SI_2012_14

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2. April 2012 CHF 4.50

Sandro Cavegn, 27

Patrick Luder, 21

Mike De Groote, 24

Adrian Pfister, 21

Dario Hold, 22

Ayosha St. Maarten, 23

Ronny Lnenicka, 25

Fabian SĂźess, 22

David BĂśhni, 28

Sydney Schera, 23

Kandidaten mit Kopf, Herz & heissen Bodys

Wer wird Mister Schweiz?

Mattia Ceraudo, 21

Steven Epprecht, 23

Lavdrim Sylejmani, 23

Philipp Wyss, 23



Inhalt

HEFT 14, MONTAG, 2. April 2012

Titel 22

Wer wird Mister Schweiz? 14 Kandidaten. Wer sie sind, wie sie leben, wen sie lieben

Leute 7 8

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Titel Thomas Buchwalder; Inhalt Nicole Bökhaus

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62

Editorial von Stefan Regez Leute Victoria & Estelle, Xenia Tchoumi­ tcheva, Michael Albasini, Alain Berset & Co., Viola Tami, Philippe Chappuis Mirjam Ott Ausgezeichnet! Die CurlingWeltmeisterin und ihr Team sind zurück Jean Ziegler Engagiert! Der linke Quer­ denker über Christoph Blocher, dessen Immunität und die Banken-Oligarchie Marc Dietrich Zweiter Frühling! Der Berner «Bretterschmöcker» ganz privat

Party 17

Kilchspergers Jass-Show Luzern Snowpenair Polo Hofer auf der Kleinen Scheidegg

u sein

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Harter Kampf zurück ins Leben Nach der Hirnblutung hat er sogar das «Vater unser» vergessen. Jetzt zeigt Abt Martin Werlen sein neues Leben. Im Eingang vom Kloster Einsiedeln sagt er vor dem heiligen Benedikt: «Ich mache weiter!» schweizer illustrierte

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Inhalt Star-Komiker 52

David Bröckelmann Brillant! Der Parodist verrät, wie ihn Humor schon früh durchs Leben getragen hat. Neue Serie: 1. Folge

Reportage 38 58

Abt Werlen «Hier ist es passiert.» Der Ort, der sein Leben für immer verändert hat Wings for Japan Tapetenwechsel! Junge Tsunami-Opfer zu Besuch in der Schweiz

Porträt

34

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u WeltKlasse! Zurück in der Schweiz realisieren die famosen Curling-Welt­

meisterinnen Mirjam Ott, Janine Greiner, Carmen Küng & Carmen Schäfer (v. l.) erst allmählich, was sie am Sonntag vor einer Woche geleistet haben.

Günter Bäbler Magisch! Der Zürcher Titanic-Experte weiss (fast) alles über das berühmteste Schiff der Neuzeit

Shopping 71

Das Magazin für lustvolles Einkaufen Mode, Style, Electronics

Check-up 81 82 84

Sanfte Heilkraft Mit Vibration gegen Menstruationsbeschwerden Stress im Job Achtung, Herz in Gefahr! Was Sie dagegen tun können. Der Test Spitex Alles über häusliche Pflege im Alter

Die Besten

Fotos Malu Barben, Jean Revillard/Rezo.ch, Kurt Reichenbach

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44 u Klar Alt Nationalrat Jean Ziegler macht sich für seinen Rivalen Blocher stark: «Wir müssen ihm dankbar sein!»

ABO-SERVICE 0800 820 920 Redaktion: Dufourstrasse 23, 8008 Zürich, Tel. 044 - 259 63 63, E-Mail info@schweizer-illustrierte.ch, www.schweizer-illustrierte.ch

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Das Schweizer Kulturmagazin Kunst, Musik, Bücher, Filme

Weekend 99

Freizeit, geniessen, rätseln En Guete, GaultMillau, Reisen, Spiele

Und …

Notabene von Chris von Rohr Auf einen Espresso mit Frank A. Meyer und Marc Walder u Abschied 50 Jahre sind genug. Nun 108 Horoskop sagt Sänger Polo Hofer den grossen Bühnen Adieu: «Ich will mehr Zeit zum Malen.» 112 Leserbriefe/ Impressum

Exklusiv auf dem ipad Wer hat was mit wem? Im PromiFlash gibts den neuesten Klatsch und Tratsch. Und: Sehen Sie eMagazin sich zu Hause um bei Alicia Keys.

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Mehr News, mehr Bilder: www.schweizer-illustrierte.ch

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editorial

Von Popstars und Politikern Neue Serie

Stefan Regez, Chefredaktor

Sie sind unsere neuen Popstars. Füllen Stadien und Hallen. Begeistern Jung und Alt, Frau und Mann: die Komiker und Kabarettisten! In Deutschland hat Mario Barth 2011 auf seiner Comedy-StadionTour locker die Fussball-Arenen von Frankfurt, Schalke, Leipzig und Berlin gefüllt. Und in der Schweiz war die Frühlingstournee 2012 von Divertimento, den Überfliegern der Comedy-Szene schlechthin, innert vier Stunden ausverkauft: insgesamt 25 000 Tickets! Auf so viele ­Zuschauer kommt GC im Zürcher Letzigrund während einer ganzen Fussballsaison nicht … Die Schweizer Illustrierte widmet den Comedians eine neue Serie: Schweizer Lacher. In dieser Ausgabe: David Bröckelmann. Wir lachen, wenn er Hakan Yakin, Matthias Hüppi oder Christian Levrat parodiert. Und sind berührt, wenn er über seinen autistischen Bruder spricht. Das ist das Konzept unserer Serie: Sie, liebe Leserin, lieber Leser, sollen schmunzeln – aber auch die intimen Seiten unserer neuen Popstars kennenlernen. «Die Lachmeister» – ab Seite 52.

Jean Ziegler Soll die Immunität von Christoph Blocher

Fotos Geri Born, Hervé Le Cunff, Kurt Reichenbach

Auf Schweizbesuch SI-Redaktorin Nina Siegrist begleitet TsunamiOpfer aus Japan. Deren Dauerfrage: «Wo ist Heidi?» Ab Seite 58.

aufgehoben werden oder nicht? Diese Frage beschäftigt zurzeit die politische Schweiz. Kein Mensch in diesem Land weiss besser als Jean Ziegler, was das bedeutet. Das Parlament hat 1991 dem damaligen Genfer Nationalrat die Immunität entzogen. Wegen seines Buches «Die Schweiz wäscht weisser», worin er den Finanzplatz Schweiz als Drehscheibe des internationalen Verbrechens darstellt. Seither hat Ziegler neun Prozesse verloren und Millionen von Schulden angehäuft. Im Interview mit der Schweizer Illustrierten verteidigt der LinksSozialist – so bezeichnet sich Jean Ziegler selber – seinen politischen Gegner von der SVP: «Die Immunität von Christoph Blocher darf nicht aufgehoben werden.» Und: «Blocher hat der Schweiz einen grossen Dienst erwiesen.» Blocher und Ziegler verbindet mehr, als ihnen selber wohl lieb ist. Beide sagen, was sie denken. Beide riskieren für ihre politischen Über­ zeugungen Amt und Ruf. Und beide haben eine Mission. Dass sich Ziegler in der Affäre Hildebrand konsequent auf Blochers Seite schlägt und die Zürcher Justiz kritisiert, zeigt seine erfrischende politische Unabhängigkeit. «Wir müssen Blocher dankbar sein!» – ab Seite 44.

Titanic

Beeindruckendes Wissen über die Titanic Der Zürcher Titanic-Experte Günter Bäbler (l.) und SI-Redaktor Marcel Huwyler. Und die Dankeskarte als Beweis für Huwylers persönliche kleine Titanic-Story.

Als SI-Redaktor Marcel Huwyler für seine Titanic-­ Geschichte recherchiert, wird er von seiner eigenen Vergangenheit eingeholt. Auf eine angenehme Weise … Die Schwester von Huwylers Grossvater arbeitete in Ottenbach ZH in einer Textilfabrik als Winderin – sie musste Garn auf die Maschinen spulen. Im Dezember 1912 kam sie ganz aufgeregt heim mit einem Brief und 20 Franken – für damalige Verhältnisse ein sehr schöner Betrag! Der Herr Direktor hatte den Untergang der Titanic überlebt und schenkte nun zum Dank all seinen Fabrikarbeitern Geld. «Mein Grossvater hat mir die Geschichte immer wieder erzählt. Beweise, dass sie stimmt, hatte ich keine», sagt Huwyler. «Und nun kramt doch Titanic-Experte Günter Bäbler in seinem Riesenarchiv und zückt ein Dokument: genau diese Dankeskarte mit den 20 Franken. Somit schliesst sich meine persönliche kleine Titanic-Geschichte.» «Der Titanicologe» – ab Seite 46. Ich wünsche Ihnen viel Spass mit der Schweizer Illustrierten! schweizer illustrierte

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bild der woche

victoria & Estelle von schweden

Ihr süsser Traum

u Baby Estelle befindet sich gerade im Land der Träume

Foto Kate Gabor / Kungahuset

und ahnt nicht, dass sie selbst der erfüllte Traum ihrer Mama ist. Sanft wiegt Kronprinzessin Victoria von Schweden, 34, ihr schlafendes Kind in den Armen, stupst mit ihrer Nase die Baby-Wange. Es ist das erste gemeinsame Bild von Mutter und Tochter seit der Geburt am 23. Februar. Entstanden ist es auf Schloss Haga, dem offiziellen Wohnsitz von Victoria und Gatte Daniel, 38. «Estelle ist ein kleines Wunder», sagt auch Prinzessin Madeleine, 29, sehr verliebt über ihre Nichte. «Es ist unglaublich schön, Tante zu sein.» Zudem darf ganz Schweden stolz auf dieses Foto sein: Immerhin handelt es sich bei diesen zwei verträumten Frauen um die Nummer 1 und 2 in der schwedischen Thronfolge. aurelia forrer

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schweizer illustrierte


leute

wer liebt wen

Mross spürt den Frühling

xenia tchoumitcheva

Xenia in der Cham­pions League

u Divertimento-Komiker

Manuel Burkart, 34, und seine Verlobte Michèle Merkli, 27, haben sich am ver­ gangenen Freitag bei der zivilen Trauung im kleinen Kreis das Jawort gegeben. Burkarts Trauzeuge: sein Divertimento-Partner Jonny Fischer, 32. Richtig gefeiert wird nach der kirchlichen Heirat im Juli. Und weil Töchterchen Alya, 1, die Hitze nicht so mag, gehts für die Flitterwochen nach Scuol GR. u Im vergangenen Jahr überraschten die deutschen Volksmusik-Stars Stefan Mross, 36, und Stefanie Hertel, 32, nach 17 Jahren Beziehung mit ihrer Trennung. Während Hertel seit Längerem wieder verliebt ist, hat nun auch Mross jemanden an seiner Seite. Wer es ist, verrät er jedoch nicht. Nur so viel: «Sie ist beruflich sehr erfolgreich und einfach eine tolle Frau.»

Mo–Fr, 18.40 Uhr So, 18.50 Uhr Stars in dieser Woche u Didier Cuche u Stefanie Heinzmann u Bryan Adams u Dabu Fantastic u Luca Ruch

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Daniel borak & regine ochsner

Michael Albasini

Rhythmus in den Beinen

nur Mädchen in der Klasse waren, schaute er anfänglich aus der Ferne zu. Heute ist Daniel Borak, 22, aus Winterthur mehrfacher Weltmeister im Stepptanz. Profi durch und durch. Er macht nichts lieber und beruflich auch nichts anderes. Regine Ochsner, 47, ausgebildete Stepptänzerin, hat zusammen mit ihm das Zurich Tap Festival ins Leben gerufen. Am 8. April endet das Treffen der Tanzfreudigen im Volkshaus mit der Show «Rhythm Tap Live». Zu Drummer-Star Jojo Mayer bewegen sich die Besten der Welt. Tickets für die «rhythmische Schockwelle» gibts auf Starticket.ch. yvonne zurbrügg

Schönheitsikone: Xenia Tchoumi­tcheva auf einem Sockel vor der historischen Nationaloper in Kiew (im Land ihrer Mutter). Hier moderierte sie am vergangenen Samstag die Miss-Ukraine-Wahl.

u Weil

In ihrer Tanzschule Backstage Studio wird getanzt, was das Zeug hält: Daniel Borak und Regine Ochsner.

