, dass ich überhaupt nominiert war.» Seine Karriere begann vor fünf Jahren mit dem Film «Home» von Ursula Meier. Danach folg10 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

ten weitere Erfolge mit «Gainsbourg» und jüngst mit «Sister». Gekonnt setzt er sich auch bei Fotoshootings in Szene, wie in der Pariser Innenstadt: lässig posierend neben einem Citroën-Oldtimer. Zu Hause im Waadtland sei er aber ein ganz normaler Jugendlicher, der zur Schule geht und gerne mit seinen Kumpels Zeit verbringt. Auf seine Zukunft angesprochen, meint er: «Natürlich will ich Schauspieler werden. Aber vorher muss ich noch die Matura machen.» Bestimmt wird bei Kacey auch das ein Erfolg! SM

t Mutter Estelle Blick nach vorn: Kacey mi r Club 79. rise Pa im ïc und Bruder Lo


Filmreifer kleiner Dandy. Kacey posiert in Paris frühmorgens neben einem Citroën DS.

Das breiteste Lachen, seit es Clowns gibt: Dimitri mit seiner Tochter Masha am Premierenabend im KKL Luzern.

DIMITRI & MASHA

Mit dem Liegestuhl im Gepäck Nur kleine Künstler müssen sich ständig neu erfinden. Grosse liebt man so, wie sie sind. Gerade mal drei (!) Programme hat der Tessiner Clown Dimitri in seinen 55 Bühnenjahren gezeigt. Umso kultiger die Rosinen daraus: die Nummer mit dem verhexten Liegestuhl, der immer wieder zuklappt. Oder der singende Garten-

schlauch. Dieses Jahr wird Dimitri 78: «Natürlich werde ich älter, aber der Clown in mir bleibt kindlich und gibt keine Ruhe.» Vergangene Woche feierte er mit seiner Jubiläumstournee Premiere. Tochter Masha, 48, bildete aus den Rosinen ein neues Programm. «Den Liegestuhl aus dem Lido habe ich natürlich dabei.» YZ

ANDY RIHS, THOMAS BINGGELI & NICOLE BERCHTOLD

Velofabrik für zwei Freaks

e Da träumt einer von der grossen Karriere: Kacey zu Hause in Grandvaux VD.

Ausgegeben haben sie für die Fabrik zehn Millionen Franken. Andy Rihs, 70, und Thomas Binggeli, 39, glauben eben ans Veloland Schweiz. «Gopfertelli, jetzt bin ich 70! Ich muss schauen, dass ich genug Zeit zum Velofahren habe.» Deshalb hat Rihs die Geschäftsführung seiner BMC Group Binggeli übergeben. Dafür produzieren die beiden nun nicht mehr nur Rennvelos und Mountainbikes. Seit vergangener Woche entstehen in Oberwangen BE wöchentlich 200 «Stromer»: Binggelis sexy E-Bike mit bis zu 45 km/h Höchstgeschwindigkeit. Es hat schon Fans auf der ganzen Welt. «Vier der weltweit 30000 verkauften Teile besitzt HollywoodStar Leonardo DiCaprio», verriet «glanz & gloria»-Moderatorin Nicole Berchtold, 34, am Eröffnungsfest. Sie wartet noch auf den Stromer mit Anhänger für Söhnchen Luis, 1. YZ

Thomas Binggeli (l.) und Andy Rihs laden Nicole Berchtold zu einer Spritztour ein. SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 11


Rose r Kevin Schläpfe

Beim Zirkusschneider in Paris: Franco Knie jr. mit Gattin Linna und Sohn Chris Rui.

FRANCO KNIE JR.

Einkleiden für die Elefanten

Sportlich: Ueli Maurer am Wasalauf. Rechts: Markus Ryff el. Ryffel.

Kaktus t Christian Levra

Massgeschneidert: Chris Rui bekommt Hosenträger. Die Skizzen zeigen die Entwürfe für das Tournee-Kostüm seiner Eltern.

Es war eine gezielte Provokation des SP-Präsidenten vor den Delegierten seiner Partei in Solothurn: Christian Levrat verglich Christoph Blocher mit Silvio Berlusconi. Beide würden nur in ihrem eigenen Interesse politisieren. Doch wer Fininvest mit Ems-Chemie, Mediaset mit «Basler Zeitung», Rubygate mit der Affäre Zuppiger und die SVP mit Berlusconis Popolo della Libertà gleichsetzt, zielt voll daneben. Sticheln ist in der Politik zwar erlaubt – billigen Populismus in SVP-Manier mögen wir aber nicht. Für diese Sprüche gibts nur eines: den Kaktus!

UELI MAURER

Wasa-Lust & Olympia-Frust

Er brauche ein Coca-Cola, sagt Bundespräsident Ueli Maurer, 62, als er am Wasalauf bei Kilometer 60 an einen Verpflegungsposten kommt. «Und neue Arme auch, wenn das geht.» Sein Humor ist noch intakt, auch wenn an Schwedens legendärem Langlaufrennen noch 30 Kilometer vor ihm liegen. Zwar hat Maurer 800 Trainingskilometer in Armen und Beinen, am Ende ist er trotzdem 40 Minuten langsamer als letztes Jahr. 8:08 Stunden braucht er bis ins Ziel. «Na ja, in meiner Alterskategorie ist die Zeit nicht mehr das Wichtigste», sagt er. Grosser Wermutstropfen des Tages: das Bündner Olympia-Nein. «Schade, aber es war zu befürchten.» AV ---------Nächste Woche: Mit Ueli Maurer am Wasalauf – die grosse Reportage 12

Fotos links Mikael Benard, Keystone (2), Kurt Reichenbach; Fotos rechts HO (8), Sedrik Nemeth, SRF

Jetzt werden die Dickhäuter akrobatisch! Im neuen Zirkusprogramm «émotions» zeigt Franco Knie jr., 35, seine Elefanten von einer neuen Seite: als artistische Partner der Fratelli Errani. Vergangene Woche reiste der Dompteur mit seiner Frau Linna, 34, und dem kleinen Chris Rui, 6, zur Kostümanprobe nach Paris. Die Schweizer Illustrierte begleitete die Familie exklusiv. Zwar sagt der Zirkus-Aberglaube, die Kostüme dürfen vor der Premiere nicht gezeigt werden. «Aber man sieht ja erst etwas drapierten Stoff.» So viel sei verraten: Linna trägt glitzerndes Pink. Und: «Mein Sohn und ich tragen denselben schwarzen Frack», sagt Franco. Bis zur Premiere am 21. März in Rapperswil SG müssen die Kleider fertig sein. Dann steht der kleine Chris Rui zusammen mit seinen Eltern als wohl jüngster Dompteur aller Zeiten in der Manege. SYLVIE KEMPA

Er hat als Trainer den EHC Biel dreimal vor dem Abstieg gerettet und den Klub diese Woche zum zweiten Mal in Folge in die Playoffs gebracht. Das ist klasse. Kevin Schläpfer gilt in Biel als Hockeygott. Doch am letzten Dienstag zeigte er seine menschliche Seite. Eine Woche nach dem plötzlichen Tod seiner Mutter erlitt er mitten im entscheidenden Spiel gegen Zug einen Schwächeanfall, musste sich in der Garderobe hinlegen. Es war für ihn – wen wunderts – zu viel der Emotionen! Als Trost und Zeichen der Anteilnahme schicken wir ihm unsere Rose!


Menschen

Facebook & Twitter CHRISTA RIGOZZI

Miss Bundesrat auf Stippvisite

Christa Rigozzi im Bundesrat? Ja! Auf dem Facebook-Bild macht sie schon mal eine gute Figur. Und die perfekten Voraussetzungen für eine Politkarriere hat die Miss Schweiz von 2006 auch: Sie ist schlau, sie ist beliebt, und sie weiss, wie man eine Wahl gewinnt.

MICHAEL VON DER HEIDE & CO.

Rauchende Köpfe als Trostpreis

«And the award goes …», postet Michael von der Heide am Abend der Swiss Music Awards auf Facebook. An seiner Seite: die Sängerinnen Nubya und Tanja Dankner. Das Trio ging zwar leer aus. Aber vielleicht klappts ja nächstes Jahr – bei den Comedy Awards.

XENIA TCHOUMITCHEVA

Süsses Häschen mit süssem Häschen

It-Girl Xenia Tchoumitcheva und ihr Handy verbindet eine ganz innige Freundschaft. Wo Xenia ist, da ist auch ihr iPhone. Die Tessinerin gehört zu den emsigsten Bilderlieferantinnen auf Twitter & Co. Klar, dass das Handy da auch sein eigenes Styling hat: mit Öhrchen.

FANNY SMITH & JONAS HUNZIKER

Alle wollen Fanny Sie kämpfen um Bronze, Silber, Gold – und Fanny Smith, 20. Zur Weltmeisterschaft in Norwegen (ab 5. März) haben sich die Schweizer Freestyle-Skifahrer etwas Besonderes einfallen lassen: Mit einer Foto-Lovestory gewähren sie einen intimen Einblick. In der (leider fiktiven) Geschichte verliebt sich Medaillenkandidat Jonas Hunziker, 18, in Skicross-Star Fanny Smith – und das nicht als Einziger. In der siebenteiligen Serie

zeigen die jungen Sportler schauspielerisches Talent, sorgen für tägliche Unterhaltung und liefern – und das ist zumindest abseits des Wettkampfs bereits garantiert – ein Happy End. Neuigkeiten aus dem Skilager der anderen Art gibt es ab Dienstag täglich bei SI online. BL

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Neuigkeiten aus dem Skilager gibt es täglich auf www.schweizerillustrierte.ch

Strahlt schöner als jede Goldmedaille: die Waadtländer Freestyle-Skierin Fanny Smith.

Zahn der Zeit

1978

2 01 3

FRANÇOIS «FM» MÜRNER, DRS-3-MANN DER ERSTEN STUNDE

«Spätpensionierung» nach 45 Jahren hinter dem Mikrofon SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 13


KRONOSPAN AG IN MENZNAU Von

den 450 Angestellten der Holzfabrik wohnt ein Drittel im Ort selber. Die Bluttat am vergangenen Mittwoch geschah in der Kantine, die rechts des roten Verwaltungsgebäudes steht.

Das Drama von Menznau

Wenn das Unfassbare die Heimat zerstört. Bei einem AMOKLAUF im Luzerner Hinterland erschiesst ein 42-Jähriger drei Arbeitskollegen und verletzt sechs weitere schwer. Dann stirbt auch er.

«Jetzt ist es be i 14 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE


SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 15

Foto Niklaus M. Wächter

e i uns passiert»


16 schweizer illustrierte


Bei der Bluttat von Menznau am vergangenen Mittwoch in der Firma Kronospan wird auch der 26-jährige Schreiner Benno Studer aus Schüpfheim LU erschossen. Studer war ein leidenschaftlicher und bekannter Schwinger. Und ein sehr erfolgreicher. Das Foto zeigt ihn bei seinem schönsten Sieg: Am Sonntag, 29. Juli 2007 gewinnt er den traditionellen Brünigschwinget. Und lässt sich von den gut 6000 Zuschauern bejubeln. Studer erkämpft sich in seiner Karriere insgesamt 42 Kränze, darunter einen Eidgenössischen. Sein grosses Ziel in diesem Jahr war das Eidgenössische im August in Burgdorf. Benno Studer wird fehlen – nicht nur auf den Schwingplätzen. SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 17

Foto Urs Flueeler/ Keystone

Das jähe Ende einer grossen Karriere


SCHERBEN

In der Menznauer Kirche legt jeder Trauergast eine Tonscherbe vor den Altar. Als Sinnbild f端r alles, was zerbrochen ist.


SPÄNE ZU ASCHE

Im DonnerstagsGottesdienst in Willisau werden Holzspäne mit Fürbitten beschrieben, in Glasvasen gelegt und in ein Feuer gekippt.

WARUM, GOTT, WARUM NUR? Am

Fotos Raja Läubli, Bruno Voser, Sedrik Nemeth für L’illustré

Freitagabend strömen die Menznauer zur Gedenkfeier in ihre Pfarrkirche.

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WO ES GESCHAH Die Kantinenfenster der Kronospan sind verhüllt. Hier drin starben Menschen. Der Bau wird abgerissen.

BEWACHT

GROSSEINSATZ Kurz nach der Amoktat sind Polizei, Sanität,

Die Zufahrt zum Gelände der Kronospan wird Tag und Nacht von Polizisten gesichert.

Forensiker, Care-Teams und Rega-Helikopter im Dauerstress.

TEXT MARCEL HUWYLER FOTOS BRUNO VOSER, RAJA LÄUBLI

J

eder im Dorf nennt sie einfach nur «d Holzi». Ein kurliger Kosename für eine derart grosse Fabrik. Die Firma Kronospan AG im luzernischen Menznau ist ein Riesenbetrieb für Holzbearbeitung mit bahnhofhallengrossen Werkgebäuden, ineinander verschlungenen Rohren, Förderbändern und Tag und Nacht qualmenden Kaminen, so hoch und imposant wie die katholische Kirche im Dorf vorne. In Menznau hat jeder Angehörige, die in der Holzi arbeiten. Von den 450 Angestellten wohnt ein Drittel im Dorf. Menznau ist Kronospan, Kronospan ist Menznau. Man ist Arbeits-

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kollege, aber eben auch Nachbar, macht in den gleichen Vereinen mit, sitzt zusammen im «Lamm», und die Kinder besuchen das gleiche Schulhaus. Darum trifft diese Amoktat auch alle im Dorf. «Man denkt immer, solche Dinge gibt es nur im Ausland, jetzt ist es bei uns passiert – leider Gottes», sagt Urs Reis, Sakristan der Menznauer Kirche. Er löscht die Kerzen auf dem Altar, trägt Stühle aus dem Chorraum und zupft Trauergebinde zurecht. Es ist Freitagabend, 20.30 Uhr. Die Gedenkfeier für die Opfer der Amoktat ist eben zu Ende gegangen. Über 500 Menschen sind gekommen, haben gebetet, getrauert und an die Opfer gedacht. Auch an die Angehörigen, Leute vom Dorf, «Hiesigi». Wie jenen Vater mit seinen zwei Töchtern,

der eben noch in der vorderen Bankreihe sass. Seine Frau, 43 Jahre alt, Mitarbeiterin in der Kronospan-Kantine, ist vorgestern getötet worden. Am Schluss des Gottestdienstes legt jeder Anwesende eine Tonscherbe vor den Altar. Eine Geste, weil einem doch sowieso die Worte fehlen. Eine Tonscherbe, um auszudrücken, was in der Gemeinde und in einem selber zerbrochen ist, zerschlagen und zerstört. Ein Scherbenhaufen, der trösten soll. Am Mittwochmorgen, 27. Februar, kurz nach 9 Uhr schiesst ein 42-jähriger Mitarbeiter der Kronospan auf dem Werkgelände auf Kolleginnen und Kollegen. Zwei Menschen – eine Menznauerin und der Schüpfheimer Schwinger Benno Studer – sind sofort tot; ein


WO DER TÄTER WOHNTE Seit 2010 lebte der Mann zusammen mit seiner Familie in der rechten Haushälfte in Willisau LU.

Fotos AFP (2), Sedrik Nemeth, HO

EHEMANN UND FAMILIENVATER Der 42-jährige Täter zeigt sich auf Facebook zusammen mit seinen drei Kindern.

Mann aus Buttisholz stirbt tags darauf im Spital. Sechs Mitarbeiter werden teilweise schwer verletzt. Der Täter kommt ebenfalls ums Leben, stirbt «an einer Schussverletzung», wie die Luzerner Polizei schreibt und zugleich vielsagend mitteilt, es werde nun untersucht, wie es zu dieser Verletzung gekommen sei. Denn es gibt viele Fragen. Und noch mehr Mutmassungen und Gerüchte. Worte fehlen überall. Wie nennt man einen Menschen, der anderen so viel Leid antut? Täter, Killer, Amokschütze, V. B. aus W.? Vielleicht trifft Luzerns Regierungspräsident Guido Graf genau die richtige Tonalität, wenn er von einem Mann spricht, «der das Unfassbare getan hat».

1991 flüchtet dieser Mann, 22-jährig, aus Kosovo in die Schweiz und beantragt Asyl. Später zieht er ins Luzerner Hinterland und findet Arbeit bei der Kronospan. Er wohnt in Menznau, heiratet, hat drei Kinder, bekommt das Schweizer Bürgerrecht und zieht 2010 mit seiner Familie nach Willisau in ein Reihenhaus. Der Mann gibt gegen aussen den ruhigen, freundlichen, wenn auch etwas distanzierten Nachbarn. Doch sein Leben zeigt erste Risse: Der Polizei ist er wegen häuslicher Gewalt bekannt. Und – er ist vorbestraft: 1998 wurde er wegen Raubes zu zwölf Monaten Gefängnis bedingt verurteilt. Vor gut einem halben Jahr muss etwas mit ihm passiert sein. Der Mann verändert sich. Wird fahrig, unausgegli-

chen, ist geistig abwesend, verschliesst sich allen und allem. Er fühlt sich verfolgt und führt Selbstgespräche. Wie bizarr sich der Mann benimmt, beweist sein letzter Eintrag auf seiner FacebookSeite. Am Mittwoch, 27. Februar, um 9.06 Uhr – wenige Minuten vor der Amoktat – lädt er mit seinem Handy ein Foto ins Internet: eine Autowerbung, zwei Models, ein Mann und eine Frau, die lachen und posieren. Aufgenommen hat der Mann das Foto bei einer Autogarage in Altishofen, 15 Fahrminuten von seinem Wohnort Willisau entfernt. Der Besitzer der Garage betont, der Mann sei ihm unbekannt und kein Kunde. Was spielt sich im Kopf eines Mannes ab, der, kurz bevor er so viel Leid anrichtet, ein derart belangloses Foto postet?  SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 21


MENZNAU ist die südöstlichste Gemeinde vom Amt Willisau und liegt zwischen Wolhusen und Willisau, östlich des Napfgebietes. Gut 3000 Menschen leben im Dorf.

FABRIK UND GEDENKSTÄTTE Vor der Kronospan steht

jetzt ein Holzverschlag, in dem Trauernde Kerzen anzünden.

GETÖTET wurden eine 43-jährige Frau aus Menznau und ein 44-Jähriger aus dem Nachbarort Buttisholz.

Er betritt seinen Arbeitsplatz, marschiert in die Kantine. Nüni, Znüni-Zyt. Er zückt eine Pistole, Marke Sphinx AT 380 (sie gehört seinem Bruder), samt zwei Magazinen à zwanzig Schuss. Der Mann schiesst, schiesst sein erstes Magazin leer, lädt nach, schiesst weiter. Tötet und verwundet. Der Mann wird zum Täter, «der das Unfassbare getan hat». Daniel Bussmann ist Chef der Kriminalpolizei Luzern. Ein Baum von einem Mann, mit brauner Cordhose, braunem Pullover und braunem Hut. Seit 22 Jahren sei er nun «im Geschäft», sagt er an einer Pressekonferenz am Mittwochnachmittag, keine fünf Stunden nach dem Amoklauf, «aber das hier geht unter die Haut». Bussmann stammt aus der Gegend, ist im Nachbardorf Buttisholz aufgewachsen, kennt Land 

22 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

und Leute – und möglicherweise auch die Opfer. Denn einer der Toten, ein 44-jähriger Mann, seit 20 Jahren bei der Kronospan, stammt aus Buttisholz, wo er sich in der Freizeit um seine Lama-Zucht kümmerte. Er stirbt einen Tag nach der Tat an den Folgen seiner Schussverletzungen. Er sass beim Znüni, als der Täter ihm in den Kopf schoss. Einen halben Tag nach der Tat ist Menznau wie ausgestorben. Die Strassen sind leer, ab und zu donnern LKWs mit «Long Vehicle»-Schildern vorbei, bepackt mit Holzstämmen – ihre Last laden sie bei der Kronospan ab. DennerMitarbeiter Albert Steinmann wundert sich, wie leer sein Laden heute ist, und die vier Seniorinnen, die im Café Pfisterhaus jassen, spielen im Flüsterton und blättern selbst Trumpfkarten schmal-

lippig und kommentarlos auf den Tisch. Jedes laute Wort ist heute fehl am Platz. Jedes Zeichen von Geselligkeit deplatziert. Was gestern noch zu einem normalen, fröhlichen Dorfbild gehörte, wirkt heute unangebracht. Das bunte Plakat, auf dem zwei Frischvermählten gratuliert wird, die putzige Christbaumkultur eingangs Dorf, die «Carpe diem»-Sprayerei auf dem Schulhof und das Haus mit dem Namen «Meierisli» – man mag es nicht sehen. Besonders leid tut einem die Landjugend, die in diesen Tagen ihr Theater aufführen will. Wollte. Ihr Bühnenstück trägt den Titel «Eis Unglück chunt sälte ellei». Menznaus Gemeindepräsident Adrian J. Duss, 56, sagt, die «Mänznouer» seien sehr betroffen und still, «tuuch», wie das hier heisst. Gleichzeitig aber


TRAUERFEIER IN WILLISAU Ein erster Gottesdienst findet am Donnerstag statt. Mit der gesamten Belegschaft der Kronospan.

Fotos Marcel Huwyler, HO (2)

GEMEINDEPRÄSIDENT Adrian J. Duss vertritt Menznau gegen aussen, er ist der ruhende Pol und Sprachrohr des Dorfes.

herrsche eine grosse Verbundenheit, man stehe zusammen, zeige sich solidarisch. Duss hat die Familie der getöteten Menznauerin besucht. «Ein schlimmer Gang», sagt er, «das war nicht schön.» Die Behörde hat dem Witwer Hilfe angeboten, unterstützt ihn bei Beerdigungsvorbereitungen oder Versicherungsangelegenheiten. Dann muss Adrian Duss los, weiter, nächster Termin, nächstes Telefon, nächste Sitzung, und am Nachmittag will er an der ersten Gedenkfeier im benachbarten Willisau teilnehmen. Willisau – wo der Täter lebte, wo drei seiner Opfer wohnen, drei Männer, zwischen 50 und 60 Jahre alt, vom Amokläufer verletzt. Darum ist auch in Willisau die Wut und Betroffenheit gross. Die trutzige Kirche St. Peter und Paul ist bis

auf den letzten Platz besetzt, 800 Menschen, Schulter an Schulter. Die gesamte Kronospan-Belegschaft ist gekommen. Männer mit rechten Posturen, feuchten Augen, müden Gesichtern und Händen, die das Zupacken gewohnt sind. Kronospan-Chef Mauro Capozzo spricht zu seinen Leuten, sagt, dass ihm die Worte fehlen, schluckt, würgt, kann plötzlich nicht mehr reden – und sagt damit doch alles. Und Pfarrer Martin Walter betet mit der Trauergemeinde die wohl verzweifeltste Textpassage, die in der Bibel zu finden ist: «Mein Gott, warum hast du mich verlassen?» Holzspäne werden verteilt, die Menschen schreiben ihre Bitten, Wünsche, vielleicht auch Flüche darauf, später wird man vor der Kirche die Späne dem Feuer übergeben. Am Schluss der Feier spielen Flöte, Oboe

und Fagott die klagend-heilenden Klänge von Dvoráks «Aus der neuen Welt». Die Woche nach der Tat. Die Staatsanwaltschaft ermittelt weiter, erste Beerdigungen von Opfern, schon am Sonntag ist der Täter in seiner kosovarischen Heimat bestattet worden. Die Kantine der Kronospan wird abgebrochen. Sakristan Urs Reis hat vor der Menznauer Kirche Weidenstauden hingestellt. Erste flaumige Weidenkätzchen spriessen. Gemeindepräsident Duss sagt, der nahe Frühling werde den Menznauern helfen, «die Natur erwacht und zeigt uns, dass das Leben weitergehen soll». Am südlichen Ortseingang steht ein Werbeschild mit einer Seerose darauf und dem Spruch «Menznau blüht auf». Ein unbedeutender Werbeslogan wird plötzlich zum trotzigen Credo einer ganzen Gemeinde. SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 23


Das Drama von Menznau

«Er hatte einen köstlichen Humor» Beim Amoklauf in Menznau wird der Spitzenschwinger BENNO STUDER, 26, aus Schüpfheim LU getötet. Sein Fitnesstrainer IVAN BUCHER war auch sein bester Freund. «Benno war so fröhlich, sogar während der Liegestütze machte er noch Witze.»

D

zusammengearbeitet. Der Schwinger en Übernamen hat er sich geht mindestens einmal pro Woche ins redlich verdient: Entle- Konditionstraining zum Fitnesstrainer. bucher «Muskeltier». Die beiden verstehen sich auf Anhieb 1,87 Meter gross, 104 Kilo enorm gut: «Wir machten die Trainingsschwer – bei Gegnern im pläne zusammen, alle Leistungstests – Sägemehl gleichermassen gefürchtet wie und gingen auch zusammen in den geschätzt. Als 16-Jähriger beginnt Benno Ausgang. Wir sind enge Freunde geStuder sich so richtig für den Schwing- worden.» Benno habe ihn immer wieder versport zu interessieren. Zehn Jahre und 42 Kränze später steht er vor dem gros- blüfft, sagt Bucher, er sei mit enormer sen Durchbruch, sein grosses Ziel: das Willensstärke und Courage ans Werk Eidgenössische im August 2013 in Burg- gegangen, ohne dabei verbissen zu wirdorf. Eine Verletzung im vergangenen ken. Im Gegenteil: Bennos Humor, sein Jahr zwang Benno zu pausieren. Ab die- träfer Witz machen ihn legendär. Oder sem Frühling hätte er wieder trainieren wie der dreifache Schwingerkönig Jörg dürfen. Auch Kondition und Fitness – bei seinem Trainer und Freund Ivan Bucher. Der 39-Jährige Obwaldner ist Bodybuilder, Mister Universe 2011 und 2012, Fitnesstrainer und Besitzer des 42 Kränze gewinnt Fitness-Studios LifeFitness24.ch in Benno Studer Horw LU. Seit 2007, nach seinem Sieg in seiner SchwingerKarriere. Hier 2011 am Brünig-Schwinget, trainierte Benno als Festsieger am Studer bei ihm. «Die schreckliche NachInnerschweizeriricht von seinem Tod erreichte mich, als schen Schwingfest in Küssnacht. ich gerade am Massieren war», sagt Bucher. «Ich musste sofort aufhören, Rechts: Kampfgeist Studer (l.) am alles stehen und liegen lassen – und Nordostschweizer konnte nur noch weinend davonlaufen.» Schwingertag im Benno Studer und Ivan Bucher haben Sägemehl mit Jörg in den letzten fünf Jahren sehr intensiv Abderhalden. TEXT ANDRÉ HÄFLIGER, MARCEL HUWYLER

24 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

Juli 2011 Schwinger Benno Studer (l.) und sein Fitnesstrainer und Freund Ivan Bucher beim Training in Sarnen OW.


Um seine Problem-Knie zusätzlich zu schonen, entschloss sich der Schwinger gar, seinen Beruf als Schreiner aufzugeben. Er suchte sich einen Bürojob. Vor einem halben Jahr trat er seine neue Stelle an – beim Menznauer Holzverarbeitungs-Betrieb Kronospan. Am vergangenen Mittwoch, kurz nach neun Uhr während der Znüni-Pause, wird Benno Studer vom einem 42-jährigen Arbeitskollegen erschossen. Ivan Bucher sagt: «Ich bin unendlich traurig und werde Benno für immer in meinem Herzen tragen.» SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 25

Fotos Sven Thomann / Blicksport, Alois Omlin, Freshfocus

Abderhalden es auf den Punkt bringt: «Benno war eine Gmüetsmoore.» Den letzten Kontakt zum Schwinger-Ass hat Ivan Bucher eine Woche vor der Amoktat in Menznau. Es geht um Bennos Comeback, das er nach seiner Knie-Operation für diesen April plant. Benno sei sehr zuversichtlich gewesen, sagt Bucher, und bestens gelaunt. «Er war ein herzensguter, immer positiv denkender Mensch. Er war stets gut gelaunt und hat unheimlich viel und gern gelacht. Er war derart fröhlich – sogar während der Liegestütze machte er immer wieder seine köstlichen Witze.»


Das Drama von Menznau

Holzspäne als starkes Symbol

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eimat ist dort, wo Symbole, die Rituale und die Arbeit von man nicht aufeinander Care-Teams, der Einsatz von Menschen, schiesst. Das wünschen die sich um die Psyche, um die Seele der Betroffenen sorgen. Hohe Achtung vor wir uns. Das habe ich dem Einsatz und dem Herzblut der wörtauch von meiner alten lichen Seelsorger, aber auch vor den und neuen Heimat erhofft. Wir möchten Menschen, die individuelle Wege für die keine Heimat mit rot-weissen Absperrbändern und Sirenen. Seit vielen Jahren Bewältigung von schockierenden Ereigwissen wir es: Nicht nur im Ausland nissen finden. Die schweigen möchten, Der Entlebucher Schriftschiesst man auf unschuldige Menschen, die sich von der wortlosen Trauer, vom steller Dominik Brun. sondern auch bei uns. Und erst noch verIn-sich-Gehen Trost und Stärkung versprechen oder die das Gegenteil suchen, hältnismässig häufig. Rund um unsere zentrale Erhebung am Rande des Mittelan den Stammtisch gehen oder vor dem Einkaufsladen stehen bleiben, um zu landes, um den Napf herum: im emmenreden, um unter Menschen zu sein. Das talischen Schafhausen, in Biel, im entlebucherischen Escholzmatt, in Zug, in eindrücklichste, unverwechselbare und Menznau und an vielen Orten mehr. Fast lange in Herz und Kopf bleibende Symimmer schiessen Männer und reissen zubol in Menznau ist ein Produkt der heimerst noch andere in den Tod, bevor sich gesuchten Kronospan selbst, die Holzspäne aus dem eigenen Betrieb, die vor die meisten von ihnen unwürdig selbst aus ihrer gottverlassenen Welt verabschieden. Sie stammen der Trauerfeier verteilt wurden. Spontan auf Späne gekritzelte aus den unterschiedlichsten Schichten, sind Offiziere (im Falle Wünsche, Gebete, unbeantwortbare Fragen, vielleicht auch der Skirennfahrerin), Bauern (Escholzmatt), kaufmännische Wutausbrüche und Flüche wurden nachher verbrannt und Angestellte (Zug) oder Arbeiter (Menznau). Kaum irgendwo dem Weltgeist übergeben. In der Hoffnung, dass viele der kann man die Handlungen verstehen, vorausahnen schon gar schrecklichen Bilder mitverbrannt werden und dadurch ein Stück Heimat zurückgewonnen wird. nicht. Und Götter erklären sie einem ebenfalls nicht. Erschüttert und hilflos bleiben wir, die – zufällig? – VerIm Schweigen oder bei Gesprächen spüren und ahnen schonten, zurück. Eigentlich wussten wir von irgendwelchen wir es: Ein oberstes Gut, der Mensch, das Leben, gilt nicht Gewalttaten. Auch in unserem Land. Aber wir konnten sie allen Mitmenschen gleich viel. Bei katastrophalen Ereignissen uns hier nicht vorstellen. Betroffene Orte versuchten wir weit – ob von der Natur verursacht oder von Menschen – wächst weg zu reden, in ein abgelegenes Seitental. Aber es werden die Solidarität in überschaubaren Gemeinden vermutlich stärerschreckend schnell immer mehr. Und diese Orte liegen ker und schneller als in Städten. Das haben viele von uns nach nicht mehr weit von uns entfernt. Wir fragen uns: Wie weit Schnee- und Erdlawinen, nach Überschwemmungen selbst erwirkt eine Erschütterung? Ein Menschenleben sollte gleich lebt, und das wird auch von Gemeinden wie Escholzmatt oder viel gelten wie das andere. Ob in Deutschland, in der Türkei Menznau berichtet. Not und Hilflosigkeit können zusammenoder in der Innerschweiz. Und doch müssen wir verschämt schweissen. Und diese Vermutung und Hoffnung sollen uns zugeben, dass uns ein Mord in der Umgebung näher geht weiterbringen und prophylaktisch wirken. Sie sollen uns aufund intensiver trifft, erst recht, wenn unter den unschuldigen merksamer und sensibler durch den Alltag gehen lassen. Sie Opfern ein erfolgreicher aktiver Kranzschwinger ist. Zu- sollen uns helfen, die Achtung des Menschen, des Lebens sätzlich wachsen Wut und Entrüstung, wenn wir erfahren, wieder stärker zu betonen, sie zum Pflichtfach für uns und dass Familien schon wiederholt getroffen wurden, durch unsere Mitmenschen zu machen. Damit Heimat dort ist, wo Unglücksfälle oder Attentate wie in Zug und Luxor. Die wir hoffen oder uns sogar darauf verlassen können, dass Warum-Fragen potenzieren sich. niemand auf den Nächsten schiesst.  Persönlich habe ich noch nie an einer öffentlichen Trauer- ---------oder Gedenkfeier nach einer Katastrophe oder einer Bluttat Der Entlebucher Schriftsteller Dominik Brun, 64, lebt seit über dreissig Jahren in Engelberg. Bekannt wurde er, als er 1981 in Klagenfurt mit «Notlandung teilgenommen. Aber ich finde die in der Schweiz angebotenen im Entlebuch» den Verlegerpreis gewann. Seine neusten Werke sind der Dienstleistungen grossartig und einzig menschenwürdig. Die Erzählband «Die Nacht, da mein Vater starb» und der Roman «Gegenzüge».

