SI_2012_24

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diät, nein danke! Ab in die Badi mit Susanne Kunz, Lolita Morena & Co.

Cloé Salzgeber

«Papi ist cool, aber zu bunt» Ganz der Vater Auch die Tochter von Rainer Maria Salzgeber ist ein TV-Star

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11. Juni 2012 CHF 4.50



Inhalt 24

u Auf Staatsbesuch Premiere für Eveline WidmerSchlumpf! Als Bundespräsidentin zeigt sie sich in Prag tritt- und stilsicher.

HEFT 24, MONTAG, 11. Juni 2012

Titel 18

Rainer Maria Salzgeber & Cloé Cool! Die beiden TV-Profis über Lampenfieber, graue Haare und strenge Väter

Leute 7 8

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Titelbild Adrian Portmann; Inhalt Kurt Reichenbach

30 32 46 56 58

Editorial von Stefan Regez Leute Heinz Frei, Thabo Sefolosha, Lea Sara Wittwer, Andreas C. Studer, Melanie Winiger, Marc Forster Eveline Widmer-Schlumpf Reportage: Mit der Bundespräsidentin in Tschechien Sara Stalder Unbeirrt. So hart kämpft die Konsumentenschützerin für tiefe Preise Susanne Kunz, Lys Assia & Co. Happy: Mit gutem Körpergefühl in den Sommer! Otto Ineichen Alt Bundesrat Hans-Rudolf Merz nimmt Abschied von seinem Freund Carin Lavey Ihr romantisches Leben abseits der Musical-Bühne Olaf Breuning Art Basel. Der Künstlerschreck aus Schaffhausen lebt seit elf Jahren in New York. Ein Besuch im Atelier schweizer illustrierte

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Inhalt Party 14

Swiss Economic Forum Interlaken Swiss-Ski Golf Trophy Sempachersee

Schicksal 40

Felssturz am Gotthard Die wundersame Geschichte der Furgers und ihrer Esel

Olympia 52

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Nicole Büchler Auf dem Sprung nach London. So lebt die Stabhochspringerin

Wirtschaft 48

u Gutes Körpergefühl Bereit für den Sommer! Moderatorin Lolita Morena und vier weitere prominente Frauen zeigen, wie wohl sie sich in ihrem Körper fühlen. Egal ob Traumbody oder Cellulite, sie sind sich einig: «Diät? Nein danke!»

Forster Rohner Spitze! Die St. Galler ziehen First Ladys und Model-Ikonen an

Shopping 65

Das Magazin für lustvolles Einkaufen Mode, Style, Electronics

Check-up 75 76 78

MS Neues Mittel, um sicherer zu gehen Tierische Therapeuten Sie kennen keine Vorurteile. Und: Sie sind ehrlich! Trockener Mund Was dagegen hilft

Die Besten

Fotos Nicole Bökhaus, Marcel Nöcker, Karl-Heinz Hug

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40 u Gottvertrauen Felssturz bei Gurtnellen: Der Hof von Familie Furger blieb knapp verschont. Die Reportage.

ABO-SERVICE 0800 820 920 Redaktion: Dufourstrasse 23, 8008 Zürich, Tel. 044 - 259 63 63, E-Mail info@schweizer-illustrierte.ch, www.schweizer-illustrierte.ch

58 u In New York «Ich habe geheiratet, ein Haus gekauft. Yeah – ich werde langsam erwachsen»: Künstler Olaf Breuning.

Exklusiv auf dem ipad Wer hat was mit wem? Im PromiFlash gibts den neuesten Klatsch und Tratsch. Und: Sehen Sie sich eMagazin zu Hause bei Miley Cyrus um.

Das Schweizer Kulturmagazin Kunst, Musik, Bücher, Filme

Weekend 89

Freizeit, geniessen, rätseln En Guete, GaultMillau, Reisen, Spiele

Und … 63 Notabene von Peter Scholl-Latour 106 Auf einen Espresso mit Frank A. Meyer und Marc Walder 100 Horoskop 104 Leserbriefe/Impressum

Mehr News, mehr Bilder: www.schweizer-illustrierte.ch

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editorial

Wie die Väter, so die Töchter Rainer Maria Salzgeber

Sein Tipp, wer Fussball-Europameister wird, zeugt von Sachverstand: Spanien, Deutschland oder Holland. «Aber eigentlich ist es mir egal. Ich bin ein Fan von schönem Fussball, und diese drei Nationen spielen schönen Fussball», sagt Sportmoderator Rainer Maria Salzgeber, der Gastgeber der SF-Studiosendung «Euro live». In den Fussstapfen des sympathischen Wallisers wandelt seine elfjährige Tochter Cloé – als Kinderreporterin für «Zambo». SI-­Unterhaltungschefin Bettina Portmann hat sich mit Cloé und Rainer Maria Salzgeber über Fernsehmachen, strenge Väter und graue Haare unterhalten. «Lieber bunt als grau» – ab Seite 18.

Stefan Regez, Chefredaktor

Interview im Bundesratsjet Bundespräsidentin Eveline WidmerSchlumpf steht SI-Redaktor Alejandro Velert (r.) und Frédéric Vassaux von L’illustré Red und Antwort.

Eveline Widmer-Schlumpf Unserer

Bundespräsidentin stand vergangene Woche kein einfacher Gang bevor: Staatsbesuch in Tschechien. Ihr erster Staatsbesuch überhaupt. In einem Land, das von der Schweiz soeben politisch brüskiert wurde (Stichwort Ventilklausel). Das Bild der tüchtigen, dossierstarken, asketischen Bundesrätin bestätigt Eveline Widmer-Schlumpf gleich zu Beginn der Reise nach Prag: Kaum im Flugzeug, nimmt sie aus ihrer Aktentasche das iPad und checkt die E-Mails. Danach bearbeitet sie Dossiers. Auf dem Hinflug isst sie nur Salat, auf das feine Spargelrisotto mit Rucola, Mascarpone, Parmesan und Rohschinken verzichtet sie. Trotzdem fällt SI-Redaktor Alejandro Velert die gute Stimmung innerhalb des Teams auf: «Da wird gestichelt und gewitzelt – und die Chefin macht mit. Im vertrauten Rahmen ist sie locker und warmherzig.» Und auch als Bundespräsidentin auf dem internationalen Parkett weiss Eveline Widmer-Schlumpf zu punkten. «Glanzvoller Auftritt in Prag» – ab Seite 24.

Ogi-Buch

Fotos Geri Born, Kurt Reichenbach

Dass die Schweizer Illustrierte Bundesräte auf ihren Auslandsreisen begleitet, hat Tradition. Dass diese Reportagen auch politische Konsequenzen haben können, ist weniger bekannt: 1986 begleiteten wir Verkehrsminister Leon Schlumpf, den Vater von Eveline Widmer-Schlumpf, nach Kanada und schrieben danach, er spreche nur schlecht Englisch. Die Folge: Schlumpf, der eigentlich bereits 1986 als Bundesrat hätte zurücktreten wollen, hängte zum Trotz – «die sollen nicht meinen!» – ein Jahr an. Diese und viele andere, bisher unbekannte Episoden lesen Sie im Buch «Dölf Ogi. So wa(h)r es!», herausgegeben vom Weltbild Verlag und von der Schweizer Illustrierten, geschrieben von den beiden Journalisten Georges Wüthrich und André Häfliger. Die reich illustrierte Biografie über den aussergewöhnlichen Staatsmann und Sportsfreund aus dem Berner Oberland ist ab dem 25. Juni in den Buchhandlungen erhältlich. Viel Spass mit der Schweizer Illustrierten!

al dente. 92 Seiten für Geniesser. THUNER- & BRIENZERSEE Die besten Adressen am Wasser. BET TY BOSSI Herzhafte Sommerrezepte für draussen – und drinnen. Nächste Woche mit Ihrer Schweizer Illustrierten! schweizer illustrierte

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bild der woche

heinz frei

u Keine Sorge, mit diesen Socken geht er nicht an den Start. Heinz Frei, 54, pröbelt im Windkanal der Ruag in Emmen LU nur etwas herum. Mit 50 km/h bläst es ihm entgegen. Dabei wird gemessen, wie viel Widerstand der Rollstuhlsportler auf seinem Handbike erzeugt. 14 ParalympicsGoldmedaillen hat Frei gewonnen, ohne zu wissen, wie windschlüpfrig er ist. Jetzt, zwei Monate vor

seiner letzten Teilnahme, kommt der Solothurner mit der Nationalmannschaft in den Genuss des teuren Tests. Und er staunt: Der Zeitfahrhelm bremst ihn mehr als der normale Velohelm. «Und in den Socken bin ich schneller als mit meinen neuen, extra angefertigten Fussstützen!» Wenn er dürfte, würde er es sich mit den Socken also nochmals überlegen. yvonne zurbrügg

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Foto Adrian Bretscher

Schlüpfriges Training

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wer liebt wen

Das pralle Leben u Nach acht Jahren und zwei Kindern ist es so weit: Roman Kilchs­ perger, 42, und Viola Tami, 31, haben sich am Mittwoch in Zürich das Jawort gegeben. Seine zivile Trauung feierte das Paar anschliessend auf der Gartenterrasse des Restaurants Iro­quois – mit Hamburgern und Salaten. Die Braut trug einen weissen Hosen­ anzug, das Kleid hat sie sich für die kirchliche Trauung aufgespart. Diese soll im Tessin stattfinden. Und «wesent­ lich grösser» ausfallen. u Glück pur am selben Tag auch bei Leo­ nardo Nigro, 38: Der Schauspieler ist am Mittwoch erstmals Vater geworden. Seine Partnerin Mayumi Steiner, 32, und Baby Leano sind wohlauf. Der Kleine misst 52 Zentimeter und ist 3360 Gramm schwer. Bereits am 14. Juni muss der frischge­ backene Papa für Dreharbeiten ins Tessin. Doch: «Die Hauptrolle in meinem Leben spielen meine beiden Liebsten.»

Grosser Spieler, grosse Liebe: Thabo Sefo­losha unter dem Korb beim Halbfinal gegen San Antonio und mit Ehefrau Bertille beim Fotoshooting für ein Magazin aus Oklahoma. thabo sefolosha

Donnerwetter, ein Schweizer!

Fotos Clifton Roberts, Bruno Voser, Marcel Nöcker, Ronald Martinez / AFP, Hervé Le Cunff, HO, Keystone

u Weniger erfreulich sind die Neuigkeiten von

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Patricia Boser, 44: Die «Lifestyle»-Moderato­ rin hat sich nach vier Monaten Beziehung vom Zürcher Gastronomen Michel Péclard, 43, getrennt. Der Grund: Die Beziehung kam zu früh. Beide kommen nicht ganz über ihre Ex-Partner hinweg. «Wir sind noch immer befreundet, und meine Sommertalks werden in seinen Restaurants stattfinden.»

u Davon

träumen helvetische NHL-­ Hockeystars wie Mark Streit, Jonas Hiller oder Roman Josi noch: im PlayoffFinal der wichtigsten Liga in ihrer Sportart zu stehen. Thabo Sefolosha, 28, aus Vevey VD hats geschafft. Der 2,01 Meter lange Basketballer mit süd­

Andreas C. Studer

Halma soll liefern u Er

Kuh-Leaser Studi mit seiner Halma auf der Gummenalp ob Brienz BE.

weiss, wie man mit Damen umgeht. Fernsehkoch Andreas C. Studer, 46, besticht seine Halma mit einem Büschel Löwenzahn. Sie soll dieses Jahr besonders viel Milch geben, denn «Studi» hat die Kuh für eine Saison geleast und kriegt dafür im Herbst seinen eigenen Alpkäse. «Bis zu zwölf Kilo sind drin!» Für Studi nicht zu viel, er liebt Milchprodukte. «Ich trinke täglich einen Liter Milch und bereite meine Älplermagronen mit extra viel Sbrinz zu.» Das Rezept zum sämigen Gericht ist in seinem neuen Bildband «Meine Schweizer Kühe» zu finden. Kochen ist in Kochbuch Nr. 10 aber fast Nebensache. Wie kriegt man eine Kuh dazu, so keck in die Kamera zu gucken? «Mit Geduld, Höflichkeit und Löwenzahn.» sylvie kempa


leute

Lea Sara Wittwer

Mehr als eine Königin u Es gibt Missen für Autorennen, für Bauernkalender und fürs TV. Und es gibt Missen für den guten Zweck. So eine ist Lea Sara Wittwer, 20. Die Pflegefachfrau in Ausbildung ist die neue Miss Earth Schweiz. Sie weiss: Damit kann sie nicht die Welt retten, aber auf Probleme aufmerksam machen. Zwischen ihrer ersten und ihrer zweiten Lehre hat sie bei einem Grossverteiler gejobbt. «Es ist eine Schande, was da täglich weggeworfen statt verschenkt wird.» Damit sei sie ihren Chefs damals auf die Nerven gegangen. Jetzt zieht sie mit Krone in den Kampf gegen die Verschwendung. yvonne Zurbrügg

afrikanischem Vater und Schweizer Mutter spielt in den USA mit Oklahoma City Thunder ab Dienstag den NBAFinal gegen Miami oder Boston (Halb­ final nach Red.-Schluss). In einer bislang noch ziemlich «unschweizerischen» Sportart. Er ist dabei mittendrin statt

nur dabei: Defensivspezialist Sefolosha gehört in seinem sechsten Jahr in der US-Profiliga zur Stammformation des «Donner-Teams». Zu Hause ist Thabo längst ein Star: Ehefrau Bertille und die Töchter Lesedi, 3, und Naledi, 2, sind seine grössten Fans. iso niedermann

Miss Earth Schweiz zu Hause in BernBümpliz: Lea Sara Wittwer.

Rose

kaktus

Vreni Friker Gemeinderätin Oberentfelden AG u Oberentfelden ist eine «Güselinsel». Weil die Gemeinde als eine der letzten in der Deutschschweiz keine Abfallsackgebühren kennt, wird hier doppelt so viel Kehricht produziert als anderswo. Seit 40 Jahren versucht der Gemeinderat, Sackgebühren einzuführen, zwölfmal wurde das Anliegen an der Gemeindeversammlung verhandelt – immer ohne Erfolg. Jetzt hats geklappt. Wir schicken Gemeinderätin Vreni Friker, zuständig für die Entsorgung, unsere Rose. Aber bitte, Frau Friker, werfen Sie – vor lauter Güseleuphorie – das Blümchen nicht gleich in die Grünabfuhr.

corine mauch Zür(i)cher Stadtpräsidentin u Drei Dinge lernt der Deutsche, wenn er in Zürich sesshaft und glücklich werden will: Es heisst «das» und nicht «die» Tram, zur Bratwurst gibt es keine Currysosse, und die Urbevölkerung nennt sich Zürcher. Und nicht etwa Züricher – wie der Duden zwar erlaubt, was das Zürcher Ohr aber schmerzt. Wenn dann aber ausgerechnet die oberste Zürcherin, Stadtpräsidentin Corine Mauch, ihr Fussvolk in einer Medienmitteilung vom 8. Juni mit Züricher anspricht, dann ist das schon ein Stich ins blau-weisse Herz. Wir piksen zurück. Mit unserem Kaktus. schweizer illustrierte

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leute

nachgefragt bei

Marc Forster Starregisseur Der Ehrenbürger von Davos, Marc Forster, 42, lockt wieder ins Kino – vier Jahre nach seinem 007-Kassenschlager «Ein Quantum Trost».

Melanie winiger

Goldene Pechmarie u Wer tarnt sich da mit Gold und Schwarz? Die Passanten hatten Mühe, hinter dem Kunstwerk Melanie Winiger, 33, zu erkennen. Die Schauspielerin liess sich am Eröffnungsabend der Volvo Art Session 2012 im Zürcher Hauptbahnhof von chinesischen Künstlern bemalen. «Ich habe keine Ahnung, wie ich aussehe», sagt sie. Geduldig posiert sie vor dem Volvo V60 Plug-in Hybrid. Die Botschafterin fährt – bis auf einen Platten – pannenfrei. «Den Pneu wechselte ich aber nicht selber, dafür habe ich keine Nerven.» Das galt auch für Schauspielerin Melanie die Farbe – nach zwei Stunden spannte ihre Haut so sehr, Winiger vor und nach der dass Winiger nur noch eins wollte: «Duschen!» aurelia forrer schwarzen Bemalung.

Fotos Hervé Le Cunff, Serge Hoeltschi, Melanie Winiger, Didier Martenet / L’illustré

Schweizerisches Rotes Kreuz

Ballgäste in Spendierlaune u «Seidenstrasse»

Simon de Pury kam mit Ehefrau Michaela. Er ist ein treuer Unterstützer des SRK.

hiess das Motto des elften Benefizballs des Schweizerischen Roten Kreuzes (SRK) in Genf. So stark wie ein Seidenfaden ist auch das Hilfswerk, das im In- und Ausland Leid lindert. «Wir sind privilegiert, also lasst uns alles dafür tun, die positive Kraft des Roten Kreuzes zu stärken», appellierte Simon de Pury, weltbekannter Auktionator. Die Gäste öffneten ihr Portemonnaie und ersteigerten sich Lektionen mit Star-Eisläufer Evgeni Plushenko und Boxenkarten für Formel-1-Rennen oder spendeten Geld zum Kauf von Ambulanzen. 6,5 Millionen sind seit dem ersten SRK-Ball zusammengekommen. MR

Herr Forster, diese Woche läuft in den Schweizer Kinos Ihr neuer Film an. Was hat Sie zu «Machine Gun Preacher» inspiriert? Ich habe den tatsächlichen «Machine Gun Preacher», Sam Childers, und seine Familie in Pennsylvania kennengelernt. Und ich reiste mit ihm in den Sudan. Dort sah ich, wie er mit den Waisenkindern arbeitet. Er mag eine zwiespältige Person sein, aber als ich mit diesen Kindern sprach und erfuhr, was sie alles durchgemacht haben, war mir klar, dass ich diese Geschichte erzählen muss. Das Publikum scheinen Sie damit zu über­ fordern. In den USA kam der Film nicht an. In die Vermarktung wurde leider kaum investiert. Dass es kein Kassenschlager wird, habe ich schon gedacht. Es gibt keinen typischen Helden, sondern eine Hauptfigur, die nicht nur sympathisch ist. Ihr Zombie-Film «World War Z» ist noch nicht ganz fertig. Wie aufwendig ist es, mit einem Star vom Kaliber Brad Pitt zu drehen? Er ist super bei der Zusammenarbeit – ein ganz lockerer Typ. So, wie man ihn bei einer Pressekonferenz erlebt, ist er auch beim Arbeiten. Sie leben und arbeiten in der Traumfabrik Hollywood. Gibt es eigentlich einen Wunsch­ traum, den Sie sich noch nicht erfüllt haben? Als physische Herausforderung würde ich gerne Kite-Surfing lernen. In St. Moritz machen sie das auf dem See – hier auf dem Meer. Das scheint mir spannend. Wie stellen Sie sich Ihr weiteres Leben ­idealerweise vor? Das Leben ist in konstantem Wandel. Ich strebe eine Balance zwischen Arbeit und Privatleben an – was nicht ganz einfach ist. Ich versuche jeden Tag so anzugehen, als wäre er einzigartig. Sind Sie ein Minimalist? Das kann ich nicht beurteilen. Ich mache das, was ich liebe, als Job. Nicht viele sind in der Hinsicht so erfüllt. Und ich liebe meine Familie. Was brauche ich mehr? Wie hat Sie das Vatersein als Künstler und Mensch verändert? Ich wurde wieder mehr zum Kind. Durch mein Kind habe ich die Möglichkeit, die Welt von Neuem zu entdecken. Interview marlÈne von arx schweizer illustrierte

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Polieren sich gegenseitig die Schuhe! «Vorsicht, nicht stolpern», sagt André Béchir, Good News, zu MobiliarPräsident Urs Berger (r.). «Ja, ja, ich weiss, was jetzt kommt: ‹Liebe Mobiliar› ...»

Die britische Affenforscherin Jane Goodall als Überraschungsgast.

Schlechte Noten und ein WC-Vorteil Wirtschafts- und Politprominenz am Swiss Economic Forum

P

romotion gefährdet.» Mit diesem Auszug aus seinem Schulzeugnis hat Unternehmer Hansjörg Wyss das Publikum am Swiss Economic Forum (SEF) in Interlaken schnell im Sack. Die schlechten Schulnoten hinderten ihn aber nicht daran, mit Synthes eine Erfolgsgeschichte zu schreiben. Und ein Milliardenvermögen zu schaffen. Bescheiden ist er trotzdem geblieben. Er fürchtet sich vor zu viel Publizität – und davor, «in der Schweiz nicht mehr unerkannt mit Tram und Zug fahren zu können». Das kann Ex-Nationalbank-Chef u

Fussballpräsidenten: Bernhard Heusler, FC Basel, Uli Hoeness, Bayern München (r.).

Bundesrätin Doris Leuthard, SEF-Organisator Peter Stähli. Ganz schön klug. Für Radio und TV im Einsatz: Anna Maier, Patrizia Laeri (r.).

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Moderatoren Sven Epiney (l.) und Reto Lipp im Einsatz für SEF und SRF.


party

SEF-Organisator Stefan Linder (l.), Hansjörg Wyss und Philipp Hildebrand (r.), der dem 77-jährigen Berner schon bald in die USA folgen dürfte.

Gabriela Manser, CEO Mineralquelle Gontenbad, Walter Borner, noch für eine Woche VRDelegierter von Zimmerli.

Politische Provokateure: SVP-Nationalrätin Natalie Rickli, SP-Nationalrat Cédric Wermuth.

Bahnbauer und Nationalrat Peter Spuhler (l.) mit Dem SEF eng verbunden: SP-Ständerätin Pascale Bruderer Wyss, Ehemann Urs Wyss. Unternehmensberater Thomas Borer.

BDP-Nationalrätin Ursula Haller mit Ehemann Reto Vannini.

Christine Maier mit CoModerator Franz Fischlin.

BDP-Ständerat Werner Luginbühl SVP-Nationalrat Adrian Amstutz mit Gattin Barbara. mit Ehefrau Esther.

Starkes Duo: Jurypräsidentin Carolina Müller-Möhl mit US-Verleger Steve Forbes.

OSEC-Präsidentin Ruth Metzler, Martin Naville, Handelskammer Schweiz-USA, Post-Chef Jürg Bucher (r.). schweizer illustrierte

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party

u Philipp Hildebrand schon lange nicht mehr. Sein erster öffentlicher Auftritt nach seinem Rücktritt kommt aber gut an, und der lange Applaus tut auch ihm sichtlich gut. Am Vortag spielte er noch mit Wyss und alt Bundesrat Adolf Ogi eine Runde Golf – und hatte erstmals seit fünf Jahren kein Handy dabei. Fürs SEF hat FC-BayernPräsident Uli Hoeness gar seine Ferien verschoben – und damit auch seine Frau Susi verärgert. Sie fehlt in Interlaken wie so viele andere Frauen. Der Männerüberhang hat für Isabelle Welton, Chefin IBM Schweiz, wenigstens einen Vorteil: «Für einmal müssen in der Pause nicht wir Frauen vor dem WC anstehen.» Text Nina Siegrist,

Ex-Regierungsmitglieder, die immer noch gefragt sind: Oskar Lafontaine, Adolf Ogi (r.).

Stefan Regez Fotos Alexandra Pauli, Kurt Reichenbach

Matthias Müller, AVO Session Basel, Die Delegation von IBM Schweiz: Kaba-CEO Riet Cadonau (r.). CEO Isabelle Welton und Adrian Stäubli.

Buffet-Stürmer: Jura-CEO Emanuel Probst (r.), Kurt Aeschbacher.

SBB-Chef Andreas Meyer und Jeannine Pilloud, Chefin Personenverkehr.

Jumi aus Boll gewinnt einen Swiss Economic Award

Die Käse-Kommune u Das Wort «Mitarbeiter» finden sie schrecklich. Jürg (Ju) Wyss und Mike (Mi) Glauser sind sich einig: Ihre Jumi AG ist eine Familie − wenn man es so ausdrücken wolle, auch gerne eine Kommune, aber mit Sicherheit kein «Unternehmen mit Mitarbeitern». Das entspreche einfach nicht dem Geist ihrer 20-köpfigen «Genuss-Gääng», die sich hier im Landgasthof Bärendräck in Boll BE eingerichtet hat. Einige haben sich kurz nach 9 Uhr gerade erst aus der firmeneigenen WG im Obergeschoss hinunter in die Grossküche gekämpft. Andere fugen zu aufgedrehten Mani-Matter-Songs bereits Käselaibe, Fleischspiesse und Marinadentöpfe umher. Heidi, eine Metzgerstochter, bastelt in einem Nebenraum an neuartigen Rindsbratwürsten. Weiter vorne tüftelt ein zotteliger Kerl namens Fine an einem Frischkäse mit Gold, Safran und allem darin, was mal Krieg ausgelöst habe – «hänne dekadent» werde das. Aber Jumi hat schliesslich was zu feiern:

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Die Preisverleihung am Swiss Economic Forum in Interlaken steht an − Jüre und Mike (Chef nennt sie hier keiner) haben sich chic gemacht; die Jungunternehmer dürfen sich heute einen Award (in der Sparte Gewerbe/ Produktion) und 25 000 Franken abholen. Jüres Konf-Schuhe drücken zwar, Mikes Espadrilles haben Löcher – aber «hey», versichern die zwei, «so adrett hat man uns noch nie gesehen». Aufgewachsen sind Landwirt Jüre und Käser Mike auf zwei sich gegenüberliegenden Hügeln im Emmental – man diskutierte Bierabende lang über Fleisch und Käse, gründete 2006 Jumi, importierte Piemonteser Rinder, experimentierte mit Käse. Anfangs liefs schlecht, der erste vernünftige Umsatz am Märit in Bern wurde geklaut (Jüre: «Das passiert Mike ständig», Mike: «Ich ticke halt anders»). Bald aber bildeten sich immer grössere Menschentrauben um den Jumi-Stand an der Berner Münstergasse. Delikatessenläden, Luxushotels

und Starköche wie André Jaeger wurden auf die Bärner Giele aufmerksam, die ihren Produkten Namen wie «Schafseckli», «Blaus Hirni» oder «Dürebiroot» geben. Heute hat Jumi einen eigenen Marktstand in London, exportiert in die USA, nach Belgien, Holland und Deutschland. Die Belper Knolle – ein getrockneter Weichkäse, der ähnlich wie Trüffel zum Verfeinern von Gerichten verwendet wird – ist legendär. «Das fägt», finden Mike


Ramseier-Chef Christian Consoni (l.), Peter Pauli, CEO Meyer Burger.

Speedtrio: Abfahrer Didier Défago, Dominique Gisin (l.), Fränzi Aufdenblatten. Letztere spielte wegen des Regens mit Gummi-Putzhandschuhen.

Simon Ammann erklärt Jennifer Ann Gerber die neuen, engen Skispringer-Anzüge.

SE-Award Bereich Hightech/Biotech: Teseq-Gründer Johannes Schmid, Partnerin Silvia Schneider.

SE-Award Dienstleistung: Livesystems-Pioniere Christian Imhof, Olivier Chuard, Yves Kilchenmann (v. l.).

Innovatives Duo Mike Glauser, 29, und Jürg Schmid, 32, (r.) in ihrem JumiVorratskeller in Boll BE.

und Jüre, die sich das Jumi-Logo sogar in den Unterarm tätowiert haben. Auf dem Weg ans Swiss Economic Forum schmieden die beiden jetzt Pläne für ihr grosses Familienfest nach dem Award. Eine Dankesrede? Nein, so was hätten sie nicht vorbereitet. Merci und Adieu müssten reichen, finden Mike und Jüre. Und sonst tun sie eben das, was sie am besten können: improvisieren! Nina Siegrist

Auf Augenhöhe nah am SingleHandicap: Didier Cuche, Maturandin Michelle Gisin.

