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27. August 2012 CHF 4.50

Florian Ast Sein neues Liebesnest

Sandro Cavegn

Mister Schlau

Gekaufter Titel? Der neue Mister Schweiz 端ber seine umstrittene Wahl, Sex, Politik und den Tod seiner Mutter



Inhalt

HEFT 35, MONTAG, 27. August 2012

Titel 18

Sandro Cavegn Der neue Mister Schweiz! Warum er am Morgen nach dem Final weinen musste. Das intime Interview

Titel Thomas Buchwalder, Kurt Reichenbach (kl. Foto); Inhalt Adrian Bretscher

Leute 7 8

28 32 40 44

Editorial von Stefan Regez Leute Michelle Hunziker & Tomaso Trussardi, Anita Weyermann, Sandra Rippstein, Nicola Spirig, Usain Bolt Manuela Frey Aus dem Aargau! So tickt das neue Schweizer Elite-Model Florian Ast Hausbesuch. Alles neu beim Frauenflüsterer: Liebe, Haus und CD John Daly Schillernd. Der bunte Golfer Eliana Burki Stolz. Alphornen in den USA

Party 14

Sport-Trophy Bad Ragaz, Zoofäscht Zürich, Umwelt-Arena Spreitenbach

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u Selbst

der Lehrer nannte sie «Wolkenkratzer» Sie ist das neue Elite-Model: Manuela Frey, 15. Mit ihren 181 Zentimetern ist es nicht leicht, einen Freund zu finden: «Ich ver­liebe mich nicht in Gartenzwerge.» Zu Besuch in Brugg AG.

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Inhalt Reportage 36 46

Alfred de Quervain Pionier im Grönlandeis. Die Spurensuche der Nachfahren Alfred «Fredi» Herbert Cash-Guru: So luxuriös lebt der Schweizer Börsenexperte

Schicksal 24

24 u Schwer geprüft Krebsdiagnose, Chemo, Operation. Das Leben von Skitalent Kevin Holdener war im letzten Jahr geprägt von Hoffen und Bangen. Immer an seiner Seite: Freundin Desirée. «Mit ihr kann ich am besten über meine Krankheit sprechen.»

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Kevin Holdener Zuversichtlich. Wie das Skitalent die Krebserkrankung meistert Christoph Bausch Paralympics. Er sprintet mit einer Unterschenkel-Prothese um Gold

Hotel des Jahres 54

«Baur au Lac» Ausgezeichnet! Das Zürcher Grandhotel punktet auch kulinarisch

Shopping 61

Das Magazin für lustvolles Einkaufen Mode, Style, Electronics

Check-up 69 70

Dumpingpreise Medikamente im Internet Ernährung Essen Sie sich glücklich!

Die Besten 73

Das Schweizer Kulturmagazin Kunst, Musik, Bücher, Filme

Weekend

Fotos Fabian Biasio, Marcel Nöcker, Jonas Mohr

46 u Top Beim Cash-Guru Fredi

Herbert und seiner Gattin «Muggi»: «Das Leben ist zu kurz, um zweite Klasse zu fahren.»

ABO-SERVICE 0800 820 920 Redaktion: Dufourstrasse 23, 8008 Zürich, Tel. 044 - 259 63 63, E-Mail info@schweizer-illustrierte.ch, www.schweizer-illustrierte.ch

44 u Laut Eliana

Burki mischt mit ihrem Alphorn Los Angeles auf. Und verwirklicht sich dabei ihren grossen Traum.

Exklusiv auf dem ipad Der neue Mister Schweiz von allen Seiten in unseren exklusiven 360°-Ansichten. Und: im FerieneMagazin haus von Cindy Crawford.

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Freizeit, geniessen, rätseln En Guete, GaultMillau, Reisen, Spiele

Und … 59 98 90 92 96

Notabene von Helmut Hubacher Auf einen Espresso mit Frank A. Meyer und Marc Walder Impressum Horoskop Leserbriefe

Mehr News, mehr Bilder: www.schweizer-illustrierte.ch

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Editorial

Der gewiefte Botschafter Sandro Cavegn Der neue Mister Schweiz sorgt schon

Stefan Regez, Chefredaktor

vor seiner Wahl für Schlagzeilen. Er kaufe sich den Mister-Titel, lautet der Vorwurf. Und als er am vergangenen Samstagabend zum schönsten Mann der Schweiz gekürt wird, sehen sich die Kritiker bestätigt. Was ist passiert? Die Pizza-Kette, bei der er als stellvertretender Geschäftsführer arbeitet, wirbt auf ihren Flyern für Sandro Cavegn, diverse Sponsoren stiften Wettbewerbspreise für diejenigen, die per Telefon oder SMS für ihn stimmen. Ist das verboten? Nein. Unfair? Vielleicht. Ich halte es für cleveres Marketing. Und da hebt sich Cavegn auch von seinen Mitbewerbern ab: Schon fast 28, führungserfahren, ein grosses Kontaktnetz – diese Vorteile weiss er offenbar zu nutzen. «Sandro Cavegn setzt seine Stärken geschickt ein», sagt auch SI-Redaktorin und Jury-Mitglied Sandra Casalini. «Er hebt seine Bündner Wurzeln hervor, obwohl er in Rapperswil am Zürichsee aufgewachsen ist. Er ist bodenständig und ein gewiefter Unternehmer. Und er bezieht Stellung – auch politisch.» Vor allem aber ist Sandro Cavegn ein perfekter Botschafter für die Schweiz, spricht er doch Deutsch, Französisch, Italienisch – und fliessend Rätoromanisch. «Ich bin echt!» – ab Seite 18. PS: Auch Mundartsänger Florian Ast bewarb sich vor vielen Jahren mal als Mister Schweiz. Aus Jux natürlich. Trotzdem ärgerte er sich ein bisschen über die Disqualifikation: Seine körperlichen Masse entsprachen nicht ganz dem Idealbild ... Das ist aber nicht der Grund, weshalb wir ihn jetzt in seinem neuen Haus besucht haben. «Ganz oder gar nicht» – ab Seite 32.

Adolf Ogi Seine Biografie «Dölf Ogi. So wa(h)r es!»

Fotos Geri Born, David Biedert, HO / Buchhandlung Krebser

Attraktive Mister-Jury SI-Fotograf Thomas Buchwalder, Sandra Casalini, stv. SI-Unterhaltungschefin, Sängerin Paloma Würth, Biobauer und Jury-Präsident Renzo Blumenthal (v. l.).

steht seit Wochen an der Spitze der Bestseller-Liste, erscheint in der dritten Auflage, über 20 000 Bücher sind schon verkauft. Adolf Ogi ist gefragt wie selten zuvor. Auch sein Auftritt in Thun am vergangenen Dienstag – der erste Anlass im Rahmen der Lese-Tournee der Schweizer Illustrierten (siehe Seite 42) – war seit Tagen ausverkauft. Über 250 Personen finden sich an diesem fast tropischen Sommerabend in der Buchhandlung Krebser ein. Dölf Ogi zündet ein rhetorisches Feuerwerk mit Anekdoten, Geschichten und Erinnerungen aus seiner Zeit als Bundesrat und Uno-Sonder­berater. Das Publikum ist begeistert, lacht und klatscht fast im Minutentakt. Was am Schluss als öffentliche Fragerunde angedacht war, wird zur Laudatio: «Ich bin zeitlebens ein Ogi-Fan gewesen» – «Ich danke Ogi für alles, was er für die Schweiz getan hat» – «Das Land braucht wieder Politiker wie Ogi». Etliche erzählen von ihren persönlichen Begegnungen mit dem populären Berner Oberländer. Und als Ogi sagt, dass er zu seinem 70. Geburtstag 1500 Briefe erhalten habe, die er nun alle beantworten werde und vor allem noch die 1500 Couverts adressieren müsse, Gefragter Mann Adolf Ogi mit meldet sich spontan eine Frau in der Buchautor Georges Wüthrich und ersten Reihe: «Herr Ogi, das würde SI-Chefredaktor Stefan Regez (r.). ich gern für Sie machen!» Ich wünsche Ihnen gute Unterhaltung mit der Schweizer Illustrierten! schweizer illustrierte

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Verlobt? Im Schaufenster der Boutique Les Ambassadeurs in der Via Serlas halten Michelle und Tomaso möglicherweise Ausschau nach Eheringen.

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Hier stimmt die Chemie! Beim Candle-LightDinner und auf dem Weg zum Hotel Padrutt’s Palace können sie mit ihren Händen und Augen nicht voneinander lassen.


leute

Ferien im Engadin

Michelle Hunziker

Wieder fit: Die Moderatorin hat sich von ihrem Dreh-Unfall vor zwei Wochen erholt. Auf der Velotour fährt sie ihrem Freund Tomaso Trussardi fast davon.

u Frisch verliebt verbrachten sie im letzten Winter ihre ersten Ferien in St. Moritz. Nun erleben Michelle Hunziker, 35, und Tomaso Trussardi, 29, auf 1822 Metern über Meer erneut ein Liebeshoch: Sie verbringen ein paar Tage im Engadin und geniessen jede Sekunde zu zweit. «Wir spüren einfach, dass wir gut zusammen­ passen», sagte die Bernerin kürzlich in einem Interview mit der italienischen «Vanity Fair». Wie gut, zeigen die neusten Schnappschüsse: Auf einer Velotour um den St. Moritzersee dreht sie sich zu ihm um, um ihn anzulachen, ihm etwas zuzurufen. Beim Spaziergang durch das Städtchen sucht er den Körperkontakt, legt den Arm um sie, küsst sie. «Er ist der Mann, der mir das Vertrauen in die Liebe zurückgegeben hat», sagt die TV-Frau. Sie trennte sich vor zehn Jahren von Schmusesänger Eros Ramazzotti, dem Vater ihrer 16-jährigen Tochter Aurora, und liess sich seither auf keine längere Beziehung mehr ein. Im italienischen ModeErben hat sie einen Mann gefunden, der es ernst mit ihr meint. «Er versprach mir, bei mir zu bleiben, auch wenn ich Mist baue.» Ob das Paar abends vor dem Schaufenster eines Schmuckgeschäfts nach Eheringen Ausschau hält? Einen Diamantring hat er ihr bereits geschenkt; sie trägt ihn an der linken Hand – wie einen Verlobungsring. Vielleicht kehren die beiden das nächste Mal bereits als Mann und Frau an ihren Kraft­ort St. Moritz zurück. Oder als werdende Eltern. Michelle: «Ich will noch vor meinem 38. Geburtstag schwanger werden.»

Michelle Hunziker: «Ich liebe Tomaso, weil er meine Unabhängigkeit und Freiheit respektiert.»

Sylvie Kempa schweizer illustrierte

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«Ich konnte mit elf Monaten laufen!» Anita Weyermann Salzmann mit Töchterchen Lara, die sich mit ihren neun Monaten noch kriechend fortbewegt.

Sandra Rippstein

Eine Background­ Sängerin tritt nach vorn

Zwei SandraFans: Mundart­ legende Polo Hofer (oben) und Sandras Freund Christoph Heule.

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u Auf der Bühne macht sie Mundartlegende Polo Hofer heiss – sie singt mit ihm das Duett «Zucker im Härz». Doch das Herz von Sandra Rippstein, 37, gehört schon einem anderen: ihrem Freund, dem Bandmusiker Christoph Heule, 39. Gemeinsam haben die beiden das Mundartalbum «Filmriss» aufgenommen, mit dem die Background-Sängerin von Peter Reber, Carmen Fenk und Tanja Dankner jetzt in den Vordergrund tritt. Das Album erscheint am 31. August und bietet einen Mix aus Soul, Blues, Reggae und Pop. Ein erstes Feedback holte sich die Bezirksschullehrerin bei ihren Schülern. «Sie sind stolz auf mich. Aber ob sie meine Musik kaufen würden, wage ich zu bezweifeln.» Sylvie Kempa


Leute

Anita Weyermann

Eine doppelt stolze Mama

u «Gring ache u seckle!» Dieser Spruch an der Leichtathletik-WM 1997 in Athen, wo sie Dritte beim 1500-Meter-Lauf wurde, machte Anita Weyermann legendär. Dass er auch vier Jahre nach ihrem Rücktritt noch ein geflügeltes Wort sei, mache sie stolz, so die frühere Mittelstreckenläuferin. Noch stolzer ist Weyermann jedoch auf Goldschatz Lara, der genau an Anitas 34. Geburtstag am 7. De­zember 2011 zur Welt kam: «Sie ist das Herzigste, Schönste und Liebste, was es gibt», schwärmt Anita, die 40 Prozent als Journalistin bei Radio Beo in Interlaken arbeitet.

Einen Tag kümmert sich dann Vater Roland Salzmann, 29, um Lara, einen Tag pro Woche geht sie in die Krippe. Ob der Goldschatz die Laufgene seiner sportlichen Eltern geerbt hat, kann man noch nicht sagen. Aber Lara ist im Baby-Jogger und im Velo-Anhänger stets dabei – selbst bei den Laufwochen auf Sardinien, die Weyermann und Salzmann jeweils im Frühling anbieten: «Meine Mutter kommt als Babysitterin mit.» Das neue Leben von Anita Weyermann: in SI SPORT – nächste Woche mit der Schweizer Illustrierten.

wer liebt wen

Babyglück in Bern und Basel u Kürzlich

posierte sie noch mit nacktem Babybauch, nun ist Susanne Hueber, 35, Mami ge­worden. Die Basler Moderatorin hat am 19. August ihrer Tochter Ladina Malea das Leben geschenkt. «Mit 46 Zentimetern und 3470 Gramm ist sie von feiner Statur, sie verfügt aber bereits über ein lautes Stimmorgan.»

Ilona Scherer u Baby-News auch aus Bern: StarbugsKomiker Wassilis «Silu» Reigel, 31, ist Papa geworden. Seine Freundin Franca Wenk, 21, hat am 25. August ihr erstes Töchterchen geboren. Emma ist 48 Zentimeter lang, 3490 Gramm leicht und «einfach nur süss!». u Aus und vorbei! André Reithebuch, 28, ist wieder Single. Der Mister Schweiz 2009 hat sich von seiner Simone, 25, getrennt. Nach zehn Monaten Beziehung seien sie in Frieden auseinandergegangen, sagt er. Einziger Nachteil: «Jetzt muss ich wieder selber putzen und kochen.»

Fotos Remo Nägeli, Sir Robin Photography, Toni Widmer/Aargauer Zeitung, Nicole Bökhaus (2), Alexandra Pauli, Thomas Buchwalder

Nicola spirig

In die Luft und die Pedale u Für einen guten Zweck ist Nicola Spirig, 30, kein Weg zu weit. Um beim Race against Cancer in Root LU mitfahren zu können, geht sie sogar in die Luft. Der Roseheli fliegt die Zürcher Triathlon-Olympiasiegerin und ihren Freund Reto Hug, 37, am Samstagmorgen von der Basis in Leysin zum Start in der Zentralschweiz. Dort fährt sie zusammen mit Snowboard-Olympiasiegerin Tanja Frieden, 36, und Kunstturn-Europameisterin Ariella Kaeslin, 24, den 14 Kilo­meter langen Rundkurs. Für Spirig, die am Donnerstag ihre Saison abgebrochen hat, ist Mitmachen Ehrensache. «Auch mein Motto ist ‹Never give up›. Da trete ich gern nochmals in die Pedale.» Christian Bürge

Luftfracht: Nicola Spirig kommt per Heli zum CharityRennen nach Root (o.), um zusammen mit Ariella Kaeslin und Tanja Frieden das Race against Cancer zu fahren. schweizer illustrierte

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leute

Zu Besuch bei Jean-Claude Biver: Superstar Usain Bolt gönnt sich ein Stück Geburtstags­torte – und sieht sich im Weinkeller um. Olympia-sieger Usain Bolt

u Montag,

20. August: Sprinter Usain Bolt, 26, sitzt neben Jean-Claude Biver. Der Chef der Uhrenfirma Hublot hat seinen Markenbotschafter zu sich in den Garten in La Tour-de-Peilz VD ein­ geladen. Der sechsfache Olympia-Sieger aus Jamaika hält mit 9,58 Sekunden den Weltrekord über 100 Meter. Er startet diesen Donnerstag bei Weltklasse Zürich.

Usain Bolt, eben sind Sie von einem Heliflug über die Walliser Alpen zurück­gekehrt. Wie wars? Absolut fantastisch! Ich bin zwar nicht der Bergtyp, ich liebe das Meer. Kälte mag ich gar nicht; Wintersport ist nichts für mich. Die Hitze hier geniesse ich. Es ist wie in Jamaika. Morgen werden Sie 26. Herzlichen Glückwunsch! Was wünschen Sie sich?

Ich werde mir eine Jacht kaufen. Schöne Autos haben Sie ja schon. Ja, acht Stück. Mein Favorit: der Nissan GT-R, ein Sportcoupé mit 550 PS. Wurden Sie schon mal geblitzt? Nein. Obwohl, früher, als ich jung war, gab ich oft zu viel Gas. Gibt es etwas, was Sie schneller können als rennen? Nein. Ich bin ein sehr fauler Typ, nehme mir für alles viel Zeit – für fast alles ... Training, Termine: Bleibt da noch Zeit für Shopping? Hoffentlich! Da treffe ich bestimmt wieder ein paar nette Ladys. Ihr habt viele hübsche Frauen in der Schweiz! Mögen Sie Schweizer Schokolade? Vor einigen Jahren hatte ich echt Probleme damit. Ich ass viel zu viel

Rose Xherdan Shaqiri Fussballer u Was unser Fussballsöldner Xherdan Shaqiri bei seinem ersten Ernsteinsatz mit dem FC Bayern (4:0 im Cup gegen Jahn Regensburg) zeigte, war ein Einstand vom Feinsten, oder wie es die «Welt» schrieb: «Ein Lichtblick im neuen Bayern-Spiel.» Seit Shaqiris Freistoss-Traumgoal und seinen zwei Assists ist er in Deutschland in aller Munde. Wir schicken Xherdan nach München ein Päckchen mit ... Moment, er sollte ja nun Bayrisch lernen: Mia schiggn dem Xherdan noch Minga a Baggal mit Rosen.

davon, musste eine kleine Diät einlegen. Ich ernähre mich meist gesund. Meist? Überall, wo ich bin, gehe ich mal in einen McDonald’s. Aber ich versuche, solche Besuche zu reduzieren. Die Gage für Ihren 200-Meter-Lauf in Lausanne betrug 300 000 Franken. Darf sich Zürich auf einen Weltrekord freuen? Ich werde eine gute Show bieten. Ende August fliege ich zurück in meine Heimat. Ich vermisse meine Familie, meine Freunde. Ich liebe es, mit ihnen abzuhängen, draussen in der Natur. Wovon träumen Sie? Ich kann es nicht erwarten, Kids zu haben. Erst muss ich die richtige Frau finden. Doch dafür lasse ich mir Zeit. Interview Thomas Kutschera

kaktus Martin C. Janssen Professor für Finanzwirtschaft, Uni Zürich u Der Streit um das Steuerabkommen erhitzt die Gemüter. Jetzt giesst ausgerechnet ein Professor der Uni Zürich Öl ins Feuer. Es gebe keine Zugeständnisse an Deutschland, sagte er zum «Spiegel». Notfalls könne man ja deutsche Lkw an der Grenze nur noch im «Schneckentempo abfertigen». Mit Verlaub, Herr Janssen, von einem Professor dürfte man etwas mehr «Reflexion» erwarten. Stattdessen markieren Sie den starken Mann. Dafür gibts von uns den Kaktus. Aber Achtung, auch hier gilt: Nachdenken vor Anfassen. schweizer illustrierte

Fotos Kurt Reichenbach (2), Raphäel Faux, Witters/freshfocus, RDB

Der Witzbold

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party

Peter Spuhler und seine Ehefrau Daniela. Sie ist Mitglied des Zoofäscht-Komitees.

Walter Frey mit Gattin Barbara: «Ich hatte immer Hunde. Zurzeit einen Leonberger und einen Labrador.»

Auch er kleiner als seine Frau: Georges Kern mit Gemahlin Monika. Der IWCChef: «Als Tier wär ich gern ein Löwe.»

Chic wie immer: Thomas Matter, Gattin Marion. Seine Töchter lieben Spinnen. «Unverständlich.»

Spendable Alphatiere Grosser VIP-Aufmarsch am Zoofäscht in Zürich

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rosser Fisch! 820 000 Franken wurden an der ­glamourösen Sommernachtsgala für das neue Meerwasser-Aquarium des Zürcher Zoos gespendet. Zoo-Direktor Alex Rübel war «tierisch happy», als er den Check von Zoofäscht-Präsident Bernhard Blum entgegennehmen durfte. Unternehmer Peter Spuhler schwärmte von seinem Lieblingstier, dem Löwen. «Und zwar nicht nur, weil ich ZSC-Lions-Fan bin.» Auch mit den Wildkatzen hat es Zürichs Stapi Corine Mauch: «Schon als Kind stand ich fasziniert vor den Raubkatzen-Gehegen.» Vor allem wegen seiner Kinder geht der ehemalige Botschafter Thomas Borer in den Zoo. Seine Lieblings­ tiere? «Elefanten!» Ab und zu im Zolli anzutreffen ist auch ­Investor Thomas Matter, ebenfalls mit Nachwuchs. «Die Töchter beobachten dann minutenlang die ausgestellten Spinnen.» Stolz zeigte Barbara Frey, die Gattin von ­Auto-Importeur Walter Frey, auf dem iPhone ein Foto ihrer Tochter: Es zeigt Nora an der ­Athletissima Lausanne mit Carmelita Jeter, der Zweiten über 100 Meter an den Olympischen Spielen in London. In Lausanne war Nora in einem 100-Meter-Vorlauf gestartet. Schon jetzt auf nächstes Jahr freut sich Claudio Zuccolini. Dann wird er als Gast-Komiker mit dem Circus Knie unterwegs sein. Text Thomas Kutschera, Fotos Alexandra Pauli

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Die Zürcher Stadtpräsidentin Corine Mauch und Andreas Schmid, VR-Präsident der Davidoff Group.

Sie hatten gut lachen: ZoofäschtPräsident Bernhard Blum (l.) und Alex Rübel, Direktor des Zoos Zürich.

Der Zürcher Stadtrat Martin Vollenwyder Auch er mit Fliege. Die Zürcher mit seiner Partnerin Susanne Bernasconi. Regierungsrätin Ursula Gut kam gut «Wir haben ein grosses Herz für Tiere.» gelaunt mit ihrem Ehemann Ulrich.


Beim Golf zu neuem Mut Olympia-Bilanz prägt Schweizer Sport-Trophy

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Milan Prenosil, Präsident der Confiserie Sprüngli AG, mit Familie: Söhne Andreas und Nicola, Frau Sasha, Tochter Alexandra (v. l.).

as magere Abschneiden der Schweiz bei Olympia in London ist beim Golf-CharityTurnier im Golfclub Bad Ragaz das Thema. «Sicher muss man es auf­ arbeiten», sagt Olympia-Missionschef Gian Gilli. «Aber der Vorwurf, es hätten nicht alle alles gegeben, ist lächerlich.» Fechter Fabian Kauter kaut noch am frühen Out: «Es tut nach wie vor weh. Aber ich war in unserem Weinberg im Tessin und habe auch jeden Tag Golf gespielt. Jetzt denke ich nur noch an Rio.» Beim Abendprogramm herrscht wieder Optimismus. Swiss-OlympicBoss Jörg Schild glaubt an Spiele in Graubünden: «Das ist wahr­scheinlicher als die Chance, mein Handi­cap zu senken.» Und Ski-Beauty Dominique Gisin hat olympische Pleiten abgehakt. Sie sammelt lieber Unterschriften für den Erhalt des Flugplatzes Kägiswil OW.

Mutmacher im Abend­ programm: Dario Cologna erzählt, wie es ist, ­OlympiaGold zu holen. Freundin Laura agiert als Tombola-Glücksfee.

Text iso niedermann, Fotos bruno voser

Olympia-Wunden geleckt: Fabian Kauter (l.), gescheiterter GoldAnwärter, Gian Gilli, Delegationschef. Rolf Dörig, Präsident Swiss Life, feierte mit seiner Frau Cornelia.

Unternehmerin Carolina Müller-Möhl mit ihrem Partner Roger Lehmann.

Hoffnung für Rio 2016: Organisator Guido Mätzler mit Golfer-Töchtern Melanie (r.) und Monja. Spartenübergreifend Weltklasse: Ski-Queen Dominique Gisin, Fussball-Weltmeister Kalle Riedle.

Rot auf weiss: Banker Eric Sarasin mit seiner Gemahlin Esme.

CS-Banker Barend Fruithof mit Gattin Tanja. Sie arbeitet bei Bucherer.

Olympia in der Schweiz! Sportmäzen: Unter­ Swiss-Olympic-Chef Jörg nehmer Claudio Cisullo Schild, Gattin Judith. mit Partnerin Tamara. Strahlemänner: Rainer Maria Salzgeber (l.) und Hausi Leutenegger haben viel zu lachen.


Kurt Lüscher, CEO Erdgas Zürich, Sibyl Anwander, Leiterin Nachhaltigkeit Coop. Joachim Masur, CEO Zurich Schweiz (l.), und Joachim F. Krüger, VRVizepräsident Clariant.

Gut gelaunt: Bundesrätin und Energie­ ministerin Doris Leuthard und Umwelt-ArenaGründer Walter Schmid.

Strom tanken: Umwelt-ArenaArchitekt René Schmid und ABB-SchweizChefin Jasmin Staiblin.

Nachhaltigkeit zum Erle Eröffnung der ersten UmweltArena der Welt in Spreitenbach

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ieser Ort ist der beste Botschafter für meine Politik», freut sich Bundesrätin Doris Leuthard, als sie am vergangenen Donnerstag vor über 800 Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik die Umwelt-Arena in Spreiten­bach AG eröffnet. Leuthard hofft, «dass möglichst viele Menschen den Weg in die Umwelt-Arena finden und sich danach Gedanken machen, wie sie ihr Leben nachhaltiger gestalten können». Gut gelaunt wie die Energieministerin zeigt sich auch Walter Schmid, Initiant und Realisator des 45-MillionenProjekts. Die vielen Gratulanten machen die Eröffnungsfeier beinahe zum Wirtschaftsgipfel. Erstaunt und tief beeindruckt zeigt sich Joachim Masur, CEO Zurich Schweiz: «Als ich heute die Umwelt-Arena betrat, hatte ich den Wow-Effekt. Ich bewundere Walter Schmids Tatkraft, so etwas auf die Beine zu stellen.» Ähnlich ergeht es den beiden Chefinnen Jasmin Staiblin, ABB, und Simona Scarpaleggia, Ikea. Und Robert Lombardini, VR-Präsident Axpo Holding, lässt es sich nicht nehmen, die Energierutschbahn auf dem AxpoStand gleich selbst auszuprobieren. Auf den Punkt bringt es Amag-CEO Morten Hannesbo: «Hut ab vor Walter Schmid, der hier seine Visionen umgesetzt hat. Es sollte mehr solcher Schmids geben.» Text RAOUL SCHWINNEN, Fotos HERVÉ LE CUNFF

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Max Leuenberger, Bosch-Siemens (l.), Generiert selbst auf der Rutschbahn Standbauer und Ex-Schwingerkönig der Umwelt-Arena Energie: Robert Lombardini, VR-Präsident Axpo. Jörg Abderhalden.


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Umwelt-Arena Spreitenbach AG

Schon das diamantförmige, direkt beim Shoppingcenter Tivoli gelegene Gebäude ist ein Wunderwerk der Nachhaltigkeit. Dank der grössten gebäudeintegrierten Fotovoltaikanlage (5300 m2) und aus­ geklügelter Technik produziert der futuris­ tische Bau rund 40 Prozent mehr Energie, als er für den Eigenbetrieb braucht. Auf über 5400 m2 Fläche informieren mehr als 100 Betriebe mit 40 interaktiven Ausstel­

lungen über Umweltthemen aus den Bereichen Bau, Energie, Alltag und Mobilität. Fürs Publikum geöffnet ist die Umwelt-Arena von Donnerstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr (Do/Fr) bzw. 17 Uhr (Sa/So). Eintritt: Erwachsene CHF 8.–, Kinder ab 6 Jahren CHF 5.–. Führungen (bis 15 Personen) inkl. Eintritt CHF 350.–, Schulklassen CHF 300.–. Weitere Infos: www.umwelt­arena.ch

ben Gallus Cadonau, Binding-Preisträger für Natur- und Umweltschutz, unterhält sich mit Martha Schmid und TV-Redaktorin Helen Issler (r.).