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Foto Handout

Bei katastrophalen Ereignissen wächst die Solidarität in kleinen Gemeinden stärker



Fotos André Häfliger, Splash News/Dukas, Keystone

Nach der Trauung Die gut gelaunte Herzogin Catherine winkt an der Seite von Prinz William den Gästen zu.

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Frisch getraut Laura Bechtolsheimer und Mark Tomlinson lachen in der Pferdekutsche. Ort der Hochzeit Die reformierte Kirche von Arosa in der fantastischen Bergkulisse.

Frühlingsgefühle Die im 5. Monat schwangere Ka te mit ihrem Schwager Prinz Ha rry.

Sie lacht und winkt neben ihrem Ehemann. Prinzessin CATHERINE ist mit Prinz WILLIAM und ihrem Schwager, Prinz Harry, Gast in Arosa an der Hochzeit ihrer engsten Freunde Laura und Mark.

Königliche Hochzeit in Arosa

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Sportlich Die Herzogin (2. v. l.) trägt ihren Schlitten eigenhändig hoch in die «Tschuggenhütte».

Cool! Die Mehrheit der Gäste wurde mit öffentlichen Verkehrsmitteln transportiert.

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TEXT ANDRÉ HÄFLIGER

s sind die ersten Vorboten des Frühlings, die wir im herrlich verschneiten Arosa geniessen. Milde sieben Grad, kein Wölkchen am Himmel. Aber Aufregung, Getuschel und grosses Staunen im Bündner Winterkurort: Herzogin Catherine, 31, ihr Ehemann Prinz William, 30, und dessen Bruder, Prinz Harry, 28, sind da! Drei Tage sind sie eingeflogen aus England, um der glamourösesten und teuersten Hochzeit beizuwohnen, die Arosa je erlebt hat. Zwei der engsten Freunde der Royals geben sich das Ja-Wort. Laura Bechtolsheimer, 28, und Mark Tomlinson, 30. Sie ist eine der erfolgreichsten Dressur-Reiterinnen der Welt, holte für das so erfolgreiche «Team Great Britain» (total 65 Olympia-Medaillen) letztes Jahr Gold in der Mannschaftswertung und Bronze im Einzelwettbewerb. Er ist einer der besten Profi-Polospieler der Welt und spielt seit Jahren vor allem auch zusammen mit Prinz Harry. Das Brautpaar

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rine Elegant Herzogin Cathe ttesGo m de h nac h wendet sic opher. rist Ch end ver Re an dienst

war vor knapp zwei Jahren unter den 300 engsten Traugästen von Catherine und William, die am Abend vom Schweizer Starkoch Anton Mosimann, 66, verwöhnt wurden. Und jetzt die Gegeneinladung an die Traumhochzeit in Graubünden. Zum Feiern und Geniessen in Arosa, wo die Braut ihr Bürgerrecht hat. «Höchste Zeit, dass man den Medaillenspiegel von London zugunsten der Schweiz umschreibt», witzelt eine einheimische Frau hoch oben, draussen vor der «Tschuggenhütte». Sie betrachtet die fröhliche Gästeschar am Tag vor dem Fest beim nachmittäglichen Raclette-Plausch. Das Brautpaar tanzt zur Musik der Live-Band. Catherine ist mit dem Schlitten da, ihr Mann und ihr Schwager sind schon die ganze Zeit auf den Pisten – mit einem halben Dutzend Skilehrern und Bodyguards. Die im fünften Monat schwangere Prinzessin hat nur einen Leibwächter dabei, schlittelt dann mit einem befreundeten Pärchen gut einen Kilometer runter ins «Tschuggen».

Royaler Chic Die Herzo gin von Cambridge trug ein en dezenten dunkelbraunen Hut.

Das edle Fünfsternehaus ist ganz für die 250 Hochzeitsgäste da. Die ebenso grosse Hochzeits- und Royal-Entourage belegt auch das schöne «Valsana». Beide Hotels gehören wie das «Eden Roc» in Ascona TI und das «Carlton» in St. Moritz dem deutschen Milliardär Karl-Heinz Kipp, 88, ehemaliger Besitzer der MassaMärkte und Grossvater der Braut Laura Bechtolsheimer. Jetzt ist Kipp der stolzeste Grosspapa der Welt. 250 Gäste sitzen mit ihm in


Royales Trio. Strahlend erwarten Harry, Catherine und William (v. l.) vor der Kirche das Brautpaar.

Eine bewegende Feier – genau so, wie es sich alle gewünscht hatten THOMAS MÜLLER-WEIGL, REFORMIERTER PFARRER, AROSA

der evangelischen Kirche. Gut 100 Fans hatten ihnen zugewinkt, als sie mit zwei Bussen der Aroser Verkehrsbetriebe angefahren kamen. Prinz William platzt ebenfalls beinahe vor Stolz, er ist einer der Trauzeugen. Der einheimische Pfarrer Thomas Müller-Weigl und sein britischer Kollege, Reverend Christopher, leiten die knapp einstündige Zeremonie, die in Deutsch und Englisch gehalten ist. Mit viel Musik und rührenden Glückwünschen von sechs Familienangehörigen.

«Es war eine sehr bewegende Feier – genau so, wie es sich alle gewünscht hatten», sagt Pfarrer Müller-Weigl später hocherfreut. Der einzige Zwischenfall ereignet sich beim Verlassen der Kirche. Prinz William hat es etwas eilig, weil er mit den anderen Trauzeugen nicht im Bus, sondern mit der Limousine ins «Tschuggen» zurück darf. Der Sohn von Thronfolger Prinz Charles, 64, rudert plötzlich heftig mit den Armen, als er den steilen, eisigen Weg hinunterrutscht. Doch er kann sich an Gästeschultern stützen, was ihn vor einem bösen Sturz schützt. Eine Hochzeit mit lauter lachenden, fröhlichen Menschen. Die geniessen. Wie jetzt am festlichen Hochzeits-Dinner des Teams um «Tschuggen»-Küchenchef Tobias Jochim, 37. Hummer-Salat, Bündner Milchkalbsfilet mit Kartoffelgratin, Schokoladenriegel mit Himbeeren – und natürlich die Hochzeitstorte. Dazu Weisswein aus Maienfeld GR und Rotwein aus Malans GR. Ein Dreigangmenü, schliess-

lich gabs dann noch ein reichhaltiges Mitternachtsbuffet. Und um 3 Uhr morgens Währschaftes wie Burger, Pommes und Bratwürste. Um diese Zeit ist Herzogin Catherine längst nicht mehr dabei. Aber sonst geniesst sie das volle Programm, ruht sich aber auch mal im Hotel aus, macht mit dem befreundeten Paar einen gemütlichen Bummel durchs Dorf. Corinne Denzler, 47, CEO der Tschuggen-Gruppe, bringt es auf den Punkt: «Wie alle Gäste konnten es auch die Königshaus-Mitglieder in vollen Zügen geniessen. Sie fielen nicht gross auf, wurden in Ruhe gelassen. Wir sind alle sehr glücklich und zufrieden.» Mit einer Freudenträne in den Augen wünschte zum Schluss aus der fernen Ostschweiz eine Dressur-Legende dem Brautpaar viel Glück. «Ich habe Laura schon immer bewundert», sagt Christine Stückelberger, 65, das «grosse Vorbild» von Laura Bechtolsheimer. «Ich gönne ihr das Liebesglück von ganzem Herzen!»  SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 31

Fotos Fabienne Bühler, André Häfliger, Alexandra Pauli, Dukas

Uuuups! Beim Runterlaufen rutscht Prinz William auf dem Eis aus, stürzt beinahe.


«Dieses Silber ist wie Gold für mich» Dario Superstar! Eine Woche nach WM-Gold holt DARIO COLOGNA Silber über 50 km. Im SI-Interview sagt er, welche Rekorde er nun jagt und weshalb er seine Laura vor der Öffentlichkeit schützen will. INTERVIEW ISO NIEDERMANN FOTOS HERVÉ LE CUNFF

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er Fluch der Alpinen scheint auch Dario Cologna, 26, eingeholt zu haben. Wer weiss, ob es nicht die zweite WMGoldmedaille geworden wäre für den Münstertaler, wäre er nicht auf der Soloflucht mit dem späteren Sieger Johan Olsson aus Schweden in einer Abfahrt gestürzt. Die Leistung Colognas ist allerdings auch so nicht hoch genug einzuschätzen. Mit Silber in der Königsdisziplin krönte er eine grandiose WM, in der er dem Druck standhielt.

Dario Cologna, haben Sie beim Sturz Gold verloren oder im Schlussspurt Silber gewonnen? Ich bin sehr zufrieden mit diesem zweiten Platz. Diese Silbermedaille fühlt sich wie Gold an. Ich denke nicht, dass der Sturz einen entscheidenden Einfluss hatte auf den Rennausgang. Wären Johan Olsson und ich zusammengeblieben, hätte das Feld viel heftiger Jagd gemacht auf uns, und wir wären bestimmt eingeholt worden. Aber Johans Leistung war grossartig; er hat den Sieg verdient! 32 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

Langlauf-König Gold über 15 km, Silber über 50 km – Dario Cologna wird an der WM im Val di Fiemme der Favoritenrolle gerecht.


«Johan war grossartig, er hat den Sieg verdient» Cologna (r.)gratuliert 50-km-Sieger Olsson.

und angesprochen werde. Es kommt nur ganz selten vor, dass jemand die Grenzen nicht kennt und mir ein langes Gespräch anhängen will. Mittlerweile müssen ja sogar Ihre Eltern reihenweise TV-Interviews geben, und in einem ZDF-Beitrag über Sie kam zuerst einmal Ihre Freundin Laura ins Bild. Da ist schon bald mal eine Grenze erreicht. Sie kennen sich nicht so gut aus mit den Medien und können noch schlecht Nein sagen. Das wird ab und zu etwas ausgenützt. Es gab zuletzt das eine oder andere Interview, das aus meiner Sicht nicht hätte sein müssen. Da fällt manchmal etwas auf mich zurück. Ich werde ihnen deshalb jetzt aber sicher nicht vorschreiben, was sie sagen dürfen und was nicht. Lesen Sie eigentlich, was über Sie geschrieben wird? Ja, ich informiere mich schon. Vor allem online. Die grösseren Artikel über mich bekomme ich mit. Und – stimmt das Bild, das über Sie verbreitet wird? Im Grossen und Ganzen schon. Dass ich eher ruhig und bescheiden sei, damit kann ich leben … Es stört mich allerdings, wenn man mich als geizig darstellt, nur weil ich noch keinen Ferrari in der Garage habe. Und dass man mich mitunter als introvertiert beschreibt, wird mir auch nicht ganz gerecht. Ich kann schon anders, aber muss das nicht nach draussen hängen. Mittlerweile ist auch schon von «Niederlage» die Rede, wenn Sie bei der Tour de Ski als Zweiter

ins Ziel laufen oder an der WM über 15 km Achter werden. Wie sehr ärgert Sie das? Schon ziemlich. Es ist okay, wenn man daran gemessen wird, was man erreicht hat. Ich messe mich selbst ja auch daran. Aber wenn man bei einem zweiten Platz an der Tour von einer «verpassten Titelverteidigung» schreibt, dann stinkt mir das. Man muss die Relationen wahren. Undankbare Öffentlichkeit! Das nicht gerade, aber es ist schon befremdlich, wenn ich in einem Weltcuprennen Dritter werde und die Resonanz vorsichtig gesagt bescheiden bleibt. Ich merke das sogar in meinem Kollegenkreis, aus dem dann gleich ein paar SMS weniger kommen. Ein Monster, das Sie sich mit Ihren Erfolgen geschaffen haben. Kann man sagen. Vor fünf Jahren schrieb ein Schweizer im Langlauf Geschichte mit einem Sieg. Ich muss schon mehrere WM-Medaillen holen, um Geschichte schreiben zu können. Es ist ein Irrtum, wenn man meint, das Siegen werde einfacher, nur weil man es schon ein paarmal geschafft hat. Ihnen fehlt jetzt nur noch der Titel «Schweizer Sportler des Jahres». Schreiben Sie den ab wegen Ihres «Pechs», in der Ära Federer aktiv gewesen zu sein? Ich kann ohne den Titel leben. Hinter Federer Zweiter zu sein, ist in Ordnung. Aber warten wir mal ab; wenn ich jetzt auch noch den Gesamtweltcup hole, stehen meine Chancen nicht schlecht. Apropos Weltcup: Ihr erklärtes Saisonziel war die WM. Bringen Sie nun 

Ich bin stolz, dass meine Saisonplanung mit WM-Gold und WM-Silber aufgegangen ist DARIO COLOGNA SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 33

Foto Freshfocus

Ihre Trophäensammlung ist jetzt lückenlos. Gibts nun einen Medaillenschrank? Ein solcher ist tatsächlich für meine Davoser Wohnung in Planung. Es ist eine gewisse Erleichterung da, dass ich jetzt auch noch WM-Gold habe. Obwohl ich denke, dass die Medien sehnlicher darauf gewartet haben als ich. Vor vier, fünf Jahren kannten allenfalls Insider Ihren Namen, jetzt weiss jedes Kind, wer Dario Cologna ist. Angenehm? Durchaus, ja. Und bisher bleibt die Zuneigung der Leute im angenehmen Rahmen. Ich werde nicht belästigt, obwohl ich vor allem seit der Wahl zum Schweizer des Jahres schon überall erkannt


u überhaupt noch die spannung für ihren

vierten Gesamtweltcup auf? Ehrlich gesagt muss ich mich schon etwas aufraffen. Ich bin stolz, dass meine Saisonplanung mit WM-Gold und WM-Silber aufgegangen ist. Jetzt werde ich mal ein paar Tage Ruhe und Erholung zu Hause in Davos geniessen. Aber ich bin im Weltcup so gut auf Kurs, dass die nötige Spannung spätestens am Donnerstag zurückkehrt, wenn ich zu den Rennen nach Lahti fliege. Sportlich ist der Weltcup ja eigentlich schon am höchsten einzuschätzen, weil er Konstanz würdigt. Es gibt bisher erst zwei Langläufer, die ihn viermal und öfter geholt haben. Da habe ich grössere Chancen, in die Rekordbücher einzugehen als bei WM- und Olympia-Medaillen. sie könnten sich auch zurücklehnen. ihr Manager Marc Biver sagt, sie hätten mit ihren jetzigen Verträgen ausgesorgt. Kommt drauf an, wie man einmal leben will. Ich denke, ich muss schon noch etwas auf die Seite legen. Ich schaue auch, dass mein Geld von meinen Partnern gut angelegt wird. Da kümmere ich mich schon drum und entscheide letztlich auch. Aber es hat derzeit keinen Einfluss darauf, wie lange ich weiterlaufen will. hat Dario cologna eigentlich einen langlauf-Boom in der schweiz ausgelöst? Einen kleinen schon. Langlaufen ist in den Medien viel präsenter und wieder in. Lange hatte es ein leicht verstaubtes Image. Für viele Junge ist es inzwischen richtig cool langzulaufen. Der 6. wM-rang der Männerstaffel bestätigt das durchaus. Bei unseren Frauen aber scheint der Boom nicht gerade angekommen zu sein. Das hat auch bei den Männern nicht viel mit mir zu tun. Meine Staffelkollegen sind ja älter als ich. Wenn sich denn ein Cologna-Boom an der Spitze auswirkt, dann erst in einigen Jahren. Und weshalb in der Schweiz die Leistungskultur bei den Frauen nicht so hoch ist wie bei den Männern, das weiss ich auch nicht. 34 schweizer illustrierte

erholungspause Dario Cologna in seinem Zimmer im Hotel Alla Rosa in Predazzo, Val di Fiemme.

ich befürchte, das Olympia-Nein ist der todesstoss für alle Grossprojekte im sportlichen Bereich DAriO cOlOGNA sie sind nach wie vor als zeitsoldat beim Bund angestellt. Dieses einkommen brauchen sie doch gar nicht mehr. wäre es nicht klüger, ein Junger mit Perspektiven könnte davon profitieren? Das ist dieses typische Schweizer Denken. In jedem anderen Land bekommst du mehr, wenn du etwas erreichst. Hier heisst es, der hat schon Erfolg, der braucht nicht mehr so viel. Von Swiss Olympic bekommst du die 2000 Franken Unterstützung auch nicht mehr, wenn du Goldstatus hast. Das verstehe ich nicht. Und beim Bund nehme ich niemandem die Stelle weg. Ich bin dort vielmehr als Botschafter angestellt. Richtig wäre, dass es statt nur 10 Stellen deren 100 wären. In Italien sind es 600, in Deutschland 800. Da kann man etwas erreichen. Nicht nur im Langlauf. Es gehen viel zu viele Talente im Schweizer Sport verloren, weil ihnen die Perspektiven fehlen, weil sie zu lange kein Geld verdienen. ihr Kontakt zu ueli Maurer ist ja gut. Machen sie sich für einen Ausbau stark!

Wir haben auch schon darüber gesprochen. Er wäre sicher nicht dagegen. Aber in der Schweiz ist das halt problematisch. Es ist keine Mehrheitsmeinung, dass die Sportförderung auch Sache des Staates ist. um sportpolitik ging es am sonntag auch an der urne. trübt das OlympiaNein in Graubünden die Freude an der heimkehr als wM-Gewinner? Ein bisschen schon. Schockiert bin ich nicht gerade, weil man ja wusste, dass der Entscheid auf Messers Schneide stand. Aber ich bin enttäuscht, weil man da eine grosse Chance verpasst hat. Einmal mehr hat man den Mut vermissen lassen. In der Vergangenheit unseres Landes war es aber stets so, dass man Grosses erreicht hat, wenn man den Mut hatte, Wagnisse einzugehen. Ich befürchte, das Nein ist nicht nur der Todesstoss für weitere Olympia-Projekte in der Schweiz, sondern für alle Grossprojekte im sportlichen Bereich. 



SCHÖN VERLIEBT

Sandro Cavegn und Iva Bencic am Blauberg-Strand von Kapstadt, im Hintergrund der Tafelberg. «Wir wollten sicher sein, dass unsere Beziehung hält.»

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Schluss mit dem Versteckspiel DER MISTER UND DA

S MODEL Sandros Fre

Iva reiste eine Zeit lang als

Model um die Welt.

undin

Sie kennen sich bereits ein Jahr. Seit ein paar Monaten sind sie ein Paar. Jetzt verbringen Mister Schweiz SANDRO CAVEGN und seine IVA erste Liebesferien in Kapstadt.

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nicht ohne meine kamera

Zeit zu zweit: In ihrem grosszügigen Zimmer im Hotel Greenways betrachten Iva und Sandro ihre Schnappschüsse. Kuss vor dem Kap der Guten Hoffnung: Sandro und Iva können sich ihre Zukunft gemeinsam vorstellen. Kinder inklusive. Souvenirs: Das Paar beim Shopping. «Südafrika ist ein grossartiges Land, so vielfältig», schwärmt der Mister Schweiz.

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TexT sandra casalini FoTos thomas buchwalder

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igentlich wollten Sandro, 28, und Iva, 28, nur mal testen, wie kalt das Wasser des Atlantiks am Blauberg-Strand von Kapstadt ist, als eine grosse Welle das Paar von oben bis unten nass spritzt. Das Wasser hat trotz Spätsommer in Südafrika definitiv keine Badetemperatur. Iva kreischt, lacht – und rollt sich im warmen Sand. Sandro grinst. «Iva ist so unkompliziert. Das liebe ich an ihr.» Kennengelernt haben sich Sandro Cavegn und Iva Bencic über gemeinsame Freunde, zwei Wochen bevor Sandro sich um den Mister-Titel bewarb. Iva ist in ihrer Heimat Kroatien, in Deutschland und in der Schweiz aufgewachsen. In der kroatischen Hauptstadt Zagreb, wo ihr Vater lebt, hat sie Wirtschaft studiert und bei einer Versicherung gearbeitet. Momentan pendelt sie zwischen Kroatien und der Schweiz hin und her, ihre Mutter wohnt in Luzern. «Das erste Date nach unserem Kennenlernen hatten wir auf der Kapellbrücke», erzählt Sandro. Danach wurde es allerdings kompliziert. Obwohl beide sagen, es sei Liebe auf den ersten Blick gewesen. Sandro schaffte es unter die Mister-Schweiz-Finalisten, Iva verbrachte einen Grossteil ihrer Zeit in Zagreb. Als rationaler Denker habe er sich nicht vorstellen können, wie das zwischen ihnen klappen soll, so Sandro Cavegn. Trotzdem: Als er zum Mister Schweiz gewählt wurde, war Iva dabei. Vor ein paar Monaten beschlossen sie: «Wir versuchens einfach.» In der Öffentlichkeit behauptete Sandro Cavegn nach wie vor, er sei Single. Seine Freundin begleitete ihn zu keinen Anlässen. Nur die engsten Freunde und Bekannten der beiden wussten Bescheid. Und hielten dicht. Warum dieses Versteckspiel? «Wir wollten uns zuerst sicher sein, dass unsere Beziehung hält. Nach zwei Wochen eine Freundin zu präsentieren, um kurz danach zu

merken, dass es nicht funktioniert, hätte ich peinlich gefunden.» Auch sie habe erst lernen müssen, mit Sandros Popularität umzugehen, so Iva. «Jetzt freuen wir uns darauf, gemeinsam auszugehen, ohne Angst, dass man uns entdeckt», sagt Sandro. Die Ferien geniesst das frisch verliebte Paar besonders. Auf der Strasse Händchen halten, ein romantisches Abendessen zu zweit im Restaurant, eine Umarmung, bevor sie ins Taxi steigen – alles Dinge, auf die Iva und Sandro in den vergangenen Monaten verzichtet haben. Auf der Terrasse des Hotels Greenways genehmigen sie sich jetzt einen Amarula. Ins Baileys-ähnliche südafrikanische Nationalgetränk haben sich beide sozusagen aufs erste Glas verliebt. Auch ihr Urlaubsziel hatte es ihnen sofort angetan – obwohl sie nicht immer gleicher Meinung sind, was das Programm angeht. Iva ist skeptisch, als Sandro eine Tour in eine Township vorschlägt, in eines der Armenviertel Kapstadts. «Du musst keine Angst

wir freuen uns darauf, gemeinsam auszugehen, ohne angst, entdeckt zu werden sandro cavegn

haben, Vogel, da geschieht dir nichts», beruhigt er sie. Vogel? «Ich nenne sie so, weil sie mir manchmal vorkommt wie ein Vögelchen, das auf einem Baum sitzt und rumschaut. Und alle zwei Stunden isst», erzählt er lachend. «Ich esse halt gern», gibt sie schulterzuckend zurück. Ihr Spitzname für Sandro ist Honey: Honig. In der Township, die die beiden am folgenden Tag besuchen, wird ihnen Poulet, Spinat und Pap serviert, ein afrikanisches Maisgericht. Danach gehts auf Erkundungstour. Immer wieder u schweizer illustrierte 39


werden Sandro und Iva umringt von Kindern, die herbeilaufen, um die Weissen zu bestaunen. Verzückt nimmt Iva ein kleines Mädchen auf den Arm. Natürlich möchten sie irgendwann auch eigene Kin­ der, sagen beide. «Aber noch nicht gerade heute und morgen», meint Sandro. «Aber übermorgen», findet Iva. – «Sag das nicht zu früh, vielleicht gehe ich dir in einem Jahr ja auf die Nerven.» – «Du gehst mir jetzt schon auf die Nerven, Honey, aber das macht nichts.» Vor der Familienplanung wird sich Iva Bencic daran gewöhnen müssen, offi­ ziell die Frau an der Seite des amtierenden Mister Schweiz zu sein. Klar habe sie etwas Respekt davor. Der Kroatin ist bewusst, dass sie von Sandros weiblichen Fans ver­ mutlich nicht so herzlich aufgenommen wird wie von seinem Vater und seinen Freunden. «Ich weiss, dass Sandro wegen seines Titels angehimmelt wird.» Eifersüch­ tig? Iva schüttelt den Kopf. «Nein. Aber was mein ist, ist mein!» Sandro lacht. «Mir ge­ fällt ihre südländische Mentalität, ihre Weiblichkeit und ihr Familiensinn. Mit Iva kann ich mir sehr vieles vorstellen.» u


KINDER, KINDER …

Zum Knuddeln: Auf einer Township-Tour trifft das Paar auf diese süssen Kinder. Sandro als Papi? «Sicher. Aber noch nicht sofort.» Loge mit Stil: Sandro und Iva wohnen im zentral gelegenen Hotel Greenways.

Ferien in Kapstadt Als führende Schweizer Ferienfluggesellschaft fliegt Edelweiss Air von Oktober bis Mai zweimal wöchentlich nach Kapstadt. Buchen Sie die Direktflüge im Reisebüro oder unter www.edelweissair.ch. Das Fünf-Sterne-Hotel Greenways besticht durch britischen Charme und eine optimale Lage: 20 Minuten von Stadtzentrum und Flughafen, aber mitten im Grünen. Geniessen Sie lokale Spezialitäten im Restaurant und ein Glas südafrikanischen Wein am Pool. www.greenways.co.za

Sie möchte jetzt erst mal Tiere sehen. Sandro erfüllt ihr den Wunsch vorerst mit einer Fahrt zum Kap der Guten Hoffnung, wo sich Affen und Strausse tummeln. Auf dem Rückweg greift Sandro zum Telefon, um eine Safari zu organisieren. «Danke, Honey», haucht sie, als er auflegt. Irgendwie scheint diese Frau ohne jede Anstrengung zu kriegen, was sie will – ohne dass man ihr dafür böse sein kann. Vielleicht gibts ja doch bereits «übermorgen» Nachwuchs für den Mister …  ---------Mehr Fotos von Sandros und Ivas Südafrika-Abenteuer gibts auf www.schweizer-illustrierte.ch


Das grosse Interview

«Zeit für was Neues!»

GOTTFRIED LOCHER ist Präsident der evangelischen Kirchen in der Schweiz und in Europa. Der Pfarrer über seine Familie, das Ziel Einheitskirche und den Kraftort Einsiedeln. IN DER PFARRWOHNUNG IN BERN / FREITAG, 22. 2. 2013 / 15–17 UHR

TEXT STEPHANIE RINGEL FOTOS MICHAEL SIEBER

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ine Wohnung in einem alten Patrizierhaus in der Altstadt von Bern. In der Küche sitzt Barbara Locher, 46, am Esstisch und richtet ApéroPlättli; aus dem Ofen duftet ein Speckkuchen. «Ich sitze gern mit meinem Mann hier und rede», sagt sie, «manchmal auch darüber, dass dem Gottesdienst die Seele fehlt und ich oft sonntags heimkomme und denke: ‹Es wäre nicht schlimm gewesen, wenn ich nicht gegangen wäre.›» Barbara Locher, Lehrerin, Heilpädagogin, Kunsthistorikerin und Hausfrau nimmt kein Blatt vor den Mund. Ihr Mann auch nicht. Gottfried Locher, 45, ist Präsident des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes und einer von drei Präsidenten des Rates der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen Europas, also oberster Vertreter der europäischen reformierten Christen. Er sagt:

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«Unsere Kirche verliert an Profil.» Und: «Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass wir Reformierten von den Katholiken lernen können – und umgekehrt.» Bei den Katholiken hat er sich auch das Fasten abgeschaut. Am Kühlschrank in der Küche hängen vier Zettel auf die Gottfried, Barbara und die Kinder Benedikt, 17, Luise, 15, und Eleonore, 14, geschrieben haben, worauf sie bis Ostern verzichten wollen: Internet, Alkohol, Schokolade. Gottfried Locher, was bedeutet Ihr Vorname? Dass man als Kind gehänselt wird. So schlimm? Schon als ich jung war, war der Name völlig veraltet. Heute ist er dinosaurisch. Aber bei uns wars Familientradition – unter den letzten vier Locher-Generationen war immer ein Gottfried Wilhelm. Der Name steht für Gott als Schutz und Frieden.

Gott als Schutz – Ihr persönliches Programm? Irgendwie schon. Allerdings auch ohne altmodische Namen. Wenn ich vom Evangelium spreche, möchte ich den Menschen für ihr Leben Gott als Schutz anbieten! Ihren Sohn haben Sie Benedikt genannt ... Meine Frau fand: Jetzt reichts mit den Gottfrieds! Zeit für was Neues. Dass es mal einen Papst Benedikt geben würde, konnte sie ja nicht wissen. Stimmt es, dass Sie sich regelmässig zu den Benediktinermönchen nach Einsiedeln zurückziehen? Abt Martin hat mich vor sieben Jahren gefragt, ob ich die Osterexerzitien bei den Mönchen halten möchte. Dafür bin ich zweimal für vier Tage ins Kloster. Das hat mich geprägt. Ich denke oft im hektischen Alltag, die haben etwas, das wir vom Internet und vom Terminkalender getriebenen Menschen nicht haben. Brennt deshalb in Ihrem Arbeitszim- 


DIE HEILIGE MARIA WACHT

Gottfried Locher und seine Ehefrau Barbara in ihrem Wohnzimmer. Sie sind seit 21 Jahren verheiratet.

Unser Sohn heisst Benedikt, aber nicht, weil der Papst so heisst. Er fragt mich oft, warum ich an Dinge glaube, die nicht sehr wahrscheinlich sind


mer vor dem schlichten Hausaltar mit Betbank eine Osterkerze? Wissen Sie, ich brauche Zeit für mich allein. Das ist vielleicht auch ein Leiden für meine Familie. Die Mönche strukturieren ihren Tag durch die Stundengebete. Mein Problem ist: Wie schaffe ich es, nicht ständig aufs Handy zu schauen, alle Mails zu beantworten und mich trotzdem zu konzentrieren? Eine Konsequenz aus Einsiedeln ist, dass ich wenigstens am Abend ein Stundengebet halte. Bibel und Kerze helfen mir dabei. Doch wenn ich mich erholen will, gehe ich gerne auch nach Einsiedeln. Der Mönche leben zölibatär. Sie, Herr Locher, sind verheiratet. Ist es nicht zu einfach, sich aus beiden Religionen das Angenehme rauszupicken? Fürs Zölibat spricht, dass der Priester nicht auf einzelne Menschen fixiert ist. Für die Familie spricht, dass der Pfarrer Ehe und Familie wirklich kennt. Ich 

IM NAMEN DES HERRN Gottfried Locher hat zwei Leidenschaften: Er ist wortgewaltiger Theologe und streitbarer Reformierer der Institution Kirche.

kann nur für mich sprechen: Meine Frau und meine Kinder geben nicht nur Kraft, sie nehmen auch von meiner Kraft. Zu fünft zusammenzuleben, ist manchmal schön und manchmal anstrengend. Meine Kinder lassen mir auch kein lauwarmes Glaubensgerede durchgehen. Barbara schon gar nicht. Wie sieht der Widerstand aus? Mein Sohn hat mir zu Weihnachten ein Buch geschenkt: «Der Gotteswahn» von Richard Dawkins. 500 Seiten AtheistenLiteratur. Benedikt will wissen, warum ich an Dinge glaube, die nicht sehr wahrscheinlich sind. Ich versuche ihm zu erklären, warum ich im Evangelium Halt finde. Ich gebe es auch zu, wenn ich nicht mehr weiterweiss. Das ist glaubwürdiger, als sich irgendetwas zusammenzudichten. Wie überzeugen Sie Ihren Sohn von Gott? Ich kann ihm nicht beweisen, dass es


Gott gibt. Aber ich kann zeigen, warum es meinem Leben Sinn gibt, auf Christus zu hören. Ich kann zeigen, wie viel Kraft ich aus dem Glauben schöpfe. Die Kirche ist für mich ein Kraftort, besonders unser Berner Münster. Ein schöner Gottesdienst lässt mich so richtig durchatmen. Es tut mir gut, Gott Platz zu geben. Und ich will diese unerklärliche Welt nicht alleine entdecken. Da ich mir meiner fehlerhaften Psyche bewusst bin, bin ich froh, das mit anderen Menschen zu erleben. Immer mehr Menschen treten aus den Kirchen aus oder leben einen individualisierten Glauben. Als Reaktion darauf bieten kirchliche Einrichtungen Fortbildungsangebote an: von Zen-Spiritualität bis Gartenkräuter als Kraftquelle. Wieso biedert sich die Kirche an? Ich bin für neue Ideen, aber Anbiedern

bringt gar nichts. Klar gibt es nicht nur den Gottesdienst, doch der ist wichtig. Und im Gottesdienst nicht nur die Predigt, aber die ist auch wichtig. Gut predigen ist eine Kunst! Warum? Wir brauchen dringend mehr PredigtKünstler. Manchmal frage ich mich

aber ehrlicher. Der Heilige Geist gibt uns Kraft, nicht wir uns selber. Wer das wirklich glaubt, hat auch kein Problem, das laut zu sagen. Schreiben Sie deshalb an einem Glaubensbuch? Ja, auch. Wir müssen den Glauben wieder besser kennenlernen. Sonst ist er in ein oder zwei Generationen verdunstet. Fragen Sie mal Freunde, was Pfingsten sei. Da kriegen Sie abenteuerliche Antworten! Wohin muss sich die Kirche entwickeln? Glauben soll man erleben. Unsere Gottesdienste sind zu kopflastig geworden. Eine gute Predigt reicht nicht. Gebete, Lieder, eine Osterkerze, überhaupt mehr Lichter und Farben machen den Gottesdienst zum Erlebnis. Besonders wichtig finde ich das Abendu mahl.