Wenn die Bälle flögen wie Simi ... Swiss-Ski-Golftag: Stimmungshoch trotz Wettertief

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an weiss, dass es bei der Swiss-Ski Golf Trophy regnet. Schön, kommt ihr trotzdem jedes Jahr», sagt Swiss-Ski-Präsident Urs Lehmann am Abend trocken. Am Nachmittag ists nass. Wegen Gewitters wird das Turnier auf dem Golfplatz Sempachersee für 30 ­Minuten unterbrochen. Die Stimmung leidet nicht. «Meine Haare sind schnell wieder trocken», erklärt Didier Cuche augenzwinkernd. Fränzi Aufdenblatten freut vor allem eines: «Sechs Wochen Konditionstraining, da ist selbst ein Golftag im Regen eine schöne Abwechslung.» SpeedKollegin Dominique Gisin hofft, dass ein sonniger Samstag folgt − sie hat einen Flugtag eingeplant. Zuerst gibts noch einen Aufsichtsjob: Michelle Gisin nutzt den Ausflug mit der grossen Schwester für eine Auto-Lernfahrt. Ans Fliegen denkt auch Simon Ammann: «Wenn die Golfbälle nur so weit und gerade flögen wie ich von der Schanze …» Sorgen, die Didier Défago nicht kennt: «Mein Golf-Ehrgeiz ist klein. Ich verbringe die Freizeit lieber mit der Familie.» Text mirjam fassold, Fotos bruno voser

Maria Walliser (M.) freut sich übers Treffen mit Ex-Konkurrentin Yolanda Vogt-Kindle aus dem «Ländle» (r.) und Conny Kissling-Lehmann.

Chefsache: Rolf Dörig, VR-Präsident Swiss Life, Gastgeber und Swiss-Ski-Boss Urs Lehmann und Urs Berger, VR-Präsident Mobiliar (v. l.).

Bruno-Trio (v. l.): Kernen I (Kitzbühel-Sieger 1983), Marazzi (Segelweltmeister ’02 mit den Söhnen), Kernen II (Abfahrtsweltmeister ’97). schweizer illustrierte

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Titel

Während der FussballEM ist rainer maria salzgeber fast täglich im TV zu sehen. Auch seine Tochter cloé hat sich in der SF-Sendung «Zambo» als Kinder­reporterin einen Namen gemacht. Die beiden Fernsehprofis über graue Haare, strenge Väter und das Wort «cool».

«Lieber bunt

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Sendepause Jetzt wird in der Freizeit auch mal übers Arbeiten gefachsimpelt. Rainer Maria Salzgeber und Tochter Cloé sind sich einig: «Lampenfieber muss sein!»

als grau»


titel

«Wenn meine Kolleginnen sagen, sie hätten meinen Papi im TV gesehen, bin ich stolz» cloé salzgeber

Wie der Vater so die Tochter Seit über einem Jahr arbeitet Cloé als Kinderreporterin. Von Rainer Salzgeber gibts dafür viel Lob und auch mal Tipps: «Papi sagte mir schon, dass ich nicht reden soll, wenn das Mikrofon nicht bei mir ist.»


Text Bettina Portmann Fotos Adrian Portmann

S

ie heissen Sharleen16, Sugus13 oder Luuk1. Ihre Kommentare lauten «cool», «das will i au mal erläbe» oder «jeah guet gmacht Cloé». So beurteilen die Zuschauer der SFJugendsendung «Zambo» in ihren Blogs die Leistung von Kinderreporterin Cloé Salzgeber, 11. Seit über einem Jahr ist die Tochter des Sportmoderators Rainer Maria Salzgeber, 42, für das Jugend­ magazin unterwegs. Sie hat diverse Beiträge realisiert, etwa über ihren Rund-

gang in einem Airbus 380, ihren Besuch bei der Schweizer Fussball-Nati und die Vor- und Nachteile von Nintendo 3DS. Klar, dass ihr Vater stolz ist auf seine eifrige Tochter und darauf, dass sie seine Leidenschaft fürs Moderieren teilt. Wenn da nur nicht dieser eine Haken wäre … Cloé, du willst weder der nächste Gottschalk noch die nächste Oprah werden. Ich will Radiomoderatorin werden! Rainer: Das verstehe ich nicht (lacht). Cloé: Den «Jontsch» von Radio Energy, den finde ich grossartig. So will ich das auch machen!

Was macht er denn so gut? Er ist frech und spontan. Rainer: Ich kann im TV doch auch spontan sein. Cloé: Aber du wirst viel genauer beobachtet. Machst du einen Fehler, schreiben gleich alle darüber. Welche Radiosendung käme für dich in Frage? Nichts am Morgen … Rainer: Ich weiss warum! (lacht) Cloé: «Energy Downtown» wäre meine Sendung. Da muss ich nicht so früh aufstehen. Mädchen in deinem Alter üben den Catwalk – du spielst zu Hause Moderatorin? Das mache ich oft. Auch mit meinem Bruder Jascha. Wenn wir beide kochen, gehen wir auf Sendung. Dann stehe ich beispielsweise am Backofen, kommentiere, was ich tue, und «schalte» dann zu Jascha, der am Rüsten ist. Rainer: Daran bin wahrscheinlich ich schuld. Manchmal, wenn ich die Kinder morgens wecke, sage ich im Moderatorenton: «Cloé und Jascha, wie haben Sie geschlafen?» Zwischendurch moderieren wir Alltagssituationen. Cloé: Kochen und morgens aufstehen ist doch sonst auch viel zu langweilig. Findest du, dass dein Vater ein guter Moderator ist? Ja! Er moderiert auf eine lustige Art. Er ist locker. Ab und zu kann er sich auch gut anziehen. Rainer: Nur ab und zu? Findest du, ich bin manchmal etwas zu bunt? Cloé: Oft. Aber besser bunt als grau! Wenn du Grau trägst, fallen deine grauen Haare so auf. Mir gefallen graue Haare nicht. Rainer: Deshalb hast du mir vor drei Jahren auch etwas Gemeines gekauft … Cloé: Und das hast du immer noch. Jetzt wollen wir aber wissen, was das geheime «Gemeine» ist! Rainer: Sags! Cloé: Nein, du! Rainer: Sags einfach. Cloé: Naturhaarfarbe. Rainer: Keine Farbe, sondern ein Mittel, das verspricht, die eigene Naturhaarfarbe zurückzubringen. Diese Flasche liegt noch immer in meinem Badezimmer-Schublädli – als Mahnmal! Ich werde es nie benutzen! Und wenn ja, würde Cloé bestimmt auf die neue Haarfarbe ihres Vaters angesprochen. Wie ist es, einen bekannten Papi zu haben? Cool! Ich kann mir nicht vorstellen, einen unbekannten Vater zu haben. Wenn meine Schulkolleginnen oder die Lehrerin sagen, sie hätten meinen Papi im TV gesehen, bin ich stolz. u schweizer illustrierte

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Titel

Rainer: Andere Kinder erleben andere Dinge mit ihren Vätern. Und sie sehen ihre Väter jeden Abend. Cloé: Oder jeden Mittag. Ich bin es gewohnt, dass du nicht immer da bist. Das ist zwar ein Nachteil, doch wann immer möglich, unternehmen wir extrem viel zusammen. Manchmal machen wir auch Städtereisen – das letzte Mal nach Manchester. Rainer: Genau. Da wolltet ihr Frauen unbedingt Fussball schauen gehen ... Cloé: Das stimmt doch gar nicht! Du wolltest! Wir wollten shoppen. Viele werden denken, dass du deinen Job bei Zambo wegen deines Vaters bekommen hast. Ich habe mich mit einem dreiseitigen Schreiben beworben – und den Job leider nicht gekriegt. Erst als jemand nicht ans Casting gehen konnte, bin ich nachgerutscht. Jedes Kind kann sich dort bewerben. Rainer: Ich nehme mich bewusst zurück. Sonst heisst es nur: Jetzt muss auch noch seine Tochter moderieren. Cloé: Bei meinem Interview mit Herrn Hitzfeld habe ich ihm aber gesagt, dass ich deine Tochter sei. Er hatte Freude

Zu Hause immer Walliser Ditsch! Rainer Maria Salz­ geber, 42, mit Ehefrau Chantal, 40, und den beiden Kindern Jascha, 8, und Cloé, 11.

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und war danach ganz anders. Rainer: Wenn Cloé Einsätze hat, fährt ihre Mutter Chantal sie hin. Ausser­dem willst du ja gar nicht, dass ich mitkomme. Cloé: Du machst mich nervös. Ich bin anders, wenn du zuschaust. Dann denke ich immer, ich muss es besser machen. Rainer: Das kenne ich von meinem eigenen Vater. Als ich Auto fahren lernte, ging ich nie gerne mit ihm. Mit elf Jahren stellt sich Ihre Tochter bereits der Öffentlichkeit. Eine ausser­ gewöhnliche Situation. Das hat wahrscheinlich damit zu tun,

wie Cloé aufgewachsen ist. Sie wurde schon als Kind ab und zu fotografiert und erschien in Magazinen. Das ist Teil ihres Lebens. Auch dass getuschelt wird, wenn wir irgendwohin gehen. Stört dich das nicht, Cloé? Es ist mir egal. Wenn ich gefragt werde, ob ich die Tochter von Rainer Maria Salzgeber sei, sage ich Ja. Und wie reagieren deine Klassenkollegen auf deinen Reporter-Job? Sie machen mir Komplimente. Auch die Buben. Sie sagen zum Beispiel, ich


hätte in gutem Tempo gesprochen und der Beitrag sei cool gewesen. Neider sagen nichts. Was gefällt dir daran, Kinderreporterin zu sein? Ich darf in einfachen Worten sprechen und freche Fragen stellen. Was ist eine freche Frage? Wie alt bist du? Gutes Stichwort. Herr Salzgeber, ist Cloé mit elf Jahren nicht zu jung für diesen Job? Wichtig ist, dass sie dabei Kind bleibt. Mich macht es stolz, dass Cloé so klare Vorstellungen hat. Ob sie diesen Job auch später macht, ist dabei gar nicht so wichtig. Und wenn er Einfluss auf ihre schulischen Leistungen hätte, würde er als Erstes gestrichen. Cloé, was hältst du von Regeln? Regeln sind wichtig, damit es nicht zu Konflikten kommt. Zum Beispiel dürfen wir nicht mit dem Ball im Haus Fussball spielen. Oder ich muss nach dem Backen mein «Zeugs» verräumen. Und wir dürfen im Fern­sehen keine sinnlosen Talksendungen schauen. Wäre ich

Mutter, würde ich auch Regeln auf­ stellen. Wie wärst du denn als Mutter? Ich würde auch so verantwortungsvoll sein wollen wie meine Eltern, und meine Kinder dürften auch Süsses essen. Denn alles, was verboten ist, ist spannend. Was machen deinen Eltern gut? Sie sind die Besten! Sie können streng sein. Das ist wichtig. Sie passen gut auf uns auf. Sie sind einfach cool! «Cool» scheint das Lieblingswort Ihrer Tochter zu sein. Wie «cool» ist sie als Reporterin? Sie bringt die nötige Selbstsicherheit für diesen Job mit. Das macht sie für ihr Alter grandios. Sie hat keine Angst vor der Kamera. Unerschrocken und neugierig war sie schon immer. Und, Cloé, was ist am Moderator Rainer Maria Salzgeber «cool»? Dass er viele Leute kennt, kein 08/15-Papi ist – und er traut sich, Sachen anzuziehen, die andere sich nie anzuziehen trauen würden. Aber wenn ich älter wäre, würde ich mich nicht mehr so kleiden. Jetzt gehts

ja noch. Aber mit Ende 50 solltest du damit aufhören. Rainer: Aber Grossvater hat doch auch mal ein rosafarbenes Hemd an! Cloé: Ja, aber er hat weisse Haare! Rainer: Was soll ich denn noch anziehen, wenn ich grau bin? Cloé, ich kann es dir einfach nicht recht machen … 

Fussball-EM auf SRF

In der Studiosendung «Euro live» ana­lysiert Rainer Maria Salzgeber alternierend mit Matthias Hüppi das Livespiel. Seine Experten sind Gilbert Gress oder Alain Sutter. Gäste wie Christian Gross, Volker Finke, Waldemar Hartmann oder Berti Vogts ge­hören der Diskussionsrunde ebenfalls an.


staatsbesuch

Glanzvoller A


Zauberhafte Kulisse Die Bundespräsidentin an der Moldau in Prag. Im Hintergrund die weltberühmte Karlsbrücke. Das kleine Polizeiboot auf dem Fluss ist Teil des Polizeiaufgebots, das Widmer-Schlumpf Tag und Nacht begleitet.

Premiere für EvelIne Widmer-Schlumpf: Ihr erster Staatsbesuch als Bundespräsidentin führt sie nach Tschechien. Das politische Parkett ist rutschig. Doch die Bündnerin punktet mit Charme und Kompetenz.

uftritt in Prag schweizer illustrierte

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staatsbesuch

«Ich arbeite sieben Tage die Woche. Nur die Zeit mit meinem Enkel lasse ich mir nicht nehmen» Eveline Widmer-Schlumpf

Stramme Männer Der tschechische Präsident Václav Klaus präsentiert seiner Amtskollegin die Ehrengarde.

Kaffeepause Der Bundesratsjet, eine Falcon 50 mit Platz für neun Passagiere, bringt Widmer-Schlumpf nach Prag. Text alejandro velert Fotos kurt reichenbach

A Ankunft Das Ziel der Bundespräsidentin in Prag: «Verständnis und Respekt für unseren Weg erzeugen.»

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schweizer illustrierte

ls die Auto-Eskorte von Eveline Widmer-Schlumpf mit Blaulicht und Sirenen auf die Prager Burg zusteuert, stehen der tschechische Präsident Václav Klaus und seine Ehren­ garde schon bereit. «Stillgestanden!», hallt es durch den Hof; die Soldaten nehmen Achtungsstellung ein. WidmerSchlumpf, 56, steigt aus der Limousine, Präsident Klaus begrüsst sie herzlich. Aber was jetzt? Es ist das erste Mal, dass sie als Bundespräsidentin bei einem Staatsempfang zu Gast ist. Wo muss sie an der Ehrengarde vorbeischreiten? Wann genau vor der tschechischen Flagge den Kopf kurz senken? Und wann darf sie wieder weitergehen? Die Bun-

desrätin hat vorgängig ihre Mitarbeiter mit Fragen gelöchert, das Besuchsprotokoll bis ins letzte Detail studiert. Trotzdem ist manches unklar geblieben. Doch Václav Klaus ist ein ebenso geübter wie galanter Gastgeber. Diskret legt er seine Hand um Widmer-Schlumpfs Arm, führt sie auf dem roten Teppich der Ehrengarde entlang, bremst sie diskret bei der tschechischen Flagge, geleitet sie anschliessend höflich weiter und bringt sie am Ende zum bereitgestellten Mikrofon, wo die Bundespräsidentin auf Tschechisch die Ehrengarde grüsst: «Vojáci nazdar» – «Ich grüsse Euch, Soldaten.» Und aus hundert Kehlen schallt es zurück: «Zdar!» – «Gutes Gelingen!» Die Finanzministerin ist erleichtert: «Ich bin froh, dass die Zeremonie glatt abgelaufen ist. Ich hätte mir einen


Exklusive Führung Der Abt des Klosters Strahov zeigt Widmer-Schlumpf und dem Schweizer Botschafter André Regli eines seiner über 100 000 Bücher.

Symbolischer Akt Kranzniederlegung beim Nationaldenkmal Vitkov.

Interessiert Im Veitsdom stellt der Gast dem Erzbischof Fragen zu Architektur und Akustik. Fehler verzeihen können, ich mache schliesslich jeden Tag welche. Aber man möchte den Gastgeber ja nicht kränken.» Das politische Parkett bleibt beim zweitätigen Staatsbesuch aber weiter­hin rutschig. Denn Widmer-Schlumpfs Premierenreise führt ausgerechnet in eines jener acht Länder, die von der Ventilklausel betroffen sind, mit der die Schweiz die Zuwanderung aus den ­neuen EU-Ländern bis auf Weiteres beschränkt. «Deshalb ist es umso wichtiger, dass ich vor Ort unsere Beweggründe erläutern kann.» Keine leichte Aufgabe. Tschechien, mit einem gesunden Nationalstolz ausgestattet, zählt innerhalb der EU zu den Ländern, die stark auf ihre Eigenständigkeit pochen. Und die tschechischen Gesprächspartner

verhehlen nicht, dass sie die Ungleichbehandlung gegenüber anderen EULändern verletzt. Staatsdinner am Abend: WidmerSchlumpf trägt ein dunkelviolettes Kleid und eine kleine schwarze Handtasche. Der Gang zum Auto übers Kopfsteinpflaster in den eleganten Schuhen ist eine Wackelpartie: «Zum Glück bin ich Berggängerin», scherzt sie. Beim Dinner auf der Prager Burg wird Widmer-Schlumpf in die Mangel ­genommen: Links von ihr sitzt Aussenminister Karl Schwarzenberg, rechts Präsident Klaus. Beide haben einen starken Bezug zur Schweiz: Die Schwester des Staatspräsidenten wohnt bei Ba­den AG, er selber ist oft in der Schweiz Ski gefahren. Und Schwarzenberg be­sitzt gar den Schweizer Pass. Ihre Ver-

bundenheit entpuppt sich dennoch als ­Handicap: «Gerade weil sie uns so nahestehen, sind sie wegen der Ventilklau­sel umso enttäuschter», sagt WidmerSchlumpf später. Ausführlich und ausdauernd erläutert die Bundespräsidenten ihren Gastgebern während des Essens, warum der Bundesrat die Ventilklausel angewandt hat. Und je länger der Abend dauert, desto freundschaftlicher die Stimmung. Gegen Ende des Dinners (für WidmerSchlumpf, die kein Fleisch isst, wurde Fisch serviert) ist der (Prager) Burg­ frieden wiederhergestellt: «Auch wenn sie immer noch nicht ganz glücklich sind, können sie unsere Begründung jetzt nachvollziehen, das ist schon sehr viel», sagt Widmer-Schlumpf. Und per Handschlag vereinbaren sie und Klaus, bei u schweizer illustrierte

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Staatsbesuch

Präsidiales Tête-à-Tête Im «Habsburger Raum» besprechen sich Václav Klaus und Eveline Widmer-Schlumpf eine halbe Stunde lang unter vier Augen. «Er versteht uns jetzt besser.» nächster Gelegenheit gar zusammen die Parsenn-Abfahrt in Davos zu absolvieren. In den ersten Monaten ihres Amtsjahrs ist Eveline Widmer-Schlumpf vor ­allem als Finanzministerin in Erscheinung getreten; der Steuerstreit mit dem Ausland stand im Vordergrund. Das müsse man akzeptieren. «Ich habe in meinem Leben gelernt, die Dinge so zu nehmen, wie sie sind.» WidmerSchlumpf betrachtet es gar als Vorteil, dass sie auf beiden Ebenen im Mittelpunkt steht: «Ich treffe viele Gesprächspartner auf höchster Ebene und kann so die Pro­bleme persönlich besprechen.» Die Frage, wie viele Tage ihre Arbeitswoche derzeit umfasse, be­ antwortet sie trocken: «Sieben Tage.» Eine einzige Ferienwoche ist fürs ganze Jahr eingeplant. Nicht nehmen lässt sie sich allerdings die Zeit mit ihrem sieben ­­Monate alten Enkel Curdin, dem Sohn ihrer Tochter Carmen. «Das ist in der

u

Agenda jeweils dick eingetragen – und das ziehe ich durch.» Möglichst alle zwei Wochen sieht sie den Kleinen. Gerne spaziert sie mit dem Kinderwagen in ihrem Heimatort Felsberg GR oder in ­Luzern dem Vierwaldstättersee entlang. Wirklich allein sei sie bei den Spaziergängen selten, denn natürlich werde sie oft angesprochen. «Dann aber meist als Grossmutter und nicht als Politikerin, denn Curdin zieht alle Aufmerksamkeit auf sich. Er ist wirklich besonders reizend.» Die Bündnerin unterscheidet sich diesbezüglich also nicht von an­ deren Grossmüttern. Eveline WidmerSchlumpf lacht: «Aber es ist wirklich wahr. Er strahlt wie eine Sonne alle an.» Mit Blaulicht und einer Polizei­ eskorte von 15 Autos bewegt sich die Bundespräsidentin durch Prag, sämt­ liche Strassen werden auf ihrem Weg ­jeweils abgesperrt, Bodyguards, ja selbst Ambulanzkräfte sind Tag und

Nacht in ihrer Nähe. «Nicht unbedingt mein Stil, aber das ist das Protokoll des Gastlandes», sagt Widmer-Schlumpf, die in der Schweiz oft allein im Zug unterwegs ist. Im Gegensatz zu einem Ministertreffen lassen Staatsbesuche, neben Sitzungen mit Politikern und Wirtschaftsver­tretern, auch Raum für anderes: So besucht Widmer-Schlumpf das Kloster Strahov oder das Nationaldenkmal Vitkov, wo sie am Grab des unbekannten Soldaten einen Blumenkranz niederlegt und das Museum über die tschechische Geschichte besucht. Sie punktet bei ihren Gastgebern mit ihrem breiten Wissen und ihrem echten Interesse für die tschechische Geschichte. Die Niederschlagung des Prager Frühlings durch die Sowjets 1968 sei für sie in jungen Jahren ein einschneidendes Ereignis ­gewesen, sagt WidmerSchlumpf. Den pompösen Auftritt, die gros­ sen Gesten oder gar präsidiales Gebaren sucht man bei der BDP-Politikerin auch in ihrem Jahr als Bundespräsidentin vergebens. «Ich bin so, wie ich bin. Ich habe noch nie in meinem Leben eine Rolle ­gespielt und werde es auch nie tun», sagt sie. Und gerade deshalb ernte sie bei den Tschechen grossen Respekt, sagen die Mitglieder der mitgereisten Delegation, die von ihrer souveränen und zugleich warmherzigen Art begeistert sind. Die Diplomaten und Berater attestieren ihrer Chefin grosses Geschick bei den Gesprächen und überragende Dossierkenntnisse. Und nun hat Eveline Widmer-Schlumpf auch gelernt, wo es beim nächsten Staatsbesuch auf dem roten Teppich langgeht. 



w Intervoiceh e W r e d it Sara m Stalder

Gemüse aus heimischer Pro­ duktion darf ruhig etwas teurer sein, findet Sara Stalder am Markt in Bern.

«Wir Schweizer werden gemolken» Die blonde Mähne scheint ihr Löwenkräfte zu verleihen: Sara Stalder kämpft als Konsumentenschützerin für tiefere Preise – notfalls mit einem Führer für Auslandeinkäufe. Text Monique ryser Fotos Remo Nägeli

M

anchmal ist Sara Stalder auf dem Berner Markt anzutreffen. Wenn sie von der Geschäftsstelle der Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) im Monbijou zum Bundeshaus eilt, kann sie den Auslagen der Bauern an ihren Ständen in der Schauplatzgasse nicht widerstehen. Bei Lebensmitteln vertraut sie auf lokal und «bio» und akzeptiert die oft stolzen Preise ohne Murren. Denn da stimmt für die Geschäftsleiterin der SKS das Verhältnis von Preis und Qualität. Wenn aber Importprodukte in der Schweiz bis zu 150 Prozent teurer sind als im Ausland, dann wird die Frau mit der sanften Stimme laut und deutlich.

Frau Stalder, Sie haben mit einem Führer für Einkäufe im Ausland eine Polemik ausgelöst. Kaufen Sie selbst im Ausland? Ja, das kommt vor. Hygiene- und Pflegeprodukte kaufe ich seit Jahren im Ausland, schon lange bevor ich die Stelle bei der Stiftung für Konsumen-

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tenschutz angetreten habe. Die Preisunterschiede in diesem Bereich sind riesig und durch nichts zu begründen. Der Gewerbeverband hat Ihnen fast Landesverrat vorgeworfen. Haben Sie mit diesen Reaktionen gerechnet? Überhaupt nicht, es hat mich erstaunt. Wir haben ja nicht einen Einkaufsführer gemacht, sondern die Zollformali­ täten detailliert aufgeführt, die es bei Einfuhren zu beachten gilt. Wenn etwas erstaunt, dann die Tatsache, wie kompliziert die Materie Zoll ist. Informationen sind gefragt: Innerhalb kurzer Zeit haben wir 1200 Exemplare verkauft – ein Rekord. Das Bedürfnis, im Ausland billig einzu­kaufen, ist offenbar gross. Die Rückmeldungen bestätigen dies, und ich verstehe das auch. Die Preise der Importprodukte in der Schweiz sind teilweise 75 bis 150 Prozent höher als im Ausland. Da werden wir in der Schweiz doch einfach gemolken. Aber in der Schweiz sind auch die Lohnkosten höher, und wir möchten ja nicht, dass beispielsweise Kassiererinnen noch weniger verdienen.

Mit genau dieser Begründung versucht man, uns die höheren Preise schmackhaft zu machen. Aber es stimmt nicht: Eine Studie der Detailhändler hat ergeben, dass die Angestellten in der Schweiz im Vergleich zum Ausland um ganze fünf Prozent produktiver sind! Die Detailhändler haben sicher nicht mit diesem Resultat gerechnet. Denn damit haben sie den wichtigsten Punkt ihrer Argumentation gleich selber aus dem Spiel genommen. Möchten Sie eine «Geiz ist geil»- Philosophie, wie sie Aldi und Lidl propagieren? Nein. Preisunterschiede von 10 bis 15 Prozent sind aus verschiedenen Gründen angebracht. Aber eben nicht mehr. Haben Aldi und Lidl mit ihrer Konkurrenz zu Migros und Coop tiefere Preise gebracht? Sie haben bewirkt, dass beide Grossverteiler ihre Billigmarken ausgebaut haben. Das wars dann. Im Gegenzug profitieren auch Aldi und Lidl von den höheren Preisen in der Schweiz und schöpfen das Maximum ab. Sie liegen oft nur wenige Rappen unter dem billigsten Angebot der Konkurrenten, haben aber selber grosse Preisunterschiede zu den Filialen im Ausland. Mit dem starken Schweizer Franken hat sich die Situation noch verschärft. Wie können wir uns dagegen wehren?


Natürlich. Sie können hier die Preise verlangen, die sie wollen. Aber eben nur, wenn der Wettbewerb funktio­ niert. Indem die Firma BMW verun­ möglicht hat, dass ein Privater oder ein Garagist zu deutschen Preisen Autos importiert, hat sie den Markt aus­ geschaltet − und das ist illegal. Preise gleichen sich an: Ein Markenshirt zu überhöhtem Preis führt zu einem überteuerten Preis eines No-NameShirts. Diesen Mechanismus gilt es zu durchbrechen. Parallelimporte sind seit Mitte 2009 erlaubt. Hat das Wirkung gezeigt? Nicht so, wie es sollte. Nehmen wir Denner als Beispiel: Von Zeit zu Zeit kann er gewisse Produkte zu tiefen Auslandspreisen anbieten. Aber er kann solche Angebote nicht aufrecht­ erhalten, da die Kanäle für Parallel­ importe von den internationalen Anbie­ tern immer wieder verstopft werden. Warum wehren Sie sich hier nicht? Wir arbeiten zurzeit mit Hochdruck an der Verbesserung. Das Hauptproblem ist die schwierige Beweisführung. Bei BMW gab es E-Mail-Beweise. Derart offensichtliche Beweise sind aber sehr selten. Es braucht deshalb gesetzliche Anpassungen. Es ist aber auch wichtig, dass Kundinnen und Kunden, denen solche Fälle passieren, sich bei uns melden. Wenn Ihnen beim Einkauf so etwas auffällt … In der Regel kauft mein Mann ein. Wegen meiner Vollzeitstelle in Bern haben wir uns so aufgeteilt, dass vor allem er sich um unsere drei Töchter und den Haushalt kümmert. Die Ein­ käufe macht er in unserem Wohnort Sumiswald und in der Umgebung. Wir haben unsere Landwirtschaftsbetriebe, Lebensmittel- und Fachgeschäfte, die wir berücksichtigen. Und dann meldet er Ihnen, was ihm auffällt? Ja, genau. Wir haben auch keinen «Stopp Werbung»-Kleber am Brief­ kasten. Werbung ist ebenfalls eine sehr gute Informationsquelle für den Konsumentenschutz. Werden Sie oft erkannt, und wie reagieren die Leute? In aller Regel reagieren sie diskret. Nur als die SKS sich dafür einsetzte, dass in Restaurants auch Hahnenwasser angeboten werden sollte, wurde ich ein paar Mal begrüsst mit: «Sie wollen bestimmt Hahnenwasser und das sicher auch noch gratis.» Aber das sind Ausnahmen. Und sie zeigen doch auch, dass unsere Arbeit beachtet wird. 

