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13. August 2012 CHF 4.50

Erster Schultag Bundesrat Alain Berset & Co. erinnern sich

Silber! Nino Schurter ganz stark

Steve Guerdat

Unser Golden Boy Super Olympia-Duo Wallach Nino ist sein bester Freund. Weshalb Steve mit seiner Medaille schlief



Inhalt 28

u «Wir

probieren etwas Neues» Im Film «Tutti giù» spielt Lara Gut eine junge Skirennfahrerin. An der Premiere am Filmfestival Locarno verriet sie, warum.

HEFT 33, MONTAG, 13. august 2012

Olympia Titel Julie de Tribolet / L’illustré, AP / Keystone (kl. Foto); Inhalt Kurt Reichenbach

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Steve Guerdat Der goldene Reiter ganz privat – die Welt von Wallach Nino Nino Schurter Finaler Spurt zu Silber! So freut sich der Biker-Held mit Nina

Leute 7 8 28 40

Editorial von Stefan Regez Leute Stephan Siegrist, Nina Burri, Baby Jail, Bernhardiner-Welpen Lara Gut Multitalent. Die Skirennfahrerin ist jetzt auch Filmschauspielerin Yangzom Brauen Sie gibt ihr HollywoodRegiedebüt – mit Leal, Winiger und Loong

Party 10 12

Missen Massaker Filmpremiere Locarno Lucerne Festival im KKL schweizer illustrierte

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Inhalt Schulanfang 32

Bundesrat Alain Berset und weitere Prominente über ihren ersten Schultag

Wanderserie 42 46

Pierin Vincenz Mutprobe. Mit dem Raiffeisen-CEO in der Rheinschlucht Top 5 Die besten Tipps rund um die Rheinschlucht in Graubünden

Gesellschaft

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u zurück

in der schule Hier in Belfaux FR ging Alain Berset in die erste Klasse. «Unsere Lehrerin war eine sehr nette Frau.» Nicht alle erlebten die Primarschule so positiv wie unser Innenminister. Andere Prominente erinnern sich an härtere Jahre.

Alice Lotze Die treuste Schweizer Mieterin: Seit 83 Jahren in der gleichen Wohnung!

Kunst 52

Rolf Sachs So lebt und arbeitet der Sohn von Gunter Sachs im Engadin

Shopping 59

Das Magazin für lustvolles Einkaufen Mode, Style, Electronics

Check-up 67 68

Antibabypille Wie gefährlich ist sie? Musik Therapie für Körper und Seele

Die Besten

Fotos Remo Nägeli, Kurt Reichenbach, Hervé Le Cunff

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52 u edel Künstler mit Bodenhaftung und Ausstellung in S-chanf: Besuch bei Rolf Sachs und seiner Maryam in St. Moritz.

ABO-SERVICE 0800 820 920 Redaktion: Dufourstrasse 23, 8008 Zürich, Tel. 044 - 259 63 63, E-Mail info@schweizer-illustrierte.ch, www.schweizer-illustrierte.ch

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Weekend 77

57 82 86 u natur Der Raiffeisen-CEO wandert gern: Aber noch lieber mag Pierin Vincenz 90 Action-Fahrten durch die Rheinschlucht.

Exklusiv auf dem ipad Wer hat was mit wem? Im PromiFlash gibts den neusten Klatsch und Tratsch. Und: Sehen Sie sich eMagazin im Ferienhaus von Beyoncé um.

Das Schweizer Kulturmagazin Kunst, Musik, Bücher, Filme

Freizeit, geniessen, rätseln En Guete, GaultMillau, Reisen, Spiele

Und … Notabene von Peter Bichsel Impressum Horoskop Leserbriefe

Mehr News, mehr Bilder: www.schweizer-illustrierte.ch

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editorial

Unvergessliche Momente Steve Guerdat

Stefan Regez, Chefredaktor

Olympiasieger werden ist nicht schwer, Olympiasieger sein dagegen sehr. Zu diesem Schluss könnte man kommen, wenn man sich Steve Guerdats 24-StundenProgramm von Freitag- bis Samstagabend vergegenwärtigt. Zuerst das grosse Olympia-Fest daheim auf dem Rütihof bei Herrliberg mit Mitarbeitenden, Nachbarn und Freunden. Bis in die frühen Morgenstunden wird gefeiert. Dann am Samstag um 10 Uhr der Termin mit der Schweizer Illustrierten. SI-Redaktor Silvan Grütter trifft einen entspannten, zuvorkommenden und überhaupt nicht übermüdeten Olympiasieger – obschon dieser am Morgen bereits fünf Pferde (!) trainiert hat. Um 12.30 Uhr schliesslich drängt Guerdat zum Aufbruch. Er muss nach Zuoz ins Engadin, wo er am Nachmittag am ­Concours Hippique reitet. Wer so professionell und diszipliniert arbeitet, holt zu Recht Olympia-Gold! «Der goldene Reiter» – ab Seite 16.

Lara Gut Ihre Resultate in der letzten Skisaison waren

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Fotos Marcel Nöcker, Remo Nägeli, Kurt Reichenbach (2), Hervé Le Cunff

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ernüchternd. Zuvor auf dem besten Weg zum neuen Schweizer Skistar, kam die junge Tessinerin ins Straucheln und ins Grübeln. In der öffentlichen Wahrnehmung hat ihr dabei der Alleingang mit eigenem Trainerstab und eigenen Sponsoren nicht geholfen. Lara Gut kam zunehmend als ego­istisch, unnahbar und zickig rüber. Nun spielt Lara im Film «Tutti giù» die Skirennfahrerin Chiara: Diese ist schon jung sehr erfolgreich und beliebt, muss dann aber ziemlich unten durch. «Tutti giù» ist ein erstaunlich mutiges und auch selbstkritisches Experiment, das Lara Gut in dieser Phase ihrer Karriere wagt. Zumal der Film offenlässt, ob Chiara wieder zum Erfolg zurückkehrt. Da ist keine arrogante Lara Gut am Werk. Im Gegenteil: SI-Redaktorin Yvonne Zurbrügg begleitete vergangene Woche die Tessinerin vom Gletschertraining in Zermatt ans Film­ festival in Locarno – und erlebte «eine erfrischende, quirlige, lustige, unkomplizierte und sehr professionelle junge Frau». «Lara spielt ihren Fall» – ab Seite 28.

Schulanfang

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Die SI-Redaktoren nahe bei den Stars 1 Alejandro Velert mit Bundesrat Alain Berset in dessen erstem Schulzimmer. 2 Iso Niedermann mit Langlauf-Crack Dario Cologna vor der Klosterschule in Müstair. 3 Caroline Micaela Hauger mit Künstler Rolf Sachs im Engadin. 4 Yvonne Zurbrügg mit Skirennfahrerin Lara Gut im Heli von Zermatt nach Locarno. 5 Nina Siegrist mit RaiffeisenChef Pierin Vincenz nach dem Riverrafting in der Rheinschlucht.

Welche ­ rinnerungen haben Sie, liebe Leserin, lieber E Leser, an Ihren ersten Schultag, an Ihr erstes Schuljahr? So positive wie Bundesrat Alain Berset oder so negative wie Musiker Chris von Rohr? 75 000 Kinder in der Schweiz kommen in diesen Tagen neu in die Schule. Ich wünsche allen eine erlebnis- und lehrreiche Zeit, viele neue Gschpänli sowie gute Lehrerinnen und Lehrer! «Znüni als Höhepunkt» – ab Seite 32. Ich wünsche Ihnen viel Spass mit der Schweizer Illustrierten! schweizer illustrierte

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leute

wer liebt wen

Männer kommen und gehen u Jetzt ist es schwarz auf weiss: Ex-Miss-Schweiz und Schauspielerin Melanie Winiger, 33, und Rapper Andres Stress Andrekson, 35, sind geschiedene Leute. Dies erklärte sie vergangene Woche in einem Interview mit Tele Züri. Auf die Frage nach ihrem derzeitigen Liebesstatus wich sie aus: «Ich sage nicht, dass ich wieder Single bin.» Aha! Winiger ist Mitte Juli mit ihrem Sohn Noël, 10, von Zürich nach New York gezogen. u Blümchen steht auf Schweizer. Jasmin Wagner, 32, wie die ­deutsche Sängerin mit bürgerlichem Namen heisst, ist bereits seit einem Jahr mit dem Schweizer Unternehmer Frank Zippel, 40, zusammen. Die beiden wohnen in Berlin. Erst jetzt machte Wagner die Beziehung bekannt. Fotos werde es aber keine geben, Zippel wolle nicht in der Öffentlichkeit stehen. u Seit zwei Monaten sind sie Eltern von Baby Leano – und jetzt auch verlobt! Schauspieler Leonardo Nigro, 38, hat seiner Freundin Mayumi Steiner, 32, einen romantischen Antrag gemacht. Geheiratet wird 2013.

nina burri & melanie rodel

Was für eine Schlangenhaut!

Bodypainterin Melanie Rodel bei der Arbeit in ihrem Atelier in Köniz BE.

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u So schlangenmässig hat sich Nina Burri, 34, noch selten gefühlt in ihrer Haut. Obwohl sich die Bernerin berufs­ mässig Schlangenfrau nennt. Die Artistin beweist Geduld bei diesem bunten Prozedere: Melanie Rodel, 32, eine der Besten ihres Fachs, pinselt und sprüht knapp sechs Stunden an ihr herum, bis das Gesamtkörper-Kunstwerk fertig ist. Am kommenden Sonntag organisiert die Künstlerin das erste Schweizer Bodypainting-Open-Air-Festival. In Köniz BE gestalten 16 international renommierte Bodypainter Körper (www.sibpa.ch). Nina Burri kann vorwegnehmen, wie sich diese bunte zweite Haut trägt: «Obwohl fast splitter­ fasernackt – es ist, als wäre man angezogen!» esther meyer

Schlangenfrau Nina Burri, nachdem sie besprüht, bemalt und beklebt worden ist.


Die Berge Patagoniens gehören zu den formschönsten und schwierigsten alpinistischen Herausforderungen: Stephan Siegrist am Cerro Stanhardt. stephan siegrist

Magischer Moment u Profi-Alpinist

Rose

kaktus

Ueli Maurer Bundesrat u Nicht umsonst handelt die bekannteste Sage unseres Landes vom Armbrust-Helden Wilhelm Tell: Die Schweiz ist eine Schützennation – rangiert an den Olympischen Spielen in London aber unter ferner liefen. Deutliche Worte für die mangelnde Leistung unserer Nachwuchs-Tells fand vergangene Woche Verteidigungs- und Sportminister Ueli Maurer: Er habe bei den Schützen vorbeigeschaut, sie seien mental nicht auf diese Herausforderung vorbereitet gewesen – «es fehlte nur noch der Rössli-Stumpen». Lieber Herr Maurer, so pointiert und treffsicher sind die Worte eines Bundesrates selten. Sie haben sich damit, so wie früher an der Chilbi, eine Rose herausgeschossen!

Jacques Rogge Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) u Das Schweizer Hilfswerk Helvetas benützt die Olympischen Spiele von London, um auf die schwierige Wasserversorgung in Afrika hinzu­ weisen. Auf einem Inserat zeigt Helvetas Wassergläser, angeordnet wie die fünf olympischen Ringe, und textet dazu «Die verbreitetste Disziplin in Afrika: Wasser tragen». Wenig Sportgeist in dieser Sache zeigt ausgerechnet das Internationale Olympische Komitee, das eine Verletzung seiner Markenrechte reklamiert – worauf Helvetas ihr Inserat zurückziehen musste. Hoffentlich bestraft IOC-Chef Jacques Rogge unseren Kaktus nicht, nur weil dessen Stacheln teilweise in Fünfergrüppchen spriessen.

Fotos Thomas Senf / Visual Impact (2), tilllate.com, Keystone, David Biedert, Nicole Bökhaus (2), Reuters (2)

Winterbesteigung des Cerro Stanhardt in Patagonien, Südamerika: Profi-Alpinist Stephan Siegrist mit Ralf Weber (r.), fotografiert von Thomas Senf.

Stephan Siegrist, 39, erlebt am 1. August 2012 «den unbeschreiblichsten Moment meiner Laufbahn». Die Sonne verneigt sich hinter dem Horizont, und gleichzeitig zieht am Himmelszelt der Vollmond auf – als er zusammen mit seinen Freunden Ralf Weber und Thomas Senf den höchsten Punkt des Cerro Stanhardt in Patagonien erreicht, im Grenzgebiet zwischen Argentinien und Chile. Zweieinhalb Tage dauerte der mental und körperlich fordernde Aufstieg im Alpinstil, also ohne Fixseile oder Träger. Die letzte Seillänge führt über den gefährlichen Gipfelpilz aus Raureif. Mit diesem Erfolg komplettiert Stephan Siegrist seinen Traum: Er ist der erste Mensch, der die drei Hauptgipfel der Cerro-­ Torre-Gruppe im Winter bestiegen hat. Eine alpinistische Sensation. Für Kletterer gehören die Berge Patagoniens zu den ganz grossen Herausforderungen – wegen ihrer Abgeschiedenheit, ihrer Schwierigkeit, des rauen Klimas, der heftigen Windstürme und unberechenbaren Wetterkapriolen. Hier wurde viel berühmte Alpingeschichte geschrieben – nun auch von einem Berner Oberländer. NATASCHA KNECHT

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leute

Jeder dieser drei ­Bernhardiner-Welpen wird mal bis zu siebzig Kilo schwer. Für ihr Wohl sorgt Tierpflegerin Cécile Loye. bernhardiner-welpen

Drei putzige Barrys u Falko, Faris und Figaro: So heisst der jüngste Nachwuchs der Fondation Barry du Grand-Saint-Bernard. Die Stiftung züchtet seit 2005 die welt­ berühmten Nationalhunde. Die drei Bernhardiner-Welpen kamen am 6. Juli zur Welt, die ersten zehn Tage sahen und hörten sie noch nichts. Das Geburtsgewicht von 800 Gramm hat sich mittlerweile verfünffacht: Da der Wurf

nur drei Welpen umfasst, kann sich Mama Karina, 5, mit grosser ­Hingabe um jedes Einzelne ihrer knuddligen Jungen kümmern. Zusätzlich zur Muttermilch bekommen Falko & Co. seit ein paar Tagen Trockenfutter. Tierpflegerin Cécile Loye, 25: «Nach einer Viertelstunde Herumtollen sind sie hundemüde, schlafen innert Sekunden ein. Zwanzig Stunden am Tag.» kts

baby jail

«Tubel» ist zurück u 20

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Im Film spielt Patrick Rapold (l.) den Fotografen Serge, sein Bruder Martin den Kameramann Didi. Foto Roshan Adihetty, Karl-Heinz Hug (2), Malu Barben

Baby Jail: Nico Feer, Boni Koller, Bice Aeberli, Aad Hollander (v. l.).

Jahre nach ihrem Überhit «Tubel Trophy» wollen es Boni Koller, 50, und Bice Aeberli, 49, Gründungsmitglieder der Zürcher Band Baby Jail, nochmals wissen. Mit Aad ­Hollander, 46, und Nico Feer, 31, haben sie die Songs von damals eingeübt und stecken mitten in der Tournee. «Wir wurden oft für Comeback-Konzerte angefragt», sagt Koller. «Da sagten wir uns: Das machen wir entweder gar nicht mehr – oder jetzt, sonst sind wir zu alt dafür.» Ob es nächstes Jahr weitergeht und es auch ein neues Album von Baby Jail geben wird, kommt auf die Reaktionen an. Immerhin: Nicht nur Fans von damals kommen an die Konzerte. «Auch ihre Kinder wollen sehen, zu welcher Musik die Eltern gefeiert haben.» Hü

Produzent PC Fueter (l.) erhält den Karriere-Leoparden und freut sich mit Festival-Präsident Marco Solari.


Sterben sie alle? Die Missen-­ Darstellerinnen (von links): Sabrina Meier, Andrea Vetsch, Jennifer ­Hurschler, Lisa Brühlmann, ­ Silvia Medina, Ann Mayer, Meryl Valerie, Liza ­Andrea Kuster, Sira Topic, ­Nadine Vinzens, Bianca Bauer, Alexandra Wagener.

«das Missen massaker»

Morden auf Mundart

Roger Schawinski (r.) mit Gattin Gabriella Sontheim und Tochter Lea. Neben Mike Müller hat der Zürcher Medienprofi im Film einen Gastauftritt.

Regisseur Michael Steiner (Shirt Spielen ein Paar: Sabrina Meier gibt von Galliano) mit Gattin Minerva Mondejar Steiner (Kleid von Rohmir). Joel Basman im Film einen Korb.

Seraina Rohrer, Direktorin Solothurner Filmtage, Lebenspartner Joël Fisler.

u An einer schöneren Lage als auf der Piazza Grande kann man nicht sterben oder Premiere feiern. Am vergangenen Freitag fand die Feuertaufe von Michael Steiners «Das Missen Massaker» am Film­ festival Locarno statt. 8000 Leute waren auf seine erste Horror-Komödie gespannt, sahen zu, wie junge Schönheiten – darunter Nadine Vinzens – auf der Leinwand er­ mordet wurden. Am Ende zeigte sich das Publikum gespalten. Man­ che klatschten und lachten, andere pfiffen und gaben Buh-Rufe. Steiner kennts – seine Werke polarisieren, so auch dieser Genre-Film. «Wir kriegten Szenen­applaus und eine Sternschnuppe am Himmel, was will ich mehr?» Ob er sich nicht auch einen Kas­sen­schlager ge­ wünscht hat? Ab dem 23. August läuft der Film im Kino, dann wirds sich zeigen. aurelia Forrer (text),

David Biedert (fotos) schweizer illustrierte

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party

Georges Theiler, FDP-Ständerat Luzern, mit seiner Lebenspartnerin, Erika Schmid.

Ehefrau Anita ist krank, also muss Tochter Giulia mit: Swisspor-Chef Bernhard Alpstaeg.

Bundespräsidentin Eveline WidmerSchlumpf mit Hubert Achermann, Präsident Stiftung Lucerne Festival, Gattin Christine (r.).

Klassik statt Fan-Gesang. Walter Stierli, VR-Präsident FC Luzern, mit Nicki Nussbaum.

Ehemaliger Bundesrat Moritz Leuenberger (das Wort «alt» hört er nicht gern) mit seiner Frau, Architektin Gret Loewensberg.

Glamouröse Glaubensb Hören und gesehen werden am Lucerne Festival

S

tar-Dirigent Claudio Abbado hat einmal gesagt, er versuche stets, «Magie zu verwirklichen». Das ist ihm am vergangenen Donnerstag wiederum ­gelungen. Am Eröffnungskonzert des 74. Lucerne Festivals (das diesjährige Musik-Thema ist Glaube) verzaubert der 79-jährige Italiener die Gäste mit Beethovens «Egmont» ­(famos der Sprechpart von Schauspieler Bruno Ganz) und Mozarts Requiem. Das Publikum im KKL ist vom «einheimischen» Abbado begeistert – schliesslich hat man ihn 2005 zum Ehrenbürger der Stadt Luzern ernannt. Vor den Orchesterwerken hält der Theologe und gebürtige Surseer Hans Küng eine Festrede. Der 84-Jährige verrät, dass ihm selber die Musik geholfen habe, den Glauben zu bewahren. Im Publikum sitzt ein ehemaliger Schüler Küngs, Mövenpick-Chef Guido Egli besuchte beim ­streitbaren Kirchenkritiker einst den Religionsunterricht. Apropos Glaube: «Ich glaube an mich selbst – aber das ist nicht immer einfach!», sagt Luzerns Noch-Stadtpräsident Urs W. Studer. Ihm gefällt das Ambiente hier: «Das ist wie an der Hochzeit unserer Tochter letzte Woche», meint er zu seiner Gattin Susi. Er trage auch den gleichen u

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Stammgäste in Luzern und Maestro-Abbado-Fans: Roberto Blanco und Gattin Luzandra, das Ehepaar lebt in der Mozartstadt Salzburg.


Vom Rhein an die Reuss. Basler Regierungsrat Carlo Conti, Gattin Christa.

Meisterhaftes Duo: Dirigent Claudio Abbado (r.), Schauspieler Bruno Ganz, der Beethovens «Egmont» spricht.

ekenntnisse

Ex-Miss-Schweiz Bianca Sissing, Gatte Pirmin Lötscher: «Bei Klassik können wir richtig abtauchen.»

Grand-Casino-Gastgeber und Mövenpick-Chef Guido Egli mit Gattin Katrina (in Jenny Packham).

Mit Heimvorteil: Luzerns Regierungsrat Guido Graf, Gattin Monika.

«Wir sind angefressene OpernLiebhaber.» Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne, Gattin Christine.

Hielt eine 1.-August-Rede in La PuntChamues-ch GR: Kunstmäzen und Unternehmer Beat Curti, Ehefrau Regula.

Sein liebstes Klassik-Stück ist Beethovens Neunte. Ex-UBSChef Oswald Grübel, Partnerin Renate Häusler.

Sam Keller, Direktor Fondation Beyeler (l.), Kurt Wüthrich, Schweizer NobelpreisJean-Frédéric Jauslin, Direktor Bundes­ träger für Chemie, in Begleitung seiner amt für Kultur, mit Gattin Carol. Ehefrau Marianne. schweizer illustrierte

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party

Theologe und Luzerner Hans Küng bei seiner Eröffnungsrede über Glaube.

party-facts Gastgeber Lucerne Festival für 1800 Gäste Tatort Konzertsaal des KKL Heraus­forderung Theologe Hans Küngs lange Rede fordert Geist und Geduld Hoppla Ein Trüpplein US-Touristen, mit Bade­hosen, Liege­ stühlen und Crocodile-­Dundee-Hüten, latscht quer durch den VIP-Bereich Food Im Grand Casino Luzern zu später Stunde: Hummersalat, Swiss Prim Tatar, Kalbsfilet an Zitronenrahmsauce

Empfang auf Gleis 3 u Gastgeber und

Lucerne-­Festival-­ Präsident Hubert Achermann und seine Gattin Christine holen Bundespräsidentin Eveline WidmerSchlumpf am Bahnhof ab – umringt von Pendlern und Ausflüglern.

u Anzug, so Studer: «Wir Männer besitzen eben keine grosse Garderobe.» Ganz bestimmt mehr Anzüge besitzt Schlagerstar Roberto Blanco ­(grösster Hit: «Ein bisschen Spass muss sein»), der das Festival mit seiner Frau Luzandra (vierzig Jahre jünger als ihr Gatte) besucht. «An KlassikKonzerten lade ich meine Batterie wieder auf», sagt der Stimmungsmacher, eben 75 Jahre alt geworden, mit der warmen Bassstimme. Und wie hat ers mit dem Glauben? Er glaube an Gott, die Liebe – «und an das, was ich kann». Fast schon unglaublich (aber schön, dass das in der Schweiz noch möglich ist), wie Bundespräsidentin Eveline Widmer-Schlumpf anreist. Sie kommt mit den SBB. Und so stehen denn Festival-Gastgeber Hubert Achermann und seine Gattin Christine, beide in Gala gewandet, um 17 Uhr im Bahnhof Luzern auf Perron 3 und begrüssen die Magistratin – inmitten schwitzender Ausflügler, hetzender Pendler und desorientierter asiatischer Touristen. Bei ihrem Grusswort anschliessend im KKL hat Frau Widmer-Schlumpf das Publikum sofort in der Tasche, schwärmt sie doch von Luzern als «eine der schönsten Städte an einem der schönsten Seen». Wenn sie das sagt, muss man es wohl … glauben. Text Aurelia Forrer,

Marcel Huwyler, Fotos Alexandra Pauli, Bruno Voser, Peter Fischli

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Party-Rating

«Maestro Abbado, exquisite Musik, edles Ambiente – Weltklasse»



Einen Tag nach der Festival-Eröffnung treffen sich die alt Bundesräte Ruth Metzler, Arnold Koller und Christoph Blocher (r.) in Luzern.

Die alten und der neue (v. l.): Luzerns Ex-Stadt­ präsidenten Franz Kurzmeyer, Urs W. Studer (noch bis Ende August im Amt) und der neue Stapi Stefan Roth.



Überraschend anders. Er ist ein Star ohne Allüren – ein Charmeur ohne Freundin. Seine erste Nacht als Olympiasieger verbringt Steve Guerdat, 30, allein mit seiner Goldmedaille.

Der golden


Bares Gold Springreiter Steve Guerdat mit Barmädchen im Pub St Stephen’s Tavern in London. Den Girls gefällt nicht nur die Medaille.

e Reiter

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«Ich stehe nicht auf laute Klubs. Lieber gehe ich mit Kollegen in ein Pub» steve guerdat

Enge Bande Steve Guerdat und Nino des Buissonnets harmonieren perfekt. In der Nähe von Steve wird der Wallach ganz ruhig.

