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18. Juni 2012 CHF 4.50

Traumhochzeit

Mit al dente

Roman & Viola Endlich! TV-Star Roman Kilchsperger heiratet nach acht Jahren Viola Tami. Das rauschende Fest im Tessin



Inhalt

HEFT 25, MONTAG, 18. Juni 2012

34 Titel Kurt Reichenbach; Inhalt Marcel Nöcker

u Auf

grossem Fuss im Toggenburg Er hat Schuhgrösse 52 und ist der Dominator der Schwingsaison 2012. Jetzt zeigt Nöldi Forrer sein selbst gebautes Traumhaus. Und lüftet das Geheimnis seines Glücks.

Titel 20

Viola Tami & Roman Kilchsperger Exklusiv: die Traumhochzeit im Tessin

Leute 6 8 26

46 56 62

Editorial von Stefan Regez Leute Nino Niederreiter, Florian Ast, Julia Saner, Remady & Manu-L Heinz Brand Kaum im Rat, schon viel Gewicht. Der SVP-Nationalrat über Asyl und Blochers Immunität. Das Interview Slädu Stargitarrist mit eigener Band: Der Saitenkönig wagt den Seitenwechsel Thomas Vellacot «Mit Velo und ÖV»: So grün lebt der neue WWF-Präsident privat Max Loong Cool. Er moderiert die MisterSchweiz-Wahl 2012! Und sagt, was zählt schweizer illustrierte

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Inhalt Party

10 12

Euro 2012 Polen, Ukraine Hoher Besuch Aung San Suu Kyi in der Schweiz

Kunst 28

Art Basel Star-Parade der Art-Genossen: Exquisites & ein paar nackte Tatsachen

Schwingen 34

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u Auf

Mission in Afrika Er hat in der Heimat die Zelte abgebrochen und leitet seit 2003 in Harare eine Aids-Klinik. Nun zeigt Prof. Ruedi Lüthy seinem prominenten Gast, Altbundesrätin Ruth Dreifuss, wie die Menschen dort in den Slums leben.

Nöldi Forrer Im «Rigeli» die Heimat gefunden: «Hier will ich nicht mehr weg!»

Gesellschaft 40 48

Ruedi Lüthy & Ruth Dreifuss Respekt! Die Altbundesrätin zu Besuch in Afrika Rolf Hiltl Beim Vegi-König gibts privat auch mal Fleisch. «Familientisch», Teil 4

Shopping 65

Das Magazin für lustvolles Einkaufen Mode, Style, Electronics

Check-up 73 74 76

Lippenherpes Fieberbläschen ade! Hallux valgus & Co. So werden Sie Ihre Fussbeschwerden los: oft ganz ohne OP! Felix K. Gysin Rat vom Schmerzbegleiter

Die Besten 77

u Daheim in L. A. Für Hollywood hat er keine Zeit. Max Loong rät: «Seid authentisch. Sonst kommt ihr nicht weit.»

ABO-SERVICE 0800 820 920 Redaktion: Dufourstrasse 23, 8008 Zürich, Tel. 044 - 259 63 63, E-Mail info@schweizer-illustrierte.ch, www.schweizer-illustrierte.ch

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26 u Neu in Bern Der SVP-National­­ratsNovize Heinz Brand steht bereits im Zentrum der Debatten: zu Asyl und Blocher.

Exklusiv auf dem ipad Wer hat was mit wem? Im PromiFlash gibts den neusten Klatsch und Tratsch. Und: Sehen Sie sich eMagazin zu Hause bei Pierce Brosnan um.

Weekend 85

Freizeit, geniessen, rätseln En Guete, GaultMillau, Reisen, Spiele

Und … 84 98 88 90 97

Notabene von Peter Bichsel Auf einen Espresso mit Frank A. Meyer und Marc Walder Horoskop Impressum Leserbriefe

Mehr News, mehr Bilder: www.schweizer-illustrierte.ch

Fotos Hervé Le Cunff, Jonas Mohr, Kurt Reichenbach

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Das Schweizer Kulturmagazin Kunst, Musik, Bücher, Filme



editorial

Lockere Sprüche, verliebte Blicke Roman Kilchsperger

Stefan Regez, Chefredaktor

Er, der Sprücheklopfer der Nation, in einer romantischen Hochzeitsstory in der Schweizer Illustrierten? Das ist gar nicht nach dem Gusto von Roman Kilchsperger. Und daraus macht er auch kein Geheimnis. Zuerst sträuben sich der TV-Moderator und seine Gattin, Schauspielerin Viola Tami, Einblick in ihre Traumhochzeit im Tessin zu gewähren. Schliesslich sagen sie doch zu, verlangen aber mit Nachdruck: Bloss kein romantisches Gesülze wie «der Himmel erstrahlt im klaren Blau» oder «sie tauschen verliebte Blicke aus». Hochzeitstexte gehören definitiv nicht zu Kilchspergers Lieblingslektüre. Aber zuckersüsse Formulierungen sind bei diesem Paar auch nicht nötig. «Wer die beiden zusammen erlebt, merkt, dass genau diese lockeren Sprüche und frechen Neckereien zum liebevollen und toleranten gegenseitigen Umgang gehören», sagt SI-Redaktorin Aurelia Forrer. Alles aussprechen, ohne viel Geschwulst, einfach sec. Genau so ist auch unsere Hochzeitsreportage. Und dadurch auch wieder romantisch. «Unser Sommermärchen» – ab Seite 20

Nöldi Forrer

Momentan habe er ein paar Kilo zu viel auf den Rippen, sagt der Schwingerkönig von 2001 und Stoos-Sieger 2012. Deshalb will der Frauenschwarm partout nicht oben ohne posieren. Für ein Bild im Jacuzzi vor seinem Traumhaus im Toggenburg ist er aber bereit. Als das letzte Foto im Kasten ist, fordert Nöldi Forrer unseren Sportchef Iso Niedermann auf, auch in den Jacuzzi zu steigen. Das sei doch Pflicht für die SI-Journalisten. Damit spielt er auf ein Shooting vor ein paar Jahren an, als sich Fotograf und Redaktor zuerst in einen Brunnen mit eiskaltem Wasser setzen mussten, damit er es ebenfalls tat. Zurück zum Frauenschwarm – und Bad News für die Frauen: Seit einem Jahr ist Forrer vergeben, seit vier Monaten wohnt Freundin Rosie bei ihm ... «Nöldis Königreich» – ab Seite 34

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Ich wünsche Ihnen eine gute Woche mit Ihrer Schweizer Illustrierten!

Fotos Geri Born, Marcel Nöcker, Kurt Reichenbach

Viel zu lachen SI-Redaktorin Aurelia Forrer mit dem Brautpaar Viola Tami und Roman Kilchsperger vor der Kirche San Quirico in Minusio TI.

Ruth Dreifuss

Was macht eigentlich die frühere SP-Bundesrätin? Die 72-jährige Genferin engagiert sich nach wie vor in den Bereichen, die ihr schon als Innenministerin am Herzen lagen: Soziales, liberale Drogenpolitik und Frauenanliegen. Ruth Dreifuss ist auch im Patronatskomitee der Stiftung Swiss Aids Care International von Ruedi Lüthy. Der 71-jährige Zürcher Arzt lebt seit 2003 mit seiner Frau Rosy in Harare, der Hauptstadt von Simbabwe, und behandelt in seiner Newlands Clinic Tausende von HIV- und Aids-Patienten. Nun besuchte Ruth Dreifuss, begleitet von Reporter Thomas Kutschera und Fotograf Hervé Le Cunff, Lüthys Lebenswerk. Tief betroffen vom Leid der Patienten und schwer beeindruckt von der grossartigen Arbeit vor Ort, kehrten sie zurück. «Helfen ist Pflicht» – ab Seite 40

Im hauseigenen Jacuzzi Schwingerkönig Nöldi Forrer stösst mit SI-Sportchef Iso Niedermann (l.) an – aber erst nach getaner Arbeit, wohlgemerkt.



bild der woche


Biathlon im Bergtunnel

Schon wieder Winter u Schneesport statt Badespass. Endlich ist er da, der Sommer! Nur

Foto Valeriano Di Domenico / freshfocus

in Lungern OW pilgern vergangenen Samstag die Leute nicht an den See, sondern in einen zwei Grad kalten Berg­stollen. Im Brünig-Massiv veranstaltet das nationale ­Leistungszentrum des Schweizerischen Schiesssportverbands – Indoor Brünig – den «ersten unterirdischen Biathlon auf Schnee». Das nötige Weiss – immerhin 2000 Kubik­ meter – wurde seit Februar beim Stolleneingang unter einer Schicht Sägemehl konserviert. Und jetzt mittels Mistzetter, Pisten­fahrzeug und grosser Muskelkraft zu einer 430 m langen Loipe verarbeitet. Benjamin Weger (Startnummer 181) skatet als Schnellster um die vereisten engen Ecken des Tunnels. Und entspannt danach im Freien – bei 27 Grad. Eva Bünter

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Royaler Beistand für Spanien: Kronprinz Felipe mit Gattin Letizia. Erklärt sie ihm den richtigen Abstand der Mauer?

Sara Carbonero: Im Stadion TVJournalistin (r.) – ausserhalb die ­Verlobte von Spanien-Goalie Iker Casillas. Nach der EM wird geheiratet!

Selbst ein Weltstar: Sängerin Shakira, 35, drückt ihrem spanischen Freund Gerard Piqué, 25, gegen Irland die Daumen.

die schönen spielerfrauen an der euro 2012 in polen und der ukraine

Fotos Getty Images (4), Dukas (3), Imago (1), Keystone (2)

Lange Beine, kurzes Glück

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u Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste der ganzen − FussballEM? Die Spielerfrauen von heute sehen nicht nur gut aus, sondern sind oft auch selber prominent. Allen voran Sara Carbonero, 28, Verlobte von Welt­meister-Goalie Iker Casillas, 31: Die fachkundige Journalistin nimmt ihren Zukünftigen auf dem Platz für den TV-Sender Telecinco in die Zange – und lässt sich nach dem Schlusspfiff von ihm zum Essen ausführen. Ebenfalls einen Star geangelt hat sich Ikers Teamkollege Gerard Piqué, 25: Nach dem

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Auftaktspiel gegen Irland schickt der verliebte Fussballer Latinosängerin Shakira, 35, Küsschen auf die Tribüne – Millionen am TV schmelzen dahin ... Und die «Mütter aller WAGs» (Wives and Girlfriends) aus England? Die bleiben dieses Jahr in der ersten Turnierwoche lieber daheim, nachdem sie 2006 in Deutschland vor allem mit Shopping-Exzessen in Baden-Baden aufgefallen sind. 2012 in Polen und der Ukraine sorgen eher die deutschen Spielerfrauen für Aufregung. Weil Model Lena Gercke, 24, bei der

Anreise ihre 104 Zentimeter langen Beine allzu freizügig präsentiert hat, verbietet der Deutsche Fussball-Bund den Medien kurzerhand, Silvia Meichel (Langzeitfreundin von Topskorer Mario Gomez) & Co. künftig auf den Reisen zu den Spielorten wieder abzulichten! Auch sportlich schwingen die Deutschen zum EM-Auftakt obenaus. Erzrivale Holland bezwingen sie 2:1. Moderatorin Sylvie van der Vaart, 33, drückt Gatte Rafael, 29, vergeblich die frisch manikürten Daumen. 1:0 für die langen Beine. ilona scherer


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Farbenfroh: Die BWL-Studentin Cathy Fischer, 23, ist die Freundin von Deutschlands Jungverteidiger Mats Hummels.

Züchtig statt sexy: «Germany’s Next Topmodel» 2006, Lena Gercke, feuert Nummer 6, ihren Sami Khedira, im Trikot und mit Hut an.

Schön bescheiden: Pharmaziestudentin Silvia Meichel, 26, liebt seit zehn Jahren Mario Gomez.

Befreit vom Erfolgsdruck: Italien-Veteran Ciro Ferrara, 45, nimmt auf der Tribüne Angelo di Livio, 45, in den Schwitzkasten.

Bittere Schmach! Sylvie van der Vaart mit Sohn Damien, 6, nach Hollands 1:2 gegen Deutschland.

Forza, Papà! Antonio Cassanos Frau Carolina mit Christopher, 14 Monate.

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Hoher Besuch

Im Rosengarten geniesst Suu Kyi die Aussicht auf Bern. Diesen Dienstag feiert sie in London mit ihren Söhnen ihren 67. Geburtstag.

Fotos Ruben Sprich / Reuters, Yoshiko Kusano / freshfocus, Lukas Lehmann / Keystone, Kurt Reichenbach (2), Pool / Reuters (2), Christophe Loviny / Corbis

«Danke für Eure Hilfe»

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Nobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi in der Schweiz

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he Lady» wird sie in ihrer Heimat Myanmar ehrfurchtsvoll genannt. Auch in der Schweiz hat die charismatische Freiheitskämpferin Aung San Suu Kyi die Herzen im Sturm erobert. Die 4000 Delegierten der Konferenz der Internationalen Organisation für Arbeit in Genf feierten sie wie einen Popstar. In Bern traf sich Suu Kyi (in traditioneller burmesischer Kleidung, eine Rose im Haar) erst mit Aussenminister Didier Burkhalter. Die Politikone bedankte sich für die Hilfe, die die Schweiz ihrem Land gewährt. Vor dem Bundeshaus dann eine weitere Begegnung mit Fans, darunter Linda Schwarz aus Adliswil ZH. Die Amnesty-International-Sympathisantin war 1995 als Touristin zu Gast bei Suu Kyi in Rangun, zeigte ihr nun ein Foto von damals. Suu Kyi erinnerte sich noch gut, signierte das Bild mit «In love» und Name. Schwarz schenkte ihr auch diesmal eine Packung Lindt-Schoggi. «Sie liebt Süsses.» Das geplante Dinner im Berner Hotel Bellevue wurde abgesagt, die 67-Jährige war wegen Jetlag allzu erschöpft. Bundesrätin Simonetta Sommaruga nach dem Apéro: «Aung San Suu Kyi beeindruckt mich seit Langem. Sie setzt sich mit Leib und Seele unter schwierigsten Umständen für Demokratie ein.» Und Bundespräsidentin Eveline Widmer-Schlumpf lobte den Gast als Beispiel dafür, «dass ein starker Wille und grosser persönlicher Einsatz fast Unmögliches möglich machen». Text Thomas Kutschera, Fotos Kurt ReichEnbach

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Vor dem Bundeshaus begrüsst Suu Kyi die Im Bundeshaus mit den Zürcherin Linda Schwarz. Die zwei kennen sich. Ratspräsidenten Hansjörg Schwarz: «Die Haft hat sie stark gemacht.» Walter (r.) und Hans Altherr.

Im Zug von Genf nach Bern unter­ hält sich Suu Kyi mit Schweizer Jugendlichen über die Berufs­ ausbildung in unserem Land.


Apéro des Bundesrats im «Bellevue»: Simonetta Sommaruga, Eveline Widmer-Schlumpf, Suu Kyi, Didier Burkhalter mit Gattin Friedrun Sabine (v. l.).

Drittes Kleid innert 20 Stunden: beim Rundgang im Rosengarten mit dem Berner Stapi Alexander Tschäppät.

Ein Leben für die Freiheit

Links: Vergangenen Samstag in Oslo mit König Harald (l.) und Kronprinz Haakon. Rechts: Während ihres Hausarrests in Rangun. u Seit den späten 80er-Jahren setzt sich Suu Kyi für die gewaltlose Demokratisierung ihres Heimatlandes ein – mit Erfolg. 15 Jahre lang zwang die Militärregierung sie zu Haus­ arrest. 1991 wurde ihr der Friedensnobelpreis zuerkannt. Ihre zwei Söhne und ihr Mann nahmen ihn damals für sie entgegen. Vergangenen Samstag holte sie in Oslo die Dankesrede nach.


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Powerplay: «Ich verschleisse pro Saison sicher 50 Hockey­stöcke», sagt Nino Niederreiter. Kostenpunkt: Rund 300 Franken – pro Stück!

Nino niederreiter

Mit Tempo hoch hinaus u Höher, schneller, weiter: olympisches Motto derzeit bei Eishockeystar Nino Niederreiter, 19. Zuerst flog der Churer auf Einladung des Zermatter Verkehrsvereins per Helikopter aufs Matterhorn. «Geil! Darum werden mich die Kollegen in New York beneiden.» Dann nutzte der Profi der New York Islanders seinen Heimaturlaub zur Übernahme des neuen «Dienstwagens» in der Schweiz, eines 1er-BMW in

oranger Islanders-Klubfarbe. Jung­lenker Nino, dem auf Long Island auch Kollege Mark Streit, 34, als Fahrlehrer diente, kann seine vielen Verpflichtungen in der Heimat effizienter erfüllen, seit er keinen Chauffeur mehr braucht. Und Schwung holen für seine NHL-Karriere, die bis jetzt 64 Partien und zwei Tore umfasst. «Ich will einen weiteren Schritt vorwärtsmachen − vom Stammspieler zum Leistungsträger.» in

Fotos Adrian Bretscher, Thomas Buchwalder, Toto Marti / Blick Sport / RDB

wer liebt wen

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Zwei Babys da, eines unterwegs u Ein neues Goldstück in der Familie: Olympia­siegerin Evelyne Leu, 35, und ihr Mann Martin Trottmann, 38, sind Eltern eines Jungen geworden. Corsin ist am 9. Juni im Spital Muri AG zur Welt gekommen. Er wiegt 3870 Gramm und misst 51 Zentimeter. Der Ex-Skispringer und die FreestyleSkifahrerin sind seit 13 Jahren zusammen. u Schauspielerin Alyson Hannigan, 38, ist

wieder Mama! Der «How I Met Your Mother»- und «American Pie»-Star und Gatte schweizer illustrierte

Alexis Denisof, 46, sind stolze Eltern von Keeva Jane. Das Paar hat bereits eine dreijährige Tochter namens Satyana Marie. u Während der Flitterwochen in Tansania bemerkt die Vize-Miss-Schweiz 2010, Sabrina Guilloud, 26, dass sie im fünften Monat schwanger ist. «Wir sind bereit!» Nur bei der Namengebung könnte es Probleme geben: Ehemann Kai, 32, möchte einen traditionellen Namen, Sabrina Guilloud bevorzugt einen exotischen.

Florian Ast und Sol Romero nehmen in Sols Heimstudio in Los Angeles acht Songs auf. Eingeladen wurde Ast von Sols Mutter.


florian ast

u Er geht fremd – aber nur musikalisch. Florian Ast weilt derzeit in Los Angeles, wo er mit Sol Romero, 28, Songs für ihr Album aufnimmt. Mit der Schweizer Ehefrau des «Bond»-­Regisseurs Martin Campbell singt er sogar ein Duett, «mein erstes in Englisch und Spanisch». Mit dem Besuch ­in Hollywood erfüllt sich für Ast ein Kindheitstraum. «Unglaublich. Ich bin mit Martin Campbell am Strand Velo ­gefahren. Er meint, ich müsste der neue James Bond werden», erzählt er ­lachend. Demnächst gehts aber wieder heim. Es steht der aller­ letzte gemeinsame Auftritt mit seinem Schatz Francine Jordi an: Am 22. Juni – zwei Tage nach seinem 37. und zwei Tage vor ihrem 35. Geburtstag – in Davos. Danach möchte Florian wieder zu seinen rockigen Wurzeln zurück­ kehren. Und er verspricht: «In L. A. war ich nicht zum letzten Mal.»

marlène von arx/sc

Foto Jonas Mohr

Duett mit «Bond-Girl»



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Rose Christian Constantin Präsident FC Sion u Mit seinem neusten Transfer­ coup hat Christian Constantin viele Sympathien zurückerobert, nicht nur im Wallis. Vergessen sind für einen Moment die Querelen ­um seine Transfers, die ner­vigen Gerichtsprozesse um 36 Punkte Abzug. Man freut sich auf den italienischen Weltmeister Gennaro Gattuso! Der 34-jähri­ ge Wadenbeisser kommt von der grossen ­AC Milan. Und schickt gleich eine Kampf­ ansage an Liga-­Dominator FC Basel: «Ich bin nicht hier, um Ferien zu machen.» Merci, CC, für diese Bereicherung! Wir hoffen, dass dieser Transfer blütenweiss ist – und schicken unsere rote Rose.

Fotos Remo Nägeli, Sven Thomann / Blick Sport / RDB, Ruben Sprich / Reuters

kaktus Thomas Jordan Präsident Nationalbank u Nationalbanker Thomas Jordan tadelte vergan­ gene Woche die Grossbanken UBS und CS dafür, dass ihre Eigenmittel im Krisenfall zu tief seien. Solch ein Weckruf ist mutig und nötig. Nur: Einigen ausgewählten Journalisten hatte die Nationalbank bereits Tage vorher Vorinformationen zukommen lassen. Mit diesem Wissensvorsprung liess sich an der Börse spekulieren – und gewinnen. Und prompt sackte die CS-Aktie ab. Juristisch heikel, Herr Jordan, und etwas gar unsensibel. Sie bekommen unseren Kaktus am selben Tag, an dem unser Heft erscheint. Vorinfos gibts bei uns keine.

Kostümprobe: Julia Saner lernt die zur originalgetreuen Robe passende Körperhaltung.

Julia Saner

Model an Bord! u Die Kulisse der Thuner Seebühne ragt 17 Meter in den Himmel. Zum Glück hat Julia Saner, 20, keine Höhenangst. «Aber mir werden vor Aufregung die Knie zittern!» Das Model tritt ab dem 18. Juli während vier Tagen im Musical «Titanic» auf. Sie mimt Charlotte Cardoza – eine Sprechrolle. «Zum Singen fehlt mir leider das Talent.» Dafür kann die ehe­ malige Junioren-Stepptanz-Weltmeisterin bei

den Choreografien mithalten. Zu ersten Proben ist sie vergangene Woche aus London angereist, wo sie einen Vorkurs an der Birkbeck-Uni­ versität besucht. «Ich will dort im Sommer ein Media-Studium in Angriff nehmen.» Neben Modeln, Tanzen und Schauspielern könnte bald auch ein normaler Studentenjob in ihrem Lebenslauf auftauchen: «Ich kann mir vorstel­ len, hinter einer Bar zu arbeiten.» Sylvie kempa schweizer illustrierte

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Manu-L (l.) und Remady wechseln vom Musik- ins Tattoostudio Giahi in Zürich.

Remady Und manu-l

Gestochen scharfer Erfolg

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Jennifer mulinde-schmid

Ihre neue Rolle: Wirtin

Multikulti: Jennifer Mulinde-Schmid hat afrikanische Wurzeln, ist Klotenerin und Wirtin einer Berliner Bar.

u Sie rennt nicht mehr von Casting zu Casting. Neuerdings sprintet sie von Tisch zu Tisch. Jennifer Mulinde-Schmid, 29, ist Mitin­ haberin der Helvetia Röschti Bar in Berlin und Chefin von zwölf Angestellten. Der Betreiber, ein Freund, brauchte Mithilfe. «No risk, no fun», dachte sich die Klotenerin, die 2009 im Kinohit «Die Standesbeamtin» begeisterte. Sie plünderte ihr Konto und nahm einen Kredit auf. Ihr Leben hat sich seither komplett verändert. Die Schauspielerei ist in den Hintergrund getreten, die Arbeitstage sind lang und hektisch. «Das nehme ich gerne in Kauf», sagt sie. Das Gastrolokal, das Heimwehschweizer wie Yello-Gründer Dieter Meier aufsuchen, bedeutet die Erfüllung ihres Lebenstraums. «Ich wollte immer was Eigenes besitzen.» Dass es eine Gaststätte sein würde, hätte sie nie gedacht. katja fischer

Fotos Malu Barben, Daniel Rosenthal

u Wenn sie nicht gerade im Aufnahmestudio sind oder ihren Sommerhit «Single Ladies» performen, frönen Marc «Remady» Würgler, 34, und Emanuel «Manu-L» Gut, 29, ihrer Sucht: Tattoos stechen lassen. Anfang Mai ist bei ihnen je ein neues dazugekommen. Manu-L hat sich ein Piratenschiff tätowieren lassen. Warum? «Weil ich ein Pirat bin und kürzlich ein Boot gekauft habe.» Auf Re­madys Arm prangt das Bild eines älteren Paars. Das Sujet stammt von einer Hochzeitseinladung, und das Stechen «schmerzt wie Sau». Pure Freude hingegen ist diese Zahl: 3 593 923: So oft wurde ihr Lied «Single Ladies» bisher auf Youtube angeklickt. Drei Wochen lang hielt sich der House-Song auf Platz 1 in den Schweizer Charts; über 15 000-mal verkaufte er sich, was dem Duo eine goldene Schallplatte einbrachte. Manu-L weiss, wie er dereinst seine Karriere beenden will: am Montreux Jazz Festival. Das hat Zeit, denn nach Musik wird er ein Leben lang süchtig sein. esther meyer



Grosser Empfang Nach der Trauung lassen sich die Frischvermählten Roman und Viola im Palmengarten des Hotels Esplanade von Familie und Freunden feiern.

ÂŤUnser Som 20

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Wenn schon, denn schon: Viola Tami & Roman Kilchsperger haben Ja gesagt. Vor hundert Gästen bezeugen der TV-Star und die Schauspielerin ihre Liebe.

mermärchen» schweizer illustrierte

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«Brautjungfern, Kirche, Traumkleid. Nie hätte ich gedacht, dass ich so heiraten werde. Aber hey – wenn schon, denn schon!» viola tami

Start in die Ehe Pfarrer Andreas Fischer aus Zürich Schwammendingen vermählt am vergangenen Samstag das Brautpaar in der katholischen Kirche San Quirico in Minusio TI.

Text aurelia forrer Fotos kurt reichenbach

S Ruhe vor dem Sturm Viola Tami gönnt sich ein Glas Champagner, während sie eine Stunde vor der Trauung von Kathrin Tollas frisiert wird.