Sara Stalder

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Zollgebühren im Online-handel

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Tiefere Medikamentenpreise

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Verbandsklagerecht für KOnsumentenschutz

Stalder in ihrem Büro. Mit einer Online-­ Petition wehrte sich die SKS gegen überhöhte und unklare Zoll­gebühren im Online-Handel. Noch sind nicht alle Forderungen erfüllt.

Sara Stalder mit der früheren SKS-Präsidentin Simonetta Sommaruga 2008. Damals kämpften sie noch gemeinsam gegen über­ höhte Medikamentenpreise.

Die SKS forderte wiederholt eine Verschärfung des Kartellgesetzes bei überhöhten Preisen von Importprodukten und die ­Ein­führung des Verbandsklagerechts.

Persönlich u Sara Stalder wurde am 12. 10. 1966 geboren karriere Die Primarlehrerin arbeitete im Unterricht und als Schul­ leiterin. Seit 2008 ist sie Geschäfts­ führerin der Stiftung für Konsumenten­ schutz u familie Mit ihrem Mann hat sie drei Töchter im Alter von 11, 13 und 15 Jahren und wohnt in Sumiswald BE.

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Fotos HO, Keystone (2)

Indem wir Preisvergleiche anstellen. Ich rate vor allem bei grösseren Inves­ titionen wie Autos, Möbeln, Reisen oder Haushaltgeräten dazu. Ist der Preis im Ausland massiv günstiger, ist es legitim, den lokalen Händler mit dem tieferen Auslandspreis zu konfron­ tieren und einen entsprechenden Rabatt zu fordern. Was war Ihre letzte grössere Anschaffung, und haben Sie es genauso gemacht? Wir wollten neue Gartenmöbel kaufen, und ich habe mich im Internet über Angebote und Preise schlau gemacht. Dann habe ich meine Preisvorstellun­ gen dem lokalen Betrieb bei uns in der Nähe mitgeteilt. Er hatte Möbel im Sortiment, die in puncto Qualität und Preis ziemlich genau dem entsprachen, was wir wünschten. Stichwort Qualität: Wir zahlen zwar mehr, haben aber auch bessere Qualität. Das stimmt für Lebensmittel oder für reine Schweizer Produkte. Unser Kampf gilt den Importprodukten: Die Qualität einer Dose Rasierschaum von einer bestimmten Marke ist nicht besser, weil sie bei uns mehr kostet. Qualität ist auch das Thema bei der Abstimmung vom 17. Juni über Managed Care. Ihre Haltung? Integrierte Medizin führt zu mehr Qualität! Wenn das Patientendossier aus einer Hand betreut wird, ist das sicherer. Heute verdienen die Haus­ ärzte viel weniger als die Spezialisten. Ohne Vernetzung schützen wir also ­ die Grossverdiener. Die freie Arztwahl wird eingeschränkt … Die freie Arztwahl ist eine Farce. Es braucht schon heute normalerweise eine Überweisung durch den Hausarzt. Zudem: Wie soll man den Fachspezia­ listen finden? Per Telefonbuch? Durch Empfehlung von Bekannten? Sehr viele Fachärzte nehmen ohne Überweisung keine neuen Patienten mehr. Entweder stimmen wir dem integrierten Modell jetzt zu und machen noch die nötigen Korrekturen, oder wir werden es über kurz oder lang einführen müssen. Die Wettbewerbskommission (Weko) hat die Automarke BMW verurteilt, weil sie den Schweizer Markt abgeschottet und Parallelimporte verhindert hat. Was bedeutet dieses Urteil? Es ist immens wichtig. Die Weko hat einen ausländischen Konzern dafür belangt, dass er uns verunmöglicht, im Ausland von billigeren Preisen zu profitieren. Ich hoffe sehr, dass das Bundesgericht dieses Urteil stützt. Ich könnte entgegnen, dass ich eine andere Automarke wählen kann.

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Die Badesaison ist da. Und mit ihr der Kampf mit den Kilos. Diese fünf Frauen mögen sich nicht ins Badekleid hungern: jacqueline schneider & Co. über Körpergefühl und kleine Sünden. Text sandra casalini, sylvie kempa Fotos nicole bökhaus

«Diät? Nei


badesaison

«Wir sind so, wie wir sind» Schlagerstar Monique, Moderatorin Lolita Morena, Eurovisions-Legende Lys Assia und Moderatorin Susanne Kunz (v. l.) stehen zu ihren Körpern.

Im Badekleid «zu Hause» Als aktive Wasserspringerin entwarf und nähte Jacqueline Walcher-Schneider ihre Badekleider selber.

n danke!»

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badesaison

Lys Assia

Schlagfertige Badenixe u Als Louis Réard 1946 den Bikini erfindet, ist Lys Assia 22 Jahre alt. Sie kauft sich ein geblümtes Modell, das «ziemlich knapp geschnitten» ist, und probiert es am Strand in Spanien zum ersten Mal aus. «Es war so angenehm, beim Baden plötzlich das Wasser am Bauch zu spüren.» Doch die Freude ist von kurzer Dauer. Ein örtlicher Polizist weist die junge Sängerin zurecht, Zweiteiler seien an diesem Strand verboten. Sie antwortet: «Gut, dann dürfen Sie auswählen, welchen der beiden Teile ich ausziehen soll.» Noch heute freut sich

die 88-Jährige darüber, wie sie dem Ordnungshüter den Wind aus den Segeln nahm. Bikinis trägt sie nicht mehr. Aber im Badeanzug geht sie fast täglich im Zürichsee schwimmen. «Weil ich nie damit aufgehört habe, bin ich heute noch so fit!» Damit sie sich auch im Alter in einem Badeanzug noch wohlfühlt, verzichtet Lys Assia weit­ gehend auf Salz und Zucker. Sie schwört auf Nivea-Creme, Schönheitsmassagen und ein tägliches Glas Vollmilch. «Ich fühle mich so gut, dass ich schon Aufträge bis 2016 angenommen habe.»

Privat lässt sich am schönsten planschen u Problemzone «Mein Busen war schon knackiger» u FitnessTipp «In Bewegung bleiben – täglich!» u ernährungstipp «Einen Tag lang nur weissen Reis essen, danach fühlt man sich straffer» u Wichtigstes Bade-Accessoire Sonnenbrille, wegen lichtempfindlicher Augen u Bade-Hotspot Privatbad in Erlenbach am Zürichsee

Jung geblieben Zwergdackel Cindy und Chihuahua Alijah halten Eurovisions-Ikone Lys Assia täglich auf Trab.

jacqueline walcher-schneider

«Naschen ist ab und zu er u An ihrem 18. Geburtstag wurde Jacqueline Walcher-Schneider, 39, erstmals Schweizer Meisterin im Wasserspringen. Vor dem Sprung hatte sie noch ein halbes Poulet und eine Portion Pommes frites verdrückt! «Unglaublich», sagt sie lachend. Heute unterstützt die ehemalige Spitzensportlerin ihren Mann Jörg Walcher bei seiner Tätigkeit als Coach und Mentor und ist als Referentin tätig. Soeben hat sie

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Mädchenquartett Jacqueline Walcher-Schneider mit Joy, Jessie und Jolina (v. l.) in der Badi Romanshorn.

laubt» zusammen mit ihm ein Buch veröffentlicht: «Das Wellbeing-Prinzip. Gesund leben. Glücklich sein» (Draksal Fachverlag), einen Ratgeber für mehr Lebensqualität. «Es geht darum, in den wichtigsten Lebensbereichen aufzu­ blühen, statt auszuglühen.» Jacqueline Walcher-Schneider macht täglich Sport und achtet auf gesunde Ernährung. «Aber ich finde es sehr wichtig, dass man sich nicht nur körperlich wohlfühlt,

sondern auch mental. Dazu gehören etwa eine harmonische Partnerschaft, ein schönes Familienleben und Freude am Job.» Die Töchter Joy, 7, Jessie, 5,

und Jolina, 19 Monate, dürfen auch ab und zu naschen. «Aber nicht täglich. Es ist viel schöner, wenn sie ihre Schoggi richtig geniessen können.»

workout mit kinderwagen u problemzone «Ich schaue lieber auf das, was mir an mir gefällt» u fitnesstipp Für Mütter:

regelmässiges Joggen mit Kinderwagen u ernährungstipp Frischkost und natürliche Nahrung «Ich kaufe oft direkt beim Bauern ein» u wichtigstes bade-accessoire Schwimmflügeli für Jolina u bade-hotspot Badi Romanshorn TG: Hier kann man im See und im Pool schwimmen schweizer illustrierte

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Lolita Morena

«Mein Sohn ist u Sie

ist eine Geniesserin. Nicht einmal nach der Geburt ihres Sohnes machte Lolita Morena, 51, eine Diät. Obwohl sie 27 Kilo zugenommen hatte. «Die Pfunde purzelten von alleine, nach zwei Monaten war ich wieder schlank.» Die Ernährung spiele in ihrem Leben zwar eine zentrale Rolle, jedoch nur, weil sie so gerne gut esse. Am liebsten das Poulet à la Thailandaise, das ihr 20-jähriger Sohn Loris so sensationell zu­bereite. «Er ist ein begnadeter Koch.» Das Geheimnis ihrer jugend­ lichen Figur liege in den Genen väter­ licherseits, sagt die Miss Schweiz 1982. Ausserdem sei in Figurfragen die Einstellung die halbe Miete: «Wenn man sich im Kopf wohlfühlt, ist man auch mit dem Körper glücklich.» In Badebekleidung zeigt sie sich dennoch selten. «Damit ich bade, muss das Wasser mindestens 28 Grad Celsius warm sein.» Am liebsten taucht sie im Roten Meer oder im Indischen Ozean. Und wenn ihr dabei noch eines ihrer Lieblings­tiere begegnet – ein Riesenmanta, wie er als Tattoo ihren Fussknöchel ziert –, ist Lolitas Glück perfekt.

Stadtoase Auf der Werdinsel bei Zürich findet Susanne Kunz Ruhe und Entspannung.

Baden mit Thrill u Problemzone «Meine Wade

susanne Kunz

«Niemand ist perfekt»

u Sie baden in der Limmat, im Zürichsee oder, wenn sie im Berner Seeland ihre Verwandten besuchen, auch mal im Bielersee. «Natürliche Gewässer sind für uns das Grösste», sagt Susanne Kunz, 33. Sobald das Thermometer 24 Grad Celsius überschreitet, steigt die SF-Moderatorin mit ihren Kindern Elfen, 5, und Soane, 1, aufs Velo und sucht ein schönes Plätzchen zum Planschen. Obwohl sie zugibt, sich mit ihrer Bikinifigur nie hundertprozentig wohlzufühlen. «Wer tut das schon?» Die ersten Gedanken daran kommen bereits

um Weihnachten. «Wenn ich im Januar den Hosenknopf wieder zubringe, bin ich auf gutem Weg!» Durch regelmässiges Fahrradfahren und häufiges Joggen kriegt sie ihre Kilos bis zur Badesaison meist in den Griff. Für den letzten Schliff an der Silhouette kennt Kunz einen Trick: «Ein paar Tage lang auf Brot verzichten wirkt Wunder!» Alles in allem sei das Aussehen beim Baden sowieso zweitrangig. «Ohne Schminke kennt mich kein Mensch. Das Wichtigste ist, dass der Bikini nicht verrutscht, wenn ich mit den Kindern herumtolle.»

Sonnenmilch und Ausdauersport u Problemzone «Meine helle Haut verträgt kaum Sonne» u fitnesstipp «Ich treibe

zwei- bis dreimal wöchentlich Ausdauersport» u ernährungstipp Ein paar brotfreie Tage u Wichtigstes Bade-Accessoire Sonnenmilch mit Schutzfaktor 30+ u BadeHotspot «Die Werdinsel in Zürich ist nur 15 Minuten von unserem Zuhause entfernt»

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ist viel zu dünn» u Fitnesstipp «Ich habe nie Sport gemacht» u ernährungsTipp «Keinen. Essen hat mit Genuss zu tun!» u Wichtigstes Badeaccessoire Bücher, am liebsten Psychothriller u BadeHotspot Das eigene Jacuzzi mit 37 °C Wassertemperatur


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ein begnadeter Koch»

Model mit 51 Die Westschweizer Moderatorin zeigt ihren Körper gerne. «Ich fühle mich sehr wohl damit, denn er ist natürlich.»



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Der Experte

«Wir haben falsche Vorbilder» Spass vor Traum­ massen Monique tollt mit Tochter Sarah am See. «Ich bin dreifache Mutter und Sängerin, kein Model», sagt der Schlagerstar.

monique

«Cellulite – na und?» u Sie

fühlt sich wohl in ihrem Körper und zeigt sich darum im Sommer auch prob­ lemlos im Bikini. Allerdings nur in der Badi. An den See geht Monique, 34, nur ihren Kindern, Alexandra, 8, und den Zwillingen Kaspar und Sarah, 6, zuliebe. «Ich gehe nirgends rein, wo es zu viele Fische hat!» Am Ufer hüllt der Schlagerstar seine Rundungen gern in ein Sommerkleidchen. «Klar, wäre ich lieber schlanker. Aber ich bin Sängerin, nicht Model.» Der überall herrschende Schönheitswahn stresse, findet Monique. «Ich habe Bauch und Hintern. Und Cellulite. Na und?» Trotzdem achtet sie auf eine ausgewogene Ernährung. Das ist nicht immer einfach – schliesslich ist Mo­niques Ehemann von Beruf Koch, und die beiden führen ein Restaurant. «Die Verlockung ist immer präsent. Ich liess

mich oft zu Süssgetränken hinreissen.» Damit ist nun Schluss: Viel Wasser und Früchte, wenig Fett und Süsses, heisst die Devise. «Ich möchte nicht gerten­ schlank sein. Aber ein, zwei Kilo weniger schaden nicht. Dann bin ich auch richtig fit für die Bühne. Und für die Kinder.»

Eine Glace darf sein Monique geniesst es mit Tochter Alexandra und Sohn Kaspar.

Pascal Diem, 32, ehemaliger Mister-Schweiz-Kandidat, ist Ernährungs- und Fitnessberater und Personal Trainer (www.bodyprotection.ch). Pascal Diem, warum fangen so viele Frauen an zu hungern, wenn die Badesaison vor der Tür steht? Das hat wohl stark damit zu tun, dass wir falsche Vorbilder haben. Viele Frauen orientieren sich an sehr schlanken Models, die suggerieren: dünn gleich glücklich. Woran sollten sich Frauen denn orientieren, wenns um ihren Körper geht? Nicht an möglichst dünnen Frauen, sondern an möglichst gesunden. Was raten Sie Frauen, damit sie sich in ihrem Körper wohlfühlen? Sich täglich zu bewegen – das kann auch ein Spaziergang sein – und sich ausgewogen zu ernähren. Was heisst das konkret? Der Körper braucht Eiweiss, Kohlen­ hydrate, Ballaststoffe und auch Fett. Etwas davon wegzulassen, ist ungesund. Zu viel davon ebenfalls. Wer einen gesun­ den Körper hat, merkt, wann er was braucht. Leider haben wir bei unserem oft sehr hektischen Lebensstil verlernt, auf die Signale unseres Körpers zu hören. Gibt es dennoch Diäten, die funktionieren? Wer kurzfristig für die Ferien ein paar Kilo abnehmen will, kann das natürlich mit einer Diät. Längerfristig helfen aber nur gesunde Ernährung und genug Bewegung. Sinnvoll ist es jedoch, abends nicht so viele Kohlenhydrate zu essen. Und wie sollte man es mit Süssem und Alkohol halten? Gerade Alkohol ist sehr energiereich, aber ab und zu ein Glas Wein schadet nicht. Dasselbe gilt für Süsses: Ein Reiheli Schoggi ist kein Problem für die Bikinifigur.

sich nicht verrückt machen lassen u problemzone «Der Bauch hat bei den Schwangerschaften schon gelitten» u fitnesstipp «Wenn möglich, fahre ich überall mit dem Velo hin» u ernährungstipp Viel Wasser trinken, kleine Portionen essen und sich nicht verrückt machen lassen u wichtigstes bade-accessoire Sonnencreme u bade-hotspot Der Zürichsee in Lachen SZ zum Planschen für die Kinder

Mehr zum Thema – scharfe Schnitte für heisse Tage: Bademode, ab Seite 65 schweizer illustrierte

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«Die Esel wollten ums Verrecken nicht aus dem Stall.» Die Esel Renzo und Mia mit Antonia, Beat und Sebastian Furger (v. l.), drei Tage nach dem Unglück.

«Die Esel s


Reportage

Zerstörtes Idyll. Haus und Stall der Furgers (ganz links im Bild) liegen nur 200 Meter von der Unglücksstelle entfernt. Das ehemalige SBB-Wärterhaus unterhalb des Felssturzes ist unbewohnt.

Der Felssturz vom Gotthard hat einen Toten und zwei Verletzte gefordert. Familie Furger hatte Glück. Ihr Haus steht nur 200 Meter von der Unglücksstelle entfernt. Vor neuem Unglück fühlen sie sich gut geschützt.

pürten es» schweizer illustrierte

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Text silvan grütter Fotos marcel nöcker

E

r beginnt ganz normal, dieser Dienstag. Beat Furger, 35, ist am frühen Morgen zur Arbeit in die Metzgerei gefahren, Sohn Sebastian, 10, ist in der Schule, und Antonia, 36, er­ ledigt zu Hause das, was es zu erledigen gibt. Nichts deutet auf das Drama hin, das sich an diesem 5. Juni hier in Götzi­ gen bei Gurtnellen UR ereignen sollte. Das Unglück, das einen Mann das Leben kostet, zwei weitere verletzt und die wichtigste Bahnverbindung der Schweiz für Wochen lahmlegen wird. «Nur etwas war seltsam an die­ sem Morgen», erinnert sich Antonia ­Furger. «Die Esel wollten ums Verrecken nicht aus dem Stall. Sie standen wie ­angewurzelt an der Tür und schauten mit weit aufgerissenen Augen ins Tal. ­Irgendetwas schien sie zutiefst zu ver­ ängstigen.» Antonia denkt sich erst ein­ mal nichts Böses, lässt den Eseln Renzo und Mia ihren Willen und kehrt ins Haus zurück. Erst später wird ihr klar, was ihre Tiere an jenem Morgen dermassen in Angst und Schrecken versetzt hat.

«Die Geissen waren ­p flätschnass.» Antonia Furger weiss, wie feinfühlig ihre Ziegen sind.


Reportage

«Es ist nicht selten, dass hier Seltsames geschieht» antonia furger

Alarm in Gurtnellen Diese SMS erhielt Beat Furger von der Feuerwehr. Er wusste sofort, wo sich das Unglück ereignet hatte.

Die Nachricht vom Felssturz er­ reicht Beat Furger um genau 9.01 Uhr an seinem Arbeitsplatz. «Alarm Fels­ sturz in Gurtnellen mehrere Personen verschüttet», steht auf dem Handy des freiwilligen Feuerwehrmannes. «Ich wusste ­sofort, wo der Fels herunter­ gekommen sein musste», sagt Beat Furger. Bereits im März dieses Jahres ereignete sich an genau derselben Stelle ein Felssturz – seither laufen umfangreiche Sicherungsarbeiten am Hang. Sofort ruft Beat zu Hause an, er­ kundigt sich bei Antonia, ob alle und ­alles heil geblieben seien. Sie steht in der Küche – und erfährt erst von ihrem Mann, was sich gerade mal 200 Meter von ihr entfernt zugetragen hat. «Zwi­ schen unserem Haus und der Abbruch­ stelle steht ein kleiner Hügel. Der muss den Höllenlärm einfach verschluckt ha­

ben», sagt Antonia. Erst von Beat erfährt sie auch, dass Menschen verschüttet wurden. Und zwar genau dort, wo sie, Antonia, jeden Morgen nach ihren Geis­ sen schaut. Fast zeitgleich dröhnen die ersten Helikopter über das Bauernhaus; Bergretter und Suchhunde erreichen die Unglücksstelle. «Und dann ist an diesem Morgen noch etwas Komisches passiert», sagt Antonia. Als sie sich den niedergestürz­ ten Felsblöcken und dem Geröll nähert, fehlt von den Geissen jede Spur. Kein einziges Tier ist zu sehen. Und das, obwohl die Burenziegen sonst jeden Tag zu dieser Uhrzeit genau dort auf der ­Wiese grasen. Antonia sucht weiter − und traut ihren Augen nicht: «Die Tiere standen alle im offenen Stall eng beisam­ men. Keines fehlte, keines war verletzt. Und das Merkwürdigste war: Sie waren alle ‹pflätschnass›. Das heisst, dass sie schon draussen waren und den Weide­ platz noch vor dem Felssturz verlassen hatten. Sie müssen gespürt haben, dass sich Unheil ankündigt.» Ein paar Tage sind seit dem Un­ glück vergangen. Jetzt ist es ungewöhn­ lich ruhig im oberen Teil des Unteren u


Leben mit dem Felsen Familie Furger wohnt nur 200 Meter vom Felssturz entfernt. Angst haben sie trotzdem keine.


Reportage

«Wir kennen den Felsen. Da kommt bestimmt noch mehr runter» Beat Furger Reusstals. Schaulustige fotografieren aus der Ferne den Unglücksort. Die Bahnstrecke, auf der sonst alle zwei­ einhalb Minuten ein Zug Richtung Norden oder Süden donnert, ist ge­ sperrt. Nicht auszudenken, was gesche­ hen wäre, wenn zum Zeitpunkt des ­Unglücks ein Personenzug vorbei­ge­ fahren wäre. Oder wenn Antonia Furger genau in dem Moment nach den Geissen am Hang geschaut hätte. Oder wenn Sebastian statt in der Schule am Hang gespielt hätte. Beat Furger winkt ab. «Darüber machen wir uns keine Ge­dan­ ken», sagt er. «Es kommt, wie es kom­ men muss. Alles ist uns vor­bestimmt.» Hier, am Fusse des Gotthardmassivs, vertraut man auf den Herr­ gott. Und alles, was es sonst noch zwischen Himmel und Erde gibt. Etwa die Karfreitagseier: Den Menschen hier u

Karfreitagsei Von Hühnern am Karfreitag gelegte Eier werden hinter dem Haus vergraben. Sie sollen vor Unheil schützen.

bedeuten die am Karfreitag gelegten Eier viel; sie vergraben sie hinter Ställen und Häusern. So sollen sie Unglück abwenden. «Es ist nicht selten, dass hier Seltsames geschieht», sagt Antonia. Auch in ihrem über hundertjährigen Haus treibe irgendetwas sein Unwesen. «Die Tiere fühlen sich dann nicht wohl, werden krank oder fressen nicht richtig», sagt Beat. Linderung ver­schaffe dann nur ­der Anruf bei einem alten Bauernmannli ­aus der Region. «Der Mann kommt nicht vorbei, er nimmt kein Geld. Aber sobald man mit ihm ge­ sprochen hat, ist der Spuk vorbei.» Glaube und Aberglaube liegen hier nahe beieinander. Inzwischen sind Heerscharen von Ingenieuren, Geologen und Techni­ kern im Felssturzgebiet aufmarschiert. Es wird gemessen, gebohrt und sondiert. Die Furgers schenken ihnen nur bedingt Glauben. Sie kennen den Felsen. «Und der, der kommt bestimmt noch­ mals runter», sagt Beat Furger. Ob sie Angst haben? Nein. Dafür hätten sie ja das Karfreitagsei – und ihre Tiere. Und es komme ja ­sowieso, wie es kommen müsse … 


Abschied

«Otto war ein Vulkan»

FDP-Nationalrat und Unternehmer Otto ineichen ist vergangenen Mittwoch im Alter von 70 Jahren gestorben. Alt Bundesrat Hans-Rudolf Merz kannte ihn seit der gemeinsamen Studienzeit. Seine Hommage. Lebenswerk Ineichen, hier im Jahr 2001, vor dem Otto’s-Zentrallager in Sursee.

Herzlicher Macher 2003: Otto und Ehefrau Hilde Ineichen im Büro am Hauptsitz von Otto’s in Sursee LU.

Partei- und Studienkollegen 2006: Otto Ineichen und Bundesrat HansRudolf Merz (r.) diskutieren in Flims.

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Sportlich 2003: Ineichen, damals Nationalratskandidat, schwimmt im Aegerisee ZG. Auf meinem Tisch liegt ein Brief, datiert vom Dezember. Die Einladung, um ‹beim ge­ meinsamen Essen für all das zu danken, was Du als Bundesrat geleistet hast›. Das Mahl sollte nicht mehr stattfinden. Ich weiss, dass es ein äusserst angereg­ ter Abend geworden wäre. Eine lockere, ernsthafte Beziehung ist stattdessen jäh abgebrochen. Sie begann Anfang der Sechzigerjahre beim Studium an der HSG in St. Gallen. Wir besuchten gemeinsam Professor Kneschaureks Vorlesungen über Konjunkturpolitik

und die originellen Auftritte von Rudolf Farner zu den Themen Marktforschung und Werbetechnik. Otto war als Student ein mensch­ licher Vulkan. Er ist es sein Leben lang geblieben. Aus ihm sprudelten nur so Ideen und Vorschläge. Mehr als einmal kam es mir vor, als flössen seine Gedan­ ken schneller, als er sie auszusprechen vermochte. Er dachte eben nicht strom­ linienförmig, sondern stürmisch. Und er war umtriebig. Er wusste aber, dass nicht alles Kreative im Alltag auch ankommt. Für uns Kommilitonen ver­


Populärer Politiker 2010: FDP-Nationalrat Otto Ineichen zieht auf dem Bundesplatz in Bern seinen Hut zum Gruss.

Einer, der anpackt Ineichen posiert im Edelweisshemd für die Image­kampagne des Schweizer Bauernverbands.

sprühte er damit die Botschaft, dass wer nichts anrührt, auch nichts bewegen kann. Er war in diesem Sinne Unter­ nehmer, noch ehe er zum Unternehmer ausgebildet war. Im späteren Leben hat er zunächst Risiko und Rückschlag eins zu eins kennengelernt. Dann aber wuchs und gedieh mit seiner Firma, was er im Studium gesät hatte. Trotz unternehme­ rischem Erfolg hat er nie vergessen, dass er in jungen Jahren einmal auf der Strasse stand. Mit der Idee ‹Speranza› hat er darum zum Beispiel Lehrstellen

gefördert, die Jugendarbeitslosigkeit bekämpft, Unternehmen zum Handeln ermuntert. Ende der Neunzigerjahre sassen wir an einem Sommerabend auf dem Berner Bärenplatz bei einem Glas. Otto beklag­ te sich bitter über die Politik: Es dauere alles zu lange. Es sei alles zu umständ­ lich. Man müsse die Freiheit wieder befreien. Was wollte ich ihm als dama­ liger Ständerat erwidern? Für einen Weggefährten, der um Ottos Wesen und seine Qualitäten wusste, gab es doch nur eine Antwort: Du musst selber in

die Politik einsteigen. Zeige, was ein Unternehmer unter jener Kuppel wert ist, die jetzt in der milden Berner Abendsonne glänzt. Gib, damit gegeben wird! 2003 war es so weit − Otto wurde in den Nationalrat gewählt. Fortan begegneten wir uns wieder regelmässig. In der Fraktion erhob er seine Stimme: beschwörend, eindring­ lich, human, stürmisch wie einst und gestern. Der Dank, den er mir abstatten wollte, gehört jetzt ihm, dem Kämpfer für Wirtschaft, Staat und Gesellschaft. schweizer illustrierte

Fotos Kurt Reichenbach, Julie de Tribolet / L’illustré, Felix Aeberli, Keystone (4)

Pionier aller Schnäppchenjäger 1996: Otto und Hilde Ineichen mit Jeans für Otto’s Warenposten.