Valentin Schmid, Gemeinde­ ammann Spreitenbach (l.), Ständerat Pankraz Freitag.

Bruno Dobler, Vizepräsident ZKB-Bankrat (l.), Katharina Teuscher, Geschäftsführerin Umwelt-Arena, und Hans Ruedi Schweizer, Ernst Schweizer AG.

Treffpunkt VW-Stand (v. l.): Morten Hannesbo, Amag-CEO, Domenico Gaito, VW-Markenchef, und Bernhard Soltermann, Amag-Importchef.

Philipp Rhomberg, CEO Toyota, Dieter Bernauer, Swisscom-Chef, Max Nötzli, Andreas Burgener, Simona Scarpaleggia, CEO Ikea, beide Auto-Schweiz (v. l.). und Peter Fahrni, MD Opel (r.).

Bundesrätin Doris Leuthard begegnet auf ihrem Eröffnungsrundgang durch die Umwelt-Arena dem Axpo-Holding-Chef Heinz Karrer (r.). schweizer illustrierte

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Mister Schweiz 2012

Er ist smart, sexy und ganz schön clever: Der neue Mister Schweiz sandro cavegn gibt zu reden. Nicht nur wegen seiner geschickten Wahl-Methoden, sondern auch wegen eines schweren Schicksalsschlages.

«Ich bin echt!» 18

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Bettgeflüster Der neue Mister am Morgen danach. «Ich würde lügen, wenn ich sagte, dass ich mit fast 28 noch nie einen One-NightStand hatte.»


Schön gepflegt Sandro Cavegn im Hotel Renaissance in Zürich, wo er die erste Nacht als Mister verbrachte.

Text sandra casalini Fotos thomas buchwalder

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eine erste Nacht als Mister Schweiz verbrachte Sandro Cavegn schlaflos. «Ich ging um drei Uhr ins Bett, lag drei Stunden wach, stand um sechs auf und räumte mein Hotelzimmer auf», erzählt der Beau, der am 3. September seinen 28. Geburtstag feiert. Der Rapperswiler mit Bündner

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Wurzeln wurde von Anfang an als einer der Favoriten gehandelt. Dabei fiel besonders sein bewundernswerter Umgang mit einem schweren Schicksals­ schlag auf: Sandros Mutter Eucharia litt an Depressionen und beging im August 2009 mit 46 Jahren Suizid. Die Zeit danach sei ein Reifeprozess für ihn gewesen, sagt Sandro. Und der machte ihn wohl mitunter auch zu dem, was er heute ist: ein gewiefter Unternehmer,

der als Mister-Schweiz-Kandidat mit geschickter Strategie um die Gunst der Wähler buhlte. Sandro Cavegn: War es in der Jury ein Diskussionspunkt, dass ich als «älterer» Mister Schweiz nicht mehr formbar bin? Überhaupt nicht. Wohl aber, dass Sie sich Ihren Mister-Titel angeblich kaufen wollten. Das stimmt nicht. Ich habe selbst kein Geld in die Hand genommen.


Mister Schweiz 2012

Mamis Liebling Sandro als Knirps mit seiner Mutter Eucharia. Sie nahm sich am 7. August 2009 das Leben.

Familien-Fanklub Sandro mit seinem Vater Augustin und seiner Tante Assunta vergangenen Samstag nach seiner Wahl.

«Ich habe manchmal das Gefühl, etwas leisten zu müssen, um geliebt zu werden» Aber Sie hatten Sponsoren, die Preise zur Verfügung stellten, welche diejenigen, die für Sie stimmten, gewinnen konnten. Das ist Marketing. Wäre es Ihnen denn nicht lieber gewesen, man hätte für Sie als Person gestimmt und nicht, um einen Preis zu gewinnen? Ich gehe davon aus, dass das der Fall war. Es ging ja nicht um grosse Preise, eher um kleine Goodies. Nur wegen einer solchen Kleinigkeit hat bestimmt

niemand ein SMS für mich geschickt. Haben Sie diese Marketing-Offensive von Anfang an so geplant? Nein. Ich wollte einfach mal schauen, wie weit ich komme. Aber irgendwann dachte ich: «Diese Chance habe ich nur einmal im Leben. Also gebe ich alles!» Und haben gleich Ihre Stelle als stell­ver­ tretender Geschäftsführer einer PizzaKette gekündet. Sie müssen sich Ihres Sieges ziemlich sicher gewesen sein …

Das stimmt so nicht. Die Firma musste sich absichern für den Fall, dass ich gewinne und sie plötzlich ohne mich dasteht. Mein Abgang passierte in gegenseitigem Einverständnis und gab meinen Kollegen genug Zeit, einen Ersatz für mich zu finden. Ich hätte mich so oder so selbstständig gemacht. Nächsten März eröffne ich ein Café. Warum, wenn nicht wegen der Gewinne, haben so viele Leute für Sie gestimmt? Weil ich echt bin, das ist meine Stärke. Das hat sicherlich auch mit meinem Alter zu tun. Mit 28 Jahren muss ich niemandem mehr etwas vorspielen. Auch wenn ich ab und zu immer noch sehr kindisch sein kann. Sie hatten auch im Publikum einen ­riesigen Fanklub. Ich habe eine grosse Familie. Mein Vater hat sieben Geschwister, meine Mutter drei. Fast meine gesamte ­Verwandtschaft lebt in Sedrun, wo meine Eltern herkommen. Meine Freunde sind in Rapperswil. Ich habe die Unterstützung von beiden Regionen. Haben beide Orte Sie bereits gefeiert? Ja, und wie! In Sedrun gabs am Samstag während der Wahl ein Fest mit Public Viewing und in Rapperswil ebenfalls. Das haben die RapperswilJona Lakers organisiert, und während ihres Eishockeyspiels war mein Bild auf der Leinwand zu sehen. Was hat Ihr Vater nach der Wahl als Erstes zu Ihnen gesagt? «Du hast es tatsächlich geschafft!» Hat er nicht an Sie geglaubt? Doch, schon. Er ist halt sehr bodenständig und bescheiden. Er kam zum Beispiel nie an meine Fussballspiele, auch dann nicht, als ich für die U17-Nationalmannschaft spielte. Die Worte «Ich bin stolz auf dich!» habe ich noch nie von ihm gehört. Würden Sie das gern? Ich weiss ja, dass er das ist. Er hat es nach der Wahl in jede TV-Kamera gesagt. Aber mir gegenüber kann er es nicht zeigen. Da besteht auch in mir ein innerer Konflikt. Welcher denn? Mein Vater stand immer für Disziplin und Ordnung, meine Mutter für Wärme und Herzlichkeit. Ich habe beides in mir. Das führt manchmal dazu, dass ich das Gefühl habe, etwas leisten zu müssen, um geliebt zu werden. Gab es während der Wahl einen Moment, in dem Sie an Ihre verstorbene Mutter dachten? Natürlich. Vor der Show habe ich gebetet … (Schweigt lange, wischt sich die Tränen aus den Augen.) u schweizer illustrierte

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Mister Schweiz 2012

u Glauben Sie, sie war bei Ihnen? (Nickt stumm.) Was hätte sie zu Ihnen gesagt nach Ihrem Sieg? Sie hätte mich einfach in die Arme genommen. Wann fehlt Sie Ihnen besonders? Jeden Tag. Ich denke besonders am Abend vor dem Einschlafen an sie. Aber ich möchte diesen Schicksalsschlag nicht als meine «Masche» ­missbrauchen. Ich rede darüber, weil ich meinen Titel unter anderem nutzen möchte, um den Leuten zu sagen: «Es kann so vieles passieren, also seid zufrieden mit dem, was ihr habt.» Wir Schweizer jammern oft auf einem hohen Niveau. Auch wenn es stimmt, dass wir immer mehr werden und unser Land bald mal explodiert … Das klingt ja fast nach einer SVP-­Mitgliedschaft. Ich denke nicht parteipolitisch, ­sondern schweizerisch, sozial und unternehmerisch. Was meinen Sie als Bündner zur Zweitwohnungsinitiative? Ich bin zweigeteilt. Zum einen schafft der Zweitwohnungsbau Arbeitsplätze, zum anderen wird auch viel dadurch kaputt gemacht. Gehen Sie an die Urne? Immer. Jeder, der in einer Demokratie nicht wählt und abstimmt, hat danach nicht das Recht, sich zu beschweren. Reden wir über Frauen. Waren Sie schon mal verliebt?

Ich glaube schon. Sie glauben? Na ja, mal mehr, mal weniger … Wie lange dauerte Ihre längste Beziehung? Vier Jahre. Sie ging vor einem Jahr in die Brüche. An Ihrem Egoismus, wie Sie sagten. Eher an meiner Zielstrebigkeit. Ich gehe konsequent meinen Weg, und wenn etwas nicht mehr passt, verändere ich das. Wie wichtig ist Sex für Sie? Wichtig. Aber danach zu suchen, ist Quatsch. Es ergibt sich oder nicht. Sex und Liebe gehören für Sie demnach nicht zwingend zusammen? Nein. Wichtig ist, dass man ehrlich ist und keine Gefühle vorspielt. Die Frauen stehen sicher Schlange bei Ihnen. Es geht … im Moment ist es gut, dass ich keine Freundin habe. Die müsste sehr tolerant sein. Ich würde niemals der Öffentlichkeit nach zwei Wochen meine neue ­präsentieren. Liebe braucht Zeit, um zu wachsen. Sprechen wir noch über Geld. Luca Ruch hat in seinem Amtsjahr 400 000 Franken verdient. Was ist Ihr Ziel? Einen guten Job zu machen, der dann auch entsprechend entlöhnt wird. Und was soll man nach Ihrem Amtsjahr über Sie sagen? Dass ich mir den Mister-Titel nicht gekauft habe, sondern verdient. 

Sandro Cavegn wird von den Kandidaten Patrick Luder und Ayosha St. Maarten (r.) gefeiert.

Mix aus Miss Schweiz Organisation: Karina Berger (l.) und Thomas Russenberger, Barbara und Guido Fluri (r.).

Energie für den Tag Sandro stärkt sich mit einem ausgiebigen Frühstück für den langen ersten Tag als Mister Schweiz. Bis zum Abend jagt ein Termin den nächsten.

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Die zwei MatterhornGipfelstürme­rinnen: Ex-Miss Linda Fäh mit Freundin Lorena Oliveri.

Kerstin Cook im Tutu von Sherri Hill. «Ich musste in diesem Kleid noch tanken gehen.»


Gibt seinen Titel ab: Mister Schweiz 2011 Luca Ruch mit Freundin Daniela Niederer.

s Federer & Pitt

Jury-Chef und «Mister Führt durch die Show: Mode­ Schweiz auf Lebzeiten» Renzo ratorin Christa Rigozzi, mit Blumen­thal mit Ehefrau Ladina. Gatte Giovanni Marchese.

Stimmungsvolle MisterSchweiz-Wahl 2012

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as für ein Gaudi: Als Sandro Cavegn als Mister Schweiz feststeht, stürmt sein guter Freund Kari Egli mit einer Champagnerflasche die Bühne und spritzt ihn von oben bis unten nass! Die Szene ist der Höhepunkt eines – Stehplätzen sei Dank! – stimmungsgeladenen Abends. «Ein cooler Event und tolle Kandidaten», so Überraschungsgast Liliana Matthäus. Sandros Happy End hat Ladina Blumenthal bereits ­vorausgesehen: «Er gefiel mir von Anfang an am besten.» Ihr Mann Renzo schwelgt derweil in ­Erinnerungen: Vor sieben Jahren wurde er selbst in der Zürcher Maag-Halle zum schönsten Schweizer gekürt. Heute ist er «Mister Schweiz auf Lebzeiten», wie Moderator Max Loong sagt. Was der perfekte Mister mitbringen muss, bringt Jury-Mitglied und Fotograf Thomas Buchwalder auf den Punkt: «Ausstrahlung, denn die kann man am Computer nicht retuschieren.» Jury-Kollegin und SI-Journalistin Sandra Casalini wünscht sich Ecken und Kanten: «Damit er ab und zu eine spannende Story liefert.» Und Christa Rigozzi steht auf Heim­ werker­könige: «Er muss aussehen wie Brad Pitt, sport­lich sein wie Roger Federer und ein Haus bauen können.» Sandro kann sich zumindest in allen vier Landessprachen verständigen und gewinnt das Wissensquiz. Papa Augustin ist mächtig stolz: «Seine Zielstrebigkeit hat er von mir, das Charisma von seiner verstorbenen Mutter.» Text sylvie kempa, Fotos david biedert

Jürg Marquard und Gattin Raquel, Mister Schweiz Organisation.

Vize-Miss Julia Flückiger in einer Robe von Enna Sue.

Model Bianca Gubser in Preen, Schuhe Dolce & Gabbana.

party-facts Gastgeber Mister Schweiz Organisation Tatort Maag-Halle Zürich Food Trüffelravioli, Maispoulardenbrust mit Vanille-Rüebli und Dessert-Trilogie Hoppla! Moderator Max Loong scheint im Männerfieber zu sein und nennt Jury-Mitglied Sandra Casalini kurzerhand Sandro

Freudendusche: Kari Egli stürmt Party-Rating die Bühne und feiert Sandro Cavegn mit Champagner.

«Alter vor Schönheit? An dieser Schönheitswahl hat zumindest der Älteste gewonnen»

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Schicksal

Das Rennen


Zu Hause am Sihlsee Den letzten JuniorenMeistertitel gewann Kevin Holdener 2010 in der Superkombination. Sein grösster Schatz ist Freundin Desirée. «Mit ihr kann ich am besten über meine Krankheit sprechen.»

Krebsdiagnose, Chemotherapie, MarathonOperation. Skitalent Kevin Holdener, 22, kämpfte gegen den Tod. Jetzt steht er wieder mit beiden Füssen im Leben. Eine Achterbahnfahrt mit Happy End.

des Lebens

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Schicksal

«Wir haben in kurzer Zeit so viel durchgemacht. Das schweisst zusammen» Freundin DesiréE Text thomas renggli Fotos marcel nöcker

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evin Holdener sitzt an seinem Schreibtisch im Treuhandbüro Trescor in Unteriberg SZ. Durchs Fenster sieht er den Hinterhofparkplatz. Im Regal blaue Aktenordner. «Das ist der perfekte Ort, um effizient zu arbeiten», sagt er lachend. Wäre alles nach Plan gelaufen, würde sich Holdener mit seinen Teamkollegen auf den bevorstehenden Ski-Winter vorbereiten. Doch nun befindet er sich weitab vom Schuss. Sein neuer Arbeitsort hat mit dem lauten Weltcup-Zirkus ungefähr so viel gemeinsam wie das Kloster Einsiedeln mit der Zürcher Langstrasse. Holdener, hochtalentierter Skirennfahrer und noch vor anderthalb Jahren auf dem Sprung zu einer grossen Karriere, braucht weder Jubel noch Trubel, um glücklich und zufrieden zu sein. Die Normalität ist für ihn wie ein Platz zuoberst auf dem Podest; die Perspektive auf die Berufsmatur mehr wert als eine WM-Medaille. Denn das Schicksal, das für ihn viel Scheinwerferlicht reserviert zu haben schien, führte ihn auf eine Achterbahnfahrt zwischen Leben und Tod. Rückblende. Es ist in der Weihnachtszeit 2010, als das Schicksal bei Kevin mit voller Wucht zuschlägt. Es beginnt mit einem Juckreiz – und einer Magen-Darm-Grippe. «Ich dachte zuerst, das Fondue chinoise sei mir nicht bekommen», erzählt Kevin. Bluttests beim Hausarzt in Einsiedeln ergeben schlechte Leberwerte. Nach einem MRI wird er mit Verdacht auf einen Tumor im Bauchbereich zu einer Biopsie ans Triemli­spital in Zürich überwiesen. Kevin fühlt sich gut. Bis die Ergebnisse vorliegen, fährt er noch die FISRennen auf dem Hoch-Ybrig. Doch dann folgt die niederschmetternde Diagnose. In einer E-Mail schreibt er an seine Freunde und Verwandten: «Wie der Arzt in Einsiedeln schon befürchtete, ist in

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meinem Bauch ein Tumor gewachsen, der meinen Magen abdrückt und ich dadurch keine grossen Portionen mehr essen kann. Ein sogenannter Neuro­ endokriner Tumor (Krebs), leider ein bösartiger, der wahrscheinlich immer noch wächst. Dadurch bin ich jetzt auf schnelles Handeln angewiesen. Ich werde in den nächsten Tagen eine ­Chemotherapie antreten, der Sport ist jetzt leider voll zu vernachlässigen.» Mit einem Schlag wird das Leben der Holdeners auf den Kopf gestellt. Statt um Hundertstelsekunden und um die Linienwahl geht es um alles oder nichts: «Ich weinte nur noch», erinnert sich Kevin Holdeners Mutter Daniela. Kurz zuvor hatte sie eine ihrer besten Freundinnen durch Krebs verloren. Schwester Wendy, 19, skifahrerisch ihrem Bruder noch einen Schritt voraus, erfährt im Ausland von der Krankheit – und reagiert mit einer Mischung aus Schock und Überforderung: «Ich hätte am liebsten alles hingeschmissen – wollte nur noch nach Hause.» Kevin will davon nichts wissen. «Ich bin Wendys grosser Bruder. Ich kann sie unterstützen und ihr Tipps geben. Daran ändert die Krankheit nichts. Es wäre ungerecht gewesen, wenn sie ihre hoffnungsvolle Karriere meinetwegen aufgegeben hätte.» Ungerecht fühlt sich aber Kevin selber behandelt – vom Schicksal: «Ich habe nie geraucht und immer gesund gelebt. Da fragt man sich schon: Weshalb trifft es gerade mich?» Er nimmt den Kampf gegen die Krankheit auf. Nach dem dritten Zyklus der Chemotherapie verliert er die Haare, aber nicht den Humor: «Glücklicherweise habe ich eine schöne Kopfform.» Ganz bewusst hält er auch den Kontakt zum Skizirkus aufrecht. Er besucht Wendy an den Junioren-Weltmeisterschaften in Crans-Montana und an der WM in Garmisch. Auch das Handelsstudium am Sportgymnasium in Davos treibt er mit grosser Konsequenz voran.

Back in Business Kevin Holdener an seinem Arbeitsplatz im Treuhandbüro in Unteriberg. Nun will er die Berufsmatura machen und studieren.

Im Gleichgewicht Kevin übt in Unteriberg mit Wendy auf der Slackline: «Ich bin ihr grosser Bruder. Daran hat die Krankheit nichts geändert.» Von seinen Kollegen erhält er viele aufmunternde Reaktionen. Didier Cuche meldet sich mehrmals per SMS. Die Frauen des Speed-Teams schreiben ihm eine Karte. Seine Mannschaftskollegen aus dem C-Kader schicken ein T-Shirt mit der Aufschrift: «Never give up». Kevin gibt nicht auf. Und kann von seiner Sportkarriere zehren: «Die Ärzte sagten mir, dass meine Kondition im Kampf gegen den Krebs entscheidend ist.» Wieder meldet er sich per E-Mail: «Unterdessen habe ich schon sechs

Neue Zuversicht Familienzusammenhalt in schweren Zeiten: Daniela, Martin, Kevin und Wendy Holdener (v. l.).


Chemotherapiezyklen hinter mir und mein Körper ist von diesen diversen Medikamenten sehr beansprucht worden. Nach den ersten wurden Rezeptur und Zusammensetzung umgestellt, da die Therapie nicht wie erhofft angeschlagen hat. Das heisst, der Tumor und die Metastasen sind weder gewachsen noch geschrumpft. Der dritte und vierte Zyklus haben dann endlich Wirkung gezeigt. Darum ging ich voller Hoffnung in den fünften und sechsten Zyklus. Nun ist es so weit, dass die Ärzte sich entschieden haben, einen Eingriff in meinen Bauch vorzunehmen und hoffentlich die ganzen bösartigen Zellen entfernen können. Da mein Tumor gross ist, hat die Operation gewisse Risiken. Der Eingriff ist auf den 1. Juni angesetzt. Bis am 31. Mai mache ich die Abschlussprüfungen im Sportgymnasium Davos, damit ich hoffentlich danach meine Energie voll für den Kampf gegen den Krebs brauchen kann.» Die Schule ist für Kevin Abwechs­ lung. Von Krankengeschichten hat er genug. Das Buch von Lance Armstrong legt er nach ein paar Kapiteln beiseite.

Zur wichtigsten Bezugsperson wird Freundin Desirée Barandun, 22. Erst kurz vor dem Befund ist er mit ihr zusammengekommen. «Doch wir haben in kurzer Zeit so viel durchgemacht. Das schweisst zusammen», erzählt sie. Bei ihrer Familie in Einsiedeln erhält Kevin ein zweites Zuhause. «Trotz allem haben wir viele schöne Momente erlebt.» Medizinisch werden die Weichen im Triemlispital gestellt. Alles ist in der Schwebe. «Die Ärzte wussten nicht, ob sie mir noch helfen können.» Sie können. In einer neunstündigen Operation wer­ den Kevin Holdener Gallenblase, Milz sowie Teile von Dünndarm und Magen entfernt. Weil auch die Bauchspeichel­ drüse rausmuss, wird er zum Diabetiker. 15 Kilogramm verliert er nach dem Ein­ griff. «Mit meinem neuen Körpergewicht kann ich vielleicht Skispringer werden.» Im September 2011 die nächste E-Mail: «Die Zeit nach der Operation wurde um einiges schwieriger, als ich es mir vorgestellt habe. Immerhin konnte ich wieder mal mit Wendy in die Ferien. Danach hatte ich einen Computertomographieuntersuch. Die Bilder

sehen positiv aus. Aber da mein Krebs schon weit fortgeschritten war, starten wir mit einer neuen Chemo­therapie.» Jeden Mittwoch rückt Kevin in Zürich zur Therapie ein. Mit Geduld er­ trägt er diese schwere Zeit: «Im Leben eines Sportlers passiert vieles sehr schnell. Bei mir läuft jetzt alles lang­ samer. Ich verstehe nicht, wenn sich Leute über Nebensächlichkeiten ner­ ven.» Stundenweise arbeitet er im Treu­ handbüro in Unteriberg – und tastet sich in kleinen Schritten ins normale Leben zurück. Mittlerweile ist er stark genug, um das volle Pensum zu bewältigen. Nach der Berufsmatur will er an der Fachhochschule studieren. Daneben strebt er die Ausbildung zum Skitrainer an. Obwohl ihn Swiss Ski weiter im C-Ka­ der führt, ist die Rückkehr in den Spit­ zensport weit weg. «Meine Kondition hat enorm gelitten.» Im Vordergrund steht die Gesundheit. «Ob ich den Krebs wirk­ lich besiegt habe, lässt sich erst in fünf Jahren sagen.» Kitzbühel und Wengen wird Holdener nie gewinnen. Im Rennen des Lebens hat er die erste Schlüssel­ stelle aber bravourös gemeistert.  schweizer illustrierte

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Elite Model look

«Und, häsch scho es Schätzeli?» Vom Aargau in die Welt: manuela frey aus Brugg hat den Final des Schweizer Elite Model Look gewonnen. Jetzt verlässt die Kantischülerin ihr Mädchenzimmer, um die Laufstege zu erobern.


Träumen in Pink Manuela Frey in ihrem Zimmer in Brugg AG. Sie hats geschafft: Sie ist das neue Schweizer Elite-Model.

Text aurelia forrer Fotos adrian bretscher

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o bettet sich also ein Nachwuchsmodel: Auf dem weissen Bett liegt knallig pinkfarbene BunnyWäsche. Manuela Frey, 15, hat sie sich von ihrem Götti in ihrer Lieblingsfarbe gewünscht. Es ist der Hingucker in ihrem sehr ordentlichen Mädchenzimmer: das runde Bett mit einem Durchmesser von zwei Metern. Da passt die 181 Zenti­ meter grosse Siegerin des Elite Model Look perfekt hinein. Vergangenen Donnerstag hat sie elf Konkurrentinnen ausgestochen und den Model-Contest in der Maag-Halle in Zürich gewonnen. Sie tritt nun die Nachfolge von Schweizer Models wie Julia Saner an, die 2009 siegte. Und wie Nadine Strittmatter und Patricia Schmid beweist Manuela, dass die schönen Frauen aus dem Kanton Aargau stammen – in ihrem Fall aus Brugg. Hier lebt sie seit je mit ihren Eltern Béatrice, 46, und René, 45, sowie Bruder Lukas, 14. Gleich nebenan wohnt Grossmutter Heidi Frey, Grosi Ida Rudolf lebt im Nachbardorf. «Und, häsch scho es Schätzeli?», fragt Grossmutter Ida ihre Enkelin jedes Mal, wenn sie sie sieht. Rein aus Neu­gier – ihr Rat folgt ebenso regelmässig. «Wenn dir einer schöne Augen macht, musst du das nicht so ernst nehmen.» Manuela lässt sich von der Fragerei nicht stressen. Bisher hatte sie noch keinen Freund. «Ganz einfach: In der Schule waren immer alle einen Kopf kleiner als ich. Und ich verliebe mich nicht in Gartenzwerge.» Schon früh wusste sie dank der jährlichen Kontrollen, dass sie über 1,80 Meter gross werden würde. Bereits mit 13 Jahren mass sie 1,78 Meter. «Ich hatte keine Probleme damit. Nur damit, dass immer alle betonten, wie riesig ich sei.» Selbst ihr Lehrer nannte sie «Wolkenkratzer». Und bei ihren Kameradinnen sorgte die Tatsache, dass sie «gross, hübsch und gescheit» ist, für Neid. Ihre Freizeit verbringt Manuela am liebsten mit ihrer Familie. Ihrer Mutter Béatrice erzählt sie fast alles – auch Jungengeschichten. Und dann seien da noch ihre Gross­ mütter, «die ich einfach über alles liebe», sagt Manuela. Wenn möglich, übernachtet 2, sie abwechselnd bei ihnen. , ela nu Früh übt sich Klein Ma en in Pose. Mit Grossmutter Ida ge- u raf tog Fo im sich be

wirft

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Elite Model Look

Oft zusammen Mit Grossmutter Ida Rudolf (l.) kocht Manuela gern Gesundes, mit Heidi Frey zeichnet sie gern mit Farbstiften.

Gemeinsam aktiv Familie Frey verbringt viel Zeit im Quartett: Manuela mit ihren Eltern Béatrice und René – und mit Bruder Lukas beim Kicken. niesst sie gemeinsame Fernseh­abende mit Canapés auf dem Tisch. Manuela liebt Krimis, Grosi Schlagershows. Und sonst kochen sie gemeinsam. Für die Wahl hat Manuela innert vier Monaten langsam fünf Kilo abge­ nommen, indem sie auf Kalorien verzich­ tete und dafür viel Gemüse, Fisch und Fleisch kochte. Ziel war es, an den Innen­ schenkeln und an den Hüften an Umfang zu verlieren. Heute besitzt sie die Masse 86-63-89. Mutter Béatrice wirft jedoch ein genaues Auge auf ihre Tochter. «Manuelas Figur war der Hammer, aber es war ihre Entscheidung, und sie hat es sehr diszipliniert durchgezogen. Manu ist allgemein sehr ehrgeizig mit sich selbst. Das hat sie von ihrem Vater.» Der stellte aber einmal die Waage weg, damit

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sie sich nicht mit dem Gewicht verrückt macht. Manuela beschwichtigt: «Ich bin jetzt zufrieden mit meinem Körper und will nichts mehr ändern.» Darüber ist vor allem Bruder Lukas froh, denn er findet seine Schwester zu dünn. «Sie war perfekt für einen ‹normalen Menschen›. Doch jetzt ist sie halt Model.» Trotzdem ist Manuela fit genug, um sportlich mit ihrem Bruder mithalten zu können – das Päckchen Notfallzucker kam noch nie zum Einsatz. Oft kicken sie gemeinsam draussen. Zwei Jahre lang hat Manu beim örtlichen Fussballklub als einziges Mädchen mit den Jungs ge­ spielt, sollte sogar gefördert werden und durfte das Trikot mit der Nummer 10 tra­ gen. «Das ärgerte die Jungs», sagt Lukas. Weil Manuela lieber für die Schule büf­

felte, fehlte ihr jedoch die Zeit, um vier­ mal die Woche zu trainieren, und hörte auf. Doch für Fussball und Cristiano Ronaldo schwärmt sie noch immer. «Er wäre mein Traummann. Mir gefallen ge­ pflegte Männer.» – «Ach, du hast doch noch Zeit!», ruft da Heidi Frey vom Sofa. Sie ist es, die manchmal das Messband hervorholt und ihrer Enkelin klarmacht: «Du bist jetzt mit deinem Alter bei Zenti­ meter 15. Schau, wie viel Zeit du noch vor dir hast für einen Freund.» An erster Stelle steht jetzt die Modelkarriere. Manuela hat soeben die Bezirksschule beendet, und so darf sie mit Zustimmung der Eltern ein Zwischen­ jahr zum Modeln einlegen. Für den Welt­ final des Elite Model Look gehts nach Schanghai – ohne Rundbett. 