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chon ein paar Minuten steht Roman Kilchsperger, 42, in der kleinen katholischen Kirche San Quirico in Minusio TI und wartet. Er wartet auf seine Liebe, Viola Tami, 31. Mit seinen gewohnt lockeren Sprüchen versucht der Moderator seine Nervosität zu überspielen. Der Bräutigam steht stramm, mit vorne gefalteten Händen und scherzt mit den beiden Trauzeugen Michel Wettstein und Reto Hanselmann. Dann öffnet sich kurz nach 15 Uhr die barocke Kirchentür. Ganz in Weiss und mit Schleier im Haar schreitet Viola Tami am Arm ihres Vaters Piero ihrem zukünftigen Mann

entgegen. Sie kämpft gegen ihre Tränen, ist sichtlich gerührt. Vor ihr werfen ihre beiden Söhne Niccolo, 6, und Leandro, 3, freudig mit zwei weiteren Kindern Blumenblätter in die Luft. Fabienne ­Louves Gesang erklingt – eine abgeänderte Version ihrer Ballade «RotWiss». Bewegt schauen Familie und Freunde Viola bei ihrem Gang zum Altar zu. Der Vater verabschiedet seine Tochter mit drei Küssen. Roman Kilchsperger nimmt ihre Hand, küsst ihre Wange, flüstert ihr ins Ohr. Dann ruft der kleine Leandro «Mami» und setzt sich zwischen seine Eltern und bleibt hier bis zum Schluss. Vor acht Jahren haben sich Roman Kilchsperger und Viola Tami bei Radio Energy kennengelernt, wo sie noch heute arbeiten. Am 6. Juni 2004 bittet er


Beschwingtes Glück Jetzt sind Viola und Roman Mann und Frau. Ab jetzt lautet ihr Familienname: Tami. Viola um ein erstes Date. Es passt sofort. Bereits drei Tage später verreisen sie nach Amsterdam. Von diesem Zeitpunkt an gelten sie als das neue Schweizer Traumpaar: er der aufstrebende Moderator beim Schweizer Fernsehen, sie eine bekannte TV- und Theater-Schauspielerin. Fortan wird sie regelmässig als «Frau Kilchsperger» begrüsst und er sieht sich regelmässig mit der Frage konfrontiert, wann er denn Viola einen Antrag mache. Nach acht Jahren und zwei gemeinsamen Kindern hält er Anfang 2012 in den Ferien auf den Malediven klassisch um ihre Hand an. «Wir hätten auch noch Jahre unverheiratet weiterleben können», sagt er. «Aber ich wollte Viola die grösste aller Fragen stellen, solange

ich noch im Vollbesitz meiner Kräfte bin.» Im engsten Kreis geben sie sich am 6. Juni 2012 – dem Tag ihres ersten Dates – auf dem Zürcher Standesamt das Ja-Wort. Heute steht er im Anzug von Carlo Pignatelli neben seiner schönen Viola. Sie hat unzählige Stunden unter Tüll, Seide, Schleier und Reifröcken verbracht. «Ich wusste nicht, dass ein Brautkleid zu kaufen eine solch grosse Aufgabe sein kann», sagt sie. Viola trägt ein Tüllkleid des spanischen Labels Pronovias Benicarlo, dazu eine altrosafarbene Gürtelschlaufe von Vera Wang und Schuhe von Christian Louboutin. Schlicht und ohne viel Schmuck, dafür hat sie: «Brautjungfern, Kirche, Traumkleid. Eigentlich hätte ich nie gedacht,

dass ich mal so heirate. Aber hey – wenn schon, denn schon!» Knapp hundert Freunde und Angehörige sitzen in den Reihen der 700 Jahre alten Kirche. Ganz vorne wartet nun Sohn Niccolo auf seinen zweiten Auftritt: Der kleine Gentleman bringt seinen Eltern die Ringe. Dabei hätte er dies gemeinsam mit seinem Bruder tun sollen, und Roman und Viola hätten sich nicht gewundert, wenn ihr Nachwuchs noch kurz eine kleine Rangelei begonnen hätte. Fifty-fifty haben sie die Chancen dazu eingeschätzt. Doch Leandro sitzt schon seit Beginn der Zeremonie bei Mami und Papi. Niccolo bringt die Eheringe aus Platin von Tiffany & Co. allein nach vorn – Violas Ring ist mit einem Diamanten versehen. Um 15.36 Uhr u schweizer illustrierte

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u sagt

das Brautpaar deutlich «Ja» und tauscht die Ringe, allerdings nicht ohne Probleme. «Wir probieren, es uns so schwierig wie möglich zu machen», ruft Roman den Gästen zu und küsst danach stürmisch seine Frau. Obwohl Mami und Papi gerade heiraten, fiebern Niccolo und Leandro auf einen anderen Höhepunkt hin: Eliane Müller singt ihr Lied «Save the World Tonight» und Kelly Clarksons «A Moment Like This». Für Viola und Roman ist Elianes Auftritt ein Geschenk an ihre Kinder. Seit Wochen schlafen die Buben zur Musik des «Grössten Schweizer Talents» ein. Auf Niccolos Klavier steht sogar ein Foto der Luzernerin. Und irgendwie ist auch der Papa Fan. Denn er traute sich als ehemaliger Juror bei «Die grössten Schweizer Talente» nicht, Eliane selbst fürs Konzert in der Kirche zu fragen. So übernahm dies Viola. Die Frischvermählten gehen zu «Born to Try» von Delta Goodrem gemeinsam ihre ersten Schritte als Mann und Frau hinaus aus der Kirche. Rosenblätter fliegen durch die Luft. Jetzt ist es definitiv: Die 1,62 Meter grosse Viola Tami und der 1,87 Meter grosse Roman Kilchsperger sind ein Ehepaar. «Die Hand von Roman zu halten, meine Kinder zu sehen und dann Ja zu sagen, das ist schon ein grosses Gefühl», sagt sie strahlend. «Ich war bei der Hochzeit meiner Eltern auch dabei. Ich weiss noch, dass ich stolz war, sie so glücklich zu sehen.» Sie schaut zu ihrem Gatten, der von nun an Roman Kilchsperger Tami heisst. Sie haben sich dazu entschieden, dass der Familienname Tami sein wird – aus klanglichen und praktischen Gründen.

«Ich wollte Viola die grösste aller Fragen stellen, solange ich noch im Vollbesitz meiner Kräfte bin» roman kilchsperger


Einmaliger Moment Um 15.36 Uhr sind die Ringe getauscht, und Roman darf seine Viola küssen. Das grösste Schweizer Talent, Eliane Müller, stimmt «A Moment Like This» an. Im Palmengarten des 4-SterneHotels Esplanade steigt bei 28 Grad der Apéro. An diesem Ort verbringen sie regelmässig ihre Ferien. Für das Paar war klar, dass sie hier heiraten werden, zumal Viola Tami Tessiner Wurzeln hat. Die ganze Lokalität haben sie für ihre Hochzeitsgesellschaft reserviert. Wichtiger Vorteil: Sie können bis morgens um sieben durchtanzen. Die meisten Gäste

sind denn auch bereits ein paar Tage zuvor angereist. Am Freitag feierten die Brautleute noch ihre Junggesellen-Abschiede. Wenn schon, denn schon. Roman Kilchsperger mischt sich unter seine Gäste, nimmt Gratulationen entgegen und genehmigt sich ein Glas. Nach acht Jahren hat er sich getraut. «Es gibt im Leben schon genug Überraschungen. Da muss ich nicht auch noch eine Frau heiraten, die ich nicht genau kenne. Diesen Kick brauche ich nicht.» Dass der begeisterte Fussball-Fan nun EM-Spiele verpasst, ist ihm egal. Schliesslich spielen heute für ihn uninteressante Mannschaften. Und dass auch seine Kinder nicht seinem GC-Ruf folgen – die Jungs gucken lieber Champions League und staunen über Schweinsteiger und Messi –, hat er akzeptiert. In der Schweiz, so Kilchsperger, sei es für Buben ja nicht mehr einfach, Idole zu finden. Jetzt tollen die Buben auf der Parkwiese herum. Zwei Nannys wurden engagiert, um ein Auge auf die vielen Kinder zu werfen. Zu Hause kommen Viola und Roman mit ihren Jobs gut aneinander vorbei, sodass sie abwechselnd auf die Kinder aufpassen können. Einmal pro Woche schauen die Eltern, und der Grosse, Niccolo, geht bereits in den Chindsgi. Weiterer Nachwuchs ist bei Tamis nicht geplant. Wenn, dann erst nach den Flitterwochen, und die finden frühestens 2013 statt. Roman Kilchsperger steht für seine Jass-Sendung ab Juli wieder vor der Kamera. Auf zweieinhalb Stunden Apéro folgt jetzt das Festessen. Und Maja Brunner ersetzt die Bandella «I Nustalgic»

aus Cadenazzo TI und unterhält das Hochzeits-Volk mit ihrer Party-Musik. Bereits an Violas 30. Geburtstag sorgte sie für Stimmung. Oft stehen sie und Viola aber gemeinsam auf der Bühne in Produktionen wie «La Cage aux Folles» oder «Die kleine Niederdorfoper», wodurch Maja Brunner eine gute Freundin der Familie geworden ist. Jetzt heizt sie die Party an – und plötzlich taucht noch Sänger Baschi als Überraschungs-Show­ act auf. «Es ist das Sommermärchen meines Lebens», resümiert Kilchsperger. «Märchen enden jeweils mit dem grossen Fest. Dieses zum Glück nicht. Schliesslich haben Viola und ich noch einiges vor.» Wenn schon, denn schon. 

Ferien im Tessin

u Das Esplanade Hotel Resort & Spa****S in Minusio TI bietet den idealen Rahmen für genussvolles Farniente. Die Anlage umfasst einen 40 000 m2 grossen exotischen Park mit atemberaubender Aussicht. Ein Ort für einzigartige Hochzeiten und aktive Erholung im Grünen. www.esplanade.ch


w e i v r e t n I e h c o W r de t Heinz mi Brand

«Ich bin kein Asyl-Hardliner» SVP-Nationalrat Heinz Brand ist der Strippenzieher für die Verschärfungen im asylrecht. Der Bündner über Tunesier, seinen mustergültigen Kanton und Blochers Immunität. Text stefan regez & alejandro velert Foto kurt reichenbach

E

r politisiert inhaltlich ganz auf der Linie der SVP. Im Stil jedoch unterscheidet er sich markant von Christoph Blocher. Nationalrat Heinz Brand argumentiert nüchtern, sachlich, korrekt. Immer wieder dringt der frühere Chefbeamte in ihm durch. Vergangene Woche prägte der Jurist die Asyldebatte im Nationalrat: Not- statt Sozialhilfe, keine Botschaftsgesuche, raschere Verfahren – es weht künftig ein schärferer Wind im Asylwesen.

Herr Brand, Sie sind der Mann der Stunde. Warum? Als Präsident der Immunitätskommission urteilten Sie in der Causa Blocher. Und die Asyldebatte haben Sie dominiert! Na ja, beide Aufgaben waren mit viel Arbeit und Engagement verbunden. Ob ich deshalb auch der Mann der Stunde bin? Das sollen andere beurteilen. Es ist ungewöhnlich, dass ein neuer Parlamentarier schon so viel Einfluss hat. Ich engagiere mich gerne, das ent-

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spricht meinem Naturell. Zudem wollte ich in meinem ehemaligen Tätigkeitsbereich, in der Asyl- und Ausländer­ politik, endlich etwas bewegen. Sind Sie zufrieden mit den Resultaten? Ja, ich bin sehr zufrieden. Obwohl Sie nicht alle Vorschläge durchgebracht haben? Wenn man über vierzig Vorschläge einbringt, kann man nicht alle reali­ sieren. Aber die Bilanz ist gut. Nun geht die Vorlage noch in den Ständerat, dort wird sie wohl eher entschärft. Das ist die neunte Verschärfung des Asylgesetzes. Gebracht hats nicht viel. Die Gesetzgebung ist das eine, die Umsetzung etwas anderes. Wir müssen nun darauf achten, dass auch da konsequenter gearbeitet wird. Da ist hauptsächlich das Bundesamt für Migration gefragt. Im Gegensatz zu Bundesrätin Simonetta Sommaruga bin ich klar der Meinung: Wenn man wirklich will, kann man nach dieser Gesetzesrevision viel bewegen und verbessern. Sehr viel sogar; ich wüsste jedenfalls wie. Selbst die «NZZ» schreibt von «gesetz­ geberischem Aktivismus» …

Ganz schön einflussreich Heinz Brand hat erst vor einem halben Jahr im Nationalrat Platz genommen.

Die «NZZ» ist für mich in der Asylpolitik nicht das Mass der Dinge. Im gesetzgeberischen Bereich gab es realen Verbesserungsbedarf. Aber es stimmt, es ist auch eine Frage des Vollzugs. Einerseits beim Bund, andererseits bei den Kantonen. Die Reorganisation durch Eveline Widmer-Schlumpf hat das Bundesamt für Migration fast zur Handlungsunfähigkeit geführt. Die Rückschritte waren enorm – und das in einer Zeit steigender Gesuche. Ist es überhaupt möglich, das komplexe Asylwesen im Griff zu haben? Ja, ich betrachte den Asylbereich als absolut lenkbar. Das sieht man auch, wenn man die Kantone vergleicht. Wer hat es im Griff? Ihr Heimatkanton? Ja, Graubünden hat jedenfalls immer als Musterkanton gegolten, der beim Vollzug und bei der Umsetzung des Asylrechtes à jour war. Was macht Graubünden besser? Wir haben keine Scheinlösungen produziert, sondern uns der Probleme angenommen. So führten wir schon früh alle Aufgaben in der Ausländerund Asylpolitik in einem Amt zusammen. Und die Regierung war immer konsequent in ihren Entscheiden, sei es bei der Eröffnung von Unterkünften oder beim Vollzug. Sehen Sie sich als Asyl-Hardliner?


Wenn wir die Anzahl Asylgesuche pro Kopf anschauen, ist die Schweiz eines der gross­ zügigsten Länder: Wir haben die zweit­ höchste Aufnahmequote in Europa. Und wir bieten absolut faire und korrekte Verfahren, das ist ein respektabler Wert. Kein Vergleich mit Italien, Spanien oder Frankreich! Der SVP ist auch das ein Dorn im Auge. Nein, in ihrer Haltung bezüglich der Aufnahme von tatsächlich verfolgten Men­ schen unterscheidet sich die SVP nicht von den anderen Parteien. Wir verur­ teilen nur den Missbrauch des Asylrechts konsequenter als andere. Ich finde es bedenklich, dass die Aufnahmebereit­ schaft für echte Verfolgte sinkt, nur weil andere das System derart strapazieren. Tunesier zum Beispiel? Ja. Deren Anerkennungsquote ist gleich null. Vor zwei Wochen reiste Frau Sommaruga nach Tunesien, um ein Rücknahmeabkommen zu verhandeln. Ein richtiger Schritt? Ihre Bemühungen sind richtig. Nur stellt sich die Frage, ob sie nicht schon vor einem Jahr hätte handeln sollen. Wie beurteilen Sie ihre Arbeit generell? Frau Sommaruga ist noch nicht lange Justizministerin und hat eine schwierige Situation angetroffen. Dafür kann man nicht sie verantwortlich machen. Sondern? Ihre Vorgängerin, Eveline Widmer-Schlumpf. So, so ... Welches Verhältnis haben Sie denn zu ihr? Ein entspanntes. Ich kenne sie schon sehr lange. Und was ist mit Christoph Blocher, der vorher Justizminister war? Als er im Amt war, gingen die Asyl­ gesuche stark zurück. Seine Organi­ sation fing an zu funktionieren. Sie sind der Ziehsohn von Blocher! Wohl kaum. Ich habe ein gutes Verhält­ nis zu ihm, weil wir in beruflichen Fragen oft zusammenkamen und uns, namentlich in Migrationsfragen, immer wieder ausgetauscht haben. Jetzt haben die Kommissionen von ­National- und Ständerat seine Immunität aufgehoben. Wie erlebten Sie das? Für mich war es keine einfache Aufga­ be. Ich habe versucht, sie nach bestem Wissen und Gewissen zu erledigen. Das wird Ihnen auch attestiert. Sehen Sie, in einer solchen Situation muss man unbedingt Unparteilichkeit und Zurückhaltung ausüben, sonst verliert ein Entscheid an Glaubwürdig­ keit, wie immer er auch ausfällt. Können Sie hinter dem Entscheid stehen? Ja, sicher. Weil es ein Kommissionsentscheid ist? Genau. 

Heinz Brand

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Engagement für den Bündner tourismus

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passionierter sportler mit privilegien

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Der SVP-Mann und die Ex-BDP-Chefin

Heinz Brand setzt sich nicht nur für Asylpolitik ein, sondern auch für den Tourismus und «sei­ nen» Kanton Graubünden. Hier mit Ehefrau ­Silvia und SVP-Bundesrat Ueli Maurer in St. Moritz.

Mountainbiken, Skifahren, Langlauf – Sport ist für Heinz Brand sehr wichtig. «Vor unserem Haus in Klosters habe ich die Gotschnabahn, dahinter die Langlaufloipe.»

Heinz Brand mit der Bündner Regierungs­ präsidentin Barbara Janom Steiner (BDP). Pikant: Bei den Regierungsratswahlen 2010 trat der Chefbeamte gegen seine Chefin an.

Persönlich u Geboren am 6. 9. 1955 in Huttwil BE

karriere Jurist, bis 2011 Leiter des Amtes für Polizeiwesen & Zivilrecht (GR), Unternehmensberater u politik Nationalrat (seit 2011), Präsident SVP Graubünden u familie Verheiratet mit Silvia. Tochter Laura, 23, studiert Anglistik und Geschichte in Zürich. schweizer illustrierte

Fotos HO (2), Arno Balzarini / Keystone

Nein. Man versucht, die Politiker im Asylbereich immer zwischen hart und human oder liberal zu schubladisieren. Das greift zu kurz. Ich würde mich als konsequent, aber fair bezeichnen. Viele Menschen, die in die Schweiz kommen, stellen Asylgesuche, weil das ihre einzige Möglichkeit ist. Dabei suchen sie Arbeit. Ist unsere Asylpolitik nicht das falsche Instrument für Migrationsfragen? Immerhin liegt unsere Anerkennungs­ quote derzeit bei 17 Prozent, das ist an­ sehnlich. Früher lag sie bei 3 Prozent. Natürlich ist es ein Problem, dass viele Migranten nur aus wirtschaftli­ chen Gründen kommen. Die Verfahren sind dafür da, die wirklich Verfolgten von den Wirtschaftsflüchtlingen zu unterscheiden. Und dann die ent­ sprechenden Konsequenzen zu ziehen. Die Wirtschaftsflüchtlinge ausschaffen? Ja, auch wenn sie durchaus nachvoll­ ziehbare Gründe für ihre «Flucht» in die Schweiz haben. Gerade deshalb ist die Signalwirkung wichtig: Wirtschafts­ flüchtlinge müssen wissen, dass es sich nicht lohnt, hierherzukommen, weil sie nicht lange hier bleiben können. Aber unsere Verfahren dauern doch viel länger als in anderen Ländern. Ja, das Departement Sommaruga hat vor einem Jahr in einem Bericht fest­ gehalten, dass die durchschnittliche Dauer 1400 Tage beträgt. Das ist inak­ zeptabel! Ein Asylverfahren müsste in 200 bis 300 Tagen abgeschlossen sein. Das wollen von links bis rechts alle. Warum gelingt es nicht? Das Verfahren ist derzeit unzureichend organisiert. Und unser Ziel wird durch die Verfahrensrechte verunmöglicht. Glauben Sie ernsthaft, dass die neuen Massnahmen Signalwirkung haben und den Zustrom abschwächen können? Ja, diese Massnahmen sind geeignet, die Verfahren zu verkürzen, die Zahl der Gesuche zu reduzieren und damit das Bundesamt für Migration zu entlas­ ten. Beispielsweise fällt nun die Mög­ lichkeit weg, in Schweizer Botschaften ein Asylgesuch zu stellen. Das sind ein paar tausend Gesuche weniger im Jahr. Zu Lasten der wirklich Schutzbedürftigen. Vorgängig muss man festhalten, dass die Schweiz das einzige Land ist, das diese Botschaftsgesuche kennt. Ich habe damals als Experte deren Ein­ führung sogar befürwortet. Wir gingen jedoch von Einzelfällen aus, nicht von Tausenden! Schutzbedürftige können weiterhin bei den Botschaften ein humanitäres Visum beantragen. Setzt die Schweiz nicht zunehmend ihre humanitäre Tradition aufs Spiel?

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Art Basel

Hier treffen Menschen mit Kennerblick f端r bleibende Werte auf nackte tatsacheN. An der 43. Art Basel wurden eine Woche lang im Minutentakt Millionen umgesetzt.

unARTig


1,4 Mio. ¤ Frauenplastik «Woman with sticks» von Ron Mueck

Super League Der St. Galler Iwan Wirth von der renommier­ ten Galerie Hauser & Wirth (Standorte in Zürich, London und New York) ist ein Fan des australischen Bildhauers Ron Mueck. «Seine Kunst ist dem Hyperrealismus zuzuordnen. Ziel ist nicht die Abstraktion, sondern die Übersteigerung der Realität.»

Fleischgewordene Installation Die serbische Künst­lerin Marina Abramovic lässt ihre Performance von 1977, «Impon­ derabilia», auf­ leben – mit echten Schauspielern. Wer Galerist Sean Kelly (M.) am Stand besuchen will, quetscht sich an dem nackten Paar vorbei. Ganz nach dem Motto: Kunst soll berühren.

Und ewig lockt das Weib «Baywatch»Ikone und Doppel-D-Busenwunder Pamela Anderson liebäugelt mit einer Marilyn-Monroe-Fotografie von Lawrence Schiller. Foto Georgios Kefalas / Keystone

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Art Basel

Farbenfroh Galerist Bruno Bischofberger mit Schwiegertochter Melis vor Mike Bidlos hölzernen und bemalten Apfelsaftkisten «Not Warhol».

Der Kunst-Jetset trifft sich am Mega-Event des Jahres

W

er letzten Dienstag um 11 Uhr ein Vor­ verkaufsrecht im wichtigsten Kunstkaufhaus der Welt erhielt, durfte sich glücklich schät­ zen. Selbst für renommierte Art-Genossen waren die Tickets dieses Jahr limitiert. Auffallend viele Damen (Maryam Sachs, Fiona Swarovsky) trugen auf der Einkaufstour Turnschuhe. Nur Playmate Pamela Anderson stöckelte in Mörder-High-Heels durch Halle 2. Die Preise für exquisite Kunst waren hoch wie nie. Das monochrome Gemälde «Untitled, 1954» von Mark ­Rothko in der Galerie Marlborough war mit ­ 78 Millionen Dollar das teuerste im Angebot. Ohne mit der Wimper zu zucken, schlug ein anonymer Sammler bei der ­New Yorker Pace Gallery zu: Gerhard Richters Bild «A. B. Courbet» von 1986 wechselte für 25 Millio­ nen Dollar den Besitzer. Mit Kunst, die nicht zu kaufen war, trumpfte Galerist Sean Kelly auf. Ein Mann, eine u

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Klare Ansage Ex-Kinokönig This Brunner ist selber unter die Künstler gegangen. Hier betrachtet er Olaf Breunings Skulptur «I Want More».

90 000 $ Marmorobjekt des Schweizers Olaf Breuning

1,8 Mio. $ Paul McCarthys «White Snow and Prince»

Mit Trillerpfeife Kunstsammlerin ­Ulla Dreyfus im Art-Unlimited-Look («dieses Outfit kann man nicht kaufen»).

302 000 $ «Untitled» aus dem Jahr 2012 von Richard Aldrich

Hübsch und intelligent Krystyna Gmurzynska setzt grosse Hoffnungen in ihre Tochter Isabelle Bscher, 26. Die beiden Galeristinnen vor einer Installation von Robert Indiana.

Farbe am Fuss Rolf und Maryam Sachs lieben den amerikanischen Künstler Richard Aldrich. Sie besitzen mehrere Werke. 850 000 CHF Blechwasserfall von John Chamberlain

750 000 ¤ «Pelotaris (Looking left)» aus Polyester von Juan Muñoz

Stilbewusst Kristall-Erbin Fiona Swarovsky und ihre Mutter Marina Giori (mit KrokoHermès-Tasche) sehen im lady­liken Dress bezaubernd aus. Normalerweise umgeben sich die beiden nur mit gut aussehenden Männern.

Design ist sein Ding Künstler und Hotelier Heinz Julen holt sich an der Art neue Inspirationen. Seinen eigenen Stil hat der Zermatter längst gefunden.

«Gekröse» von Franz West Kunstvermittlerin Fabienne Abrecht sorgt im Swiss Institute Contemporary Art in New York für Getöse.

100 000 £ Bronze­ skulptur von Rebecca Warren

Weiss, wer «in» ist Auktionator Simon de Pury bleibt dank Töchterchen Diane Delphine jung. Die Warren-Skulptur war nach einer Stunde verkauft. schweizer illustrierte

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party 2 für 65 000 ¤ Spiegelobjekt «Venus Mirror» von Simon Starling

Familiensache I Eva Presen­huber und der libanesische Kunstkenner Tony Salame (M.) mit Sammler Thomas W. Bechtler, dem Bruder von Ruedi (Bild rechts).

Wahrnehmungsverwirrung Künstler Ruedi Bechtler und Gattin Regula Kunz besitzen Werke des Konzeptkünstlers. 80 000 CHF Skulptur von David Bill. Das Gemälde ist von seinem Grossvater Max Bill (36 000 €)

Beyelers Schatz Sam Keller am Stand der Fondation Beyeler mit einer Installation von Alexander Calder.

Familiensache II Chantal begleitet ihren Mann Jakob Bill an die Art. Ihre aktuelle Lieblingsfarbe ist Türkis, seine Zitronengelb, trotz rotem Look.

3 à 13 500 ¤ Trio von Jakob Bill aus dem Jahr 2011

Begabter Sohn David Bill ist stolz auf seine schwarzweisse Riesenskulptur, an der er mehrere Monate lang geschweisst hat.

Eva und Adele Der Slogan des wandelbaren Kunstduos: «Wo wir sind, ist Museum.»

Frau, beide nackt, standen in einem schmalen Eingang. Immer wieder zwängten sich Leute an den beiden Schauspielern vorbei. Die Re-Performance der serbischen Künstlerin Marina ­Abramovic war der Hingucker. Das Originalvideo aus dem Jahr 1977 (es wurde am ersten Tag für 180 000 Euro verkauft) ist auf Youtube zu sehen. Damals liess die Skandalkünstlerin selbst die Hüllen fallen. «Sex sells» − das weiss auch Iwan Wirth. Der Galerist ist für seine furchtlose Auswahl an Schockkunst bekannt. Auch dieses Mal enttäuschte der St. Galler nicht: Ron Muecks Skulptur einer nackten, alten Frau mit Ästen im Arm löste bei den Betrachtern ein eigenartiges Gefühl von Voyeurismus aus. Künstler wie John Armleder, Sylvie Fleury oder Dieter Meier zogen sich später zum Feiern in die «Kunsthalle» zurück. Besonders angesagt: das «Schällenursli». Im trendig aufgemotzten Kuhstall wurde getanzt bis in die frühen Morgenstunden.

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Chillen und lunchen Die DavidoffLounge ist eine Augenweide. Firmenchef Hans-Kristian Hoejsgaard lässt sich hier von einem dominikanischen Mitarbeiter eine Zigarre drehen.

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Text Caroline Micaela Hauger, Fotos Kurt Reichenbach

150 000 $ «Fountain» von Doug Aitken aus der Galerie Eva Presenhuber

party-facts Tatort Messe Basel für 60 000 Besucher Hoppla! Gerangel beim Einlass: Art-Fans wurden zu KunstHooligans, weil der Haupteingang durch Abschrankungen unklar gekennzeichnet war Most wanted Am begehrtesten waren die neuen VIP-Tickets für die Preview am Dienstag von 11 bis 15 Uhr Fremdgänger Brad Pitt gab der Art Basel einen Korb. Der Hollywood-Beau besuchte lieber die Documenta in Kassel Party-Rating

«Die Art wird immer mehr zum geschlossenen Club»

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Der Dominator der Schwingsaison 2012 heisst forrer nöldi. Mit 33 Jahren ist der König von 2001 besser denn je. Die Kraft dafür findet er in seinem Traumhaus in Stein SG. Und in einem gut gehüteten Geheimnis.

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Nöldis Kön schweizer illustrierte


porträt

Feuer und Flamme fürs Toggenburg Nöldi Forrer macht im Garten vor dem «Rigeli» den Grill bereit. «Hier will ich nicht mehr weg.»

igreich


Schöner wohnen mit Nöldi TV-Gerät: Schwingerpreis. Fernsehmöbel: Schwingerpreis. Polstergruppe: gekauft. Aussicht: unbezahlbar! Text iso niedermann Fotos marcel nöcker

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chuhe ausziehen, bitte! Die Auf­ forderung ist ebenso charmant wie unmissverständlich. Forrer Nöldi, 33, mag es sauber in seinem Reich. Das in jeder Hinsicht königlich ist: majestätische Lage, fürstliches Raum­ angebot und der Hausherr seit 2001 ­offiziell ein König im Schwingen. Stein SG im Toggenburg. Ein klei­ nes Nest an der Strasse zwischen Wattwil und den Obertoggenburger Skigebieten. Hier leben rund 400 Menschen, verteilt auf zwölf Quadratkilometern auf 838 m ü. M. Einige von ihnen auch noch etwas höher − und einer thront gleichsam über allen. Nöldi Forrers Haus klebt ganz zuoberst am Talhang. Aussicht: einzigartig! «Hier habe ich meine Ruhe. Den Rummel um mich

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Herkules Forrer in seinem Schlafzimmer. Das Bett in Königsgrösse hat Bruder Migg gezimmert.


porträt

«Hier bin ich sicher, dass keine komischen Städter herziehen, die sich von Kuhglocken gestört fühlen» nöldi forrer

Keine Enge 250 m2 Wohnraum – das Haus im «Rigeli» bietet mehr als genug Platz für eine grosse Familie. «Damit eilt es nicht», sagt Forrer.