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schweizermacher

Kreativdirektor und CEO Hans Schreiber und Emanuel Forster (r.) kreieren Stoffe, aus denen Tr채ume gemacht werden. Das darf auch was kosten: mehrere hundert Franken pro Meter.

Einfach Spitze


Er bekleidet First Ladies, Models und auch PlaymobilFiguren: Der St. Galler Familienbetrieb Forster Rohner liefert seine edlen Stoffe an die renommiertesten Modehäuser der Welt. Text eva bünter Fotos Kurt Reichenbach

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ass so was Zartes so viel Krach macht! In der Produktionshalle von Forster Rohner trommelt und hämmert es, zehn Maschinen sticken um die Wette, Tausende von computergesteuerten Nadeln schiessen auf Stoffe ein. Die Worte von CEO Emanuel Forster, 36, ertrinken im Lärm – kein Problem, seine Produkte sind ja auch eher etwas fürs Auge als fürs Ohr. Er zeigt auf die 14 Meter lange Stoffbahn, später wird er erklären, dass die hier produzierte Stickerei demnächst an den grossen Haute-Couture-Schauen in Paris und Mailand ihren Auftritt hat. Und danach wird sie, wer weiss, vielleicht sogar ins Weisse Haus geliefert. Denn auch Michelle Obama mag die Stoffe des ­Stickereibetriebs. «Für uns ein Glücksfall», sagt Forster. Er hat die Produktionshalle mittlerweile verlassen und steht vor einer Wand. Mit Strichen markierte er hier als kleiner Bub jeweils seine Körpergrösse, hielt von Jahr zu Jahr fest, wie viel er gewachsen war. Später, als BWL-Student, arbeitete er in den Semesterferien an den Stickmaschinen. Heute ist Forster Junior 1,90 Meter gross, 2007 hat er die Leitung des Familienunternehmens übernommen: «Überreden musste mich keiner.» Vor 108 Jahren, als Emanuel Forsters Urgrossvater Conrad die Stickerei Forster Willi & Co. gründet, engagiert dieser ein paar Damen, die in der heimischen Stube für ihn Stoffe besticken. Das Geschäft boomt. Vor dem Zweiten Weltkrieg ist St. Gallen dank dem Stickereigewerbe die reichste Stadt Europas. Mengenmässig wird heute in Osteuropa und China mehr produziert. Doch die­ St. Galler Stickereien gelten nach wie vor als die besten. Modemarken wie u schweizer illustrierte

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u Dior, Chanel oder Valentino sind langjährige Kunden, die ihre Designer regelmässig in die Schatzkammer von Forster Rohner schicken: Im Archiv – unweit der lärmigen Produktionshalle – lagern Muster aus über einem Jahrhundert Firmengeschichte – verpackt in dicke Bücher. Stolz auf diese beträchtliche Sammlung ist vor allem auch Hans Schreiber, Kreativdirektor von Forster Rohner. Er lässt sich hier im Archiv immer wieder inspirieren, entwickelt aus antiken Stoffmustern neue Ideen. Der 53-Jährige ist stolz auf die jahrhundertealte Stickerei­ tradition: «Hier in St. Gallen kennt jeder jemanden, der für einen Stickereibetrieb arbeitet oder gearbeitet hat. Und das steckt in den Leuten drin.» Kühl und dunkel ist es im Archiv. Die Kostbarkeiten sollen nicht unnötig strapaziert werden. Vorsichtig zieht Emanuel Forster einen Band aus dem Regal: «Frühling/Sommer 1963, Yves Saint Laurent» steht auf einer Seite unten rechts. Darüber das Foto eines Models, das ein Kleid mit Spitze aus hauseigener Produktion trägt. Forster streicht im wuchtigen Wälzer über einen Textilschnipsel mit Blütenapplikation und schwärmt: «Diese komplexen Stoffe gefallen mir.» Mehr als 400 000 solcher Stickereimuster umfasst der Bestand, ­jedes hat seine eigene Geschichte. Zwei Jahre im Voraus sammeln Krea­ tivdirektor Hans Schreiber und sein Team Ideen für künftige Kollektionen. Jetzt wird an den Entwürfen für Frühling/Sommer 2014 gearbeitet. Fotos von Schmuck, Architekturdetails oder Blüten – all das sammeln die Mitarbeiter in einer orangen Box. Anhand dieser Wundertüte entwickeln die Stoffkreateure dann Trends für die nächste Saison. Von Hand werden Skizzen auf Papier gezeichnet, auf den Computer über­ tragen und anschliessend maschinell

Im Archiv Hans Schreiber (l.) und Emanuel Forster studieren Stickereien aus dem 19. Jahrhundert. gestickt. Für eine komplexe Stickerei von 14 Metern Länge braucht selbst die modernste Maschine rund acht Stunden. Das ganze Jahr über produzieren 120 Mitarbeitende in St. Gallen Stickereien. Vor den internationalen Modewochen im Schichtbetrieb. Manchmal müsse alles ganz schnell gehen, sagt Emanuel Forster, über einen seiner dicken «Stoffschunken» gebeugt. Wie damals 2008, als die italie­ nische Modeschöpferin Miuccia Prada sechs Wochen vor dem Mailänder Defilee viele Meter Guipure bestellte – eine aufwendige und äusserst kostbare Ätzstickerei, die pro Meter Hunderte von Franken kostet. «Wenn jemand sechs Wochen vor einer Modeschau zu uns kommt, sind das eigentlich luxuriöse Zeitverhältnisse», sagt Forster schmunzelnd – nicht selten sind die Bestellungen noch kurzfristiger. Dennoch kam das Team beim Prada-Auftrag ganz schön ins

Schwitzen. Einen Tag vor der Modeschau musste gar ein Kurier mit einer Ladung Stoff von der Ostschweiz nach Mailand düsen. Dass kurze Zeit danach bei Billiganbietern wie H & M Kopien ihrer Spitzenoptik hängen, stört den studierten Modedesigner Hans Schreiber nicht. «Das ist doch ein Kompliment!» Generell, so Schreiber und Forster, setze man in St. Gallen auf typisch schweizerische Bescheidenheit – «nicht auf theatralisches Bling-Bling». So war es auch eine einfache Wollstickerei, die Michelle Obama bei der Inaugurationsfeier ihres Mannes besonders strahlen liess. The First Lady’s first Choice: Forster Rohner. Aber die St. Galler sind sich auch für kleinere Kunden nicht zu schade. So sticken sie etwa edle Brautschleier: nicht als spitzenmässiges Accessoire für eine royale Hochzeit, sondern in hunderttausendfacher Ausführung – für Playmobil-Bräute. 

Fotos AFP, Imaxtree

Forster Rohner AG – Die andere Bilanz

First Lady 2009 trägt Michelle Obama ein Kleid der Designerin Isabel Toledo aus Spitzenstoff von Forster Rohner.

u Team 120 Angestellte in St. Gallen, davon sechs Lernende, weitere 400 in China und Rumänien. u Viele Meter für wenig Stoff Der US-Moderiese Victoria’s Secret ist ein langjähriger Kunde und hat über die Jahre rund sieben Millionen Meter Spitze bestellt. Eine Menge Stoff für einen Unterwäsche-Produzenten. u Für drunter 70 Prozent der Stoff­ produktion sind für Luxuswäsche bestimmt. u Firmenfeier Je nach Saison unternimmt die Belegschaft einen Ausflug auf den Skiern oder besucht die Olma.

ModelIkone Kate Moss trägt in Paris ein Kleid aus der St. Galler Spitze. schweizer illustrierte

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Trio infernale Nicole Büchler mit Ehemann Mitch Greeley und TrainingsHund Chevy (untätowiert). Text thomas renggli Fotos remo nägeli

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ie ist die Überfliegerin der Schweizer Olympiadelegation: eine Artistin der Lüfte, Akro­batin in atemberaubender Höhe – im ständigen Kampf gegen die Schwerkraft. Die Herausforderung im täglichen Training ist aber auch mit Respekt und mulmigen Gefühlen verbunden. Wer stürzt schon gerne aus fast fünf Metern ab? «Das Stabhochspringen ist eine Mut-Sache. Es erfordert Überwindung und viel Durchhaltewillen», sagt Nicole Büchler. Die 29-jährige Bernerin ist die herausragende Schweizer Exponentin einer Sportart, in der Frauen bis Mitte der 1990er-Jahre Exotinnen waren, in der die nationale Bestleistung bei den Männern (5,71 Meter – aufgestellt durch ­Felix Böhni am 11. Juni 1983) nach sportlichen Massstäben schon fast ein prähistorisches Ereignis ist. Als Böhni Schweizer Sport­ geschichte schrieb, war Büchler noch nicht geboren. Sie erblickte das Licht der Welt exakt sechs Monate und sechs Tage später. Dass sie dereinst als Stabhochspringerin für Furore sorgen würde, war lange nicht absehbar. Auf dem ersten sportlichen Bildungsweg schaffte es Nicole in der Disziplin der Rhyth­mischen Sportgymnastik an die natio­nale Spitze. Rückenprobleme zwangen sie, sich sportlich neu auszurichten. Nach einem kurzen Abstecher aufs Volleyball-Parkett kam sie zum Stabhochsprung: «Mich fasziniert die Viel­ seitigkeit in dieser Sportart. Eine Stab-­ ­­hoch­springerin muss elegant springen und gleichzeitig athletisch, schnell und kräftig sein.» Büchler fand in dieser komplexen Disziplin neben einer neuen Heraus­ forderung auch ihre grosse Liebe. Bei u

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Hoch hinaus – und wieder nach unten. Bei Stabspringerin Nicole Büchler gehört beides zum Alltag. Dank ihrem Sport hat sie auch privat das grosse Glück gefunden.

Olympiaserie

Vom Eiger


Stabakrobatin Die alten Griechen verwendeten lange Stäbe, um Flüsse ­ zu überwinden – Nicole Büchler machts ihnen in Biel über die Schüss nach.

zum Olymp


einem Trainingsaufenthalt an der Arkansas State University in Jonesboro (USA) lernte sie den amerikanischen Stabhochspringer Mitch Greeley kennen. Es war Liebe auf den ersten Sprung. Im Jahr darauf heirateten die beiden. Seither leben und trainieren sie in Biel – zusammen mit Mitchs australischem ­Hirtenhund Chevy. «Wir fahren keinen ­Chevy – wir laufen mit ihm», sagt Greeley. Die «Einbürgerung» des Vierbeiners war nicht frei von bürokra­tischen Sachzwängen. «Wir mussten ­zuerst in die Hundeschule.» Neben dem Hochsprung verbindet Büchler und Greeley die Leidenschaft fürs Klettern. «Ich liebe die Schweizer Berge», sagt der Amerikaner. Er träumt davon, mit seiner Frau die Eigernordwand zu durchsteigen. Zum Olymp wäre es von da aus nur noch ein Katzensprung. Nicole und Mitch – das passt auf den ersten Blick wie Heidi in das Video eines Gangsta-Rappers: Sie, die scheue Bernerin aus dem 500-Seelen-Örtchen Magg­ lingen, wo ein Teil der Sporthochschule als «Ende der Welt» bezeichnet wird. Er, der draufgängerisch wirkende USBoy aus South Carolina, der mit allen Wassern gewaschen und flächendeckend tätowiert ist. «Tatoos sind mein Hobby», sagt Mitch und zeigt auf einen Totenkopf auf dem Oberschenkel, den er sich selber gestochen hat. An seine Frau würde er aber nie eine Nadel ranlassen: «Nicole ist perfekt, so wie sie ist. Selbst die ­beste Tätowierung wäre ein Verrat an ihrer Schönheit.» Greeley studiert an der Fachhochschule Biel Mikromechanik; Büchler hat den Bachelor in Sportwissenschaften gemacht. Für grosse Sprünge reicht

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«Bevor Chevy in die Schweiz durfte, mussten wir in die Hundeschule» Mitch Greeley

das neben dem Sport aber nicht. Dank einem Pensum im Nachwuchsprojekt «UBS Kids Cup» kann sie ihren Trainings­ alltag ohne finanzielle Sorgen planen. Ihre wichtigsten Bezugspersonen sind der Techniktrainer des ST Bern, Raynald Mury, und ihr Konditionscoach Adrian Rothenbühler. Mury, der frühere Spitzenstabhochspringer, der heute als Bankangestellter arbeitet, investiert praktisch seine ganze Freizeit in die Leichtathletik und gibt Büchler die

Feedbacks, die in dieser anforderungsreichen Sportart unerlässlich sind: «Wir sind ein echtes Team und vertrauen einander blind», sagt er. 2011 war aber selbst Mury mit seinem Latein am Ende. Büchler kämpfte gegen eine psychische Blockade. Immer wieder brach sie die Versuche ab, war in der eigenen Verunsicherung gefangen – ein Phänomen, das im Stabhochsprung nicht selten ist. «Das war für alle eine sehr schwierige Situation – Raynald


nicole büchler Geboren am 17. Dezember 1983 u Bestleistung 4,50 Meter: Freiluft/Schweizer Rekord. 4,55 Meter: Halle/Schweizer Rekord. u Erfolge 3. Rang Universiade 2007. 2. Rang Universiade 2009. OlympiaTeilnahme 2008 in Peking. Mehrfache Schweizer Meisterin in- und outdoor. u Karriere Anfangs grosses Talent in Rhythmischer Sportgymnastik. Erst mit 19 Jahren wechselte sie zum Stabhochsprung. u Privat In Magglingen aufgewachsen. Lebt in Biel und ist mit dem amerikanischen Stabhochspringer Mitch Greeley verheiratet.

Das meint die expertin u Ihre Stärken Nicole

Vollgas mit Chevy Nicole Büchler und Mitch Greeley beim Sprinttraining in Biel.

verfügt über beein­ druckende Wettkampf­­qua­litäten und grosse psychische Belastbarkeit. An praktisch jedem Grossanlass hat sie bisher eine persönliche Pionierin Die Bestleistung aufgestellt. Ex-Schweizer­ meisterin Nadine u Ihre Schwächen Rohr-Glauser, 34, Körperlich und 0technisch 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 nahm 2004 als sehe ich bei ihr keine erste Schweizer Schwächen. Als SchweiStabhochspringezerin ist sie aber in puncto rin an Olympia teil. Trainingsbedingungen im Nachteil. Im Gegensatz zu den führenden Nationen verfügen wir über keinen 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Vollzeittrainer im Stabhochsprung. u Erfolgsrezept Wichtig ist, dass sie locker bleibt und den Wettkampf geniesst. Ich bin aber sicher, dass sie das Rezept genau kennt – so stark, wie sie im entscheidenden Moment immer springt. Was sie 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 braucht, um in das Finale der Top 12 vor­ zustossen, ist ein Quäntchen Glück. u Gefahr Ich war in Athen extrem beeindruckt von Kulisse und Atmosphäre. Als Stabhochspringerin ist man so viele ­Zuschauer nicht gewohnt. Nicole dürfte 10 20 30 40bereiten. 50 60 70 Es 80 90 100 dies aber keine0 Probleme scheint eher, dass eine gewisse Nervosität ihre Leistung fördert.

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musste im Training machtlos mit anschauen, wie ich nicht mehr zu springen wagte.» Sportlerin und Trainer stellten sich der Herausforderung. Auch Rothenbühler spielte in dieser Phase eine Schlüsselrolle. Die Trainer bemühten sich mit Geduld und Gelassenheit, Büchler vom Druck zu befreien. Mit Hilfe einer Sportpsychologin fand sie schliesslich durch eine «Visualisierungstherapie» den Weg aus der Sackgasse. Mit durchschlagendem Erfolg: Am 11. März 2012 sprang sie in Istanbul so hoch wie nie zuvor – 4,55 Meter. Damit hat sie die olympische Flughöhe erreicht. Nun möchte auch Ehemann Mitch so richtig auf die Sprünge kommen. An den US-Trials in Eugene strebt er Ende Monat die Qualifikation für die Sommerspiele in London an. Mit einer persönlichen Bestmarke von 5,56 ist das nicht unrealistisch. Seine Gedanken gehen aber schon weiter – in Richtung Rio de Janeiro 2016. Dort will er für die Schweiz an den Start gehen: «Ich habe hier meine neue Heimat gefunden. Die Schweiz ist mein Traumland», sagt er und streichelt Nicole zärtlich über den Arm. Der Amerikaner und die Bernerin. Stoff für ein olympisches Märchen. 

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20% Underdog Büchlers Bestleistung liegt bei 4,55 Metern – 51 Zentimeter unter Jelena Isinbajewas Weltrekord. Für einen Medaillensieg muss alles stimmen.


porträt

Wie in Bullerbü

Die Berner Musicaldarstellerin in ihrer schönsten Rolle: Carin Lavey ist vor vier Monaten Mami geworden. Ihr Töchterchen Mylène Elise zieht sie weit abseits des Rampenlichts auf. Text Sylvie Kempa Fotos Katja Lehner-Grossi

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ach der Endstation des Postautos geht es noch zwei Kilometer weiter bis zum Schwendihof. Bergauf, teilweise über Schotterwege mit argen Schlaglöchern. «Hirnerschütterer», nennt sie Carin Lavey, 33. «Absolut nicht kinderwagentauglich.» Sie trägt die vier Monate alte Mylène in der Babytrage, trommelt ihr während des Gehens mit den Fingerspitzen einen Rhythmus auf die Windeln und singt ihr leise ins Ohr. Wie sie es immer tut. Beim Wickeln, beim Baden, beim Stillen. Oft ist es kein Lied, sondern nur ein Satz, den sie in eine Melodie verpackt, statt ihn einfach nur zu sagen. «Was tuet mis chlyne

Im Rampenlicht

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Dällebach Kari Carin Lavey als Annemarie neben Hanspeter Müller-Drossaart.

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Die Bernerin absolvierte eine dreijährige Ausbildung an der Swiss Musical Academy. Seit 1993 steht sie in diversen Produktionen auf der Bühne. 2010 spielt sie die Rolle der Annemarie im Musical «Dällebach Kari» der Thuner Seespiele. Dafür erhält sie den «Goldenen Scheinwerfer» als beste Hauptdarstellerin. Ab dem 27. September ist sie in Bern erneut als Annemarie zu sehen. Infos unter www.dällebachkari.ch schweizer illustrierte

Mylène äch verzeuä, was tuet es ächt verzeuä, verzeuä . . .» Bevor Carin Mutter wurde, stand sie als Musicaldarstellerin auf der Bühne. In «Evita», «Dracula», «Les Misérables» und vielen mehr. Als Annemarie in «Dällebach Kari» erreichte sie an der Seite von Hanspeter Müller-Drossaart auf der Thuner Seebühne und im Zürcher Theater 11 Star-Status. Bis zum Schwendihof reicht das Rampenlicht nicht. Zu weit ab liegt das 350 Jahre alte Toggenburger Bauernhaus, das Carins Partner Gögs Andri­ ghetto, 41, vor Jahren gekauft und mithilfe eines Bekannten renoviert hat. Hierher verirrt sich höchstens alle paar Monate mal ein Autogrammjäger. «Das Haus bietet einen wunderbaren Kontrast zu unseren lauten Berufen», sagt Gögs. Er ist Tontechniker, lernte Carin vor drei Jahren hinter der Bühne des Musicals «Ewigi Liebi» kennen. Die Haustür ist unverschlossen. Hier kommt niemand vorbei. Carin legt die schlafende Mylène in den Stubenwagen, Gögs stellt zum Zvieri zwei Kuchen auf den Tisch mit Zwetschgen und Johannisbeeren. Die tiefgekühlte Ernte des ­vergangenen Jahres muss aufgegessen werden, bald reifen neue Beeren und Früchte. Das Paar versorgt sich zu geschätzten 30 Prozent selbst. Die Eier kommen aus dem Hühnerstall, das Holz zum Heizen aus dem eigenen Wald, das Wasser aus der privaten Quelle. Wenn es denn fliesst. Im strengen Winter, als Carin zur Geburt drei Tage im Spital war, froren die Leitungen ein. «Wir waren völlig eingeschneit. Die ersten zwei Wochen mit Mylène zu Hause konnte ich weder ­waschen noch duschen», sagt sie. Sorgen habe sie sich deswegen nicht gemacht. «Ich verliess mich auf meine Intuition.» Und auf die Erfahrung ihres Partners. Gögs hat bereits einen 15-jährigen Sohn. «Trotzdem

«Leuen» unter Lamas Carin und Gögs zeigen Mylène die


Wohnen mit Charme Innen haben Gögs und Carin ihr Haus komplett renoviert. Mit Punkten, Pastellfarben und viel Holz.

Blumen auf der Weide vor ihrem alten Haus.

legte er Mylène die erste Windel verkehrt herum an.» Darüber lachen Gögs und Carin noch heute. Abgesehen davon hatten die Eltern keine Startschwierigkeiten. Mylène ist ein «Einsteigerbaby». Wenn sie nicht gerade friedlich vor sich hin schlummert, guckt sie mit grossen Augen in die Welt und lacht, wenn vor dem Fenster ein Lama vorbeirennt. Es wimmelt von Tieren auf dem Schwendihof. Sieben Hühner um Hahn Hans, drei Katzen, ein Appenzeller Bläss und elf Lamas. Einzig die fünf Stuten und der Hengst haben Namen. Der jährliche Nachwuchs nicht. Das macht es einfacher, Gögs und Carin müssen die Tiere teilweise verkaufen oder schlachten. Zum Znacht gabs auch schon LamaHacktätschli. Wieso nicht? Lamafleisch hat einen geringen Cholesterin- und Fettgehalt. «Und wir wissen, dass das

Tier auf dem Teller ein schönes Leben hatte.» Doch es kann auch einsam sein auf dem Schwendihof. «Manchmal vermisse ich meine Freunde und die Familie in Bern.» Und die Spielkameraden für ­Mylène. «Solange sie kein Geschwisterchen hat, müssen wir uns halt organi­ sieren, die Kinder aus dem Dorf zum Spielen einladen.» Ramon, Gögs’ Erstgeborener, ist unter ähnlichen Bedingungen aufgewachsen. «Und er ist prima ­herausgekommen», sagt Carin. Ab Herbst wird sie wieder ihr «lautes Leben» geniessen. Sie hat zugesagt, bei der Wiederaufnahme des Musicals ­«Dällebach Kari» in Bern erneut die Hauptrolle zu spielen. «Ich freue mich sehr darauf. Aber auch auf meinen ­ersten Sommer als Vollzeitmami.» Carin nimmt Mylène auf, drückt sie an sich und beginnt zu singen.  schweizer illustrierte

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Kunst

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Selbstinszenierer Olaf Breuning gewährt in New York Einblick in sein privates Chaos. Seine skurrilen Bilderwelten sind bei Sammlern heiss begehrt.

An der 43. Art Basel präsentiert Künstlerschreck Olaf Breuning diese Woche «Grabsteine» aus Marmor. Der Schaffhauser lebt seit elf Jahren in New York. Hier liegen die Ideen auf der Strasse.

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43. Art Basel 2012 u Fakten 300 Galerien präsentieren

2500 Künstler, vom 14. bis 17. Juni, Messe Basel, www.artbasel.com u Art Unlimited Gianni Jetzer kuratiert die Ausstellung im Untergeschoss der Halle 1 u Art Theater «The Life and Death of Marina Abramovic» mit Hollywoodstar Willem Dafoe u Art Night Nächtliche Performance von Kathryn Andrews u Art Film «Ein Abend mit Dieter Meier», Porträt des Zürcher Kultmusikers. «Ai Weiwei: Never Sorry», danach Art-Talk mit Uli Sigg. Surf-Film «First Point» von Richard Phillips mit Lindsay Lohan

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Schwiegermama-Traum? Nicht wirklich. Olaf, der Kettensägen-Junkie, liebt makabre Scherze.


Kunst

«Ich nehme mit, was mich interessiert. Das Leben ist meine Inspiration» Olaf Breuning

In den Strassen von New York Olaf Breuning in einer Drehpause. Er arbeitet zurzeit am Kurzfilm «Home 3». Eine Liebeserklärung an seine Wahlheimat.

Herzstück Hightech-Spielplatz für grosse Jungs – Breunings Arbeitsplatz in Manhattan.

Text Caroline Micaela Hauger Fotos Karl-Heinz Hug

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laf Breuning, 42, lässt seine mo­ dernen Monster Perücken tra­ gen. Er stülpt ihnen Papiersäcke über den Kopf oder drückt ihnen Ketten­ sägen in die Hand. Wenn man sich seine Werke so anschaut, wird man das Gefühl nicht los, dass hier einer partout nicht erwachsen werden will. Und dabei auch noch kräftig Kasse macht. Die Fotografien und Installationen des gebürtigen Schaffhausers sind teuer und begehrt. Weltweit reissen sich Museen, Galerien und Sammler um seine Kunst. Breuning ist kein Shootingstar mehr, sondern international längst etab­ liert. Seine Inszenierungen sind aus­ geklügelte Momentaufnahmen. Nichts scheint, wie es ist, und doch ist alles echt. Echt ist auch das mulmige Gefühl, das sei­ ne Unholde auslösen. Als seien ­­sie gerade aus der Geisterbahn gehüpft, um uns einen herzhaften Schrecken einzujagen. Olaf Breunings Reich an der Frank­ lyn Street im Stadtteil Tribeca ist der Geisterbahn-Hauptsitz. Seit elf Jahren lebt er mitten in New York City, der Stadt seiner Alpträume. In einem früheren In­ terview beschrieb er seine Hassliebe so: «Die Stadt ist für mich wie ein grosser Kuchen, auf dem das Sahnehäubchen des Übelsten thront.» Die helle Loft ist Wohn- und Arbeitsort zugleich. Auch eine Katze mit dem eigenwilligen Namen Whale (deutsch: Wal) streicht hier um die Beine. Die Hightech-Spielzeuge im Fotostudio sind das Herzstück. Schum­ merig: der Stauraum zum Staunen. In der Rumpelkammer stapeln sich Kisten voller Klimbim. Viele Requisiten wurden für frühere Werke verwendet: für Port­ räts von Affenmenschen, Rittern oder Höhlenbewohnern. Die Urahnen tragen moderne Waffen und an jedem Finger einen Ring. Darauf kleben Buchstaben, die nacheinander gelesen folgenden Satz ergeben: «Wir können tun, was wir wollen, wir sind immer dieselben Blöd­ männer. Wir lernen nicht und werden dadurch auch nicht klüger. Wir sind ein­ fach dumm und bleiben es für immer.» Vor zehn Jahren kostete diese Arbeit pro Stück 50 000 Franken. Breuning zog 2001 von Zürich nach New York. Erst wohnte er in der Nähe von Ground Zero. 2008 musste er sein Atelier in Soho aufgeben. «Die Wirt­ schaftskrise fegte übers Land, meine Werke verkauften sich plötzlich nicht mehr so toll.» Aus New York weg­zu­ ziehen, kam für ihn trotzdem nie in Frage. Zurzeit dreht er «Home 3». Der u schweizer illustrierte

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kunst

The Art Freaks Olaf Breuning shootete die Serie in seinem Atelier in der Franklyn Street.