Manuela Frey mit Ursula Knecht (l.), Chefin Agentur Option, und Michaela GoddardQuesada, Präsidentin Elite Model Look. Sabina Hanselmann-Diethelm, Chefin «SI Style», mit Elite Model 2011, Larissa Kirchhofer (r.).

Blond, natürlich – und endlich ein Model, das lacht: Siegerin Manuela Frey.

AsphaltCatwalk: Sarina Arnold macht auch auf dem Trottoir eine gute Figur.

Die Nacht der Entdeckungen Elite Model Look Swiss Final in der Maag-Halle, Zürich

Model Ronja Furrer taucht einmal mehr in Begleitung von Rapper Stress auf. Seit Längerem wird gemunkelt, dass da was laufe.

Auftritt des Abends: DJ Antoine fährt mit seinem Rolls-Royce direkt an den roten Teppich.

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lle Jahre erscheinen Schweizer Models wie Laura Zurbriggen und Annina Frey am Final des Elite Model Look, um ein neues Mädchen in ihrer Riege willkommen zu heissen. «Hier kommen immer Erinnerungen hoch», sagt Topmodel Sarina Arnold. «Vor 16 Jahren fing ich mit Modeln an – so alt sind die Finalistinnen heute.» Manuela Frey heisst die Siegerin. Sie tritt die Nachfolge von Larissa Kirchhofer, Leijla Hodzic und Julia Saner an. «Du liegst jedes Jahr richtig», sagt Elite-Chefin Michaela Goddard-Quesada zu Agentur­inhaberin Ursula Knecht. Sie hat auch Ronja Furrer entdeckt, die sich an diesem Abend für einmal kamerascheu zeigt. Grund: Sie ist mit Rapper Stress erschienen – die beiden turteln seit Längerem heimlich mit­einander. Auffällig dagegen: DJ Antoine mit knall­gelb-schwarzer VersaceHose und Cartier-Ringen. «Mein Outfit kostet so viel wie ein gutes Auto.» Ein Event nicht nur für die Schönen, sondern auch für die Reichen. Text aurelia forrer, yvonne zurbrügg Fotos david biedert, adrian bretscher

Model Laura Zurbriggen mit den Model-Brüdern Raphael (l.) und Hans Hatt.

Raquel Marquard trägt flache Schuhe, «weil das ValentinoKleid so kurz ist».

Moderiert auch dieses Jahr keck und frech die Finalshow: Viola Tami.

Die Chartstürmer DJ Remady und Sänger Manu-L (r.), der am Morgen geheiratet hat. schweizer illustrierte

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Homestory

«Ganz oder gar nicht!» Neue Liebe, neues Haus, neue Platte. Nach vielen Wirrungen soll das Liebes­ leben von florian ast endlich ruhiger werden. Der Mundartsänger hofft auf das grosse Glück mit Sol Romero daheim in der Innerschweiz.

Neue Freundin In Los Angeles haben sich Sol und Florian bei der Arbeit an ihren Songs verliebt. Text sandra casalini Fotos kurt reichenbach

Foto Jonas Mohr

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ie Garage des geräumigen Hauses hoch über dem Sarnersee ist voll­ gestopft mit Umzugskisten. Davor ist der weisse Audi geparkt. Vor zwei Monaten hat Florian Ast das Haus gekauft. Richtig eingerichtet ist es noch nicht. In

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einem Teil des Wohnzimmers hat sich Florian eine Arbeitsecke mit Klavier ein­ gerichtet. Ob er die sieben Zimmer allein bewohnt? Im Moment lebe noch ein Mie­ ter in der Einliegerwohnung im unteren Stock. «Ansonsten wohne ich allein.» Zumindest teilweise. Seine neue Freundin Sol Romero, derentwegen er vergangene Woche in die Schlagzeilen geraten ist, lebt

bei Florian und im Berner Oberland, wo sie ein Haus besitzt. Ein bisschen ähnelte Florian Asts Leben in den vergangenen zwei Jahren einer Seifenoper: Er verlässt seine Frau nach sieben Jahren Ehe für den Schla­ gerstar Francine Jordi; die verlässt sei­ netwegen ihren Mann Tony Rominger. Nach einem Jahr verlässt Florian Fran­


Neues Daheim Florian Ast im Wohnzimmer seines Hauses im Kanton Obwalden. Die meisten Umzugskisten sind noch voll.

cine für die Sängerin Sol Romero, die ihrerseits ihren Mann verlässt. Mit der Mexiko-Schweizerin arbeitet Florian Ast derzeit an neuen Songs. Auch in Fran­ cine hatte er sich während der Arbeit am gemeinsamen Album «Lago Maggiore» verliebt. Über jede Trennung, jede neue Liebe wurde in den Medien ausführlich berichtet. In den Interviews gab sich Flo-

rian Ast zwar auch reuig, aber immer mit einer Portion Humor. Doch ist er das wirklich: ein unbedachter Macho, der das Ende dreier Ehen einfach weglächelt? Florian nuckelt an einem Röhrli, das in einer Packung «Capri-Sonne» steckt. Nachdenklich. Auch wenn er gern den Rocker gibt – ganz egal ist ihm das, was man von ihm denkt, nicht. «Ich

würde lügen, wenn ich sagte, dass ich nicht lese, was über mich geschrieben wird. Und dass es mir egal sei, wenn ich als Bösewicht oder so abgestempelt werde. Aber ich habe mittlerweile gelernt, nicht mehr alles so ernst zu nehmen.» Zum Scheitern einer Beziehung brauche es mindestens zwei, sagt Florian. «Wenn alles stimmt, verliebt man sich nicht in u schweizer illustrierte

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Homestory

Neues Velo Das Elektro­ fahrrad hat «Flöru» im Griff. Mit den Küchen­ geräten hat er noch zu kämpfen.

«Kauf dir ein eigenes Haus, dann kannst du nicht rausgeschmissen werden» jemand anderen.» Aber jetzt wolle er sich auf das konzentrieren, was er immer schon machen wollte: Musik. «Privat bin ich ziemlich langweilig. Ein Normalo, finde ich. Etwas chaotisch vielleicht. Einfach Flöru.» Sein neues Album heisst auch einfach «Flöru». Fünf Jahre sind vergangen seit der Veröffentlichung seines letzten Soloalbums. Dazwischen arbeitete er als Produzent für diverse internationale Künstler, zum Beispiel für DJ Ötzi oder die Bellamy Brothers. «Flöru» als Statement? Im Sinne von: «Seht her, ich bin nicht der, den ihr zu kennen glaubt. Ich bin der, den ihr in diesen Songs hört.» Nachdenklich wie in «Sackgass». Frech und witzig wie in «Bundesrat». Melancholisch wie in «Wie am erschte Tag». Selbstironisch wie in «Mundartmusig». Florian zuckt mit den Schultern. «Das hab ich mir so gar nicht überlegt. Klingt aber gut.» Er grinst. Lausbubenhaft, charmant. Was er aus den Turbulenzen in seinem Privatleben gelernt habe? «Kauf dir ein eigenes Haus, dann kannst du nicht rausgeschmissen werden.» Einer dieser Flöru-Sprüche. u

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Aber es gibt auch Dinge, die ihm nicht so leicht über die Lippen kommen. Die Tatsache etwa, wie verletzend es ist, dass Francine, die Frau, die er geliebt hat, ihn aus dem Haus warf und am nächsten Tag umgehend der Presse mitteilte, sie sei betrogen worden. Natürlich ist Florian Ast kein Heiliger. Aber er ist ehrlich. Fast schon gnadenlos ehrlich. «Bei mir gibts nur ‹ganz oder gar nicht›. Ewig in einer Grauzone rumdümpeln – das bin nicht ich.» Den Einwand, nach gerade mal einem Jahr hätte er um die Liebe mit Francine kämpfen können, lässt er nicht gelten. «Die Frage ist, ob sich das gelohnt hätte.» Mit seiner NochEhefrau Esther versteht sich Florian hingegen wieder bestens. Demnächst werden sie gemeinsam die Scheidung einreichen, «damit wir beide wieder nach vorne schauen können». Florian hofft, mit Sol Romero die Richtige gefunden zu haben. Sie ist momentan mit Töchterchen Elina, 4, in der Schweiz. Ihr Ehemann, HollywoodRegisseur Martin Campbell, lebt in Los Angeles. Solange noch nicht alle Details der Trennung geklärt sind, möchten Sol

und Florian sich nicht als Paar ins Rampenlicht wagen. Hat Flöru Angst, dass die Schlagzeilen seiner Karriere geschadet haben? «Ja», gibt er zu. «Ich hoffe sehr, dass meine Fans mir treu bleiben.» Treue – was für ein Thema, um es mit einem Florian Ast zu besprechen. «Ich bin treu. Auch wenn mir das keiner glaubt.» Der Kontakt mit Francine Jordi beschränkt sich seit der Trennung auf einige geschäftliche E-Mails. «Aber wir können einander nicht ewig aus dem Weg gehen», sagt Florian. «Wenn sie mit mir reden möchte – ich bin offen.» Demnächst kommen die neu gekauften Möbel. «Ich möchte mich gern zu Hause fühlen. Ich würde gern sagen: für immer. Aber das Leben ist nicht so. Auch ich kann verlassen werden.» 

Neues Werk Nach fünf Jahren meldet sich Florian Ast mit einer Mundart-CD zurück. Sein zehntes Album, «Flöru», hält, was es verspricht: Ast pur!



Auf Grossvaters Spuren Bernhard de Quervain mit historischem Kartenmaterial der lengendären GrönlandDurchquerung.

Der Eisheilige Vor 100 Jahren schaffte es der Schweizer Forscher Alfred de quervain als Erster, das grönländische Inlandeis von West nach Ost zu durchqueren. Enkel Bernhard suchte und fand jetzt Spuren des berühmten Grossvaters.

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Text Silvan Grütter Fotos hervé le cunff

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en vier Männern in ihren Fell­ stiefeln und dicken Wollpullovern muss der Atem gestockt haben, als sie in die Ferne sahen. Vor ihnen türmt sich aus dem Grönlandeis ein gewaltiges Gebirge auf. Daraus ragen mehrere riesige Gipfel. «Es ist doch ein wunder­ bares, fast andächtiges Gefühl, wenn man daran denkt, dass noch kein Mensch dieses Land gesehen hat», notiert einer der Expeditionsteilnehmer in sein Tage­ buch.


Reportage

Spurensuche in Grönland Bernhard de Quervain (Bild oben, 2. v. l.) und weitere Nachfahren posieren an genau derselben Stelle wie Grossvater Alfred de Quervain mit seiner Crew (Bild unten, ganz oben). Wir schreiben das Jahr 1912, es ist das Jahr, in dem die «Titanic» sinkt, das chinesische Kaiserreich endet und vier junge Männer Geschichte schreiben. Unter der Leitung des Schweizer Geo­­ physikers Alfred de Quervain durchqueren sie als erste Menschen das Inlandeis der grössten Insel der Welt von West nach Ost. 700 Kilometer mit Hundeschlitten durch eine lebensfeindliche Umgebung. Dem Gebirgszug, der ihnen den Atem stocken lässt, geben sie den Namen, den er noch heute trägt: Schweizerland. Hundert Jahre später steht Bernhard de Quervain, 63, Enkel des Pioniers, zu­

sammen mit sieben weiteren Gross­ kindern an dem Ort, von dem aus der Grossvater damals aufbrach: Quervains Havn an der Westküste Grönlands. Zum Jubiläum der Expedition sind die Nach­ fahren nach Grönland gereist. An der glei­ chen Felswand, an der Alfred de Quervain mit der gesamten Mannschaft posierte, stellen sie das historische Bild nach. «Es war schon ein bewegender Moment, als wir die Stelle im Fels fanden, an der sich der Grossvater damals fotografieren liess», erzählt Bernhard de Quervain. Per­ sönlich kennengelernt hat er den berühm­ ten Grossvater nie. Der Forscher starb

1927 nach einem Schlaganfall. «Trotzdem war er in der Familie immer sehr präsent. Er wurde regelrecht verehrt», sagt Bern­ hard de Quervain über den Grossvater, der zum «Eisheiligen» wurde. Die Geschichte hätte aber auch an­ ders enden können. Bereits am vierten Tag der Expedition sehen Alfred de Quervain, damals 33, der Schweizer Arzt Hans Höss­ li, 29, und die beiden deutschen Teilneh­ mer Roderich Fick, 26, und Karl Gaule, 24, dem kalten Tod ins Auge. Zwei Schlitten mit Hunderten Kilogramm Gepäck bre­ chen durch die Eisdecke und drohen zu versinken. Alfred de Quervain und sei­ u schweizer illustrierte

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Reportage

Bernhard de Quervain

Blick in die Vergangenheit Bernhard de Quervain fand im Eis Spuren des Grossvaters. u ne Begleiter wissen: Ohne ihre Rentier­ fellschlafsäcke würden sie keine einzige Nacht im Eis überleben. Mit diesem Wis­ sen ziehen sie als Erstes ihre Gewehre aus dem Wasser. Und vier Patronen. Eine für jeden Teilnehmer. Für den Fall der Fälle. Aber sie haben Glück. Unter Aufbietung ih­ rer letzten Kräfte schaffen sie es, die Schlitten und das Material nach drei Stun­ den wieder aufs Eis zu bringen. Fünf Wochen lang werden sie noch un­ terwegs sein. Auf dem endlosen Eis, von dem die einheimischen Inuit glauben, dass hier menschenfressende Riesen warten. 20 Kilometer schaffen sie an guten Tagen. Das Leben ist hart und entbehrungsreich. Ihre Hauptmahlzeiten bestehen aus Pem­ mikan, einem Gemisch aus Fett und Tro­ ckenfleisch. Selten gibt es Fleischkonser­ ven, Suppe oder etwas Roggenbrot mit Käse. Aber zum Rasten bleibt nicht viel Zeit. Die Männer arbeiten fast pausenlos. Mittels Kompass und künstlichem Hori­ zont erstellen sie unter anderem das­ erste Höhenprofil der Eisfläche. «Gross­ vater war einer dieser Universalgelehrten mit einem schier unersättlichen Wissens­ durst. Er wollte erforschen, was in Grön­ land passiert. Und er war überzeugt, dass

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er als Schweizer prädestiniert war, sich in Eis, Schnee und Bergen zu bewegen.» Tatsächlich kann de Quervain nachwei­ sen, dass der Jetstream, der rasend schnelle Luftstrom von West nach Ost, durchgehend über Grönland fliesst. Eine Erkenntnis, die Piloten auf dem Weg nach Osten noch heute nutzen. Elf Tage verbringen die Nachfahren Alfred de Quervains diesen Sommer auf den Spuren des Grossvaters. Und stossen dabei immer wieder auf alte Hinter­las­ senschaften: auf einen Haken in ei­ner Felswand, eine leere Wasserstoff­ flasche oder ein Steinmannli an der Ostküste, dem Ende der historischen Route. Ein Ort, den 1912 nicht alle Teil­ nehmer der Expedi­ tion erreichen: Eine Order zur Reinhal­ tung der Hunde­ rasse untersagt es, Schlittenhunde von einer Küste an die andere zu beför­ dern. So werden die treuen Begleiter auf dem letzten Stück der Reise zur unfreiwilligen Abwechslung auf dem Speiseplan. Nur zwölf Tiere über­ leben. Weil die Männer es nicht übers Herz bringen, alle zu erschiessen. Sie lassen sie mit etwas Futter zurück. Ein fürchter­ liches Klagegeheul soll die Männer bei ihrem Aufbruch begleitet haben. Aber auch an Alfred de Quervain gehen die Strapazen nicht spurlos vor­ über. Nach der Ankunft beginnt er zu halluzinieren; er glaubt, von Eisbären auf­ gefressen zu werden. «Vermutlich eine Reaktion auf den ungeheuren Druck, der auf ihm lastete und dann plötzlich abfiel», vermutet der Enkel. Alfred de Quervain erholte sich schnell und wurde zum gefei­ erten Helden. Seine Nachfahren wollen diese Leistung ganz besonders würdigen. Sie wollen in Grönland eine Plakette mit seinem Namen und den Eckdaten der Ex­ pedition anbringen lassen. Und sie wollen den Schriftzug, unter dem Alfred de Quer­ vain damals mit seiner Crew posierte, neu bemalen lassen. Nach hundert Jahren sind nur noch ein paar Farbpigmente auf den Buchstaben H und V zu erkennen.  Die ETH Zürich zeigt die Aus­ stellung «Quer durchs Grönlandeis – 100 Jahre Schweizer Grönland­ forschung» bis 21. Oktober. Infos: www.focusterra.ethz.ch

Ilulissat

SIgrafik: Nigel Simmonds

«Es ist sehr berührend, wenn man im Eis auf Spuren des Gross­vaters stösst»

Grönland

Ammassalik 0

200 km

Pionierleistung Alfred de Quervain durch­querte 1912 als Erster das grönländische Inlandeis von West nach Ost.


Strapazen Die Expedition von 1912 war eine Belastungsprobe für Mensch und Tier. Nur wenige Schlittenhunde überlebten.

Exakt Der Geophysiker Alfred de Quervain bei einer wissenschaftlichen Messung. Die Forscher erstellten das erste Höhenprofil des Grönlandeises.

d ssli, Roderich Fick un (hinten) mit Hans Hölf die Windkraft. it Inu ei Zw t af Kr r sen ha Mi t vo lle günstigen Verhältnis Karl Gaule (v. l.). Bei schweizer illustrierte

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Golfsport

Ein bunter Golf Attraktion im Wallis In Crans-Montana spielen diese Woche Europas beste Golfer an den Omega European Masters. Im Fokus aber steht einer aus den USA. Und das nicht nur aus sportlichen Gründen. john daly ist die schillerndste Figur seines Metiers.

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Text jürgen kalwa

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enn man sein Leben in vollen Zügen leben will, kann das schon mal ins Auge gehen. Man denke an den Golfprofi John Daly, der bereits viele Dramen erlebt hat, seit er 1991 als ungehobeltes Provinzkind aus den amerikanischen Südstaaten mit dem Überraschungssieg bei der PGA Championship auf die Bühne trat. Kaum ein anderer Sportler dürfte der Enzyklo-

pädie der internationalen Sportfolklore so viele Kapitel hinzugefügt haben wie der 46-Jährige. Seinen Weg pflastern Geschichten über mehrere Entziehungs­ kuren und Ehescheidungen, über Millionen, die er in Las Vegas verzockt haben soll. Er sah irgendwann keinen anderen Ausweg, als sich am Magen operieren zu lassen, um seinen unmässigen Appetit zu zügeln. Und nicht zu vergessen jene Episoden wie die Nacht in der Ausnüchterungszelle in South Carolina oder


Beweglich Trotz seines stattlichen Körper­ baus kann John Daly beim Abschlag weiter zurückschwingen als die meisten Kollegen.

die Messerstecherei mit der letzten von bislang vier Ehefrauen. Sherrie heisst sie und stellt ihren Ex vor einem Jahr in einem Enthüllungsbuch bloss, unter anderem als unersättlichen Sex Maniac. Daly sei ein Mann, in dem «höchst unterschiedliche Persönlichkeitsmerkmale schlummern», behauptet sie. Er sei charmant, extrovertiert, humorvoll, wehleidig, depressiv. Einer, der sich immer wieder für seine Fehltritte entschuldige und um Verge-

bung bettle. Ein Partytiger, der keine Grenzen kenne. Auch nicht die der eigenen körperlichen Leistungsfähigkeit. Einen normalen Menschen würden solche inneren Spannungszustände komplett aus der Bahn werfen. Doch das «Enfant terrible des Golfsports», Vater von vier Kindern, für die er Alimente von über 10 000 Dollar pro Monat zahlen muss, ist ein Stehaufmann erster Güte. «Das ist doch, woraus das Leben besteht: die Fehler überwinden», sagte u

Nichts für Traditionalisten Mit seinen teils wild gemusterten Outfits stösst Daly Golf­ puristen immer wieder vor den Kopf. Für ihn ist es oft äusseres «Abbild des Innenlebens». schweizer illustrierte

Fotos Getty Images (4)

-Hund

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Golfsport

Fotos Getty Images, Sports Illustrated / Getty Images

u er

kürzlich in einer Fernsehserie des US-Golf-Channels mit dem Titel «Being John Daly», in der ihn Fernsehkameras auf Schritt und Tritt begleiteten. John Daly hat viele Fehler gemacht. Dazu gehört, dass er einer ganzen Reihe von zweifelhaften Frauen sein Vertrauen geschenkt hat. Bettye, die zweite Gattin etwa, ist zehn Jahre älter, als sie ursprünglich angab. Die erwähnte Sherrie muss 2006 für fünf Monate ins Gefängnis, weil sie zusammen mit ihren Eltern einen Drogenhändlerring aufgezogen hat. Doch so oft sich Daly auch immer wieder in die Nesseln setzt – eines gelingt dem Mann mit der Vorliebe für wild gemusterte und gestreifte Jacken und Hosen seit Jahren ohne Mühe: Er gehört neben Tiger Woods zu den populärsten Golfspielern der Welt. Seine Markenzeichen sind eine aggressive, risikoreiche Art, den kleinen Ball mit Macht so weit wie möglich zu dreschen, ein ganz hervorragendes natürliches Gefühl für die Putterschläge auf den letzten Metern kurz vor dem Loch – und eine ungebremste gute Laune im Umgang mit seinen Fans. Der Grund für deren Begeisterung: Viele

Sensibel John Daly singt in seinen Country-Rock-Liedern auch von den seelischen Ver­ letzungen, die ihm seine vierte Ex-Frau Sherrie – hier mit Sohn John jr. – zugefügt hat.

Amateurgolfer erkennen sich in diesem Jedermann-Golfer wieder. Nicht zuletzt auch darum, weil er eine oft artikulierte Abneigung gegen stundenlanges, monotones Training auf der Übungswiese hat. Aber vor allem mögen sie seinen kompromisslosen und riskanten Stil, für den er den Slogan geprägt hat: «Grip it and

Dölf Ogi: Talk- und Lese-Tournee 2012

rip it» – pack den Schläger und zieh vom Leder. Sympathien schlagen ihm nicht nur in seiner Heimat entgegen, sondern auch in Europa, wohin er vor ein paar Jahren seine sportlichen Ambitionen verlagern musste, nachdem er wegen einer Formkrise seine Startberechtigung

Öffen tlich e vera ns ­ talt ung

Der charismatische Schweizer Staatsmann Dölf Ogi präsentiert auf seiner aktuellen Buchtournee seine exklusive Biografie «Dölf Ogi – So wa(h)r es!». Im Gespräch mit dem Autor Georges Wüthrich und dem Chef­­redaktor der Schweizer Illustrierten, Stefan Regez, erlangen Sie unmittel­­bare Ein­blicke in das facettenreiche Lebenswerk des alt Bundesrats.

Veranstaltungskalender

Eintritt: je nach Veranstaltung zwischen CHF 10.– und CHF 15.– Bern

3. September 2012, 18.30 Uhr, «Mäntig-Apéro», Hotel Bern, Zeughausgasse 9

Moderation: Roland Jeanneret

Luzern

4. September 2012, 18.30 Uhr, Buchhaus Stocker, Hertensteinstrasse 44

Moderation: Stefan Regez

Basel

5. September 2012, 20 Uhr, Thalia, Freie Strasse 32

Moderation: Stefan Regez

St. Gallen

11. September 2012, 20 Uhr, Rösslitor Bücher, Multergasse 1–3

Moderation: Stefan Regez

Brig

19. September 2012, 20 Uhr, ZAP Zur alten Post, Furkastrasse 3

Moderation: Stefan Regez

Zürich

26. September 2012, 20 Uhr, Orell Füssli Kramhof, Füsslistrasse 4

Moderation: Stefan Regez

Olten

29. Oktober 2012, 19.30 Uhr, «Weltbild-Event», Weltbild Verlag, Industriestrasse 78 Moderation: Stefan Regez


auf der Profi-Tour der USA verloren hatte. Doch auch dieses Tal seiner Profilaufbahn hat er ganz offensichtlich durchschritten. Bei seinen Turnierauftritten in den USA in diesem Jahr zeigte er deutlich ansteigende Leistungen, und vor wenigen Wochen, bei der PGA Championship − einem der bedeutendsten

Turniere des Jahres, das er einst zum Auftakt seiner Karriere gewann − hat er mit dem 18. Platz schon wieder viel Geld verdient. So viel, dass ihm die Chance einer Rückkehr ins gelobte Land winkt. «Das ist mein Ziel», sagte er neulich. Falls es nicht sofort klappe, dann sicher in ein paar Jahren. «Ich freue mich schon darauf, 50 zu werden und auf der Senioren-Tour spielen zu können. Mir macht es Spass in Europa. Aber die Reiserei bringt mich um.» Die Belastung hat sicher auch damit zu tun, dass Daly Angst vor dem Fliegen hat. Lieber fährt er mit einem Campingbus von Turnier zu Turnier, als sich mit dem Jet zu den Aussenposten der Europäischen Tour in Asien, den arabischen Ländern und auf Inseln wie Madeira zu bewegen. Allerdings ist er angesichts der hohen Anforderungen in der Amerikanischen Tour schnöder Realist: «Wenn ich es weiterhin machen muss, dann tue ich es.» Auf dem Alten Kontinent kann jemand wie Daly selbst dann, wenn er nicht zu den Besten zählt, überleben. Anders als in den USA, wo Antrittsprämien nicht gestattet sind, erhalten beliebte Golfer hier immer wieder hoch­dotierte Lockvogel­

pakete. So tritt John Daly diese Woche erstmals am Omega European Masters in Crans-Montana an. Er wollte eigentlich schon 1994 teilnehmen, knapp ein Jahr vor dem zweiten grossen Sieg seiner Karriere am British Open in St. Andrews. Doch damals musste er wenige Tage vorher absagen, weil er in den USA in eine Schlägerei geraten war und sich verletzt hatte. Man kann sich übrigens auf mehr als nur eine Weise auf den Besuch des Amerikaners im Waadtland einstellen. Der musikalisch sehr begabte Golfprofi hat vor zwei Jahren bereits sein zweites Album mit eigenen Liedern veröffentlicht. Das Repertoire (Titel: «I Only Know One Way» – Ich kenne nur einen Weg) kann man sich im Internet herunterladen. Daly singt selbstkomponierten Country-Rock und begleitet sich dazu auf der E-Gitarre. Seine Texte erzählen von einer wunden Seele. «Ich hoffe, die Leute können mit den Schwierigkeiten, die ich hatte, etwas anfangen. Jeder auf der Welt hat Probleme.» Offenheit ist nun mal der Stil des John Daly.  Omega European Masters, Do, 30. 8., bis So, 2. 9., Golf-Club Crans-sur-Sierre.