Text Thomas Renggli Fotos hervé le cunff und nicole bökhaus

V

iel sagen mag Steve Guerdat an diesem Samstagmorgen in seiner Wohnung in Herrliberg ZH nicht. Kein Wunder: Der goldene Reiter hat nur ein paar Stunden geschlafen. Die Feier mit Freunden und Mitarbeitern seines Reitstalls hat bis in die Morgenstunden gedauert. Ganz gut, dass Guerdat im Ge­ gensatz zu anderen Spitzenreitern über eine hervorragende Kondition verfügt. Schon in den Stunden nach dem Tri­ umph beweist er, dass er im ­Londoner Theken-Parcours ebenso die Übersicht behält wie auf dem reitsportlichen Geläuf. Als sein Sieg feststeht, machen sich seine besten Freunde aus dem Jura auf den Weg in die Party-Metropole. Dort lassen sie es zusammen mit dem neuen Champion bis in die frühen Morgen­ stunden krachen: «Ich bin in meinen Kleidern und mit der Medaille um den Hals auf dem Sofa eingeschlafen», er­ zählt Guerdat von seiner ersten Nacht als Olympiasieger. Bis zu diesem Zeit­ punkt haben «300 bis 400 SMS» seinen Handy-Speicher zum Glühen gebracht. Der erste Gratulant ist aber vor Ort – sein Vater Philippe Guerdat. Noch auf dem Reitplatz fällt er seinem Sohn um den Hals. Steve weiss, dass er diesen Moment zu einem grossen Teil seinen ­Eltern zu verdanken hat. «Sie sind immer für mich da. Mein Vater hat seine eigene Karriere für mich geopfert. Dar­ um gehört dieser Sieg auch ihm.» Wer ist Steve Guerdat? Dieser ex­ zellente Reiter, der fremden Menschen

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z­ urückhaltend entgegentritt und von sich selber sagt: «Ich bin kein einfacher Charakter, weil ich schnell unfreundlich und ungeduldig werden kann, wenn ­etwas nicht sofort klappt.» Sein Vater sagt: «Steve hat nicht viele Freunde, aber für die geht er durch dick und dünn.» Steve Guerdat blickt auf wechsel­ volle Jahre zurück. Die Schule schmiss er fünf Semester vor der Matura – und setzte voll auf den Reitsport. ­Zunächst von seinem Vater und dessen Reiter­

kollegen Beat Mändli gefördert, wech­ selte er 2003 als Bereiter in den Stall des Holländers Jan Tops. Nach ­dreieinhalb Jahren nahm er ein Angebot des ukrai­ nischen Oligarchen Oleksandr Onisch­ tschenko an. Vater Philippe ar­bei­tete damals als ukrainischer Nationaltrainer. Doch der Ölmilliardär machte ein wei­ teres Engagement davon abhängig, dass Steve die ukrainische Staatsbürger­ schaft annehmen würde – für eine sieben­ stellige Dollarsumme. Guerdat lehnte


olympia 2012

Relaxt Goldmedaillen­ gewinner Steve Guerdat in seiner Wohnung in Herrliberg ZH. Hier lebt der attraktive Single allein.

ab – und kehrte in die Schweiz zurück. «Das war eigentlich ein bedeutungs­loses Intermezzo in meiner Kar­riere, aber jetzt werde ich dauernd auf das ­angesprochen», sagt er leicht irritiert. Zu Hause kam seine Karriere wieder in Schwung – dank dem hervor­ragenden Beziehungsnetz seines Vaters und der (in diesem Sport unerläss­lichen) Unterstützung grosszügiger Sponsoren – zuerst durch den Uhren-Unternehmer Yves G. Piaget und seit 2007 durch den Finan-

cier und Polo-Spieler Urs E. Schwarzenbach, den ­Besitzer des Hotels The Dolder Grand in Zürich. Seit fünf Jahren lebt Guerdat auf dessen Gut, dem Rütihof bei Herr­liberg ZH, und ­profitiert von der ein­maligen Infra­struktur, den Fähig­ keiten seines persönlichen Trainers Thomas Fuchs und von einem beinahe uner­schöpflichen Reservoir an talentierten Pferden – momentan deren 14. In seinem Alltag arbeitet er auch selber als Trainer für andere Reiter – unter

anderem für die Finnin Jenni Dahlman, die Ehefrau des ehemaligen Formel-1Weltmeisters Kimi Räikkönen. Auch zu Martina Hingis unterhält er freundschaftliche Bande: «Wir kennen uns von den Reitplätzen.» Eine Freundin hat der charmante Romand nicht: «Ich bin Single», sagt er – und bringt die Barmädchen im Pub St Stephen’s Tavern bei der Londoner Westminster Bridge mit seiner blossen Anwesenheit in Verlegenheit. Wo man ihn in Zürich trifft, will er dann u schweizer illustrierte

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olympia 2012

Fotos Darrin Vanselow / L’illustré, Keystone, Privat / HO

Besuch bei Grand-Maman Den Teamwettbewerb der Springreiter am Montag vergangener Woche schaut Steves 90-jährige Grossmutter Cécile am Fernsehen. Vor Aufregung wird es ihr zu viel, sie muss ins Kantonsspital in Delsberg eingeliefert werden. Guerdat besucht sie dort am vergangenen Sonntag und zeigt ihr seine Goldmedaille.

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aber nicht so genau verraten: «Ich stehe nicht auf laute Klubs. Lieber gehe ich mit Kollegen in ein Pub.» Sein grösstes Hobby neben dem Reiten ist Tennisspielen. «Wirklich gut bin ich nicht. Aber meinen Kollegen ­liefere ich epische Duelle», sagt er ­lachend. Bald schon hat er den best­ möglichen Lehrer gleich um die Ecke. Roger Federer zieht in den nächsten ­Monaten auch nach Herrliberg. Fast noch lieber ist Steve Guerdat aber mit seinen vierbeinigen Gefährten unter­ wegs: «Auf dem Pferd, da fühle ich mich am lebendigsten. Ich liebe Pferde – sie bedeuten alles für mich, sie sind meine schweizer illustrierte

besten Freunde.» Das gilt natürlich besonders für Nino des Buissonnets, das Gold-Pferd von London. Als er an der Siegerehrung zum Podest tritt und sich Dutzenden von Kameras ausgesetzt sieht, macht Guerdat eine Geste, die mehr sagt als tausend Worte – er zeigte mit dem Finger auf den Kopf seines Pferdes, als wolle er sagen: Nino hat die Hauptarbeit gemacht, ihm gehört dieser Titel. Erklärt Guerdat die Rollenver­ teilung zwischen Pferd und Reiter, tönt es differenzierter: «Es ist immer Team­ work. Das Pferd spürt den Reiter. Der Reiter spürt das Pferd. An schwächeren Tagen können beide einander helfen.

Aber nur wenn beide in Topform sind, ist eine Leistung wie in London möglich.» Den elfjährigen Wallach wählte Guerdat entgegen den Ratschlägen von aussen schon langfristig für den olym­ pischen Wettkampf aus – und baute ihn behutsam auf. Es spricht für Guerdats hervorragendes Gespür, dass er dabei auch bereit war, die Strategie zu ändern. «An einem Punkt merkten wir, dass wir Nino überfordern. Dann mussten wir uns seinem Rhythmus anpassen – und nicht umgekehrt.» Steve Guerdat ist eine der überra­ schendsten und vielseitigsten Persön­ lich­keiten, die der Schweizer Sport in den letzten Jahren hervorgebracht hat. Ein Mann, der sich in keine Schablone pressen lässt: ein Jurassier, der an die Zürcher Goldküste zog, ein Romand, der per­fekt Schweizerdeutsch spricht, ein gut aussehender Weltbürger, der Single ist – ein Star, der lieber seine Ruhe hat, als auf der grossen Bühne zu stehen. Doch damit dürfte es vorderhand vorbei sein. Denn als Olympiasieger hat man das Scheinwerferlicht ständig im Gesicht. Mitarbeit: Silvan Grütter Die Welt von Wallach Nino: nächste Doppelseite u


nachgefragt bei

Urs E. Schwarzenbach

Stolz Urs E. Schwarzenbach: Milli­ar­där, Besitzer von «The Dolder Grand» und von Goldpferd Nino des Buissonnets.

Der Guerdat-Clan Steves Bruder ­Yannick, Mutter Christiane, Vater Philippe, früher selber Springreiter und aktuell Equipe-Chef der belgischen Springreiter, Gross­vater Serge, Onkel Michel, Tante Maryse sowie Roger Bourquard, Besitzer dieses Gestüts in Glovelier JU und Steves erster Trainer (v. l.).

Früh ein Pferdeflüsterer Steve Guerdat als Siebenjähriger mit Pony Olympe.

Herr Schwarzenbach, Sie waren in London dabei, als Steve Guerdat Gold holte. Was ging Ihnen durch den Kopf? Es war fantastisch, live beim OlympiaFinal der Springreiter im Greenwich Park dabei zu sein. Natürlich war ich überglücklich, dass wir unser Ziel, eine Goldmedaille zu gewinnen, erreicht haben; noch dazu mit zwei grossartigen Nullfehlerritten und ohne Stechen. Wie sind Sie auf das Goldpferd aufmerksam geworden? Steve Guerdat hat Nino gefunden, da vertraue ich ihm und unterstütze ihn voll und ganz. Wie teuer war Nino: zwei Millionen, wie kolportiert wird? Die Zahl stimmt nicht. Aber wie schon ein altes Sprichwort besagt: Über Geld spricht man nicht. Jetzt ist er sicher mehr wert? Wird er verkauft? Bestimmt ist der Wert des Pferdes durch die Goldmedaille gestiegen, aber es steht nicht zum Verkauf. Somit ist die Wertsteigerung irrelevant. Reiten Sie auch auf Nino? Bestimmt nicht! Auf Spitzenpferden sollten Profis reiten. Steve Guerdat ist ein vergleichsweise noch sehr junger Reiter. Sie unterstützen ihn bereits seit fünf Jahren. Wie kamen Sie auf Guerdat? Steve war auf der Suche nach einem Stall, er hat mich gefunden, nicht ich ihn. Auf dem Rütihof kann ich ihm und seinen Pferden gute Trainings­bedingungen bieten. Pferde und das Hotel The Dolder Grand sind Ihre Leidenschaft, sagt man. Wovon würden Sie sich eher trennen, wenn Sie müssten? Zum Glück müssen wir nur sterben! Aber man sagt, dass alles verkäuflich ist, wenn der Preis stimmt. Interview ueli WALTHER


die freunde

nino des buissonnets

u ferrari Nino des Buissonnets mag BoxenNachbar Ferrari (r.) ganz besonders. Mit ihm tauscht er auch gern Zärtlichkeiten aus. Nach seiner Rückkehr aus London hat sich Nino als Erstes ausgiebig in der Box gewälzt – vor Freude.

u rasse Selle Français u Geschlecht Wallach u geboren 2001 u Stockmass 166 cm u gewicht 556 kg u Leben Nino des Buissonnets

gehört seit 2010 Urs E. Schwar­ zen­bach. Seither wird er von Steve Guerdat geritten. In seinen Jugendjahren wurde Nino in Frankreich als Speedpferd eingesetzt. Erste Erfahrungen im Springen sammelte er bei seinem Vorbesitzer Manfred ­Marschall in Deutschland. u erfolge 2012: Olympische Spiele 1. Platz im Einzel und 4. Platz mit der Mannschaft. 2011: 2. Platz im Grossen Preis von Pioltello, Italien. 2010: 1. Platz im Grossen Preis von BietigheimBissingen, Deutschland.

«Spitzenpferde sind wie Formel-1-Rennwagen» urs E. schwarzenbach

der stall

u rütihof In dieser feudalen Stallung in

Herrliberg ZH hoch über dem Zürichsee lebt Nino. Die Anlage gehört Financier Urs E. Schwarzenbach.

der besitzer

Fotos Nicole Bökhaus (8), HO, AFP

u urs e. schwarzenbach Der Milliardär

die pflegerinnen

u Mari Kankkunen (l.) und heidi

mulari Die beiden Pferdepflegerinnen stammen aus Finnland. Sie kennen jede Macke ihres Schützlings.

kaufte Nino 2010 für einen siebenstelligen Betrag in Deutschland. Er besitzt mehrere hundert Pferde auf der ganzen Welt und war selber passionierter Polo-Spieler.


Ninos Welt

So lebt das Pferd, von dem die Schweiz spricht: Wallach Nino des Buissonnets holt mit Reiter Steve Guerdat Olympia-Gold. Text Silvan grütter

u coco Die Jack-

Russell-Dame darf sich im Stall frei bewegen.

der Vater

u von edlem blut Schon Ninos Vater Kannan (Bild) war ein erfolgreiches Springpferd. Seine Mutter ist Hermine du Prelet. Nino stammt aus der bekannten Narcos-Linie.

das Futter

u speis und trank Der

Speiseplan von Nino des Buissonnets ist genau geregelt. Neben Pellets und Kraftfutter bekommt er auch frisches Gemüse und Obst.

der reiter

u Steve Guerdat Der

gebürtige Jurassier reitet Nino des Buissonnets seit 2010. Reiter und Pferd mussten sich erst aneinander gewöhnen. Jetzt harmonieren sie perfekt. Krönung der Zusammenarbeit ist der Sieg an den Olympischen Spielen. Für Steve gab es die Medaille, für Nino diese Rosette (oben).

das fahrzeug

u Luxus In diesem edlen Scania-Transporter reist Nino des Buissonnets bequem zu Turnieren in Europa. An die Olympischen Spiele in London reiste er allerdings mit einer auf Pferdetransporte spezialisierten Spedition.


Au fm un te ru ng Nach der Siegerehrung trifft Schurter mit Freundin Nina . nd Ca rian zusammenr de ist ch na Da Frust gemildert.

Text thomas renggli Fotos hervé le cunff

G

rimmig blickt Nino Schurter in die Kameras, als er im Ziel­ gelände des olympischen Moun­ tainbike-Parcours in Hadleigh Farm zur ­Siegerehrung schreitet. Während der Italiener Marco Aurelio Fontana seinen dritten Platz mit geballter Faust feiert, nimmt der Schweizer die Silbermedaille fast widerwillig entgegen. Als er das Edelmetall für die Fotografen küsst, ist dies eher eine Trotzreaktion als eine ­Liebesbeteuerung. Denn das, was der 26-jährige Bündner wollte, trägt der Tscheche Jaroslav Kulhavy um den Hals – wie schon an den Weltmeisterschaften vor Jahresfrist. Auf dem Weg in die InterviewZone kann Schurter die Emotionen nicht mehr zurückhalten – und weint die ­Tränen des Geschlagenen. Trost erhält er von Thomas Frischknecht, dem ­Manager ­seines Teams. Entsprechend zur Gefühlslage fällt Schurters Ein­ schätzung des Resultats aus: «Es ist schon brutal, wenn man so nahe dran ist. 200 Meter vor dem Ziel war ich ­überzeugt, dass es nun reicht. Doch dann hat mich Jaroslav erwischt.» Auf der Grossleinwand beobachten seine grössten Fans das Schauspiel – Freundin Nina Candrian und die Eltern Ernst und Franzisca Schurter. Sie sind zu Recht stolz auf die Leistung von Nino. Trotzdem wirkt die Umarmung Ninas im Zielraum mehr wie eine Aufmunterung als eine Gratulation. Denn das, was für die meisten Schweizer in London die ­Erfüllung aller Träume gewesen wäre, ist für Schurter nur ein Trostpreis. Er war nach England gekommen, um Gold zu gewinnen. Und Silber strahlt in diesem Moment so matt wie Altmetall. Um seine Enttäuschung zu ver­ stehen, muss man die Uhr zurückdrehen – um vier Jahre. Im Cross-Country-­

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Gefühlte Niederlage Mountainbiker nino schurter greift nach Gold – und kippt kurz vor dem Ziel aus der Spur. Die erste «Enttäuschung über Silber» weicht schnell dem Stolz. Auch dank Freundin Nina.

Jetzt fehlt Resigniert Nino Schurter erkennt, dass er den Endspurt gegen Jaroslav Kulhavy verloren hat. Auch der Tscheche ist erschöpft.


olympia 2012

Heimatgefühle In der Athletenunterkunft der Schweizer Mountainbiker freut sich Nino vor dem Rennen über den Besuch seiner Freundin Nina. Die zwei sind seit acht Jahren ein Paar.

Fotos Keystone, AFP

nur noch Gold Rennen an den Sommerspielen von ­Peking fährt Schurter auf den dritten Platz. Faktisch beginnt sein Anlauf in Richtung London, als er damals mit der Bronze­medaille vom Podest steigt: «Das nächste Mal stehe ich ganz zuoberst.» Seither ordnet er alles diesem Ziel unter, plant minutiös jeden Schritt – auch medizinisch. Durch die Entfernung der Mandeln und die Erweiterung der Atemwege reduziert er das Risiko von Erkältungen und optimiert die Sauer­ stoffaufnahme. Dazu kommt ein material­ technisches Novum: Als einzige Fahrer gehen die Schweizer in London mit einer neuen Radgrösse (27,5 Zoll) – zwischen den bisher üblichen Normen – an den Start. Trotzdem kommt ihre mannschaft­ liche Geschlossenheit im entscheiden­ den Moment nie zum Tragen. Florian

­ ogel und Ralph Näf fallen früh ausser V Rang und Traktanden. So gross seine Enttäuschung im Ziel ist, so sicher ist es, dass sich Schurter durch diesen Dämpfer nicht nachhaltig aus dem Gleichgewicht wer­ fen lässt. Die nächste Chance kommt in Rio 2016. Der gelernte Mediamatiker aus Tersnaus GR ist ein kompletter Sportler – mit eisernem Willen und ausgeprägter Siegermentalität. Als Lang­läufer besitzt er ebenso Talent wie im alpinen Bereich. Im Alter von sieben Jahren erhält er von seinem Vater das erste Velo geschenkt. Doch zuerst ist sein Interesse für den Skisport grösser. Als er allerdings bei einem Rennen Carlo Janka begegnet, ­erkennt er seine Grenzen. «Ich merkte: So gut wirst du nie – also konzentrierte ich mich aufs Biken.»

Wie Janka vor zwei Jahren in Van­ couver ist auch Schurter bereit für den grossen olympischen Coup. Sein Umfeld glaubt an ihn. «Nino hat alles für diesen Tag gemacht, ich bin überzeugt, dass er es packt», sagt sein Vater, der frühere Trainer der Schweizer Downhill-Fahrer. Und bis fast zuletzt läuft alles für seinen Sohn. Auf dem künstlich angelegten, technisch schwierigen Parcours hat er Rennen und Gegner im Griff – bis er in der drittletzten Kurve einen Moment die Aufmerksamkeit verliert. Beat Stirnimann, der Coach der Schweizer Biker, sagt später: «Mit ein bisschen Abstand wird sich Nino auch über diese Medaille freuen. In Peking holte er Bronze, jetzt Silber – 2016 ist er dreissig Jahre alt.» Dann kann er seinen Medaillensatz komplett machen.  schweizer illustrierte

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Gold für den br

Rengglis Top Ten

Die Spiele sind vorbei, das olympische Feuer gelöscht. Abschliessend die ultimativen Olympia-Top-Ten aus London – durch die Schweizer Brille betrachtet.

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Queen. Im Dienste Ihrer Majestät war James Bond schon immer unter­ wegs. So nahe wie an der Eröffnungs­ feier kam der Doppelnull-Agent seiner Chefin aber noch nie. Bond-Darsteller Daniel Craig holte in einer Film­insze­ nierung Queen Elizabeth im Bucking­ ham-Palast persönlich ab. Nach einem spektakulären Flug durch London stürz­ te sich das ungleiche Paar ins Leere, um mit dem Fallschirm sicher zu Boden zu schweben. Sekunden später trat die Queen in die Arena und eröffnete die Spiele offiziell. Den Film hatte sie hinter den Kulissen an der Seite von IOCPräsident Jacques Rogge verfolgt. Sie habe gelächelt und sei sehr amüsiert ­gewesen, erzählte Rogge später. Dass die 86-jäh­rige Monarchin bei diesem Spass mitmachte und die Rolle als oberstes Bond-Girl spielte, verzückte ganz Gross­britannien. Die königliche Einlage als per­fekter Startschuss für ein olympi­ sches Fest, das etwas bot, das nirgends so zur Volkskultur gehört wie in Gross­ britannien: Humor und Selbstironie.

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Nicola Spirig. Als Favoritin ge­ startet, als Erste im Ziel. Die ­Zürcher Triathletin setzte das um, was viele Schweizer nicht schafften. Und die Art und Weise, wie sie in einem dramatischen Fotofinish ihre schwedi­ sche Konkurrentin niederrang, hätte eigentlich zwei Goldmedaillen verdient. Am Tag danach brachte Spirig mit ihrer schieren Präsenz den Verkehr auf der Tower Bridge fast zum Erliegen. Besässe sie den britischen Pass, würde sie im Schnellverfahren in den Adels­ stand gehoben.

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Lord Sebastian Coe. Der Chef der Spiele setzte Massstäbe. Her­ vorragende Organisation, gross­ artiges Publikum, wunderbare Wett­ kampfarenen – mit dem Einbezug von historischen Kulissen. Von der Beach­ volleyball-Arena bei der Horse Guards ­Parade konnte man Premierminister ­David Cameron an der Downing Street 10 fast durchs Fenster schauen, auf dem Weg zum Ziel des Triathlons im Hyde Park mit der Queen noch ein Schwätz­ chen halten und aus dem Greenwich Park der Reiter die ganze Stadt über­ schauen. London 2012 transportierte die Olympischen Spiele aus einer Parallel­ welt (Peking) zurück in die Realität. Die grösste Goldmedaille verdient die briti­ sche Öffentlichkeit. Sie hiess die Welt mit Sportbegeisterung, Freundlichkeit und Humor bei sich willkommen.

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Usain Bolt. 80 000 Zuschauer sassen am vergangenen Freitag starr vor Spannung im OlympiaStadion. Sie wollten «History» erleben – im zweiten grossen Auftritt eines Man­ nes, der Faxen macht wie ein Gaukler, aber schneller rennen kann als jeder an­ dere. Usain Bolt. Als der Startschuss die Stille durchbrach, war der Jamaikaner der Konkurrenz schon in eine neue Di­ men­sion enteilt. Als erster Athlet, der an zwei aufeinanderfolgenden Spielen bei­ de Sprinttitel holt. «Halb Mensch – halb Superheld», schrieb der «Daily Tele­ graph». Hoffentlich ein sauberer Held.

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Michael Phelps. Der amerikani­ sche Über-Schwimmer musste in London die Ewigkeit von vier Tagen auf die erste Goldmedaille warten. Trotzdem ergänzte er seine phänome­


itischen Humor

Heimstärke. 207 Jahre nach Trafalgar war Grossbritannien wieder eine Grossmacht – zumindest für 16 Tage.

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1 Very funny! Queen Elizabeth mit 5 Rekord im Auge Michael Phelps,

Fotos Hervé Le Cunff, Keystone (3), Newspix International, AFP, Rex / Dukas, Corbis, Reuters

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ihrem 007-Agenten Daniel Craig – die Stars der Eröffnungsfeier. 2 Millimeter-Glück Nicola Spirig nach ihrem Sieg im Fotofinish. 3 Nach ihnen tanzt die Insel Sebastian Coe (r.) und Mick Jagger. 4 Abmeldung vom Durchschnitt Usain Bolt nach seinem 200-MeterSiegeslauf in neue Sport-Sphären.

nale Trophäensammlung um vier Goldund zwei Silbermedaillen. Damit besitzt er zum Abschluss seiner Karriere olympisches Edelmetall in 22-facher Aus­ führung – 18-mal in Gold. Mehr als jeder andere Sportler. Am Bassinrand sprach er über seine Zukunftspläne. Und sagte, er würde «alles darauf wetten», dass er kein Comeback gebe. Ausserdem würde er gern eine Familie gründen. Aber «erst mal muss ich eine Freundin finden». Das Problem scheint sich schon gelöst zu haben. An einem Sponsoren­ event in London tauchte Phelps mit dem 27-jährigen Model Megan Rosse auf.

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Zara Phillips. Die Queen-Enkelin führt die Olympischen Spiele sportlich in royale Sphären. Mit der englischen Military-Equipe ritt sie auf den zweiten Platz und durfte

bereit, sein 18. Gold zu holen.

6 Family-Affair Prinzessin Anne

gratuliert ihrer Tochter Zara Phillips zu Dressur-Silber im Team. 7 Brit Awards Bahnfahrer Chris Hoy jubelt über Gold. Grossbritannien auch dank ihm stark wie nie. 8 Nur gute Gene? Ye Shiwen, 16, crawlt selbst schneller als Phelps.

sich die Medaille anschliessend von ihrer Mutter, Prinzessin Anne, umhängen ­lassen. Überhaupt waren die Windsors in den vergangenen zwei Wochen in London allgegenwärtig. Die Nachkommen der Queen sorgten auf der Tribüne für royale Ausgelassenheit. Vorwiegend bei Pferdesportanlässen – Partyprinz Harry eher beim Beachvolleyball der Frauen. Das Silber von Zara Phillips festigt die Monarchie auch sportlich. Wäre der ­Buckingham Palace ein Land – er stünde im Medaillenspiegel vor Österreich.

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Sir Chris Hoy. Der englische Bahnrad-Superstar verzückte das Heimpublikum im Velodrom praktisch im Tagesrhythmus. Mit sechs Goldmedaillen ist er der erfolgreichste britische Olympionike aller Zeiten. Hoy steht für die schon fast unheimliche britische

Ye Shiwen. Wunder der Natur? Oder Siegerin aus dem Reagenzglas? Die 16-jährige Chinesin sorgte im Olympia-Pool für sagenhafte Leistungen – und im Publikum für mulmige Gefühle. Wenn ein pubertierendes Mädchen aus dem Nichts auftaucht, über 400 Meter überlegen Gold gewinnt und die letzte Bahnlänge schneller schwimmt als Michael Phelps, werden Zweifel angespült. Wir gehen selbstverständlich von der Unschuldsvermutung aus und führen den chinesischen Leistungsschub auf die gesunde Ernährung und die frische Luft in Peking zurück.

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Daniel Sturridge. «Fussball ist, wenn zwei Mannschaften gegeneinander spielen und am Schluss Deutschland gewinnt», sagte der englische Topscorer Garry Lineker einst. ­Seine Worte sind überholt: Fussball ist nämlich, wenn zwei Elfer-Teams gegeneinander spielen und am Schluss England (oder Grossbritannien) im Penaltyschiessen verliert. Nach dem englischen EM-Out im Viertelfinal gegen Italien führte das britische Olympia-Team die schlechte Tradition fort – und tappte gegen Südkorea in die Penaltyfalle. Tragi­ scher Held diesmal: Daniel Sturridge von Chelsea. Kommentar des BBC-­Reporters: «Some things just never change» – «Einige Dinge ändern sich nie.»

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Hiroshi Hoketsu. An den «Spielen der Jugend» bricht der Japaner eine Lanze für alle rüstigen Senioren. Mit 71 Jahren ist der Dressurreiter der Doyen unter den Teilnehmern. Er mache täglich eine Stunde Gymnastik, dehne den Rücken und stärke die Muskeln, nennt er das Geheimnis ewiger Jugend. Hiroshi ritt 1964 in Tokio im Springen erstmals um Olympia-Meriten. Weil seine Sehkraft nachliess, sattelte er später auf Dressur um. Genug hat er noch lange nicht: «Ich bin bereit für Rio 2016 – aber möglicherweise ist mein Pferd dann zu alt.» 

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film

Lara spielt ihren Fall

Von Zermatt per Heli zum Filmfestival Locarno: Eine spezielle Trainingspause für Lara Gut. Die Skirennfahrerin ist als Schauspielerin zur Premiere geladen. Im Drama «Tutti giù» zeigt sie, wie hart der Fall vom Podest ist. 28

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Filmstar für einen Tag Lara Gut zu Gast beim Filmfestival Locarno. Im Drama «Tutti giù» spielt sie eine Hauptrolle.


Sie l채sst sich nicht unterkriegen Lara Gut muss auf dem harten Weg zur체ck an die Weltcupspitze einiges einstecken.


FILM

E

in Bauchtäschliträger in Gesundheitssandalen bleibt stehen. Zeigt mit dem Finger auf Lara Gut, 21, und erklärt seiner Begleiterin: «Das ist eine Skirennfahrerin aus der Region. Aber sie ist nicht mehr so gut.» In grauen Skinny Jeans und einem weissen Tanktop posiert Lara für die Schweizer ­Illustrierte auf der Piazza von Locarno. Es bleiben noch andere stehen. Ist das nicht? Doch, das ist doch! Lara lächelt geduldig in all die iPhones. «Was ist mit Lara Gut los?», «Lara ratlos!» Das sind Schlagzeilen vom vergangenen Winter. Die zweifache VizeWeltmeisterin von 2009 muss sich nach jedem Resultat rechtfertigen. Weshalb sie noch immer ihr eigenes Ding durchzieht und nicht längst mit den Schweizerinnen im Team trainiert. Weshalb sie oft den eigenen Kleidersponsor dem des Verbands vorzieht. Und plötzlich hat ­jeder im Land zum Schweizer Damen­ skirennsport wieder eine Meinung. Also eine über Lara Gut. Und die ist nicht zwingend positiv. «Viele denken, ich sei arrogant, weil ich sage, was ich denke. Oder zickig, weil ich meinen eigenen Weg gehe», sagt Lara Gut. Zur Teamund Kleiderfrage mag sie längst nicht mehr Stellung nehmen. Auf die Frage, weshalb sie nicht ganz auf Touren kommt, hätte sie selbst gern eine Antwort. «Ich habe keine Erklärung dafür.» Man sei auf der Suche nach Antworten, versuche, alles anders zu machen. «Gleichzeitig weiss ich auch, dass das ­genau das Falsche sein kann.»

