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Walter Roderer 1920–2012

14. Mai 2012 CHF 4.50





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nhalt

u glamour am vierwaldstättersee Die halbe Verwandtschaft von Isabel Lucas lebt in der Schweiz. Die Schauspielerin und eine grosse Schar weiterer Hollywood-Stars und TV-Lieblinge reisten ans Rose d’Or Festival in Luzern.

HEFT 20, MONTAG, 14. Mai 2012

Titel 20

Walter Roderer «Nötzli» und «Bünzli der Nation»: Der Volksschauspieler ist 91-jährig gestorben. Eine Hommage

Titelbild Thomas Buchwalder; Inhalt Christian Dietrich

Leute 9 10 32 34

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Editorial von Stefan Regez Leute Stephan Siegrist, Prinzessin Estelle, Jeff Koons, Tanja Frieden, Emel Luca Hänni Ausnahmezustand: Wo der Superstar hinkommt – die Fans ticken aus! Dr. Beat Richner Grosse Reportage: Der Kinderarzt mit dem König von Kambodscha auf einer royalen Tour de Suisse Kacey Mottet Klein Rasante Karriere: Wo endet der junge Lausanner Schauspieler? schweizer illustrierte

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34 u majestätisch Hoher Besuch! Der König

von Kambodscha und Dr. Beat Richner touren durch die Schweiz. Im Zentrum stehen die dringend benötigten Spenden, mit denen der Kinderarzt jedes Jahr Tausenden von Kindern das Leben retten.

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Party

Inhalt

Swiss Ski Saisonschluss-Feier in Bern Knie-Spendengala für Dr. Beat Richner

Gesellschaft

Bruno Risi Kindererziehung: Was dem Rad-Star und seiner Frau Sandra wichtig ist. «Familientisch» – neue Serie! Das süsseste Baby 2012 Jetzt bewerben: Schicken Sie ein Bild Ihres Wonneproppens

Olympia-Serie

Yvonne Leuthold Alles aufgegeben: So lebt die Berner Handballerin ihren Traum

Kunst

Sonja Knapp Was für ein Käferfest! Die Künstlerin ist von Insekten inspiriert

Rose d’Or

Verleihung der Goldenen Rose Glamouröses Festival. 22 Extra-Seiten

Shopping

Das Magazin für lustvolles Einkaufen Mode, Style, Electronics

Check-up

103 Zecken-Krankheit Neues Gel soll schützen 104 Abnehmen Die drei grossen Diät-Irrtümer

Die Besten

Fotos Thomas Buchwalder, Marcel Nöcker, Monika Flückiger

109 Das Schweizer Kulturmagazin Kunst, Musik, Bücher, Filme

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u unermüdlich Wohin Superstar Luca Hänni kommt – seine Fans sind bereits da und kreischen. Ihm gefällts!

ABO-SERVICE 0800 820 920 Redaktion: Dufourstrasse 23, 8008 Zürich, Tel. 044 - 259 63 63, E-Mail info@schweizer-illustrierte.ch, www.schweizer-illustrierte.ch

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u mutig Die Künstlerin Sonja Knapp scheut sich weder vor Schwerstarbeit noch vor Insekten. Ihre Skulpturen sind riesig.

Exklusiv auf dem ipad Wer hat was mit wem? Im PromiFlash gibts den neuesten Klatsch und Tratsch. Und: Sehen Sie sich eMagazin zu Hause um bei Matt Damon.

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Weekend

Freizeit, geniessen, rätseln En Guete, GaultMillau, Reisen, Spiele

Und …

65 Notabene von Peter Scholl-Latour 130 Auf einen Espresso mit Frank A. Meyer und Marc Walder 124 Horoskop 128 Leserbriefe/Impressum

Mehr News, mehr Bilder: www.schweizer-illustrierte.ch

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editorial

«Keine Angst vor dem Tod» Walter Roderer «Nach einem reichhaltigen

Stefan Regez, Chefredaktor

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Familientisch Perfektes

Fotos Thomas Buchwalder, Marcel Nöcker (2), Monika Flückiger, Kurt Reichenbach

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4 Die SI nahe bei den Stars 1 Autorin Stephanie Ringel und Walter Roderer 2 Unterhaltungsredaktorin Aurelia Forrer mit «Superstar» Luca Hänni 3 Wirt­ schaftschefin Nina Siegrist und der König von Kambodscha 4 Unterhaltungs­ redaktorin Sylvie Kempa mit Schauspieler Kacey Mottet Klein 5 Kunstredaktorin Caroline Micaela Hauger und Bildhauerin Sonja Knapp (r.)

und erfolgreichen Leben ist am 8. 5. 2012 Walter Roderer von uns gegangen. Die trauernden Hinterlassenen.» Viele wunderten sich über diese knappen, kühlen Zeilen in der Todesanzeige des grossen Volksschauspielers. Nicht einmal seine Angehörigen sind namentlich erwähnt. Nun, diese Worte hat Walter Roderer selber vorformuliert. «So wie er bei seinen Theaterstücken und Kinofilmen Perfektionist war, hat er in seinem Privatleben geregelt, was zu regeln war. Dazu gehörte auch alles rund um seinen Tod. Er wollte, dass sein letzter Wille umgesetzt wird», sagt SI-Autorin ­Stephanie Ringel. Schon vor drei Jahren erzählte Rodi ihr, wie die öffentliche Trauerfeier und die private Urnenbeisetzung im engsten ­Familienkreis ausgestaltet sein sollten. Zeremonie, Musik, ­Blumenschmuck – kein Detail liess er aus. Auch die bewusst schlichte Todesanzeige nicht. Stephanie Ringel durfte Walter Roderer die letzten Jahre sehr eng begleiten. Sie besuchte ihn zu Hause und reiste mit ihm 2010 nach Venedig. «Ich bin sehr dankbar, dass ich Rodi kennenlernen durfte und die Zeit hatte, intensive Gespräche mit ihm zu führen», sagt Ringel. Oft waren sie nicht gleicher Meinung. Beispielsweise wenn Roderer fand, dass Frauen nicht berufstätig, sondern lieber Hausfrau sein sollten. «Bewundert habe ich», so Ringel, «wie er das Alter genossen hat. In seinem GehstockTempo. Er schwamm, er fuhr Auto, er ging essen, er besuchte Gala-Abende – für ihn blieb das Leben seine Bühne.» In einem dieser vielen Gespräche sagte Walter Roderer, der zwei Herzinfarkte und vier Bypass-Operationen überlebt hatte: «Ich habe keine Angst vor dem Tod. Nur vor dem Sterben. Wenn es so weit ist, soll es schnell gehen.» «Rodi, geniess das Paradies!» – ab Seite 20.

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Timing! Just am Muttertag hat Pro Juventute den Eltern Club Schweiz gegründet. «Eltern dürfen in der Schweiz nie mehr allein sein. Egal, welche Thematik sie zu welcher Uhrzeit beschäftigt, sie sollen eine Anlaufstelle haben», definiert Pro-Juventute-Chef Stephan Oetiker das Ziel der Initiative. Die Schweizer Illustrierte nimmt dieses sinnvolle Engagement zum Anlass, in der vierteiligen Serie «Familientisch» mit prominenten Eltern und ihren Kindern über aktuelle Herausforderungen zu sprechen. Über den Umgang mit iPhone und Social Media zum Beispiel. Oder die Gratwanderung zwischen Über­ forderung und Überförderung. «Ballett statt Velorennen» – ab Seite 42. Ich wünsche Ihnen eine gute Woche mit Ihrer Schweizer Illustrierten! schweizer illustrierte

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bild der woche


Erste highline auf dem zermatter haus-gipfel

Seiltanz auf dem Matterhorn

Foto Thomas Senf

u Schwindelerregend! Profi-Alpinist Stephan Siegrist balanciert über dem Gipfelgrat des 4478 Meter hohen Matterhorns – auf einer sogenannten Highline, einem schmalen Band, welches er in der Scharte zwischen dem Schweizer und dem Italiener Gipfel gespannt hat. Ein extrem luftiges Abenteuer, das hier zum ersten Mal einer wagt. Zermatt liegt steile 2870 Meter weiter unten im Tal, auf der anderen Seite des Bergs gehts fast senkrecht nach Breuil-Cervinia (im Bild links) hinab. Für diesen Balance-Akt braucht der 39-jährige Ringgenberger nicht nur starke Nerven, sondern auch gutes Wetter, wenig Wind und nicht zu kalte Temperaturen, damit ihm die Füsse nicht einfrieren (er trägt nur Socken). Am 10. Mai 2012 packt er die Chance spontan. Erst leicht «verkrampft» und in dieser Höhe etwas kurz­ atmig. Aber schon nach den ersten Schritten merkt er: «Es geht!» Natascha knecht

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Die kleine Prinzessin Estelle mit ihren Eltern Victoria und Daniel von Schweden. Nächste Woche wird das Mädchen getauft.

Kleine Prinzessin Estelle von Schweden

Sternchen vor der Taufe u Den Blick einer mächtigen Frau hat sie schon drauf. Und auf Mamas Armen thront es sich als drei Monate altes Prinzesschen sowieso wunderbar. Am Dienstag nächster Woche lassen Kronprinzessin Victoria, 34, und Prinz Daniel, 38, von Schweden ihre Tochter taufen. Estelle Silvia Ewa Mary … bis Erzbischof Anders Wejryd ihre vier Namen ausgesprochen hat, wird das Prinzesschen mit seinem Geschrei vielleicht schon

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längst die Hofkapelle von Stockholm erzittern lassen. Vor allem wenn er auch noch ihren Titeln huldigt: Prinzessin von Schweden und Herzogin von Östergötland. Der Rufname der zweiten Thronfolgerin sorgte anfänglich für Stirnrunzeln. «Estelle? Stern? Total unerwartet und unpassend», erklärte ein palastnaher Historiker. Jetzt guckt das Sternchen schon so selbstbewusst, dass keiner mehr an seinem Namen rumzumäkeln wagt. yvonne zurbrügg


leute

Die World’s Parkour Family: Paulo Tavares, Maurice Ndotoni, Abel Kocsis, Luis Alkmim, Kevin Flury und Christian Harmat (v. l.).

Basels flotte Hüpfer u Wie James Bond von Gebäude zu Gebäude

hechten, das ist die neue Trendsportart Parkour. «Man kann es sich auch wie Skaten ohne Skateboard vorstellen», erklärt Kevin Fluri, 21. Er ist einer der besten Hüpfer im Land. Zusammen mit seinen Schweizer Kollegen Christian Harmat, 21, Maurice Ndotoni, 21, und Sportsfreunden aus ganz Europa tritt er nächste Woche am Circus Festival Young Stage 2012 in Basel auf. Und buhlt um ein Preisgeld von 5000 Franken. «Wir würden einen Freudensalto machen und Champagner köpfen!» Eines haben die Jungs James Bond im Übrigen voraus: Sie springen in Turn- statt in Lederschuhen. In solchen könnte 007 seine Widersacher auch besser jagen. esther Meyer

Rose

kaktus

Daniel Humm Koch u Ein Rüebliländer bekocht die Amerikaner. Der Aargauer Daniel Humm ist als bester Küchenchef der USA ausgezeichnet worden. Der 36-Jährige amtet im berühmten «Eleven Madison Park», dem mit drei Michelin-Sternen dekorierten Restaurant in Manhattan. Der aus Schinznach Dorf stammende Daniel Humm ging bereits mit 14 Jahren von der Schule ab und machte eine Kochlehre. Gratulation aus der Heimat, Herr Humm. Und vielleicht inspiriert Sie unser Geschenk, und Sie verzücken Ihre Restaurant-Gäste demnächst mit einem «Swiss Illustrated Rose Dinner».

Dieter Moor Noch-Schweizer u Seit neun Jahren lebt der Ex-«Night Moor»-TV-Talker Dieter Moor nahe Berlin, wo er einen Bauernhof bewirtschaftet. In einem Interview – es geht um das Verhältnis zwischen Deutschen und Schweizern – bezeichnet Moor die Schweizer als «Idioten» ohne Selbstbewusstsein. Demokratie habe uns erst Napoleon gelehrt, darum habe die Schweiz «keine Geschichte, deshalb igeln sich die Schweizer ein, sind neutral und wollen nicht mitmachen». Lieber Herr Moor, wir sind nicht immer neutral, manchmal schlagen wir auch gnadenlos zu und verteilen Kakteen. schweizer illustrierte

Fotos David Sica / Stella / Abaca / Dukas, Thomas Buchwalder, HO / Keystone, Teutopress

Kevin Fluri & Co.

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Ein ganz Grosser in Basel: Jeff Koons’ Werke erzielen bei Auktionen Rekordpreise. Zum ersten Mal ist eine umfassende Ausstellung von ihm in der Schweiz zu sehen – in der Fondation Beyeler.

Jeff Koons

Der Rekord-Künstler u Er ist einer der bekanntesten und teuersten Künstler der Gegenwart: Jeff Koons zeigt in der Fondation Beyeler seine erste umfassende Solo­ schau in der Schweiz. Leihgaben aus Museen und Privatsammlungen aus aller Welt fanden den Weg nach Riehen bei Basel. Weltberühmte Werke wie «Balloon Dog» oder «Hanging Heart» fehlen dabei nicht. Das spektakulärste Werk ist jedoch «Split Rocker» – eine aus 17 000 echten Blumen bestehende kolossale Skulptur. «Meine Werke sind perfekt gemacht, aber zu Kunst werden sie erst durch die Augen des Betrachters», sagt Koons. Auch wenn pro Jahr seiner Werkstatt mit über hundert Mitarbeitern nur wenige Werke entspringen, in der Familien­ planung ist der 57-jährige Künstler produktiv: Während er den internationalen Medien Interviews Mit Frau Justine hat Koons fünf Kinder – Nummer sechs gibt, schlendert seine hochschwangere Frau mit den ist unterwegs. Der Künstler fünf gemeinsamen Kindern durch den blühenden Park der Fondation Beyeler (mehr zur Ausstellung: wird dann Vater von ins­ gesamt acht Kindern sein. Seite 110). Anina Rether

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Andrea zogg, fabienne heyne & ma

«Wir Bündner sind

Exil-Bündner: Die Schauspieler Andrea Zogg und Fabienne Heyne sowie Marco Cortesi, Medienchef der Stadtpolizei Zürich (v. l.).


leute

Viktoria Gasser

Lederhändlerin mit Krone

u Humor hat sie, die neue schönste Bernerin. «Die Nachbarsgiele freuen sich, dass ich mich noch mit ihnen abgebe», kokettiert die frisch gekrönte Viktoria Gasser, 19. Privat beschäftigt sich die Handelsschülerin aus Grafenried BE vor allem mit Angebot und Nach frage im Bereich Schuhe und Taschen. Ihr neuster Deal: das lang ersehnte Maison-Mollerus-Täschli, finanziert mit dem Preisgeld der Miss-Bern-Wahl. Das Krönchen bekam sie vergangene Woche von Vorgängerin Alina Buchschacher aufgesetzt. Bisher war die Miss Bern automatisch als Miss-Schweiz-Kandidatin nominiert. Nun sind die nationalen Wahlen un­gewiss. Und Viktorias Shopping-Budget ist künftig kaum höher als vor der Krönung.

esther meyer

Inmitten ihrer Lieblinge: Miss Bern Viktoria Gasser im Elternhaus in ­Grafenried BE.

‹schrägi› Vögel» u Wenn

die Bündner etwas sind, dann «grad­ use», sagt die Theater-Schauspielerin und gebürtige Churerin Fabienne Heyne, 28. Das zeigt sich auch in der Zürcher Rimini Bar, wo die Exil-Bündner mit Wurst und Käse gemeinsam den Graubünden Bergsommer lancieren. Während Marco Cortesi, 56, Medienchef der Stadtpolizei Zürich, aus Samedan stammt und privat Rätoromanisch spricht, schüttelt Andrea Zogg, 54, beim Gedanken daran den Kopf. «Ich komme aus dem deutschsprachigen Tamins und gehöre somit zur Minderheit.» Eine Gemeinsamkeit findet sich aber: «Wir Bündner sind ‹schrägi Vögel und harti Grinde›.» afo

wer liebt wen

Neue und erneute Liebe u Neuer Sport, neue Liebe: Bei Ariella Kaeslin, 24, scheint es gefunkt zu haben. Und zwar auf dem Wasser: im See-Club Luzern, wo sie neuerdings regelmässig rudert. Das macht ihr so viel Spass, dass sie im Juni vielleicht an der Schweizer Meisterschaft teilnimmt – und nach den sechs Trainings wochentags jeweils auch noch am Sonntag ins Boot steigt. Und zwar nicht alleine.

u Auch Prinz Harry, 27, scheint wieder verliebt zu sein – in seine Ex-Freundin Chelsy Davy, 26! Nach drei Trennungen in sieben Jahren treffen sich die beiden seit einem Monat wieder regelmässig. Trotzdem wollen sie es langsam angehen, wie zu lesen war. Mal schauen, für wie lange. u Alles klar ist hingegen bei Victoria’s-

Secret-Supermodel Alessandra Ambrosio, 31, und ihrem Verlobten: Die beiden wurden soeben zum zweiten Mal Eltern. Nach Töch­ter­ chen Anja, 3, bekamen sie nun einen Sohn. schweizer illustrierte

Fotos Heiner H. Schmitt jr., Katja Lehner-Grossi, Christian Lanz, Georgios Kefalas / Keystone, Fabienne Bühler, Exclusivepix / Dukas

rco cortesi

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leute

tanja frieden

Auf dem Golf-Gipfel Greg Norman spielt im September in CransMontana. Im Porträt gibt es ihn in «SI GOLF» schon nächste Woche.

u Sie hat den Golfball schon von vulkanischem Untergrund auf Maui abgeschlagen. Oder im tropischen Klima von Puerto Rico. Oder in jurassischem Wasser stehend von Seepflanzen. Aber so hoch hinaus gings für Tanja Frieden, 36, golf­e­ risch noch nie. Fürs Fotoshooting mit «Schweizer Illustrierte GOLF» fliegt die Snowboard-Olympiasiegerin auf den Gipfel des Lauberhorns im Berner

Oberland und teet den Ball auf 2472 m. ü. M. auf. «Ein einmalig spektakuläres Gefühl!», stellt sie hinterher fest. «Auch wenn der rutschige Untergrund keine technisch einwandfreien Schwünge zulässt.» Schwierig genug, angesichts des atem­ beraubende Panoramas mit Mönch (im Bild links) und Jungfrau den Boden unter den Füssen nicht ganz zu verlieren. iso niedermann

Emel

Zwei Alphatierli, ein gemeinsamer Song: Emel und Frank Bodin.

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u Mit der CD «She» liefert sie endlich das, worauf die Fans der Schweizerin mit türkischen Wurzeln lange gewartet haben: ihren unverkennbaren Pop und Soul, vermischt mit orientalischen Klängen. «Nochmals mit Hip-Hop-Jungs auf Tour zu gehen, liess mein Herz nicht mehr höherschlagen», sagt Emel, 36, lachend. «Irgendwann hat man alles schon mal gehört.» Zudem hat sie jetzt Tochter Ayleen, 2. Besser organisieren lässt sich da ein Song mit ihrem Partner Frank Bodin, 49. «Er ist aber klassischer Pianist, das liess sich nicht leicht mit meinem Sound mischen – zumal wir beide Alphatierli sind», sagt Emel. Geklappt hat es trotzdem, und Ayleen singt begeistert mit. Allerdings: Seit sie am Konzert von Götti Bligg war, will sie immer ihn hören. Christa Hürlimann

Fotos Christian Grund, Dick Vredenbregt

Ihr erstes gemeinsames musikalisches «Baby»



party

Gastgeber: Swiss-SkiChef Urs Lehmann, Kathrin Amacker, Leiterin Unternehmenskom­ munikation Swisscom.

Speedsektion: Beat Feuz, Carlo Janka und Patrick Küng (v. l.) beim Apéro. «Reha statt Ferien! Dafür bin ich Ende Juli wieder auf den Ski», sagt Feuz.

Im Fussballstadion, aber mit Kickern nichts am Hut: Andrea Dettling, Lara Gut (kehrte aus der Dominika­nischen Republik zurück) und Fabienne Suter (v. l.). Doppelter Didier: Défago (l.) freut sich, die volle Vorbereitung mitmachen zu können, Cuche über reichlich Zeit zum Golfen.

Simi, bitte übernehmen! Swiss Ski: Saisonschluss-Party im Zeichen des Cuche-Abschieds

D

er Skiverband geht fremd. Und sein Abstecher ins ­Berner Fussballstadion adelt die «Champions Lounge» hoch über den Zuschauerrängen. Was YB verspricht, hält Swiss Ski. Gleich im Dutzend sind die Champions da. Einer steht im Rampenlicht: Didier Cuche erhält von Athletinnen und Athleten aus allen Sparten Standing Ovations zum Abschied. «Nun setze ich mir mein Ziel im Golf: ein einstelliges Handicap.» Interviewt wird er auf der Bühne von Simon Ammann. Der beweist Talent am Mikrofon. Und wird deshalb von den Kollegen als Nachfolger Cuches gleich zum neuen Leitwolf erklärt. Hauptsponsor Swisscom bittet aus Anlass der nunmehr zehnjährigen Partnerschaft mit dem Verband alle Olympiasieger und Weltmeister der letzten zehn Jahre aufs Podest. Ein starkes Dutzend, das sich da zeigt. Dario Cologna gehört auch dazu. Und erinnert sich: «Ich sah in Vancouver am Morgen meines Olympiasieges im TV Didier Défago die Abfahrt gewinnen. Da wollte ich auch Gold.» Swiss-Ski-Boss Urs Lehmann ­bilanziert sichtlich stolz 939 Weltcup-Podestplätze seit 2002. Unter den abwesenden Gold-Schätzen ist neben Tanja Frieden, Mike Schmid, Andreas Küttel und Manuela Pesko auch Evelyne Leu. Die Freestyle-Olympiasiegerin von 2006 ist im neunten Monat schwanger. Text iso niedermann, Fotos bruno voser

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Er relaxte in Florida, sie genoss zu Hause das neue Medieninteresse: Dario Cologna und Laurien van der Graaff, die Besten des Schweizer Langlaufs. Sie ist ihm diesen Winter einen Weltcupsieg voraus: Sabrina Windmüller und Simon Ammann, Top of Swiss Skijumping.


Alpin-Chefs: Osi Inglin (l.) bei den Frauen und Freuen sich auf den Cupfinal – vor dem TV: Hans Flatscher bei den Männern sollen die Daniel Albrecht (l.) und Reto Schmidiger. DesSchweiz wieder zur Skination Nr. 1 machen. sen Coucousin David Zibung spielt im FCL-Goal.

Lassen die Schweiz von einer tragenden Rolle Schnell – und endlich wieder unverletzt ins im Biathlon träumen: Selina Gasparin und Ben- Sommertraining: Marianne Kaufmann-Abderhaljamin Weger mit Weltcup-Podesterfahrung. den, Fränzi Aufdenblatten, Nadja Kamer (v. l.).

Einer mit Hoffnung auf den Anschluss, der an­- Vor dem Ende grosser Boarder-Karrieren – dere zurückgetreten: Silvan Zurbriggen (l.) und und am Anfang einer solchen? Julie Zogg, 19, Ambrosi Hoffmann, der das Zivilleben geniesst. mit Simon, 33, (l.) und Philipp, 32, Schoch.

Langer Bruder, kurze Haare: Domini­ que Gisin zeigt an der Seite von Marc (1,97 m) ihren neuen Schnitt. Beider operierte Knie sind wieder okay.

Symbolisch: Denise Feierabend an Stöcken (Kreuz­band-OP). 9 von 16 WeltcupSchweizerinnen fielen aus.

Machen auch offboard eine gute Figur: Alpin-Weltcupsiegerin ­Patrizia Kummer (r.) und Freestyle-Kollegin Nadja Purtschert.


Hommage

Ob als «Mustergatte» oder «Nötzli» – Walter ­Roderer war der Bünzli der Nation. Der erfolg­ reiche Volksschauspieler starb am 8. Mai 2012 im Alter von 91 Jahren. In seinem Haus in Illnau. Zurück bleibt die 31-jährige Witwe Anina Stancu. Ein Nachruf von SI-Autorin Stephanie Ringel.

Rodi, geniess 20

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das Paradies! schweizer illustrierte

Foto Marcel Nöcker

«Hier sind die Farben so schön» Walter Roderers Lieblingsplatz am Bodensee war Schloss Arenenberg. Für ihn zeigte sich Gott in der Natur.

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Hommage

«Meine Sehnsucht ist die Liebe» Walter Roderer

er mit Anina Stancu

Sp äte s Glü ck Walter Roder

u Im Frühling 2010 flog Walter Roderer mit seiner dritten Ehefrau Anina Stancu, 31, nach Venedig. Der alt Volksschauspieler und die Balletttänzerin hatten 2005 in aller Stille in Süddeutschland geheiratet. «Anina ist für mich ein Geschenk Gottes», sagte Rodi, als die Nachricht kurz vor seinem 90. Geburtstag bekannt wurde. Die Schweiz empörte sich über das ungleiche Paar. «Unser Verhältnis mag grotesk erscheinen, ist es aber nicht. Wir schätzen, wir achten, wir lieben uns», sagte der kinderlose Schauspieler immer wieder. Das barocke Hotelzimmer bewohnte er alleine.

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Über 30 Jahre lang reiste Walter Roderer immer wieder nach Venedig. Er wohnte jeweils im Hotel Metropole, Zimmer 225, direkt an der Lagune. schweizer illustrierte

Fotos Fabienne Bühler, Yves Kopp / tilllate.com

«Ich höre so gerne die Sirenen der Schiffe»

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Hommage

Gastspiel in Grindelwald In den Jahren 1964/65 führte Roderers Tourneetheater 280-mal die Komödie «Der Verführer» auf.

«Mein liebes Ruthli, ich danke dir von Herzen» u Ruth Jecklin und Walter Roderer gingen über zwei Jahrzehnte lang mit dem Gast­ spieltheater Walter Roderer zusammen auf Tournee. Sie war seine Bühnenpart­ nerin in zahlreichen Kabarettprogrammen, Schwänken und Komödien. Unter anderem mit grossem Erfolg im «Buch­halter Nötzli». Daneben gaben die beiden, teilweise mit dem Schauspieler Hansjörg Bahl, Gastspiele in den kanadischen Städten Montreal und Toronto, in New York, auf Kreuzfahrtschiffen und in Südafrika. Die beliebten Dialektschauspieler heirateten 2003, kurz vor Ruth Jecklins Krebstod.

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Fotos Walter Studer / Keystone, Rolf Edelmann, Hervé Le Cunff

«Da war ich schon eifersüchtig», sagte Walter Roderer. So einige Männer hätten sich an Ruth Jecklin «rangepirscht». 1993 be­­endeten beide zusammen ihre Bühnen­karriere. Das Foto zeigt das Paar im Jahr 1999.

«Ich sorge für dich» Walter Roderer pflegte sein todkrankes «Ruthli» bis zuletzt. Hier sitzt das Paar 2003 im Wohnzimmer in Roderers Haus in Illnau. schweizer illustrierte

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Hommage

Museum des Lebens Bücher, Teddys, eine Holzeisenbahn: Schöne Andenken an seinem Arbeitsplatz erinnerten Rodi an viele Reisen.

Seine Haushälterin kochte ihm Gehacktes mit Hörnli. Die Zutaten kaufte er ein, bei Volg und Migros in Illnau. Bis zum Todestag

Frühsport Über 30 Jahre lang schwamm Walter Roderer täglich 30 Minuten in seinem Hallenbad.

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Text Stephanie Ringel

U

nd letztlich ist jeder Mensch allein. Das war die tiefe Lebens­ erkenntnis von Walter Roderer. Ich weiss noch, wie er an einem warmen Sommer­ tag auf seiner Terrasse diesen Satz sagte. Mir fiel prompt die goldene Gabel auf den blümchengesprenkelten Dessertteller – wie immer bei unseren Gesprächen assen wir Himbeersahnetorte und tranken Kaffee Haag. Wieso er denn so denke, regte ich mich auf, das sei doch traurig! Aber der alte Herr lächelte nur: «Die Liebe ist wichtig. Sie gibt Halt und Trost und Sicherheit. Doch heute bin ich davon überzeugt: Letztlich ist jeder Mensch allein.» Wir haben uns kennengelernt, wie man sich kennenlernt in der Schweiz, wenn man in derselben Branche zu tun hat oder in ei­ ner benachbarten, der eine als berühmter Volksschauspieler, die andere als Journalis­ tin. Man trifft sich auf einem roten Teppich bei einer Theaterpremiere, man redet, man geht wieder auseinander. Ich wollte mehr als eine Cüpli-Länge Zeit haben. Nicht nur plaudern, sondern philosophieren mit ihm über das Leben, die Liebe den Tod und dann zu seinem 90. Geburtstag im Jahr 2010 ein grosses Porträt über ihn schrei­


ben. Walter Roderer gefiel die Idee, das habe noch kein Reporter von ihm gewollt. «Die meisten interessieren sich nur für die Krebstode meiner Frauen. Dabei gäbe es so viel anderes zu erzählen.» Am Ende unseres ersten Treffens schenkte er mir seine Biografie. Sie heisst «Sie müend mi verstoh … gelled Sie!» Er schrieb an diesem 14. Mai 2009 eine Widmung auf die dritte Seite und sagte: «Nennen Sie mich doch Rodi.» Er galt vielen als gealterter Volksschauspieler, ein Mann aus einer anderen Zeit, geboren im fernen 1920. Seine Dialekt-Figuren «Nötzli», «Mäni» oder «Muggli», der listige Blick und die bewusst gesetzte Pause vor der Pointe spiegelten den Zeitgeist der Nachkriegsjahre, aber vor ­allem seinen Stil. Heute wirken sie etwas verstaubt, ein wenig zu klischee­ lastig in der Verniedlichungsform. You­ tube-Filmchen wie «De Fackelzug» amüsieren, doch mittlerweile sind wir lautere Witze gewohnt, mehr «Action». Diese Action beklagte Walter Roderer oft. Die Jungen, die Generation Facebook, Twitter & Co. wisse nicht mal, was gute Komik sei. Der Griff in den Schritt sei noch lange kein guter Witz. Weggefährten wie Stefanie Glaser, Margrit Rainer, Werner Wollen­ berger, Emil Hegetschweiler und Ruedi Walter, die dachten wie er, sind lange tot.