Fotos Marcel Nöcker, tilllate.com, HO (2), PA Photos / Dukas, Anita Baumann, Hervé Le Cunff

u Vatervorfreuden geniesst Robbie Williams, 38: «Wir hatten Sex, es hat geklappt», verkündet der Musiker im Blog auf seiner Website. Es ist das erste Kind für ihn und seine Ehefrau, die Schauspielerin Ayda Field, 32. Die Ultraschallbilder seines Nachwuchses haben den Briten zu Tränen gerührt. «Weinen tue ich auch im Moment und besonders oft bei Babywerbungen.»

Gruppenbild mi t St ar s Xenia (2. v. r.) hinter den Kulissen der Wahl. Mit ihr posieren Topmodel Bar Refaeli (rote Hose) und Boxer Wladimir Klitschko (2. v. l.).

u Die Wahl zur Miss Ukraine ist die Champions League aller Schönheitswettbewerbe: zehn Millionen Fernsehzuschauer, R’n’B-Star Akon im Scheinwerferlicht, Topmodel Bar Refaeli in der Jury, Beine und Kurven, so weit das Auge reicht. Und eine Schweizerin stiehlt allen Stars und Sternchen die Show – Xenia Tchoumitcheva, 24, Tessinerin mit russisch-­ukrainischen Wurzeln, führt als Moderatorin charmant und eloquent durch den Abend. «Das war mein grösster Auftritt», sagt sie. Dank der Mode­ ration in der Nationaloper in Kiew hofft die schönste Vize-Miss aller Zeiten, auch auf dem russischen Markt Fuss zu fassen. Der kurz­ fristige finanzielle Ertrag steht im Hintergrund. Ihr Salär geht voll­ umfänglich an ein Charity-Projekt zugunsten ukrainischer Waisen­ kinder. thomas renggli

Von Gais aus auf Olympiakurs

u Bei so viel Rückendeckung muss man ja gewinnen! Radrennfahrer Michael Albasini, 31, Sieger der Katalonien-Rundfahrt, kriegt sie nicht nur von Ehefrau Corinne, 28, und den Söhnen Gioele, 4, und Gianin, 2. Auch im neuen australischen Team Green ­Edge fühlt er sich pudelwohl. Bereits ist der in Gais AR wohnhafte Thurgauer im Baskenland wieder auf Punktejagd. Mit einem Etappensieg will er sich für die Olympischen Spiele in London empfehlen. «Da habe ich noch eine Rechnung offen!» Kurz vor den Spielen in Peking hatte er sich nämlich das Schlüsselbein gebrochen. Zwischen Big Ben und Buckingham Palace würden ihm auch seine Buben gern die Daumen drücken! christa Hürlimann

Forza, Papi! Michael Albasini mit seiner Frau Corinne und den Söhnen Gioele und Gianin.

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leute

«Ohne den Munot-Kanton wäre die Schweiz nur halb so schön», sagt Bundespräsidentin Eveline Widmer-Schlumpf.

nachgefragt bei

Alain Berset Premiere Innen­ minister Alain Berset, 39, ist mit dem GesamtBundesrat zum ersten Mal ausserhalb von Bern unterwegs.

Die nördlichste Bundesratssitzung, seit es die Schweiz gibt. Die Landesregierung im Schloss Charlottenfels in Neuhausen am Rheinfall. Musterung für die RS von 2031? Der kleine Joel begegnet VBS-Chef Ueli Maurer jedenfalls etwas skeptisch.

Wein am Rhein Der Bundesrat in Schaffhausen

Fotos Steffen Schmidt / Keystone (3), Ruben Sprich / Reuters (1)

u Ein

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Schwatz mit Ueli Maurer, ein Foto mit Doris ­ euthard oder ein Autogramm von Alain Berset: Die L Schaffhauser Bevölkerung zeigt am vergangenen Mittwoch keine Berührungsängste und nimmt die Landesregierung voll in Beschlag. Denn für einmal tagt der Bundesrat nicht in Bern, sondern «extra muros» (ausserhalb der Mauern) im Munot-Kanton. Die Schaffhauser Regierung spendiert vor der Kirche St. Johann Speckbrot und Wein, Ueli Maurer ist begeistert: «Einen so tollen Riesling gibts in Bern nur selten!» Simonetta Sommaruga und Eveline WidmerSchlumpf verzichten auf Wein und stossen lieber mit ­Wasser an. Schliesslich müssen die Bundesräte nicht nur Foto- und Autogrammwünsche erfüllen, sie werden auch mit Fragen und Forderungen konfrontiert: «Bitte, halten Sie unsere Wirtschaft in Schwung, Herr Schneider-­ Ammann», sagt einer. Ein älterer Mann bittet Simonetta Sommaruga, das Asylproblem zu lösen. Und ein Jugend­ licher verlangt von Doris Leuthard ein kostenloses WLAN im ganzen Land! Die ordentliche Sitzung haben die sechs Bundesräte (Didier Burkhalter weilt in Asien) ein paar Stunden zuvor im Schloss Charlottenfels in Neuhausen am Rheinfall abgehalten. Nie zuvor hat der Bundesrat so weit im Norden getagt. Das Mini-Reisli nach Schaffhausen – alles andere als ein Reinfall. Text Alejandro velert, Fotos Nathan Beck schweizer illustrierte

Flirten mit dem Bundesrat. Johann Schneider-Ammann hockt für einen lockeren Schwatz aufs Bänklein.

Simonetta Sommaruga mischt sich unters Volk, kommt gut an und erhält sogar Blumen geschenkt.

Dynamisches Duo. Doris Leuthard, die amtsälteste Bundesrätin, und Alain Berset, der Neuling im Gremium.

Herr Bundesrat, Sie sind seit bald hundert Tagen im Amt. Begegnen Ihnen die Menschen eigentlich anders, seit Sie Innen­ minister sind? Ja, es ist tatsächlich ein wenig anders als früher. Bundesrat zu sein, ist mit einer grossen Verantwortung verbunden. Ich habe oft das Gefühl, dass die Menschen das spüren und sich deshalb etwas zurück­ halten. Hier in Schaffhausen sind die Menschen jedenfalls sehr kontaktfreudig. Umso schöner. Die Möglichkeit, hier so offen und direkt in Kontakt mit der Be­völkerung zu treten, das ist für mich sehr, sehr wichtig. Es ist für mich sogar absolut notwendig, damit ich meine Arbeit als Bundesrat machen kann. Ich führe immer wieder Gespräche mit Bürgern und ­Bürgerinnen auf der Strasse. Nicht nur hier, sondern auch in Bern, Freiburg oder wo auch immer in der Schweiz. Und bleibt da überhaupt noch Zeit für das Privatleben? Das ist vor allem eine Frage der Organisation. Ich gebe mir alle Mühe, am Abend und an den Wochenenden zu Hause zu sein. Schliesslich haben meine Frau und ich auch noch drei Kinder, und die möchte ich so oft wie möglich sehen. Wie oft waren Sie joggen, seit Sie Bundesrat sind? (Lacht.) Da erwischen Sie mich auf dem falschen Fuss. Einmal? Ich weiss es nicht. Aber der Sport kommt im Moment auf jeden Fall zu kurz. Wie oft haben Sie Klavier gespielt? Mehrmals. Ich habe es nicht gezählt, aber doch einige Male. Und wie oft haben Sie Ihre Frau zum Essen ausgeführt? Sehr regelmässig und sogar eher öfter als früher. Wir nehmen uns ganz bewusst Zeit für solche Abende und pflegen das auch, das ist uns beiden sehr wichtig. Interview Alejandro Velert schweizer illustrierte

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leute

Der freche Titeuf wird Kinostar. Dank seinem Zeichner Zep und Schauspielerin Viola Tami. Viola Tami, Philippe «zep» Chappuis & Titeuf

Schulschätzli Nadia freche Titeuf hat viel mit seinem Erfinder Philippe «Zep» Chappuis, 44, gemein. Beide verlieben sich in der Schule in Nadia. Aber keiner ist zu ihrer Geburtstagsparty eingeladen. Zufall? Nein, der international erfolgreiche Chappuis aus Lausanne zeichnet gerne Autobiografisches und bringt seinen Comic-Helden nun ins Kino. Schau­ spielerin Viola Tami, 30, leiht in der

Fotos Remo Nägeli, JMH Productions, florist.ch, HO / Zürcher Unterländer

u Der

schweizerdeutschen Fassung Nadia die Stimme. Ihren Schulschwarm zu zeichnen, fände Tami schwierig: «Ich himmelte immer gerade den an, der mich im Rechnen abschreiben liess.» Für Chappuis gabs nur Nadia. Und die hat den Film schon gesehen und ihn angerufen. Sie sagte: «He, ich sah damals viel süsser aus, als du mich gezeichnet hast!» yvonne zurbrügg

Ab Donnerstag im Kino: Comic-Held Titeuf mit Nadia, in die er so unglücklich verliebt ist.

Rose

kaktus

Claudia Stauber Beste Floristin der Schweiz u Zugegeben, wirkt irgendwie ideenlos von uns, einer Blumenvirtuosin Blumen zu überreichen. Aber verdient hat Claudia Stauber diese Auszeichnung allemal: An der Swissflor holte sich die 22-jährige Bernerin den Schweizer-Meister-Titel der Floristen. Also schicken wir unser Präsent in die Blumenstube Gardyland nach Langnau im Emmental und bitten Sie, liebe Frau Stauber, für einmal ganz unprofessionell zu agieren, diese Rose weder für Tischdekorationen noch Grabgestecke zu verwenden, sondern unser Blümchen einfach nur privat zu geniessen.

werner stähli Gemeindepräsident Oberglatt ZH u Die Möslistrasse in Oberglatt heisst jetzt Neufeldstrasse. Ein Baugeneralunternehmen (Mösli war ihm zu schlüpfrig, weiblich genital) drängte den Gemeinderat zur Umtaufe – und dieser gab dieser masslos übertriebenen «Political Correctness» doch tatsächlich nach, obwohl Mösli vom Wort Moos abstammt. Lieber Herr Gemeindepräsident Stähli, darf man Sie noch Po-litiker nennen (zu Gesäss-fixiert?)? Und sind in Oberglatt denn nun Sack-gassen noch erlaubt? Wir schicken Ihnen unseren Kak-tus, der übrigens gar nichts mit Exkrementen zu tun hat. schweizer illustrierte

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party

Klopfen ab und zu einen Jass: Politiker Toni Brunner mit Freundin Esther Friedli.

Bei DJ Bobo und Frau Nancy ist der Fall klar: «Nancy ist das Jass-Ass.»

Konkurrenz aus der Familie: Politiker Matthias Aebischer mit den Töchtern Gianna und Laura (r.).

Hier ist Roman Trumpf! Heimelige TV-Premiere von «Kilchsperger’s Jass-Show»

E

r hats geschafft: SF-Moderator Roman Kilchs­ perger führt nicht nur durch seine eigene Samstag­abend-Kiste, sondern besitzt auch eigene Jasskarten. «Höchste Zeit für ihn, um abzutreten», foppt DJ Bobo. Heute schenken sich die beiden nichts, denn es ist ein «Differenzler» angesagt. Gemeinsam mit Prominenten wie den SF-Moderatorinnen Patrizia Laeri und Cornelia Bösch jassen sie für einen guten Zweck. Die Konkurrenz ist hart. «Neben Skifahren war Jassen meine Hauptaktivität», sagt Ski-Experte Bernhard Russi. SP-Nationalrat Matthias Aebischer trainiert bereits seinen Nachwuchs im Schweizer Nationalspiel, und SVP-Politiker Toni Brunner veranstaltet jeden Ostersamstag die «Zwick-Meisterschaften». Der Gewinn: «Einen Zwick – einen lebendigen Geissbock.» Ein Teilnehmer fällt etwas aus der Reihe: Töff-Rennfahrer Tom Lüthi jasst erst seit drei Wochen – extra für die Show. «Ich setze aufs Glück. Wir Sportler haben eben nicht so viel Zeit wie die Politiker.» Ein Trost: In der Sendung müssen sie nicht nur einen «Jass klopfen», sondern sich auch in anderen Disziplinen «durchboxen», wortwörtlich. Text aurelia Forrer, Fotos bruno voser

Erstes Treffen: Moderator Roman Kilchsperger (r.) mit Motorrad-Rennfahrer Tom Lüthi.

Liebste Farbe? «Rosen oder Herz!» Edith Hunkeler spielt im Sport-Team.

Konkurrenten: Ski-Experte Sind das Show-Highlight: Bernhard Russi und Komi- DJ Ötzi (Mitte) und die ker Peach Weber (r.). Bellamy Brothers.

Aussenmoderator Reto Scherrer testet die Prominenten im Boxen.