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Team Gut Lara mit ihrer Mutter Gabriella in Locarno. Vater Pauli und Bruder Jan blieben in Zermatt. «Wir zoffen uns nie so fest wie im Film.» «Was für ein Comeback!», «Gut endlich wieder gut!» – Vielleicht sind das die Schlagzeilen, für die Lara Gut als Nächstes sorgt. Hoffentlich. In zwei ­Monaten beginnt die neue SkiweltcupSaison. Der dritte Winter, seitdem sie sich beim Training die Hüfte ausgekugelt hat. Die letzten zwei Wochen trainierte Lara Gut in Zermatt. Nicht ein Mal am Tag, sondern zwei Mal. Morgens und abends. Und sie übernachtete auf dem Klein Matterhorn, um sich die Auf- und Abreise zu ersparen. «Wir probieren einfach etwas Neues», ist ihre knappe Antwort darauf, ob sie denn diesen Sommer so hart trainiere wie noch nie. Um 10 Uhr, nach der ersten Trainingseinheit an diesem Tag, ist sie in den Helikopter gestiegen, um nach Locarno zu fliegen. Der Tessiner Film «Tutti giù» wird am Filmfestival ­gezeigt. Sie spielt eine Hauptrolle.

«Lara ist jetzt Filmstar!» – hätte es heissen können. Ihr Auftritt an der Premiere liesse sich noch viel grösser inszenieren. Aber Lara ist es gerade recht, dass keine Interview-Lawine über sie ­hereinbricht. «Tutti giù» heisst übersetzt «Alle unten». Lara spielt die junge Skirennfahrerin Chiara. Chiara schlägt mit 17 Jahren erstmals zu. Charmant. Souverän. Ist bei den Zuschauern und bei den Sponsoren sogleich das Skischätz­ chen. Der Rummel ist riesig. Chiara wird es zu viel. Der Erfolg bleibt plötzlich aus. Die Schlagzeilen bleiben – und werden immer böser. Nach dem Höhenflug gehts unten durch. «Ich spiele im Film mit, weil ich zeigen wollte, wie es mir und vielen anderen jungen Athleten geht. Wie hart das ist. Und ich wollte diese einmalige Gelegenheit nutzen, einmal bei einem Filmdreh dabei zu sein», sagt Lara. Sie

Foto HO

Text yvonne zurbrügg Fotos kurt reichenbach

Schnell in eine andere Welt Lara Gut vor ihrem Abflug ans Filmfestival Locarno. «Für einmal ist das eine schöne Abwechslung. Aber ich gehöre auf die Ski, nicht ins Kino.»


«Vor einem Jahr noch hätte ich es nicht zugegeben. Aber der frühe Erfolg hat mir einiges genommen»

Aus dem Film Lara Gut spielt in «Tutti giù» die junge Skifahrerin Chiara – zu vielen Teilen sich selbst.

strahlt, als sie nach der ­Pre­miere mit der Crew auf die Bühne ge­rufen wird. Sie ist die Kleinste und die einzige nicht professionelle Schauspielerin. Und obwohl sie das Filmplakat zieren wird, versucht sie hier nicht herauszustrahlen. Lara Gut muss nicht immer eine OneWoman-Show sein. In «Tutti giù» spielt sie auch nicht zu hundert Prozent sich selbst. «Chiara verletzt sich nicht. Zofft sich aber dafür viel mehr mit ihrer Mutter, als ich das tue.» Aber unten durch – diesen Weg kennt Lara Gut in ­allen Schattierungen.

«Macht mich jetzt nicht fertig!», bat Lara Gut in der vergangenen Saison. «Ich hatte das Gefühl, ich sei ein ­Objekt», sagt sie, «man hat mich verurteilt. Das verletzt.» Vor wenigen Wochen hat sie erstmals öffentlich ihre Fans um Unterstützung gebeten. Nach ihren Ferien in Sizilien wurde gewerweisst, ob sie denn einfach so während des Trainings Pause machen dürfe. Und ob sie vielleicht ein paar Kilos zu viel auf den ­Hüften habe. «Für mich war klar: Jetzt gehts aber zu weit!» Sie hat sich via Facebook an Freunde und Fans gewendet: «Wieso müssen die Leute immer so fiese Kommentare schreiben? Ich trainiere seit Ende April wieder für die neue Saison, nach meinem KonditrainingBlock war ich eine Woche in den Ferien; es wird gleich über fett, faul … geschrieben. Verletzend halt.» «Das ist nicht fair!» Lara beginnt sich zu wehren. Zu schützen. Sie unternimmt häufiger etwas mit Freunden. Lässt es zu, ausgelassen zu sein. «Ich darf das.» Es spricht da eine erwach­sene Frau: «Vor einem Jahr noch hätte ich es nicht zugegeben. Aber der frühe Erfolg hat mir einiges genommen. ­Plötzlich ging alles so schnell, ich wurde regelrecht überschwemmt, verlor die Kon­trolle.» Etwas, das damals unter­ gegangen ist, versucht sie gerade wieder zu gewinnen: ihre liebste Freundin aus der Primarschulzeit. Wenn Lara beim Zmittag auf der Piazza von ihr spricht, klingt sie reuig. Aufzubauen, was damals war, als sie noch Zeit hatte, ist schwierig. Apropos Zeit: Der Heli zum nächsten Training wartet. Lara steht auf: «Wer will Espresso oder Kaffee? Ich muss aufs WC. Auf dem Weg dahin kann ich gleich bestellen.» «Tutti giù» zeigt, wie Chiara sich mit sich selbst versöhnt. Und von ihren Freunden und ihrer Familie getragen wird. Aber der Film lässt offen, wann sie wieder oben ankommt. Lara Gut auch. Auf dem Weg dahin möchte sie einfach richtig verstanden werden. Was vielleicht trotzig klinge, sei ihre direkte Art, sich auf Schweizerdeutsch aus­zudrücken. «Für mich ist und bleibt es eine Fremdsprache, die ich beim Ski­fahren so nebenbei gelernt habe», sagt die Tessinerin. Wie sieht sie sich denn selbst? Im Helikopter von Locarno zurück aufs Klein Matterhorn kritzelt Lara Gut auf den Block: «Zufrieden und gesund! Motiviert beim Skifahren und künftig (hoffentlich!) mit mehr ­Medaillen als heute.» Dafür schnallt sie gleich wieder die Ski an.  schweizer illustrierte

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75 000 Kinder erleben jetzt in der Schweiz ihren ersten Schultag. Ein grosser Schritt in eine unbekannte Welt. Prominente wie Bundesrat Alain Berset erinnern sich: «Die Primarschule, das war eine richtig schöne Zeit.» Texte Aurelia Forrer, Silvan Grütter, Sylvie Kempa, Iso Niedermann, Alejandro velert Fotos Thomas Buchwalder, Remo Nägeli, Marcel Nöcker, Kurt Reichenbach

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Znüni als H schweizer illustrierte


We itb lic k Der kleine Alain (noch mit vielen Haaren) ging in Belfaux FR in die erste Klasse. Im gleichen Schulhaus sind jetzt seine drei Kinder eifrig am Lernen. Ob Alain Berset damals schon wusste, dass er Bildungsminister der Schweiz wird?

รถhepunkt

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Denkmal Diesen Dinosaurier baute der kleine Alain mit Freunden auf dem Pausenplatz. u Der Geruch habe sich verändert, sagt Bundesrat Alain Berset, als er sein altes Schulhaus in Belfaux FR betritt. «Früher roch es hier von den Matrizen meist ein wenig süsslich, alkoholisch.» Es ist das gleiche Schulhaus, welches die drei Kinder des Innenministers besuchen. Alain Berset setzt sich auf einen der kleinen Stühle, blättert in Schulbüchern und schwelgt in Erin­nerungen: «Die Primarschule, das war eine richtig schöne Zeit.» Den Wechsel vom Kindergarten in die erste Klasse habe er damals kaum wahrgenommen. «Unsere erste Lehrerin war eine sehr nette Frau. Sie spielte, malte oder sang viel mit uns.» Doch der Höhe­ punkt des Tages war für den kleinen Alain Berset das Znüni: «Im besten Fall ein Brötchen mit einem Schoggistängeli! Meistens ein Stück Brot.» Zu Fuss oder mit dem Velo kam er vom nahen Elternhaus jeweils in die Schule. Eher brav sei er als Schüler gewesen und in allen Fächern ziemlich gut. Erst später, im Fach Deutsch, lernt auch Alain Berset die unteren Regionen der Notentabelle kennen. «Deutsch riss meinen Gesamtschnitt regelmässig nach unten.» Erstaunlich, denn heute spricht er gut Deutsch. Ein Denkmal für den Schüler, der es aus dem kleinen Belfaux bis in den Bundesrat geschafft hat, braucht es in der «Ecole primaire» nicht. Denn das hat sich Alain Berset schon während seiner Schulzeit selber gesetzt: einen drei Meter grossen Dinosaurier, den er zusammen mit drei Freunden unter Anleitung von Lehrer Pascal Ducry in monatelanger Arbeit anfertigte und der noch heute auf dem Pausenplatz steht. «Den Kindern, die in jeder Pause darauf rumturnen, ist dieses Werk wohl wichtiger als alles, was ich im Bundesrat tue.»

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Nicole berchtold, TV-Moderatorin

Ein eifriger «Rüedu»

u Als

gebürtige Walliserin hat Nicole Berchtold, 34, als Erstklässlerin in Ostermundigen 1985 ein Problem: Die Mitschüler im Schulhaus Mösli verstehen ihren Dialekt nicht. «Ich sprach dann lauter und dachte, das hilft!», erinnert sich die SF-Moderatorin. Im Klassenzimmer wäre sie gern neben einer ihrer Freundinnen gesessen. Doch sie landet wegen ihrer Grösse in der ­hintersten Reihe – prompt neben einem Jungen! Den Umgang mit «Giele» ist sie gewohnt, denn sie verhält sich selbst wie ein «Rüedu»: So besitzt sie einen blauen Thek mit Schlumpf drauf, trägt die Kleider ihres Bruders nach und kickt mit den Buben nach der Schule auf dem Fussballplatz. Dabei ist Klein Nicole mit ihren

Ohrsteckerli und den Spängeli im Haar auch ein typisches Meitschi, das Flöte spielt und von einer Karriere als Coiffeuse träumt. Schliesslich wird aus der Musterschülerin aber eine Kindergärtnerin. Wenig erstaunlich: In den musischen Fächern erreicht sie sogar Note 6. «Frau Möri war sehr streng – eine Lehrerin der alten Schule», sagt sie. «Fast täglich liess sie uns das Einmaleins aufsagen und stoppte dabei die Zeit.» Den Spass an der Schule lässt sie sich nicht verderben, wird Kindergärtnerin, holt das Gymnasium nach, studiert Psychologie. «Die Schulzeit war toll», sagt sie und lacht. «Im Nachhinein war ich aber fast zu brav. Es wäre sicher auch mal spannend ­gewesen, vor die Tür geschickt zu werden.»


Fröhlich Der kleine Peter mit seinem Ledertornister auf dem Weg ins Schulhaus Höhe in Bern Bümpliz.

Zielorientiert «g & g»-Moderatorin Nicole Berchtold wollte einst Coiffeuse werden. Im Schulhaus Mösli in Ostermundigen BE ebnet sie mit guten Noten den Weg zum Traumberuf.

Peter Reber, Musiker

«Viel zu brav für Strafaufgaben»

Lachend Peter Reber hat seine Fröhlichkeit aus Kindertagen behalten. Lokführer ist er aber nicht geworden.

u Er kam in die Schule, um Loko­ motivführer zu werden. Papa war schliesslich Eisenbahner! Dieses Ziel hatte Peter Reber, 63, vor Augen, als er am ersten Schultag seinen Leder­ tornister schulterte, den er vom Götti erhalten hatte, und den fünfminü­ tigen Fussweg zum Schulhaus Höhe in Bern Bümpliz in Angriff nahm. Ob an Mamas Hand oder nicht, daran erinnert sich der Musiker nicht mehr. «Aber ins Schulzimmer durfte sie mich nicht begleiten», weiss er. Es ist der Beginn einer beeindruckenden Schülerkarriere. In der Primar­ schule schreibt der kleine Peter ausschliesslich Sechsen – ausser im Schönschreiben. Dabei hat er durch­ aus Sinn fürs Ästhetische. «Da war

ein Mädchen, Ruthli, das fiel mir auf einer Schulreise auf, weil es so ein hübsches, rot-weiss getupftes Kopf­ tuch trug.» Auf dem Pausenplatz versucht er, die Mädchen mit Kletter­ übungen an der Sprossenwand oder beim Fussballspielen zu beein­ drucken. Ärger gabs für Reber als Schüler nie. «Ich weiss noch nicht mal, wie Strafaufgaben ausgesehen haben, ich war viel zu brav dafür.» Nur im Musikunterricht wurde er laut. Etwa wenn er als junger Bur­ sche die zweite Stimme sang oder die verstimmte Geige der Lehrerin bemängelte. «Ein Glücksfall, denn genau diese Lehrerin ermutigte meine Eltern schliesslich, mich ans Konservatorium zu schicken!»

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Schöne Erinnerungen Dario Cologna mit seiner Kindergärtnerin Sor Domenica beim Kloster St. Johann in Müstair. Er war schon damals ganz oben: der Knirps zuhinterst links (kl. Bild).

dario cologna, langlauf-olympiasieger

«Ich kann bis heute nicht singen» Der schlampige M Stefan Meierhans, Preisüberwacher

u Es war schon damals sein Markenzeichen: das ver­ schmitz­te Lachen des Dario Cologna. Sor Domenica, 68, weiss es noch bestens: «Dario war stets etwas unterfordert. Über gewisse Sachen wie den Laternliumzug hat er sich nur amüsiert. Ich habs ihm genau angesehen.» Die Bene­ diktiner-Schwester war Darios Kindergärtnerin im Kloster St. Johann in Müstair GR. Ein Störenfried war Klein Dario trotz permanenter LangeweileGefahr nie. Auch nicht nach der Einschulung bei Lehrer Conrad 1993, an die er «keine speziellen Erinnerungen» hat. «Deport: Bun», steht im Zeugnis. Trotz dieser «guten Führung» gabs keine vorzei­ tige Schulentlassung. Darios Weg führte bis zur Matura im Lyceum Alpinum Zuoz. «Ich

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ging nicht ungern zur Schule, vor allem ins Rechnen», sagt der heute 26-Jährige. Den Drang, es besser zu machen als die anderen, hatte er damals schon: «Beim Schönschreiben strengte ich mich richtig an. Es sollte perfekt aussehen.» Am anderen Ende der Skala: das Singen. «Ich kann es bis heute nicht.» Man siehts im Primar­schul-Zeugnis: kaum eine Note unter 5,5, ausser bei «Chantar». Mit seinem besten Freund Silvan teilte er die grösste Leidenschaft, das Fussballspiel in den Pausen. Nicht aber den Berufswunsch: «Ich wollte Zahnarzt wer­ den!» Heute versuchen ande­ re, die Löcher zu stopfen – jene zwischen sich und Dario, wenn ihnen der Weltbeste auf der Loipe davonläuft.

Schüler und Lehrer Preisüber­ wacher Stefan Meierhans (r.) mit Lehrer Roland Brändle im Schulhaus Klaus in Altstätten SG. Geblieben sind die Liebe zu karierter Ober­bekleidung und die gewagte Frisur – wie in der ersten Klasse (kl. Bild).


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Chris von rohr, Musiker, produzent und Autor

«Ein Ort des Schreckens» u Er sei grundsätzlich ein Mensch, der das Schöne und Wertvolle in der Welt suche und meist auch finde, sagt Musiker Chris von Rohr, 60. Sein Start dahin war aber holprig und unschön. Das Hermesbühlschulhaus in Solothurn war für ihn 1960 ein Ort des Schreckens und der körperlichen Züchtigungen: «Mein Lehrer schlug täglich blind auf alles ein, was nicht nach seiner Vor­stellung war – egal ob Buben oder Mädchen –, und schoss mit seinem Luft­gewehr auf Spatzen, während wir Aufsätze schrieben.» Heute undenkbar. Es sei seine graue Phase gewesen, eine pure Verschwendung der so kost­ baren Lehr- und Jugendzeit. Von Rohrs erste Schuljahre bestanden aus Straf­ aufgaben, Enttäuschungen, schlechten

Noten und Schlägen. «Zum Glück traten dann die Stones und die Beatles in mein Leben und lernten mich wirklich Wichtiges: meinen eigenen Weg zu gehen und einen Gegenentwurf zur Macht der Lehrer und Eltern zu wagen.» Von Rohr nahm sich das Recht, sein Leben selbst zu gestalten. Er wurde vom Lineal-Crasher zum Blechtrommler. «Meine einzige Chance war, der Ringo Starr der Schweiz zu werden. So würde ich vielleicht auch mal einen Schatz finden.» Einen Plan B habe es nie ­gegeben – zum Glück! Vielleicht ver­ danke er diese Konsequenz und Dringlichkeit einer Schule, die es so heute nicht mehr gibt. Seine Tochter beginne jetzt ihr sechstes Schuljahr – mit Freude. «Das macht mich happy.»

st(fast) makelloses Er Be st no te n Colognasfiel die Schule stets leicht.» Klass-Zeugnis. «Mir

usterschüler

u Ausgerechnet mit dem Rechnen hatte es der heutige Preisüberwacher in der Schule nicht so. Genau wie mit dem Schönschreiben: Da sei er ein richtiger Schmierfink gewesen, sagt Stefan Meierhans, 43. Dafür habe es von Lehrer Roland Brändle, 72, mehrfach das Prädikat «schlampig» gegeben. In allen anderen Fächern hat Meierhans hingegen schon früh brilliert. «Ein ausgezeichneter Schüler», sagt Brändle heute. An seinen ersten Schultag im Schulhaus Klaus in Altstätten SG erinnert sich Meierhans nur noch schemenhaft. Seine Mutter hatte ihn begleitet, der Vater, der im Berufsleben ­keinen einzigen Tag gefehlt hatte, war bei der Arbeit. Dafür erinnert sich Meierhans, heute selber zweifacher Vater, ganz genau an seinen ersten Schulthek: hellbraunes Leder, klassischer braun-weisser Felldeckel und an den Laschen zwei orange Katzenaugen. Unvergessen bleibt Meierhans auch ein Ereignis, von dem so mancher Schüler träumt: 1977 brannte das Schulhaus nieder. Übrigens ohne Einwirken der Schüler. Schuld waren Schweissarbeiten im Dachstock. Die Freude der Schüler währte allerdings nur kurz: Ein Ersatzschulhaus war schnell gefunden, der Unterricht fand bald wieder statt.

Graue Phase Hier im Hermesbühlschulhaus in Solothurn ging der «kleine» Chris (kl. Bild, erste Reihe, 3. v. l.) in die erste Klasse. Er hat keine guten Erinne­ rungen: «Es war meine graue Phase», geprägt von «Straf­ aufgaben, schlechten Noten und Schlägen».

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Melanie Oesch, jodlerin

Heissi Schoggi für alle u Melanie Oesch, 24, erinnert sich noch genau, was sie vor ihrem ersten Schultag in Schwarzenegg BE in ihren Rucksack packen musste: «Ein Etui, ein Bleistift, Farbstifte, einen Radiergummi und eine Schere.» Die Jodlerin von Oesch’s die Dritten, bekannt für ihren schnellen Zungenschlag, legte bereits als kleines Mädchen Wert auf viel Tempo. Die Hausaufgaben erledigte sie jeweils noch während der Stunde. Aber weil sie damit immer noch nicht ausgelastet war, gab ihr Lehrerin Marianne Wyttenbach ein Heft mit Zusatzaufgaben. Klein Melanie – eine Streberin? «Nein, wirklich nicht. Aber eine sehr fleissige Schülerin. Dafür hatte ich gleich nach dem letzten Glocken­läuten richtig frei.» Besonders in Szene setzte sich Melanie Oesch beim Rechnen – und natürlich beim Singen. «Ich traute mich mehr, während manche oft nur rumpiepsten. Aber ich war nicht die Einzige mit einer guten Stimme.» Ein Jahr nach ihrem Schuleintritt sass dann auch ihr Bruder Mike im gleichen Schulzimmer, weil Frau Wyttenbach in

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Schwarzenegg alle Kinder von der ersten bis zur vierten Klasse gleichzeitig unterrichtete. «Eine besonders schöne Erinnerung ist, wie wir im Winter in der grossen Pause alle zusammensassen und heisse Schoggi tranken, die jeden Tag zwei von uns in der ‹Chäsi› nebenan abholen mussten. Irgendwann wurde das dann aber abgeschafft, schade.» 

Mut zur Zahnlücke! Melanie Oesch im ­Sommer 1994 zu Hause in Schwarzenegg BE mit Hund Blacky. Und heute in ihrem ­damaligen Primarschulzimmer (gr. Bild).

Nationale Kampagne zum Schulanfang u 75 000 Kinder gehen in diesen

Wochen laut offiziellen Schätzungen in der Schweiz erstmals in die Schule. Es ist für sie ein grosser Schritt in eine neue, unbekannte Welt. Ein Schritt, der auch die Eltern mit neuen Fragestellungen konfrontiert. Etwa ob das Kind den Schulweg allein meistern kann oder ob man es begleiten soll. Und wenn ja, wie lange. Eine nationale Kampagne des Eltern Club Schweiz

macht jetzt erstmals den Schulanfang zum Thema. Damit soll den Eltern gezeigt werden, dass sie mit ihren Fragen nicht allein dastehen. Unter der Telefonnummer 058 - 261 61 61 und per E-Mail oder per Chat (www.elternclubschweiz.ch) finden Teilnehmer des Eltern Club Schweiz rund um die Uhr eine Ansprechperson zu allen Fragen betreffend Schule, Kindergarten oder Ausbildung.


Swisscom TV Live bewegt am meisten

«Keine Schuhe mehr für mich»

Gut gelaunt Im Wallis feierte Stephan Lehmann, 48, die grössten Erfolge. Jetzt ist er wieder hungrig auf den Titel.

christian stucki Schwinger, 24 Kranzfest-Siege

Stephan lehmann

«Gattuso ist ein Glücksfall für Sion» Rückkehr Seit dieser Saison ist Stephan Lehmann Goalietrainer im Wallis. Er schwärmt vom neuen Star im Team und sagt, wie hoch die Erwartungen in Sion sind.

Fotos Valeriano di Domenico / freshfocus, Kurt Reichenbach

Stephan Lehmann, Sie erlebten in Sion die erfolgreichste Zeit Ihrer Karriere, wurden zweimal Meister und viermal Cupsieger. Wie glücklich sind Sie, zurückzukehren? Der Schritt ist mir anfangs nicht leicht­ gefallen. Denn ich habe mich in Luzern wohlgefühlt. Es war schwierig, als ich erfuhr, dass ich dort gehen muss. Umso mehr freute ich mich über den Anruf meines Vorgängers Marco Pascolo, der mir den Job schmackhaft machte. Ist Sion noch der Klub, den Sie einst kannten und liebten? Ich habe viele Leute von früher wieder­ getroffen. Als ich meinen alten Garde­

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Am Wochenende starten die TopLigen von England und Spanien in die neue Saison. Mit Swisscom TV sind Sie live dabei. www.swisscom.ch/live

robenkasten sah, war das ein rüdiges Erlebnis. Rüdig? Luzern hat auf den Schaffhauser abgefärbt. Ja, da habe ich einiges mitgenommen. Wie wichtig ist der Star Gennaro Gattuso? Er ist eine gigantische Persönlichkeit, ein Glücksfall. Wir hatten mit Néstor Clausen und Gabriel Calderón auch zwei Weltmeister. Das hilft einem Team. Gennaro ist offen und ehrlich. Er lebt alles vor. Constantin ist ein Coup gelungen. Kann Sion Meister werden? Wir müssen den Ball flach halten und Spiel für Spiel nehmen. Wir haben ein gutes Team, ja. Aber Basel hat doch ganz andere Möglichkeiten punkto Budget, Strukturen, Stadion. Natürlich haben wir das ganze Wallis hinter uns. Aber die Erwartungen sind auch im­ mens hoch. Jeder redet von uns. Sind Sie eigentlich der Einzige, der keine Angst vor Präsident Constantin hat? Angst darf man nie haben. Er ist der Chef, ja. Aber ich habe schon früher einige Kämpfe mit ihm ausgetragen. Reibung führt vielfach zum Erfolg. Er ist ambitioniert, das soll er auch sein.

mit stürmerblut Aus mir hätte auch ein Fussballer werden können. Von meinem 7. bis zu meinem 14. Lebensjahr spielte ich bei den Junioren des FC Diess­ bach, meistens im Sturm. Eine Zeit lang war ich sogar im Schwingen und im Fuss­ ball gleichzeitig aktiv. Den Ausschlag fürs Schwingen und fürs Hornussen gaben dann die Kickschuhe; mit 14 waren meine Füsse schon so gross, dass es kaum möglich war, passende Fussballschuhe zu finden. Heute, wo ich Schuhgrösse 51 habe, wäre das nicht mehr so schwierig. Geblieben ist aber mein Interesse am Fussball. Ich sehe zwar wenige Spiele live, weil wir ja oft gleichzeitig im Sägemehl im Einsatz sind. Aber die Zusam­ menfassungen lasse ich mir ungern ent­ gehen. Mein Klub sind natürlich die Young Boys. Sooft es geht, bin ich im Stade de Suisse. Eine Saisonkarte habe ich nicht, aber ich geniesse es, dass ich immer wieder von irgendjemandem mit Tickets für gute Plätze versorgt werde. Speziell wenns gegen Basel geht, fehle ich nur ungern. Ob es für YB endlich wieder mal zum Titel reicht? Ich befürchte, dass es erneut bestenfalls darum geht, Zweite oder Dritte zu werden. Die Spieler kenne ich nicht per­ sönlich. Mein YB-Hoffnungsträger ist aber Raúl Bobadilla. Der hätte das Zeug, den Unterschied auszumachen. Ich habe einfach generell Freude an gutem Fussball. Der beste Match, den ich bis jetzt in einem Sta­dion verfolgt habe, war Basel gegen Bar­celona in der Champions League. Und seit der Euro diesen Sommer würd ich gern Andrea Pirlo mal live im Einsatz sehen.