Dafür blieben die über 50-Jährigen, Frauen wie Männer, seine treuen Fans. Für eine Reportage hatte ich Walter Roderer im Frühsommer 2010 nach Venedig begleitet. Im Flughafen Zürich wurde er auf dem Weg in die Abflughalle ein Dutzend Mal angesprochen. Er griff jeweils souverän in die Innentasche seines Sakkos, holte eine vergilbte Autogrammkarte heraus und signierte fröhlich. Dieser Moment liess ihn vergessen, dass er im Rollstuhl zum Flieger geschoben wurde, weil ihm seine Beine immer öfter wehtaten. Walter Roderer wusste um sein Können als Komiker, als Regisseur und Darsteller der eigenen Theaterstücke und als Schauspieler in Kinofilmen. Seine Welt waren der scheue Junggeselle, der schikanierte Angestellte, die Kleinfamilie, Sonderlinge, Rappenspalter, Träumer – das Kleinbürgertum. Er kannte es aus dem Effeff, er gehörte selber dazu, wie er stolz betonte: aufgewachsen in Arbon am Bodensee, später in St. Gallen. Er und seine Geschwister Alice und Kurt trugen die Woche über Alltagskleidung und am Wochenende das Sonntagsgwändli. Man ass zu Hause und nicht im Restaurant. «Meine Mutter kaufte als reformierte Christin nicht mal beim katholischen Metzger ein», erzählte Roderer einmal.

Aber mit Pünktlichkeit, Ehrlichkeit und Fleiss impfte sie ihren Sohn. Diese Welt und die Facetten der Schweizer Seele brachte der Schauspieler so genial auf die Bühne. Die Theaterfassung des Kinofilms «Der Mustergatte» führte er sagenhafte 1288-mal auf. Mit «Ein Schweizer namens Nötzli» (1988) wurde er als Filmschauspieler in Deutschland berühmt, und der Streifen war lange die finanziell erfolgreichste Schweizer ­Kinoproduktion! Roderer hat mit seiner Kunst das Genre des Volksschauspielers unvergesslich geprägt. Sein eigenes Tourneetheater spielte in der ganzen Schweiz so erfolgreich, dass er sich 1993 als ­mehrfacher Millionär von der Bühne ­verabschiedete. Doch statt von seiner Haushaltshilfe Flusskrebssalat im Delikatessgeschäft kaufen zu lassen (so was ass er nur an Gala-Abenden), kochte sie ihm Gehacktes mit Hörnli. Die Zutaten kaufte er ein, bei Volg und Migros. Fast jedes Mal, wenn wir zum Gespräch verabredet waren, holte mich Rodi ab. Er parkte vor dem S-Bahnhof in Effretikon. Im Sommer mit seinem nachtblauen Audi TT, im Winter mit dem moos­ grünen Bentley. Er war nie zu spät. Wenn er mich kommen sah, öffnete er die Fahrertür. Zuerst stieg sein schwarzer Gehstock aus, dann er – schwer abge- u

Fotos Marcel Nöcker (2), Toini Lindroos / SonntagsBlick / RDB (1)

Dunkelgrüne Medizin Wenn Rodi mal traurig war, stieg er in seinen Bentley, 245 PS, fuhr in den Thurgau und fühlte sich bald vögeliwohl.

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Hommage

Sensationserfolg Das Stück «Der Mustergatte» spielte Walter Roderer seit 1957 unglaubliche 1288 Male.

Dialekt-Lustspiel Mit Heinrich Gretler, Margrit Rainer und unter der Regie von Kurt Früh führte Roderer 1962 «Der 42. Himmel» auf.

Umschwärmt Roderer bei einem Schwimmwettkampf im Kinofilm «Hast noch der Söhne ja …?»

Im Hafen der dritten Ehe Grossnichte Anina Stancu begleitete Roderer auf einer Kreuzfahrt im ­Mittelmeer – weil er nicht alleine reisen wollte. Schon im Hafen von Ephesos (Türkei) ist klar: Die beiden wollen zusammenbleiben. «Der Glanz in ihren Augen hat mich mit Liebe erfüllt.»

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Sieht so ein Gauner aus? In «Der Herr mit der schwarzen Melone» (1960) wird Roderer vom Bankangestellten zum Millionendieb. Paraderolle «Buchhalter Nötzli» ist 1987 der Kinoerfolg. Der Film machte ­Walter Roderer in Deutschland berühmt.

stützt auf den silbernen Knauf. Er ging um den Wagen herum, hielt mir die Beifahrertür auf und reichte den Sicherheitsgurt. Autofahren mit ihm war: ausfahren. Es ging nicht um einsteigen, losfahren, ankommen. Es ging ihm um Stil und Genuss! Meistens schob er eine Mozart-CD in die Stereoanlage und drehte den Ton laut. Der habe «so was Tröstliches». Und wenn er die letzten Meter zu seinem Haus durch den hellgrünen Buchenwald chauffierte, öffnete er die Fenster und sagte: «Riecht das nicht wunderbar?» Letztes Jahr fuhr Walter Roderer an der Zürich-Premiere des Circus Knie mit seinem Bentley einfach vor den Zelteingang auf der Landiwiese. Da ist kein Parkplatz markiert und auch kein Platz für ein Auto. Die Schlüssel drückte er einem ­total verdatterten befrackten Zeltarbeiter in die Hand: «Könnten Sie den Wagen für mich parken?» Noch lieber waren dem 91-Jährigen Auftritte mit Damen. Für folgende Szene auf der Bühne seines Lebens hatte er mich als Nebendarstellerin ausgesucht: Wir wollten essen gehen. Rodi liebte die chinesische Küche. Ich nicht. Ich tat ihm den Gefallen. Sein bevorzugtes Restaurant heisst «Bambus», es ist in Effretikon. Ich stosse die Schwingtür auf, Geruch

u

Süss-sauer schwappt uns entgegen. Rodi trippelt durchs Restaurant, in der rechten Hand der Gehstock, mit links hat er sich bei mir eingehakt. Für ein paar Sekunden verstummen die Gespräche an den voll besetzten Tischen. Wir setzen uns ans Fenster, einander gegenüber, er schaut zur Wand, ich in den Raum. Scharfe Glasnudelsuppe, gebratenen Reis, Schweinefleisch und Gemüse möchte er essen. Wir teilen, er hat sich das so gewünscht, denn die Portionen seien doch viel zu gross für einen allein. Dann legt er die Speisekarte zur Seite und fragt mich: «Gucken die anderen Gäste zu uns rüber? Die denken

Seine Welt waren der scheue Junggeselle, schikanierte Angestellte, Sonderlinge, Rappenspalter, Träumer

bestimmt, du bist meine Frau!» Und dann hat er gelächelt und einen grossen Schluck Bier getrunken. Rodi und die Frauen. 42 Jahre lang war er mit der Ungarin Lenke Mekkey verheiratet. Seine Bühnenkollegin und langjährige Geliebte Ruth Jecklin führte Roderer 2003 zum Standesamt. Beide Frauen hatten Krebs, beide pflegte er bis zum Tod. Kurz vor seinem 90. Geburtstag wurde bekannt, dass er schon im Jahr 2005 seine 60 Jahre jüngere Grossnichte Anina Stancu geheiratet hatte. Die Ehe als Steuersparmodell? Es hiess, Anina sollte erben, ohne Erbschaftssteuer zahlen zu müssen. Doch das ist wohl nur die halbe Wahrheit. «Meine Sehnsucht ist die Liebe», hat Rodi oft gesagt. «Ich würde mich gerne noch mal verlieben.» Bekannt war, dass er an einem Erzählband mit Arbeitstitel «Schrullen im Kopf eines alten Mannes» schrieb. Geschichten aus seinem Leben wollte er notieren. ­Gedanken über die Schauspielerei, das Fernsehen, die Natur, den Tod. Wir hatten immer wieder darüber gesprochen. Doch kaum war die Nachricht über das ungleiche Ehepaar bekannt, zeigte sich Rodi noch mal als Theaterprofi, der den Applaus ersehnt. «Meine väterliche Liebe zu Anina versteht doch keiner», u

Fotos Cinetext, Cinémathèque Suisse, ddp images (2), Reto Hügin, Praesens-Film AG, Christian Dietrich / Ex-Press, Thomas Buchwalder, Privat

Ein Satz macht Geschichte In «Oberstadtgass» sagte Rodi den mittlerweile berühmten Satz: «Sie müend mi verstoh … gelled Sie!»

Späte Ehrung Bei der Verleihung des Schweizer Fernsehpreises 2010 erhält der St. Galler 90-jährig den Lifetime Award für sein Lebenswerk.

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Hommage

u klagte er und fand einen anderen Weg zu reden, um weiter im Gespräch zu sein. Voller Eifer stürzte er sich in ein Drehbuch, das autobiografisch gelesen werden kann. «Der grosse Narr», so der Titel, beschreibt die Geschichte einer Liebe zwischen einem alten erfolgreichen Schauspieler und einem jungen Rockermädchen. Rodi rief jetzt immer öfter an, erzählte ­seine Pläne und glaubte unerbittlich an die Verfilmung. Jede Warnung ignorierte er, Zweifler wollte er nicht hören. Seine Angst vor altersmüdem Versagen tauschte er gegen entschlossen-störrischen Mut. So hatte er schon als junger Mann in ­seinen Hungerjahren überlebt. Weil er als Schauspieler nichts verdiente, lötete er im Akkord Telefonrelais in der Roten Fabrik in Zürich zusammen. Gerade weil er sich so zum Erfolg gekämpft hatte, schmerzte es ihn, spät die Anerkennung als grosser Künstler zu erhalten. Walter Roderer, der dem Volk aufs Maul schaute und liebevollkluges Unterhaltungsprogramm zelebrierte, wurde erst bei der Verleihung des Schweizer Fernsehpreises 2010 für sein Lebenswerk geehrt. Er kommentierte:

«Ich dachte schon, die hätten mich ganz vergessen.» Ich habe Walter Roderer zuletzt beim 100-Jahr-Jubiläum der Schweizer Illus­ trierten im Dezember 2011 gesehen. Er sass beim Apéro neben mir auf dem Sofa, strich sich durchs volle weisse Haar – das er seit 40 Jahren selber schnitt! –, sprach wenig. Er hörte an dem Abend lieber zu. Rodi wollte auf dem Friedhof in Illnau bestattet sein, im Urnengrab neben seiner ersten Frau Lenke. Auf einer Platte aus Melser Granit, umgeben von weis­sen Blüten, wünschte er eine metallene Pergamentrolle auf der schlicht stehen sollte «Walter Roderer 1920–2012». Walter Jakob Roderer starb in der Nacht vom 8. Mai 2012. Allein. In seinem Haus in Illnau. Der späte Frühling war Rodis Jahreszeit. Er mochte den blühenden Apfelbaum vor seinem Haus und den Tanz der Libellen über dem Gartenteich. Für ihn zeigte sich Gott, also eine «höhere Macht», in der Natur. Das Jenseits stellte er sich natürlich schön vor: «Im Paradiesgarten treffe ich die Menschen wieder, die ich liebhatte – ohne Streit und ohne Krankheiten!» 

«Im Paradies treffe ich die Menschen wieder, die ich liebhatte, ohne Streit und ohne Krankheiten»

In Liebe Walter Roderer will im Urnengrab neben seiner ersten Frau Lenke Mekkey auf dem Friedhof in Illnau begraben sein. Die beiden heirateten am 24. Januar 1952 standesamtlich im Zürcher Stadthaus. Trauzeugen waren Roderers Eltern.


Fotos Marcel Nรถcker, Privat


10.05 Uhr Luca Hänni kommt am Berner Hauptbahnhof an. Dort begleitet ihn die Security zum Studio von Radio Energy Bern. 10.47 Uhr Bei Espace Media absolviert er seinen ersten Round Table mit verschiedensten Radiostationen. Jederzeit Autogramme schreibt er immer und überall.

Er will seine CD bewerben – doch die Fans wollen einfach nur: luca hänni. Egal, wo der Uetendorfer hingeht, die Mädchen sind schon da – und sorgen überall für den Ausnahmezustand.

Die Luca-M Text aurelia forrer Fotos thomas buchwalder

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Stärkung Im Renaissance Zürich Tower Hotel stärkt sich Luca mit einem Kaffee für den zweiten Promotion-Tag.

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ie Fans von Luca Hänni sind raffiniert. Sie wissen auch ohne Ankündigung, wo sich der «DSDS»-Sieger gerade aufhält, infor­mieren sich und erscheinen dann in Scharen. Aber alles von vorne: Für zwei Tage kommt der Berner zurück in die Schweiz, um sein Debüt­ album zu promoten. Im MercedesMinivan wird der 17-jährige Sänger von Interview-Termin zu TV-Auftritten chauffiert. Kuss-Abdrücke zieren die Hintertür. Um Luca nah zu sein, sind sich die Fans nicht zu schade, sogar ein Auto abzuknutschen. «So etwas habe ich noch nie erlebt», sagt Beat Weber, 59. Der selbstständige Limousinen-Chauffeur fährt seit 23 Jahren internationale Künstler in der Schweiz von A nach B. Heute ist es Luca.


superstar

Erinnerung 1 Egal, wie verwinkelt die Sicht auf den «Superstar» ist, ein Foto oder gar ein Video will jeder Fan haben.

Eri nne run g 2 Fan-Küsse aus wasserfestem Lipgloss zieren die Hintertür des Minivans seines Chauffeurs.

ania Kurz nach zehn Uhr trifft der Sänger im Radiostudio von Energy Bern im Hauptbahnhof ein. «Ist das hier alles offen?», fragt Lucas Manager Volker Neumüller, 42, etwas besorgt. Eine Handvoll Security-Leute begleiten Luca hin – und nach zwanzig Minuten wieder zurück. Weiter gehts zu Espace Media. «Er ist da!», ruft Jana. Kaum ist die Autotür einen Spalt offen, springt die Dame mit auffällig roten Haaren auf Luca los. Ihr Alter? «Ach, über sechzig», sagt sie. «Ich bin sein ältester Fan und würde ihn sofort als Enkel adoptieren.» Nach einem Interview-Marathon, bei dem ihm Fragen gestellt werden, wie: «Kannst du deinen Namen rückwärts sagen?», fährt er weiter nach Aarau. Auf dem Weg klingelt beim Manager das Telefon. Die Polizei informiert: Am Bahnhof stehen 200 Fans und blockieren die Zugseinfahrten. Luca soll möglichst

unauffällig ins Mediengebäude, das sich gleich nebenan befindet, gebracht werden. Der Chauffeur fährt in die Tief­garage. Von dort wird Luca im Lift in die Redaktion im ersten Stock geschleust. Nur eine Etage höher herrscht Ausnahmezustand und eine Hitze wie in der Sauna. Etwa fünfzig Fans drängen sich ins Gebäude, pressen sich aneinander. Auf ihren Stirnen bilden sich Schweissperlen. Die Mitarbeiter verteilen Wasser zum Trinken. Luca bekommen sie aber nicht zu ­sehen. «Ich würde am liebsten jedem Fan ein Autogramm geben», sagt der «Superstar» im Radio-Interview. «Aber ich muss um halb sechs meinen Flieger erwischen.» Ups! «War das Interview jetzt live? Sonst reisen alle an den Flughafen.» Nein, beruhigen ihn die Moderatoren. Luca winkt einmal kurz aus dem Fenster, geht hinunter in die Garage. «Aaahhh, Luuucaaa!!!» Plötzlich rennt

ihm eine Horde schreiender Mädchen entgegen. Sie stürzen sich auf den Van. Luca springt rein, der Fahrer schliesst die Tür und drückt aufs Gas. Die Fans hinterher. «Wenn sie gegen die Fenster schlagen, habe ich schon manchmal das Gefühl, dass jetzt die Scheibe bricht», sagt Luca. Angst habe er aber nicht. 16.30 Uhr. Am Flughafen Zürich warten wieder Fans. Sie sind hartnäckig wie die Kuss-Abdrücke auf dem Auto. Wie sich in der Auto-Waschanlage zeigt, sind diese wasserfest. 

Sein Debüt Am 18. Mai erscheint Luca Hännis Album «My Name ist Luca» mit zwölf Songs. schweizer illustrierte

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reportage

Majestät auf Visite

Eine royale Tour de Suisse mit Tanz, Musik und Frigor-Schöggeli: Unterwegs mit dem König von Kambodscha und Dr. Beat Richner.

«Li hai!» – Auf Wiedersehen! Seine Majestät und der Doktor verabschieden sich in Einsiedeln SZ.

Text Nina Siegrist Fotos Monika Flückiger

D Freundschaft König Norodom Sihamoni in Beat Richners alter Heimat Zürich.

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as mit der Verbeugung hat er im Griff. Dr. Beat Richner presst die Handflächen vor der Brust aufeinander, die Fingerspitzen zeigen zum Himmel. Dann verneigt er sich, mitten in der Empfangshalle des Zürcher Hotels Baur au Lac, langsam, ehrfuchtsvoll. Seit zwanzig Jahren lebt er in Kambodscha, die dortige Königsfamilie


Zwei mit Bühnenerfahrung Der König war mal Profi­ tänzer, Beatocello beschränkt sich aufs Musizieren. Zusammen besuchen sie eine Vorstellung des Zürcher Balletts im Opernhaus. hat ihn und seine Kinderspitäler immer unterstützt und oft besucht. Jetzt ist Seine Majestät, Norodom Sihamoni hier, in der Schweiz – um sich bei Richner und den Schweizer Spendern zu bedanken. Mit anmutigen Schritten betritt der kleine Mann im Anzug die Hotellobby, lächelt entspannt, während Polizisten den Raum absichern und seine Gefolgschaft gebückt um ihn herumwuselt. «Monsieur le docteur», sagt er mit samtiger Stimme (er hat lange Zeit in

Paris gelebt, spricht fliessend Französisch) – «schön, Sie wiederzusehen.» Er nimmt Beat Richners Hände und löst ihn aus der Verbeugung. Es geht zu Tisch: Spargelsüppchen, leichter Hauptgang, grosses Dessert – Seine Majestät mag Schokolade. Ein paar Stunden später im Opernhaus Zürich. Auf der Bühne dreht das Zürcher Ballett seine Pirouetten, im ­Publikum sitzt Seine Majestät Norodom Sihamoni, die Augen trotz langer Reise

hellwach. Ballettdirektor Heinz Spoerli hat ihn und Beat Richner eingeladen, Kambodschas König war nämlich früher Profitänzer und Choreograf. Er absolvierte seine Ausbildung in Prag, wo er fern von Eltern und Heimat aufwuchs, hatte später in Paris ein eigenes Ballettensemble, ehe er Unesco-Botschafter für Kambodscha wurde und 2004 – weil man ihn auserwählte, nicht, weil er es so wünschte – die Thronfolge seines Vaters antrat. Die Technik dieser Tänzer sei u schweizer illustrierte

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reportage

Bravo! Seine Majestät applaudiert im voll besetzten Zürcher Grossmünster dem «Docteur», der Kambodscha mit seinen Spitälern eine Zukunft gibt. Neben dem König: Richners Weggefährte Dr. Peter Studer.

exquisit, sagt Norodom Sihamoni. ­Ansonsten ist er ganz still, lächelt, nickt zustimmend, wenn seine Sitznachbarn etwas sagen. Ein König geniesst und schweigt. Tags darauf im Zürcher Gross­ münster. Dr. Beat Richner sammelt wie so oft Spenden für seine fünf Spitäler in Kambodscha. Er beginnt zu erzählen, von der Diskriminierung der Armen, sei­ ner einmaligen Heilungsrate. «Versteht jemand mein Französisch nicht?», fragt er, nur um schmunzelnd hinzuzufügen: «Macht nichts, ich erzähl sowieso seit zwanzig Jahren das Gleiche.» Dann nimmt er sein Cello, seine Backen plu­

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«Ich danke Dr. Richner und der Schweiz von ganzem Herzen» nORODOM sIHAMONI stern sich auf, er atmet tief, legt die gan­ ze Leidenschaft für sein Lebenswerk, die ganze Frustration über die mühselige Geldsuche in seine Finger, spielt. Der König applaudiert. Und dankt Dr. Rich­ ner mit heiserer, bewegter Stimme für


Opernhausbesuch Choreograf Heinz Spoerli (2. v. r.) und Intendant Alexander Pereira (r.) haben Richner und den König ins Ballett eingeladen.

«Ich mag den Geruch von Büchern.» König Norodom Sihamoni bei der Führung durch die Stiftsbibliothek Einsiedeln.

In der Klosterkirche «Seit ich Beat kenne, scheint mir Kambodscha etwas näher zu sein», sagt Abt Martin Werlen. die Hunderttausenden von geretteten Kindern. Dann gehts mit Gefolgschaft und Sicherheitsleuten durch die Hinter­ tür, direkt in die Limousine. Ein König soll nicht im Regen stehen. Ein neuer Morgen, ein neues Pu­ Premiere König, Beat Richner und blikum, das gleiche Prozedere: Dr. Rich­ Kabarettist ner spielt und erzählt, König Norodom Emil sehen sich Sihamoni dankt – diesmal vor vollen die neue Doku Rängen in der Klosterkirche Einsiedeln. «L’Ombrello di Frater Daniel Emmenegger führt an­ Beatocello» schliessend durch die Stiftsbibliothek. von Georges Langsam schreitet der König den Gachot (r.) an. Regalen mit den dicken, gebundenen Der Film ist ab dem 10. Mai in den Büchern entlang. «J’aime l’odeur» – «ich Schweizer Kinos. liebe diesen Geruch», sagt er und bleibt

stehen. Er möge Kunst und Musik, ­heisst es über den Junggesellen, sei sehr spiri­ tuell, ein Buddhist. Vor der Kloster­ kirche wartet die Limousine, es regnet schon wieder, mehrere Gefolgsleute ­setzen zum Schirmöffnen an, doch der König winkt ab: «J’aime la pluie» – «ich mag den Regen». Majestät und Doktor absolvieren noch eine Kinopremiere (Georges Gachots neue Doku über Beat Richner – der Andrang ist gross!), dann naht das Ende der viertägigen «Tour de Roi». Am Flughafen Zürich wird noch schnell eine Ausstellung zum 20-Jahre-Jubiläum der Stiftung Kantha Bopha eröffnet. Dann u schweizer illustrierte

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reportage

Royaler Anruf In der VIP-Lounge des Flughafens Zürich, kurz vor dem Abflug, klingelt das Handy des Königs: Es ist die Königinmutter, Queen Monique – und sie will erst mal «Dr. Richner» sprechen. Der plaudert und reicht dann das Telefon weiter.

geht es in die VIP-Lounge, Champagner der König nicht, ein Glas Wasser reicht vollkommen. Wartend sitzt er neben seinem Freund Beatocello. Und dann, plötzlich, klingelt in einer Tasche der Protokollchefin ein iPhone: Es ist die Königinmutter, Norodom Monineath Sihanouk, oder wie Beat Richner sie nennt: «Queen Monique». Sie will erst ihren Sohn sprechen. Und sich dann bei «Monsieur le docteur» bedanken. Beat Richner strahlt. «Nein, ich danke Ihnen, ohne das Land, das Sie mir geschenkt haben, hätte ich aufgegeben», sagt er. Und dann: «Ich gebe Ihnen jetzt wieder Seine Majestät.» Beim Verlassen der Lounge löst sich bei Beat Richner die Anspannung, er streckt dem König die aufliegenden Frigörli – seine Lieblingsschokolade – entgegen («Il faut profiter!»), erzählt, dass alt Bundesrätin Calmy-Rey die Umrisse der Schweiz auf seiner Krawatte für Elefanten gehalten habe, gestikuliert, imitiert und entlockt Seiner Majestät erstmals ein hörbares, herzliches Lachen. Dann fährt eine Limousine den König zum Airbus A380, der ihn nach Singapur bringt. «Ich würde gerne länger hier bleiben», sagt der König. «So geht es mir auch immer», sagt Beatocello.  Knie-Gala für Beat Richner – Seite 41 u will

Spenden für Beat Richners Stiftung Kantha Bopha: PC 80-60699-1 Weitere Infos: www.beat-richner.ch




party

Dr. Beat Richner dankt SI-Chefredaktor Stefan Regez (l.) und Knie-Direktor Franco Knie (r.) im Namen des Königs für ihr Engagement.

Alfred Löhrer, Stiftungspräsident Kantha Bopha, und Gattin Christine.

Operiert bei Richner: Kardiologe Oliver Kretschmar mit Frau Sabina.

Gastgeber mit grossem Herz: Franco Knie mit Ehefrau Claudia und den Zwillingen Tim und Nina.

Sein Kispi-Team ist oft in Kambodscha: Direktor Felix Sennhauser (r.) mit Gattin Christine und den Söhnen Philipp (l.) und Dominik.

Schmeisst das Stiftungsbüro: Susanne Erstmals an der Knie-Gala: Cohen Straka (2. v. l.) mit Thomas, Alexan­dra Sonova-VR Andy Rihs und Eileen Cohen sowie Astrid Winkler (r.). mit Schwägerin Gaby Rihs.

«Beatocello ist ein Heiliger»

Fanden den Doktor mit dem Cello «cool»: Die Sechstklässler der Schule Fluntern in Zürich, jenes Schulhauses, in dem Richners Mutter unterrichtete.

Spenden-Circus: 21. KnieGala für Dr. Beat Richner

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er Stargast des Abends, Kambodschas König Norodom Sihamoni, beehrt die Knie-Gala vom vergangenen Dienstag wider Erwarten doch nicht mit seiner Anwesenheit (Terminprobleme!). Königliche Unterhaltung wird aber trotzdem geboten: Das Programm «Passion Cirque» von Franco Knie und seiner Zirkus­ familie bezaubert – und Dr. Beat Richner sorgt für ­Lacher. Die Schweiz habe ihren Beitrag für Kantha Bopha grosszügig aufgestockt, verkündet der 65-Jährige: um monatlich 1500 Franken – seine AHV. Wie immer beeindruckt Beatocello aber vor allem mit Zahlen (an diesem Tag: 2010 kleine Patienten und 48 Geburten in seinen Spitälern in Kambodscha!). «Richner ist eine Weltsensa­ tion», erklärt Phonak-Legende Andy Rihs. Und Unternehmer Beat Curti geht sogar noch weiter. «Er ist ein Heiliger», sagt er, «einer der letzten seiner Art!» Text nina Siegrist, Fotos Monika Flückiger, Alexandra Pauli

Richner-Fans: Unternehmer Beat Curti und Gattin Regula.

Chirurgen-Paar: Claudia und Martin Meuli (Kispi-Chefarzt) sind jedes Jahr an der Gala.

Annaregula Lutz-Richner (Beats Herzchirurg René Prêtre mit Schwester) und Irma Hug, einst Juliane Kilo (l.) und Barbara Rosser, Krankenschwester in Kambodscha. zwei Ärztinnen aus seinem Team. schweizer illustrierte

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Familienrat Sandra und Bruno Risi legen Wert darauf, dass die Kinder gewisse Regeln einhalten.

Gruppenbild mit Zahnlücke Die Eltern mit den Kindern ­Shellyann, Gian Nico und Corsin (v. l.) zu Hause in Bürglen UR im Wohnzimmer.

n e i l i m Fa ch tis n 4 Teil 1 vo

Bei Bruno Risi daheim geht schon mal die Post ab: eine typische Familie, die sich in der rasch verändernden Welt orientieren muss. Im neu gegründeten ­Eltern Club Schweiz von Pro Juventute lädt die SI zum Gespräch ein. Thema: Überforderung / Über­förderung.

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Ballett statt Ve schweizer illustrierte


lorennen

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Text thomas renggli Fotos marcel nöcker

Nico möchte als «Buur» einfach ins Heu «gumpen».

ian Nico,6, ist ein echter Risi. Blonde Locken, rote Backen, strahlendes Lachen. Ein wenig scheu öffnet er die Tür zu seinem Elternhaus, streckt den Besuchern seine kleine Hand entgegen und zeigt die grosse Zahnlücke in ganzer Pracht. Willkommen in der «Villa Kunterbunt» von Bürglen UR: Zusammen mit seinen Geschwistern Corsin, 11, und Shellyann, 7, sorgt Gian Nico für Betrieb fast wie in der Schlussnacht eines Sechstagerennens. Die Eltern Sandra, 39, und Bruno, 43, nehmens gelassen – solange sich ihre Jungmannschaft an die Familienregeln hält. Sportlich haben sich die Kinder aus dem Windschatten des Vaters gelöst. Shellyann tanzt Ballett, Corsin will bergsteigen, Gian

Wie ist es, einen Weltmeister als Vater zu haben? Shellyann: Cool! Corsin: Die Klassenkameraden fragen oft, ob sie ein Autogramm haben können. Sandra: Aber es gibt auch andere Momente. Einmal warst du sehr traurig. Corsin: Ja, das war während der Olympischen Spiele in Peking. Als Daddy nicht gewonnen hat, hänselten mich die Kollegen. Gian Nico: Alle kennen unseren Daddy! Bruno: Aber dich kennen auch alle – ohne dass du sagst, wer du bist. Deine Frisur ist fast wie ein Adressschild um den Hals.

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Habt ihr euren Papi auch live als Renn­fahrer erlebt? Corsin: Ja, klar. Auf der offenen Rennbahn Oerlikon oder am Sechstagerennen. Als Papi im Innenraum gefestet hat, haben wir Versteckis gespielt. Was, euer Papi hat am Sechstagerennen gefestet? Bruno (lacht): So kommt alles aus. Kinder sagen halt immer die Wahrheit. Könnt ihr alle Velo fahren? Corsin, Shellyann und Gian Nico (zusammen): Jaaah! Bruno: Mit den Laufvelos lernen die Kinder das heute ganz automatisch. Die Trittbewegung ist dann aber etwas schwieriger. Muss ein echter Risi besonders früh Velo fahren können? Bruno: Überhaupt nicht. Es bringt nichts, etwas zu stark zu forcieren.


familientisch

Spassfaktor «Die Freude ist entscheidend beim Sport – nicht das Talent», sagt Bruno Risi.

Materialtransport Nach dem Spielen müssen die kleinen Risis ihre Spielsachen selber versorgen.