Manchmal frage ich mich, ob der da oben auf der Kanzel glaubt, was er verkündet GottFRIEd LochER, thEoLoGE

beim Zuhören, ob der da oben auf der Kanzel selber glaubt, was er da verkündet. Gut reden können ist das eine, aber ohne Glaubwürdigkeit geht gar nichts. Sagen Sie deswegen auch lieber «geistlich» statt «spirituell»? Ja, das klingt zwar weniger sexy, ist


Wieso liegt Ihnen das so am Herzen? Hier ist Christus ganz besonders unter uns. Ich würde am liebsten jeden Sonntag Abendmahl feiern. Und Stille – Stille ist ein echter Luxus geworden! Meine Kinder können sie kaum mehr ertragen, vor lauter Ohrstöpsel-Berieselung. Stille muss man üben. Wer der Stille Raum gibt, hört plötzlich Gott sprechen. Mal konkret. In vier Wochen ist Ostern. Kann man die Kreuzigungsgeschichte wirklich glaubhaft weitererzählen? Der Salto 2000 Jahre zurück in der Bibel ist schwierig – auch für mich. Dass jemand, der gestorben und begraben wurde, am Ostermorgen wieder aufsteht, warum sollte ich das glauben? Wunder sind nicht plausibel. Aber ich könnte Wunder niemals ausschliessen. Braucht die reformierte Kirche auch eine Strukturreform? Wir sind voll dran und erarbeiten gerade eine Verfassungsrevision. Unsere u

Kirche braucht dringend mehr Einheit. Die Schweizer Öffentlichkeit erwartet eine evangelische Position, nicht 26 Einzelmeinungen aller Mitgliedskirchen. Dafür soll eine nationale Struktur geschaffen werden. Schliesslich tragen reformierte und lutherische und methodistische Kirchen alle auch die Bezeichnung «evangelisch» im Namen. Totale Einheitlichkeit wollen zwar wir nicht. Aber verständlich soll unsere Stimme sein – und hörbar. Unser Land braucht die Stimme der Kirche. Der christliche

Gottfried Locher Geburtstag 30. Oktober 1966 Sternzeichen Skorpion Geburtsort Bern Wohnort Bern Karriere Theologe, Pfarrer, Präsident Schweizerischer Evang. Kirchenbund Familie Verheiratet, drei Kinder Lieblingsort Kloster Einsiedeln

Glauben kann jedem Menschen Mut und Freude ins Leben bringen. Ich mag nicht einfach zuschauen, wie diese Botschaft kraftlos wird, bis sie niemand mehr hört. Wir müssen etwas dagegen tun. Und wir können! Sie haben mal gesagt: «Ich orientiere mich nicht mehr an Problemen. Vielleicht ist das Psychohygiene. Es führt doch nirgends hin, zu erklären, was falsch gelaufen ist.» Mein Vater wurde nur 56 Jahre alt. Dieses Datum habe ich vor Augen. Für mich ist es bis dahin nur noch ein Jahrzehnt. Ich möchte meine Zeit nicht damit verbringen, etwas zu bekämpfen, das stärker ist als ich: Strukturen oder Irrwege in allerlei Richtungen. Solange sich die Kirche weiter mit dem Zeitgeist verbandelt, geht es so weiter. Es gibt aber Menschen, die sehnen sich nach einem klaren Profil. Und mit denen und für sie will ich meine Zeit verbringen. 



Es wird laut in den K i Die SCHWIIZERGOOFE sind im Anmarsch! Sie machen Seich, boren in der Nase und kaufen heimlich Schläckzüg – zumindest auf ihrem Album. Die Kinder singen Mundart-Lieder für Kids. TEXT AURELIA FORRER FOTOS ADRIAN BRETSCHER

A

lles startete mit einem Gedicht: «Ohni dich würd ich Wurscht mit Konfi esse, ich würd min Name vergesse, und ich würd de Kaugummi vom Bode esse.» Diese Zeilen schrieb Nikol Camenzind, 30, als kleines Mädchen ihrer Mutter als Dankeschön zum Muttertag. Jetzt ist 48 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

diese Passage Teil des Liedes «Danke Mami» geworden und auf der ersten CD der Schwiizergoofe zu hören. Schwiizergoofe – das sind 41 Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren aus der deutschsprachigen Schweiz. Gemeinsam singen sie Mundart-Kinderlieder, die Nikol Camenzind zusammen mit Hit-Mill-Produzent Georg Schlunegger komponiert hat. Die Idee für das Musikprojekt kam ihr aus mütterlicher

Not. Für ihre Kinder Mila, 3, und Ivo, 1, suchte sie nach modernen Songs auf Mundart, gesungen von Kindern. «So wie früher die Schlieremer Chind», sagt sie. «Und es sollte poppig sein, da Mila ständig zu Radiomusik tanzt.» Doch das gab es nicht. Also handelte sie. Camenzind fing an, für die Texte lustige Aussagen von Kindern aus ihrem Bekanntenkreis zu notieren, komponierte zusammen mit Schlunegger daraus


K inderzimmern

DAS GOOFEN-MAMI Die zweifache

Mutter Nikol Camenzind suchte moderne Liedli – und komponierte am Ende selbst.

Lieder und suchte nach «Goofen». Voraussetzung: Sie müssen Mundart sprechen. «Bisch es Chind, de bisch derbi E Schwiizergoof cha jedä si Mir lache, schpile, mache Seich Immer z ha für jede Streich» Lied «Schwiizergoof» Kevin, 12, kennt die Strophen inund auswendig, schliesslich hat er sie als einer der ersten Schwiizergoofe im Tonstudio eingesungen. «Ich fühle mich nun richtig schweizerisch», sagt er, halb Portugiese mit österreichischen und deutschen Wurzeln. Die On-off-Freundinnen Florina, 10, und Maja, 10, sorgten im Studio nicht nur für Gesang,

sondern eröffneten auch einen Tauschhandel. Die beiden fingen unerlaubterweise an, mit ihren Solo-Parts zu dealen. «Wir haben Strophen gegen unsere bunten Armbänder getauscht», so Florina. Auch Kim, 9, aus Zürich, ist ganz stolz auf ihren Einzelpart. «Nase bore, barfuess laufe, am Kiosk heimlich Schläckzüg chaufe, Chüssischlacht um Mitternacht, grööle, bis de Buch weh macht» Lied «Schwiizergoof» «Goof» – das Wort ist liebevoll gemeint und bewusst gewählt. «Die Bezeichnung hat doch etwas Freches an sich», sagt Camenzind. «Ich lasse Kinder gerne Kinder sein. Goofen kommen SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 49


dreckig vom Spielplatz nach Hause, sind sie selbst. Kinder eben.» Frech sein, das kennt auch Gina, 10. Ab und zu, gesteht sie, klaut sie ihrem Mami ungefragt das Kabel, um ihren iPod aufzuladen. «Aber heute hat sies nicht gemerkt!» Und Ana, 9, weiss, dass sie selbst im Tonstudio nicht immer brav war. Mit Gina hat sie geredet, wenn sie still sein sollte, nicht zugehört, wenn Aufmerksamkeit gefragt war, ist in den Gängen herumgerannt. «Nikol hats uns dann immer wieder gesagt. Aber lieb, denn sie schreit nicht.» «Chum mier tröchne aui Träne und chützle d Wäut, damit si lacht Tüend graui Wulche blau afärbe, das niemert me sich Sorge macht» Lied «Schmätterling» Wenn die Schwiizergoofe für Kinder singen, dann auch für solche, denen es 50 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

Goofen kommen dreckig vom Spielplatz nach Hause. Sie sind sie selbst, Kinder eben NIKOL CAMENZIND nicht gut geht. Pro verkauftes Album wird ein Franken ans Kinderhilfswerk Unicef gespendet und ins Projekt «Wasser» investiert. Zudem organisiert Nikol Camenzind gemeinsam mit ihrem Mann, dem Hit-Produzenten Roman Camenzind, 37, im Juli ein Camp für achtzig Kinder. Dafür kann sich anmelden, wer Freude an Musik hat. Im Camp wird dann auch bereits das zweite Album mit neuen Liedern aufgenommen. «Mir ist wichtig, zu sagen, dass jedes Kind, das Dialekt spricht, mitmachen kann», sagt Nikol Camenzind. Ob gemeinsam im Camp oder für sich alleine zu Hause

mit der Karaoke-Version, die der CD beiliegt. «Denn min Papi isch en Superheld, wo alles weiss und alles kennt Denn sogar de Supermän, de isch vo mim Papi Fän» Lied «Min Papi» Bereits bevor die erste Ausgabe von Schwiizergoofe veröffentlich ist, gibt es mehr als 41 Kinder, welche die eingängigen Lieder trällern. Maja lehrte die Texte den Kindern ihres Gotti. Auch die Eltern der Mädchen und Buben bekommen mittlerweile die Musik aus dem Kinderzimmer nicht mehr aus dem


Kopf. Mila und Ivo – für sie beide hatte Mami Nikol Camenzind anfänglich die Chinderliedli gesucht – trällern ebenfalls mit. Jetzt singen sie ihrem Mami das vor, was diese einst ihrer Mutter geschrieben hat. «Du bisch di Schönschti, wenn du lachsch und so luschtig, wenn du Faxe machsch I ha di gärn, i lieb di fescht Danke Mami, du bisch di Bescht» Lied «Danke Mami»  ----------

«Schwiizergoofe» Ab sofort ist die Doppel-CD inklusive Karaoke-Versionen im Handel und auf www.schwiizergoofe. ch erhältlich. Auf der Homepage können sich Kinder zudem fürs Camp anmelden. Gewinnen Sie eine von zehn CDs der Schwiizergoofe! www.schweizer-illustrierte.ch

EIN BUNTER HAUFEN Die Goofen mit Nikol Camenzind (vorne links) und Georg

Schlunegger sorgen für moderne Mundartmusik in den Kinderzimmern.

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Der echte M


GEMALTE IKONEN Hannes Schmid setzte als Werbefotograf den Marlboro Man in Szene. Jahre später verewigte er seine eigenen Cowboys auf grossformatigen Ölbildern – zu sehen im Ferdinand-Hodler-Saal im Kunstmuseum Bern.

40 Jahre bereiste Fotograf HANNES SCHMID die entlegensten Winkel der Welt. Jetzt zeigt der moderne Abenteurer in der Ausstellung «Real Stories» im Kunstmuseum Bern und am Flughafen Zürich 150 Momentaufnahmen seines Lebens.

Marlboro-Mann

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TexT caroline Micaela hauger FoTos Kurt reichenbach

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ass seine Cowboys einmal durch den Ferdinand-Hodler-Saal im Kunstmuseum Bern galoppieren, hätte sich Hannes Schmid, 67, nie träumen lassen. Dabei setzte der Starfotograf in den letzten vierzig Jahren ständig verrückte Visionen um. Er begleitete die Musiker Mick Jagger und Freddie Mercury von der Bühne bis ins Hotelzimmer, ging mit den Formel-1-Fahrern Jenson Button

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und Jacques Villeneuve auf Tuchfühlung, lebte in Papua-Neuguinea unter Kannibalen und seilte Models für spektakuläre Shootings an der Eigernordwand ab. Den wohl grössten Coup landete der Zürcher, der im Toggenburg aufwuchs und als Junge hin und wieder Geissen hütete, mit dem Marlboro Man. Zwischen 1993 und 2003 verwandelte Hannes Schmid die Helden der Prärie in Werbe-Ikonen. Die bildgewaltigen Motive stehen für Freiheit und Männlichkeit. Doch das Wildwest-Feeling trügt: Die

Staubwolken wurden künstlich erzeugt, Zigaretten von Maschinen angezündet, Trockeneis brachte den Kaffee in den Blechtassen zum Dampfen. Weil der Konzeptkünstler Richard Prince Schmids Marlboro-Zyklus ohne Genehmigung reproduzierte, griff der Fotograf selber zum Pinsel und malte seine eigenen Originale in Öl. Hannes Schmid sieht sich als Reisender durch die Transitzonen dieser Welt. Sein Blick ist offen, die Art herzlich. Mit 23 Jahren brach er seine Zelte in der Schweiz ab. Der gelernte Elektri-


«MAHA KUMBH MELA» 2001 (links).

28 Millionen Inder nehmen jeweils am 24. Januar im Fluss Ganges ein heiliges Bad.

«FOR GODS ONLY» 2007 (oben). Blick hinter die Kulissen der geheimen Strassenoper in Singapur. «FORMEL 1» 2002 (unten).

Jacques Villeneuves Rennmobil, versenkt im Pool der Villa Cardin.

ker war in Südafrika beim Bau einer Radar- und Funkstation beteiligt. Am Kap der Guten Hoffnung entdeckte er seine Liebe zur Fotografie. «Ich verfolgte nie nur ein Projekt. Wurde ich repetitiv, begann ich mich zu verändern. Deswegen gibt es auch keinen einheitlichen Hannes-Schmid-Stil. Ein gutes Bild besteht aus Reduktion. Und dem Gespür für den einzigartigen Moment.» So geschehen bei einem ModeShooting am Kilimandscharo. Der Fotokünstler inszenierte vor einer Herde Elefanten eine Szene aus «Out 

«EVEREST BASE CAMP» 1999 (oben).

Schmid setzte die Models auf 5000 m ü. M. in Szene. Die Fashion-Welt war begeistert über diese neue Art von Authentizität.

«DANI UND LANI» 2010 (unten). Der «Menschenfresser» früher und heute – eine sensible Parabel über die Ausbeutung und Vernichtung eines Urvolks.

DER FREUND DER STARS

Polo Hofer backstage. Hannes Schmid fotografierte 250 Popund Rockbands.

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of Africa». Plötzlich blies eine Elefantenkuh mit Baby zum Angriff. Die Models ergriffen die Flucht – Schmid drückte auf den Auslöser! Das «Live Magazine» kürte sein Bild 1992 zum «Picture of the Year». Es ist ab dem 13. März mit 149 anderen Zeitdokumenten in der Ausstellung «Real Stories» im Kunstmuseum Bern zu sehen. Vielen Geschichten, die Hannes Schmid so beharrlich wie bescheiden plant, liegt eine jahrelange Vorbereitung zugrunde. «Kürzlich erzählte mir ein Kollege, er werde in Ägypten einen Bild-

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band realisieren. ‹Wie lange bleibst du›, wollte ich wissen. Seine Antwort: ‹Eine Woche.› Da kann ich nur den Kopf schütteln.» Die wohl abenteuerlichste Reise führte Schmid in den 70er-Jahren nach Papua-Neuguinea. Hier leben die Dani und Lani – Menschenfresser! «Die Kannibalen liessen mich monatelang bei ihnen wohnen, doch die Lage war heikel.» 2010 kehrte er noch einmal zu ihnen zurück. Mit einer neuen Mission: Auf eindrücklichen Bildtafeln hält er fest, wie das Urvolk seine Identität verliert. «Die

ich flog für ein Bild von Ac/Dc für 15 Minuten nach Australien. es war eine verrückte zeit hAnnes schMiD


STARKE FAMILIENBANDE (links).

Hannes Schmid mit seinen Kindern Anna und Max zu Hause in Gockhausen ZH. COWBOY AT HOME (oben). Der Fotograf und Künstler lässt sich gerne von asiatischer Literatur inspirieren. Seine Frau Hillary stammt aus Singapur. LEBENSSCHULE (unten). Schmid ist stolz auf die weltoffenen Art seiner Kids.

Regierung möchte diese Menschen ausrotten, damit sie keine Ansprüche an ihr Land und die Bodenschätze stellen. Es ist ein existenzielles Drama in Bildern.» In den 70er-Jahren wurde die Rockband Status Quo auf Schmids exotische Reisen aufmerksam. Seine sympathische Art kam an, er schlitterte über Nacht in die Musikszene. Acht Jahre dokumentierte er das schräge und intime Leben von über 250 Rock- und Popbands. «Ich flog für eine Viertelstunde nach Australien, um AC/DC-Frontmann Angus Young zu fotografieren.

Dann rief mich John Travolta für ein Porträt nach New York. Kaum war ich dort, schickte er mich wieder heim, weil ihn sein Hund in die Lippe gebissen hatte. Als ich zurück in der Schweiz

war, wollte er sich dann doch ablichten lassen. Es war eine verrückte Zeit mit tollen Freundschaften: Abba, Nazareth und Barclay James Harvest lernten bei mir im Toggenburg Ski fahren.» Die von Christiane Kuhlmann und Matthias Frehner kuratierte Ausstellung zeigt Hannes Schmids Werk in vier thematischen Kategorien: Visions, Movements, Dialogs und Rituals. Die Fotoserie «For Gods Only» begrüsst die Besucher. Sie erzählt von einer Oper, die das Kim-Eng-Teochew-Ensemble 2007 zum letzten Mal vor Hunderten leeren Stühlen in Singapur aufführte. Die Stühle sind leer, weil die Vorstellung nur den Göttern gewidmet ist. Hannes Schmid durfte dieses geheime Ritual mit der Kamera begleiten – eine besondere Ehre. Die Götter-Oper ist auch Thema der Parallelausstellung im Airside Center am Flughafen Zürich. Schmid schuf hier eine Grossinstallation für alle, die täglich das «Tor der Welt» passieren. Nebenan im Airport Center zeigt er die entschleunigte Projektion «The Final Run». Mit der Formel-1-Installation greift er die Idee des «rasenden Stillstands» auf. 5,6 Millionen Transit-Passagiere haben Zugriff auf die Kunstprojekte: Jeder kann sich via iPad und iPhone in Schmids 3-D-Kosmos einloggen. Privat entschleunigt der Kosmopolit in Gockhausen ZH – am liebsten mit seinen Kindern Anna, 13, und Max, 9. Seine Frau Hillary ist Künstlerin. Sie feiert gerade chinesisches Neujahr bei ihrer Familie in Singapur und wird pünktlich zurück sein, wenn Hannes Schmids Cowboys im Kunstmuseum Staub aufwirbeln. Und er die Schweiz mit seinen einmaligen Augenblicken verzaubert.

«Real Stories» – «Wahre Geschichten» Die Hannes-Schmid-Retrospektive im Kunstmuseum Bern (13. März bis 24. April) präsentiert 150 Werke des Fotografen, Malers und Filmers seit 1974. Die Ausstellung begleitet ein Rahmenprogramm (am 21. Mai moderiert Kurt Aeschbacher ein Podiumsgespräch mit Franz Gertsch u. a.).

Parallel zur Schau in Bern ist Hannes Schmid am Flughafen Zürich mit zwei Grossinstallationen und einer 3-D-App vertreten. Zudem ist seine Fotokunst auf 1200 Plakatstellen in der ganzen Schweiz zu sehen. www.hannesschmid.ch, www.kunstmuseumbern.ch SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 57


Glückliche Eltern «Zachary nennt Elton ‹Daddy› und mich ‹Papa›», sagt David Furnish. Elijah gehört seit dem 11. Januar zur Familie.

Ihr Glück im D 58 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE


Zuckersüss Elijah Joseph, geboren am 11. Januar, 3800 Gramm schwer. Elton liebt Namen, die es seit Hunderten von Jahren gibt. Und Joseph hiess einst ein Hund des Sängers.

m Doppelpack

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Hello! © 2013 Fotos Greg Norman

Jetzt ist die Familie von ELTON JOHN & DAVID FURNISH komplett. Ihre Leihmutter schenkt dem Paar einen zweiten Sohn. «Trotz vollen Windeln haben wir mehr Spass, als wir es uns je erträumt hätten.»


Überwältigt Elton John über Zachary und Elijah: «Ich habe gelernt, dass Elternliebe unendlich ist. Wenn ein weiteres Kind geboren wird, wird die Liebe sogar noch tiefer und grösser.»

M

usiklegende Sir Elton John, 65, schaut stolz zu, wie Zachary, 2, einen zärtlichen Kuss auf die Wange seines kleinen Bruders Elijah drückt. «Ich finde ehrlich keine Worte, wie sehr diese Kinder unser Leben bereichert haben. Die Gefühle übersteigen alle Worte», sagt John. Am 11. Januar wurden er und sein Lebenspartner, Filmproduzent David Furnish, 50, zum zweiten Mal Eltern. Der kleine Elijah Joseph Daniel erblickte morgens um 6.40 Uhr das Licht der Welt, er wog bei seiner Geburt 3745 Gramm. Eine Leihmutter hatte den Jungen ausgetragen, dieselbe «wunderbaren und liebevollen Frau», die bereits Zachary austrug, wie Elton John im Interview mit dem Magazin «Hello!» erzählt.

Gratulation zu Ihrem zweiten Sohn. Wie kamen Sie auf den Namen Elijah Joseph? Elton: Ich hatte immer eine Schwäche für Namen, die den Klang der Jahrhunderte in sich tragen. Uns gefiel der Klang von Elijah und Zachary; beide Namen haben einen schönen Rhythmus. Den zweiten Vornamen Joseph wählten wir, weil er uns an einen geliebten Rettungshund erinnert, den wir lange Zeit hatten. Sie und David waren beide dabei, als Elijah in Los Angeles geboren wurde? Elton: Ja, es war eine unglaubliche 60 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

Elternliebe kennt keine Grenzen. Bei einem weiteren Kind wird die Liebe einfach tiefer und grösser! ELTON JOHN

Erfahrung; emotional und wundervoll, genau wie schon Zacharys Geburt. David: Es war eine natürliche, unkomplizierte Geburt. Sir Elton, was fühlten Sie, als Sie Elijah zum ersten Mal sahen? Schon bei Zacharys Geburt vor zwei Jahren war ich so überwältigt von Liebe zu ihm, dass ich mich fragte, ob ich Elijah ebenso lieben könnte. Aber ich habe gelernt, dass Elternliebe keine Grenzen kennt. Bei einem weiteren Kind wird die Liebe einfach tiefer und grösser. Wem gleicht Elijah Ihrer Meinung nach am meisten? Als er geboren wurde, sah er Zachary sehr ähnlich, aber er veränderte sich bereits in den ersten paar Tagen und wurde seine eigene kleine Persönlichkeit. Elijahs Haare sind nicht so hell wie Zacharys bei dessen Geburt. Sie haben beide dieselbe Nase, aber es ist noch viel zu früh, um sonstige Familienähn-

lichkeiten festzustellen. Er ist gesund, und das ist alles, was zählt. Wussten Sie, dass es wieder ein Junge werden würde? Ja, aber das Geschlecht des Babys hatte für uns keine spezielle Bedeutung. Wie wichtig war es Ihnen, Zachary ein Geschwisterchen zu schenken? David und ich hatten eine sehr unterschiedliche Kindheit: Er hat zwei Brüder, ich bin ein Einzelkind. Obschon ich von liebevollen Erwachsenen umgeben war, fühlte ich mich als Kind manchmal einsam. Ich glaube, dass wir insgeheim immer ein zweites Kind wollten. Was können Sie über die Frau erzählen, die Ihre beiden Babys ausgetragen hat? Sie ist eine wundervolle, freundliche und liebevolle Frau, die wir wie eine Schwester lieben. Als wir uns über ein zweites Kind Gedanken machten, wussten wir, dass wir wieder sie als Leihmutter wollten. Wir haben eine enge Verbindung zu ihr und standen während der Schwangerschaft dauernd in Kontakt, holten Neuigkeiten ein, sahen die Ultraschallbilder an und teilten all die kleinen Einzelheiten miteinander, die diese neun Monate so aufregend machen. Sie hat uns zwei unglaubliche Geschenke gemacht. Im Gegenzug sehen wir es als unsere Pflicht, für sie zu sorgen und sie in ihrer Anonymität zu schützen. Wie haben Sie Zachary auf sein neues Geschwisterchen vorbereitet? Elton: Wir haben ihm Kinderbücher vor-


Hello! © 2013 Fotos Greg Norman

Männer-Quartett «2013 wird ein Jahr mit dreckigen Windeln, durchwachten Nächten – und mehr Spass und Freude, als wir uns je erträumt hätten.»

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gelesen, in denen es um neue Geschwisterchen geht. Und wie es ist, ein grosser Bruder zu sein. Ausserdem haben wir ihm immer von dem Baby erzählt und in einfachen Worten erklärt, was da geschieht. David: Zachary dachte trotzdem, dass er mit seinem Bruder gleich von Anfang an spielen könne. Er musste sich also erst an den Gedanken gewöhnen, dass er noch eine Weile warten muss. Aber er geht sehr süss mit ihm um. Er schenkte Elijah sogar einen Plüschbären. Bisher war Zachary der Mittelpunkt in Ihrer Familie … Ja und es wäre sehr hart für ihn, plötzlich das Gefühl zu haben, dass sich all diese Aufmerksamkeit auf jemanden anders konzentriert. Wenn wir also an Elijahs Wiege gehen, versuchen wir uns zuerst intensiv um Zachary zu kümmern. Das handhaben unsere Freunde, die Kinder haben, nicht anders. Wie sieht das Kinderzimmer von Elijah und Zachary aus? Hier in Los Angeles haben wir kein spezielles Kinderzimmer, dafür in unserem Hauptwohnsitz in Windsor in England. Dort werden die Kinder mehr Zeit verbringen. Es ist ein heller, freundlicher Raum voller Spielsachen und Bücher. Für Elijah nehmen wir ein paar Ände-

Ähnlichkeiten? «Beide Kinder haben vielleicht die gleiche Nase wie Elton.» rungen vor, aber wir verwenden auch viele von Zacharys Sachen wieder. Wechseln Sie selbst Windeln, und stehen Sie auch nachts auf? Wir teilen uns die Pflichten mit unserer wundervollen Nanny, die seit Zacharys Geburt zur Familie gehört. Und wir stehen auch nachts auf, um dabei zu sein, wenn Elijah gefüttert wird. Gleichen sich David und Sie in der Art, wie Sie Ihre Kinder erziehen, oder verlangt einer mehr Disziplin, während der andere eher der «Weichere» ist? Gute Erziehung basiert auf guter Kommunikation. Wir wollen einig und fair rüberkommen. Darum, nein, keiner von uns ist der Weiche oder der Strenge. Welche Momente mit Ihren Kindern schätzen Sie besonders?

Die ersten Schritte, die ersten Worte – immer die «ersten». Welche Werte wollen Sie Ihren Kindern einpflanzen? David: Ich nehme an, Millionen von Eltern geben dieselbe Antwort. Wir hoffen, dass unsere Söhne Liebe und Mitgefühl zeigen und andere Menschen so behandeln, wie sie selbst gerne behandelt werden möchten. Elton: Und wir hoffen, dass sie ihr eigenes Leben leben und sein können, wer sie sind – nicht wer wir wollen, dass sie sind. Nennt Zachary Sie beide Dad? David: Zachary nennt Elton Daddy, und ich bin Papa. Wünschen Sie sich noch weitere Kinder? Elton: Das haben wir noch gar nicht besprochen. Wir fühlen uns jetzt wirklich wie eine vollständige Familie, und das ist alles, was für uns zählt. Hat sich Ihre Beziehung durch die Kinder verändert? Unsere Verpflichtung als Eltern verleiht der Beziehung mehr Tiefe; David und ich sind uns heute näher als je zuvor. 2013 wird für Sie ein Jahr mit … … schmutzigen Windeln, schlaflosen Nächten – und mehr Spass und Glück, als wir uns je hätten erträumen lassen. David: Wir könnten nicht gesegneter und glücklicher sein. 

Hello! © 2013 Interview Belinda Robey; Photos Greg Norman. All proceeds from this interview will be donated to Elton John’s UK charitable foundation, which makes donations to a wide range of British children’s charities



WelpenTrost nach Horror-Sturz

Hundeglück Ganz stolz zeigt Christine Stückelberger zu Hause in Kirchberg SG ihre Jack-RussellWelpen.

Sie ist die erfolgreichste Dressur-Reiterin der Schweiz, eine Legende. Jetzt ist CHRISTINE STÜCKELBERGER in einem Heu-Gaden fast zu Tode gestürzt!

64 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

Hündchen sind am 8. Januar, kurz bevor sie das Spital wieder verlassen konnte, zur Welt gekommen. «So war es doppelt schön, nach Hause zu kommen. Sie sind so süss, ich habe mich sofort in sie verliebt!» Die grosse Tierfreundin, die sich auch um misshandelte Pferde kümmert, strahlt über das ganze Gesicht. Auf dem «Hasenberg» leben zurzeit dreizehn Hunde. «Aber nur vorübergehend, denn die herzigen Welpchen sind so beliebt, dass sie schon alle ein Zuhause gefunden haben», sagt sie. Ein herrlicher Duft dringt von der Küche ins Wohnzimmer. «Essen ist fertig», sagt Georg Wahl. An seinem 93. Geburtstag hat uns der berühmteste Dressur-Trainer der Welt, der einst aus der Kriegsgefangenschaft in seine geliebte Spanische Hofreitschule flüchtete, sein Parademenü gekocht. «GrenadierMarsch» nennt er das Gratin aus Krawat-

Pferdefrau Die Olympiasiegerin mit ihrem Pferd Rappallo (Bild oben). Dressur-Denkmal Stückelberger mit ihrem Partner Georg Wahl, der gerade ein feines Gratin gekocht hat (unten). ten-Teigwaren, Kartoffeln und Speckwürfelchen an feiner Sauce. Dazu gibts frischen Salat an ebenso köstlichem Dressing und die Geburtstagstorte. «Ich koche sehr gerne, für meine Christine am liebsten!» Gibt es denn einen schöneren Liebesbeweis? ANDRÉ HÄFLIGER

Fotos Nicole Bökhaus

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usgerechnet über die Festtage ist es passiert: Die Olympiasiegerin von 1976 (Montreal, Kanada) war in Kirchberg SG gerade dabei, Heu für ihre vierzehn Pferde und Pony Rosa zu holen. «Ich musste auf eine Leiter klettern», erinnert sich Christine Stückelberger, 65. «Als ich weit oben stand, rutschte die Leiter unten plötzlich weg, ich fiel über vier Meter hinunter auf den harten Holzboden.» Ein HorrorSturz! «Ich hätte tot sein können», sagt sie nachdenklich. Der Reitstar musste sofort ins Spital. Diagose: mehrere Rippenbrüche, Fuss-Splitterbruch, Hirnerschütterung und überall schlimme Prellungen. Doch jetzt kann Stückelberger wieder lachen. Sie ist praktisch vollständig genesen. Liebevoll streichelt sie daheim im «Hasenberg»-Hof auf dem Sofa ihre Welpen. Sechs Jack-Russell-


SWISSCOM TV Live bewegt am meisten

Leonardo Nigro, 39 Schauspieler und Tifoso.

Das schönste Stadion der Welt! Routinier Peter Jehle spielte von 2000 bis 2006 bei GC. Nun hat ihn Vaduz bis Ende Saison an Luzern ausgeliehen. PETER JEHLE

«Ich freue mich über jeden Einsatz im FCL-Tor»

NUMMER 2 Liechtensteins Nationalgoalie Peter Jehle, 31, ist der neue Ersatzmann von David Zibung in Luzern – und durfte ihn gleich wegen einer ROT-SPERRE vertreten. Nun ist sein Platz wieder auf der Bank.