Alle Tore live! Mit Teleclub auf Swisscom TV 6. Runde FC Thun – FC St. Gallen

SA 19.45

FC Basel – Lausanne

SA 19.45

FC Sion – YB

SO 13.45

Servette – FC Zürich

SO 13.45

FC Luzern – GC

SO 16.00

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cinema

Swiss Made in Hollywood

Jetzt starten die Schweizer in Hollywood durch: melanie winiger, max loong und carlos leal spielen die Hauptrollen in «Who Killed Johnny?». Hinter der Kamera steht Schauspiel-Kollegin yangzom brauen, die ihr Regiedebüt gibt. Sehr angenehm. Sie sind immer bereit, arbeiten professionell, haben Vertrauen in mich – und hören mir zu (lacht). rau Brauen, anfangs hiess es in der Schweiz, der Film­titel Woher stammt die finanzielle laute «Who Killed Johnny Unterstützung? Depp?». Was haben Sie denn gegen Von privaten Investoren. Johnny Depp, dass Sie ihn sterben Was sagen Sie zum Vorwurf, jetzt lassen? meint Yangzom Brauen, sie könne als Schauspielerin auch noch (Lacht.) Gar nichts! Der Film Regie führen? heisst korrekterweise «Who Die beiden Berufe haben viel Killed Johnny?». Aber Johnny gemein. Immerhin habe ich Depp spielt auch mit – zumindest innert acht Tagen einen neunzig­ jemand, der so aussieht. minütigen Film mit professionelDann ist der Tote doch Johnny len Schauspielern und professioDepp? neller Crew abgedreht. Das weiss man noch nicht. Wie fassen Sie die Erfahrung Ihres Worum geht es in Ihrem Film? Regie-Debüts zusammen? Zwei Freunde, gespielt von Es hat mir sehr gefallen. Ich bin Mela­nie Winiger und Max Loong, bei allem involviert. Jede Ein­ wollen gemeinsam ein Drehbuch stellung habe ich als Storyboard schreiben, werden aber dauernd gezeichnet. Die Umwandlung – von sich überschlagenden Ereigvom Text über die Vision bis hin nissen davon abgelenkt. Unter zum Set mit den Schauspielern anderem von einer Leiche, die – ist ein sehr kreativer Prozess. vor ihrem Haus liegt. Es ist eine schwarze Komödie, in der neben Der Boss Yangzom Brauen hat auf dem Set das Sagen: Sie gibt Werden Sie auch bei der Verfilmung Ihres Buches «Eisenvogel» Regie Schweizern auch Deutsche, wie mit «Who Killed Johnny?» ihren Einstand als Regisseurin. führen? das Model Jordan Carver, die ihr Nein, das ist ein zu grosses Filmdebüt gibt, und Amerikaner Projekt. Da wünsche ich mir einen mitspielen. bekannten Regisseur – aber ich möchte Melanie Winiger und Max Loong spielen Woher stammt die Idee zum Film? sich selber? Mit einem Walliser, der auch hier in Los selber mitspielen. Wir haben inzwiGenau. Aber es ist keine Doku-Komödie, Angeles lebt, kreierte ich die Web-Soap schen die erste Skript-Fassung, aber es wird sicher noch weitere geben. sondern eine völlig fiktive Geschichte. «Hallo Hollywood». Dort ging es schon Regisseure haben während der Gleichzeitig erhält man Einblick um Schweizer in Hollywood. Mit einem ins Privatleben von Schauspielern Co-Autor schrieb ich dann das Drehbuch Dreharbeiten kaum ein Privatleben. Wie ging Ihr Freund, Textilunternehmer und erfährt, wie das Leben von zwei zu diesem Film, den ich zusammen mit Hadi Salem, damit um? Schweizer Stars in L. A. aussieht. der Tessinerin Shari Yantra Marcacci Er unterstützte mich. Wir sahen uns Welchen Charakter spielt Carlos Leal? produziere. ja trotzdem jeden Morgen, Abend und Er wird von Melanie Winiger und Max War es einfach, die drei Schweizer Stars am Wochenende – das ist bei anderen Loong für eine Rolle angeheuert. für den Film zu gewinnen? Leuten auch nicht anders. Warum hat es keine Rolle für Sie darin? Mit Carlos arbeitete ich zusammen in Wann kommt «Who Killed Johnny?» Ich wollte erst einen Part übernehmen. «Escape from Tibet». Max und ich Doch ich dachte: besser, mich beim haben denselben Agenten, und Melanie ins Kino? Hoffentlich nächstes Jahr, zuerst ersten Mal nicht zu überfordern und rief ich einfach an. Alle waren sofort muss ich nun wieder Geld für die Fertig­ mich auf Produktion und Regiearbeit offen, das Drehbuch zu lesen. stellung zusammentrommeln.  zu konzentrieren. Wie verhält sich das Trio auf dem Set? Text marlène von arx Fotos jonas Mohr

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Schweizer Trio Carlos Leal (l.), Max Loong und Melanie Winiger spielen sich selber in der fiktiven Hollywood-Geschichte.


ern Wande in d riz Schwe nz in Vince-­ r ie P it M hein in der Rht GR schluc

Nur wandern wäre ihm zu langweilig. Raiffeisen-CEO Pierin Vincenz ­erkundet die Rheinschlucht in seinem ­Heimatkanton Graubünden zu Fuss und zu Wasser. Ein Auf und Ab wie an der Börse!

Der wasserd


Pierin Vincenz Als Kind wollte er Koch werden, doch es kam anders: Pierin Vincenz promovierte an der HSG, startete seine Karriere beim Bankverein, kam 1996 als Finanzchef zur Raiffeisen. Seit 13 Jahren leitet er die Gruppe mit 330 Genossenschafts-Banken und 3,5 Millionen Kunden. Er ist mit der Raiffeisen-Juristin Nadja Ceregato verheiratet. Aus erster Ehe stammen seine 18-jährigen ZwillingstÜchter Lea und Andrina.

Nichts fĂźr Warmduscher Mit einer Herrengruppe aus Winterthur und dem Guide von Swiss River Adventures wagt sich Pierin Vincenz (vorne rechts) in den reissenden Vorderrhein.

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«Als Bub bin ich ständig gewandert. Ich war auch ein guter Fussballer – aber ein miserabler Schüler» Text Nina Siegrist Fotos Hervé Le Cunff

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b 1000 Metern über Meer wird aus dem Banker ein Bergler. Pierin Vincenz, 56, Raiffeisen-CEO, verschwindet kurz in der GemeinschaftsUmkleidekabine der Rafting-Basis Ilanz und wechselt Hemd und Kittel mit Neoprenanzug und Schwimmweste. Mit seinen Bootsgefährten (Vincenz hat sie eben erst kennengelernt) ist er bereits per Du, schliesslich werde man sich gleich ­gemeinsam in die Fluten des Vorderrheins stürzen. «Mit Pierin an Bord kommen wir sogar in der ‹Tagesschau›, falls wir kentern», witzelt einer, während der Rafting-Guide seine Truppe vorantreibt: Helme fassen! Vincenz: «Meine Frau sagt immer, ich sehe damit aus wie Calimero, die Zeichentrickfilmfigur mit der Eierschale auf dem Kopf.» Dann geht es los: Sicherheitscheck, Instruktionen, rein ins Schlauchboot und ab in die Gischt. Vincenz selbst hat die Idee, auf dem reissenden Fluss in die Rheinschlucht hineinzufahren. Als Banker sei es pro­ble­ ma­tisch, sich als risikofreudig zu bezeichnen, sagt er. Aber dass es ihm nicht an Mut mangelt, ist offensichtlich: Im ­Januar 2012 übernahm Raiffeisen den Grossteil der am US-Steuerstreit zerbrochenen We­ge­linBank, wagte mit der neu gegründe­ten Notenstein-Privatbank endgültig den Schritt von der bodenständi­gen «Bank vom Lande» zum «Big Player». Im Februar brachte Vincenz dann einige Bankerkollegen in Rage, stellte das Bankgeheimnis infrage, zog den automati­schen Infor­ma­tions­aus­ tausch in Betracht. «Manch­mal muss man eben provozieren, um eine Diskussion in Gang zu bringen», sagt er. Ausserdem sei es nun mal kein Gentleman’s Delikt, Geld am Fiskus vor­bei­zuschleusen. Und was die Notenstein-Privatbank betreffe: Auch da spreche er ungern von einem Risiko. Man habe eine Chance wahrgenommen. Überhaupt könne man als Optimist oder als Pessimist durchs Leben gehen – «aber

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Zwischenstopp Auf der Chrummwag geniesst ­Vincenz den spektakulären Blick in die Rheinschlucht.

im rucksack

Alles Wurst! Unterwegs gibts Landjäger und Cervelat – Letzteren am liebsten roh. u Pierin Vincenz frühstückt nie – er trinkt nur ein Cola light. Deshalb darf so ein Fläschchen natürlich auch auf Wanderschaft nicht fehlen. Auch sonst ist reichlich Süsses im Gepäck. «Etwas Gesundes hab ich, zugegeben, selten dabei», sagt der Banken-Boss, der dreimal die Woche joggen geht. Lippenpomade, zwei Sackmesser mit unterschiedlichen Tools, ein Fernrohr und Jasskarten hat Vincenz auch noch eingepackt. «Für ein Spiel hab ich immer Zeit.»

als Optimist macht das Leben einfach viel mehr Spass». Das Boot nimmt Tempo auf, die erste Stromschnelle ist erreicht. «Vorwärts!», befiehlt der Rafting-Guide. Pierin Vincenz und seine sechs «Schick­ sals­genossen» ste­chen ihre Paddel ins Wasser, ziehen sie mit ganzer Kraft nach hinten. Das Boot gleitet über einen Felsabsatz, verschwindet im spritzenden Nass. Die Herrenrunde jubelt. Nach der ersten Abkühlung bleibt ein Moment Zeit, die Landschaft zu ge­ niessen. Pierin Vincenz, aufgewachsen in Andiast GR, war schon als Bub oft hier. Überhaupt sei er ständig gewandert, sein Vater war Bauernverbandspräsident, besuchte unzählige Alpen, nahm Pierin und seine drei Schwestern oft mit. Er sei ein aktiver Junge gewesen, ein guter Fuss­baller – aber ein miserabler Schüler. Er flog vom Internat in Disentis, been­dete mit Ach und Krach die Kanti in Chur und ­begann in Zürich Jura zu studieren. ­Dummerweise bekam er nicht mit, dass Zwischenprüfungen eingeführt wurden, verpasste sie, wurde von der Fakultät ausgeschlossen. Erst mit 26 habe er das HSG-Studium begonnen und durch­


Schwätzchen Der Raiffeisen-Boss findet mit jedem Wandergrüppchen ein Gesprächsthema. Und spricht mit Einheimischen auch gern Romanisch.

Zweites Zuhause Vincenz im Garten seines Familienhauses in Andiast GR. Die oberen Wohnungen gehören seinen Schwestern, die untere ist seine. sektor sei momentan schon enorm. «Wir Banker stehen im Fokus. Und fast alles, was wir tun, wird als gefährlich eingestuft.» Vincenz überquert die Eisenbahnbrücke über den Rhein, steigt hinauf in Richtung Trin. Dass Experten befürchten, die Raiffeisen könnte bei einer Immobilien­ blase an ihrem Hypothekengeschäft zugrunde gehen, kann er nachvollziehen. «Aber solange es der Schweiz gut geht, geht es auch der Raiffeisen gut – und ich sehe keinen Grund, warum wir an der Pros­ perität unseres Landes zweifeln sollten.» Bald schon ist der Bahnhof Reiche­ nau-Tamins in Sicht. Von hier geht es nach Andiast. Ein Zvieri im Garten seines Familienhauses – er besitzt darin eine ­Ferienwohnung – müsse noch drinliegen, findet Vincenz. Er tischt Käse, Aufschnitt und «seinen» Veltliner auf (er sitzt im VR der Plozza Wine Group), hält einen Moment inne, hört den zirpenden Grillen zu, lässt den Blick übers Tal gleiten. Dann blickt er, wie so oft, auf sein Blackberry. Er muss zurück ins Unterland, an ­diesem Samstagabend steht noch ein Geburtstagsfest an, tags darauf kommt Andrina, eine seiner zwei 18-jährigen Töchter, von

ihrem einjährigen Austra­lien­-Auf­enthalt zurück («das wird ein Fest!»). Und dann, spätestens wenn er an seinem Schreib­ tisch in der Raiffeisen-Zentrale sitzt, wird aus dem Bergler wieder der Banker. Die Top Five rund um die Rheinschlucht.

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Die Karte der Wanderung und viele Tipps finden Sie auf www.myswitzerland.com/si

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Beat Feuz im Emmental BE

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Mit dem Ski-Star von seinem Wohnort Schangnau nach Trubschachen Die Top Five aus Gotthelfs Heimat

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Foto Fabienne Bühler

gezogen. «Einfach wars nicht, man verliert natürlich auch an Selbstvertrauen, wenn man immer überall rausfällt.» Der Rafting-Guide kündigt die nächste Herausforderung an: «Das Schwarze Loch!» (Vincenz: «Hat das was mit diesem Gottesteilchen zu tun?») Der Fluss drückt das Boot an eine Hunderte von Metern hohe Felswand vor Versam, der Guide gibt seine Kommandos noch etwas lauter, die Herren paddeln noch etwas energischer, bis der Rhein sich beruhigt, die Fahrt ­gemächlicher wird. Zeit, auszusteigen. Bei der Station Versam verabschiedet sich Vincenz per Handschlag von der ­Herrengruppe, wechselt hinter ein paar Sträuchern vom Neoprenanzug in die Wanderklamotten und marschiert los. Auf dem schmalen Pfad über die Chrummwag kreuzt der Raiffeisen-Chef mehrere Wanderer. «Grüezi, Pierin», heisst es immer wieder. Der Bankenchef grüsst freundlich zurück, hält zuweilen ein Schwätzchen, wenns Einheimische sind gerne auf Romanisch. Seit der Wegelinbzw. Notenstein-Übernahme erkennen ihn noch mehr Leute, er habe kein Pro­blem damit, aber der Personenkult im Banken-

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Top Five Rund um die Rheinschlucht

Grand Canyon der Schweiz wird die Rheinschlucht auch genannt. Zu Recht!

Füsse kühlen

Wild und lieblich Schroffe Felsen, steile Hänge: Die Rheinschlucht zeugt von den Kräften des Wassers, das sich hier in den Fels gefressen hat. u Die Rheinschlucht ist rund 14 Kilometer lang und entstand beim Flimser Bergsturz vor ungefähr 10 000 Jahren. Der Voderrhein hat sich danach tief ins Gebirge eingeschnitten, und zurück blieb die Ruinaulta – Ruin bedeutet Geröllhalde, aulta steht für hoch. Bis zu 350 Meter hoch sind denn auch die Kalksteinklippen und Felsformationen. Deshalb wird die Schlucht auch Grand Canyon der Schweiz genannt. Die Natur der Rheinschlucht ist geprägt von Auenwäldern, in denen auch einige seltene Vögel brüten und 350 Arten

Farben­­s piel Der Caumasee beeindruckt die Besucher mit seinem tiefen Blau – karibisch.

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Belohnung Zum Crestasee kommt man nur zu Fuss und wird reich belohnt. Schmetterlinge leben. Ab und zu findet man sogar wilde Orchideen. Der ­Vorderrhein ist eine der beliebtesten Wildwasser-Strecken der Alpen. Die Strecke Ilanz–Versam ist mit ihren Stromschnellen und dem sogenannten Schwarzen Loch, einer Passage, in der es einen an die Hunderte von Metern hohen Felswände drückt, ebenso spektakulär wie abenteuerlich. Ab Versam wird die Flussfahrt etwas beschaulicher, man kann die Schönheit der Schlucht in vollen Zügen geniessen. Mehr Ruhe findet man am Cauma­see, bekannt durch seine Farbe. Im

997 Meter langen See kann man sich prima erfrischen. In ca. 70 Minuten gelangt man zu Fuss vom Cauma- an den Crestasee. Dieser befindet sich eingebettet im Wald zwischen Flims und Trin und kann nur «erwandert» werden. u Infos www.ruinaulta.ch, www.cauma see-flims.ch, www.crestasee.com; Riverrafting: www.swissriveradventures.ch

pierin vincenz’

Geheimtipp u Eiskalt In Brigels neben dem Golfplatz verkaufen Anita und Gaudenz Cathomen-Sac selbst gemachte Glace. Sie verwenden Bio-Milch und -Rahm vom Hof, geben saisonal unterschiedliche Früchte dazu und kreieren 32 Sorten. Neben Klassikern wie Schokolade und Vanille findet man auch Lavendel- oder Pinot-noirGlace. Ein kleines «Chübeli» gibts für CHF 2.50, Selbstbedienung mit Kässeli. u Infos Planezzas, Brigels.


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Für Wanderer und Bergsteiger. Wir haben für Sie eine Auswahl an Unterkünften zusammengestellt. familienfreundlich Lieblingsbeiz Im «Postigliun» in ­Andiast kehrt Pierin Vincenz gerne ein.

Zeitzeuge Im heutigen Gasthaus Rathaus in Safien Platz wurde früher politisiert.

Einkehren

Tradition und Geschichte u restaurant postigliun Das Restaurant in Andiast, wo Pierin Vincenz eine Ferienwohnung besitzt, hat ein junges Besitzerpaar, das hervorragend kocht (13 GaultMillau-Punkte). Die Region Brigels–Waltensburg–Andiast ist bekannt für ihre schöne Sonnenlage. www.postigliun-andiast.ch

u restaurant conn Von Flims Dorf, von Waldhaus, von Laax oder Trin ist Conn zu Fuss, mit dem Bike oder auch mit der Kutsche auf verschiedenen Wegen zu erreichen. Fünf Gehminuten vom Restaurant entfernt gibt es eine spektakuläre Aussichtsplattform auf die Rheinschlucht. www.conn.ch

u linx-beizli Gleich beim Bahnhof Versam Station hat es ein kleines, nettes Rast-Beizli. Einfach zu erreichen mit der Rhätischen Bahn, die jede Stunde entweder Richtung Chur oder Richtung Disentis fährt. Hier kann mit dem Schlafsack übernachtet werden. www.linx-beizli.ch

u Gasthaus rathaus 1481 baute die Siedlergemeinschaft ein Gemeindehaus in Safien Platz. Dies ist das älteste bekannte Gemeindehaus aller Walsersiedlungen! Heute eine Gaststube mit Zimmern zum Übernachten. www.gasthausrathaus-safien.ch

u Hotel

alpina, brigels Kinderfreundliches, familiengeführtes Hotel. Eine Nacht inkl. HP und Surselva Card (freie Fahrt Bergbahnen, Kinderprogramm u. a.) für CHF 198.– pro Doppelzimmer, Kinder bis 12 Jahre im gleichen Zimmer gratis (gültig bis 18. 8. 2012, danach Zwischensaison-Preis). Webcode: x43795

Zimmer mit Aussicht u Hotel

surselva, surcuolm Haus mit Aussicht auf die prachtvolle Bergwelt, im Res-taurant gibts Fleisch- und Fischspezialitäten vom Grill. Eine Nacht inklusive Frühstück für CHF 130.– pro Doppelzimmer ­(gültig bis 16. 9. 2012). Webcode: A129884

Familienspass

Die wahre Goldküste u Goldige Zeiten In

Disentis und Umgebung sind erhebliche Mengen an Gold zu finden. Der spektakulärste bisher bekannte Fund ist ein Kilogramm Berggold im Wert von rund 500 000 Franken. Das grösste im Rhein gefun­ dene Nugget wiegt 123,1 Gramm und hat einen geschätzten Sammlerwert von rund 60 000 Franken. Unter fachkundiger Anleitung lernt man den Umgang mit der Goldwaschpfanne und wird den ganzen Tag durch Instruk­ toren betreut. Grillplausch inbegriffen. www.gold-rush.ch

wellness

u Hotel adula, flims Bündner Charme in parkähnlicher Umgebung. 2 Nächte inkl. Frühstücksbuffet, Nutzung des Wellness & Spa La Mira ab CHF 398.– pro Doppelzimmer, exkl. Kur­taxe von CHF 4.– pro Person und Nacht (gültig bis 30. 9. 2012). Webcode: x43204

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Fotos Prisma (2), Kurt Reichenbach, Hervé Le Cunff, HO (6)

Harte Arbeit Wer im Rhein Gold finden will, braucht Geduld.

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wohnungsbesichtigung

Alice, die Supermieterin Als ihr Mietvertrag vor 83 Jahren unterschrieben wird, gibt es weder Kühlschrank noch Telefon noch Waschmaschine. Die Baslerin Alice Lotze wohnt seit 1929 in ein und derselben Wohnung. Und sie denkt nicht daran, jemals auszuziehen. Text Marcel Huwyler Fotos heiner H. Schmitt

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as erste, bisher einzige und – wie sie doch schwer hofft – auch ­letzte Mal zügelte Alice Lotze im Jahre 1929. Da war sie sieben Jahre alt. Und zog mit «Mamme und Bappe» von der Hardstrasse 95 an die Hardstrasse 62 im Basler St.-Alban-Quartier. In eine Woh­ nung im zweiten Stock eines rauchgrauen Hauses. Küche, Bad, drei Zimmer. Total geschätzte sechzig Quadratmeter für das ­Ehepaar Lotze und ihre Tochter Alice – ein Einzelkind. «Eine so wie ich war meinen Eltern mehr als genug», sagt der Zwirbel von damals, heute eine Dame mit noch immer erstaunlich geschwinden, gewitzten Gedanken, knotigen Fingern, trockenem Reizhusten und interessant frisiertem ­Silberhaar. Nächsten Januar wird Alice Lotze 91 Jahre alt. Ihr Papa starb 1940, und Alice, just 18 Jahre jung, blieb bei der Mutter wohnen. 1982 starb die Mama, und Alice blieb allein in der Wohnung zurück. Und hat auch vor, hier zu bleiben: «Ich finde die Lage gar nicht so schlecht, und all mein Zeugs nochmals zu zügeln, wäre mir zu mühsam.» Sie bleibt. Und wohnt weiter. Seit 83 Jahren in ein und derselben Mietwohnung. Alice Lotze, die wahrscheinlich treuste Mieterin der Schweiz. Wie hoch, Frau Lotze, war 1929 die Miete? Zuerst einmal, sagt die Basle­ rin, werde jetzt Kaffee getrunken. Sagts in einem Ton, der mehr Instruktion denn Einladung ist. Auf der Anrichte ihres Buf­ fets dampft es bereits aus einer Kanne. Alice Lotze trippelt los, gebückt, etwas krumm. «Der Rücken», sagt sie klaglos. Sie habe keine Bandscheiben mehr, laut Arzt sei sie eine «sogenannt Invalide». Dann schenkt sie Kaffee ein in weissblaue Porzellantassen aus der Zwischenkriegsära und wischt einen Fussel vom

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Kreuzstich-Tischtuch, das auch ihre Mam­me stets aufzog, wenn Besuch kam. Dann ist sie ­bereit, zu erzählen von der Zeit um 1929, von 83 Jahren Wohnkultur und von einem Mietvertrag, der zum Bund fürs Leben wurde. Alice Lotze, mit kaput­ tem Rücken, aber viel Rückgrat und noch mehr Schalk, schlückelt Kaffee und fragt: «Also, was wollen Sie von einer alten Frau wissen, Sie junges Gemüse, Sie?» Geld war damals immer knapp. Darum hatten die Lotzes bis 1938 eines ihrer drei Zimmer stets untervermietet. Der Familie blieb lediglich die Stube (geheizt) und ein Schlafzimmer (ungeheizt) für alle drei. Alices’ Vater, ein Lebens­mit­ telhändler im Aussendienst, zahlte damals um die 60 Franken Miete. So ganz genau weiss Alice Lotze das heute nicht mehr, den Ur-Mietvertrag, gesteht sie und schaut so schuldbewusst, als seis ein Riesenvergehen, habe sie verloren. «Ich kann vie­ les», verkündet sie, «aber Ordnung halten nicht.» Immerhin findet sie nach etwas Wühlarbeit in den Tiefen des Stuben­ buffets die Buchhaltung aus den 50erJahren. Ein A5-Heft, primarschulblau,

Familie Lotze Das Foto stammt von 1926, drei Jahre vor dem Umzug. Vater Rudolf (er starb 1940), Mutter Lina (sie starb 1982) mit der damals vier­ jährigen Alice.


Wohngeschichte Alice Lotze sitzt in ihrer Basler Wohnung und blättert im Mietzins-Büchlein aus den 50er-Jahren. mit schmucker Etikette, wie sie sonst an Konfi­gläsern klebt, und dem Schriftzug «Mietzinsen». Und da stehts, auf Seite 1, März 1952, 100 Franken pro Monat. ­Heute, sagt Alice Lotze, zahle sie natür­ lich mehr, viel mehr Miete. 480 Franken. 1929 ist die Welt, Alices’ Welt, eine ganz andere. Die Damen tragen Bubi­ kopffrisur, die Herren Fliegenschnäuz­ chen, die Autos haben Trittbretter und opulente Kotflügel, und Alice spielt Völkerball auf den leeren Strassen. 1929 werden in Basel die letzten Gaslampen durch elek­trische ersetzt, der erste ­Tonfilm läuft im Kino Kapitol, das Luft­ schiff «Graf Zeppelin» umrundet die Welt in 35 Tagen, und Alice darf in den Basler Zoo. Nicht wegen der Tiere,

erinnert sie sich, «es wurden kleine ­ enschen aus Afrika zur Schau ­gestellt, M Pygmäen, die gingen wir an­gucken». Das Haus Hardstrasse 62 wechselt alle paar Jahrzehnte den Besitzer – die Lotzes bleiben. Zahlen immer wieder ein paar Bat­zen mehr Miete, bekommen dafür auch all die neuen Erfindungen. Ab 1950 wird die Butter nicht mehr mit feuchten Tüchern gekühlt, sondern im Kühlschrank («ein Sibir!») versorgt. 1954 kommt das Telefon ins Haus, ab 1959 sind Wasch­tage mit Kochkessel und Persilseife vorbei – im Nachbarhaus steht nun eine Wasch­ maschine, und 1995 wärmt die Zentral­ heizung endlich auch den zweiten Stock. Fräulein Alice macht in den 1940erJahren die Matura, arbeitet 37 Jahre als

Laborantin bei Sandoz. Sie würde gern heiraten, eine eigene Wohnung beziehen, doch ihr Auserwählter, «dieser Macho», will frei und ledig bleiben. Dass er Jahr­ zehnte später, mit 73, doch noch heira­tete – «eine andere!» –, hat ihm Alice nie ganz verziehen. Heute fühle sie sich oft allein, sagt sie. Die Bekannten sterben weg, ­früher wollte sie hundert werden. «Heute finde ich das keine so gute Idee mehr.» Wenn ihr in all den Jahren trotzdem mal nach Tapetenwechsel ist, kleistert sie halt neue Tapeten an die Wände. Oder streicht die Wohnung um, inklusive Treppenhaus. Ja, die Treppen, diese 36 Holzstufen. Das Treppensteigen bereite ihr immer mehr Mühe, sagt ­Alice Lotze. Letztmals bös ­hinuntergepurzelt u schweizer illustrierte

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wohnungsbesichtigung

sei sie im Jahre 1972. Vor elf Jahren – noch heute echauffiert sie sich über ­diese Dreistigkeit – wollte man ihr das Alters­ heim schmackhaft machen. Sie wehrte sich vehement und erfolgreich, da werden ihr doch jetzt die 36 Stufen nicht einen Strich durch die Rechnung machen. Einen Treppenlift möchte sie einbauen, der Vermieter ist angefragt. «Die Bewil­ ligung», sagt Alice Lotze jetzt mit schma­ len Lippen, «steht noch aus.» Sie ist viel gereist, parliert Englisch, Französisch, Italienisch und «e klei wene­ lig» Griechisch und Portugiesisch, war in über fünfzig Ländern auf eigene Faust unterwegs, oft sehr abenteuerlich. 2002 etwa, in Bangkok, schwächelte ihr Herz, also liess sie sich dort im Hospital einen Herzschrittmacher einsetzen. Der takte bestens, und bereits die zweite Batterie sei drin. Ebenfalls einen neuen Akku hat ihr elektrisches Dreirad. Ein «sautolles» Gefährt, wie Alice in spitzem Baseltiitsch schwärmt, und ihre Augen glimmen, wenn sie erzählt, wie sie mit Tempo 30 durch den basel-städtischen Verkehr zirkelt. Wieso wohnt jemand so lange in der gleichen Mietwohnung? Sie schaut, sie stutzt, fast ärgert sie sich, was das jetzt

«Mein Elektro-Dreirad ist ein sautolles ­Gefährt»

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Alice Lotze, bald 91

Rauf und runter Die 36 Stufen zu ihrer Wohnung machen Alice Lotze immer mehr Mühe. Sie wünscht sich einen Treppenlift.