«Als Papi im ­Innenraum gefestet hat, haben wir Versteckis gespielt» corsin Risi Kinder sollen den Sport spielerisch kennenlernen – aus eigenem Antrieb. Als Eltern muss man aber gewisse Regeln aufstellen. Corsin: Welche Regeln? Sandra: Zum Beispiel beim Skifahren. Da wisst ihr ganz genau, dass ihr immer an einem bestimmten Ort warten müsst. Sonst ist es zu gefährlich. Corsin: Ich bin ein Freestyler. Was ist ein Freestyler? Corsin: Ich fahre Skateboard und Inlineskates. Und auf Ski mache ich Tricks und kann auch rückwärtsfahren. Gian Nico: Ich fahre am liebsten ­pfiifägrad hinab. Bruno: Wir freuen uns, dass unsere Kinder Spass am Sport haben. Ob sie talentiert sind oder nicht, ist nebensächlich. Jeder muss für sich den richtigen Weg finden. Bei mir war das nicht anders. Ich habe Fussball und Eishockey gespielt – und mich auch in der Leichtathletik versucht. Eher per Zufall kam ich dann zum Radsport. Ich möchte unseren Kindern den gleichen Weg ermöglichen. Corsin: Ich bin Lionel-Messi-Fan und spiele Fussball beim FC Schattdorf. Im Sommer will ich mit Klettern beginnen. Shellyann: Ich gehe seit einem Jahr ins Ballett. Den Spagat kann ich allerdings noch nicht. Ballett in Uri – ist das nicht ein wenig exotisch? Sandra: Wir wären nie auf diese Idee gekommen. Aber Shellyann gefallen die Röckchen und das Tanzen. Und sie will wie ihre Freundin den Spagat lernen. Gian Nico: Ich kann Mundharmonika spielen. Bruno (energisch): Gian Nico, nimm die Finger aus dem Mund! Sandra: Er ist wirklich gut. Eines Morgens habe ich plötzlich gehört, wie er in seinem Zimmer ganz für sich allein gespielt hat. Wo verläuft die Grenze zwischen elter­ licher Unterstützung und Überforderung der Kinder? Bruno: Wir haben eine spezielle Methode zur Selbstregulierung. Wenn die u schweizer illustrierte

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familientisch

u Kinder beispielsweise zum Fussball oder ins Tanzen wollen, müssen sie zu Fuss oder mit dem Velo dorthin. Es macht für uns keinen Sinn, wenn die Eltern ihre Kinder überall herum­ chauffieren – sie quasi überbehüten und von jeder Verantwortung befreien. Sandra: Bei gewissen Familien ent­ steht das Gefühl, die Kinder hätten einen so ausgefüllten Terminkalender wie Geschäftsleute – Schule, Turnen, Singen, Tanzen … Bruno: … und wenn sie dann draussen mit den anderen Kindern spielen sollen, haben sie keine Ideen und Fantasien mehr. Man darf Kinder nicht über­ fordern. Ich finde, zwei Trainings pro Woche sind das Maximum. Welche Regeln gelten bei der Familie Risi? Bruno: Wir legen Wert darauf, dass wir als Familie mindestens einmal pro Tag gemeinsam essen – meistens am Abend. Dann bleiben alle am Tisch, bis der Letzte fertig ist. Nachher müssen die Kinder die Teller selber abräumen. Wenn sie nach den Sportlektionen nach Hause kommen, müssen sie ihre Wäsche selber aufhängen. Gleiches gilt für das Versorgen der Spielsachen.

«Bei uns bleibt beim Essen jeder am Tisch, bis der Letzte fertig ist» bruno risi Sandra: Noch wichtiger als Regeln sind aber Gespräche und gemeinsame Aktivitäten. Wir verbringen viel Zeit mit unseren Kindern draussen. Wenn ich dann sehe, dass andere schon im Kindergarten rechnen und schreiben können, wundere ich mich. Gian Nico (sehr energisch): 8 und 8 und 8 gibt 24. Bruno: Gian Nico hat ein ausserge­ wöhnliches Flair für Zahlen – woher, wissen wir aber nicht. Das muss er aufgeschnappt haben, als Shellyann Aufgaben machte. Manchmal ist er beim Rechnen schneller als seine Schwester. Sandra: Auch Corsin ist ein sehr guter Schüler – er hat gute Chancen, ins Kollegium zu kommen. Oft fragt er mich Dinge, die ich nicht beantworten kann. Ich hatte in der Schule halt einen Fensterplatz.

Corsin: Daddy kann man alles fragen. Corsin, du möchtest ins Kollegi. Was willst du später von Beruf werden? Heli-Gotthard-Pilot – oder Auto­ mechaniker. Gian Nico: Ich möchte Buur werden – weil man dann so schön ins Heu gumpen kann. Shellyann: Ich will Kosmetikerin oder Serviertochter werden. Und Velorennfahrer? Will hier niemand das Gleiche machen wie der Vater? Corsin: Mit fünf wollte ich Rennfahrer werden, aber dann doch lieber Fuss­ baller oder Elektriker. Bruno: Das Leben nimmt halt seine eigenen Wege. Nach der Matura wollte ich eigentlich Veterinärwissenschaft studieren – und dann kam alles ganz anders. Aber eine Karriere als Spitzen­ sportler lässt sich ohnehin nicht planen. Förderung hin oder her. 


«Eltern sollen nie mehr allein sein» Engagiert sich beruflich Stephan Oetiker, 42, ist Direktor und Vorsitzender der Geschäftsleitung von Pro Juventute sowie ­dreifacher Familienvater.

Foto Hervé Le Cunff

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eshalb gründet Pro Juventute den Eltern Club Schweiz? Es gibt drei Gründe. Durch unsere Kindernotrufnummer 147 bekommen wir bereits heute mit, was die Eltern beschäftigt. Zweitens sind wir seit den 60er-Jahren mit unseren Elternbriefen in der Elternbildung tätig. Und nicht zuletzt sind die Eltern ein integraler Teil, wenn man sich wie Pro Juventute für Kinder und Jugendliche einsetzen will. Was ist der Eltern Club Schweiz genau? Es ist eine Initiative mit dem Ziel, dass Eltern in der Schweiz nie mehr allein sind. Egal, welche Thematik sie zu welcher Uhrzeit beschäftigt, sie sollen eine Anlaufstelle haben. Wann sind Eltern denn allein?

Zum einen sind neue Themen wie Social Media hinzugekommen, in denen die Eltern nicht mehr kompetent sind. Zum anderen haben wir eine gesellschaftliche Entwicklung in der Schweiz, die Dorf- oder Gross­ familiengemeinschaften nicht mehr trägt. So fehlt die Möglichkeit, sich schnell Hilfe oder Orientierung zu holen. Sind die Eltern von heute überfordert? Eine solche Tendenz nehmen wir generell wahr. Für Eltern gibts in der Schweiz viele Informationen. Wir wollen mit einer einfachen und kompetenten Sprache eine klare Orientierungshilfe bieten. Will sich der Eltern Club Schweiz deshalb politisch engagieren? Wir sind der Meinung, dass die Schweiz gut beraten ist, familienfreundlich zu werden. Die Stimme der Familie ist kaum vorhan-

den, dabei basiert so viel auf ihr. Familien-, Arbeits-, aber auch ­Migrationspolitik. Um ein modernes Land zu sein, muss man verschiedensten Familienmodellen gute Rahmenbedingungen bieten. Es gibt in unserem Land mehr als nur das traditionelle Modell. Sie sind selbst dreifacher Vater. Wie würden Sie Ihr Familienmodell bezeichnen? Sehr skandinavisch egalitär. Meine Frau und ich sind gleichberechtigt. Mir ist wichtig, dass wir nicht die klassische Vater-MutterRolle haben. Sie arbeitet 60 Prozent, was mir wiederum ein gutes Gefühl gibt. Ich weiss, dass meine Frau finanziell mithelfen kann, wenn ich es mal nicht mehr könnte. Was ist das Thema an Ihrem Familientisch? Luca Hänni! Meine Tochter spricht von nichts anderem, was ihre Brüder nervt.

Antwort und Hilfe für Eltern u 24 Stunden, 7 Tage die Woche bietet der Eltern Club Schweiz von Pro Juventute unter der Hotline 058 261 61 61 Beratung oder Soforthilfe an. Zudem sind auf der Website www.elternclubschweiz.ch E-Mail-Beratung, diverse Fachartikel und Services wie die Notfall-Nanny-Vermittlung zu finden.


Endstation


schauspieler

Kleine Berühmtheit: Auf dem Weg zum Skaterpark seiner Heimatstadt Lausanne wird Kacey Mottet Klein in der Metro erkannt.

Drei Jahre, drei Filme, drei Hauptrollen: Der Lausanner Kacey Mottet Klein ist auf dem besten Weg zum Filmstar – und ins Erwachsenenalter.

Text Sylvie Kempa Fotos Kurt Reichenbach

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r trägt enge graue Jeans und eine College-Jacke, die Haare sind zu einer frechen Tolle frisiert. Alle paar Minuten muss Kacey Mottet Klein, 13, sie mit der Hand nachfrisieren. Aus dem «besten schauspielerischen Nachwuchstalent 2009» ist ein Teenager geworden. Und ein kleiner Star. Bereits in drei Kinofilmen hat er mitgespielt. Zurzeit ist er im Sozialdrama «Sister» zu ­sehen. Verstohlen mustern ihn die Mitreisenden in der Lausanner Metro. Ist er es wirklich? Die Frisur sieht ganz anders aus. Aber diese Segelohren. Doch, das muss er sein! Eigentlich wollte Kacey ja gar nicht Schauspieler werden. In seinem ersten Interview vor drei Jahren gab er «RegaPilot» als Berufswunsch an. Aber damals liess er sich auch noch mit seiner Mutter fotografieren, liebte Pferde über alles und fand alle Mädchen doof. «Ich war halt ein dummer kleiner Junge», sagt er heute und streicht sich die Tolle zurecht, als wollte er von den knallrot anlaufenden Ohren ablenken. Die «Kabisblätter», wie Kacey ­seine Erbstücke grossväterlicherseits nennt, sind sein Markenzeichen. Sie fallen auch Regisseurin Ursula Meier auf, als sie Kacey vor sechs Jahren am Lausanner Marathon für ihren ersten Film, «Home», entdeckt. Während der Dreharbeiten entsteht zwischen ihnen eine Freundschaft, mehr sogar. «Man müss- u

Nah und doch fern: Kacey Mottet Klein und Léa Seydoux in «Sister».

Hollywood? schweizer illustrierte

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Und der nächste Schritt? Vielleicht Hollywood? Ein Top-Agent hat Kacey unter Vertrag genommen. «Aber die Schule geht vor.»

te dafür erst ein Wort erfinden», sagt Kacey. Die Hauptrolle ihres zweiten Films hat sie ihrem Schützling auf den Leib geschrieben. In «Sister» spielt er einen Dieb, der Skitouristen beklaut, um sich und seine Schwester durchzubrin­ gen. Im richtigen Leben habe er noch nie gestohlen, beteuert Kacey. «Noch nicht einmal einen Kaugummi am Kiosk.» Er hat diesen treuherzigen Blick, man will ihm sofort glauben. Aber da sind auch diese «Kabisblätter», die ihm etwas Spitzbübisches verleihen. Mit seiner aktuellen Filmfigur ­Simon kann Kacey wenig anfangen. ­Simon lebt in Armut, bis auf eine er­ wachsene Schwester hat er keine Fami­ lie. Bei Kacey spielt die Familie eine zentrale Rolle. Er ist der Nachzügler und wird von allen liebevoll «Minus» ge­ nannt. Zwar kennt er seinen leiblichen Vater, einen Rentner aus Florida, nur flüchtig, aber seine drei Halbgeschwister und Maman Estelle bieten ihm ein in­ taktes Familiengefühl. So war es seine Schwester, die ihn damals zum allerers­ ten Filmcasting begleitete, und seine Mutter, die bis vor Kurzem sein Manage­ ment organisierte. u

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Nach den Dreharbeiten ist sich ­Kacey sicher: «Der Film hat mein Leben ver­ ändert, denn ich habe begriffen, dass es nicht allen Menschen so gut geht wie mir.» Dabei geht es auch im Leben des Jungstars nicht nur lustig zu und her. Nach seinem ersten Kinoerfolg wird er von Mitschülern gehänselt. Er wechselt von der öffentlichen an eine private Schule, muss die sechste Klasse wieder­ holen, weil er während der Dreharbeiten trotz Privatunterricht zu viel verpasst hat. «Aber das Positive überwiegt», sagt Kacey. Immerhin hat er Didier Cuche schon einmal persönlich getroffen. Und James Blunt. Das war vielleicht ein High­ light! «Obwohl ich nicht auf Schmuse­ musik stehe, sondern auf Dubstep.» Und auf Pizza Margherita. Kacey ist im «Chez Mario» mit seinen Freunden verabredet. Der Pizzaiolo winkt, der Ge­ schäftsführer schüttelt Kacey persönlich die Hand. «Das hat nichts mit dem Film zu tun», winkt Kacey hastig ab. Er isst hier fast täglich zu Mittag, seine neue Schule liegt gleich um die Ecke, deswegen kennt man ihn. Unter seinen Copains ist Kaceys Schauspielerei kein Thema. Seinen neus­

ten Film haben sie sich im Kino an­ gesehen. Danach war das Thema durch. Die Teenager vergleichen lieber ihre Schürfwunden, die sie sich beim Training geholt haben. Sie haben vor zwei Mona­ ten das Skaten entdeckt und üben fleissig Sprünge auf der Halfpipe. ­Kaceys Ellen­ bogen ist aufgeschlagen. «Ich werde mir garantiert noch was brechen!» Am liebsten würde er einmal in ei­ nem Action-Film mitspielen. Als Held mit ein paar gewagten Stunts. Der Grundstein ist gelegt. «Sister» wurde in über 25 Län­ der verkauft. Kaceys Gesicht wird bald auf der halben Welt über die Kinoleinwände flimmern, sogar in Korea. Und ein einfluss­ reicher Agent hat ihn unter Vertrag genom­ men. Derselbe Mann, dem Kaceys Film­ partnerin Léa Seydoux ihre Rolle in Tom Cruises «Mission: Impossible 4» verdankt. Nächste Station Hollywood? Kacey will sich nicht festlegen. «Wäre schön, wenn es klappen würde. Aber jetzt geht die Schule erst einmal vor», sagt er. «Ich spreche ja noch nicht einmal richtig Eng­ lisch.» Er montiert seine Rollerblades, versteckt seine «Kabisblätter» unter einem roten Schutzhelm und düst los. Jetzt schaut ihm niemand mehr nach. 


schauspieler

Kleiner KinoSTar

Seine liebste: Die klassische Margherita ist seine Leibspeise geblieben – auch wenn der ehemalige Vegetarier jetzt wieder gerne Fleisch isst.

Autogramm für die Ewigkeit: In der Pizzeria «Chez Mario» in Lausanne kritzelt Kacey wie alle Gäste seinen Namen an die Wand.

u 2009 spielt der Westschweizer Primarschüler seine erste Rolle im Film «Home» von Ursula Meier (oben). «Kacey spielt berührend», schwärmt damals Film-Ikone Isabelle Huppert.

u 2010 entdeckt ihn Starregisseur Joann Sfar. Er lässt Kacey im französischen Kinofilm «Gainsbourg – Vie héroïque» den jungen Serge Gainsbourg spielen.

Ursula Meier

«Kacey hatte solche Freude am Fluchen»

Mehr als Freunde Kacey nennt seine Ent­ deckerin Ursula Meier eine «enge Vertraute». Frau Meier, wie wählen Sie die Kinder aus? Ich teste sie so, als ob sie ein Musik­ instrument wären. Lasse sie flüstern, schreien, grobe Wörter sagen. Schaue, wie weit sie gehen können. Kacey hat sich nicht nur getraut, er hatte eine solche Freude am Fluchen.

Was gefiel Ihnen an Kacey? Vor der Kamera geschieht bei ihm etwas Merkwürdiges. Auf seinem Gesicht leuchten plötzlich Schönheit und Anmut auf. Für Kacey habe ich sofort Feuer gefangen! Wie haben Sie ihn geformt? Sehr intuitiv, ich hatte keine Methode. Wollte seine Spontaneität nicht zer­ stören. Vor den Dreharbeiten zu «Home» gingen wir etwa zusammen essen. Dabei sollte er sich beobachten, die Sätze, die er eben gesagt hatte, wieder­holen. Nur so konnte er lernen, vor der Kamera möglichst authentisch zu sein. Wie gingen Sie in «Sister» vor? Der Film ist auf Kacey zugeschnitten. Nach dem Erfolg von «Home» hätte ich mir auch einen französischen Star leisten können. Doch ich wollte Kacey, trotz Risiko. Wer garantierte mir, dass er sich in der Zwischenzeit nicht verändert hatte?

Und? Ich habe Kacey dort wiederge­ funden, wo ich ihn verlassen hatte. Sogar noch besser, noch nuancierter. Er wusste vom Film nur, dass es um einen Dieb ging, und das fand er klasse! Du wirst viel Action haben, versicherte ich ihm noch. Arbeiteten Sie anders als in «Home»? In «Sister» musste die Gestik präzis sitzen. Ich gab den Rhythmus an, wie bei einer Choreografie. Die Anfangsszene auf der Toilette haben wir tausendmal wiederholt. Planen Sie einen dritten Film mit ihm? Ja, aber es wird vielleicht nicht mein nächster sein. Kommt Wehmut auf? Ich gebe Kacey jetzt ab. Ich habe ihn entdeckt, geformt, und nun muss ich akzeptieren, dass andere ihn filmen werden. Es ist schon ein eigenartiger Moment. Interview Kati Moser

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Olympiaserie

Die Handball-Qu


Eine Bernerin im Crystal Palace Yvonne Leuthold (im roten Shirt) und die «Plastic Brits». 16 Doppelbürgerinnen sollen den Gegnerinnen mit «English Fighting Spirit» die Bälle um die Ohren werfen.

Kein Geld, kein Kredit, keine Chance. Trotzdem lebt die Berner Handballerin Yvonne Leuthold ihren olympischen Traum – im britischen Exil. Text Thomas Renggli Fotos Remo Nägeli

H

een

andball in England – das ist wie Schwingen in Sibirien, die Formel 1 auf Grönland oder die Ski-WM an der Copacabana. Wer in England Handball sagt, steht im Offside. Nur Fussball-Goalies sowie Rugby- und Cricket-Spieler dürfen hier den Ball in die Hand nehmen, ohne Sozialprestige zu verlieren. Seit die Olympischen Sommerspiele 2012 an London gingen, ist aber alles etwas anders. So wurde vor vier Jahren das britische Frauenhandball-Team aus dem Boden gestampft – oder besser gesagt: zusammengesammelt. Aus örtlichen Handballspielerinnen, die zur «Weiterbildung» in dänische Klubs gewechselt hatten, aber auch aus Rugbyspielerinnen, Hockey-Damen oder Basketballerinnen, die sich zu einem Casting meldeten. Ausserdem forcierte man jenseits der Grenzen die Ahnenforschung. Great Britain sucht den Handball-Star! «Es gibt genügend Top-Athletinnen mit britischem Pass, aber Handball spielt praktisch keine», sagt Konditions- und Krafttrainer Lee Ottey. Der Engländer bereitet normalerweise Rugbyspieler auf den Nahkampf vor. Bis zum olympischen Showdown kümmert er sich um die Physis der britischen (oder semibritischen) Handballerinnen. Zu ihnen zählt Yvonne Leuthold, die 32-jährige Bernerin aus Wattenwil. Ihr Vater ist in Wales geboren und verbrachte die ersten vier Jahre dort. Leuthold aber lebte nie in Grossbritannien und hatte den britischen Pass «irgendwo in einer Schublade». Sie gehörte zum Kader des Schweizer Nationalteams. Realistische Per­ spektiven auf die Olympia-Teilnahme besass sie aber nie – zu wenig kompe­titiv sind die hiesigen Ballwerferinnen. Dann hörte sie den Aufruf des britischen Handballverbands: «Do you have an Olympic Dream?» Leuthold, die u schweizer illustrierte

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London’s calling Am Piccadilly ­Circus trifft man Leuthold selten – ihre Trainingsbasis liegt rund 45 U-Bahn-Minuten entfernt.

Rechtsanwältin und Kammerschrei­ berin am Berner Obergericht, hatte die­ sen Traum: «Als sich diese Chance eröff­ nete, zögerte ich keinen Moment.» Die Bernerin nahm eine dreijährige Wartefrist für internationale Spiele in Kauf, kün­ digte ihren Job als Anwältin und stellte für ihre neuen Per­spektiven alles zurück. Den Aufenthalt in London finanziert sie aus eigener ­Tasche. Um besser über die Runden zu kommen, arbeitete sie schon an der Rezeption eines Hotels und an der Kasse eines Ökokosmetik-Ladens. Damit hilft sie auch ihren Teamkolleginnen. Weil nicht alle eine güns­ tige Unterkunft gefunden haben, zahlt jede Spielerin monatlich 300 Pfund. So werden sämtliche Mieten beglichen. u

Wer London mit pulsierendem Grossstadtleben und wilden Partys gleichsetzt, wird bei Leuthold und ihren Kolleginnen enttäuscht. «Nach den ­harten Trainings sind wir meistens zu ­erschöpft, um viel zu unternehmen. Ausserdem wollen wir ein grosses sport­ liches Ziel erreichen.» Mit zwei Teamkolleginnen, der Schot­ tin Lynn McCafferty und der Deutschbritin Lyn Byl, lebt sie in einer Wohnung auf dem Gelände des Crystal Palace National Sports Centre. Die Arbeitstei­ lung des Trios ist strikt geregelt. Yvonne kocht, die schottische Mitbewohnerin waltet als Kochhilfe, Lyn wird – im Sinne einer kulinarischen Vorsichts­ massnahme – vom Herd ferngehalten.

Die olympischen Glücksritterinnen trainieren im Crystal Palace unter pro­ fessionellen Bedingungen – sechsmal pro Woche, täglich in zwei Einheiten, im Gym oder auf dem Handballfeld – unter Aufsicht des dänischen Coachs Jesper Holmris und dessen norwegischer Assis­ tentin Vigdis Holmset. Im Kraftraum prangen die olympischen Ringe. Da­ neben hängen die Bilder britischer Gewichtheber-Grössen. Auch die Handballerinnen wollen sportliche Schwergewichte werden. Mit der Zentralisierung des Programms im vergangenen Juni akzentuierten sich ihre Fortschritte. In einem Testspiel ­gewannen sie gegen den WM-Achten Angola. In der britischen Wahrnehmung


Yvonne Leuthold

Olympischer Traum Be­­ obachtet von Teamkollegin Marie Gerbron, packt Yvonne Leuthold entschlossen an.

Geboren am 30. Januar 1980 in Bern u Beruf Anwältin u familie Eltern: Agatha, 68, und Franklyn Leuthold, 69. Geschwister: Juliette, 34, und Kevin, 29. Freund: Christian Varga, 36 Position Rechter Rückraum u Klubs Rotweiss Thun (Nationalliga A), Bietigheim, Allensbach (2. Bundesliga) Länderspiele 35 für die Schweiz, 8 für Grossbritannien

u stärken Als Links-

Lunch-Time Leuthold serviert für ihre Mitbewohnerinnen Lynn Byl (l.) und Lynn McCafferty. hat sich dieser Aufwärtstrend noch nicht niedergeschlagen. Im vergangenen September spöttelte das Boulevardblatt «Daily Mail»: «Suchst du noch ein Ticket für Olympia, gibt es eine Chance, ganz nahe bei der Action zu sein – indem du für Grossbritannien am Handballturnier teilnimmst. Bewerberinnen müssen weder praktische Erfahrungen mitbringen noch in Grossbritannien geboren oder auf­gewachsen sein.» Die «Plastic Brits» lassen sich davon nicht vertreiben. In Leutholds WG wird das nationale Gedanken- und Kulturgut hochgehalten. Im Treppenhaus grüsst eine Figur von Queen Elizabeth, Haushaltstuch und Küchenschürze sind im Union-Jack-Design gehalten,

und beim Teekonsum gilt eine ureng­ lische Regel: «Milk in first.» Leuthold fühlt sich auf jeden Fall schon «very british». Trotzdem hegte eine Teamkollegin Zweifel, ob die Handball-Immigrantin die Ansprüche erfüllt. Sie steckte Leuthold verschwörerisch einen handgeschriebenen Zettel mit dem Text der Nationalhymne zu. Diesen trägt Leuthold ständig bei sich. Denn mit Teetrinken allein sind im britischen Königreich noch nicht alle patriotischen Pflichten erfüllt. «God Save the Queen» – auch in Wattenwil. u Bereits erschienen

Fechter ­Fabian Kauter u Nächste Folge Triathlet Sven Riederer

händerin spielt Yvonne im rechten Rückraum eine Schlüsselrolle. Sie ist technisch gut aus­gebildet und verfügt über ausgeprägte Spielintelligenz. Mit ihrem Bekenntnis zu Rolf Dobler, 45, Olympia steht sie für den stand als Torhüter im Schweizer Geist der britischen Olympiateam 1996. Mannschaft. u schwächen Ihr fehlen Heute arbeitet er als Sekundarlehrer ein paar Zentimeter und Trainer im briKörpergrösse. Um in gute tischen Verband. Schussposition zu kommen, muss sie nahe an die gegnerische Verteidigung. Für «einfache» Tore ist sie deshalb nicht prädestiniert. u Erfolgsrezept vom 0 10 20Vieles 30 40 hängt 50 60 70 80 90 100 Startspiel ab. Findet die Mannschaft optimal ins Turnier, kann eine Eigendynamik entstehen, die vom Heimvorteil zusätzlich verstärkt wird.

75%

Die Chancen 0

10

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5% Wunder? Testspiel-Sieg gegen Angola hin oder her: Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Eine Medaille wäre eine Sensation.

Foto Maria Schmid / EQ Images

Das meint der experte


Die Insekten sind los! Sonja Knapp macht Krabbeltiere zu Hinguckern. An der Skulpturen-Triennale in Bad Ragaz l채dt die zierliche Schwerarbeiterin zum K채ferfest.

Knapp & gut

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kunst

Villa mit Geschichte Das Anwesen in Caslano TI gehĂśrte einst Walt Disneys Frau. Hier hat Bildhauerin Sonja Knapp Platz fĂźr Hund Elba und ihre monumentalen Skulpturen.


Aluminium-Käfer Sonja Knapp hält ein Modell im Arm. Die Originale sind drei Meter lang. Ihr Atelier war früher eine Rolls-Royce-Garage. Text Caroline Micaela Hauger Fotos Marcel Nöcker

D

er Frühlingssturm war heftig, die Wurzel morsch. Die 100-jährige Eiche wollte nicht mehr. Der Stamm krachte haarscharf am Haus vorbei. Das kann kein Zufall sein, ist Sonja Knapp überzeugt. Sogar ihre Bronze­ skulptur, eine Gottesanbeterin, blieb um wenige Zentimeter verschont. Die Riesenmantis hat die Gewohnheit, nach dem Sexualakt das Männchen zu verspeisen. Angriffslustig steht sie in Knapps 12 000 Quadratmeter grossem Garten und streckt die Fühler aus. Als wollte sie sagen: Wir Insekten haben Kräfte, von denen ihr Menschen nichts ahnt. Die kleinen Tiere sind Sonja Knapps grosse Leidenschaft. Meist übersieht man sie, gruselt sich, zertritt sie – Un­

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geziefer eben. «Mich haben sie immer fasziniert.» Die ersten Riesen schuf die Künstlerin vor zwanzig Jahren. Ihr Repertoire ist beachtlich: Moskitos, Nachtfalter, Mistkäfer, Heuschrecken, Fliegen, Larven – alle in Bronze ge­ gossen, zum Teil meterhoch und viele Tonnen schwer. Jede Ausstellung ist Schwerst­ arbeit. Für die Schau im Waldhaus Flims 2010 wurde der San Bernardino gesperrt. Der Lastwagen benötigte im Tunnel beide Spuren. In Bad Ragaz vor drei Jahren hoben sich beim Abladen eines «Giant Insect» die Räder des Transporters vom Boden ab. «Eine Skulptur herstellen ist nicht nur ein Zusammenfügen von Linien und Volumen. Es ist eine Geste, ein Schrei, eine innere Notwendigkeit», sagt Sonja Knapp. Für die Schweizerische Triennale der Skulptur in Bad Ragaz ging sie einen Schritt weiter und

«Skulpturen sind Schwerstarbeit. Vielen Frauen fehlt dazu Mut, Kraft und Inspiration» Sonja Knapp schuf erstmals zwei monumentale Plastiken aus Aluminium. Sie sind leichter als Bronzestücke. Je nach Platzierung spiegeln sich in ihrer polierten Oberfläche Bäume, Wolken oder die Sonne. Knapp nennt die Glanzstücke «Shining». Der dickste Käfer ist drei Meter lang. Die Modelle entstehen in Zusammen­ arbeit mit ihrem Mit­arbeiter Davide


kunst

In Mendrisio Mit Mitarbeiter Davide wird im zweiten Atelier das neuste Werk gegipst.