«Ich habe geheiratet und ein Haus gekauft. Yeah – ich werde langsam erwachsen» Olaf Breuning 30-minütige Kurzfilm ist eine lustige, freche, respektlose Liebeserklärung an Manhattan und feiert im Herbst im Swiss ­Institute in New York Premiere. In seiner «pragmatisch faulen Art, Dinge zu organisieren», besetzte Breuning die Hauptrolle der Roadmovie-Triologie mit seinem besten Freund, Brian Kerstetter. Das Chanel-Model entpuppte sich als Naturtalent. In den ersten beiden Episoden erkundet der Held die Pennerszene unter der Brooklyn Bridge, kotzt als ­Luxusboy in den Schweizer Schnee oder treibt Ureinwohner in Papua-Neuguinea in den Wahnsinn. Jetzt nimmt uns Breuning im dritten Teil wieder mit auf eine Reise, von der man nie weiss, ob sie tatsächlich stattfindet oder nur das Hirngespinst ­einer verlorenen Seele ist. Der Spass könnte schnell ins Gegenteil kippen. Diese Gratwanderung beherrscht Breuning meisterhaft. Ein Rezept hat er dafür nicht. Er bedient sich ungeniert bei der Popkultur: Werbung, Musik, Internet, Kunst, Filme, Magazine, Zeitungen. «Ich gehe durchs Leben und nehme mit, was mich interessiert.» Die einzige Schwierigkeit ist die, eine Pionierarbeit

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abzuliefern – auch wenn alles schon ­gesagt ist. «Du hast eine Idee, googelst und stellst fest: Irgendein Idiot hat irgendwo auf der Welt deine Idee schon vor zehn Jahren umgesetzt. Das ist frustrierend.»

Wer hat wen im Griff? Olafs Studiobüsi «Whale» (dt. Wal) hat magische Augen.

An der 43. Art Basel wird Olaf Breu­ ning von seiner New Yorker Galerie Metro Pictures vertreten. Olaf präsentiert Stelen aus Marmor, die entfernt an Grabsteine erinnern. Die Schweiz bleibt seine Sehnsuchtsinsel. Im Juli besucht er seine Familie in Schaffhausen. «Fliegen ist scheisse», sagt Breuning, «wenn man sich keinen Business-Sitz leisten kann. Es fängt schon beim Check-in an, wo ich von Maschinen statt von Menschen bedient werde.» Der Tausendsassa kommt auch gern zum Arbeiten in seine Heimat. Er ist Mitglied von «Zurich.Minds», gehört zu den 600 einflussreichsten Schweizer Persönlichkeiten. Für das Modehaus Bally entwarf er Kulttaschen, die an der Art Basel Miami Beach 2010 vorgestellt wurden. Gerade hat er für Atelier Pfister in den Farbtopf gelangt und bunte Schalen fürs Couchtischchen entworfen. Zurzeit ist Design-Fan Olaf selber am Einrichten. In Upstate New York hat er im Grünen ein Haus gekauft. Weit weg vom Moloch New York, der einen verschlingen kann. Es gibt viel zu tun. ­Obwohl er nicht zwei linke Hände hat, sieht sich Breuning als «Verwalter», nicht als Handwerker. Wichtigstes Zukunftsprojekt: eine Familie gründen. Vor vier Jahren heiratete er Freundin Makiko. Sie wünscht sich Kinder. Offenbar schlagen zwei Seelen in Olafs Brust: «Ich bin kein Kinderfreund. Doch was wollen wir mit einem Riesenhaus, wenn darin nicht gelacht wird?» 


notabene

Spiel mit dem Feuer Peter Scholl-Latour

Foto Fabienne Bühler

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ie Lieferung deutscher der Hauptstadt Teheran werden diese U-Boote an Israel wird Instrumente einer nuklearen Apokalypse noch weite Kreise ziedeshalb auf Lauer liegen und – im höchst hen. Dabei geht es nicht unwahrscheinlichen Extremfall – in so sehr um die deutsche der Lage sein, aus den ­Gewässern des Indischen Ozeans ihre Geschosse abzuÖffentlichkeit, die sich feuern. überwiegend mit kleinlichen internen Parteiquerelen herumIn einer Rede vor dem israelischen schlägt. Das strategische Gleichgewicht Parlament hatte Angela Merkel die in im Nahen und Mittleren Osten ist aus Deutschland umstrittene Formel benutzt, den Fugen geraten. Und die zusätzliche die Sicherheit Israels sei Teil der «deutnukleare Aufrüstung der israelischen schen Staatsräson». Ein Gedicht von GünStreitkräfte, kurz «Zahal» genannt, er­ ter Grass, der von israelischen Erwägungen fabuliert, mithilfe deutscher U-Boote öffnet völlig neue geostrategische Perspektiven. unter den Persern ein fürchterliches MasDie Argumente der Regierung sacker zu veranstalten, hat in Deutschland zu einer giftigen Debatte geführt. Netanjahu sind aus israelischer Sicht einleuchtend. Der Judenstaat lebt unter dem Meinungsumfragen haben allerdings ergeAlptraum der nuklearen Vernichtung. Die ben, dass die Sympathie der deutschen Befürchtung, dass eines Tages die isla­ «Das strategische Bevölkerung für die Politik des Judenstaamische Republik Iran zu einem solchen tes, die als Reueakt für den Horror des Gleichgewicht im Schlag ausholen würde, ist in weiten Holocaust gewertet werden kann, in der ­Teilen der israelischen Bevölkerung trau- Nahen und Mittleren jüngsten Zeit merklich geschrumpft ist. matisch verankert – obwohl eine solche Amerikaner und Europäer werOsten ist aus den Hypothese absurd erscheint, weil sie die den versuchen, den Iran mit allen erdenkAuslöschung Irans durch die amerikani- Fugen geraten» lichen Sanktionen zu belegen, um die sche Overkill-Kapazität zur Folge hätte. ­Mullahkratie von der befürchteten FertiDas Territorium des Staates Israel, nicht grösser als das gung eigener Atomwaffen abzubringen. So hofft man, die deutsche Bundesland Hessen, könnte theoretisch durch den Luftwaffe der «Zahal» von jenem Bombardement der iranischen Einschlag zweier Thermonuklearbomben in Tel Aviv und in Nuklearfabriken ­abzubringen, von denen in radikalen zionis­ Haifa in eine radioaktive Trümmerstätte verwandelt werden, tischen Kreisen hartnäckig die Rede ist. während die grossen Flächenstaaten, wenn sie über ein Nuklear­ Was würde eine solche Präventivaktion überhaupt arsenal verfügen, zum Gegenschlag gegen den potenziellen bringen, falls es den Kampfflugzeugen mit dem Davidstern Aggressor ausholen könnten. In normalen Situationen ist die tatsächlich gelänge, ihre Ziele zu erreichen? Die gewaltigen FelsAtomwaffe kein Instrument blindwütiger Zerstörung, sondern massen, die den unterirdischen Nuklearanlagen des Iran Schutz dient der Abschreckung. Die Franzosen haben deshalb ihre bieten, würden vermutlich auch durch die mächtigsten aus der «force de frappe» in «force de dissuasion» umbenannt. Das nu- USA gelieferten «Bunker Busters» nicht zum Einsturz gebracht. kleare Patt zwischen den beiden feindlichen Giganten des ­Kalten Ein Zeitgewinn von zwei bis drei Jahren, wie in Jerusalem arguKriegs, den USA und der Sowjetunion, hatte dafür gesorgt, dass mentiert wird, brächte nur einen kleinen Vorteil. die Regionalkonflikte nie in eine mörderische Konfrontation Ein solches Vorgehen würde im Übrigen genau das begrossen Stils ausarteten. wirken, was die westliche Allianz zu verhindern sucht, nämlich Wenn andererseits Pakistan von den weit überlegenen eine zusätzliche Atomaufrüstung in der arabisch-islamischen konventionellen Streitkräften des indischen Erzfeindes nicht Welt. Erwähnen wir nur das Beispiel Ägyptens: Das gesamte überrannt wurde, so ist das im Wesentlichen auf die Tatsache ­Niltal mit seiner Bevölkerung von 80 Millionen Menschen droht zurückzuführen, dass nicht nur Neu-Delhi ein beachtliches in einer wahren Sintflut unterzugehen, falls eine feindliche ­Nukleararsenal besitzt, sondern auch die Generale von Islama- Atombombe den Assuan-Staudamm zerstören würde und die bad über eine steigende Zahl von Atombomben und die dazu­ ungeheuren Wassermassen des Nassersees sich bis ins Delta gehörigen Lenkwaffen verfügen. und nach Alexandria ergössen. Angesichts der totalen UngewissIn Ermangelung territorialer Tiefe verlagert Israel kon- heit, die seit dem «Arabischen Frühling» in Kairo vorherrscht, sequenterweise seine Fähigkeit zum nuklearen Gegenschlag, zur ist nicht auszuschliessen, dass die immer noch mächtige «second strike capability», auf das Meer, und stattet die aus Generalität Ägyptens in aller Heimlichkeit versuchen wird, Deutschland gelieferten hypermodernen U-Boote der Dolphin- eine ­ei­gene nukleare Abschreckung gewissermassen als verzweiKlasse mit Abschussrampen für nukleare Sprengköpfe aus. Es felte Lebensversicherung zu erwerben.  sichert sich damit die Fähigkeit zu einem vernichtenden Gegenschlag. In Reichweite des iranischen Staatsgebietes und selbst Peter Scholl-Latour, 88, Nahost-Experte und Buchautor schweizer illustrierte

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Shopping

top ten Hair & Make-up Angela Käser mit Produkten von Kevin Murphy, Model Liza @ Modelwerk; wir fotografierten im Dolder Bad, Zürich.

der Woche

BadiGlamour u Sonnenzeit – Poolzeit. Lange mussten wir aufs Sommer-Feeling warten. Die einen setzen diesen Sommer auf den verspielten Hippie-Chic. Die anderen gönnen sich auch in der Badi eine Prise Glamour – ganz so wie es uns die alten Hollywood-Filme mit Esther Williams oder der Kultstreifen «The Swimming Pool» mit Romy Schneider vormachen. Um sich richtig in Szene zu setzen, achtet man bei der Bademode besonders auf den richtigen Schnitt! Ob weibliche Retro-Styles, sexy Tankinis oder eines der neuen Shaping-Modelle (ganz nach dem Vorbild der Unter­ wäsche): Immer erst anprobieren und sich beraten lassen.

Redaktion Ursula Borer Fotos Janette Gloor Styling Melanie albisser

Pool-Diva Hut, Nulu, Coop City. u CHF 29.90 Sonnenbrille, Polaroid, Optiker-Fachhandel. u CHF 99.– Badeanzug Estrella Forming Swimbody, Wolford. u CHF 225.– Sandalen, Joannis, G Point. u CHF 140.– schweizer illustrierte

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Shopping top ten he der Woc

Coole Schnitte für heisse Tage: Nicht studieren – anprobieren Sonnengöttin Sonnenbrille, Miu Miu, OptikerFachhandel. u CHF 440.– Badeanzug Kristie Swimsuit, Agent Provocateur. u CHF 500.– Kaftan Venus, Triumph. u CHF 49.90 Wedges, Jimmy Choo, Grieder. u CHF 535.–

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Wasser-Nymphe Bikini Tan-Tan, Calida. u CHF 69.90, 44.90 Tasche Buggle, Picard, Tel. 041 - 752 11 22 u CHF 79.– Schuhe, Sam Edelmann, Könix, Zürich. u CHF 198.– Wasserball im Set mit Luftmatratze, H & M. u CHF 24.90

Strand-Beauty Kette und Bade­ anzug, H & M. u CHF 12.90, 29.90 Geflochtene Strandtasche, Mua Mua, G Point. u CHF 125.– Lack-HighHeels, Max Shoes. u CHF 99.90

Badi-Elfe Badeanzug Gideon Oberson, Och Sport Zürich u CHF 189.– Armreifen-Lippe, Yes or No, Manor. u CHF 14.90 Armreif mit Stein, Avant Première, Manor. u CHF 29.90 Sandalen, Mystique, Könix, Zürich. u CHF 249.– Hut, Inverni, Eclectic, Zürich. u CHF 260.– Tasche, Marc by Marc Jacobs, G Point. u CHF 295.– Badetuch Manor. u CHF 29.90

Pool-Nixe Badekappe, Speedo, Manor. u CHF 12.– Bikini-Top und Panty Rallye/ Rapido, Eres, Jelmoli. u CHF 210.–, 220.– Gummi-Flipflops, Melissa, Monadico, Zürich. u CHF 59.– schweizer illustrierte

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Shopping top ten he der Woc

objekt der begierde

BadeNixe

u Egal, ob beim Planschen in der Badewanne oder im Urlaub am Strand: Canons Powershot D20 macht alles mit. Die 12-Megapixel-Kamera mit 5-fachem optischem Zoom hält nicht nur Tauchgänge bis zehn Meter Tiefe aus, sondern überlebt auch Stürze, Staub und frostige Temperaturen. Damit Fische oder Korallenriffe gestochen scharf abgelichtet werden, gibt es einen Extra-UnterwasserMakromodus. Natürlich kann man mit der in drei verschiedenen Farben erhältlichen Kamera auch 1080p-FullHD-Videos aufnehmen. Lustige Zeit­ lupenaufnahmen macht der Modus mit Super-Slow-­Motion möglich.

stephan gubler

veranstaltungs-tipp

Sneakerness, 16. Juni 2012 u Air Max, Superstar und Speed Cat gehören in den Wortschatz eines jeden Sneaker-Fans: Diesen Samstag findet mit der Sneakerness ein TurnschuhEvent der Extraklasse statt, und zwar in der Stage One in Zürich (www. sneakerness.com). Von 12 bis 19 Uhr können Besucher seltene Sammler­

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stücke bewundern und neue Modelle ent­decken. Nationale Stores wie Grand und Jamarico sind an der Sneakerness ebenso vertreten wie hippe Lifestyleund Sneaker-Brands. nina lienhard mehr online-tipps: www.schweizer-illustrierte.ch

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Geri Born, Styling Ursula Borer

Pooltauglich Die wasserfeste Canon Powershot D20 macht jedes Abenteuer mit. Infos www.canon.ch u CHF 448.–



Shopping top ten

Lieblinge der redaktion

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Immer mit dabei iPhone-Etui aus Leder, gibts in diversen Farben. u CHF 49.–

Entspannt shoppen an der Rämi­strasse 6 in Zürich, Tel. 043 – 268 49 79.

Ab ans Date Schickes Gilet mit Goldfäden. u CHF 239.–

scotch & Soda, zürich

Mit viel Liebe zum Detail Schnitte mit einer Prise Vintage-Stil und die Liebe zum Detail. Die zeigt sich nicht nur im Ladendesign, sondern bei jedem einzelnen Stück: Die süssen Espadrilles sind in einer Flechttasche verpackt, und die coolen Badeshorts für Männer gibts im passenden Stoffbeutel. ursula borer

Öffnungszeiten Mo–Fr 10–19 Uhr, Sa 9.30–18 Uhr, Infos www.scotch-soda.com weitere shops im shopping-guide: www.schweizer-illustrierte.ch

Natürlich Icebreaker SS Quest Zip aus feiner neuseeländischer Merinowolle. www.icebreaker.com u CHF 119.90 Leicht Der Neutralschuh XR Mission von Salomon für Lauffreude auf Asphalt. www.salomon.com u CHF 180.–

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Flipflop-Alternative Die gestreiften Espadrilles gibts in einer süssen Tasche. u CHF 99.–

Kompression Die Skins A200 Half Tights mit muskelunterstützender Wirkung. www.skins.net u CHF 90.–

Jogging-Must-Haves

Ein Kick für Ihre Lust am Laufen u Was gibt es Schöneres, als frühmorgens im Wald joggen zu gehen? Die Vögel zwitschern, die Luft ist frisch und bleibt es dank einem geruchsabweisenden Shirt aus Merinowolle auch. Damit die Laune Schritt für Schritt steigt und dies so bleibt, empfehlen sich Trailrunning-Schuhe mit speziellen Sohlen. Tipp gegen den bösen Wolf: Die besten Shorts gegen sich aufreibende Oberschenkel sind eng anliegend.

stephan gubler

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Paul Seewer, Dick Vredenbregt, HO

u Individualisten kommen diesen Sommer nicht an Scotch & Soda vorbei. Das holländische In-Label hat vor Kurzem an der Rämistrasse 6 in Zürich einen eigenen Shop eröffnet. Auf über 250 Quadratmetern kommt hier das entspannte Lebensgefühl aus Amsterdam perfekt zur Geltung. Für die Ursprüngliche Männermarke (seit 1985) fand 2001 ein Relaunch statt. Mittlerweile gibt es hochwertige Kollektionen für Ladys (Maison Scotch), Kids (Scotch Shrunk und R’ Belle) sowie eine eigene Denim-Linie (Amsterdams Blauw). Das Geheimnis sind die coolen

Der perfekte SommerBegleiter Gestreifte Chino-Shorts mit Gürtel. u CHF 129.–


Festival-Looks

Laufsteg

Kosmopolitin

Moderne Amazone Model Karolina Kurkova, 28, in Michael Kors.

Stilsicher ans Musik-Festival u Das Coachella-Musik-Festival im kalifornischen Indio läutet jährlich bereits im April die Open-Air-­ Saison ein. Zu den Besuchern ge­hören Stars aus dem Film-, Mode- und Musikbusiness, die sich in ihren tollsten Outfits fotografieren lassen; Schauspielerin Kate Bosworth feiert in Hemd und Boots von Isabel Marant, und Harry-Potter-Darstellerin Emma Watson geniesst die Konzerte in einem Mini-Dress von Mulberry. Nach drei Tagen hat es sich in der kalifornischen Wüste ausgetanzt, die Bands ziehen weiter. Einen Überblick über die grössten Festivals im deutsch­ sprachigen Raum findet man unter www.openairguide.net. Ein Hut, der vor Sonnenstich schützt, und Gummistiefel, falls das Wetter nicht mitspielen will, gehören bei jedem FestivalFan in den Rucksack. nina lienhard

Bunt Armbänder in vielen Farben, mit Perlen von Claire’s. Solange Vorrat. www.claires.com u ca. CHF 12.90

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Geri Born, Paul Seewer, Imaxtree.

Kristina Köhler, Redaktorin SI Shopping, reist in Gedanken um die Welt. u Sie hat viel von der Welt gesehen und viel Know-how gesammelt: Die Kosmopolitin fühlt sich überall zu Hause. So eine Weltfrau präsentiert uns der amerikanische Designer Michael Kors für den Sommer. Selbstbewusst, in sich ruhend und mit einer sonnigen Aura umgeben, ist sie in lässige, schwerelose Kleider gehüllt, die sie auf ihren Reisen und täglichen Abenteuern begleiten. Auch die Outfits selbst erzeugen sommerliche AbenteuerGefühle. Mit den weiten, fliessenden Stoffen, Animal-Prints und Accessoires aus Leder und Horn scheint der Schwarze Kontinent zum Greifen nah. Selbst wenn es bei uns regnet.

Sonnenschutz Schlapphut aus Stroh von Nulu, bei Coop City. Solange Vorrat. www. coopcity.ch u CHF 29.90

Süss Karierte Kurzarm-Bluse mit Knoten von Pepe Jeans. www.pepejeans.com u CHF 89.90

Rockig Kurze Jeans-Shorts mit Nieten von Levi’s. www.levis.com u CHF 139.90

Cool Gummistiefel mit Schnallen und Nieten von Hunter, gesehen bei www.asos.com. u CHF 175.– schweizer illustrierte

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Shopping he der Woc

Loser Puder Superbalanced Powder Bronzer Nr. 1 von Clinique. u CHF 57.–

Inselzauber Geschenkset Sun Kissed von Nars, bei Osswald Zürich. u CHF 81.– Bronzing-Produkte

Dem Paradies ganz nah …

Bronzer mit SPF 10 GlamBronzepuder Wild Instinct in Dark, L’Oréal. u CHF 25.90

Concealer 20 Jahre Touche-Eclat-SpezialEdition, Yves Saint Laurent. u CHF 55.–

Bronze & Gold MineralizeSkinfinish-Puder in Earth Shine, Mac. u CHF 40.–

u Die kleine Insel Motu Tané ist eine der exklusivsten Miet­ inseln im Pazifischen Ozean. Stolzer Besitzer des kleinen Palmen-Paradieses ist seit 2002 der französische Make-upArtist François Nars. Und seine Trauminsel dient ihm dieses Jahr als Make-up-Inspiration für seine neueste Kollektion: Sun Kissed. Die limitierte Mini-Kollektion gibts in einer Geschenkbox. Sie enthält einen porenverkleinernden Primer,

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Paul Seewer, Nela König/Roba Press

top ten


Creme-Lidschatten Color Tattoo 24 HR Nr. 35 und Nr. 05 von Maybelline. u CHF 12.90

Nagel-Gold Glitzerlack (dient auch als Überlack) in Gold Coast, Revlon. u CHF 14.90

Gel-Bronzepuder Pure Color in Topaz Chameleon von Estée Lauder. u CHF 58.–

den Goldgel Laguna fürs Gesicht und ein Blush-Duo, das aber auch als Lidschatten dienen kann. Das Coffret steht sym­bolisch für diesen Make-up-Sommer: Die Make-upNeuheiten sollen uns gedanklich an paradiesische und mystische Orte entführen, auf abgelegene Inseln und Traumziele wie etwa Hawaii, mit Bronzern und Nagel­ lacken, die an flüssige Lava erinnern. Zudem lässt sich mit den Bronzern auch schnell Ferienlaune aufs Gesicht zaubern. Dann ist es so, als wäre man gerade da gewesen, an diesen fernen Orten der Sehnsucht. Kristina Köhler

STAR-GEFLÜSTER

Heike im Glück

u Wohl zum ersten Mal wird eine gebürtige Düsseldorferin das neue Gesicht von L’Oréal Paris: Heike Makatsch, 40, Schauspielerin (u. a. in «Love Actually», «Margarete Steiff», «Hilde»), Sängerin und Autorin. Die Mutter zweier kleiner Töchter wird ab sofort in Deutschland für Neuheiten des französischen Konzerns werben, u. a. für Revitalift Total Repair BB Cream.


«Schön ist die durchschimmernde Seele» Model, Schauspielerin und Kunsthistorikerin: Lily Cole, 24, aus London. kolumne

Alexandra Kruse, 33, Stylistin, über neue Perspektiven.

interview mit Lily Cole

Engel mit viel Gefühl Sie sind das neue Gesicht von The Body Shop. Was macht einen Menschen in Ihren Augen schön? Im Grunde ist das wohl die Seele eines Menschen, die durch die Körperhülle durchschimmert. Sie haben für The Body Shop schon einige Fairtrade-Projekte besucht. Ihr unvergesslichster Moment? Ich durfte nach Afrika reisen und erfahren, wie die Projekte vor Ort funktionieren. Dabei konnte ich miterleben, wie viel Kraft aus dem engen Zusammenhalt von Menschen entstehen kann. Dieser Sinn für Gemeinschaft hat mich tief berührt. Was tun Sie täglich für die Umwelt? In London nehme ich immer die U-Bahn. Das ist nicht nur umweltfreund­licher, sondern auch schneller als mit dem Taxi. Meistens, jedenfalls. Was haben Sie immer mit dabei? Meinen iPad, den ich fürs Musikhören und das Lesen von Filmskripts und E-Books

benütze. Dann ein Fläschchen Tee­ baumöl für 1001 Anwendung, eine Mini-Haarbürste aus zertifiziertem Holz und meinen Pass, da ich viel reise. Wie beschäftigen Sie sich auf langen Reisen? Ich telefoniere viel mit meiner Mutter und fotografiere gerne mit meinem iPhone mit der Instagram-App. Ich habe auch immer ein Notizbuch dabei. Ich zeichne und kritzle, wann immer ich die Möglichkeit dazu habe. Ihr Lieblings-Designer? Vivienne West­ wood. Mein Portemonnaie im Schotten­ karo ist von ihr. Sie ist eine Inspiration und eine grossartige Designerin. Wer inspiriert Sie noch? Anita Roddick, die verstorbene Gründerin von The Body Shop. Sie war eine der erfolg­ reichsten und visionärsten Geschäfts­ frauen unserer Zeit. Ich habe ihre Bücher gelesen. Sie hatte so viel Wich­ tiges zu sagen. Interview Kristina Köhler

Lily Coles Lieblinge

Inspiration Anita Roddicks Buch «Body and Soul», Ebury Press. Etwa über Orell Füssli. u CHF 21.90

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Beauty gegen Tierversuche Lily’s Make-up-Linie bei The Body Shop. u ab CHF 12.90

HeimatGefühle Union-JackSchal, Yes or No, Manor. Solange Vorrat. u CHF 19.90

Ich mag keine Rucksäcke. Auch wenn sie noch so praktisch sind. Ob von Prada oder Schmada, egal! Man erweitert damit sein Leistungsspektrum und Fassungsvermögen, hat die Hände frei – schon klar. Aber man sieht damit auch aus wie eine Landschildkröte, ein freizeitorientier­ ter Weltenbummler mit ranzigem Hemd, ungewaschenem Haar, Bongo­ trommel, angekiffter Sonntagslaune und grossen Plänen. Schlimmer noch: wie eine praktisch denkende Mutter, die alles im Griff hat, All­ wetterjacken trägt und um deren Kopf ein Imperium aus Milch­ flaschen, Feuchttüchern und Erziehungsrat­gebern kreist. Nun hab aber auch ich neuerdings ein kleines Lebewesen zu transportieren. Mit Zu­ behör und meiner eigenen Garderobe macht das in Minimalausstattung einen Rucksack voll! In der linken Hand den Maxi Cosi, in der rechten die Hand­tasche voll mit Rasseln, Proviant und Windeln, auf dem Bauch das Kindchen im Sack und auf dem Rücken – eine fette grüne Kröte mit dem absurden Namen Mammut Light 60. Light, also leicht, war hier gar nichts, und mir standen schon auf dem Weg zum Bahnhof alle Haare zu Berge. Ich sah aus wie auf der Flucht. Laut fluchend verlor ich die Fassung. Und wünschte mir nichts mehr als einen Kofferträger in ele­ ganter Uniform, so wie auf der letz­ ten Louis-Vuitton-Modeschau! Jedes dieser Models hatte einen eigenen Träger, nur ich nicht. So führte ich stöhnend den Kampf mit der Materie, bis ich eine Frau sah, die mit spielen­ der Leichtigkeit einen Kontrabass durch den Zug bugsierte. Wie immer: alles eine Frage der Perspektive!

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Geri Born, Paul Seewer, The Body Shop

Mit Sack und Pack


Check-up Verstecktes Vitamin

ft f i r iple t e t b Mullerose Sk

Trittsicher dank neuer Therapie Patienten mit Multipler Sklerose sind häufig unsicher auf den Beinen. Die eingeschränkte Gehfähigkeit ist eine physische und psychische Belastung. Dagegen hilft ein neues Medikament. Text Dr. Samuel Stutz

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ndlich wieder eine neue Therapie für Menschen, die an Multipler Sklerose leiden. In den USA und der Europäischen Union wurde ein Medikament zugelassen, das erstmals die Gehfähigkeit verbessert. Es wird als ­Tablette eingenommen, kann bei allen Verlaufsformen, ob schubförmig oder langsam voranschreitend, eingesetzt und bei Bedarf mit einer bestehenden Basistherapie, etwa mit Interferon, kom­ biniert werden. Die Wirksamkeit setzt schon nach rund zwei Wochen ein. Die neue Tablette stabilisiert die angegriffe­ nen Nervenfasern und verbessert die Übertragung von elektrischen Signalen. In der Schweiz ist das Medikament von den Behörden noch nicht freigege­ ben worden. Der behandelnde Neuro­ loge kann es jedoch via Spezialapotheke oder via zuständige Kantons­apotheke beschaffen. Verschiedene führende Neu­ rologie-Zentren setzen das neue ­Mittel denn auch schon mit Erfolg ein. Einer davon ist Dr. Reto Baldinger, Leitender Arzt Neurologie am Spital Bülach. Er hat damit folgende Erfahrung gemacht: «Auch schwer betroffene Patienten mit

einer starken Gehbehinderung können von dem Medikament ­profitieren. Sie be­ richten über einen flüssigeren, schnelle­ ren Gang. Eine Möglichkeit, das zu messen, ist die Zeit, die für 25 Schritte gebraucht wird. So wurde die Gehfähig­ keit auch in der grossen amerikanischen Studie von Goodman ­et al. 2009 gemes­ sen. Diese Zeit nahm mit dem neuen Wirkstoff auch bei unseren Patienten deutlich ab.» Die Einträge von Betroffe­ nen im Internet bestätigen diese Erfah­ rungen: «Ich lief heute eine Dreiviertel­ stunde durch den Wald. Es war einfach nur herrlich. Ich kann es gar noch nicht glauben, dass das neue Medikament bei mir so gut wirkt.» Einschränkungen der Gehfähigkeit gehören für Patienten mit Multipler Sklerose zu den grössten physischen und emotionalen Belastungen und führen zu Unabhängigkeitsverlust, ein­ geschränkter Erwerbsfähigkeit und verringertem Einkommen. Neben der Verbesserung der Gehfähigkeit stellen viele Patienten auch ein Nachlassen der Steifigkeit und der Fatigue, der lähmen­ den Müdigkeit, fest.

u Lausanne Einem Lausanner Forscherteam ist es gelungen, die sensationell positive Wirkung eines in der Milch natürlich vorkommenden Moleküls nachzuweisen: Nicotinamid-Ribosid beugt Gewichtszunahme und Diabetes vor und verbessert die Muskelleistung.