Die Show-Facts Stammtische Drei VIP-Teams aus Politik, Sport und Show Spielstätte Hotel Seeburg, Luzern Begehrt Die Karten mit Kilchspergers Konterfei Streber Toni Brunner holt sich bei Experte Dani Müller Tipps Gewinn 10 000 Franken für einen guten Zweck Ausstrahlung Samstag, 14. April, 20.10 Uhr auf SF1 Party-Rating

News-Lady Cornelia Bösch bevorzugt die «deutschen» Karten.

«Börse»-Moderatorin Patrizia Laeri spielt fürs Show-Team.

«Ewigi Liebi für die 36 Fründe, guet Jass und vor allem viel Spass!», sagt Roman Kilchsperger



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snowpenair

«Danke, Polo, super gsy» Vor Eiger, Mönch und Jungfrau gab Polo Hofer sein letztes grosses konzert. Die majestätische Kulisse hätte Vorlage für ein Lied sein können: «Chly Scheidegg ame Früehligstag …»

Seine Majestät tritt ab Polo Hofer und Ehefrau Alice vor dem Dreigestirn der Alpen.

Text christa hürlimann Fotos kurt reichenbach

E

s soll ein Fest sein. Kein Schau­ platz passt besser als seine ­Heimat, das Berner Oberland. Am SnowpenAir auf 2061 Metern über Meer auf der Kleinen Scheidegg nimmt er ­Abschied von der grossen Bühne – just nach 50 Jahren Bühnenpräsenz! «Zufall», relativiert Polo Hofer, 67. «Aber der Zufall ist die Maske des Schicksals, wenn es sich nicht zeigen will.» Die Maske hat heute ein besonders breites Lachen: Die Sonne strahlt vom stahlblauen Himmel. Schon im Zug von Grindelwald auf die Kleine Scheidegg schenken ein paar Fans Champagner aus – «auf ein gutes Konzert, Polo!». Auf dem Festivalgelände rufen immer wieder Fans ihrem Helden zu – Polo natio­nal, umrahmt von Eiger, Mönch und seinen zwei Jungfrauen – der grossen und der Frau mit dem entsprechenden Stern­ zeichen an seiner Seite: Alice Hofer, 61. Seit 1997 sind sie ein Paar. In ­aller Heimlichkeit heirateten sie, und vor sieben Jahren kehrten die beiden Berner Oberländer aus Bern zurück in ihre Hei­ mat Oberhofen am Thunersee, bezogen zwei Wohnungen Tür an Tür in einem Mehrfamilienhaus. Um Mitternacht tref­ fen sie sich jeweils zum Schlummer­ u

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Der glückliche Rocker und seine Braut – Polo und Alice, das ist Liebe.

Und noch ein Becher Schämpis! Schon in der Bahn stossen Fans mit Polo national an.

«I bi halt e liebe Siech» Polo erfüllt am über einstündigen Konzert alle Wünsche.

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Snowpenair

trunk, zum Philosophieren und Fan­ tasieren und tragen ihre Gedanken ins Nächtebuch ein. «So ist schon manch eine Trouvaille entstanden», sagt Polo und herzt seine Frau. «Wir hatten ein­ fach Glück», sagt sie. Seine künstlerische Laufbahn hatte sie vorher nicht speziell verfolgt. Umso mehr interessierte sie sich von Anfang an für die «pyjama­­ti­sierte» Seite des Mundartpoeten. «Wenn wir zu zweit sind, sagt er die schönsten Dinge.» Ein Pistenfahrzeug bringt das Paar auf der Schaufel zur Bühne, umjubelt von den Fans. Die Band stimmt die ­Menge mit Instrumentalsongs ein, dann ist es Zeit für Polos letzten grossen Auf­ tritt. Die Stimmung ist ausgelassen, die Fans kennen jedes Lied auswendig, rufen in den Pausen ihre Wunschtitel nach vorne. «Das ist doch kein Wunsch­ konzert hier!», erwidert Polo – um ihre Wünsche dann doch zu erfüllen. «Bi halt e liebe Siech.» «Blüemlisalp ire Summernacht» – der Text von Polo Hofers «Alperose» ist in der Schweiz geläufiger als jener der Nationalhymne. Identitätsstiftend sein Liedgut, eine lebende Legende er selbst. Als Erster überhaupt macht er Pop und Rock auf Mundart, feiert erste Erfolge mit Rumpelstilz. 18 Jahre lang führt er die Schmetterband, lebt den Rock ’n’ Roll, liebt Weissen und Schämpis, raucht und kommt dreimal vor Gericht wegen Kiffens. Der Berner Oberländer schreibt nicht nur eingängige Songs, sondern auch Kolumnen, Gedichte und mehrere Büchlein voller «Polosofien». Er malt, und zwar so passioniert, dass er sich nun mehr Zeit dafür nehmen will. Auf grosse Konzerte mit Zehntausenden Fans will er künftig verzichten. Lieber mag er es klein und fein – und mit direk­ tem Kontakt zum Publikum. Nach dem Konzert umarmt und küsst er jetzt seine Frau – und die bei­ den stossen an: «In dubio pro secco», eine ihrer Mitternachtstrouvaillen. Am Abend wollen sie an den See gehen, wenige Schritte von ihrem Zuhause, und schauen, wie sie den Tag noch feiern wollen. Doch noch ist nicht Feier­ abend. Auf der Bühne folgt Bryan Adams’ «Summer of ’69» auf Polos «Summer ’68». «Danke, Polo, super gsy!», ruft ihm ein Fan zu. An der Bahnstation fährt ­ihnen der Zug vor der Nase weg. Polo nimmts locker, grinst und meint: «Dann gehen wir halt noch ein bisschen an die Bar.» – In dubio pro secco! 

Sichere Werte: Bryan Adams (l.) mit Urs Kessler, Snowpen­ Air-Organisator und CEO der Jungfraubahn.

u

Das Polo-Hofer-Musical «Alperose» noch bis zum 14. April – siehe Seite 62

«Crazy Swiss People» 15. SnowpenAir auf der Kleinen Scheidegg

Foto Keystone

B

Wild wie die Bergwelt: Kim Wilde begeisterte.

ei seinem ersten Konzert 2004 träumte er ­davon, nach der Zugabe Ski zu fahren. 2007 sang Bryan Adams zum zweiten Mal am SnowpenAir – und wagte sich auf Mietski tatsächlich auf den Lauberhornlift, der für den kanadischen Superstar eine Ehrenrunde nach Betriebsschluss fuhr. Am Samstag stürmte Adams nach Polo Hofer, Kim Wilde und Daniel Kandlbauer am 15. SnowpenAir wieder die Bühne. «Diesmal wollte ich mit dem Gleit­ schirm kommen, aber man liess mich nicht!» Seine «Crazy Swiss People» lieben ihn, nicht nur wegen ­seines Superhits «Summer of ’69». Im Stammpublikum: die Schwingerkönige Harry Knüsel (1986) und K ­ ilian Wenger (2010), Skispringer Simon Ammann mit Frau Yana sowie Martin Kallen, Turnierdirektor Euro 2012, mit Gattin Liselotte. Mit ihnen genossen 14 000 Besucherinnen und Besucher den Event. Text Yvonne Zurbrügg, Fotos Kurt Reichenbach

Martin Kallen, Turnierdirek­ tor Euro 2012, Liselotte.

Zwei Böse lieben Bryan Adams: Harry Knüsel und Kilian Wenger (r.).

Stefan Linder, Swiss ­Economic Forum, Susanne.

Adrian Amstutz, SVP-Frak­ tionschef, mit Esther.

Für Simon Ammann und Yana ist das Snowpen­Air Ferienstart. schweizer illustrierte

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Hair & Make-up Gidor, Styling Luisa Rossi, Jeans Joy Jeans Emotion, Schmuck Rhomberg

titel

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«Im Welschen hatte ich Heimweh»

«Schönste Zeit endete tragisch»

dario hold, 22

david böhni, 28

Student (Banking & Finance) aus Bad Ragaz SG. Geburtstag: 16. 10. 1989 (Waage). Liebe: Freundin Linda, 21.

Agronom aus Stein am Rhein SH. Geburtstag: 30. 3. 1984 (Widder). Liebe: seit einem Jahr Single.

u Dario war gerade mal vierzehn Jahre alt, als er seine Familie – Vater Beat, 48, Finanzplaner, Mutter Lotti, 48, Hausfrau, und Bruder Danny, 20 – für ein Jahr verliess und in die Westschweiz zog. «Ich wollte unbedingt an die Wirtschafts­ mittelschule. Dafür musste ich Fran­ zösisch büffeln. Also absolvierte ich ein Sek-Jahr im Welschen.» Dario lebte bei einer Gastfamilie und genoss diese Zeit. «Aber mit vierzehn war ich schon noch recht jung dafür. Ich hatte oft Heimweh.» Nach dem Gymnasium folgten weitere Sprachaufenthalte, einer in Kapstadt (Südafrika) und einer in San Diego (USA). Dort lernte er seine Freundin kennen: «Linda und ich kamen am selben Tag an, besuchten die gleiche Sprachschule und bereisten gemeinsam mit einer Gruppe von Freunden das Land.» Das war vor einem Jahr. Jetzt lebt Dario während der Woche mit Linda in Zürich, wo er studiert.

u Ein Wechselbad der Gefühle erlebte David vor einiger Zeit. Seinen halb­ jährigen Aufenthalt in Kalifornien, wo er seine Masterarbeit machte und bei einer Forschungsstation arbeitete, bezeichnet er als schönste Zeit seines Lebens. Kurz vor seiner Rückkehr erlitt seine Mutter Iris, 57, einen Hirnschlag. Als David auf den elterlichen Bauernhof zurück­ kam, war nichts mehr wie vorher. Iris Böhni war seither in der Reha und lebt nun in einem Pflegeheim in Stein am Rhein. David und sein Vater Ernst, 62, führen den Reb- und Ackerbaubetrieb allein, David möchte ihn irgendwann über­nehmen, seine älteren Geschwister haben kein Interesse. «Meine Mutter fehlt an allen Ecken und Enden.»

Ganz schön smart Weit gereist, vielsprachig, gut ausgebildet: Die vierzehn mister-schweiz-finalisten bieten mehr als ein hübsches Gesicht und beeindruckende Bauchmuskeln. Jeder von ihnen hat eine Geschichte zu erzählen. Text sandra casalini, Fotos thomas buchwalder

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titel

«Du bekommst, was du gibst»

«Zwei Frauen sind mir wichtig»

mattia ceraudo, 21

ayosha st. maarten, 23

Student (Management) aus Pura TI. Geburtstag: 16. 10. 1990 (Waage). Liebe: seit eineinhalb Jahren Single.

Schauspieler, Model und Barman aus Zürich. Geburtstag: 13. 9. 1988 (Jungfrau). Liebe: Freundin Anna, 22.

u «What goes around comes around» liess sich Mattia vor drei Jahren auf den linken Arm tätto­ wieren. «Was man aussendet, kommt zurück.» Es ist seine Lebens­ philosophie. «Mit achtzehn erlebte ich, wie Freunde mich so richtig hintergingen. Und ich merkte, dass dies ein Resultat dessen war, wie ich mich vorher benommen hatte.» Seit zwei Monaten prangt ein weiteres Tattoo auf Mattias ­Rücken: eine Rose, die die Eck­ punkte seines Lebens symbolisiert: Freundschaft, Liebe, Musik, Familie. Mutter Filomena, 54, Verkäuferin, Vater Vincenzo, 60, Direktor einer Asphaltfabrik, sowie die Brüder Orlando, 32, und ­Antonio, 26, sind die wichtigsten Menschen für ihn. Mattia: «Ich möchte nicht gedankenlos durchs Leben gehen.»

u Die

wichtigste Frau in Ayoshas Leben – ausser Freundin Anna: seine Mutter Marion, 60. Die kaufmännische Angestellte stammt aus der ehemaligen holländischen Kolonie Surinam und jettete früher als Model durch die Welt. Mit Ayoshas Vater Edin, 43, Rohstoff­ händler und Möbelfabrikant, war sie nie verheiratet, das Paar trennte sich bereits vor seiner Geburt. Der Vater lebt mit seiner Familie – Ayoshas Halb­ schwester Nayla ist zwei – in der Nähe, alle verstehen sich gut. «Dadurch, dass ich mit meiner Mutter allein aufwuchs, haben wir ein sehr enges Verhältnis», sagt Ayosha. «Ich gebe mir grosse Mühe und hoffe, sie ist stolz auf mich.»