Schlafen mit Stil Das Haus ist mit eigener Kunst bestückt, etwa mit ihren Katzenbildern. Filacchione in einem Atelier in Mendrisio. Der junge Mann erinnert mit seiner dunklen Lockenpracht an einen Schüler Michelangelos. Weil keine Giesserei in Europa die Kapazität hat, Knapps monumentale Werke her­zustellen, vergibt sie den Auftrag nach China. Dort hat man vor den gigantischen Ideen der 1,55 Meter grossen Powerfrau keine Angst. Mut beweist die Zürcherin, die im Sternzeichen Löwe geboren ist, schon als Jugendliche. In den 50er-Jahren besucht sie als erste Frau die Grafikklasse der Zürcher Kunstgewerbeschule. Mit 19 packt sie ihre Koffer und zieht nach Paris. Die Eltern, Maximilian und Rosalie Vandervelde, sind ausser sich. Ihre Tochter solle sich doch erst mal einen Ehemann suchen. Sonja heiratet ihren Jugendfreund Peter Knapp. Kurz darauf lernt sie Emanuel Ungaro kennen. Der unbekannte Schneider aus Süditalien

und die begabte Schweizer Zeichnerin werden ein Dreamteam, auch privat. Gemeinsam gründen sie das Modehaus Ungaro, das mit Knapps floralen Mustern rasch im Olymp der Haute Couture ankommt. Der japanische Markt wird zu Sonjas Kerngeschäft – die filigranen Kunst im Land der aufgehenden Sonne zur Offenbarung. 1986 zieht sie sich aus dem oft oberflächlichen Modezirkus zurück, mit 3000 Franken, einem Porsche und ihrer Kosmetiktasche («um mir nach dem vielen Weinen die Augen zu schminken»). «Ich wollte mich selber finden, bevor es zu spät war. Wie befreiend, nur noch für mich malen zu dürfen! Zu beobachten, die Dinge zu verinner­ lichen.» Jahre später gelingt Knapp mit Emanuel Ungaro eine Einigung. Dass sie ihn verlassen hatte, verkraftete der ItaloMacho nur schwer. Die Freundschaften, die sie mit Richard Avedon, Andy War-

hol, Diego Giacometti, Tinguely oder dem 15 Jahre älteren Paul Cézanne hatte, sind bis heute in ihrem Herzen. Das Paradies hinter dem schmiede­ eisernen Tor in Caslano bei Lugano teilt Sonja Knapp mit ihrem Mann Christian Clopath und Jack Russel Terrier Elba. Vor fünf Jahren zogen die Künstlerin und der bodenständige, zurückhaltende Bündner Anwalt hier ein. Die Villa grenzt an den Golfplatz von Lugano. Einmal pro Woche sammelt das Ehepaar die Golfbälle zusammen, die sich in ihren Garten verirrt haben: Loch 13 grenzt direkt an ihr Grundstück. Die grüne Oase gehörte einst Lilian Disney, der Ehefrau von Walt Disney. Die Lady baute das Anwesen im HaziendaStil mit 20 Türen und ohne Fenster und schüttete den Pool zu, nachdem ihr Hund darin ertrunken war. Die Villa nebenan vermachte sie ihren Bodyguards. Die u schweizer illustrierte

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kunst

Der Anwalt und die Künstlerin Christian Clopath ist der Fels an Sonja Knapps Seite. ­ arage, in der drei Rolls-Royce standen, G dient Sonja Knapp heute als Atelier. Das Innere des Hauses ist mit ­Designklassikern bestückt. Bilder und Skulpturen dokumentieren Sonja Knapps Künstlerleben. Madame ist eine wache Zeitgenossin, interessiert, offen, mit einem Hang zum Perfektionismus. Früher trug sie am liebsten Schwarz. Heute bevorzugt sie helle Farben. Sie spricht fliessend Französisch. Manchmal zieht sie sich zum Arbeiten wochenlang in ihre Pariser Wohnung zurück. Hat sie Sehnsucht nach den Bergen, wartet in Klosters ein Chalet im Schellenursli-Stil. Bei ihr verbrachte Schauspiel-Legende und Freundin Greta Garbo mehrere Monate im Jahr, bis zu ihrem Tod. Knapps aussergewöhnliches Talent offenbarte sich bereits in ihren frühen, virtuosen Katzenbildern. Mit Mutz,

Hermogène, Kratil oder Rosario lebte sie jahrelang zusammen. In den 80er-Jahren verewigte sie ihre Miezen auf Papier. Es folgten Blumenzeichnungen in Pastellkreide. Und ihre erste Plastik: eine

Katze beim Sprung. Aus banalen Büsi wurden Stil-Ikonen. Jetzt hat Sonja Knapp ihr Herz an glänzende Käfer verloren. Mit Leidenschaft sorgt sie dafür, dass man die Winzlinge nicht übersieht. 

Skulpturen-Feuerwerk In Bad Ragaz u Ausstellung Die 5. Schweizerische

Naturschauspiel Sonja Knapp zeigt an der «BadRagartz» Maxi-Käfer.

Triennale der Skulptur 2012 ist Europas grösste Kunstschau unter freiem Himmel (bis 4. November; es finden öffentliche Führungen statt, der Eintritt ist gratis) u Künstler 80 Kunstschaffende aus dem In- und Ausland präsentieren in der Natur ihre neusten Werke u Locations Auch in Bad Pfäfers und im Städtle in Vaduz finden Parallelausstellungen statt u Infos www.badragartz.ch



Die

sucht das

Ihre Augen und ihr Lachen verzaubern. Schicken Sie uns ein Foto Ihres Wonneproppens! 15 Kinder werden dann in der Schweizer Illustrierten prominent vorgestellt.

K

am Ihr Baby zwischen dem 1. Mai 2011 und dem 1. Mai 2012 auf die Welt? Finden Sie, es habe das Talent zum Fotomodell? Und sein Strahlen und Strampeln würde nicht nur Sie, sondern auch die über 900 000 Leserinnen und Leser der Schweizer Illustrierten zum Schmunzeln und Staunen bringen? Dann zögern Sie nicht! Greifen Sie zur Kamera, und lassen Sie uns das herzigste Bild Ihres Kindes zukommen. Die Jury der SI-Redak­ tion ist sich bewusst, dass sie vor einer heiklen Auf­gabe stehen wird – der Kür der schönsten Babys. Diese fünfzehn Sprösslinge werden dann von einem unserer Profi-Fotografen in einem SI-Fotostudio VIP-mässig in ­Szene

gesetzt und abgelichtet. Und anschliessend in der Schweizer Illustrierten in Wort und Bild vorgestellt. Darauf lassen wir unsere Leserinnen und Leser das Sieger-Baby 2012 küren. Den Eltern des Sieger-­Babys winkt ein attraktives Geschenk, ein ­Wochenende im Fünfsternehotel Arosa Kulm – natürlich für die ganze Familie. 2500 Eltern sandten uns vergangenes Jahr Fotos ihres jüngsten Nachwuchses zu. Sieger wurde Alessandro Ruggieri aus dem Kanton Zürich. Seine Mutter Wali: «Wir hatten ein sehr positives Echo.» Liebe Eltern, ob Bub oder Mädchen, wir freuen uns auf Ihre Post. Lassen Sie uns und unsere Leserschaft teilhaben an der Lebensfreude Ihres Kindes. 

Das e süssest

y b Ba 2012

Traumhafte Bergwelt Das Arosa Kulm Hotel liegt im ruhigen Dorfteil Innerarosa. In der schönen Umgebung von Arosa warten unter anderem viele Wanderwege, Trottis und ein interessanter Alpengarten.

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Entspannung Im Wellness-Bereich gibts auch ein Kinderbecken, wo sich die Jüngeren allein vergnügen können. Der Kinderklub bietet ein vielfältiges Programm an. Auch kulinarisch gilt das «Kulm» als allerfeinste Adresse.

Der Familie des Babys 2012 offeriert das Hotel Arosa Kulm in Arosa GR ein Wochenende in seinem renommierten Fünfsterne­haus. Der Preis im Wert von CHF 3500.– umfasst Transport, zwei Nächte (Freitag bis Sonntag), Voll­pension und Zutritt zum hoteleigenen Alpinspa – «selbstverständlich für die ganze Familie», so Hotel­direktor André Salamin. Für ­Mutter und Bébé wird ganz besonders gesorgt: Mama kommt in den Genuss von Massagen, das Baby ist während dieser Zeit in der Obhut von geschulten Klein­kind-Pflegerinnen. Der Familie stehen alle Annehmlichkeiten des bekannten ­Tradi­tionshauses zur Ver­fügung: Hallenbad, Sauna, Hamam, Jacuzzi. Die Eltern können sich für einmal zurück­lehnen und geniessen – Kinderanimateure sorgen sich um den Nachwuchs. Infos unter www.arosakulm.ch

Fotos Kerstin Pukall, HO (2), Privatfotos (2)

Ein Wochenende im fünf-Sterne-Hotel im wert von CHF 3500.–


gesellschaft

süsseste Baby 2012 So können Sie mitmachen u Das Baby muss in der Schweiz wohnhaft und zwischen dem 1. Mai 2011 und dem 1. Mai 2012 geboren sein.

Lausbub Alessandro Rugg­ieri aus Fällanden ZH hiess das Siegerbaby 2011. Auf dem Bild der SI-Fotografin war er neun Monate alt.

u Mit der Anmeldung erklären sich die Eltern damit einverstanden, dass ihr Kind von einem Fotografen der Schweizer Illustrierten fotografiert werden darf und wir die Bilder in unserem Magazin sowie auf SI online publizieren können. Die Fotos erscheinen nur im Zusammenhang mit unserer Ausschreibung. u Die SI-Jury kürt die fünfzehn schönsten Bébés. Der Familie des Sieger-Babys winkt ein Weekend im Fünfsternehotel Arosa Kulm. u Einsendeschluss: 10. Juni 2012 u Per Post: Schicken Sie uns untenstehenden Coupon mit einem möglichst aktuellen Farbfoto Ihres Bébés. u Per E-Mail: Senden Sie das Foto an baby@schweizer-illustrierte.ch Vermerken Sie bitte auch hier Ihren Namen, Ihre Adresse und Telefonnummer sowie Name und Alter des Kindes.

Anmelde-Coupon Name des Babys Geburtstag Name der Eltern Strasse PLZ Ort Telefon / Handy Datum

Unterschrift Eltern

Coupon ausschneiden und senden an Schweizer Illustrierte, Babys 2012, Dufourstrasse 23, 8008 Zürich Herzig Schicken Sie uns einen Schnappschuss Ihres Kindes. Ver­ gangenes Jahr erhielten wir unter anderen die Fotos von Noemi Schlegel aus Bonaduz GR (links) und Henry Nussbaum aus Basel.

Von der Ausschreibung ausgenommen sind Mitarbeiter der Ringier AG und des Hotels Arosa Kulm. Es wird keine Korrespondenz geführt. Der Sieger wird schriftlich benachrichtigt, der Preis nicht ausbezahlt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. schweizer illustrierte

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notabene

Der Neue im Elysée-Palast Peter Scholl-Latour

Foto Fabienne Bühler

D

ie Präsidentschaft Nico­ çois den Laufpass gegeben hatte, war der las Sarkozys hatte mit jetzige Staatschef sehr bald eine neue einer Reihe von Miss­ Liaison eingegangen und hat die Journa­ listin Valéry Trierweiler, auch eine recht klängen begonnen. Statt ansehnliche Person, zu seiner Lebens­ sich unmittelbar nach gefährtin erkoren. Schon tritt sie bei den seiner Wahl vor fünf ersten offiziellen Anlässen als «Première Jahren der Masse seiner Dame de France» auf. Auch im ElyséeAnhänger auf der Place de la Concorde zuzugesellen, hatte er mit der Spitze Palast ist also eine «Patchwork-Ehe» der französischen Finanzen im Nobel­ entstanden, die den bisherigen Usancen restaurant Le Fouquet’s getafelt. Statt – widerspricht, aber jenseits des Rheins in wie angekündigt – ein paar Tage der Me­ der Bundesrepublik Deutschland über ditation in einem Kloster zu verbringen, eine Art Spiegelbild verfügt. Dort hat entdeckte man Sarkozy ­während seiner sich der frisch gekürte Bundespräsident ersten Amtstage auf der Luxusjacht eines Joachim Gauck – ein protestantischer befreundeten Milliardärs im Mittelmeer. Pfarrer zumal –, ohne sich von seiner bis­ Seine Ehefrau und enge Vertraute Cécilia herigen Frau scheiden zu lassen, ebenfalls verliess ihn mit einem seiner Mitarbeiter, mit einer ehemaligen Journalistin zusam­ was Sarkozy damit kompensierte, dass mengefunden und sie als Schlossherrin er das extravagante italienische Model in seine Residenz Bellevue in Berlin ein­ Carla Bruni – aus reichster Familie stam­ «François Hollande hat geführt. mend – heiratete. Immerhin hat sich Nun sind die Tage vorbei, in denen diese kapriziöse schöne Frau im Elysée-­ alle gesellschaftlichen man über solche Eskapaden die Nase Palast wider Erwarten diskret und unauf­ Normen gesprengt, die rümpfte. Aber der Einfluss, den diese fällig verhalten. Aber der Staatschef, des­ Frauen ausüben, ist nicht zu unterschät­ sen Eltern aus Ungarn und Griechenland bislang eingehalten zen. ­Valéry Trierweiler zumal hat dafür stammen, ist den Ruf, ein «Bling-Bling- wurden» gesorgt, dass der allzu rundliche Hollan­ Präsident» zu sein, wie es im Volksmund de «abgespeckt» hat und sich neuerdings hiess, nie wieder losgeworden. um elegante Kleidung bemüht. Vor allem Umso bemerkenswerter war die würdige und versöhnli­ hat sie dazu beigetragen, dass dieser phlegmatische und versöhn­ che Form, mit der Sarkozy seine hohe Funktion niedergelegt hat. liche Absolvent der höchsten fran­zösischen Verwaltungsschule Dem erfolgreichen Rivalen, dem Sozialisten François Hollande, in der Auseinandersetzung mit Sarkozy einen kämpferischen Ton wünschte er Glück und Erfolg. Am Feiertag des Kriegsendes anschlug, den man ihm gar nicht zutraute. fand er sich fast brüderlich neben seinem Nachfolger ein, um am Über das präzise Programm des sozialistischen Wahlsiegers Grab des unbekannten Soldaten gemeinsam ein riesiges Blumen­ zu spekulieren, wäre vor den kommenden Parlamentswahlen im Juni wohl verfrüht. Aber als deklarierter Gegner hat Hollande gebinde niederzulegen. Jetzt richten sich alle Blicke auf François Hollande, der – bereits die Mächte der Grossfinanz ins Visier genommen. Die wie man am Pariser Triumphbogen feststellte – kaum grösser bislang privilegierte Oberschicht Frankreichs ist sich des bevor­ gewachsen ist als Sarkozy, den seine Gegner als Gartenzwerg stehenden Aderlasses voll bewusst. Dort – wie unlängst in verspotteten. Die Staatschefs der Fünften Republik – mit Deutschland – richten sich die unerbittlichen Blicke der Steuer­ Ausnahme ihres Gründers, des Generals de Gaulle – sind durch behörden bereits auf die umfangreichen Geheimkonten, die ihre diversen ausserehelichen Liebschaften aufgefallen, was angeblich in Schweizer Banken gehortet sind. Zwar wird der ihnen niemand übel nahm. François Mitterrand wurde sogar als künftige französische Finanzminister nicht wie sein forscher geheimer Bigamist entlarvt, als er gegen Ende seiner Amtszeit deutscher Kollege Steinbrück die eidgenössischen Banken mit seine uneheliche Lieblingstochter Mazarine vorstellte. Doch der Indianern vergleichen und seine argwöhnischen Steuerfahnder unscheinbare und extrem brav wirkende François Hollande, der nicht mit der US-Kavallerie von Fort Yuma vergleichen. In Paris wirklich nicht der Vorstellung eines Don Juan entspricht, hat alle wird man sich eines vornehmeren Tones befleissigen. Doch der gesellschaftlichen Normen gesprengt, die bislang in Frankreich Wille zur finanziellen Sanierung wird vermutlich zu ähnlichen Transaktionen führen, wie sie zwischen Berlin und Bern bereits eingehalten wurden. Lange Jahre hat Hollande – Spross einer wohlhabenden stattfanden. Der historisch gewachsenen freundschaftlichen Bin­ Arztfamilie aus der Normandie und Sohn eines Vaters, der mit dung zwischen der Confoederatio Helvetica und der République der rechtsradikalen Action française sympathisierte – mit der française dürften diese Scharmützel jedoch keinen dauerhaften früheren sozialistischen Präsidentschaftskandidatin Ségolène Schaden zuführen.  Royal, eine durchaus stattliche Erscheinung, eine «wilde Ehe» geführt und vier Kinder gezeugt. Nachdem Ségolène ihrem Fran­ Peter Scholl-Latour, 88, Nahost-Experte und Buchautor schweizer illustrierte

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Rose d’Or Das internationale Festival der Fernseh-Unterhaltung

Foto Sigi Tischler / Keystone

«Oh Yeah» Dieter Meier (l.) und Boris Blank haben als Yello die Musikszene geprägt. Dafür bekommt das Duo einen Award.

Die Nacht der Rosen Beim 51. rose d’or festival erlebt ­Luzern glanzvolle Tage – und Nächte. HollywoodStars und TV-Lieblinge versammelten sich an diesem Treffen der Superlative.

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Die Freude über die T … … rophäe ist gross! Stefan Raab in Siegerpose und Barbara Schöneberger, die gekonnt durch den Abend führt.

Für sie solls Goldene Rosen regnen … Glückliche Gewinner an der Rose d’Or Awards Night

Fotos Sigi Tischler / Keystone (3)

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s sei doch total übertrieben, in einer Sendung zweieinhalb Millionen Franken gewinnen zu können. Doch bei «Schlag den Raab» wegschauen könne sie trotzdem nicht, sagt Chansonnière Lys Assia. Die verrückten Sendeformate von Stefan Raab sind legendär, darum bekommt der TV-Macher bei der 51. Verleihung der Rose d’Or im KKL Luzern einen der begehrten Awards. Weniger verrückt auf der Mattscheibe mögen es die deutsche Musiklegende Paul Kuhn, Schauspielerin Tonia Maria Zindel und Yello-Musiker Boris Blank. Alle drei schauen am liebsten alte Hollywood-Klassiker. Ebenso einig beim TV-Programm sind sich Eiskunstläuferin Denise Biellmann und Colin Dawson. Zwangsläufig, wie der Gatte erzählt: «Ich bin ein Gentleman, darum gebe ich immer nach.» Im Hause Russi wird der Fernsehkonsum strikt aufgeteilt. «Mittwoch, Samstag und Sonntag stehen ganz im Zeichen des Sports, da gehört der Fernseher mir», sagt Skiexperte Bernhard Russi. Dafür haben Tochter Jenny und u schweizer illustrierte

Der 84-jährige Jazzpianist Paul Kuhn in Begleitung seiner Gattin Ute.

Moderator Johannes B. Kerner (l.) mit dem Luftfahrtpionier und ­Abenteurer Bertrand Piccard.


small talk mit

Barbara Schöneberger

Frau Schöneberger, reduziert Mann Sie noch immer auf «blond, loses Mundwerk und scharfe Kurven»? Aus dieser Kategorie wachse ich langsam raus. Die Männer sehen mich nicht mehr so sehr als Sexobjekt, sondern denken eher: Ach, die kenne ich doch aus dem Fernsehen. Denken Sie, schöne Frauen haben es einfacher im Leben? Klar, das ist erwiesen. Aber es ist doch auch die Leistung, die zählt. Natürlich! Wenn eine bombengut aussieht, sonst aber unfähig ist,

Begeistert von der Show: ­Ringier-Chef Marc Walder mit Gattin Susanne.

Produzent Arthur Cohn, Schauspielerin Iris Berben (in Gucci) und ihr Lebens­ gefährte Heiko Kiesow (v. l.).

Rose-d’Or-Präsident Marco Castellaneta (r.) mit FestivalDirektor Markus Helbling.

FC-Luzern-Präsident und Hotelier Mike Hauser mit ­seiner Ehefrau Gabriela.

«Palace»-Chef Markus Iseli mit Gattin Christine, Luzerns Tourismus-Chef Marcel Perren (r.).

wird sie sicherlich nicht mehr engagiert. Es reicht nicht, ein enges Kleid anzuziehen und beim Champagnertrinken eine gute Figur zu machen. Apropos Figur, Sie nennen sich «die dicke Frau aus dem Fernsehen». Also im Vergleich zu Uschi Glas bin ich ganz klar übergewichtig. Eher schön üppig. Weil die Leute mich so sehen wollen, habe ich die üppige Blondine irgendwann zu meinem Ding gemacht. Ausserdem habe ich gemerkt, dass man mit Selbstironie die Leute immer noch am besten abholen kann. 

Mut zur Hose: SF-Sport­ moderatorin Steffi Buchli mit ihrem Ehemann, dem TVProduzenten Florian Kohler.

Sat.1-Schweiz-Moderatorin Tanja Gutmann mit dem Komiker Rob Spence.

Das Musiker-Duo Dieter Meier und Boris Blank heimst die Ehren-Rose der in Sparte Musik ein. schweizer illustrierte

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Larry Hagmans (gr. Bild) Bodyguard Manfred Kerl (kl. Bild r.) kümmert sich um Hut und Leben.

u Gattin Mari Anrecht auf ihren heiss geliebten Serien­ montag. Auch bei Erich Fust gibt es nie Streit ums Programm. Aus einem einfachen Grund, wie der CEO von John Lay Electronics sagt: «Wir haben vier Fern­ seher!» Ebenfalls multi-berieselt wird Johannes B. Kerner. Dank seinen vier Kindern weiss der deutsche Moderator, was gerade so angesagt ist. Auf die Frage, ob er vor der Kiste auch mal einschläft, muss er lachen. «Sogar schon mal bei meiner eigenen Sendung.» Doch nicht weil er sie langweilig fand, sondern «weil ich einfach schon wusste, was als Nächstes kommt». Text Nadine Bauer

Fotos bruno voser, dick vredenbregt, alexandra pauli

Eisprinzessin Denise Biellmann und Gatte Colin Dawson.

Die Grande Dame des Schauspielerin Tonia Maria Zindel, Musiker Chansons Michael von der Heide. Lys Assia.

Die Gewinner

Opel-Chef Adrian Brodbeck mit seiner Gattin Sabina.

Ex-Skistar Bernhard Russi und seine Tochter Jenny.

Pierin Vincenz (Raiffeisen), Christoph Richterich ( r.).

small talk mit

Soul im Blut: Der holländische Star Alain Clark begeistert Luzern.

u lifetime rose Schauspielerin Iris Berben, 61 u Music rose Musiker Dieter Meier, 67, und Boris Blank, 60, alias Yello u innovation Rose TV-Macher Stefan Raab, 45 u honorary rose «Top Gear»Moderator Jeremy Clarkson, 52 u best of rose Flüchtlingssendung «Go Back to Where You Came From»

Alain Clark

Alain Clark, mit welcher Musik sind Sie aufgestanden? Heute mit keiner, aber wenn ich morgens Zeit habe, höre ich gerne Robert Glasper. Der macht sanften Hip-Hop-Soul. Wenn ich schneller auf Touren kommen muss, dann darf es ruhig etwas mit mehr Beat sein. Was hören Sie unterwegs? Ich habe gerade die kanadische Sängerin Peaches entdeckt. Deren Musik kommt beim Autofahren ziemlich gut und wird noch besser, wenn draussen die Sonne scheint.

Beim Abendessen? Singer-Songwriter wie die Geschwister Angus & Julia Stone. Die sind echt toll. Und beim Sex? (Lacht.) Jedes Mal ein neues Album! Das ist die Regel. Ich höre nicht auf, bevor die Platte zu Ende ist. Dann suchen Sie sich das Album heraus, das Ihnen viel Zeit lässt? Natürlich! Genau das ist doch wichtig. Und was hören Sie dann am liebsten? «Lay It Down» von Al Green.  schweizer illustrierte

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«Weit weg – und doch wie daheim» Wie im Hollywood-Film: Unter einem Mangobaum sitzend wird isabel Lucas zu­fällig entdeckt – und strahlt heute mit den Superstars von der Kinoleinwand. Text Christa Hürlimann Fotos Christian Dietrich

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wanzigtausend Kilometer ist sie aus Melbourne angereist, um in Luzern als Stargast am Rose d’Or Festival aufzutreten. Die Einladung war für Isabel Lucas, 27, nicht nur eine schöne Ehre, sondern vor allem ein guter Grund, wieder einmal ihre Verwandten zu besuchen. Ihre Grossmutter und die Geschwister ihrer Mutter, die in der Schweiz aufgewachsen ist, wohnen hier. Und weil ihre Mutter wollte, dass sie und ihre Schwester Nina, 28, auch ihr Heimatland kennen, lebte die Familie früher zeitweise in Luzern und Horw. Das erste Mal für ein Jahr, als Isabel sieben war, das zweite Mal für einige Monate, als Isabel fünfzehn war. Da ist sie noch ein ganz normales Mädchen, das hier zur Schule geht – und eben ein bisschen besser Englisch spricht als die anderen. Heute ist sie ein HollywoodStar, und wenn Isabel Lucas nach Luzern kommt, interessieren sich nicht nur Grosi und Tanti, sondern auch die Öffentlichkeit für sie. 2009 war sie an der Seite von Stars wie Megan Fox und Shia LaBeouf in «Transformers» zu sehen, 2011 mit Mickey Rourke oder Freida Pinto in «Immortals».

Wie beste Freundinnen Isabel Lucas (r.) hat ein enges Verhältnis zu ihrer Schwester Nina. Eine Blitzkarriere wie im Hollywood-Film, die völlig zufällig beginnt. Vor neun Jahren, als Isabel unter einem Mangobaum sitzend ihren Gedanken nachhängt. Und von einer wildfremden Frau angesprochen wird. «Hättest du Lust zu schauspielern?» Isabel hat. Sie besucht die Kurse, die ihr die Managerin Sharon Meissner empfiehlt, und bekommt schnell ihre erste grosse Rolle: in der populären Seifenoper «Home and Away». Schwester Nina weilt zu dieser Zeit im Studienaustausch in Wien. Als sie nach Australien heimkehrt, kommen beim Shoppen oder im Café plötzlich Leute auf ihre Schwester zu, wollen ­Autogramme oder Fotos. Ihre kleine

Entweder oder – der Heimatcheck u kuh oder Känguru? Kuh.

Die sind so herzig mit ihren schönen langen Wimpern und den Glöcklein. u Fondue oder VegemiteSandwich? Ich liebe den Mix: Käse mit Vegemite drauf! u Alphorn oder Didgeridoo? Beides sind wundervolle Instrumente.

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Das Didgeridoo ist mir näher, da mich die Geschichte der Aborigines interessiert. u A1 oder Great Ocean Road? Die GOR ist fantastisch – als wir klein waren, fuhren wir sie ab und campierten. u Matterhorn oder Ayers Rock? Das Matterhorn. Ayers Rock habe ich ehrlich gesagt noch nie in echt gesehen.

Schwester ein Star! Doch Nina mag ihr den Erfolg gönnen. Auch wenn sie derzeit beruflich auf der Insel Samoa weilt, haben sie ein enges Verhältnis. Skypen und schreiben sich. So bleiben «Ninatschka» und «Smurf» (Schlumpf), wie sie sich nennen, auch in engem Kontakt, als Isabel für einige Zeit nach Los Angeles zieht, um sich im Filmbusiness zu etablieren. Und Nina ist es, die mit Isabel durch die Welt reist, als sie nach ihrem ersten Grosserfolg eine Pause vom Rummel will. «Wir sind beste Freundinnen», sagt Isabel. Sie ist froh, wenn ihre «gros­se Schwester» sie an Rote-Teppich­Anlässe begleitet. «Dann ist es nicht nur Arbeit, dann macht es auch Spass.» Bald steht wieder eine grosse Filmpremiere an. Im Juni beginnt für Isabel Lucas die Vorarbeit für ihr nächstes Filmprojekt. Im Juli und im August steht sie für ein Drama mit den Superstars Cate Blanchett, Natalie Portman und Christian Bale vor der Kamera. «Mehr darf ich noch nicht verraten.» Vor dem gros­ sen Sturm geniesst Isabel Lucas nun noch die Ruhe in ihrem zweiten Heimatland. 20 000 Kilometer weg von daheim – aber irgendwie auch wie daheim. 


Glamourös Isabel Lucas bringt einen Hauch Hollywood ans Rose d’Or Festival – und in die Lobby des Hotels Palace Luzern.


Vorfreude auf Michelle: «Schweizer Talent»-Jurorin Christa Rigozzi mit ihrem Mann Giovanni.

Mari und Bernhard Russi freuen sich auf den TV-Sommer mit den Olympischen Spielen in London.

Wünscht sich punkto Moderatoren mehr Abwechslung: Ex-Miss Amanda Ammann mit Freund Claudio.

Unsere Lieblinge am Bildschirm

«Die Schiffe, die Berge, der See: Das ist meine Heimat!» Michelle Hunziker im «Schweizerhof» Luzern.

Blauer Festivalauftakt im KKL: Schweizer Fernsehpreis 2012

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ie sieht aus wie «Oscarine» – das weibliche Pendant zum begehrtesten Filmpreis überhaupt. Verliehen wird die silberne Trophäe aber nicht an amerikanische Showgrössen wie Dustin Hoffman oder Meryl Streep, sondern an Schweizer Fernsehschaffende. Die Vergabe des Fernsehpreises am 6. Mai ist die erste Veranstaltung des Festivals Rose d’Or in Luzern. 550 Gäste schreiten über den blauen Teppich ins KKL: Schauspielerin Heidi Maria Glössner, Quiz-Frau Susanne Kunz, Regisseur Markus Imboden, Schauspieler Nils ­Althaus und viele mehr. Kurz vor Showbeginn donnert es über dem Luzerner Seebecken. So als wolle der Himmel das Highlight des Abends ankündigen: Michelle Hunziker steigt aus der Limousine. Die Bernerin schenkt Fans und Fotografen u

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Sängerin Stefanie Heinzmann mit ihrem Bruder Claudio: «Ich würde Nik Hartmann einen Preis verleihen.»

Eiskunstläuferin Sarah Meier mit Snowboarderin Tanja Frieden und Moderatorin Isabel Florido (v. r.).


Belle Michelle kennt keine Berührungsängste. Vor dem KKL schüttelt sie ihren Fans die Hand und lässt sich fotografieren.

Michelle Hunziker bedankt sich auf der Bühne bei ihrer Mutter Ineke: «Ohne sie wäre ich nicht das, was ich heute bin.»

«Mensch, seht ihr süss aus!»: Michelle Hunziker zu Carolin und Thomas aus dem Dokumentarfilm «Die Kinder vom Napf».

Jetzt auf dem Teppich, später auf der Bühne: Anna Rossinelli, Bassist und Freund Georg (l.), Gitarrist Manuel.

Schauspielerin Heidi Maria Glössner mit Sohn Volker Wall und dessen Freundin Ana-Maria.

Schauspieler Max Simonischek (l.) Marco Solari (l.), Präsident des mit Markus Imboden, Regisseur Filmfestivals Locarno, SRGdes Siegerfilms «Der Verdingbub». Generaldirektor Roger de Weck. schweizer illustrierte

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Sängerin Emel mit Freund und Werber Frank Bodin.

Kamen in SchwarzWeiss: Bo Katzman und seine Frau Marianne.

Moderatorin Tanja Gutmann (l.) und ­Sängerin Nubya.

Brachte Donnerwetter: SF-Meteorologe Thomas Bucheli mit Gattin Barbara.

Werbeprofi ­ Dominique von Matt mit Gattin Yolanda.

Sängerin Fabienne Louves mit ihrem Freund, Model Rafael Beutl.

Laudatorin und Ex-MissSchweiz Stéphanie Berger mit der Designerin ihres ­Kleides, Susanne Suter.

Komiker Fabian Unteregger und Moderatorin Annina Frey.

Ex-Miss Schweiz Jennifer Ann Gerber mit Mutter Maggy.