Frauentraum Den begehbaren Kleiderschrank gab es hier schon, bevor Freundin Rosie einzog. «Mein Fall wär eher ein Bierlager …» kann ich unter mir lassen.» Das Flecklein Erde, auf dem sich Forrer den Traum vom Eigenheim erfüllt hat, heisst «Rigeli». Und ein solches hat der Zwilchhosen-Bär (1,94 m, 125 kg, Schuhgrösse 52) auch dem allfälligen Zuzug unliebsamer Nachbarn vorgeschoben. Gleich 2700 Quadratmeter Bauland kaufte er der Gemeinde ab, nachdem er einem Kollegen beim Einzug in dessen Haus ganz in der Nähe geholfen und sich dabei sofort ins Nachbargrundstück verliebt hatte. «Das Land würde für drei Häuser reichen. Aber so kann ich sicher sein, dass keine komischen Städter hierher ziehen, die sich bald einmal über Kuhglocken und Kirchengeläut aufregen», sagt er lachend. Im April 2008 war das, und fünfzig Franken kostete ihn der Quadratmeter damals. Forrer betont: Ohne jeden Königsbonus! Sein prächtiges Haus mit rund

250 Quadratmetern Wohnfläche auf vier Geschossen sieht teuer aus. Wäre es sicherlich auch, hätte der gelernte Käsermeister, der heute im Metzgergewerbe arbeitet, beim Bau nicht selbst kräftig Hand angelegt: ­Nöldi ­isolierte, brachte Erstverkleidungen an, verlegte Wandund Deckenplatten, verputzte und zog den Strom ins Haus. «Ich habe ein halbes Jahr lang durchschnittlich vier Stunden pro Tag am Haus gearbeitet. Sieben Tage die Woche.» Neben einem vollen Arbeits­ pensum als Chauffeur und einem ebenso vollen Trainingspensum als Spitzenschwinger, wohlgemerkt. Mehr als vier, fünf Stunden Schlaf lagen nie drin. Sein Bruder Migg, der mit seiner Familie gleich nebenan wohnt, arbeitete als selbstständiger Allround-Hand­ werker während sechs Monaten ausschliesslich an Nöldis Neubau, nebenbei

an einer neuen Scheune beim elterlichen Hof auf der anderen Talseite, den Miggs Zwillingsbruder Christian bewirtschaftet. So gings im «Rigeli» zügig voran. Nach zehn Mo­naten Bauzeit bezog Forrer Nöldi sein Schwingerkönigreich. An der Umgebung arbeitet Forrer auch heute noch stetig weiter. Derzeit platziert er einen prächtigen Holz­brunnen auf einem der verschiedenen Aussen­ sitzplätze. «Ein guter Deal. Das war der Brunnen am St. Galler Kanto­nalen in Flawil. Ich habe ihn mit einem anderen Schwinger abgetauscht.» Klar, dass auch das Interieur des Sieben­zimmerhauses zu grossen Teilen aus Schwingerpreisen besteht, Kaffeemaschine und TV-Flachbildschirm inbegriffen. Sauna, Whirlpool oder Pokerzimmer deuten auf Forrers Wellness-Vorlieben und Hobbys hin. Doch neuerdings u schweizer illustrierte

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porträt

Wellness-Freak Sauna, Dampfbad und Aussen-Jacuzzi im Untergeschoss waren Bauherr Nöldi sehr wichtig. «Am liebsten fahre ich draussen Velo. Mit dem Mountainbike gehts gleich hinter dem Haus steil ‹obsi›.»

herrscht im Haus mit dem modernen Mix aus Holz, Glas und Naturstein noch eine ganz spezielle Note: liebevoll arrangier­ te Nippes, ein offensichtliches Gedränge in den Gestellen des üppigen An­ kleidezimmers – verrät das nicht die Anwesenheit einer Frau? SägemehlSonnyboy Nöldi lacht. «Erwischt! Ich bin seit einem Jahr fest liiert. Vor vier Mona­ ten ist meine Freundin Rosie bei mir eingezogen.» Bad News für Nöldis viele weiblichen Fans. Good News für ihn. «Dieses schöne Haus zu zweit zu genies­ sen, macht mehr Spass. Und Rosie ist eine patente Frau. Sie schränkt mich in meinen Freiheiten überhaupt nicht ein, noch stellt sie Hausregeln auf, mit denen ich Mühe hätte.» Mehr will Nöldi Forrer über seine junge Liebe nicht verraten. Aber offen­ sichtlich ist, dass sie ihn auch sportlich beflügelt. Forrer ist schon lange nicht mehr so gut in eine Saison gestartet. Mit drei Kranzfest-Siegen beim Zürcher und Thurgauer Kantonalen sowie auf dem Stoos ist er der Schwingdominator 2012. Dass er sich weniger in Kraft und Kondi­ tion geübt und dafür vermehrt an der Technik gefeilt hat, zeigt allerdings auch negative Folgen: «Mein Kampfgewicht wären 120 Kilo; jetzt sind es etwa 7 Kilo zu viel. Die müssen weg.» Ein bisschen Eitelkeit steckt ge­ wiss auch dahinter. Vor allem aber ein Plan: Forrer Nöldi will noch einmal «richtig Vollgas geben» im Hinblick auf das Eidgenössische 2013 in Burgdorf BE. Seine Voraussetzungen sind gut: «Ich muss überhaupt nichts mehr bewei­ sen, bin viel lockerer als früher. Aber Lust habe ich schon, es denen zu zeigen, die mich nach dem Kreuzbandriss 2010 bereits abgeschrieben hatten.» Dafür steigt der König gerne noch einmal von seinem majestätischen Reich ins (Emmen-)Tal hinunter. 


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Hilfe für Afrika

Schweizer Engagement in Afrika: alt Bundesrätin Ruth Dreifuss zu Besuch beim Zürcher Ruedi Lüthy, der in Simbabwe eine Klinik für Aidskranke leitet – und Tausenden das Leben rettet.

«Helfen ist P


Hoffnung In seiner Klinik in Simbabwes Hauptstadt Harare hat Ruedi Lüthy den neunjährigen Derek untersucht. Der Bub kam mit HIV zur Welt. Ruth Dreifuss muntert ihn auf. Die Sonnenbrosche begleitet sie noch heute.

flicht»

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Hilfe für Afrika

«Hoffentlich gedeiht der Mais!» Ruth Dreifuss sagt Josephine Adieu. Rechts deren Hütte. Text Thomas Kutschera Fotos Hervé LE Cunff

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echs auf sechs Meter gross ist sie, die Hoffnung von Josephine Chimuti. Auf 36 Quadratmetern hat die 32-Jährige Mais angepflanzt, ­direkt hinter ihrem Haus, einem mit Wellblech und Plastikplanen notdürftig abgedeckten Verschlag. «Hoffentlich überleben die Setzlinge die nahende Trockenzeit. Sonst haben wir nichts zu essen.» Die Luft flimmert in der Hitze, der Boden ist staubig. Mit ihrem Mann und drei Kindern lebt Josephine Chimuti in Hatcliffe, einem Slum am nördlichen Rand von Harare, der Hauptstadt von Simbabwe. Präsident Robert Mugabe hat das Land an der Nordgrenze von Süd­ afrika heruntergewirtschaftet. In Hat­ cliffe hausen rund 50 000 Menschen. Ein Drittel von ihnen – auch Josephine – hat Aids, viele Menschen, vor allem Kinder, sterben an Hunger. Die Arbeitslosigkeit im Land liegt bei 90 Prozent, hier im Armen­viertel ist sie noch höher. Strom gibt es keinen, Wasser nur aus den ­wenigen «boreholes», Bohrlöchern, die zu einer Wasserader führen. 10 Millionen der 12 Millionen Menschen im Land ­leben unter der Armutsgrenze, über 100 000 sterben jedes Jahr an Aids. Das Durchschnittsalter beträgt 35 Jahre. Josephine Chimuti trägt ihre besten Kleider – sie hat Besuch von Ruedi Lüthy und Ruth Dreifuss. Der Zürcher Arzt, 71, lebt mit seiner Frau seit 2003 in Harare, wo er in seiner Newlands Clinic HIV- und Aidspatienten behandelt. Früher war er

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Leiter der Abteilung Infektionskrank­ heiten am Unispital Zürich, Präsident der Eidgenössischen Kommission für Aids­ fragen. Die ehemalige SP-Bundes­rätin (1993–2002) gehört zum Patronats­ komitee von Lüthys Stiftung Swiss Aids Care International. Nun ist die 72-jährige Genferin nach Simbabwe gereist, um sich Lüthys Arbeit vor Ort anzuschauen. «Mamukase!», begrüsst sie Josephines Familie in Shona, der Sprache der Einheimischen. Dann auf Englisch: «Können Sie mir Ihr Maisfeld zeigen?» Josephine Chimuti erklärt Dreifuss, wie sie die Setzlinge eingepflanzt hat und wie sie hoffentlich bald Sadza zubereiten kann, das Hauptnahrungsmittel im Land, eine Art Polenta. Dreifuss: «Wie lange reicht der Mais?» – «Ein Vierteljahr.» Über tausend solcher kleiner Mais­felder gibt es schon in Hatcliffe. «Nutritio­nal Gardening» heisst das Projekt, von dem 400 besonders stark hungernde Lüthy-Patienten profitieren. Bei ihren Klinikbesuchen bekommen sie nicht nur Medikamente und je eine Por­ tion Mais, Mehl und Öl, sie erhalten auch Setzlinge fürs Anpflanzen von Mais und Bohnen. Josephine: «Ich bin dankbar, nun habe ich Arbeit, das gibt mir Menschenwürde; vielleicht kann ich gar etwas Mais verkaufen.» Viele Frauen betteln oder prostituieren sich, um ihre Familie zu ­ernähren. Dann zeigt die Einheimische der Schweizerin ihr Daheim: die Feuerstelle am Boden der Küche, die beiden anderen Räume mit je einer grossen Pritsche. An

«Ich bin schockiert, wenn ich sehe, wie viel Leid Aids anrichtet» Ruth Dreifuss


Notdürftiges Zuhause Im Armenviertel Hatcliffe begrüsst Prof. Lüthy Josephine Chimuti und ihren Sohn Omega, 1. Links Tochter Rita, 7. Sie kam HIVpositiv zur Welt.

Neugierig Beim Zmorge in ihrer Lodge informiert sich Dreifuss über die Aids-Situation in Afrika.

der Wand hängt ein Foto von Josephines verstorbener Schwester. In Simbabwe gibt es keine Familie, in der nicht mindestens ein Mensch an Aids gestorben ist. «Thank you. All the best!», sagt Dreifuss beim Abschied. In Lüthys Geländewagen geht es Rich­tung Stadt, Dreifuss winkt den lachenden Kindern zu. Am Rand der Hauptstrasse liegen verrostete Lampenmasten. Ersetzt werden sie nicht, dafür fehlt das Geld. Dreifuss erzählt Lüthy vom Artikel, den sie beim Zmorge auf ihrem iPhone gelesen hat: «Da wird ein neues Aids-Forum vorgestellt.» Im nächsten Augenblick sieht sie am Strassenrand ein Plakat von Amnesty International, das die Abschaffung der Todesstrafe fordert. Dreifuss erkundigt sich, wie u schweizer illustrierte

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Hilfe für Afrika

es diesbezüglich stehe im Land. Lüthy: «Ein mutiges Plakat.» Der Schweizer parkiert vor seiner am­ bulanten Klinik, führt Dreifuss durch die Gebäude. 53 Angestellte sind hier beschäftigt, 17 davon Krankenschwes­ tern und 3 Ärzte, Lüthy ist der einzige Ausländer. 4000 HIV- und Aids­patienten werden behandelt – und sind deswegen noch am Leben. Dutzende kommen täg­ lich vorbei, um sich ausführlich beraten zu lassen und neue Tabletten gegen das tödliche Virus zu holen. Entweder hier oder an zehn Orten ausserhalb der Stadt, wohin die Krankenschwestern ­regelmässig in Lüthys Pinzgauern unter­ wegs sind. Lüthy: «Wird HIV nicht be­ handelt, verlieren die Menschen viel an Gewicht.» Mit den Medikamenten setzt dann erst mal grosser Appetit ein. «Doch wenn nichts zu essen da ist, setzen die Patienten ihre Therapie ab. Das ist töd­ lich.» Die Krankenschwestern klären die Patienten deshalb auf, wie wichtig es ist, die Medikamente zu nehmen. Ruth Dreifuss ist tief beeindruckt. «Ich habe grossen Respekt vor der hier geleisteten Arbeit, sie ist nachhaltig und auf hohem Niveau.» Zwei u

Verbunden Sabine Lüthy in der Kinderkrippe der Klinik ihres Vaters. Mit Smart, 7, Nyasha, 7, und Derek, 9. Die 42-Jährige ist Geschäftsführerin der Stiftung, bis Ende 2011 war sie DRS-3-Moderatorin.


Wochen Zeit hat sie sich für die Reise ­genommen. Auch sonst ist sie viel unter­ wegs, nimmt an Konferenzen teil, bei de­ nen es um Themen geht, für die sie sich schon als Bundesrätin engagierte: Drogen­ politik, Frauenanliegen. Dakar, Warschau, Costa Rica sind nur ein paar Orte, wohin sie letztes Jahr reiste. «Ich hatte das Privileg, neun Jahre lang Regierungs­-

v­ er­ant­wortung zu tragen. Ich kann nicht einfach aufhören, mich zu engagieren, das ist ein Bedürfnis. Ich bin verwöhnt vom Leben. Für mich ist klar: Helfen ist Pflicht. Vor allem in diesem Land.» Lüthy wird ins Behandlungs­ zimmer von Krankenschwester Rita geru­fen. Auf dem Bettrand sitzt Derek, er hustet stark. Der neunjährige Bub kam

HIV-positiv zur Welt. Vor vier Jahren wur­ de der Vollwaise in Lüthys Klinik gebracht – mit den typischen Symptomen HIV-­ positiver Kinder: vergrösserte Leber, ver­ zögertes Wachstum, leichte geistige Be­ hinderung. Lüthy fragt, wie es ihm gehe. Dreifuss hält Dereks Hand, um ihn zu ­beruhigen. Der Kleine hebt kurz den Kopf, dann flüstert er: «Mazwita» – danke. 

«Die Patienten sind sEHR dankbar fÜr die Spenden aus der Schweiz» Lebenswerk Lüthy vor seiner Newlands Clinic in Harare. Von der Schweizer Armee hat er drei ausgemusterte Pinzgauer geschenkt bekommen.

u Die Behandlung in Lüthys Klinik ist gratis. Das geht nur, weil seine Stiftung durch die Eidgenossenschaft (jährlich 900 000 Franken via Deza) und vor allem durch Spender unterstützt wird. Lüthy ­investiert viel Zeit in die Ausbil­ dung ein­heimischer Pflegekräfte und Ärzte, auch die öffentlicher Spitäler. 2011 erhielt er vom einheimischen Gesund­ heitsministe­rium die Auszeichnung «Model of best care». u Lüthy ist 71. Seit Monaten macht er sich Gedanken über seine Nachfolge vor Ort, sucht interessierte Ärzte, führt Gespräche. Spenden: PC 87-700710-6 Infos: www.swissaidscare.ch


Mutterstolz Slädu spielt seiner «Mom» Zdenka in deren Heim in Steffisburg BE einen neuen Song vor. Sie findets «zum Weinen schön».

Saitenkönig wird Gölä, Bligg, Philipp Fank­ hauser – für alle hat er schon gespielt. Jetzt wagt Slädu alias Zlatko Perica den Seitenwechsel und steht selbst an der Front. Seine Mama Zdenka ist mächtig stolz.

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Text Christa Hürlimann Fotos Hervé Le Cunff

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ligg und DJ Bobo hat er zum Er­ folg verholfen. Mit Gölä Rekor­ de gesprengt. Nun tritt Zlatko «Slädu» Perica, 43, selbst ins Rampen­ licht – als Bandleader mit Gitarre. Den Gesang auf seinem Debütalbum über­ nehmen jene Musiker, die er begleitet

hat. Keine Frage, dass sie ihn unter­ stützen, denn gemäss Chris von Rohr, Musikexperte und Weggefährte, gehört Slädu nicht nur «zur Champions League der Schweizer Gitarristen; er ist auch menschlich ein wahrer Gentleman». Dies hat nicht zuletzt mit einer starken Frau hinter Slädu zu tun: mit Mutter Zdenka, 63, die ihn von Beginn an unterstützt hat – wenn auch nicht immer freiwillig.


Foto Adrian Bretscher

Rock ’n’ Roll

Seitenwechsel Slädu und Bligg im Rollentausch: Hier ist der Gitarrist der Chef.

Bandleader Den «Schock fürs Leben» versetzt Slädu seiner «Mom», als er mit knapp 20 nach einer abgebrochenen Lehre seinen Job aufgibt. Und als er ihr sein Ziel eröffnet: die Guitar School in Los Angeles. Nur das nötige Geld fehlt ihm. Die Mutter springt ein. Ihre Freunde sagen: «Du bist wahnsinnig!» Doch Zdenka Perica vertraut ihrem Sohn. Sie war allein mit ihm von Kroatien in

die Schweiz gekommen, nach Bern, als er fünf Jahre alt war. Das hat die beiden zusammengeschweisst. Und die Flausen hat schliesslich sie ihm in den Kopf gesetzt! Weil sie immer Musik hörte, Abba, die Beatles, Suzi Quatro. Slädu schläft bereits als Baby nur mit Musik ein. Mit acht bekommt er Klavierunterricht. Mit 14 seine erste Gitarre. «Die war teuer», sagt Zdenka, «aber das war mir egal.»

Schnell zeigt sich Slädus Potenzial: Was seine Mitschüler an der Rudolf-Steiner-Schule über Wochen einüben, hat er in einer halben Stunde drauf. Jeden Tag spielt er bis zu zehn Stunden Gitarre! Auch nach der Schulzeit, als er Schicht arbeitet. «Mom dachte damals, ich hätte einen Knacks. Ich wurde total intro­ vertiert, traf nur noch selten Freunde.» In Los Angeles löst sich der Knopf. In der Gitarrenklasse und in der WG mit brasilianischen Kollegen. Zu Hause sorgt sich die Mama. Sie schickt ihm Päckli mit Kérastase-Produkten aus ihrem Kosmetiksalon, «für seine aufwendige Föhnfrisur». Als sie ihn besucht, traut sie ihren Augen und Ohren nicht: Slädu ist nicht nur handwerklich vorwärtsgekommen, sondern auch persönlich gereift. Zurück in der Schweiz, beginnt er zu unterrichten. Bis zu 60 Schüler pro Woche. Und in den Ferien tourt er mit der 80er-Jahre-Band Tangerine Dream durch ganz Europa und die USA. 1997 lernt ­er Gölä kennen – seinen «Lottosechser»: «Von ‹Uf u dervo› haben wir eine Dreiviertelmillion CDs verkauft!» Mit den Einnahmen zahlt er als Erstes seiner Mom das Schulgeld zurück. Und mit dem guten Ruf holt er neue Jobs rein. Zuletzt ist Slädu drei Jahre lang Music Director bei Bligg. Jetzt ist die Zeit reif für sein eigenes «Baby». Slädu erhofft sich davon mehr Unabhängigkeit. Denn irgendwann könnte er sich vorstellen, eine Familie zu gründen. Die Frau dafür hat er bereits; seit vier Jahren ist er mit Ann zusammen. Und die Grossmutter sowieso: Seine Mom würde auch diesen «Job» bestens machen!  Slädu & Friends on Tour mit Das Zelt: 23. 6., Langenthal, mit Gölä; 13. 7., Lenzerheide, mit Marc Storace schweizer illustrierte

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n e i l i m Fa ch tis 4 Teil

Er führt das älteste vegetarische Restaurant Europas. Doch das Gespräch mit rolf Hiltl und seiner Familie über Diäten, Drogen und geröstete Heuschrecken hat ganz schön Fleisch am Knochen. Text Christa Hürlimann und Aurelia Forrer Fotos Marcel Nöcker

W

as ist das?», fragt Léna, 11, und zeigt auf die langen Schlangenbohnen auf der Anrichte. Mit Maman Marielle, 46, und ihren Geschwistern Céline, 15, und Téo, 9, ist sie nach der Schule zu Papa ins Restaurant mitten in Zürich gekommen. «Und das sind die Dinger für die roten Tandoori-Schnitzel?», fragt Téo. Das Interesse an Lebensmitteln haben die drei von ihrem Vater, Rolf Hiltl, 47, geerbt, der das Haus Hiltl – gegründet 1898 – mit seiner Frau in vierter Generation führt. Marielle arbeitet zu zwanzig Prozent im Betrieb, den Rest zu Hause. So kommt das Essen auch daheim nur frisch auf den Tisch. Neben Genuss ist der Familie aber auch Sport wichtig. Und auf keinen Fall soll das «Schmüsele» am Abend fehlen. «Wenn Rolf mal länger arbeitet, darf abwechselnd eines der Kinder bei mir einschlafen», sagt Marielle Hiltl. «Rolf trägt das schlafende Kind dann später in dessen Zimmer.» Das soll aber die u Ausnahme sein. Wichtiger ist den

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«Fledermäuse sin schweizer illustrierte


Löffelschwinget Bei Hiltls kochen und geniessen alle gern: Céline, Marielle, Rolf, Téo, Léna (v. l.). Zum Ausgleich treibt die Familie gern und oft Sport.

d nicht so fein»

schweizer illustrierte

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familientisch

u Hiltls, abends zusammen essen zu können. Dafür stehen die fünf auch mal gemeinsam am Herd.

Céline, Léna und Téo, was ist euer Lieblingsessen? Léna: Mamis Zwiebelgratin mit roten Zwiebeln, der ist uh-mega fein. Téo: Zwiebelwähe. Rolf: Die ist auch von Mami. Céline: Vegi-Carbonara und Suppen. Magst du die Carbonara-Sauce auch mit Fleisch? Céline: Nicht so sehr. Ich mag zwischendurch Fleisch, aber nicht zu viel. Léna: Aber ich liebe Bolognese! In den Ferien in Zermatt essen ich und Téo in der Snowboardschule jeweils Spaghetti Bolognese. Wie oft gibts daheim Fleisch oder Fisch? Marielle: Etwa zwei- bis dreimal pro Woche. Und nur aus biologischer Produktion. Aber Wurstwaren mag ich nicht. Rolf: Auswärts gibts schon mal eine Wurst. (Téo kichert.) Téo mag Würste sehr. Aber ein Fleischtiger ist auch er nicht. Téo: Fleisch ist so hart, so schwer zu schneiden! Ich kann es fast nicht «abeschlucke». Was würdet ihr nie essen? Céline: Hm, da gibts kaum etwas. Im Ferienlager haben wir sogar schon einmal Heuschrecken gegessen. Und in den Ferien auf Mauritius Fledermäuse. Die waren aber nicht sehr fein. Wie oft isst die ganze Familie gemeinsam? Rolf: Oft. Jedes Wochenende und an zwei bis drei Abenden pro Woche. Morgens nicht, da macht sich jeder selber etwas. Marielle: Die Kinder und ich sind auch beim Mittagessen zusammen. Ich achte darauf, was sie essen. Sind Diäten bereits ein Thema? Céline: Ja, mit Freundinnen mache ich jeweils Gesundheitswochen, dann gibts Vollkornbrot und Früchte zum Zmittag. Rolf: Wo willst du denn abnehmen? Céline: Ich machs nicht, um abzunehmen, mir geht es um die Gesundheit. Und deine Freundinnen? Céline: Manche machen es schon wegen der Figur. Marielle: Ihr hattet doch diesen Gipfeli-Krieg. Céline: Einige Mädchen wollten mir einfach nicht glauben, dass Gipfeli ungesund sind! Marielle, achten Sie auf fettarme Ernährung? Der Körper braucht Fett, Kinder besonders. Ich verwende pflanzliches Fett. Aber Pommes gibt es nicht. Céline: Mami achtet vor allem darauf,

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Typisch Familie Hiltl Wenn Rolf und Marielle Hiltl mit ihren Kindern (v. l.) Céline, Léna und Téo essen, stibitzt jeder auch von den Tellern der anderen.

«Bei Grosmami hat es immer Aromat auf dem Tisch» Léna Hiltl, 11 dass wir viel Frisches essen: Früchte zum Zmorge, tagsüber viel Salat. Aber Téo und Léna, mit dem Taschengeld geht ihr sicher mal zum Kiosk, um Süsses zu «chrömle». Beide zusammen: Hmm. Marielle: Wir haben schon Schoggi zu Hause; ich will nicht, dass sie solche Sachen im Geheimen naschen. Rolf: Aber sie müssen fragen. Téo: Grosmami gibt uns auch Süsses. Léna: Und bei ihr hat es immer Aromat auf dem Tisch. Welche Essmacken hat Familie Hiltl? Rolf: «Piocher»: überall probieren. Ich teile gern, aber Marielle isst manchmal von meinem Teller, bevor ich die Speisen selber probiert habe! Gibts spezielle Tischregeln? Marielle: Mir ist ein gerader Rücken wichtig.

Rolf: Und dass man anständig miteinander redet … Léna: … und nicht dreinredet! Rolf: Genau, daran üben wir. Was ist Ihnen wichtig, wenn Sie auswärts essen? Rolf: Kinderfreundlich muss es sein und frisch, bloss kein Convenience Food! Und es darf nicht lange dauern. Wer kocht zu Hause? Marielle: Alle, aber Rolf am besten. Céline: An Papas Geburtstag haben wir Kinder allein einen Viergänger gekocht, mit Lammgigot als Hauptspeise. Marielle: Und sie haben ohne Aufforderung die Küche aufgeräumt! Rolf: Manchmal kochen wir auch alle miteinander, aber wir machen daraus kein riesiges Ritual, stehen nicht fünf Stunden lang gemeinsam am Herd.


Céline: Papi mag es, wenn es schnell geht. (Gelächter) Rolf: Mir ist einfach wichtig, dass man einander hilft. Die einen kochen, die anderen räumen bereits auf. Wer bestimmt das Menü? Marielle: Ich kaufe ein und weiss, wer was mag und was nicht. Wenn jemand eine Idee für ein Menü hat, kann er bei mir die Zutaten bestellen. Rolf: Grundsätzlich bestimmen aber wir Eltern, was es gibt. Und wenn jemand etwas nicht mag? Rolf: Was auf den Tisch kommt und was man sich schöpft, isst man. Gell, Téo? Céline: Auch aus Respekt der Person gegenüber, die es zubereitet hat. Rolf: Was gar nicht geht: Man sitzt hin und sagt «Buäää, das mag ich nicht!». Léna: Aber wir sagen das nicht mehr! Ich habe schon uh-lang nicht mehr «Wäh!» gerufen. Jetzt sage ich eher: «Das mag ich nicht so» oder «Muss ich das jetzt essen?». Und dann, was antworten Mami und Papi?