«Traumfrau nicht in Sicht»

steven epprecht, 23 Student (Ökonomie) aus Uster ZH. Geburtstag: 7. 10. 1988 (Waage). Liebe: seit zwei Jahren Single. u Steven war zwölf, als sich seine Eltern trennten. Die Trennung habe er zwar gar nicht richtig mitbekommen. Dass seine Mutter Barbara, 51, bis anhin Hausfrau, plötzlich wieder als Bankangestellte Geld verdienen musste, hingegen schon. «Gelitten habe ich nicht unter der Situation», sagt er. «Aber meine Schwester und ich lernten früh, allein klarzukom­ men.» Für seine Schwester Jennifer, 21, Studentin, fühle er sich auch heute noch zum Teil verantwortlich. «Klar nehme ich den unter die Lupe, wenn sie einen neuen Freund hat», sagt er lachend. «Aber sie tut das auch, wenn eine neue Frau in meinem Umfeld auftaucht.» Im Moment sei das nicht der Fall. Seine Traum­ frau: sportlich, ehrlich, offen.

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«Glücklich zu viert»

adrian ­pfister, 21

«Cléa gibt mir Kraft»

mike de ­groote, 24

Immobilienmakler aus Marbach SG. Geburtstag: 20. 5. 1990 (Stier). Liebe: frisch verliebt in Freundin Doris, 21. u Bereits Adrians Vater Rolf, 45, hat zwei Adoptiv­ schwestern aus Südkorea. So war es für den damals zehnjährigen Adrian und seine Schwester Mascia, heute 18, keine grosse Überraschung, als zwei weitere Geschwister in die Familie aufgenommen wurden. Zusammen mit Vater, Schwester und Mutter Alexandra, 42, flog Adrian nach Äthiopien, um Silas und Noa abzuholen. «Die beiden stammten aus verschiede­ nen Familien. Dieser Besuch, die extreme Armut, der Gestank, das hinterliess bleibende Eindrücke bei mir», sagt er. Sein Bruder Silas ist heute 18, Schwester Noa 17. «Anfangs wars komisch, plötzlich zu viert zu sein. Wir verständigten uns mit Händen und Füssen. Irgendwann war einfach alles normal.» Ob leibliches Kind oder nicht, schwarz oder weiss, spielt bei Familie Pfister keine Rolle. «Wir streiten mitein­ ander wie andere auch.»

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Direktionsassistent aus Renens VD. Geburtstag: 22. 12. 1987 (Steinbock). Liebe: lebt mit Freundin Cléa, 22.

«Vaterkontakt per Facebook»

sydney schera, 23 Sicherheitsbeauftragter am Flughafen aus Nieder­hasli ZH. Geburtstag: 6. 10. 1988 (Waage). Liebe: seit einem Jahr Single. u Sydneys Mutter Monica, 50, Verkäuferin, stammt aus Brasilien. Sein Vater ist Schweizer und lebt in Mexiko. Sydney hat ihn nie kennengelernt. Als Kind erfuhr er, dass er drei Halbgeschwister hat. Der sechzehnjährige Sohn seines Vaters lebt mit diesem in Mexiko. Seine Halbschwester Nadine, 30, lernte Sydney vor sechs Jahren kennen. «Mein Onkel gab mir ihre E-Mail-Adresse. Wir verstanden uns auf Anhieb super!» Nadines leiblichen Bruder, seinen Halbbruder, traf Sydney nie: Er starb mit 22 und hinterliess eine Tochter. Seine heute siebenjährige Nichte hat er einmal gesehen. Warum er seinen leiblichen Vater nie getroffen hat? «Er hat mir mal über Facebook geschrieben. Ich hätte nichts dagegen, ihn zu sehen, aber es ist mir auch kein riesiges Bedürfnis. Als Vater empfinde ich Dani, den langjährigen Lebenspartner meiner Mutter. Er ist Teil meines Lebens und hat mich geprägt.»

u Mikes Vater Michel, 58, in der Fitnessbranche tätig, ist Belgier, seine Mutter Olga, 48, kauf­ männische Angestellte, Spanierin. Als Kind lebte Mike eine Weile in Be­ nidorm (Spanien). «Eine richtig tolle Zeit.» Seine Eltern trennten sich, als Mike zwölf war. Mit der Partnerin seines Vaters verstand er sich wunder­ bar. Dann schlug das Schicksal zu: Sie wurde von einem Hund ange­ griffen. Nach unzähligen Operationen gings wieder aufwärts – und dann die Schockdia­gnose Krebs. Vor einem Jahr starb sie. «Sie hinterlässt ein riesi­ ges Loch», sagt Mike. Ein Lichtblick: «Mein Vater fängt sich langsam wieder.» Mikes Kraftquelle heisst Cléa und ist Unter­ nehmerin und Model.

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«Jeden Sonntag ist Familientreff»

philipp wyss, 23 Schauspielschüler aus Egolzwil LU. Geburtstag: 15. 2. 1989 (Wassermann). Liebe: seit drei Jahren Single. u Den Namen seiner Mutter liess sich Philipp auf den Arm tätowieren: Catherine. Er war elf, als sie die Diagnose Dickdarm-Krebs erhielt. Es folgte eine lange Leidensgeschichte. Catherine Wyss starb am 22. Januar 2010. Philipp war im Militär, als ihn die Nachricht erreichte, dass sie im Sterben liegt. Er ging sofort nach Hause, seine Mutter starb im Beisein ihrer Liebsten: Ehemann Hansjörg, 52, Leitungschef der SF-Sendung «sportaktuell», Tochter Angela, 22, und «Fips», wie sie ihn nannte. «Ihre lange Krankheit hat uns alle geprägt», sagt Philipp. Sein Vater hat wieder eine Freundin – sie war die beste Freundin seiner Mutter und verlor ihren Mann ebenfalls durch Krebs. Ihre beiden Töchter sind in Philipps Alter. «Nina war gar mein KindergartenSchatz», erzählt er lachend. Und: «Unsere ganze Patchwork-Familie trifft sich jeden Sonntagabend zum Essen.»

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«Ich erwarte viel von einer Frau»

«On and off mit Elena»

ronny lnenicka, 25

lavdrim sylejmani, 23

Kundendienstberater im Autogewerbe aus Berikon AG. Geburtstag: 20. 11. 1986 (Skorpion). Liebe: Single.

Student (Wirtschaft) aus Pregassona TI. Geburtstag: 3. 11. 1988 (Skorpion), Liebe: Freundin Elena, 20.

u «Früher dachte ich manchmal, meine Eltern seien zu streng. Heute bin ich froh, dass ich nicht immer alles durfte.» Sein Vater Sidney, 53, Autoverkäufer, gebürtiger Tscheche, und seine Mutter Marianne, 51, Hausfrau, sind für Ronny grosse Vorbilder. «Sie sind zusammen, seit sie 18 und 16 Jahre alt waren.» Vielleicht ist dieses Vorbild der Grund, dass Ronny so hohe Ansprüche an eine Frau an seiner Seite stellt: «Sie muss zu mir stehen, treu und ehrlich sein, intelligent und tolerant. Ich muss mit ihr über alles reden können.» Eine Kindheit wie er und sein Bruder Sascha, 23, Sportartikelverkäufer, sie hatten, möchte Ronny auch eines Tages seinen eigenen Kindern bieten.

u Seine

Elena lernte Lavdrim vor fünf Jahren übers Internet kennen. Erst zwei Jahre später verliebte er sich in die Halb-Ecuadorianerin. Nach zwei Jahren trennten sie sich, vor einigen Monaten kamen sie wieder zusammen. Elenas Eltern sind beruflich viel unterwegs, sie lebte bereits in Basel, Miami und Singapur. Heute wohnt sie bei Lugano, wo auch Lavdrim lebt – zusammen mit seinen Eltern Reshat, 50, Gärtner, und Rifadije, 47, sowie den Geschwistern Perparim, 24, und Diana, 21. Seine Familie stammt aus dem Kosovo. Was aus seiner Liebe zu Elena wird, ist momentan etwas unsicher: Sie würde gern für ihr Business-Studium nach Australien gehen. Lavdrim: «Wir werden es auf jeden Fall weiterhin miteinander versuchen.» schweizer illustrierte

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«Spiritualität ist mir wichtig»

«Ich geniesse das Verliebtsein»

sandro cavegn, 27

fabian süess, 22

Unternehmer aus Rapperswil SG. Geburtstag: 3. 9. 1984 (Jungfrau). Liebe: schon länger Single.

Fitnesstrainer aus Zürich. Geburtstag: 14. 7. 1989 (Krebs). Liebe: Freundin Manuela, 44.

u Den 7. August 2009 wird Sandro nie vergessen. Ein Anruf seines Vaters Augustin, 53, Bauführer bei den SBB. Seine Mutter Eucharia hat sich das Leben genommen. Die Be­hindertenpflegerin war 46 Jahre alt. Bereits als Sandro gut vier Jahre alt war, hatte seine Mutter eine Phase, in der sie unter Depressionen litt. Danach führte die Engadinerin jahrelang ein normales Leben. Als sie wegen eines Sportunfalls nicht mehr arbeiten konnte, begann eine neue depressive Phase. «Mir wurden erst im Nachhinein viele Dinge klar aus dieser Zeit», sagt Sandro. «Aber mein Vater hats gemerkt. Er kannte vor allem ihren leeren Blick aus der Zeit, als sie schon einmal krank war.» Für Sandro ist wichtig, dass die Krankheit seiner Mutter als solche anerkannt wird. «Depressionen haben nichts mit

u Mit

ihren 44 Jahren ist Fabians Freundin Manuela gerade mal zwei Jahre jünger als seine Mutter Karin. Ihr ältester Sohn ist sechs Jahre jünger als Fabian. Er lernte die Sportlehrerin vor einem halben Jahr bei der Arbeit im Fitness­ center kennen. «Als sie mir sagte, wie alt sie ist, musste ich schon ein paarmal schlucken. Aber schluss­ endlich ist mir das Alter egal. Ich stehe zu Manuela.» Seine Familie – Mutter, Vater Armin, 54, Architekt, und Schwester Manja, 25 – hätten total locker auf seine neue Liebe reagiert. Manuelas Kinder (16, 14 und 12 Jahre alt) hat Fabian bereits kennengelernt. «Wir sind uns am Finden. Das kommt schon.» Über die Zukunft mache er sich noch keine grossen Gedanken. «Ich geniesse das Verliebtsein.»

«Wir sind ein Pöstler-Clan»

patrick luder, 21 Projektmanager (Postfinance) aus Laupen BE. Geburtstag: 9. 9. 1990 (Jungfrau). Liebe: schon lange Single. u Patrick stammt aus einer Dynastie von «Pöstlern»: Seine Grosseltern führten eine Post­ stelle in Frutigen BE, sowohl sein Vater Hans, 56, und seine Mutter Pia, 46, arbeiten – wie er selbst – bei der Post. Nur Schwester Diana, 19, tanzt aus der Reihe: Sie ist Pharma-Assistentin. Als Patrick fünfzehn war, trennten sich seine Eltern. «Für mich total über­raschend. Sie hatten nie Streit.» Patricks Mutter hatte sich in einen anderen Mann verliebt. «Der Gedanke daran war für mich unerträglich, deshalb blieb ich bei meinem Vater.» Noch heute wohnt er mit ihm und seiner Schwester in einer WG. Die Mutter lebt mit ihrem neuen Partner in der Nähe. «Wir sind inzwischen alle miteinander im Reinen.»