Dölf Ogi: Talk- und Lese-Tournee 2012

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Der charismatische Schweizer Staatsmann Dölf Ogi präsentiert auf seiner aktuellen Buchtournee seine exklusive Biografie «Dölf Ogi – So wa(h)r es!». Im Gespräch mit dem Autor Georges Wüthrich und dem Chef­­redaktor der Schweizer Illustrierten, Stefan Regez, erlangen Sie unmittel­­bare Ein­blicke in das facettenreiche Lebenswerk des alt Bundesrats.

Veranstaltungskalender

Eintritt: je nach Veranstaltung zwischen CHF 10.– und CHF 15.– Thun

21. August 2012, 19.30 Uhr, Krebser, Bälliz 64

Moderation: Stefan Regez

Bern

3. September 2012, 18.30 Uhr, «Mäntig-Apéro», Hotel Bern, Zeughausgasse 9

Moderation: Roland Jeanneret

Luzern

4. September 2012, 18.30 Uhr, Buchhaus Stocker, Hertensteinstrasse 44

Moderation: Stefan Regez

Basel

5. September 2012, 20 Uhr, Thalia, Freie Strasse 32

Moderation: Stefan Regez

St. Gallen

11. September 2012, 20 Uhr, Rösslitor Bücher, Multergasse 1–3

Moderation: Stefan Regez

Brig

19. September 2012, 20 Uhr, ZAP Zur alten Post, Furkastrasse 3

Moderation: Stefan Regez

Zürich

26. September 2012, 20 Uhr, Orell Füssli Kramhof, Füsslistrasse 4

Moderation: Stefan Regez

Olten

29. Oktober 2012, 19.30 Uhr, «Weltbild-Event», Weltbild Verlag, Industriestrasse 78 Moderation: Stefan Regez


Das Haus 1929 bezieht Familie Lotze im damals vierjährigen Gebäude eine Drei­ zimmer­wohnung im zweiten Stock. Links: Mit ihrem Elektro-Dreirad kurvt Alice mit Tempo 30 durch Basels Strassen.

für eine Frage sei! «‹Dängg› weil das mein Zuhause ist», immer gewesen sei und noch lange sein werde. Vielleicht braucht, wer so viel reist wie sie (jetzt im August gehts nach Sizilien, im Oktober nach Thailand), ein Daheim mit extralangen Wurzeln, mit 83 Jahre starken Wurzeln. Der Kaffee ist getrunken, alles ­gesagt, Alice Lotze müde. Erholung findet sie beim Lesen. Die Wohnung ist voller Bücher, «Doktor Schiwago» verstaubt neben «Popularis-Reisen von 1948», und im­vergilbten Bildband «Afghanistan» ­zeigen sich die Männer noch bart- und die Frauen burkalos. Viele ihrer Bücher, sagt ­Alice Lotze, seien noch gar nicht gelesen, da habe sie noch viel zu tun, viel aufzuholen. Wer seit 1929 in den gleichen Wänden wohnt, hat ein anderes Zeitgefühl. «Ich bin nicht mehr so modern», sagt die Frau mit Jahrgang 1922, lächelt sanft, lächelt matt. Oft ist ihr die Vergangenheit näher als das Jetzt und Heute. Das wuchtigste Buch in ihrem Regal heisst «Das Lexikon der Gegenwart». Doch selbst die Gegenwart ist in der Dreizimmerwohnung an der Basler Hardstrasse 62 im zweiten Stock schon etwas angejahrt. Das Lexikon wurde vor 28 Jahren gedruckt. 


Heimspiel «Herzschuss!» heisst die aktuelle Ausstellung von Rolf Sachs in der Galerie von Bartha in S-chanf. Eine humorvolle Liebeserklärung des Weltenbummlers an «sein» Graubünden.

Party, Jetset, Glamour? Für Rolf Sachs hat das Engadin mehr zu bieten. Der Künstler entwirft Objekte mit Bodenhaftung – zu sehen in S-chanf. Auch sein Wohnhaus im alten Olympiastadion ist eine Design-Oase.

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Herz und H schweizer illustrierte


kunst

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Lehne zu schiessen. Nicht jeder traf ins Schwarze: Manche Einschusslöcher erinnern eher an Spiegeleier. ie Holzstühle mit Herzlehne Herzschuss! heisst Sachs witzige kennt jedes Kind. Sie sind Stuhlserie. Sie lebt vom Charme des Schweizer Kulturgut – heime- ­Unperfekten. Und ist – wie sein Eis­lig, schmuck und irgendwie «herzig».­ pickel im Filz, ein in Bronze gegossener Lokale Schützen griffen im Auftrag von Tannenzweig oder der Holzschlitten Künstler Rolf Sachs zum Jagdgewehr, für Verliebte – eine augenzwinkernde um die herzförmigen Details aus der Hommage an die Alpenkultur. «Die Idee,

Text Caroline Micaela Hauger Fotos Kurt Reichenbach

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«Zwei Sachen sind mir ein Gräuel: Humorlosigkeit und dekorative Oberflächlichkeit»


kunst

Im Mercedes unterwegs Sachs vor der Villa Flor in S-chanf, einer Galerie mit Hotel.

Möbel, Lampen, Kunst Rolf und Maryam Sachs wohnen im alten Starterhaus der St. Moritzer Bobbahn. Es stand sechzig Jahre leer. Dass Sachs ein leidenschaftlicher Sammler ist, kann er nur schwer verbergen.

Tradition und Humor zu verbinden, ­wurde für mich zur Herzensangelegen­ heit», sagt der Tüftler. In der Galerie von Bartha und in der Villa Flor in S-chanf (bis 2. September, nur auf Voranmel­ dung unter www.villaflor.ch) feiert Rolf Sachs mit neuen Objekten ein Heimspiel, lädt zur regionalen Entdeckungsreise. Nicht im Epizentrum der Exzentriker in St. Moritz, wo rosarote Pudel spazie­

ren geführt werden. Sondern dreissig Minuten entfernt in einer urchigen ­Gemeinde, wo es sogar in der Dorfbeiz nach Arvenholz duftet. Der Mann, der 1955 in Lausanne als Sohn des Grossindustriellen und Play­ boys Gunter Sachs zur Welt kam, ist eine Persönlichkeit mit vielen Facetten. Er studierte Betriebswirtschaft, arbeitete als Investment-Experte und machte sich in

den 80er-Jahren als Künstler, Fotograf, Bühnenbildner, Möbel- und Lampen­ designer einen Namen. Darüber hinaus verwaltet der Stiefsohn von Brigitte Bar­ dot ein Millionen-Erbe, ist Vater von drei erwachsenen Kindern und glücklich ver­ heiratet (mit der ersten Frau!). Maryam ist ein bildhübsches, feenhaftes Wesen mit englischem Pass und persischen Wurzeln. Die Schriftstellerin hat sich auf Kunst und Lyrik spezialisiert. Ihre ­Werke tragen Titel wie «Die Hölle wird Wolle» oder «Poem Paintings». Seit 27 Jahren sind die beiden ein Liebespaar. St. Moritz war Sachs’ erste ­grosse Liebe. Damals lebte er bei seinem ­Vater Gunter in der mit Pop-Art gefüllten Turm­suite im Hotel Palace. Er besuchte das Internat Lyceum Alpinum Zuoz und flitzte schon als Bub mutig die Bob- und Cresta-Bahn hinunter. Heute begibt sich Rolf Sachs einmal im Jahr mit Gleich­gesinnten auf einem Silber­ tablett in den Eiskanal. Reiche Menschen machen solche Sachen. Und sie feiern gern. Am liebsten im eigenen Nachtklub. Auch da macht der «Dracula»-Boss und Inhaber des gleichnamigen In-Place eine super Figur. Dass das Saint-Tropez der Alpen einem sanften Facelifting unter­ zogen wird, daran ist Sachs nicht un­ beteiligt. Mit Christian Jott Jenny rief er das Jazz-Festival ins Leben. Beim Art Masters ­stehen nicht die Schönen und ­Reichen im Rampenlicht, sondern Gegenwartskünstler, Kuratoren und Kulturver­mittler. Die Liebe zur Kunst bekam Rolf Sachs in die Wiege gelegt. Wen wunderts – schon das bewegte Leben seines Vaters Gunter Sachs war ein «Gesamtkunstwerk». Im Mai 2011 u schweizer illustrierte

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kunst

«Geschichte-t» Das Pult aus Kiefernholz wird auf seine Grundfunktion reduziert. Sachs entwirft nur Unikate. Dieses hier kostet 18 000 Franken.

Verliebt seit 27 Jahren Das Jetset-Paar Maryam und Rolf Sachs im St. Moritzer Domizil. der Schock: Der Lebemann nahm sich aus Angst vor ­Alzheimer in seinem Haus in Gstaad das Leben. «Sein Freitod traf uns aus hei­terem Himmel. Wir wussten, dass er grosse Angst vor Krankheiten hatte. Heute respektiere ich seine Entscheidung und bewundere seinen Mut.» Rolf Sachs’ Einstieg in die Kunst begann damit, dass er einst für sein Haus in München keine geeigneten Stühle fand. Kurzerhand entwarf er sie selber.

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Mittlerweile besitzt er ein Design-Studio in London, wo die Familie ihren Hauptwohnsitz hat. Alle Objekte aus seiner ­Feder haben einen emotionalen Wert. «Meiner Meinung nach ist die Welt überdesignt. Ich nutze häufig bekannte funktionale Formen und hauche ihnen Seele ein.» Für das jüngste Objekt aus der «Geschichte-t»-Kollektion stapelt er Kiefernholz übereinander – fertig ist der Schreibtisch (Preis: 18 000 Franken). Magische Momente offenbaren sich bei seinen «Curiosities»-Lampen: mit Gas und ultravioletter Strahlung probiert Sachs gläserne Lichtkonzepte aus, die an das Labor eines Alchemisten erinnern. Was er an Messen in Basel oder ­Miami einem breiten Publikum präsentiert, ­findet man als Unikat in seinem Haus in St. Moritz. Hier liessen die Athleten während der Olympischen Spiele 1928 und 1948 die Hüllen fallen. Das Ge­bäude aus

der Bauhaus-Zeit hinter dem Hotel Kulm diente als Umkleidekabine, auf dem Dach spielte das Orchester. Die ­Ruine stand sechzig Jahre leer. Sachs’ Neugier war geweckt. Die Sache gestaltete sich schwierig: Ist der Heimatschutz involviert, nützt oft alles Geld der Welt nichts. Die Baubewilligung für den 500 Quadratmeter grossen Trakt wurde ihm sieben Jahre später nach einer Volks­ abstimmung erteilt. Eingerichtet haben Rolf und Maryam Sachs ihr Domizil mit Kunst und Objekten aus der Gründerzeit. Arve, Lärche und Andeer-Granit verleihen dem sporthistorischen Juwel einen kühlen Charme. Ganz anders der Charme des Hausherrn: Rolf Sachs’ Art, auf Menschen zuzugehen, hat ihm viele Türen geöffnet. Lachend sagt er: «Ich bin ein Engadiner» – und braust in seinem taupe-blauen Mercedes Baujahr 1969 an die nächste Vernissage. 

kunstreigen à La Engadin

Lichtreise James ­Turrells Skyspace «Piz Uter» im Hotel Castell in Zuoz.

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Das St. Moritz Art Masters (SAM) feiert 2012 seinen fünften Geburtstag. Das Festival findet vom 24. August bis 2. September von Maloja bis S-chanf in zahlreichen Galerien, Fussgängerzonen, Hotels oder in der Natur statt u Gastland ist Brasilien, aus der Schweiz sind u. a. Jacques Herzog, Mai-Thu Perret und Hans Ulrich Obrist vertreten u photo Workshop am 31. August (2 Tage, 480 Franken) mit den Foto­grafen Steve McCurry, Jock Sturges, Amedeo M. Turello u Art Walks Täglich finden zweistündige Führungen Seelenwesen Fotograf Jock Sturges lädt im Hotel Nira Alpina zum Workshop. statt u Infos www.stmoritzartmasters.com


notabene

Der sterbende Advokat Peter Bichsel

Foto Kurt Reichenbach

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r ist krank, und ich mache Und ich erinnere mich an Rolf, der nach mir Sorgen. Er ist alt, seiein paar Gläsern unter Tränen erzählte, ne Haut ist gelb. Ich rede dass sein uralter Rosmarin den Winter mit ihm, aber er sagt kein nicht überstanden habe, und – als einer Wort. Das war zwar schon vorschlug, einen neuen zu kaufen, die immer so, er redete kaum wüchsen schnell – wütend das Lokal ein Wort. Ich sitze neben verliess. ihm, mir geht es gut. Wir leben schon Nein, bitte, keine Vorschläge zur lange zusammen. Damals, vor über vierHeilung meines Avocados oder gar zu zig Jahren, waren wir beide noch jung, seiner Ersetzung. Ich werde ihn vergessen, und er hat mich wohl schon längst jetzt sind wir älter, und ich brauche mehr vergessen, und ich werde später erzähund mehr Eselsbrücken, um die Belen, dass ich mal einen Avocado hatte, zeichnung von fremden Dingen – denn drei bis vier Meter hoch. Vorläufig aber er ist fremd und nicht aus der Gegend – sitze ich neben ihm, dem kleinen Gelbzu finden. Ich denke an Advokat, wenn grünen, der nicht dunkelgrün werden ich seinen Namen suche, er heisst Avowill, und schaue in meinen kleinen Garcado, ist ein Strauch oder ein Bäumchen, ten, in dem wächst, was wachsen will, vor vielen Jahren, nur um zu sehen, ob «Für meinen Avocado und in dem ich täglich hin und her gehe es geht, aus einem Fruchtstein gezogen, und mich habe ich und zuschaue, wie es wächst – wie grösser und grösser geworden. Er steht vor meinem Fenster zum Garten. Wohl ein Windspiel gekauft, irgendetwas wächst, durch meinen kaum jemanden sonst in meinem Leben Bambusrohre, Garten gehe wie die Bauern sonntags habe ich so dauernd und so oft gesehen den Äckern entlang, die Hände auf dem wie ihn, jedenfalls im Sommer, denn die an Orgelpfeifen Rücken und stolz auf ihren Besitz. Der im Winter steht er im Haus in einer erinnern» Farn steht schön. Er tut jeden Frühling kühlen Ecke und wartet, etwas kränso, als käme er nie mehr, und entrollt kelnd, auf den nächsten Sommer. Dann sich dann zögernd zu seiner Grösse. wird er runtergeschnitten und wächst wieder zum Baum. Natur zu beschreiben, ist hoffnungslos. Über Menschen Im Winter rein, im Sommer raus. Er gehört zu den wollte ich schreiben, über Menschen, die ich verloren habe. Dingen, die einen das Jahr als viel zu kurz erscheinen lassen. Auch über sie gibt es nicht viel mehr zu sagen, als dass ich Wie die Zeit vergeht, schon wieder rein, schon wieder raus, sie vermisse. schon wieder Ostern, schon wieder Geburtstag, schon wieder Für meinen Avocado und mich habe ich ein Windspiel Neujahr. gekauft, Bambusrohre, die an Orgelpfeifen erinnern, dunkle, Und ich sitze neben ihm, seine Blätter sind gelb und wol- tiefe Töne in einer fremden Tonart. Vielleicht erinnern sie meilen nicht grün werden, er weigert sich zu wachsen und stellt nen sterbenden Strauch an jene Gegend, aus der die Frucht sich tot, um mich zu ärgern. Und ich kriege ein schlechtes stammte, aus der er geboren wurde. Vielleicht erinnert ihn der Gewissen, und er hat recht. Er stellt sich tot, um endlich hölzerne Ton an Bäume und Wälder und daran, dass er selbst wahrgenommen zu werden, um mich dazu zu zwingen, wahr- ein Baum hätte werden können. Und ich sitze hier und warte genommen zu werden, denn in all den Jahren war ich eigent- auf Wind, ich wage nicht, das Windspiel mit der Hand zum lich nur stolz auf ihn, stolz auf das Staunen meiner Gäste: Klingen zu bringen. Nur der Windhauch kann das. Es dunkelt. «Einen so Grossen haben wir noch nie gesehen!» Die Blätter des Avocados wechseln nach und nach zur dunkelSoll er denn wirklich nur wieder gross werden, da- grünen Farbe, die er haben sollte – der Trost der Nacht. Der mit meine Gäste staunen oder damit ich meine Gäste noch und Lärm der Autos auf der Strasse, an der mein Garten liegt, und noch zum Staunen zwingen kann? Er hat genug davon. Ich ein kleiner Windhauch, mein Windspiel bewegt sich leicht, und beginne, ihm zuzureden, aber er weigert sich, mir zuzuhören endlich ein leiser Ton und ein zweiter und Stille. Ich höre – zu spät. die Autos nicht mehr. Eigenartig, dass das Leise das Laute In all den Sommern zuvor ist er über zwei Meter gewach- übertönen kann. Und der dunkelgrüne Strauch versinkt in  sen. Dort, wo er herkommt, wird er über fünfzehn Meter hoch, der Nacht. und ich habe ihn in Gefangenschaft im grossen Topf klein gehalten. Jetzt ist er endlich klein und macht nicht mehr mit. Peter Bichsel, 77, Schriftsteller und Publizist schweizer illustrierte

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Shopping

top ten der Woche

Hair & Make-up Jacqueline P., Model Lucie P., beide für Scout

Aus dem Koffer u Moderne GrossstadtNomaden wissen es längst: Das Zubehör macht den Look. Und besonders beim Reisen ist man froh, wenn man mit coolen Accessoires das mit­ gebrachte Outfit immer wieder verändern kann. So muss man nicht allzu viel Gepäck mittragen. Gerade jetzt, in der Ausverkaufszeit, lohnt es sich, nach markanten Schuhen, Taschen und Schmuck Ausschau zu halten. Teile mit NeonDetails machen das Outfit vom letzten Jahr wieder modemässig aktuell und können bis weit in den Herbst hinein getragen werden. Unser Model Lucie aus Polen mochte übrigens das Hotel Europe in Zürich sehr – es sei die perfekte Basis, um die Stadt zu erkunden, meinte sie.

Redaktion beatrice schönhaus Fotos geri born Styling melanie albisser

Die Vorbereitung Lucie in Body und Jupe von American Apparel. u CHF 44.–/70.– Tasche auf Nachttisch Coop City. u CHF 69.90 Tasche pink, New Yorker bei Jelmoli. u CHF 27.– Tasche blau G-Point. u CHF 590.– Schuhe hinten Buffalo. u CHF 109.90 Schuhe türkis Max Shoes. u CHF 89.90 Modell beige/pink H & M. u CHF 69.90 Schuhe vorn Max Shoes. u CHF 99.90 Accessoires von Manor, H & M, New Yorker bei Jelmoli. schweizer illustrierte

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Shopping top ten he der Woc

Der Koffer Lucie hat noch ein Reserve-Outfit dabei: Jacke im Chanel-Stil von C & A. u CHF 39.90 Top Lacoste Store. u CHF 99.– Oben, im Uhr­ zeigersinn: Brokathose H & M. CHF 49.90 Dessous Jelmoli. u CHF 125.–/99.– High Heels Lele Pyp, Zürich. u CHF 369.– Armreif mit Perlen im barocken Stil Zara. u CHF 35.90 Dessous drunter Manor. u CHF 64.90 Strassschmuck, gesehen bei Swarovski Store. Band/Uhr u CHF 285.–/870.– Koffer Samsonite, Fachhandel, Jelmoli. u CHF 299.–

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«Ein Glas Champagner versetzt mich in Ausgehlaune»

Fast fertig Lucie muss sich nur noch für die Schuhe entscheiden. Die beiden linken Modelle sind von Diesel. u CHF 369.–/ 279.– Modell schwarz (rechts), ebenfalls Diesel. u CHF 414.– Pistaziengrüne Wedges G-Point. u CHF 290.– Lucie trägt eine Bluse von H & M. u CHF 49.90 Shorts von Mango. u CHF 49.90 High Heels von Lele Pyp, www. lelepyp.com. u CHF 469.– Wir fotografierten im frisch renovierten Hotel Europe in Zürich, www.hoteleurope-zuerich.ch schweizer illustrierte

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Shopping top ten he der Woc

Mode

Feriengrüsse aus Italien

Sommerlich Ärmelloses Baumwollkleid mit Rosenprint von Topshop. www.topshop.com u ca. CHF 55.–

u Das Land ist weltweit bekannt für seine Pizza, Pasta und Gelati. Unser südlicher Nachbar hat auch modisch einiges zu bieten: Die Fashionweek in Mailand bildet seit je neben Paris, New York und London mit den Defilees namhafter Designer das saisonale Highlight der Modeszene. Labels wie Giorgio Armani, Salvatore Ferragamo, Emilio Pucci und Prada werden von Schauspielerinnen, Top­models und Sportstars an Galas über den roten Teppich getragen. Das Design-Duo Dolce & Gabbana zeigte für den Herbst sogar ganze Outfits im italienischen Look: Kleider mit floralen Prints, Spitzendetails und schweren Schmuck mit Kreuzanhängern. Das Tolle an diesem Look: Man kann ihn bereits im Sommer ausführen und muss nicht auf kalte Tage warten. nina lienhard

Laufsteg

Neu & bunt

Ethno meets Fashion Bluse, Tasche und Shorts Frühjahr/ Sommer 2012 von Guillaume Henry für Carven: z. B. bei Grieder.

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Schwer Lange Ohrringe mit Kreuzen von Mango. Auch online erhältlich. shop.mango.com u CHF 34.95

Interessant Reiseführer mit den hippsten Tipps für Rom von teNeues. www.books.ch u CHF 14.90

Schmeckt Knabbernüsse von Bonfante 1922, bei Globus. u 100 g CHF 7.90 / 250 g CHF 17.90

Klassiker Rote Turnschuhe von Superga. www.asos.ch u ca. CHF 66.–

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u Eine ganz neue Handschrift hat er gefunden, der Chefdesigner von Carven, Guillaume Henry. Man nehme eine Prise Folklore, eine Prise Farbe und eine gehörige Portion Mut. Das ergibt den explo­ siven Mix der Kollektionen für ­Carven. Meist lassen die Teile viel Beinfreiheit, sind körperbetont geschnitten und erfordern etwas Mut von der Trägerin. Die Babydolls, Shorts, Tops und kurzen Cocktail-Kleidchen sind in den grossen Boutiquen und Warenhäusern im Nu ausverkauft, da sie im Preis für das Handwerk, das in ihnen steckt, sehr fair sind. Eines muss man mögen, will man die Ent­würfe tragen: Man sollte gern auffallen!

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Geri Born, Paul Seewer, iMaxtree

Beatrice Schönhaus, Ressortleitung Shopping, liebt die Sachen von Carven.


Die Highlights von Davidoff

Edel Zigarren-Etui aus Leder von Zino. Super zum Mitnehmen. u CHF 55.–

Scharf Formschöner Zigarrenschneider mit Lederetui von Davidoff. Auch toll als Geschenk. u CHF 300.–

Rauch-Vergnügen Der neue Flagship-Store von Davidoff am Bahnhofplatz 6, Zürich, Tel. 044 - 211 63 23. Davidoff-Flagship-Store, Zürich

Rauchzeichen vom Bahnhofplatz u Honigfarbene Lamellen aus amerika­ nischem Kirschbaumholz, harmonische Lichtgebung und als Herzstück ein dreissig Quadratmeter grosser Walk-inHumidor: der Davidoff-FlagshipStore am Bahnhofplatz in Zürich ent­ spricht zu hundert Prozent dem neuen Ladenbaukonzept der Firma. Luzern, Johannesburg, Peking, Tokio und andere werden folgen. In Basel am Marktplatz gibts schon einen. Der Stil: sinnlich, stylish, gut. Das Angebot an Premium-

Praktisch Reisehumidor im Kleinformat aus Leder, mit einfacher Einteilung für die Lieblingszigarren, von Zino. u CHF 470.–

Zigarren wird ergänzt durch eine neue iPad-Instore-App, die einem bei der Suche nach der persönlichen Zigarre hilft. Wer will, kann sie gleich in der Cigarlounge geniessen. beatrice schönhaus

Köstlich Beispiel aus dem Premium-Zigarren-­ Sortiment bei Davidoff: Zigarrenkistchen von Davidoff. u CHF 215.–

Öffnungszeiten Mo–Fr 8–19, Sa 9–17 Uhr. www.davidoff.com weitere shops im shopping-guide: www.schweizer-illustrierte.ch

must-have

Betupft Duft Dot von Marc Jacobs gibts ab Mitte August im Parfümeriefachhandel. 30 ml u CHF 81.–

u Die gemeinsame Liebe zu Punkten hat den Designer Marc Jacobs und die japanische Künstlerin Yayoi Kusama zusammengeführt. Das Ergebnis gibts ab Juli in Louis-Vuitton-Boutiquen zu kaufen. Wer ein kleineres Budget hat, freut sich auf Dot. Inspiriert von der Zusammenarbeit, hat der Mode­ schöpfer jetzt sein neustes Parfum herausgebracht: Der saftige Blumenduft im raffinierten Flakon macht mit roten Beeren, Kokosnusswasser, Vanille im Nu Sommerlaune. ursula borer

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© Fotostudio Schweizer Illustrierte Paul Seewer, HO

Auf den Punkt gekommen

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Objekt der begierde

u Die PAM 388 hat nur zwei Zeiger, drei Zahlen und zwei weitere Anzeigen: die kleine Sekunde und das Datum. Keine grossen Komplikationen, keine aufwendigen Extras. Wozu auch? Konzipierte Panerai die Radiomir doch bereits im Jahr 1938, erstmals für die italienische Royal Navy. Seither bewährt sie sich als äusserst robuste Uhr, die tagsüber und nachts stets perfekt ablesbar ist.