Fotos Freshfocus, Daniel Kellenberger/EQ Images

Ihr Einsatz beim 0:4 in St. Gallen könnte Ihr einziger bleiben in dieser Saison. Sind Sie nicht zu ehrgeizig dafür? Eigentlich bin ich sehr ehrgeizig und will immer den maximalen Erfolg. Aber in diesem Fall steht der Wille des Arbeitgebers über allem, und mir wurde bei den Verhandlungen klar kommuniziert, dass eine erfahrene Nummer 2 hinter Dave gesucht wird für den verletzten Ersatzgoalie Gabriel Wüthrich (Hirnerschütterung). Das ist hier meine Aufgabe. Ich freue mich, dass ich hier bin, und über jedes Spiel, das ich machen darf. Dem FCL läuft es gar nicht gut diese Saison. Was trauen Sie Ihrem Team in den verbleibenden Spielen zu?

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Man muss realistisch sein: Oberste Priorität hat, möglichst schnell den Abstand zu einem Abstiegsplatz zu vergrössern. Der FCL braucht jetzt Kontinuität. Zum Nationalteam: Sie haben bereits 96 Länderspiele für Liechtenstein absolviert. Im September könnten es 100 werden! Weil wir nie an einer EM oder WM dabei sind, ist es natürlich schwierig, auf 100 Länderspiele zu kommen. Doch ich bin ja auch schon fünfzehn Jahre Mitglied der Nationalmannschaft. Ich hoffe, dass ich es noch in diesen Hunderter-Klub schaffe. Wie ich erfahren habe, wird man von der Uefa oder Fifa geehrt – so wie kürzlich Mario Frick (106 Länderspiele). Liechtensteins Torverhältnis in 136 Länderspielen ist 57:402. Ist das nicht frustrierend für den Schlussmann? (Lacht.) Hm, sagen wirs so: Man freut sich vor jedem Länderspiel extrem darauf, wieder eine Chance zu bekommen, etwas Aussergewöhnliches oder eine Sensation zu schaffen. Die Verantwortlichen versuchen ständig, im Rahmen der Möglichkeiten unseren Fussball zu professionalisieren. An einem grossen Turnier werden wir ziemlich sicher nie teilnehmen. Vielleicht bauen wir aber irgendwann mal zehn oder zwölf Stadien und richten eine WM oder EM aus – dann sind wir sicher dabei!

In Nick Hornbys Kultroman «Fever Pitch» ist jedes Kapitel einem Fussballmatch von Arsenal London zugeordnet. Bei mir ist es ähnlich. Anhand vergangener WM- und EM-Turniere kann ich mich sofort an viele Details meines Lebens erinnern: Mit wem ich damals zusammen war, in welche Klasse ich ging, was ich gerade tat. Nach der Niederlage Italiens im WM-Halbfinal 1990 gegen Argentinien etwa fuhr ich heulend auf dem Töffli nach Hause. Vier Jahre später hatte ich bereits ein Auto. Bei der EM 2012 denke ich natürlich an die Geburt meines Sohnes Leano, der am 6. 6. zwei Tage vor Turnierbeginn zur Welt kam. Am 28. Juni besiegte Italien im Halbfinal Deutschland 2:1. Ich lag gekrümmt auf dem Boden und schrie – stumm! Ich wollte doch das wenige Wochen alte Baby nicht wecken … Wenn man mich nach dem schönsten Stadion der Welt fragt, lautet meine Antwort: definitiv die Langstrasse! Hier werden die Siege am schönsten gefeiert, hier sind wir wie eine grosse Familie. Das nahm 1982 mit den Tifosi seinen Anfang, die Italiens Weltmeistertitel feierten und aus tausend Kehlen die Namen der drei Final-Torschützen skandierten. Rossi! Tardelli! Altobelli! Damals war ich acht, aber es kommt mir vor, als wäre es gestern gewesen. Mein Papa war total aus dem Häuschen. 2006 hätte ich Tickets für den WMFinal im Berliner Olympiastadion haben können. Ich lehnte ab – weil ich an der Langstrasse sein wollte, falls Italien gegen Frankreich gewinnt. Mein Plan ging auf. Über 30 000 Italiener hüpften. Ein Erlebnis, das ich niemals vergessen werde.

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Genfer Auto-Salon

Schön stark Zum Genfer Auto-Salon vom 7. bis 17. März zeigen SCHWEIZER PROMINENTE ihre Favoriten auf vier Rädern. Sie verraten, was ihnen Autofahren bedeutet und ob sie schon einmal mit dem Gesetz in Konflikt gekommen sind. TEXTE RAHEL UEDING


Giulia steingruber, 18: Nie mehr zug fahren Beruf Kunstturnerin/Schülerin erstes Auto «Mein erstes Auto war ein Opel Corsa OPC Nürburgring. Sportlich, spritzig, dynamisch. Ich liebe schöne Autos und finde es toll, dank dem Autofahren so flexibel zu sein. Ausserdem habe ich, anders als im Zug, meinen festen Sitzplatz im Auto und kann mir sogar die Mitfahrer selbst aussuchen.» Fährt «Das kann ich noch nicht so genau sagen, aber es werden schon ein paar Kilometer zusammenkommen.» Denn Giulia sitzt nicht nur gern im Auto, sondern ist auch oft unterwegs, etwa, um Termine mit Sponsoren wahrzunehmen oder um zum Training zu fahren. Ihr ist das Infotainment neben der Freisprecheinrichtung enorm wichtig. «Ganz praktisch finde ich ausserdem den Tempomat – bei dem neuen Bussenkatalog …», sagt sie und grinst. Wobei sie den bisher nur aus der Theorie kennt. «Zum Glück bin ich davon noch verschont geblieben.»

Motoren 140 bis 195 PS 0–100 km/h 9,4 bis 10,9 s spitze 207 bis 230 km/h Verkauf ab Ende April Preis ab ca. CHF 35 000.– unser urteil Das Cabrio überzeugt mit tollem Design. Das Verdeck öffnet in 17 Sekunden automatisch – auch während der Fahrt bis 50 km/h. schweizer illustrierte 67

Foto Axel Wierdemann

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Mini Paceman Motoren 111 bis 218 PS 0–100 km/h 6,9 bis 11,8 s spitze 177 bis 226 km/h Verkauf ab sofort Preis ab CHF 32 200.– unser urteil Höherer Schwerpunkt, optionaler Allradantrieb und über vier Meter lang. Ein Mini? Ja! Kurvenfahren macht auch mit dem Paceman Spass!

rob spence, 46: Der Komiker mag Kurven Beruf Komiker erstes Auto «Das war ein Ford Capri Jahrgang 1972. Ich war damals temporär als Autolackierer beschäftigt und hatte ihn selbst komplett restauriert. Das ist mir so gut gelungen, dass all meine Freunde regelrecht Schlange standen, nach und nach habe ich alle ihre Autos gepimpt.» Fährt «etwa 30 000 km. Für einen Australier ist das keine grosse Distanz. Zu Hause rechnen wir schon mit zwei Tagen Jetlag, wenn wir zum Brotholen ausfahren müssen. Dafür haben wir in Australien nicht so viele Kurven wie in der Schweiz. Und ich liebe Kurven.» Und was braucht er im Auto unbedingt? Musik! «Wenn ich abends nach einer Show nach Hause fahre, drehe ich das Radio ziemlich auf und singe aus voller Kehle mit Tina 68 schweizer illustrierte

Turner um die Wette. Das hält mich wach.» Dabei lag es keineswegs an der Müdigkeit, als er das letzte Mal mit dem Strassenverkehrsgesetz in Konflikt kam. «Beim letzten Umzug bin ich mit dem vollen Lastwagen unter einer Brücke stecken geblieben …»

hyundai Grand santa Fe Motor 197 PS 0–100 km/h 10,3 s spitze 200 km/h Verkauf ab Mitte Jahr Preis noch nicht bekannt unser urteil Verlängerter Radstand, mehr Laderaum und noch mehr Platz für bis zu sieben Personen. So unterscheidet sich der grosse Santa Fe vom kleinen Bruder.


Zlatko «Slädu» Perica, 44: Elvis und die lahme Ente Beruf Musiker/Produzent/Songwriter Erstes Auto «Ein Fiat Ritmo. Schon die erste Reparatur hatte mich damals ein Vermögen gekostet. Daraus habe ich gelernt: Schau einem schwarzen Gaul immer erst ins Maul.» Fährt 25 000 bis 30 000 km im Jahr. «Autofahren ist und bleibt für mich ein Freiheitsgefühl, auch wenn es heute leider durch viele Vorschriften ziemlich eingegrenzt wird.» Ob diese Vorschriften allerdings immer so effektiv sind, ist sich Slädu nicht sicher. «Soviel ich weiss, hat trotz höheren

Strafen die Anzahl der Raser nicht abgenommen. Vielleicht hilft es aber tatsächlich, das Auto von Rasern zu beschlagnahmen. Die neuen Bestimmungen der Via sicura sind jedenfalls ein brisantes Thema …» Seit er wegen eines Doppelkonzerts an zwei verschiedenen Locations an einem Abend einmal viel zu schnell fuhr, «fahre ich jetzt wie eine lahme Ente». Immer dabei Maskottchen Elvis, Slädus Hund. «Trotzdem erwischt es mich im Stadtraum Zürich immer mal wieder zwischendurch.»

Börni, 30: Leben im Auto sie die Differenz zurück.» Nicht so Börni: «Ohne Regeln funktioniert der Strassenverkehr nicht.» Deshalb schwört sie auf Tempomat – und Sitzheizung: «Komfort ist für mich das Wichtigste, um entspannt zu meinen Konzerten zu kommen.»n

Seat Leon SC Motoren 86 bis 184 PS 0–100 km/h 7,5 bis 11,9 s Spitze 178 bis 228 km/h Verkauf ab Mitte Mai Preis noch nicht bekannt Unser Urteil Der dreitürige Leon legt noch mehr Wert auf flottes Design, auch dank 35 Millimetern weniger Länge im Vergleich zum Fünftürer. SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 69

Fotos Thomas Buchwalder (2), HO

Beruf Sängerin Erstes Auto «Mein Škoda Fabia war ein richtiges Partyauto!» So ist das Wichtigste am Auto nach wie vor «natürlich die Musikanlage! Ich höre viel und laut Musik im Auto und möchte das geniessen können.» Es muss aber auch Platz haben: «Keyboard und Gitarre sind schliesslich meine ständigen Begleiter. Und mein Kofferraum ist gleichzeitig mein Kleiderschrank. Ich lebe ja fast schon in meinem Auto.» Fährt mindestens 35 000 km. Deshalb kommt es vor, dass «ab und zu auch mal eine Busse» ins Haus flattert. «Schneller als 30 oder 50 km/h ist man halt schnell einmal. Ich kenne Leute, die monatlich ihr Bussgeld im Voraus überweisen – und wenn sie dann weniger Bussen als gedacht haben, erhalten


Philipp Fankhauser, 49: «Ode an mich selbst» Beruf Sänger Erstes Auto «War ein 1974er Mini Cooper. Da kam mir damals ein Porsche 911 durchs Centovalli nicht hinterher, nur auf den Geraden konnte er aufholen. Die 65 PS waren seinerzeit richtig gefährlich. Im Cooper habe ich schnell gelernt, wo mein Limit ist, und ich habe es nie überschritten. Das gilt auch heute noch.» Fährt 25 000 bis 30 000 km. Der Spass am Autofahren vergeht Fankhauser höchstens bei Staumeldungen auf der A 1. «Dabei handelt es sich meistens um Auffahrunfälle, die von drängelnden Mitmenschen verursacht werden. Das ist dumm, lästig, verantwortungslos und lebensgefährlich.» Deshalb sind die neuen Massnahmen der Via sicura für den Sänger gerechtfertigt: «Ich wünschte mir allerdings, dass man sie mit gesundem Augenmass anwendet.» Fankhauser bescheinigt sich einen «ausgeglichenen, nicht zaudernden, respektvollen Fahrstil» und fasst schmunzelnd zusammen: «Zügig, sicher und dezidiert. Das ist doch mal eine schöne Ode an mich selbst.»

Jaguar F-Type Suzuki Grand Vitara Motoren 129 bis 169 PS 0–100 km/h 11,2 bis 13,2 s Spitze 170 bis 185 km/h Verkauf ab sofort Preis CHF 28 990.– Unser Urteil Der kürzlich geliftete Grand Vitara kommt pünktlich zum Auto-Salon als Sondermodell Sergio Cellano mit noch mehr Ausstattung.

Motoren 340 bis 495 PS 0–100 km/h 4,3 bis 5,3 s Spitze 260 bis 300 km/h Verkauf ab Anfang Juni Preis ab CHF 89 500.– Unser Urteil Die Karosserie des neuen F-Type ist komplett aus Aluminium gefertigt und unterstreicht die Sportambitionen des Briten.

Stephan Meier, 31: «Etwas sportlich muss es sein» Beruf Beach-Soccer-Spieler Erstes Auto «Das war ein blauer VW Golf Turbodiesel, den ich mir von meinem ersten eigenen Geld gekauft hatte.» Weil er sich seinen Traumwagen, einen über eine Million Franken teuren Bugatti Veyron, nicht leisten kann, fährt der Beachboy aktuell einen Suzuki Kizashi, der mit Bildern und Schriftzügen beklebt ist und immer mal wieder für interessante Situationen sorgt. «Neulich hat mich die Polizei angehalten – sie wollten dann aber nur wissen, wie unsere Mannschaft gespielt hat.» Fährt 30 000 bis 35 000 km. «Ich bin ein ziemlich ungeduldiger Fahrer und hasse Stau. Deshalb ist mir mein Multimediasystem extrem wichtig. Freisprechanlage und Musik sind absolut unverzichtbar. Genauso wie die Sitzheizung und der Tempomat.»

70 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE


Volvo V40 Cross Country Motoren 115 bis 250 PS 0–100 km/h 6,4 bis 11,9 s Spitze 185 bis 235 km/h Verkauf ab sofort Preis CHF 32 650.– Unser Urteil Die höhergelegte Abenteurer-Version des V40 hat Seitenschweller und Unterbodenschutz aus Alu und wirkt so robuster.

Neel Jani, 29: Das Hobby zum Beruf gemacht Beruf Autorennfahrer Erstes Auto «Ein MG F Cabrio. Ich bin kein Softtop-CabrioFan geworden, da es im Winter im Auto kalt wurde und auch dem Fahrverhalten nicht hilft.» Fährt 45 000 km. Mit seinem Traumauto, dem Königsegg CCXR, könnte er die in Rekordtempo zurücklegen. Aber «für mich ist klar: Alltagsautos müssen in erster Linie zweckmässig, sollten aber auch hübsch sein. Sportwagen dagegen sind eine reine Herzensangelegenheit.» Verständlich, dass ihm das Fahren auf normaler Strasse nicht wirklich viel Freude macht. «Am meisten Spass macht es morgens um zwei Uhr auf einer frisch verschneiten Strasse. Schade, dass auf der linken Spur auch bei wenig Verkehr langsamer als erlaubt gefahren wird.» Entsprechend differenziert sieht Jani auch den neuen Bussenkatalog der Via sicura: «Innerorts bin ich völlig einverstanden damit. Aber auf Autobahnen ist es übertrieben, vor allem im Vergleich zu den Strafen für Schläger, Diebe oder Dealer.»

Daniel Bösch, 24: Teurer Musikgeschmack

Fotos Hervé Le Cunff (3), HO, Gerry Nitsch

Beruf Metzger/Schwinger Erstes Auto «war ein Ford Focus Carving». Spezielle Erinnerungen? «Es war einfach ein Mittel zum Zweck, von A nach B zu kommen.» Fährt Jährlich etwa 40 000 km. Dabei läuft «wie bei der Arbeit oder vor dem Einschlafen» immer Musik. Und ausgerechnet die ist ihm schon zum Verhängnis geworden: «Ich musste 600 Franken Busse für meine Musikanlage zahlen, die ich selbst eingebaut und mit entsprechenden Beleuchtungselementen erweitert habe. Die waren zumindest für den Gesetzgeber zu grell ausgefallen.» Der Schwinger nimmt es sportlich: «Wie im Sport braucht es halt auch im Strassenverkehr Regeln, die es einzuhalten gilt. Wer dagegen verstösst, soll bestraft werden und die Konsequenzen tragen.» Er hört trotzdem weiter Musik im Auto, nun mit etwas dezenterer Illumination.

Toyota RAV4 Motoren 124 bis 151 PS 0–100 km/h 9,6 bis 10,7 s Spitze 180 bis 190 km/h Verkauf ab Mitte März Preis ab CHF 36 700.– Unser Urteil Der RAV4 sieht chic aus und ist deutlich länger als sein Vorgänger. Dies bedeutet jede Menge Platz für Fond-Passagiere und Gepäck. 71


Anja leuenberger, 20: Vorfreude ist die schönste Freude Beruf Modell erstes Auto «So weit bin ich leider noch gar nicht, da ich erst im Dezem­ ber meine Theorieprüfung gemacht habe. Leider muss ich, bevor ich richtig Autofah­ ren lernen kann, schon wieder eine Pause einlegen, da ich für sechs Wochen nach Tokio muss. Sobald ich zurück bin, möchte ich aber endlich Fahrstunden nehmen und meine Autoprüfung machen.» Fährt des­ halb leider noch keine nennenswerten Stre­ cken pro Jahr. «Ich freue mich aber darauf, nicht mehr so abhängig von Freunden mit

Auto zu sein und endlich selbst fahren zu können.» Der positive Nebeneffekt: «Bussen habe ich bis jetzt noch keine.» Und obwohl es Anja kaum erwarten kann und am liebsten einen BMW X5 fahren möchte, hat sie eine klare Einstellung gegenüber Verkehrssün­ dern. «Meistens ist es doch so, dass auch die Drängler auf der linken Spur nur unwesent­ lich früher ankommen als die, die mit ange­ passtem Tempo unterwegs sind – ich bin ganz klar gegen Raser, da sie das Leben der anderen Verkehrsteilnehmer gefährden.»

stefan wagner (lovebugs), 40: Keine Ambitionen Beruf Keyboarder der Band Lovebugs erstes Auto «Ich habe noch nie ein Auto besessen, das allein mir gehörte. Meine Ambitionen dahingehend sind allerdings auch nicht sonderlich gross.» Warum nicht? «Das Auto ist für mich lediglich Mit­ tel zum Zweck.» Der Musiker braucht es für den Transport von schweren Instrumen­ ten oder wenn er mit Bandmitgliedern wie Stefan Ramseier (o. r.) unterwegs ist. Na­ türlich schätzt er das Auto vor der Tür aber schon, wenn einmal ein Grosseinkauf an­ steht. «Mein Wunschauto wäre eines, das nie kaputtgeht, das nicht betankt werden will und sich selbst reinigt. Gibt es das ir­ gendwo?» Mag Stefan Wagner überhaupt etwas am Autofahren? «Am meisten Spass macht es mir, wenn ich der Einzige auf der Strasse bin. Weniger Spass macht es, 72 schweizer illustrierte

wenn andere dieselbe Idee haben,» sagt er schmunzelnd. Fährt «Privat rund 16 000 km, wobei ich etwa 6000 km davon letztes Jahr allein während den Ferien in den USA zurückgelegt habe.» Da ver­ wundert es kaum, dass «das Persönlichste an meinem Auto wahrscheinlich die Auto­ bahnvignette ist».

Mitsubishi Outlander Motor 150 PS 0–100 km/h 10,2 bis 12,4 s spitze 190 bis 200 km/h Verkauf ab sofort Preis ab CHF 30 999.– unser urteil Der neue Outlander besitzt den grössten Kofferraum seiner Klasse. Am Auto­Salon wird erstmals der Plug­in­Dieselhybrid präsentiert.

BMw 3er Gt Motoren 143 bis 306 PS 0–100 km/h 5,4 bis 9,7 s spitze 210 bis 250 km/h Verkauf ab Mitte Juni Preis noch nicht bekannt unser urteil Nach dem 5er gibts den GT nun bald auch für die 3er­ Reihe. Die coupéartig abfallende Dach­ linie ähnelt dabei dem grossen Bruder.


Beruf Springreiter erstes Auto «Mein erstes Auto war ein Mitsubishi Colt, den ich von meinem Grossvater geerbt hatte. Von den fünf Gängen funktionierten nur noch drei.» Das würde ihm mit seinem Traumauto nicht passieren: Der Honda NSX feiert jedoch erst auf dem diesjährigen Genfer Auto-Salon seine Europapremiere Fährt rund 50 000 km im Jahr. Hat der Olympiasieger mal eine freie Minute, «bevorzuge ich meinen Töff, um das Zürcher Oberland zu geniessen. Meistens bin ich aber beruflich und mit dem Auto auf Reisen zu den Springreitturnieren.» Auf den teils langen Strecken «geniesse ich besonders den Komfort des Tempomats». Genervt ist Guerdat von den vielen Staus und zu strengen Ver-

kehrsregeln. «An erster Stelle kommt für mich natürlich die Sicherheit auf der Strasse. Trotzdem sehe ich striktere Verkehrsregeln schon auch etwas kritisch. Viele davon engen meiner Meinung nach die persönliche Freiheit und Verantwortung zu stark ein.»

honda cr-V Motoren 150 bis 155 PS 0–100 km/h 9,7 bis 12,3 s spitze 187 bis 190 km/h Verkauf ab sofort Preis CHF 29 900.– unser urteil Er ist der Familienfreund unter den SUVs. Der CR-V bietet reichlich Platz in Fond und Kofferraum und gefällt mit komfortablem Fahrwerk. schweizer illustrierte 73

Fotos Thomas Buchwalder, Heiner H. Schmitt Jr, HO

steve Guerdat, 30: immer auf dem sprung


Bernhard Russi, 64: Keine Rennen auf der Strasse Beruf ehemaliger Skirennfahrer, Moderator Erstes Auto war «ein alter Opel Rekord. Der Anlasser funktionierte nicht mehr. Deshalb musste ich immer erst die Motorhaube öffnen und mit einem Schraubenzieher den Kontakt provozieren.» Fährt 40 000 bis 55 000 km im Jahr. Das Auto ist eigentlich «Mittel zum Zweck», aber «da ich meistens allein fahre, machen mir die Ruhe und die Unabhängigkeit beim Autofahren schon auch Spass». Es sei denn, es ist wieder so ein Tag, an dem man nur von «Rücksichtslosen und Amateurpolizisten umgeben ist, die durch ihr Verhalten mehr Unfälle provozieren als vermeiden». Der Skiprofi bezeichnet sich «als aktiven Fahrer», findet die neuen Bestimmungen der Via sicura, die vor allem 74 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

Raser seit dem 1. Januar 2013 härter bestrafen, gerechtfertigt. «Auch wenn ich Mühe habe mit der Kriminalisierung der Autofahrer gegenüber anderen Verbrechen.»

Subaru Forester Motoren 147 bis 240 PS 0–100 km/h 10,6 bis 11,8 s Spitze 190 bis 192 km/h Verkauf ab Anfang März Preis ab CHF 31 000.– Unser Urteil Das Urgestein des SUV-Segments wurde erstmals 1997 vorgestellt und punktet heute mit einem tollen Allradsystem und komfortablem Fahrwerk.


Motoren 80 bis 98 PS 0–100 km/h k. A. Spitze k. A. Verkauf ab Herbst Preis noch nicht bekannt Unser Urteil Der Note wird nicht nur in Europa gebaut, sondern auch entwickelt. Heraus kommt dabei ein frisches Design und eine saubere Verarbeitung im Innenraum.

Bianca Gubser, 24: Setzt auf ihre Assistenten Beruf Model Erstes Auto «Das war ein Land Rover, den ich mir selber erarbeitet habe.» Nicht schlecht! Und was wäre ihr Traumauto? «Ganz klar ein Mercedes GKlasse oder ein Lamborghini Aventador.» Doch Glanz, Glamour und Jetset hin oder her: «In New York nehme ich die Subway.» In Zürich braucht sie dann allerdings ihr Auto. Obwohl: «Autofahren in der Stadt ist nur nervig. Auf Landstrassen, Autobahnen oder Pässen kann ich dafür richtig relaxen.» Fährt 50 bis 70 km pro Tag. «Sei es zu einem Job,

um meine Familie zu besuchen oder um in der Stadt Termine einzuhalten.» Dabei sind iPod oder Radio ein absolutes Muss. Und trotz einer 250-Franken-Busse für etwas zügiges Fahren: «Ich versuche immer, der Höchstgeschwindigkeit angepasst zu fahren. Generell bin ich für alles, was unsere Strassen sicherer macht.» Neben dem neuen Strafenregister der Via sicura schätzt sie daher ihren Parkassistenten: «Ohne Einparkhilfe hätte ich bestimmt schon einige Parkschäden verursacht», gesteht sie lachend.

Natascha Badmann, 46: Behält gern den Überblick Beruf Triathletin Erstes Auto «Das war ein roter sportlicher Flitzer und vor allem ein sehr treuer Begleiter. Nach fünf Jahren hatte er allerdings so massive Rostschäden, dass ich mich schweren Herzens von ihm trennen musste.» Fährt 40 000 km im Jahr. «Ich fahre an alle meine Rennen in der Schweiz und im nahen Ausland mit dem Auto.» Viel Platz für ihr Equipment und ausreichend Komfort sind also das Erste, worauf sie beim Auto achtet. «Für private Ausflüge bleibt leider nicht viel Zeit. Aber eigentlich liebe ich das Gefühl von Freiheit und Flexibilität während dem Autofahren. Zudem gibt es so viel Natur zu bewundern.» Deshalb bekommt ihr Auto auch nur geliehen, wer sich Natascha Badmanns Vertrauen erarbeitet hat. Mit vollgepacktem Auto und stets mit

der Lieblingsmusik im Ohr geniesst die Triathletin die Annehmlichkeiten moderner Technologien. «Ich bin froh, dass es Systeme wie Tempomat, Rückfahrkamera oder Einparkhilfe gibt. Gerade in grossen Fahrzeugen erleichtern sie das Manövrieren und gewährleisten eine vollständige Übersicht der Umgebung.»

SsangYong Rexton W Motor 155 PS 0–100 km/h 13,2 bis 15,2 s Spitze 173 bis 175 km/h Verkauf ab April Preis ab CHF 28 900.– Unser Urteil Das Flaggschiff von SsangYong wurde einem dezenten Facelift unterzogen und kommt so deutlich frischer daher als sein Vorgänger. SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 75

Fotos Thomas Buchwalder, Herve Le Cunff (2)

Nissan Note



Tanja Bachmann und Band TinkaBelle, 32: On her Way Ford Tourneo Custom Motoren 100 bis 155 PS 0–100 km/h k. A. Spitze 157 km/h Verkauf ab sofort Preis ab CHF 38 772.– Unser Urteil Der Personentransporter hat Platz für bis zu 9 Personen. Trotz den grossen Dimensionen fühlt sich der Tourneo Custom zum Fahren fast wie ein Van an.

Beruf Sängerin Erstes Auto «Ein Mini Cooper. Das Coole an dem Auto war, dass er sich wie ein Gokart fuhr, was mir persönlich viel Spass machte.» Viel Spass würde der Sängerin auch ein Ford Mustang Shelby GT 500 Jahrgang 1967 machen. Fährt 20 000 km im Jahr. Das ist nicht so viel, was vielleicht daran liegt, dass sie froh ist, wenn «mich nach den Konzerten jemand nach Hause chauffi ert». Sitzt sie selbst am Steuer, chauffiert». «kann ich immer sehr gut abschalten.

Viele der TinkaBelle-Songs sind während dem Fahren entstanden.» Beim Komponieren lässt sie sich dann höchstens von «Stau oder Leuten, die das Gaspedal nicht finden» aus dem Konzept bringen. Einmal hat sie darüber allerdings auch eine rote Ampel übersehen. Damit das nicht wieder passiert und sie nie mehr eine Busse von 250 Franken fürs Überfahren eines Rotlichts zahlen muss, hat Tanja seither ein Glücks-Schaf mit im Auto.

Tobias Stephan, 29: Kassiert Treffer – aber nur im Auto

Citroën DS3 Cabriolet

Fotos Hervé Le Cunff, Jean Revillard/Rezo

Beruf Eishockey-Torhüter Erstes Auto Ein Toyota Corolla Sport, «das erste Auto ist immer etwas Spezielles, ich war sehr stolz darauf». Eine richtige Autoliebe hat sich aber nicht entwickelt. «Ein Auto ist für mich lediglich ein Gebrauchsgegenstand. Komfort, Tempomat, eine gute Musikanlage und ein Navigationssystem sind mir dabei wichtig, ein Traumauto in dem Sinn habe ich aber nicht.» Fährt 20 000 bis 25 000 km, «meistens die Strecke von Genf nach Zürich. Unter der Woche in der Stadt Genf verzichte ich aufs Auto und fahre Velo oder Tram.» Vielleicht liegt es daran, dass der Servette-Torhüter in seinem Beruf zwar fast alles hält, im Alltagsverkehr aber immer wieder Treffer kassiert: «Meine Bussen sind zwar meistens tief, aber leider gross in der Anzahl. Meist handelt es sich um Parkbussen in der Stadt.» Aber auch das ist ein Grund: «Mich nerven in der Stadt der Stau und Leute, die an der Ampel beim Wechsel von Rot auf Grün schlafen statt losfahren.»

Motoren 82 bis 155 PS 0–100 km/h 7,4 bis 12,5 s Spitze 173 bis 210 km/h Verkauf ab sofort Preis CHF 21 290.– Unser Urteil Das Design des DS 3 Cabrio überzeugt. Und so dynamisch, wie es aussieht, fährt es. Dank Faltdach eben ein echter Sonnencruiser. SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 77


Philipp Wyss ist stv. Vorsitzender der Geschäftsleitung von Coop und unter anderem verantwortlich für Naturaplan.

HEINER H.SCHMITT/COOP

«Naturaplan ist für Coop ehrliches Engagement»

NATURAPLAN startete bei Coop als Pionierprojekt. Heute ist es ein MARKENWERT von grösster Bedeutung. Philipp Wyss sagt, wie er im Unternehmen gelebt wird und die Zukunft prägt. Herr Wyss, 20 Jahre Naturaplan: Was gibt es daran zu feiern? Mit der Lancierung von Naturaplan vor 20 Jahren ist Coop die Pionierin im Bio-Bereich im Schweizer Detailhandel. Naturaplan ist heute die bedeutendste Eigenmarke von Coop, und sie hat das Image der neuen Coop entscheidend geprägt. Das Jubiläum von Naturaplan steht ebenso für eine 20-jährige Partnerschaft mit Bio Suisse, die entscheidend zu diesem Erfolg beigetragen hat. Zudem bedeuten 20 Jahre Naturaplan 20 Jahre konsequente Aufbau-, Ausbau- und Überzeugungsarbeit. Aber ohne das Vertrauen unserer Kunden in Naturaplan könnten wir heute nicht feiern – ihnen gebührt der grösste Dank. Warum setzt Coop auf Bio? Bio-Produkte mit der Knospe von Bio Suisse verwirklichen das Ideal eines nachhaltigen Lebensstils. Nachhaltigkeit umfasst dabei ökologische, soziale und ökonomische Aspekte. Neben den strengen ökologischen und Tierhaltungsrichtlinien umfassen die Anforderungen der Knospe auch soziale Mindeststandards und Richtlinien für einen fairen Handel. Nur wenn auf allen Produktionsstufen vom Bauer bis zum Detailhändler ein angemessener Erlös erzielt wird, können Bio-Produkte nachhaltig vermarktet werden. War der Erfolg von Bio absehbar? Nein. Die ambitionierten Ziele von Coop im Bio-Bereich wurden zunächst belächelt. Coop brauchte einen langen Atem, um aus Naturaplan das zu machen, was die Marke heute ist. Was waren die grössten Herausforderungen, Bio bei Kunden und Lieferanten zu etablieren? Die Nachfrage war von Anfang an da. Die Herausforderung war primär, gemeinsam mit Bio Suisse eine Schweizer Bio-Produktion in grösserem Stil aufzubauen. Zum Beispiel motivierten wir mit einer Werbekampagne die Schweizer Bauern, ihre Landwirtschaft auf Bio umzustellen. Weil die strengen Anforderungen der Bio Suisse auch für die Verarbeitung gelten, mussten auch die Verarbeiter auf BioProduktion für Naturaplan umstellen. Der Erfolg der Produkte am Markt sprach sich dann jedoch sehr schnell herum. In den letzten zehn Jahren ging es vor allem darum, neue Zielgruppen an Bio heranzuführen. Dies erreichten wir durch ein grosses, attraktives Sortiment, qualitativ und kulinarisch immer hochwertigere Produkte sowie Aufklärungs-


PUBLIREPORTAGE

und Informationskampagnen. Gab es am Anfang coopintern auch kritische Stimmen? Sicher, zum Beispiel im Einkauf oder im Marketing. Wie ist man damit umgegangen? Wir führten von Anfang an mit den Mitarbeitenden regelmässig Informations- und Motivationsveranstaltungen durch, um das Verständnis für Bio und die Entwicklung von nachhaltigen Produkten zu fördern. Ausserdem erhalten viele Mitarbeiter jedes Jahr konkrete Ziele zur Förderung von Nachhal-

«Die Partnerschaft mit Bio Suisse hat entscheidend zum Erfolg beigetragen» tigkeit im Sortiment und Unternehmen. Dies führte dazu, dass heute das Engagement für Nachhaltigkeit aus der Unternehmenskultur von Coop nicht mehr wegzudenken ist. Stand es bei Coop je zur Debatte, das Bio-Engagement aufzugeben? Nein, im Gegenteil. Denn schon in den ersten Jahren konnten beachtliche Erfolge verzeichnet werden. Von Anfang an verzeichneten wir Jahr für Jahr eine Nachfragezunahme, weshalb es nie zur Debatte stand, das Bio-Engagement zu verringern oder sogar aufzugeben.