Musik

Neue Töne der Swiss Lady Mit ihrem Alphorn reist eliana burki um die ganze Welt. Jetzt geht für die Musikerin ein weiterer Traum in Erfüllung: In Los Angeles bereitet sie sich auf ihr erstes US-Album vor. Text marlÈne von arx Fotos jonas mohr

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s war Liebe auf den ersten Ton. Mit fünfeinhalb Jahren hörte Eliana zum ersten Mal den Klang eines Alphorns. Sie stand in der Zieleinfahrt und wartete auf ihren Vater, den damaligen Radsport-Profi und heutigen Sportarzt Adrian Burki, und war begeistert: «Ich fand diesen tiefen, mystischen Ton extrem berührend. Ich vergass sogar, meinem Vater in die Arme zu laufen!» Zu Hause gabs einen kleinen Aufstand: Das Klavier tat ihr jetzt weh in den Ohren − sie wolle stattdessen Alphorn lernen. Mutter Erika, Pianistin und Klavierlehrerin, organisierte ihr schliesslich Stunden beim Alphorn-Guru Hans-Jürg Sommer, und alsbald spielte und kom­ ponierte Eliana nicht nur traditionelle Folklore, sondern Jazziges und Bluesiges auf dem Alphorn. Die Tracht, die sie bei ihren ersten Auftritten trug, flog den traditionellen Stücken bald hinterher. «Sie war unbequem; ich konnte darin einfach nicht atmen.» Heute bereist Eliana Burki, 28, als Botschafterin der neuen Swissness die Welt: «Wieso sollten wir nicht wie jedes andere Land auch stolz auf unser Nationalinstrument sein?», meint sie. Mit Bligg und anderen Künstlern, die das Schweizer Element in den letzten Jahren in ihre Musik eingebaut haben, ist das Alphorn auch unter den Jungen populärer geworden. Sie selber wurde deswegen in der Schule noch ausgelacht. Aber zum Glück hatte sie ihre drei Schwestern, ihre Eltern, ihre Freundinnen und ihr Pferd. «Ich habe gelernt, meinen Weg zu gehen.» Der führte sie im Sommer mit ihrer Band Eliana Burki & iAlpinisti von Caracas nach Meran und von den USA in die Schweiz. Hier, in ihrer Heimat, wird sie ab dem 28. August unter dem Titel «Alphorn & Nordic

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Winds» als Solistin bei einigen klassischen Konzerten mit Streichorchester und finnischem Gesang auftreten. Dann gehts wieder nach Los Angeles, wo die Solothurnerin mit ihrem Freund Stee, 24, in einer Wohngemeinschaft mitten in der Stadt lebt. Sie lernten sich vor zwei Jahren kennen, als Elianas Schlagzeuger kurzfristig einen Ersatz schickte: Stefan Gfeller, wie Stee eigentlich heisst, würde ihr sicher gefallen. Und ob! «Es hat sofort gefunkt», sagt sie. Ausser ihnen wohnen noch Stees Schwester Coco, ihr Freund, Profigolfer Yves Nicollier, und die amerikanische Musikerin Elyssa in der WG. Stee und Coco machen unter dem Namen Zibbz gemeinsam Pop-Rock. Sie sind als Band auch die Stars ihrer eigenen Doku-Soap auf dem Jugendsender Joiz und traten in diesem Sommer an Schweizer Festivals auf. Da Eliana und Stee nicht immer auf demselben Kontinent sein können, nutzen sie die gemeinsame Zeit intensiv: Die beiden verbindet nicht nur die Musik. Sie surfen und reiten auch gerne. Ansonsten ist das WGLeben in L. A. nicht anders als anderswo: «Coco und ich kümmern uns um gesundes Essen und die Wäsche.» Dafür werden sie von den Männern hin und wieder zum Essen oder ins Kino eingeladen. Seit acht Jahren pendelt Eliana Burki zwischen Solothurn und Los Angeles. Alle ihre Alben hat sie in der Schweiz und in Kalifornien aufgenommen. Und jetzt gibt sie so richtig Vollgas, hat sie doch vor Kurzem einen Vertrag in den USA unterzeichnet. Im Januar kommt die CD auf den Markt. Zusammen mit ihrem Manager John Boylan, der auch Country-Star Linda Ronstadt betreut, plant sie derzeit eine US-Tournee für 2013. Damit geht ein Wunsch in Erfüllung. Denn in den USA gibt es viel mehr Festivals für ihre Art von Musik als in der Schweiz.

California Girl In einer Schauspielschule arbeitet Eliana Burki zurzeit an Aussprache und Bühnenpräsentation für ihre US-Tour. Obwohl sie im Moment einen vollen Terminplan hat – unter anderem engagiert sie sich in der Höhenklinik Davos für die Alphorn-Therapie für Kinder mit Cystischer Fibrose –, denkt sie auch an eigene Kinder: «Das hat schon alles Platz nebeneinander! Das geht schon.» 


Ruhige Minute Eliana Burki im WG-Wohn­ zimmer in Los Angeles. Oft probt sie im schalldichten Hobbyraum im Garten.

Kondition gefragt Alphornblasen ist wie Spitzensport. Eliana Burki: «Ich spiele und trainiere täglich. Ich mache Yoga für die innere Muskulatur und jogge 40 Minuten lang für die Ausdauer.»


porträt

Er ist Börsenkommentator, Finanzexperte und Lebemann. Alfred «Fredi» Herbert zeigt sein Haus, sein Auto, seinen Garten und natürlich sein «Muggi». Porträt eines Mannes, der sich als «existenziell nicht gefährdet» bezeichnet.

Im Reich des


Grüne Oase Fredi Herbert zu Hause in Rapperswil-Jona. «Ich habe die grösste Buchssammlung der Schweiz.»

Cash-Gurus schweizer illustrierte

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Die Guru-Villa Hoch über dem Zürichsee haben Fredi und Erika Herbert ihr Zuhause gefunden. Beide wuchsen in Basel auf.

«Das Leben ist zu kurz, um zweite Klasse zu fahren» Alfred «Fredi» Herbert Text Nina Siegrist Fotos Marcel NÖcker

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ein Vater hat es ihm schon als Kind eingebläut: Das Leben ist zu kurz, um zweite Klasse zu fahren. Und Cash-Guru Alfred «Fredi» Herbert, Finanzfachmann, bekannt durch Kolumnen, Radio- und TV-Beiträge, hat sich diesen Rat zu Herzen genommen: Die Auffahrt zu seiner Villa in Rapperswil-Jona ist gesäumt von Zypressen («aus Italien importiert – ein Bubentraum»), vor der Garage steht ein Porsche («nicht mein einziges Auto, gell») und rund ums Haus, das sinnigerweise die Adresse «7. Paradies» trägt, bettet sich eine Art Schlossgarten

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mit über 4000 Buchsbäumen, penibelst gepflegt vom Hausherrn persönlich und von Sepp, dem kosovarischen Gärtner, der eigentlich gar nicht Sepp heisst – aber Sepp könne man sich nun mal besser merken. Mindestens zwei Millionen Franken hat der Cash-Guru in sein Grün investiert oder, wie er es ausdrückt: «Ich huere nid ume, ich triibs mit em Garte!» In Fredis Paradies schleicht sich niemand so einfach ein, denn in seiner «Kommandozentrale» im ersten Stock hat er auf einem Dutzend Bildschirmen nicht nur das Börsengeschehen, sondern auch jeden Winkel seiner Villa im Blick. So kommt es, dass er – noch bevor man die Klingel drückt – vom Schreibtisch an die

Haustür eilt und einen barfuss, in Shorts mit Hosenträgern, willkommen heisst. Und zwar, wie könnte es anders sein, mit seinem legendären «Man grüsst!», mit dem er auch seinen wöchentlichen Börsentalk auf Radio Energy eröffnet. Moderator Roman Kilchsperger über seinen Freund Fredi: «Faulenzen bereitet ihm Schmerzen. Wenn ich ihm sage, er solle sich mal auf seiner Terrasse unter die Wolldecke legen, jault er auf.» Stattdessen berät Fredi Herbert auch mit 76 Jahren noch Banker, schreibt täglich seinen «Guru-Flash» für Cash online und gibt Experteninterviews, zur Not auch mal per Satellitentelefon aus dem burmesischen Dschungel (Fredi reist gern). Bereits morgens um vier Uhr bringt ihm ein Kurier die Zeitungen, danach telefoniert er mit Börsianern in Asien, «secklet» mit seinen Walkingstöcken siebeneinhalb Kilometer weit von Rapperswil-Jona nach Feldbach und ist dann parat für den Tag. Er brauche nur vier Stunden Schlaf, sagt


porträt

Jungbrunnen Der Cash-Guru ist für jedes Spässchen zu haben. Und scheut fürs SchönerWohnen keine Kosten: Die Brunnenskulpturen sind das Werk eines italienischen Steinmetzen.

Fredi. Oder in seinen Worten: «Mein Tag ist vier Stunden länger – diesen Vorsprung holt kaum jemand auf.» Es folgt eine Tour durchs Haus. Fredi zeigt kostbare Teppiche, auserle­ sene Bilder, teure Skulpturen – und seine Sammlung von Schnürsenkelkrawatten, seinem Markenzeichen. Die Lederbänder, zusammengehalten von einem metallenen Adler (in Fredis Fall gerne mal aus Platin und mit Saphiren bestückt), verleihen ihm den Look eines Grossstadt-Cowboys. Weiter geht es auf die Terrasse, mit Sicht auf See, Berge und Schloss Rapperswil. Weil Haushälterin Rita («unsere portugie­ sische Perle») gerade in den Ferien weilt, kocht heute «s Muggi», Fredi Herberts Gattin Erika, benannt nach dem Sennen­ hund ihrer Tante, der laut Fredi genauso fröhlich rumhüpfte wie seine Frau. «S Muggi» tischt ein erstklassiges Roastbeef auf. Und Fredi ist begeistert. «Meine Mut­ ter hat immer gesagt: ‹Das Geld bringen wir dem Metzger, nicht dem Arzt›.» Er u

Der Salon «Muggi» Herbert sammelt Enten. Die Tierchen stammen von überall auf der Welt, genauso wie die edlen Teppiche, die im ganzen Haus ausgelegt sind.

Die «Kapitalistenfalle» Den Luftschutzkeller seiner Villa hat Fredi zur Bar umfunktioniert. Hier trifft er befreundete Banker zum «Austausch». Und manchmal wird auch gespielt. schweizer illustrierte

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porträt

Santé! Fredi und sein «Muggi» sind seit 58 Jahren ein Paar. Den Sommer verbringen sie wann immer möglich auf der Terrasse – mit Blick auf See, Berge und Schloss Rapperswil.

Butterfährtli Fredi in seinem Porsche. Die Zypressen vor seiner Villa standen früher vor einem italienischen Schloss. Er hat sie importiert – «ein Bubentraum». u nimmt einen Happen und beginnt dann zu erzählen. Sein Vater war Mühlenbauer, die Familie reiste ständig durch die Welt, Alfred wurde in Nizza geboren – «das erklärt den Südländer in mir». Schon früh sog er Bücher auf, las sich von A bis Z durch Meyers Konversations-Lexikon. In Basel liebäugelte er, mittlerweile Oberstufenschüler, durch den Zaun zwischen Bubenund Mädchenschule hindurch mit der schönen Erika, reichte ihr heimlich «Schöggeli» und versprach, sie werde mal einen Mil­lionär heiraten – nämlich ihn. Mit 17, Fredi hatte eine kaufmännische Lehre absolviert, beim Sport-Toto 1275 Franken gewonnen und schon die Million gewittert, brannte das verliebte Pärchen durch. Zuerst ging es nach London. Fredi arbeitete als Ringhändler an der Börse, machte am 5. März 1953, «dem Todestag von Josef Stalin», seine erste Börsentransaktion. Mit seiner Erika reiste er von Stadt zu Stadt, von Börse zu Börse – Paris, London, New York, Mailand. Fredi machte

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sich einen Ruf als einer, der jedes Anlegergerücht aufschnappt, musste seinem Chef am Börsenring bald schon täglich rapportieren. «Chieftain Big Ear», Häuptling Grosses Ohr, nannten sie ihn an der Londoner Börse. Später konzentrierte sich Fredi Herbert − die erste Million hatte er mit 30 zusammen − ganz aufs Rapportieren, schrieb für «Finanz  &  Wirtschaft», trat im Fernsehen auf, war Mitbegründer der Zeitschrift «Bilanz» und von Anfang an bei «Cash» dabei. Sieben Börsentiefs hat der «Händeler» erfolgreich gemeistert, «nur einmal erlitt ich einen Streifschuss». Inzwischen ist Fredi Multimillionär, oder wie er es zu sagen pflegt: «existentiell nicht gefährdet». Weiter geht es in Fredis Keller: Neben einer gediegenen Bar, der Hausherr nennt sie «Kapitalistenfalle», lagern in einem klimatisierten Raum uralte, staubbedeckte Weine. Ob er die je trinken wird? Fredi zuckt mit den Schultern. Briefmarkensammler würden ihre wertvollsten Exemplare ja auch nicht auf Umschläge

kleben und verschicken. Vorbei an Anglertrophäen (Fredi ist auch passionierter Fliegenfischer) geht es nach oben in die Küche, zu den Rezeptbüchern (Fredi ist auch begnadeter Koch). Vor kurzem hat er für 50 Personen Paella gekocht; Fleisch und Meeresfrüchte sind sein Spezial­ gebiet. Fredi öffnet das Küchenfenster, atmet tief ein. «Ich sag immer, ich sei Pilot bei Air Fresh», witzelt er. Und erzählt dann – Pilot und Aviatik-Experte ist er nämlich auch – von seinen Segelflug-­ Rekorden, seiner Auszeichnung als Privat-Helikopter-Pilot, von seiner Ehrenmitgliedschaft im Weltluftverband. Dreimal ist er abgestürzt, immer hat er überlebt. Gibt es etwas, was Fredi Herbert nicht kann? «Guru hat null Ahnung, wer Lady Gaga ist», sagt Roman Kilchsberger. Fredi selbst ist bei dieser Frage ratlos. Ja, selbst häkeln und stricken könne er. Nun drängt Fredi Herbert zum Abschied – er hat heute Abend noch Gäste, gleich wird das Zelt für seine morgige Sommerparty geliefert, und dann muss er


auch noch mit Sepp die Zypressen wässern. Kürzlich, erzählt er in seiner Auffahrt stehend, habe ein Banker ihn gefragt, was er mit seinem Portfolio von 31 Millionen Franken machen solle. «Alles verkaufen und gut leben!», habe er geantwortet. Das Leben sei schliesslich zu kurz, um zweite Klasse zu fahren. 

Kommando­ zentrale In seinem Büro hat Fredi nicht nur das Börsengeschehen im Blick. Die Kameraüberwachung seiner Villa ist einzigartig.

Guru-Weisheiten u Lügner und Glückspilze

sind an der Börse immer erfolgreich. Beides sind schlechte Partner. Meiden Sie sie wie die Pest! uKaufen ist eine Frage des

Geldes, Verkaufen eine des Verstandes. Neun von zehn Anlegern können nicht verkaufen. Verkaufen braucht Charakter.

u Blinde Liebe kostet Geld –

sobald der Verstand ins Herz sinkt, ist der Börsianer verlo-

ren. Vom Herz in die Hose ists nur noch ein kurzer Weg. u Todsichere Tipps sind der sichere Tod! u Gold und Silber lob ich mir! u Gute Dividendenwerte sind gute Ruhekissen. u Billige Aktien sind immer billig, preis­werte Aktien sind nie billig. Oder anders gesagt: Schrott bleibt Schrott.


Sprint ins Glück Alles begann mit einem schlimmen Unfall. Jetzt fordert christoph bausch an den Paralympics Oscar Pistorius heraus. Sein grösster Fan ist Freundin Corina Collenberg. Text mirjam fassold Fotos hervé le cunff

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t af t Pistorius (r.) ist mi Un gl eic he Sp ru ng krnüber Bausch im Vorteil. zwei Prothesen gege

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anz klar, diese Wohnung am oberen Zürichsee ist das Zuhause eines glücklichen Paars. In jedem Raum hängen Fotos von den Verliebten, auf dem Kaminsims dokumentieren Bilder die Teilnahme der beiden beim Zürcher Silvesterlauf 2011, und in der Küche hängt eine ganze Fotostrecke, die Christoph Bausch und Corina Collenberg zeig, meist bei sportlichen Aktivitäten. Nichts deutet auf Bauschs Unterschenkelamputation hin. Neben der Eingangstür sind die Schuhe paarweise aufgereiht, Christoph Bausch führt in

langer Trainingshose und Socken durch die Wohnung – kein Hinken, kein auffälliger Gang. «Die Prothese behindert mich im Alltag überhaupt nicht, ich komme jede Leiter hoch und auf jede Baustelle», erklärt der Bauzeichner. Erst wenn er abends nach dem Zähneputzen die Prothese entferne, kämen für den Weg ins Schlafzimmer Krücken zum Einsatz. Für Christoph Bausch gibts kein Hadern mit dem Schicksal: «Der Unfall gehört zu meinem Leben, er ist Teil meiner Geschichte.» Passiert ist es im März 2002, Bausch stand im zweiten Lehrjahr zum Landschaftsgärtner. Beim Mauer-


Paralympics

Grosse Stütze Christoph Bauschs Alltag wird durch die Prothese nicht beeinträchtigt: «Damit komme ich jede Leiter hoch.» bau mit grossen Natursteinblöcken fiel ein Findling von der Lastwagenbrücke und überrollte den rechten Unterschenkel des damals 17-Jährigen. Trotz Amputation schloss Bausch die Ausbildung zum Landschaftsgärtner ab, musste dann aber erkennen, «dass diese Arbeit zu körperlichen Abnützungserscheinungen führen und ich nicht in der Lage sein würde, diesen Beruf bis zur Pensionierung auszuführen.» Also hängte er eine vierjährige Bauzeichnerlehre an. Der Unfall veränderte einiges in seinem jungen Leben. Auch das soziale Umfeld. «Ich brauchte Menschen um mich herum, für die es nicht ‹den Christoph vor dem Unfall› und ‹den Christoph nach dem Unfall› gab, sondern einfach ‹nur Christoph›.» Unter anderem deshalb habe er sich 2003 einem Leichtath-

letik-Verein angeschlossen. Ein Entscheid mit weitreichenden Folgen. Beim Training lernte er die damals aktive Hürdenläuferin Corina Collenberg kennen. Seit mittlerweile viereinhalb Jahren sind Bausch und die 26-jährige Französischund Sportlehrerin ein Paar. Seit einem Jahr leben sie zusammen in Pfäffikon SZ. «Um zu erfahren, wie es ist, zusammen zu wohnen, haben wir zuvor drei Monate lang in der Wohnung eines befreundeten Paars, das auf Weltreise war, zusammengelebt», sagt er. Danach waren sich beide sicher, dass ihre Beziehung Bestand haben würde. Trotz unterschiedlichen kulinarischen Vorlieben. «Christoph isst lieber Fleisch als Süsses; Dessert gibts bei uns nur selten», bedauert die Freundin. Dafür mache sich ihr Liebster in der Küche nützlich. «Wir schätzen gutes Essen.» Gekocht wird gemeinsam – es sei denn, Christoph Bauschs Wettkampfkalender ist prall gefüllt, dann lässt er sich gerne von seinem Schatz bekochen. In jüngster Zeit dürfte Bausch nur selten am Herd gestanden haben. Der 27-jährige Sprinter hat sich nach Peking 2008 zum zweiten Mal für die Para­ lympics qualifiziert. Zugunsten der Vorbereitung hat er sein Arbeitspensum in den vergangenen Wochen auf 50 Prozent reduziert, am Tag X will er in London seine in diesem Sommer gesetzte Bestleistung über 100 Meter (11,59 Sekunden) verbessern. Schon am 1. September steht er in der 200-Meter-Disziplin der Unterschenkelamputierten am Start. Er will die Schweiz gut vertreten, doch die Konkurrenz ist hart – und prominent. Oscar Pistorius tritt in derselben Kategorie an. Der doppelt unterschenkel­ amputierte Südafrikaner sorgte vor einem Monat bei den Olympischen Spielen für Aufsehen, als er den 400Meter-Halbfinal erreichte. Es gab Diskussionen darüber, ob die Spezialprothesen Pistorius einen Vorteil verschafften. Bausch, der mit der gleichen Karbon­ prothese läuft, weiss: «Mit zwei Federprothesen ist Oscar gegenüber Läufern mit nur einer Prothese im Vorteil.» Ganz Sportsmann, würdigt er die Leistung des Südafrikaners: «Oscar ist ein spezieller Athlet mit speziellen Fähigkeiten. Und er ist auf und neben dem Wettkampfplatz einer, der jeden anderen Sportler respektiert und achtet.» Und von seiner medialen Ausstrahlung profitierten alle Paralympics-Teilnehmer, ist Bausch über­ ­zeugt. Er weiss: Eine wird am Samstag nur ihm zujubeln. Freundin Corina reist nach London, um ihren Christoph bei den Paralympics laufen zu sehen. 

Grosse Liebe Christoph und Corina haben sich im Training kennenglernt. Nach seinem Unfall.

Ehrenwand Die Startnummern und Diplome im Home-Office erinnern an grosse Wettkämpfe. schweizer illustrierte

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hotel des jahres porträt

Brigitte Bardot, Richard Wagner und Kaiserin Sissi liessen sich im Zürcher grandhotel verwöhnen. Jetzt krönen GaultMillau Schweiz und die Uhrenmanufaktur Carl F. Bucherer das Baur au Lac zum Hotel des Jahres 2012.

Bewegende

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Ein Küchenstar bringt es auf den Punkt Laurent Eperon(«Pavillon», r.) wird mit 17 GaultMillau-Punkten belohnt. Insgesamt stehen im Zürcher Traditionshaus Baur au Lac 33 Köche am Herd.

Momente


hotel des jahres

«Der Spagat zwischen Tradition, Erneuerung und dem beson­deren ‹Baur au Lac›-Spirit ist uns gelungen» Direktor Michel Rey Magische Momente Sommernachtstraum im Restaurant Rive Gauche Terrasse unter dem 168-jährigen Mammutbaum.

Text Caroline Micaela Hauger Fotos Kurt Reichenbach

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eder kennt die drei Fahnen auf dem Dach des «Baur au Lac». Imposant ist der Blick von hier oben auf Zürich, die Seepromenade und den hoteleigenen Park. Der Redwood-Mammutbaum im Garten gehört zum Inventar. Er wurde 1844 vom Besitzer und gelernten Bäckergesellen Johannes Baur gepflanzt und ist sechs Monate älter als das Grandhotel. Das Symbol eidgenös­ sischer Souveränität feiert dieses Jahr seinen 168. Geburtstag. Und wird diese Woche von GaultMillau Schweiz und Carl F. Bucherer mit dem Titel «Hotel des Jahres 2012» belohnt. Seit bald 170 Jahren ist die Ad­ resse im Herzen von Zürich GastgeberWeltspitze. Alfred Hitchcock, Sir Peter

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Küchenstars Der Waadt­ länder «Pavillon»Chef Laurent Eperon (l.) und Sous-Chef Flavien Jau­ quier bei einer Fischkreation mit Zwyer Caviar.


Klasse verpflichtet Direktor Michel Rey und seine Gattin Viviane in der Hotel­einfahrt. ChefVoiturier Hans Stricker poliert den Rolls-Royce Phantom auf Hochglanz.

Ustinov, Sophia Loren, Richard Gere und Daniel Craig alias James Bond zählten schon zu den Stammgästen. Richard Wagner liess hier 1856 den ersten Akt seiner «Walküre» uraufführen. Freifrau Bertha von Suttner überzeugte 1892 in der Hotelhalle Alfred Nobel von der Idee, den Friedensnobelpreis zu lancieren. Und Walt Disney widmete dem Hotel nach einem Besuch sogar einen eigenen Comic. «Wir sind stolz auf das, was wir erreicht haben», sagt Direktor Michel Rey auf dem Balkon. «Nur etwas fehlt uns noch zum Glück: ein Dampfschiff.» Ein Boot auf dem Zürichsee hat das «Baur au Lac» (noch) nicht. Dafür eine Küche, die mit Vollgas den Ton an­ gibt. Die Kreationen von Laurent Epe­ ron, Küchenchef im Restaurant Pavillon, gehören zum Besten, was Zürich kuli­ narisch zu bieten hat. Der Waadtländer

mit der schwarzen Hornbrille erhält von GaultMillau 17 Punkte. GM-Chef Urs Heller: «Er hantiert mit Kabeljau, Alaska-Krabben und Saint Pierre eben­ so virtuos wie mit Wasabi, Wodka und Yuzu. Die Konzentration aufs Wesent­ liche, gepaart mit witzigen Elementen und dem Know-how der klassischen französischen Küche, bringt den Gast zum Schmunzeln und ins Schwärmen.» Zehn Männer und Frauen stehen mit Eperon am Herd. Der Umgangston in der topmodern ausgerüsteten Küche ist kameradschaftlich-rau. Gerade wegen des Zehnstundenjobs ist dem Küchen­ star wichtig, dass auch Fröhlichkeit und Leichtigkeit nicht zu kurz kommen. Für das «Rive Gauche», das zweite ausge­ zeichnete Restaurant (13 GM-Punkte), zeichnet Olivier Rais verantwortlich. Die Terrasse des Zweitrestaurants ist

ein In-Place. Wo sonst vergisst man, Minuten von Paradeplatz und Bellevue entfernt, die Hektik und kann man unge­ stört im Schatten eines Mammutbaums lunchen? Im «Baur au Lac» ist jeder will­ kommen, der nicht in Shorts und Bade­ schlappen erscheint. Hemmungen sind fehl am Platz, auch wenn das Erste, was man im Hof erblickt, der Rolls-Royce Phantom ist. Das Statussymbol der Extraklasse wird von Fahrern in mass­ geschneiderten Uniformen gehegt und gepflegt. Chef-Voiturier Hans Stricker gehört seit 37 Jahren zur «Baur au Lac»Familie. Und Direktor Michel Rey seit 40 Jahren. Der Walliser stammt aus einer bekannten Hoteliersfamilie. Sein Vater Georges war der Grossneffe des legen­ dären Schweizer Hotelkönigs César Ritz. Der Pionier, Sohn eines Hirten aus u schweizer illustrierte

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HOTEL DES JAHRES

Art in the Park Die Skulpturenausstellung (hier Werke von Igor Ustinov), die jeden Sommer im Garten des «Baur au Lac» stattfindet, ist ein Projekt von Andrea Krachts Frau Gigi.

Kunst für alle Besitzer Andrea Kracht vor einem Werk von John Armleder im Restaurant Pavillon. Niederwald VS, begann seine Karriere als Tellerwäscher in einer Dorfbeiz in Fiesch. «Zweimal machte ich als Bub bei der Familie Ritz Ferien. Es war fantastisch, den Geschichten zu lauschen», erinnert sich Rey. Die Leidenschaft und die Gastfreundschaft liegen in der Familie. Sein Vater Georges kam 1952 als Direktor ins «Baur au Lac». 1983 übernahmen Michel Rey, 66, und seine Gattin Viviane, 64, die Geschäfte. Das Paar hat sich auf dem Tennisplatz im Dolder kennengelernt. Heute schlägt Reys Herz nicht mehr für

u

den gelben, sondern für den weissen Ball. Für sein Golf-Handicap von 4,9 zollen ihm Freund und Feind Respekt. Bald hat Michel Rey noch mehr Zeit, sein Hobby zu geniessen: «Ende Jahr ist Schluss, dann gehe ich in den Ruhestand.» Nachfolger wird der Deutsche Wilhelm Luxem. Möglich wurde das Märchen vom «Leading Hotel of the World» dank Andrea Kracht, 55. Der Zürcher Hote­ lierssohn führt das Traumhaus mit seiner Mutter Marguita in der sechsten Generation. Kracht verdiente sich seine

Sporen beim Karottenschnitzen in der Küche des «Badrutt’s Palace» in St. Moritz, im Hotel Ritz in Paris und im «Plaza Athénée» in New York. Nach dem Tod des Vaters übernahm er 1990 den Betrieb. Mit Weitsicht, Umsicht und sympathischer Diskretion setzt der leidenschaftliche Kunstsammler auf die Kraft der innovativen Beständigkeit. Seine Tochter Marguita, 21, wird den Betrieb einmal erben. Prinzessin auf der Erbse? Pustekuchen! Die hübsche Hotelierstochter absolvierte, wie der Papa damals, im Pariser Luxushotel George V einen Stage in den Sommerferien. Andrea Krachts ambitioniertes Ziel ist aufgegangen: die Umpositionierung des klassischen Grandhotels in ein luxuriö­ ses Stadthotel. 500 000 Franken beträgt allein das Budget für die Blumendeko­ ration – pro Jahr. Die Jahrhundertsanierung des Hauses hat ihn sagenhafte 160 Millionen Franken gekostet. Wer weiss, vielleicht wird irgendwann auch ein «Baur au Lac»-Dampfschiff in See stechen. 

klasse für sich – 120 Luxuriöse Zimmer und Suiten u Komfortabel wars im «Baur au Lac»

schon immer: Bereits 1905 bot Inhaber Karl Kracht Zimmer mit eigenen sanitären Anlagen und fliessendem Wasser an – damals alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Heute sind die 120 Zimmer und Suiten, ge­staltet von Interior-Designer Frédéric d’Haufayt, von erlesener Eleganz und hohem Wohlfühlfaktor; mit fantas­ tischen, grosszügigen Badezimmern, Fussbodenheizung inklusive. DZ ab CHF 870.–, www.bauraulac.ch Farbtupfer Die Zimmer sind klassisch und mondän-elegant.