Nur dass sie heute mit dem eigenen mechanischen Manufakturwerk P.9000 ausgerüstet ist, das drei Tage weiterläuft, wenn sie nicht getragen wird. Doch warum sollte man dies tun? Schliesslich passt die PAM 388 eigentlich immer – ob zum Anzug oder zu Jeans. Ihr Stil ist trendy, zeitlos gut. Ihre Form einfach perfekt. Und das wird man auch in zwanzig Jahren noch so sehen. sarah rieder

Online-Tipp

www.lifestylemirror.com u Wer gern Hintergrundinfos zu ­ ifestyle-Themen wie Beauty, Mode, L Prominenten und anderes liest, sollte bei www.lifestylemirror.com reinschauen. Voraussetzung dabei: gutes Englisch. Dann kann man ­Informationen aus erster Hand und vor allen andern finden. Wer Lust

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hat, kann die Produkte zu den Storys auch gleich bestellen oder wenigstens die Info dazu kriegen. Gut gemacht und immer wieder neu. beatrice schönhaus

mehr online-tipps: www.schweizer-illustrierte.ch

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Geri Born, Styling Beatrice Schönhaus, Nietenband G-Point, HO

Stil und eine Prise Italianità

Sex-Appeal auf Italienisch Radiomir Black Seal 3 Days Automatic von Panerai aus schwarz beschichtetem Edelstahl. Im Fachhandel. www.panerai.com u CHF 6300.–


Goldmarie Super Radiance Elixir von Vetia Floris. Globus. 50 ml u CHF 195.–

Durstlöscher Previous Hydra Serum Triple Action Clinica Ivo Pitanguy. Ab September. u CHF 110.–

Schwarze Magie Glamoxy Snake Mask von Rodial. Marionnaud. 50 ml u CHF 69.–

Micro-Needling Serum Hydro Saver von Dr. Kitzinger. Marionnaud. 8 × 2 ml u CHF 89.90

Rosenwunder Creme Absolue L’Extrait von Lancôme. Jelmoli, Globus. 50 ml u CHF 450.–

Honigbiene Nourishing Day Cream Abeille Royale von Guerlain. 50 ml u CHF 219.–

SOS-Helfer Prodigy Powercell SOS Eye Patch von Helena Rubinstein. 6 × 2 Patches u CHF 164.–

Super-Frucht Augencreme My Payot Regard von Payot. Manor. 15 ml u CHF 34.–

Luxus für die haut

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Paul Seewer, Odd Molly

Verwöhnzeit u Immer dann, wenn in der Welt Krisenstimmung herrscht, hat die Luxus-Kosmetik besonderen Aufwind. Vielleicht darum, weil man sich zwar weniger leistet, dafür dann aber etwas richtig Tolles. Für alle, die ein Verwöhnprogramm nötig haben, bietet der Markt echte Highlights wie die Creme Absolue L’Extrait von Lancôme. Jeder Topf enthält zwei Millionen Rosen­ stammzellen der Lancôme-Rose. Sie soll den menschlichen Hautstammzellen helfen, sich besser zu regenerieren. Bei Helena Rubinstein setzt man auf

pflanzliche Stammzellen des Meer­ fenchels. Die SOS-Augenmaske besteht zudem aus Biozellulose. Bei Guerlain schwört man auf kostbares, hautregene­ rierendes Gelée royale in der neuen Tagespflege Abeille Royale. Hightech der anderen Art wurde vom Hautarzt Dr. Kitzinger entwickelt – das sogenannte Micro-Needling. Mit einem Meso-Roller mit 200 chirurgischen Edelstahlnadeln wird die Haut optimal auf die dazu entwickelten Seren vorbereitet und die Hauttextur verbessert. Es schadet sicher nie, sich etwas zu gönnen! ursula borer

sTAR-gEFLÜSTER

Das ist Molly

u Model, Sängerin, Schauspielerin, Freundin von Sean Lennon – und das neue Gesicht des schwedischen Modelabels Odd Molly: die 25-jährige Amerikanerin Charlotte Kemp Muhl.

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kolumne

Alexandra Kruse, 33, Stylistin, über die Ästhetik der Badehose.

Plötzlich Latina Das amerikanische Topmodel Lindsey Wixson backstage bei Moschino. styling-tipp

Nicht nur etwas für Carmen u Der Sommer soll noch heiss werden. Besonders beim Styling – zumindest wenn es nach den italienischen Modehäusern Moschino und Emilio Pucci geht. Chefdesignerin Rossella Jardini (Moschino) und Chefdesigner Peter Dundas (Pucci) haben sich für ihre «feurigen» Kollektionen von der Reise-Route Spanien – Lateinamerika inspirieren lassen. Die Latina trägt neben Kruzifixen,

Creolen und Frisuren mit schwarzem Blumenschmuck auch passendes ­Make-up. Der Teint ist makellos veredelt mit einem feuchtigkeitsspendenden, leicht mattierenden Make-up-Fluid, die Augen werden rauchig umschattet und die Wimpern kräftig getuscht. Modernität erhält der Look durch Zurückhaltung beim Lippen-Make-up, etwa mit Tee­ rosen-Farben. Subtil, aber dennoch mit viel Verführungskraft. Kristina Köhler

die produkte zum look

Glutaugen Color Tattoo 24 HR Creme­ lidschatten mit langer Haftung, Maybelline. u CHF 12.90

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Edelblässe Mattierende Foundation Ever Matte mit SPF 15 und leichter Textur, Clarins. u CHF 48.–

Ebenholzkränze High Impact Extreme Volume und Bottom Lash Mascara, Clini­que. u CHF 39.– / 19.–

Sehr verehrte Damen und ­Herren. Wir sollten an dieser Stelle ein Thema von absoluter Dringlichkeit besprechen. ­Nämlich die angemessene ­Badebekleidung für den Mann. Ich verbringe als junge Mutter viel Zeit in Badeanstalten. Am liebsten mit meiner Freundin Lara und Baby Juri. Die Babys entdecken die Badiwelt, und wir quatschen. Über gut aussehende Promi-Astrologen, die richtige Babybrei-Konsistenz und Restaurants in Saint-Tropez. Und über die andern. Sie trägt dazu einen Missoni-Bikini und Juri fran­zösische Stoffbadehosen. Nun ists ja so, dass während der Ferien auch Männer ihre Kids betreuen; so nimmt die Bade­ hosendichte zu. Und damit auch das Drama. Unsere Analyse und Ana­ tomiestudie ergab: viele aus­geleierte Speedos mit Beulen an der falschen Stelle, hängende Hosen mit TribalTattoo-Druck und von der Sonne ausgebleichte Shorts. Das Allerschlimmste: eine dreiviertel­lange Hose mit grünem Print. Grundsätzlich stimmten weder Farbe noch Länge. Und da war viel zu wenig Stoff. Architekt und Berufs-Asket Mies van der Rohe lag definitiv falsch, als er seine «Weniger ist mehr»-These ausrief! Im Fall von Swim-Shorts ist mehr einfach mehr. «Guck mal», sagte Lara, «ich hab euch was mitgebracht.» Sie überreichte mir Kosmos erste Badehose. Von Gant. Schlichte meer­ jungfrau­grüne Hawaii-Blumen auf meerblautürkisem Grund. Das Innen­ futter mit Sternen. Der Windelbereich anständig bedeckt. Länge: etwa zehn Zentimeter oberhalb des Knies. Die perfekte Badehose eben. Das gilt nämlich auch für alle Männer, die älter als sechs Monate sind.

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Geri Born (Porträt), Paul Seewer, iMaxtree

Eine Short Story


Check-up Gicht – nicht nur vererbt?

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Antibabypille: Geringes Risiko Sind hormonelle Verhütungsmittel gefährlich? Wie hoch ist das Risiko für Thrombosen, Embolien, Schlaganfall und Herzinfarkt? Eine umfassende Studie gibt Entwarnung. Text VERENA THURNER

E

ine aktuelle dänische Studie schätzt das Risiko, durch hormo­ nelle Verhütungsmittel einen Schlaganfall oder Herzinfarkt zu er­lei­ den, als gering ein. Über fünfzehn Jahre wurden mehr als 1,6 Millionen Frauen untersucht. Nach den Berechnungen der dänischen Forscher aus Kopenhagen erleiden im Durchschnitt zwei von 10 000 Frauen einen Herzinfarkt oder Schlaganfall aufgrund hormoneller Verhütungsmittel. Die Forscher haben sämtliche Rezept-Verschreibungen hormoneller Verhütungsmittel über die Dauer von fünf­ zehn Jahren mit Krankenhausbehand­ lungen wegen Schlaganfall und Herzinfarkt in Beziehung gesetzt. Das Risiko kann je nach Dosis der Hormone variieren. Aller­ dings spielten nicht nur Art und Dosis der Östrogene eine Rolle, sondern auch die Wahl des Gestagens, also des Gelbkörper­ hormons. Und nicht die Antibabypille allein wurde getestet, sondern auch hormonelle Verhütungspflaster und der Vaginalring. Diese beiden Mittel zur Kontrazeption wiesen in der Studie eben­ so ein minimal erhöhtes Risiko für Schlag­

anfall und Herzinfarkt auf. Nicht aber die Spirale, die Hormone freisetzt. Weit mehr gefürchtet und seit ­Langem bekannt sind tiefe Beinvenen­ thrombosen und Lungenembolien durch hormonelle Verhütungsmittel. Das zeig­ ten einige Fälle in der Vergangenheit, die auch in der Schweiz zu reden gaben und geben. Weibliche Hormone, wie sie in Verhütungsmitteln vorkommen, kön­ nen die Blutgerinnung beeinflussen. In seltenen Fällen kann dies zu Blutgerinn­ seln führen. Bei 6,8 von 10 000 Frauen kam es im Zeitraum der dänischen Stu­ die zu einer venösen Thrombose. Wichtig ist hier vor allem, dass Frauen ihr indi­vi­ duelles Risiko durch Frauenärzte und -ärz­tinnen sorgfältig abklären lassen. Eine bekannte Thrombose-Neigung oder starkes Übergewicht sind Risikofakto­ ren. Mit ein Grund, dass die Antibaby­ pille auch fünfzig Jahre nach ihrer Ein­ führung verschreibungspflichtig bleibt. Die Resultate der Studie wurden im ­vergangenen Monat im «New England Journal of Medicine» veröffentlicht. www.nejm.org/medical-article-index

u STANFORD Forscher der ­ tanford-Universität in Kalifornien S haben herausgefunden, dass weniger die genetischen Anlagen als der Lebensstil über das Gicht­ erkrankungsrisiko entscheiden. Bei der Studie wurden Zwillings­ paare untersucht. www.stanford.edu

Last-minuteImpfung u ZÜRICH Auch innerhalb von

zwei Wochen ist laut Dr. Schilling von der Travel Clinic Zürich eine Kurzimmunisierung für fast alle impf­baren Krankheiten möglich. Selbst innerhalb von 48 Stunden vor Abreise sind Auffrischimpfungen noch machbar. www.travelclinic.ch

Überaktive Blase!

u GÖTEBORG Eine überaktive Blase, unter der vor allem Frauen leiden, führt laut einer schwedischen Studie mit 30 000 Frauen häufig zu Depres­sionen, Ängsten und Adipositas. Dies, weil sich die betroffenen Frauen kaum noch getrauen, körperlich aktiv zu sein.

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Ein moderates Lauftraining verlängert das Leben. Läufer, die massvoll trainieren, leben 19 Prozent länger als Nichtläufer.

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Check-up Heilung durch Töne

Musik als Therapie für Kö Die Verbindung von Medizin und Musik ist Tausende Jahre alt. Alle Kulturen nutzen die Heilkraft der Musik. Sie hat die Möglichkeit, zu trösten, Hoffnung zu wecken, kann ­beruhigen und aufmuntern. Musik und Musizieren stärken das Selbstbewusstsein.

Text dR. MED. sAMUEL STUTZ

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usik berührt die Seele. «Wir fühlen uns innerlich ­verändert, umgewandelt, wenn wir Musik hören», schrieb Aristoteles. Warum das so ist, erklärt Renata Bodor, Musikthe­ rapeutin SFMT und Master of Advanced Studies in Klinischer Musiktherapie der Zürcher Hochschule der Künste: «Musik ist hörbar gestaltete Zeit. Musik entsteht von Ton zu Ton, von Moment zu Moment. Zeit haben und zuhören können sind ­Voraussetzungen, dass Musik als Musik wahrgenommen wird. Wenn wir still dasitzen, aufmerksam und wach, sind wir bereit, uns einzulassen auf das, was sie uns sagen will. In der Musik kann das ­Leben voller Gegensätze, im ständigen Sein und Werden, hörbar gemacht wer­ den. Deshalb berührt sie die Menschen emotional. Innere Ruhe und Musik sind eng miteinander verbunden. Das Lau­ schen der Musik ermöglicht Entwick­ lung und Wandlung. Aus der Stille kann etwas Neues erklingen.» Musik kann auch äusserlich sichtbar verändern. Bei einem guten Rhythmus wippt der Fuss unwillkürlich den Takt mit. Man möchte vielleicht die Arme mit­ schwingen lassen oder am liebsten auf­ stehen und tanzen. Töne wirken auf den Körper, die Gefühle und den Verstand, und körperliche Empfindungen, ­Gefühle und Gedanken können durch Töne aus­ ge­löst werden. Das Baby weint, wenn es Hunger hat, oder schreit vor Schmerz beim Zahnen. Der Bergsteiger jauchzt vor Freude bei der Ankunft auf dem Gip­ fel. Das kleine Kind singt selbstvergessen im Spiel. Victor Hugo sagte: «Musik drückt aus, was nicht gesagt ­werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist.»

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Renata Bodor begleitet, bringt Ideen und hilft, die gemachten Erfahrungen zu ordnen.

Leicht zu spielende Instrumente zum Zupfen, Streichen, Schlagen und Blasen für die Musiktherapie.


In Resonanz kommen heisst, das Innen und das Aussen in Einklang zu bringen, eigene Klänge zu entdecken.

In der Musiktherapie wird das Potenzial der Töne, Rhythmen und ­Klänge bewusst als Ausdrucksmöglich­ keit genutzt. Ebenso oft arbeitet der The­rapeut mit Musik als Eindruck und als Kommunikationsmittel. Frühkind­ liches, vorverbales, mit dem Verstand nicht fassbares Geschehen, ­traumatische Erfahrungen, aber auch lange zurück­ liegende Erlebnisse können mit Musik erreicht und durch das Musikspiel ausgedrückt und bearbeitet werden. Manchmal gibt es für den Menschen Unsag­bares, sei es, weil er wegen einer Hirnstörung nicht sprechen kann, weil er Gedächtnislücken hat oder weil ihn das Ansprechen bestimmter Erin­ nerungen zu sehr schmerzt. Wenn es dem Therapeuten gelingt, das Gemeinte oder Gefühlte treffend in Musik auf­ zunehmen, kann sich der Patient, die ­Patientin erleichtert und getragen ­fühlen. Dadurch können Grenzen über­ schritten oder Fähigkeiten, die nicht mehr oder noch nicht vorhanden sind, erlebt werden. Das setzt Energien frei und bereitet den Weg zu persönlichen Veränderungen. Damit Musik zu Therapie wird, muss sie dem Menschen entsprechen. Musiktherapeuten haben die Aufgabe, nach passenden Angeboten zu suchen oder solche zusammen mit dem Patien­ ten zu erarbeiten. Neben dem Musik­ hören, der sogenannt rezeptiven Musik­ therapie, gibt es die aktive Musiktherapie, bei der gesungen, getanzt und gespielt wird. Im Musikraum sind viele, auch fremdländische, leicht zu spielende ­Instrumente zum Zupfen, Streichen, Schlagen und Blasen vorhanden. Es ist nicht nötig, dass man auf einem ­Instrument etwas kann. Vielmehr geht es darum, eigene Klänge zu entdecken, zu spielen und sich neu zu erleben. ­Menschen lernen zu hören, welcher Klang, welcher Rhythmus ihrem Inneren entspricht. In Resonanz kommen heisst: das Innen und das Aussen in Ein­ klang zu bringen. Die Musiktherapeuten begleiten diesen Prozess, bringen Ideen ein und helfen, die gemachten Erfahrun­ gen zu verarbeiten und in Ordnung zu bringen. Es gibt viele Formen der Gestaltung und Verwirklichung des Musikspiels.

k n ch ec te l l o s Da s w is sen Sie Hier hilft Musiktherapie  Altersdepression

und Vereinsamung

 Demenz

 Sterbebegleitung  Chronische

Schmerz­zustände

 Rehabilitation  Psychiatrie

 Gerontologie  Kinder-

und Jugend­entwicklung  Heilpädagogik  Paarbeziehung Die freie Musikimprovisation in einer Gruppe zum Beispiel ermöglicht ein spiele­risches Hin und Her. Mitspieler und Mitspielerinnen erleben sich leben­ dig und kreativ. Bei an Demenz erkrank­ ten Menschen kann durch die Improvi­ sation ein Zusammengehörigkeitsgefühl ent­ste­hen. Renata Bodor sagt: «Selbst sonst kaum ansprechbare Menschen werden durch die Musik aufmerksamer, geistig reger und kontaktfreudiger. Eine grosse Herzlichkeit, Wärme und das innere ­Heile und Unversehrte werden erlebbar.» Die Verbindung von Medizin und ­Musik ist Tausende Jahre alt. Alle Kul­ turen nutzen die Heilkraft der Musik. «Musik wirkt wie ein Heilmittel. Sie stimmt zuversichtlich, und sie macht ausgeglichen.» Solche und ähnliche Aus­ sagen hört Renata Bodor immer wieder. Weil Musik Lebensthemen hörbar macht, liegt in ihr die Möglichkeit, zu trösten und Hoffnung zu wecken. Musik kann beruhigen, sie kann aufmuntern. Musik und Musizieren stärken das Selbst­ vertrauen. Wenn Menschen pflegebedürftig und immer abhängiger von ihrer Um­ gebung werden und ihre äussere Frei­ u

Fotos Thomas Buchwalder

rper und Seele

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Check-up Der Fall Arthrose

und chinesische Medizin

«Ich leide an einer schmerzhaften Arthrose im Knie und möchte nicht ständig Schmerzmittel einnehmen. Kann mir TCM Linderung verschaffen?»

Tanzen Töne wirken auf den Körper, die Gefühle, den Verstand, sie lösen Empfindungen aus. heit dadurch eingeschränkt wird, können sie durch Musik eine innere ­Freiheit und Losgelöstheit erleben. ­Musik bewegt, schafft Raum, weckt Bilder und Imagi­ nation. Zeit und Raum werden durch Musik relativiert. Die Musik­therapeutin öffnet den Raum für das Un­mittelbarWerdende. Sie hilft, dass das Neu-Entstehende erkannt werden kann. Renata Bodor: «In jedem Lebensalter, ob Jung oder Alt, geht das Lebendige Metamorphosen ein. Es verwandelt sich immer neu. Das Leben besteht aus vielen verschiedenen und sich widersprechenden Wirklichkeiten. Eine Therapie wird als hilfreich empfunden, wenn es ge­lingt, das Widersprüchliche durch musika­ lischen Dialog in eine gute Ordnung zu bringen, die Spannungsenergie in kon­ struktive Bahnen zu lenken und Freude zu wecken.»  u

www.musikraumrebo.ch

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schweizer illustrierte

Nach Ansicht der TCM gehört Arthrose zu den StauSyndromen, was mit einer Blockade in den Meridianen gleichzusetzen ist. In der Philosophie der TCM haben bei einer Abwehrschwäche des Körpers die krank machenden Faktoren wie Wind, Kälte und Feuchtigkeit ein leichtes Spiel, den Körper und die Meridiane zu befallen. Diese Faktoren setzen sich in den Gelenken fest, was eine Qi-, also Energie-Stagnation, und Blut-Stauung in den betroffenen Meridianen hervorruft. Die Schmerzen werden durch diese Blockade ausgelöst. Das angestaute Xue – darunter verstehen wir das Blut – verhindert immer wieder das Nachkommen des frischen Xue. Dieser Teufelskreis kann zu einer chronisch verlaufenden Arthrose führen. Auf die Dauer werden Funktionsund Bewegungseinschränkungen oder entzündliche Verwachsungen durch mangelnde Versorgung mit Nährstoffen im betroffenen Weichteil hervor­ gerufen, was im schlimmsten Fall zu Gelenkverformung führen kann. Um diesen Teufelskreis zu durchbrechen und die Obstruktion der Me­

TV-Tipp

ridiane und somit die Schmerzen zu ­beseitigen, werden in der TCM verschiedene Methoden wie Akupunktur, Tui-Na-Massage, Schröpfen, chinesische Arzneimittel und warme Umschläge angewandt. Die Anwendung von Akupunktur, begleitet von Wärmetherapie (Moxa / Lampe), dient dazu, die Blockade in den Meridianen aufzuheben und Qi und Xue wieder frei fliessen zu lassen. Dadurch werden angestaute Ablagerungen und entzündliche Substanzen abtransportiert sowie Sehnen und ­Knochen wieder ausreichend genährt. Mit Tui-Na-Massage können Verwachsungen und Bewegungseinschränkungen in Weichteilen direkt beseitigt und die in Mitleidenschaft gezogenen Meridiane wieder durchgängig gemacht werden. Gemäss TCM besteht bei Patienten, die an wiederkehrenden Gelenkschmerzen leiden, oft eine Dysfunktion oder sogar eine Auszehrung der inneren Organe, die durch einen Mangel des Vital-Qi verursacht werden. Ein Vital-Qi-geschwächter Körper kann leichter von Krankheiten befallen werden. Die chinesischen Arzneimittel und ­deren diätetische Therapie sind hilfreich zur Beseitigung dieser Mangelerscheinung. Die Abwehrkräfte des Körpers werden gestärkt, und der ­Patient wird vor den wiederkehrenden Schmerzen in den Gelenken geschützt.

Montag, 20. August, mehrmals ab 7.35 Uhr

Multiple Sklerose Diese Autoimmunerkrankung des ­zen­tralen Nervensystems prägt ganz unterschiedliche ­Krankheitsbilder. In der Sendung zeigen drei Patienten, wie sich ihr Leben verändert hat und wie sie gegen das ­Schicksal ankämpfen. Ein bekannter Neurologe erklärt, was von den neuen Therapien zu erhoffen ist (Wiederholung). www.gesundheitsprechstunde.ch

Fotos Thomas Buchwalder, HO

Mao Degang, TCM-Facharzt im Zentrum für Traditionelle Chinesische Medizin in Zürich. www.mediqi.ch


Die Besten 10 Kultur- und Eventtipps

Bezaubernd Sie ist natürlich, spontan und ein grosser Star: die Sopranistin Noëmi Nadelmann.

«viva verdi» – weltaufführung im hallenstadion

Foto Mara Truog

Höhenflug mit Verdi u Verdi lebt, auch wenn wir nächstes Jahr seinen 200. Geburtstag feiern. Die Namen seiner Opern zergehen auf der Zunge wie würzige italienische Gerichte: Aida, Nabucco, La Traviata. Die Zürcherin Noëmi Nadelmann und die Amerikanerin Mardi Byers

sowie weitere acht Gesangssolisten werden in der neuen Opernshow «Viva Verdi» die bekanntesten und leidenschaftlichsten Arien aus den Werken des Maestros singen, begleitet von einem 100-köpfigen Chor und dem Sinfonieorchester

Camerata Schweiz. Spektakulär und vielversprechend. kati moser Viva Verdi Zürich. Premiere 13. 12., Aufführungen am 14. und 15. 12., Ticket­ corner Tel. 0900 800 800 (CHF 1.19/Min. ab Festnetz), www.ticketcorner.ch schweizer illustrierte

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bronzekunst aus indien im museum rietberg

Parade der Götter

Mächtige Gottheiten, Reiter – zu Fuss, zu Pferd und auf Elefantenrücken: Ein prachtvoller Festzug von Bronzeobjekten gibt einen faszinierenden Einblick in die unbekannte Kultur Mittelindiens.

Akrobatisches Gespür Schaukelnde Gottheiten.

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u Auf einer Holzplattform in der Mitte des Saales zeigt sich ein impo­ santes Bild: 300 Figuren aus Bronze sind zu einem Festumzug zusammen­ gefügt worden. Es sind mehrheitlich Gottheiten und Gottes­tänzer. Stilisierte Figuren – unterwegs zu Fuss, hoch zu Ross oder auf Elefantenrücken. Sie tragen Schwerter oder Schalen, manchmal auch ein Gewehr. Die Tiere haben zum Teil bizarre Formen und stimmen proportional mit dem Reiter nicht immer überein. Dafür sind sie exquisit verarbeitet und tragen feinste Ver­zierungen. Während die Pferde Kraft und Eleganz ausstrahlen, wirken die Elefanten verspielt. Am berührendsten sind jene,

die Götter auf ihrem Rücken tragen: ein kleiner Aufbau, meist mit einer kunst­ vollen Überdachung – und die Schaukel mit der Gottheit. «Nicht nur Könige, sondern auch Götter schaukeln gerne» ist auf einer der Info-Tafeln zu lesen. Dank dreier Schenkungen neuesten Datums verfügt das Museum Rietberg mit mehr als 500 Objekten über eine der europaweit schönsten Sammlungen an Bronzen aus Mittelindien. Die in der Ausstellung gezeigten Metall­ figuren sind typisch für die Region Bastar (Bundesstaat Chhattisgarh). Die Objekte dienten nicht der Zierde, sondern rituellen Zwecken von Stämmen, die nicht zu einer der grossen Religionen wie dem Hinduismus, Jainismus oder


Die Besten kultur diese woche in den galerien

Hans Steiner. Fünf Monografien. Martin Disler Schwarz-Weiss

u Hans Steiner (1907–1962) gehört zu den wichtigsten Fotografen der Schweiz. Er begann mit Reportagen für diverse Illustrierte und ­Tageszeitungen. Seine Dokumentationen über Java (1947) und das Porträt von General Guisan (1938) gehören zu seinen bekanntesten Werken. Steiners Blick auf die Schweiz zeigt eine urbane Sicht auf die ­Frauen, den Sport, die Freizeit, aber auch die Werbung seiner Zeit. Die Schau vereint die repräsentativsten Bilder des Fotografen. rea

Musée GruÉrien Bulle FR. Bis 30. 9. Di–Sa 10–17, So/Feiertage 13.30–17 Uhr, Tel. 026 - 916 10 10, www.musee-gruerien.ch, Publikation CHF 69.–

Gruppenschau

u Der Bildhauer Bruno Gironcoli (1936–2010) begann als Goldschmied,

entschied sich dann aber für die Kunst. Seine teils an futuristische Maschinen erinnernden Skulpturen verwirren und faszinieren zugleich. «Eine Skulptur ist für mich Endpunkt eines ­Gedankenganges», bezeichnete der Österreicher seinen Schaffensprozess. Der Zyklus «L’éternel détour» vereint seine Arbeiten mit Sylvie Auvray, Vidya Gastaldon, Alex Hanimann und Anton Henning. rea Musée d’art moderne et contemporain Genf. Bis 16. 9. Di–Fr 12–18, Sa/So 11–18 Uhr, Tel. 022 - 320 61 22, www.mamco.ch

Vielfalt

Vielfalt und Experimentierlust zeichnen sein reichhaltiges Werk aus: Der Solothurner Martin Disler (1949–1996) ­testete unermüdlich neue Materialien, war Zeichner, Maler, Grafiker, Bildhauer und Schriftsteller. Die im Kloster Schönthal gezeigten Werke umfassen Malerei (Bild: «Erhörtes Gebet»), Grafiken, Monotypien, Zeichnungen und Skulpturen. Eine Auswahl von 17 Bronze­ figuren aus «Häutung und Tanz» sind ebenfalls ausgestellt. rea u Technische

Kloster Schönthal Langenbruck BL. Bis 28. 10. Fr 14–17, Sa/So 11–18 Uhr, Tel. 061 - 706 76 76, www.schoenthal.ch

Fotos © Museum Rietberg Rainer Wolfsberger, Cornelia Mallebrein

Kunsthandwerk auf höchstem Niveau: Bronzefiguren, 5 bis 50 Zentimeter gross. dem Islam gehören. Diese Stammesbronzen der Adivasi, wie die ersten Bewohner der Region hiessen, sind von der Kunstwissenschaft stiefmütterlich behandelt worden und werden eher dem Kunsthandwerk zugeordnet. Zu Unrecht. Die Schau begleiten zwei spannende Filme. Der eine zeigt die Erschaffung einer Bronzefigur, der andere einen Festzug mit Sirhas (in Trance fallende Medien bestimmter Gottheiten), wie das jährliche Mandei-Fest in Bastar. kati moser

museum rietberg Zürich. Bis 11. 11. Di, Fr–So 10–17, Mi/Do 10–20 Uhr, Tel. 044 - 206 31 31, www.rietberg.ch, Katalog CHF 44.–

Swiss Charity Concert

Benefiz-Konzert für Kinder u Victor Emanuel von Monteton, 28, ist

ein Multitalent. Als Pianist ein Wunderkind, liess sich der Zürcher zum Dirigenten ausbilden und arbeitet nun als Unternehmens­berater. Das Swiss Charity Concert, 2011 von ihm gegründet, unterstützt gemeinnützige Schweizer Organisationen, die sich für Kinder im In- und Ausland engagieren. Auf dem Programm: Mozart, Beethoven und Mendelssohns Violinkonzert. Solist ist Koh Gabriel Kameda, am Pult steht Victor Emanuel von Monteton. rea Tonhalle Zürich. 30. 8., 19.30 Uhr, Tickets Tel. 044 - 206 34 34 oder www.swiss-charity-concert.ch

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Die Besten kultur 5 Fragen an ein buch

In Panik Ungewollt befindet sich David inmitten seiner Kinder. Anwalt und Freundin (u.) halten zu ihm.