Zur Person Philipp Wyss ist bei Coop stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsleitung und Leiter Direktion Marketing/Beschaffung Bei Coop seit 1997, seit 2009 Mitglied der Geschäftsleitung Werdegang gelernter Kaufmann und Metzger, entwickelte u. a. die Linien Betty Bossi, Fine Food, Weight Watchers, Free From, Pro Montagna, Slow Food und Naturafarm Familie verheiratet, 3 Kinder Hobbys Skifahren, Joggen, Kochen.

Sind Bio-Produkte profitabler als normale Produkte? Nein, wir berechnen auf Bio-Produkte dieselbe Marge wie auf konventionelle Produkte. Nach welchen Kriterien stellen Sie Ihr Bio-Sortiment zusammen? Ziel ist es, in allen Bereichen jeweils auch eine Bio-Alternative anzubieten. Dies haben wir mit unseren mehr als 1600 Naturaplan-Produkten heute weitgehend erreicht. Aktuell sind wir dabei, das Sortiment an regionalen Bio-Produkten weiter stark auszubauen. Und ein weiterer Fokus liegt auf Genussprodukten, welche höchste sensorische Ansprüche erfüllen müssen – zum Beispiel der heissgeräucherte Lachs mit Honig, Kirschstängeli oder die beliebten Stängel-Glacés. Wie oft wird das Sortiment gewechselt? Naturaplan-Produkte, welche nicht erfolgreich sind, werden durch andere NaturaplanProdukte ersetzt. Wir bringen jedes Jahr zwischen 60 und 100 Bio-Neuheiten ins Regal. Was sind die Bio-Renner bei Coop? Milch, Eier, Bananen, Hackfleisch oder einzelne Brote und Gipfeli von Naturaplan. Welches ist das innovativste Produkt? Wir sind stolz, dass wir weltweit die ersten BioSushi im Naturaplan-Sortiment hatten. Jüngste Innovationen sind Zweifel-Chips oder GalaKäse, welche wir zum Naturaplan-Jubiläum als Co-Branding-Produkte lancieren. Haben Sie auch schon Bio-Produkte abgelehnt? Unter Naturaplan werden Bio-Produkte mit der Knospe von Bio Suisse geführt. Die BioSuisse-Richtlinien gehören weltweit zu den strengsten Bio-Richtlinien und heben sich von den Bio-Anforderungen des Bundes und der EU deutlich ab. Da die Knospe-Richtlinien im Gegensatz zu den gesetzlichen Anforderungen an Bio-Produkte auch bei der Verarbeitung sehr streng sind und auch für Importprodukte die Knospe-Richtlinien gelten, gibt es immer wieder Produkte, welche wir unter Naturaplan nicht realisieren können, so zum Beispiel «Gummibärli». Wir sind übrigens der einzige Detailhändler, der auch bei Bio-Produkten aus dem Ausland konsequent die Knospe der Bio Suisse verlangt. Wo kann das Segment Bio noch wachsen? Im Bereich Süsswaren und Erfrischungsgetränke ist der Bio-Anteil noch unterdurchschnittlich. Hier spielen Markenartikel eine grosse Rolle. Wir sind aber überzeugt, dass Bio in allen Bereichen noch zulegen kann. In der Schweiz gibt es heute noch zu wenig BioPouletfleisch, Bio-Honig oder Bio-Aprikosen. Im Detailhandel herrscht ein heftiger Preiskampf. Wie verhindern Sie, dass dieser auf Bio-Produkte übergreift? Der Preis von Bio-Artikeln wird wie bei allen anderen Produkten von Angebot und Nachfrage bestimmt. Produkte, bei denen das An-

gebot knapp ist, kosten daher auch mehr. Wie heben sich die Marketingmassnahmen für Bio-Produkte von jenen des «normalen» Angebots ab? Da Naturaplan für Coop von zentraler Bedeutung ist, wird gemessen am Umsatz sehr viel in Förderungs- und Marketingmassnahmen investiert. Wir legen speziell Wert darauf, dass diese authentisch sind und zu Bio passen. Wie hat das Bio-Engagement die Unternehmenskultur von Coop geprägt? Naturaplan ist kein Marketing-Produkt. Es ist ein ehrliches Engagement für einen nachhaltigen Konsum. Mit Naturaplan und den anderen Nachhaltigkeits-Eigenmarken wie Oecoplan, Naturaline oder Pro Montagna hat Coop eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt. Diese umfasst auch betriebliche Bereiche wie unserere Liegenschaften und die Logistik. So werden alle neuen Verkaufsstellen nach Minergie-Standard gebaut, möglichst alle Warentransporte über 90 Kilometer werden auf die Bahn verlagert. Coop will bis 2023 CO2-neutral sein wird. Resultat: Coop wurde von der Ratingagentur oekom-research 2011 als mit Abstand nachhaltigstes Detailhandelsunternehmen der Welt bewertet.

20 Jahre n Coop Naturapla

Engagement bringt Innovation Starke Partnerschaft. Seit der Lancierung von Naturaplan pflegt Coop eine enge Partnerschaft mit Bio Suisse. Diese ist ganz wichtig ist, denn sie regt unter anderem eine Vielzahl von unterschiedlichsten Forschungsprojekten im Bio-Bereich am Forschungsinstitut für Biologischen Landbau (FiBL) an. Ziel von Coop war und ist heute noch, Bio in der Schweiz zum Durchbruch zu verhelfen.


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Notabene Chris von Rohr

Foto Daniel Rihs

I

Die Krippewelle

ch bin in einer Zeit aufgewachsen, wo fast alles dem Wirtschaftswachstum und der Arbeit unterworfen wurde. Der Zweite Weltkrieg war gerade mal sechs Jahre vorbei, die Geschäftigkeit meiner Eltern prägend. Sie waren meist weg und selbst daheim oft gestresst und in Gedanken woanders – verständlich aus heutiger Sicht. Anno dazumal bekundete ich Mühe damit. Im Kleinkindalter betreute mich meist eine Art Nanny. Sie war nicht zu beneiden, da sie Frust, Wut und Trauer über die Absenz meiner Eltern zu spüren bekam. Wenn ich sie heute treffe, sprechen wir darüber: «Sali, Elsi, wie wars damals?» – «Ach, Chris, hör auf, du hast mich ständig mit Steinen beworfen!» Heute können wir darüber lachen, damals wars bitterer und bedrohlicher Trübsinn. Vom Kinderhort, wo ich dann und wann zwischenparkiert wurde, will ich gar nicht sprechen. Viele werden meinen, heute sei alles besser geworden, aber Fremdbetreuung bleibt, was es ist: eine Betreuung durch Fremde, fernab der Liebsten. Wer als Krippengänger den Oberengel, die absolute Krippenherzkraft erwischt, kann glücklich sein und hoffen, sie möge als Vize-Mutter mehr als eine Praktikumslänge die Segel halten. Die elterliche Nähe und Schmusepausen kann sie trotzdem nicht bieten. Obwohl – ich wohne in unmittelbarer Nähe einer Krippe und erlebe auch unschöne Mutter-Kind-Szenen. Kürzlich schleifte eine überforderte Mutter ihr Kind buchstäblich an den Haaren zur Krippe, dazu wurde noch auf das kleine weinende Bündel eingeschlagen. Es tat mir selbst körperlich weh. Wie weit können Menschen bloss getrieben werden? In ihren Augen sah ich nur Leere und Gefühlskälte, als ich dazwischenging. Meine Freundin arbeitet in einer Krippe und erzählt Geschichten, die mir die Nackenhaare aufstellen. Mütter, die tapfer unser viel gepriesenes Wachstum un-

Auch ich musste lernen: Auf meinem Lebensweg kann und muss ich nicht alles gleichzeitig haben terstützen, freiwillig oder nicht, sind oft derart am Anschlag, dass sie ihren Nachwuchs lieblos und verstimmt wie ein Stück Materie abgeben. Wen wunderts, dass dann gewisse Kinder den Tag durchweinen oder herumwüten? Andere Eltern plagt das Gewissen, wenn sie ihr Kind alle paar Stunden von da nach dort zügeln. Abends stellen sie dann fest, wie die Jungmannschaft unter Strom steht und völlig hinüber ist. Klar gibt es Kinder, die in Krippen ein besseres, sozialeres Leben führen als daheim, wo die elektronische Grossmutter hütet. Wie immer macht auch hier die Dosis das Gift – und die Art und Weise, wie etwas (vor)gelebt wird. Viele Betreuungsplätze werden mit Einsatz und Herzblut geführt. Wer jedoch zu viel abschiebt und die Kids der Obhut anderer überlässt, deren Nähe das Kind vielleicht gar nicht will, muss mit Ablehnung und Rebellion rechnen. Sie Anwältin, er Architekt, die ihre Kinder fünf Tage die Woche weggeben. Weil sie alles aufs Mal wollen im Leben. Oder die von ihrem Mackergatten verlassene Balkanfrau, die arbeiten gehen

muss. Und dann die Dozentenheinis, die ihren Lebtag nichts anderes als Schulstuben und Hochschulsäle gesehen haben. Was verstehen sie vom wahren Leben und was da so läuft? Von ihnen lasse ich mir rein gar nichts vorschreiben. Langsam tröpfeln Studien herein, die nicht nur von volkswirtschaftlicher Wertschöpfung und Ausbildungs-Amortisation schwärmen. Sie beklagen zu viele einseitige Argumente von Wirtschaft und linken Kreisen, die Krippen verherrlichen, ohne auf negative Aspekte wie vermehrte Aggressivität hinzuweisen. Wichtige Bedürfnisse der Kinder bleiben auf der Stecke. Was das fürs spätere Leben und die Gesellschaft bedeutet, werden wir erst in Zukunft genauer wissen. Auch hier dürfen wir die Kehrseite der Medaille nicht einfach ausblenden. Die Abschiebungskultur wird ihren Preis haben, das ist sicher. Auch ich musste lernen: Auf meinem Lebensweg kann und muss ich nicht alles gleichzeitig haben. Es wäre das Gegenteil von Emanzipation. Eins ums andere machen und das dafür gut, war schon immer mein Credo. Meinem Kind will ich Rücksicht, Freude, Fürsorge, Liebe und Gemeinschaftssinn vorleben. Dies nur der Mutter, der Krippe oder dem Staat zu überlassen, wäre ein Paradoxon und kommt für mich nicht infrage. Meine Tochter dankt es mir. Die Realität im Alltagsgeschäft ist jedoch sicher nicht mit chronischem Sonnenschein geflutet. Es gibt schlaflose Nächte, nervige Momente und grenzwertige Tage. Mein Nervenkostüm wird getestet und meine Bodenhaftung auch, aber mein Kind ist es wert, und meinem Ego schadet es nicht. Die Worte meiner eigenen Mutter auf ihrem Sterbebett sind unvergessen und verfolgen mich noch heute: «Mein Sohn, verzeih, dass ich so wenig Zeit für dich hatte.» ----------

Chris von Rohr, 61, Musiker, Produzent und Autor SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 81



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TOP TEN Hair & Make-up Angela Kaeser mit Produkten von Kervin Murphy. Model Helen H @ Option Models

der Woche

Minimale Eleganz Das neue Weiss steht für starke Frauen: Die Schnitte sind puristisch, minimalistisch und fallen doch durch ihre feminine Optik auf. Trotzdem unterscheiden sich die Interpretationen der Designer klar voneinander: Volants bei Chloé geben dem Look einen zarten Twist, die asiatischen Designer wie Yohji Yamamoto und Alexander Wang zeigten sportliche Lässigkeit, Valentino setzt auf den klassischen, etwas braven Look mit hochgeschlossenen Blusen. Die Bluse gilt ohnehin als Key-Piece des Sommers: Kombiniert mit Bleistift-Jupe oder Blazer zum Büro-Outfit, getragen zur Skinny Jeans in transparenter Optik ist sie ein starkes Mode-Statement. REDAKTION NINA LIENHARD FOTOS GERI BORN STYLING PATRIZIA SCHEIDEGGER

Bauchfrei Top American Apparel CHF 40.–, Blazer und Hose, Marella, Schild CHF 449.90, 149.90


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zugeknöpft Bluse, Karen Millen, Globus chf 220.–, Blazer, Theory, Grieder chf 450.–, Shorts Mango chf 44.95, Ringe H&M chf 7.90 Asymmetrisch Bluse, Viktor & Rolf, Fidelio chf 598.–, Hose, Sandro, Globus chf 329.–, Armband und Ringe, H&M chf 19.90, 7.90, Stuhl Tulipe, Fly, www.fly.ch chf 25.–

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Verträumt Kette H&M chf 14.90, Top mit Volants, Chloé, Vestibule chf 490.–, Jeans Avant Première, Manor chf 39.90, Gürtel H&M chf 7.90 sinnlich Shirt Calida chf 44.90, BH, Triumph, Coop City chf 54.90, Lederjupe American Apparel chf 175.–, Gurt H&M chf 12.90, Couvert-Clutch, Acne, Fidelio chf 298.–


Schneeweisse Looks für den Modesommer

Rockig Rippshirt Calida CHF 39.90, Bikerjacke Hugo CHF 649.–, Rock, Viktor & Rolf, Fidelio CHF 1100.–, Sneakers, Nike, Sports Lab CHF 159.90 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 85


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LAUFSTEG

DOCKING-STATIONEN

Starker Sound für Smartphones

Seit dem Siegeszug des iPhones verwalten viele ihre gesamte Musikbibliothek auf dem Smartphone. Wer zu Hause seine Lieblingssongs ohne Kopfhörer geniessen will, schafft sich eine Dockingstation an und macht so aus seinem Handy eine kompakte Stereoanlage. Die Auswahl ist riesig und reicht vom günstigen Dock bis hin zur Hi-Fi-Minianlage. Natürlich gibt es auch Geräte für Android-

Leistungsfähig Das Bose SoundDock lll sorgt trotz kompakter Masse für raumfüllenden Klang, www.bose.ch. CHF 329.–

Happy Birthday

und Windows-Smartphones. Diese lassen sich zwar nur bei wenigen Stationen via Steckplatz andocken und gleichzeitig aufladen, können aber Musik via Bluetooth drahtlos übertragen. So verschieden die Geschmäcker bei der Musik sind, so unterscheiden sich auch die Designs der Dockingstationen: Von schlicht bis extravagant ist für jeden Geschmack das passende Modell dabei. STEPHAN GUBLER

Edel Der Verstärker der Marantz Consolette ist in einem Alu-Gehäuse und der Lautsprecher mit Walnussholz, www.marantz.ch. CHF 1250.–

Begonnen hat alles 1922, als Alice Kriemler-Schoch ihre Schürzenmanufaktur an der Felsenstrasse 40 in St. Gallen gründete. 90 Jahre und drei Generationen später feiert ihr Enkel Albert Kriemler mit Akris den Geburtstag auf dem Laufsteg in Paris und beeindruckt einmal mehr die internationale Modeelite. Sozusagen als Geschenk gabs 90 Looks. Vom Markenzeichen des Hauses (exakt geschneiderte, stromlinienförmige Silouetten) bis zu erfrischender Transparenz. Schön, dass es dieses Stück Schweizer Geschichte auch zum Nachblättern gibt («Akris 1922 bis 2012», Assouline Verlag). Wir gratulieren zu so viel Kreativität und Durchhaltevermögen!

Vielseitig Pure Contour 100Di mit Digital-, UKW- und Internet-RadioEmpfänger, www.pure.com/ch. CHF 235.–

Individuell BeoPlay A8 gibt es in Schwarz oder Weiss, www.beoplay.com. CHF 1399.– 86 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

Zeitlos Das Mono-Block-Design des Philips Docking Tower DCM3155 fügt sich überall ein, www.philips.ch. CHF 299.–

Beatrice Schönhaus, Redaktorin SI Shopping, gratuliert Albert Kriemler zum Jubiläum.

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Geri Born, Imaxtree, HO

90 Jahre jung Das Schweizer Label Akris feierte mit der Frühling/SommerKollektion sein Jubiläum mit einer grossen Portion Frische.


Highlights von Benci Brothers

Femme fatale Plateau-Pumps aus Lackleder gibts auch in Grün. CHF 298.–

Edles Ambiente Im 52 Quadratmeter grossen Store an der Rämistrasse 5 in Zürich probiert man in einem Interieur aus massiver Eiche und Leder edle Schuhe an. Tel. 043 817 98 88.

Lady in Black Elegante Peep-Toes aus Veloursleder. CHF 298.–

BENCI BROTHERS, ZÜRICH

Schuhe aus Leidenschaft Als ehemaliger Mitinhaber und Kollektionsverantwortlicher von Navyboot trug Flaviano Bencivenga massgeblich zum Erfolg des Schweizer Labels bei. Unter dem Namen Benci Brothers setzt er jetzt auf klassische Qualitässchuhe. «Schuhe sind seit zwanzig Jahren meine Leidenschaft. Wir entwickeln den Grossteil der Kollektion selbst», meint er enthusiastisch. Ausser der Herrenschuhlinie Swiss Made werden alle Schuhe in Italien produziert. Feinste Materialien, hohe Verarbeitungsqualität und zeitloser Style zeichnen die Produkte aus. Herzstück ist die Linie Good-

Der Herr geht flanieren In Italien rahmengenähte Budapester für ihn. CHF 680.–

year Welted. Die rahmengenähten Herrenschuhe werden in bis zu 150 Arbeitsschritten von Hand in Italien angefertigt. Am besten besucht man den ersten Flagship-Store an der Rämistrasse 5 in Zürich – nur einen Steinwurf vom Bellevue entfernt. URSULA BORER ----------

Jungs auf der Piste Desert-Boots für ihn, hergestellt in der Schweiz. CHF 319.–

Öffnungszeiten Mo–Fr 10–19 Uhr, Sa 10–18 Uhr, www.bencibrothers.com

Weitere Shops im Shopping-Guide www.schweizer-illustrierte.ch UHREN-TRENDS

© Fotostudio Schweizer Illustrierte HO

HigtechTicker

Robust G-Shock GB6900 AA lässt sich via Bluetooth mit iPhones verbinden, www.casiowatch.ch. CHF 298.–

Glamourös Sonys Smart Watch mit AndroidSmartphone-Funktionen, www.sonymobile.com. CHF 398.–

Nach Smartphones und -TVs sind SmartUhren im Anzug. Beim eleganten NotrufModell des schweizerischen Jungunternehmens Limmex ist ein Mobiltelefon mit Lautsprecher und Mikrofon eingebaut. Dank Bluetooth-Verbindung mit dem iPhone zeigt Casios G-Shock Anrufe und E-Mails an und hilft bei der Handy-Ortung. Besitzer von Elegant Notruf-Uhr Android-Handys können über Sonys Smart Elegance 01 von Limmex Watch auf SMS, E-Mails, Social-Mediamit dreizehn SwarovskiKristallen, www.limmex.com. Neuigkeiten, Anrufe und die Musikbibliothek des Smartphones zugreifen. SG CHF 895.–

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OBJEKT DER BEGIERDE

Auf die Plätze, fertig – los! Adidas nutzt den anstehenden Saisonstart der Laufsaison und präsentiert mit dem Energy Boost (dt. Energie-Anstieg) ein neues Dämpfsystem für Runningschuhe. Gemeinsam mit dem Chemiekonzern BASF entwickelte Adidas einen neuen Fertigungsprozess für TPU-Granulat (thermoplastisches Polyurethan). Das Granulat wird zuerst gesprengt und in winzige Kapseln zerlegt. 2500 dieser Kapseln ergeben dann verdichtet die Zwischensohle des Energy Boost. Diese sorgt dafür, dass die Energie, die man bei jedem Schritt abgibt, nicht verloren geht: Die neuen Dämpfungselemente der Zwischensohle speichern die abgegebene Energie und geben sie beim Laufen zurück. NINA LIENHARD

Kleine Laufhelfer Der Adidas Energy Boost ist ab sofort im Sport-Fachhandel erhältlich, www.adidas.com/boost. CHF 230.–

ONLINE-TIPP

www.madeleinesommerfeld.de Sinnlich weich, körperbetont, elastisch und gut genäht sollten sie sein, die Basic-T-Shirts von Sommerfeld. Das war das Konzept für die Marke, die Madeleine Sommerfeld 2006 gründete. Ein Feldforschungs-Test ergibt: Briefing erfüllt! Tolle Shirts, zu haben in zehn verschiedenen Farben. Und neu auch online zu haben, zu einem sehr erschwinglichen

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Preis, ca. 130 Franken pro Stück. Es sind Basics, die man am liebsten in allen Farben besitzen würde. So eine Art Wohlfühlteile zum Wohnen drin, humorvoll ausgedrückt. Infos über info@rd-fm.com. BS Mehr Online-Tipps www.schweizer-illustrierte.ch

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Geri Born, Styling Stilllife Nina Lienhard, HO

Neuer EnergieKick


Sichere Investition Wer lieber in wirkliche Goldbarren, investiert muss tief in die Tasche greifen. 1 kg ca. CHF 50 000.–

Repariert mit Kirschblüten Sensai Ultimate The Cream von Kanebo. 40 ml CHF 923.–

Zellerneuerung dank GoldOrchidee Guerlain Orchidée Impériale The Cream. 50 ml CHF 538.–

Nährt mit Shea-Butter Lancaster Suractif Fill & Perfect Rich Day Cream. 50 ml CHF 117.–

Regeneriert mit weisser Iris Tagespflege Lancôme Absolue Premium ßx. 50ml CHF 227.–

Beruhigt mit Bambus Estée Lauder Revitalizing Supreme Global Anti-Aging Eye Balm. 15 ml CHF 78.–

LUXUS-BEAUTY

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Paul Seewer, Tilllate

Echte Goldstücke

Wer sein Geld sicher anlegen will, investiert in Gold. Wer seiner Haut etwas Gutes tun will, setzt auf Luxus-Beauty. Geschundene Winterhaut braucht jetzt eine Portion ExtraPflege, um wieder frühlingsfrisch zu werden. Bei Guerlain setzt man auf die neue Star-Orchidee Gold Orchid. Sie soll die Zellerneuerung anregen. Mit Sensai Ultimate The Cream greift die japanische Marke Kanebo auf die Wirkung von Kirschblüten zurück, um den Reparaturprozess aller Zellfunktionen anzukurbeln. Lancaster nährt trockene Haut ausreichend mit einer besonders reichhaltigen Anti-Aging-Pfle-

ge mit Shea-Butter (Suractif Fill & Perfect AntiWrinkle Rich Day Cream). Um müde Augen wieder zum Strahlen zu bringen, gibt es bei Estée Lauder neu einen Extrakt aus den Blättern des schwarzen Bambus (Revitalizing Supreme Global Anti-Aging Eye Balm). Bei Payot setzt man auf einen nährenden Lipidkomplex aus Traubenkern-, Avocado- und Karité-Öl (Aox Riche). Um den Regenerationsprozess anzukurbeln, verwendet man bei Lancôme weisse Iris, die bereits 3000 v. Chr. im Mittelmeerraum als kostbare Ingredienz gehandelt wurde.

Nährt mit Traubenkern-Öl Verjüngungspflege Aox Riche von Payot. 50 ml CHF 250.–

STAR-GEFLÜSTER

Botschafterin

Lange war es still um die Miss Schweiz 2001. Als Markenbotschafterin für die Schweizer Kosmetikfirma Gerda Spillmann strahlt uns Jennifer Ann Gerber, 30, jetzt wieder regelmässig an. UB

URSULA BORER

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KOLUMNE Alexandra Kruse, 33, Stylistin, glaubt daran, dass Träume wahr werden.

STYLING-TIPP

Femmes fatales im Farbrausch

Schneewittchen kommt als unsterbliche Märchenschönheit nie aus der Mode. Wohl aber variiert ihr berühmt-berüchtigtes Lippenrot oft etwas in Farbe und Textur. So auch dieses Jahr, wie gesehen an den internationalen Fashionshows Frühling/Sommer. Die Rottöne wurden mit einem Hauch Kirsche versetzt (etwa bei Jason Wu) oder strahlten mit einer Korallen-Nuance mit dem Scheinwerferlicht um die Wette, wie etwa bei Loewe.

Make-up-Artistin Pat McGrath liess sich hier inspirieren von Gala, Salvador Dalís Frau und Muse, die wohl exzentrische Kirschtöne geliebt hat. Bei Paul Smith präsentierte Make-up-Artist Petros Petrohilos die korallenen Farben in matter Textur. Und: Die Laufsteg-Trends gibts bereits zum Kaufen. Unser Highlight dabei: das Korallenrot Rouge Allure Velvet in La Favorite Nr. 43 von Chanel mit Matt-Glanz. KRISTINA KÖHLER

Produktetipps

Flüssige Koralle Vernis in Love in Peach Melodie Nr. 134B, Lancôme. Ca. CHF 25.– 90 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

Korallenglanz Rouge Eclat in Juicy Clementine Nr. 09 von Clarins. Ca. CHF 37.–

Samteff ekt Samteffekt Rouge Allure Velvet in La Favorite Nr. 43 von Chanel. CHF 48.–

Glauben Sie mir, jetzt dauert es nicht mehr lange. Das Schlimmste liegt bereits hinter uns. Sogar die Skiferien und die Grippewelle sind vorbei (bei dieser Gelegenheit: gute Besserung an alle Noch-Schniefnasen!). Besonders mutige Schneeglöckchen und Krokusse erheben mutig die Köpfe, so als wollten sie sagen: «Bald geht es los!» Die Tage sind schon deutlich länger, die meisten Zeitgenossen wieder friedlich. Es gibt sogar Orte, an denen ist schon Frühling! Abgesehen natürlich von den Fashionweeks in Paris und Mailand – da tragen alle auch bei starken Schneestürmen Miniröcke in Regenbogenfarben! Da ich antizyklisches Verhalten bevorzuge, habe ich mich für ein paar Tage London entschieden. Gut, ich gebe zu – ich habe geträumt, ich hätte Victoria Beckham gesehen, und das Ganze als ein deutliches Zeichen interpretiert. Immerhin ist sie mit ihrer Bande zurück in ihrer Heimat, sie wurde angeblich sogar schon beim «Fish and Chips»-Essen gesichtet. Na ja, gekauft hat sie die köstliche Fettbombe, gegessen wohl kaum. In London jedenfalls schien die Sonne bereits – die Vögel zwitscherten fröhlich, die arbeitende Bevölkerung sass in der Sonne, und niemand trug Strumpfhosen. Ausser mir. Ich traf mich mit meiner Lieblings-London-Freundin in South Kensington. Im schicken Café Aubaine, das französische Küche serviert. Die Kellner spazieren mit unfassbar beladenen Patisserie-Platten an einem vorbei, servieren Champagner à discrétion, und man kann durch die riesigen Fenster das bunte Leben auf der Strasse genauestens beobachten. Dass es wirklich Frühling ist, war mir erst klar, als Victoria in ihrem Range Rover vorbeidüste. Vergessen Sie nicht, an Ihre Träume zu glauben! Und kaufen Sie sich zur Erinnerung einen Strauss Tulpen!

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Paul Seewer, Geri Born (Porträt), Imaxtree

Schön stark Schneewittchen verführt noch immer: backstage bei Jason Wu, Frühling/ Sommer.

Viva Victoria!


© Fotostudio Schweizer Illustrierte Paul Seewer, Geri Born (Porträt), Imaxtree



Check-up FFT I R BETstkrebs Bru

Mit 10 000 Messungen pro Probe erstellt Artidis einen nanomechanischen Fingerabdruck des Brustkrebses.

Diagnostische Revolution Nur drei Stunden benötigt ein von Basler Forschern entwickeltes Gerät für die Diagnose von Brusttumoren. Die Technik basiert auf der Rasterkraftmikroskopie und zeigt auch das Potenzial für Metastasen. TEXT VERENA THURNER

Foto Evi Bieler, Marija Plodinec, Roderick Lim; Artwork: Martin Oeggerli / Micronaut 2012

D

ie Zeit zwischen Biopsie und Diagnose ist für Frauen mit Verdacht auf Brustkrebs eine emotionale Berg-undTal-Fahrt. Was, wenn der Tumor bösartig ist? Wird die Brust entstellt, ist gar eine Amputation nötig? Dazwischen die leise Hoffnung, dass die Geschwulst sich als harmlos erweist. Jährlich durchleben rund 5500 Frauen in der Schweiz dieses tagelange quälende Warten. Dem Team um Prof. Dr. Roderick Lim vom Biozentrum und Swiss Nanoscience Institute der Universität Basel ist es zusammen mit Dr. med. Marko Loparic und Dr. Marija Plodinec gelungen, einen Fingerabdruck für Brustkrebs zu erstellen. Die Technik dafür basiert auf der Rasterkraftmikroskopie. Dabei tastet das Diagnose-Tool Artidis (Automated and Reliable Tissue Diagnostics) mit der nur wenige Nanometer langen Spitze des Rasterkraftmikroskops das Gewebe der Biopsie ab. Mit 10 000 Messungen pro Probe liefert Artidis einen nanomechanischen Fingerabdruck des Tumors. «Das Resultat liegt innerhalb von drei Stunden vor», erklärt Prof. Lim. Bei der herkömmlichen Untersuchung dauert es Tage, bis das Resultat bekannt ist. Bei der Auswertung von hundert Biopsien zeigte sich den Wissenschaftern, dass

sich die Profile von bösartigen und gutartigen Tumoren sowie von gesundem Gewebe voneinander unterscheiden. Die Forscher konnten aber nicht nur gutartige von bösartigen Tumoren unterscheiden, die Untersuchungen gaben auch Aufschluss über das Potenzial des Karzinoms für Metastasen. Bei bösartigem Gewebe fanden sie weiche Zellen, die sich durch ihre Struktur leichter in das umliegende Gewebe ausbreiten können. Ein Meilenstein in der Diagnostik, denn die Kenntnis darüber, ob das Karzinom bereits Metastasen gebildet hat, entscheidet nicht selten über Leben oder Tod. Wie geht es weiter? Prof. Lim: «Zurzeit entwickeln wir Demo-Geräte. Das erste ist in der Augenklinik des Unispitals Basel zur Abklärung von Netzhaut-Erkrankungen im Einsatz.» Nächstes Ziel ist der Start vorklinischer Studien Ende 2013, zusammen mit der Firma Nanosurf. Lim betont, dass Artidis nicht nur auf Brustkrebs fokussiert ist. Neben Brustgewebe können damit verschiedene Gewebearten wie Knorpel, Haut, Retina, Blutgefässe oder Blasengewebe untersucht werden. Das Tool hat das Potenzial, Krankheiten bereits in der Entstehungsphase zu erkennen. www.nature.com/ naturenanotechnology

Dosierung vermindern

Silver Spring Die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA hat die Dosierungsvorschriften für das Schlafmittel mit dem Inhaltstoff Zolpidem geändert: Frauen sollen künftig nur noch 5 mg statt 10 mg einnehmen. Das vermeide mögliche Autounfälle. www.fda.gov

Sport für fitte Gelenke

Zürich Bei Gelenkschmerzen sollte man sich schonen – ein Irrglaube! Das Gegenteil ist der Fall: Bewegung ist das Erfolgsrezept für die allermeisten Rheumaschmerzen. Die Rheumaliga Schweiz bietet neu ein Tool an, das zu Bewegung animiert. www.mein-sport.ch

Rehabilitation nach Krebs

Bern Sie ist nicht nur nach Unfällen wichtig: Auch nach einer Akutbehandlung einer Krebserkrankung ist eine Rehabilitationsphase notwendig. Die Krebsliga bietet darum neu fünfzehn Seminare zur Rehabilitation für Betroffene und Angehörige an. www.krebsliga.ch

TIPP Beim

Skifahren gestürzt? Machen Sie einen UMSCHLAG mit einem Arnika-Aufguss. Die Blüten helfen bei Prellungen.