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Pavillon Was in der fünf Meter hohen Rotunde unter dem spektakulären LaliqueLüster aufgetragen wird, ist Zürcher Spitzenklasse. Küchenchef Laurent Eperon begeistert. Rive Gauche Dunkle Holztische, mintfarbene Ledersofas – das Restaurant ist trendy, die Küche (von Chef Olivier Rais) modern mediterran. Das Beste kommt vom Grill.


notabene

Unsere Nachbarn und wir Helmut Hubacher

Foto Heiner H. Schmitt

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ir haben sieben hatte sich mit Silvio Berlusconi verbünBundesräte. Im det. Als sein «Zuhälter». Der Linke verAusland zählen schaffte dem Rechten die Lizenz für das Regierungen 20, Radio- und Fernsehmonopol. Gegen 30 oder noch Schmiergeld natürlich. Craxi verbrachte mehr Minister. seine letzten Jahre in Tunis. Statt in Rom Politik ist überim Gefängnis. all etwas anders. Schauen wir uns doch Italien ist ein reiches Land mit einem bei den fünf Nachbarländern um. armen Staat. Es hat 1,4 Millionen MillioIn Liechtenstein ist der Fürst allnäre. 400 000 mehr als zum Beispiel Deutschland. mächtig. Er kann sogar Volksentscheide aufheben. Das Volk hat kürzlich eine Der deutsche Bundeskanzler hat Initiative abgelehnt, die das ändern wolldie sogenannte Richtlinienkompetenz. te. Es will offensichtlich gar nicht mehr Er kann über die Kabinettsmehrheit Demokratie. hinweg anders entscheiden. Gerhard In Frankreich herrscht der StaatsSchröder galt als der «Basta-Kanzler». Er quittierte den Alleingang mit dem präsident. Manchmal frage ich mich, ob es überhaupt eine Regierung gibt. Machtwort «basta!», was Schluss der Schon, aber der Präsident bestimmt die «Zwei so brillante Diskussion bedeutete. Politik. Jeder auf seine Weise. Nicolas Bei uns hat das Stimmvolk das Köpfe hätten wir kaum letzte Sarkozy inszenierte sich stets theatraWort. In Deutschland das Bundeslisch. Sein Nachfolger, François Hollan- ausgehalten. Da hätten verfassungsgericht in Karlsruhe. Es de, regiert diskreter. Aber nicht minder kann ein vom Parlament beschlossenes wir nichts mehr zu autoritär. Gesetz aufheben. Mit der Begründung, es verstosse gegen das Grundgesetz. François Mitterrand war der erste so- melden gehabt» Gegen die Verfassung. zialistische Staatspräsident. Zuvor hatte Werden bei uns immer die Besten in er die Parti socialiste als Generalsekreden Bundesrat gewählt? Das wäre eine kühne Behauptung. tär dirigiert. Als ob sie ihm gehört hätte. Frankreich hat 96 Departements. Bei nationalen Wahlen Kurt Furgler war ein brillanter Bundesrat. Er redete ohne nominieren die Parteien dort ihre Kandidaten und melden Manuskript druckreif. Und führte mit Max Frisch ein Streit­ sie der Zentrale in Paris. Mitterrand nahm die Vorschläge ent- gespräch auf Augenhöhe. Furgler moderierte in Genf das gegen. Er bestimmte dann, wer kandidieren durfte. Von den Gipfeltreffen von US-Präsident Roland Reagan mit dem in den Departements Nominierten blieben wenige übrig. Das Sowjetdiktator Michael Gorbatschow souverän. war linke «Demokratie» in der Grande Nation. Bei einer Ersatzwahl für den zweiten CVP-Sitz, den die In Österreich dominierten lange zwei grosse Parteien. Partei damals noch hatte, kandidierte Nationalrat Leo SchürDie «Schwarzen» und die «Roten». Mal regierte die Volks- mann. Ebenfalls ein Ausnahmekönner der Extraklasse. Schürpartei, mal die SP. Die Zeiten mit einer absoluten Mehrheit mann schaffte die Wahl nicht. Seine eigene Fraktion war dagesind vorbei. So kam es zur grossen Koalition. gen. Fraktionschef Alois Hürlimann gestand mir, weshalb: «Zwei Als der Sozialist Otto Rösch das Verteidigungsministerium so brillante Köpfe hätten wir kaum ausgehalten. Die wären uns übernahm, musste er einen Kontrolleur akzeptieren: einen so überlegen gewesen, dass wir nichts mehr zu melden gehabt «Schwarzen» als Armeechef. Wie das funktioniere, wollte ich hätten.» von ihm wissen. Röschs Antwort haute mich fast vom Stuhl. Die frühere Nationalrätin Verena Grendelmeier Der Armeechef betreibe nebenbei eine Fischzucht. «Seit ich lehrte beim Fernsehen Rhetorik. Entsprechend perfekt redeihm neue Kunden gebracht habe, Coop Wien etwa, arbeiten te sie im Rat hochdeutsch. Als ob sie im deutschen Bundestag wir bestens zusammen.» aufgetreten wäre. Das kam gar nicht gut an. Wir rieten ihr In Italien regierte während Jahrzehnten die DC, die freundschaftlich, nicht so geschliffen zu reden, weniger eleDemocrazia Cristiana. Heute ist sie eine Randerscheinung. gant also. Einfach das etwas holprige Schweizer Hochdeutsch. Die DC verlor in den 90er-Jahren ihr Gleichgewicht wegen Mit dem unverwechselbaren eidgenössischen Slang. Damit Korruption und der Nähe zur Mafia. Der Vatikan konnte sie gefiel sie besser. nicht mehr retten. Ja, so sind wir halt.  Der Sozialist Bettino Craxi amtierte vier Jahre lang als Regierungschef. Eine für die damalige Zeit lange Periode. Helmut Hubacher, 86, ehemaliger SP-Präsident Regierungen wechselten wie bei uns der Vollmond. Craxi und Buchautor schweizer illustrierte

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Shopping

top ten der Woche

Hair & Make-up Jehan Radwan, Model Melissa @ Scout

Zeigen Sie Bein u Die schlechte Nachricht: Die Tage der nackten Beine unterm luftigen Sommerkleidchen sind bald gezählt. Die gute: Ob mini, midi oder maxi, anliegend oder weitschwingend – Röcke sind im kommenden Winter ein grosses Thema. Darum rüsten wir unser Arsenal an Strümpfen rechtzeitig auf – und sagen den Laufmaschenmodellen Ade. Dank unterschiedlichen Beinschmeichlern verleiht man einem Kleid im Nu einen komplett anderen Look: von blickdicht und unifarben fürs Büro bis hin zur aufreizenden Spitze fürs Date. Wer es gern leichter hat, setzt auf Stay-ups und Overknees. Und besonders Mutige wählen den Ganzkörper-Catsuit aus Spitze.

Redaktion ursula borer Fotos geri born Styling melanie albisser

Gewagte Masche SpitzenCatsuit Bleuet Eres. u CHF 1010.– Strick­jacke Luss Fogal. u CHF 3000.–Unterwäsche Diesel. u CHF 59.–, 29.90 schweizer illustrierte

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Keck Strumphosen und Overknees Falke, Manor, Coop City. u je CHF 29.– Ohrringe Clockhouse. u CHF 14.90 Poncho Diesel. u CHF 219.– Handschuhe Soffio Fogal. u CHF 245.– Shape-Panties Tullia Control Wolford. u CHF 165.– Schuhe Mango. u CHF 99.95

Für jede Gelegenheit (v. l.): Strumpfhosen Marilyn Wolford, Ledershorts Pepe Jeans, Manor, Schuhe Lele Pyp, Zürich. u CHF 125.–, 179.–, 395.– Strumpfhosen Skylight Fogal, Kleid Mango, Schuhe Buffalo. u CHF 49.–, 49.95, 159.90 OverkneeStrümpfe Burlington, Coop City, Manor, Strumpfhosen H & M, Shorts Lacoste L!ve, Schuhe Sergio Rossi, Grieder. u CHF 36.–, 14.90, 119.–, 830.– Strumpfhosen Satin Chain Tights Wolford, Ringel-Shirt Calida, Schuhe H & M. u CHF 245.–, 89.90, 69.90

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«Strümpfe peppen ein Outfit auf und regen die Fantasie an»

Schön kokett Stay-up-Strümpfe Dana Wolford. u CHF 54.– Kleid Mango. u CHF 69.95 Kette (Woche 36) H & M. u CHF 79.90 Schuhe Buffalo. u CHF 229.90 schweizer illustrierte

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objekt der begierde

Cooles Statement Kombination aus Juwelierskunst, gutem Design und Mode – das trifft genau den Nerv der Zeit. Zu den Highlights zählen die Statement-Ringe: moderne Klassiker, die Eleganz, Kraft und Zeitlosigkeit vereinen. Ganz nach dem Motto der Designerin: «Schmuckstücke sollten wunderschön, raffiniert und verfüherisch sein.» ursula borer

Moderner Klassiker Die Ringe von Kurz gibts in unterschiedlichen Ausführungen und als Ohrstecker. www.kurzschmuckuhren.ch u ab CHF 350.–

online-tipp

www.mimis-vintage.com u Nach dem Motto «Die Jüngsten dürfen so stylish gekleidet sein wie ihre Eltern» haben Carine und Mia Marti Anfang Jahr den Online-Shop Mimi’s Vintage gestartet. Das Mutter-Tochter-Gespann legt Wert auf Design, Qualität und Originalität bei der Auswahl der Kleider und Accessoires (für

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Babys und Kinder bis zu 6 Jahren), die sie in ihrem Shop anbieten. Süsse Vintage-Stücke, etwa ein Cord-Overall aus den 50er-Jahren, ergänzen das Sortiment. nina lienhard mehr online-tipps: www.schweizer-illustrierte.ch

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Geri Born, Styling Ursula Borer, HO

u Diesen Herbst geht das Schweizer Schmuckhaus Kurz neue Wege. Zusammen mit der Designerin Florence Bachofen-Székely hat das Traditionshaus verschiedene Schmuckstücke entwickelt, die sich an aktuellen Modetrends orientieren und auch fürs kleinere Budget erschwinglich sind. Herausgekommen ist eine perfekte


Elektronik-News

Laufsteg

Globetrotter

Eine filmreife Leistung Robust Die Sony-Handycam HDR-GW55VE ist wasser- und erschütterungsresistent. www.sony.ch u CHF 699.– u Nicht nur die kleinen Fotokameras, sondern auch Cam­corder sind durch Smartphones in Bedrängnis geraten. Die neusten Alleskönner-Handys sind nämlich bereits in der Lage, hochauflösende Videos aufzunehmen. Diese Konkurrenz belebt das Geschäft und hat neue Innovationen zur Folge. So lassen sich Filme mit den neusten Videokameras gleich drahtlos ins Internet hochladen oder im Heimnetzwerk auf PC oder TV überspielen. Natürlich verfügen die meisten Camcorder auch über deutlich lichtstärkere und qualitativ hochwertigere Linsen, die ein Heranzoomen ohne Qualitäts­ verlust ermöglichen. Apropos Qualität: Mit 4K steht eine Technologie bereit, die das Filmen in vierfacher HD-Auflösung ermöglicht. Stephan gubler

Frischer Mix Model Abbey Lee Kershaw präsentiert den GlobetrotterLook von Isabel Marant.

u Dass die Designerin Isabel ­ Marant ein grosser USA-Fan ist, hat sie bei ihren letzten Defilees bewiesen: Im Sommer 2011 liess sie sich vom kalifornischen Lifestyle inspirieren und zeigte lässige Tanktops zu Baseball-Jacken. Im Winter führte sie uns mit Fransen, IkatMustern und Lammfell zu den NavajoIndianern. In dieser Saison reist das «Marant Girl» um die Welt. Aber was packt eine Fashio­nista in ihren Koffer? Die Antwort der Französin: eine Mischung aus PatchworkjeansStücken, gestrickten OversizedPullis, ausgebleichten Nummernshirts und aufwendig bestickten Jäckchen. nina lienhard

Action JVCs GC-XA1 macht mit dem 170-Grad-Weitwinkel tolle Sportbilder. www.ifrec.ch u CHF 449.–

Profi Panasonics HDC-Z10000 ermöglicht exzellente 3D-Aufnahmen. www.panasonic.ch u CHF 4501.–

Handlich Samsungs Wi-Fi-Camcorder QF20 eignet sich Drahtlos Mit Canons Legria HF R36 lassen sich Videos auch für Linkshänder. www.samsung.ch u CHF 399.– via WLAN übermitteln. www.canon.ch u CHF 498.– schweizer illustrierte

Fotosstudio Schweizer Illustrierte Geri Born (Porträt), Imaxtree, HO

Nina Lienhard, Redaktorin SI Shopping, macht eine modische Weltreise.

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Highlights aus dem Alprausch-shop

Kuschelig Strickjacke Hanni im Alpin-Chic. u CHF 79.–

Alpiner Chic an der Dorfstrasse 162a in Grindelwald. Tel. 033 - 853 04 37.

Cool Daunenmantel Schlaafsack mit gefütterter Kapuze. u CHF 329.–

Alprausch, grindelwald

Kultlabel im Berner Oberland u Grindelwald ist seit kurzem um eine Shopping-Attraktion reicher. Im alt­ ehrwürdigen Chalet Edelweiss an der Dorfstrasse 162a, erbaut 1893 am Fusse des mächtigen Eiger, hat jetzt der neue Concept Store von Alprausch Quartier bezogen. Das Schweizer Label passt mit seinem Stil perfekt in die Alpenregion des Berner Oberlands. Der erfrischende Mix aus Schweizer Tradition und cooler Streetwear-Fashion hat innert zehn Jahren Kultstatus erreicht: Ob Daunen-

jacke «Schlaafsack», Shirt «Sabe Babä» oder Tasche «Gloria» – jedes Produkt bringt uns dank einer Prise Humor zum Schmunzeln. Ursula borer Öffnungszeiten Mo–So 11–20 Uhr. www.alprausch.com weitere shops im shopping-guide:

Casual Gestreiftes Langarmshirt Sabe Babä aus Baumwolle. u CHF 69.–

Getupft Beuteltasche Gloria, passt auch aufs Velo. u CHF 198.–

www.schweizer-illustrierte.ch

Feinschmecker-Tipp

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u Kaum aus dem «Hotel Mama» ausgezogen, packte Cemal Cattaneo und Mauricio Floccari die Sehnsucht nach der guten Küche ihrer Mütter. Kurzerhand gründeten die beiden Jungunternehmer die Marke Ppura und liessen Biopasta und Pesto in Italien herstellen. Bevor ein Produkt auf den Markt kommt, wird es von den Müttern Luisa und Lina getestet. Befinden sie es für gut, landet es im Regal. Wenn nicht, werden den beiden Herren die Ohren langgezogen – wie früher zu Hause. ursula Borer

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Inge Jurt, HO

Wie hausgemacht Die Pasta von Ppura gibts in diversen Sorten. Shop-Infos www.ppura.ch 250 g u ab CHF 5.20

Pasta wie bei Mamma


M.M.-Kollektion Lidschatten How to Marry von Mac, ab Oktober. u CHF 33.– Viel Strass Collier von Zara, solange Vorrat. u CHF 49.90

50er-Jahre-Flair Necessaire im Retro-Chic von H&M. u CHF 7.90

Sanfter Reiniger Reinigungsöl von Erno Laszlo. u CHF 89.–

Der Neue Coco Noir von Chanel ist warm und sinnlich. u ab CHF 146.–

Kameralächeln Lippenstift Scarlet Ibis von Mac. Ab Oktober. u CHF 31.–

Brauenschwung Le Regard Pro-Brauen-Kit von Lancôme. u CHF 75.–

Rosenwangen Rose aux Joues Blush von Guerlain. u CHF 67.–

Liebling VolumenHaarpuder, Shu Uemura. www.shuuemura artofhair.com u CHF 59.–

Strich & Punkt Penultimate Eye Liner von Mac. Ab Oktober. u CHF 28.–

Beauty-news

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Paul Seewer, HO, Getty Images

Schön wie M.M. u Die

Leinwandgöttin Marilyn Monroe war eine Perfektionistin, ganz besonders bei ihrem Aussehen. Dank der Beratung und Schulung ihres persönlichen Make-up-Artisten Allan Snyder wurde sie mit der Zeit selbst zu einem Hautpflege- und Make-up-Profi. Mit cremigem Highlighter und verschiedenen Rouges etwa hob sie die Herzform ihres Gesichtes hervor, liess den Abstand zwischen den Augen grösser und die Nase kleiner erscheinen. Allein für die Lippen soll sie fünf Farben und Glossvarianten verwendet haben, die

zusammen für den unverkennbaren M.M.-Mund sorgten. In Erinnerung sind natürlich auch der kantig inszenierte Brauenbogen, die lange Eyeliner-Linie über weissem Lidschatten und das hervorgehobene Muttermal. Zudem pflegte sie ihre empfindliche Haut eisern mit Produkten von Erno Laszlo und Shu Uemura. Der amerikanische Makeup-Brand Mac widmet Marilyns unvergleichlicher Schönheit ab Oktober eine 28-teilige Make-up-Serie. So wird jeder M.M.-Fan in Gedanken so schön wie der unvergessene Star. Kristina Köhler

star-geflüster

Old Hollywood

u Blake Lively, 25, hat sich ihre erste Kosmetikkampagne ergattert: Sie ist das Gesicht für den neuen GucciDuft Première. Das Parfüm soll an die Old-Hollywood-Ära erinnern.

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kolumne

Alexandra Kruse, 32, Stylistin, ist krisenerprobt.

Üppig Das französische Model Constance Jablonski zeigt backstage Schmuck von Dolce&Gabbana.

styling-tipp

Prunkvolle Herbstlooks u Domenico Dolce und Stefano Gabbana haben ihrer Herbst/Winter-Kollektion mit Spitze, Blumenmustern und barocken Schmuckkreationen eine grosse Portion «Italianità» verliehen. Nicht nur bei Dolce&Gabbana waren die Models steinreich bestückt, auch bei Lanvin, Dsquared2 und Ralph Lauren funkelten auffällige Schmuckstücke vom Laufsteg. Dezent ist der Schmuck in dieser Saison nicht − je grösser, desto

besser. Die Halsketten erinnern mit extragrossen Steinen schon fast an die Kronjuwelen der englischen Queen – und verleihen Alltagsoutfits Glamour. So wirkt eine üppige Halskette mit bunten Steinen als Hingucker und gibt jedem Outfit einen neuen, extravagan­ ten Look. Das Tolle an diesem Trend: Die Stücke aus Strass und Glassteinen sind auch fürs kleine Modebudget erschwinglich. Nina lienhard

Halsketten zum Look

Hip Kette mit Kunststo­ff­ perlen, bunten Steinen und Magnet­ verschluss, von H&M. u CHF 49.90

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Elegant Dekorative Halskette mit rosafarbe­ nen Steinen, von Zara. u CHF 59.90

Barock Kette mit Quasten, von Mango. Online erhältlich: shop.mango.com u CHF 59.95

Man könnte sagen, mein Leben sei abwechslungsreich, voller Überraschungen und irgendwie auch ein bisschen aufregend. Und ja, ich bin tatsächlich über­ durchschnittlich vom Drama beseelt. Die Deutsche Bahn hielt meinet­ wegen schon ausserfahrplanmässig, Karusselle mussten gestoppt werden, ich bin schon mit Schmuck in Millio­ nenhöhe in meiner Handtasche sorglos über die Bahnhofstrasse spaziert. Und ja, die Durchsage «last call for passenger Kruse travelling to Miami, please proceed immediately to Gate number 32» kenn ich auch. Die Nummer zum Sperren der Kreditkarten kann ich auswendig. Und wenn Dinge nicht nach Plan passieren, schockiert mich das auch nicht. Ich bin ein ziemlich guter Drama-Manager. Ich reagiere der Situation angemessen mit Schreian­ fällen und Wutausbrüchen, teilweise cholerisch, gut getarnt durch dunkle Sonnenbrillen. Nur, als letzte Woche jemand mein geliebtes iPhone aus meiner Tasche klaute (glücklicher­ weise nicht die ganze Tasche, da der Dieb nichts davon versteht – immer­ hin eine Bottega Veneta im Wert meiner Monatsmiete), guckte ich plötzlich wirklich sparsam. Warum sollte jemand sein Karma ruinieren? Und überhaupt: Was will den jemand mit meinem Telefon? Da steckt doch mein Leben drin. Das grösste Drama allerdings war Herzkumpels Reaktion (als ich endlich seine Nummer auf­ getrieben hatte): «Ach, das musste doch mal passieren!» Das liess mich innert Sekunden niedergeschlagen auf dem Boden zurück. Und dann fiel mir auf: Er hat ja recht! Auch Glücks­ kinder müssen von Zeit zu Zeit an ihr Glück erinnert werden.

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Geri Born (Porträt), Imaxtree, HO

Adieu, Amigo


Check-up Vorsicht mit Antibiotika

t iff r t st e b a litä ne Q u mpag ka

Sicher jung und schön werden!

Preis-Dumping in der ästhetischen Medizin: Produkte zur Verjüngung, die nicht ausreichend geprüft wurden, kann man günstig übers Internet beziehen. Manchmal mit fatalen Folgen. Text Verena thurner

Foto Dick Vredenbregt

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ie ästhetische Medizin boomt in der Schweiz. Vor allem die sanf­ ten Methoden zur Verjüngung – Substanzen, die unter die Haut gespritzt werden – werden immer beliebter. In Sachen Botulinumtoxin steht die Schweiz sogar weltweit an der Spitze. Solange die Produkte hochwertig sind und von einem erfahrenen Arzt ange­ wendet werden, ist die Gefahr, verun­ staltet zu werden, sehr gering. Spätestens seit dem Skandal mit den Brustimplan­ taten stellt sich aber die Frage nach der Verantwortung der Hersteller. Die Pharmafirma Allergan, Anbieter von Fillern, Botulinumtoxin und Brust­ implantaten, lanciert eine europäische Sensibilisierungskampagne unter dem Titel «Quality is Key», also «Qualität ist entscheidend». Für Dr. Cédric A. George ein wichtiges Thema: «Via Internet kom­ men vermehrt Produkte auf den Markt, die gefährlich sein können. Deren Her­ kunft ist oft unklar und nicht mit Studien geprüft.» Es sei wichtig, sich an einen Facharzt mit der nötigen Erfahrung zu wenden und sich nicht von DumpingPreisangeboten verführen zu lassen.

Kern der Kampagne sind fünf Fragen, die der Patient mit dem Arzt besprechen sollte: 1. Welche Produkte verwenden Sie und warum? 2. Wurde das Produkt ausgiebig geprüft und erforscht? 3. Vertrauen Sie dem Hersteller? 4. Wie häufig wird das Produkt weltweit verwendet? 5. Wie zufrieden sind andere Patienten mit den Ergebnissen? Für Dr. George ist die Aufklärung der Patienten eine Selbstverständlichkeit: «Als Arzt will ich, dass meine Patienten wissen, welche Qualität ein Produkt hat, das bei der Behandlung zum Einsatz kommt.» Und von den Herstellern erwar­ tet er entsprechende Informationen. Infos unter: www.qualityiskey.com

Dr. Cédric A. George, Spezialarzt für Plas­tische, Wieder­ herstellende und Ästhetische Chirurgie, Klinik Pyramide, Zürich. www.pyramide.ch

u New York Babys, die im Alter von bis zu sechs Monaten mit Antibiotika behandelt werden, sind in der Kindheit eher übergewichtig. Unklar ist, ob das Medikament oder die Grunderkrankung, die eine Anti­biotikatherapie erfordert, dafür verantwortlich ist. www.aerzteblatt.de

Nüsse für die Potenz

u Los Angeles Eine kleine Schüssel Walnüsse täglich macht Spermien flink. Das zeigt eine US-Studie mit 117 männlichen Probanden im Alter von 21 bis 35 Jahren. Grund: die Erhöhung von Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren im Serum. www.aerztezeitung.de

Infos zu Fibromyalgie! u Zürich Die Rheumaliga Schweiz

widmet sich in ihrer nationalen Aktionswoche vom 3. bis 11. September der Fibromyalgie. In zwölf Städten informiert sie über die komplexe Krankheit und über Behandlungsmethoden. www.rheumaliga.ch/ch/Aktions woche_Rheuma

tipp

Weihrauch hilft gegen Entzündungen. Laut einer Studie sollen seine Substanzen sogar besser wirken als manche Schmerzmittel.

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Check-up Ernährung

Ananas und Chili: So ess Text Lisa merz

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ichts hilft so gut gegen Liebeskummer wie Schokolade. Zumindest in Filmen scheint sie die Patentlösung gegen Herzschmerz zu sein. Nach ein, zwei Tafeln Schokolade trocknen die Tränen. Und tatsächlich: Nahrungsmittel beeinflussen unsere Stimmung. Denn essen lenkt von unangenehmen Dingen ab. Essen hilft uns, belastende Erlebnisse schneller zu bewältigen. Es kann Enttäuschungen lindern, aber auch überstandene Schwierigkeiten belohnen. Und das Wichtigste: Man kann sich sogar glücklich essen. «Mood-Food» ist das Zauberwort. Es bedeutet Gefühlsnahrung. Sie wirkt, weil die Psyche bei der Nahrungsaufnahme eine wichtige Rolle spielt. Dabei geht es um früheste Erinnerungen aus der Kindheit, um alte Gewohnheiten und die Umgebung, in der wir unsere Nahrung aufnehmen. «So lösen zum Beispiel warme Speisen das Gefühl von Geborgenheit aus», erklärt Dr. Andrea Flemmer,

Diplombiologin und Ernährungswissenschaftlerin. Das gehe auf unsere Erfahrungen als Baby zurück, als die Anwesenheit einer fürsorglichen Person Nähe und Wärme vermittelte. Aber auch biologische Ab­ läufe steuern ihren Teil bei. Ganz vorne dabei ist Serotonin. Die wichtigste Funktion des «Glückshormons»: Es dämpft die Angst. Steigt der Serotoninspiegel, steigt auch die Stimmung. Serotonin ist aber kein Hormon, sondern ein ­Botenstoff, der aus der Amino­säure Tryptophan gebildet wird. Diese Sub­ stanz findet sich in verschiedenen Lebensmitteln. Daher kann man Serotonin nicht einfach essen, um gute Laune zu kriegen − der Glücksbote braucht so­ zusagen ein Grundgerüst; er muss zuerst im Gehirn gebildet werden. Eine weitere Schwierigkeit: Nur wenn das Lebensmittel sehr viel Tryp­ tophan und wenig andere Eiweissbausteine enthält, kann es die Glückswirkung entfalten. Darum macht dunkle

Das sind die Stimm u Ananas

Anerkannter Frustkiller. Grund: Frische Ananas kurbelt die Serotonin­ produktion kräftig an, und dank ihrem hohen Gehalt an Vitamin C bringt sie den Kreislauf in Schwung. Mood-Food par excellence. u Bananen

Die ideale Mood-FoodKombi: Bana­ nen machen happy, doch im Gegensatz zu Scho­ kolade nicht dick. Die darin enthaltenen Kohlehydrate helfen bei der Bildung des «Glückshormons» und steigern gute Laune und Wohlbefinden. Schokolade (viel Trytophan, wenig andere Aminosäuren) eine wesentlich bessere Stimmung als andere Sorten. Hinzu kommt, dass Zucker für eine bessere Aufnahme von Tryptophan sorgt.