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schlechter Laune zu tun. Depressive sind psychisch kranke Menschen, die nach aussen ein ganz normales Leben führen, auch lachen und fröhlich sein können.» Manchmal fragt er sich schon, warum es so weit kommen musste. Wütend auf seine Mutter sei er aber nicht. Er sei sicher, dass sie wusste, dass Sandro und sein Vater so stark sind, dass sie mit ihrem Tod umgehen können und nicht daran zerbrechen würden. «Sonst hätte sie das nicht getan.» Die Zeit nach ihrem Suizid war ein Reifeprozess für ­Sandro. «Ich hatte nie ein Problem damit, über meine Trauer zu sprechen. Meine Freunde, die ich fast alle bereits seit meiner Kindheit kenne, haben mir während dieser Zeit sehr geholfen. Dafür bin ich ihnen dankbar.» Mit dem Schicksal hadern will Sandro nicht. Er habe eine wunderschöne Kindheit gehabt – «mit einer sehr liebevollen Mutter und einem eher strengen Vater. Das war der perfekte Ausgleich» –, und sein Mami hat gesehen, was aus ihrem einzigen Sohn geworden ist: ein erfolgreicher Unternehmer, der stellvertretende Geschäftsführer der Pizza-Kette Dieci AG. Was ihm leidtut: «Meine Mutter wollte immer Enkel. Wenn ich irgendwann Kinder habe, werden sie ihre Grossmutter nie kennenlernen. Das ist traurig.» Umso enger ist Sandros Verhältnis zu sei­ nem Vater: Sie sehen sich regelmässig und telefonieren täglich. An seine Mutter denkt er oft, spricht auch mit ihr, vor allem abends, wenn etwas Ruhe eingekehrt ist. «Ich merke, dass ihre Seele hier ist. Spiritualität ist ein Teil meines Lebens geworden, obwohl ich eigentlich nicht esoterisch angehaucht bin.» Sandro weiss heute sehr genau, was er will. Und was ihm wichtig ist. «Geld sagt mir nicht viel. Erfolg schon – was immer man darun­ ter versteht.» Man müsse aber auch lernen, mit Misserfolgen umzugehen: Sandros Traum einer Karriere als Fussballprofi (er spielte in einer U17-Auswahl) platzte nach einer Hüft-Operation. Sein Ziel ist es, jeden Tag zu geniessen und dankbar zu sein. Sandro glaubt ans Schicksal und an Karma. «Jeder Lebensabschnitt bringt dich weiter.» Leute, die nicht lern­fähig sind, sind ihm deshalb ein Graus. Genauso respektlose Menschen und solche ohne Manieren. Sandros Wunsch für die Zukunft? «Ich will etwas bewegen. Ich weiss, dass meine Mutter stolz ist auf mich.» schweizer illustrierte

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Höhentraining in Davos tungen von Sponsoren. Sogar den Drink an der Bar lassen viele ausfallen – dann fällt der Frühsport um sieben Uhr morgens nicht ganz so schwer. Zum Glück gibts in allen 93 Zimmern und Suiten des Hotels eine Kaffeemaschine! Je zwei Kandidaten teilen sich eines der mit viel Holz ausgestatteten Zimmer mit Internetanschluss, Entertainment­ system und Balkon oder Terrasse mit Blick auf die Berge. Von der finnischen und der Bio-Sauna, dem Dampfbad, dem Solarium und dem umfangreichen Massage- und Beautyangebot können die Kandidaten hingegen diesmal nur träumen. Aber sie kommen ja wieder – fürs zweite Camp im Juni.

u mehrstufiges casting 150 von 300 Bewerbern wurden zu einem ersten Casting geladen, 40 schafften es in die zweite Runde. Dort wurden die 14 Finalisten ausgewählt. 12 von ihnen kämpfen am 26. August in der Zürcher Maaghalle um den Titel Mister Schweiz. Die Wahl wird auf 3+ ausgestrahlt. u zwei müssen gehen Vor dem zweiten Trainingscamp im Juni scheiden zwei Kandidaten aus. Wer das ist, entscheiden die Sponsoren, für welche die Kandidaten tätig sind, und die Mister Schweiz Organisation. u voting Sie können bereits jetzt Ihre Stimme abgeben: per SMS an Nr. 919 mit dem Text «MR VORNAME» (z. B. «MR DARIO»), CHF –.90/SMS

Fototermin Die SI richtete im Sheraton Davos Hotel Waldhuus ein mobiles Fotostudio ein.

Idyllisch Das «Waldhuus» inmitten der Davoser Bergwelt, direkt neben dem Golfplatz.

Luxuriös Die heimelig eingerichteten Zimmer lassen keine Wünsche offen.

Entspannend Der 700 Quadratmeter grosse Wellnessbereich lädt zum Relaxen ein.

Mehr über die Mister: www.schweizer-illustrierte.ch

Fotos Thomas Buchwalder, Matthias Hamel (2), HO

N

ach einem ausgedehnten Früh­ stück die fantastische Davoser Bergwelt geniessen. Danach ein Bad im glasüberdachten Innenpool, eine Massage und ein Saunagang im 700 Quadratmeter grossen Wellness­ bereich. Und nach einem feinen Znacht noch einen Drink in der Matta Bar. So könnte ein Tag im Sheraton Davos Hotel Waldhuus aussehen. Für die vierzehn Mister-Schweiz-Finalisten sind die fünf Tage in ihrem ersten Trainingscamp nicht so relaxt. Medien und Sponsoren möchten sie kennenlernen, ihr Termin­ plan ist vollgestopft mit Fototerminen, Interviews, Medientraining, Ernährungs­ beratung und Informationsveranstal­

so wählen sie ihren liebling


Sport

Auf das Gold! Mirjam Ott (2. v. l.) mit ihren Teamkolleginnen Janine Greiner, Carmen Schäfer und Carmen Küng (v. l.) beim Champagner-Zvieri zu Hause in Zürich Oerlikon: «Prost auf unseren WM-Titel!»

Foto Andy Clark / Reuters

Die wisch en alle weg! 34

Sieg! Mirjam Ott nach ihrem letzten Final-Stein gegen die Schwedinnen am 25. März 2012. schweizer illustrierte

Das Quartett um Mirjam Ott hat allen Grund zum Feiern. Es machte die Schweiz zur Curling-Weltmeisterin. Aber wer sind eigentlich die anderen drei – und was macht die vier so stark?

Text yvonne zurbrügg Fotos malu barben

M

irjam Ott, 40, nimmt schon mal die Gläser aus dem Schrank, gleich kommen ihre Teamkolleginnen. Dann soll alles bereit sein. Auch wenn es schon eine Woche her ist und sie sich gar nicht so viel einbilden auf diesen

Sieg. Aber ein bisschen feiern darf man schon. Auf dem Tisch steht eine Flasche Laurent-Perrier. Nur der Champagner­ kübel ist schon besetzt, mit roten Tulpen. Weltmeisterinnen-Blumen. In jeder Ecke der Dreizimmerwohnung in Zürich Oerlikon steht ein Strauss. Zusammen mit Carmen Schäfer, 31, Carmen Küng, 34, und Janine Greiner, 31, hat sie die Konkurrenz in

Kanada in die Schranken verwiesen. Gewonnen. Gejubelt. Genossen. Noch haben die vier ihren Triumph nicht realisiert – deswegen jetzt die Feier, hier und heute. Mirjam Ott ist die erfolgreichste Schweizer Curlerin aller Zeiten. Letzte Woche hat sie die Trophäensammlung nochmals erweitert. Zu den zwei olympischen Silbermedaillen und den zwei u schweizer illustrierte

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Sport

«Mirjam lässt uns schon spüren, dass sie nicht aus Stahl ist» Carmen Küng

u Europameisterinnen-Diplomen gesellt

sich ein Granit-Curlingstein mit der Inschrift: Weltmeisterschaft 2012. Es klingelt. Drei Weltmeisterinnen kündigen sich an. Im Treppenhaus hört man sie bereits plaudern. Im Nu sitzt das ein­gespielte Team am Tisch. «Es hat einfach alles gepasst», sagt Carmen Schäfer, «wir hatten nichts zu verlieren.» «Nach WM-Gold noch schärfer – schöne Curlerin Carmen Schäfer.» Die Schlagzeilen nach dem Sieg fokussierten sich entweder auf Mirjam Otts Erfolgs­ serie oder auf die äusseren Reize von Carmen Schäfer. «Blick»-Leser wählten die Zürcherin einst zur schönsten Olympionikin. Seither ist sie die Miss Curling. Dass die Bikini-Bilder nach jedem Erfolg wieder abgedruckt werden, kann sie nicht ändern. Doch zu den Fotos steht sie bis heute. Lieber hat sie es allerdings, wenn die Schlagzeilen sich auf ihre sportliche Leistung beziehen. Im Team ist Carmen denn auch viel weniger ­BeautyQueen als Fighterin: Ihre Kolleginnen beschreiben sie als antreibenden Motor, ehrgeizig, impulsiv, entschlossen. Auf dem Eis ist die Rangordnung klar: Janine Greiner spielt immer die

Zur nächsten Feier Team Ott spielt für den Curlingclub Davos. Der Grund? «Die Sympathie!» Jetzt gibts Fondue.

e­ rsten beiden Steine, dann folgt Carmen Küng, dann Carmen Schäfer, die letzten und wichtigsten spielt Skip Mirjam Ott. Sie hat am meisten Erfahrung – «und überlegt am liebsten sieben Mal, bevor sie den Stein dann spielt», sagt ihr Team. Immer die Ruhe selbst, auch zuoberst auf dem Treppchen keine Gefühlsausbrüche. «Emotionen gibts schon», betont Ott und erzählt, fast etwas über sich selbst erstaunt, von der Träne, die ihr während des Interviews mit dem kanadischen TV über die Backe ­geronnen sei. Die Teamkolleginnen unterbrechen ihre Gespräche und nicken. ­Carmen Küng sagt: «Mirjam lässt uns schon spüren, dass sie nicht aus Stahl ist.» Am Tisch fällt auf, dass Carmen Küng eigentlich der Captain ist. Sie schaut, dass es allen gut geht. «Wer will noch Champag­

ner? Torte?» Und auf Reisen hat sie für jedes Bobo das richtige Mittelchen. Der Krankenschwester-Job färbe halt ab, sagt sie. Carmen Schäfer und Janine Geiger arbeiten im Büro. Die Betriebswirtschafterin Mirjam Ott, bis vor Kurzem in der Finanzbranche tätig, sucht gerade eine Stelle. Mehr als 60 Prozent kann keine arbeiten und gleichzeitig im Curling das Niveau halten. Mit Sponsoring-Geldern finanzieren sie den Sport. «Ich werde ab und zu ­gefragt, was ich mit meinen Millionen ­mache», sagt Mirjam Ott, «dabei ist das Curling für uns ein Nullsummenspiel.» Auf dem Tisch stehen Vanille-Cornets, eine Ananas-Torte und süsse Stückchen. Heute spielen Sünden keine Rolle. Der Trainingsplan ist sonst intensiv genug: Fünfmal pro Woche trainieren die Frauen in Baden. Dort hat es fast das ganze Jahr Eis – und für Carmen Küng, die im Solothurnischen wohnt, ists nicht so weit wie bis nach Zürich. Kondition und mentale Stärke verbessert jede für sich. In dieser Formation sind die vier seit 2009 unterwegs von Turnier zu Turnier. Carmen Schäfer und Janine Greiner spielten schon als Juniorinnen miteinander und

wohnten zusammen. Wie gut sie sich kennen, merkten sie an der WM wieder: «Team Kanada erzählte sich in der Garderobe das halbe Leben, wir waren mucksmäuschenstill. Wie ein altes Ehepaar, das sich nichts mehr zu erzählen hat.» Eine taut zwar auf, kurz bevors ernst gilt: Janine wäre im ­Adrenalinschub zum Tratschen aufgelegt. Aber sie weiss – da würde sofort ein «Jetz halt mal dä Lade!» kommen. Wahrscheinlich von Carmen Küng, die sonst immer die Lauteste ist. Das Quartett will sich jetzt erholen, bevor es weitergeht. Gemeinsam auf die Olympischen Spiele in Sotschi hinzuarbeiten, war schon vor dem WM-Titel beschlossene Sache. Dafür legen sie private Zukunftspläne aufs Eis. «Ich werde wohl 36- oder 37-jährig, bis ich mir den Kinderwunsch erfüllen kann», sagt Carmen Küng. Jetzt erst mal 2014, Olympia. «Eigentlich könnte ich bis sechzig Curling spielen. Aber das wirds dann wohl schon gewesen sein nach Sotschi», sagt Mirjam Ott. In dem Moment fegt ein lauer Frühlingswind die olympische Silbermedaille von Turin 2006 vom Bücherregal neben dem Tisch. Zum Silber muss wohl doch  noch Gold dazukommen.


Reportage

«Ich mache weiter!»

Hier ist es passiert: Badminton-Unfall, Gehirnblutung, Koma. Erstmals kommt Abt Martin Werlen wieder an den Ort, der sein Leben für immer verändert hat. Er erklärt seinen harten Weg zurück ins Leben und was er zukünftig vorhat.

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«Noch eine Runde Badminton», twitterte Abt Martin am 13. Januar 2012 kurz nach 17 Uhr. Kurz darauf stürzte er in dieser Turnhalle der Klosterschule Einsiedeln – mit fatalen Folgen: Schädelbruch mit Hirnblutung.


Reportage

Er kann wieder lachen Zum ersten Mal seit seinem Unfall besucht Abt Martin am 26. März Kloster Fahr, das zum Kloster Einsiedeln gehört.