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check-up neue studien

Bewegung wirkt ebenso gut w Schon die alten Römer wussten: «Mens sana in corpore sano» – in einem gesunden Körper steckt auch ein gesunder geist. Doch erst seit Kurzem werden die psychischen Wirkungen von körperlicher Aktivität wissenschaftlich untersucht. Die Ergebnisse sind aufschlussreich. TexT dr. med. samuel stutz

B

ewegung ist gesund. Zu wenig Be­ wegung macht krank. Mittlerwei­ le weiss das jedes Kind und jeder Senior. Deshalb gibt es den Bewegungskindergarten und das Altersturnen. Bewegung und Sport schützen Herz und Kreislauf, beugen Übergewicht und Diabetes vor, stärken Muskeln und Knochen. Dieser Nutzen ist allseits anerkannt. Doch Be­ wegung kann noch viel mehr, vor allem im Hinblick auf die Psyche. Diese Wirkung wur­ de lange unterschätzt, und das in einer Zeit, in der quer durch alle Bevölkerungsschichten bis zu einem Drittel der Menschen im Laufe ihres Lebens eine Depression erleiden oder in ein Burnout fallen. Bewegung ist auch ein hochwirksames Antidepressivum, das gleich gut wirkt wie die bekannten antidepressiv wirkenden Medika­ mente. Das belegt eine neue Studie bei hun­ dert Patienten mit koronarer Herzkrankheit und Anzeichen einer Depression. Die Patien­ ten wurden in drei Gruppen eingeteilt. Die erste Gruppe absolvierte vier Monate lang ein Bewegungstraining bestehend aus drei ein­ heiten pro Woche. Die Patienten der zweiten Gruppe wurden im gleichen Zeitraum mit ei­ nem bekannten Antidepressivum behandelt. Und die dritte Gruppe erhielt ein Placebo.

nach abschluss der untersuchung war in allen drei Gruppen eine Verbesserung der Depressions­Symptome zu erkennen, allerdings in unterschiedlichem Ausmass. Am deutlichsten war die Verbesserung in der Gruppe, die ein Bewegungstraining absol­ vierte, sowie bei den Patienten, die mit einem Antidepressivum behandelt wurden. Inte­ ressant dabei: Der Unterschied zwischen der Trainings­ und Medikamentengruppe war nicht signifikant. Im Klartext: Das Bewe­ gungstraining wirkte gleich gut wie das eta­ blierte Antidepressivum. Am schwächsten war der Fortschritt in der Placebo­Gruppe. es ist bekannt, dass Menschen mit De­ pressionen ein erhöhtes Risiko für Herz­Kreis­ lauf­Krankheiten haben. Umgekehrt sind Depressionen bei Patienten mit Herzleiden häufiger als bei Herzgesunden. Deshalb sollte man alle Herzpatienten gezielt auf Symptome einer Depression untersuchen und Bewegung und Sport im eigentlichen Sinne verordnen, am besten mit Rezept, wie man das bei der Ver­ ordnung eines Medikamentes auch macht. Nach dieser neusten Studie ist regelmässige, wohldosierte Bewegung bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit das Mittel der ersten Wahl gegen Depressionen. neu ist die idee, dass Bewegung und Sport gegen psychische Probleme helfen, nicht. Bereits bei den alten Griechen wurden

so bleiben sie gesund Wer sich täglich bewegt, stärkt Körper – und Geist.

Menschen mit Melancholie angehalten, sich mehr zu bewegen. Doch erst seit Kurzem wer­ den die psychischen Wirkungen von körper­ licher Aktivität wissenschaftlich untersucht. Sehr aufschlussreich ist eine Studie der Duke University in North Carolina (USA). 55 de­ pressive Patienten mussten eine Viertelstunde auf einem Laufband laufen – so schnell sie konnten. Vor und nach dem Versuch wurde mit einem standardisierten Fragebogen die Stimmungslage erfasst. Das erstaunliche Re­ sultat: Die Depressions­Symptome reduzier­

Eine herausragende Bedeutung erlangten in den letzten Jahren Bewegung und Sport bei Krebspatienten. Darum bietet die Schweizerische Krebsliga Krebssportgruppen an. Der Trainingsablauf wird dabei auf die individuellen Möglichkeiten und Bedürfnisse abgestimmt. Ausdauer, Kraft und Koordination kommen zum Zug. Studien zeigen, dass sich durch systematisches körperliches Training nicht nur die Lebensqualität, sondern auch therapieund krankheitsbedingte Nebenwirkungen positiv beeinflussen lassen. Depressionen und Ängste werden abgebaut. Erste beobachtende Studien lassen zudem die Vermutung zu, dass sowohl das Überleben als auch das Wiederauftreten einer

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Krebserkrankung durch einen körperlich aktiven Lebensstil beeinflusst wird. Mehr noch: Sport wirkt sogar präventiv gegen Krebs. «Ein körperlich aktiver Lebensstil kann das Risiko für bestimmte Krebsformen senken», hält das deutsche Krebsforschungszentrum fest. Die derzeitige Studienlage zeige deutliche Zusammenhänge im Hinblick auf Darm-, postmenopausalen Brust- und Gebärmutterhalskrebs. Hinweise auf eine vor Krebs schützende Wirkung gebe es zudem für Tumore der Lunge, Bauchspeicheldrüse und Prostata. Das Krebsforschungszentrum schätzt, dass sich in Europa rund 14 Prozent aller Krebsfälle bei Männern und 16 Prozent bei Frauen auf körperliche Inaktivität zurückführen lassen.

Foto Getty Images

sport und Krebs


t wie ein Medikament ten sich um 80 Prozent. Unabhängig vom Schweregrad der Depression fühlten sich fast alle Studienteilnehmer nach der Laufeinheit deutlich besser und energiegeladener als zuvor. In anderen Studien liess sich auch die langfristige Wirkung von Sport – vor allem Ausdauertraining – auf Depressionen nachweisen, und zwar in einem Ausmass, das der stimmungsaufhellenden Wirkung von klassischen Antidepressiva ebenbürtig ist. In Sachen Rückfallquote schnitt Sport sogar besser ab. Je mehr Sport, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Depression zurückkehrt. Dasselbe gilt für Angststörungen, die in neuster Zeit ein fast epidemisches Ausmass angenommen haben. Sport ist auch ein sehr effizientes Mittel bei der Prävention und Behandlung eines Burnout. Wichtig: Sport soll Freude bereitet und nicht schon wieder dem Leistungsdenken untergeordnet werden. Das erkennen immer mehr Unternehmen und sogar staatliche Institutionen. Nur ein Beispiel unter Hunderten: Die Stadt Zürich rät ihren Lehrerinnen und Lehrern in ihrer offiziellen Broschüre zu Sport als wichtigem Mittel zur Prävention eines Burnout in der Schule. Die Positivliste lässt sich beliebig verlängern. Auch die Schweizerische Multiple Sklerose Gesellschaft empfiehlt den Betroffenen Sport und Bewegung. «Verschiedene Studien belegen, dass regelmässige sportliche Aktivität bei MS-Betroffenen nicht nur die körperlichen, kognitiven und psychischen Funktionen stärkt, sondern auch die sozialen Kontakte positiv beeinflusst und die Lebensqualität steigert.»

Durch Bewegung der Muskulatur werden Botenstoffe aus der Familie der Zytokine freigesetzt. Zytokine steuern unter anderem das Immunsystem. Einige dieser Botenstoffe wirken entzündungshemmend, andere entzündungsfördernd. Das Gleichgewicht zwischen den unterschiedlich wirkenden Zytokinen ist sehr wichtig. Es lässt sich durch regelmässige Bewegungregulieren:Dieentzündungshemmenden Faktoren des Immunsystems werden angeregt, was bei MS-Betroffenen sogar den Krankheitsverlauf günstig beeinflussen kann. Ausserdem wird die Durchblutung des Gehirns gesteigert. Weitere Botenstoffe, die für die Neubildung, Reparatur und Regeneration von Nervenzellen verantwortlich sind, werden freigesetzt. Die Folgen davon sind eine erhöhte Geschwindigkeit der Informationsverarbeitung, eine gesteigerte Aufmerksamkeit, ein besseres Gedächtnis und eine bessere Grundstimmung. Spezifisch bewirkt Sport bei MS, dass die körperliche Fitness länger erhalten bleibt oder gesteigert wird. Der Umgang mit Symptomen gestaltet sich einfacher, und Körperfunktionen bleiben länger intakt. Sport stärkt das emotionale und soziale Wohlbefinden. «Wir bleiben in Bewegung» lautet das Motto der Schweizerischen Parkinsonvereinigung. Regelmässige, tägliche oder besser mehrmalige tägliche Bewegung gehört zu den wichtigsten Massnahmen bei der Parkinsonkrankheit. Sie verbessert die Mobilität, verhindert Kontrakturen, beugt Thrombosen vor und wirkt wiederum gegen Depressionen, die sich bei von Parkinson Betroffenen früher oder später einstellen.

K CHEC üssen Das mssen Sie wi Zu diesen Ergebnissen kamen neue Studien  Die Symptome einer De-

pression reduzierten sich um 80 Prozent nach 15 Minuten auf dem Laufband.  Je mehr Sport, desto geringer die Wahrscheinlichkeit, dass Depressionen oder Angststörungen zurückkehren.  Sport kann bei von MS-Betroffenen den Krankheitsverlauf günstig beeinflussen.  Tägliche Bewegung ist auch bei Parkinson eine der wichtigsten Massnahmen.


Check-up der fall

Wenn das Ohr einen Infarkt erleidet «Ich habe einen einseitigen Hörsturz erlitten. Verliere ich nun mein Gehör?»

dr. med. andrea Girguis, Fachärztin FMH für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten in Zürich.

Unter einem Hörsturz versteht man eine plötzliche, aus heiterem Himmel auftretende, meist einseitige Hörminderung. Diese kann leichtgradig sein. Es kann aber auch zur Ertaubung kommen. Häufig ist der Hörsturz von einem Ohrensausen und einem Druckgefühl – wie Watte im Ohr – begleitet. Nur in ungefähr 20 Prozent der Fälle kann eine Ursache, etwa eine virale Infektion, ein Trauma, eine gutartige Veränderung entlang dem Hör- oder Gleichgewichtsnerv oder im

Gehirn ausfindig gemacht werden. Häufig steckt aber auch ein banaler Ohrenpfropf oder ein Paukenerguss, das ist eine Flüssigkeitsansammlung im Mittelohr, hinter hörsturzähnlichen Beschwerden. In den restlichen 80 Prozent kann die Ursache, die unter anderem Durchblutungs- und Stoffwechselstörungen oder Stress sein können, nur vermutet werden. Da man davon ausgeht, dass der Hörsturz eine Art Infarkt im Innenohr ist, richtet sich auch die Behandlung danach. Die beinhaltet zum einen durchblutungsfördernde wie auch entzündungshemmende Massnahmen, zum Beispiel eine Medikamentierung mit Cortison. Die Medikamente werden normalerweise als Tablette verschrieben. In speziellen Fällen, etwa bei zuckerkranken Patienten oder Schwangeren, kann jedoch die Verabreichung von Cortison auch lokal mittels einer Spritze ins Mittelohr erfolgen. Von dort kann der

Wirkstoff direkt ins Innenohr gelangen, wo die verantwortlichen Sinneszellen fürs Hören sind. Zudem muss das Ohr in der Heilungsphase vor zusätzlicher Lärmbelastung geschützt werden. Glücklicherweise gibt es aber auch eine grosse Spontanheilungsrate des Hörsturzes. Als vorbeugende Massnahmen sind ein ausgeglichener, stressfreier Lebensstil sowie die Vermeidung von kardiovaskulären Risikofaktoren wie zum Beispiel Übergewicht, hohem Blutdruck, hohen Blutfettwerten und Rauchen zu empfehlen. Beim Auftreten einer plötzlichen Hörminderung rate ich dringend, einen Hals-Nasen-Ohren-Spezialisten aufzusuchen, damit eine gründliche Abklärung inklusive Untersuchung mit dem Ohrmikroskop und ein Hörtest durchgeführt werden sowie eine Behandlung erfolgen kann.

Holistic Health – ganzheitliche Gesundheit –, das ist die Maxime der diplomierten Ernährungstherapeutin und Naturheilpraktikerin Christina van der Schaar. Darum basieren ihre Detox-Therapien auf dem Wissen aus Ernährungstherapie, Naturheilkunde und Vitalstoff – und werden bei jedem Kunden individuell angepasst. Bei der Herstellung der Säfte und Suppen für die mehrtätigen Kuren werden zu hundert Prozent rein biologische Zutaten verwendet, wenn möglich nach Demeter-Qualität. Aber nicht nur die Ingredienzien sind hochwertig – auch die Zubereitung: Holistic

Health arbeitet schweizweit einzigartig mit der Entsaftungsmethode Cold Pressed, wodurch die volle Ausbeute an Vitaminen und Mineralien gesichert ist. Egal, ob man seine Basendepots kurzfristig wieder auffüllen oder mit einer längeren Therapie gezielt auf gesundheitliche Probleme einwirken möchte, die Therapien mit den dazugehörigen Säften und Suppen sowie Ernährungskonzepte werden bequem nach Hause geliefert. Die persönlichen Beratungen werden von den meisten Zusatzversicherungen der Krankenkassen übernommen. www.holistichealth.ch

detox einfach gemacht! Die BioSäfte werden nach Hause geliefert.

Fotos HO (2)

detox – dem Körper eine Kur gönnen








Die Besten 10 Kulturund Eventtipps Mitreissend Wo Zucchero auftritt, da kochen die Säle.

ZUCCHERO KOMMT IN DIE SCHWEIZ!

Foto Gianluigi di Napoli / fotogloria

Zuckersüsser Italiener «Chocabeck» hiess sein letztes Studioalbum, es kam 2010 auf den Markt. Mit grossem Erfolg. Dann wurde es still um Zucchero, 57. Der grosse italienische Musiker, dessen bekanntester Song «Senza una donna» sein dürfte, hatte sich auf Kuba zurückgezogen, um sein neues Album «La Sesíon Cubana» aufzunehmen. Mit dabei sein langjähriger Freund, der Star-Produzent Don Was.

Sieben der grössten Hits von Zucchero, wie «Baila» oder «Un kilo», wurden allesamt neu arrangiert und mit lateinamerikanischem Sound verwoben. Auf seinen Auftritt kann man sich freuen. KATI MOSER ---------Hallenstadion Zürich 5. und 6. 5. um 20 Uhr Arena Genf 7. 5., Tickets Tel. 0900 800 800 (CHF 1.19/Min. ab Festnetz), www.ticketcorner.ch SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 103


Die Besten

WIEDERERÖFFNUNG DER CHINA-ABTEILUNG IM MUSEUM RIETBERG ZÜRICH

Viel Neues im Reich der Mitte

Mit der Dauerleihgabe der MEIYINTANG Collection konnte das Museum Rietberg seine China-Sammlung erweitern. Ein Quantensprung.

S

ie sind knapp 60 Zentimeter gross, über 2000 Jahre alt und jetzt schon die Diven der grossen Meiyintang-Ausstellung: die drei Tänzerinnen aus Shaanxi, Henan, westliche Han-Dynastie. Ihre wohlproportionierte Gestalt ist jedoch nicht zur Freude der Lebenden erschaffen worden. Die drei Grazien sind Grabbeigaben wie zahlreiche Kunstwerke der damaligen Zeit auch. Die bereits ansehnliche China-Abteilung des Museums Rietberg in Zürich wurde nach dem Umbau und der Dauerleihgabe der Meiyintang-Sammlung in die höchste Liga katapultiert und zählt nun – zusammen mit den Beständen aus den Sammlungen von der Heydt, Drenowatz und Uldry – zu den international ersten Adressen für chinesische Kunst. Die Brüder Gilbert und Stephen Zuellig haben durch ihr Leben und ihre Geschäftstätigkeit im Fernen Osten während fünf Jahrzehnten eine der weltweit bedeutendsten Privatsammlungen chinesischer Keramik zusammengetragen. Gilbert Zuellig spezialisierte sich auf frühe Keramikobjekte, das heisst vom 5. Jahrtausend v. Chr. bis 1279. Sein Bruder sammelte Porzellan der späteren Dynastien. Nach dem Tod von Gilbert Zuellig (1918–2009) überführte dessen Familie seine Sammlung in die Meiyintang Stiftung. Gilbert Zuellig kaufte mit Kopf und Herz. Seine Aufmerksamkeit galt auch den kleinsten Keramikstücken, vorausgesetzt, dass die

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Qualität stimmte. 1500 wertvolle Objekte gehören der Meiyintang-Sammlung an, 600 davon sind jetzt in der grossen Dauerausstellung des Museums – zusammen mit 200 der eigenen Sammlung – zu sehen. Darunter auch etliche buddhistische Figuren und Figurenbilder. Die kostbaren Keramiken werden in raumhohen Vitrinen präsentiert, die mit eigens für die Ausstellung entwickelten neuartigen LED-Tablaren versehen sind: Der glanzvolle Auftritt der Objekte verpasst seine Wirkung nicht. KATI MOSER ---------Museum Rietberg Zürich Di–So 10–17, Mi/Do 10–20 Uhr, freier Eintritt das ganze Jahr, Tel. 044 206 31 31, www.rietberg.ch


DIESE WOCHE IN DEN GALERIEN

Vanessa Billy. Dorothée Rothbrust. Milan Kunc

Spiel mit Materialien

Das Zusammenspiel verschiedener Materialien fasziniert Vanessa Billy, 34. Ein Stein, ein mit Wasser gefüllter Plastiksack, ein Frottiertuch ergibt das Werk «Settle, Rest, Dry». Ihre Collagen, Skulpturen und Installationen entstehen oft aus gefundenen Objekten. Aus Draht, Steinen oder Baumaterial gestaltet die in Zürich lebende Künstlerin feinsinnige Arbeiten mit poetischer Wirkung, dem Titel der Schau entsprechend: «Vider la terre pour remplir le ciel». REA ---------Galerie Piano Nobile Genf. Bis 13. 4. Do–Sa 15–19 Uhr und nach Vereinbarung (Ausstellung geschlossen 28.–30. 3.), Führung: 16. 3. um 17.30, 11. 4. um 19 Uhr, Tel. 076 395 05 01, www.pianonobile.ch

Gruppenausstellung Die Schau der Galerie Ka Art vereint Skulpturen, Malerei, Foto/ Video und Glaskunst. Claudio Cassano aus Brugg verarbeitet unterschiedliche Metalle in seinen Lichtobjekten, deren Schattenspiele faszinieren. Die Wahlbaslerin Dorothée Rothbrust zeigt die witzigen Holzskulpturen «Lotterweiber». Der Grafiker Sebastiano Bucca experimentiert mit digitaler und analoger Fotografie (Bild), und in den Glasskulpturen von Dietrich Gastel finden sich Frauenfiguren wieder. REA ---------Galerie Ka Art Saas-Fee VS. Bis 20. 4. Do–Sa 14.30–18.30, So 14.30–18 Uhr, Tel. 079 205 59 68, www.galerie-ka-art.ch

Gold versus Konsum Der 68-jährige Milan Kunc ist ein tschechischer Vertreter der postmodernen Pop-Art. Seine surrealen Bildmotive hinterlegt er mit Blattgold. Damit bringt der Prager Künstler neben Leuchtkraft und Materialwert auch eine sakrale und spirituelle Komponente ins Spiel. Seine Werke sind eine Mischung aus Märchenwelt und Konsum-, Kulturoder Naturlandschaften, die einen kritischen Blick auf den heutigen Zeitgeist und Kunstbetrieb werfen. REA ---------Galerie Andrea Caratsch St. Moritz GR. Bis 30. 3. Mo–Sa 14–19 Uhr, Tel. 081 734 00 00, www.galeriecaratsch.ch

PATENT OCHSNER IM KULTURKARUSSELL

Die Ochsen sind los Ob Rock- oder Jazzkonzerte, Comedyoder Theaterabende, die Kleinkunstbühne Kulturkarussell Rössli in Stäfa dreht seit 1975 ihre Runden in der Schweizer Kulturlandschaft. Mitte März betritt Patent Ochsner die Bühne. Nachdem ihr zehntes Album, «Johnny», letztes Jahr Büne Hubers Schaffenskrise höchst erfolgreich beendet hat,

scheint auch 2013 ein gutes Jahr für die Mundartband aus Bern zu werden. In der Konzertankündigung wird nicht weniger als das verheissen: Die musikalische Reise führt von Tiefsinn zu Nonsens – das Ochsen-Unsiversum ist eben eine Achterbahn, die einen mitnimmt, ja mitreisst. Reservieren wird empfohlen – Ochsen-Tickets sind erfahrungsgemäss schnell vergriffen. REA ----------

Fotos Rainer Wolfensberger, SRF

Kostbarkeiten aus verschiedenen Jahrhunderten: drei Tänzerinnen (2. Jh. v. Chr.), Dreifussbecher (3. Jt. v. Chr.), Figurenbild (17. Jh.), buddhistische Figur (12. Jh.).

Kulturkarussell Rössli Stäfa ZH. 15. 3. um 20.30 Uhr, www.kulturkarussell.ch

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Die Besten 5 FRAGEN AN EIN BUCH

Drei Schwestern – drei Hexen Widerwillig lässt sich Oscar, der moralisch fragwürdige Zirkusmanager, in die Angelegenheiten der drei Schwestern hineinziehen.

Rachegelüste

Mit Magie und Illusion zum Sieg Die Story Erzählt wird die wundersame Geschichte von Oscar Zoroaster Phadrig Isaac Norman Henkle Emmanuel Ambroise Diggs, einfach Oz genannt, der in Kansas auf einem Jahrmarkt als Magier, Schausteller und Gauner arbeitet. Als er fliehen muss, besteigt er einen Heissluftballon, gerät damit in einen Tornado und wird in ein unbekanntes Land katapultiert. Hier erwarten ihn drei Hexen und eine Prophezeiung. Die Schauspieler Neben James Franco («127 Hours», 2010), einem der vielseitigsten Schauspieler seiner Generation, brillieren die drei Hexen-Schwestern Mila Kunis («Black

Swan», 2010) als Theodora, Rachel Weisz («The Constant Gardener», 2005) als Evanora und Michelle Williams («My Week with Marilyn», 2011) als Glinda. Zusätzliches Vergnügen: die Fantasy-Tiere und Affe Finley. Der Regisseur Sam Raimi («Spider-Man»Trilogie) hat zusammen mit Produktionsdesigner Robert Stromberg («Avatar») erneut einen atemberaubenden Streifen gedreht. Den Wohlfühlsong «Almost Home» liefert Superstar Mariah Carey. Das Buch Als Vorlage zum Disney-Film dienten die beliebten Oz-Romane des Amerikaners L. Frank Baum. 1900 schrieb er den «Zauberer von Oz», in späteren Jahren kamen dreizehn Folgen hinzu. Das Fazit Der Film entführt in eine zauberhafte Fantasiewelt, bevölkert mit Fabelwesen und echten Menschen. Es wird gehasst, geliebt und mit List gekämpft. Ein Spass für Kinder – aber nicht nur! KATI MOSER --------- Länge 130 Min. Regie Sam Raimi. Kinostart 7. 3.

Wer ist der Autor? Der 68-jährige Silvio Blatter ist Schriftsteller, Maler und Kolumnist und gehört zu den wichtigsten Schweizer Gegenwartsautoren. Seine Bücher wurden mehrfach ausgezeichnet. Blatter wohnt in Zürich. Der Satz zum Schmunzeln? «Wenn Vögel am Tag einschlafen, schliessen sie meistens nur ein Auge. Das andere beobachtet die Umgebung.» Was beeindruckt? Ganz normale Personen geraten in total absurde Situationen – Figurenzeichnung auf hohem Niveau. Das Fazit? Spannend wie ein Krimi! Unvorhergesehene Wendungen und eine klare Sprache sorgen für wahren Lesegenuss. ANINA RETHER

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Silvio Blatter Vier Tage im August (LangenMüller)

Fotos Paul Seewer, HO (3)

«OZ THE GREAT AND POWERFUL» (USA)

Worum geht es? Die Ferien sind vorbei, Iris und Paul sind auf der Heimreise. Ein Autounfall blockiert die Strasse. Paul macht Fotos von dem umgekippten Milchlaster, wird dabei von einem alten Bekannten beobachtet. Mit fatalen Folgen. Erst wird Paul krankenhausreif geschlagen, dann sein Haus bis aufs letzte Möbelstück leer geräumt. Nach und nach dämmert ihm, dass dieser Albtraum mit einer weit zurückliegenden Tragödie zusammenhängt, die er längst überwunden glaubte.


Ikone Jimmy Cliff ist die zeitlose Personifizierung des Reggae.

DEMNÄCHST

Swiss Hardrock. Pop I. Pop II

Abgebrühte Altmetaller «Härter als der Schweizer Franken»: Was Chris von Rohr 1975 wollte, ist schwieriger denn je. Mit «Dirty Dynamite» beweist die Band in Urbesetzung, dass es doch noch eine andere harte Währung gibt. HV ---------Krokus Volkshaus Zürich 2. 5. um 20 Uhr, www.goodnews.ch

JIMMY CLIFF AUF «REBIRTH»-BESUCH

Mr. Reggae

CD-TIPP KLASSIK

Virtuoser Bass Nicht nur Soprane betören im Barock! Adam Plachetka, 27-jähriger tschechischer Bass-Star mit kerniger Stimme, verfügt auch über verblüffend agile Virtuosität. Diese Arien aus Händel-Orationen begeistern.

es wirklich willst»). Der Jamaikaner besang damit ein stückweit seine eigene Lebensgeschichte und wurde (wer hats erfunden?) so gesehen zum Vorläufer dessen, was mittlerweile «Ich-AG» heisst. Heute ist der Sänger mit der lichten Tenorstimme und dem genialischen Gespür für zeitlos und doch zeitgemäss wirkende Songs der letzte grosse Überlebende aus der Frühzeit des Reggae, mit Bob Marley teilt der mehrfache GrammyTräger nur noch einen Platz in der Rock And Roll Hall of Fame. Der bald 65-Jährige ist keineswegs müde und betitelte sein letztes Album – wohl in einem Anflug von Schalk – «Rebirth». Im Stück «One More» heisst es: «I got one more song I must sing» («Ich habe noch einen Song mehr, den ich singen muss»). Im übertragenen Sinn lässt sich aus einer solchen Haltung noch immer ein aufgewecktes Lebensmotto ableiten. HANSPETER VETSCH ---------Jimmy Cliff Volkshaus Zürich 14. 6. um 20 Uhr, www.allblues.ch

HANS ULI VON ERLACH

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ADAM PLACHETKA Händel-Arien (Supraphon)

Tickets für die besten Events!

Nimmermüder Altstar Höhenrausch und tiefer Fall: Das Leben von Sinead O’Connor war und ist eine Achterbahn. Die einzige Konstante: eine Stimme und Songs, die ihre Fans seit einem Vierteljahrhundert aufwühlen. HV ---------Sinead O’Connor Volkshaus Zürich 29. 5. um 20 Uhr, www.goodnews.ch

Eigenständige Altmeister Nach 25 Alben und Hits wie «In the Dutch Mountains» oder «I.O.S. Days» ist das niederländische Trio so etwas wie ein weltberühmter Geheimtipp. Das lässt Raum für immer neue Experimente. HV ---------Nits Stadtcasino Basel 9. 5., Kammgarn Schaffhausen 10. 5., Scala Wetzikon 11. 5., www.nits.nl

Fotos Getty Images, HO (3)

Roger Schawinski selber meint wohl vor allem das Privatradio und das Privatfernsehen in der Schweiz – und selbstverständlich sich selbst. Spötter glauben indes, er schliesse auch Weihnachten ein, wenn er sagt: «Ich habs erfunden.» Seis drum, sein Lebensmotto hat sich der Zürcher Medienunternehmer nicht selbst ausgedacht – es stammt von Jimmy Cliff. Dieser schrieb 1972 für den Soundtrack des Films «The Harder They Come» das Meisterstück «You Can Get It If You Really Want» – («Du kannst es schaffen, wenn du



STARS ON TOUR Stéphane Lambiel

TinkaBelle

DivertiMento

Kim Wilde

Simon Enzler

Was für ein Start ins elfte Jahr! Hochkarätige Künstler bringen die Fans von DAS ZELT – Chapiteau PostFinance in 21 Schweizer Städten zum Lachen. Auch kulinarisch erwarten die Besucher neue Leckerbissen. Hauptpartner:

Nationaler Partner:

Nationaler Medienpartner:


Adrian Steiner, Direktor DAS ZELT – Chapiteau PostFinance

Highlights auf der ganzen Linie Liebe Gäste. Herzlich willkommen! Begrüssen Sie mit uns zahlreiche TopKünstler wie Marco Rima, Kim Wilde, DivertiMento oder Stéphane Lambiel, mit denen wir in 21 Städten in allen Landesteilen gastieren, um Sie zu unterhalten. Das 11. Tourneejahr bringt nicht nur in künstlerischer Hinsicht viele Highlights. Wir freuen uns über verschiedene neue Partnerschaften, insbesondere die langfristige Zusammenarbeit mit PostFinance, die uns erlaubt, das Angebot auf verschiedenen Ebenen auszubauen und zu verbessern. So verwöhnen Sie neu an jedem Gastspielort Spitzenköche aus der Region mit ihren köstlichen Kreationen. Bleiben Sie über unsere Social-Media-Kanäle (Facebook, Twitter, Pinterest und Flickr) informiert und begleiten Sie die «Stars on Tour». Vor allem aber erleben Sie unvergessliche Stunden in DAS ZELT – Chapiteau PostFinance!

DivertiMento

Welcome on Board! Jonny Fischer und Manu Burkart alias DivertiMento entführen die Zuschauer mit ihrem neuen Bühnenprogramm «Gate 10» auf eine längst verdiente Jubiläumsreise. Der Trip startet am Flughafen – jenem multikulturellen Ort, an dem die unterschiedlichsten Menschen aufeinandertreffen. Die Komiker schlüpfen in über vierzig verschiedene Rollen! Das Publikum schaut einer überforderten Dame

am Infodesk über die Schultern oder beobachtet, wie die Sicherheitskontrolle à la DivertiMento funktioniert. Zwei frustrierte Brieftauben auf dem Flughafendach klagen ihr Leid. Und Freejazz-Musiker versuchen, ihr Gehalt am «Flughafen-Musikeregge» aufzubessern. Bitte begeben Sie sich zu «Gate 10». Und beachten Sie die Sicherheitshinweise – es könnte gelacht werden.

Gershwin Piano Quartet

George & Trauffer

Das Gershwin Piano Quartet besteht aus vier Starpianisten an vier Flügeln. Sie spielen, arrangieren und improvisieren die beliebtesten Songs und Orchesterwerke von Musiklegende George Gershwin. Songs wie «An American in Paris» oder «I Got Rhythm» garantieren einen virtuosen Konzertabend.

Zwei Giele erobern die Schweiz: Mit «Früschi Luft» trifft der Seeländer George mitten ins Herz. Er bereichert die Mundartszene mit Tiefgang. Bei Trauffer, dem früheren AirbägFrontmann, reiht sich ein Ohrwurm an den anderen: Schmunzeln, lachen, gute Stimmung sind garantiert.

Kim Wilde

Cavewoman

The 80s are back! 1981 wird Kim Wilde mit «Kids in America» zur Pop-Prinzessin. Selbstbewusst tritt sie nach elf Alben und dreissig Jahren im Showbusiness eine Reise in die Vergangenheit an und macht ihrem Publikum mit unvergesslichen Hits ein einzigartiges Geschenk.

Sex, Lügen und Liebhaber: Cavewoman rechnet in ihrer Solo-Show mit den «Herren der Schöpfung» ab. Mal mit der groben Steinzeitkeule, mal mit den perfekt gepflegten Nägeln einer modernen Höhlenfrau. Vergnüglicher Grossangriff von Anikó Donáth unter der Regie von Siegmund Tischendorf.

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Bühne frei für Artisten der Spitzenklasse.