Fotos istockphoto (alle)

Kennen Sie das Rezept fürs Glück? Keine Frage, gewisse Früchte und Gemüse beeinflussen uns – positiv. Man muss nur wissen, wie Mood-Food auf die Psyche wirkt. Bananen machen uns fast so glücklich wie Schokolade. Und Himbeeren sorgen für Ausgeglichenheit.


en Sie sich glücklich!

mungsmacher und Harmonie; trübe Gedanken ver­ schwinden, die Laune wird besser. Doch Vorsicht: Eine Tafel Schokolade hat 500 Kalorien und ist somit eine richtige Kalorienbombe!

Ideales Soulfood, das zudem auch noch figurfreundlich ist: Fettarmen Joghurt mit etwa 50 Gramm Himbeeren und zwei Esslöffeln Haferflocken mischen – und geniessen. Auf diese Weise gelangt der Eiweissbaustein Tryptophan auf direktem Weg ins Gehirn, von wo aus er Ausge­ glichenheit verbreitet.

den, das durch die Ausschüttung von Endorphinen zustande kommt. Das nennt man den «Pepper high Effect». u Schokolade

Der Wirkstoff Capsaicin löst auf der Zunge einen leicht brennenden Schmerz­ reiz aus. Darauf folgt ein Glücksempfin­

Der Klassiker der «Seelennahrung». Die Bestandteile Zucker, Fett und Kakao fördern im Gehirn die Bildung des Glückshormons Serotonin. Der gesteigerte Serotoninspie­ gel vermittelt Entspannung, Zufriedenheit

Das Rezept für die optimale Glücksdiät ist eigentlich ganz einfach: Ernähren Sie sich gesund und abwechslungsreich; essen Sie vitamin- und mine­ral­stoffreiche Vollwertnahrung mit Fisch,

Kohlenhydraten, wenig Fett und Eiweiss. Um die Serotoninkonzentration zu erhöhen, essen Sie am besten kohlenhydratbetont und eiweiss­arm. Aber Achtung: Zu viele Kohlenhydrate zeigen sich

u Chili

u Säfte

Sie sind ebenso gesund wie ganzes Obst oder Gemüse. Voraussetzung: Frisch gepresst müssen sie sein. Besonders gesund sind Karotten-, Tomaten- und Orangensaft. Es lohnt sich also, in eine eigene Presse zu investieren.

schnell auf der Waage. Und Übergewicht macht alles andere als glücklich.  Lesen Sie auf der nächsten Seite das Interview zum Thema Ernährung und Psyche. u

Quelle: Buch «Mood-Food – Glücksnahrung»

u Himbeeren


Check-up

«Wir sind auf Süsses getrimmt» Ernährungsmediziner David Fäh erklärt, warum wir Süsses und Fettes so mögen. Und welche Rolle unsere Gene dabei spielen.

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err Dr. Fäh, inwiefern beeinflusst Nahrung unsere Psyche? Sind wir hungrig, kann sie uns zufriedener und ausgeglichener machen, aber auch träger. Bei manchen Menschen wirkt Nahrung beruhigend, wenn sie gestresst sind, oder als Seelentröster, wenn Sie traurig oder einsam sind. Warum sind süsse und fette Speisen meist verlockend? Das könnte daran liegen, dass die Kalorien darin besonders dicht «gepackt» sind. Aus der Sicht des eigenen Überlebens und des Fortbestands der Art ist das optimal. Wir leben ja erst seit rund 100 Jahren im Überfluss.

Dr. med. David Fäh, Ernährungsmediziner am Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Uni Zürich.

Also sind wir in dieser Hinsicht sozusagen geprägt? Ja, in den Jahrtausenden vorher war Mangel angesagt, und viele mussten verhungern. Unsere Vorfahren irrten stunden- oder tagelang umher, ohne etwas Anständiges zu essen. Ihr Blutzucker- und Insulinspiegel war niedrig, was sie unruhig, umtriebig und aggressiv machte, aber auch ihre Sinne schärfte. Das half ihnen beim Sammeln und Jagen. Diente Süsses schon damals als Belohnung? Ja, auch in der Natur belohnen Pflanzen mit der Süsse ihrer Früchte Tiere dafür, dass sie ihre Samen verteilen und damit ihren Fortbestand sichern. Wahrscheinlich haben wir das auch aus der Evolution mitgenommen. Wir sind sozusagen auf Süsses getrimmt – wegen unserer Gene, aber auch aufgrund unserer Erfahrungen seit frühester Kindheit. 

Buchtipp «Mood-Food – Glücksnahrung. Wie man durch Essen glücklich wird» finden Sie noch mehr Tipps, um sich glücklich zu essen. Zudem bietet Autorin Andrea Flemmer ausführliche Hintergrundinfos zum Thema. Schlütersche Verlagsges., CHF 25.90

Samstag, 1. September, 18.10 Uhr Durchfall Experten erklären in der Sendung, was im Körper bei Durchfall alles passiert, wann eine Darmerkrankung nicht mehr harmlos ist und was man dagegen tun kann.

TV-Tipp

www.gesundheitsprechstunde.ch

Foto Geri Born

u Stimmungsmacher Im Buch


Die Besten 10 Kultur- und Eventtipps

Diva ohne Allüren Die Französin Patricia Kaas kommt nach Luzern und Zürich.

zwei konzerte in der schweiz: Patricia kaas

Kaas goes Piaf

Foto Vorname Nachname

u Diese Stimme ist unverwechselbar: weich, sexy, melodisch. Mit ihrem Debütalbum Mademoiselle chante … (1988) eroberte Patricia Kaas, 45, im Sturm die Charts wie auch die Herzen der Zuhörer. Bereits mit acht Jahren stand die Französin auf der Bühne. Inzwischen hat sie mehr als 16 Millionen Platten verkauft. Ab Ende Jahr geht Patricia Kaas mit ihrem neuen Album «Kaas chante Piaf» auf Tournee. Der Titel ist Programm: Insgesamt 21 EdithPiaf-Chansons hat die Grande Dame der französischen Popmusik einstudiert. Man darf gespannt sein. kati moser

kkl Luzern 15. 2. 2013; KONGRESSHAUS Zürich 16. 2. 2013. Ticketcorner Tel. 0900 800 800 (CHF 1.19/Min. ab Festnetz), www.ticketcorner.ch schweizer illustrierte

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Die Besten kultur

Akribischer Blick ­Marcel Gähler, 42, an seinem Zeichenpult im Winterthurer Atelier. neue zeichnungen von marcel gähler

Idyllisches im Zwielicht

Foto Willy Spiller

Marcel Gählers Miniaturen zeigen: Auch kleine Zeichnungen können grosse Kunst sein. Der Winterthurer zeigt in Zürich neue Arbeiten − wahre Kleinode des Alltags. u Zwielicht,

Dämmerung, schummrige Lichtverhältnisse und Unschärfe sind die prägenden Elemente in Marcel Gählers Werken. Seine Zeichnungen und Aquarelle sind schwarz-weiss, interessiert ist er jedoch an den Grau­tönen. Bei all der fotorealistischen Präzision seiner Arbeiten sucht er nach dem Dazwischen, spürt er dem Unfassbaren, Mystischen nach. Bis vor vier Jahren streifte der Winterthurer Künstler mit Kamera und Taschenlampe durch die Nacht, auf der Suche

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nach dem Unbeachteten: Verlassene Hinterhöfe, Schrebergärten und Hausfassaden, aber auch Dachböden oder Hotelzimmer weckten seine Aufmerksamkeit. Die Fotografien dienen dem Künstler als Vorlage. In seinem Atelier druckt er die Bilder im Kleinformat (9 × 6cm) aus und deponiert sie auf dem Zeichenpult. «Dort bleiben sie liegen, bis sie mich von ihrer Relevanz überzeugt haben», sagt Gähler. Über­stehen sie den kreativen Gährungsprozess, werden sie in akribischer Genauigkeit 1:1 abgezeichnet.

Seine Vorliebe für das Miniaturformat begründet Gähler so: «Es unterstützt das Geheimnisvolle und gibt den Assoziationen des Betrachters viel Raum.» Das gilt auch für seine aktuellen Arbeiten, die den Menschen wieder in den Vordergrund rücken. Unter dem Titel «Nie ist die Nacht so dunkel wie in der Kindheit» zeigt er gezeichnete Miniaturen von Szenen im Familien- und Freundeskreis. Der Arbeitsprozess ist hier um einen Schritt erweitert. Die Fotos von schlafenden oder spielenden Kindern


diese woche im Park und in den museen

Gruppenschau. Vladimir Tatlin. Antonio Saura Erfrischende Aussicht

u Ausgangspunkt der grossen Sommerausstellung Säen, ernten, glücklich sein im Fontanapark ist die Skulptur «Die Liegende» von Hans Josephsohn (1920). Sie wurde 2008 von der Stadt Chur ange­ kauft und befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum Park. Weitere vier Arbeiten des grossen Bildhauers sowie Werke von zehn Künstlern, darunter Roman Signer, Remo Albert Alig (l.), Not Vital und Ursula Palla, rücken den Park in ein neues Licht. km

Intime Szenen Sujets aus Familien- und Freundeskreis dienen als Zeichenvorlage.

fontanapark Chur GR. Bis 28. 10. Täglich 7–21 Uhr, Publikation «Säen, ernten, glücklich sein» CHF 35.– (Scheidegger & Spiess)

legendärer Künstler

u Vladimir Tatlin (1885–1953) war eine der Leitfiguren der russischen Avantgarde und zentraler Erneuerer der Kunst. In der umfassenden Retrospektive Tatlin. neue Kunst für eine neue Welt werden über 100 seiner Meisterwerke aus den wichtigsten Sammlungen in Mos­ kau und St. Petersburg gezeigt, unter anderem frühe Gemälde («Mat­ rose», 1911, Selbstporträt, l.), Rekonstruktionen des revolutionären Turms, der Flugapparat «Letatlin» oder Arbeiten fürs Theater. km

museum tinguely Basel. Bis 14. 10., Di–So 11–18 Uhr. Tel. 061 - 681 93 20, www.tinguely.ch, Katalog CHF 52.–

Geheimnisvoll Blick durch den Vorhang in einen Hinterhof (Öl auf Leinwand).

grosser spanier

u Er gehört zu den bedeutendsten spanischen Künstlern des 20. Jahr­

hunderts und ist weltweit in Museen und Sammlungen vertreten: Antonio Saura (1930–1998). In der grossen Retrospektive des Mu­ seums Bern werden rund 200 Arbeiten gezeigt, die das Gesamtwerk des Künstlers in all seinen Facetten beleuchten. Antonio Saura erar­ beitete sich früh einen persönlichen Stil, der nach surrealistischen Anfängen (l.) in ein expressiv-gestisches Werk mündete. km kunstmuseum Bern. Bis 11. 11., Di 10–21 Uhr, Mi–So 10–17 Uhr, Tel. 031 - 328 09 66, www.kunstmuseumbern.ch, Katalog CHF 42.–

konzert in der tonhalle

Meditativ Verschneite Gartenansicht, ein grossformatiges Aquarell. werden per Diaprojektor an die Wand projiziert und nochmals von der Seite abgelichtet; der veränderte Blick­winkel ergibt ein Bild im Bild. Diffuse Lichtverhältnisse und gezielte Unschärfe holen beim Betrachter Erinnerungen an vergangene Zeiten aus dem inneren Halbdunkel hervor. anina rether Galerie römerapotheke Zürich. 30. 8.–15. 9., Mi–Fr 14–18.30 Uhr, Sa 12–16 Uhr, Tel. 043 - 317 17 80, Publikation CHF 48.–, www.roemerapotheke.ch

Charismatischer Gitarrist u Milos Karadaglic ist mit 28 Jahren bereits

ein Weltstar. Sein Instrument: die klassische Gitarre. Nach Konzerten in New York, Washington, Tokio, Hongkong, Ham­ burg und Istanbul gibt der Montenegriner in der Tonhalle sein Zürcher Debüt und be­ weist, wie vielseitig die klassische Gitarre sein kann. Für sein kürzlich erschienenes zweites Album «Latino» ist der sympathi­ sche Musiker durch Südamerika gereist. In seinem Repertoire wagt er sich an Grössen wie Piazzolla oder Farrés. km tonhalle Zürich. 5. 9., 19.30 Uhr, Tickets: Tonhalle, Tel. 044 - 206 34 34, www.billettkasse.ch

schweizer illustrierte

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Die Besten kultur 5 Fragen an ein buch

Alain Claude Sulzer

Wie das Leben so spielt

Da ist guter Rat teuer Wohin mit dem Herzen, wenn die Liebe den richtigen Weg einfach nicht findet?

Worum geht es? Marek Olsberg ist ein gefeierter Konzertpianist. Bei einem Auftritt, der schon lange ausverkauft ist, unterbricht er mitten in der Hammersonate sein Klavierspiel. «Das wars dann», soll er beim Verlas­ sen der Bühne gesagt haben. Zurück bleibt ein irritiertes Publikum.

Liebe in Zeiten der Globalisierung u Der Plot: Mit den Beziehungen ist es so eine Sache. Wohin man auch schaut, wie mans auch dreht: Es ist kompliziert. Trotzdem sind wir alle immer auf der Suche nach Liebe. Davon handelt der Film «360». Die Protagonisten treffen in den grossen Metropolen aufeinander, werden verlassen und lieben trotzdem weiter, sie suchen nach dem Glück und rennen daran vorbei, geraten in bedroh­ liche Situationen, werden gedemütigt oder brechen alle Zelte ab und beginnen ein neues Leben. Und: Jede Entschei­ dung, die sie fällen, wirkt sich auch auf das Leben der anderen aus. u Die Schauspieler: An Stars fehlt es in diesem romantischen Drama nun wirk­ lich nicht. Anthony Hopkins gibt einen Vater, der seine verschwundene Tochter sucht, Jude Law kehrt als reuiger Sün­

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schweizer illustrierte

der zu seiner Frau zurück, Jamel Debbouze verliebt sich und kommt in reli­giöse Seelennöte, Moritz Bleibtreu spielt einen skrupellosen Geschäfts­ mann und Rachel Weisz eine unglück­ liche Ehe­brecherin. u Der Regisseur: Mit dem aufrüttelnden Drama «City of God» hat sich der Brasi­ lianer Fernando Meirelles einen Namen gemacht. Auch der Politthriller «Der ewige Gärtner» beeindruckte und zeigte Meirelles Faible für gewichtige Themen. u Das Fazit: Trotz Staraufgebot und teils berührenden Lebensgeschichten ver­ mag diese Aneinanderreihung von Liebesnöten nicht wirklich zu packen.

Wie liest sich das Buch? Die Zersplit­ terung der Geschichten, in denen es um Liebe und Affären geht, erfordert einige Konzentration. Aber die melodische Sprache und die detailge­ treuen Beobachtungen sind brillant. Wer ist der Autor? Der Basler Alain Claude Sulzer, 59, hat zahlreiche Romane veröffentlicht. Er lebt in Basel, im Elsass und in Berlin. Für wen? Wer schon Alain Claude Sulzers Toproman «Der perfekte Kellner» mochte, wird dieses Buch verschlingen. Isabel Notari

anina rether

 Länge: 111 Min. Regie: Fernando Meirelles. Kinostart 30. 8.

Alain claude sulzer Aus den Fugen (Galiani)

Fotos Paul Sewwer, HO (3)

«360» (At, BR, F, GB)

Wer sind die Protagonisten? Obwohl sich alles um das Konzert dreht, hat Pianist Marek Olsberg eine unauffäl­ lige Rolle. Im Zentrum stehen die Figuren, die sein Konzert besuchen. Ihre Geschichten sind miteinander verwoben, auch durch die Tatsache, dass ihr Leben ebenfalls aus den Fugen geraten ist.


Die Besten event demnächst

Comedy. Show. Klaviermusik Spass muss sein

Planetarier Hinter den Milchgesichtern steckt geballte Sangeskraft.

u «Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit» verheisst Oliver Pocher seinem Publikum. Und das tut zuweilen (lachhaft) weh. Karl-Theodor zu Guttenberg jedenfalls soll meinen: «Kein Plagiat – ein Original.» hv

oliver pocher Bern 20. 3. 2013, Zürich 21. 3. 2013, www.dominoevent.ch a-cappella-stars voca people

So klingt der andere Stern

cd-Tipp jazz

reise ins neuland u Mit einem E-Gitarristen und einem Pianisten/Keyboarder wagt sich der französische Klarinettist (einmal mehr) auf unbekanntes Terrain. Sclavis’ Trio puzzelt Kammermusikalisches, Grooves und Folklore zum unerhörten (Klang-)Bild. hanspeter vetsch

louis sclavis atlas trio Sources (ECM)

den Zapfsäule volltankt: indem es Stück für Stück mit einer bislang unerhörten Mixtur aus A-cappella-Gesang, BeatboxPower und Comedy interpretiert und dabei zum Orchester wird, das ohne Instrumente auskommt. «Einfach grossartig! Ein Knockout!», urteilte die «New York Times». Die Pariser Ausgabe der Zeitung «Metro» fand die Show «ergreifend», die deutsche «Bild» «ausserirdisch gut». Diesen Superla­tiven werden sich wohl jene 500 000 Erdenbürger anschliessen, die die Ausserirdischen bis Frühjahr 2013 bei ihrem stimmgewaltigen Triumphzug rund um den Globus erleben werden. Klar, dass dabei auch eine Zwischenlandung in Downtown Switzerland vorgesehen ist. Nicht nur Gnome dürften sich gern für eine kleine, entspannende Auszeit auf einen anderen Stern entführen lassen. hanspeter vetsch voca people Maag MusicHall Zürich 15. 11.–2. 12., www.vocapoeple-show.ch tickets für die besten events!

nostalgie darf sein

u Rolling Stones oder Beatles? Die Frage spal-

tete eine Generation. Jetzt werden die Pilzköpfe als Erste mit einem Musical bedacht. Hauptrollen spielen Songs wie «Love me do», «Help», «Yesterday» und «Hey Jude». hv all you need is love Schweiz-Tour ab 23. 4. 2013 (Wil SG), www.beatles-musical.com

vielfalt soll sein

u «Ich will die Zuhörer mit auf eine musikalische Reise an einen Platz nehmen, an dem sie noch nie zuvor gewesen sind», sagt Yul Anderson. Zwischenhalte gibts unter anderem bei Bach, Gospel und Hendrix. hv

yul anderson Volkshaus Zürich 21. und 22. 9., 19.30 Uhr, www.yulanderson.com

Foto Vorname Nachname

u Schwer zu sagen, ob Voca People singen wollen – oder müssen. Die acht Stimmakrobaten sind jedenfalls von ihrem Heimatplaneten Voca aufgebrochen, weil sie dringendst Energie benötigen, und die gibt es für ihre Spezies einzig in Form von Musik. So machen Voca People denn auf der Erde Halt, wo es Musik nach ihrem Gusto gibt. Zum Beispiel Mozart, Beethoven und Rossini oder Abba, Queen und Madonna. Live kann das Publikum mitverfolgen, wie sich das intergalak­ tische Ensemble quasi an der klingen-


wallis-extra

Walliser Unternehmerg Mit viel Ideenreichtum und einer gehörigen Portion Enthusiasmus haben sich Daniel und Karin Ritler im Lötschental ein Kleinod aufgebaut: «Danis Lamm & Presenti» – ein Genuss-hofladen mit dem Besten, was das Wallis kulinarisch zu bieten hat.

D

er innovative Jungbauer Daniel Ritler und seine Frau Karin leben und arbeiten in Blatten, im hintersten Dorf des Lötschentals. Seit acht Jahren führt Dani seinen Schafzuchtbetrieb nach den strengen Richt­linien der biologischen Landwirtschaft. Im Mai 2004 wurde «Danis Lamm» mit der Knos-


gastro-geschichte des Wallis

Am Anfang stand Urvater Cäsar Ritz

innovativ und originell Dani sorgt für die Schafe, Karin hat den schönen Genuss-Hofladen aufgebaut.

Wallis Kulinarisch Käse aus den verschiedenen Tälern und typisches Brot gehören zum Kulturerbe.

Dani und seine Lämmer Der Bauer Dani Ritler hat im Lötschental den ersten BioSchafzuchtbetrieb aufgebaut.

eist

pe von Bio Suisse zertifiziert. Seither vermarktet Daniel Ritler sein Lamm- und Schaffleisch unter dem Label der Bio­ knospe. Ritlers Schafe verbringen den Sommer jeweils auf den Alpweiden zuhinterst im Lötschental, mitten im UnescoWelterbe-Gebiet. Ende September kehren die Tiere wieder auf die Talweiden zurück.

Die Tierhaltung und die Fleischvermarktung hat sich Daniel in sein Pflichtenheft geschrieben. Im rustikalen Holzstadel am Ried in Blatten trifft man hingegen auf Karins kleines Reich. Hier kauft man nicht einfach ein. Vielmehr wird man eingeladen, zu entdecken, zu staunen und zu geniessen – vorab natürlich Fleischerzeugnisse. Daneben gibt es zum Beispiel selbst ge­nähte Kirschsteinsäckli, gut riechende Hölzer, weich machende Seife in Lammform, Taschen und Täschli aus wiederverwerteten Materialien und Glückwunschkarten in allen Farben und Formen. Dekoratives für Haus und Garten aus natürlichen Materialien rundet das Angebot ab. Mit den Wurst- und Fleischspezialitäten vom eigenen Hof, weiteren Bioprodukten und Käsespezialitäten aus dem Lötschental und einem erlesenen Weinsortiment aus dem Wallis können fast alle kulinarischen Wünsche gleichzeitig erfüllt werden. Apropos Wünsche erfüllen: Begehrt ist auch Danis und Karins Catering. «Wir liefern selbstverständlich auch in die Üsserschwiiz», versichern die beiden. Über die Internetadresse kann alles bestellt werden, was mit Lamm- und Schaffleisch zu tun hat: Gigot, Voressen, Koteletts, Rollbraten, Trockenfleisch, Trockenwurst und Lammjäger. u lamm und mehr www.danis-lamm.ch

u Gastfreundschaft Das Wallis gilt unter Kennern als Mekka der Gastfreundschaft und der kulinarischen Höhenflüge. Kein Wunder: Im Goms, in der knapp 60 Einwohner zählenden Gemeinde Niederwald, stand 1850 die Wiege des Cäsar Ritz, des Ur­ vaters der anspruchsvollen Hotellerie und Gründers der Ritz-Carlton-Hotels. Seine Philosophie hat bis heute Spuren hinterlassen. Kreative Köche entwickeln Neuinterpretationen des kulinarischen Erbes, und auf den Speisekarten im Goms locken spezielle Ritz-Menüs. Hotelier Simon Aellig vom Hotel Croix d’Or et Poste in Münster: «Damit lebt einer der grössten Hoteliers der Geschichte am Ort seines Ursprungs weiter.» Was die Natur bietet, wird in der Küche verwendet oder in heimischen Produktionsstätten zu kulinarischen Besonderheiten verarbeitet. www.caesar-ritz.ch u Frischteigwaren aus den Bergen Zu begehrten kulinarischen Besonderheiten aus dem Goms gehören seit knapp 20 Jahren die Frischteigwaren von Novena aus Ulrichen. «Hier entstanden die ersten Berg- und Bioravioli der Schweiz», erzählt NovenaChef Roman Bernegger. Im Angebot stehen nebst Teigwaren verschiedenster Art auch gefüllte Pasta wie Ravioli oder Agnolotti in über 40 Geschmacksrichtungen. Aber auch italienische Käsespezialitäten finden sich im Sortiment. www.novena-pasta.ch u BioKäse Vor 17 Jahren entschieden sich elf Gommer Bergbauern, die Milch ihrer Kühe in der Region zu verarbeiten. Sie schlossen sich zusammen, um gemeinsam nach den Richtlinien von Bio Suisse zu produzieren. Die Kühe weiden zwischen Fieschertal und Ulrichen, im Sommer auf den umliegenden Alpen. Täglich wird die Milch im Umkreis von 20 Fahrkilometern eingesammelt. In der Käserei in Gluringen werden die Spezialitäten aus Rohmilch hergestellt. Seit fünf Jahren ist der Halbhartkäse der Bio-Berg­käserei Goms in allen Coop-Filialen der Schweiz erhältlich – unter dem Namen «Walliser Bio-Bergkäse». www.biogomser.ch u Raclette AOC Léon – so die Legende – hiess der Walliser Winzer, der das Raclette erfunden hat. Er erwärmte an einem kalten Tag ein Stück Käse über dem offenen Holzfeuer, statt es roh zu essen. Das Wallis darf seinen Raclettekäse als einzige Region mit dem Label AOC versehen. www.raclette-du-valais.ch u kulinarische Ausflüge Wer Wandern in schöner Landschaft mit feinem Essen und Trinken verbinden will: www.wallis.ch («Kulinarische Aktivitäten»)

Bioteigwaren aus dem Goms Novena produziert feinste Pasta und schafft damit auch Arbeitsplätze.


wallis-extra

Besuch bei den Murmeltier Auf dem Lehrpfad bei La Fouly im Val Ferret verläuft der Themenweg «Charlotte la Marmotte» oder auf gut Deutsch: Charlotte das murmeltier. Hier können Kinder auf den Spuren der «Mungge» wandern – und dazu spielerisch lernen. Eine Freude für Jung und Alt.

A

uf dem speziell für Kinder errichteten Lehrpfad ist Charlotte, das drollige Murmeltier, ständige Begleiterin. Ist man aufmerksam, kann man Murmeli beobachten. Auf dem Pfad stehen zehn Tafeln mit Fragen, die es zu beantworten gilt. Die Lösung der Aufgaben bereitet kaum grosses Kopfzerbrechen, gut

beobachtet ist schon halb gewonnen. Beispiel gefällig? In der herrlichen Gebirgslandschaft glitzert im Hintergrund das Eis des A-Neuve-Gletschers. Ein SchwarzWeiss-Foto von 1930 auf der Postentafel zeigt denselben Eisstrom. «Schau dir den Gletscher an, und vergleiche ihn mit dem Foto von 1930. Was fällt dir auf?», steht da.

Oder: Ein Foto zeigt eine Scheune, Baujahr 1900. Neben der Fotografie sind verschiedene Werkzeuge abgebildet. Darunter die Gretchenfrage: «Einige davon gab es damals noch nicht – welche?» An einem weiteren Posten können Rufe von Tieren abgehört werden, die sodann dem (möglichst zutreffenden) Piktogramm zugeord-


Kinderparadies in Bellwald

Von Zwergen, Schneewittchen und Hasenliebe u bellwald Im Sommer bietet Bell- u hasenliebe Mitte September

Keine Langeweile Der extra für Kinder angelegte Murmeltierweg ob Verbier VS bietet mehr als schöne Landschaft.

wald im Oberwallis die ideale Infrastruktur für Familien mit Kindern. Moderne Spielplätze, idyllische Grillstellen, Tipi-Zelt, Bergseen und sogar kinderwagentaugliche Wanderwege stehen den Gästen zur Verfügung. Die vielfältigen Animationsprogramme reichen von betreuten Kinderabenteuerwochen über Spielnachmittage und Spurensuche bis zu Indianertreffs. Wasserspiele, Badeplausch, Tennisturniere und Kletterpartien – in Bellwald haben Kinder noch Platz zum Austoben. u märliweg Mit Schneewittchen und den sieben Zwergen wandern? Elfen und Feen zwischen den Bäumen entdecken? Auf dem Bellwalder Märliweg ist vieles möglich. Die fantasievolle Wanderung beginnt bei den Sportanlagen. Dort können die Besucher lesend in die erste Geschichte eintauchen. Dem Alpweg entlang geht es dann weiter bis zur Mittelstation der Alp Richenen. Für die acht Märchen und den sechs Kilometer langen Weg benötigt man knapp zwei Stunden.