Kann ich das noch? Selbst vertraute Rituale musste er wieder üben – wie die Gebete bei der Eucharistie. Text Stephanie Ringel Fotos Hervé le cunff

A

ls er beschliesst, seine Angst zu überwinden, scheint die Sonne vom wolkenlos blauen Himmel. Die schwarze Aktentasche in der Hand, das schwere silberne Kreuz um den Hals, steigt Abt Martin am 26. März in die ­S-Bahn von Einsiedeln nach Zürich Schlieren, 68 Minuten, hier wird er umsteigen in einen Bus und bis zur Autobahnbrücke Unterengstringen weiter­ fahren, noch mal drei Minuten. Nur etwas länger als eine Stunde wird seine Reise bis Kloster Fahr im Limmattal dauern. Und ist doch eine gefühlte Ewigkeit. Als der Zugbegleiter auf ihn zukommt, blickt Abt Martin ihn aus heissen Wangen an. «Was will der Mann von mir?» Fieberhaft sucht er den Sinn. Bis er versteht, dass er sein Generalabonnement vorweisen muss. Dabei ist die gute Nachricht: Abt Martin kann «Generalabonnement» wieder aussprechen. Überhaupt kann er wieder sprechen. Doch jede unverhoffte Begegnung stresst ihn noch: Verstehe ich, was die Menschen zu mir sagen? Kann ich sinnvoll antworten? Beobachtet mich ­jemand in meiner Not? Nach dem Sportunfall mit Hirnblutung im Januar kann er nicht mehr ­lesen, kaum sprechen, nichts verstehen. Schaut er Fernsehen, wundert er sich, dass die Menschen in den Sendungen so schnell sprechen. So schnell, dass er gar nichts versteht. Nicht mal sein liebstes Gebet kommt ihm zum Trost in den Sinn: Herr Jesus Christus, erbarme Dich unser. Tausendmal gesagt, einfach vergessen.

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Die letzten Meter von der Autobahnbrücke bis ins Kloster spaziert Abt Martin an der Limmat entlang. 15 Minuten allein sein, bevor er zum ersten Mal seit dem Unfall wieder durch die Pforte geht. Vieles hat sich verändert, seit er Anfang Jahr zuletzt hier gewesen ist. Ernst schaut er durch seine Brillengläser, sagt: «Ich bin jetzt behindert. Das ist mein ­neues Leben.» Über 100 000 Menschen leben in der Schweiz mit einer Hirnverletzung. Rund 20 000 erleiden laut «Fragile Suisse», der Vereinigung für hirnverletzte Menschen, jährlich einen Hirnschlag, eine Hirn­ blutung oder einen Tumor. Die Folgen sind unterschiedlich. Manche Patienten wissen nicht mehr, wer sie sind. Andere ­haben nur Sprech- und Verständnis­ störungen. Sie verbindet, dass sie «nicht mehr funktionieren», wie die Logopädin Erika Hunziker sagt. Martin Werlen, Abt von Kloster Einsiedeln und Kloster Fahr, 50 Jahre alt, Mann der Predigt und des Gebetes, Chef von 24 Nonnen, 70 Mönchen und 240 Angestellten in den klostereigenen Schulen und Betrieben, sprachgewaltiger Gast in der TV-Politsendung «Arena» oder bei Wirtschaftssymposien, tastet sich langsam in sein altes Mönchsleben zurück. Dazu gehört die Bahnfahrt. Eigentlich Routine. Vor dem Unfall ist er jeden Montagabend nach Kloster Fahr gekommen. Dazu gehört auch ein Gottesdienst. Dienstagmorgen um halb acht feiert er immer ­Eucharistie mit den Schwestern und den Schülerinnen der Bäuerinnenschule in der kleinen Klosterkirche. Quietschend öffnet sich hier jetzt die Tür der Sakristei. Langsam geht Abt

Martin am Altar vorbei, stellt sich ans Mikrofon und liest ab, was er sagen will: «Zum letzten Mal stand ich am 10. Januar hier. Seitdem ist mir ein Symbol viel mehr vertraut geworden, das ich vorher nie beachtet habe: die Schlange, die einen Stab umwindet. Sie ist das Zeichen der Rettung für Menschen, die den Mut verloren ­haben.» Ein uraltes biblisches Symbol für Gottes Kraft in scheinbar aussichtslosen Lebenssituationen. Er macht eine kleine Pause, es ist jetzt so still, dass man draussen die Vögel ihr aufgeregtes Morgenlied zwitschern hört. Abt Martins ­Augen sausen von rechts nach links und zurück, bevor er sagt: «In den heutigen Gebeten bitten wir um Beharrlichkeit und Ausdauer, Richtung und Halt.» Wie dramatisch Abt Martins Gesundheitszustand war, kann man erst ver­

«Verstehe ich, was die Menschen zu mir sagen? Kann ich sinnvoll antworten?» Abt martin stehen, wenn man mit seinem Arzt, Prof. Jürg Kesselring, Chefarzt Neurologie im Rehabilitationszentrum Klinik Valens SG, über die öffentlich bekannte Diagnose spricht. «Martin Werlen hatte eine nicht dislozierte Kalottenfraktur und eine intrazerebrale Kontusionsblutung. Umgangssprachlich heisst das: Er hatte einen Schädelbruch mit Gehirnblutung. Abt Martin wäre gestorben, wenn die Blutung nicht innerhalb weniger Pulsschläge von selbst aufgehört hätte.» Hirnblutungen zählen in den Sterbeziffern des

statistischen Bundesamtes zu Erkrankungen des Kreislaufsystems. Diese sind die häufigste Todesursache in der Schweiz. Die Gesellschaft sei oft hart und ungerecht zu hirnverletzten Menschen, sagt Kesselring. Sie stünden oft als Trottel da, «dabei sind sie weder geistig behindert noch verblödet». In Kloster Fahr verklingt der letzte Orgelton. Die Messe ist zu Ende. Abt Martin geht durch kühle Steinflure und sitzt bald im Besucherzimmer. Eine Holzstube mit Arvenbrettern, Kachelofen,

Samtkissen auf den Stühlen. Er streicht Butter und Himbeermarmelade auf selbst gebackenes Brot. «Gestern Abend wollte ich auf dem Handy den Wecker stellen. Ich wusste nicht mehr, wie das geht», sagt er, «durch Rumprobieren habe ich es schliesslich geschafft!» Beim Rumprobieren sieht er an der Datumsanzeige auch, dass er den Wecker zum letzten Mal vor seinem Unfall eingestellt hat. «Und jetzt noch eine Runde Badminton :-)», twitterte er kurz nach fünf Uhr, es war Freitag, der 13. Was danach passiert ist, muss er aus Erzählungen rekonstruieren: «Meine Mitbrüder spielen einen Federball weit zurück, als ich gerade vorne beim Netz bin. Ich muss schnell rückwärtslaufen. Dabei bin ich über meinen eigenen Fuss gestolpert. Falle in vollem Tempo u schweizer illustrierte

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Reportage

«Abt Martin wäre gestorben, wenn die Blutung nicht nach Sekunden aufgehört hätte» Prof. Jürg Kesselring viele von kranken Menschen. Sie danken ihm dafür, dass ihr Lebensthema endlich mal bekannt gemacht wird. Von einem, der geistig immer auf der Überholspur unterwegs war und plötzlich auf dem Standstreifen landete. Abt Martin lacht und faltet die Hände. Er sitzt noch beim Frühstück und ­erzählt jetzt, dass ihm die Ärzte in Zürich mindestens vier Monate Genesungszeit prognostiziert haben. Als er das hört, will er von seinem Amt als Klosterchef zurücktreten. Freunde, Mitbrüder und Ärzte raten ihm ab. Es sei zu früh zu entscheiden. Heute sagt er: «Ich mache weiter. Vergleiche nicht mehr, was ich früher konnte, sonst frustriert das. Lieber nehme ich an, was ist.» Zehn Tage nach dem Unfall ist Abt Martin in die Rehaklinik nach Valens ­umgezogen. Er kämpft sich durch Physiotherapie, Spannungs- und Entspan-

«Wie ein Erst­ klässler», so sei er sich vor­gekommen, sagt Abt Martin, als er wieder lesen lernen musste. Hier, in der Stube seiner Wohnung, zitiert er laut aus einem Kriminal­ roman.

u nach hinten, mit dem Kopf an die Betonwand.» Die Wunde blutet auf den Turnhallenboden, Abt Martin bleibt bewusstlos liegen. Nach Prof. Kesselring muss man sich die Verletzung so vorstellen: Der Schädelknochen reisst «wie ein Tontopf, bekommt einen Sprung». Durch die Wucht des Aufpralls knallt das Gehirn unter der Schädeldecke nach vorne. Dabei reissen Gefässe, sie bluten ins Gewebe – «wie ein Blut­ erguss» – und zerstören Gehirnmasse. Diesen «Bluterguss» hat Abt Martin nicht an der Aufschlagstelle rechts hinten, sondern links oben am Kopf. Dort, wo bei Rechtshändern das Sprach- und Versteh-Zentrum liegt. All das wissen die Sanitäter natürlich noch nicht, als sie den bewusstlosen Abt notfallmässig versorgen, ins Spital Einsiedeln bringen und später in die Uniklinik Zürich. Erst drei Tage später wacht er wieder auf. Ein Freitag-bis-Sonntag-Koma. In diesen Tagen vor Ostern kommt einem schnell die christliche Botschaft in den Sinn: «… am dritten Tage auferstanden von den Toten …» Auf jedes Unglück folgt ein Glück, hoffentlich. «Ich feiere jedes Jahr meine Auferstehung!», sagt Abt Martin. «Diesmal einfach inklusive Unfallfolgen.» Künftig will er «Botschafter für Hirnverletzte» sein und sich «für sie engagieren». Bis zu fünfzig Mut-machBriefe er­reichen ihn täglich, darunter

nungsübungen, Koordinations­sitzungen, Schwimmen, Krafttraining, Logopädie, Ergo­therapie, Hirnleistungs-Selbsttraining. Nur sechs Wochen nach dem Unfall geht es ihm bereits so gut, dass er heimkann. Ist das ein Wunder? «Das ist Neuro­plastizität», erklärt Prof. Kesselring. Das Gehirn kann sich erholen. Im Deutsch der Mediziner heisst das: «Nerven­zellen umbauen». Am Ende dieses Vormittags, nach Messe und Frühstück, stimmt Abt Martin zu, gemeinsam mit dem Auto vom Kloster Fahr nach Einsiedeln zu fahren und zum ersten Mal nach dem Unfall in die Turnhalle zu gehen. In der Schulsportstunde üben Teenager Salto rückwärts, aus Boxen wummert Popmusik. Werlen grinst: «Viele raten mir, keinen Sport mehr zu machen. Aber ich will meiner Angst nicht ausweichen.» Er wird auch  wieder Badminton spielen.


mi Ziegler

«Wir müssen Blocher dankbar sein!» Schützenhilfe für Christoph Blocher. Der Sozialist Jean ­Ziegler wehrt sich für die parlamentarische Immunität seines ­Rivalen. «Die Justiz will ihn aus politischen Gründen zu Fall bringen.» Text Stefan Regez und Alejandro Velert, Fotos Jean Revillard

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wei Bücher hält Jean Ziegler, 77, in der Hand, als er in Genf das Restaurant Radio betritt: Es sind die Blocher-Biografie «Der konservative Revolutionär» und «Wie herrlich, Schweizer zu sein», eines seiner eigenen Werke. «Beide sehr lesenswert», sagt er. Zieglers Tatendrang ist unge­ brochen: Noch immer ist er für die Uno tätig, schreibt Bücher und Kolumnen, in Paris betreut er an der Universität Doktoranden. Fit hält er sich – wer hätte das gedacht – mit Judo. «Ich trainiere zweimal pro Woche. Und wenn ich unterwegs bin, befolge ich streng ein Programm meines Trainers.»

Jean Ziegler, soll man Christoph Blochers parlamentarische Immunität aufheben? Ganz sicher nicht. Die Immunität ist für einen Parlamentarier ein wichtiges Instrument. Weshalb? Die wohl wichtigste Aufgabe eines Parlamentariers ist die Aufsicht über

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den Staatsapparat. Um diese Pflicht auszuüben, braucht es zwingend die Immunität. Sie stehen in der Hildebrand-Affäre also hinter Christoph Blocher? Zu Blocher Folgendes: Sein Schweizbild stammt aus dem frühen Mittelalter. Wie bitte? Ja, der 6. Dezember 1992, als der EWR-Vertrag abgelehnt wurde, war eine absolute Katastrophe für die Schweiz. Heute sehen wir es ja, wir sind nur noch Hampelmänner von Brüssel, müssen alles nachvollziehen, was dort beschlossen wird. In der Praxis sind seine Rezepte nichts wert. Zurück zur Hildebrand-Affäre. Christoph Blocher hat dem Land einen grossen Dienst erwiesen. Der Präsident der Nationalbank betrieb private ­Devisengeschäfte, kaum zu glauben! Und jetzt bekämpft man Blocher mit absurden Argumenten. Dabei müsste man in der Nationalbank aufräumen. Philipp Hildebrand hat die Reglemente nie gebrochen. Weil die Reglemente ein Skandal sind! Herr Ziegler, Sie reden wie ein SVPler.