Komiker Beat Schlatter und Moderatorin Susanne Kunz.

u ­alles

– Kusshände, Autogramme, ihr schönstes ­ ächeln. Eine Stunde später darf sie den Schweizer L Fernsehpreis in der Kategorie «Star» entgegennehmen. Auf der Bühne dankt die erfolgreiche Moderatorin ihrer Heimat und ihrer Mutter Ineke. Der Preis für «Inno­ vation» geht an TV-Produzent Björn Hering und Sat.1 Schweiz für die Abenteuersoap «Homerun». «Auf und davon», die SF-Auswandererserie, wird als beste ­Sendung ausgezeichnet. In der Kategorie Film räumt Regisseur Markus Imboden ab. Mit seinem Drama «Der Verdingbub» lockte er über 230 000 Schweizerinnen und Schweizer ins Kino. Der letzte Sieger des Abends bekommt Standing Ovations. Seinen Preis fürs ­Lebenswerk will Schauspieler Matthias Gnädinger nicht alleine abholen. So zerrt er Gattin Ursula mit auf die Bühne: «Gopferteli, was soll ich jetzt sagen?!» Den Abend lässt er am Tisch mit seinen vier Brüdern aus­ klingen. Die erste «Oscarine» verlässt das KKL übrigens gleich nach dem Schoggikuchen: in den Händen von ­Michelle Hunziker. Text christa Hürlimann,

Yvonne zurbrügg, Fotos Alexandra pauli, Bruno voser

TV-Star Fernanda Brandao, Manager Stefan Kastenmüller, SI-Chef Stefan Regez (r.).

Bald im Mutterschaftsurlaub: Moderatorin Andrea Jansen.

TV-Unternehmerin Silvia Affolter geniesst den Abend mit Partner Ronald Sauser.

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Ehre, wem Ehr Er ist der Fels in der Brandung der Schweizer Schauspiel­ landschaft. Nun wurde mathias gnädinger mit dem Lifetime Award für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Text nadine bauer Fotos hervé le cunff

Foto Alexandra Pauli

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Seelenverwandte Mit Gattin Ursula teilt Mathias Gnädinger alles. Auch den Erfolg.

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ieben schlaflose Wochen und eine viel zu enge Hose. Doch als Mathias Gnädinger, 71, den Schweizer Fernsehpreis für sein ­Lebenswerk auf der Bühne des KKL in Luzern entgegennimmt, merkt man ihm den Schlafmangel nicht an. Das Kleidungsstück ignoriert er tapfer. Obwohl er beinahe jede Nacht an seiner Rede gefeilt habe, endet diese mit den minimalistischen Worten: «Danke vielmal.» Zu viel Rummel um seine Person

ist ihm zuwider, fast peinlich. Daher meidet er die Öffentlichkeit, wann immer es geht. Eigentlich paradox für einen Schauspieler seines Formats. «Ich will ja, dass mich die Leute erkennen. Doch wenn sie es dann tun, ist es auch nicht recht.» Als ihn Laudator und Schauspielkollege Andrea Zogg als grossen Volksschauspieler bezeichnet, berührt ihn das: «Ich selbst habe mich bislang immer nur als Schauspieler gesehen, der einfach schon ganz viel gemacht hat.» Über 70 Filme, mehr als 130 Theaterstücke und Auszeichnungen wie der


«En Guete mitenand» Beim Essen dürfen Kerze und Händedruck nicht fehlen. Rituale sind bei Gnädingers wichtiger Bestandteil des Lebens.

e gebührt Prix Walo haben den Charakterdar­steller berühmt gemacht. Trotz seinen Rollen in «Sternenberg», «Lüthi & Blanc» und «Hunkeler» gibt sich ­Gnädinger bescheiden. Er hat nicht mal eine Geheimnummer. Jeder, der will, findet ihn im Telefonbuch. «Ich bin es ja, die den Hörer abnehmen muss», sagt Ursula Gnädinger gespielt entrüstet. «Wenn aber mal wieder so ein Spinner in der Leitung ist, dann ist Mathis einfach grad nicht da», sagt die 70-Jährige lachend und zwinkert ihrem Mann zu. Ursula und Mathis. Mathis und Ursula. Eine ganz grosse Liebe auf Umwegen. Nach fast 50 Jahren Funkstille finden die beiden wieder zueinander. Im August 2004 heiraten Gnädinger und sein Schulschatz in Stein am Rhein. Die Steuern seien aber nicht der Grund

gewesen, versichert Gnädinger. Sonst hätte sie ja den Kürzeren gezogen. «Wir wollten einfach bestätigen, dass wir zusammengehören.» Die «Wildsau», wie Gnädinger sich selbst gerne nennt, ist ruhiger ge­ worden. Dem Theater hat er den Rücken gekehrt, und bis Ende Jahr will er es gemächlich angehen. Zudem ist da noch diese dumme Sache mit seinem Fuss. Eine Folgeinfektion nach einer Arthrose-Operation am grossen Zeh. Doch für den nächsten Hunkeler-Krimi sei er wieder fit. Zwar wurde der ­Kommissär offiziell schon in Pension geschickt, doch hofft Gnädinger auf eine siebte Folge der beliebten Krimi­reihe. Die Rolle des sturköpfigen Ermittlers ist ihm ans Herz gewachsen: «Ich bi ebe de Hunkeler», sagt Gnädinger trocken.

Stolz wie Oscar! Mathias Gnädinger findet grossen Ge­fal­len an der Dame in Silber: «Zu dünn ist sie mir nicht. Ich habe alle Frauen gerne.» Ein Brummbär mit Herz und Spürnase. Dafür liebt ihn das Pub­ likum und dankt es mit tosendem Applaus. So viel Anerkennung lassen den Lifetime-Award-Gewinner für einen Moment die schlecht sitzende Anzug­ hose vergessen. Dabei hat er sich das gute Stück extra massanfertigen lassen. «Liegend hineinzwängen musste ich mich», entrüstet sich Gnädinger und stellt dabei seine ganz eigene These auf. Nicht ohne ein schelmisches Grinsen im Gesicht. «Der Schneider hat die falschen Masse genommen!» Doch Ursula schüttelt lachend den Kopf und fügt hinzu: «Für eine Rolle oder gar für mich abnehmen musste mein Mann noch nie. Aber vor der Preisverleihung wäre das eine oder andere Kilo weniger vielleicht nicht schlecht gewesen.»  schweizer illustrierte

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Die Macher der An den Foren des Rose d’Or Festival hatten wichtige Persönlichkeiten des Unterhaltungsfernsehens das Wort. Wir rücken sie nochmals in den Fokus.

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m 51. Rose d’Or Festival dis­kutierten Fachleute wieder die brennendsten Fragen rund um die internationale Fernseh-, Medienund Kommunikationsindustrie. Wir haben dem Festivaldirektor Markus Helbling ein paar Fragen dazu gestellt.

Was zeichnet das Forum dieses Jahr aus? Markus Helbling: Mit über 300 Delegierten aus aller Welt war das Rose d’Or Forum sehr gut besucht. Rele­ vante Themen der Fernsehindustrie und ihrer Zukunft konnten diskutiert und neue Wege aufgezeigt werden. Was waren Ihre persönlichen Highlights? Grundsätzlich bin ich von der Qualität der Beiträge und der Kreativität be­ eindruckt. Dabei gabs für mich zwei Höhepunkte: einmal Andrew Wilman und Jeremy Clarkson, die Vertreter der englischen Kultsendung «Top Gear». Und zwar wegen ihrer hohen Profes­ sionalität und ihres unvergleichlichen britischen Humors. Dann Kristin New-

Markus Helbling, Direktor des Rose d’Or Festival. man, die Drehbuchautorin von «How I Met Your Mother», mit ihrer enormen Ausstrahlung und ihren pointierten Aussagen zur Sparte der Fernseh­serien. Was planen Sie für die Zukunft? Mit Markus Schächter, dem ehemaligen ZDF-Intendanten und neuen Vorsitzenden des Strategie-Komitees des Rose d’Or Forum, haben wir hochkarätige Verstärkung erhalten. Mit ihm werden wir noch stärker auf die Qualität und die Innovationskraft der Forumsbeiträge fokussieren. Ganz klar: Langfristig wollen wir der relevante Branchenanlass sein.

Prominentester Medienmanager Europas

So aktiv wie eh und je u Er

trat mit einem Lächeln von der Stelle als langjähriger ZDF-Intendant zurück. Während seiner zehnjährigen Amtszeit hat Markus Schächter einiges erreicht: Mit über 4000 Mit­ arbeitern lancierte er starke Marken wie «Wetten, dass …?» und entwickelte das ZDF vom Ein- zum Multikanalsender. Kurz vor Ablauf seiner Zeit an der Spitze des grössten öffentlich-recht­ lichen TV-Senders Europas legte er noch einen Schlussspurt ein. Und zwar auf der Suche nach einem Nachfolger für den grossen Thomas Gottschalk. ZDF-Moderator und Buchautor Markus Lanz wird die grosse SamstagabendShow künftig moderieren. Aktiv zeigt sich Schächter auch

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nach seiner Amtszeit beim ZDF. Für den begeisterten Bergwanderer bricht ein neuer Lebensabschnitt an: «Jetzt mache ich, worauf ich Lust habe: reisen und schreiben.» Neu hat Schächter auch den Vorsitz des Strategie-Komitees beim Rose d’Or Festival in Luzern übernommen. «Ich kann die Organisatoren eines Branchenanlasses unterstützen, der zu den weltweit bedeutendsten Events der Fernsehunterhaltung zählt», freut sich der erfahrene und prominente Medienmanager. Am diesjährigen Rose d’Or Festival begrüsste er anlässlich des Forums die internationalen Gäste.

Mit Markus Schächter war einer der prominentesten Medienmanager Europas beim Rose d’Or Festival anwesend.

Hat 10 Millionen Fans auf der Welt Die amerikanische Sitcom «How I Met Your Mother».

«How i met your mother»

Wie Erfolgsge u Die meisten Sitcoms, die es ins Fernsehprogramm schaffen, haben eine sehr überschaubare Lebensdauer. Eine Geschichte jedoch fesselt seit 2005 beinahe zehn Millionen Zuschauer vor dem Bildschirm: Von «How I Met Your Mother» wurden bereits sieben Staffeln ausgestrahlt, und ein Ende ist

Erfolgreich Drehbuchautorin Kristin Newman.


Shows «Top Gear»-Moderatoren Richard Hammond, Jeremy Clarkson und James May. «Top Gear»

Schwarzer Humor, Vollgas und Adrenalin

Fotos CBS, BBC, HO (4)

schichten entstehen nicht in Sicht. Kristin Newman kennt die Zutaten für eine Kultshow: «Was eine gute Sitcom ausmacht, sind die Figuren. Man muss sie ins Herz schliessen und mit ihnen auf einer Couch hängen wollen.» Sie hat die zweite Staffel der ErfolgsSitcom geschrieben. «Als Drehbuch­ autorin hat man unglaubliche Frei­ heiten. Man kreiert die Figuren, ist bei den Castings, bei der Kostümauswahl und auf dem Set mit dabei.» Dass «How I Met Your Mother» auch in Europa eingeschlagen hat, erstaunt Kristin Newman kaum. Beim Rose d’Or ­Festival verriet sie in den Foren am vergangenen Mittwoch mehr über das Geheimnis erfolgreicher Serien. Die

Kombination der Figuren sei unglaublich wichtig: «Was passieren kann, wenn eine Figur herausgenommen wird, belegen die vielen unzufriedenen Zuschauer von ‹Two and a Half Men› nach dem Austritt von Charly Sheen.» Newman hat sich nach ihrer Arbeit an der Retro-Soap «That 70’s Show» und der Action-Serie «Chuck» bereits weiterorientiert und arbeitet momentan an einem neuen Film. Auf das Rose d’Or Festival freute sich die Frau aus dem Filmmekka Los Angeles besonders. «Ich finde es unglaublich interessant, wie der Humor in anderen Ländern aussieht. Ein solch kreativer Anlass wie hier in Luzern gibt immer viele Inputs.»

u Als am Mittwochabend im Kino Bourbaki Promis in heissen Autos über die Leinwand flitzten, lief eine Show mit Kultstatus. Mit über zehn Auszeichnungen ist die BBC-Show «Top Gear» schon längst nicht mehr das klassische Automagazin, das es 1977 in seinen Anfängen war. Die 350 Millionen Zuschauer weltweit (die von «Top Gear» inspirierten Adaptionen in Russland, Australien und den USA nicht mitgezählt) sowie prominente Gäste, von Michael Schumacher über James Blunt bis hin zu Guy Ritchie, bekräftigen das. Im Kino Bourbaki war neben Starmoderator Jeremy Clarkson auch Andrew Wilman zu Gast. Der Brite ist als TV-Produzent nicht nur verantwortlich für «Top Gear» von heute, ihm ist es auch massgeblich zu verdanken, dass die Show überhaupt noch ausgestrahlt wird. Während BBC «Top Gear» ursprünglich aus dem Programm gekippt hatte, zog Wilman ein frisches Format hoch und bekam die ­Erlaubnis für eine neue Show. Was als langweiliges Automagazin begann, gleicht nun einem wahnwitzigen Abenteuer. Andrew Wilman erklärte in einem Interview, dass «Top Gear» mit seinen teuren, schnellen Autos einer Reise in das männliche Gehirn gleiche, was doch ein ziemlich lustiger Ort sei.

Unterhaltsam Andrew Wilman, verantwortlich für «Top Gear», und Star-Moderator Jeremy Clarkson.

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George Fenton

Er bringt Emotionen zum Klingen

Fotos HO (2)

Grosse Karriere Mit der Filmmusik zu «Gandhi» gelang George Fenton 1982 der Durchbruch als Komponist im Filmgeschäft.

Filmmusik im Konzertsaal – damit berührt das 21st Century Symphony Orchestra sein Publikum. Schöpfer einiger der mitreissendsten Melodien ist der Brite George Fenton, 61, der in Luzern Ehrengast war.

H

err Fenton, wie entstehen Melo­dien für Filmmusik? Haben Sie diese im Kopf, oder entwickeln sie sich aufgrund äusserer Einflüsse? Manchmal habe ich abstrakte Melodien im Kopf. Bei der Filmmusik ist es aber eher umgekehrt: Das Bild beinhaltet bereits einen bestimmten Rhythmus, schlägt eine Melodie vor, und die Musik entsteht dann daraus. Sie haben einst selbst als Schauspieler vor der Kamera gestanden. Hilft diese Erfahrung beim Komponieren von Filmmusik? Als Schauspieler lernte ich, dass Kunst, die mit mehreren Leuten gemacht wird, nicht unbedeutender ist als solche, die ich alleine schaffe. Ich mag Schauspieler sehr. Darum bin ich glücklich, mit meiner Musik zu unterstützen, was sie machen oder sagen.

Sie schreiben Musik sowohl für Dokumentarfilme wie «The Blue Planet» als auch für grosse Spielfilme wie «Gandhi» oder «Schrei nach Freiheit». Welches Genre würde Sie ausserdem noch reizen? Auf das Genre kommt es mir nicht an. Ich will an Filmen arbeiten, die mit Leidenschaft vorangetrieben werden, die leidenschaftlich sind in ihrer Aussage, egal, ob es ein ernster oder lustiger Film ist. Nichts erfüllt mich mehr, als mit Herzblut an einem Projekt zu arbeiten. Film ohne Musik – ist das überhaupt vorstellbar? Nein, Musik war schon immer Teil der Filmsprache. Beim Rose d’Or Festival spielte das 21st Century Symphony Orchestra im zweiten Teil des Konzertes Ihre Musik aus «The Blue Planet». Die achtteilige BBCDokumentation berührt die Menschen auf

Filmmusik live Das 21st Century Symphony Orchestra mit über hundert Mitgliedern in Luzern. der ganzen Welt. Wie viel trägt die Musik zu den Emotionen bei? Ich hoffe, dass die Musik eine grosse Rolle spielt, wenn es darum geht, die Zuschauer mit einem Film mitzureissen. Zu dieser Musik hat mich eine KonzertPerformance der BBC-Dokumentationsreihe «The Blue Planet» inspiriert. Aber

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Foto HO

ohne das Bild gäbe es keine Musik, das Bild ist immer zuerst da. Die Musik zu «The Blue Planet» wurde von den Berliner Philharmonikern eingespielt. Wie haben Sie die Zusammenarbeit mit diesen Weltklasse-Musikern erlebt? Das war eine wunderbare Erfahrung für mich! Sowohl als Komponist als auch als Dirigent. Vor solch einem grossartigen Orchester zu stehen, ist wie ein Rennpferd zu reiten. Unglaublich, diese Reaktion, diese Athletik! Dokumentarfilme zeigen einerseits die wunderbaren Seiten unserer Erde, anderseits konfrontieren sie uns mit beunruhigenden Dingen … Ja, das stimmt. Aber in der Natur haben auch die beunruhigenden Dinge eine gewisse Logik. Sie sind nicht unnötig. Brutal, ja, aber dann geht es immer ums Überleben. Sie sind jetzt 61 Jahre alt und wirken noch kein bisschen müde. Denken Sie nie ans Aufhören? Nein, überhaupt nicht. Warum sollte ich etwas aufgeben, was ich liebe? Momentan fühle ich mich ungebundener denn je. Das gibt mir Energie zu schreiben. 

Musikalisches Dreamteam Komponist George Fenton mit Pirmin Zängerle, Präsident des 21st Century Symphony Orchestra (r.).

«Ohne das Bild gibt es keine Musik, das Bild ist im Film immer zuerst da» George Fenton



Top Ten Festivalstadt Luzern

10 Tipps von «Rose d’Or Festival»präsident Marco Castellaneta

Spreuerbrücke Im Schatten der Kapell­ brücke, aber nicht weniger besuchenswert.

Spreuerbrücke

Trockener Wasserbummel

Fotos Prisma, HO

Der Präsident des Rose d’Or Festival, Marco Castellaneta, ist Luzerner durch und durch. Klar, dass seine Tipps über Kapellbrücke und Löwendenkmal hinausgehen.

Marco Castellaneta, 47, Kommunikationsprofi und bekannt aus seiner Zeit beim Schweizer Fernsehen, ist in Luzern geboren und wohnt in der Altstadt.

u Die Spreuerbrücke darf man bei einem Besuch in Luzern nicht auslassen. Sie ist die vom Bahnhof am weitesten entfernte Brücke und geht im Schatten der Kapellbrücke gerne mal vergessen – dabei hat sie mit ihrem Gemäldezyklus zum Totentanz ihren speziellen Charme. Und die Spreuerbrücke bietet einen besonderen Blickwinkel flussaufwärts Richtung Stadt, auf das Wehr, die Altstadt und das scheinbar unendlich viele Wasser. Hier wird klar, warum Luzern mit seinen Seen, Brunnen und Brücken die Wasserstadt der Schweiz ist. Entsprechend bietet Luzern Tourismus zurzeit einen «Wasserbummel» an.

u Bourbaki Unter dem Dach des Bourbaki-Panoramas treffen Bibliothek, Bar, Bistro, Kunsthalle und Kino aufeinander. Neben den fünf Kinosälen bietet auch das Museum im Dachstock grosses Kino: Das 112 auf 10 Meter grosse Rundbild aus dem 19. Jahrhundert versetzt alle ins Staunen. Das Rose d’Or Festival war Gast in den Bourbaki-Kinos. Hier wurden Wettbewerbsbeiträge und Premieren gezeigt. www.kinoluzern.ch

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Spagat Der «Schweizerhof» bietet Fünf-SterneLuxus und Partystimmung.

Kostprobe im Weinkeller u Weinkeller Mövenpick Den passenden Wein zum köstlichen Käse vom Märt kauft Marco Castellaneta am liebsten an der Haldenstrasse im Weinkeller von Mövenpick, weil es dort unkompliziert und freundschaftlich zu- und hergeht. Über 1000 Weine locken, und regelmässig kann man über 50 Sorten degustieren. «Auch wenn man einmal nichts kauft oder nur eine Flasche nach Hause trägt – es sind auch solche für unter zehn Franken im Sortiment –, ist man willkommen. René Keller und sein Team begleiten die Besucher gerne auf der Suche nach dem passenden Wein. Egal, ob aus der Neuen oder Alten Welt, ob Still- oder Schaumwein, trocken oder süss: Neuentdeckungen sind im Weinkeller Mövenpick garantiert.» www.moevenpick-wein.com

Hotel Schweizerhof

Epizentrum der Festival City u Der

«Schweizerhof» ist das FestivalHotel Luzerns. Hier finden Fünf-SterneHotel-Kultur und das pulsierende Leben der Festival City in einer einzigartigen Kombination zusammen. Die Besitzer in der fünften Generation, Michael und Patrick Hauser, sowie Hoteldirektor Clemens Hunziker schaffen elegant den Spagat zwischen Hotelbehaglichkeit und Veranstaltungsort. Denn egal, ob Fasnacht, Blue Balls Festival oder

Russische Nächte: Das Epizentrum der grossen Anlässe liegt immer im mondänen «Schweizerhof» mit seinen historischen Säulen und seinem stil­ vollen Interieur. Auch die fünf Tage des Rose d’Or Festival klangen wunderbar in der «Schweizerhof»-Bar aus – zwischen edlem Design, stimmungsvoller Beleuchtung und zauberhaftem Blick auf das Luzerner Seebecken. www.schweizerhof-luzern.ch

Ein Hoch auf den Käse

Gaumenkitzel Marco Castellaneta lässt sich von René Keller eine Neuentdeckung zeigen.

u Wochenmarkt am Reussquai,

Käse Beeler Samstagmorgens pflegt Marco Castellaneta stets das gleiche Ritual: Er schlängelt sich durch den «Lozärner Märt». Ob Regen oder Sonnenschein, mitten in der Stadt und direkt an der Reuss gibt es hier einen Schwatz und dort einen Wink: vorbei an der Salatbar, dem feinen Fleisch von Wild & Zart bis hin zum mittlerweile famosen Käse von Rolf Beeler. Am Stand nahe der Kapellbrücke braucht es ein Ticket und in der Regel ein paar Verweilminuten, bis man an der Reihe ist. Seit über 30 Jahren kämpft der Maître Fromager für qualitativ hochstehenden und ausgereiften Schweizer Käse, unter anderem mit einer eigenen Käselinie. Mit Erfolg, findet Castellaneta. Er liebt seinen Weltmeister-

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Rolf Beeler Maître Fromager. Gruyère und seit Neustem den Hagebuttenkäse aus dem Toggenburg. Denn die Hagebutte ist die Frucht der Rose – und dieser Käse hat für Marco Castellaneta durchaus das Zeug dazu, der «Fromage de la Rose d’Or» zu werden … www.rolfbeeler.ch

u Biketour in der Chriensi unterhalb des Pilatus Die Tour führt vom Bahnhof auf einem markierten Pfad aus der Stadt hinaus, der Reuss entlang, die Bern- und Kanonenstrasse hinauf, am Hotel Gütsch vorbei, durch den Gütschwald über den Sonnenberg hinunter nach Kriens, via Pilatusbahn-Talstation hoch zum Schloss Schauensee, zum Naturfreundehaus auf der Chrienser­egg. Auf dem Weg nach unten gibt es zur Belohnung einen besonders schönen Blick auf die Stadt inklu­ sive des neuen Stadions. www.veloland.ch


Seebadi Luzern

Schwimmen in Nostalgie

Erfrischend Nach dem Stadtbummel ein Sprung in den See!

u Ein Bijou aus vergangenen Zeiten ist das einzigartige Holzbad am National­ quai mit dem Charme aus der Zeit von 1900. Zwar wurde das Seebad mehrfach renoviert und ist nicht mehr in der historischen Form erhalten, dennoch weist es den Charakter einer Zeit auf, als Baden und Schwimmen im Freien nur wenigen Freigeistern und Gesund­ heitsfanatikern vorbehalten war. Das Innere des Bades ist ganz aus Holz, einfache Umkleidekabinen sind rund um die beiden Innenhöfe mit Schwimm­ becken angeordnet. Im See schwimmen ist auch möglich. Das Bad ist in den Sommermonaten tagsüber bis 20 Uhr zum Baden und danach bis in die Nacht für Restaurantgäste geöffnet. www.seebadluzern.ch

Spass mit Glas u Glasi Hergiswil Von der Chrienseregg (siehe Tipp

Fotos HO (7)

Nummer 6) führt der Weg über Hergiswil zurück nach Luzern. Marco Castellaneta empfiehlt einen Stopp in der Glasi Hergiswil. Robert Niederer hat hier eine regelrechte Glas-Erlebnis-Welt inklusive Spiegelsaal aufgebaut. Die Glasi Hergiswil ist die einzige Glashütte in der Schweiz, wo Glas von Mund und Hand zu zeitgemässen und einmaligen Formen verarbeitet wird. Die Besucher können den Glasbläsern bei der Arbeit zuschauen, im Glasi-Museum die Geschichte des Glases und der Glasi erfahren, durch spannende Ausstellungen und den Glasi-Park schlendern und schliesslich etwas Schönes erstehen. Und was für das Rose d’Or Festival besonders wichtig war: Die Glasi Hergiswil erfüllt auch individuelle Wünsche wie die Rose d’Or Awards. www.glasi.ch

Handarbeit In der Glasi Hergiswil sieht man Kunstwerke entstehen.

u Schnäfeli der Confiserie Bachmann Sie

u Restaurant

sind die Luzerner Zuckerbäcker mit Ideen, Witz und – was die Ladeneinrichtung anbelangt – Sinn für Feng-Shui. So überrascht es nicht, dass die Brüder Raphael und Matthias Bachmann für das Rose d’Or Festival spontan eine Spezialvariante ihrer beliebten WasserturmSteine kreiert haben. Ausserhalb der Festival-Zeit hat Marco Castellaneta mit einer anderen Bachmann’schen Versuchung zu kämpfen: den Schnäfeli. «Dieser mundgerechten Portion aus Rahm, Zucker und Blätterteig kann man nicht widerstehen. Darum ist das Schnäfeli auch ein gutes Mitbringsel für Freunde in Zürich, Bern oder Basel. Mit dem ersten Biss beginnt eine grosse Liebe …» www.confiserie.ch

Schwanen – Café de Ville Für Marco Castellaneta das schönste Lokal für einen kurzen Break, ob für den Morgenkaffee, den Znünitee oder den kleinen (oder grösseren) Lunch. «Der einzigartig hohe und luftige Raum mit stilvollem Interieur an schönster Lage ist mit seinen über 100 Zeitungen aus aller Welt und seinem grossen Wein­­angebot Magnet und Bijou zugleich. Eintauchen, verweilen und geniessen.» www.cafedeville.ch schweizer illustrierte

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Shopping

top ten der Woche

Mitarbeit Styling Stefanie Hille @ Style-Council, Hair & Make-up Angela Kaeser mit Produkten von Kevin Murphy, Model Nina A. @ Option Models

Ab in den Süden

u Der Sommer steht vor der Tür: Nach schweisstreibenden Stunden im Sportstudio kommt die verdiente Abkühlung und die Suche nach dem tollsten Badekleid. Sonnenanbeter wählen knappe Triangel-Bikinis fürs Sonnenbaden, den Cocktail schlürfen Frauen im Monokini (Badean­züge mit Cutouts) an der Strandbar, und eine Runde im Meer schwimmt man am liebsten in einem klassischen Badeanzug. Lust auf einen persönlichen Badelook? Bei Noelie & Loulou (www.noelieet loulou.ch) in Zürich kann man aus über 30 Schnitten und verschiedenen Stoffmustern sein individuelles Bikini oder Badekleid zusammenstellen.

Redaktion nina lienhard Fotos geri born

Fruchtig Strohhut, Seeberger, Manor.

u CHF 49.90 Sonnenbrille Yves Saint Laurent. u CHF 251.– Bikini-Top Agent Provocateur.

u CHF 230.– Rock, American Vintage, BIG. u CHF 98.– Neonfarbige Armkette H & M.

u CHF 12.90 Korallfarbene Armkette, Sandro,

Globus. u CHF 79.– Tasche, Pieces, BIG.

u CHF 35.– Liegestuhl Wagga, Fly. u CHF 99.–

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Sonnig Strohhut Manor. u CHF 39.90 Sonnenbrille, Prism, und Shopper, Suki Cheema, beides bei Noelie & Loulou, Bauhallengasse 7, Zürich. u CHF 289.–, 158.– Plateau-Sandalen Zara. u CHF 149.90 Shorts, Sandro, Globus. u CHF 299.– Badekleid H & M. u CHF 39.90 Strandtuch Eres. u CHF 125.–

Gemustert Kaftan H & M. u CHF 29.90 Bikini-Top und Slip, Calida. u CHF 69.90, 59.90 Armketten, Sandro, Globus. u CHF 59.– bis 79.– Halskette, Maje, Globus (im 3er-Set). u CHF 139.–

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Frisch Häkeltop, Suncoo, BIG. u CHF 59.80 Jeansshorts Levi’s. u CHF 129.90 Clutch, Mysuelly, und Armspange, Royal Blush, beides bei Komplementair, u CHF 399.–, 199.– Strohhut H & M. u CHF 19.90 Sandalen, Blink, BIG. u CHF 89.– Strandtuch Eres. u CHF 125.– Liegestuhl Wagga, Fly. u CHF 99.–

Relaxed Shorts H & M. u CHF 59.90 Sonnenbrille Marc by Marc Jacobs. u CHF 315.– Bikini Beldona (im Set mit Slip). u CHF 159.– Sandalen Manor. u CHF 49.90 Shower-Gel H & M. u CHF 6.90 Strandtuch Eres. u CHF 125.–


Shopping top ten der Woc he

«Die Bademode bringt Farbe und Freude» Farbenfroh Sonnenvisor Globus. u CHF 19.90 Badekleid Alibaba, Eres. u CHF 545.– Armring und Rock, H & M. u CHF 9.90, 19.90 schweizer illustrierte

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Shopping top ten he der Woc

Objekt der begierde

KnallBonbons u Farbige Highlights versüssen den Alltag – sei es roter Lippenstift, blaue Pumps oder eine zitronengelbe Haarspange. So auch die Lackleder-Taschen von Maison Mollerus mit dem passenden Namen Sweets (deutsch Süssigkeiten). Das Schweizer Familienunternehmen setzt auf Funktionalität mit modischen Details: Die kleine Tasche ist in vier zuckersüssen Farben wie auch im klassischen Mollerus-Print erhältlich. Durch den abnehmbaren Henkel wird die ovale Tasche in eine Pochette umfunktioniert, die etwa als Necessaire, Etui oder Portemonnaie in einer grossen Tasche transportiert werden kann. So lässt sie sich während des Meetings einfach in der Tasche verstauen – und ist für den After-Work-Drink schnell wieder hervorgezaubert.

nina lienhard

Online-Tipp

shop.gueuledange.ch u Haute Couture aus der Schweiz? Die Designerin Isabelle Melis entwirft seit 30 Jahren unter dem Namen Gueule d’Ange traumhafte Roben und Hochzeitskleider für ihre Boutique in Neuenburg. Jetzt hat sie zusammen mit ihrer Tochter einen Online-Shop für das Zweitlabel Miss Gueule d’Ange lanciert.