Margaret Mazzantini

Für immer entwurzelt Worum geht es? Zwei Söhne, zwei Mütter, zwei Welten. Dazwischen das Meer, das sie gleichzeitig trennt und vereint. Farid lebt glücklich mit seiner Familie in Libyen, am Rande der Wüste. Doch dann ist Krieg. Mit Mutter Jamila flieht er in einem Boot Richtung Europa. Vito ist Italiener. Seine Mutter Angelina war bis zum elften Lebensjahr eine Araberin und dann Heimweh-Libyerin, nachdem Gaddafi 1970 alle Italiener aus dem Land verwiesen hatte.

Ihr Kinderlein, kommet u Darum gehts David Wozniak (Patrick Huard) ist mit 42 Jahren immer noch nicht erwachsen. Als seine Freundin Valérie (Julie LeBreton) schwanger wird, will er sein chaotisches Leben in den Griff bekommen. Doch dann erfährt er, dass er der Erzeuger von 533 Kindern ist und dass 142 ihren anonymen Vater kennenlernen wollen. Was war geschehen? Ende der 80er-Jahre hatte David – um sein Einkommen aufzu­ bessern – Samen gespendet. Nun will er mithilfe seines besten Freundes (Antoine Bertrand), eines erfolglosen Anwalts, Klage gegen die Klinik erheben. In der Zwischenzeit lernt er aber einige seiner Kinder kennen und entdeckt plötzlich väterliche Gefühle. u Die Stars David und der Anwalt sind die tragenden Figuren des Films.

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­ inkisch, gewitzt, berührend der eine, L tollpatschig und ehrgeizig der andere. u Der Regisseur Der kanadische ­Drehbuchautor und Schauspieler Ken Scott («Maurice Richard») wollte ursprünglich einen Film über einen kinderreichen Mann drehen. Doch dann hörte er von einem Samenspender, der 500 Kinder gezeugt hatte. «Starbuck» war geboren. u Der Titel Ein 1998 verstorbener Zuchtbulle, der 200 000 Kühe und angeblich 209 Stiere zeugte, gab dem Film den Namen. Der Bulle hiess ­Hanoverhill Starbuck. u Das Fazit Eine amüsante Komödie mit Hit-Potenzial. kati moser 8 8 8 8 8 Länge: 103 Min. Regie: Ken Scott. Kinostart 16. 8.

Wer ist die Autorin? Nach «Geh nicht fort», der mit Penélope Cruz verfilmt wurde, landet Margaret Mazzantini wieder einen eindringlichen Roman über Hoffnung und Verlust. Welche Sätze bleiben? Angelina: «Sie verbrachte Stunden im Wasser. Sie schwamm bis zur Stille, dorthin, wo nichts und niemand sie erreichen konnte.» Welcher Hintergrund? Anhand zweier Familien beleuchtet die Autorin die unrühmliche Zeit der italienischen Besetzung Libyens. Nach der Lektüre? Gross ist die Dank­barkeit, in einem sicheren Land zu leben. kati moser Margaret Mazzantini Das Meer am Morgen (Dumont)

Fotos HO (3), Geri Born

«Starbuck» (Can)


Die Besten event

Wechselbäder Gölä besingt Engel und Dämonen – halt das, was das richtige Leben ausmacht.

demnächst

Pop. Festspiel. Easy Klassik

sexy & solo u Die

1,5 Millionen Tonträger, die Mandy Capristo mit der Girlband Monrose verkaufte, wird sie kaum verachten. Doch die Sängerin wollte sie selber sein und spielte solo «Grace» ein. Jetzt folgt die Live-Nagelprobe. hv mandy capristo Moods Zürich 20. 9. um 20.30 Uhr, www.actnews.ch

Gölä im Hallenstadion zürich

100 Prozent

cd-Tipp jazz

altmeister, frisch

u Der Begriff «Urgestein» mag etwas abgespielt sein. Cojazz mit Andy Scherrer (sonst Sax, diesmal Piano!), Isla Eckinger (Bass) und Peter Schmidlin (Drums) ist es ebenso wenig wie der Saxofonist Bruno Spoerri. Swingende Reife im Wortsinn. hanspeter vetsch

cojazz meets bruno spoerri European Tales (TCB)

von Gölä ergreifende Wahrheit. Voraus­ gegangen war – wie vor Göläs 1998 ver­öffentlichtem Erfolgsdebüt «Uf u dervo» (rund 300 000 verkaufte Alben) – eine Schicksalsfügung, die den gelernten Maler Marco «Gölä» Pfeuti wieder einmal auf die Achterbahn des wirklichen Lebens katapultierte: Liebes-Aus nach einer langjährigen Beziehung (Januar 2012), Stopp der letzten Vor­bereitungen für eine CD mit englischen Songs, Herz-Schmerz-Phase mit MundartKompositionen im Stunden­ rhythmus, gleich zwei Mundart-Alben (Release 8. Juni) und neue Liebe (inklusive Heiratsantrag am 7. Juli) mit Heidi, die er seinem Status als BüezerRocker gemäss als Mitarbeiterin einer Coop-­Filiale kennenlernte. Grund genug also für Showtime. Und das heisst: Hallen­stadion, 100 Prozent Mundart – also 100 Prozent Gölä. hanspeter vetsch gölä Hallenstadion Zürich 9. 11. um 20 Uhr, www.goodnews.ch tickets für die besten events!

heute & Historie

u Tanz, Musik, eine Geschichte um Krieg und Frieden, Mord und Menschlichkeit sowie die Klosterkirche selbst: Das Königs­ felder Festspiel 2012 verwebt all das zum stimmungsvollen Gesamtkunstwerk. hv

königsfelder festspiel Windisch 23. 8.–15. 9., www.koenigsfelder-festspiel.ch

Bausch & Bogen

u«Der ‹Walzerkönig› – die Tour 2012», so wirbt André Rieu auf dem Plakat für seinen Auftrittsreigen mit dem Johann-Strauss-­ Orchester. Werbung? Der Populär-Violinist könnte auch ohne grösste Hallen füllen. hv

andré rieu Hallenstadion Zürich 12. 10. um 20 Uhr, www.goodnews.ch schweizer illustrierte

Fotos HO (3), André Albrecht

u PR-Texter neigen zur Übertreibung, solche aus dem Musikbusiness – branchen­entsprechend – zur masslosen. Es ist also Vorsicht geboten, wenn einen am 18. Juli 2012 eine Medien­ mitteilung mit dem Titel «Die Historie der Schweizer Album-Charts wird neu geschrieben» erreicht. Inhalt: Gölä steht mit seinen beiden neuen Alben Ängu u Dämone II auf Platz 1 und Ängu u Dämone I auf Platz 2 der Schweizer Album-Charts. Nein, für ein­mal keine PR-Übertreibung, sondern die schlichte und nicht nur für Fans

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Näher bei den Stars. Täglich. www.schweizer-illustrierte.ch

Kassensturz

Luca Ruch verdiente als Mister Schweiz 400 000 Franken. SI online weiss, weshalb er trotz verlängerter Amtszeit die Bestmarke nicht knacken konnte.

Neues Leben Nadia Brönimann Ihr Haus musste die Transsexuelle mangels Geld aufgeben. Doch sie blickt positiv in die Zukunft – dank ihrem neuen Job.

Dating-Tipps

Ratgeber für Frauen aus den 30ern 12 Tipps sollten den Single-Damen von damals zu einer erfolgreichen Beziehung verhelfen. Wir haben sie zusammengetragen.

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Fotos Thomas Buchwalder, HO (2)

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Weekend Reisen, geniessen, rätseln! Auf dem Bike quer durch die Schweiz Das «Principe ­Leopoldo» in Lugano ist dank Traumsicht und Top-Küche eines der heissesten Etappenziele.

MIT DEM TÖFF VON HOTEL ZU HOTEL

Harley inklusive! R

Easy Ride Auf der Harley zu Luxushotels.

elais & Châteaux gibt Gas, lädt zu einem unvergesslichen «Ritt» quer durch die Schweiz. In einer Woche lernt man sechs luxuriöse Hotels kennen. Ab 3480 Franken ist man dabei – Harley inbegriffen! Gestartet wird im Grand Hôtel du Lac in Vevey. Dort steht ein gut versichertes Motorrad für das erste Etappenziel bereit: «Beau-Rivage», Neuenburg. Nächster Fixpunkt ist das «Park Weggis» am

Vier­wald­stättersee (Edel-Spa, zwei starke ­Restaurants). Dann gehts über die Alpen! Ziel ist das «Principe Leo­ poldo» ob Lugano, wo man den Aperitif auf der Traumsicht-Terrasse, dann den Risotto (und mehr) bei Chef Dario Ranza geniessen sollte. Letzte Etappen: ­Nufenen, «Source des Alpes» in Leukerbad, Hôtel de la Cicogne in Genf. HE INFO www.leopoldohotel.com schweizer illustrierte

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Reisen Traveldesk

Edelweiss: Zwei Flüge auf die Malediven! u Gute Nachrichten für Schweizer Malediven-Fans: Edelweiss Air fliegt im Winter zweimal pro Woche nonstop hin (Montag, Samstag)! Manta Reisen empfiehlt am Indischen Ozean ein neues Hotel: Kanifushi Beach & Spa (41/2 Sterne, all-inclusive, Kids-Club). INFO www.manta.ch

Mit dem Motorhome zur Iceberg Alley u Einsame Strände, Fjorde, Elche, Bären und Seeadler! Neufundland steht für Natur pur. Erkunden kann man Küste und Nationalpark im Motor­home (ab CHF 150.– pro Tag). Die Iceberg Alley mit Blick auf die vorbeischwim­ menden Eisberge gehört ins Programm! INFO www.travelhouse.ch

Bangladesch – ein Abenteuerland mit PotenZial

Den Entdeckergei Bangladesch hat alles, was man sich von einer exotischen Reisedestination wünscht: wenig Touristen, unberührte Natur und das gewisse Etwas – ein bisschen Unorganisiertheit.

G Mit Emirates über Dubai nach Phuket u Der Weg nach Phuket kann neuerdings auch über Dubai führen: Emirates fliegt die Ferieninsel täglich direkt an (drei Klassen). Countrymanager Jürg Müller: «Phuket ist in der Schweiz sehr beliebt. Wir freuen uns über diese neue Ver­ bindung.» INFO www.emirates.com/ch

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anz schön kokett: «Besuchen Sie uns, bevor die Touristen kommen!» So wirbt Bangladesch in seinen Reiseprospekten. Und tatsächlich: Das von Indien umarmte Land, von dem man sonst nur bei Berichten über Armut oder Katastrophen hört, ist eine der ­wenigen Destinationen, wo man noch den Entdeckergeist spürt. Bereits die Ankunft in der Hauptstadt Dhaka riecht nach Abenteuer – und Abgas: Klapprige Busse, Taxitöffs, einige Autos und Hun­ derttausende Velorikschas suchen sich klingelnd und hupend einen Weg durchs Chaos, überall dazwischen stehen und gehen Menschen in ihren bunten Ge­

wän­dern – und wollen von den raren west­lichen Besuchern stets das Gleiche wissen: woher sie kommen und wie sie heissen. Die Sehenswürdigkeiten – etwa das Parla­mentsgebäude oder die Natio­ nal­moschee (Bangladesch ist islamisch) – sind schnell abgeklappert. In Old Dhaka, wo viele Kunsthandwerker beheimatet sind, kann man verweilen. Wer Ruhe sucht, ist in Dhaka aber fehl am Platz. u Die Sundarbans Das sumpfige Insel­ mosaik im Süden Bangladeschs bietet Erholung und gehört nicht umsonst zum Unesco-Weltkulturerbe. Die riesigen Mangrovenwälder beheimaten unendlich viele Tiere, darunter den bedrohten ben­


Cox’s Bazar Den meisten Hotels in ­Bangladeschs Badeort fehlt es an Charme. Das Mermaid Eco-Resort ist eine wohltuende Ausnahme.

Bandarban Im grünen Gebirge trifft man ­zwischen Wasserfällen und abgele­genen Dörfern immer wieder auf Holzarbeiter.

Inani Beach An der Küste entdeckt man immer wieder neue, nur von Fischern genutzte Strände. Gebadet wird – Bangladesch ist islamisch – in Kleidern und den landestypischen Saris.

Dhaka In den farbenprächtigen Basaren der Hauptstadt – hier in Lalbagh, Old Dhaka – ist immer etwas los.

st spüren galischen Tiger. Auf einem SundarbansAusflug entdeckt man garantiert seine Spuren (sehen tut man ihn selten), aber die vorbeiziehenden grünen Ufer, die farbi­gen Vögel, die durchs Wasser gleitenden Flussdelfine und die kleinen ­Fischerdörfer machen die Tour auf den mit Einzelkabinen ausgestatteten Touristen-Schiffen allemal lohnenswert. u Bandarban Wer Bangladesch erwandern will, ist hier richtig: Unweit der Grossstadt Chittagong erstreckt sich die Hügellandschaft von Bandarban. Lange Zeit galt die Gegend aufgrund politischer Unruhen als unsicher – mittlerweile ist sie ein beliebtes Erholungsgebiet. u Cox’s Bazar Den Ferienort am Golf von Bengalen könnte man auch als Las Vegas von Bangladesch bezeichnen – ­al­ler­dings ist er noch entwicklungsbe­ dürf­tig. In Windeseile wurden entlang des

212 Kilometer langen Sandstrandes Hotel­klötze errichtet. Eine löbliche Ausnahme: das Mermaid Eco Resort. Das Besitzerpaar legt wert auf Naturmate­ rialien, frische Blumen und eine westlich-

bengalische Fusion-Küche. Wer möchte, kann mit hoteleigenen Booten zu scheinbar unberührten Stränden gondeln. Und so Bangladesch erkunden, bevor die Touristen kommen. Nina Siegrist

Check-in u Anreise Ab Zürich mit Emirates (via Dubai) oder Turkish

Airways (via Istanbul) ab CHF 1100.– u Vorbereitung Schwei­zer benötigen ein Visum (www.bangladeshmission­ geneva.ch) u Unterwegs Am sichersten reist man in der Luft (www.flyregent.com) oder mit Bussen (Green Line, Silk Line) u Hotels Schöne Unterkünfte sind rar. In Dhaka: Radisson (www.radissonblu.com/hotel-dhaka), Guest House Ambrosia (ambrosia@bdmail.net). Tipp: Mermaid Eco-Resort, Cox’s Bazar, DZ ab CHF 25.– (www.mermaid­ Sundarbans Hier leben noch eco­resort.com) u Touren Für Sundarbans- und Bandar­ rund 400 der vom Aussterben bedrohten bengalischen Tiger. ban-Trips: The Guide Tours (www.guidetours.com)

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En Guete

Kontrast zum Risotto Karamellisierte Rotwein­zwiebeln.

Feine Verführung

Mit Rotweinzwiebeln, Safran aus Mund, Schinken oder Gurken: Risotto-Gerichte sind so vielseitig wie ein Ausflug ins Tessin oder Oberwallis.

1

Risotto mit Rotweinzwiebeln

Zutaten (für 4 Personen) Rotweinzwiebeln 1 Esslöffel Butter, 2 grosse Zwiebeln, in je 6 Schnitzen, 2 Esslöffel Zucker, 3 dl Rotwein, 1 Lorbeerblatt Risotto 1 Esslöffel Butter, 250 g Risottoreis (z. B. Carnaroli), 21/2 dl Weisswein, 7 dl Gemüse­ bouillon, heiss, 50 g geriebener Sbrinz Vor- und zubereiten ca. 40 Min. u Für die Rotweinzwiebeln Butter in einer beschichteten Bratpfanne warm werden lassen, Zwiebeln darin ca. 5 Min. andämpfen. Zucker darüber­ streuen, ca. 3 Min. weiterdämpfen, bis der Zucker karamellisiert. Rotwein dazugiessen, sodass die Zwiebeln damit bedeckt sind. Lorbeerblatt beigeben, bei mittlerer Hitze ca. 15 Min. köcheln lassen. Lorbeerblatt entfernen, Zwiebeln herausnehmen. Sud bei grosser Hitze

ca. 15 Min. ein­kochen. Zwiebeln wieder beigeben, nur noch warm werden lassen. Für den Risotto Butter in einer Pfanne warm werden lassen, Reis unter Rühren dünsten, bis er glasig ist. Weisswein dazugiessen, fast vollständig einkochen lassen. Bouillon unter häufigem Rühren nach und nach dazugiessen, sodass der Reis immer knapp mit Flüssigkeit bedeckt ist, ca. 25 Min. köcheln lassen, bis der Reis cremig und al dente ist. Pfanne von der Platte nehmen, Käse darunterrühren. Servieren Risotto auf Tellern anrichten, mit Zwiebelschnitzen und wenig Sud garnieren. Lässt sich vorbereiten Risotto nur mit der Hälfte der Flüssigkeit zubereiten, Pfanne von der Platte nehmen, aus­ kühlen lassen. Risotto mit der restlichen heissen Bouillon unter gelegentlichem Rühren fertig garen.

TIPP Ist der Reis noch zu flüssig, die Pfanne von der Platte nehmen und zugedeckt ca. 5 Min. stehen lassen. Der Reis saugt noch Flüssigkeit auf, ohne dabei zu verkochen.

2

Munder Safranrisotto

Zutaten (für 4 Personen) 1 Esslöffel Butter, 1 Zwiebel, fein gehackt, 2 Knoblauchzehen, gepresst, 350 g Risottoreis (z. B. Carnaroli), 4 Tomaten, geschält, entkernt, in Würfeli, 1–2 Teelöffel Thymian­ blättchen, 11/2 Teelöffel Safranfäden, ca. 8 dl Fleischbouillon, heiss, 50 g Speckwürfeli, Bratbutter zum Braten, 400 g geschnetzeltes Kalbfleisch, 1/2 Teelöffel Salz, wenig Pfeffer Vor- und zubereiten ca. 45 Min. u Butter in einer Pfanne warm werden lassen, Zwiebeln und Knoblauch an­ dämpfen. Reis beigeben, unter Rühren dünsten, bis er glasig ist. Tomaten, Thymian und Safran beigeben, mischen. Bouillon unter häufigem Rühren nach und nach dazugiessen, sodass der Reis immer knapp mit Flüssigkeit bedeckt ist, ca. 25 Min. köcheln lassen, bis der Reis cremig und al dente ist. Speckwürfeli in einer Bratpfanne langsam knusprig

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En Guete braten, auf Haushaltpapier abtropfen. Pfanne ausreiben. Bratbutter in der­ selben Pfanne heiss werden lassen. Kalbfleisch portionenweise je ca. 3 Min. braten, herausnehmen, würzen, mit den Speckwürfeli unter den Risotto mischen, sofort servieren.

3

Risotto-Muffins

Zutaten (für 4 Personen) für ein Muffinsblech mit 12 Vertiefungen oder für 12 ofenfeste Förmchen von je ca. 7 cm Ø, ergibt 12 Stück 12 Tranchen Schinken (ca. 350 g), 2 Päckli Fertig-Risotto (je ca. 350 g; z. B. von Idee Betty Bossi; siehe Hinweis), 50 g geriebener Sbrinz, 2 Ess­löffel Paniermehl, 2 Esslöffel Pesto Vor- und zubereiten ca. 10 Min. Backen ca. 20 Min.

impressum

u In

jede Muffin-Vertiefung eine ­Schinkentranche drücken. Risotto in die Vertiefungen verteilen. Sbrinz mit Paniermehl und Pesto mischen, auf die Muffins verteilen. Backen ca. 20 Min. in der unteren Hälfte des auf 200 Grad vorgeheizten Ofens. Herausnehmen, im Blech auskühlen lassen. Hinweis Mit diesem Rezept lassen sich auch Risottoresten vom Vortag ideal verwerten. Lässt sich vorbereiten Muffins 1 Tag im Voraus backen. Zugedeckt im Kühl­ schrank aufbewahren.

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Gurken-DillRisotto mit Felchen

Zutaten (für 4 Personen) 1 Esslöffel Butter, 1 Zwiebel, fein gehackt, 250 g Risottoreis

Büro Paris Suisse Presse Médias, Annemarie Mahler, 6 rue de Bièvre, F-75005 Paris, Tel. +33-1-42 60 34 61, Fax +33-1-42 60 54 69 Nr. 33, 101. Jahrgang. Erscheint montags BÜRO USA SwissPress, Inc., Helen Marchel, 29 Long Meadow Road, Beglaubigte Auflage 198 660 Exemplare Riverside, Connecticut 06878, USA, Tel. +1-203-637-6866, Fax +1-203-637-8392, swisspress@swisspress.tv ISSN 0036-7362 Verlag Ringier AG, 4800 Zofingen Abonnements-Dienst (Telefon gratis) 0800 820 920 Mo bis Fr: 7.30–18.00 Uhr, aboservice@ringier.ch Verlag der Ringier-Zeitschriften Dufourstrasse 23, 8008 Zürich, Tel. 044 - 259 61 11, Fax 044 - 259 68 44 EINZELVERKAUF einzelverkauf@ringier.ch Marketing Verena Baumann (Leitung), Esther Burger, Patricia Häusler Redaktion Schweizer Illustrierte, 8008 Zürich, Dufourstrasse 23 Head of Marketing Zeitschriften Thomas Passen Anzeigenleiterin Tel. 044 - 259 63 63, Fax 044 - 259 86 22, info@schweizer-illustrierte.ch Zeitschriften Claudia Dippel Product Manager Claudia Zweifel internet www.schweizer-illustrierte.ch, www.online-kiosk.ch Produktionsleiter Roland Winkler Anzeigenverkauf Geschäftsführer Zeitschriften Urs Heller Chefredaktor Stefan Regez International Tel. +41-44-259 65 11, sales@ringier.ch stv. Chefredaktor Ueli Walther MITGLIED der Chef­redaktion Monique Ryser Syndication und Nachdruckrechte RDZ Syndication – Ursula creative Director Jean-Robert Schaffter Unter­h altungschefin Bettina Bono Steinegger, Dufourstrasse 23, 8008 Zürich, Tel. 044 - 259 61 60, Nachrichtenchef Ueli Walther wirtschaftschefin Nina Siegrist Sportchef Fax 044 - 259 86 69 Iso Niedermann Bildchef Markus Schnetzer Textchefs Natascha Knecht, Druck Swissprinters AG, 4800 Zofingen, Tel. 058 - 787 30 00 Jan Morgenthaler autorin Stephanie Ringel Nachrichten Marcel Huwyler (stv. Nachrichtenchef), Silvan Grütter, Thomas Kutschera, Alejandro Velert, Eva Bünter Vertrieb im Ausland Ringier SA, BP 228, F-68306 St-Louis Cedex; Illustrierte-Zeitschriften-Vertriebs-GmbH, Turmstrasse 4, D-78467 Konstanz (Volontärin) Unter­h altung Sandra Casalini (stv. 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Leitung) Design Beling Thoenen Design Korrek­torat Stefan Bührer, Irène Ringier France SA (Frankreich); Ringier Publishing GmbH (Deutschland); Müller Bildbearbeitung Ringier Redaktions-Services Ständige Mit­a rbeiter Urs Juno Kunstverlag GmbH (Deutschland); Ringier (Nederland) B.V. (Holland); Bärtschi (Auto), Peter Bichsel, Zeno van Essel, Helmut Hubacher, Peter Hürzeler, Sylvie Ringier Kiadó Kft. (Ungarn); Népszabadság Zrt. (Ungarn); Ringier Pacific Limited Kempa, Chris von Rohr, Ilona Scherer, Peter Scholl-Latour, Elizabeth Teissier si online (Hongkong); Ringier Print (HK) Ltd. (Hongkong); Ringier China (China); Katja Fischer (Leitung Desk), Nadine Bauer, Anouk Haimoff, Oliver Schmuki, Ramona Ringier Vietnam Company Limited (Vietnam); Get Sold Corporation (Philippinen). Thommen, Joëlle Weil, Javier Vázquez (Web-Engineer) iPad René Haenig (Leitung Redaktion), Samuel Bosshard, Ueli Johner, Renée Sylvia Schauecker Sekreta­riat Der Nachdruck sämtlicher Artikel und Illustrationen Sara Schrepfer (Assis­tentin des Chefredaktors), Kathrin Berchtold (Assistentin des ist verboten. Für den Verlust nicht verlangter Reportagen Verlags­direktors), Beatrice Pisciottano Buchhaltung Mirella Vignoni übernimmt die Redaktion keine Verantwortung.