2012 startet der Märchenweg «Hasenliebe»: Auf neun inter­ aktiven Stationen, unter anderem «Forschungsstation» oder «Baumhaus», wird die Geschichte von Bella, die Waldi besucht, erzählt. Sie soll vermitteln, wie wichtig die Nächsten­liebe untereinander ist.

Die verschiedenen Stationen wurden in die Geschichte eingebunden und inhaltlich mit der Tier- und Pflanzenwelt und mit den Aktivitäten in Bellwald verknüpft. Bei allen Stationen können die Besucher durch Spiele und Aktivitäten selber aktiv werden. Weitere Infos: www.bellwald.ch

Bella und Waldi Hase Waldi zeigt Häsin Bella die Natur und nimmt dabei die Be­sucher mit auf den Weg.

Familienferien total

Spiel, Spass und Staunen für Gross und Klein u Feriendorf Fiesch Traditionelle Walliser Ferien-

en net werden müssen. Im Gepäck sollte zwin­ gend ein Bleistift mitgeführt werden. Für den ausgeschilderten und mühelos zu begehenden Rundweg benötigt man etwa zwei Stunden. Am Ziel können die Antwor­ ten überprüft werden. Auf derselben Route wie der Lehrpfad von Charlotte dem Murmeltier verläuft auch ein botanischer Lehrpfad. Hier werden Erwach­ sene in die Geheimnisse der Natur einge­ weiht. «Nicht alles, was natürlich ist, ist auch gut»: Christian Abbet muss es wissen. Er ist Apotheker und Doktorand in Phar­ mazeutischer Biologie an der Universität

Schnügel Murmeltiere sind drollig und begeistern Kinder und Erwachsene gleichermassen. Basel. Zusammen mit Professor Kurt Ho­stettmann hat er den botanischen Lehr­ pfad eingerichtet. «Wir haben uns für zwanzig Pflanzen entschieden, die in der Region gedeihen», erklärt Christian Abbet. Dabei ist so ziemlich alles, was in der Kräu­ terlehre Rang und Namen hat. «Fehlende Kenntnisse bei der Verwendung von Pflanzen führen leider immer wieder zu Vergiftungen. Meistens sind Kinder betrof­ fen. Darum scheint mir wichtig, dass auch Kinder diesen Pfad gehen», sagt Abbet. u Weitere Informationen www.verbier.ch

chalets, komfortable Pavillons, ein Bett in der 2011 neu eröffneten Jugendherberge oder ein modernes Berghaus? Im Sport- und Ferienresort Fiesch ist all das zu haben. In den romantischen Chalets finden hier traditionsbewusste Fami­lien ebenso Entspannung wie unkomplizierte Winter- und SommersportFans. Und hier steigen auch Individualgäste auf der Durchfahrt (ganz besonders auf zwei Rädern) gerne ab. Das Motto: «All inclusive» – alles ist dabei! www.sport-ferienresort.ch u aquaparc Der Wasserpark in Le Bouveret ist Adrenalin pur: rasante Rutschpartien mit einer Länge von insgesamt einem Kilometer! www.aquaparc.ch/de u Brigerbad Das grösste Freiluft-Thermalbad der Schweiz! Brigerbad samt grossem Camping und weiteren Übernachtungsmöglichkeiten ist von überall aus der Region innert weniger Minuten erreichbar. Auf Kinder und Abenteurer wartet eine 182 Meter lange Rutschbahn! www.brig-belalp.ch u swiss vapeur parc Nur einige Schritte vom Ufer des Genfersees entfernt liegt das 17 000 Quadrat­ meter grosse Gelände. Miniatureisenbahnen, auf denen man fahren kann, schlängeln sich durch die Schweiz im Kleinformat. Die Eisenbahn-Schweiz als Traumland. www.swissvapeur.ch


wallis-extra

Städtereise ins Wallis

Fast schon italienisch muten die Städte im Unterwallis an. In SION, Sierre und Martigny gibts nicht nur alle kulinarischen Köstlichkeiten, die Städte sind auch reich an Kultur und Geschichte.

F

lanieren in den engen Gassen von Sierre, von einem der drei Schlösser den Rundblick über Sion geniessen oder unter den Platanen in Martigny einen Apéro trinken: Wer, von der Wanderung müde, lieber urbanes Am­biente geniesst, ist in diesen drei Walliser Städten richtig. Das Gute: Alle liegen in Weinbau­ gebieten und sind stolz darauf, die Pro­ dukte der besten Gewächse servieren zu können. Das Château de Villa in Sierre hat sich voll und ganz darauf spezialisiert. In der Önothek gibts (fast) jeden Walliser Wein zu degustieren, und auf der baum­ bewachsenen Gartenterrasse isst man anschliesslend Raclette à discrétion mit Käse aus den verschiedenen Tälern – eine kulinarische Reise vom Genfersee bis zum Grimselpass. Ebenfalls in Sierre steht Didier de Courten am Herd des «Terminus». Mit 19 GaultMillau-Punkten gehört er zu den besten Köchen der Schweiz. u Infos www.sierre-anniviers.ch, www.siontourisme.ch, www.martigny.com

Schlossgarten Das Château Mercier in Sierre hat einen wunderschönen Garten, der zum Verweilen einlädt.

Martigny Auf der Place Centrale unter den Platanen trifft man sich zum Apéro.

Fast schon ItalianitÀ In der Altstadt von Sion herrscht südländisches Flair.

veranstaltungen

Vom Golfturnier zum «Chuefladeverstampfe» – für alle etwas u Omega European Masters, Crans-Montana An dieser Pflichtetappe der PGA European Tour trifft sich die derzeitige Elite des Alten Kontinents. Der Golfplatz Severiano Ballesteros wurde unter Leitung seines Schöpfers umgestaltet. Hier wird das Publikum das Spiel der derzeit besten Golfspieler verfolgen können. Die Konkurrenz ist hart, der Parcours selektiv und die Umgebung atemberaubend. RailAway-Angebot für Zuschauer! Vom 30. August bis 2. September 2012. www.omegaeuropeanmasters.com/de u 8. Zermatt Festival, Zermatt Zum Zermatter Herbst mit seinen leuchtenden Farben gehört das Zermatt Festival: das Klassik- und Kunstfestival mit den Solisten und Ensembles der Berliner Philharmo­ niker. Akademie sowie künstlerische Angebote zum Mitmachen an exponierten und magischen Orten des Dorfes. Vom 31. August bis 16. September 2012. www.zermattfestival.com u Wii-Grill-Fäscht, Visperterminen Vom Talgrund eingangs des Vispertals erstreckt sich der ­Weinberg «Riebe» bis auf 1100 m ü. M. Diese einmalige Kulturlandschaft auf einer kulinarischen Wanderung zu erleben, ist ein ganz besonderes Ereignis, an dem jedes Jahr über 2000 Gäste teilnehmen. 1. September 2012. www.heidadorf.ch

u 7. Original Chüefladefäscht, Riederalp Der

ku(h)lturelle Herbstanlass ist ideal für Vereins- und Gruppenausflüge und ein Spass für die ganze Familie. Für Städter klingt es wie ein Witz, für Bergler gehört es zum Alltag: getrocknete Kuhfladen verstampfen. Unbedingt ausprobieren! 2. September 2012, 10 bis 17 Uhr. www.aletsch-arena.ch u Rebsortenwanderung, Sierre–Salgesch Jährlich wandern im September über 3000 Freunde des Weins von Sierre nach Salgesch. Auf der Wanderstrecke, die von 10 bis 18 Uhr geöffnet ist, wird den Wanderern von über 35 Weinproduzenten aus Salgesch und Umgebung ein reichhaltiges Angebot offeriert: nach Herzenslust mitten in den Reben Weine degustieren, Raclette, Grilladen und Walliser Spezia­ litäten geniessen. Die Marschstrecke Sierre–Salgesch führt über den Walliser Rebweg. 8. September 2012. www.salgesch.ch u 7. Nostalgische Genussmeile, Saas-Fee Der zur Tradition gewordene Anlass begeistert Jung und Alt. Dabei werden nicht nur Traditionen gepflegt, es ist auch für das leibliche Wohl gesorgt. Ob in Omas Röcken oder mit Uropas Hosen – die Genussmeile lässt Sie Teil der alten Zeit werden. Entlang der Dorf­strasse werden die Gäste von Hoteliers und Gastronomen

k­ ulinarisch verwöhnt. Über 30 verschiedene Menüs und diverse Weine laden zum Geniessen ein. Bewirtet und gefeiert wird für einen gemeinnützigen Zweck. 9. September 2012. www.saas-fee.ch u Gilihüsine, Bettmeralp An einem schönen Sonntagnachmittag zogen früher die spielfreudigen Bettmer ins Grün hinauf zum Bettmersee. Hier, auf dem leicht ansteigenden Gelände unterhalb des Sees, spielten sie mit viel Begeisterung und Einsatz «Gilihüsine», eine urtümliche Form des Hornussens. Diese schöne alte Tradition wird auf der Bettmeralp wieder neu belebt. Ob Jung oder Alt, Könner oder Anfänger – jeder ist eingeladen, sich das traditionsreiche Spiel anzuschauen, auszuprobieren oder sogar mit seiner Mannschaft anzutreten. 16. September 2012. www.bettmeralp.ch u Raclette-fest, Bagnes Bagnes ist die Hauptstadt des Raclettes! Jährlich findet im typischen Walliser Dorf ein Raclette-Fest statt. Dabei ziehen auch die Kühe durchs Dorf – sie liefern schliesslich den Rohstoff, aus dem dann der AOC-Raclettekäse hergestellt wird. 22. und 23. September. www.bagnesraclette.ch u Ringkuhkampf Raron/Goler Ein Eringer-KuhKampf ist ein Erlebnis und Volksfest. 23. September. Diese und viele weitere Veranstaltungen unter: www.wallis.ch


Leserangebot

5-Tage-Wanderung entlang der Walliser Suonen

Die Wasserkanäle zum Bewässern der Felder im Wallis sind einmalig. Hunderte von Jahren alt, bringen sie das Wasser der Gletscher auf die trockenen Hänge und weiter ins Tal. Buchen Sie eine Reise entlang der Suonen mit einem Rabatt von 20 Prozent!

E

ntdecken Sie die Naturgewalt Wasser in ihrer ganzen Vielfalt! Nirgends lassen sich majestätische Gletscher, prickelnde Quellen und reissende Bergbäche intensiver erleben als im Wallis. Seit je steht die Region im Bann des kostbaren Gutes, und sie lernte, es zu schätzen und zu nutzen. Geniessen Sie eine idyllische Wanderung entlang der alten Suonen. SwissTrails offeriert Ihnen für die fünf­tägige Walliser Suonen-Wanderung 20 Prozent Rabatt. Die Wanderungen entlang von Suonen reichen von der eher kurzen Strecke bis zur ausgedehnten Tagestour, meistens ohne starkes Gefälle und damit für jedes Alter geeignet. Suonen sind ein Stück Walliser Geschichte, ein Erbe, das die Landschaft eindrücklich prägt. Auf ihren Pfaden, weitab von der Alltagshektik, lässt sich das Wallis aus einer malerischen Sicht ent­decken. Die Etappen u 1. Tag: Martigny (Col des Planches)–La Tzoumaz, 4 Std. 20 Min. Vom Col des Planches geht es über Wiesen zum Col du Lein, zu einem herrlichen Rastplatz mit Feuerstellen. Bei Boveresse tauchen Sie in den Wald ein und wandern auf dem romantischen Weg entlang der ausgetrockneten, später dann wasserführenden Bisse de Saxon nach La Tzoumaz. u 2. Tag: La Tzoumaz–Nendaz, 4 STD. 20 MIn. Bei Taillay nahe der Bisse de Saxon befindet sich ein schöner Picknickplatz mit Wasserrad und klopfendem Merkhammer. Diese Teilstücke wurden liebevoll restauriert. Auf dem Weg nach Nendaz geniesst man die Stille im Wald und die herrlichen Aussichten aufs Rhonetal. u 3. Tag: Nendaz–Veysonnaz, 3 Std. 40 MIN. Nendaz ist ein Paradies für Suonenwanderer, da es mit acht Suonen das grösste noch aktive Netz besitzt. Auf der Geniessertour von Planchouet nach Veysonnaz, über bunte Blumenwiesen und vorbei am offenen Wasserlauf, wandern Sie der restaurierten Grand Bisse de Vex entlang. u 4. Tag: Veysonnaz–St-Martin, 6 STD. Die Bisse de Vex führt bis nach Mayens de

eindrücklich Die Suonen gehören zum Walliser Kulturerbe. Sion. In Hérémence sticht die moderne Kirche hervor. In Euseigne überrascht die Märchenwelt der Erdpyramiden und lädt zum Träumen ein. Dann folgt ein Anstieg nach St-Martin, das wie ein Adlernest an der Talflanke des Val d’Hérens klebt. u 5. Tag: St-Martin–Vercorin, 9 STD. 40 min. Erleben Sie eine schöne Höhenwanderung über dem Rhonetal durch Walliser Dörfer, und tauchen Sie dann ins Vallon de Réchy ein. Von der Schöpfe der Grand Bisse de Vercorin wandern Sie der offenen Suone entlang bis zum Réfuge du Bisse. In Vercorin ist vor allem der alte Ortskern rund um die Kirche sehenswert.

Tipp Suonen-Museum in Boytre u geschichte erleben Am 23. Mai 2012 wurde

im Dörfchen Boytre, das zwischen Sion und Anzère liegt, das Suonen-Museum eröffnet. In dem wunderschönen Gebäude aus dem 17. Jahrhundert wird die Geschichte der Suonen und ihre immense Wichtigkeit für das Wallis beleuchtet, von den ersten Zeitzeug­ nissen bis hin zur Moderne. Ein riesiges Modell des Kantons Wallis (Massstab ca. 1:15000) erlaubt eine Gesamtübersicht über die Suonen. www.musee-des-bisses.ch/de/das-museum

Spezialpreis für die Leserinnen und Leser der Schweizer Illustrierten CHF 518.– statt CHF 647.– Im Preis inbegriffen u Unterkunft u Frühstück u Gepäcktransport u Kartenmaterial Durchführung täglich bis inkl. 15. Oktober 2013 Buchbar über SwissTrails, Tel. 043 - 422 60 22, oder www.swisstrails.ch, Stichwort «Schweizer Illustrierte»



Weekend Reisen, geniessen, rätseln! Die Vorzeige-Jugi: 220 Zimmer, Bar, Lounge und Restaurant in Interlaken beim Bahnhof Ost.

TRENDY: JUGENDHERBERGE INTERLAKEN BE

Chillen in der «Jugi» D Schöner wohnen: für Junge und Familien.

ie Gäste chillen in der Lounge, am Cheminée, an der Bar und in der Comics-Bibliothek. Und sie fühlen sich in den 220 Zimmern sehr wohl. Trendhotel? Nein, trendige Jugendherberge! Die Jugi Interlaken ist Symbol für den neuen Weg, den CEO Fredi Gmür mit seinen «Herbergen» einschlägt. «Verstaubt» und «miefig» war einmal − die neuen Adjektive heissen «hot» und «chillig». Fünf bis

zehn Jugendherbergen im neuen Look sind in den nächsten Jahren geplant. In modernen Gebäuden oder in Schlössern, in Burgen und alten Villen. In Interlaken gibts die erste «Jugi» mit öffentlichem Restaurant. Im «3a» ist das Essen gut und billig. Salat und Pasta gibt es für CHF 17.50, das Rindsfilet Teriyaki für weniger als 30 Franken. HE INFO www.youthhostels.ch schweizer illustrierte

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Reisen Traveldesk

Schnäppchenjagd auf den Seychellen u Ferien im Tophotel Lémuria auf den Seychellen gibts bis Ende Jahr zum Superpreis! Wer sieben Nächte bleibt, bezahlt nur vier – die anderen drei sind geschenkt. Für jede weitere Nacht unter Palmen gibts eine Gratisnacht dazu. INFO www.constancehotels.com

«Transpatagonia» im Mietwagen entdecken u Spezialangebot für reisegewandte Lateinamerika-Fans! Im Mietwagen und abseits der bekannten Pfade gehts 14 Tage lang durch Chile und Argenti­ nien: General-Carrera-See, Futalefú, Puyuhuapi, Wandern im Regenwald. 13 Nächte, 4×4-Wagen ab CHF 2480.–. INFO www.travelhouse.ch

Pianobar Die raffiniert designte Lobby ist die Drehscheibe des WellnessHotels.

ApfelblütenWellness Das Panorama-Spa (2000 m2) lässt keine Wünsche offen. Fairway vor dem Haus Vom Schlafzimmer aus blickt man direkt auf den Golfplatz. 27 Spielbahnen sind geschickt in die Landschaft eingebettet.

WELLNESSHOTEL GOLF PANORAMA IN LIPPERSWIL TG

Driven und Welln

Lifestyle im Thurgau! Das «Golf Panorama» in Lipperswil lockt mit eleganten Suiten, tollem Spa und gutem Restaurant. Der Golfplatz liegt vor der Zimmertür.

S

Ein «Renaissance» am Bosporus u Neue Hoteladresse in der Trendstadt Istanbul: Das «Renaissance» bietet 212 Zimmer an – und einen fantastischen Blick auf Hagia Sophia, SultanAhmed-Moschee und Topkapi-Palast. Schicke Dachterrassenbar, Restaurant mit Terrasse, Fitnesscenter. INFO www.renhotels.com

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auwohl fühlte man sich auf dem Seerücken schon immer: Eine rie­ sige Schweinezucht war hier an­ gesiedelt. Dann stellte Bauherr Roman Ochsner die Weichen neu. Er investierte 50 Millionen Franken in ein Viersterneplus-Resort. Die Schweine gingen, die ersten Gäste kamen. Sie sind begeistert. Von der ländlichen Ruhe. Von den licht­ durchfluteten Räumen. Von der Herzlich­ keit, mit der sie empfangen werden. Lang­ weilig wirds nie: Nordic Walking, Masai Walking, Radfahren, Biken, Golfen auf den 18 Spielbahnen direkt vor dem Haus.

u Stil & Design. Das «Golf Pano­rama» verblüfft. So viel Design würde man im Thurgauischen nicht erwarten. Die durchgestylte Lobby ist beliebter Treff­ punkt. Die 55 Zimmer sind mehr als nur Schlafräume. Vor allem die zwei Suiten mit offenem Badezimmer sind umwer­ fend: Blick auf Säntis und Golfplatz. Freistehende Resonanzbadewanne. In­ frarotsauna. Grosszügiger Arbeitsplatz. Très chic: Auch wenn Wellness in diesem Landhotel grossgeschrieben wird, ein in Glas gehülltes, angenehmes Fumoir fehlt trotzdem nicht.


Suiten-Feeling Freistehende Resonanzbadewanne. Eigene Infrarotsauna.

essen auf dem Seerücken Apfel zu Apfel «Mostindien» heisst der Kanton Thurgau im Volksmund, und natürlich spielt der Apfel auch im Resort eine wichtige Rolle. «Fleur de Pomme» heisst die 2000 Quadratmeter grosse Spa-Landschaft (fin­ nische Aufgusssauna, Sanarium, Dampfsauna, Kneippzone, Wasserbetten, Indoorpool) − Apfelblüten-Wellness ist angesagt, Apfelblüten prägen die hauseigene Kosmetiklinie. Sogar Küchenchef Peter Vogel bedient sich im Obstgarten: Ein Gericht mit Thurgauer Apfel muss schon sein auf der Menükarte. Konfierten Maibock, Zander und Kalbsbäggli gibts auch. Und dafür einen ersten Eintrag im GaultMillau (13 Punkte). u Rossberg-Golf Ebenso verblüffend wie das Hotel ist auch der Golfplatz. u Von

Kurt Rossknecht, Golfplatzdesigner von Weltruf, hat die 18 Spielbahnen raffi­ niert in die Landschaft eingebettet. Golf-­Manager Ian Gibbons sorgt für eine

gute Stimmung auf dem Platz und im hübschen Clubhaus. Loch 1 ist nur ein paar wenige Drives von der Lobby entfernt. URS HELLER

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En Guete

Starkes Duo Brombeer und Kokos.

Süsse Grüsse

Sie stammen aus den USA, sind leicht und fluffig: Die robusten Muffins und feinen Cupcakes lassen uns im Fernweh schwelgen. So süss!

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BrombeerKokos-Traum

Zutaten (für 4 Tassen von je ca. 11/2 dl, gefettet) 40 g Butter, 60 g Zucker, 1 Teelöffel Vanillezucker, 1 Prise Salz, 1 Ei, verklopft, 60 g Kokosraspel, 70 g Mehl, 1/2 Teelöffel Backpulver, 3 Esslöffel Milch, 150 g Brombeeren, geviertelt, 4 weisse Truffes, gefroren (siehe Tipp), 1 Esslöffel Kokosraspel Vor- und zubereiten ca. 25 Min. Gefrieren ca. 2 Std. Backen ca. 20 Min. u Für

den Teig Butter in einer Schüssel weich rühren, Zucker, Vanillezucker und Salz darunterrühren. Das Ei darunterrühren, weiterrühren, bis die Masse heller ist. Kokosraspel, Mehl und Backpulver mischen, daruntermischen. Milch und Brombeeren sorgfältig daruntermischen. Einfüllen je ca. 2 Esslöffel Teig in die Tassen geben. Je ein gefrorenes Truffe darauflegen, restlichen Teig einfüllen. Kokosraspel darüberstreuen. Tassen in ein Blech stellen.

Backen ca. 20 Min. in der Mitte des auf 180 Grad vorgeheizten Ofens. Herausnehmen, lauwarm servieren. Lässt sich vorbereiten Teig ca. 1/2 Tag im Voraus zubereiten, ohne Truffes und Kokosraspel in die Tassen füllen, zu­ gedeckt im Kühlschrank aufbewahren. Vor dem Backen je ein tiefgekühltes Truffe in den Teig drücken, mit Teig bedecken, Kokosraspel darüberstreuen. Die Backzeit verlängert sich um ca. 5 Minuten.

2

Pasta-Muffins

Zutaten (für ein Muffins-Blech mit 12 Vertiefungen von je ca. 7 cm, gefettet, oder für 12 ofenfeste Förmchen von je ca. 7 cm ∅)

TIPP Gefrorene Truffes schmelzen während des Backens nicht so schnell. Dadurch fliesst die Schokolade weniger in den Teig, und das Küchlein behält einen schön flüssigen Kern.

4 Esslöffel Paniermehl, 220 g Teigwaren (z.B. chinesische Nüdeli), Salzwasser, siedend, 250 g tiefgekühlte Gemüsemischung (z.B. Gemüse­ mischung chinoise), aufgetaut; Guss 21/2 dl Halbrahm, 3 Eier, 3 Esslöffel Sojasauce, wenig Pfeffer Vor- und zubereiten ca. 20 Min. Backen ca. 30 Min. u Vorbereitetes Muffins-Blech mit Paniermehl bestreuen. Teigwaren knapp al dente kochen, kalt abspülen, abtropfen. Teigwaren mit einer Gabel in einer Suppenkelle zu 12 Nestchen drehen, in die vorbereiteten Förmchen verteilen. Mit drei Fingern ein Loch in jedem Nestchen formen, Gemüse hineingeben. Alle Zutaten für den Guss verrühren, über die Muffins giessen. Backen ca. 20 Min. in der Mitte des auf 220 Grad vorgeheizten Ofens.

3

Muffins à L’Etivaz

Zutaten (für ein Muffins-Blech mit 12 Vertiefungen von je ca. 7 cm ∅, gefettet und bemehlt oder mit schweizer illustrierte

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En Guete Papier-Backförmchen ausgelegt) 300 g Mehl, 1 Päckli Backpulver, 150 g L’Etivaz, grob gerieben, 1 Bund Petersilie, fein gehackt, 1 Teelöffel Salz, wenig Pfeffer, 21/2 dl Milch, 3 Eier, 1 Esslöffel grobkörniger Senf Vor- und zubereiten ca. 20 Min. Backen ca. 30 Min. u Mehl und alle Zutaten bis und mit Pfeffer in einer Schüssel mischen, in der Mitte eine Mulde eindrücken. Milch mit Eiern und Senf gut verrühren, in die Mulde giessen, sorgfältig mit dem Mehl zu einem weichen Teig mischen. Teig in die Vertiefungen des vorbereiteten Blechs verteilen. Backen ca. 30 Min. in der Mitte des auf 180 Grad vorgeheizten Ofens. Herausnehmen, auf einem Gitter etwas abkühlen, aus dem Blech nehmen, sofort servieren. Tipp Statt L’Etivaz Gruyère verwenden.