Nein, gopferdeckel, ich rede wie ein Links-Sozialist! Fragen Sie die Leute in dieser Beiz, ob es normal sei, dass der Nationalbank-Präsident private Devisengeschäfte durchführt. Jeder mit einem minimalen Gerechtigkeitsempfinden wird Ihnen das Gleiche sagen. Wieso sollte Blocher durch die Immunität geschützt sein? Er war nicht vereidigt, als er die brisanten Bankunterlagen erhielt. Das sind doch Spitzfindigkeiten. Blocher war gewählt und hatte das Mandat vom Volk. Ob er vereidigt war oder nicht, ist absolut sekundär. Seien wir froh, dass Blocher diese Dokumente erhielt, und Gott sei Dank war Miche­ line Calmy-Rey Bundespräsidentin. Sie erkannte sofort die Tragweite des Skandals. Eveline Widmer-Schlumpf hat ja alles gemacht, um die Geschichte unter den Teppich zu kehren. Sind Sie Blocher sogar dankbar? Ja. Seien wir doch froh, dass es aus­ gerechnet er war, der den Skandal ans Licht gebracht hat. Nur er hat das Gewicht, die Kraft und den Zorn, um eine solche Geschichte durchzustehen. Der Bankrat, dieser lausige Verein, hätte sonst alles vertuscht. Und nun geht man juristisch gegen Christoph Blocher vor. Was offensichtlich politisch motiviert ist. Die Zürcher Staatsanwaltschaft hat

nur selten einen Finger gekrümmt, wenn es um Geldwäscherei oder Fluchtkapital ging. Die Zürcher beten sowieso das Bankgeheimnis an, ihr Wallfahrtsort ist der Paradeplatz. Das steckt in der Zürcher DNA. Und jetzt versucht diese Staatsanwaltschaft mit einer absurden juristischen Konstruk­ tion, Blocher zu Fall zu bringen. 1991 hob das Parlament wegen Ihres Buches «Die Schweiz wäscht weisser» Ihre Immunität auf. Wie stark hat Sie das getroffen? Es rollte eine Prozesslawine auf mich zu, die wahnsinnig viel Geld und Energie kostete. Mein Professoren-Lohn wurde gepfändet, ich habe heute noch mehrere Millionen Franken Schulden. Aufgehalten hat Sie das aber nicht. Die Beschimpfungen waren sehr unangenehm, die Drohungen gegen meine Familie und mich machten Angst. Aber die Angriffe haben mich auch angestachelt. Man spürt, dass man den Gegner getroffen hat, sonst würde dieser ja nicht so heftig reagieren. Das wird auch bei Blocher so sein. Es wird ihn doch nicht bremsen, im Gegenteil. Was passiert, wenn Blochers Immunität aufgehoben wird? Dann wird er strafrechtlich verfolgbar, wird sich allenfalls einem Gerichts­ verfahren stellen müssen und wird im schlimmsten Fall verurteilt. Das kann ich mir aber nicht vorstellen. Ist er dann noch tragbar als Nationalrat? Aber sicher doch, ich bin neun Mal verurteilt worden! Dank der Uno geniessen auch Sie Immunität. Brauchen Sie diese, weil Sie sonst wieder zahlreiche Klagen am Hals hätten? Ohne die Immunität werde ich gejagt, das ist so. Ich brauche sie im Kampf gegen den Hunger auf der Welt. Alle fünf Sekunden verhungert ein Kind unter zehn Jahren! Was hat das mit Ihrer Immunität zu tun? Mein neues Buch «Wir lassen sie verhungern», das im September bei Bertelsmann erscheint, ist ein Bericht über meine acht Jahre als Sonder­ berichterstatter für das Recht auf Nahrung bei der Uno. Ich schreibe über einige fürchterliche Halunken, Präsidenten und Staatschefs, die ich getroffen habe, die mich anlogen, während ihr Volk draussen verhungerte. Und das können Sie dank der Immunität? Sie ist die Waffe, die es braucht für diesen Kampf. Und das Buch hat ja nur einen Sinn, wenn es die Leute auf­ rüttelt und mobilisiert. Auch Blocher beruft sich jetzt auf seine Immunität, obwohl gerade die SVP eine

PUK und totale Transparenz forderte. Die Immunität ist sein Recht. Aber eine PUK hätte ich ebenfalls unterstützt. Gerade Ihre Partei, die SP, war geschlossen dagegen. Ach, die SP, die ist wie alle Parteien heute vor allem eine Wahlbürokratie. Sie hat wenig zu tun mit der sozialis­ tischen Revolution, die nötig ist. Sie ist leider keine wirkliche soziale Be­wegung mehr, die SVP ist die einzige soziale Bewegung, leider. Empfinden Sie Genugtuung über den Fast-Zusammenbruch des Bankensystems in den vergangenen Jahren? Es ist immer noch da, das System. Der Völkermord in der Dritten Welt läuft ebenfalls, und das Blutgeld zirkuliert immer noch. Hat sich nichts verändert? Doch, es herrscht mehr Transparenz, die Masken wurden runtergerissen, das Blut läuft die Fassaden runter. Die UBS wäre zusammengebrochen, wenn die Handlanger sie nicht in einer Nachtund-Nebel-Aktion gerettet hätten. Die Schweiz hat grossartige Landschaften und wunderbare Menschen. Aber wir sind total kolonialisiert von der Banken-Oligarchie. Sie definiert, wo es langgeht. Ist es nicht eine Ironie der Geschichte, dass Blocher ausgerechnet wegen Verdacht auf Bankgeheimnisverletzung von der Justiz gejagt wird. (Lacht laut.) Ja, diese Ironie, einfach herrlich. Aber ich bin trotzdem auf seiner Seite. Was ich an ihm schätze: Wenn der Blocher redet, dann redet der Blocher. Im Gegensatz zu vielen bürgerlichen Parlamentariern, die bloss Söldnertypen sind. Er ist kein Kaspar Villiger, kein Hans-Rudolf Merz, sondern er ist immer der Blocher … … authentisch. Bis zur Absurdität. Sie scheinen Blocher zu mögen. Jean-Paul Sartre hat gesagt: «Den Feind erkennen, den Feind bekämpfen.» Ich versuche, die Person Blocher zu verstehen. Denn für die Oligarchie ist er unbezahlbar. Er sterilisiert den politischen Diskurs auf absolut unbedeutende Probleme, deshalb wird bei uns nicht über die Umverteilung des Volksvermögens, über eine radikale Steuerreform oder die Verstaatlichung der Banken diskutiert. Aber geben Sie es zu: Wenn Sie eine Woche lang in eine einsame Berghütte gehen müssten, würden Sie Blocher dem SP-Bundesrat Alain Berset vorziehen? (Lacht laut.) Eine junge Frau würde ich vorziehen, gopferdeckel! 

Jean Ziegler

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Ehefrau Erica: Seine schärfste Kritikerin ist seine Frau

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Christoph Blocher: Rivale und Weggenosse

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Kofi Annan: Bruder im Geiste

Mit seiner zweiten Ehefrau, der Architekturhistorikerin Erica Deuber Ziegler, lebt Jean Ziegler in Russin GE. «Sie ist die erste Leserin meiner Bücher – und kritisiert gnadenlos.»

Seit über dreissig Jahren kreuzen sich die Wege von Christoph Blocher und Jean Ziegler immer wieder. Die Rivalität ist ebenso gross wie die gegenseitige Anerkennung.

Im Jahr 2000 machte UN-Generalsekretär Kofi Annan Jean Ziegler zum UN-Sonder­ berichterstatter für das Recht auf Nahrung. Acht Jahre lang übte Ziegler dieses Amt aus.

Persönlich u Geboren in Thun BE am 19. 4. 1934

karriere Professor für Soziologie in Paris und Genf. 28 Jahre im Nationalrat, 2000 bis 2008 UN-Sonderbericht­ erstatter, seit 2008 Vize-Präsident des beratenden Ausschusses des Menschenrechstrats u familie Verheiratet, ein erwachsener Sohn aus erster Ehe schweizer illustrierte

Foto Kurt Reichenbach, Keystone (2)

w e i v r e t n I e h c o W r de t Jean ­

Querdenker Der SoziologieProfessor und alt Nationalrat Jean Ziegler im Restaurant Radio in Genf.

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porträt

Der Titanico loge Am 15. April vor 100 Jahren versank die Titanic. Günter Bäbler, 39, lässt sie immer wieder auftauchen. Der Zürcher ist einer der weltbesten Titanic-Spezialisten und forscht so intensiv – er badet gar beim Wrack.

Gespenstisch 1985 wird das Titanic-Wrack in 3800 Metern Tiefe gefunden.

Text Marcel Huwyler Fotos Hervé Le Cunff

Foto Mary Evans / Ronald Grant Archive / Interfoto

D

as Schiff aller Schiffe prägt ihn mehr, als ihm lieb ist. Unter dem linken Nasenflügel, äderchenfein nur, da hat Günter Bäbler eine Narbe. Von der Titanic. Von einem Modell der Titanic, das ihm beim Umräumen auf die Nase krachte. Bäbler räumt oft um, der Mann besitzt Abertausende von Papieren, Büchern, Artefakten und Kostbarkeiten zum Thema Titanic. Vieles davon stapelt sich in seiner Wohnung in Zürich, dreieinhalb Kajüten gross, mit Balkon, im sechsten Stock. «D-Deck wär das auf der Titanic», sagt Bäbler und bittet herein (nein, er sagt nicht «an Bord», so titanisch fanatisch ist er dann doch nicht). Er müsse nur noch schnell ein Telefon erledigen, mit Tele Irgendwas, hektisch seis in diesen Tagen, viele Inter­ views, Zeitungen, Magazine, Radio, TV, und mit dem «National Geographic» aus den USA hat er über die exakte Opfer- u

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Die Geschichte im Griff Bäbler mit Titanic-Modellen daheim in Zürich. Hinter ihm hängt ein Stück Wand­verkleidung aus dem Erstklass-Speisesaal des TitanicSchwesternschiffs Britannic.


porträt

«Mein grösster Traum, eine Tauchfahrt zum Titanic-Wrack, kostet 65 000 Dollar»

Spurensuche Bäbler sitzt auf einem Poller im Hafen von Southampton (GB), an dem die Titanic (Bild rechts vom 10. 4. 1912) vertäut war. u zahl gestritten (1496 Tote sei richtig). Alle wollen Bäbler, den Titanic-Experten. «Sie wissen schon, die 100 Jahre halt», sagt der, nimmt am Esstisch Platz (hinter ihm ein Stück Wandverkleidung aus dem Erstklass-Speisesaal des TitanicSchwesternschiffs Britannic) und hat endlich Zeit, seine ganz persönliche Titanic-Geschichte zu erzählen. Logbuch auf, Leinen los!