Léna: Dass ich es essen müsse oder zumindest noch einen Teil davon. Téo: Manchmal schieben wir das Essen auf dem Teller umher, damit es aussieht, als hätten wir davon gegessen. Zu einem guten Essen gehört für viele Erwachsene ein Glas Wein. Ist das bei Céline schon Thema? Céline: Ich mag Wein nicht so. Macht es Ihnen als Eltern Angst, wenn Sie von jugendlichen Rauschtrinkern lesen? Rolf: Nein, gar nicht. Wir sind zuversichtlich und versuchen, unseren Kindern unsere Werte mitzugeben. Sie sind frei und können selbst entscheiden, was okay ist und was nicht. Wir haben Respekt vor gewissen Dingen, aber das hat mit Aufklärung zu tun. Marielle: Wir verschliessen uns nicht vor den Problemen der Welt. Es gibt ganz tolle Kinderbücher über Drogen oder Alkoholprobleme. Je früher die Kinder vorbereitet sind, desto besser. Was ist Ihnen bei der Erziehung sonst noch wichtig? u


Rolf: Ordnung, und zwar nicht nur physisch. Ich mag es nicht, wenn alle durcheinanderrufen, und bin hoch­ allergisch auf Streit. Ich will, dass wir uns mit Wertschätzung begegnen, nicht nur in der Öffentlichkeit. Marielle: Unsere Beziehung als Paar ist uns ebenfalls wichtig; wir konzentrie­ ren uns nicht nur auf die Kinder. Wenn wir beide es nicht gut haben, wollen sie später vielleicht nicht heiraten! Rolf: Zuerst kommt unsere Beziehung, dann kommen die Kinder. Diese Reihen­ folge halten wir ein. Über Auffahrt hatten wir drei Tage nur für uns, und man muss schon sagen: Als Paar ist es ohne Kinder entspannend! Drei Kinder sind drei Menschen, die stets Bedürf­ nisse haben. Da kann man nicht wie im Büro einfach mal die Tür schliessen. Marielle: Aber wenn die Kinder länger als drei Tage weg sind, ist es Rolf, der zuerst nach ihnen fragt. Wie wichtig ist es Ihnen, dass die Kinder in Ihren Betrieb einsteigen? Rolf: Jedes Kind ist frei, wir haben kein Recht, ihnen etwas aufzuzwingen. Aber es würde uns natürlich freuen, wenn sie dereinst mitanpacken würden. u

Ein Herz und fünf Seelen: Marielle und Rolf Hiltl mit ihren Kindern (v. l.) Céline, Théo und Léna. Kommt das für euch in Frage? Céline: Ich weiss es noch nicht, könnte es mir aber vorstellen. Ich helfe jetzt schon ab und zu in den Ferien aus. Téo (auf dem Stuhl im Kreis dre­ hend): Ich will Rennfahrer, Fussball­ spieler oder Hiltl-Chef werden. Léna: Ich will nicht Chefin werden, ich will «Chindsgigärtnerin» werden. (Gelächter, weil Léna beim Herum­

fingern gerade ungewollt ihren Dreh­ stuhl hat herunterflitzen lassen) Marielle: Léna begleitet Céline manchmal, wenn sie babysitten geht. Sie flippt aus, wenn sie Bébés sieht. Céline: Sie hätte halt am liebsten noch ein Geschwisterchen, aber Mami und Papi wollen nicht. Rolf: Papi würde schon wollen. Damit das mal geklärt ist! 


familientisch

Ernährung und Bewegung – wie viel darf es sein? Eltern-Club-Expertin Daniela Melone Antwortet u Was mache ich, wenn mein

Kind kein Gemüse essen will? Viele Kinder müssen sich an den Geschmack von Gemüse erst gewöhnen. Wichtig ist, dass die Eltern keinen Druck ausüben aus Sorge, das Kind könnte sich zu wenig ausgewogen ernähren. Die Eltern besorgen ein kindgerechtes Essensangebot – Gemüse darf darin nicht fehlen –, und das Kind bestimmt, was es davon essen will. Wenn die Eltern und andere Bezugspersonen selber gerne Gemüse und Salat essen, ist das die beste Voraussetzung dafür, dass auch das Kind dereinst davon essen wird. Gemeinsames Zubereiten der Mahlzeiten macht die Kinder zudem vertrauter mit den verschiedenen Lebensmitteln.

u Wie kann ich mein Kind zu mehr Bewegung motivieren? Eltern sind das beste Beispiel! Lieber zu Fuss und per Velo unterwegs sein als mit dem Lift oder Auto. Sehr motivierend für Kinder ist es, wenn Bewegung mit Beziehung einhergeht, wenn sie zum Beispiel etwas mit einem Gschpänli unternehmen, mit dem Grosi oder dem Nachbarshund. u Wie oft soll ich mein Kind

fernsehen lassen? Nebst dem Zeitaspekt ist die Qualität des Programms wichtig. Generell empfiehlt sich in puncto Medienkonsum: Kinder im Vorschulalter bis 30 Minuten, Kinder von 6 bis 12 Jahren 60 bis 90 Minuten.

u Ab welchem Alter ist ein eigenes Handy sinnvoll? Es kommt nicht nur aufs Alter an. Wenn ein Handy nötig ist, sollen sich Eltern Gedanken machen, welche Funktionen ihr Kind braucht – soll es etwa Internetzugang haben, oder kann man den ausschalten? Eltern und Kind können vor dem Kauf gemeinsam Regeln zur Benutzung vereinbaren. So haben beide Seiten eine verbindliche Richtlinie, an der sie sich orientieren können. Unter diesen Voraussetzungen ist ein Handy ab neun Jahren gerechtfertigt. Das Kind muss den angemessenen Umgang dann aber noch lernen und braucht dazu die Unterstützung der Eltern.

u Wie viel Süsses ist okay?

Antworten und Hilfe für Eltern

Als Grundregel gilt: eine Portion pro Tag. Das entspricht etwa einer Kinderhand voll Gummibärchen (bis zu 50 g), einem Flan oder einer Wasserglace.

u 24 Stunden, 7 Tage die Woche bietet der Eltern Club Schweiz von Pro Juventute unter der Hotline 058 - 261 61 61 Beratung oder Soforthilfe an. Zudem stehen E-Mail-Beratung, diverse Fachartikel und Services wie Notfall-Nanny-Vermittlung zur Verfügung: www.elternclubschweiz.ch


Volvo Nachhaltiger Luxus Bei der Art Session im Zürcher Hauptbahnhof verbindet Volvo die zukunftsweisende Mobilität des V60 Diesel Plug-in Hybrid gekonnt mit einer aussergewöhnlichen Kunstaktion.

A

uch dieses Jahr wusste die Volvo Art Session im Zürcher Hauptbahnhof Tausende von Pendlern und Besuchern zu begeistern. Während fünf Tagen bemalten, besprayten und gestalteten sieben aufstrebende chinesische Künstler einen Volvo V60 Diesel Plug-in Hybrid immer wieder neu. Ob die farbenfrohen ­Formen der Illustratorin und Grafikdesignerin Shadow Chen, das stark von Comics beeinflusste, fantastische Figurendesign der Künst-

lerin Honghua oder das von einem traditio­ nellen Drachensymbol geprägte Werk des Grafikers und Animationsdesigners Shan Jiang – alle Werke sorgten für viel Aufsehen. Genauso spannend wie der Einblick in die vielseitige chinesische Kunstszene der Gegenwart ist jedoch auch die Technik unter der dreidimensionalen Leinwand! Denn unter der Karosserie des Volvo V60 arbeitet der weltweit ­erste Diesel-Plug-in-Hybridantrieb. Der sparsame Schwede kombiniert dabei Elektro- mit Diesel-


publireportage

Aufregend Die Live-Performance zur Eröffnung des offenen Volvo-Street-Art-Ateliers begeisterte.

Farbenfroh Die chinesische Künstlerin Shadow Chen verwandelte den Volvo V60 Diesel Plug-in Hybrid in einen bunten Mix aus psychedelischen Formen und natürlichen Motiven.

motor und erreicht so einen Verbrauch von nur noch 1,9 l/100 km und einen CO2-Ausstoss­ von lediglich 49 g/km. Die Kombination von nachhaltiger Mobilität mit geringem Verbrauch erlaubt dank insgesamt 285 PS dennoch dynamischen Fahrspass. Und dank seinem üppigen Platzangebot und der umfassenden Ausstattung überzeugt der Volvo auch mit unein­geschränkter Alltagstauglichkeit und verwöhnt die Insassen auf nachhaltige Weise mit Luxus. www.volvoartsession.com

Einzigartig Volvo-Botschafterin Melanie Winiger, 33, liess sich von einer chinesischen Künstlerin als Kunstikone bemalen.

Dynamisch So kraftvoll und emotional wie der DieselHybridantrieb des neuen Volvo war auch die Performance bei der Volvo Art Session 2012 im Zürcher Hauptbahnhof.

RICHTUNGSweisend: Volvo V60 Plug-in Hybrid

Mobilität der Zukunft

Flaggschiff Anouk Poelmann, Präsidentin Volvo Automobile Schweiz, präsentiert den V60 Plug-in Hybrid.

Mit dem V60 Plug-in Hybrid lanciert Volvo einen luxuriös ausgestatteten und zugleich äusserst sparsamen Fünftürer. Die Kombination aus kraftvollem Dieselmotor (215 PS), Elektromotor (70 PS) und grosser Lithium-Ionen-Batterie ermöglicht einen Verbrauch von nur 1,9 l/100 km und somit einen CO2-Ausstoss von 49 g/km! Per simplen Knopfdruck kann der Fahrer entscheiden, ob er rein elektrisch (Reichweite bis zu 50 km), im Hybridmodus oder sportlich (285 PS und 440 + 200 Nm!) unterwegs sein will. Preis: ab 78 600 Franken. www.volvocars.ch


Freunde Den Stoffpanda hat Thomas Vellacott, 41, bei der nahen WWF-Geschäftsstelle abgeholt. Mit seiner Familie wohnt er in der Haushälfte mit den grünen Fensterläden nahe dem Zürcher Letzi­grund-Stadion. Ein Auto besitzt er nicht. «Ich benütze Velo und ÖV.»

Er staunt jed


den Tag

UmweltschUTZ

Die Umwelt lag ihm schon als Bub am Herzen. Nun ist der Zürcher Thomas Vellacott neuer Chef des WWF Schweiz. Und damit auch ein Fan des schwarz-weissen Bären. Text Thomas Kutschera Fotos Thomas Buchwalder

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homas Vellacott und seine zwei ­Kinder knien am Rand des klei­ nen Biotops in ihrem Garten in Zürich Alt­stetten. Sie halten Ausschau nach Molchen. Sara, 7, entdeckt eine Li­ belle, mit Bruder James, 13, beobachtet sie gebannt, wie das Tier auf einem Stein landet. «Umweltschutz hat viel mit Stau­ nen zu tun, Staunen über die Natur», sagt Thomas ­Vellacott. Er staunt oft – am heimischen Teich, beim regelmässigen Joggen im nahen Uetlibergwald, beim Tauchen im Zürichsee, in den Wander­ ferien mit der Familie im Toggenburg. «Die Natur zeigt uns jeden Tag, wie schön und vielfältig sie ist.» Wer hin­ schaut, kann lernen, welch hohen Wert die Natur hat – das will Vellacott auch seinen Kindern beibringen. «Und natür­ lich, wie wichtig es ist, die Natur zu schützen.» Seit Mitte Mai ist der 41-jährige Zür­ cher neuer Geschäftsführer des WWF Schweiz: Die grösste Umweltschutzorga­ nisation des Landes hat 180 Mitarbeiter, 260 000 Suppor­ter, ein Jahresbudget von über 40 Millionen Franken. 274 Perso­ nen hatten sich für die Stelle beworben. Vellacott hat eine viel­fältige Laufbahn hinter sich: Arabistik- und PolitologieStudium in England, Tätigkeiten bei der Citibank und als Unternehmens­bera­ter von McKinsey, ab 2001 beim WWF Schweiz, seit 2003 in der Geschäfts­ leitung. In den ersten drei Jahren seines Lebens wuchs er in England auf, sein Vater ist Brite, er ­selber Doppelbürger. Mit seinen Kindern redet er englisch. «Die Antworten kommen auf Schweizer­ u deutsch.» schweizer illustrierte

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UmweltschUTZ

«Wir haben Solarzellen auf dem Dach; Erdbeeren aus Spanien sind tabu» thomas Vellacott Die weltweite Artenvielfalt zu erhal­ten und die Nutzung natürlicher Ressour­cen auf ein nachhaltiges Niveau zu reduzieren: Das sind die Hauptan­ liegen des WWF (World Wide Fund for Nature) – sie halten den neuen CEO ge­ hörig auf Trab. Als Lobbyist für die Um­ welt muss er bei Politikern und Wirt­ schaftsführern vorstellig werden. Da fügt es sich gut, dass er keiner Partei angehört. «Um unsere natürlichen Lebensgrundlagen zu be­wahren, werbe ich für breite Bündnisse.» Zu den brennenden Fragen hat er eine klare Haltung. Den Ausstieg aus der Atomenergie begrüsst er. Doris Leuthards Vorschlag, Gaskraftwerke zu bauen? «Ein Übel würde durch ein ande­ res ersetzt.» Was schlägt er vor? «Mehr Energieeffizienz und erneuerbare Ener­ gien aus Wasser, Wind und Sonne!» Also neue Wasserkraftwerke? «Nein, denn viele der geplanten Kleinkraftwerke produzieren nur wenig Strom, zerstören dabei aber viel Natur. Besser ist es des­ halb, bestehende Grosswerke zu sanie­ ren.» Genauso dezidiert kämpft er für die Entwicklung und den Gebrauch energieeffizienter Geräte. «Damit kann viel Strom gespart werden.» Nur müss­ ten die Gesetze so gestaltet werden, dass intelligente Technologien voll zum Ein­ satz kommen. Und – geht er als leuchtendes Beispiel voran? Auf dem Dach seines Hauses sind Sonnenkollektoren instal­ liert, sie liefern Warmwasser. Die Öl- ist durch eine Pellet-Heizung ersetzt wor­ den, bezogen wird Ökostrom. Auf den u

Tisch kommen biologische und saisona­ le Lebensmittel, wenn möglich aus der Region. Fleisch gibt es nur selten – «das geniessen wir dann umso mehr». Ein Auto haben die Vellacotts nicht, unter­ wegs sind sie mit Velo und ÖV. Alles vor­ bildlich also? Nicht ganz. Etwa dreimal im Jahr steigt Vellacott ins Flugzeug. Wie vor Kurzem, als er ein WWF-Projekt in Kenia besichtigte. «Solche Besuche verbinde ich wenn möglich mit der Teil­ nahme an einer Konferenz.» Bei der WWF-Gründung vor 51 Jah­ ren war der Grosse Panda, sein Wappen­ tier, so gut wie ausgerottet. Heute leben in China 1600 dieser weiss-schwarzen Bären in einem Gebiet, das mit Unter­ stützung des WWF unter Schutz gestellt wurde. Seit 1970 misst die Organisation den Zustand der Natur anhand der Ent­ wicklung von 2700 Arten. Während sich die Situation auf der Nordhalbkugel stabi­lisiert hat, hält der Abwärtstrend vor allem in den Tropen an. Deshalb kann Vellacott keine Entwarnung geben. «Allein in unserem Land sind 40 Prozent aller Tier- und Pflanzenarten vom Aus­ sterben bedroht.» In der Schweiz wird mehr als das Doppelte der Ressourcen verbraucht, die unser Planet zur Verfügung stellen kann. Drei Viertel der Gletscher werden 2050 geschmolzen sein. Die Befürchtung, dass seine Enkel auf einem Planeten mit mas­ siv weniger Artenvielfalt leben könnten, treibt Vellacott immerzu an. Hat er beim WWF nicht das Gefühl, Sisyphusarbeit zu leisten? «Es braucht Geduld in diesem Metier. Und Hart­näckigkeit.»

Umweltbewusst Vellacott daheim mit Ehefrau Maja, 38, und den Kindern James und Sara. Der Sohn ist bei den Zürcher Sängerknaben. Vellacotts Lieblingstier? Der Luchs. Er ist fasziniert, dass es in der Schweiz wieder frei lebende Luchse, Wölfe und Bären gibt. «Sie gehören in unser Land.» Das sei kein Problem – «wenn wir ein paar Vorkehrungen tref­ fen, etwa bärensichere Abfallbehälter aufstellen oder Herdenschutzhunde einsetzen». Ein besonderes Verhältnis hat Vellacott auch zum Panda. Als kleiner Bub, schon damals WWF-Mit­ glied, ging er von Haus zu Haus und verkaufte WWF-Märkli – die mit dem


berühmten Bären drauf. Sein Pfadi­ name – Panda. Sein brennendster Wunsch: «Dass wir aufhören, auf Kos­ ten der Natur und damit auch unserer Kinder zu leben.» 

So einfach lÄsst sich die Umwelt Schonen Mit dem Footprint-Rechner (www.wwf.ch/footprint) kann jeder Mensch im Nu seinen ökologischen Fuss­abdruck ­bestimmen. Und herausfinden, was er im Alltag für unseren Planeten tun kann. Vellacott: «Ich schneide gut ab, ausser bei Flugreisen.» Und: «Umweltschutz soll nicht mit dem Droh­ finger daherkommen. Jeder soll sich die Tipps zu Herzen nehmen, die für ihn passen.» u wohnen LED-Lampen und Stromspar­leisten einsetzen. Licht dort ausschalten, wo niemand ist. ­Energie­effiziente Elektro­geräte kaufen. Recyclingpapier verwenden. Wieder­ verwendbaren Abfall sachgerecht entsorgen. u Essen Bio­produkte bevorzugen. Bei Fisch auf das MSCoder Bio-Label achten. Leitungs- statt Mineralwasser trinken. Auf artgerechte ­Tier­haltung achten. Beim Kochen Pfannengrösse nach der Speisemenge wählen und Deckel auflegen. u Mobilität Öffent­lichen Verkehr und Velo benützen. Ein leichtes und ­sparsames Auto wählen. Auf den ­richtigen Reifendruck achten. u Freizeit Im Garten und auf dem Balkon einheimische Pflanzen bevor­zugen. Bei Europareisen den Zug oder Mitfahrgelegenheiten benützen. Feriendestination in der Nähe wählen.


Gewinnerin Elena Rossi, Fabian Cancellara, Gewinner Aldo Capoani und Cornèrcard-Direktor Alessandro Seralvo (v. l.).

Rasant: Fabian Cancellara wird beim Prolog der 76. Tour de Suisse in Lugano Zweiter. Peter Sagan ist vier Sekunden schneller.

Die HobbyCancellaras An der 3. Cornèrcard Cancellara Challenge wollen Promis so schnell sein wie der Profi.

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u Beginn der Veranstaltung giesst es wie aus Kübeln. Doch kaum schwingen sich die Prominenten auf die Velosättel, kommt die Sonne hervor. Auf den noch nassen Strassen in Lugano TI fahren 300 «Hobbyprofis» die «Cornèrcard Cancellara Challenge». Vor der Fahrt müssen die Teilnehmenden voraussagen, wie viele Sekunden sie auf die Zeit verlieren, die Radprofi Fabian Cancellara kurz darauf beim Prolog der Tour de Suisse aufstellen wird. Sieger ist, wer sich selbst am besten einschätzt. Auf einer Strecke von 7,3 Kilometern geben die «Hobby-Cancellaras» alles. Lang­ läuferin Laurien van der Graaff hat sich mit Kohlehydraten vorbereitet: «Ich habe viel Spaghetti gegessen!» Ex-Kunstturnerin Ariella Kaeslin, die mit ihrem neuen Freund ins Tessin gekommen ist, gibt vor dem Start ihre Prognose ab: «Ich bin garantiert schlechter als letztes Jahr, da ich weniger trainiert habe.» Nach der Fahrt resümiert die Luzernerin mit rotem Kopf: «Obwohl ich es locker angehen

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­wollte, hat mich der Ehrgeiz gepackt. Ich kam an meine Grenzen, aber es hat Spass gemacht.» Ex-Radprofi Mauro Gianetti hebt den Wert der Cancellara Challenge für die «Hobby-Gümmeler» hervor: «Amateure haben die Gelegenheit, da zu fahren, wo sonst die Profis unterwegs sind.» Gianetti meistert die Strecke in 11:54 Minuten. Der Namensgeber des Zeitfahrens, Fabian Cancellara, legt sie in 9:47 Minuten zurück. Liza Andrea Kuster, Miss Earth 2010, sowie WGGschpänli und Model Bianca Bauer reichte eine Probefahrt und die gewer­tete Runde vollauf. Verschwitzt lacht Liza Andrea Kuster: «Eine dritte Runde ist nicht nötig …» Marc Gini, Sandro Viletta, Reto Schmidiger und Christian Spescha bilden dieses Jahr die Ski­ fahrer-Fraktion. Gini: «Es war lässig!» Das findet auch Moderator «Jontsch» Schächter: «So traurig das Wetter zu Beginn war, so glücklich sind die, die mitgemacht haben.» Text esther meyer, Fotos hervé le cunff

Synchron: Cornèrcard Chef Alessandro Seralvo (vorne) mit Moderator Jontsch.


Event

Pistentausch: Reto Schmidiger (l.) und Sandro Viletta für einmal auf Asphalt statt auf Schnee.

Frauenpower: Langläuferin Laurien van der Graaff (l.) mit Ex-Kunstturnerin Ariella Kaeslin.

Verschnaufpause: Die Modelfreundinnen Bianca Bauer (l.) und Liza Andrea Kuster ­erholen sich nach dem Starke Lunge: Alphornbläserin Rennen am Luganersee. Eliana Burki ist guter Laune.

Starke Bündner: das Ski-Duo Christian Spescha (l.) und Marc Gini.

Rollendes Trio: Nach dem Zeit­ fahren freuen sich die beiden ExRadprofis Rocco Cattaneo (l.) und Mauro Gianetti (r.) mit Nationalrat Fulvio Pelli.

Stolz: Vittorio Cornaro aus der Cornèr-Bank-Gründerfamilie. schweizer illustrierte

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Wer wird mister schweiz?

Motivierter Moderator Jetzt ist es raus: Max Loong moderiert zusammen mit Christa Rigozzi die Mister-Schweiz-Wahl am 25. August. Sein Rat für die zwölf verbleibenden Mister-Kandidaten: «Seid authentisch. Sonst kommt ihr nicht weit.» Rappers Vanilla Ice», erzählt Max Loong und lacht beim Gedanken an den damaligen orry, hier kommt nicht jeder rein: Der «Writer’s Schulwettbewerb. «Welchen Room» gehört zu den Platz wir hinter dem Sieger belegten, der einen Hit von exklusiveren Etablissements Billy Joel sang, weiss ich nicht am Hollywood Boulevard in mehr.» Los Angeles. Es ist der Backroom zum schicken «SupperWas macht eigentlich club», und nur wer auf der einen Mister Schweiz aus? VIP-Liste steht, hat Zugang. Ob ein Mann Luxus möge oder lieber die ländliche EinfachEs sei denn, man ist in heit geniesse, sei egal: «WichBe­gleitung von Mitbesitzer tig ist nebst dem Aussehen, Max Loong. «Hier haben schon dass er authentisch ist. Wer ­Ernest Hemingway und Orson sich verstellt, kommt in der Welles geschrieben», erklärt der Schweizer Moderator, Unterhaltungsbranche nicht Schauspieler und Unternehsehr weit», meint der viel­ mer, während er sich lässig in gereiste Entertainer. Natürdie Kissen des umfunktionierlichkeit ist auch Max Loongs ten Aufzugs fallen lässt. Devise, wenn es um Äusser­ lichkeiten geht. «Überzupfte Damals gehörte die Augenbrauen sind doch grässHinterzimmer-Bar zum Restaurant nebenan, jetzt ist sie lich», sagt er. «Mir ist ein guter dem «Supperclub» angeschlosHaarschnitt wichtig, und ich habe ein gutes Haarwachs für sen, wo Stars wie Chris Brown, Bruno Mars, Ashton Kutcher mich gefunden, aber damit hat und Rihanna abtanzen. Seit es sich. Mir reicht ein billiges eineinhalb Jahren ist Max Shampoo und ein Duschmittel. Loong am Club beteiligt und Auf Gesichtscremes verzichte ich, denn die trocknen meine verbringt deshalb «schätzungsHaut nur aus.» weise vierzig Prozent» seiner Zeit in Los Angeles. Während Viel Schönheit umgibt der restlichen Zeit lebt der ehe- Cooles Hinterzimmer: Nebst Max Loong zählt etwa Schauspieler Jason den 32-jährigen Zürcher auch Segel («The Muppets») zu den Mitbesitzern des «Writer’s Room». im «Supperclub». Aber eine malige «MusicStar»-Moderator in Singapur, wo er als Haupt«Miss» seines Herzens ist darsteller in der Schul-Serie «First Class» er sich, zusammen mit Christa Rigozzi die ihm hier noch nicht begegnet. «Clubs durchgestartet ist, und in der Schweiz. Mister-Schweiz-Wahl in der Maag Event sind eher dazu da, um Freunde zu treffen und zu tanzen, nicht, um die «Ich fühle mich an allen drei Orten zu Hall in Zürich moderieren zu dürfen. Hause. Asien ist mein beruflicher MittelSeine eigene Wahl-Erfahrung liegt Partnerin fürs Leben zu finden», punkt, aber die Schweiz wird immer schon ein paar Jährchen zurück: «Ich meint Max Loong, der seit der Trennung meine Heimat bleiben.» Umso mehr freut war elf und tanzte für einen Imitator des von Sängerin Chhaya ­Dewan vor u Text Marlène von Arx Fotos jonas mohr

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«Ich habe keine Zeit für eine Schauspielkarriere in Hollywood!» Max Loong geniesst ein Schweizer Müesli in seiner Wohnung in Los Angeles.


Wer wird Mister Schweiz?

«Überzupfte Augenbrauen sind doch grässlich»

u einem Jahr Single ist. Eines Tages möchte er aber auf jeden Fall eine Familie gründen – mit einer Frau, mit der man lachen und Pferde stehlen kann: «Ich finde es toll, wenn man spontan etwas zusammen unternehmen kann. Gegenseitiger Respekt ist wichtig. Und Vertrauen – ich bin ja viel unterwegs.» Statt im Hotel schläft Max Loong heute aber wieder einmal im eigenen Bett in seiner Zweizimmerwohnung in Santa Monica. Von hier aus kann er zu Fuss ans Meer zum Joggen; Auto fährt er kaum. «Ich brauche nicht viel. Ein bequemes Bett, ein Sofa und eine gute Kaffeemaschine – schon fühle ich mich zu Hause!» 

max loong

Max Loong vor seinem Erlebnisclub: «Wir wechseln alle zwei Wochen das Thema im ‹Supperclub›. Jetzt haben wir gerade ‹Unter Wasser› – mit schwimmenden Models!»

Mister-Schweiz-Kandidaten 2012

Und dann warens nur noch zwölf u Kurz vor der Sommerpause gibt es auch für die Mister-Schweiz-Kandidaten Zeugnisse: Das neue Reglement sieht vor, dass vor dem Countdown zur Wahlnacht 2 der 14 Kandidaten ausscheiden. «Für den Wettbewerb unter den Kandidaten ist das super», findet der amtierende Mister Schweiz Luca Ruch, der die Promo-Tour moderiert. Trotz dem Druck begeistern die 14 Schönlinge im Einkaufszentrum Rheinpark in St. Margrethen die Fans mit Modeschau und Autogrammstunde. Erst in der Garderobe ist die Stimmung gedämpft. Wer darf weiterhoffen? Sieben Mitarbeiter der Organisation haben die Entscheidung getroffen: Mattia Ceraudo, 21, und David Böhni, 28, werden an der Wahlnacht nur als Zuschauer dabei sein. Die Enttäuschung ist riesig, das Mitgefühl der Kollegen auch. Für diese geht es jedoch nach der Sommerpause gleich weiter: Mit der Trainingswoche vor der Show – dann werden die endgültigen Noten verteilt. christa Hürlimann

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www.schweizerillustrierte.ch

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Sie sind in der Wahlnacht dabei Mike De Groote (hinten v. l.), Steven Epprecht, Patrick Luder, Ronny Lnenicka, Ayosha St. Maarten und Fabian Süess. Adrian Pfister (Mitte v. l.), Dario Hold, Sydney Schera und Philipp Wyss. Lavdrim Sylejmani (vorne v. l.) und Sandro Cavegn.