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Wer die hohe Schneiderkunst einmal aus der Nähe betrachten möchte, besucht am besten die Ausstellung im Musée suisse de la Mode in Yverdon (7. Juni bis 8. Juli). ursula borer mehr online-tipps: www.schweizer-illustrierte.ch

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Geri Born, Styling Nina Lienhard

Bunt Taschen Nax aus der Serie Sweets von Maison Mollerus, erhältlich bei Globus und Lederlocher. www.mollerus.com u CHF 249.–


Grillparty

Laufsteg

Mut zum Mix

u Gartenplätze und Balkone brau­ chen nach den Wintermonaten erst einmal etwas Pflege, bevor die erste Grillparty organisiert werden kann. So geht es auch unserer Garderobe: Pullover, Stiefel und Mützen weichen luftigen Kleidern, Sandalen und Sonnenbrillen. Im sommer­ lichen Outfit steht dem Start der Grillsaison nichts mehr im Weg: Ob auf der Terrasse, dem Balkon oder im Freien, der erste Grillabend ist etwas Besonderes, worauf man mit Bier und Champagner – und natürlich einer leckeren Grillade – gerne mit Freunden anstösst. Tipps und Tricks rund um den ersten Grillabend, das beste Grillfleisch oder den besten Grill finden Anfänger unter www.grill-tipps.ch – so wird die erste Grillparty bestimmt ein voller Erfolg.

Dem Trend voraus Blogger und Moderedak­ torinnen greifen die Trends von morgen oft im Vorfeld auf.

nina lienhard

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Geri Born (Porträt), Imaxtree, HO

Ursula Borer, Redaktorin SI Shopping, lässt sich gerne von Street­ styles inspirieren. u Zweimal im Jahr pilgern Modefans zu den Prêt-à-porter-Schauen nach Paris, London, New York und Mailand. Und nicht selten sind die Looks der Blogger, Stylisten und Redaktorinnen aus aller Welt fast genauso stilprägend wie die Laufsteg-Kollek­tionen. Der sogenannte Streetstyle wird mittler­ weile bereits in Magazinen wie der «Vogue» gezeigt und inspiriert auch Designer. Beim Blick auf die Paradies­ vögel der Mode ­konnte man so bereits im Oktober erahnen, dass der Mustermix wieder ein Thema sein wird. Ob diverse Blumenmuster oder Streifen zu Ethno-Prints kombiniert – Modemutigen ist alles erlaubt.

ursula Borer

Die Grillsaison ist eröffnet

Luftig Ärmelloses Sommerkleid mit Knopfleiste in zartem Blau von H & M. www.hm.com u CHF 39.90

Süss Zoccoli mit Holzsohle von Sweedish Hasbeens über www.zalando.ch, solange Vorrat. u CHF 250.–

Cool Kugelgrill in Grasgrün (erhältlich in weiteren Farben) bei Manor. www.manor.ch u CHF 19.90

Fruchtig Stoff­ tasche mit Früchteund Blumenprint von New Yorker. www.newyorker.de u CHF 34.95

Sonnig Stroh-Borsalino mit gelben Blumen-Details von Zara. www.zara.com u CHF 25.90 schweizer illustrierte

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Nagellacke

Lust auf Farbe

Think Pink Nagellack «Kiss me on your tulips» von O.P.I. Douglas, Amavita-Apotheken. u CHF 23.90

Lila-Laune Lotus Effect Nail Polish mit LotusExtrakt Nr. 61V von Manhattan, entdeckt bei Manor. u CHF 6.50

Sorbettraum Mini-Nagellack Delicious Color’s Fresh Melon Nr. 182 von Mavala, gesehen bei Coop City. u CHF 6.20

Am Korallenriff Nagellack Trouvaille Seashell Pink von Nars. Douglas, Basel. www. nars.com u CHF 32.–

Ab ins Grüne Nagellack Color me up Nr. 329 von LCN. Exklusiv erhältlich in Marionnaud-Filialen. u CHF 7.90

Karibik-Traum Kult­ nagellack aus Las Vegas: Barbados Blue von Essie. Gibts bei Coop City. u CHF 19.90

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Paul Seewer (Stills), HO

u Nagellacke sind neben Handtaschen und Schuhen schon längst zum It-Accessoire avanciert – und unterliegen genau wie die Mode saisonalen Trends. Spätestens seit amerikanische Kultmarken wie O.P.I und Essie (gibts seit Kurzem bei Coop City) mit ihren riesigen Farbpaletten und stylischen Spezial-Editionen den Schweizer Markt erobern, findet man auch im Regal von anderen Kosmetikfirmen eine immer grösser werdende Auswahl an coolen Regenbogen­ farben. Natürlich kommt (genau wie bei den Lippenstiften) das klassische Rot nie aus der Mode (es ist quasi das kleine Schwarze der Beauty). Aber passend zum pastell­ farbenen Plissee-Jupe (z. B. von Zara) greift man zurzeit lieber zu zartem Melonen-Orange (Mavala Fresh Melon) oder einem lieblichen Korallen-Rosa (Nars Trouvaille Seashell Pink). Wer auf Mustermix setzt, macht ein buntes Statement mit Knallfarben (z. B. aus der neue Kollektion La Laque Couture von Yves Saint Laurent). Und wem das noch nicht genug ist: Aktuell der letzte Schrei sind parfümierte Nagellacke (Revlon, Alessandro). Sobald der Lack getrocknet ist, fangen die Nägel an zu duften. ursula borer


PUBLIREPORTAGE

Shopping top ten der Woc he

Sommercocktail Nagellack Orange Afrique Nr. 3 aus der neuen Linie La Laque Couture von YSL. Parfümeriefachhandel. u CHF 37.–

Das Beste für kräftige Nägel Die häufigsten Nagelprobleme sind dünne, brüchige, schwache Nägel oder splitternde, trockene Nägel. DIKLA bietet mit drei Nagelhärtern die massgeschneiderte Lösung für kräftige Nägel. Hilfe für splitternde, trockene Nägel: Der DIKLA Express Nagelhärter SOS Nail Repair kräftigt die Nägel mit PflanzenStammzellen aus der Rose und einem Vitamin-Cocktail. Er begünstigt Anti-Oxidantien, die ein vorzeitiges Altern des Nagel-Keratins verhindern können. Die Nägel werden kräftiger. Schützt auch gegen Aufweichen durch Wasser.

Star-geflüster

Wow-Faktor Unter dem Meer Nagellack Blue Reef Nr. 613 von L’Oréal gibts bei Coop City. u CHF 9.90

Speziell für dünne, brüchige Nägel ist der DIKLA Schützender Nagelhärter mit Seealgenextrakten, Mineralien und Biotin. Er stärkt und verleiht den Nägeln mehr Widerstandskraft. Wirkt ab der ersten Anwendung.

Der DIKLA Nagelhärter für schwache, dünne Nägel mit mattem Finish enthält Biotin und UV-Filter und verleiht einen unsichtbaren Schutz. Übrigens: Auch Männer mögen den kräftigenden, matten, unsichtbaren Nagelhärter!

Sonnengruss Duftender Nagellack Ice Cream Bar Vanilla-Milk von Alessandro, bei Manor. u CHF 17.90

u Das brasilianische Supermodel Alessandra Ambrosio ist das reiz­volle Aushängeschild für die neue Satin-Perfect-Kampagne von Philips in Zusammenhang mit einem inno­vativen Epilierer. Wow, sexy.

Alle DIKLA Nagelhärter sind frei von Formaldehyd und auch als Unterlacke geeignet. Verkaufspreis: je ca. Fr. 9.90.

www.dikla.ch Erhältlich bei Coop City & Megastore, Manor, Drogerien und Apotheken.


Shopping top ten he der Woc

lieblinge der redaktion

Unisex Strohhut von Stetson – für sie und ihn! Toll, den ganzen Sommer lang. u CHF 79.90

Seemann Pulli im Matrosenlook in leichter Sommerqualität von Bellerose für Männer. Aber auch für Ladys. u CHF 149.–

Lounge-Effekt Der Shop Zooloose in der Markthalle Basel. Tel. 061 - 271 68 73. Zooloose in der Markthalle Basel

Lockeres aus dem Lifestyle-Loft u Die Location an sich ist schon einen Besucht wert: Die neue Markthalle beim Bahnhof Basel und der Shop Zooloose versprühen eine Frische, die wohltut. Im Nu verspürt man ein RelaxGefühl und kann im Kubus-artigen Geschäft so einiges entdecken: Labels wie Maison Scotch, Closed, Woolrich, Stetson, Filippa K und mehr, ausgewählt von stilsicherer Hand und in relaxtem Stil, also casual. Für Leute, die zwischendurch auch mal entspannen

Sommertraum Baumwoll-Jupe in A-Form von Avoca. Für modische Mädchen mit Stil. u CHF 149.–

wollen. Männer und Frauen, die die Loft-Atmosphäre auf 190 Quadrat­ metern in der umgenutzten Markthalle geniessen. beatrice schönhaus

Allrounder Baumwoll-Bermudas von Bellerose in der Modefarbe Tabak. Für Boys perfekt. u CHF 149.–

Öffnungszeiten Mo–Mi 9–19, Do–Fr 9–20, Sa 9–18 Uhr, www.zooloose.ch weitere shops im shopping-guide: www.schweizer-illustrierte.ch

Mit Blüten zaubern

Blumige Gesellschaft Inspiriert zum Dekorieren: «Natur im Haus», Knesebeck. u ca. CHF 42.90

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u Ein Becher voll Traubenhyazinthen für die Küche, ein Strauch rosa Lorbeerrosen für das Wohnzimmer und Magnolien-Zweige für das Nachttischchen. Das Buch «Natur im Haus – Blumen für jede Jahreszeit» (aus dem Knesebeck-Verlag) weckt die Lust aufs Dekorieren mit einfachen, aber effektvollen Blumen-Arrangements, die jedem gelingen. Der Buch­ titel ist sowohl ein praktischer Ratgeber als auch ein zauberhaftes Fotobuch. Kristina Köhler

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Paul Seewer (Stills), Dick Vredenbregt, HO

Buch-Tipp


Shopping top ten

Bleibt neugierig aufs Leben Die amerikanische Schauspielerin Jane Fonda, 73. www.janefonda.com

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kolumne

Alexandra Kruse, 33, Stylistin, fährt gern Rad.

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Paul Seewer (Stills), Geri Born, L’Oréal

Rad-ikal Ich habe einen richtigen «Girl-Crush». Das hat man dann, wenn man die Hand­ lungen einer andern Frau bedingungslos gut findet. Man sollte ab und zu solche GirlCrushes haben, finde ich. Das macht auch das Leben für einen selber leichter. Keine Sorge: Ich halte jetzt keine Reden über Auseinander­ setzungen mit der eigenen Weiblich­ keit oder Ähnliches. Aber es ist gut, als Frau auch andere Frauen gut zu finden! Ich persönlich finde im Mo­ ment Naomi Watts gut. Sogar super. Und weiss nicht mal genau, warum. Vielleicht, weil sie Nicole Kidmans Nanny war, als es mit Tom Cruise schlecht lief. Oder weil sie in «King Kong» mitgespielt hat (dafür 5 Mio. bekam), mit Sean Penn befreundet ist oder einfach darum, weil sie für eine Hollywood-Schauspielerin so herrlich normal ist. Und normale Sachen macht wie etwa Velo fahren. Nicht mit irgendeinem, sondern mit einem City-Bike. Eigentlich ist das ja mein persönlicher Albtraum. Und damit jeder, der damit fährt, auch. Doch das Blöde: Ich brauch jetzt dringend ein Fahrrad. Wie jeden Sommer. Einfach, weil man im Winter immer vergisst, wo man es geparkt hatte. Oder es einem geklaut wurde. Auf der Velobörse hatte ich innerhalb von Sekunden meinen Favoriten gefunden – ein bockiges, altes Hollandrad namens Hero Jet. Einen besseren Namen kann man als Velo ja gar nicht haben. Es war aus schwarzem Eisen, wog circa 100 Kilo, war schwergängig und hatte bloss einen Gang. Gleich daneben stand – Sie ahnen es – ein City-Bike. 100 Franken billiger, absolut sicher, top in Ordnung. Ich kaufte es. Danke, Naomi!

interview mit Jane Fonda

«Bald werde ich steppen!» Jane Fonda, Sie haben sich in Ihrem Leben intensiv mit dem Thema Frausein auseinandergesetzt. Was ist Ihre Vision von Schönheit? Mein Schauspielberuf verlangt von mir immer wieder Intro­ spektion, dass ich in mich gehe und in die Charaktere, die ich spiele. Ich tendiere deshalb dazu, schnell unter die Oberfläche zu schauen. Was mich das gelehrt hat? Dass Schönheit, wenn sie real ist, nur von innen kommt. Wann fühlen Sie sich selbst schön und selbstsicher? Wenn ich mit Menschen zusammen bin, die mich lieben. Wenn ich gut in etwas bin und ich Aner­ kennung bekomme. Aber auch einfach, wenn ich neun Stunden schlafen konnte. Und: Wenn ich für Auftritte zurechtge­ macht werde, wie etwa von L’Oréal Paris für die Filmfestspiel-Abende in Cannes. Wie beeinflusst Schönsein das Leben von Frauen? Schön zu sein, ist für Frauen ein Segen und eine Last. Uns wird

suggeriert, dass wir wertlos sind, wenn wir nicht schön sind. Dabei gelten oft diejenigen Frauen als attraktiv, die sich selbst wohl in ihrer Haut fühlen. Sie leuchten von innen. Es ist wichtig, dass bereits Eltern ihren Kindern vermit­ teln, dass sie schön sind, und ihnen dieses Gefühl mit auf den Weg geben. Ihr Schönheits-Geheimnis? Aktiv und neugierig zu bleiben und regelmässig den Körper zu trainieren. Ihre Projekte? Im Juni kommt der Film «Und wenn wir alle zusammenziehen?» ins Kino, in dem ich Jeanne spiele. Ich schreibe zudem gerade drei Bücher über das Erwachsenwerden und Sexualität. Und: Ich lerne zurzeit Tennis und habe mich für einen SteppTanz-Kurs angemeldet. Was nehmen Sie mit auf eine einsame Insel? Nur meinen Freund (Musikproduzent Richard Perry). Redaktion Kristina Köhler

Jane Fondas lieblinge

Kreolen Herz-Kreolen Hemisphere von Swarovski. Solange Vorrat. u CHF 180.–

Home-Fitness «Fit & Stark» mit Jane Fonda, Workout-DVD für die Generation 50+, Polyband. u CHF 26.90

Pflege-Ritual RegenerationsSerum Age Perfect für reife und trockene Haut. L’Oréal Paris. u CHF 29.90 schweizer illustrierte

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carmen

Carmen aus Domat/Ems überwand ihre Nervosität schnell und hatte viel Spass beim Shooting im sommerlichen Outfit. Mathias

Mathias aus Neuenegg arbeitet als LKW-Fahrer, wird aber bald den Bauernhof seiner Eltern übernehmen – sein Traumberuf! Ellen

Ellen aus Grand-Lancy hat schon vorher ein wenig Modelerfahrung gesammelt, tanzt seit 13 Jahren und steht gern im Rampenlicht.

Grosses Voting: Wer wird VW S A Sechs Kandidaten hatten Ende April die Möglichkeit, sich mit dem VW Beetle oder dem VW up! von ihrer besten Seite zu zeigen. People-Fotograf Thomas Buchwalder holte alles aus den Nachwuchs-Models heraus. Doch wer wird nun VW Shooting Star?

ufgeregt waren alle sechs Kandidaten als sie den Set, den Fotografen und die Autos in der alten SulzerHalle in Winterthur sahen. Doch als sie professionell gestylt und in schicken Klamotten vor ihren bereiften Shooting-Partnern standen, war die Nervosität wie weggeblasen. Für Cédric und Mathias war besonders das Schminken eine neue und gewöhnungsbedürftige Erfah-


publireportage

Stefania

Stefania aus Hausen wurde von ihrer Familie und ihrer besten Freundin zur Bewerbung überredet und würde es jederzeit wieder tun. Cédric

Cédric aus Renens wurde von seinem Vater beim Wettbewerb angemeldet und verbringt seine Freizeit am liebsten mit Freunden oder mit Sport. isabelle

Technische Daten VW Beetle

Technische Daten VW up!

Benzin 105, 160, 200 PS Diesel 105 PS, 140 PS 0-100 km/h 7,5 bis 11,5 s Spitze 180 bis 223 km/h Verbrauch 4,5 bis 7,7 l/100 km CO2-Ausstoss 119 bis 179 g/km Dimensionen Länge 4,28 m, Breite 1,81 m, Höhe 1,49 m Kofferraum 310 bis 905 l Preis ab CHF 23 900.–

Benzin 60 und 75 PS 0-100 km/h 13,2 bis 14,4 s Spitze 160 bis 171 km/h Verbrauch 4,1 bis 4,7 l/100 km CO2-Ausstoss 96 bis 108 g/km Dimensionen Länge 3,54 m, Breite 1,64 m, Höhe 1,49 m Kofferraum 251 bis 951 l Preis ab CHF 15 750.– Isabelle aus Hornussen spielt Volleyball und würde gern Krankenschwester werden, obwohl sie auch das Modelbusiness reizt …

rung. Carmen, Ellen, Isabelle und Stefania fühlten sich damit wiederum sehr wohl und probierten mit viel Enthusiasmus die verschiedenen Outfits an. Vor der Kamera von Thomas Buchwalder waren sie dann aber alle in ihrem Element und liessen sich von dem erfahrenen Fotografen gerne zeigen, wie sie am vorteilhaftesten posieren, um sich und den VW Beetle oder up! am besten in Szene zu setzen. Dabei kamen nicht nur

schöne Fotos heraus, sondern die Kandidaten konnten ihren Wunschautos auch schon mal ganz nahe sein. Jetzt soll das Publikum entscheiden, von welchem der sechs Finalisten das beste Bild entstanden ist und wer folglich ein Jahr lang entweder einen Beetle oder einen up! fahren darf. Mach gleich mit beim Voting unter www.vw-shootingstar.ch, und gewinne auch Du einen Preis.

Die Finalisten stehen fest. Wer aber VW Shooting Star wird, entscheidest Du: Der Kandidat mit den meisten Stimmen fährt ein Jahr lang gratis VW Beetle oder up!. Und wer online für seinen Wunschkandidaten abstimmt, wird mit etwas Glück ebenfalls belohnt – z. B. mit einem SI-Abo oder einem Gadget aus der AMAG-Boutique. u Ansehen Auf www.vw-shootingstar.ch erfährst Du mehr zum Shooting und über die Kandidaten. u Auswählen Entscheide Dich bis 29. Mai 2012 für Deine Favoritin oder Deinen Favoriten, und wähle sie oder ihn per Mausklick aus. u Voten Mitmachen lohnt sich! Auch unter den Wählern werden tolle Preise verlost …

Outfits privat/Manor

hooting Star?

VOTING: SO FUNKTIONIERTS



Check-up Licht stört den Schlaf

ft f i r ent e b Zeck ch s ti

Neu: Ein Gel gegen Borreliose Ein Antibiotika-Gel, das die Zecken-Krankheit im Keim erstickt – das erforschen Schweizer Wissenschaftler. Bisher konnte man Borreliose nur mit hoch dosierten Antibiotika bekämpfen. Text Lisa merz

Z

ecken können mit einem Stich ernsthafte Erkrankungen auslösen. Die beiden häufigsten: FSME (Hirnhautentzündung) und Borreliose. Mit einer Impfung kann man sich nur gegen FSME schützen. Und bei Borreliose half bisher nur eine hoch dosierte Antibiotika-Kur nach dem Krankheitsausbruch. Die Schweizer Firma Ixodes tüftelt zurzeit an einem Antibiotika-Gel, das die Ausbreitung der Borreliose-Erreger im Keim erstickt. «Das Prinzip ist einfach», erklärt Luzi von Bidder, Mitbegründer der Ixodes AG. «Das Gel greift ein, bevor es zu spät ist. Ein paar Tupfer auf die Einstichstelle reichen.» Das funktioniert, weil sich Borrelien-Bakterien zu Beginn bei der Einstichstelle vermehren und dann von dort in den Organismus wandern. Deshalb ist es wichtig, dass man die Therapie in den ersten drei ­Tagen nach dem Zeckenstich beginnt. Der Vorteil des neuen Mittels: Man muss nicht warten, bis die Symptome einer Borreliose-Erkrankung offensichtlich sind, sondern kann diese präventiv verhindern. Eine erhebliche Schwierig-

keit bei der Diagnose ist, dass das typische Anzeichen der Wanderröte (roter Kreis bei der Einstichstelle) nicht bei allen Erkrankten zum Vorschein kommt. Weiter ist die Antibiotikadosis viel geringer. «Unser Gel besteht aus 10 Prozent Antibiotika, und der Rest ist weitgehend Alkohol», sagt von Bidder. In der Schweiz erkranken pro Jahr laut Schätzungen des Bundesamtes für Gesundheit 10 000 Personen an Borre­ liose. Um sich vor den kleinen Blutsaugern zu schützen, sollte man draussen geschlossene Schuhe tragen und die Hosen in die Socken stecken – denn Zecken halten sich in Bodennähe (in maximal 80 Zentimetern Höhe) auf. Dass sie sich von Bäumen fallen lassen, stimmt nicht. Wichtig ist zudem, dass man sich selbst auf Zecken untersucht und sie schnell und möglichst nahe an der Haut mit einer Pinzette entfernt. Noch ist das Antibiotika-Gel nicht zugelassen. Wenn alle Studien positiv verlaufen, wird das Mittel voraussichtlich im Jahr 2014 auf Rezept erhältlich sein. Leider hilft es nicht bei Personen, die bereits an Borreliose erkrankt sind.

u heidelberg Jugendliche in hell beleuchteten Wohnquartieren schlafen weniger. Grund: Die innere Uhr verschiebt sich in die Nacht­ stunden. Die Wissenschaftler der Studie raten Eltern deshalb, in Kinder­ zimmern dunkle Vorhänge anzu­ bringen. www.gesundheitstipp.ch

Risiko Frühgeburt?

u Aarau Eine Frühgeburt ist immer

mit gewissen Risiken verbunden. Oft möchten Eltern wissen, welche Probleme nach der Geburt auftreten können. Ärzte des Kantonsspitals Aarau klären am 23. Mai um 19 Uhr diese Fragen in einem öffentlichen Vortrag. www.ksa.ch

Medaille für Turnschuh

u Genf An der internationalen Erfindermesse gewann der Winter­ thurer Schuhhersteller MBT für seinen neuen Sohlen-Index die Goldmedaille. Seit dieser Saison gibt es vier verschiedene Sohlen, welche die Lauf- und Trainingsintensität bestimmen. www.mbt.com

tipp

Durchfall, Krämpfe und Fieber: Laut einer Studie sollen die Inhaltsstoffe von Knoblauch bei Darminfektionen helfen.

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Check-up Ernährung

Die drei grossen Diät-Irrt Die Schweizer Bevölkerung wird immer dicker – bereits jeder und jede Dritte ist zu schwer. Obwohl viele abnehmen wollen, schaffen sie es nicht. Häufigster Grund: falsche Ernährungs- und Trainingsgewohnheiten. Text Dr. Samuel Stutz

W

ir wissen es: Wir sind zu schwer. Wir tun alles, um die überflüssigen Kilos loszuwer­ den. Nach einem Schlemmerbuffet gibt es einen Fastentag, im Frühling eine Diät. Beim Einkauf fällt unser wach­ sames Auge auf die Deklaration des Le­ bensmittels. Alles, was viel Fett enthält, bleibt im Regal. Im Zweifelsfall greifen wir lieber auf ein Light-Produkt zurück. Und um möglichst viele Kalorien zu ver­ brennen, gehen wir zwei- bis dreimal pro Woche ins Fitnesscenter auf den Cross­ trainer. Doch schon beim nächsten Blick auf die Waage kommt die grosse Ernüch­ terung. Wir sind immer noch ein paar Kilos zu schwer. Der Bauchumfang ist immer noch zu gross. Und der Blick in den Spiegel zeigt immer noch wenig schmeichelhafte Konturen. Was läuft hier falsch? Drei grosse ­Irrtümer sind für 90 Prozent aller Miss­ erfolge beim Abnehmen verantwortlich.

Der Kohlenhydratirrtum: In den gängigen Ernährungspyramiden stellen sie die Basis jeglicher Ernährung dar. Und von den Ernährungsberaterinnen werden sie als die guten Nährstoffe ge­ priesen, während das Fett als Bösewicht schlechthin gilt. Doch es gibt keinen Freipass für die Kohlenhydrate. Die offizielle Empfehlung, 60 Prozent des täglichen Kalorienbedarfes, also das Doppelte der empfohlenen 30 Prozent bei den Fetten, seien mit Kohlen­ hydraten zu decken, ist grundfalsch. Ein Zuviel an Kohlenhydraten schlägt sich genauso auf Bauch, Gesäss und Hüfte nieder wie eine zu fettreiche Ernährung. Eine Kalorie ist eine Kalorie, gleich­ gültig, ob sie nun von den Fetten oder von den Kohlenhydraten stammt. Was zählt, ist die Gesamtenergiebilanz, das Verhältnis der Kalorien, die der Mensch zu sich nimmt, und derjenigen, die er verbraucht. Gesunde und böse Nah­ rungsmittel gibt es nicht. Ob etwas gesund ist oder nicht, hängt immer von der verzehrten Menge ab.

Nicht nur der Fettstoffwechsel, son­ dern auch jener der Kohlenhydrate ist eng mit dem Gesundheitszustand eines Menschen verknüpft. Sind die Speicher für die Kohlenhydrate im Körper erst einmal gefüllt, was bei einer kohlen­ hydratreichen Ernährung ziemlich bald der Fall ist, bleibt für die überschüssigen Kohlenhydrate nur eines übrig: die Spei­ cherung als Körperfett. Umgekehrt führt eine markante Einschränkung der Koh­ lenhydratzufuhr zu einem ausgeprägten Fettabbau, wenn gleichzeitig die Fett­ aufnahme reduziert wird. Der Durchschnittsschweizer braucht weder eine hohe Fett­ zufuhr noch kohlenhydrat­ reiche Energiebomben, im Gegenteil. Eine hohe Kohlenhydratzufuhr jagt das Speicherhormon Insulin so in die Höhe, dass es schnell wieder zum Hungergefühl kommt. Die heute gängige Unter­ scheidung in schnelle und langsame Kohlenhydrate spielt dabei längt nicht eine so wichtige Rolle, wie immer wieder behauptet wird. Wenn der Tank voll ist, ist er voll, egal, ob er nun langsam oder etwas schneller gefüllt wurde.


Führende Diabetologen und Ernährungswissenschaftler plädieren dafür, neben dem Fett- auch die Kohlen­ hydratzufuhr deutlich herunterzufahren. Für alle, die ihr Gewicht halten oder ­reduzieren wollen, gibt es eine einfache Regel: Naturbelassene Produkte verwenden, industriell hergestellte Lebensmittel meiden. Das heisst viel Obst, Gemüse und reichlich, aber nicht übermässig Eiweiss. Gut ist, was direkt vom Garten und vom Bauern kommt. Die Natur bringt weder Fettbomben

Kohlenhydrate gehören an den Tellerrand Denn wer zu viel davon isst, nimmt zu. Ideal für eine gute Figur sind naturbelassene Zutaten.

noch Energiedrinks oder -riegel hervor, sondern nur die Fabriken. Wer sich im Alltag an diese Regel hält, macht nicht nur eine gute Figur, sondern schlägt dem frühzeitigen Tod durch Bluthochdruck, Übergewicht und Diabetes ein Schnippchen. Der Irrtum mit den drei Hauptund zwei Zwischenmahlzeiten: Auch diese offizielle Lehrmeinung kennen wir. Aber so viel haben nicht mal unsere Vorfahren gefuttert. Wurden Anfang des 20. Jahrhunderts noch bis zu 90 Prozent der mit der Nahrung aufgenommenen Kalorien für die körperliche Aktivität im Alltag verwendet, reichen hundert Jahre später gerade noch 10 Prozent der Nahrungskalorien aus, um die dürftige Muskelarbeit eines Büroalltags abzudecken. Wer fast im Stundentakt Nahrung zu sich nimmt, hat nicht die geringste Chance abzunehmen, weil das Speicherhormon Insulin ständig hoch bleibt. Wer körperlich keine Schwerarbeit ­verrichtet, kommt mit zwei Hauptmahlzeiten vollends durch. Von Zwischenmahlzeiten reden wir nicht einmal. Wer immer ans Essen denkt, hat immer Hunger. Wer lernt, Hunger auszuhalten, wird ihn schon u

k n ch ec llt e o s s Da w is sen Sie Mit diesen Tipps nehmen Sie ab  Weniger

Kohlenhydrate

Ein Zuviel an Kohlenhydraten schlägt sich genauso auf Bauch, Gesäss und Hüfte nieder wie eine zu fettreiche Ernährung. Eine Kalorie ist eine Kalorie, gleichgültig, ob sie nun von den Fetten oder von den Kohlenhydraten stammt.

 Zwei statt drei Hauptmahlzeiten

Wer körperlich keine Schwer­ arbeit verrichtet, kommt mit zwei Hauptmahlzeiten vollends durch. Zwischenmahlzeiten sollte man immer vermeiden, weil dadurch das Speicherhormon Insulin ständig hoch bleibt. Das verhindert, dass man abnimmt.  Intervalltraining

Es gibt keinen optimalen Trainingspuls, um Kalorien zu verbrauchen. Effektiver ist es, die Trainingsintensität ständig zu wechseln.

Foto iStockphoto

ümer!


Check-up nach ein paar Minuten nicht mehr spüren. Kommt dazu, dass ständige Mahlzeiten und hohe Insulinspiegel im Gehirn die Lust auf Bewegung im Keim ersticken. Das ist eine Erklärung dafür, dass übergewichtige Menschen im Allgemeinen gemütlich wirken. Der Irrtum mit der optimalen Fettverbrennung beim Sport: Egal, in welche Zeitschrift man schaut, alles dreht sich um den angeblich optimalen Trainingspuls. Von «Aktivitäten bei niedriger bis mittlerer Intensität» ist in den Trainingsempfehlungen die Rede, vom Typ Walking oder Velofahren. Das Resultat ist meistens enttäuschend. Der Energieverbrauch von ein paar wenigen Hundert Kilokalorien, die mit einem solchen Training mühsam verbrannt werden, ist schon mit dem kleinsten Ernährungsfehler – ein Stück Kuchen oder sogar nur ein Joghurt – zum grössten Teil wieder verschlungen. Jede Kalorie zählt, auf der Einnahme- wie auf der Ausgabenseite. Jede Form von Muskelarbeit verbrennt Kalo­ rien. Dabei helfen auch kleine Portionen körperlicher Aktivität, die über den ganzen Tag verteilt werden können, genauso wie ein Training im Fitnesscenter. Wer Sport treibt, kann die Mär von der gleichförmigen Belastung vom Typus «eine halbe Stunde Walking» getrost vergessen. Viel effektiver betreffend Kalorienverbrauch und gesundheitlichen Effekt sind in der Intensität ständig wechselnde Aktivitäten. Also lieber immer wieder minutenweise das Gehtempo verschärfen und dazwischen auch mal eine erholende Pause einschalten als stets im gleichen Trott sein Pensum abspulen. Übrigens ist die Kombination von einem leichten Abendessen und Bewegung danach etwas vom Besten, damit der Körper nachts die Fettpolster anzapft.  u

TV-Tipp Samstag, 19. Mai, 18.10 Uhr Figurprobleme Einen schönen Körper, das wünschen sich nicht nur Frauen nach der Schwangerschaft. Neun von zehn Schweizern möchten an ihrem Körper gerne etwas ver­ändern. Die Patientin in dieser Sendung hat die operative Methode gewählt. Das freimütige Porträt einer selbstbewussten Frau. www.gesundheitsprechstunde.ch




Die Besten 10 Kultur- und Eventtipps

Energie pur Die japanischen Trommler Yamato.