Stéphane Lambiel

Zirkusreif Bei der Neuauflage des «Rock Circus» verschmelzen Spitzenartistik und Rock-Klassiker zu einem atemlosen Zirkusspektakel. Das Herz rast, der Atem stockt. Nur EiskunstlaufWeltmeister Stéphane Lambiel behält den Überblick. Er hängt seine Schlittschuhe für einmal an den Nagel und führt als Zirkusdirektor und Entertainer durchs Programm – mit welschem Charme und viel Humor. Das

Ausnahmetalent Gianni Pontillo und die Rockband Callaway performen legendäre Rockhits wie «Highway to Hell», «Eye of the Tiger» und «I Was Made for Lovin’ You». Dazu zeigen die besten Artisten aus aller Welt ihr Können: Bühne frei für Jo-Jo-Weltmeister, Trommelvirtuosen und Springseilkünstler! Insgesamt eine noch nie da gewesene Kombination, die jeden vom Stuhl reisst.

Die Rockband Callaway sorgt für Konzertstimmung.

Young Stage Basel

Simon Enzler

Young Stage ist das einzige Zirkusfestival der Schweiz und wird heute in einem Zuge mit dem Festival in Monte Carlo genannt. Junge Artisten stellen sich einer Jury und zeigen, was «Artistik der Zukunft» bedeutet. Sie erhalten Preisgelder und Engagements in weltbekannten Zirkussen.

Um das Dorf Vestol in Norwegen geht es im Programm von Simon Enzler nicht! Mit «vestolis» (verstohlen) beschreibt der Politsatiriker eine Haltung: stillschweigende Aktienmehrheiten, kuriose Geschäfte, Pseudobeichten. Eine bissige Mission, musikalisch unterstützt von Prof. Dr. D. Ziegler (E-Bass).

Kaya Yanar

TinkaBelle & C.H.

Der Globetrotter unter den deutschen Comedians nähert sich mit «All Inclusive! Swiss Edition» augenzwinkernd anderen Kulturen. Und keiner bleibt verschont – auch die Schweizer nicht. Er seziert alles mit laserscharfer Genauigkeit. Fans wissen: Bei ihm ist Ironie und Witz inklusive!

Die Aargauerin brilliert mit atemberaubender Stimme. Selbst Seal wählte sie als Duettpartnerin. Das musikalische Feuerwerk wird durch C.H. (Kisha & Reto Burrell) noch angeheizt! Ihr neues Album «Wurzle» erscheint am 8. März. Cooler Sound, der Staub auf Stiefeln hinterlässt.

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Comedy Club 13

Lachgarantie im Multipack In der vierten Auflage vom «Comedy Club» geht es kunterbunt zu und her. Kultkomiker Rob Spence garantiert mit «Das Kängumuh – Halb Australier, halb Schweizer, halb schlau!» mindestens drei Lacher pro Minute. Der Romand Karim Slama hingegen widmet sich scharfsinnig, subtil und variantenreich den Unterschieden der Deutsch- und Westschweiz. Mit einem Augenzwinkern gibt er seine Be-

obachtungen des alltäglichen Lebens wieder und hält dem Publikum auf spitzbübische Art einen Spiegel vor. «Welsch ein Slamassel!» ist eine interaktive welsch-deutsche Slapsticksatire vom Meister der Mimik. «Hellness» – der Name ist Programm. Die Zürcher Kabarettistin Regula Esposito alias Helga Schneider (Ex-Acapickels) führt in ihrem Programm in die Abgründe von Wellnesswahn, Fitnesskult

und Schönheitschirurgie. Nach ihrem fulminanten Debüt «Helga is bag» rüstet sie nun zur verbalen Kampfansage an den körperlichen Verfallsprozess. Durch die Show führt das Schweizer Komikerduo Lapsus. Seit 1995 begeistern sie ihr Publikum mit einer Mischung aus Komik, Akrobatik, Show und tagesaktueller Satire. Ein unschlagbares Moderationsduo. Jeweils mit dabei: lokale Special Guests!

Swiss Talent Award

s’Dschungelbuech

DAS ZELT – Chapiteau PostFinance sucht das Nachwuchstalent 2013. Christa Rigozzi wählt mit einer Fachjury den besten Newcomer der Schweiz. Alle mit einem aussergewöhnlichen Talent können sich online per Video auf www.swisstalentaward.ch bewerben. Good Luck!

Legendäre Lieder, tanzende Tiere: Was Mowgli und seine tierischen Freunde im Dschungel alles erleben, fasziniert Gross und Klein. Das turbulente Dialektmusical begeistert mit pfiffigen Choreografien, rockigem Sound und liebevoll in Szene gesetzten Figuren.

Marco Rima

Rock Circus 4 Kids

Der «King of Comedy is dead», es lebe der Humor Sapiens. Marco Rima feiert sein 30-Jahr-Bühnenjubiläum mit einem Rückblick auf die Evolution. Worüber lachten die Neandertaler? Was macht man(n) mit 20 Millionen? Typisch Rima: Kein Eisen ist ihm zu kalt, kein Gag zu heiss.

Die erfolgreiche Show «Rock Circus» gibt es jetzt auch für die Kleinen. Die Rockband Callaway performt kinderfreundliche Hits – in angenehmer Lautstärke. Und Spitzenartisten bringen die Augen der Kids zum Leuchten. Herr in der Zirkuskuppel ist Eiskunstlauf-Liebling Stéphane Lambiel.

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Andy Zaugg «Zum Alten Stephan», Solothurn (17 GaultMillauPunkte, 1 MichelinStern).

Franz Wiget, Gasthaus Adelboden, Steinen (18 GaultMillauPunkte, 2 MichelinSterne).

Talent & Passion

DAS ZELT – Chapiteau PostFinance punktet ab sofort nicht nur mit Stars auf der Bühne, sondern auch mit STARS AM HERD. Kreative Kochkünstler sorgen für kulinarische Highlights.

Die besten Köche aus der Region Neu weht ein Hauch von Haute Cuisine durch DAS ZELT – Chapiteau PostFinance. Im Zuge der Zusammenarbeit mit der neuen Hauptpartnerin PostFinance wurde der Auftritt von DAS ZELT auch kulinarisch optimiert. Mit der Vereinigung Jeunes Restaurateurs d’Europe en Suisse wird das Publikum an 21 Standorten von Spitzenköchen verwöhnt. Sie sind jung, talentiert und in Bewegung: Mit Kreativität und hohem Qualitätsbewusstsein setzten sie Trends. Dafür bürgen Stars wie GaultMillaus «Koch des Jahres 2012» Franz Wiget (Gasthaus Adelboden in Steinen) oder Andy Zaugg (Restaurant Zum Alten Stephan, Solothurn, 17 GaultMillau-Punkte). DAS-ZELT–Direktor Adrian Steiner ergänzt: «Dank dieser einmaligen Kooperation können Firmenkunden und Besucher entspannt einem gelungenen Abend mit bester Unterhaltung und kulinarischen Höhenflügen entgegenblicken.» Dinner-Angebote Die perfekte Verbindung von Genuss und Vergnügen! Vor der Show erwartet Sie ein Gourmet-Dinner in gemütlicher Atmosphäre unter dem Zeltdach. Danach schauen Sie sich die Vorstellung oder das

Konzert von den besten Plätzen aus an. Grosse Emotionen sorgen für einen unvergesslichen Abend. Das Dinner & Show beinhaltet: Tickets der besten Kategorie, saisonales Menü mit drei Gängen (exkl. Getränken), ab CHF 134.–. Noch exklusiver ist das VIP-Package (Tickets der besten Kategorie, Champagner mit Aperitif-Häppchen, 3-Gang-Gourmet-Menü inkl. Getränken, Kaffee und Friandises, AfterShow-Drink und Bündnerplättli, Überraschungsgeschenk), ab CHF 285.–. Lounge & Bar Der neu gestaltete LoungeBereich öffnet zwei Stunden vor Beginn und bietet ein vielfältiges Verpflegungsangebot. Bei Kinderzelt-Vorstellungen und an Sonntagen jeweils eine Stunde vor der Show geöffnet. Ticketpreise Die Ticketpreise variieren je nach Show und Kategorie (zwischen CHF 20.– und CHF 88.–). Kinder profitieren von reduzierten Preisen auf ausgewählten Shows. Anreise Jeder Standort ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen, Parkplätze sind in der Nähe vorhanden. Ermässigtes RailAway-Kombi-Angebot erhältlich beim Bahnhof oder beim Rail Service 0900 300 300 (CHF 1.19/Min., Festnetztarif).

Tournee-Plan 2013 Nyon 13.–18. Januar Lenk 25. Januar–9. Februar Sion 16.–17. Februar Brig 23.–28. Februar Lugano 6.–10. März Lachen 16.–24. März Zürich 2.–21. April Biel 26.–30. April Burgdorf 4.–12. Mai Basel 18.–28. Mai La Tour-de-Peilz (Vevey) 6.–7. Juni St. Gallen 13.–27. Juni Lenzerheide 2.–10. August Sursee 18.–24. August Interlaken 1.–14. September Winterthur 21. September–5. Oktober Aarau 12.–24. Oktober Luzern 31. Oktober–9. November Solothurn 8.–22. November Horgen 17.–28. November Bern 5.–22. Dezember

Tickets www.daszelt.ch Ticketcorner 0900 800 800 (CHF 1.19/Min., Festnetztarif), sämtliche Ticketcorner-Vorverkaufsstellen, DinnerAngebote 0848 000 300 (Normaltarif)

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Weekend Reisen, geniessen, rätseln!

«THE PENINSULA», HONGKONG

Im Tuk Tuk zum Kochkurs

Fotos HO

D Einkaufstrip Im Tuk Tuk zum Markt.

as schönste Tuk Tuk Bangkoks gehört dem «Peninsula». Das knatternde Dreirad ist elegant grün bemalt wie alle anderen Fahrzeuge der Flotte (Rolls-Royce), und dank Wi-Fi an Bord bleiben Internet-Junkies mit der Welt verbunden. Wer im «Pen» einen Kochkurs bucht («Thai Home Style Cooking Class»), klettert frühmorgens ins Tuk Tuk und braust mit Koch und Dolmetscher auf den Markt. Exotische Produkte kennenlernen, den Duft der asiatischen Gewürze inhalieren, einkaufen. Dann

Erstklassig! «The Peninsula» am Chao Phraya River. Tolle Restaurants, coole Kochschule.

gehts an den Wok. «Wir konzentrieren uns auf einfache Thai-Gerichte, die man zu Hause mühelos für Familie und Freunde nachkochen kann», sagt Executive Chef Mike Wehrle, der zuvor die Brigade des «Victoria-Jungfrau» in Interlaken geführt hat. Die «Cooking Class» gibts unkompliziert auch für Singles und Paare und zu einem vernünftigen Preis (CHF 170.–, inklusive Lunch) auf der Terrasse. UH ---------Info DZ ab CHF 430.–, www.peninsula.com SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 119


Reisen «Hakkasan», «Zuma», «Armani» & «Bice»

828 Meter! Der Burj Khalifa ist Dubais neues Wahrzeichen. Wer hoch will auf die Aussichtsplattform, muss im Internet frühzeitig reservieren.

«Hakkasan» etwa glänzt in Dubai, und Dubai ist ein GourmetParadies. Wer in europäischen Weltstädten Erfolg hat, eröffnet in den Emiraten eine Filiale.

«Hakkasan» etwa glänzt in Dubai und Abu Dhabi. Der malaysische Chef Pana Pin steht mit 55 (!) chinesischen Köchen Schulter an Schulter am Herd. Spicy Prawns (mit Mandeln und Lilienzwiebeln, grossartig!), Shanghai-Dumplings, Wagyu oder Huhn, in Jasmin geräuchert (www.hakkasan.com). Das «Zuma» liegt im Finanzdistrikt und boomt wie das Londoner Mutterhaus: Sushi & Sashimi, Robata-Grill, Spicy Beef, marinierter Black Cod. «Izakaya Style»: Mehrere Plättchen bestellen, teilen! (www.

Für Trendsetter: «Zuma» Dubai.

SHOPPEN, BADEN, SCHLEMMEN: DUBAI BOOMT

Treffpunkt blaue Bar: «Hakkasan».

zumarestaurant.com). Armani führt das Hotel im Burj Khalifa und lockt gleich in vier verschiedene Restaurants. Das beste: Armani Ristorante. Chef Salvatore aus Korsika liebt Pasta und macht einen fantastischen Meerfrüchte-Risotto (dubai.armani hotels.com). Wer auf der Terrasse des «Bice Mare» im Souk Al Bahar diniert, isst fast so gut wie im Mutterhaus in Manhattan. Freie Sicht auf die Dubai Fountains (www.bice group.com). Zwei Gourmet-Tipps auf der Palme: das «Voi» im «Zabeel Saray» (vietnamesisch-französisch, www.jumeirah.com) und das «101» im «One & Only The Palm» (tolle Sicht auf die Skyline). UH ---------thepalm.oneandonlyresorts.com

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Flanieren am Walk. S JBR! Die JUMEIRAH BEACH RESIDENCES sind Dubais neuestes Szeneviertel. Direkt am Meer. Mit Strassencafés und Boutiquen. Mit langen Nächten. Und einem Mövenpick-Hotel mitten drin.

A

ndreas Mattmüller ist der Boss von 26 Mövenpick-Hotels im Nahen Osten und von 5 Häusern in Asien. Er kennt «seine» Stadt. «Dubai boomt wie noch nie. Dubai hat den höchsten Turm der Welt, das grösste Einkaufszentrum der Welt, tolle Restaurants und Hotels. Und jede Woche einen Weltstar in town. Mal J. Lo. Mal die Golfer Rory McIllroy oder Tiger Woods. Mal die Stars der Formel 1, die im nahen Abu Dhabi den Grand Prix fahren.»

Das «Mövenpick Jumeirah Beach». In Dubai boomt ein neues Quartier: JBR! Strassencafés und Boutiquen schiessen aus dem Boden, und die Bewohner Dubais entdecken eine neue «Sportart»: Flanieren wie am Mittelmeer. The Walk heisst denn auch die trendige Strasse. Das «Mövenpick Jumeirah Beach» liegt goldrichtig: den Strand vor der Haustür, das pralle Leben drum rum. Die besten Argumente? 294 erstaunlich grosse Zimmer mit Balkon und Meersicht. Küchenchef Stefan Borchardts fantastische Buffets zum Schnäppchenpreis («Friday Brunch» nicht


«Mövenpick Jumeirah Beach» In Dubai boomt ein neues Quartier: JBR direkt am Meer. Das Schweizer Hotel steht mitten drin.

Meersicht Die 294 «Mövenpick»-Zimmer sind gross und grosszügig, mit Balkon. Angenehme Restaurants, angenehme Preise.

Die shisha-lounge Wer im «Mövenpick» chillt, setzt sich in die Lounge und greift zur Shisha (Wasserpfeife, 30 Varianten!).

Fotos iStockphoto, HO (5)

. staunen auf dem Burj verpassen!). Die muntere West Beach Sports Bar. Die grosse Chill-out-Terrasse mit hübschen Cabanas für romantische Dinners zu zweit und das üppige Shisha-Angebot (Wasserpfeifen, 30 Varianten). Hervorragend der junge Concierge: Mister Cid macht unaufgeregt jede Reservation in der Stadt möglich. Der wunderturm Burj Khalifa. Natürlich führt jeder Weg früher oder später zum Burj Khalifa, dem mit 828 Metern höchsten Turm der Welt. Ganz nach oben gehts nicht: Die Scheichs, die dort wohnen und arbeiten, möchten nicht gestört werden. Aber Etage 123 ist auch okay. Dort gehts auf die öffentliche Aussichtsplattform. Und auch ins «At.mosphere» (www.atmosphere burjkhalifa.com). Das Restaurant mit der Wahnsinnsaussicht ist meist ausgebucht. Doch es gibt Alternativen: Drink in der «At.mosphere»-

Lounge (ebenfalls reservieren!), Dinner 120 Etagen tiefer, in den vier durchgestylten «Armani»Restaurants (dubai.armanihotels.com). shopping-time! Direkt beim Burj: the Dubai Mall, 1200 Geschäfte, grösstes Shoppingcenter der Welt. Attraktionen: Aquarium und Unterwasserzoo mit 33 000 Tieren (!), ein Eisfeld im Winter Wonderland (!), das grösste Schuhparadies auf Erden (Level, 9000 m2). Geshoppt wird in Dubai immer und im Februar besonders intensiv: Da lockt das Shopping Festival mit tollen Discounts. Viele Geschäfte sind dann 24 Stunden lang geöffnet (www. thedubaimall.com). Neben der Mall: the Dubai Fountains. Hunderte von Fontänen schiessen aus dem Burj Khalifa Lake bis zu 150 Meter in die Höhe. Andrea Bocelli singt dazu: «Time to Say Goodbye». urs heller

check-in Anreise Mit Swiss oder Emirates. Die beiden Airlines liefern sich einen spannenden Preiskampf hOtel Erstklassiges Preis-Leistungs-Verhältnis im «Mövenpick Jumeirah Beach» mitten im boomenden JBR-Distrikt mit einem schon fast mediterranen Lifestyle. 294 grosse Zimmer mit Meersicht, Spa, Chill-out-Terrasse. Strand vor der Hoteltüre, DZ ab CHF 200.– esseN Freitag ist «Fresstag»: Alle Hotels überbieten sich mit üppigen «Friday Brunches» zum Kampfpreis. Externe Gäste willkommen iNFO www.moevenpick-hotels.com

schweizer illustrierte 121



En Guete

Einfach fein! Lust auf mehr! Das Speckprügeli gibt der Suppe einen knackigaromatischen Biss.

Most-Kabis-Suppe mit Speckprügeli ZUTATEN (für 4 Personen,

ergibt ca. 8 dl und 4 Stück)

Suppe 1 Esslöffel Butter, 1 kleine Zwiebel, grob gehackt, 200 g Weisskabis, am Hobel in feine Streifen geschnitten, 21/2 dl Apfelsaft, 3 dl Gemüsebouillon, 100 g saurer Halbrahm, Salz, Pfeffer, nach Bedarf, wenig grober schwarzer Pfeffer aus der Mühle Speckprügeli 1/2 ausgewallter Pizzateig (ca. 25 × 38 cm), 1/4 Teelöffel Kümmel, fein gehackt, 8 Tranchen Bratspeck (ca. 100 g) Vor- und zubereiten ca. 40 Min. Backen ca. 17 Min. Für die Suppe Butter warm werden lassen. Zwiebel andämpfen, Kabis beigeben, ca. 3 Min. mitdämpfen. Apfelsaft und Bouillon dazugiessen, zugedeckt bei mittlerer Hitze ca. 20 Min. weich köcheln. Rahm beigeben, Suppe pürieren, würzen. Suppe in vorgewärmten Suppentellern anrichten, Pfeffer darüberstreuen.

Für die Speckprügeli Kümmel mit dem Wallholz einwallen. Teig in 4 Streifen schneiden. Mit dem Speck verdrehen (siehe Tipp). Prügeli auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen. Backen ca. 17 Min. in der Mitte des auf 200 Grad vorgeheizten Ofens. Herausnehmen und auf einem Gitter auskühlen.

Gemüsesuppe mit Tortellini

ZUTATEN (für 4 Personen,

Mit Kastanien, Ingwer, Most und Kabis: So schlagen Sie sogar Suppen-Kaspar ein Schnippchen! Denn diese SUPPEN schmecken auch verwöhnten Gaumen.

an, einige Petersilienstiele, 250 g frische kleine Tortellini (z. B. Cappelletti mit Schinken), Salz, Pfeffer, nach Bedarf, 2 Esslöffel glattblättrige Petersilie, fein geschnitten Vor- und zubereiten ca. 30 Min. Öl warm werden lassen. Gemüse andämpfen. Bouillon dazugiessen, Thymianzweiglein und Petersilienstiele beigeben, aufkochen. Hitze reduzieren, zugedeckt bei mittlerer Hitze ca. 20 Min. köcheln. Thymianzweiglein und Petersilienstiele entfernen. Tortellini beigeben, ca. 3 Min. mitköcheln, Suppe würzen. In vorgewärmten Tellern anrichten, Petersilie darauf verteilen.

ergibt ca. 1,2 Liter)

1 Teelöffel Öl, 200 g Rüebli, grob gerieben, 200 g Sellerie, grob gerieben, 2 Bundzwiebeln mit dem Grün, in feinen Ringen, 1,2 Liter fettfreie Fleischbouillon, 1 Zweiglein Thymi-

TIPP

Speckprügeli formen Je zwei Specktranchen leicht überlappend auf die Teigstreifen legen, leicht andrücken. Teigstreifen zweimal verdrehen.

Rüebli-IngwerSuppe ZUTATEN (für 4 Personen,

ergibt ca. 1 Liter) 1 Esslöffel Butter, 600 g Rüebli, in Scheibchen, 1 Schalotte, gehackt, 6 dl Gemüsebouillon, 1 Teelöffel frischer Ingwer, fein gerieben, 1 Bio-Zitrone, abgeriebene Schale  und 1 Teelöffel Saft, Salz, Pfeffer, nach SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 123


En Guete u Bedarf, 1,8 dl Rahm, steif geschlagen,

1 Rüebli, mit dem Sparschäler in dünne Streifen geschnitten, blanchiert, Kerbelblättchen zum Garnieren Vor- und zubereiten ca. 30 Min.

Butter warm werden lassen, Rüebli und Schalotte andämpfen, Bouillon dazugiessen, zugedeckt weich kochen. Suppe fein pürieren, Ingwer, Zitronenschale und -saft daruntermischen, würzen. Zwei Drittel des Schlagrahms sorgfältig darunterziehen, anrichten, mit dem restlichen Rahm, den Rüeblilocken und dem Kerbel garnieren. ---------Lässt sich vorbereiten Suppe ohne Schlagrahm 1 Tag im Voraus zubereiten, zugedeckt im Kühlschrank aufbewahren. Vor dem Servieren aufkochen, Schlagrahm darunterziehen, garnieren.

RotkabisKastanien-Suppe

ZutatEn (für 4 Personen, ergibt ca. 8 dl)

1 Esslöffel Bratbutter, 1 Zwiebel, fein ge-

hackt, 250 g Rotkabis, in feinen Streifen, 200 g tiefgekühlte Kastanien, ca. 50 g beiseitegestellt, angetaut, 2 Esslöffel Apfelwein, ca. 5 dl Gemüsebouillon, 1 Teelöffel Butter, beiseitegestellte Kastanien, grob gehackt, 1 Teelöffel Zucker, 1 dl Halbrahm, flaumig geschlagen, Salz, Pfeffer, nach Bedarf Vor- und zubereiten ca. 1 Std. Butter warm werden lassen. Zwiebel andämpfen, Rotkabis und Kastanien ca. 5 Min. mitdämpfen, Apfelwein beigeben. Bouillon dazugiessen, aufkochen, Hitze reduzieren, ca. 25 Min. köcheln. Kabis und Kastanien mit der Flüssigkeit pürieren, durch ein Sieb streichen, in die Pfanne zurückgiessen. Butter in einer beschichteten Bratpfanne warm werden lassen. Kastanien mit dem Zucker goldbraun braten. Zwei Drittel des Schlagrahms und der Kastanien mit dem Schwingbesen unter die Suppe rühren, diese nur noch heiss werden lassen, würzen. In vorgewärmten Suppenschüsselchen oder Tellern anrichten, mit dem restlichen Rahm und den gehackten Kastanien garnieren. ---------Lässt sich vorbereiten Suppe ohne Rahm 1 Tag im Voraus zubereiten, zugedeckt im Kühlschrank aufbewahren.

Minestrone verde ZutatEn (für 4 Personen, ergibt ca. 2 Liter)

75 g getrocknete Flageolet-Bohnen, 1 Liter Wasser, 80 g Speckwürfeli, 300 g Broccoli, in kleinen Röschen, 200 g Stangensellerie, in ca. 5 mm dicken Scheiben, 150 g tiefgekühlte Erbsli, 2 Knoblauchzehen, gepresst, 11/2 Liter Gemüsebouillon, 100 g Spaghetti, in ca. 2 cm langen Stücken Vor- und zubereiten ca. 50 Min. Wasser aufkochen, Bohnen beigeben, ca. 45 Min. weich kochen, abtropfen, beiseitestellen. Speckwürfeli in einer grossen Pfanne anbraten, herausnehmen. Broccoli, Stangensellerie, Erbsli und Knoblauch in derselben Pfanne andämpfen. Gemüsebouillon dazugiessen, aufkochen, Hitze reduzieren, offen ca. 20 Min. köcheln. Spaghetti beigeben, al dente kochen, Bohnen und Speck beigeben, würzen, nur noch heiss werden lassen.


GaultMillau

Restaurant Spielboden Spielboden 3906 Saas-Fee Tel. 027 957 22 12 Täglich geöffnet bis 16.30 Uhr Reservierung empfohlen Alle Kreditkarten Maestro Card und Postcard www.spielboden.ch

Top-Küche im «Spielboden»: Markus Neff und David Gruss mit Franco Körperich (v. l.).

«Fletschhorn» auf der Piste!

«SPIELBODEN», SAAS-FEE Gute Nachrichten für die Feinschmecker unter den Skifahrern. Das «Fletschhorn» hat jetzt eine «Filiale». Das Bergrestaurant Spielboden auf 2450 Metern: gute, aber nicht abgehobene Küche von FRANCO KÖRPERICH. Schlemmen in zwei Schichten. «Fine dining» auf den 48 Saaser Pisten? Bisher Fehlanzeige. Aber jetzt gibts den NEU GETESTET «Spielboden». Die fröhliche «Fletschhorn»-Truppe (18 GMPunkte) hat den Betrieb übernommen, gibt jetzt Gas, aber nicht Vollgas. Natürlich fehlen die schottischen Loch-FyneAustern, die zarte Entenleberterrine und der Oscietra-Kaviar (auf Kartoffeltalern) nicht auf der Karte. Aber bestellt wird auch anderes: «Grünzeugs» (raffinierte Salate), hausgemachte Pasta («Müscheli» mit Miesmuscheln in Munder Safransauce) und natürlich das Wiener Schnitzel nach «Fletschhorn-Art»: Schnitzel aus dem Kalbsrücken, fein paniert,

auf einem hervorragenden warmen Kartoffelsalat. Im «Spielboden» sind Maren Müller und David Gruss die sehr freundlichen Gastgeber. Franco Körperich kocht. Und Markus Neff («Koch des Jahres 2007») ist der Guru hinter den Kulissen. Zwei Bestellungen, zwei Volltreffer: erst die Saiblingsfilets. Sie wurden im Haus mariniert, auf geröstetem Schwarzbrot und mit einer würzigen Apfel-Crème-fraîche serviert. Dann ein kurz gebratenes Curry: Perlhuhnbrust und nicht etwa gewöhnlicher Güggel wanderte in den Wok. Das Curry hatte einen indischen Touch. Sautierter Mangold und Basmatireis (separat serviert) waren

untadelig. Vorgemerkt für unseren nächsten Besuch: die Hummer-Bisque mit «lobster spaceballs», die Alpkäse-Fendant-Suppe (Fondue-Ersatz!) und die geschmorte Entenkeule. Was immer in diesem sympathischen Pistenrestaurant auf 2450 Metern serviert wird, die Präsentation ist wunderbar – vom Brotkörbchen (gebacken wird auf dem Berg!) bis zum Dessert. Der Preis-Leistungs-Knüller: täglich ein anderer kreativer Dreigänger für 65 Franken. Zwei Tipps zum Schluss: Walliser Weine bestellen. Die Auswahl ist hervorragend. Und: rechtzeitig reservieren. Freie Tische sind trotz Zwei-Schichten-Betrieb (12 und 14 Uhr) rar. Tolle Sonnenterrasse. 

KNote für eine wegweisende, überragende Küchenleistung JNote für ausserordentliche Kochkunst und Kreativität INote für beste Qualität und hohe FESehr gute Küche, die mehr als das Alltägliche bietet 12/20 Herkömmliche, gute Küche ohne besondere Ambitionen

20/20 Idealnote, bis heute in der Schweiz nie vergeben Konstanz Hoher Grad an Kochkunst und Qualität

HG

TIPP

Foto Spielboden, Saas-Fee

Ein ausgezeichneter Chasselas

Chasselas ist die HauptWeissweinsorte der Schweiz. Entsprechend breit ist das Angebot an den Weinen. Beim Wettbewerb Mondial du Chasselas werden jedes Jahr die besten Abfüllungen prämiert. Zu ihnen gehört der Caprice de Madame 2011

(12 %) des Maison Bolle. Der Mont-sur-Rolle AOC La Côte wurde 2012 mit Gold ausgezeichnet. Der Wein duftet nach weissen Blüten und Honig, im Gaumen ist er süffig, filigran und delikat. Ein graziler, eleganter Weisser zum Apéro oder zu leichten Vor-

speisen. In den ersten zwei, drei Jahren nach der Produktion schmeckt er am besten. Es lohnt sich aber, die Flaschen im Keller zu vergessen und nach etwa zehn Jahren wieder zu probieren. Gereifter Chasselas ist eines der vielen Schweizer Weingeheimnisse.

Maison Bolle, Morges www.bolle.ch Jetzt geniessen. Trinktemperatur: 8 bis 10 Grad. CHF 12.50

SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 125


Horoskop WOCHE VOM 9. BIS 15. MÄRZ 2013

Ein Hoch auf die Elemente Wasser und Erde!

WIDDER 21.–30. 3. Ab dem 12. wan-

tiv, speziell die jeweils vor dem 24. Geborenen: Merkur und Neptun bilden harmonische Winkel. Der Neumond signalisiert eine sichere Eingebung für die 3. Dekaden Krebs, Skorpion und Fische (Wasser) sowie die Steinböcke und Stiere der jeweils 3. Dekade, während viele Jungfrauen der 3. Dekade nervöser sind als sonst.

dertMarsdurchIhreDekadeundsporntSie zu Höchstleistungen an (am 14.). Sie schalten den Turbo ein, gewinnen einen VorPEPE sprung. Die nach dem 27. Geborenen könLIENHARD 23. 3. 1946 nen ein schönes Plus verbuchen. 31. 3.–9. 4. Der 9. wäreexzellent für einen Besuch, ein Treffen oderein Projekt mit Freunden. Am 13. haben Sie eine gute Nase, sind sehr intuitiv. Sonst vorwiegend neutral. 10.–20. 4. Am Wochenende verbreiten Sie gute Laune, fühlen sich wohl im Kreise Ihrer Freunde. Ihre Haltung könnte am 14. falsch interpretiert werden, und Sie sind übersensibel.

STIER 21.–30. 4. Projekte oder Begeg-

nungen(Februar?)kommenzurSprache,Sie sind mit der Entwicklung zufrieden. Neue Freunde? Erste Ergebnisse? Bringen künstFABIENNE lerische Vorhaben gute Resultate? Exzellent LOUVES 5. 5. 1986 der11.und15.1.–10.5.VenusversprichtHerzklopfen, Ihr Charme bezaubert. Unvergessliche Momente (am 11. und 13.), seelische Übereinstimmung. Oder denkwürdigeBegegnung?11.–20.5.SiesindinBestform(am10.), kommen gut über die Hürden. Günstig der Neumond am11.:IhreProjektehabenRückenwind,Freundesagenihre Unterstützung zu (12.), Sie gewinnen Sympathien.

ZWILLINGE 21.–31.5.MerkursignalisiertMissverständnisseoderVerspätungen (10., 14.). Vorsicht bei Reisen, VerhandlungenundAbmachungen,achtenSieaufDeTHIERRY tails! Physisch sind Sie ab dem 11. kaum zu CARREL 23. 5. 1960 bremsen. 1.–10. 6. Sie sind am 9. glänzender Laune(guteNachricht?),dochnachdem11.ziehenSiesich etwas zurück. Komplikationen (mit Kollegin?) nerven am 12., am 13. sind wieder Sie am Drücker. 11.–21. 6. Am Wochenende sollten Sie weniger aggressiv sein, Ihre Kräfte nicht überschätzen. Und am 11. (Neumond) sind einige ziemlich nervös und reizbar. Doch am 14. holen Sie auf.

KREBS 22.6.–1.7.SieregelneinProblem

(von Mitte Februar?), einigen flattert eine gute Nachricht ins Haus (am 11. oder 15.). Exzellent für Termine, Verträge, eine Reise, SABINA ein Examen, künstlerische Projekte. Einige SCHNEEBELI 12. 7. 1963 sind kreativ, beweisen einen sechsten Sinn. 2.–12. 7. Glückliche Stunden zu zweit, Sie gewinnen Sympathien, neue Freunde. Am 9. und 11. erfüllen sich Ihre Erwartungen. Venus sorgt für Herzklopfen, nur am 13. sind Sie unter Druck. 13.–22. 7. Am Wochenende sind Sie in Bestform, der Neumond am 11. ist günstig (für Reisen, Kontakte). Sie entdecken neue Horizonte, sind nur am 14. leicht reizbar.