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der Woche

Sommerfrische u Ein

warmer Tag im Juni, zwei muntere Girls im Obstgarten, luftig-leicht angezogen in den neuen Blumen- und Blütenprints. Dieser Sommertrend ist eine einzige Hommage an die Natur. Highlight an den Shows waren die plakativen Muster von Dolce & Gabbana, aber auch andere Designer liessen sich inspirieren. Das Make-up dazu: betonte Augen, fruchtig-glän­ zende Lippen. Die Frisuren dürfen ruhig voluminös sein, im Stil der Sixties, leicht antoupiert und mondän. Das macht den richtigen Sommermix.

Redaktion beatrice schönhaus Fotos geri Born Styling melanie Albisser

Kurz & gut Bluse und Panty von Sandro bei Globus. u CHF 269.–/229.– High Heels mit Blumenapplikationen von Sergio Rossi, Grieder. u CHF 1050.– Kette H &  M . u CHF 12.90 schweizer illustrierte

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Romantisch & raffiniert Knielanges Kleid von Karen Walker bei Maud. u CHF 268.– Kette mit Blumenmotiv, von David Aubrey bei Maison Julie. u CHF 220.– Helena trägt die Haare im 60er-Jahre-Stil, mit viel Volumen.

Jung & munter Corinna (l.) im Kleid von Karen Millen. u CHF 335.– Helena (r.) in Bluse von G Point. u CHF 350.– Hose Mango. u CHF 44.95 Schuhe Max Shoes. u je ca. CHF 90.–

Lang & lässig Kleid im Hippie-Look mit Blumen, von Tory Birch bei G Point. u CHF 750.– High Heels in Kobaltblau, von Lamb bei G Point. u CHF 260.– Tasche ebenfalls G Point. u CHF 135.–

Bunt & frisch Kleid mit rotem Mohn, von Love Moschino bei Fidelio 2. u CHF 498.– Tasche im Ethnostil, von Anja Benditz bei Bamburi. u CHF 332.– Corinna trägt das Haar im 60er-Jahre-Look.

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Knapp & knackig Helena (l.) in Bluse von Pazuki, Eclectic. u CHF 620.– Shorts von Sandro bei Globus. u CHF 219.– Sandalen New Yorker. u CHF 24.95 Corinna (r.) in Bluse von Zalando. u CHF 42.– Shorts New Yorker. u CHF 39.95 Sneakers Könix. u CHF 239.– schweizer illustrierte

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objekt der begierde

Berliner Sonnenschutz ersten Büros von Mykita in einer ehemaligen Kindertagesstätte gaben dem Berliner Brillenlabel den Namen: Aus «Kita», der Kurzform für Kinder­ tagesstätte, entstand Mykita. An dem Ort, wo früher Kinder malten und bas­ telten, entstanden von 2003 bis 2006 die ersten Brillenmodelle mit Namen wie Fanny, Rolf, Brandon oder Ella. Mykita verbucht mit grafischen Designs und aus­getüftelter Technik – die Brillen aus

Flachmetall kommen ohne gewöhnliche Scharniere aus – weltweit grosse Erfolge. Die Modelle der Kollektion «Decades Sun» erscheinen im Halbjahresrhythmus, pünktlich zu den Prêt-à-porter-Shows in Paris. Gerade mal 0,5 Millimeter stark sind diese Sonnenbrillen aus Edelstahl. Sie passen somit nicht nur optisch, sondern auch wegen ihres federleichten Gewichts in jede Strandtasche. nina lienhard

Im Trend Brillenmodelle Truman (oben), Aldous und Maple (unten), erhältlich in Hellund Dunkelblau, Grün und Apricot bei Mykita, Langstrasse 187, Zürich. Tel. 043 - 818 27 30. www.mykita.com u je CHF 382.–

Online-Tipp

www.nivea.ch/yoga u Wer sich einmal kostenlos in die hohe Kunst des Yoga einführen lassen ­möchte, bekommt jetzt dank Nivea die Gelegenheit. Die Nivea Pure & Natural Yoga Tour 2012 reist in Zusammenarbeit mit 13 Yoga-Schulen bis 1. September durch die Schweiz. Je nach Stadt variiert dabei die Kurslänge

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zwischen 60 und 90 Minuten. Anmelden kann man sich unter www.nivea.ch/yoga – und mit etwas Glück gewinnt man auch noch eine Yoga-Reise für zwei Personen. Kristina Köhler mehr online-tipps: www.schweizer-illustrierte.ch

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Geri Born, Styling Nina Lienhard, Nivea

u Die


Koffer packen

Laufsteg

Festival-Chic

Die Leichtigkeit des Seins u Wenn Pollenplage und unstete Wetterlagen aufs Gemüt drücken, ist es Zeit für einen Kurztrip. Das passende Mantra dazu: «Ferien mit maximaler Leichtigkeit des Seins.» Wohin auch immer es geht − das Reisen soll so unbeschwert und das Gepäck so leicht wie möglich sein. Wer sich eine Sonneninsel wie Ibiza, Teneriffa oder Santorin als Zufluchtsort wählt, braucht sowieso nicht viel mitzunehmen. Zudem sind Bikinis, Kaftans, Leinenhosen oder ein Kaschmirschal (für laue Nächte) Fliegengewichte. Und: Schöne Dinge gibt es auch vor Ort zu kaufen. Etwa bei den berühmten Hippie-Märkten auf Ibiza wie dem Punta Arabí in Es Caná oder dem zauberhaften Nachtmarkt Las Dalias in San Carlos. Das wird eine Schnäppchen­ jagd in entspanntester Ferienlaune.

Rockig Model Aline Ilie auf dem etwas anderen Laufsteg in Mailand.

kristina Köhler

Ein Hauch von Nichts Top von Donna Karan Intimates. www.stylebop.ch u CHF 179.–

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Geri Born (Porträt), Paul Seewer (Stills), Imaxtree

Nina Lienhard, Redaktorin SI Shopping, mag die Mode an Musikfestivals. u Die Zwillingsbrüder Dean und Dan Caten, Chefdesigner bei Dsquared2, sind berühmt, ja fast schon berüchtigt für ihre aussergewöhnlichen Defilees. Die beiden Kanadier haben ihre Frühlings-/Sommerkollektion dem Stil des englischen Musik­ festivals Glastonbury gewidmet. Die Models liefen zu Musik von Lady Gaga, Coldplay und U2 über einen schlammigen Laufsteg (der in der zweiten Hälfte der Show zusätzlich noch mit Wasser bespritzt wurde) – und das in bunten Gummistiefeln mit Absatz! Jeansshorts mit Karohemden und Lederjacken machen den Look mit Accessoires wie Festivalpässen um den Hals und Armbändern komplett.

Das kleine Etwas Rosa Bikini von Maddison, bei Manor. Nur solange Vorrat. u CHF 57.80

Schattenfrau Sonnenbrille von Marc Jacobs, Modell 385/s, im Fachhandel. u CHF 335.–

Trainierter Leichtfuss Fitflop-Sandale aus Wildleder von Fitflop. www.fitflop.ch u CHF 119.–

Sinnesbegleiter Reise-Duftgrössen (3-mal 12 ml) von Byredo, etwa bei Osswald, Zürich. u CHF 114.– schweizer illustrierte

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Shopping top ten

Schöne Wimpern Mascara Grow Luscious Plumping Waterproof von Revlon. u CHF 20.90

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Sommerblick Lidschatten Color Tattoo 24HR Always Green von Maybelline. u CHF 12.90

Glatte Schenkel Rasierer Venus Pro Skin, mit einer Klinge, von Gillette. u CHF 17.–

Schimmernde Nägel Duftender Nagelgloss Colada Fizz von Revlon. Manor. u CHF 14.90

Gepflegte Haut Bi-Sérum Intensif Anti-Soif Multi-Hydratant von Clarins. u CHF 75.–

Sanfte Lippen Lippenpomade Love Therapy Minzezauber von Labello. u CHF 3.90

Streichelzarte Haut Jubiläumsedition Huile Prodigieuse von Nuxe. Coop City. u CHF 44.–

Verführerische Lippen Color Fever Gloss Green Nr. 386 Petal von Lancôme. u CHF 40.–

Effizienter Schutz Sonnencreme Sun Protect & Bronze Spray LSF 20 von Nivea. u CHF 18.90

Sinnlicher Duft Bronze Goddess Capri Eau Fraîche von Estée Lauder. u CHF 78.–

strand-Beauty

u Wer eine Beach Beauty sein möchte, stellt sein Kosmetikprogramm rechtzeitig um – von Kopf bis Fuss. Denn was man im Winter unter dicken Socken und Wollpullis verstecken konnte, kommt in der Sommer­sonne gnadenlos zum Vorschein. Und dieses Programm reicht von der Pediküre für den Auftritt mit Flip-Flops über glatte Beine für den Minirock (z. B. mit Venus Pro Skin Sensitive von Gillette) bis zur Sonnenpflege für den Sommerteint (Sun Protect & Bronze von Nivea soll den Bräunungsprozess schonend beschleunigen).

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Sonne, Chlor und Meer trocknen Haare, Haut und Lippen aus. Deshalb gönnt man sich abends eine Extra­ portion Feuchtigkeit, etwa mit Huile Pro­digieuse von Nuxe. Seit 20 Jahren pflegt das Trockenöl Gesicht, Körper und Haare mit Macadamia-, Haselnussund Süssmandelöl und duftet zart nach Kamelie und Johanniskraut. Solange der Sommer auf sich warten lässt, bringt man sich mit einem neuen Duft in Sommerlaune, z. B. mit Bronze Goddess Capri von Estée Lauder mit Mandarine, Jasmin und Pfingstrose. ursula borer

Wieder da

u Nach zwei Jahren Auszeit tritt De­

signer Bruno Pieters (ehemals Hugo Boss) mit seinem nachhaltigen Label «Honest by» wieder ins Rampenlicht.

Erhältlich ist die Kollektion online: www.honestby.com

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Paul Seewer, API

In Sommerlaune

Star-Geflüster


Lieblinge der Redaktion

Plateau Smaragdgrüne Sandalen mit Doppelplateau aus Velours- und Lackleder. u CHF 699.–

Sling Slingpumps aus mintgrünem Velours­leder. u CHF 699.–

Ein perfektes Paar Der kleine, gemütliche Takuniko-Shop an der Bäckerstrasse 24 in Zürich. Tel. 043 - 322 05 04 takuniko, Zürich

Unendlich viele Kombinationen u Zrinka Tomasovic, 28, war immer auf der Suche nach dem perfekten Paar. Dem Paar Schuhe, in das man sich augenblicklich verliebt, das gut sitzt und bequem ist. So entstand ihre Geschäftsidee «Schuhe auf Wunsch». In ihrem Shop und Showroom Takuniko können die von ihr designten und in Italien angefertigten Modelle auf Wunsch dem Geschmack und dem Fuss angepasst werden. So stehen etwa drei verschiedene Plateaus, zwanzig Absätze, diverse Vorder-

Riemchen Riemchensandalen aus Veloursleder in Fuchsia und Smaragdgrün. u CHF 599.–

und Fersenteile sowie über hundert Leder­farben und -arten zur Auswahl. Wer will, realisiert mit Zrinka sein eigenes Traumschuh-Design. Kristina Köhler

Peeptoe Peeptoe-Pumps aus Velours- und Lackleder in Altrosa und Grau. u CHF 649.–

Öffnungszeiten Mo und Di nach Vereinbarung, Mi bis Fr 13.30–18.30 Uhr, Sa 12–16 Uhr. www.takuniko.com weitere shops im shopping-guide: www.schweizer-illustrierte.ch

Design-Objekt

© Fotostudio Schweizer Illustrierte, Dick Vredenbregt, HO

Soforterfrischer Mit Frischekick Der neue Thé froid von L’art du thé zum Kalt-Aufgiessen. www.art-du-the.ch, u ab CHF 2.60

u Vermutlich ist dies die stilvollste Art, sich diesen Sommer zu erfrischen: mit dem neuen Eistee von L’art du thé. Das Getränk aus Luzern kommt in ­ vier wunderschön gestalteten PETFlaschen respektive Sorten daher, mit poetischen Namen wie Le Paradis. Highlight: die Geschenkpackungen. Einfach perfekt für die Einladung zum Sommerfest! Beatrice schönhaus

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kolumne

Alexandra Kruse, 33, Stylistin, über Plastik und Seide.

styling-tipp

Sommerschimmer Lanvin-Designer Alber Elbaz hat gezeigt, was ihm in der Frühjahrs-/ Sommersaison 2012 wirklich wichtig ist: klare Linien, edles Material, raffinierte Farben und starke Mode­ botschaften. «Ich mache kein Power Dressing wie in den Achtzigern. Sondern ich unterstreiche die Stärken der Frauen», sagt er sinngemäss im Interview. Stark wirken sie, die Teile, die man am liebsten im eigenen Kleiderschrank hätte. Ergänzt werden sie von sogenannten «Statement Jewelry Pieces», also von grossem, dekorativem Modeschmuck: Kreuze, Fantasie­formen, Schlangen. Mode­ redakteure kommentierten: «So, als wäre ein Engel auf Erden gelandet.» Dafür sprechen auch die betonten Schultern, die wie Flügel wirken. Das Make-up dazu raffiniert: ein heller, ebenmässiger Teint, den man zu Hause

Das Make-up zur Mode Sommerlicher Nude-Look bei Lanvin: zum Nachmachen.

etwa mit Kosmetikschwämmchen und dem «Dream Nude»-Schaum von Maybelline aus der Sprühdose problemlos bewirkt. Dazu schimmernde Augen­lider in einem Nude-BeigeGrau-Ton: Die Couture-Colour-Eye­ shadow-Palette «Grège 734» von Dior oder ähnliche Töne können diesen Effekt erzielen (Bild). Zuletzt umrahmt man die ­Lippen mit einem korall­ farbenen Konturenstift und füllt sie mit einem der neuen Glosstöne von Mavala üppig auf – etwa in der Farbe Litchi. Das Haar wird, solange es noch feucht ist, mit einfachen Klammern aus dem Friseurbedarf gebändigt und zum Schluss mit feinem Haarspray, zum Beispiel mit dem Klassiker Elnett Satin von l’Oréal, mit einem zarten Glanz versehen. Fertig ist die neue Sommer-Beauty! beatrice schönhaus

die produkte zum look

Seidig Dream Nude Schaum, Maybelline. Fachhandel, Waren­ häuser. u CHF 19.90

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Edel Lidschatten-Palette Nr. 734 in Grège von Dior, Jelmoli, Fachhandel. u CHF 91.–

Glänzend Lipgloss Ton Nr. 27, Litchi, von Mavala. Fachhandel, www.mavala.com u CHF 19.80

Kennen Sie die Frage: «Sack wellä?», die einem Kassiererinnen oft und mehr oder weniger höflich stellen? Die kommt direkt nach der strengen Bonuskartenfrage. Man fühlt sich als schlechter Mensch, wenn man keine Bonuskarte besitzt. Und nicht von all den vermeintlichen Vorteilen profitiert. Aber seit ich mal ganz brav Märkli gesammelt habe und mir mit meiner Sammelei eine Super-LuxusHigh-End-Küchenmaschine verdient habe, vermute ich: Alles unnötiger Quatsch. Den Aufpreis von 350 Franken betrachtete ich als Schnäppchen, und nun besass ich eine Küchenmaschine, die aussieht, als könnte sie auch von Daisy Duck bedient werden. Oder zumindest aus Entenhausen stammen. Die Kitchen Aid kann alles ausser sprechen. Schnitzeln, häckseln, rühren. Nur benutzt hab ich sie noch nie. Mein guter alter Mixer wäre nämlich beleidigt. Jedenfalls antwortet man auf die «Sack wellä»-Frage mit Ja, zahlt 30 Rappen mehr und ist dann Besitzer einer Plastiktüte. Die im Durchschnitt 25 Minuten gebraucht wird, blöderweise aber 500 Jahre benötigt, um zu verrotten. Die, wenn es schlecht läuft, im Müllstrudel zwischen Kalifornien und Hawaii landet. Meeresschildkröten verwechseln die umherschwebenden Tüten mit Quallen und fressen sie, ebenso die Fische. Die wir dann wieder essen. Vögel füttern ihre Jungen mit Plastik. Delfine sind keine Fans und suchen sich lieber die nächste Ölpest. Schon klar, dass sich hier der Kreis schliesst. Ursprung der Plastiktüte ist ja Öl. Also: Lieber ein klares «Nein, danke» auf die Sack­ frage und stattdessen eine Silky-PopTasche von Hermès anschaffen! Seide statt Plastik.

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Geri Born, Paul Seewer, iMaxtree

Die Sackfrage


Check-up Doping fürs Gehirn

ft f i r ent e b Lipp es p her

u Zürich Das Dopingmittel Epo

Kampf den Fieberbläschen! Viele Schweizerinnen und Schweizer sind Träger des Lippen­herpes-Virus. Aber nur bei einem Drittel bricht die Krankheit auch aus. Ein neues Gel soll präventiv helfen. Text Lisa Merz

S

ie kündigen sich mit Jucken, Brennen und Kribbeln an: Fieberbläschen. Erst nach einigen Stunden zeigen sie sich dann an Lippen und anderen Stellen im Gesicht. Meist handelt es sich dabei um das Herpessimplex-Virus 1 (Lippenherpes). «In der Schweiz sind etwa 60 bis 80 Prozent der Bevölkerung Träger dieses Virus, was nicht heisst, dass alle auch ­daran erkranken», erklärt Prof. Stephan Lautenschlager, Chefarzt des Derma­ tologischen Ambulatoriums des Stadt­ spitals Triemli Zürich. Bei einem Drittel der Betroffenen tauchen die Herpes­ bläschen regelmässig auf. Denn die Viren bleiben lebenslang im Körper, genauer: in den Ganglien (Nervenknoten). Gewisse Faktoren wie Stress, starke Sonneneinstrahlung oder körperliche Belastung lassen sie entlang der Nervenzellen wieder an die Hautoberfläche wandern. Für diese Fälle gibt es ein neues Gel, das präventiv gegen Lippenherpes wirken soll. Cremolan Lipivir wurde in der Schweiz entwickelt und muss für einen Langzeitschutzeffekt zweimal täglich aufgetragen werden. «Es ist das erste

Mittel, das man schon vor dem Ausbruch auftragen kann», sagt Prof. Lauten­ schlager. «Der Härtetest steht dem Produkt allerdings noch bevor, da die Wirksamkeitsstudie nur mit wenigen Probanden durchgeführt wurde.» Gut erprobt sind antivirale Medikamente. Bei kompli­ ziertem Verlauf wird eine dauerhafte Suppressionstherapie verschrieben. Etwa zehn Prozent aller Herpes­ virenträger leiden unter ausgeprägten Symptomen der Erstinfektion, etwa unter schmerzhaften Bläschen im und um den Mund, Schluckbeschwerden, Halsschmerzen, Rachenentzündung, geschwollenen Lymphknoten und Fieber. «Das kann so weit gehen, dass Patienten ein bis zwei Wochen lang fast nichts mehr essen können», erklärt Prof. Lautenschlager. Bei der Mehrheit bewirkt die Erstinfektion keine Symptome. Daher merken viele nichts davon. Übertragen wird das Virus durch Speichel, durch direkten Kontakt oder durch eine Tröpfchen- und Schmier­ infektion. Bester Schutz: kein Haut­ kontakt mit Menschen, die gerade Fieberbläschen haben.

verbessert nicht nur die Ausdauer, es wirkt sich auch positiv auf die Gehirnleistung aus. Und das schon kurz nach der Injektion. Das konnten Forscher der Universität Zürich im Tierexperiment nachweisen. www.uzh.ch

Singen hält gesund

u Hannover Hobbysänger haben

ein besseres Immunsystem. Der deutsche Neurologe Eckart Alten­ müller erklärt, dass das Chorsingen die Atmung aktiviere und kontrollie­ re. Und: Im Gemeinschaftserlebnis werden positive Emotionshormone ausgeschüttet. www.focus.de

Gefährlicher Geburtstag u Zürich Geburtstagskinder leben

gefährlich. Eine Studie der Uni Zürich hat ergeben, dass das Sterbe­ risiko an diesem Tag um 14 Prozent erhöht ist. Besonders Stürze kom­ men vermehrt vor. Mögliche Gründe: Stress und der erhöhte Alkohol­ konsum. www.uzh.ch

tipp

Wie wärs mit Vitaminen direkt von der Wiese? Brennnesselblätter etwa enthalten 25-mal mehr Vitamin C als Kopfsalat.

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Check-up FUSSBESCHWERDEN

Eigenblut gegen Entzünd Eine neue Therapie hilft Menschen mit entzündlichen Fussproblemen einfach und schonend. Doch nicht immer kann eine Operation vermieden werden. Eine frühe Diagnose hilft, Eingriffe und langwierige Behandlungen zu vermeiden. Text Verena thurner

D

eformitäten, Entzündungen, Schmerzen und degenerative Veränderungen an den Füssen sind nicht selten. Problematisch sind Fussbeschwerden bei älteren Menschen. Oft bedeuten sie Immobilität und im schlimmsten Fall Pflegebedürftigkeit. Fehlstellungen, degenerative Symptome wie chronische Entzündung der Achillessehne, Hallux valgus, ein MortonNeurom oder heftige Schmerzen aufgrund eines Fersensporns beschränken sich nicht nur auf die Füsse, sondern können den ganzen Körper belasten. Denn wenn sich am Fundament etwas ändert, die Belastungsachsen aus dem Gleichgewicht geraten, sind

oft auch Knie, Hüfte oder Rücken be­ troffen. Unsere Füsse sind eine geniale, aber auch komplizierte Konstruktion. Kein Wunder, dass sie bei der enormen Belastung während eines langen Lebens, etwa durch Übergewicht, ungeeignete Schuhe und Sportaktivitäten, Probleme bereiten können. Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten der vier häufigsten Fussbeschwerden stellen wir hier kurz vor.

Dr. Jeannette Petrich Munzinger Orthopädische Chirurgin am Gelenkzentrum Zürich. www.gelenkzentrum. com

1. Hallux valgus u DEFORMATION Das nach aussen

gerichtete Grosszehengrundgelenk ist das Brot der Orthopädischen Chirurgen. Vor allem Frauen leiden unter der Deformation. Sie haben weichere Bänder; durch hormonelle Einflüsse sind diese nicht mehr so straff und stabil. Die Symptome äussern sich vor allem bei Schwangerschaften und in der Menopause. Eine weitere Ursache sind die genetischen Voraussetzungen. High

Hallux valgus kann, wenn früh erkannt, durchaus konservativ behandelt werden.

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Heels, hohe Absätze also, sind nicht unbedingt die Übeltäter. Zeigen sich erste Symptome, kann ein Hallux valgus meist gut konservativ behandelt werden. Spiraldynamik eignet sich optimal. Zuerst wird geprüft, ob die Deformität vom Fuss herrührt oder ob Knie oder Hüfte die Auslöser sind. Mit Spiraldynamik werden die kleinen Fuss-­ muskeln aktiviert, und die Bein­achse wird ausgerichtet. «Ziel ist es, das Quer-­ gewölbe wieder aufzubauen», erklärt Dr. Jeannette Petrich Munzinger, Ortho-­ pädische Chirurgin am Gelenkzentrum Zürich. Ist die Fehlstellung des Grosszehs nicht mehr zu beheben, hilft nur noch die Operation. «Von den vielen Methoden halten wir in der Regel das Scarf-Verfahren für die beste. Dabei hat der Operateur eine relativ grosse Fläche zur Verfügung, die sich verschieben lässt», erklärt die Chirurgin. Danach trägt die Patientin vier Wochen lang einen Spezialschuh, sie sollte die Beine häufig hochlagern und nicht zu lange stehen. «Bis man wieder joggen kann, dauert es jedoch vier bis fünf Monate.»

2. Fersenschmerz u SCHMERZEN Irrtümlicherweise wird Fersenschmerz oft als Fersensporn bezeichnet. «Es gibt Patienten, die einen Fersensporn haben, ihn aber überhaupt nicht spüren. Und andere, die über Schmerzen klagen», sagt Dr. Jeannette Petrich Munzinger. Ursache kann auch eine Verkürzung der Wadenmuskulatur sein, die indirekt an der Plantarfaszie zieht, die sich auf der Unterseite des Fusses befindet und am Fersenknochen ansetzt. Dadurch kommt es zu einem dauernden Reiz am Knochen und am Sehnenansatz. Ein Symptom, das bei Langstreckenläufern oft auftritt. Eine weitere Ursache kann der Baxter-Nerv sein, der von der Innenseite der Ferse zum kleinen Zeh führt und sich auf dem Weg dorthin an der Muskelkante reibt. Weiter könnte auch eine Ermüdungsfraktur des Fersenknochen vorliegen. «Meist sind Frauen


ungen! Illustrationen Nigel Simmonds; Fotos iStockphoto, Dick Vredenbregt

3. Achillessehnen-Entzündung u ENTZÜNDUNG Unterschieden wird zwischen zwei Stadien. Die reine Ent­ zündung nennt sich Tendinitis. Ist sie akut, helfen entzündungshemmende Anti-­ Rheumatika, Lokalapplikationen von Gels und Eis oder das Dehnen der Waden­­mus­kulatur. Eine verkürzte Wadenmusku­ latur ist nicht selten die Ursache der Entzündung, ebenso der Knick-Senk-Fuss. Weiter ­können konservative Mittel wie angepasste Schuhe, Einlagen, Absatzhöhe, Sportverzicht und Physiotherapie oder Stosswellentherapie helfen. Und auch hier gibt es die Möglichkeit der Eigenblut­ therapie. «Auf keinen Fall Kortison spritzen! Die Sehne wird durch das Kortison weich und kann in der Folge reissen», warnt Dr. Jeannette Petrich Munzinger. Die zweite Form ist die Tendinose, eine bereits degenerative Veränderung der Struktur aufgrund des Alters oder früherer Verletzungen. Sie zeigt sich in Mikrorissen der Sehne. Die Massnahmen sind in etwa dieselben wie bei der Tendinitis. Gibt es keine Verbesserung innerhalb eines halben Jahres, wird ein MRI gemacht. Oft zeigen sich dann entzündete Stellen und Zonen, wo das Gewebe bereits abgestorben ist. Diese Zonen verursachen einen dauernden Reiz. Dann hilft nur eine Operation. Muss dabei zu viel von der Sehne weg­ genommen werden, wird diese verstärkt », erklärt die

Achillessehnen können sich entzünden, degenerativ verändern oder sogar reissen. Chirurgin. Dazu verwendet man eine Sehne der Wadenmuskulatur oder des grossen Zehs. Die Achillessehne wird nach Ent­ fernung des abgestorbenen Gewebes neu durchblutet und kann sich regenerieren. Bei einem akuten Riss der Achillessehne wird diese operativ zusammengenäht. «Da gibt es inzwischen sehr schonende Tech­ niken», sagt Dr. Petrich Munzinger. Und sie fügt hinzu: «Bei Achillessehnen-Problemen muss neben den vermeintlichen Ursachen immer auch der ganze Mensch betrachtet werden: Ist er Diabetiker, nimmt er Steroide, hat er eine Chemotherapie hinter sich? All diese Faktoren können die Sehnenstruktur verändern.»

en in der Menopause davon betroffen. Ein MRI zeigt den Bruch deutlich. Es handelt sich dabei nicht um Osteoporose; die Ursachen sind hormonell oder durch Überbelastung bedingt. Der Knochen befindet sich in einem Umbauprozess und verliert dadurch seine Stabilität», erklärt Dr. Petrich Munzinger. Je nach Ursache des Fersenschmerzes bieten sich verschiedene Therapien an. Beim Baxter-Nerv injiziert man gezielt ein Anästhetikum und Kortison, in der Hoff­ nung, dass die entzündliche Region sich beruhigt. Bei der Plantarfaszitis ist es die Stosswellentherapie, die allerdings eher schmerzhaft ist und deswegen mit einem Lokalanästhetikum kombiniert wird. Oft helfen auch schon konservative Methoden wie Einlagen, verminderte Absatzhöhe, Dehnübungen für die Wadenmuskulatur

oder Akupunktur. Bei einer Stressfraktur heisst es «schonen und abwarten» und zusätzlich Vitamin D und Kalzium nehmen. Eine neue Methode ist die Eigenbluttherapie (PRP, platelet-rich plasma). Dabei wird aus dem Blut des Patienten das Serum mit den Blutplättchen gewonnen. «Durch die Zentri­ fuge werden die Plättchen in ihrer Struktur leicht verändert und setzen so gewisse Wachstumsfaktoren frei, die regenerativ und entzündungshemmend wirken», erklärt Dr. Petrich Munzinger. Dieses Verfahren wird in den USA oft bei Profisportlern angewandt. Es kommt zu einer körpereige­ nen «healing response», wie sie auch nach einer Verletzung in Gang kommt, nur wird sie durch die Injektion konzentriert und gezielt an den richtigen Ort gebracht. «Es gibt eine grosse Zahl von Patienten, denen

Fersenschmerzen können unter anderem durch eine gereizte Plantarfaszie entstehen. es dank dieser Therapie wirklich besser geht», ergänzt die Chirurgin. Im Gelenk­ zentrum wird dieses Verfahren auch bei Früh­arthrose erfolgreich angewandt.