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TiramisuCupcakes

Zutaten (für ein Muffins-Blech mit 8 Vertiefungen von je ca. 7 cm ∅, gefettet, oder mit Papier-Backförmchen ausgelegt) 100 g Butter, weich, 100 g Zucker, 1 Prise Salz, 2 Eier, 1 dl Milch, 2 Esslöffel sofort lösliches Kaffee­ pulver, 2 EL Amaretto, 160 g Mehl, 1 Teelöffel Backpulver Creme und Verzierung 2 Esslöffel Amaretto, 250 g Mascarpone, 60 g Butter, weich, 3 Esslöffel Puderzucker, 2 Esslöffel Kakaopulver, 8 Schokolade-Kaffeebohnen Vor- und zubereiten ca. 50 Min. Backen ca. 25 Min. u Für

impressum Nr. 35, 101. Jahrgang. Erscheint montags Beglaubigte Auflage 198 660 Exemplare ISSN 0036-7362 Abonnements-Dienst (Telefon gratis) 0800 820 920 Mo–Fr: 7.30–18.00 Uhr, aboservice@ringier.ch EINZELVERKAUF einzelverkauf@ringier.ch Redaktion Schweizer Illustrierte, 8008 Zürich, Dufourstrasse 23 Tel. 044 - 259 63 63, Fax 044 - 259 86 22, info@schweizer-illustrierte.ch internet www.schweizer-illustrierte.ch, www.online-kiosk.ch Geschäftsführer Zeitschriften Urs Heller Chefredaktor Stefan Regez stv. Chefredaktor Ueli Walther MITGLIED der Chef­redaktion Monique Ryser creative Director Jean-Robert Schaffter Unter­h altungschefin Bettina Bono Nachrichtenchef Ueli Walther wirtschaftschefin Nina Siegrist Sportchef Iso Niedermann Bildchef Markus Schnetzer Textchefs Natascha Knecht, Jan Morgenthaler autorin Stephanie Ringel Nachrichten Marcel Huwyler (stv. Nachrichtenchef), Silvan Grütter, Thomas Kutschera, Alejandro Velert Unter­h altung Sandra Casalini (stv. Unter­haltungs­chefin), Aurelia Forrer, Christa Hürlimann, Yvonne Zurbrügg (People) Sport Christian Bürge, Thomas Renggli kunst Caroline Micaela Hauger Kultur, Die Besten Anina Rether (Leitung), Kati Moser Shopp­ing Beatrice Schönhaus (Leitung), Ursula Borer, Kristina Köhler, Nina Lienhard Gesundheit Lisa Merz (Leitung), Verena Thurner kulinarik / al dente Isabel Notari Bildredaktion Ulli Glantz (stv. Bildchef), Geraldine Haas, Roger Hofstetter, Fabienne Hubler, Regula Revellado Fotografen Thomas Buch­walder, Fabienne Bühler, Hervé Le Cunff, Remo Nägeli, Marcel Nöcker, Kurt Reichen­bach, Charles Seiler, Willy Spiller, Bruno Voser, Dick Vredenbregt Layout / Pro­duk­tion Patrick Brun (stv. Art Director), Maria Carlucci, Claudia Friedrich, Dominic Koch, Martina Mayer, Fabienne Rodel, Nigel Simmonds (Info­grafiken), Otmar Staubli, Karin Strebel, Doris Wüthrich (techn. Leitung) Design Beling Thoenen Design Korrek­torat Stefan Bührer, Irène Müller Bildbearbeitung Ringier Redaktions-Services Ständige Mit­a rbeiter Urs Bärtschi (Auto), Peter Bichsel, Zeno van Essel, Helmut Hubacher, Peter Hürzeler, Sylvie Kempa, Chris von Rohr, Ilona Scherer, Peter Scholl-Latour, Elizabeth Teissier si online Katja Fischer (Leitung Desk), Nadine Bauer, Anouk Haimoff, Ramona Schweizer, Ramona Thommen, Javier Vázquez (Web-Engineer) iPad René Haenig (Leitung Redaktion), Samuel Bosshard, Ueli Johner, Renée Sylvia Schauecker Sekreta­riat Sara Schrepfer (Assis­tentin des Chefredaktors), Kathrin Berchtold (Assistentin des Verlags­direktors), Beatrice Pisciottano Buchhaltung Mirella Vignoni

den Teig Butter, Zucker und Salz

Büro Paris Suisse Presse Médias, Annemarie Mahler, 6 rue de Bièvre, F-75005 Paris, Tel. +33-1-42 60 34 61, Fax +33-1-42 60 54 69 BÜRO USA SwissPress, Inc., Helen Marchel, 29 Long Meadow Road, Riverside, Connecticut 06878, USA, Tel. +1-203-637-6866, Fax +1-203-637-8392, swisspress@swisspress.tv Verlag Ringier AG, 4800 Zofingen Verlag der Ringier-Zeitschriften Dufourstrasse 23, 8008 Zürich, Tel. 044 - 259 61 11, Fax 044 - 259 68 44 Marketing Verena Baumann (Leitung), Esther Burger, Patricia Häusler Head of Marketing Zeitschriften Thomas Passen Anzeigenleiterin Zeitschriften Claudia Dippel Product Manager Claudia Zweifel Produktionsleiter Roland Winkler Anzeigenverkauf International Tel. +41-44-259 65 11, sales@ringier.ch Syndication und Nachdruckrechte RDZ Syndication – Ursula Steinegger, Dufourstrasse 23, 8008 Zürich, Tel. 044 - 259 61 60, Fax 044 - 259 86 69 Druck Swissprinters AG, 4800 Zofingen, Tel. 058 - 787 30 00 Vertrieb im Ausland Ringier SA, BP 228, F-68306 St-Louis Cedex; Illustrierte-Zeitschriften-Vertriebs-GmbH, Turmstrasse 4, D-78467 Konstanz Telefonnummer für Ausland-Abonnenten +41-62-746 40 84 Auslands-Abonnementspreise Anfragen an den Verlag richten Bekanntgabe von namhaften Beteiligungen i. S. von Art. 322 StGB: Betty Bossi AG; Energy Schweiz Holding AG; Energy Bern AG; Energy Zürich AG; ER Publishing SA; Eventim CH AG; Geschenkidee.ch GmbH; Good News Productions AG; Goodshine AG; GRUNDY Schweiz AG; Infront Ringier Sports & Entertainment Switzerland AG; Investhaus AG; JRP Ringier Kunstverlag AG; 2R MEDIA SA; media swiss ag; Original S.A.; Previon AG; Presse TV AG ; Qualipet Digital AG; Ringier Africa AG; Ringier Studios AG; Rose d’Or AG; Sat.1 (Schweiz) AG; SMD Schweizer Mediendatenbank AG; SMI Schule für Medienintegration AG; Teleclub AG; The Classical Company AG; Ringier Axel Springer Media AG; Ringier France SA (Frankreich); Ringier Publishing GmbH (Deutschland); Juno Kunstverlag GmbH (Deutschland); Ringier (Nederland) B.V. (Holland); Ringier Kiadó Kft. (Ungarn); Népszabadság Zrt. (Ungarn); Ringier Pacific Limited (Hongkong); Ringier Print (HK) Ltd. (Hongkong); Ringier China (China); Ringier Vietnam Company Limited (Vietnam); Get Sold Corporation (Philippinen). Der Nachdruck sämtlicher Artikel und Illustrationen ist verboten. Für den Verlust nicht verlangter Reportagen übernimmt die Redaktion keine Verantwortung.

mit den Schwingbesen des Handrühr­ geräts schaumig rühren. Ein Ei nach dem anderen darunterrühren, weiter­ rühren, bis die Masse heller ist. Milch darunterrühren. Kaffeepulver im Amaretto auflösen, darunterrühren. Mehl und Backpulver mischen, darun­ termischen. Masse in die vorbereiteten Förmchen füllen. Backen ca. 25 Min. in der Mitte des auf 180 Grad vorgeheizten Ofens. Herausnehmen, auf einem Gitter auskühlen lassen. Für die Creme Mascarpone, Butter und Puderzucker mit den Schwing­besen des Handrührgeräts verrühren. In einen Spritzsack mit glatter Tülle (ca. 9 mm ∅) geben und turmförmig auf die Küchlein aufspritzen. Mit Kakaopulver und SchokoladeKaffeebohnen verzieren. Haltbarkeit ca. 2 Tage bei Raum‑ temperatur, ohne Deko, in Folie verpackt.

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GaultMillau Restaurant Essort Jubiläumsstrasse 97 3005 Bern Tel. 031 - 368 11 11 Sonntag und Montag Ruhetag Alle Kreditkarten ausser Diners Maestro Card und Postcard www.essort.ch

Erfreuen Augen und Gaumen Gastgeber Karin und Urs Lüthi in den stilvoll eingerichteten Räumen der ehemaligen US-Botschaft.

Strip Steak in der früheren US-Botschaft «Essort», Bern Früher herrschte hier höchste Geheimstufe. Heute wird Kochkunst zelebriert. Urs Lüthi zaubert in der Küche – nicht nur mit dem wochenlang gereiften Dry aged Strip Steak. Speisekarte und Website beeindrucken mit meisterNEU haften Food-Fotografien. getestet Das macht neu­ gierig auf das erst Ende 2011 im Berner Kirchenfeld eröffnete Lokal. Auch die grosszügigen Räume der früheren US-Botschaft schmücken grosse Fotos. Des Rätsels Lösung: Urs Lüthi hat sich während 15 Jahren einen Namen als Tier- und Naturfotograf gemacht, bevor er sich jetzt wieder auf seine Ursprünge als Koch zurückbesonnen und zusammen mit seiner Frau Karin das «Essort» gegründet und eingerichtet hat. Die groben, weiss gedeckten Holz­ tische mit den fein geschwungenen

K

Designerstühlen zeugen von Stil. Bewusst klein und fein auch das Angebot. Zwei Fünfgangmenüs – eines mit, eines ohne Fleisch – können nach Belieben kombiniert werden; jeder Gang ist auch einzeln erhältlich. Dazu kommen zwei, drei weitere Gerichte. Bei unserem Besuch gab es Pasta mit Steinpilzen, eine Kalbshaxe mit Gemüse oder die Spezialität des Hauses, das «Dry aged New York Strip Steak». Es reift während vier bis sechs Wochen am Knochen und überzeugt mit Zartheit, Struktur und Geschmack. Das Steak wird in vier Grössen von 140 bis 400 Gramm angeboten und mit zartschmelzender Rotweinbutter, würzig-cremigem Blattspinat und Pommes Alumettes serviert.

Als Entree standen ein marinierter Graved Lachs oder mariniertes Gemüse zur Wahl – beide mit Meerrettichmousse, Mangosenf und Gazpachogelee als Beilage, beide eine Augenweide und Gaumenfreude. Die frischen SommerEierschwämmli wurden leider von der (zu) scharfen Kräuter-TomatenConcassée gnadenlos übertönt. Das im Menü als Hauptgang angebotene Schweizer Rib-Eye-Steak mit Chimichurrysauce war äusserst zart und auch perfekt gebraten, wirkte aber, über einen argentinischen Kartoffelsalat gehäuft, etwas deplatziert. Sehr gut und ansprechend serviert war das Dessert, eine weisse Kaffeeglace mit Espresso und Schlagrahm. 

J

I

20/20 Idealnote, bis heute in der Schweiz nie vergeben Note für eine wegweisende, überragende Küchenleistung Note für ausserordentliche Kochkunst und Kreativität Note für beste Hoher Grad an Kochkunst und Qualität Sehr gute Küche, die mehr als das Alltägliche bietet 12/20 Herkömmliche, gute Küche ohne besondere Ambitionen Qualität und hohe Konstanz

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Fotos Bruno Voser

Wein-Tipp Beaujolais zur Schlachtplatte Kaum eine Traubensorte ergibt Rotweine mit solch brillanter Leuchtkraft wie Gamay. Und Gamay ist auch die Traubensorte, aus der Beaujolais produziert wird. Ein Wein, der in den letzten

Jahren bei uns leider etwas in Vergessenheit geraten ist. Schade eigentlich. Denn er ist leicht und bekömmlich. So auch der Beaujolais 2011 von Paul Durdilly (12,5 %), dessen Duft an blühende Veilchen, Heidelbeeren und etwas Zimt erinnert. Im ­Gaumen ist er

saftig, frisch und delikat fruchtig. Beaujolais kann auch etwas gekühlt genossen werden. Er ist ideal zu Fischgerichten – passt aber auch wunderbar zu einer Schlachtplatte. Beaujolais wird mit dem Lagern nicht besser – im Gegenteil. Also jetzt trinken!

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Horoskop

Fenster zum Glück steht zwei Tage lang offen

wirtschaftliche und politische Probleme. Besser läufts am 4. und 5. (Merkur in Harmonie zu Pluto und Mars): gut für Kontakte, Reisen, Examen. Wenn Sie ein Treffen, berufliche Besprechungen oder Gesuche und Bewerbungen planen, wären diese zwei Tage bestimmt besser geeignet.

widder 21.–30. 3. Nutzen Sie die neutralen Ein­ flüsse, um Pause zu machen. Am 2. sind Sie nervös und reizbar (Mond in der Dekade), am 7. aber gewinnen Sie Sympathien, sind aufgeschlossen und kontaktfreudig. 31. 3.–9. 4. Ihre Erfolgsphase dauert an, am 3. und 5. gelingt ein Treffer: Beförderung? Geldgewinn? Gehen Sie am 7. aber nicht zu weit! 10.–20. 4. Probleme mit einer Angehörigen oder Ihrer Wohnung bereiten Kopfzerbre­ chen, speziell am 3. oder 7. Vielleicht sollten Sie am 4. Ihrer Intuition folgen und Konzessionen machen?

stier 21.–30. 4. Zeigen Sie bei Diskussionen (z. B. mit Ihrem Partner) mehr Geduld, speziell am 1. oder 5.! Sie neigen dazu, Ihre Kräfte zu überschätzen. Sehr gut läufts aber am 3., Sie machen einen Verlust wieder wett. 1.–10. 5. Sie kommen gut über die Runden, zeigen sich schlagfertig, knüpfen wertvolle Kontakte. Günstig für Bewerbungen, Gesuche, Reisen oder einen Besuch etc. 11.–20. 5. Man liegt Ihnen zu Füssen, Sie verbringen schöne Momente zu zweit, gewinnen neue Freunde (am 1. und 7.). Am 4. oder 6. könnten Sie aber zu weit gehen.

zwillinge 21.–31. 5. Verspätungen oder Missver­ ständnisse: Bei Verhandlungen oder auf Reisen sollten Sie vorsichtig sein (speziell am 1. und 3.). Spass mit Freunden oder gute Nachricht am 2. 1.–10. 6. Sie tanzen auf mehreren Hochzeiten, dies könnte zu Problemen führen (1., 6., 7.). Am 3. haben Sie gute Karten, ein neues Projekt kommt gut voran. 11.–21. 6. Ein Vorhaben (von Dezember?) bringt gute Ergebnisse. Zugleich sichern Sie Ihre Zukunft ab und festigen Ihre Position (4.). Eine neue Verantwortung könnte aber auch belasten (3., 7.).

krebs 22. 6.–1. 7. Sie knüpfen interessante Kon­ takte. Sie sind diplomatisch, analysieren die Lage clever (1., 4., 5.). Körperlich sind Sie in exzellenter Verfassung (3.). 2.–12. 7. Dank Rückenwind können Sie einen schö­ nen Vorsprung gewinnen. Günstig für einen Besuch, eine offene Aussprache (5.). Nur am 7. sollten Sie mit beiden Beinen auf dem Boden bleiben! 13.–22. 7. Sie amüsieren sich blendend, stehen im Mittelpunkt. Schöne Stunden zu zweit, interessante Begegnungen für Singles (1., 6.). Am 3. könnte es anders kommen als erwartet.

löwe 23. 7.–1. 8. Schonen Sie sich körperlich, ohne unnötige Risiken (mit scharfen Gegenständen) einzugehen. Ab dem 6. wirds besser. Venus verspricht unvergessliche Momente (7.). 2.–12. 8. Das Hoch dauert an: Beziehungen, auch zu einflussreichen Freunden, zahlen sich aus, ein Projekt kommt voran. Oder sorgt ein finanzieller Gewinn für gute Laune (3.)? 13.–23. 8. Ihre konstruktive Haltung macht sich bezahlt. Einigen winkt eine Anerkennung (4.). Projekte von Dezember ver­ sprechen gute Resultate. Kleine Unstimmigkeiten am 6.

jungfrau 24. 8.–2. 9. Sie analysieren scharfsinnig, Ihre Projekte haben Rückenwind. Exzellent für Examen, eine Reise (4. und 5.). Physisch sind Sie in Bestform, könnten Sie Berge versetzen (3.). Missverständnisse am 7. 3.–12. 9. Sie sollten grössere Entscheidungen (Investitionen) gut überdenken! Probleme mit Behörden nicht ausgeschlossen, speziell am 4. oder 7. Besser läufts am 6. 13.–23. 9. Eine Woche im Zeichen der Liebe und Freundschaft: Sie sind Hahn im Korb, Venus fördert Ihren Charme, unvergessliche Momente (1. und 6.).

waage 24. 9.–3. 10. Routine. Hören Sie am 2. mehr auf Ihren Partner. Eine Nachricht sorgt am 7. für gute Laune. 4.–13. 10. Sie sind weiter auf der Überholspur, verdanken Jupiter einen Erfolg, beruflich oder privat. Aufstieg in der Firma? Neuer Posten? Was Sie jetzt be­ ginnen, bringt gute Ergebnisse im März 2013. 14.–23. 10. Sie ziehen sich ein wenig in Ihre Schale zurück (am 3.). Oder bereiten Probleme mit Kolleginnen Kopfzerbre­ chen? Vor allem die um den 19./20. Geborenen haben das Bedürfnis, Ordnung in ihr Leben zu bringen.

skorpion 24. 10.–2. 11. Mars stimuliert Sie, stärkt Ihr Immunsystem. Sie kommen schneller voran als geplant (am 3.). Gleichzeitig sind Sie redegewandt. Günstig u. a. für Studien, Termine, Reisen etc. (1., 5.). 3.–12. 11. Eine Woche im Zeichen der Freundschaft: Alte Freunde melden sich unverhofft, Sie gewinnen neue Sympathien (5.). Ein neues Vorhaben kommt ebenfalls gut voran. 13.–22. 11. Sie werden umschwärmt, sind der strahlende Mittelpunkt (am 1.). Wer noch solo ist, findet Anschluss. Auch in bestehenden Beziehungen tut sich einiges.

schütze 23. 11.–2. 12. Missverständnisse sind an der Tagesordnung; Sie könnten einen Termin verpassen, sind zerstreut (1., 3.). Vorsicht auf Reisen, bei Verhand­ lungen! Besser läufts am 4. und 5. 3.–12. 12. Ihre Kom­ munikation stockt, speziell nach dem 4. Komplika­tionen könnten am 3. nerven. Vorsicht am 7. in juristischen oder finanziellen Dingen! 13.–21. 12. Sie haben derzeit freie Bahn. Am 1. sind Sie mit dem Umfeld nicht immer auf gleicher Wellenlänge, am 4. aber der Hahn im Korb. Um den 17./18. Geborene stellen langfristige Weichen.

steinbock 22.–31. 12. Merkur und Mars stärken Ihnen den Rücken. Kommunikation, Studien, Reisen stehen unter einem guten Stern (1., 4., 5.). Ideal, um eine Kur oder Diät zu beginnen und Gewohnheiten zu ändern. 1.–10. 1. Exzellente Woche für Kontakte zum Ausland, Examen, ein Gesuch. Sie überzeugen mit Argumenten, analysieren klug. Nur am 7. müssen Sie Konzessionen machen. 11.–20. 1. Sie amüsieren sich glänzend (etwa am 1.), stehen im Mittelpunkt. Tolle Bekanntschaften, Begegnungen für Singles; Paare begraben einen Streit.

wassermann 21.–30. 1. Mars könnte dazwischenfunken; Sie lassen sich zu leichtsinnigen Reaktionen verleiten (am 1.). Meiden Sie riskante Gesten (auf Strassen, im Sport)! Besser klappts am 3. und 5. 31. 1.–9. 2. Sie soll­ ten Ihre Erfolgsphase weiter nutzen, grössere Projekte beginnen. Jupiter steht Ihnen zur Seite: ein Gewinn, ein Aufstieg, eine gute Nachricht von Behörden (3., 5.)? 10.–19. 2. Sie können Ihre Position festigen und weiter ausbauen, ein langfristiges Vorhaben bekommt grünes Licht (4.). Leichter Gegenwind jedoch am 3. oder 7.

fische 20. 2.–1. 3. Sie stürzen sich kopfüber ins Geschehen, sind kaum zu bremsen. Exzellent für Sport oder Hobbys, aber auch für Ihre Gesundheit (3., 5.). Diskussionen mit dem Partner sind am 1. explosiv, am 3. aber nützlich und bereichernd. 2.–10. 3. Vorsicht in finanziellen oder juristischen Dingen (z. B. am 6. und 7.)! Am 5. punkten Sie mit Argumenten. 11.–20. 3. Traum­ woche! Venus sorgt für Herzklopfen, steigert Ihre Lebensfreude. Sie sind begehrt, bekommen jede Menge Komplimente, die Atmosphäre ist ungetrübt (1., 5.).

ihr tages-horoskop 92

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Illustrationen Michael Husmann Tschäni; bearbeitet und übersetzt von Gerhard Hynek

woche vom 1. bis 7. September 2012 Merkur bildet am 1. und 7. dissonante Aspekte zu Neptun und Saturn, was oft auf Missverständnisse oder Verspätungen, manchmal auf den Bruch von Verhandlungen deutet. Schwierige As­pekte am 3. (Sonne-Saturn) und 7. (Sonne-Jupiter) symbolisieren

Dr. Elizabeth Teissier


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Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Über die Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Mitarbeiter der Ringier AG und ihrer Tochtergesellschaften sowie Angehörige sind nicht teilnahmeberechtigt. Automatisierte Teilnahmen sind nicht gewinnberechtigt. Teilnahmeschluss Sonntag, 2. September 2012

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ZITAT ZWISCHEN ZAHLEN Die Zahlen sind durch Buchstaben zu ersetzen. Dabei bedeuten gleiche Zahlen gleiche Buchstaben. Bei richtiger Lösung ergeben die dritten Buchstaben, von unten nach oben gelesen, und die fünften Buchstaben, von oben nach unten gelesen, ein Sprichwort, Teile davon (grün) das Lösungswort. ZAHLENSCHLÜSSEL

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WER HÄTS – OHÄ LÄTZ Die nebenstehenden Zeichnungen unterscheiden sich durch zehn Abweichungen. Kreisen Sie bitte diese Abweichungen auf der unteren Zeichnung ein. SO KÖNNEN SIE 20 FRANKEN GEWINNEN: Unter den richtigen Lösungen bei «Wer häts – ohä lätz» verlosen wir jede Woche 5 × 20 Franken. Bitte schneiden Sie Ihre Lösung aus, kleben Sie sie auf eine Postkarte (Briefe sind leider ungültig) und schicken Sie die Karte an: Schweizer Illustrierte, Postfach, 8099 Zürich. Bitte schreiben Sie Ihren Namen und Vornamen deutlich, damit Verwechslungen bei der Gewinnauszahlung vermieden werden. Einsendeschluss Sonntag, 2. September 2012

KREUZWORT-CHAOS

LÖSUNGSWORT

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Die Buchstaben der Lösungswörter stehen alphabetisch geordnet. Suchen Sie nach dem richtigen Wort und vervollständigen Sie das Kreuzworträtsel.


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6 1 3 4 5

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3 8 2 4 9

5 5

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KREUZWORT CHAOS

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REBUS

7 1 6 3 4 5 9 2 8

Lösung: 476

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LÖSUNGSWORT

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Bei richtiger Deutung der Bilder erhalten Sie das Lösungswort.

KREUZWORTRÄTSEL

V O G E L (D) KANU ANKER GEDANKE

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REBUS

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Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Über die Verlosungen wird keine Korrespondenz geführt. Mitarbeiter der Ringier AG und ihrer Tochtergesellschaften sowie Angehörige sind nicht teilnahmeberechtigt. Automatisierte Teilnahmen sind nicht gewinnberechtigt.

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leser

viel Glück für die Zukunft, sie macht ihre Sache super.» David Enderst, per E-Mail

«Mit dieser Klettertour beweist Linda Witz» u Linda Fäh besteigt das

Matterhorn, SI 34/2012 «Das finde ich eine gute Idee! Vor der Miss-Wahl erkannte Linda Fäh das Matterhorn ja nicht. Mit der jetzigen Klettertour beweist sie Witz. Sie ist auch gesundheitlich fit, sonst hätte sie diese Strapazen nicht überstanden. Linda ist

meiner Meinung nach ein richtiges Vorbild für all diese dünnen Möchtegern-Missen.» Emilia Senn, per E-Mail

«Den Artikel über Linda Fäh finde ich super. Eine wirklich tolle sportliche Leistung, zusammen mit ihrer Kollegin das Matterhorn zu bezwingen. Ich wünsche ihr

schreiben sie uns ihre meinung Schweizer Illustrierte, Leserbriefe, Dufourstrasse 23, 8008 Zürich, Fax 044 - 259 86 22, E-Mail info@schweizer-illustrierte.ch. Anonyme Zuschriften werden nicht veröffentlicht. Die Redaktion behält sich vor, Briefe zu kürzen.

Walter Thomas Hochstrasser, Gebenstorf AG,

Lob für Pferd und Reiter u Golden Boy, SI 33/2012 «Ich habe mich riesig gefreut über den Bericht über unseren Goldmedaillen-Gewinner Steve Guerdat. Ich bin auch Reiterin und weiss, wie lange und steinig der Weg zu einem solch grossen Erfolg ist. Zudem spielen stets zwei Komponenten eine Rolle, wenn man gute Resultate erreichen will: Pferd und Reiter. Beide müssen in Topform sein. Deshalb gebührt Steve Guerdat beson­ derer Ruhm. Er hat es verstanden, sein Pferd mit Training, Ruhe und Geschick für den Tag X in Topform zu bringen. Ein grosses Bravo den beiden Goldjungen.» Rita Felber, Rüschlikon ZH

willi

«Der erste Schultag war sehr anstrengend. Alle wollten wissen, ob ich der Sohn dieser Witzfigur aus der Schweizer Illustrierten sei.»

Foto Robert Bösch

Wer hätte ihr das zugetraut? Linda Fäh, die Miss Schweiz von 2009, erlebt das verrückteste Abenteuer ihres Lebens: Sie besteigt das 4478 Meter hohe Matterhorn.

Der Prügelnde Lehrer u Prominente erinnern sich an ihre Schulzeit, SI 33/2012 «Chris von Rohr machte eine Bemerkung über einen prügelnden Lehrer im Schulhaus Hermesbühl in Solothurn. Nun, auch ich hatte das zweifelhafte Vergnügen, diese Lehranstalt in den Jahren 1961 bis 1966 zu besuchen. In der 5. und 6. Klasse hatten wir einen Lehrer, der fast täglich ohrfeigte oder prügelte. Diese Handlungen begleitete er mit dem Hinweis ‹Handzeichen schaffen Klarheit!›. Diese Klarheit kannte ich bereits von zu Hause: Auch dort wurde ich oft geschlagen; begleitet waren die Schläge von schlimmsten Verbalinjurien. Deshalb erschien mir der Lehrer – aus damaliger Sicht – nur leicht gestört. Ich danke Chris von Rohr für die ungeschönte Erinnerung. Schliesslich kommt die Wahrheit eben doch ans Licht, und solange es so ist, ist die Sache mit den Menschen noch nicht ganz verloren.»



Auf einen Espresso

Frank A. Meyer und Marc Walder

Über Lehrer, Leistung und Larifari

Waren Sie ein guter Schüler? Eher ein mittelmässiger. Ich war gut in Aufsätzen und in Geschichte – in den Fächern also, die später mein Leben bestimmen sollten. Einer meiner Lehrer entdeckte und förderte dieses Schreibtalent. Unter anderem mit einer Ohrfeige. Weil er mich mochte, wie er mir später einmal gestand. Gingen Sie eigentlich gern zur Schule? Nein. Nein? Und wieso nicht? Ich liebte immer die Freiheit, nicht die Disziplin. Manchmal hasste ich die Schule. Heute bin ich meinen Lehrern dankbar für die Erziehung zu Fleiss, Pünktlichkeit und Ordnungsliebe – wobei ich mit diesen drei Eigenschaften immer noch meine liebe Mühe habe. Hatten Sie strenge Lehrer? Einige waren sehr streng. Das ging – wie gesagt – bis zum Austeilen von Ohrfeigen. Heute wäre so etwas undenkbar! Über den Gegensatz von Drillschule und Wohlfühlschule wird gerade wieder heftig diskutiert. Wofür sind Sie? Eindeutig für die strenge Schule. Vor allem für strenge Lehrer. Ich weiss noch heute, was ich meinen strengen Lehrern zu verdanken habe. Aber es liegt nun mal in der Natur von Kindern und Jugendlichen, dass sie diese Dankbarkeit erst im Nachhinein empfinden – wenn sie

Ihre Meinung interessiert uns: Diskutieren Sie mit – auf www.schweizer-illustrierte.ch

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schweizer illustrierte

im späteren Leben plötzlich entdecken, was ihnen ein ernsthafter, engagierter Lehrer mitgegeben hat. Sie dürfen ruhig konkreter werden: Was sind für Sie die Vorteile einer Pädagogik, die auf Disziplin setzt? In der Schule lernen wir, uns in eine Gruppe einzufügen. Und dazu brauchen wir Disziplin. Wenn im Unterricht nur pädagogisches Larifari herrscht, erliegen manche Schüler der Illusion, dasselbe Larifari herrsche überall. Umso grösser ist dann der Schock, wenn sich das Leben nach der Schulzeit als hart und fordernd herausstellt. Sie überraschen mich. Denken Sie da nicht sehr preussisch? Preussisch? Ich? Im Gegenteil! Ich verabscheue den militärischen Drill, wie er in den Erziehungsanstalten des vordemokratischen Deutschland gang und gäbe war. Die Strenge, die ich gut finde, ist getragen von Liebe, von Fürsorge, von der Begeisterung des Lehrers für die ihm anvertrauten Kinder und Jugendlichen. Ohne das ist Strenge nichts als Drill. Lehrer haben es heute viel schwerer als zu Ihrer Schulzeit. Da haben Sie sicher recht. Das Larifari beginnt ja oft schon zu Hause. Viele Eltern pflegen leider die totale VerständnisPädagogik – verbunden mit der Vorstellung, ein heranwachsender Mensch erziehe sich sozusagen selbst, wenn man ihm nur möglichst sanft begegne und ihm alle Freiräume lasse. Und was ist daran so verkehrt? Kinder erwarten von Eltern und Lehrern Führung. Wer als Erzieher nicht auf der Einhaltung von Regeln und Werten besteht, erfüllt die Rolle nicht, die ihm in den Augen des Kindes zukommt. Der orientierungsbedürftige junge Mensch steht dann unter Stress: das zu machen, was er will.  MARC Walder, 47, ist CEO der Ringier AG Frank A. Meyer, 68, arbeitet als Journalist im Hause Ringier. Er lebt in Berlin

Foto Thomas Buchwalder

Sagen Sie mal, Frank A. Meyer, erinnern Sie sich noch an Ihren ersten Schultag? Ja, sogar in allen Einzelheiten: Ich gab der Lehrerin brav die Hand, hielt aber den Blick gesenkt. Meine Mutter wies mich coram publico zurecht: «Du weisst, man schaut sich bei der Begrüssung in die Augen!» Ich musste die Zeremonie vor allen Anwesenden wiederholen.




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