Pendeln macht dick

u St. Louis Je länger der Arbeits-

weg, desto höher das Risiko für Bluthochdruck, Übergewicht und Diabetes. Das zeigt eine US-Studie mit über 2000 Pendlern. Grund: Je länger berufstätige unterwegs sind, umso weniger Sport machen sie. www.aerztezeitung.de

Sicher im Verkehr

u Aarau Wer Medikamente einnimmt und Auto fährt, sollte das Risiko nicht unterschätzen: Sie können die Aufmerksamkeit ver­mindern oder müde machen. ­ Am 13. Juni um 19 Uhr informiert ein Experte in einem öffentlichen Vortrag im Kantonsspital Aarau. www.ksa.ch

tipp

Raucher, die unter Atemnot leiden, sollten es mit Akupunktur versuchen. Am besten hilft aber noch immer ein Rauchstopp.

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Check-up Neue MÖglichkeiten

Tierische Therapeuten Pferde und Hunde eignen sich besonders gut für Therapien. Neuster Trend: Pferde werden zum Persönlichkeitstraining eingesetzt. Das funktioniert im Einzelcoaching wie auch bei Teambildungsprozessen. Text Dr. Samuel Stutz

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und längerfristig geändert werden sollen. Dies ist ein wesentlicher Bestandteil meiner Arbeit.» Das Pferd als Co-Trainer bietet viele Vorteile. Meier: «Klares, direktes und ehrliches Feedback von Mensch zu Mensch anzunehmen, ist schwierig. Zu sehr stehen unser Stolz und unser Ego im Weg. Und die Angst, verletzt oder enttäuscht zu werden, hindert uns daran, wirklich zuzuhören und Kritik anzunehmen. In den meisten Fällen gehen wir in Gegenangriff oder Abwehr über. Wie ­viele Menschen können Kritik ohne Vorwurf anbringen? Und was uns letztlich zu schaffen macht, ist die menschliche Sprache: Wie oft wird missverstanden oder falsch interpretiert!» Unsere Sprache kann auch sehr manipulativ sein – weil wir nur auf Worte, aber nicht auf Körpersprache und Gefühle achten. Sind diese unbewussten Gefühle und Muster

mit im Spiel, ist es praktisch unmöglich, unseren Mitmenschen ein Feedback zu geben oder anzunehmen, das der Realität entspricht. Pferde werten nie. Pferde sind Meister der Körpersprache. Pferde kennen keine Manipulation – nur ehrliches, direktes Feedback, das wir gut annehmen können. Claudia F. Meier zitiert den Teilnehmer eines Führungstrainings: «Nie hätte ich gedacht, dass Pferde im Umgang mit Menschen so sensible Antennen haben, die auch schwächste Signale aufnehmen und präzis interpretieren. Niemand konnte sich verstellen, die Tiere durchschauten uns sofort. Ein Pferd als Lehrmeister, das mich vor einem falschen Selbstbild schützt und mir einen Blick in die eigene Seele gewährt.» Mehr Informationen unter www.pferdepunkt.com

Fotos Dick Vredenbregt (2), IEMT

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ferde haben die Fähigkeit, über äusserst feine, für uns oft nicht wahrnehmbare Signale zu kommunizieren. «In der Therapie oder neuerdings auch im Coaching nimmt das Pferd als Co-Trainer dank seiner hochentwickelten Sinne als Flucht- und Beutetier kleinste Unsicherheiten, Gefühlsänderungen, Ängste und andere Emotionen beim Menschen wahr – und zwar lange bevor wir uns dessen bewusst sind», sagt die Bernerin Claudia Franziska Meier (im Bild), eine ausgebildete Bewegungs­ therapeutin, die seit Jahren erfolgreich pferdegestütztes Coaching für Einzelpersonen und Firmen praktiziert. In der heutigen Zeit werden Menschen im Beruf und in der Familie immer mehr gefordert, gleichzeitig sind Teamfähigkeit, Führungsqualität und Verhandlungsgeschick verlangt. Familie und Beruf müssen unter einen Hut gebracht werden. Meier: «Viele sind überfordert. Konflikte im Berufs- und Alltagsleben werden häufiger. Wir kappen die Verbindung mit uns selbst und unserer Umwelt. Ängste, Depressionen und Schlafstörungen nehmen zu, es folgen körperliche Symptome, und häufig wissen wir nicht, was mit uns nicht stimmt.» Der Coach mit dem Pferd als Co-Trainer setzt dort an, wo wir unsere Verbindung verloren haben. «Ich stelle Auf­ gaben, beobachte das Pferd und die Klienten», erklärt Claudia F. Meier. «Ich arbeite gerne mit Gegensätzen – gerade bei der Arbeit mit dem Pferd erkennt man, dass stark sein manchmal auch nachgeben bedeutet. Gezielte Übungen helfen, das eigene Potenzial zu erkennen und innere Stärken aufzubauen und zu fördern. Es ist erwiesen, dass Erfahrungen wichtiger sind als blosses DarüberReden, wenn Verhaltensmuster erkannt


«Tiere haben keine Berührungsängste» «Pferde geben klares und ehrliches Feedback», sagt Coach Claudia Franziska Meier. Das freut auch ihre Klienten.

Wenn konventionelle Therapien nicht helfen, kommen Tiere als Eisbrecher zum Einsatz. Experte Dennis C. Turner erklärt, was Hund & Co. am besten können.

H

err Turner, warum werden Tiere in der Therapie eingesetzt? Weil sie keine Vorurteile gegenüber Menschen haben und weil sie ehrlich sind. Denn Tiere können nicht absichtlich täuschen. Zudem kennen sie keine Berührungsängste, wie sie Menschen oft haben. Wenn ein Kind ­­im Rollstuhl sitzt, kommt der Hund ­und legt einfach seinen Kopf auf dessen Schoss. Was können Tiere sonst noch besser als Menschen? Sie kritisieren nicht und bilden sich kein ­Urteil. So können sie auch besser helfen. Oft bringen konventionelle Therapien nicht den gewünschten Erfolg. Tiere helfen dann als Eisbre­ cher. Es gibt viele Beispiele, die zeigen, dass sich der Patient zuerst dem Tier und erst danach dem Therapeuten gegenüber öffnet. Welche Tiere eignen sich am besten? Die älteste Form von Tiertherapie ist die mit Pferden, also die Hippothera­ pie. Die zweithäufigste ist die mit Hund, und zwar weil er sehr bereit­ willig und sozial ist. Zudem kann man

ihn trainieren und auf bestimmte Situationen vorbereiten. Dann folgen die Katzen. Sie eigenen sich vor allem für die Psychotherapie. Warum? Weil Katzen von allen Tieren am besten in der Lage sind, negative Stimmungen zu verbessern. Was sie aber nicht können, ist, eine gute Laune noch besser zu machen. Auch Klein­ tiere können nützlich sein. Da muss man aber aufpassen, weil man sie leicht verletzt. Manchmal hilft es aber schon, Tiere einfach nur zu beobachten. Dann bringen auch Haustiere schon etwas? Ja, absolut. Wahrscheinlich hat der Mensch seit je Haustiere. Hunde zum Beispiel schützen und beruhigen uns und nehmen uns so unsere Angst.

Dr. Dennis C. Turner, Tierverhaltensforscher und Präsident IEMT.

Hunde in der Ergotherapie u Rehabilitation Aufmerksam wartet Therapiehund Aischa auf den Befehl von Anna*. Erst wenn das Mädchen seine rechte Hand wieder sinken lässt und seine Zustimmung gibt, darf Aischa sich das Leckerli nehmen. Noch vor Kurzem wäre diese Aufgabe für Anna zu schwer gewesen. Nach einer Hirnverletzung war ihre rechte Körperhälfte gelähmt. Stück für Stück lernt sie jetzt, Arme und Beine wieder zu benutzen. Aischa hilft ihr dabei. «Ein Hund ist ein Therapiemittel, das reagiert. Das ist einzigartig», sagt Ergo­ therapeutin Britta Mewes vom Rehabili­ tationszentrum für Kinder und Jugendli­ che in Affoltern am Albis. Zusammen mit Hundetrainerin Peggy Hug führt sie durch die Therapiestunde. Beide haben ihren

Aufgabenbereich – Britta Mewes ist für den Patienten zuständig, Peggy Hug kümmert sich um die Hunde. Ihr gemein­ sames Ziel: das körperliche und mentale Wohlbefinden der Patienten zu erhalten und zu fördern. Der Verein Therapie­ hunde Schweiz arbeitet ehrenamtlich. «Wenn ich sehe, wie meine Hunde den Menschen helfen, ist das für mich der Lohn», sagt Peggy Hug. Die Hunde werden gezielt ausgewählt und geschult. Sie müssen besonders lieb und geduldig sein. So wie Aischa. Sie lässt sich von Anna das Fell bürsten und trinkt sogar aus einem kleinen Schoppen. Bei man­ chen Kindern reicht es schon, wenn der Hund nur neben ihnen liegt. Dann beru­ higt sich die Atmung des Kindes, und es

Eingespieltes Team Bei der Arbeit lässt sich Therapiehund Aischa auch gerne von Anna* knuddeln. kann sich entspannen. «Wir haben schon erlebt, dass Kinder, die sich nicht äussern können, mit Hund plötzlich lachen», sagt Britta Mewes. www.therapiehunde.ch, *Name geändert www.kispi.uzh.ch schweizer illustrierte

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Check-up Der Fall Mundtrockenheit «Ich leide unter einem trockenen Mund. Was hilft dagegen?»

Wenn Patienten über Mundtrockenheit klagen, kann dies meist mit einem Stresszustand in Verbindung gebracht werden. Findet man zu seiner inneren Ruhe zurück, fliesst der Speichel wieder regelmässig. Häufig helfen Entspannungstechniken wie Sophrologie oder Hypnose, um den Stressspiegel zu senken. Ist der fehlende Speichel indes mit Schmerzen im Kieferbereich oder an den Wagen verbunden, muss ein Hals-NasenOhren-Arzt eingreifen. Bei Mumps, einer Kinderkrankheit, kann es zu ähnlichen Symptomen durch eine akute Entzündung der Wangenspeicheldrüsen kommen. In dieser Situation ist Geduld die beste Therapie. Wenn es wirklich sehr schlimm wird, kann man künstlichen Speichel benutzen. Ein chronisch trockener Mund ist häufig eine Nebenwirkung gewisser Medikamente wie Antidepressiva, Anti­ psychotika oder von BlaseninkontinenzTherapien. Das sollte man unbedingt mit dem Hausarzt besprechen. In vielen

TV-Tipp Samstag, 16. Juni, 18.10 Uhr Hepatitis Für wen ist diese Infektionskrankheit gefährlich? Wie kann man sich anstecken? Muss man sich bei Auslandferien vorsehen? Wie steht es mit Impfen? Ein Experte klärt über die verschiedenen Formen der Krankheit auf. Zwei Patienten berichten über ihr Schicksal mit der Leberentzündung. www.gesundheitsprechstunde.ch

Fällen hilft es, das verursachende Medi­ kament gegen ein anderes Mittel ein­ zutauschen. Nach gewissen Chemotherapien und oder nach einer Strahlentherapie der Halsregion können die Speicheldrüsen beschädigt werden. Damit nimmt der Speichelfluss ebenfalls ab. Leider sind die Schäden dann nicht immer rückgängig zu machen. In seltenen Fällen ist ­dieses Symptom mit gewissen rheumatologischen, chronischen Krankheiten verbunden (Sjögren-Syndrom), die unbedingt eine Therapie verlangen. Grundsätzlich sollte man bei einem chronischen Speichelmangel seinen Hausarzt aufsuchen, damit er eine Dia­ gnose stellt. Auf jeden Fall ist es wichtig, eine Therapie durchzuführen. Entweder versucht man den Grund des Leidens ­zu behandeln, oder man benutzt einen Speichelersatz, bis die Speicheldrüsen wieder normal arbeiten. Chronischer Mangel an Speichel kann zu Infekten durch Bakterien oder Candida in der Rachenhöhle oder im Mund führen. Die Trockenheit kann auch Aphten verursachen. Die Freude, der Genuss am Essen, das Geschmacks­ empfinden und die Verdauung können beeinträchtigt werden und zu Mangel­ ernährung führen, speziell bei älteren Menschen und bei ­Kindern.

Gegen Stiche u Kaum wird es wieder wärmer, treiben uns die Mücken in den Wahn­ sinn. Nicht nur das lästige Summen nervt, auch das penetrante Jucken an der Einstich­ stelle stört. Kratzen ist eine schlechte Lösung, weil durch die Haut­ verletzung Bakterien eindringen und eine Infektion auslösen können. Von Weleda gibt es deshalb den neuen Spray und das Gel Combudoron, ganz ohne synthetische Konservierungs­ mittel. Beide enthalten die Stoffe Brennnessel und Arnika, die kühlend und schmerzstillend wirken. www.weleda.ch

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Dr. Brigitte Zirbs Savigny, Allgemeinärztin in Perly GE.




Die Besten 10 Kultur- und Eventtipps

Glamourös «Ich war noch niemals in New York».

«ich war noch niemals in new york» mit songs von udo jürgens

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Beschwingte Überfahrt u Für Udo-Jürgens-Fans ist es ein Muss, für Musical-Liebhaber ebenfalls. «Ich war noch niemals in New York» entführt uns auf eine heiter-romantische See­ reise. Das Bühnenbild ist grandios, die Illusion eines Kreuzfahrtschiffes perfekt. Und erst die Songs von Udo Jürgens! Das Publikum kann sich bei Hits

wie «Griechischer Wein», «Siebzehn Jahr, blondes Haar», «Aber bitte mit Sahne» oder auch «Mit 66 Jahren» kaum zurückhalten. Die turbulente Geschichte mit Verwechslungen, Selbsterkenntnis und der Suche nach einem erfüllten Leben nimmt auf hoher See ihren Lauf. Das swingende Musical

erfreut seit Dezember 2007 Besucher von Hamburg bis Tokio. kati moser theater 11 Zürich. Vorpremiere 25. 10., Premiere 1. 11., Aufführungen bis 10. 2. 2013, Ticketcorner Tel. 0900 800 800 (CHF 1.19/Min. ab Festnetz), www.ticketcorner.ch schweizer illustrierte

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Die Besten kultur

Schrecklich schön In­stallation aus Popcorn und Stacheldraht von huber.huber. Vögele Kultur zentrum

Vorsicht: Abwehr!

Das Vögele Kultur Zentrum widmet sich in der aktuellen Ausstellung «Abwehr» den vielfältigen Überlebensstrategien in Natur, Wirtschaft, Politik und Alltag. Genaues Hinschauen erwünscht. u Gleich neben dem Eingang schockt ein schwarz-gelbes Warnschild den Besucher: «Betreten der Ausstellung verboten!» Die ungewöhnlich schroffe Begrüssung spricht eine deutliche Sprache – und steht stellvertretend für das Thema der aktuellen Schau: Abwehr. Nur Mut, der Besuch lohnt – aber seien Sie gewappnet. Gleich neben dem Schild betritt man einen hübschen Teppich mit farbigem Tellermuster. Wer die Legende zum Werk von Peter Zoska liest, bleibt wie angewurzelt stehen: ein Minenfeld. Weiter gehts vorbei an Rüstungen, Schutzwesten bis zu einer überraschend frühlingshaften Installa­ tion von huber.huber. Doch das Idyll trügt. Was auf den ersten Blick wie ein

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verschlungener Zweig voll weisser Blütenpracht anmutet, ist in Wahrheit Stacheldraht mit akkurat aufgespiess­ tem Popcorn. Auch Erwina Ziomkowska spielt mit dem Schockeffekt: Ein Korsett aus Hunderten von kleinen Nagelköpfen – betrachtet man das Werk von der ande­ ren Seite, wird klar, dass die Nagelspit­ zen alle nach innen zeigen. Doch es gibt auch was zum Schmunzeln. ­Grotesk: der aufgeblasene Kugelfisch. Zum Lachen: der Wolf im (echten) Schafspelz. Und wer beim Stinktier-­ Video zu nahe am Bildschirm steht, bekommt eine Portion Gestank ab. Das Museum, das sich seit zwei Jahren mit Themen wie Manager, Bananen

oder Lebensmittel mit Vorliebe gesellschaftlichen Reizthemen widmet, will auch mit dieser Schau relevante Fragen unserer Zeit aufwer­ fen. In Zusammenarbeit mit dem Think Tank W.I.R.E. ist die Schau klug in Unter­formen der Abwehr wie Abschot­ tung, Täuschung, Flucht, Drohung, Ver­teidigung, Anpassung und Koopera­ tion aufgeteilt. Es soll gestaunt, gelacht und nachgedacht werden. Vielleicht gelingt es ja, dabei eigene, überflüssige Abwehrstrategien über Bord zu werfen. anina rether

vögele kultur zentrum Pfäffikon SZ. Bis 26. 8., Mi–So 11–17 Uhr, Do 11–20 Uhr, www.voegelekultur.ch


diese woche in der galerie

Tromp-l’Œuil-Malerei. Fotografie. Multimedial täuschend ähnlich

u Schon streckt sich die Hand Richtung Objekt und möchte die noch geschlossenen Schliessfächer öffnen. Doch das Objekt ist ein Bild, zweidimensional, ohne Tiefe. Uwe Gräbner, 51, ist ein Meister der Tromp-l’Œil-Malerei. Der in Genf wohnhafte Deutsche bannt ­Alltagsgegenstände oder Ausschnitte davon täuschend echt auf Holzplatten. Schicht um Schicht. Dabei handelt es sich meist um ­Motive mit autobiografischen Bezügen. km

galerie lilian andree Riehen BS. Bis 8. 7., Mi–Fr 13–18, Sa 11–17, So 13–17 Uhr, Tel. 061 - 641 09 09, www.galerie-lilianandree.ch

Glitzernd, aber gefährlich «Golden Edition», 2010, von Shahram Entekhabi.

gesammelte fotokunst

u Die roten Röschen leuchten um die Wette, die Aufnahme von Max Grüter / Patrick Rohner «1 m2 Platzspitz Zürich 24. 8. 94 10.50» wirkt idyllisch. Hätten sie das Bild zwei Jahre zuvor erstellt, würde man das ganze Elend des berüchtigten Platzspitzes sehen. Mit dem öffentlichen Raum und mit der Erforschung des menschlichen Körpers setzt sich «Lichtsensibel» auseinander. Die Ausstellung zeigt unter diesem Titel Fotografien aus dem reichen Bestand des Kunsthauses. km

aargauer kunsthaus Aarau AG. Bis 12. 8., Di–So 10–17, Do 10–20 Uhr, Tel. 062 - 835 23 30, www.aargauerkunsthaus.ch

multidisziplinäres schaffen

u Fabian Chiquet, 26, scheint keine Grenzen zu kennen. Der junge Künstler aus Basel hat nebst Installationen, Bildern, Performances und Videos auch Musiktheaterstücke konzipiert und ist Mitglied der erfolgreichen Popband The bianca Story. In der Ausstellung ­«Dancing High Low» spiegelt sich sein Interesse für die Schnittstellen von Kunst, Musik und Performance. Fabian Chiquet setzt sich ebenfalls intensiv mit den Klischees der Popkultur auseinander. km

Doppelte Tarnung «Green Piece», 2007, von Yukiko Terada.

kunsthaus Langenthal BE. Bis 8. 7., Mi/Do 14–17, Fr 14–19, Sa/So 10–17 Uhr, Tel. 062 - 922 60 55, www.kunsthauslangenthal.ch, Katalog CHF ??.–

theater & Bauernmarkt

Käse um jeden Preis

Fotos HO

u Jeremias Gotthelfs Roman «Die Käserei in der Vehfreude» hat nichts an Aktualität verloren. Auch heute noch bringen Missgunst, Konkurrenzkampf und Betrügereien ganze Dorfgemeinschaften in Aufruhr. Das Stück, inszeniert von Theater Marie und TaB Theater, wird auf einen Bauernmarkt verlegt im Spannungsfeld zwischen heiler Welt und moderner Schweiz. Der Markt ist jeweils vor und nach der Vorstellung geöffnet. Während der Aufführung wird live Käse hergestellt. km

Vorsicht, Stacheln! «Exactitudes Mohawks – Rotterdam», von Ari Versluis & Ellie Uyttenbroek.

alte reithalle Aarau AG. Premiere 6. 6., bis 30. 6., Tel. 0900 441 441 (CHF 1.–/Min.), www.ticketino.com, www.tab.ch

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Die Besten kultur 5 Fragen an ein buch

Riikka Pulkkinen

Nordische Familiensaga

Liebe gegen Magie Zusammen mit dem namenlosen Jäger bekämpft Schneewittchen die böse Königin.

Worum geht es? Als Elsa an Krebs erkrankt, wünscht sie sich ein letztes Picknick mit ihrer Enkelin Anna – als Erinnerung an glückliche Tage. Anna zieht zum Spass dafür ein altes Sommerkleid der Grossmutter an. Als sie dieses versehentlich mit Rotwein bekleckert, beginnt Elsa, erstmals ein eisern gehütetes Fami­liengeheimnis zu erzählen.

Wehrhaftes Schneewittchen u Darum gehts Innere Werte? Daran ist die böse Königin nicht im Geringsten interessiert. Dafür umso mehr an ihrer Schönheit. Und die ist – Sie erinnern sich – akut bedroht. Schneewittchen ist zur alles überstrahlenden jungen Frau erblüht. Dagegen scheint selbst die mit magischen Kräften ausgestattete ­Königin machtlos. Überaus ärgerlich. So engagiert diese einen Jäger, der die Prinzessin im dunklen Wald aufstöbern soll. Doch ach, auch er erliegt Schnee­ wittchens Glanz. So machen sich die beiden auf, der fiesen Königin ein für alle Mal das Handwerk zu legen … u Die Stars Charlize Theron gibt eine ganz schön böse Königin. Kirsten ­Stewart kämpft mal nicht gegen Vam­ pire. Und der Jäger (Chris Hemsworth) ist mal kein langweiliger Prinz. Gut!

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Als der gigantische Troll beim Anblick von Schneewittchen zum Kuscheltier wird. «King Kong» lässt grüssen. u Die Ausstattung Die Kostüme der Königin sind eine Wucht. Schönes Detail: Zur Hochzeit trägt sie ein Haargeflecht am Hinterkopf, das an eine grosse Spinne erinnert. u Der Vergleich Gegenüber «Mirror Mirror», der SchneewittchenVer­filmung mit Julia Roberts, hat diese Version deutlich mehr Biss. u Das Fazit Eine Mischung zwischen «Jeanne d’Arc» und «Die unendliche Geschichte»: gelungene Märchenver­ filmung für Erwachsene. anina rether u Die Hammerszene

8 8 8 8 8 Länge: 127 Min. Regie: Rupert Sanders. Im Kino.

Der wichtigste Satz? «Und da es sich offensichtlich so verhält, dass sie ohne dich noch am Leben wäre, kann man auch genauso gut sagen, dass du sie umgebracht hast.» Für wen? Ein düster-zärtlicher ­ sychothriller, der in Helsinki spielt P und die Familiengeschichte dreier Generationen seziert. Nach der Lektüre? Es kommt immer eine Zeit, sich der Vergangenheit zu stellen. Dann gilt: Augen auf, ehrlich sein! Um ohne Reue und Wut weiter­ leben zu können. Stephanie Ringel Riikka Pulkkinen Wahr (List)

Fotos Geri Born, HO (3)

«snow white and the huntsman» (USA)

Wer ist die Autorin? Riikka Pulkkinen, 32, ist eine der erfolg­ reichsten jungen Autorinnen Finnlands. Mit ihrem zweiten Roman, «Wahr», wurde sie für den wichtigsten finnischen Literaturpreis, den Finlandia-Preis, nominiert.


Die Besten

Tüftler Jonathan Wilson spürt den Sounds der Psychedelic-Ära akribisch nach.

event demnächst

Jordi. Stiller Has. Noa

Deutsche schlager

uFrancine Jordi (Bild), Andy Borg, DJ Ötzi, Hansi Hinterseer & Co.: Was im deutschsprachigen Schlager Rang und Namen hat, steht an der Schlagergala auf der Bühne. Quasi Schlag auf Schlag(er). hv

schlagergala des jahres Hallen­ stadion Zürich, 21. 10., www.goodnews.ch singer-songwriter jonathan wilson

Retro-Folkpop für die Jetztzeit

klassik-Tipp

NEUE TÖNE

u Vom «Guggisberglied» als leise Kammermusik bis zu mächtigen Orchesterfarben: Auf der neusten CD beweist der Schweizer Komponist David Philip Hefti seine Meisterschaft in jedem Genre. Ein Hörabenteuer der Extraklasse! HANS ULI VON ERLACH

DAVID PHILIP HEFTI Orchesterwerke und Kammermusik (Neos)

an Soundfinessen herum. Bald gaben sich Grössen wie Elvis Costello und Jackson Browne die Klinke in die Hand – Musiker, denen ehrliches Handwerk über alles geht. Fast ging dabei ver­ gessen, dass Wilson selber das Zeug zum Singer-Songwriter hat. Bis er letzten Sommer das Album «Gentle Spirit» vorlegte. Es klingt wie ein vergessenes Album der psychedelischen Folkpop-Ära der 60er und 70er und vereint die gute alte akustische Klampfe mit mystischen Flöten, E-Gitarren-Soli, Mellotron, Orgel und allerlei klingendem Firlefanz zum stimmigen Sound. «Ich hatte einen bestimmten Klang im Kopf», sagt Wilson, «und das war derjenige des Laurel Canyon.» Das Resultat sind Songs von verwunschener Schönheit, die sehr retro sind und doch – oder vielleicht gerade deshalb – bestens in die heutige Zeit passen. hanspeter vetsch

schweizer blues

uEs geht um Sucht und Sehnen, Lebenslust

und Todesahnung, der Blues dazu ist so traurig, wie er schön ist. Ein Stein, wer sich vom Wortschöpfer und Sänger Endo Anaconda und seiner Combo nicht rühren lässt. hv stiller has Diverse Daten, z. B. Galery Music Bar Pratteln, 22. 9. www.stillerhas.ch

italienische songs

uTief in den Süden Italiens führt die klingen-

jonathan wilson Kaufleuten Zürich, 2. 7. um 20 Uhr, www.allblues.ch tickets für die besten events!

de Reise der israelischen Singer-Songwriterin. Ihre Begleiter sind der Gitarrist Gil Dor und das Solis String Quartet. Kurz: «Noa Sings Napoli» verheisst pure Sinnlichkeit. hv noa Kaufleuten Zürich, 29. 11. um 20 Uhr, www.allblues.ch schweizer illustrierte

Fotos Thomas Buchwalder, HO (4)

uDer Laurel Canyon ist eine wildromantische Schlucht der Santa Monica Moutains. Er ist Schauplatz zahlreicher Filme, Romane und Lieder über Los Angeles. Der Ort wirkte aber auch wie ein Magnet auf die Pop- und Rockstars der 1960er: Hier wohnten die Monkees, Stephen Stills und Doors-Sänger Jim Morrison. Kaum ein Zufall also, dass sich Jonathan Wilson gerade hier sein Tonstudio eingerichtet hat. Der Produzent hält nichts von digitalen Aufnahmetechniken, er hantiert mit analogen Bandmaschinen und laboriert besessen

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hybrid-modelle

Mit Power auf Sparkurs Erleben Sie die Effizienz und Dynamik der Toyota Vollhybrid-Modelle, wenn Benzin- und Elektromotor für noch mehr intelligenten Antrieb zusammenschalten. Und erfahren Sie gleichzeitig, wie sparsam die Modelle dank dem Hightech-Antrieb unterwegs sind.