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Check-up 4. Morton-Neurom u NERVENSCHMERZ

Beim MortonNeurom handelt es sich um einen Kompressionsschmerz eines Nervs. «Betroffene spüren ihn vor allem in engen Schuhen oder wenn sie lange auf harten Böden gehen. Meist zwischen dem dritten und vierten Zeh», erklärt die Ärztin. Dabei muss berücksichtigt

Beim Morton-Neurom ist der Nerv zwischen dem dritten und vierten Zeh zusammengedrückt.

werden, ob die Schmerzen vom ein­ gesunkenen Quergewölbe herrühren, was sich durch einen dumpfen Vorfussschmerz manifestiert. «Ist der Schmerz fies und stechend, handelt es sich meist um ein Morton-Neurom», präzisiert Dr. Petrich Munzinger. Mit heftigen Schmerzen reagieren Betroffene auf Druck zwischen den Mittelfussknochen. Bleibt der Schmerz durch Injektion eines Lokalanästhetikums und Kortison weg, ist dies Behandlung und Diagnose zugleich. Entscheidend bei der Behandlung ist, wie lange der Nerv schon malträtiert wurde, das heisst, ob er nur entzündet oder bereits vernarbt ist. «Bei einer Vernarbung helfen die Injektionen nicht mehr. Da bleibt nur die Operation», fügt die Chirurgin hinzu. Bei der Operation wird ein Stück des vernarbten Nervs weggeschnitten. Damit verschwindet der Schmerz, aber es bleibt eine gewisse Taubheit an der betroffenen Stelle.

Gut zu Fuss – ein Leben lang u KINDERFÜSSE Damit Füsse im

Erwachsenenleben keine Probleme machen, lohnt es sich, Fehlstellungen und schlechte Haltung schon bei Kindern anzugehen. Der anatomisch richtige Gebrauch der Füsse von Kindesbeinen an ist die beste Versicherung für gesunde Füsse, ein Leben lang. Im Buch «Gesunde Füsse für Ihr Kind» zeigen die Autoren Dr. med. Christian Larsen, Bea Miescher und Gabi Wickihalter Übungen aus der Erfolgsmethode Spiraldynamik. www.spiraldynamik.com

Gesunde Füsse für Ihr Kind, Trias-Verlag, Stuttgart, CHF 26.20

Der Schmerzbegleiter

TV-Tipp

Samstag, 23. Juni, 18.10 Uhr

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daranmachte, Informationen einzuholen, und als er einen Arzt fand, der bereit war, mit ihm die Therapie auszuprobieren, die am meisten Erfolg versprach. Gysin behielt dieses Wissen nicht für sich, sondern wurde mehr und mehr zum Berater und Schmerzbegleiter. Sogar Versicherungen weisen ihm heute ihre schwierigsten Fälle zu. Schmerz­ patienten können sich auch selber bei ihm melden. «Während eines ein­ gehenden Beratungsgesprächs spüren wir zusammen heraus, ob einer der über 200 Schmerzspezialisten helfen könnte und welche Behandlungsmethode in Frage kommt. Ziel ist dabei möglichst weitgehende Schmerzarmut.» Tel. 076 - 375 83 43 Felix.k.gysin@schmerzbegleitung.ch

Weiss, wovon er spricht Felix K. Gysin suchte lang Hilfe – heute ist er Schmerzexperte.

Handprobleme Wenn man die Jasskarten nicht mehr richtig halten kann, ist das oft die Folge einer Bindegewebserkrankung der Handfläche (Morbus Dupuytren). Die neuste Therapie: Statt einer Operation hilft jetzt eine Injektionsbehandlung. www.gesundheitsprechstunde.ch

Illustration Nigel Simmonds; Foto HO

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ausende von Menschen in der Schweiz leiden ständig unter Schmerzen. Den Alltag können sie oft kaum noch bewältigen. Depressionen, Schlafstörungen, Familien- und Partnerkonflikte sowie berufliche Schwierig­ keiten oder gar sozialer Abstieg sind die ­Folgen der chronischen Schmerzkrankheit. Verzweifelt gehen die Patienten von einem Arzt zum anderen, probieren alle möglichen Therapien aus. «Chronische Schmerzen sind zwar ein schwieriges Thema, aber meistens findet man einen Weg, sofern der Betroffene mitmacht», sagt Felix K. Gysin. Er kennt Schmerzen aus eigener, bald zwanzig­ jähriger Erfahrung. Monatelang lag er im Spitalbett. Helfen konnten ihm die Ärzte nicht. Die passende Behandlungsmethode fand er erst, als er sich selber


Die Besten 10 Kultur- und Eventtipps

Aufstrebender Star Die junge Britin Kyla La Grange.

blue balls festival in luzern

Luzern im Musikfieber 20-Jahr-Jubiläum feiert das Blue Balls Festival da, wo es 1992 erstmals stattfand: auf dem Dampfschiff. Reto Burrell wird zwischen Luzern und Flüelen Songs

Fotos Rico Scagliola und Michael Meier, HO

u Zum

An traumhafter Lage Das Blue Balls Festival in Luzern.

aus seinem Album «Sunshine & Snow» zum Besten geben. Festen Boden unter den Füssen haben u. a. Folksängerin Kyla La Grange (20. 7.), das Ausnahme­talent Esperanza Spalding (22. 7.), Jazzstar Melody Gardot (23. 7.) und der irische Mäd­ chenschwarm Paolo Nutini (24. 7.). Kunst, Video, Foto­ grafie und Musikfilme werden ebenfalls gezeigt. anina rether Blue Balls festival Luzern 20.–28. 7., Ticketcorner Tel. 0900 800 800 (CHF 1.19/Min. ab Festnetz), www.blueballs.ch schweizer illustrierte

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Die Besten kultur

Ein Meer aus Farben Verena Voser zeigt Vorder- und Rückseite eines ihrer Werke.

«VU DE L’AUTRE CÔTÉ»: VERENA VOSER, OBJEKTKÜNSTLERIN UND ZEICHNERIN

Sinnliches Versteckspiel u Gleich beim Eintreten in die Zuger Altstadtgalerie wird der Blick magisch von der Farb­ intensität der hängenden Werke angezogen: Paprikarot, Safrangelb, Türkis, Rosarot. Hat sich das Auge sattgesehen, möchte die Hand zum Zuge kommen und das Material ertasten. Papier, Leinwand, Stoff? Für Letzteres spricht die Hängung über Stäbe, wie man es bei kostbarem Tuch macht, das man weder in einer Truhe noch in einem Kasten aufbewahren möchte. Doch der Eindruck täuscht. Verena Voser, 60, arbeitet seit Jahren mit Japanpapier, das sie durch Beschichtung mit Bienenwachs verfremdet und dem sie so Transparenz verleiht. Hinzu kommen Pigmente, Grafit – und Porzellan. Sehr flüssiges Porzellan,

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das je nach gewünschtem Effekt mit Pipette oder Pinsel aufgetragen wird. Eine unerwartete Kombination, die staunen lässt. «Ich bin sehr experimen­ tierfreudig», so die Zugerin, die sich seit Langem intensiv mit den Möglichkeiten des Porzellans und des Papiers auseinan­ dersetzt. «Ausprobieren und scheitern. Immer wieder. Ich mache mir das Mate­ rial zu eigen – und gleichzeitig unter­ werfe ich mich ihm.» Als Werkzeug dienen eine Heizplatte, um das Wachs zu schmelzen, und ein heisses Eisen, um dieses auf dem Japanpapier zu fixieren. Verena Voser überrascht auch visuell. Die Werke an der Wand sind keine Bilder, sondern Objekte mit einer Vorder- und einer Rückseite. Die Rückseite wird erst dann sichtbar, wenn man das Objekt

wendet. Doch bei ihren Arbeiten schimmert sie meist durch, gibt Struk­ turen und Farben frei. «Die unsichtbare Seite gestaltet die Vorderseite mit.» In einem Meer von Farben tauchen zarte Arabesken auf, winden sich wellen­ förmige Linien, erscheinen dicke Ver­ ästelungen: Das ist Verena Vosers Welt. Sie setzt künstlerisch um, was sie gesehen, gehört und gedacht hat. Ab und zu geht Verena Voser in die Natur, um zu zeichnen. «Eine erholsame Arbeit. Denn Künstler sein ist an­ strengend und macht müde. Wie jeder andere Beruf.» kati moser galerie carla renggli Zug. Bis 14. 7., Di–Fr 14–18.30 Uhr, Sa 10–16 Uhr, Tel. 041 - 711 95 68, www.galerie-carlarenggli.ch

Foto Willy Spiller, HO (7)

Die Zuger Künstlerin Verena Voser experimentiert mit Japanpapier, Bienenwachs und Porzellan. Ihre Werke aus den letzten zwei Jahren überraschen mit Transparenz und viel Farbe.


diese woche in den galerien

Alighiero Boetti. Gruppenschau. Corinne Güdemann Stickereien

u Unter dem Namen «Tutto» zeigt die Galerie Andrea Caratsch Werke von Alighiero Boetti aus den Jahren 1967 bis 1994. Sie widerspiegeln alle Aspekte seines reichhaltigen Œuvres. Der italienische Maler, Grafiker und Objektkünstler ist ein bedeutender Vertreter der Arte Povera. Anfang der 1970er-Jahre reiste Boetti erstmals nach ­Afghanistan, wo er von Frauen seine Stickbilder anfertigen liess. Diese Zusammenarbeit setzte er bis zu seinem Tod 1994 fort. rea

Klare Trennung Zwei Drittel für die eine Farbe, ein Drittel für die andere: Verena Vosers «Liniengeflecht».

Galerie andrea caratsch Zürich. Bis 27. 7., Di–Fr 10–18 Uhr, Tel. 044 - 272 50 00, www.galeriecaratsch.com

Gruppenschau u Unter

dem Titel «Statements» werden Zeichnungen von acht Kunstschaffenden aus Deutschland, Holland und der Schweiz gezeigt. Corinne Bonsma, 52, schildert in ihren Werken irritierende Alltagssituationen (Bild: «Schwarz weiss», 2010), die zwischen Komik und Tragik changieren. Aus der Schweiz sind im Weiteren auch dabei: Marianne Eigenheer, Filip Haag, Oliver Krähenbühl, Albert Merz und Heinz Mollet. rea GALERIE BERNHARD SCHINDLER Goldiwil BE. Bis 7. 7., Di und Do 18–19 Uhr sowie nach telefonischer Vereinbarung, Tel. 033 - 654 09 55, www.schindlergallery.com

PoeSIE

u «Ich versuche, mit meiner Malerei Metaphern zu schaffen für das poetische Potenzial in der alltäglichen Wahrnehmung», sagt Corinne Güdemann, 51. Die Zürcher Malerin lässt den Betrachter häufig durch das Gewirr von Ästen auf eine Alltagsszene blicken. Dadurch bekommt der gezeigte Moment etwas Geheimnisvolles, ja Poetisches. Ihre neuen Arbeiten werden unter dem Titel «Fenster und Bäume» in der Galerie Stephan Witschi gezeigt. rea

Galerie Stephan Witschi Zürich. Bis 14. 7., Mi–Fr 14–18 Uhr, Sa 13–17 Uhr oder auf telefonische Anfrage, Tel. 044 - 242 37 27, www.stephanwitschi.ch

Starkes Muster Mit dickem Pinsel wird das ­Porzellangeflecht aufgetragen.

theaterGruppe Fremde Vögel

Spiel mit Identitäten Das Buch «Wer bin ich und wenn ja, wie viele?» des Philosophen Richard David Precht wurde zum Bestseller. Nicht von ungefähr. Die Frage nach der eigenen Identität und deren Vielschichtigkeit stellt sich im Laufe unseres Lebens immer wieder. Die Theatergruppe Fremde Vögel, der 30 Menschen mit und ohne Behinderung angehören, nimmt sich dieser Thematik im Stück «Hotel zum glücklichen Jägermeister. Ein kleines Welttheater» auf über­ raschende Weise an. rea u

Alles in Bewegung Porzellanarabesken auf Japanpapier, Pigmente und Wachs.

Hotel Katharinenhof Einsiedeln SZ, diverse Daten, bis 14. 7. Infos und Tickets unter www.fremdevoegel.ch

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Die Besten kultur 5 Fragen an ein buch

Edward Rutherfurd

New York verstehen Er gibt alles Der alternde Rockstar Stacee Jaxx (Tom Cruise) will es nochmals wissen.

Worum geht es? 1610: Holländische Pioniere verdrängen die indianischen Ureinwohner von der Insel Mannahatta und gründen die Siedlung Nieuw Amsterdam. 400 Jahre später ist New York eine pulsierende Metropole. Der Autor verknüpft auf 1147 Seiten die Geschichte von vier Immigrantenfamilien und erzählt deren Schicksal von null bis 09/11.

Alte Rocker und junge Liebe Die junge Sherrie (Julianne Hough) stammt aus einer Kleinstadt und träumt von einer Hollywoodkarriere. Ganz gross herauskommen möchte auch Drew (Diego Boneta), der als Barmann im legendären «The Bourbon» am Sunset Strip jobbt. Als Sherrie und Drew einander begegnen, ist es um sie geschehen. Gleichzeitig handelt der Film auch vom alternden Besitzer des «Bourbon», Dennis Dupree (Alec Baldwin), von seinem Kompagnon Lonny Barnett (Russel Brand) und vom einstigen Rockstar Stacee Jaxx (Tom Cruise). u Die Stars Das Aufgebot ist gross, die Wahl des Besten schwierig. Trotzdem: Alec Baldwin als alternder Lokalbesitzer und Tom Cruise als abgetakelter Rockstar sind spitze. u Der Regisseur Adam Shankman u Die Story

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(«Hairspray») hat das beliebte Broadway-Musical sehr lebendig und mit grossem Aufwand inszeniert. Gelungen! u Die Stärken des Films Die alten Rocker wirken urkomisch, ihr Outfit ist hammermässig, vor allem das des Rockstars Stacee Jaxx. Tolle Hits von Def Leppard, Joan Jett, Foreigner, Bon Jovi, Night Ranger, Pat Benatar, Twisted Sister, Poison, Whitesnake und anderen. u Der bleibende Satz Dennis Dupree: «Steuern sind so un-Rock-’n’-Roll.» u Das Fazit Im Film rockt es ganz heftig; manche Szenen könnten nicht echter wirken. Romantiker dürfen schwelgen, und auch Liebhaber schräger Gestalten kommen auf ihre Kosten. kati moser 8 8 8 8 8 Länge: 123 Min. Regie: Adam Shankman. Im Kino.

Eine Schlüsselpassage? «Ob armer Einwanderer oder reicher Banker – nach New York waren die Menschen schon immer gekommen, um mehr zu haben. Um zu überleben oder um voranzukommen.» Für wen? Ein Muss für alle, die vom «Big Apple» fasziniert sind und doch nie herausgefunden haben, was den Zauber der Stadt ausmacht. Nach der Lektüre? Augen auf beim nächsten New-York-Besuch! iso niedermann edward rutherfurd Im Rausch der Freiheit (Blessing)

Fotos Geri Born, HO (3)

«Rock of Ages» (USA), broadway-musical fürs kino

Wer ist der Autor? Der britische Historiker Edward Rutherfurd, 64, lebt seit 12 Jahren in New York. In seiner Heimatstadt Salisbury ist bereits eine Strasse nach ihm benannt – Salisbury hat er denn auch den Bestseller «Sarum» gewidmet.


Die Besten event demnächst

Aufrichtig John Hiatt bedient Klischees zuhauf – und ist doch eine ehrliche Haut.

Rock. Jugendmusik. Kino

magische nacht

u Mit Sweet, Büne Hubers (Bild) Patent Ochsner, Nena und UB40 bietet die Magic Night heuer ein Programm, das gute Laune macht. Ganz so, wie es der Veranstaltungsort auf Zofingens Hausberg verspricht. hv

John hiatt im «kaufleuten» zürich

Americana mit Schollengeruch

cd-Tipp jazz

Feeling für Klänge uDass Avishai Cohen seinen

Bass virtuos beherrscht, ist seit dem Engagement bei Chick Corea (bis 2003) klar. Mittlerweile spielt er entspannter, wie im Duo mit dem Pianisten Nitai Hershkovits: Die Standards und nahöstlich angehauchten eigenen Stücke sind Kleinode. hanspeter vetsch avishai cohen Duende (Blue Note)

dung: «Auch dieses knarzige, flehent­ liche, zutiefst sentimentale und wohlig melodische Album verbreitet Americana mit der Selbstverständlichkeit eines Farmers, der sein Land bestellt.» Letzt­ lich ist es dieses Selbstverständliche, das den 1952 in Indianapolis geborenen Songwriter, Blueser, Rocker, Soulman und Country-Gitarristen zu einer Per­ sönlichkeit macht, die sich querbeet durch das gesamte US-amerikanische Vokabular gespielt hat und dabei immer sich selbst geblieben ist – einer eben wie Bruce Spring­steen, Randy Newman oder Ry Cooder. 22 Alben hat Hiatt bisher veröffentlicht, was die Songauswahl für ein Konzert nicht eben einfach mache, wie er in einem Interview sagte: «Aber das ist ein nettes Problem. Es bedeutet einfach, dass ich schon eine ganze Weile da bin.» Ganz selbstverständlich. hanspeter vetsch

klingende tage u Die

sieben Jahre Warten haben sich gelohnt: Das 5. Welt-Jugendmusik-Festival bringt 75 Musikkorps mit 3500 Teilnehmern aus aller Welt zum klingenden Wettstreit zusammen. Mit grossem Festumzug (7. 7.). hv welt-jugendmusik-festival Diverse Orte in Zürich, 6.–10. 7., www.wjmf.ch

flimmernde abende uLandauf,

john hiatt and the combo Kaufleuten Zürich, 13. 7., 20 Uhr, www.kaufleuten.ch tickets für die besten events!

landab, in der Stadt und in den Regionalzentren, werden jetzt wieder Leinwände unter freiem Himmel aufgestellt. Bleibt zu hoffen, dass die Filme nur selten so anrührend sind, dass der Himmel weint. hv open-air-kino Diverse Orte, lokale Programme auf www.open-air-kino.ch schweizer illustrierte

Fotos Aura, Keystone, HO

u Seit der «Rolling Stone» 1967 erstmals erschien, hat sich die Zeitschrift zu einer Institution entwickelt, die unbe­ stechlich über Popkultur und Rock­ musik berichtet. Es will also etwas heissen, wenn das Magazin John Hiatts aktuelles Album, «Dirty Jeans and Mudslide Hymns», mit vier von maximal fünf Sternen (in der Praxis fast so selten wie 20 GaultMillau-Punk­ te) und folgendem Satz bedacht hat: «So gut war er seit ‹Stolen Moments› im Jahr 1990 nicht mehr, und er war immer verdammt gut.» Die schöne Begrün­

magic night Heitere-Platz Zofingen, 8. 8., 18.15 Uhr, www.magicnight.ch

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So viel Fahrspass bietet Testen Sie am 29. und 30. Juni an den «Waku Doki Days» die neusten Toyota-Modelle – und lassen Sie sich davon begeistern, wie effizient moderne Mobilität sein kann.

S

ind Sie schon «Waku Doki»? Schlägt Ihr Herz bereits schneller, in Vorfreude auf die «Waku Doki Days» von Toyota? Gut so, denn am 29. und 30. Juni 2012 haben Sie die ein­malige Gelegenheit, mehr zu den spannenden «Waku Doki»-Aktivitäten Begeisterung, Leidenvon Toyota und den schaft und Fahrfreuneuen Modellen zu de: Diese drei Werte stellen die neuen erfahren. Der Auris «Waku Doki»-Aktivitäten Hybrid, der Yaris von Toyota in den Mittelpunkt. ­Hybrid und der Prius+ Denn genau darauf sind die neuen Toyota-Modelle Wagon sowie der lang stammt ausgerichtet. Übrigens: Der Begriff «Waku Doki» schneller er­sehnte Sportwagen rtung Erwa iger freud vor ein tet bedeu und n Japa aus GT86 stehen bei schlagendes Herz. Ihrem Toyota Partner für Sie bereit. Schauen Sie sich beispielsweise das aufregende Design des neuen Yaris Hybrid genauer an und überzeugen Sie sich auf einer Probefahrt selbst von den Vorzügen des ersten VollhybridModells im Kleinwagen­segment. Oder testen Sie, wie viel Platz und Variabilität Ihnen der siebenplätzige Prius+ Wagon bietet. Toyota verfügt jedoch nicht nur über 15-jährige Erfahrung mit der Hybrid-Technologie – und mit insgesamt fünf VollhybridModellen über eine einzigartige Palette an Der kompakte Auris definiert besonders effizienten Fahrzeugen. ­Toyota als einziger Vollhybrid seines glänzt auch mit sportlich-emotionalen Segments die Golfklasse neu. Er Modellen, etwa mit dem mit Spannung verbindet dynamische Leistungserwarteten GT86. Auch diese faszinierenentfaltung mit minimalem Verde Neuheit können Sie an den «Waku Doki brauch von lediglich 3,8 l/100 km. Days» genauer unter die Lupe nehmen. Dank seines Vollhybrid-Antriebs Diese Chance sollten Sie sich auf keinen verfügt er über eine Reichweite Fall ent­gehen lassen. Besuchen Sie am von 1180 km. Ab 30 900 Franken 29. und 30. Juni die «Waku Doki Days» (inkl. Cash Bonus). bei Ihrem Toyota Partner. Spass und Leidenschaft sind garantiert. Ausserdem gibts ­einen smarten Toyota iQ im Wert von 13 990 Franken zu gewinnen. Mehr Infos unter www.wakudoki.ch.

Toyota Yaris Hybrid Der erste Vollhybrid im Kleinwagensegment vereint Top-Design und Fahrspass mit minimalem Verbrauch. Der Yaris Hybrid glänzt mit nur 3,5 l/100 km, was einem CO2-Ausstoss von 79 g/km entspricht. Und im Stadt­verkehr ist er rein elektrisch und somit emissionsfrei unterwegs. Ab 24 500 Franken (inkl. Cash Bonus).

Toyota Auris Hybrid

Toyota Prius+ Wagon Als 7-Plätzer mit längs verschiebbarer zweiter Sitz­reihe stösst der Prius+ Wagon in eine neue Voll­hybrid-Dimension vor. Er bietet enorm viel Platz und Komfort für die ganze Familie und sorgt mit 136 PS für flottes Vorwärtskommen. Zudem überzeugt er mit Topwerten bei Verbrauch und Emission. Ab 40 500 Franken (inkl. Cash Bonus).


publireportage

nur Toyota

Wettbewerb

Lassen Sineeuen sich von dMeondellen Toyota tern! begeis oki.ch www.wakud

Chic und trotz kompakter Form technisch ganz gross: der neue Toyota Yaris Hybrid.

Super in Form

Mit dem GT86 kehrt Toyota zu seinen Stärken zurück. Der Toyota GT86 ist konsequent auf Fahrspass ausgerichtet – dank Zweilitermotor (200 PS) vorne und dem Antrieb hinten. Sein geringes Gewicht (1239 kg) und der tiefe Schwerpunkt (460 mm) machen den GT86 zu einem reinrassigen Sportgerät, das sich wie auf Schienen durch die Kurven dirigieren lässt. Der 2+2-Plätzer ist ein Pulsbeschleuniger, dem keiner wider­ stehen kann. Er weckt Emotionen und verkörpert die «Waku Doki»-Philosophie von Toyota perfekt. Dank eines Leistungsgewichts von 6 kg/PS spurtet er in weniger als 7 Sekunden auf Tempo 100. Und sein Preis macht ihn noch begehrenswerter: Den GT86 gibts bereits ab 41 900 Franken.

Der neue Toyota GT86 garantiert Dynamik pur.

Mitmachen und einen Toyota iQ gewinnen Einen Toyota-Fan werden die «Waku Doki Days» besonders begeistern: den Gewinner des Toyota iQ im Wert von 13 990 Franken! Deshalb machen auch Sie mit an der grossen Verlosung und gewinnen Sie den smarten Cityflitzer. Der Toyota iQ bietet auf weniger als drei Metern Länge Platz für vier Personen und dank neun Airbags auch erstklassigen Insassenschutz. Nicht minder genial ist sein Wendekreis mit nur gerade 8,40 Metern – so wird Manövrieren und Parkieren zum Kinderspiel. Wie Sie den Toyota mit dem spritzigen und gleichzeitig sparsamen 1,0-l-Motor (68 PS, 4,4 l/100 km) gewinnen können? Ganz einfach: Auf www.wakudoki.ch den Talon ausfüllen. Dann an den ­«Waku Doki Days» vom 29. und 30. Juni beim Toyota Partner abgeben – und mit etwas Glück gehört der iQ Waku Doki schon bald Ihnen!