Yamato, die sensation aus japan

Foto Lucienne van der Mijle

Trommelwirbel u Wehe, wenn sie losgelassen – dann wackeln die Ohren, klopft das Herz, bebt die Erde. Die japanischen Drummer Yamato gehören zum Besten, was die Taiko-Kunst zu bieten hat. Nach fünf Jahren kehrt die weltberühmte Formation zurück ans Musical

Theater Basel und feiert dort die Schweizer Premiere ihrer neuen Bühnenshow «Gamushara». Tradi­ tionelle Trommelkunst, verbunden mit einer spektakulären Choreografie, ist Marken­zeichen von Yamoto. Die geballte Ladung Energie überträgt

sich auf das Publikum, welches sich mit donnerndem Applaus bedankt. rea Musical Theater Basel. 21.–26. 8. um 20 Uhr, 25. 8. auch 16 Uhr, Ticketcorner Tel. 0900 800 800 (CHF 1.19/Min. ab Festnetz), wwww.ticketcorner.ch schweizer illustrierte

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Jeff koons in der fondation beyeler in riehen

Freude am Banalen Seine Werke verbinden auf unnachahmliche Weise Kitsch mit Hochkultur: Jeff Koons zeigt in der Fondation Beyeler seine erste umfassende Retro­spektive in der Schweiz.

Fotos Hervé Le Cunff, HO (8)

u Schrill, grell, glänzend, kitschig und meist überdimensioniert – Jeff Koons Werke sind unverkennbar. Wer sonst ausser ihm hätte den Mumm, einen Staubsauger, ein riesiges Schokoladenherz, einen auf Hochglanz polierten Ballonhund (rechts) oder ein ­winkendes Bärenpärchen, das an ein kitschiges Souvenir-Mitbringsel erinnert, zu Kunst zu erklären? Der 57-jährige Amerikaner Jeff Koons thematisiert in seinem Werk immer wieder Themen wie Unschuld, Schönheit, Glück und Sexualität. Weltweit für Aufsehen sorgte Anfang der 1990erJahre seine Serie «Made in Heaven», bei der der Künstler mit seiner späteren Frau Cicciolina alias Ilona Staller beim Sex zu sehen ist. Diese Fotografien und Porzellan-Objekte machten ihn bei einem breiten Publikum bekannt und begründeten seinen kometenhaften Aufstieg vom Enfant terrible zu einem der bekanntesten Künstler weltweit. Meister des Kitschs Er selbst will seine ArbeiDer Amerikaner ten so verstanden wissen: Jeff Koons. «Der Betrachter soll von seiner kulturellen Scham befreit werden und die Freude am Banalen annehmen können.» Die Fondation Beyeler in Riehen zeigt Jeff Koons erste grosse Retrospektive in der Schweiz. Die Schau soll seine Aus­einandersetzung mit der Idee des Readymade (ein Alltagsgegenstand wird in ein Kunstwerk integriert oder zum Kunstobjekt erklärt) illustrieren. Neben den drei zentralen Werkgruppen «The New», «Banality» und «Celebra­ tion» ist im Garten des Museums ein weiteres Werk von Koons zu sehen: «Split-Rocker», eine aus Abertausenden von echten Pflanzen bestehende monumentale Blumenskulptur, die

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Spiegel der Gesellschaft «Balloon Dog», 1994–2000.

einen einzigartigen Dialog zwischen Kunst und Natur herstellt. Und nach all den goldenen, auf Hochglanz polierten und perfekt gestylten Skulpturen, Gemälden und Objekten im Innern des Museums als wohltuend natürlicher Gegensatz fungiert. anina rether FOndation Beyeler Riehen BS. Bis 2. 9., täglich 10–18, Mi 10–20 Uhr, www.fondationbeyeler.ch


Die Besten kultur diese woche in den Galerien

Hintergründe. Glamour. Organisches Altmeister

Kostbar «Hanging Heart» (Gold/Magenta), 1994–2006.

u Wie oft wünschen wir uns, dahinter zu sehen. Die Frey-NäpflinStiftung machts möglich. Peter Paul Rubens Cumberland-Serie mit Jesus und den zwölf Aposteln wurde restauriert und ist nun im frischen Gewand zu sehen. Zum ersten Mal werden die Rückseiten der Gemälde präsentiert, die beweisen, dass die Werke tatsächlich von Meisterhand geschaffen wurden. Im Kontext stehen Werke von Schulen aus den Niederlanden, Italien, Frankreich und der Schweiz. rea

Frey-Näpflin-Stiftung Stansstad NW. Bis 27. 5. Danach jeden 1. Sonntag im Monat zu sehen. Sa 14–17, So 11–17 Uhr, Tel. 041 - 610 72 00, www.freynaepflinstiftung.ch

ModeFotografie

u Verführerisch, glamourös, illusionistisch: Die Modefotografie balan-

ciert auf dem schmalen Grat zwischen Kunst und Kommerz. Die Gruppenschau «Icons of Tomorrow» zeigt eine facettenreiche Auswahl abwechslungsreicher Arbeiten von national und international bekannten Modefotografen, deren visionäre Bildsprache grossen Einfluss auf das Genre hatten. Mit dabei: Miles Aldridge, Kate Bellm, Guy Bourdin, Ina Jang, David LaChapelle, Terry Richardson u. a. rea Christophe guye Galerie Zürich. Bis 2. 6. Mo–Fr 10–18, Sa 11–16 Uhr, Tel. 044 -252 01 11, www.christopheguye.com

Natürlichkeit

Ölgemälde mit dem Sujet Spielknete: «Play-Doh», 1995–2007. Popikone als ­N ippes «Michael Jackson and ­Bubbles», 1988.

u Alessandro Twombly, 52, Sohn des weltberühmten Cy Twombly (1928–2011), lässt sich in seinen Arbeiten oft von Blumen inspirieren, die er in seinem Garten rund um den römischen Palazzo findet, in dem er mit seiner Familie wohnt. In warmen Farben gemalt, strahlen seine Werke eine tiefe Verbundenheit zur Natur aus. Nicht nur seine Gemälde, auch seine Skulpturen sind von organischen Objekten abgeleitet. Gezeigt werden Objekte und Werke auf Papier. rea

Blondeau Fine Art service Genf. Bis 21. 7. Di–Fr 14–18.30, Sa 11–17 Uhr, Tel. 022 - 544 95 95, www.bfasblondeau.com

Kabarett-Festival

Hier darf gelacht werden u Das Kabarett-Festival Spektakuli sorgt im Frühsommer für gute Laune. Rund 20 Künstlerinnen und Künstler aus der Schweiz und der europäischen Comedy-Szene geben sich hier die Klinke in die Hand. Neben bewährten Namen wie Oropax, Stahlbergerheuss, Sissi Perlinger oder Malediva (Bild) haben in der stimmungsvollen Mühle Tiefenbrunnen auch Experimente Platz: beim «Powerpoint-Karaoke». Redegewandte Gäste aus dem Publikum werden gebeten, aus dem Stegreif zu noch nie gesehenen Powerpoint-Fo­ lien einen Vortrag zu halten. Das kann ja heiter werden. rea

Millers studio Spektakuli, 31. 5.–9. 6. Infos unter Tel. 044 - 387 99 70 oder www.millers-studio.ch

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Die Besten kultur 5 Fragen an ein buch

Armistead Maupin

Wiedersehen in Frisco

«salmon fishing in the jemen» (USA)

Der Glaube ans Unmögliche u Darum gehts Harriet Chetwode-Talbot ist an ungewöhnliche Wünsche ihres Auftraggebers gewöhnt. So zuckt sie nicht mit der Wimper, als der jemeni­ tische Scheich mitten in der Wüste eine Lachszucht aufbauen will, um seinem Hobby Fliegenfischen nachgehen zu können. Für das Projekt muss allerdings ein Experte her. Dr. Alfred Jones gilt als internationale Grösse in dem Gebiet, doch der Wissenschaftler denkt nicht daran, bei dem verrückten Plan mit­ zumachen. Bis er von Patricia Maxwell, der hyperaktiven Pressesprecherin des englischen Premiers, vor die Wahl gestellt wird: Entweder ist er dabei oder per sofort freigestellt. Widerwillig stellt sich Alfred der kaum lösbaren Aufgabe. u Star unter den Stars Emily Blunt als vor Lebenslust sprühende Harriet und

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Evan McGregor als vertrockneter Wissenschaftler sind ein herrliches Paar. Es knistert spürbar zwischen den beiden. Und Kristin Scott Thomas als bärbeissige Pressesprecherin ist eine Wucht. u Die Dialoge strotzen nur so vor britischem Humor. Intelligent und witzig – eine unschlagbare Kombination. u Das Talent Seine Flipchart-Kritzeleien sollen die Absurdität des Projektes verdeutlichen. Und zeigen: Evan Mc­ Gregor ist ein begnadeter Karikaturist. u Das Fazit Abgesehen von ein paar kitschigen Momenten eine gelungene Mischung zwischen Politiksatire, Märchen und Romanze, gewürzt mit atemberaubenden Landschaftsbildern. rea 8 8 8 8 8 Länge: 107 Min. Regie: Lasse Hallström. Kinostart 17. 5.

Worum geht es? Mary Ann Singleton, die wegen ihrer Karriere Mann und Kind verlassen hat, kehrt nach San Francisco zurück. Das Schicksal hat hart zugeschlagen: Nicht nur dass sie ihren Mann beim Seitensprung erwischte – sie hat auch Gebär­ mutterkrebs. So zieht sie zu ihrem alten Freund Michael, dessen Lebenspartner Ben die etwas halsstarrige Mary Ann nicht besonders leiden kann. Um sie von der an­ stehenden Operation abzulenken, richtet ihr Ben ein Facebook-Konto ein. Dort begegnet Mary Ann einer Person, die ihr jahrelang gut ge­ hütetes Geheimnis bestens kennt. Wer ist der Autor? Die ersten «Stadtgeschichten» des homosexuellen Autors Armistead Maupin, 68, aus San Francisco erschienen bereits in den 80ern. Die Übersetzung? Ist etwas fragwürdig. Wer kann, solls im Original lesen. Für wen? Die grosse Fangemeinde der längst Kult gewordenen Stadt­ geschichten aus San Francisco. Nach der Lektüre? Bleibt die Hoffnung auf mehr Toleranz gegenüber den verschiedenen Lebensstilen. rea Armistead maupin Mary Ann im Herbst (Rowohlt)

Fotos HO (3), Geri Born

Märchen wie aus 1001 Nacht Kommen sich am Fischteich mitten in der Wüste näher: Harriet und Alfred.


Die Besten

Exklusiv Wenn alles klappt, spielt Amy Macdonald in Arbon auch Songs von ihrem kommenden Album.

event demnächst

Metal. Pop. Southern Rock

Ohren-sausen

u Machine Head, Lamb of God, Killswitch Engage, Children of Bodom, Amon Amarth und 19 weitere Metal-Bands sorgen auf drei Bühnen für volle Dröhnung. Indoors, doch es kann trotzdem ziemlich windig werden. hv

earshakerday St. Jakobshalle Basel, 23. 6. um 14.30 Uhr, www.starclick.ch

summerdays festival mit amy macdonald

Singen am See

Klassik-Tipp

schubert-stimme

u So wünschte sich Schubert seine Lieder: gesungen mit erzählender Stimme, durchdacht gestaltetem Text und leichtem, poetischem Timbre. Wie vom Tenor Werner Güra in den romantischen Songs von Rückert, Goethe & Co. uli von erlach

WILLKOMMEN UND ABSCHIED Schubert-Lieder mit Werner Güra (Harmonia Mundi)

für «Money for Nothing» & Co. auch ohne Mark Knopfler wert sind. Dazu gibts Mike & The Mechanics, The Origi­ nal Blues Brothers Band und FeeldgoodBlues mit – logisch – Dr. Feelgood. Am Samstag steht mit Patent Ochsner, Plüsch, den Lovebugs und Drops viel hörenswertes heimisches Schaffen auf dem Programm. Dazu gibts von Nneka deutsch-nigerianischen Hip-HopSoul im Weltformat. Und schliesslich steht mit der Schottin Amy Macdonald eine Frau auf der Bühne am See, die es seit ihrem 2007 veröffentlichten Debüt «This Is the Life» mit grossem Folkrock und mindestens so grossem Charisma zum Superstar gebracht hat. Sympa­ thisch: Am Sonntag (26. 8.) ist das Gelände im Rahmen des Slow-up ab 10 Uhr für alle kostenlos geöffnet. Zu geniessen gibts kleine, aber feine Bands. hanspeter vetsch

summerdays festival Quaianlagen Arbon 24.–25. 8., www.summerdays.ch tickets für die besten events!

Ohren-schmaus

uBass, Klavier, Perkussion: So schlicht hat sich die Bohemienne mit der einnehmenden Stimme noch nie begleiten lassen. Wetten, dass ihr mit Soul und Folk angereicherter Pop unplugged noch mehr funkelt? hv

Ayo Kaufleuten Zürich, 19. 6. um 20 Uhr, www.kaufleuten.ch

Ohren-Rodeo

u «Bandname mit vier Y»? Die SüdstaatenRocker sind Kreuzworträtslern ebenso ein Begriff wie jenen, die «Sweet Home Alabama» nicht für ein Wohnmagazin halten. Also: Cowboy-Hut auf und Post ab! hv

lynyrd skynyrd Eulachhalle Winterthur, 12 .6. um 19.15 Uhr, www.starclick.ch schweizer illustrierte

Fotos Universal Music, Travis Shinn, HO (3)

u Schön. Das ist es am Bodensee eigent­ lich überall. Im Städtchen Arbon aber ist es vielleicht gar ein bisschen schöner. Wozu braucht es dann noch Musik? Diese Frage haben sich offenbar auch die Veranstalter der vierten Ausgabe des Summerdays Festival gestellt. Und als Antwort ein Programm zusammen­ gewürfelt, das keine Fragen offenlässt. Als Headliner am Freitag wurden die kalifornischen Altrocker Toto verpflichtet, deren «Rosanna» es wohl auch heute in die Charts brächte. Weiter dabei sind die The Straits, die ihre Gage

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Weekend Reisen, geniessen, rätseln!

Taufe in Venedig Die «Costa Fascinosa», das grösste Schiff unter italienischer Flagge (3800 Passagiere).

NEUES FLAGGSCHIFF: DIE «COSTA FASCINOSA»

Das CostaComeback E Costa Mit neuem Sicherheitskonzept auf See.

ndlich wieder einmal «good news» von der Reederei Costa Crociere: Die «Costa Fascinosa» sticht ins Meer, ist neues Flaggschiff der Flotte. Herzstück: Ein vierstöckiges Entertainment-Paradies mit Spiel­casino, Theater, Ballsaal und Disco. Und Wellness auf zwei Etagen und 6000 Quadratmetern mit Dampfbad, Felssauna und Thalassotherapie-Pool. Das KabinenKonzept? Von der Innenkabine für

Schnäppchenjäger bis zur edlen Suite gibts alles; die Hälfte der 1540 Kabinen hat einen kleinen Balkon. Die 3800 Passagiere treffen sich in fünf Restaurants und dreizehn Bars. Kids kriegen überall ihre eigene Speisekarte: Spaghetti, Pizza, Hot Dog! Nach der «Costa Concordia»Katastrophe wurde das Sicherheits­ konzept völlig überarbeitet. HE INFO www.costakreuzfahrten.ch schweizer illustrierte

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Reisen Traveldesk

«The Residence Zanzibar»: Kinder schlafen gratis u «The Residence Zanzibar» (66 Villen an der Südwestküste) feiert den ersten Geburtstag, die Gäste profitieren. Eine «Garden Room Villa» gibts ab EUR 550.–, für zwei Personen, inkl. Frühstück, Lunch und Dinner. Kids bis zwölf schlafen gratis. Toller Spa! Info www.theresidence.com

Wind garantiert! Profis surfen in Cabarete u Die Kleinstadt Cabarete an der Nordküste der Dominikanischen Republik ist fest in Surfer-Hand. Wind und Wellen sind garantiert, die Weltelite misst sich im Wettkampf. Legendär für Freizeitund Kitesurfer: das Nightlife. Chillen und abtanzen! Info www.sosuabayresort.com

Shoppingparadies singapur

Die Glitzermetrop Als Stopover auf dem Weg nach Südostasien und Australien steht Singapur hoch im Kurs. Doch die Metropole hat mehr zu bieten als Shoppingmalls und die Vergnügungsinsel Sentosa.

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Golfen in Brigels: Das «La Val»-Arrangement u Drei Tage, drei Plätze, ein Hotel: Das «La Val» in Brigels (14-PunkteKüche, Spa) bietet ein Arrangement für Golfer an. Gespielt wird auf dem nahen Plateau Tschuppina, in Sedrun (je 9 Loch) und in Sagogn (Bild, 18 Loch). Ab CHF 490.–. Info www.laval.ch

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er Blick auf die Skyline, das ­Hafenbecken und die sich quer durch die Stadt schlängelnde Formel-1-Strecke ist bereits tagsüber spektakulär. Nachts ist diese Aussicht auf Singapur kaum zu toppen. Die Lasershow des Hotels Marina Bay Sands, des neusten architektonischen Wahrzeichens der asiatischen Metropole, setzt dem Ganzen noch das i-Tüpfelchen auf. u Neben Geld verdienen ist Geld ausgeben eine der Lieblingsbeschäftigungen der Singapurer. Es beginnt am Flug­ hafen, weiter gehts im Hotel, in den

­ inos, Theatern: Einkaufsparadiese, woK hin man blickt. Sogar Spitäler haben eine Shoppingmall. Am angesagtesten ist zurzeit das ION in der Orchard Road (Obstgarten-Strasse). Auf acht (!) Stockwerken zeigen alle weltweiten Luxuslabels ihre Kostbarkeiten. Tagsüber glänzen die Augen der Schaufensterbummler, nachts glitzert das ganze Gebäude. u Kulinarisch hat Singapur für jeden Gaumen etwas zu bieten. Quasi in den Wolken speist man im Gourmetrestaurant Equinox im 70. Stock des «Swiss­ôtel The Stamford». Wer es ursprünglicher


Take your time Die Vergnügungsinsel Sentosa von der ruhigen Seite.

Take a seat Der Clark Quay – längst nicht nur bei Touristen beliebt.

Blendend Singapur ist eine Stadt der Superlative: extrem sauber, aufgeräumt, sicher und – nicht zu vergessen – sehr kommerziell.

Take away Asiatisches Fingerfood gibts an jeder Hochhaus-Ecke.

Fotos iStockphoto, laif, Prisma, HO

ole Asiens mag, geht in Hawker-Centres und FoodCourts. Sehr beliebt ist die alte, wunderschöne Markthalle Lau Pa Sat mitten im Finanzviertel. Hier wird Punkt 19 Uhr die Strasse abgesperrt, um eilig auf­gestellten Garküchen Platz zu machen. u Wer vor lauter Wolkenkratzern Genickstarre bekommt, geht nach Little India oder Chinatown. Hier sind die Gebäude maximal zweistöckig, farbenfroh und voller nützlicher und kurioser Mitbringsel. u Um dem geschäftigen Treiben der Metropole zu entfliehen, muss man nicht weit gehen. Auf dem Mount Faber, dem Hausberg von Singapur, wuchert ein ­üppiger Regenwald. Er schluckt jeglichen Lärm der Grossstadt. Auf gepflegten Wegen schlendern hauptsächlich Einheimische unter dem dichten Blät-

terdach von Picknickplatz zur Aussichtsplattform bis zur Designerbrücke Henderson Waves und zurück. u Verbote sind allgegenwärtig und

durchaus ernst zu nehmen, auch wenn sie absurd klingen: Lügen wird wie Betrug geahndet. Und Kaugummi ist nur auf Rezept zugelassen. anina rether

Check-in u Anreise ab Zürich täglich direkt mit Singapore Airlines,

über Istanbul mit Turkish Airlines u Erlebnis Sky-Dining in der Cable-Car-Gondel mit Blick über die Stadt, ab CHF 120.–, www.mountfaber.com.sg u Sehenswert Orchideengarten, Skypark auf dem «Marina Bay Sands», neuer botanischer Garten (ab Juli) u Hotel Swissôtel The Stamford, 1200 Zimmer mit Balkon (exklusiv!) im DZ ab CHF 260.–, www.swissotel.com u Shoppingtipp ION an der Orchard Road u Formel l Grand Prix 21.–23. 9., Üppig Im botanischen Garten www.singaporegp.sg u Restaurants Jewel Box auf dem von Singapur wachsen über Mount Faber u Infos www.yoursingapore.com 60 000 Orchideen.

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En Guete

Rhabarber in süsser Hülle.

Barbarisch fein

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Jetzt frisch von der Ernte: Rhabarber ist sehr gesund und bringt Abwechslung auf den Esstisch.

Rhabarber-­ Joghurt-Torte

Zutaten (für eine Springform von ca. 26 cm ∅, Boden mit Backpapier belegt, Rand gefettet) Biskuit 180 g Zucker, 6 Eier, 1 Prise Salz, 1 Bio-Zitrone, wenig abgeriebene Schale, 180 g Mehl Rhabarberkompott 1 Esslöffel Wasser, 3 Esslöffel Zucker, 450 g Rhabarber, in ca. 1 cm langen Stücken Joghurtfüllung 600 g griechisches Joghurt nature, 4 Esslöffel flüssiger Honig, 3 Esslöffel Zucker, 6 Blätter Gelatine, ca. 5 Min. in kaltem Wasser eingelegt, abgetropft, 2 Esslöffel Wasser, siedend, 2 dl Rahm, steif geschlagen, 25 g Mini-Meringues Vor- und zubereiten ca. 1 Std. Backen ca. 25 Min. Kühl stellen ca. 3 Std. u Für das Biskuit Zucker, Eier, Salz und Zitronenschale in einer Schüssel mit den Schwingbesen des Handrührgeräts ca. 5 Min. rühren, bis die Masse heller ist. Mehl mit dem Gummischaber sorg-

fältig daruntermischen. Teig sofort in die vorbereitete Form füllen, glatt streichen. Backen ca. 25 Min. in der unteren Hälfte des auf 180 Grad vorgeheizten Ofens. Herausnehmen, etwas abkühlen. Formenrand entfernen, Biskuit auf ein Gitter stürzen, Boden und Backpapier entfernen, auskühlen, quer halbieren. Für das Rhabarberkompott Wasser mit Zucker und Rhabarber in einer Chromstahlpfanne aufkochen, Hitze reduzieren, ca. 7 Min. köcheln, auskühlen. Joghurt mit Honig und Zucker glatt rühren. Gelatine mit dem Wasser auf­ lösen, mit 5 Esslöffel Masse verrühren, sofort gut unter die restliche Masse rühren. Kühl stellen, bis die Masse am Rand leicht fest ist. Schlagrahm dar­ unterziehen, ca. 30 Min. kühl stellen. Fertig stellen Biskuitboden auf eine Tortenplatte legen, Rhabarberkompott darauf verteilen, 1/4 der Joghurtfüllung darauf verteilen. Zweites Biskuit darauflegen, restliche Füllung daraufgeben,

TIPP Rhabarber lässt sich problemlos tiefkühlen. Bis zum 21. Juni kann der Rhabarber geerntet werden. Die Stängel in ca. 3 cm lange Stücke schneiden, in Tief­kühlbeutel verpacken, dann mit Datum, Gewicht und Inhaltsangabe beschriften. Haltbarkeit ca. 12 Monate.

Torte und Tortenrand damit überziehen, ca. 2 Std. im Kühlschrank fest werden lassen. Torte vor dem Servieren mit Meringues verzieren. Lässt sich vorbereiten Biskuit 1 Tag im Voraus zubereiten. Zugedeckt im Kühlschrank aufbewahren. Haltbarkeit Zugedeckt im Kühlschrank ca. 1 Tag.

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Rhabarber mit Streusel

Zutaten (für 4 Personen für eine ofen­ feste Form von ca. 11/2 Litern, gefettet) 600 g roter Rhabarber, in ca. 1 cm grossen Würfeln, 50 g Zucker, 1/4 Teelöffel Zimt Streusel 75 g Zucker, 75 g Hirse­ flocken, 75 g Mehl, 75 g Butter, flüssig Vor- und zubereiten ca. 20 Min. Backen ca. 25 Min. u Rhabarber in eine Schüssel geben, Zucker und Zimt daruntermischen, in die vorbereitete Form füllen. Für den Streusel Zucker, Hirseflocken und Mehl mischen. Butter dazu­giessen, mit einer Gabel mischen, bis die Masse krümelig ist, über die Früchte verteilen.

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En Guete Backen ca. 25 Min. in der unteren Hälfte des auf 200 Grad vorgeheizten Ofens, lauwarm servieren. Tipp Statt Rhabarber Äpfel, Aprikosen oder Zwetschgen verwenden. Dazu passt flaumig geschlagener Rahm oder Vanilleglace.

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RhabarberMousse

Zutaten (für 4 Personen) 500 g Rhabarber, in Würfeln, 125 g Zucker, 1/2 Zitrone, nur Saft, 3 Blatt Gelatine, kurz in kaltem Wasser eingelegt, abgetropft, 2 dl Rahm, steif geschlagen Vor- und zubereiten ca. 30 Min. Kühl stellen ca. 4–5 Std.

u Rhabarber in eine Chromstahlpfanne geben, Zucker und Zitronensaft darun­ termischen. Rhabarber zugedeckt weich kochen, absieben, ohne Flüssigkeit pürieren. Abgesiebte Flüssigkeit auf ca. 2 Esslöffel einkochen. Gelatine darin auflösen, mit 3 Esslöffel Masse verrühren

und sofort gut unter die restliche Masse rühren. Kühl stellen, bis die Masse am Rand leicht fest ist, glatt rühren. Schlag­ rahm sorgfältig darunterziehen und mindestens 4–5 Std. kühl stellen. Servieren Die Mousse mit 2 Löffeln sorgfältig abstechen, auf Tellern an­ richten. Tipp Werden der Masse nur 2 Blatt Gelatine beigefügt, kann sie z. B. in Coupegläser gefüllt werden und ist so nach 2 Std. servierbereit.

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RhabarberSchmarren

Zutaten (für 4 Personen) Schmarren 100 g Mehl, 2 Prisen Salz, 1/2 Esslöffel Zucker, 1 Päckli Vanille­ zucker, 13/4 dl Milch, 3 frische Eigelbe, 400 g Rhabarber, ca. 150 g in feinen Scheiben, Rest in ca. 2 cm langen Stücken, beiseitegestellt, 3 frische Eiweisse, steif geschlagen, Bratbutter zum Braten Kompott 3 Esslöffel Wasser, 2 Esslöffel

Zucker, beiseitegestellte Rhabarber­ stücke, wenig Puderzucker zum Bestäuben Vor- und zubereiten ca. 40 Min. u Ofen auf 60 Grad vorheizen, Platte und Teller vorwärmen. Für den Schmarren Mehl, Salz, Zucker und Vanillezucker in einer Schüssel mischen. Milch und Eigelbe gut ver­ rühren, zum Mehl giessen, glatt rühren. Rhabarberscheiben und Eischnee sorgfältig unter den Teig ziehen. Brat­ butter in einer weiten beschichteten Bratpfanne heiss werden lassen. Die Hälfte des Teiges beigeben, Hitze redu­ zieren, Teig ca. 7 Min. backen, bis sich die Unterseite löst und hellbraun ist, sorgfältig wenden. Wenig Bratbutter beigeben, ca. 3 Min. fertig backen. Mit 2 Bratschaufeln in kleine Stücke zupfen, warm stellen. Mit dem restlichen Teig gleich verfahren. Für das Kompott Bratpfanne mit Haushaltpapier ausreiben. Wasser mit dem Zucker und Rhabarber in derselben Pfanne aufkochen, Hitze reduzieren, zugedeckt ca. 5 Min. köcheln. Schmarren mit Puderzucker bestäuben, Kompott dazuservieren.


GaultMillau 12/20

Sonne Balance Hotel 6205 Eich Tel. 041 - 202 01 01 Täglich geöffnet Alle Kreditkarten ausser Diners EC-Direct und Postcard www.sonnebalance.ch

Die Gastgeber vom Sempachersee Erica und Stefan Fuchs, Küchenchef Andreas Klingenberger.

Sempacher Balchen zum Sonnenuntergang «Sonne», Eich LU So stellen wir uns den Frühling vor. Ein Tisch am Sempachersee. Ein magischer Sonnenuntergang. Dazu das Beste aus der Küche von «Sonne»-Chef Andreas Klingenberger.

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er Werbespot hat was: «Wir sind das einzige Restaurant direkt am Sempachersee», sagt Gastgeber Stefan Fuchs. Er geht mit der privilegierten Lage und der riesigen Sonnenterrasse geschickt um. Willkommen ist auch, wer «nur» eine Frisco-Glace aus der Tiefkühltruhe bestellt. Besonders willkommen ist, wer sich dem Talent von Küchenchef An­ dreas Klingenberger anvertraut. Unser Tipp: Erst in der grosszügigen Lounge den Sonnenuntergang geniessen, dann gediegen dinieren. Eine der beiden Vorspeisen gefiel uns so richtig gut: Das «Mille Feuilles» – mit Schwarzwurzeln, Morcheln und

Spargel unter goldbraun gebackenem Blätterteig. Das Kalbstatar (mit Limonenöl und Petersilienpesto) wurde nicht mit gleicher Sorgfalt angerichtet, stammte aus der 08/15-Liga. Bei der in dieser Jahreszeit wohl unvermeidlichen Bärlauchsuppe überrascht der «Inhalt»: Mostbröckli vom Sempacher Gallowayrind. Ausgezeichnet die gewaltigen hausgemachten Fleischravioli mit Mascarpone, in schaumiger Kräuterbutter geschwenkt. Die «Mega-Bauernwurst» vom Nebiker Metzger Markus Wechsler unterzogen wir lediglich einer «Fern­ diagnose»: Sie ist tatsächlich riesig, und die Gäste waren happy.