LÖWE 23.7.–1.8.Ruhigbiszum12.,da-

nachsindSieinSuperform,verdankenMars zusätzliche Power (12., 14.). Exzellent für Sport, eine Kur etc. Die nach dem 30. GeBERNHARD borenenlandeneineschönenTreffer:GeldRUSSI 20. 8. 1948 gewinn? Gute Nachricht von Behörden? 2.–12. 8. Eine Routinewoche. Missverständnisse (Partner?) am9.,dieSieaberam13.geschicktaufklärenkönnen,wenn Sie Ihrer Intuition folgen. 13.–23. 8. Sie haben alles unter Kontrolle. Nur am 9. könnte die Stimmung angespannt sein,docham14.erlebenSieschöneMomenteimengsten Kreis,undeinigeentdeckenneueHorizonte(Reisepläne?).

JUNGFRAU 24. 8.–2. 9. Halten Sie sich möglichst an gewisse Spielregeln und Gesetze,speziellam10.oder14.!EinProjekt von Mitte Februar sollten Sie mit Ihrem SOPHIA Partner besprechen, er schätzt die Lage LOREN 20. 9. 1934 objektiver ein! Die um den 27. Geborenen sind zu leichtgläubig. 3.–12. 9. Sie amüsieren sich glänzend, am 9. und 11. kann man Ihnen kaum widerstehen. Die Geburtstage vom 3./4. erleben in den kommenden Monaten einetiefgehendepositiveWandlung.13.–23.9.Nacheinem ziemlich hektischen Weekend und dem Neumond am 11. sollte es ruhiger werden (leichter Gegenwind am 12.).

WAAGE 24. 9.–3. 10. Die Geburtstage nachdem30.habendasGlückaufihrerSeite, sie treffen mit neuen Projekten voll ins Schwarze (am 9. und 13.). Alle anderen sollMATTHIAS ten ab dem 12. auf der Hut sein, sich phyAEBISCHER 18. 10. 1967 sisch mehr schonen. 4.–13. 10. Vorwiegend neutral. Glänzende Laune im engsten Kreis am 9., manchmal auch Glück im Spiel. Heisse Debatten (mit dem Partner?)am13.14.–23.10.Siekommenzügigvoran.Spassund gute Laune am Wochenende, ideal, um eine Einladung zu akzeptieren oder um selbst ein Fest zu organisieren. Und am 14. können Sie gemeinsam mit dem Partner punkten.

SKORPION 24. 10.–2. 11. Sie kom-

SCHÜTZE 23. 11.–2. 12. Nach einem ruhigen Weekend sind Sie ab dem 11. in Superform. Dank Mars gehen Sie als Erster durchs Ziel (am 14.). Zugleich kommt es zu GILBERT Verspätungen und Missverständnissen. Vor GRESS 17. 12. 1941 allemvordem26.Geborenehabennichtden richtigen Durchblick. 3.–12. 12. Sie kümmern sich um häusliche Probleme (Panne?) oder um eine Angehörige, die Ihre Hilfe braucht. Am 11. sind Sie reizbar, am 13. aber gut in Schuss.13.–21.12.AmWochenendesolltenSievorsichtigsein und riskante Manöver (im Verkehr, Sport?) meiden! Besser ab dem 11., doch die Stimmung zu Hause ist angespannt.

WASSERMANN 21.–30. 1. Sie sind ab dem 11. in Superform, günstig für sportlicheHobbysoderumetwasfürdieGesundheit zu tun. Die nach dem 26. Geborenen THOMAS haben Rückenwind, manchmal eine echte JORDAN 28. 1. 1963 Glückssträhne (13.!). 31. 1.–9. 2. Sie können sich kaum beklagen, gehen ruhig Ihren Weg. Exzellent für ein Treffen, eine Aussprache wäre der 13. Nur am 15. sind Sie eher lustlos (speziell die um den 31. und 1. Geborenen). 10.–19. 2. Glänzende Laune am 14.: Alte Freunde könnten sich melden? Am Wochenende neigen manche zu exzessiven Reaktionen (zu viele Drinks, zu üppiges Essen?).

FISCHE 20. 2.–1. 3. Sie schweben über

STEINBOCK 22.–31. 12. Sie manö-

vrieren geschickt, sind schlagfertig und treffen genau den richtigen Ton. Exzellent für wichtige Termine, eine Reise, Studien. Gute MARIA D. Nachricht am 10. oder 15.? Die vor dem 26. DIÉGUEZ 5. 1. 1982 GeborenenlandeneinenVolltreffer,erfüllen sich einen Wunschtraum. 1.–10. 1. Niemand kann Ihrem direkten Charme widerstehen, man liegt Ihnen zu Füssen (9.,11.).SchöneStundenzuzweit?OderaufregendeBegegnungen?Gegenwindhingegenam13.11.–20.1.Siesindgut inSchuss,bauenIhrenVorsprungaus(speziellamWochenende). Dicke Luft in den eigenen vier Wänden aber am 14.

menschnelleralsgeplantvoran.EinProjekt oder Treffen von Mitte Februar bringt erste guteResultate.Dieumden26./27.GeboreLINDA nen sind im siebten Himmel, entdecken FÄH 10. 11. 1987 neueInteressenunderlebeneinegrosse(innere?)Bereicherung.3.–12.11.SiegeniessendasLebenund verdanken VenuswahreSternstunden(am9.und11.).Niemand kann Ihrem Charme widerstehen, Sie sind ein Herz undeineSeele.13.–22.11.AmWochenendekannSiekaum etwas bremsen, Sie sind auf der Überholspur. Exzellent für Sport, Hobbys oder grössere Vorhaben (am 10. und 12.).

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dem Boden: Manche machen spirituelle Erfahrungen, andere lernen den Traumpartner kennen oder entdecken neue Horizonte EVA WANNENMACHER (Kunst?).Siekönnenaberaucheinwenigden 25. 2. 1971 Boden unter den Füssen verlieren (am 10.). 2.–10. 3. Sie setzen weiter auf Langfristigkeit, man zeigt Ihnen,wiesehrmanSieschätzt.VenusinIhrerDekadesorgt für Frühlingsgefühle und Herzklopfen, unbeschwerte Stunden(9.,11.).11.–20.3.DasWeekendwäreidealfürSportund Hobbys,abdem11.geniessenSiedasLebeninvollenZügen, sind charmanter denn je und stehen im Mittelpunkt (15.!).

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Fotos RDB (7), Getty Images (1), tilllate.com (1), pixsil.com (1), imago (1), SRF(1); bearbeitet und übersetzt von Gerhard Hynek

DR. ELIZABETH TEISSIER

Der harmonische Aspekt zwischen Saturn und Pluto war am 8. exakt. Er wirkt weiter, verspricht Reformen in Politik und Wirtschaft: eine positive Weichenstellung! Dazu deutet der Neumond am 11. (in der 3. Dekade Fische) auf gute Aussichten für die Sternzeichen der Elemente Wasser und Erde. Die 1. Dekaden sind krea-


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Zitat zwischen Zahlen Die Zahlen sind durch Buchstaben zu ersetzen. Dabei bedeuten gleiche Zahlen gleiche Buchstaben. Bei richtiger Lösung ergeben die zweiten Buchstaben, von oben nach unten gelesen, und die fünften Buchstaben, von unten nach oben gelesen, ein Sprichwort, Teile davon (grün) das Lösungswort. ZAHLENSCHLÜSSEL &

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Wer häts – ohä lätz Die nebenstehenden Zeichnungen unterscheiden sich durch zehn Abweichungen. Kreisen Sie bitte diese Abweichungen auf der unteren Zeichnung ein. SO KÖNNEN SIE 20 FRANKEN GEWINNEN:

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Kreuzwort-Chaos

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4

7 5 2 3 3 6

9 5 6 7

Teilnahmeschluss Sonntag, 10. März 2013

ZITAT ZWISCHEN ZAHLEN 1. Nennen, 2. Alexis, 3. Kokain, 4. Nenner, 5. Evelyn, 6. Budget, 7. Entzug, 8. Lohnen, 9. Ticino, 10. Heizer, 11. Coninx, 12. Ionien, 13. Nuance, 14. Nummer, 15. Anlage, 16. Maluns, 17. Stoeck, 18. Absage, 19. Wengen Lösungssatz: Was man nicht leben kann, soll man nicht denken. Lösung: SONNE

1

2 6 4 1 9 3

8

1

8

7 5 8

Rebus

AUFLÖSUNG AUS HEFT 9 WER HÄTS –OHÄ LÄTZ

6

KREUZWORT-CHAOS

KREUZWORTRÄTSEL

Bei richtiger Deutung der Bilder erhalten Sie das Lösungswort.

REBUS

1 2 3 =

MOEWE HIMMEL ENTE MOMENT

SUDOKU mittel 7 6 2 9 1 3 5 8 4

5 4 1 7 2 8 6 9 3

9 3 8 4 6 5 7 2 1

6 5 7 2 9 4 1 3 8

3 2 9 6 8 1 4 5 7

Lösung: 283

8 1 4 3 5 7 9 6 2

1 9 3 8 4 6 2 7 5

Gesamtwert: 735 Franken!

LÖSUNGSWORT

2 7 5 1 3 9 8 4 6

4 8 6 5 7 2 3 1 9

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SCHWEIZER schweizer ILLUSTRIERTE illustrierte 129


Party

Bewundernde Blicke: Intendant Andreas Homoki tanzt mit seiner Gattin Aurelia. ER VO G A LA-DINN

14. Opernball in Zürich

Andreas Homoki besteht Ball-Premiere Es ist ein rauschendes erstes Mal: Andreas Homoki bittet zum Zürcher Opernball. Der neue Intendant des Opernhauses erfindet den Event seines Vorgängers Alexander Pereira nicht neu. Er setzt am vergangenen Samstag höchstens die Akzente anders. Homoki moderiert an der langen Ballnacht (Eintritt 950 Franken) gleich selbst – zusammen mit TVLady Sandra Studer, die wie er erstmals dabei ist. Flott und mit viel Charme sind die beiden unterwegs, manchmal etwas langatmig. Köstliche Musik, herrlicher Gesang und liebliches Ballett stehen weiterhin im Mittelpunkt des Geschehens. 27 «Baur au Lac»-Köche tischen Lachs, Chicorée-Salat auf, dazu Kalbsfilet an Weizenbeilage mit Gemüse sowie Patisserie. «700 Mitarbeiter stehen im Einsatz, 25 Tonnen Gerüstmaterial ist nötig, 825 Meter Tüll, 45 Meter Satin und 8000 Blumen wurden verarbeitet», sagt Gastgeber Homoki stolz. Dann schreiten 130 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

60 junge Pärchen zum Höhepunkt des Abends: Die Debütantinnen und Debütanten eröffnen mit drei Walzern den Ball. «Nur fliegen ist schöner als tanzen», witzelt Swiss-CEO Harry Hohmeister. Derweil schwärmen Nationalrat Hansjörg Walter («Aida») und OpernhausVR-Präsident Josef Estermann («Rigoletto») von Verdi-Opern. Zum Schluss bekommt Regisseur Michael Steiner ein dickes Kompliment von seiner Ehefrau Minerva: «Du warst wie immer ein fantastischer Tänzer!» Steiner ist WagnerFan. Kein Wunder, mag er es tragisch, nachdem sein Economiesuisse-Film gegen die Abzocker-Initiative so spektakulär in der Schublade verschwand.

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das Zürückt zeigte sich Festlich geschm im traditionellen Ball, be cher Opernhaus n erstmals von Intente äs G der mit 1400 wurde. omoki geleitet H as re dant And

Hatten Spass: Melinda und Anton Affentranger, VR-Präsident Implenia.

TEXT ANDRÉ HÄFLIGER UND UELI WALTHER, FOTOS FABIENNE BÜHLER UND BRUNO VOSER

PARTY-RATING

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Es geht auch ohne Alexander Pereira. Weniger VIPs, mehr Herz

LAC»

Ganz verliebt: Hotelkönigin Ljuba Manz mit ihrem Lebenspartner Marco Conte.


FEURIGE VIZE-MISS-SCHWEIZ

Zürichs alt Stadtpräsident Filmregisseur Michael Josef Estermann mit Steiner mit seiner charGattin Maggie. manten Frau Minerva.

Schriftsteller Adolf Muschg mit seiner Gattin Atsuko im Miyake-Kleid.

Julia Flückiger ist seit 20 Jahren Ballett-Tänzerin, legte sich im schwarzen Federnkleid mächtig ins Zeug.

Ex-Roche-Präsident Fritz Gerber (r.) mit Veronika und Axel Lehmann, Zurich Chef Risk Officer. Galant: SVP-Nationalrat Hansjörg Walter bittet seine Frau Madeleine zum Tanz.

Swiss-CEO Harry Hohmeister (r.) mit Unternehmer Mike Bär und dessen Gattin Susan.

Bauunternehmer Walter Beller mit Ehefrau Irina.

Judith und Sam Keller, Direktor der Fondation Beyeler.

Herzchirurg Michael Hübler mit seiner Frau Samira.

Ball-Moderatorin Sandra Studer schwingt das Tanzbein mit Ballettchef Christian Spuck.

Tanzfreudig: Unternehmer Fritz Kaiser mit Gattin Birgit.

SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 131


Party

Zwei Rocker, zwei Klötze: Kuddel (l.) & Campino von den Toten Hosen.

Frisurenparade: Erfolgstrio Stress, Bastian Baker und Noah Veraguth (v. r.) mit Rapper M.A.M (l.).

CLAU DE ON FU NK Y ZU EHREN V

6. Swiss Music Awards

Die grosse Maskerade der Musiker Karneval in Rio? Langweilig. Die Stars der 6. Swiss Music Awards treiben es viel bunter. Angeführt von der YVONNE ZURBRÜGG, Neo-New-Yorkerin CHRISTA HÜRLIMANN, und Co-ModeratoAURELIA FORRER rin Melanie «Balleaus dem Schiffbau rina» Winiger im schwarzen Tutu. Ihr Moderationskollege Mario Torriani attestiert dem deutschen Rapper Cro, wie immer in Pandamaske, «viel Mut», als er ihm zum Sieg in der Kategorie «Best Album Urban International» gratuliert: «Als Braunbär hättest du es nicht bis auf die Bühne geschafft.» Der rote Teppich scheint die Inspiration zu beflügeln. Da tummelt sich ein Ano132 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

nymer als Astronaut wie der Liechtensteiner Musiker Al Walser bei der Grammy-Verleihung vor drei Wochen. Der Basler DJ Antoine führt seine neue Rosenhose (von Versace) aus, der Berner Rapper Greis eine dickgoldrandige Riesenbrille. Jahrgang 1990, gerade der Liebling unter seinen 450 Brillen. «Die Nomination ist nur Mittel zum Zweck, um diese Brille auszuführen.» Dann wird es Greis ja nicht gestört haben, dass ihm Stress, Noah Veraguth und Bastian Baker mit ihrem «Noël’s Room» den Award weggeschnappt haben. Das Sieger-Trio verzichtete auf ein ausgefallenes Outfit. Stress tauschte seinen Kapuzenpulli für einmal gegen einen Smoking ein, Noah und seine Bandkollegen von Pegasus 

» zwei «schwarze Zwei Gitarren, pp ili Ph d un ) (l. c Sway ar Stimmen: Mar nu Ja nern an den im x eu Fankhauser erin tr on M ründer des verstorbenen G , Claude Nobs. al iv st Jazz Fe

Das wär doch was: Musiker Bligg und Model Bianca Gubser (in Balmain).

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.

Hechten nach 15 Jahren Bandgeschichte nach ihrem ersten Award: die Luzerner Hecht.

Vier Lockenköpfe, viele Hits: Simon, Noah, Stefan und Gabriel von der Bieler Band Pegasus.

der schönsten Abräumer mit ger facher Preisträ Freundin: zwei er. rr Fu ja on R Stress & Model

WIEDERSEHEN

«Kaum bin ich ausgezogen, macht ihr eine Hammerplatte», sagt Melanie zu Ex-Mann Stress.

Busenfreundinnen in New York und Zürich: Melanie Winiger & Nadine Strittmatter.

Moderatorinnen Nicole Berchtold & Alexandra Maurer, Sängerin Eliane Müller.

Goldjunge: Für DSDSSieger Luca Hänni gabs Lob von Cam- Anna Rossinelli mit Freund Georg Dillier (r.) und Bandpino: «Geile kollege Manuel Meisel. Schuhe!»

Singt ihrem Sohn keine Lieder, liest lieber vor: Nadja Schildknecht.

«Einen nehmen wir noch»: SRF-3-SonntagmorgenModerator Reeto von Gunten.

Zog die Maske nur zum Rauchen kurz aus: der deutsche Rapper Cro.

Lukas, Thommy, Luc und Pee von Dada Ante Portas – und wie sie in 30 Jahren aussehen. SCHWEIZER ILLUSTRIERTE 133

Fotos Tilllate.com (5), Keystone

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Party

CAMPINO VON DEN TOTEN HOSEN

«Wir nehmen die Schweiz ernst» Was bedeutet Ihnen der Swiss Music Award? Wir haben seit Jahren darauf hingearbeitet. Die anderen drei Mitglieder haben sich deshalb schon frühzeitig betrunken und befinden sich in der Zürcher Altstadt. Morgen können wir uns auflösen, wir haben den Pokal! Mal schauen, wies weitergeht. Ich schreibe wohl ein Buch. Ihr feiert seit Jahren Erfolge, da ist doch diese Auszeichnung ein Klacks. Nein, es ist eine Anerkennung von den Menschen. Wir haben die Schweiz immer ernst genommen. Zürich ist, seit ich mich erinnern kann, stets nah an dem dran, was aktuell ist. Die Hosen und die Schweiz – eine gegenseitige Liebe? Ich hoffe, das bleibt noch lange so. Mit dem Preis sind wir jetzt in einer Bringschuld, wir kommen Campino, nach St. Gallen und Bern. Frontmann Hört ihr eigentlich der Toten Schweizer Musik? Hosen. Ja, Guggimusik!

Stossen auf ihr Duett an: Matt Buchli von 77 Bombay Street und Lina Button.

 versteckten

Was für Hosen! DJ Antoine mit Modelfreundin Stephanie.

sich wie gewohnt unter ihren Pudelfrisuren. Frühlingsschnitt in Aussicht? «Nein – dabei wäre Stefans Mutter eigentlich Coiffeuse!» Noah behielt dennoch den Durchblick und sahnte mit seiner Band auch noch den Award «Best Hit National» für den OlympiaSong «Skyline» ab. Anwärter für eine Nomination bei den nächsten Awards könnte die Band Dada Ante Portas sein. Die Luzerner rührten mit spezialangefertigten Silikonmasken die Werbetrommel für ihr neues Album: «Bad Weeds Grow Tall» – Unkraut vergeht nicht. Gitarrist Luc Bachmann erklärte: «Lieber Maske als Botox. Auch wir werden halt älter.» Patent-OchsnerFrontmann Büne Huber steht zum Alter, ihm reicht ein bisschen Eyeliner 134 SCHWEIZER ILLUSTRIERTE

Müslüm mit «Müüse». Semih Yavsaner kann nicht aus seiner Haut.

für sein Konzert im Volkshaus. Dort nimmt er den Award für das «Best Album Pop/Rock National» von Aussenmoderatorin Nicole Berchtold entgegen. Ganz anders Semih Yavsaner: Der Berner zeigt sich in der Öffentlichkeit nur als Kunstfigur Müslüm. Für einen Award reicht das nicht, aber immerhin für «Den goldenen Kleiderbügel» von Radio SRF 3. «Wenn schon Fasnacht, dann richtig», fand Stil-Experte Jeroen van Rooijen. Schlicht ist in der Nacht der Swiss Music Awards ohnehin nur einer: der Award, ein Betonklötzli.

Bastian-BakerFan Steffi Buchli mit ihrem Mann Florian Kohler.

Pegasus-Fan Felix Gutzwiller mit der Freundin seiner Frau, Gökcin Koch.

FOTOS ALEXANDRA PAULI & BRUNO VOSER

PARTY-RATING

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Für vier Gläsli fehlten: Kuno Lauener und Kulturminister Berset

Klassik-Fan Röbi Koller mit seiner Ehefrau Esther Della Pietra.

Fotos Tilllate.com (4)

«C&A zieht alli a» – auch Stefanie Die Männer hinter Heinz«Single Ladies»: Remady (l.) & Manu-L. mann.


CHARMEUR

George Clooney weiss, wie man verzaubert. Mit Ursula von der Leyen (l. und Bild oben r.), Dagmar Kögel sowie Ulk-Trophäe (r.).

21. Deutscher Medienpreis

Bart, sexy Augen und Witzfigur

Tief und lange schaut sie in seine Augen. Himmelt ihn an – und er hält ihre Hände, lächelt voller Charme zurück. Wir sind an der Verleihung des Deutschen Medienpreises in Baden-Baden. Ursula von der Leyen ist sichtlich berührt, einen Abend mit dem aus Los Angeles eingeflogenen George Clooney verbringen zu dürfen. «Sie erhalten diesen Preis, weil sie sich für Menschen und ihre Rechte einsetzen, besonders im Krisengebiet Darfur im Sudan», lobt die Ministerin und siebenfache Mutter den zweifachen Oscar-Preisträger in ihrer Laudatio. Jetzt, an der grossen Party nach der Ehrung des traditionell einzigen Gewinners, schwärmt Angela Merkels Parade-Magistratin weiter. Spricht von «sexy Augen» am Tisch mit Clooney, Riesencrevetten und Gastgeber Karlheinz Kögel (Media Control, Radio Energy Basel). Der Vollbart habe sie beim Bühnenküsschen «überhaupt nicht» gestört. Trotzdem entschuldigt sich der Superstar: Nach den Dreharbeiten für das Weltkriegsdrama «The Monuments Men» in Berlin sei der Bart dann «sofort wieder» weg. Die vom Schweizer Künstler Ronald Junker gestaltete Trophäe bezeichnet Clooney als speziell und originell. «Mal was anderes als ein Oscar», witzelt er. Für den Film «Argo» hat er ja gerade als Produzent sein zweites Goldmännchen abgeholt. Ganz alleine ist der Arme hier. Grinsend schwenkt Thomas Gottschalk die weisse Fahne: «Ich versuche schon gar nicht, ihm Konkurrenz zu machen!» ANDRÉ HÄFLIGER

PARTY-RATING

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Nach dem Oscar gleich eine witzige Figur – das muss gefeiert werden!

Hatten Spass: Elvira und Günter Netzer.

Neckische Blicke: Thomas Gottschalk (l.) mit Günther Jauch.

TV-Moderator Johannes B. Kerner, Gattin Britta.

Gastgeber-Ehepaar Karlheinz und Dagmar Kögel, Jogi Löw und Kai Pflaume (v. l.).

Stolz: Kam direkt von den Birdy Oscars: Veronica sang für Ferres mit Carsten George Maschmeyer. Clooney.

Brasil-Topmodel Ana Beatriz Barros, Hotelkönig Karim El Chiaty.


Leser schreiben

WM-Gold! Bewundernswert die Leistung von Dario – Hut ab vor dem ganzen Clan.

Dynamisch, technisch brillant – taktisch klug

Seine Familie gibt ihm Kraft, SI 9/2013 Dario Cologna darf zu Recht als Retter der Schweizer Ski-Nation bezeichnet werden. Einfach herrlich, dem Mann beim Wettkampf zuzuschauen, wie dynamisch, technisch brillant und taktisch klug er läuft. Mit grossem Interesse habe ich nun in der Schweizer Illustrierten gelesen, welch grosse Opfer die Eltern Cologna gebracht haben, um ihren Kindern den Sport zu finanzieren. Dass sie darum sogar ihr Haus gegen eine günstigere Wohnung eingetauscht haben, finde ich bewundernswert. Hut ab vor so einer Familie. Hut ab vor dem ganzen Cologna-Clan. J. Gurtner, per E-Mail

Casting-Show für alle Wer hat «The Voice», SI 9/2013 Danke für den tollen Bericht über die Finalisten von «The Voice of Switzerland». Das ist endlich mal eine Casting-Show, die man auch mit Ü30 noch schauen kann. Nur schade, dass so wenige Männer im Finale sind. Mir hätte der Rocker mit den langen blonden Haaren noch gut gefallen. Ich wünsche den Kandidaten viel Glück für die Live-Auftritte. Margrit Hediger, per E-Mail Ich habe mich gefreut, alle FinalistInnen von «The Voice of Switzerland» in der Schweizer Illustrierten zu sehen, da ich die Sendung liebe und absolut top finde. Die Urteile der SI zu den FinalistInnen fand ich jedoch ziemlich daneben. Gabriela Grossenbacher hat Jury und Publikum überzeugt, also hat sie es auch verdient, im Finale zu sein. Und wenn einer Frau wie Gisel laut SI Ausstrahlung und

Charisma fehlen, so mangelt es der SI-Jury meiner Meinung nach leider an Respekt, Anstand und gutem Geschmack. Susanne Ganz-Romang, Meilen ZH

Ein wirklich treffendes Porträt Darum erregt der Papst die Welt, SI 8/2013 Herzlichen Dank für die ausgezeichnete Reportage zum Rücktritt von Papst Benedikt XVI. Sie haben dieses Weltereignis mit Bedacht und dem nötigen Respekt vor dieser grossen Persönlichkeit gewürdigt und ihn als streitbaren Theologen und leidenschaftlichen Christen treffend charakterisiert. Keine Freude hatte ich allerdings an den Aussagen von Frank A. Meyer, der die Aufgaben des Papstes als reinen «Beamtenjob» bezeichnete. Gregor Roos, per E-Mail Niemand, der auch nur ein Werk von Benedikt XVI. gelesen hat, würde ihn der Frömmelei bezichtigen, wie Frank A. Meyer dies tut. Mit vielem, was Papst Benedikt repräsentiert, mag man nicht einverstanden sein, seine religiöse Ernsthaftigkeit und sein theologisches Gewicht hingegen ist auch bei seriösen Kritikern unbestritten. Die Zukunft wird ihn zu den Kirchenvätern zählen. Rolf Inderbitzi, per E-Mail Das Beste kommt zuletzt, dies ist sicherlich kein falsches Fazit zum Pontifikat von Papst Benedikt XVI. Mit seinem Rücktritt, der gleichzeitig einem Eingeständnis für die menschlichen Schwächen des Papstes gleichkommt, hat er ein modernes Zeichen gesetzt. Pascal Merz, per E-Mail

Willi Impressum Nr. 10, 102. Jahrgang. Erscheint montags Beglaubigte Auflage 198 660 Exemplare ISSN 0036-7362 Abonnements-Dienst (Telefon gratis) 0800 820 920 Mo–Fr: 7.30–18.00 Uhr, aboservice@ringier.ch Einzelverkauf einzelverkauf@ringier.ch Redaktion Schweizer Illustrierte, 8008 Zürich, Dufourstrasse 23, Tel. 044 259 63 63, Fax 044 259 86 22, info@schweizer-illustrierte.ch Internet www.schweizer-illustrierte.ch, www.online-kiosk.ch Geschäftsführer Zeitschriften Urs Heller Chefredaktor Stefan Regez Stv. Chefredaktor Ueli Walther

«Auf nichts ist mehr Verlass. Wo Rind draufsteht, hats Pferd drin, und mein Pferd ist aus Schaffleisch!»

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In der Schweizer-Illustrierte-Gruppe erscheinen u. a.



Auf einen Espresso mit FRANK A. MEYER UND MARC WALDER

Über Verantwortung und Verantwortung

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Verantwortung, also am Wert seiner Arbeit, den ich buchstäblich am eigenen Leibe erfahren und zu schätzen lernen durfte. Nicht einmal die Ärzte werden von der magischen Lenkungskraft des Marktes, die unsere Voodoo-Ökonomen ja ständig im Munde führen, nach ihrem tatsächlichen Wert entlohnt. Worauf wollen Sie hinaus? Ich möchte mit einer Frage antworten, lieber Marc Walder: Wieso verdienen Banker und Bänkerchen hundert Mal oder tausend Mal mehr als Menschen, die andere pflegen, Verantwortung für ihre Gesundheit, ihr Wohlergehen, oft sogar ihr Leben übernehmen? Ich verstehe, wovon Sie reden. Auch in der Gastronomie, um nur eine Branche von vielen zu nennen, verdienen Angestellte sehr wenig, obwohl sie häufig Enormes leisten. Da haben Sie sicher recht. Aber die Gegenüberstellung des Gesundheitspersonals mit den Hütchenspielern der Finanzwirtschaft macht erst wirklich deutlich, worum es geht: Um die Verzerrung, ja die Umkehrung aller Werte in einer total durch-ökonomisierten Gesellschaft. Stellen Sie sich vor, der Chef der Deutschen Bank läge auf dem Operationstisch, kurz vor der Vollnarkose; seine Gesundheit, vielleicht sein Leben liegt ganz in den Händen der Ärzte und Schwestern. Ich stelle es mir vor … … und jetzt müsste unser Finanzmanager auf die Frage antworten, wer denn die grössere Verantwortung trägt: Er mit seinem Zig-Millionen-Gehalt? Oder die grün vermummten Menschen um ihn herum, denen er sich ganz und gar

anvertraut. Die Antwort wäre in dieser Situation wohl eine ganz andere als die anmassenden Sprüche, die man von solchen Leuten in Fernseh-Talkrunden zum Thema Manager-Gehälter zu hören bekommt. Ihr Beispiel leuchtet jedem ein. Die Frage muss trotzdem erlaubt sein: Wie wird Verantwortung in einer Gesellschaft definiert? Bei Dr. Joachim Wachtlin, meinem wunderbaren Operationsarzt im Sankt-Gertrauden-Krankenhaus in Berlin, ist die Verantwortung ganz klar definiert: Es geht bei jeder Operation um das konkrete Wohlergehen des Patienten. Wie aber steht es etwa um die Verantwortung unseres Landsmanns Joe Ackermann, die er als oberster Chef für sämtliche Fehlentwicklungen der Deutschen Bank in den letzten zehn Jahren zu tragen hätte? Gerade noch rechtzeitig hat er sich in die Schweizer Büsche geschlagen, unter Mitnahme eines gewaltigen Boni-Vermögens. Um seine Hinterlassenschaft, die Ruf-ramponierte Deutsche Bank, sollen sich andere kümmern. Und? Wo greift da, lieber Marc Walder, der Begriff Verantwortung, wie er seit Jahren von den Ackermännern dieser Welt beschworen wird, um ihre exorbitanten Gehälter zu rechtfertigen? ----------

Marc Walder, 47, ist CEO der Ringier AG Frank A. Meyer, 68, arbeitet als Journalist im Hause Ringier. Er lebt in Berlin

Ihre Meinung interessiert uns: Diskutieren Sie mit – auf www.schweizer-illustrierte.ch

Foto Thomas Buchwalder

Sagen Sie mal, Frank A. Meyer, wie geht es Ihnen eigentlich inzwischen? Seit meiner Augenoperation, meinen Sie? Mitte Februar mussten Sie sich ja einem Eingriff unterziehen … … ich lebe seit zwanzig Tagen mit einem Gas-Auge. Wobei ich ausdrücklich betonen möchte, dass es sich nicht um ein Glas-Auge handelt. Und das ist leider auch schon die einzige müde Pointe, die ich zu dieser Netzhaut-Affäre beisteuern kann. Sie dürfen seit drei Wochen weder lesen noch schreiben. Wie übersteht dies ein Buchstaben-Junkie wie Sie? Ich darf nicht lesen, bevor sich das Gas im linken Auge abgebaut hat, das bei der Vernarbung des Risses in der Netzhaut hilft – jedenfalls habe ich den behandelnden Arzt so verstanden. Das ist für mich die Höchststrafe, nach 25 Jahren täglichem Zeitungslesen, Zeitschriftenlesen, Bücherlesen – und natürlich Selberschreiben. Was ist in dieser nicht ganz einfachen Phase die wichtigste Erfahrung für Sie? Erstens: Dass es sehr viel Schlimmeres gibt. Und zweitens: Dass ich erlebt habe, wie wertvoll Menschen sein können, denen der Markt offenbar nur einen geringen pekuniären Wert beimisst. Sie meinen das medizinische Personal? Krankenschwestern verdienen wenig, erbärmlich wenig. Und sie arbeiten viel, enorm viel. Vor allem tragen Sie eine riesige Verantwortung. Aber nicht nur Krankenschwestern verdienen zu wenig. Letztlich verdient das ganze Pflegepersonal zu wenig, gemessen an der




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