Toyota Prius+ Wagon

Als 7-Plätzer mit längs verschiebbarer zweiter Sitzreihe stösst der ­Prius+ Wagon in eine neue Vollhybrid-Dimension vor. Er bietet viel Platz und Komfort für die ganze Familie und sorgt mit 136 PS für flottes ­Vorwärtskommen. Zudem überzeugt er mit Topwerten bei Verbrauch und Emission. Ab 40 500 Franken (inkl. Cash Bonus).

Toyota ist Waku Doki

So sieht der ne Fahrspass aus Dynamik pur Der neue Toyota GT86 wird in der Schweiz Ende Juni lanciert. Ab 41 900 Franken.

Toyota Auris Hybrid Der Kompakte definiert als einziger Vollhybrid seines Segments die Golfklasse neu. Er verbindet dynamische Leistungsentfaltung mit einem minimalen Verbrauch von lediglich 3,8 l/100 km. Dank seinem Vollhybrid-Antrieb verfügt er über eine ­Reichweite von 1180 km. Ab 30 900 Franken (inkl. Cash Bonus).

Toyota Yaris Hybrid Der erste Vollhybrid im Kleinwagensegment vereint Top-Design und Fahrspass mit ­minimalem Verbrauch. Der Yaris Hybrid glänzt mit 3,5 l/100 km, was einem CO2-Ausstoss von nur 79 g/km entspricht. Und im Stadtverkehr ist der Yaris Hybrid rein elektrisch und somit emissionsfrei unterwegs. Ab 24 500 Franken (inkl. Cash Bonus).

aktionen

Toyota verwöhnt seine Kunden Fahren Sie schon Toyota? Dann wird Ihre Treue belohnt: Toyota Schweiz schenkt Ihnen ­einen Aktivkohle-Filter für die Innenraumbelüftung im Wert von 70 Franken – und baut diesen gratis in Ihren Toyota ein ­(die Aktion läuft bis 30. Juni). Und falls Sie noch nicht zur ­Toyota-Familie gehören: Bis 31. Juli gibts zu den attraktiven Cash-Prämien noch ein 1,9 %-Leasing. Infos: www.toyota.ch

Toyota will mit seinen neuen Modellen die Herzen der Kunden erobern. Lassen auch Sie sich davon begeistern.

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it seinen Vollhybrid-Modellen ist Toyota seit 15 Jahren Vorreiter im Bereich der effizienten, fortschrittlichen Mobilität. Nicht weniger als 4 Millionen Fahr­ zeuge mit dem cleveren Hybridsystem sind weltweit schon unterwegs. Doch die Japaner sind nicht nur für ihre sparsamen Fahrzeuge, sondern auch für sportlich-emotionale Modelle wie MR2, Celica und Supra bekannt. «Genau diesen Spass am Fahren wollen wir nun wieder vermehrt in den Vordergrund stellen», erklärt Toyota-Präsident Akio Toyoda. Der Enkel des Toyota-Firmengründers, selbst ein begeisterter Rennfahrer mit Benzin im Blut,


publireportage

«Wir lassen unsere Stärken neu aufleben»

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Was sich Toyota-Generaldirektor Philipp Rhomberg von den Waku-DokiAktivitäten verspricht. Lange standen bei Toyota sparsame ­Modelle im Fokus. Kommt mit dem GT86 nun der Imagewandel? Philipp Rhomberg: Imagewandel ist ­vielleicht nicht ganz das richtige Wort. Der GT86 verkörpert eine Rückkehr oder Rückbesinnung auf unsere DNA und unsere Stärken. Unser Präsident Akio ­Toyoda hat es kürzlich treffend formuliert: Unser Vorsprung durch die Hybrid-­Spitzentechnologie wird jetzt noch durch Waku Doki ergänzt. Wofür steht Waku Doki ganz genau? Der Begriff kommt aus Japan und heisst eigentlich «Waku Waku Doki Doki». Er bedeutet ein vor freudiger Erwartung schneller schlagendes Herz. Für uns steht Waku Doki für Begeisterung, Leidenschaft und Freude, wie sie unser neuer Puls­ beschleuniger GT86 und die neuen Modelle Yaris Hybrid und Prius+ Wagon mit ­Sicherheit bei jedem auslösen ­werden.

ergänzt: «Wir wollen Autos bauen, die die Herzen höherschlagen lassen und den Kunden nicht nur beim Benzinsparen ein Lächeln ins Gesicht zaubern.» Die Toyota-Strategie, die beim Fahrer noch mehr Leidenschaft und Emotionen wecken soll, setzt auf sogenanntes Waku Doki: auf Begeisterung (siehe Interview). Der neue GT86 repräsentiert diese Philosophie perfekt. Der Pulsbeschleuniger ist ein reinrassiger Sportwagen mit dynamischem Heck-

wettbewerb

antrieb. Der 2+2-Plätzer mit seiner idealen Gewichtsverteilung, seinem tiefen Schwerpunkt und 200 PS lässt keinen Fahrer kalt. Wie auf Schienen lässt sich der GT86 durch Kurven dirigieren und bietet Fahrfreude pur. Möchten Sie mehr über das neue Sportcoupé GT86 und über die Waku-DokiAktivitäten erfahren? Auf www.wakudoki. ch können Sie Ihren Waku-Doki-Faktor messen. Dort gibts auch einen Toyota iQ zu gewinnen. Der ist schon lange Waku Doki.

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13 990e.–n! gewinn

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Dann ist der GT86 bei Toyota nur der Beginn von weiteren Waku-Doki-Aktivitäten? Das darf man so sagen. Toyota ist beispielsweise seit Kurzem auch wieder im Rennsport aktiv. Das Toyota Swiss Racing Team qualifizierte sich mit dem GT86 an der VLN Langstreckenmeisterschaft auf dem Nürburgring für den Saison­ höhepunkt, das legendäre 24-StundenRennen – und holte sich dabei auf Anhieb den Sieg in der Klasse V3 für Serien­ fahrzeuge. Ein Qualitätsbeweis!

Der GT86 verkörpert die Toyota-DNA»

Mitspielen und gewinnen Machen Sie mit bei der grossen Leseraktion, und gewinnen Sie einen charmanten Toyota iQ Waku Doki im Wert von 13 990 Franken. Der Cityflitzer bietet auf weniger als drei Metern Länge Platz für vier Personen und dank neun Airbags auch erstklassigen Insassenschutz. Wie Sie den Toyota mit dem spritzigen und zugleich sparsamen 1,0-l-Motor (68 PS, 4,4 l/100 km) gewinnen? Auf www.wakudoki.ch den Talon ausfüllen. Dann an den ­«Toyota Waku Doki Days» (29./30. Juni) beim Toyota Partner abgeben – und mit Glück gehört der iQ Waku Doki Ihnen!



Weekend Reisen, geniessen, rätseln!

Champagner im Nationalpark! Abenteurer gehen in Südafrika auf Safari.

MIT TRAVELHOUSE IN DEN SÜDEN AFRIKAS

Lagerfeuer-Romantik und wilde Safaris A

Atemberaubend Giraffen im Nationalpark.

ngebote für luxuriöse Safaris gibt es viele. Die meisten allerdings sind sündhaft teuer. Doch es geht auch anders: Die Hotel­plan-Tochter Travelhouse schreibt die 20-tägige Safari «Camping­ abenteuer Kapstadt – Victoria-Fälle» aus. Man wohnt im Doppelzelt und in einfachen Hotels, also gibts den Trip bereits ab 1650 Franken! Im Programm: Diners am roman­

tischen Lagerfeuer. Schlafen unter dem Sternenhimmel. Fluss-Safaris, Wüsten-Exkursionen. Pirschfahrten zu Elefanten, Nashörnern, Giraffen und Löwen im Ethosha-Nationalpark oder im Okavango-Delta. Nichts für Couch-Potatos, aber sehr ein­drücklich! Die Guides sprechen Englisch. HE INFO www.travelhouse.ch schweizer illustrierte

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Reisen Traveldesk

For Ladies only: Rooftop-Wellness! u Die Dachterrasse des «Palace» Luzern kann man mieten – für Wellness-­ Stunden mit den besten Freundinnen. Für stolze 790 Franken (4 Personen) gibts ein Ganzkörperpeeling, den optimalen Sonnenschutz, Champagner und Erdbeeren. Baden im See ist gratis. INFO www.palace-luzern.ch

94 neue Residenzen im Huvadhoo-Atoll u Neue Luxusadresse im Indischen Ozean: «The Residence Maldives». 94 Villen stehen vorwiegend auf Stelzen im Wasser, mit 360-Grad-Sicht und Butler. Ins Spa und in die Restaurants gehts auf langen Stegen. Soft-OpeningTarif: 7 Tage ab 1770 Euro. INFO www.theresidence.com

Natur pur im Süden der region Rhône-Alpes (F)

Verwunschene W Die Landschaft zwischen Valence und Avignon ist geprägt von Lavendelfeldern, Olivenhainen und tiefen Schluchten. Reizvoll wie die südlich gelegene Provence, aber weniger bekannt.

R «Grandes Tables»: Zwei neue Köche im Club u Das Auswahlverfahren ist streng, schliesslich umfasst der Club 50 der besten Köche der Schweiz. Neu bei den «Grandes Tables de Suisse»: Dario Cadonau vom «Vivanda» in Brail GR (Bild), Jean-Marc Soldati («Du Cerf», Sonceboz-Sombeval BE). INFO www.grandestables.ch

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und um Grignan wogen Lavendelfelder im Wind. Der herrliche Duft der Blüten steigt bis zum Renaissance-Schloss, das hoch über den Dächern des provenzalischen Städtchens thront. Hier residierte zeitweise die Marquise de Sévigné, berühmt für ihre Briefe vom Hofe Ludwig XIV. Das «Festival de la correspondance» Anfang Juli pflegt die Tradition des Schreibens weiter. In Läden, Privaträumen, Kirchen, ja sogar in einem alten Dorfbackofen sind Schreibstuben eingerichtet; Papier und Stifte liegen bereit. Die Gemeinde

verschickt die Briefe und Postkarten auf eigene Kosten in alle Welt. www.grignanfestivalcorrespondance.com u Dem Duft auf der Spur Das Mikroklima von Nyons beschert der Kleinstadt 2800 Sonnenstunden pro Jahr. Im Jardin des Arômes am Ufer des Flusses ­Eygues wachsen 200 Arten von Gewürz-, Duftund Heilkräutern. Ebenfalls sehenswert: die römische Brücke und die letzte ­Kokosmatten-Fabrik Frankreichs (www. scourtinerie.com). Auf dem Weg ins Naturreservat der spektakulären Gorges de l’Ardèche lohnt


Stadt der Briefe Grignan während des «Festival de correspondance».

Luxuriös Die Zelte der «Prehistoric Lodge» direkt an der Ardèche.

Ein Traum in Violett Das Städtchen Grignan im Departement Drôme ist von Juni bis August ganz von blühendem Lavendel umgeben. Kanutentreff Der Pont d’Arc in den Gorges de l’Ardèche.

asser und Lavendelduft sich ein Halt im ­Lavendelmuseum auf dem Hochplateau bei Saint Remèze. Schritt für Schritt und mit Leidenschaft wird hier die Lavendelproduktion erklärt. Speziell: die alte Destillerie. www.ardechelavandes.com u Wandern und Wassersport Abenteuerlustige zieht es hinunter zum Fluss Ardèche. Sie buchen eine Boots- oder Kanutour und besichtigen eine der sechs Grotten. Die schönste: «Madeleine». Wer ein paar Tage in der spektakulären Schluchtenlandschaft verbringen möchte, ist in der «Prehistoric Lodge» richtig. Gleich am Fluss neben dem Pont d’Arc gelegen, bieten die komfortablen, stil-­ voll eingerichteten Zelte den Charme von «Out of Africa». Nur dass nachts nicht Löwen brüllen, sondern Frösche quaken. www.prehistoric-lodge.com

u Wahre Gaumenfreuden Die regiona-

len Delikatessen Esskastanie, Olivenöl, Wein, Ziegenkäse, Heidelbeeren finden sich auf jeder Speisekarte. Wer das Besondere sucht, ist bei «Les Menus ­curieux»

richtig. Botanisch versierte Köche bringen die Flora der Ardèche auf den Tisch: Lavendeleis, Wiesenschaumkrautsalat, Löwenzahnsuppe. Ein Gedicht! www. menuscurieux.fr anina rether

Check-in u Ausflugstipp

Aubenas: Samstagsmarkt; Vinothek: Le Chant des Bouteilles, 11 Rue Béranger de la Tour. u Hotels Le Clair de la Plume in Grignan, DZ ab 99 Euro, www.clairplume.com; L’Oustalou, mitten im Naturreservat, (Mitglied bei Les Menus curieux), DZ 68 Euro, www.loustalouardeche.com u Restaurants Grignan: Domaine Le Colombier, www.domaine-colombier.com; Virac: La Petite Auberge, www.lapetiteaubergelabastide.com u Kultur: Festival des Menu curieux Bruschetta mit Chansonniers Jean Ferrat in Antraigues, 20.–22. 7. u Info: Wildblumen und Crème brulée www.ardeche-guide.com, www.ladrometourisme.com auf Geflügelleber.

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Coole Sorbets Mit Minze oder Pfirsich.

En Guete

Der Sommer kann kommen!

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Zitronengras und Minze, frische Beeren und Früchte: Bei feinen Sorbets kennt Ihre Fantasie keine Grenzen. Und: selbst gemacht schmeckt doppelt gut.

Pfirsich-sorbet

Zutaten (ergibt ca. 6 dl) 11/2 dl Tonic-Water (z. B. Schweppes), 50 g Zucker, 500 g Pfirsiche, in Stücken, 2 Esslöffel Zitronensaft, 4 dl Prosecco Vor- und zubereiten ca. 20 Min. Gefrieren ca. 5 Std. u Tonic-Water mit dem Zucker in einer kleinen Pfanne unter gelegentlichem Rühren aufkochen, Hitze reduzieren, ca. 2 Min. köcheln, in einen Messbecher giessen. Die Pfirsiche mit dem Zitronensaft beigeben, pürieren. Püree durch ein Sieb in eine weite Chromstahlschüssel streichen, auskühlen. Gefrieren Sorbet-Masse ca. 1 Std. an­ frieren. Schüssel herausnehmen, Sorbet mit dem Schwingbesen kräftig durchrühren. Diesen Vorgang dreimal nach jeder weiteren Stunde wiederholen, damit ein gleichmässig gefrorenes Sorbet entsteht. Danach Sorbet herausnehmen, mit den Schwingbesen des

Handrührgeräts geschmeidig rühren, nochmals ca. 1 Std. gefrieren. Servieren Aus dem Sorbet Kugeln formen, in gekühlten Gläsern anrichten. Prosecco über das Sorbet giessen. Lässt sich vorbereiten Sorbet ca. 1 Monat im Voraus zubereiten, zugedeckt im Tiefkühler aufbewahren. Ca. 15 Min. vor dem Servieren in den Kühlschrank stellen.

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Erdbeer-Sorbet Zutaten (ergibt ca. 6 dl) 1 dl Wasser, 80 g Zucker, 500 g Erdbeeren, in Stücken, 1 Esslöffel Zitronensaft, einige Erdbeeren zum Verzieren Vor- und zubereiten ca. 25 Min. Gefrieren ca. 5 Std.

TIPP Quick-Heidelbeerglace So ein Turbo-Glace haben Sie bestimmt noch nicht gesehen: 200 g Heidelbeeren, andere Beeren oder gewürfelte Früchte ca. 4 Std. tiefkühlen. Im Mixglas mit 3 Esslöffel Zucker und 180 g Joghurt oder 11/2 dl Rahm fein pürieren – fertig. Das Blitzdessert nur noch in gekühlte Gläser verteilen, sofort geniessen!

u Wasser und Zucker zusammen in einer kleinen Pfanne unter gelegentlichem Rühren aufkochen, Hitze reduzieren, köcheln, bis die Flüssigkeit sirupartig ist, in einen Messbecher giessen, auskühlen. Erdbeeren und Zitronensaft beigeben, pürieren, evtl. durch ein Sieb in eine weite Chromstahlschüssel streichen. Gefrieren Sorbet-Masse ca. 1 Std. an­ frieren. Schüssel herausnehmen, Sorbet mit dem Schwingbesen kräftig durchrühren. Diesen Vorgang dreimal nach jeder weiteren Stunde wiederholen, damit ein gleichmässig gefrorenes Sorbet entsteht. Sorbet herausnehmen, mit den Schwingbesen des Hand­ rührgeräts geschmeidig rühren, nochmals ca. 1 Std. gefrieren. Servieren Erdbeeren vierteln, in 4 Dessertgläser verteilen, aus dem Sorbet Kugeln formen, auf den Erdbeeren anrichten. Lässt sich vorbereiten Erdbeer-Sorbet ca. 2 Wochen im Voraus zubereiten, zugedeckt im Tiefkühler aufbewahren. Ca. 15 Min. vor dem Servieren in den Kühlschrank stellen. Das Rezept eignet sich auch für Brombeeren, Heidelbeeren, Himbeeren, gemischte Beeren.

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En Guete

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ZitronengrasSorbet

Zutaten (ergibt ca. 6 dl) 4 dl Wasser, 120 g Zucker, 5 Stängel Zitronengras, Inneres fein geschnitten, ergibt ca. 60 g, 11/2 Esslöffel Limettensaft Vor- und zubereiten ca. 20 Min. Ziehen lassen ca. 1 Std. 30 Min. Gefrieren ca. 5 Std.

u Wasser mit Zucker und Zitronengras aufkochen, Hitze reduzieren, ca. 10 Min. köcheln. Pfanne von der Platte nehmen, zugedeckt ca. 1 Std. ziehen lassen. Flüssigkeit in eine weite Chromstahlschüssel absieben, Limettensaft beigeben, auskühlen. Gefrieren Sorbet-Masse ca. 1 Std. an­ frieren. Schüssel herausnehmen, Sorbet mit dem Schwingbesen kräftig durchrühren. Diesen Vorgang dreimal nach

jeder weiteren Stunde wiederholen, damit ein gleichmässig gefrorenes Sorbet entsteht. Sorbet herausnehmen, mit den Schwingbesen des Handrühr­ geräts geschmeidig rühren, nochmals ca. 1 Std. gefrieren. Servieren Aus dem Sorbet Kugeln formen, in Dessertschalen anrichten. Lässt sich vorbereiten Sorbet ca. 1 Monat im Voraus zubereiten, zugedeckt im Tiefkühler aufbewahren. Ca. 15 Min. vor dem Servieren in den Kühlschrank stellen.

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PfefferminzSorbet

Zutaten (ergibt ca. 6 dl) 4 dl Wasser, 120 g Zucker, 30 g Pfefferminzblätter, fein geschnitten, 1 Esslöffel Zitronensaft Vor- und zubereiten ca. 20 Min. Gefrieren ca. 5 Std.

u Wasser mit dem Zucker unter gelegentlichem Rühren aufkochen, Hitze reduzieren, ca. 10 Min. köcheln. Pfanne von der Platte nehmen, Pfefferminze beigeben, zugedeckt ca. 1 Std. ziehen lassen. Flüssigkeit in eine weite Chromstahlschüssel absieben, Zitronensaft beigeben, auskühlen. Gefrieren Sorbet-Masse ca. 1 Std. an­ frieren. Schüssel herausnehmen, Sorbet mit dem Schwingbesen kräftig durchrühren. Diesen Vorgang dreimal nach jeder weiteren Stunde wieder­ holen, damit ein gleichmässig gefrorenes Sorbet entsteht. Danach Sorbet herausnehmen, mit den Schwingbesen des Handrührgeräts geschmeidig rühren, nochmals ca. 1 Std. gefrieren. Servieren Aus dem Sorbet Kugeln formen, in Dessertschalen anrichten.


Gipfeltreffer am «Adler»-Loch: Robert Speth (Gstaad BE), Hans-Peter Hussong (Uetikon ZH), Andreas Caminada (Fürstenau GR)(v. l.).

Power-Golfer: Kaviar-König Reto Mathis, Hausi Leutenegger und Franco Bianchi (v. l.).

Golfer und Gourmets: GaultMillauChef Urs Heller (l.), Pascal Germanier, Chef der ASGI-Golfer.

Sie heisst Muriel: Käse-Papst Rolf Beeler stellte den Chefs seine hübsche Tochter vor.

Turnierdirektor Ludy Turkavka (r.) und der grosse Sieger: Walter Klose («Gupf», Rehetobel AR).

party

Acht Chefs für die KitchenParty. Links: Raphael Tuor, Mike Zarges, Silvio Wigger, Beat Stofer. Rechts: HansPeter Suter, Benjamin Schmidt, Ulf Braunert, Raphael Wey.

Caminada und der Adler-Horst GaultMillau: Golfturnier und Kitchen-Party in Engelberg

D

ie ganz grosse Golf-Herausforderung in Engelberg? Das «Eagle Hole» mit nur zwei (statt vier) Schlägen zu knacken und sich auf der Ehrentafel unter einem riesigen Adler einzutragen! Die drei Star-Chefs Andreas Caminada, Robert Speth und Hans-Peter Hussong verpassten am GaultMillau-Turnier das Ziel nur knapp. Und mussten einem Aussenseiter den Vortritt lassen: Walter Klose vom «Gupf» über dem Bodensee war der grosse Sieger. Abgefeiert wurde im «Schweizerhaus» – bei der schon fast legendären Kitchen-­ Party: Ulf Braunert (Engelberg), Benjamin Schmidt ­(Engelberg), Mike Zarges (Frutt), Silvio Wigger (Sarnen), Raphael Wey (Sachseln), Raphael Tuor (Nebikon), Hans-Peter Suter (Emmen) und Beat Stofer (Meggen) standen für ihre Kollegen am Herd, servierten Lachs, Zander, Saibling, Frutiger Stör, Wollschwein, Schweinebacken und ­Bresse-Enten. «Festwirt» und Weinflüsterer Geny Hess: «Gute Stimmung bei den Köchen, gute Stimmung bei den Gästen, bemerkenswert hoher Wein- und Zigarrenkonsum.» Held des Tages: Gerschnialp-Käser Sälmi Töngi trotzte auf dem Golfplatz stundenlang dem Regen, strich im Minutentakt seine wunderbaren Raclettes ab. Fotos Bruno Voser

Die WeinDegustation am 19. Loch durfte nicht fehlen: Geny Hess sen., Geny Hess jun., Ueli Kellenberger (v. l.).

Direktoren mit Drive: Michael Thomann (Bern), Christian Lienhard (Weissbad), Stefan Bollhalder (Interlaken), Reto Kocher (Basel) (v. l. ). schweizer illustrierte

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Auto

schon gefahren mercedes g-Klasse

Denkmalpflege Selbst nach 33 Jahren lässt Mercedes den G nicht sterben. Im Gegenteil: Der sich weiterhin blendend verkaufende KultOffroader erhält eine Modellpflege und auch noch einen V12.

H

ip ist, wer Mercedes G fährt. Selbst Papst Benedikt hat einen im Fuhrpark – in unschuldigem Weiss natürlich. Und dennoch erstaunt, dass die Nachfrage nach dem seit über drei Jahrzehnten fast unverändert gebauten und mittlerweile arg rustikalen Geländesaurier trotz happigen Preisen nicht abreisst. Stolz verrät der Marketingverantwortliche Mathias Geiser: «Im letzten Jahr haben wir mit weltweit 6600 Exemplaren wieder einen neuen Rekord aufgestellt, notabene im 32. Produktionsjahr.» Nur logisch, dass die Designer an der Bauernschranksilhouette nichts ändern durften – ein neuer Kühlergrill und LED-Tagfahrlichter, mehr nicht. Innen und technisch dagegen wurde, das ist

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schweizer illustrierte

das Erfolgsgeheimnis, einmal mehr alles auf neuen Stand gebracht: Das Cockpit durfte modernisiert werden und wurde bedienfreundlicher den Limousinen angepasst. Aber selbstverständlich musste der charakteristische Haltegriff

Arbeitsplatz Innenraum und Cockpit sind nun viel funktionaler und schicker und wurden den Mercedes-Limousinen angepasst.

auf der Beifahrerseite bleiben. Stellt sich Otto Normalautofahrer schon die Frage, warum in einer so nachhaltigen Zeit so viele Menschen weiterhin GKlasse kaufen, versteht er noch weniger, weshalb sich über 40 Prozent auch noch für die leistungsstärksten und exorbitant teuren AMG-Varianten entscheiden. Kostet doch der nun erstmals mit einem 6,0 Liter grossen V12 angebotene G 65 AMG atemberaubende CHF 356 000.– und ist damit das zurzeit teuerste Mercedes-Modell. Gut, der stolze Besitzer erhält dafür einen 2,6 Tonnen schweren Koloss mit 612 PS und 1000 Nm Drehmoment, der dumpf grollend in 5,3 Sekunden auf Tempo 100 sprintet und bis zu (elektronisch begrenzten) 230 km/h schnell wird. «Das braucht zwar keiner», gibt Geiser zu, «aber es macht sich auf den Boulevards in Amerika, China oder im Nahen Osten gut.» Raoul Schwinnen


News

peugeot 4008 dritter im bunde u Wie schon der Citroën C4 Aircross basiert auch der neue Peugeot-SUV 4008 technisch auf dem Mitsubishi ASX. Der elegante 4008 ist zwar mit 4,34 m Länge knapp 30 cm kürzer als der Ende Jahr auslaufende Vorgänger 4007. Dennoch wirkt er aber nicht nur wegen seiner Bezeichnung eine Nummer grösser: Angeboten wird der neue Peugeot-Allradler in der Schweiz vorerst nämlich nur in der luxuriösesten Ausstattungslinie «Allure» – aber mit zwei Motorvarianten: einem 1,6-LiterDiesel mit 115 PS (0 bis 100 km/h in 11,6 s, Verbrauch 4,9 l/100 km) und einem 1,8-Liter-Diesel mit 150 PS und 300 Nm (11,5 s, 5,6 l/100 km). Die Preise des noblen Kompakt-SUV von Peugeot starten bei CHF 41 000.–.

Rustikal Auch nach der Modellpflege bleibt die G-Klasse aerodynamisch wie eine Schrankwand. Den Fans gefällts, wozu also ändern?

Mercedes G-Klasse Rückansicht So ­ ollen die Kunden die w G-Klasse: mit Hecktür und Ersatzrad dran. u Motoren Benziner 387 bis 612 PS,

Diesel 211 PS u 0 bis 100 km/h 5,3 bis 9,1 s u Spitze 175 bis 230 km/h u Verbrauch 9,1 bis 17,0 l/100 km u CO2-Ausstoss 295 bis 397 g/km u Energieeffizienz-Kategorien G u Verkauf ab sofort u Preis ab CHF 115 100.– u Konkurrenten Jeep Grand Cherokee, Land Rover Defender, Range Rover

u Unser Urteil Es gibt kaum rationale

Gründe, sich eine G-Klasse zu kaufen. Zumal der im Gelände unaufhaltsame Kletterkünstler kaum je abseits der Strasse gefahren wird. Für den Asphalt aber gibt es aerodynamischere, elegantere, komfortablere, agilere, kurvenstabilere, sparsamere und vor allem auch preisgünstigere Offroader. Aber kaum einen kultigeren. Und darin steckt schlicht das Erfolgsgeheimnis.

bmw 7er liebe zum detail u «Wir haben den 7er so gründlich überarbeitet wie nie zuvor», erklärt Projektleiter Robert Kahlenberg. Zu sehen ist davon wenig, optisch hat sich beim BMW 7er kaum etwas geändert. Technisch aber schon. Die Motoren sind nun deutlich leistungsstärker und dennoch bis zu 25 Prozent spar­samer. Zudem gibt es nun für die Top­variante 750d xDrive den 3,0-Liter-Sechszylinder-Commonraildiesel aus dem M 550d mit dreifacher Aufladung (381 PS, 740 Nm) und Allrad. Der 750d xDrive spurtet in 4,9 s auf Tempo 100, wird 250 km/h schnell (elektronisch begrenzt) und verbraucht im Schnitt nur 6,4 l/100 km. Die Preise starten bei CHF 113 000.– für den 740i; den 750d xDrive gibts ab CHF 135 000.–. schweizer illustrierte

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Robert Oudmayer (GE Money Bank, l.) und Roland Brändli (GE Money Bank), Beat Zenklusen (Garage Plus/Derendiger, r.).