Waku Doki Days

Erleben Sie Begeisterung! Wollen Sie selber in die emotionale «Waku Doki»Welt von Toyota eintauchen und Spass und Leidenschaft erleben? Am 29. und 30. Juni haben Sie dazu Gelegenheit. Ihr Toyota Partner überrascht Sie mit vielen ­Attraktionen und Spezialangeboten, etwa mit den vorteilhaften Cash-Prämien und einem 1,9%-Leasing. Mehr Infos zu den «Waku Doki Days» finden Sie auf www.wakudoki.ch


notabene

Die Bilder vom Fussball in meinem Kopf Peter Bichsel

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Foto Kurt Reichenbach

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tefan war der Erste in Bilder im Kopf entstehen lassen. Dreissig Rekruten, die damals in irgend­ unserem Freundeskreis, einer Unterkunft auf ihren Matratzen der sich einen Farb­ ­lagen und sich in einem ­Reiseradio ein fernseher anschaffte. So Fussballspiel reportieren liessen, eine hies­sen jene Fernseh­ lange Erzählung im Stile des heutigen geräte damals – Farb­ Raps, die wir uns gemeinsam still an­ fernseher im Unter­ hörten, weil das Reiseradio leise war – schied zu Fernsehern, und im Programm stand bei einzelnen Sendungen «in Far­ sozusagen eine Gutenachtgeschichte, be». Und das ist gar noch nicht so lange die im Kopf Bilder entstehen liess, gross­ her. Man muss nicht sehr alt sein, um artige Bilder, die nicht gestört waren durch fachmännische Kommentare des den Wechsel von Schwarz-Weiss zu Reporters. Dafür fehlte ihm die Zeit, ­das Farbe mitbekommen zu haben. Stefan Spiel war zu schnell, und die Rapper besass also einen Farbfernseher, und hiessen Hans Sutter, Vico Ri­gassi und so versammelte man sich bei Stefan, Schampi Gerwig; Max Frisch bezeich­ um zu sehen und sich zu freuen darüber, nete ihn liebevoll-spöttisch als Rasen­ wie das nun mit der Farbe funktioniert, lyriker. und es funktionierte richtig farbig. Die ersten Hörerbriefe übrigens, Und im Unterschied zum Ferndie das Radio in seinen Urzeiten bekam, «Fussball am sehen machten diese Rasenlyriker äusserten sich nicht zu der Qualität Fernsehen ist nicht ein ganzes Volk zu «kompetenten» der Sendungen, waren also weder Fussballfachleuten, sondern vielmehr Beschimpfungen noch Lob, sondern be­ irgendwie ein anderes zu ­genüsslichen Zuhörern. Fussball, das schränkten sich auf den begeisterten Spiel als das reale war für uns die Stimme von Schampi Satz: «Wir haben Sie gehört!» So hätten Gerwig. wir nun also dem Fernsehen mitteilen auf dem Feld» Und wie die Fussballfreunde wissen, können, dass die Farben wirklich in ist Fussball am Fernsehen irgendwie ­ein Hessigkofen im solothurnischen Bucheggberg angekommen anderes Spiel als das reale auf dem Feld – weder ein schlech­ waren, denn wir hatten uns eigentlich nur hier versammelt, teres noch ein besseres, aber ein anderes. Und es war damals um die Farben, die durch die Luft kamen, im Fernseher zu für uns am Radio noch einmal etwas ganz anderes. sehen. Und weil dann später noch ein wichtiges Fussballspiel Als ich noch Schüler war, war Fussball unser Spiel, übertragen wurde – es war wie immer so wichtig, dass ich und wo auch immer wir waren, im Wald, in einer Steingrube, heute nicht mehr weiss, was es war, aber es ist durchaus mög­ hinter dem Schulhaus und auf den Strassen, wir spielten lich, dass der Reporter von einem Jahrhundertereignis sprach Fussball – alle, auch ich ohne jedes Talent, davon sprach –, weil wir also schon mal da waren, schauten wir uns das Spiel man gar nicht, alle durften. «Tschutten» nannten wir das, an, in Farbe. Und schon bald wurde das Spiel spannend, und und schon deshalb war es wohl etwas anderes, denn wir vergassen das Farberlebnis – und die Farbe begann uns eigentlich ahmten wir nicht Fussballer nach, sondern wir spiel­ zu stören. Wir sahen das Spiel nicht richtig, die Farbe lenkte ten die Erzählungen von Hans Sutter und Schampi Gerwig ab, und wir fragten den Gastgeber, ob man die Farben auch nach, so wie die Mädchen in ihren Spielen die Erzählungen wegmachen könne, und man konnte, und wir sahen ein rich­ über Könige und Prinzessinnen der Gebrüder Grimm nach­ tiges Fussballspiel in richtigem Schwarz-Weiss. spielten. Kürzlich sah ich im Zusammenhang mit den Europa­ Es gab übrigens damals Familien, die stolz darauf meisterschaften einen Ausschnitt aus einem alten Finalspiel ­waren, dass sie kein Radio besassen. Das war mir unverständ­ in Schwarz-Weiss und konnte mich überhaupt nicht darauf lich. Eine Welt ohne Fernsehen ist für mich immer noch ­konzentrieren, mir fehlten die Farben. So schnell geht vorstellbar – eine Welt ohne Radio ganz und gar nicht. Und das, so leicht kann man Köpfe umbauen, und das Farbfern­ ich vermisse all jene Orte, eine Kneipe zum Beispiel, wo man sehen heisst nur noch Fernsehen, ist nicht mehr das sich ein ganzes Fussballspiel vorrappen liess. ausser­gewöhnlich Farbige, sondern das Gewohnte – so schnell Ich vermisse auch an diesen Europameisterschaften geht das. das Radio, Hans Sutter, Schampi Gerwig und Vico Rigassi. Das Radio übrigens ist nicht farbig geworden. Es könnte Ich vermisse die Bilder, die sie mir in meinen Kopf malten.  durchaus sein, dass die Bilder, die ich mir beim Radiohören mache, immer noch schwarz-weiss sind. Peter Bichsel, 77, Schriftsteller und Publizist


Weekend Reisen, geniessen, rätseln!

Island für Wanderer! 15-tägige Rundreise hinter rauschende Wasserfälle und durch mächtige Schluchten.

NACH ISLAND UND PERU

Auf den Spuren von Elfen und Inkas D Alte Inka-Route Wandern und Reiten in Peru.

iese Reisen wird man nie mehr vergessen! Wandern bei den Elfen und Trollen auf Island – oder auf den Spuren der Inkas in Peru; Hotelplan organisiert erfahrene Begleiter für die Aktivferien. In Island gehts zu sprudelnden Geysiren, durch dampfende Erdspalten und mächtige Schluchten. Gletschertouren und eine Walsafari (!) sind Höhepunkte der 15-tägigen Rund­ reise (einfache Hotels, ab CHF 1340.–).

Auf dem Salkantay-Trek ist man auf den Spuren der Inkas unterwegs, zu Fuss oder zu Pferd, vorbei an Gletscherseen und über hohe Pässe. Abends erholt man sich im Outdoor-Jacuzzi der Berglodge. Auch die mystische Inka­ stätte Machu Picchu wird angepeilt (sieben Tage Kleingruppen-Trekking für geübte Wanderer, ab CHF 2830.–). HE INFO www.travelhouse.ch schweizer illustrierte

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Reisen

Sommerresidenz Die einladende Freitreppe wird von Reben und Feigenbäumen flankiert. Sie führt vom Park zum Schloss Sanssouci.

Traveldesk

Neue «Mövenpicks» am Roten Meer u Mövenpick glaubt trotz allem an Ägypten. Und wie! Drei neue Resorts am Roten Meer werden eröffnet: in Hurghada (Bild), Sharm El Sheikh und Abu Soma. Fünf Nil-Schiffe segeln unter Mövenpick-Flagge, auch die «Misr», die einst König Farouk gehörte. INFO www.moevenpick.com

Amangani: Auf den Spuren der Wölfe u Grizzlybären, Wölfe, Bisons, Antilopen! Das «Amangani» in Wyoming, beim Yellowstone-Nationalpark gelegen, bietet Expeditionen in «Amerikas Serengeti» an. Mit Wildbeobachtungen und einem Lunch am «Old Faithful»-Geysir. 7 Tage ab 3600 USD. INFO www.amanresorts.com

POTSDAM (D) FEIERT FRIEDRICH DEN GROSSEN

Ein Star und sei Vor 300 Jahren kam Friedrich der Grosse zur Welt. Jetzt feiert Potsdam, die kleine, feine Schwester von Berlin, den Preussenkönig mit Ausstellungen, Schlosskonzerten und einem Musical.

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Gardasee: Segeltörn für zwei Verliebte u «Frische Brise für Verliebte» heisst ein romantisches Package im «Lido Palace» am nördlichen Gardasee. 4 Nächte, Spa und Gourmetmenüs ab 984 Euro. Höhepunkt: ein romantischer Segeltörn zu zweit auf der «Dehler 28» mit Skipper und Champagner. INFO www.lido-palace.it

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r ist in Potsdam zurzeit allgegen­ wärtig: Streng blickt «der Alte Fritz» von den Plakatwänden ­herab, stolz posiert er als weisse Porzel­ lanbüste in den Souvenirläden. In den Buchhandlungen stapeln sich bio­­gra­fische Neuerscheinungen. Der Preus­ senkönig Friedrich der Grosse wurde 1712 in Berlin geboren und starb 1786 ­in Potsdam. Bekannt ist er auch als «Friedrich II.» oder als «Kartoffelkönig». Zu seinem 300. Geburtstag wird er in Potsdam und Berlin gefeiert. u Sanssouci & Neues Schloss Fried­ rich II. liess 1745 mitten in einem schö­ nen Park sein Sommerschloss Sans­souci

errichten. Hier konnte er seinen privaten Neigungen, dem Musizieren, Schreiben und Philosophieren, nach­ gehen. Hier fand er auch seine letzte Ruhe. Ebenfalls im Park: das Neue Pa­ lais. Es ist der letzte grosse Bau, den der Preussenkönig erstellen liess (1763), obwohl die Kassen nach dem Sieben­ jährigen Krieg leer waren. Noch bis 28. ­Oktober beherbergt es die Aus­ stellung «Friederisiko – Friedrich der Grosse», bei der ein Preussenkönig zu entdecken ist, den man so noch nicht kannte. Nicht verpassen: die 14. Pots­ damer Schlössernacht am 18. August im prächtig beleuchteten Sanssouci-Park,


Schloss Cecilienhof Hier unterzeichneten Truman, Stalin und Churchill das Potsdamer Abkommen (2. 8. 1945).

Hans-OttoTheater Das moderne Haus wurde 2006 direkt am Ufer des Tiefen Sees/Havel errichtet.

Holländisches Viertel Das charmante Quartier besteht aus 134 Backsteinhäusern.

Fotos Corbis (2), Agefotostock, Interfoto, HO

ne Stadt mit Musik, kulinarischen Köstlichkeiten und einem Feuerwerk. u Weitere Highlights Aus der Fülle an Ausstellungen und Events noch drei Perlen: Das Musical «Friedrich – Mythos und Tragödie» ist eines der zentralen ­Ereignisse im Jubiläumsjahr (täglich bis­ 30. Juni). Die Ausstellung «König & Kar­ toffel» befasst sich mit der berühmten Knolle und zeigt, wie der Kartoffelanbau in Preussen unter König Friedrich II. entscheidend gefördert wurde (20. Juli bis 28. Oktober). Und das älteste Film­ museum Deutschlands zeigt bis 3. März 2013 «Der falsche Fritz. Friedrich II. im Film», eine kleine, feine Ausstellung. u Besonders charmant Ein Spazier­ gang durch das 1742 erbaute Hollän­ dische Viertel ist ein Muss. «La Maison du Chocolat» lockt mit süssen Ver­ suchungen (Tel. 0049 - 331 237 07 30,

www.schokoladenhaus-potsdam.de), er­ lesen diniert man im «Maison Charlotte»­ (Tel. 0049-331 280 54 50, www.maison-­ charlotte.de), deftige deutsche Kost gibts beim «fliegenden Holländer» (Tel.

0049 - 331 27 50 30, www.zum-­fliegendenhollaender.de). Bleibt noch Zeit, lohnt der ­Besuch des Jan-Bouman-Hauses mit einer Ausstellung zur Geschichte des Holländischen Viertels. kati moser

Check-in u Anreise Flug Berlin (www.airberlin.com, ­

www.swiss.ch), weiter mit Zug (25 Min.) u Attrak­tives Angebot Hotel Am Jägertor, inkl.

Ticket und Shuttle Schlössernacht-Auftaktkonzert 17. 8., DZ, Abendessen, Frühstück, 2 ­Per­sonen ab EUR 435.– (Tel. 0049 - 331 201 11 00, www.hotelam-jaegertor.de) u Restaurants «Jérô» (Tel. 0049 - 331 81 71 33 61); «Il ­Teatro» (Tel. 0049 331 20 09 72 91, www.ilteatro-potsdam.de) u Nicht verpassen! Schloss Cecilienhof, Glienicker Brücke u Infos www.potsdamtourismus.de

Beliebtes Souvenir Die Büste Friedrichs des Gros­sen aus weissem Porzellan.

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Horoskop

Beginnt jetzt ein neues Zeitalter à la 1968?

(Pluto­kratie), den Energiebereich, aber auch Erdbeben, Vulka­ ne und Turbulenzen an den Börsen. Eine ähnliche Konstella­tion war in den 1960er-Jahren wirksam. Gut möglich, dass wir bald grosse Veränderungen in der Gesellschaft erleben (siehe mein Buch «2012–2016: Weltkrise und Neubeginn»).

widder 21.–30. 3. Sie feiern die Feste, wie sie fallen, verdanken Venus und Jupiter manche Erfolge (23., 28., 29.). Meiden Sie Exzesse (25.)! Nach dem 27. Geborene werden mit einer unangenehmen Situation konfrontiert (24.). 31. 3.–9. 4. Sie kommen gut über die Hürden, sind am 23. Hahn im Korb. Am 27. könnte der Partner anders reagieren als erwartet. 10.–20. 4. Sie sind vergesslich, Ihre Kommunikation ist nicht einfach (25. oder 28.). Am 24. fühlen Sie sich wohl im engsten Kreis; man zeigt Ihnen, wie sehr man Sie schätzt.

stier 21.–30. 4. Sie amüsieren sich glänzend (24.), sollten diese Woche aber Ihr Budget schonen (25., 28.). Die vor dem 25. Geborenen kommen ihren Idealen näher (24.). Neue Interessen? Manchmal eine echte Bereicherung? 1.–10. 5. Häusliche Probleme oder hitzige Diskussionen am 23., aber gute Laune und harmonische Beziehungen am 25. Ansonsten: eher neutral. 11.–20. 5. Sie gehen taktisch klug vor, zeigen sich schlagfertig und kontaktfreudig (24., 26.). Auch sind Sie körperlich fit, können Ihren Vorsprung ausbauen (26., 28.).

zwillinge 21.–31. 5. Eine tolle Überraschung winkt. Vor allem die nach dem 26. Geborenen amüsieren sich. Ereignisse von Mitte April sind wieder aktuell. Die vor dem 26. Geborenen hingegen sollten vorsichtig sein, (25. und 28.)! 1.–10. 6. Sie finden am 23. die richtigen Worte und klären ein Problem. Am 25. sind Sie nicht gerade geduldig, legen jede Bemerkung auf die Waage. 11.–21. 6. Ein Projekt (von Oktober?) bringt gute Resultate, einigen winkt eine verdiente Anerkennung. Körperlich sollten Sie hingegen kürzertreten!

krebs 22. 6.–1. 7. Abwechslungsreiche Woche! Die vor dem 26. Geborenen erleben schöne Stunden, auch echte innere Bereicherung (durch Kunst). Die nach dem 26. Geborenen sollten mit Veränderungen rechnen (speziell am 24., 25. und 29.). 2.–12. 7. Sie ruhen sich auf Ihren Lorbeeren aus, sprechen sich am 25. offen aus. Nur am 27. sind Sie gestresst (eine Panne?). 13.–22. 7. Sie entscheiden klug, knüpfen interessante Kontakte. Physisch sind Sie gut in Schuss (24., 26.), ideal für Sport und Hobbys. Am 28. müssen Sie nachgeben.

löwe 23. 7.–1. 8. Eine Woche im Zeichen der Freundschaft und der Liebe! Ihr Charme ist unwidersteh­ lich; Sie freuen sich über eine Begegnung, gewinnen alle Sympathien (26., 27., 28.). Versöhnung? 2.–12. 8. Meist Routine. Am 23. können Sie nur schwer Ihre Gefühle kontrollieren, am 27. sind Sie genau auf der richtigen Wellenlänge. 13.–23. 8. Finanzielle Entscheidungen soll­ ten Sie nochmals überdenken (25. und 28.)! Langfris­tige Vorhaben sind begünstigt. Speziell die um den 15./16. Geborenen winkt eine Auszeichnung oder Beförderung.

jungfrau 24. 8.–2. 9. Sie kommen gut über die Hürden, haben am 29. gute Karten. Nur die vor dem 27. Geborenen sollten auf der Hut sein, die Lage realistisch einschätzen (24. und 25.)! Lesen Sie bei Verträgen auch das Kleingedruckte! 3.–12. 9. Sie kommen gut über die Runden. Nur am 25. sind Sie ungeduldig und nicht gerade tolerant, sollten mehr auf andere hören! 13.–23. 9. Sie gehen taktisch klug vor; einige bauen ihren Vorsprung weiter aus (24. und 26.). Mars stimuliert, verleiht Ihnen Energien. Günstig für Reisen, Examen etc.

waage 24. 9.–3. 10. Sie entfalten sich bestens. Vor allem die vor dem 28. Geborenen sind auf Glücks­ kurs, einige erleben eine Sternstunde (am 26. und 27.!). Die nach dem 28. Geborenen sollten sich mit einer Um­ stellung anfreunden (24., 25.). 4.–13. 10. Sie lassen sich nicht aus der Ruhe bringen. Am 23. schöne Stunden im Freundeskreis. Am 27. sind Sie übersensibel. 14.–23. 10. Ihre Kommunikation harzt (Verspätungen?), am 25. könnte man Sie falsch verstehen. Ab 26. bessert sich die Lage, am 28. verbuchen Sie einen Erfolg.

skorpion 24. 10.–2. 11. Sie erweitern Ihr Wirkungs­ feld, entdecken neue Horizonte, manchmal auch künst­ lerische Talente. Am 24. haben einige einen sechsten Sinn. Am 29. folgen Sie Ihrer Intuition. 3.–12. 11. Sie können eine kleine Pause einlegen. Am 23. sind Sie kurz angebunden und ungeduldig, doch am 25. verbreiten Sie Optimismus und gute Laune. 13.–22. 11. Sie sind nicht nur vital und dynamisch (Mars positiv), sondern auch schlagfertig und geistreich. Günstig für wichtige Termine, Ansuchen, Examen, eine Reise (24. und 26.).

schütze 23. 11.–2. 12. Eine schöne Überraschung winkt den nach dem 28. Geborenen: Am 27. sind Sie der Mittelpunkt des Geschehens. Wenn Sie vor dem 28. geboren sind, sollten Sie finanzielle oder juristische Ent­ scheidungen gut überdenken! 3.–12. 12. Ruhige Woche. Nur am 25. könnte man Ihnen Steine in den Weg legen. Am 27. gehts bergauf, Sie sind auf der richtigen Wellen­ länge. 13.–21. 12. Sie haben am 24. und 28. gute Karten, sollten auf Ihre innere Stimme hören! Langfristig geplante Vorhaben bringen gute Ergebnisse (26., 28.).

steinbock 22.–31. 12. Widersprüchlich: Die vor dem 26. Geborenen haben einen sechsten Sinn. Am 24. sind Sie gut inspiriert, könnten eine Sternstunde erleben. Schwieriger läuft es für die nach dem 26. Geborenen, die sich mit einer neuen Situation anfreunden müssen. 1.–10. 1. Routinewoche. Gute Nachricht am 25., aber Hindernisse am 27. Oder Verzögerungen, Papierkram? 11.–20. 1. Sie sind körperlich in Bestform, aber Ihre Kommunikation ist nicht einfach (25.). Vielleicht sollten Sie nachgeben? Günstig für klärendes Gespräch: der 26.

wassermann 21.–30. 1. Sie gehören zu den Gewinnern! Jupiter bringt Entfaltung und Erfolg (23., 26.), einigen gelingt ein Volltreffer. Auch sind Sie charmanter denn je, verbringen unbeschwerte Stunden (26., 27.). Oder sorgt eine Romanze für Herzklopfen? 31. 1.–9. 2. Am 23. hat Ihr Partner die besseren Karten, hören Sie auf ihn! Spass und gute Laune, eine gute Nachricht am 27. 10.–19. 2. Ihre Ausdauer der letzten Monate macht sich bezahlt. Ein grösseres Vorhaben (beruflich oder privat) bringt gute Resultate. Damit festigen Sie Ihre Position.

fische 20. 2.–1. 3. Sie zeigen sich von Ihrer Schoko­ ladenseite und verbreiten gute Laune (speziell am 24.). Die vor dem 24. Geborenen sind weiterhin kreativ, ent­ decken (neue) Talente (z. B. für Kunst). 2.–10. 3. Sie sind am 24. und 28. der Hahn im Korb; manche haben im Spiel ein gutes Händchen. Ansonsten vorwiegend neu­ trale Einflüsse. 11.–20. 3. Mit Ihnen ist derzeit nicht gut Kirschen essen; Sie bekommen eine Bemerkung schnell in den falschen Hals (z. B. am 25.). Meiden Sie jedes körperliche Risiko, schalten Sie einen Gang zurück!

ihr tages-horoskop 88

Mit dem Astro-Telefon haben Sie einen direkten Draht zu Elizabeth Teissier. Fr. 2.50/Min. + Fr. 2.50/Anruf (vom Festnetz)

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Illustrationen Michael Husmann Tschäni; bearbeitet und übersetzt von Gerhard Hynek

woche vom 23. bis 29. Juni 2012 Zwei Planeten­ zyklen werden diese Woche exakt: am 23. Uranus-Pluto, am 24. Jupiter in Dissonanz zu Neptun. Danach dürfte es zu ­grossen Umwälzungen kommen, politisch und langfristig wohl auch gesellschaftlich. Pluto symbolisiert u. a. die Finanzen

Dr. Elizabeth Teissier


En Guete

Gut gewürzt Der TomatenMelonen-Salat.

Der frische Kick Sie betören mit einem intensiven Aroma und dem süsslichen Geruch. Melonen erfrischen uns im Sommer wie kaum eine andere Frucht. Auch grilliert, mit Creme, als Dip oder Salat.

1

Pikanter Melonensalat

Zutaten (für 4 Personen) Sauce 3 Esslöffel Zitronensaft, 4 Esslöffel Olivenöl, 1 Esslöffel Oregano, fein geschnitten, Salz, Pfeffer, nach Bedarf, 1 kleine

und Tomaten ziegelartig auf Tellern anrichten. Feta und Oliven darauf verteilen, Sauce darüberträufeln.

2

Grillierte Melonenschnitze

Wassermelone (ca. 1 kg), in 6 Schnitzen, entkernt, quer in feinen Scheiben, 4 Tomaten (z. B. Ramato), halbiert, in feinen Scheiben, 100 g Feta, in Würfeli, 30 g schwarze Oliven, entsteint, in Streifen Vor- und zubereiten ca. 30 Min.

Zutaten (für 4 Personen) 1 Melone (z. B. Galia; ca. 1 kg), halbiert, entkernt, 16 Tranchen Landrauchschinken, 8 kleine Zweige Rosmarin Vor- und zubereiten ca. 20 Min.

u Für die Sauce alle Zutaten in einer Schüssel gut verrühren. Melone

u Melonenhälften längs in je 4 Schnitze schneiden. Je 2 Tranchen Landrauch-

TIPP Die Wassermelone (1) weist eine glatte, grüne oder weiss- bis schwarzgrün gemusterte Schale auf. Das rote (oder auch gelbe) Fleisch ist sehr wasserhaltig und erfrischend. Die Cavaillon-Melone (2), auch Charentais-Melone genannt, hat eine glatte, grünlich gelbe Schale und aprikosenfarbenes, stark duftendes, süsses Fleisch. Die leicht ovale, glattschalige, gelbe bis zuweilen grüne Honigmelone (3) besticht durch ihren starken, ananasartigen Duft. Das blassgrüne Fleisch schmeckt honigsüss. Die Galia-Melone (4) erkennt man an der grüngelben, netzartigen Schale. Das weisslich grüne Fleisch ist sehr aromatisch. Hinweis: Essreife Melonen duften intensiv. Nicht ganz reife Melonen bei Raumtemperatur nachreifen lassen. schweizer illustrierte

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En Guete schinken um die Melonenschnitze wickeln, mit einem Zweiglein Rosmarin fixieren. Grillpfanne heiss werden lassen, Melonenschnitze portionenweise je ca. 5 Min. grillieren. Dazu passt Wildreis.

3

Melonen-Stangen­ sellerie-Dip

Zutaten (ergibt ca. 4 dl) 1 Esslöffel Limettensaft, 2 Esslöffel Olivenöl, 1 Esslöffel Kerbel, fein geschnitten, 1/4 Teelöffel Salz, wenig Pfeffer, 200 g Wassermelone, in Wür­ feli, 100 g Stangensellerie, in Würfeli Vor- und zubereiten ca. 20 Min.

u Für die Sauce Limettensaft, Öl, Ker­ bel, Salz und Pfeffer in einer Schüssel gut verrühren. Melonen- und Stan­ genselleriewürfeli daruntermischen. Passt zu gerösteten Brotscheiben, Gschwellti. Kann auch als Salat oder Vorspeise serviert werden.

4

Couscoussalat mit Melonen­ bällchen

Zutaten (für 4 Personen) Zitronensauce 1 Bio-Zitrone, 1/2 abgeriebene Schale und 3 Esslöffel Saft, 5 Esslöffel Olivenöl, 11/2 dl Gemüsebouillon, 1 Esslöffel Blüten­ honig, Salz, Pfeffer, nach Bedarf Salat 300 g Couscous, 3 dl Gemüsebouillon, siedend, 1 kleine Melone (z. B. Cavaillon; ca. 800 g), 200 g Feta, in Würfeli Vor- und zubereiten ca. 35 Min.