Und den Paradefisch aus dem Sempachersee? Balchen gibts in der «Sonne» fast täglich, die Fischer machen einen guten Job. Der Chef auch: Er bietet die Filets klassisch nach Luzerner Art an (Kapern, Zwiebeln, Zitronenwürfel) oder etwas frecher nach «Sonnen»-Art – mit einem tollen Kräuterschaum über­ backen. Alternative aus dem Meer: Steinbutt mit Tomaten-Estragon-Salsa. Die «Sonne» gehört zum Impe­ rium von Felix Suhner («Seerose», Meisterschwanden). Das ist eine gute Nachricht: Suhner steht für exzellente Weinkarten (mit fairen Preisen) und wird seinem Ruf auch in Eich gerecht. Hübsche Zimmer zum See. 

KNote für eine wegweisende, überragende Küchenleistung J Note für ausserordentliche Kochkunst und Kreativität I Note für beste HG Hoher Grad an Kochkunst und Qualität FE Sehr gute Küche, die mehr als das Alltägliche bietet 12/20 Herkömmliche, gute Küche ohne besondere Ambitionen

20/20 Idealnote, bis heute in der Schweiz nie vergeben Qualität und hohe Konstanz

Fotos Bruno Voser

Wein-Tipp ein Roter von Sting Der britische Sänger Sting erwarb 1997 in der Toskana das Weingut Tenuta il Palagio, wo er jeweils im Sommer mit seiner Familie lebt. Hier pro­duziert er nach strengen Öko-Richtlinien Akazienhonig, Olivenöl und Wein, der jetzt

auch in der Schweiz erhältlich ist. Der Casino delle Vie 2009 (13,5 %) ist eine Assemblage aus Sangiovese (95 %) und Canaiolo (5 %). Der Wein reifte während zwölf Monaten im Holzfass und präsentiert sich bereits jetzt trinkreif. Noten von Stachelbeeren, Bergamotte

und etwas Röstaromen sind zu erkennen. Wie für Sangiovese typisch, sind die Tannine dicht und fein. Idealer Wein zu italienischen Küchenklassikern. Harmoniert aber auch zu Fleisch vom Grill. Dekantiert schmeckt er übrigens noch intensiver.

Vinothek Brancaia Zürich Tel. 044 - 422 45 22 www.vinothekbrancaia.ch Bis 2015 geniessen. u CHF 22.50

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Auto

schon gefahren chevrolet camaro cabrio

Nur für echte Jungs Rechtzeitig zum 45. Geburtstag kehrt der Chevrolet Camaro als Coupé und Cabrio auf unsere Strassen zurück – mit klassischer Form und bärenstarkem V8-Motor.

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ach Jahren stilistischer Orientierungslosigkeit und leistungsmässiger Kastration, die schliesslich vor gut einem Jahrzehnt im gnädigen Produktionsstopp endete, feiert der Chevrolet Camaro bei uns seine Auferstehung. Natürlich hat sich die Welt in den letzten 45 Jahren gewandelt. Und eigentlich passt der wuchtige – mit seinen hohen Schultern und der grimmigen Front –, stark an die Ur-Ikone erinnernde ­Muscle-Car nicht mehr in unsere ­moderne Zeit windkanaloptimierter Einheitskarossen. Aber vermutlich macht gerade dies den besonderen Reiz des neuen Camaro aus. Er wirkt wie eine Naturgewalt aus kalt geformtem Metall. Und stösst damit fast überall auf

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Sympathien. Dabei ist er alles andere als perfekt. Die Karosserie müsste – gerade als Cabrio – übersichtlicher und vor allem verwindungssteifer sein. Die zwar hübschen Ledersitze mehr Seitenhalt bieten und die Lenkung präziser sein.

Platz an der Sonne Nostalgisch anmutender Zweifarben-Look und witziger InstrumenteMix aus Retro und Moderne.

Und wer will heute nach dem elektrischen Öffnen des Dachs noch von Hand eine Abdeckung über das gefaltete Stoffverdeck fummeln? Das extra für Europa straffer abgestimmte Fahrwerk ist zwar nichts für Mimosen, erfüllt aber seine Bestimmung durchaus. Gleiches gilt auch für den V8-Block mit dem imposanten Hubraum von 6,2-Litern. In Verbindung mit manueller 6-Gang-Schaltung leistet er 432 PS und 569 Nm (mit 6-Gang-Automatik 405 PS). Geballte und lautstarke Kraft, die vor allem auf kurvenreicher Strecke nach echten Jungs verlangt. Fahrtechnisch gibt dort das über 1,8 Tonnen schwere Cabrio zwar keine Rätsel auf. «Aber», scherzte eine österreichische Kollegin, «so stell ich mir Kunstfliegen in einem B-52-Bomber vor.» Sehr er­freulich, dass man sich diesen ­offenen Traum schon ab CHF 54 490.– verwirklichen kann. raoul schwinnen


News

mercedes SL 63 amg für mehr geld noch viel mehr kraft u Wenn die Mercedes-Sporttochter AMG nachschärft, ist das Resultat stets atemberaubend und ohrenbetäubend. Da macht auch der neue SL 63 AMG keine Ausnahme. Der offene Zweisitzer leistet dank 5,5-Liter-V8-Biturbo 537 PS und 800 Nm Drehmoment. Gönnt man sich für den ab CHF 211 700.– teuren Sportler zusätzlich noch das «Performance Package» im Wert eines Kleinwagens (CHF 18 400.–), steigt die Leistung gar auf 564 PS und 900 Nm. Damit beschleunigt der 1845 Kilo schwere Alu-Roadster in nur 4,2 Sekunden auf Tempo 100, in 12,6 Sekunden auf Tempo 200, und die Beschleunigungsorgie setzt sich fort bis zu elektronisch abgeriegelten 300 km/h.

Muscle-Car Wuchtig und aggressiv wirkt die stark an den Urahn erinnernde Karosserie des neuen Chevrolet Camaro Cabrio.

Chevrolet Camaro Cabrio Der Urahn lässt grüssen Grimmige Front und wuchtiges Heck. u Motor 6,2-Liter-V8-Benziner

mit 405 oder 432 PS u 0 bis 100 km/h 5,2 oder 5,6 s u Spitze 250 km/h u Verbrauch 13,1 oder 14,1 l/100 km u CO2-Ausstoss 304 oder 329 g/km u Energieeffizienz-Kategorie G u Verkauf ab sofort u Preis ab CHF 54 490.– u Konkurrenten Chevrolet Corvette, Ford Mustang, Dodge Charger

u Unser Urteil In Amerika tritt er gegen

Ford Mustang und Dodge Charger an. Die gibts in der Schweiz über offizielle Importeure aber nicht zu kaufen. Und so ist bei uns der Camaro zusammen mit der Corvette der einzige moderne Muscle-Car auf weiter Flur. Und diese Exklusivität macht ihn zusammen mit der charakteristischen Optik, dem deutlich spür- und hörbaren V8 sowie dem attraktiven Preis begehrenswert.

hyundai i20 mit neuer form und weniger emissionen u Mit dem überarbeiteten i20 fliesst die als «Fluidic Sculpture» bezeichnete Formensprache von Hyundai nun auch in die Kleinwagen-Klasse ein. Neu sind der sechseckige Kühlergrill, Scheinwerfer und Stossfänger sowie eine stärker gewölbte Motorhaube. Höhe, Breite und Radstand bleiben wie beim Vorgänger, einzig in der Länge legt der neue i20 um 55 Millimeter auf genau 4,00 Meter zu. Vier Motoren stehen zur Wahl – auch ein neuer, besonders umweltfreund­ licher 1,1-Liter-3-Zylinder-Diesel mit 75 PS Leistung, der dank Blue-DriveTechnologie nur 84 g/km CO2 ausstösst. Das soll gemäss Hyundai der niedrigste Wert aller Fahrzeuge mit traditionellem Antrieb sein. schweizer illustrierte

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Horoskop

«Mehrere Aspekte begleiten den Neumond»

lisieren eine Reihe von Problemen, aber gleichzeitig gute Lösungen sowie Probleme (Streiks, Unfälle) im Transportwesen (Flugverkehr?). Dazu Dissonanzen Neptuns mit der Sonne (am 23.) und Merkur (am 25.) könnten verstärkt auf Probleme der Umwelt, Überschwemmungen, Epidemien usw. hinweisen.

widder 21.–30. 3. Exzellente Woche für neue Kon­ takte, Reisen, Examen, Bewerbungen usw., speziell am 21./22. Am 23. und 25. vorsichtig sein, nicht in eine Falle tappen! Lesen Sie auch das Kleingedruckte in Verträgen! 31. 3.–9. 4. Sie kommen gut voran, speziell am 22. Vor dem 3. Geborene lassen sich zu voreiligen Reaktionen verleiten und sollten sich physisch nicht überschätzen (am 21., 25.) 10.–20. 4. Sie gewinnen neue, solide Freunde. Venus verdoppelt Ihren Charme. Am 21. und 23. sind Sie im 7. Himmel, am 25. aber etwas lustlos.

stier 21.–30. 4. Vorwiegend neutrale Einflüsse. Am 23. und 24. sind Sie sehr gesprächig und verbreiten gute Laune. Vor dem 24. Geborene entdecken neue Inter­essen (z. B. für Kunst). 1.–10. 5. Sie sind körperlich fit, verdanken Mars zusätzliche Energien (19., 24.). Ex­ zellent für Sport und Hobbys, für eine Diät, neue Diszip­ linen. 11.–20. 5. Sie können Ihren Vorsprung weiter aus­ bauen und bleiben weiterhin auf Glückskurs (Jupiter), agieren sehr clever, knüpfen wertvolle Kontakte. Oder ein schöner Gewinn, Superangebote?

zwillinge 21.–31. 5. Sie kommen schneller als geplant voran (20., 23.). Vor dem 24. Geborene sollten auf der Hut sein, die Lage objektiv einschätzen! Neptun könnte Ihr Urteilsvermögen schwächen, speziell am 23., 25. 1.–10. 6. Sie kommen rasch vorwärts, sind am 22. gut ­inspiriert. Vermeiden Sie aber jedes körperliche Risiko (z. B. am Steuer, beim Sport etc.), speziell am 21. oder 25.! 11.–21. 6. Venus symbolisiert unvergessliche ­Momente voller Romantik (20., 22.), neue und solide Freunde, eine Festigung Ihrer Beziehungen.

krebs 22. 6.–1. 7. Sie haben sich einen Vorsprung redlich verdient, können ausspannen (23.). Vor dem 26. Geborene entdecken neue Horizonte, manchmal auch künstlerische Talente und erleben eine grosse (innere) Bereicherung. 2.–12. 7. Sie holen einen schönen Vor­ sprung heraus. Mars signalisiert Power und stärkt Ihre Abwehrkräfte (u. a. exzellent bei chronischen Beschwer­ den). 13.–22. 7. Sie bekommen Unterstützung, einige landen einen schönen Treffer (mehr Geld, Prestige, Aufstieg?). Oder ein privates Highlight (Heirat, Baby?).

löwe 23. 7.–1. 8. Ihre Projekte haben Rücken­ wind, und der Neumond (am 20.) ist exzellent. Neue Me­ thoden oder neue Ideen führen zu einer positiven Wende im Leben (19., 21.). Günstig für Verhandlungen: der 23. 2.–12. 8. Nach Verzögerungen der letzten Woche geht es bergauf, am 22. haben Sie die richtige Nase, können ein früheres Missverständnis aufklären. 13.–23. 8. Sie knüpfen neue und dauerhafte Freundschaften. Und be­ stehende Bindungen werden tiefer und fester (20., 22.). Niemand kann Ihrem spontanen Charme widerstehen!

jungfrau 24. 8.–2. 9. Probleme oder Missverständnis­ se (u. a. auf Reisen?) könnten nerven, speziell am 20. (Neumond) oder 21. Gleichzeitig fällt es Ihnen schwer, klare Entscheidungen zu treffen. Am 23. und 25. könnte man Ihnen etwas vormachen. 3.–12. 9. Sie sind dynamisch und vital (19., 24.). Aber am 21. und 25. etwas kürzertre­ ten, kein Risiko eingehen, Ihre Kräfte nicht überschätzen! 13.–23. 9. Sie agieren clever, haben das Glück auf Ihrer Seite. Jupiter verspricht Sternstunden, manchmal einen Gewinn, Aufstieg in der Hierarchie (22., 25.).

waage 24. 9.–3. 10. Sie sind ab dem 20. (Neu­ mond) auf der Überholspur, können eine Rivalität ge­ schickt für sich ausnützen. Kluge Entscheidungen ebnen Ihnen den Weg nach oben, speziell am 21. Am 23. nicht alles für bare Münze nehmen! 4.–13. 10. Ruhige Woche. Am 22. sorgt eine Nachricht für gute Laune. Am 24. müssen Sie mit Komplikationen rechnen. 14.–23. 10. Man zeigt Ihnen, wie sehr man Sie schätzt. Venus symbolisiert schöne Stunden zu zweit, manchmal eine Romanze oder eine denkwürdige Begegnung (am 21. und 22.).

skorpion 24. 10.–2. 11. Sie sind kreativ, verfolgen idealistische Ziele. Oder Sie entdecken künstlerische Themen, setzen sich für humanitäre Dinge ein. Am 23. haben einige Vorahnungen, interessante Träume. 3.–12. 11. Sie sind aktiv und vital: eine gute Phase, um regelmässig Sport zu treiben, was Ihr Immunsystem stärkt (19., 24.). 13.–22. 11. Gemeinsam mit dem Partner können Sie einen Gewinn verbuchen. Aber keine Regeln oder Gesetze übertreten, man könnte Sie zur Kasse bitten (22., 24.). Sich nicht mit dem Chef anlegen.

schütze 23. 11.–2. 12. Sie können aufatmen, fühlen sich körperlich besser, da Mars endlich weiterwandert. Am 20. (Neumond) auf Ihren Partner hören, der eine neue Situation objektiver beurteilt. Schritt für Schritt vorgehen! 3.–12. 12. Sie lassen sich zu unüberlegten Gesten verleiten, sollten die Lage in Ruhe überdenken (am 21., 24.)! Vor dem 6. Geborene sind körperlich an­ fälliger. 13.–21. 12. Man zeigt Ihnen, dass man Sie liebt, eine bestehende Bindung wird tiefer und fester. Am 21./22. könnten Sie von Amors Pfeil getroffen werden.

steinbock 22.–31. 12. Abgesehen von einigen Miss­ verständnissen am 20. (Neumond) eine positive Woche: Sie sind kreativ, haben einen 6. Sinn. Neue Horizonte, neue Ideen könnten eine echte (innere) Bereicherung sein (am 23.). 1.–10. 1. Sie sind physisch gut in Schuss, könnten mit neuen Methoden oder Medikamenten etwas gegen chronische Probleme unternehmen. Günstig der 19., hektisch der 24. 11.–20. 1. Jupiter und Merkur ver­ sprechen erfolgreiche Projekte, interessante Angebote, eine positive Antwort auf Ansuchen (am 22. und 25.).

wassermann 21.–30. 1. Sie schalten am 20. (Neumond) den Turbo ein, gewinnen einen Vorsprung. Aber nicht ­alles auf eine Karte setzen (am 23., 25.), sich vorher gut absichern! Warten Sie einige Tage ab! 31. 1.–9. 2. Sie kommen gut vorwärts. Aber am 19. nicht jede Bemer­ kung auf die Goldwaage legen, am 22. fühlen Sie sich wohl im Kreise Ihrer Liebsten, und einige haben Glück im Spiel. 10.–19. 2. Venus verwöhnt Sie, und man liegt Ihnen zu Füssen. Man beweist Ihnen eine tiefe Zunei­ gung, Freunde zeigen, dass auf sie Verlass ist (am 22.).

fische 20. 2.–1. 3. Physisch gehts bergauf. Sie stehen am 23. im Mittelpunkt. Um den 22./23. Februar Geborene sollten vorsichtig sein, sich aus Klatsch und Intrigen heraushalten (am 23., 25.)! 2.–10. 3. Diskus­ sionen (Partner?) könnten am 21. ausarten. Toleranter sein! Vermeiden Sie riskante Gesten (im Verkehr?), achten Sie mehr auf Ihre Gesundheit! 11.–20. 3. Sie sind weiterhin auf Erfolgskurs, einige treffen voll ins Schwarze: ein tolles Angebot, Aufstieg in der Hierarchie, ein Geldgewinn? Glückstage: der 22. und 23.

ihr tages-horoskop 124

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Illustrationen Michael Husmann Tschäni; bearbeitet und übersetzt von Gerhard Hynek

woche vom 19. bis 25. mai 2012 Mehrere MerkurAspekte begleiten diese Woche den Neumond (am 20.), was auf rege Diskussionen und (diplomatische) Verhandlungen hinweist. Dissonanzen mit Uranus (20.) und Pluto (21.), aber harmonische Aspekte zu Venus (21.) und Jupiter (22.) symbo-

Dr. Elizabeth Teissier


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ZITAT ZWISCHEN ZAHLEN Die Zahlen sind durch Buchstaben zu ersetzen. Dabei bedeuten gleiche Zahlen gleiche Buchstaben. Bei richtiger Lösung ergeben die dritten und die fünften Buchstaben, von unten nach oben gelesen, ein Sprichwort, Teile davon (grün) das Lösungswort. ZAHLENSCHLÜSSEL

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KREUZWORT-CHAOS

LÖSUNGSWORT

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Die Buchstaben der Lösungswörter stehen alphabetisch geordnet. Suchen Sie nach dem richtigen Wort und vervollständigen Sie das Kreuzworträtsel.


SUDOKU Füllen Sie die leeren Felder so aus, dass in jeder Zeile und Spalte und in jedem 3 × 3-Kästchen die Zahlen 1 bis 9 nur einmal vorkommen. mittel

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KREUZWORT CHAOS

ZITAT ZWISCHEN ZAHLEN 1. Matutin, 2. Heureka, 3. Komoren, 4. Morchel, 5. Oberalp, 6. Eugster, 7. Seeland, 8. Beifuss, 9. Gewicht, 10. Bahnhof, 11. Nachher, 12. Sissing, 13. Kleenex, 14. Risotto, 15. Vreneli, 16. Clooney, 17. Dublone, 18. Brecher, 19. Genormt, 20. Brikett, 21. Glenner Lösungssatz: Eine boese Schwiegermutter hat auch hinten Ohren. Lösung: TRACHT

REBUS

BEIL Z (S) A U N SCHATTEN BESUCH

2 6 9 8 7 4 5 1 3

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9 2 8 5 4 1 3 7 6

Lösung: 213

7 3 5 2 6 9 1 8 4

5 7 2 4 1 3 8 6 9

4

4

1 2 9 5

Conceptis Puzzles

8

06010014433

LÖSUNGSWORT

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Lösung: HANDZEICHEN schwer

6 1 4 3 8 7 2 9 5

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3

8

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Bei richtiger Deutung der Bilder erhalten Sie das Lösungswort.

KREUZWORTRÄTSEL

SUDOKU mittel 3 5 7 1 2 6 9 4 8

5

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7

8 3 4

REBUS

AUFLÖSUNG AUS HEFT 19

1 2 3 =

6 2 9

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1 4 3 6 9 8 7 5 2

06010014137

3 8 2 5 9 1 6 7 3 2 4 5 9 1 8 9 1 8 4 6 7 4 3 2 5 6 2 5 8 7 5 3 6 9 4 7 3 2 9 1 685 Lösung: 8 7 4 6 1

Lösung: 187

6 4 7 3 1 9 8 5 2

7 8 6 2 9 3 1 4 5

1 9 2 5 6 4 7 8 3

4 5 3 7 8 1 2 6 9

06010014432

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W I E ST E H E N I H R E ST E R N E H E UTE? S TA R - A S T R O L O G I N

ELIZABETH

TEISSIER HAT D I E ANT WO RTE N

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W W W.ET E I SS I E R.CO M

leser

«Wie wärs mit einem ‹Vegi-Lifestyle›?» u Kaktus für den verordneten

Vegi-Tag in Lyss, SI 19/2012 «Vielen herzlichen Dank für den wunderschönen Kaktus. Ich freue mich sehr darüber und fühle mich sehr geehrt. Er wird ganz sicher einen Ehrenplatz erhalten, wenn auch nicht auf dem Schreibtisch so doch auf unserer Terrasse. (Essen werde ich ihn nicht, das wäre sehr schade.) Besten Danke auch für die Ausgabe der Schweizer Illustrierten. So kann ich mich immer wieder zwischen all den Promis anschauen. Übrigens: Ich hätte Ihnen da eine Idee für eine nächste Beilage zur Illustrierten! Wie wäre es mit ‹Vegi-­ Lifestyle›? Die Lysser Starköche Ivo Adam und Reinhold Karl werden Sie sicher gerne mit entsprechend trendigen Gerichten bedienen. Nochmals herzlich Merci. Nächstes Mal nehme ich gerne eine Rose. Mit freudigen Grüssen»

Mutig u 60 Jahre Rega, SI 18/2012 «Seit Jahren sind wir Rega-Gönner. Wir wussten gar nicht, dass die Retter früher sogar mit dem Fallschirm absprangen. Das ist mutig! Wir wünschen dem sympathischen Unternehmen auch in den nächsten 60 Jahren alles Gute.» Familie Heiniger, per E-Mail willi

Maja Bühler Gäumann, Gemeinderätin Lyss BE

«Da hat endlich mal eine Politikerin eine gute und praktisch umsetzbare Idee (ein Vegi-Tag pro Woche), die das Gemeinwohl fördert, so ähnlich wie die autofreien Sonntage in den 70er-Jahren (die ebenfalls von ‹oben› verordnet waren), und schon wird sie von der SI abgestraft. Kaktus für die Schweizer Illustrierte!» Peter Trinkler, Neuheim ZG

«Mit der Verleihung des Kaktus liegen Sie meiner Ansicht nach daneben. Ein vege­ tarischer Tag pro Woche ist ein Beitrag zur Verbesserung des Weltklimas. Es ist ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. Fleischproduktion ist Vergeudung der Ressourcen Wasser und Getreide. Global gesehen: Das Vieh der Reichen frisst das Getreide der Armen. Ganz zu schweigen vom Elend der Tiere in der Massentier­ haltung und bei der Schlachtung! Leider ist die egoistische Haltung vieler Menschen immer noch diese: ‹Ich lasse mir mein Fleisch auf dem Teller nicht vermiesen.› Frau Bühler verdient einen ganzen Strauss Rosen für ihre Bemühungen!» Susanne Senn, per E-Mail

«Nein, diese Stange hat nichts mit dem Landvogt zu tun. Es ist nur eine Werbeaktion für eine neue Biersorte.»

impressum Nr. 20, 101. Jahrgang. Erscheint montags Beglaubigte Auflage 232 519 Exemplare ISSN 0036-7362 Abonnements-Dienst (Telefon gratis) 0800 820 920 Mo bis Fr: 7.30–18.00 Uhr, aboservice@ringier.ch Redaktion Schweizer Illustrierte, 8008 Zürich, Dufourstrasse 23, Tel. 044 - 259 63 63, Fax 044 - 259 86 22, info@schweizer-illustrierte.ch Geschäftsführer Zeitschriften Urs Heller Chefredaktor Stefan Regez MITGLIED DER Chef­redaktion Monique Ryser Bekanntgabe von namhaften Beteiligungen i. S. von Art. 322 StGB: Betty Bossi AG; Energy Schweiz Holding AG; Energy Bern AG; Energy Zürich AG; ER Publishing SA; Eventim CH AG; Geschenkidee.ch GmbH; Good News Productions AG; Goodshine AG; GRUNDY Schweiz AG; Infront Ringier Sports & Entertainment Switzerland AG; Investhaus AG; JRP Ringier Kunstverlag AG; 2R MEDIA SA; media swiss ag; Original S.A.; Previon AG; Presse TV AG ; Qualipet Digital AG; Ringier Africa AG; Ringier Studios AG; Rose d’Or AG; Sat.1 (Schweiz) AG; SMD Schweizer Mediendatenbank AG; SMI Schule für Medienintegration AG; Teleclub AG; The Classical Company AG; Ringier Axel Springer Media AG; Ringier France SA (Frankreich); Ringier Publishing GmbH (Deutschland); Juno Kunstverlag GmbH (Deutschland); Ringier (Nederland) B.V. (Holland); Ringier Kiadó Kft. (Ungarn); Népszabadság Zrt. (Ungarn); Ringier Pacific Limited (Hongkong); Ringier Print (HK) Ltd. (Hongkong); Ringier China (China); Ringier Vietnam Company Limited (Vietnam); Get Sold Corporation (Philippinen). Der Nachdruck sämtlicher Artikel und Illustrationen ist verboten. Für den Verlust nicht verlangter Reportagen übernimmt die Redaktion keine Verantwortung.

schreiben sie uns ihre meinung Schweizer Illustrierte, Leserbriefe, Dufourstrasse 23, 8008 Zürich, Fax 044 - 259 86 22, E-Mail info@schweizer-illustrierte.ch. Anonyme Zuschriften werden nicht veröffentlicht. Die Redaktion behält sich vor, Briefe zu kürzen.


Näher bei den Stars. Täglich. www.schweizer-illustrierte.ch Liebe

Johnny Depp Der Schauspieler ist zurück im Kino und nutzt die Präsenz, um sich zu den Gerüchten um die Trennung von Vanessa Paradis zu äussern.

Lifestyle

pink lady Neben Herzogin Catherine setzt Queen Elizabeth auf grelles Rosa. Und demons­triert damit, wer die Chefin ist. Wir zeigen die knalligsten Outfits der Königin.

Luisa Rossi

Wöchentlich widmet sich die Stylistin Lifestyle-Fragen auf SI online. Aktuell: Kombinations­ möglichkeiten von Sommerkleidern.

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Auf einen Espresso

Frank A. Meyer und Marc Walder

Sagen Sie mal, Frank A. Meyer, was ist eigentlich los in Europa? Die Bürger Griechenlands und Frankreichs haben gewählt. Das ist los. Und damit ist, wie wir sehen, allerhand los.

Sie entwickelt sich in die Zukunft? Die Wahlergebnisse zeigen grosse Unzufriedenheit mit einer Europäischen Union, die sich seit Beginn der Finanzkrise nur noch mit dem Thema Geld beschäftigt. Diese Unzufriedenheit beruht auf der ursprünglichen Idee des geeinten Europa. Die Wähler rebellieren gegen die Märkte und deren geldpolitische Ideologen. Das Bürger-Europa erwacht.

Was setzen Sie dem entgegen? Dass Deutschland ganz wesentlich für die Probleme Europas mitverantwortlich ist. Durch niedrige Tarifabschlüsse hat es seine Lohnstückkosten gesenkt – und damit praktisch eine Abwertung innerhalb der Eurozone vorgenommen. Das heisst: Deutsche Waren und Dienstleistungen wurden so billig, dass die anderen Euro-Länder nicht mehr konkurrieren konnten. Der deutsche Export-Weltrekord hat sie Millionen Arbeitsplätze gekostet. Deutschland zahlt jetzt die Milliarden in den Euro-Rettungsschirm zurück, die es seinen europäischen Partnern vorher abgeknöpft hat. Sie sprachen von Solidarität, lieber Marc Walder: Deutschland übt vor allem Solidarität mit sich selbst. Ohne kauffreudige Märkte ringsumher gibt es kein deutsches Exportwunder.

Die Bürger rebellieren doch vor allem gegen die Realitäten! Die Realitäten der Bürger sind das Elend der untersten Schichten und die Verarmung des Mittelstands. Reisen Sie diesen Sommer doch einmal durch Italien, Spanien, Portugal oder Griechenland. Buchen Sie vielleicht einen Wochen­ endflug nach London, und machen Sie ein paar Schritte weg von der Finanzcity.

Das Ungleichgewicht, das Sie hier beschreiben, beruht doch wohl gerade auf der Konstruktion des flächendeckenden Euro … … und das begreifen wir jetzt. Steuer- und Lohndumping untergraben die Stabilität. Europa braucht eine koordinierte Finanz- und Sozialpolitik. So gesehen sind die Bürger der Eurozone mit ihren Wahlentscheidungen gerade dabei, Europas Gemeinschaftlichkeit weiterzuentwickeln.

Das sehe ich genau wie Sie. Nur: Wo will Europa nun hin? Es kann ruhig bleiben, wo es ist: immer noch im Mittelpunkt der Welt, was die hoch- und höchstqualifizierte Realwirtschaft betrifft, was Kultur und Bildung betrifft, was Sozialund Umweltbewusstsein betrifft. Europa hat alles, um erfolgreich aus der Finanzkrise herauszukommen – wenn es versteht, dass sie nicht mit Sparen allein zu bewältigen ist. Aber die Solidarität zwischen den disziplinierten und den Laissez-faire-Ländern bröckelt stark. Sie lesen wohl täglich deutsche Zeitungen.

Wie das? Deutschland muss endlich vom hohen Ross herunter und gemeinsamen europäischen Staatsanleihen zustimmen, sogenannten Eurobonds. Gegenwärtig gibt die europäische Zentralbank ihr Geld zu Niedrigstzinsen den Banken, die es dann zu Höchstzinsen an die krisengeschüttelten Nationen ausleihen. Eurobonds würden es diesen Nationen erlauben, sich günstiger zu finanzieren – weil für diese Anleihen alle gemeinsam haften. Die Schuldenkrise wäre damit rasch ein­gedämmt. Sogar die griechische Wirtschaft bekäme Luft. Das wäre Solidarität. Mit den Bürgern. Statt mit den Banken. 

Selbstverständlich. Ja, ja, so tönt das dort! Disziplin für Italien, Disziplin für Spanien, Disziplin für Portugal und für Griechenland sowieso: Merkel soll Europa disziplinieren. Mit der Spar-Peitsche.

MARC Walder, 46, ist CEO der Ringier AG Frank A. Meyer, 68, arbeitet als Journalist im Hause Ringier. Er lebt in Berlin

Allerdings. Ist die Idee «Europa» noch zu retten? Sie entwickelt sich gerade in die Zukunft.

Ihre Meinung interessiert uns: Diskutieren Sie mit – auf www.schweizer-illustrierte.ch

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Foto Thomas Buchwalder

Über Merkels Peitsche und die Rebellion der Europäer




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