Dr. Peter Ballé (Eurotax Glass’s) mit Begleitung Beate Simon.

Marc Wenger (Mazda Suisse, l.), Doris und Karl Bieri (Auto Zürich).

Gölä (M.) und seine Band brachten die Halle zum Kochen.

AutoScout24 Grosse Party, super AutoScout24, die Nummer 1 auf dem Schweizer Automarkt, feiert das 15-Jahr-Jubiläum. Zur Party kam fast die ganze Autobranche nach Bern.

B

ereits um 20 Uhr erreicht die Stimmung der über 1300 Gäste in der Festhalle auf dem BEA-Gelände Bern ihren ersten Höhepunkt: Der Schweizer Shootingstar Bastian Baker betritt mit seiner Gitarre die Bühne der AutoScout24 Party-Night. Und der charmante Lausanner Hitparadenstürmer lässt nicht nur die Herzen der Damenwelt höherschlagen. Schnell bringt er die ganze Halle zum Mitsingen. Das freut natürlich Gastgeber Christoph Aebi, Director AutoScout24, ganz besonders: «Mit der Party-Night zum Jubiläum wollen wir unseren Kunden für die gute Zusammenarbeit und ihre Treue danken. Ohne sie wären wir heute mit 85 Prozent Marktanteil nicht die klare Nummer 1 im

Schweizer Online-Automarkt.» Vor 15 Jahren glaubte kaum jemand an den Erfolg von Online-Portalen. Knapp 200 Kunden boten damals etwas mehr als 3000 Occasionen zum Kauf an. Heute sorgen rund 5500 ­Kunden mit rund 150 000 Gebrauchtund Neuwagen für täglich knapp 180 000 Besuche. So abwechslungsreich wie das Angebot auf www.autoscout24.ch verläuft auch die Party-Night. Die Stimmung zum Kochen bringt schliesslich Gölä, der den Saal über eine Stunde lang rockt. Im anschliessenden Interview beweist nicht nur Gölä, sondern auch TV-Moderatorin Nina Havel, die souverän durch den Abend führt, Schlagfertigkeit und Wortwitz. Der Saal tobt, eine rundum gelungene Party.

Daniele Marangi (AutoScout24, l.), Hans-Kurt Brand (Fiat Suisse SA Zürich).

Ivano und Claudia Laudicina (J. H. Keller Zürich).


publireportage

small talk

«Wir sind auch nach 15 Jahren noch mit dem gleichen Feuer unterwegs» Lorenz Heer (Flottenmanagement AMAG Import), Ehefrau Carmen Ziegler.

Andreas Zeller (AMAG Bern), Michael Grossniklaus (Occasionsmanagement AMAG Retail, r.).

Olivier Rihs (Scout24, l.), Gölä, Nina Havel, Christoph Aebi (AutoScout24, r.).

Stimmung

Raphael Seiler (Swisscom Schweiz AG, l.), Alessandro Lombardo (AutoScout24), Daniel Wolgensinger (Wolgensinger AG, r.).

1300 begeisterte Gäste sorgten für eine tolle Stimmung in der Festhalle. Dieter Jermann (Pirelli), Andreas Burgener (Auto Schweiz) mit Begleitung Darya Haller.

Frauenschwarm und Shootingstar Bastian Baker.

Als Nummer 1 im Schweizer Online-Automarkt setzen Sie mit der Party-Night 2012 auf Begegnungen «offline», im klassischen Sinn. Passt das? Wir leben Emotionen und setzen uns täglich mit einem engagierten Team für die Bedürfnisse der Kunden ein. Mit persönlichem Kontakt verleihen wir AutoScout24 ein Gesicht. Wie bleibt AutoScout24 in Bewegung? Wir sind auch nach 15 Jahren noch mit dem gleichen Feuer unterwegs. Mobile Lösungen sind unsere GUT IM GESCHÄFT Christoph Aebi, Direcneue Challenge. tor AutoScout24, freut «Einfach zu bedienen, sich über 85 Prozent schnell zu finden», Marktanteil. heisst unser Credo. Was wünschen Sie der Autobranche? Mehr Handlungsspielraum und unterneh­ merischen Geist, innovative Produkte und weniger Regulierungen. Die Auto­ branche leistet einen enormen Beitrag an den Schweizer Finanzhaushalt und erhält dafür kaum Lob.


Horoskop

Superwoche, nur Merkur zwingt zur Geduld

bleme im Verkehr. Zum Glück bildet Merkur am 21. auch einen harmonischen Winkel zu Mars: Die Lage sollte sich verbessern. Bei wichtigen Terminen oder Verträgen sollten Sie deshalb auf der Hut sein (vor allem 3. Dekade Waage, Widder, Steinbock und Krebs), möglichst den 21. oder 22. abwarten!

widder 21.–30. 3. Traumwoche! Jupiter und Venus, die beiden Glücksplaneten, versprechen unvergessliche Momente, ein Wunschtraum kann in Erfüllung gehen. Neuer Job? Mehr Geld? Oder privates Highlight? Super: der 17. und 22. 31. 3.–9. 4. Eher Routine. Interessante Kontakte, offene Aussprache oder Besuch am 17., leich­ ter Gegenwind am 20. 10.–20. 4. Sie kommen schneller voran als geplant, der Neumond am 19. begünstigt ein Treffen, eine Reise, manchmal eine Versöhnung. Miss­ verständnisse oder eine Enttäuschung hingegen am 21.

stier 21.–30. 4. Sie ruhen sich auf Ihren Lorbee­ ren aus, sind am 20. der Hahn im Korb. Etwas ange­ spannt hingegen der 22. (Probleme mit Angehörigen?). Die um den 24. Geborenen schweben wie auf Wolken. 1.–10. 5. Sie können am Wochenende als Schiedsrichter einen Streit schlichten, wenn Sie objektiv bleiben. Nach dem 18. überwiegend Routine. 11.–20. 5. Sie sind schlag­ fertig, Ihre Argumente finden fruchtbaren Boden ( 21.). Am 20. kann es anders kommen als erwartet. Besonders die um den 13./14. Geborenen sind unter Druck.

zwillinge 21.–31. 5. Die vor dem 25. Geborenen sollten auf Nummer sicher gehen, sich nicht mit Vor­ gesetzten anlegen (20., 21.). Alle anderen geniessen das Leben, sind charmanter denn je. Romantik am 18., 21. und 22., manchmal Liebe auf den ersten Blick! 1.–10. 6. Routine, Routine. Nur am 18. sind Sie zu sensibel, neh­ men sich ein Problem zu sehr zu Herzen. 11.–21. 6. Sie ­lösen ein Problem vom vergangenen Jahr und sichern damit Ihre Zukunft ab (19.). Am 20. hingegen sollten Sie kein Detail ausser Acht lassen (z. B. bei Verträgen).

krebs 22. 6.–1. 7. Sie sollten gut über die Runden kommen, speziell gegen Ende Woche (21. und 22.). Am 16. freuen Sie sich über die Haltung eines Freundes. Vor allem die vor dem 26. Geborenen sind gut inspiriert. Exzellent der 20. 2.–12. 7. Sie treffen nicht immer den richtigen Ton, könnten am Wochenende ins Fettnäpf­ chen treten. Nach dem 18. wird es ruhiger. Nur am 21. kommt es anders als gedacht. 13.–22. 7. Sie sind schlag­ fertig, entscheiden nach dem 19. klug. Auch physisch sind Sie gut im Schuss, landen am 21. einen Treffer.

löwe 23. 7.–1. 8. Sie gehören zu den Gewinnern, für einige geht ein Wunschtraum in Erfüllung: Unver­ gessliche Stunden zu zweit? Schicksalhafte Begeg­ nung? Am 17., 19. (Neumond) oder 22. sind Sie im sieb­ ten Himmel! 2.–12. 8. Sie haben sich eine Pause verdient. Ideal für Treffen, einen Besuch, eine Reise: der 18. Sie gewinnen neue Freunde. 13.–23. 8. Exzellent für grösse­ re Projekte (19.), mit denen Sie Ihre Zukunft absichern. Oder bringt ein Vorhaben vom November jetzt gute Er­ gebnisse? Nur am 16. sind Sie schnell eingeschnappt.

jungfrau 24. 8.–2. 9. Sie sollten auf der Hut sein, sich nichts vormachen lassen! Vor allem die vor dem 28. Geborenen neigen zu Illusionen (16., 17.). Bei Abmachun­ gen sollten Sie einen Experten um Rat fragen! 3.–12. 9. Sie haben am Wochenende gute Karten und gehen tak­ tisch klug vor. Ab dem 18. wird es ziemlich ruhig. Am 20. und 21. sollten Sie eine Einladung annehmen (Konzert? Dinner?). 13.–23. 9. Sie sind aktiv und dynamisch (16. und 21.). Am 19. (Neumond) hingegen sind Sie ner­ vös und neigen zu voreiligen Aktionen (z. B. beim Sport).

waage 24. 9.–3. 10. Glückwunsch, eine Superwo­ che! Ihr Charme bezaubert, man liegt Ihnen zu Füssen. Einige erleben eine Sternstunde (18. und 21.). Ein Neu­ beginn? Die vor dem 27. Geborenen verbuchen einen Ge­ winn (17. und 22.). 4.–13. 10. Routinewoche. Glänzende Laune am 18. (Ausland? Reise?), aber leichter Gegen­ wind am 20. und 21. 14.–23. 10. In Ihrer Kommunikation harzt es nach dem 19., und es kann zu Verspätungen kommen(20.). Doch langfristig gesehen kommen Sie ­ gut über die Hürden, die endgültige Bilanz ist positiv.

skorpion 24. 10.–2. 11. Sie ruhen sich auf Ihren Lorbeeren aus, sind am 20. im Einklang mit Ihrer Umge­ bung. Oder freuen Sie sich über eine gute Nachricht? Nur am 22. sind Sie leicht reizbar. 3.–12. 11. Sie wenden am Wochenende die richtige Taktik an, zeigen sich rede­ gewandt. Achten Sie bei Abmachungen auch auf Details! Nach dem 19. wird es ruhig. Am 20. sind Sie auf der richtigen Wellenlänge. 13.–22. 11. Sie sind körperlich fit, kommen schnell voran (19.). Günstig für schriftliche Arbeiten (Gesuche usw.), eine Reise oder Examen (21.).

schütze 23. 11.–2. 12. Widersprüchlich: Vor dem 27. Geborene könnten in eine Falle tappen. Achten Sie auf die Regeln. Sonst könnten Sie zur Kasse gebeten werden (Strafzettel?). Alle anderen amüsieren sich und erleben Sternstunden: Liebe auf den ersten Blick? 3.–12. 12. Routinewoche. Am 18. sind Sie auf der gleichen Wellen­ länge mit dem Partner, fühlen sich wohl. 13.–21. 12. Neue Freundschaften stellen sich als sehr solide heraus. Melden sich unverhofft alte Freunde? Schonen Sie sich! Mars verleitet Sie zu voreiligen Reaktionen (19., 22.).

steinbock 22.–31. 12. Vorwiegend Routine. Am 20. sollten Sie den Rat Ihres Partners befolgen, der die Lage objektiver einschätzt. Nur die nach dem 28. Geborenen müssen mit einer radikalen Wende rechnen, eine Konse­ quenz kollektiver Ereignisse (16., 20.)? 1.–10. 1. Am Wochenende kann es zu hitzigen Diskussionen kommen, Ihre Haltung könnte falsch ausgelegt werden. Am 18. sprechen Sie sich offen aus. 11.–20. 1. Sie sind vital (16. und 21.). Nur die vor dem 15. Geborenen fühlen sich eingeschränkt, müssen Konzessionen machen (20.).

wassermann 21.–30. 1. Superwoche! Jupiter und Venus versprechen Herzklopfen, einigen gelingt ein Volltreffer. Mehr Geld? Mehr Prestige? Singles könnten eine denk­ würdige Begegnung erleben. Unvergesslich der 18. und 22. 31. 1.–9. 2. Eher neutral. Der Mond signalisiert am 16. kleine Missverständnisse oder eine Panne zu Hause, aber am 18. eine Menge Spass und gute Laune. 10.–19. 2. Sie bringen ein grösseres Vorhaben über die Bühne und festigen damit Ihre Position und bauen sie weiter aus. Exzellent der 19. (Neumond), manchmal Glück im Spiel.

fische 20. 2.–1. 3. Sie haben derzeit keinen leichten Stand, einige stehen vor einer schwierigen Wahl (16. oder 21.). Gleichzeitig neigen Sie dazu, über die Stränge zu schlagen. Vorsicht bei Investitionen oder juristischen Schritten! 2.–10. 3. Das Wochenende ist günstig für eine Reise, neue Kontakte. Doch sollten Sie kein Detail ausser Acht lassen! Am 18. sind Sie nervös und reizbar (Mond in den Zwillingen). 11.–20. 3. Trotz Hindernissen bis zum 18. geht es danach bergauf. Ex­ zellent für Kontakte, Verhandlungen, Reisen ist der 21.

ihr tages-horoskop 100

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Illustrationen Michael Husmann Tschäni; bearbeitet und übersetzt von Gerhard Hynek

woche vom 16. bis 22. Juni 2012 Der Neumond am 19. (in der 3. Dekade Zwillinge) wird von schwierigen MerkurAspekten begleitet (in Spannung zu Jupiter und Neptun am Wochenende, zu Saturn am 20. und zu Venus am 21.). Typisch für schwierige Verhandlungen, den Bruch von Verträgen, Pro-

Dr. Elizabeth Teissier


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ZITAT ZWISCHEN ZAHLEN Die Zahlen sind durch Buchstaben zu ersetzen. Dabei bedeuten gleiche Zahlen gleiche Buchstaben. Bei richtiger Lösung ergeben die ersten und die vierten Buchstaben, von oben nach unten gelesen, ein Sprichwort, Teile davon (grün) das Lösungswort. ZAHLENSCHLÜSSEL

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WER HÄTS – OHÄ LÄTZ Die nebenstehenden Zeichnungen unterscheiden sich durch zehn Abweichungen. Kreisen Sie bitte diese Abweichungen auf der unteren Zeichnung ein. SO KÖNNEN SIE 20 FRANKEN GEWINNEN: Unter den richtigen Lösungen bei «Wer häts – ohä lätz» verlosen wir jede Woche 5 × 20 Franken. Bitte schneiden Sie Ihre Lösung aus, kleben Sie sie auf eine Postkarte (Briefe sind leider ungültig) und schicken Sie die Karte an: Schweizer Illustrierte, Postfach, 8099 Zürich. Bitte schreiben Sie Ihren Namen und Vornamen deutlich, damit Verwechslungen bei der Gewinnauszahlung vermieden werden. Einsendeschluss Sonntag, 17. Juni 2012

KREUZWORT-CHAOS

LÖSUNGSWORT

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Die Buchstaben der Lösungswörter stehen alphabetisch geordnet. Suchen Sie nach dem richtigen Wort und vervollständigen Sie das Kreuzworträtsel.


SUDOKU Füllen Sie die leeren Felder so aus, dass in jeder Zeile und Spalte und in jedem 3 × 3-Kästchen die Zahlen 1 bis 9 nur einmal vorkommen. mittel

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Conceptis Puzzles

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6 7 5

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WER HÄTS – OHÄ LÄTZ

KREUZWORT CHAOS

ZITAT ZWISCHEN ZAHLEN 1. Federal, 2. Flirten, 3. Spezies, 4. Comedia, 5. Kiental, 6. Einlass, 7. Basilia, 8. Facette, 9. Rehbock, 10. Aletsch, 11. Canapes, 12. Redlich, 13. Drittel, 14. Rueebli, 15. Armreif, 16. Franken, 17. Dennoch, 18. Novizin, 19. Blocher, 20. Einheit, 21. Achtung Lösungssatz: Die Menschen, die man von Herzen liebt, altern nicht. Lösung: REIBEN

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3 6 5 Conceptis Puzzles

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schwer 2 5 7 1 9 4 6 8 3

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Bei richtiger Deutung der Bilder erhalten Sie das Lösungswort.

KREUZWORTRÄTSEL

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1 7 6 5 4 5 8 2 1 7 9 3 4 8 6 8 2 1 9 5 4 5 7 3 2 6 9 3 4 8 2 6 9 7 1 6 9 3 1 8 685 Lösung: 7 4 5 2 3

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leser

«Tatoo-Kerl Gölä als liebenswerter Papi» u Gölä & Mike Pfeuti und ihre

Männer-WG, SI 23/2012 «Das Foto von Gölä und seinem Sohn Mike, beide mit blossem Oberkörper, ist wirklich der Hammer. So habe ich Vater und Sohn Pfeuti noch nie gesehen. Auch was man alles über die Beziehung der beiden erfährt, ist sehr spannend. Ich finde es bemerkenswert, wie liebevoll und sehr engagiert der harte Tatoo-Kerl Gölä sich um seinen Sohn kümmert. Am besten gefällt mir das Bild, auf dem Gölä im Schlafsack von einem Schrank aufs Bett springt. Einfach irre witzig. Dem Männerhaushalt Pfeuti wünsche ich viel Spass und gutes gemeinsames Gelingen. Und vielleicht zeigt Gölä ja bald auch mal seine neue junge Freundin.» Vanessa Oberholzer, per E-Mail

wie im Märchen u Happy Queen: SI 23/2012 «Die Festlichkeiten rund um das 60-Jahre-ThronJubiläum der Queen habe ich mit grossem

Vergnügen mitverfolgt. Das wunderschöne Fest in London war für mich der Höhepunkt. Die Bilder in der Schweizer Illus­trierten zeigen die royalen Momente nochmals in aller Pracht. Es ist doch genau wie in einem Märchen, da ist eine Königin, die von ihrem Volk geliebt und verehrt wird. Ich könnte mir vorstellen, dass heutzutage, wo es auch in Europa immer mehr Sorgen gibt, gerade so eine Königin den Menschen guttut. Sie ist für das britische Volk wie eine starke Mutter, die allen Mut macht. Lang lebe die Queen!» Isa Robert, per E-Mail

Kaktus? Besser einen ganzen Strauss rosen! u Kaktus der Woche wegen des Vegi-Tags in Lyss, SI 19/2011 «Über ein Kilogramm Fleisch isst jeder Mensch in der Schweiz pro Woche – ein Rekord. Dabei wissen wir heute, dass dieser enorme Fleischkonsum gravierende Auswirkungen hat auf Natur und Umwelt. Zu begrüssen sind Bestre-

bungen nach Sensibilisierung zu Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein wie etwa Ihre Zeitschrift ‹SI Grün›. Für uns ist es daher ein absoluter Widerspruch, der Gemeinderätin von Lyss, Maja Bühler Gäumann, einen Kaktus für den harmlosen (weil unverbindlichen) Vegi-Tag zu verleihen. Im Gegenteil – etwas weniger Fleisch zu essen, hilft der Natur, der Umwelt und nicht zuletzt der eigenen Gesundheit. Einen ganzen Strauss Rosen hätte sie verdient!» Susanne Schmid, per E-Mail Sorry! Im Hinweis aufs Rheinfall Festival Schaffhausen (SI 23/S. 81) lauten die korrekten Daten: 26. 6.–1. 7. Und: «Le Murenberg»-Koch ­ Denis Schmitt startet in Bubenberg BL mit 14 GaultMillau-Punkten! Wir bitten, die fehlerhaften Angaben zu entschuldigen (d. Red.).

willi

«Der grosse Renner momentan. Die Armbrust, mit der man Tore schiessen kann.» schreiben sie uns ihre meinung Schweizer Illustrierte, Leserbriefe, Dufourstrasse 23, 8008 Zürich, Fax 044 259 86 22, E-Mail info@ schweizerillustrierte.ch. Anonyme Zuschriften werden nicht veröffentlicht. Die Redaktion behält sich vor, Briefe zu kürzen.

impressum Nr. 24, 101. Jahrgang. Erscheint montags Beglaubigte Auflage 232 519 Exemplare ISSN 0036-7362 Abonnements-Dienst (Telefon gratis) 0800 820 920 Mo bis Fr: 7.30–18.00 Uhr, aboservice@ringier.ch Redaktion Schweizer Illustrierte, 8008 Zürich, Dufourstrasse 23, Tel. 044 - 259 63 63, Fax 044 - 259 86 22, info@schweizer-illustrierte.ch Geschäftsführer Zeitschriften Urs Heller Chefredaktor Stefan Regez MITGLIED DER Chef­redaktion Monique Ryser Bekanntgabe von namhaften Beteiligungen i. S. von Art. 322 StGB: Betty Bossi AG; Energy Schweiz Holding AG; Energy Bern AG; Energy Zürich AG; ER Publishing SA; Eventim CH AG; Geschenkidee.ch GmbH; Good News Productions AG; Goodshine AG; GRUNDY Schweiz AG; Infront Ringier Sports & Entertainment Switzerland AG; Investhaus AG; JRP Ringier Kunstverlag AG; 2R MEDIA SA; media swiss ag; Original S.A.; Previon AG; Presse TV AG ; Qualipet Digital AG; Ringier Africa AG; Ringier Studios AG; Rose d’Or AG; Sat.1 (Schweiz) AG; SMD Schweizer Mediendatenbank AG; SMI Schule für Medienintegration AG; Teleclub AG; The Classical Company AG; Ringier Axel Springer Media AG; Ringier France SA (Frankreich); Ringier Publishing GmbH (Deutschland); Juno Kunstverlag GmbH (Deutschland); Ringier (Nederland) B.V. (Holland); Ringier Kiadó Kft. (Ungarn); Népszabadság Zrt. (Ungarn); Ringier Pacific Limited (Hongkong); Ringier Print (HK) Ltd. (Hongkong); Ringier China (China); Ringier Vietnam Company Limited (Vietnam); Get Sold Corporation (Philippinen). Der Nachdruck sämtlicher Artikel und Illustrationen ist verboten. Für den Verlust nicht verlangter Reportagen übernimmt die Redaktion keine Verantwortung.


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Placebo Wettbewerb Die britische Rockband kommt für ein exklusives Showcase nach Zürich – die streng limitierten Tickets sind nicht käuflich. Wir verlosen Eintritte.

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Kaia Crawford Die Zehnjährige sieht ihrer Mama Cindy zum Verwechseln ähnlich. Das haben nun auch Model­ agenten gemerkt und Kaia für die Versace-Kampagne gebucht. SI online zeigt Star-Kids, die ihren Eltern aufs Haar gleichen.

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Auch für Fussballbanausen bietet die Europameisterschaft etwas – fürs Auge. Wir zeigen Ihnen die schönsten Kicker des Turniers.

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Auf einen Espresso

Frank A. Meyer und Marc Walder

Über Nespresso und das Paradies Und doch haben wir dieses kleine Ritual, dass wir – jeder an seinem Ort – dazu einen Espresso trinken. Was ich Sie immer schon mal fragen wollte: Wie bereiten Sie eigentlich zu Hause in Dahlem Ihren Espresso zu? Mit Nespresso-Kapseln aus einer wunderschönen, dunkel­ roten Nespresso-Maschine. Sie überraschen mich! Zwar liebe ich auch die klassische italienische «Macchinetta», achteckig und aus Aluminium. Sie ist formal perfekt, Quint­ essenz der funktionalen Ästhetik. Ich war mir fast sicher, dass Sie die verwenden. Wegen ihrer Schönheit mag ich auch die grossen, ver­ chromten Kaffeemaschinen. Aber Nespresso ist nicht nur ästhetisch, sondern auch praktisch. Das Farbenspiel der Kapseln fasziniert mich wie einst die politisch-philosophisch-soziologische Buch­reihe «Edition Suhrkamp» in den Regenbogenfarben. Sie lassen sich also von der Ästhetik der Kapseln verführen?! Die Nespresso-Philosophie bringt mittlerweile drei Milliarden Umsatz. Und zurzeit werden dafür in der Schweiz zwei neue Fabriken gebaut. Darum kann ich mich als sozial sensibler Mensch dieser Verführung sogar mit einigermassen gutem Gewissen hingeben. Was mir allerdings nicht passt, sind die Nespresso-Shops. Wieso das? Die Verkäufer vermitteln dem Käufer das Gefühl, er müsse bei ihnen um eine Audienz ersuchen. Zurück zur Ästhetik: Warum ist die so wichtig für den Genuss? Adam und Eva wurden vom lieben Gott in einen wunder­ schönen, wundersamen Garten gestellt. Er hätte Adam und Eva auch in den Dschungel oder in die Wüste setzen können.

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Aber er legte offenbar Wert auf Ästhetik. Wer wie der Schöpfer eine schöne Welt mag, mag auch schöne Waren. Ein Beispiel ist mein silberner Apple-Laptop. Früher waren es die Geräte der Firma Braun. Den Braun-Rasierer beispielsweise kaufe ich immer noch, weil er der schönste von allen Rasierapparaten ist. Das Möbeldesign der Italiener müsste längst zum Weltkulturerbe der Unesco gehören wie auch manche Modelle von Alfa Romeo. Sie schwärmen ja richtig! Dabei kritisieren Sie seit Jahren den Konsumismus … Das eine schliesst das andere nicht aus. Indem ich nach Qualität suche, die in vollendeter Form präsentiert wird, vermeide ich den Ramsch. Man kauft auch weniger, wenn man Waren mit hohem ästhetischem Anspruch wählt. Welches Auto fahren Sie? Den CLS 350 CDI, den schönsten Mercedes. Welche Uhr ist für Sie die schönste? Eine goldene, die mein Vater für mich gemacht hat. Teilchen für Teilchen. Welche Schuhe? Gegenwärtig Navyboot. Krawatten? Einstecktücher. Die ersparen mir in Berlin die Krawatte. Was hat diesen Sinn für Ästhetik geprägt? Vor allem meine Lebensfreundin Lilith Frey. Und ganz früh meine Lehre als Schriftsetzer. Ich arbeitete noch im Blei, also mit eingeschränkten gestalterischen Mitteln. Das zwang zur Konzentration auf elementare ästhetische Regeln. In der Lehre begegnete ich auch der Bauhaus-Ästhetik, die ja vom Löffel bis zum Fabrikgebäude reicht. Deshalb habe ich mich in Biel für die Erhaltung des ersten europäischen Montagewerks von General Motors eingesetzt – und es mit Freunden vor der Verschandelung gerettet, ebenso das Bauhaus-­ Monument «Volkshaus» unweit des Bahnhofs. Ich lebe gern inmitten von schönen Dingen. In einem Garten, von Menschen bestellt – im Grünen, in der Stadt oder daheim.  MARC Walder, 46, ist CEO der Ringier AG Frank A. Meyer, 68, arbeitet als Journalist im Hause Ringier. Er lebt in Berlin

Trinken Sie Ihren Espresso in Rom? Oder New York? Oder auf den Malediven?

Foto Thomas Buchwalder

Sagen Sie mal, Frank A. Meyer, dieses Gespräch findet ja, wie meist, telefonisch statt – weil der eine von uns in Berlin ist und der andere irgendwo in der Welt … Moderne Menschen, die wir nun mal sind.




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