5

u Für

die Sauce alle Zutaten in einer Schüssel gut verrühren, Sauce würzen. Couscous in eine Schüssel geben. Bouil­ lon darübergiessen, mischen, zugedeckt ca. 5 Min. quellen lassen, etwas abküh­ len. Mit der Hälfte der Sauce mischen. Melonen längs halbieren, entkernen, mit dem Kugelausstecher Kügelchen aus­ stechen. Mit dem Feta unter den Salat mischen. Restliche Salatsauce kurz vor dem Servieren daruntermischen.

impressum

Büro Paris Suisse Presse Médias, Annemarie Mahler, 6 rue de Bièvre, F-75005 Paris, Tel. +33-1-42 60 34 61, Fax +33-1-42 60 54 69 Nr. 25, 101. Jahrgang. Erscheint montags BÜRO USA SwissPress, Inc., Helen Marchel, 29 Long Meadow Road, Riverside, Connecticut 06878, USA, Tel. +1-203-637-6866, Beglaubigte Auflage 232 519 Exemplare Fax +1-203-637-8392, swisspress@swisspress.tv ISSN 0036-7362 Verlag Ringier AG, 4800 Zofingen Abonnements-Dienst (Telefon gratis) 0800 820 920 Mo bis Fr: 7.30–18.00 Uhr, aboservice@ringier.ch Verlag der Ringier-Zeitschriften Dufourstrasse 23, 8008 Zürich, Tel. 044 - 259 61 11, Fax 044 - 259 68 44 EINZELVERKAUF einzelverkauf@ringier.ch Marketing Verena Baumann (Leitung), Esther Burger, Patricia Häusler Redaktion Schweizer Illustrierte, 8008 Zürich, Dufourstrasse 23 Head of Marketing Zeitschriften Thomas Passen Anzeigenleiterin Tel. 044 - 259 63 63, Fax 044 - 259 86 22, info@schweizer-illustrierte.ch Zeitschriften Claudia Dippel Product Manager Claudia Zweifel internet www.schweizer-illustrierte.ch, www.online-kiosk.ch Produktionsleiter Roland Winkler Anzeigenverkauf Geschäftsführer Zeitschriften Urs Heller Chefredaktor Stefan Regez International Tel. +41-44-259 65 11, sales@ringier.ch MITGLIED DER Chef­redaktion Monique Ryser creative Director Jean-Robert Syndication und Nachdruckrechte RDZ Syndication – Ursula Schaffter Unter­h altungschefin Bettina Portmann Nachrichtenchef a. i. Steinegger, Dufourstrasse 23, 8008 Zürich, Tel. 044 - 259 61 60, Marcel Huwyler Politikchef vakant wirtschaftschefin Nina Siegrist SportFax 044 - 259 86 69 chef Iso Niedermann Bildchef Markus Schnetzer Textchefs Natascha Knecht, Druck Swissprinters AG, 4800 Zofingen, Tel. 058 - 787 30 00 Jan Morgenthaler autorin Stephanie Ringel Nachrichten Thomas Kutschera (stv. Nachrichtenchef), Eva Bünter (Volontärin), Alejandro Velert Unter­h altung Sandra Vertrieb im Ausland Ringier SA, BP 228, F-68306 St-Louis Cedex; Illustrierte-Zeitschriften-Vertriebs-GmbH, Turmstrasse 4, D-78467 Konstanz Casalini (stv. Unter­haltungs­chefin), Nadine Bauer, Aurelia Forrer, Christa Hürlimann, Esther Meyer (Volontärin), Ramona Schweizer (Volontärin), Yvonne Zurbrügg (People) Telefonnummer für Ausland-Abonnenten +41-62-746 40 84 Auslands-Abonnementspreise Anfragen an den Verlag richten Sport Thomas Renggli kunst Caroline Micaela Hauger Kultur, Die Besten Bekanntgabe von namhaften Beteiligungen i. S. von Art. 322 StGB: Anina Rether (Leitung), Kati Moser Shopp­ing Beatrice Schönhaus (Leitung), Ursula Borer, Kristina Köhler, Nina Lienhard Gesundheit Verena Thurner, Lisa Merz Betty Bossi AG; Energy Schweiz Holding AG; Energy Bern AG; Energy Zürich AG; ER Publishing SA; Eventim CH AG; Geschenkidee.ch GmbH; Good News kulinarik / al dente Isabel Notari Bildredaktion Ulli Glantz (stv. Bildchef), Productions AG; Goodshine AG; GRUNDY Schweiz AG; Infront Ringier Sports & Geraldine Haas, Roger Hofstetter, Fabienne Hubler, Regula Revellado Fotografen Thomas Buch­walder, Fabienne Bühler, Hervé Le Cunff, Marcel Nöcker, Kurt Reichen­bach, Entertainment Switzerland AG; Investhaus AG; JRP Ringier Kunstverlag AG; 2R MEDIA SA; media swiss ag; Original S.A.; Previon AG; Presse TV AG ; Qualipet Charles Seiler, Willy Spiller, Bruno Voser, Dick Vredenbregt Layout / Pro­duk­tion Digital AG; Ringier Africa AG; Ringier Studios AG; Rose d’Or AG; Sat.1 (Schweiz) AG; Patrick Brun (stv. Art Director), Maria Carlucci, Claudia Friedrich, Dominic Koch, SMD Schweizer Mediendatenbank AG; SMI Schule für Medienintegration AG; Fabienne Rodel, Nigel Simmonds (Info­grafiken), Otmar Staubli, Karin Strebel, Doris Teleclub AG; The Classical Company AG; Ringier Axel Springer Media AG; Wüthrich (techn. Leitung) Design Beling Thoenen Design Korrek­torat Stefan Ringier France SA (Frankreich); Ringier Publishing GmbH (Deutschland); Bührer, Irène Müller Bildbearbeitung Ringier Redaktions-Services Ständige Juno Kunstverlag GmbH (Deutschland); Ringier (Nederland) B.V. (Holland); Mit­a rbeiter Urs Bärtschi (Auto), Peter Bichsel, Zeno van Essel, Helmut Hubacher, Ringier Kiadó Kft. (Ungarn); Népszabadság Zrt. (Ungarn); Ringier Pacific Limited Peter Hürzeler, Sylvie Kempa, Chris von Rohr, Ilona Scherer, Peter Scholl-Latour, (Hongkong); Ringier Print (HK) Ltd. (Hongkong); Ringier China (China); Elizabeth Teissier si online Katja Fischer, Anouk Haimoff, Ramona Thommen, Ringier Vietnam Company Limited (Vietnam); Get Sold Corporation (Philippinen). Joëlle Weil, Javier Vázquez (Web-Engineer) iPad René Haenig (Leitung Redaktion), Samuel Bosshard, Ueli Johner, Renée Sylvia Schauecker Sekreta­riat Sara Schrepfer Der Nachdruck sämtlicher Artikel und Illustrationen (Assis­tentin des Chefredaktors), Kathrin Berchtold (Assistentin des Verlags­direktors), ist verboten. Für den Verlust nicht verlangter Reportagen übernimmt die Redaktion keine Verantwortung. Beatrice Pisciottano Buchhaltung Mirella Vignoni

Melone mit Muscat-Creme

Zutaten (für 4 Personen) Muscat-Creme 200 g Mascarpone, 2 Esslöffel Puderzucker, 1 dl süsser Weisswein (z. B. Muscat) 2 kleine Melonen (z. B. Cavaillon; je ca. 700 g), halbiert, entkernt, 50 g Cantuccini (Mandelgebäck), grob zerbröckelt Vor- und zubereiten ca. 10 Min. Kühl stellen ca. 1 Std.

u Für die Creme alle Zutaten verrühren. Zugedeckt ca. 1 Std. kühl stellen. Servieren Erst vor dem Servieren Muscat-Creme in die Melonenhälften verteilen, Cantuccini darüberstreuen. Dazu passt ein Glas gekühlter Muscat. Lässt sich vorbereiten Entkernte Melone und Creme 1/2 Tag im Voraus fertig zubereiten. Separat zugedeckt kühl stellen.

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GaultMillau Eingespieltes Team: Nicoletta und Guido Sassi mit dem ehema­ligen «Al Portone»-Chef Roberto Galizzi (l.).

Ristorante Olimpia Piazza Riforma 1 6900 Lugano Tel. 091 - 922 74 88 Täglich geöffnet Alle Kreditkarten ausser Diners EC-Direct und Postcard www.ristoranteolimpia.ch

Raffiniertes Kalbstatar mit Trüffel

Restaurant Olimpia, Lugano Im geschichtsträchtigen Ristorante kommen selbst verwöhnte Gaumen auf ihre Rechnung. Doch Nicoletta und Guido Sassi haben auch ein Flair für Touristen.

Das alteingesessene Lokal im Palazzo Civico, dem NEU Stadthaus an der Piazza getestet am See, gibt es seit 1845. Zuerst war es eine Art Café, das von den Rats­ herren der Stadt und von Bürgern be­ sucht wurde. Seit 1981 ist es ein Restau­ rant, geführt von der Familie Sassi, heute von Guido Sassi und seiner Frau Nicoletta. So viel zur Vergangenheit des wahrlich geschichtsträchtigen Lokals. Seine Menükarte ist dreiteilig: tra­ ditionelle Gerichte, Empfehlungen von Roberto Galizzi (der ehemalige Spitzen­ koch vom «Portone» in Lugano ruht­­ sich nach seiner Pensionierung offenbar nicht nur aus!) und schliesslich viele

Sorten Pizze. Mit dieser Zusammen­ stellung bietet das Restaurant etwas für verwöhnte Gaumen und für Touristen oder Geschäftsleute, die sich einfach rasch verpflegen wollen. Wir sassen im Wintergarten und schauten hinaus in den Regen. Eine traditionelle Minestrone ticinese wärm­ te Bauch und Seele; sie war frisch, mit ­vielen Wintergemüsen zubereitet und mit einer gerösteten Weissbrotscheibe garniert. Wunderschön präsentiert auf einem grossen schwarzen Teller war die «Asparagina in insalata», also ein Spar­ gelsalat: dünne grüne Spargeln, beträu­ felt mit erstklassigem Olivenöl, umgeben von Scheiben nicht ganz hartgekochter Eier und einer leichten zitronigen

­ ayonnaise. Zum Hauptgang wählten M wir einen Klassiker des Hauses: ein Tatar. Das gibt es vom Rind und vom Kalb. Wir entschieden uns für das Kalbs­ tatar mit Trüffel. Es war reichlich mit Trüffelscheiben bestreut, hätte jedoch etwas pfiffiger abgeschmeckt sein dür­ fen. Rundum köstlich dann die Taglia­ telle ­Alfredo, Nudeln mit Rahm, Butter, Parmesan und schwarzem Pfeffer. Zum Dessert nahmen wir ein ­Stück Apfelkuchen und eine Schale ganz frisch zubereiteten Fruchtsalat, der gut gefal­ len hat. Die Weinkarte bietet eine ­grosse Auswahl an Tessiner und italie­nischen Weinen. Wir genossen den Hauswein «Coppia» von der Cantina Sociale ­Mendrisio. 

KNote für eine wegweisende, überragende Küchenleistung J Note für ausserordentliche Kochkunst und Kreativität I Note für beste HG Hoher Grad an Kochkunst und Qualität FE Sehr gute Küche, die mehr als das Alltägliche bietet 12/20 Herkömmliche, gute Küche ohne besondere Ambitionen

20/20 Idealnote, bis heute in der Schweiz nie vergeben Qualität und hohe Konstanz

Fotos Bruno Voser

Wein-Tipp Konkurrenz für Sassicaia & CO. Die Tenuta San Leonardo zählt zu den italienischen Kultweingütern. Sie befindet sich seit Jahrhunderten im Besitz der Familie der Marchesi Guerrieri Gonzaga und liegt im Vallaga­ rina, im äussersten Süden des Trentino. Hier werden primär

die Sorten Cabernet Sau­vignon, Cabernet Franc, Merlot und Carménère kultiviert. Neu ist in diesem Frühling der erste Weisswein lanciert worden, der rassige Sauvignon Blanc Vette. Flaggschiff aber ist der San Leonardo – eine Assemblage aus Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon und Merlot. Der

2006er (13,5 %) kann sich ohne Weiteres mit Italiens Topweinen Sassicaia, Ornellaia oder Tignanello messen. Für manchen Weingeniesser ist der San Leonardo deshalb ein Geheimtipp. Der klassische Bordeaux-Blend passt perfekt zum Entrecôte oder zu Rinds­ filet vom Grill.

Silvino AG, Uster Tel. 044 - 943 66 66 www.silvino.ch Bis 2016 geniessen. Trinktemperatur: 16 bis 18 Grad. u CHF 55.–

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Auto

schon gefahren bugatti veyron grand sport vitesse

Nur das Beste ist gut ge Was einst mit dem Bugatti Veyron und 1001 PS begann, findet nun mit dem exklusivsten Roadster aller Zeiten seine Fortsetzung: dem Veyron Grand Sport Vitesse mit 1200 PS.

B

ei Bugatti ticken die Uhren anders. Da lässt sich nichts mit normalen Autoherstellern vergleichen. Das war schon zu Zeiten des Firmengründers Ettore Bugatti so. Seine ab 1909 im elsässischen Molsheim gefertigten Fahrzeuge genossen damals den Ruf, die besten Sportwagen der Welt zu sein. Und als der ebenso exzentrische VW-Boss Ferdinand Piëch 1998 die Bugatti-Markenrechte kaufte, wollte auch er nichts anderes, als den schnellsten und stärksten Supersportwagen der Welt bauen. So entstand der Veyron mit 16 Zylindern und 1001 PS, dem schon bald die offene Variante Grand Sport mit herausnehmbarem Glasdach folgte – «der verwindungsärmste Roadster der Welt», wie Bugatti damals verkündete.

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Und heute preist Bugatti-Präsident Wolfgang Dürheimer den neuen, um weitere 199 PS erstarkten Grand Sport Vitesse «als den schnellsten Roadster aller Zeiten» an. 410 km/h Spitze schafft der offene Zweisitzer dank vier noch

Schlicht Das offene Cockpit ist übersichtlich, und selbst bei Tempi weit über 200 km/h sitzt man gut geschützt vor Wind.

grösseren Turboladern. Allerdings – aus aerodynamischen Gründen – nur mit geschlossenem Dach. Aber auch die mögliche Spitze von 375 km/h bei offenem Verdeck dürften in der Praxis nur wenige erfahren. Wir schafften bei unserer Testfahrt auf einem Oval-Kurs mit zwei Kilometer langer Gerade 343 km/h Topspeed – dann mussten wir wieder in die Bremsen treten, um nicht aus der folgenden Steilwandkurve zu fliegen. Das Erlebnis im Vitesse bei Vollgas lässt sich kaum beschreiben: Die Kräfte sind schlicht gigantisch, die Beschleunigung ist identisch mit der eines Formel-1-Boliden. Der infernalische Sound dazu ist ein Mix aus eruptierendem Vulkan, Kampfjet und fauchendem Dinosaurier. Und der Preis für den schnellsten und stärksten Roadster aller Zeiten? Natürlich ebenfalls exklusiv: Den Vitesse gibts in Basisausstattung ab 2,2 Millionen Franken. raoul schwinnen


News

Mercedes GLK MIT mehr Dynamik u Mit seiner kantigen, etwas lang­wei­ligen Optik polarisierte der Mercedes GLK. Nun soll eine Modellpflege dem kompakten SUV mit Stern zu neuem Glanz und zum Verkaufserfolg verhelfen. Eine volumenbetonte, den aktuellen Mercedes-Limousinen nachempfundene Front, Chromrohre und eine um 20 Millimeter tiefergelegte Karosserie lassen den GLK nun breiter und bulliger erscheinen. Geblieben sind die hohe Sitzposition und die gute Übersicht. Komplett neu gestaltet mit eleganten Runddüsen, Dreispeichen-Sportlenkrad sowie grossflächigen Zierelementen in Alu oder Holz ist das Interieur. Für den Antrieb sorgen vier Diesel und ein Benziner (143 bis 306 PS). Zu kaufen ist der GLK ab CHF 49 900.–.

nug

Meilenstein Der 1200 PS und 1500 Nm starke 16-Zylinder mit 4 Turboladern macht den Bugatti Veyron Grand Sport Vitesse zum stärksten Roadster aller Zeiten.

Bugatti Veyron Grand Sport Vitesse Brachial Nur 1,19 m hoch, aber 2 m breit und bis zu 410 km/h schnell. u Motor 16-Zylinder-Benziner, 1200 PS u 0 bis 100 km/h 2,6 s u Spitze 410 km/h (375 km/h offen) u Verbrauch 23,1 l/100 km u CO2-Ausstoss 539 g/km u Energieeffizienz-Kategorie G u Verkauf ab sofort u Preis ab CHF 2 200 000.– u Konkurrenten keine u Unser Urteil 16 Zylinder, 4 Turbolader,

1200 PS, 1500 Nm, 410 km/h Spitze für

2,2 Millionen Franken – der Bugatti Veyron Grand Sport Vitesse stellt die absolute Spitze im modernen Auto­ mobilbau dar. Erstaunlich, dass sich dieser Traumbolide dennoch so simpel und zickenfrei wie ein VW Golf bewegen lässt – ganz egal, ob auf dem Highspeed-Oval oder im Stop-and-goFeierabendverkehr. Und so sind auch die Bugatti der Neuzeit, ganz im Geiste ihres Erfinders, «state of the art».

SsangYong New Actyon Sports Ein echter Kerl u Vor einem Jahr feierte der korea­nische Allradspezialist SsangYong in Genf die Weltpremiere seiner Pick-up-Studie SUT-1. Nun rollt die Serien­version als New Actyon Sports bei den Schweizer Händlern vor. Der Pick-up ist als Hecktriebler oder mit zuschaltbarem Allradantrieb erhältlich. Und er macht dank 2,0-Liter-Dieselmotor (155 PS, 360 Nm) auch als Zug- oder Lastfahrzeug (Anhängelast gebremst: 2,3 Tonnen) eine gute Figur. Der Koreaner soll sich mit 7,4 l/100 km begnügen. Abgesehen von der 2,04 m2 grossen Ladefläche punktet er mit einer Doppelkabine mit Platz für bis zu fünf Insassen. Den SsangYong New Actyon Sports gibts bereits ab CHF 24 900.–. schweizer illustrierte

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Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Über die Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Mitarbeiter der Ringier AG und ihrer Tochtergesellschaften sowie Angehörige sind nicht teilnahmeberechtigt. Automatisierte Teilnahmen sind nicht gewinnberechtigt. Teilnahmeschluss Sonntag, 24. Juni 2012


ZITAT ZWISCHEN ZAHLEN Die Zahlen sind durch Buchstaben zu ersetzen. Dabei bedeuten gleiche Zahlen gleiche Buchstaben. Bei richtiger Lösung ergeben die ersten Buchstaben, von oben nach unten gelesen, und die dritten Buchstaben, von unten nach oben gelesen, ein Sprichwort, Teile davon (grün) das Lösungswort. ZAHLENSCHLÜSSEL

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WER HÄTS – OHÄ LÄTZ Die nebenstehenden Zeichnungen unterscheiden sich durch zehn Abweichungen. Kreisen Sie bitte diese Abweichungen auf der unteren Zeichnung ein. SO KÖNNEN SIE 20 FRANKEN GEWINNEN: Unter den richtigen Lösungen bei «Wer häts – ohä lätz» verlosen wir jede Woche 5 × 20 Franken. Bitte schneiden Sie Ihre Lösung aus, kleben Sie sie auf eine Postkarte (Briefe sind leider ungültig) und schicken Sie die Karte an: Schweizer Illustrierte, Postfach, 8099 Zürich. Bitte schreiben Sie Ihren Namen und Vornamen deutlich, damit Verwechslungen bei der Gewinnauszahlung vermieden werden. Einsendeschluss Sonntag, 24. Juni 2012

KREUZWORT-CHAOS

LÖSUNGSWORT

Die Buchstaben der Lösungswörter stehen alphabetisch geordnet. Suchen Sie nach dem richtigen Wort und vervollständigen Sie das Kreuzworträtsel.

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SUDOKU Füllen Sie die leeren Felder so aus, dass in jeder Zeile und Spalte und in jedem 3 × 3-Kästchen die Zahlen 1 bis 9 nur einmal vorkommen. mittel

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Gewinnen Sie 1 × 5 Nächte für 2 Personen im Doppelzimmer, inkl. Frühstücksbuffet, im Sorell Hotel Asora im Wert von 1000 Franken!

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REBUS

AUFLÖSUNG AUS HEFT 24

96

WER HÄTS – OHÄ LÄTZ

KREUZWORT CHAOS

ZITAT ZWISCHEN ZAHLEN 1. Payerne, 2. Refrain, 3. Offerte, 4. Borsodi, 5. Locarno, 6. England, 7. Massage, 8. Evidenz, 9. Sproede, 10. Ingrimm, 11. Neuntel, 12. Dimitri, 13. Naegeli, 14. Inserat, 15. Catchen, 16. Hochrad, 17. Tetanus, 18. Samnaun, 19. Abscheu, 20. Nebenan, 21. Dornach Lösungssatz: Probleme sind nichts anderes als dornige Chancen. Lösung: SORGEN

REBUS

1 2 3 =

RADIO PILLE L (O) A M P E DIPLOM

5 7 8 6 4 9 2 1 3

2 1 9 8 7 3 6 5 4

9 5 6 7 2 8 3 4 1

8 2 1 3 6 4 5 7 9

Lösung: 613

7 4 3 1 9 5 8 2 6

3 6 7 4 5 1 9 8 2

Bei richtiger Deutung der Bilder erhalten Sie das Lösungswort.

KREUZWORTRÄTSEL

LÖSUNGSWORT

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SUDOKU mittel 6 3 4 5 1 2 7 9 8

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4 9 5 2 8 6 1 3 7

1 8 2 9 3 7 4 6 5

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Lösung: WOHLTAETER

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4 1 3 6 8 5 9 8 7 4 7 6 2 5 9 3 5 7 4 2 1 2 9 8 5 6 8 4 1 3 9 3 5 2 7 3 6 8 7 1 685 Lösung: 2 4 6 9 1

Lösung: 856

2 1 3 9 6 7 4 5 8

9 3 8 1 4 5 6 2 7

7 6 4 8 3 2 1 9 5

5 2 1 6 7 9 8 4 3

06010014437

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Über die Verlosungen wird keine Korrespondenz geführt. Mitarbeiter der Ringier AG und ihrer Tochtergesellschaften sowie Angehörige sind nicht teilnahmeberechtigt. Automatisierte Teilnahmen sind nicht gewinnberechtigt.

Und so nehmen Sie teil: Telefon 0901 908 140 (CHF 1.–/Anruf vom Festnetz) SMS Schicken Sie ein SMS mit REBUS, Ihrer Lösung und Ihrer Adresse an die 530 (CHF 1.–/SMS) Beispiel REBUS ABFAHRT an 530 Chancengleiche WAP-Teilnahme ohne Zusatzkosten http://m.vpch.ch/SCH24525 (gratis übers Handynetz) Teilnahmeschluss Sonntag, 24. Juni 2012


leser

störrisch taten und den Berg hinaufrannten. Auch die Vögel, das konnte man schon oft beobachten, reagieren sehr sensibel auf bevorstehende Erdbeben und Vulkanausbrüche. Nur leider ignorieren wir oft die Reaktionen der Tiere – wir sollten wieder lernen, auf sie zu achten.»

Papas Talent geerbt? Tochter Cloé und TVSportmoderator Rainer Maria Salzgeber.

H. Elmer, per E-Mail

«Vater und Tochter habens gut und witzig» u Rainer Maria Salzgeber und

Tochter Cloé, SI 24/2012 «Für uns ist Rainer Maria Salzgeber ganz klar einer der besten TV-Sportmoderatoren der Schweiz. Es ist ein Genuss, ihm jetzt während der Fussball-Europameisterschaft zuzuschauen und zuzuhören, wie locker, witzig, aber dennoch geistreich er mit seinen Studiogästen umgeht. Wir wussten gar nicht, dass sein Töchterchen Cloé ebenfalls beim Fernsehen ist. Jetzt müssen wir tatsächlich mal die Sendung ‹Zambo› gucken, um vergleichen zu können, was Cloé von ihrem Papi geerbt hat. Wenn die Kleine auch nur die Hälfte von Vaters Talent hat, wird sie es noch weit bringen. Besonders lustig zu

lesen ist der Interviewtext – die beiden, Vater und Tochter, scheinen es zusammen gut und witzig zu haben.» Ernesto und Ladina Christen, per E-Mail

Tiere warnen uns vor naturkatastrophen u Felssturz am Gotthard, Familie Furger blieb knapp verschont, SI 24/2012 «Der Bericht ‹Die Esel spürten es› hat mich sehr nachdenklich gemacht. Die bockigen Esel haben also Familie Furger vor einem Felssturz am Gotthard gewarnt. Es passiert immer wieder, dass Tiere uns Menschen helfen, Unglück rechtzeitig zu erkennen. Ich erinnere mich, dass zum Beispiel beim Tsunami in Südostasien die Elefanten

«Das ist Balsam für die PolitikerseelE» u Rose der Woche, SI 24/2012 «Vielen herzlichen Dank für die wunder­ bare Rose (materiell sowie redaktionell). Ich habe mich sehr darüber gefreut. Das ist Balsam für die (Politiker-)Seele. Die Blume war gut eingepackt in einen gros­sen Karton, geschützt mit Zeitungspapier. Es versteht sich von selbst, dass ich das Zeitungspapier in die Altpapiersammlung und den Karton in die Kartonsammlung gelegt habe. Die Rose wird, wenn sie verwelkt ist, im Container für Grüngut entsorgt. Denn wir alle wissen: Abfall ist wertvoll! Sonnige Grüsse aus dem Suhrental. Vreni Friker-Kaspar, Vizeammann, Oberentfelden AG

willi

Foto Adrian Portmann

schreiben sie uns ihre meinung Schweizer Illustrierte, Leserbriefe, Dufourstrasse 23, 8008 Zürich, Fax 044 - 259 86 22, E-Mail info@schweizer-illustrierte.ch. Anonyme Zuschriften werden nicht veröffentlicht. Die Redaktion behält sich vor, Briefe zu kürzen.

«Das Wäldchen war leider schon vor unserem neuen Stadion da.»


Auf einen Espresso

Frank A. Meyer und Marc Walder

Über Berater

Ich habe mir gedacht, dass Sie so radikal reagieren würden. Und ich hätte nie gedacht, dass Sie dieses Thema anzu­ schneiden wagen. Sie sind selber CEO, der Chef von Ringier – wie viele Berater haben Sie denn gerade engagiert? Ich setze Berater nur punktuell ein. Das ist gut so. Weil Sie damit nämlich kontrollieren können, ob die Berater wirklich etwas taugen. Meine Erfahrung: Sie taugen in der Regel nichts. Das ist jetzt auch wieder sehr radikal formuliert. Lieber Marc Walder, radikal sein heisst: an die Wurzel der Probleme gehen. Und das wiederum heisst: Wir müssen hier auch von der Managerkaste reden – darum sage ich Ihnen jetzt, wie der Typus des modernen Managers funktioniert. Gerne. Und zwar auf die Gefahr hin, dass Sie das gar nicht gut finden. Ich höre. Erstens: Der Manager lässt sich zu einem exorbitanten Gehalt anstellen. Zweitens: Er setzt sich auf seinen Stuhl und fragt nach mehr – nach Boni. Denn nur dieser Anreiz veranlasst ihn dazu, wirklich zu arbeiten – ohne Bonus keine Topleistung. Das geben die Manager selber zu, wenn sie ihre Boni rechtfertigen. Drittens: Wenn die Manager dann zu arbeiten beginnen, suchen sie sich Berater, die ihnen die Arbeit abnehmen. Unternehmen, Aktionäre und Patrons, die sich auf dieses System einlassen, verlieren jedes Jahr ­Abermillionen – und die McKinseys, die Boston Consultings, die Deloittes und die OC&Cs tun sich daran gütlich.

Was diesen Beraterwahn angeht, bin ich selber skeptisch. Aber Sie halten offenbar überhaupt nichts von externer Hilfe. Gucken Sie sich doch mal diese Rollkoffer-Kommandos an, wenn sie die Unternehmen heimsuchen: junge Leute, ­ ohne jede unternehmerische Erfahrung, oft sogar ohne eine Vorstellung von der Branche, die sie gerade retten sollen – einfach nicht ernst zu nehmen. Vor allem aber: eine Zu­mutung für die Mitarbeiter, auf die sie losgelassen werden. In der Regel stehen diese Schnösel am Anfang einer Karriere, die sie später ins Management eines Unter­ nehmens führt, wo sie dann ihrerseits Berater ­anheuern. Aus­gebrütet werden sie beispielsweise an der Universität St. Gallen, Hoflieferant aller Unternehmens­beratungsfirmen. Die Berater, um zu meiner Einstiegsfrage zurückzukommen, haben nun offenbar auch die Bundesverwaltung erobert … ... und das ist besonders fatal. Weshalb? Dadurch geben die Beamten die Unabhängigkeit gegenüber der Wirtschaft auf, ihre Distanz, die sie zwingend aufrecht­ erhalten müssten. Und es wird sichtbar, dass auch in den Institutionen des Staates grosse Angst vor Eigenverant­ wortung herrscht. Die Staatsdiener kaufen sich Berichte und Präsentationen und verstecken sich dahinter – sie kaufen sich Entscheide. Manager sagen gern: «Lieber ein falscher Entscheid als gar kein Entscheid.» Man müsste den Spruch abwandeln. Jetzt bin ich aber gespannt! «Lieber ein Beraterentscheid als ein eigener Entscheid.» 

MARC Walder, 46, ist CEO der Ringier AG Frank A. Meyer, 68, arbeitet als Journalist im Hause Ringier. Er lebt in Berlin

Ihre Meinung interessiert uns: Diskutieren Sie mit – auf www.schweizer-illustrierte.ch

clever suchen. clever buchen.

Trinken Sie Ihren Espresso in Rom? Oder New York? Oder auf den Malediven?

Foto Thomas Buchwalder

Sagen Sie mal, Frank A. Meyer, die Bundesverwaltung gibt pro Jahr 250 Millionen Franken für externe Berater aus, für «die heimlichen Chefs der Bundesverwaltung», wie der «Tages-Anzeiger» meint. Was meinen Sie? Der Bund ist von einer Seuche befallen, die in der Privat­ wirtschaft noch viel gewaltigere Ausmasse hat, und dies weltweit. Man muss von einer Pandemie reden.




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