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(z. B. Carnaroli), 21/2 dl Weiss­wein, ca. 7 dl Gemüsebouillon, heiss, 1 Gurke, entkernt, in Würfeli, 400 g Felchenfilets, Haut vom Fischhändler entfernt, entgrätet, in Stücken, 3/4 Tee­löffel Salz, wenig Pfeffer, 4 Ess­löffel Dill, zerzupft, einige Borretsch­blüten Vor- und zubereiten ca. 20 Min. u Butter in einer Pfanne warm werden lassen, Zwiebeln andämpfen. Reis unter Rühren dünsten, bis er glasig ist. Weisswein dazugiessen, vollständig einkochen lassen. Bouillon unter ­häufigem Rühren nach und nach dazugiessen, sodass der Reis immer knapp mit Flüssigkeit bedeckt ist, ca. 15 Min. köcheln lassen, bis der Reis cremig und al dente ist. Gurke und Fisch beigeben, mischen, ca. 5 Min. ziehen lassen. Mit Salz und Pfeffer würzen. Mit Dill und Borretschblüten garnieren.

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Alpine Lodge, Gourmet-Lodge! Hotelier Ralph Treuthardt und Küchenchef Mike Zarges locken Geniesser in die Innerschweizer Bergwelt.

Frutt Lodge & Spa Frutt Stübli 6068 Melchsee-Frutt Tel. 041 - 669 79 79 «Frutt Stübli» im Sommer nur abends von Do bis Sa geöffnet Alle Kreditkarten EC-Direct und Postcard www.fruttlodge.ch

Bräute, Kühe und eine Spitzenküche! Frutt Lodge & Spa, Melchsee-Frutt OW Gourmets, ab in die Gondel! Im Wander- und Ski­ paradies Frutt gibts eine tolle Alpine Lodge. Besondere Merkmale: Spitzenküche, Spitzenkeller.

Auf 1920 Metern über Meer ist die Welt mehr NEU als nur in Ordnung: 1200 getestet Kühe ziehen über saftige Weiden. Bräute hauchen in der ­kleinen Kirche am Melchsee ihr Ja-Wort. Älpler senden gegen Abend den Betruf zum Himmel. Und mittendrin, an privilegierter Lage, steht das Frutt Lodge & Spa, ein raffiniertes Hotel mit stilvollen Zimmern, gross­zügigem Spa und riesiger Sonnenterrasse. Willkommen sind alle: Hungrige Wanderer (im einfacheren Restaurant Tritschli), neugierige Feinschmecker (im «Frutt Stübli»). Letztere sind ziemlich begeistert: Mike Zarges (früher in Flims)

kocht zuverlässig und mit Schalk. Die Weinkarte, geschrieben von Geny Hess, ist vor allem bei den Schweizern brillant. Preiswert ist sie auch: Einen Culdrée von Merlot-King ­Enrico Trapletti gibts für unglaubliche 74 Franken. Zum Essen. Die Begrüssung in Form eines «Belpuccino» war herzlich: Gurken, Joghurt, Belper Knolle im Süppchen, dazu ein zarter Bachsaibling und ein Quinoasalat. Den «Etikettenschwindel» im nächsten Gang liessen wir uns gern gefallen: gesäuerte Emmentaler Spanferkelhaxe! Ehemalige Haxe, müsste man sagen, denn das Fleisch war raffiniert in einen sommerlichen Gelee verpackt. Faszinierend die Thai-CurrySuppe; sie wurde über eine in einen

­ rünen Reismantel verpackte Seag water-Crevette gegossen. Auch die zweite «Suppe» überzeugte: Gazpacho im Shot-Glas, daneben in Einzelteile ­zerlegt auf einer feinen Paprika-Mousse angerichtet. Überraschend der Hauptgang: Eine dicke Tranche vom Kernser Kalbstafelspitz, kräftig angebraten und nicht «nur» schlaff pochiert! Ein SeeteufelGulasch (!) auf Taggiasca-Oliven-Stampf war die Alternative aus dem Meer. Einen schwachen Gang gabs auch: Exzellente Rindsbacken-Ravioli wurden auf einem mittelmässigen, leicht klebrigen Heublumen-Risotto angerichtet. Keine gute Idee! Dafür war die Sauerampferglace (!) im Finale überragend. 

KNote für eine wegweisende, überragende Küchenleistung J Note für ausserordentliche Kochkunst und Kreativität I Note für beste HG Hoher Grad an Kochkunst und Qualität FE Sehr gute Küche, die mehr als das Alltägliche bietet 12/20 Herkömmliche, gute Küche ohne besondere Ambitionen

20/20 Idealnote, bis heute in der Schweiz nie vergeben Qualität und hohe Konstanz

Foto Bruno Voser

Wein-Tipp Bündner trouvaille Seit Jahren produziert der Fläscher Winzer Andrea Davaz zwei Pinot-noir-Weine. Einen baut er im Stahltank aus, den Uris in Barriques. Neu hat er jetzt eine Zwischen­stufe eingeführt. Beim Pinot noir

Grond 2010 (13,5 %) ruhten die Trauben während acht Monaten in gebrauchten Barriques, die dem Wein einen angenehmen Hauch von Röstaromen verleihen. Die Nase ist delikat und offenbart einen eleganten, geschmeidigen Rotwein von mittlerem Gewicht. Im Gaumen

Aromen von schwarzen ­ irschen, Cassis, Pfeffer und K etwas Kakao. Die Tannine sind ganz fein. Sichern Sie sich unbedingt ein paar Flaschen dieser Neulancierung! Passt perfekt zu einer kalten Platte, Rindsfilet, Geflügel oder einem sämigen Risotto mit Pilzen.

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Auto

schon gefahren Subaru Impreza

Bodenständig und doch Mit dem Crossover XV hat Subaru den Puls der Zeit getroffen. Auf Basis dieses Erfolgsmodells lancieren die Japaner nun den Impreza. Und der macht ebenfalls eine gute Figur.

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ach einem schwierigen 2011 blicken wir optimistisch in die Zukunft und wollen 2012 in der Schweiz 10 000 Subarus verkaufen», erklärt Migg Zellweger, Generaldirektor Subaru Schweiz. Klingt ambitioniert, doch nicht unrealistisch, denn mit dem kompakten Crossover XV haben die Japaner genau den Geschmack von Herrn und Frau Schweizer getroffen. «4300 Bestellungen liegen für den hochbeinigen Allradler bereits vor», verrät Zellweger stolz, «mit 3500 hatten wir geplant.» Und Monate vor dem Rest Europas kann Subaru nun in der Schweiz auch noch den neuen Impreza lancieren. Der hübsch gezeichnete Fünftürer basiert technisch auf dem XV, kommt aber ohne dessen robuste

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­ eplankung und auch mit etwas weniger B Bodenfreiheit daher. Macht aber nichts, auch so gefällt die vierte Impreza-Gene­ ration mit schwungvollen Leuchten und markanten Chromspangen im Kühler­ grill. Im Innern herrscht dank exklusiv

Gediegen Mit dem optionalen Lederpaket (Aufpreis CHF 2650.–) verströmen Cockpit und Interieur einen Hauch von Luxus.

für die Schweiz erhältlichem Leder­ paket eine gediegene Atmosphäre und zudem viel Platz (380 bis 1270 Liter Kofferraum). Auch betreffend Komfort und Sicherheit bietet der Impreza mit Sitzheizung, automatischer Klimaanlage sowie Knie-Airbag für den Fahrer einen angemessenen Einstieg in die Allrad­ welt von Subaru. Für den Antrieb ist ein neuer 1,6-Liter-Boxer verantwort­ lich. Der ist zwar kein Temperament­ bündel, kann aber mit guter Effizienz über­zeugen. Der Vierzylinder ist rund 20 Prozent sparsamer geworden und begnügt sich nun mit 5,9 l/100 km. Dies dank einem blitzschnell reagierenden Stopp-Start-System sowie dem CVT-­ Getriebe. Und für all diejenigen, denen das stufenlose Getriebe nicht zusagt, hat Subaru als Alternative ein manuelles Dual-Range-Getriebe mit zuschaltbarer Zwischenuntersetzung (2 × 5 Gänge) im Angebot. Jürg A. Stettler


News

Hyundai i30 Wagon Geräumiger Koreaner u Mit dem i30 hat Hyundai seit Kurzem einen eleganten Golf-Konkurrenten am Start. Nun legen die Koreaner nach und lancieren das Kombi-Modell. Der i30 Wagon ist 15 Zentimeter länger als die Limousine (4,48 m) und überzeugt mit viel Platz für bis zu fünf Insassen und einem grossen Laderaum (582 bis 1642 Liter). Toll auch die Verarbeitung und die hochwertige Anmutung des Cockpits. Für den Antrieb sorgen die bereits von der Limousine her bekannten Benzin- (100 oder 135 PS) und Dieselmotoren (128 PS). Besonders der Selbstzünder weiss zu gefallen, genauso wie Komfort und Strassenlage. Zu kaufen ist der umfangreich aus­ gestattete Korea-Kombi übrigens schon ab günstigen CHF 18 240.–.

frech

Dynamisch Die neuste ImprezaGeneration von Subaru überzeugt mit gutem Fahrverhalten, ist aber wie der Technik-Bruder XV etwas straff gefedert.

Subaru Impreza Frech Markante Leuchten prägen die Front, hübsch auch das knackige Heck. u Motoren Benzin 114 PS u 0 bis 100 km/h 12,3 bis 12,6 s

Fotos Jürg A. Stettler (4), HO (2)

u Spitze 179 bis 185 km/h u Verbrauch 5,9 bis 6,4 l/100 km u CO2-Ausstoss 136 bis 147 g/km u Energieeffizienz-Kategorie C u Verkauf ab sofort u Preis CHF 25 900.– u Konkurrenten Citroën C3, Ford Focus,

Honda Civic, Mazda3, Peugeot 308, Renault Mégane, Skoda Rapid, Toyota

Auris, Volvo C30, VW Golf u. a. u Unser Urteil Auch ohne die robuste

Optik von Crossover und Technik­ zwilling XV weiss die neue Impreza-­ Generation zu gefallen. Der Subaru ist hübsch gemacht, aussen wie innen – vor allem mit exklusiv für die Schweiz verfügbaren Lederpaket. Obwohl vorerst nur mit einer Motorenversion erhältlich, bietet er einen preiswerten Einstieg in die Allradwelt von Subaru.

Honda CR-V Weniger ist mehr u Ende September stellt Honda die vierte Generation des europäischen CR-V in Paris vor. Diese unterscheidet sich nur in Details, etwa durch die scharfen LED-Tagfahrleuchten, von der in den USA bereits verkauften Variante. Erstaunlich: Trotz leicht reduzierten Aussenmassen (0,5 cm weniger Länge, 3 cm geringere Höhe) bietet der Japaner im Innern mehr Platz. Zur Markteinführung im Herbst stehen zwei Motoren zur Verfügung: ein 2,0-Liter-Benziner und ein 2,2-Liter-Diesel. Wenig später folgt ein komplett neu entwickelter 1,6-LiterSelbstzünder. Dank geringerem Gewicht, Stopp-Start-System und Eco-Assistent für sparsame Fahrweise sind bis zu 12 Prozent weniger CO2-Ausstoss möglich. Noch nicht bekannt sind die Preise. schweizer illustrierte

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Horoskop

Ist es nur die Ruhe vor dem Sturm?

Neptun dissonant zu Sonne und Venus: Überschwemmungen, Gifte, Unfälle mit Wasser in der Freizeit sind möglich. Organisieren Sie ein Treffen oder Fest besser vor dem 24., am 18. winken schöne Überraschungen: Einige finden ihren Traumpartner, verlieben sich, andere erleben einen Neubeginn.

widder 21.–30. 3. Das Weekend ist günstig für eine Aussprache, Kontakte, neue Freunde oder eine Reise. Sie überzeugen mit Argumenten. Am 20. sollten Sie auf Ihren Partner hören! 31. 3.–9. 4. Sie sind auf der Über­ holspur, Jupiter bringt echte Chancen, schöne Angebote, oft auch privat ein Highlight (21., 22., 24.). Komplika­ tionen (mit einer Angehörigen?) dürften eine Lösung finden, finanziell sollte es besser laufen. 10.–20. 4. Sie können sich trotz Widerständen durchsetzen. Probleme in einer Partnerschaft können am 20. geklärt werden.

stier 21.–30. 4. Missverständnisse oder Ver­ spätungen am Wochenende, doch ab dem 20. gehts bergauf. Gut schneiden erneut die vor dem 24. Geborenen ab: neue Freunde? Superangebot? 1.–10. 5. Sie sind der Mittelpunkt, Ihr Charme bezaubert. Unvergessliche ­Momente, Harmonie (am 18., 21. und 23.). Gleichzeitig sind Sie zerstreut und vergesslich (Vorsicht auf Reisen!), speziell am 19. und 23. 11.–20. 5. Familiäre Probleme (oder eine Panne zu Hause?) bis 21., dann Spass und gute Laune. Schöne Momente mit dem Nachwuchs am 19.

zwillinge 21.–31. 5. Sie bekommen grünes Licht für Ihre Ideen (von Anfang Juni?), Ihre Taktik geht auf. Exzellent für Termine, neue Kontakte (18., 20.). Ab 23. ist ein wenig Sand im Getriebe. 1.–10. 6. Ein Schreiben von einer Behörde fällt glimpflich aus. Oder eine gute Nach­ richt von Ihrem Boss? Einflussreiche Freunde unter­ stützen Sie (am 22. und 24.). 11.–21. 6. Sie zeigen sich ausdauernd und strotzen vor Energie (am 20.). Ideal für Sport, Hobbys, grössere Projekte, mit denen Sie Ihre Zu­ kunft absichern (22.). Einigen winkt eine Anerkennung.

krebs 22. 6.–1. 7. Eher ruhig bis 21. Danach gute Karten für ein Treffen, einen Besuch (am 22. sind Sie der Hahn im Korb). Folgen Sie am 18. Ihrer Intuition, am 20. aber sollten Sie eine spitze Bemerkung nicht zu ernst nehmen! 2.–12. 7. Traumtage für Flirts, neue Eroberungen oder schöne Stunden zu zweit. Venus verdoppelt Ihren Charme (am 18., 21. und 23.), Sie blühen auf. 13.–22. 7. Sie sollten einen Gang zurückschalten, jedes Risiko vermeiden! Komplikationen (Angehörige? Wohnung?) nerven, am 18. und 22. müssen Sie Geduld zeigen!

löwe 23. 7.–1. 8. Sie können am Wochenende mit einer neuen Idee punkten. Günstig für Reisen, Kontakte, Studien. Einige gehen völlig neue Wege (18.). Ab 20. sollten Sie eine Pause machen. 2.–12. 8. Sie treffen voll ins Schwarze, verbuchen einen Gewinn. Eine erwar­ tete Zusage trifft ein, gute Beziehungen machen sich ­bezahlt. Am 21. oder 22. geht ein Wunschtraum in Erfül­ lung. 13.–23. 8. Was Sie derzeit beginnen, hat Hand und Fuss. Mars stimuliert Sie, Sie können Berge versetzen. Oder bringt ein Projekt von November gute Ergebnisse?

jungfrau 24. 8.–2. 9. Am 18. sind einige übersensibel. Sie können Ihre Gefühle kaum verbergen. Danach eine ruhige Phase, ab dem 22. haben Sie die Lage gut unter Kontrolle. 3.–12. 9. Sie feiern die Feste, wie sie fallen, sind charmanter denn je. Venus verspricht unvergess­ liche Momente und unbeschwerte Stunden, auch denk­ würdige Begegnungen (am 21. und 23.). Vermeiden Sie aber Exzesse (am 20. oder 22.)! 13.–23. 9. Sie sollten grössere Ausgaben gut überdenken (18., 19.). Eine ­offene Aussprache klärt am 24. ein Missverständnis.

waage 24. 9.–3. 10. Das Weekend ist ideal für ein Treffen mit Freunden, ein neues Projekt (Reise?). Sie sind kontaktfreudig, flexibel, schlagfertig. Ab dem 20. wirds ruhig. 4.–13. 10. Sie haben einen guten Riecher (für Geschäfte oder Investitionen), Jupiter gibt Ihnen Rückendeckung. Exzellent, um eine eigene Firma zu gründen. Oder für Heirat, ein Baby? Am 21. und 22. klappt alles. 14.–23. 10. Sie könnten sich zu weit aus dem ­Fenster lehnen, sollten aber vernünftig handeln (20.). Eine neue Verantwortung dürfte belastend wirken.

skorpion 24. 10.–2. 11. Nach kleinen Unstimmigkeiten oder Missverständnissen am Wochenende sollte es ab dem 20. besser laufen. Am 22. verlassen Sie sich auf Ihre innere Stimme. 3.–12. 11. Trotz Verspätungen oder Verzögerungen (auf Reisen?) sind Sie in einem Schwebe­ zustand, verdanken Venus unvergessliche Stunden (am 18., 21., 23.). Ihr Charme wirkt, Singles finden Anschluss. 13.–22. 11. Bis 21. sind Sie etwas gestresst, am 19. setzen sich Freunde für Sie ein, Sie sind ihnen dankbar. Am 24. haben Sie die richtige Nase und entscheiden klug.

schütze 23. 11.–2. 12. Exzellentes Weekend für ­Kontakte, Reisen, eine Aussprache. Ihre Ideen finden Anklang, am 18. oder 20. winkt eine schöne Überraschung (Begegnung? Versöhnung?). 3.–12. 12. Jupiter in Oppo­ sition kann Glück durch den Partner bedeuten. Sie sind schlagfertig, einflussreiche Personen unterstützen Sie (am 21. und 22.). Am 20. sollten Sie nicht über die Stränge schlagen! 13.–21. 12. Sie sind in Superform, können Berge versetzen. Was Sie jetzt beginnen, bringt gute Resultate und Anerkennung (22.). Günstig auch für Kur oder Diät.

steinbock 22.–31. 12. Sie sind am 18. und 22. auf der gleichen Wellenlänge mit Ihrer Umgebung. Vor allem die vor dem 25. Geborenen entdecken neue (künstlerische) Talente. Ihre Intuition ist erstaunlich. 1.–10. 1. Eine frische Brise bringt Ihre Beziehung in Schwung, Sie verbringen schöne Momente zu zweit, Singles finden Anschluss (18., 23.). Nur am 21. könnte Geschirr zu Bruch gehen. 11.–20. 1. Mars und Saturn bremsen. Auch könnten ­chronische Probleme wieder akut werden (Folge von Ende 2011?), Sie sollten vorbeugend etwas unternehmen!

wassermann 21.–30. 1. Ein Projekt mit dem Partner bringt am Wochenende gute Resultate, am 20. freuen Sie sich über eine Nachricht. Danach vorwiegend neutral. Die nach dem 27. Geborenen gehen erfolgreich neue Wege. 31. 1.–9. 2. Sie gehören zu den Favoriten, landen einen Treffer (21., 22.). Gewinn durch Investitionen? Oder ein Liebeshoch? Besseres Image? Oft auch Erfolg durch den Partner. 10.–19. 2. Sie sind konstruktiv und körperlich in Superform. Optimal für einen langfristigen Erfolg (Kon­ sequenz von November?), eine verdiente Anerkennung.

fische 20. 2.–1. 3. Sie haben zurzeit ein reiches ­Innenleben, eine angeregte Traumwelt (22.). Vor allem die Geburtstage vor dem 24. blühen regelrecht auf. Am 23. und 24. sollten Sie trotzdem realistisch denken. 2.–10. 3. Venus verspricht unbeschwerte Stunden, Harmonie mit Ihrem Partner oder aufregende Begegnungen, wenn Sie noch solo sind (18., 23.). Aber aufgepasst: Gehen Sie ver­ nünftig mit Ihren Finanzen um (21.)! 11.–20. 3. Vorwie­gend neutral. Am 19. sollten Sie auf die Wünsche Ihres Partners eingehen, am 24. sind Sie ein Herz und eine Seele.

ihr tages-horoskop 86

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ZITAT ZWISCHEN ZAHLEN Die Zahlen sind durch Buchstaben zu ersetzen. Dabei bedeuten gleiche Zahlen gleiche Buchstaben. Bei richtiger Lösung ergeben die dritten und die fünften Buchstaben, von oben nach unten gelesen, ein Sprichwort, Teile davon (grün) das Lösungswort. ZAHLENSCHLÜSSEL �

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Gewinnen Sie 1 × einen Electrolux Tisch-Kühlschrank TK 140 im Wert von 1160 Franken! Dieser Tisch-Kühlschrank hat einen Nutzinhalt von insgesamt 136 Liter, davon sind 18 Liter für das Gefrierfach reserviert. Eine transparente Schublade und drei Glasplatten sowie 3 Türfächer und die Flaschenhalterung sorgen für Ordnung im kleinen, kühlen Küchenhelfer. Der Kühlraum wird vollautomatisch abgetaut und verfügt über eine Innenbeleuchtung. www.electrolux.ch

schwer

Wert: 1160 Franken! Und so nehmen Sie teil: Telefon 0901 908 103 (CHF 1.–/Anruf vom Festnetz) SMS Schicken Sie ein SMS mit ZIFFER, Ihrer Lösung und Ihrer Adresse an die 530 (CHF 1.–/SMS) Beispiel ZIFFER 473 an 530 Chancengleiche WAP-Teilnahme ohne Zusatzkosten http://m.vpch.ch/SCH24528 (gratis übers Handynetz) Teilnahmeschluss Sonntag, 19. August 2012

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3 7 9 4 3 2 7 8 4 5 1 6 5 4 1 2 6 9 8 9

Conceptis Puzzles

REBUS

AUFLÖSUNG AUS HEFT 32 WER HÄTS – OHÄ LÄTZ

KREUZWORT CHAOS

ZITAT ZWISCHEN ZAHLEN 1. Rowling, 2. Stecken, 3. Sproede, 4. Radikal, 5. Bresche, 6. Binsack, 7. Umsonst, 8. Impfung, 9. Trossen, 10. Methode, 11. Rothorn, 12. Erhaben, 13. Amadeus, 14. Mitgift, 15. Wischnu, 16. Djourou, 17. Bericht, 18. Elgreco, 19. Fitness

REBUS

Lösungssatz: Wer den Spott hat, sorgt schon fuer den Schaden. Lösung: HUHN

1 2 3 =

FENSTER EFEU FASSADE FREUDE

2 4 9 6 1 8 5 7 3

7 5 6 3 9 2 4 8 1

1 9 2 8 7 5 6 3 4

8 3 5 1 4 6 7 9 2

Lösung: 146

4 6 7 9 2 3 1 5 8

6 2 3 4 8 7 9 1 5

Bei richtiger Deutung der Bilder erhalten Sie das Lösungswort.

KREUZWORTRÄTSEL

LÖSUNGSWORT

Gesamtwert: 840 Franken!

SUDOKU mittel 3 1 8 7 5 4 2 6 9

06010014446

5 8 1 2 6 9 3 4 7

9 7 4 5 3 1 8 2 6

06010014150

Lösung: SPROESSLING

Gewinnen Sie 7 × ein smart cabrio Weekend im Wert von je 120 Franken!

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Es gelten die Mietbedingungen gemäss www.smartvermietung.ch. Ein Weekend umfasst: Freitag, 12 Uhr, bis Montag, 9 Uhr, inkl. 300 km. Herzlich willkommen im smart Center in Zürich, Bern, Zug, Luzern und Ebikon. www.smartcenter.ch

8 5 4 7 9 9 3 2 1 4 1 7 6 2 3 5 4 1 9 2 3 9 7 8 6 6 2 8 4 5 7 1 9 6 8 5 1 2 8 3 685 Lösung: 4 6 5 3 7

Lösung: 238

6 5 8 3 1 7 4 9 2

3 8 5 6 4 9 2 7 1

1 7 4 8 2 3 5 6 9

2 6 9 7 5 1 3 4 8

06010014445

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Über die Verlosungen wird keine Korrespondenz geführt. Mitarbeiter der Ringier AG und ihrer Tochtergesellschaften sowie Angehörige sind nicht teilnahmeberechtigt. Automatisierte Teilnahmen sind nicht gewinnberechtigt.

Und so nehmen Sie teil: Telefon 0901 908 140 (CHF 1.–/Anruf vom Festnetz) SMS Schicken Sie ein SMS mit REBUS, Ihrer Lösung und Ihrer Adresse an die 530 (CHF 1.–/SMS) Beispiel REBUS ABFAHRT an 530 Chancengleiche WAP-Teilnahme ohne Zusatzkosten http://m.vpch.ch/SCH24525 (gratis übers Handynetz) Teilnahmeschluss Sonntag, 19. August 2012

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leser

«Die junge Generation tut mir leid» u Notabene, SI 31/2012

«Der Artikel ‹Generation Hoffnungslos› von Helmut Hubacher macht einen sehr betroffen. Seit einigen Jahren geht es abwärts, langsam aber stetig – und ein Ende ist nicht ab­zusehen. Es ist doch überall dasselbe, man gibt nur gerade preis, was sowieso auskommt. Die junge Generation tut mir leid. Ob diese wohl so unbekümmert weiter­machen kann?» Cristina Gerig, per E-Mail

Sehr erfrischende kommentare u Kaktus, SI 31/2012 «Mit der Vergabe des Kaktus an Beni Thurnheer und Peter Balzli bin ich überhaupt nicht ein­verstanden! Die beiden versierten Kommentatoren haben die grossartige Eröffnungsfeier in London mit ihrer ­spontanen und nicht gekünstelten Art

bereichert. Dass sie nicht explizit auf jeden Promi hinwiesen, störte mich überhaupt nicht. Ich fand ihre bodenständigen Kommentare sehr erfrischend.» Manuela Flepp, per E-Mail

Das ist keine christliche Botschaft u Als Rowdy im Namen …, SI 31/2012 «Das Rowdytum im Namen des Herrn hätte viel schlimmer als an einem Laternen­ pfahl enden können. Es hätte auch ein Mensch Opfer werden können. Sieber scheint sich nicht bewusst zu sein, dass man mit solchen Aussagen nicht die christliche Botschaft vertritt.» Remo F. Roth, per E-Mail

zwar gern glauben. Aber Fakt ist: Roger chrampfte sein Leben lang unzählige Stunden für den Erfolg. Mirka wäre ohne ihn einfach eine x-beliebige Hausfrau mit einem Mann mit Durchschnittseinkommen – was soll da Leistung sein? Millionen Frauen leisten das Gleiche, und die Männer sind deswegen nicht erfolg­reicher. Deshalb: Roger ist der Held, nicht Mirka.» Max Meier, per E-Mail Danke für kaffee und Kuchen u Leser-Wettbewerb «Herzlichen Dank für den Gewinn (20 Franken), den ich für einen Geburstagskaffee mit Kuchen eingesetzt und auf dem ­schönen Pilatus mit ­meiner besten ­Freundin ­genossen habe. Erika Fischer, Worben BE

willi

Roger federer ist der WAhre Held u Titelstory Mirka Federer, SI 29/2012 «Mirka Federer macht das Tennis-­ Märchen möglich: Das würden Frauen

«Aus Freude darüber, dass Steve Guerdat und sein Pferd Nino des Buissonnets keine Stange gerissen haben, spendiert ihnen der Wirt eine Stange.» schreiben sie uns ihre meinung Schweizer Illustrierte, Leserbriefe, Dufourstrasse 23, 8008 Zürich, Fax 044 - 259 86 22, E-Mail info@schweizer-illustrierte.ch. Anonyme Zuschriften werden nicht veröffentlicht. Die Redaktion behält sich vor, Briefe zu kürzen.




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