Als 10-Jähriger hört Klein Günter in der Schule erstmals von der Titanic und quält den Lehrer mit der Frage, war­um die Schiffbrüchigen sich denn nicht auf den Eisberg gerettet haben. Der Lehrer weiss keine Antwort – und Günters nautischer Jagdinstinkt ist geweckt. Mit 16 schreibt er einen Schulvortrag über den versunkenen Koloss und merkt, dass sich die Buchautoren teilweise wider­

sprechen. Er steigt selber ins NZZ-­Archiv, sucht, wühlt – findet neue Antworten und korrespondiert mit einem Titanic-Experten in New York. Dieser ist begeistert, und Günter merkt, «ich kann ja mithelfen, Geschichte zu schreiben». Das war vor 23 Jahren. Seither ankert Bäbler beim Mythos Titanic. Er ist Mitgründer des Titanic-Vereins Schweiz, gibt die «Titanic Post» heraus, trifft sich welt-

weit mit Experten (er arbeitet in der Touristikbranche und kommt ziemlich in der Welt herum), besucht Originalschauplätze, nimmt an zwei Expeditionen zur Wrackstelle teil, trifft acht Über­ lebende und trägt in all den Jahren eine der umfangreichsten Titanic-Sammlungen der Welt zusammen. Bäbler sammelt vom Originalstück bis zum modernen Kitsch einfach alles (wussten Sie, dass es Titanic-

Haarschaum gibt?). Vier Bücher hat er geschrieben, war historischer Berater der Ausstellungen in Hamburg, Zürich und München, und bei der Kino-Titanic war es Bäbler, der die deutsche Synchronfassung auf ihre Richtigkeit prüfte. Bäbler weiss (fast) alles, kennt die Geschichten von Passagieren, Crew und Stahlnieten, weiss, dass 400 Spargelzangen, 700 Salatköpfe und 52 Postsäcke aus der Schweiz an Bord waren. Warum diese Magie? Was fasziniert uns – noch 100 Jahre danach – an diesem Schiff so sehr? Es sei, sagt Bäb­ler, das «perfekte» Unglück, «mit allen Superlativen»: Das grösste von Menschen gebaute bewegliche Objekt wird von einem Eisberg, dem grössten beweglichen Naturobjekt, versenkt. Und das in einer Epoche, in der der Mensch glaubte, alles machen, bauen und beherrschen zu können. Die Allmacht der Technik über die Natur, das «unsinkbare» Schiff, der titanische Hochmut der Menschen – mit einem Schlag dahin. Versenkt. Zudem ist beim Titanic-Untergang alles übersichtlich definiert: klare Orts­ angabe, überschaubare Zahl der Beteiligten, und – ganz wichtig für das Basteln von Legenden und Seemannsgarn – es gab genügend Überlebende, die berichten konnten. Der Untergang war überdies «ein Sterben in Zeitlupe», so Bäbler. 2 Stunden 40 Minuten, genügend Zeit, in der alle Arten und Abarten menschlicher Charaktere ihre Bühne fanden: der Feigling, der sich im Rettungsboot versteckt, der Held, der Kinder rettet, die Liebenden, die gemeinsam sterben wollen. u

Louise Kink – gerettet

Fotos Handout (6)

Als Vierjährige an Bord

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Überlebt Links: Louise Kink, 4, mit ihrer Mama (ganz links) 1912, in New York, nach der Rettung. Rechts: Louise zeigt die Schühchen, die sie auf der Titanic (und auf dem Foto) trug. schweizer illustrierte

u Die Familie Kink aus Zürich, samt Onkel und Tante, reiste in der dritten Klasse auf der Titanic. Mit dabei die vierjährige Louise Kink. Während Onkel und Tante ertranken, wurden Vater, Mutter und Töchterchen Louise gerettet. Günter Bäbler hat Louise Kink, sie lebte in ­Milwaukee, besucht und interviewt. Sie besass noch immer die Schühchen, die sie damals auf der Titanic trug. «Ein Wahnsinns-Gefühl», so Bäbler, «die Schuh­sohlen zu befühlen, die damals über die Planken der Titanic trippelten.» Louise starb, 84-jährig, am 25. August 1992 und wurde im gleichen Grab wie ihre Mutter beigesetzt. Auf dem Familien-Grabstein steht: «American Immigrants, Survivors of the Titanic Disaster, April 15, 1912».

Wirz’ Grab in den USA (l.). Der Fussel aus der Geldbörse (r.) mit der Flagge der TitanicReederei White Star Line. Albert Wirz – ertrunken

Ein Grabstein – 84 Jahre später u Mit

dem Titanic-Opfer Albert Wirz fühlt sich Bäbler besonders verbunden. Wirz, ein 28-jähriger Knecht, stammt, wie Bäbler auch, aus dem Zürcher Oberland. Er reist auf der Titanic mit dem Drittklass-Ticket No. 315154 – und stirbt beim Untergang. Seine Leiche wird geborgen, in seiner Brieftasche sind 36 Cents und ein Stofffussel, der heute im Besitz Bäblers ist. Wirz wird in Beloit USA, dem Wohnort seiner Tante, beerdigt, jedoch ohne Grabstein. 1996 macht Bäbler das Grab ausfindig und lässt – 84 Jahre nach dem Unglück – einen Grabstein setzen.


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Seine Titanic-Zentrale Bäbler im Büro. Über 3000 Bücher, 100 Ordner Korrespondenz und 60 000 Zeitungsartikel sind hier archiviert. u 2208 Seelen waren an Bord – 2208 Geschichten gibt es zu erzählen. Günter Bäbler, 39, gelernter Maschinenzeichner, sagt von sich, er sei ein nüchterner Mensch. Er mag nicht den Titanic-Hype zelebrieren, Gedenk­minuten abhalten oder in Originalkostümen das letzte Diner nachspielen – er will nur Fakten und präzise Details. So will Bäb­ler beispielsweise wissen, wann genau der ertrunkene Schweizer Titanic-Passagier Albert Wirz (siehe Box vorhergehende Seite) am Ostermontag, dem 8. April 1912, vom Bahnhof Zürich abreiste und wie das Wetter damals war. «Ich will mir nicht Sonnenschein vorstellen, wenn es damals geregnet hat», sagt Bäbler. Also nodert er im Archiv der meteorologischen Anstalt (am 8. 4. 1912 war es bewölkt und mild) und findet im SBB-Archiv, im Kursbuch von 1912, doch tatsächlich den Zug, den Wirz damals nahm (Schnellzug nach Basel, ­Zürich ab 11.38 Uhr). «Ich muss all diese Dinge wissen», sagt Bäbler, «jedes noch so kleine Puzzleteil hilft mir, zu begreifen, was damals passierte – und was bis heute falsch überliefert ist.» Dem Zürcher ist wichtig, Fälschungen zu entlarven, «Legenden auf­zubrechen», wie er es nennt. Wie schön klingt die Anekdote vom US-Millionär Benjamin Guggenheim: «Wir sind angemessen gekleidet und bereit, wie Gentlemen unterzugehen.» Das Problem sei, sagt Bäbler, dass der Augenzeuge, der den Guggenheim-Satz später erzählte, längst im Rettungsboot sass, als Guggenheim noch im Bett lag. Der Zeuge kann den Satz gar nicht gehört haben. Sein Titanic-Highlight erlebt ­Bäbler 1998, als er an der Untergangs­ stelle bei der Bergung eines Stücks ­Titanic-Bordwand dabei ist und an ihr ein Bullauge schliesst, das damals ein Steward geöffnet hatte (weil die neuen Kabinen nach Lack stanken). Natürlich

Erlebnisbad Auf einer Expedition zum Wrack, an der Untergangsstelle, badet Bäbler im Atlantik. Rechts: Diese Orange (heute mumifiziert) trug vor 100 Jahren das TitanicCrew-Mitglied Thomas Knowles in seiner Tasche, als er in ein Rettungsboot stieg. Bäbler hat das wertvolle Stück von Knowles’ Angehörigen bekommen. würde er gerne eine Tauchfahrt zum Wrack machen, in 3800 Metern Tiefe, Kosten: 65 000 Dollar. Um das finanzieren zu können, müsste er einige seiner Schätze veräussern: etwa die mumifi­ zierte, wattebauschleichte Orange, die ein Über­lebender im Sack hatte, oder – Bäblers wertvollstes Stück – eine Erstklass-Pas­sagierliste, die an Bord gedruckt wurde. Behalten? Oder verkaufen und abtauchen? Bäbler ringt mit sich selber. Das Dilemma eines Titanicologen. In der Nacht vom 14. auf den 15. April 2012 ist es 100 Jahre her seit dem Untergang der Titanic. Bäbler wird am Gedenktag einen Vortrag halten, an Bord eines Kreuzfahrtschiffes, mitten auf dem Nordatlantik. Die exakte Position kennt er nur zu gut: 41º 44’ N 49º 57’ W. Der Ort, an dem die Titanic sank. 


«Pitschi, fang die Maus!» David Bröckelmann mit seinem Schlitzohr-Büseli auf dem Esstisch zu Hause in Binningen BL.

Demnächst

u divertimento Jonny Fischer & Manuel Burkart über ihr Fast-Eheleben, Freundschaft und gemeinsame WC-Besuche.

u fabian unteregger Der witzigste Medizinstudent im Comedy-Höhenflug. Und im Interview über Leben und Tod.

Die Lachmeister Sie bringen die Schweiz zum Lachen. David Bröckelmann, Fabian Unter­egger & Co. sind mit ihren Parodien und Pointen die Popstars der Szene. Jetzt zeigen die Komiker ihre intime Seite. Und verraten, was sie privat erfreut und traurig macht.

u rob spence Warum der Wahlzuger

seinen Humor unbedingt einbürgern will. Und wann der Australier Heimweh hat.

u Ohne Rolf Erlesene Komik von Christof Wolfisberg und Jonas Anderhub. Warum die Herren privat um «RUHE!» bitten.

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Fotos René Tanner / festhalter.ch, Marc Dahinden / Landbote, HO (2)

neue serie

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izer Schweher Lac

«Gü heisst Käse» Text yvonne zurbrügg Fotos Heiner H. Schmitt

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eruflich parodiert er Prominen­ te aus Kultur, Sport und Politik. Und das so gut, dass es ihm die prominenten Männer, die er nachahmt, nicht mal alle übel nehmen. Wobei:

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Einige im Stillen sicher schon. Zurzeit tourt David Bröckelmann, 40, mit seinem zweiten Soloprogramm durch die Schweiz. Der Basler Schauspieler empfängt uns im Haus in Binningen BL, das er seiner Cousine abkaufen konnte und mit seiner Frau Salomé und Kater Pitschi bewohnt. David Bröckelmann, erzählen Sie uns Ihren Lieblingswitz bitte. Eine Mutter und ein Kind laufen in Bern durch die Stadt. «Du, Müeti, gits ännet em Gurte o Mensche?» Nach einer halben Stunde antwortet das Müeti: «Lue Ching, mier wei nid grüble.»

Den find ich gut – und ich bin Bernerin. Parodieren Sie auch Ihre Frau? Ganz selten, denn eigentlich liegt mir die Tonlage von Frauen nicht, da ich eine tiefe Stimme habe. Salomé und Sie sind beide Schauspieler. Ertappen Sie sich zu Hause manchmal auch in einer anderen Rolle? Daheim sind wir wir selbst. Schauspie­ ler sind nicht ständig mit Rollenspielen beschäftigt. Wir geniessen Ruhe und Erholung abseits von Rummel und Bühne. Ich wasche nicht als Christian Levrat ab und gehe nicht als Christian Gross zu Bett. Sie leben unter anderem davon, diese Herren zu imitieren. Wer war

Foto Benjamin Soland

Mal ist er Hakan Yakin, mal Matthias Hüppi: Schauspieler David Bröckelmann imitiert sein Leben lang Menschen. Brillant. Doch angefangen hat alles mit seinem Bruder: Stefan ist schwer krank, ein Autist. Ein Fall von fertig lustig?

Draussen spielen beide ihre Rollen David Bröckelmann und seine Frau Salomé Jantz sind Schauspieler – da kämen ­eigene Kinder zu kurz, finden sie.

das erste «Opfer» Ihrer Parodien? Stefan, mein Bruder. Das ist etwas schändlich. Aber wenn man mit einem autistischen Bruder aufwächst, kennt man viele Einschränkungen. Gleich­ zeitig nützt man die Situation gnaden­ los aus. Wie oft habe ich dem Lehrer gesagt: «Tschuldigung, habe nicht lernen können, musste den ganzen Tag auf Stefan aufpassen.» Und durfte so Tests wiederholen. Aber wir sind sehr froh, dass Stefan bei uns ist. Er ist etwas Besonderes. Eine Bereiche­ rung. Meine Schwester und ich empfanden ihn nie als Belastung. Er hat unser soziales Denken positiv beeinflusst und geprägt. Wir sind dank

ihm als Familie ganz nah zusammen­ gerückt. Haben Sie durch die Parodie Zugang gefunden zu ihm? Ja. Da ich angefangen habe, seine Geräusche und Töne zu übernehmen, entstand unsere eigene Sprache. Aber Stefan kreiert ein paar wenige Begriffe. Gü heisst für ihn zum Beispiel Käse, Guschu bedeutet Ovo – bis man das begreift, vergehen Jahre! Sie stehen auf der Bühne. Schlüpfen in Rollen. Stehen im Rampenlicht. Ihr Bruder ist gefangen in sich selbst. Gegensätz­ licher könnten Sie nicht sein. Es muss ein entsetzlicher Zustand für Stefan sein. Autisten kriegen alles mit, können lesen, schreiben, aber sie können dem Hirn keinen Befehl ertei­ len oder gewisse Abläufe kontrollieren und stoppen. Es reitet sie einfach. Stefan ist sich selber ausgeliefert. Manchmal hat er Frustattacken, dann bricht das Schreien aus ihm heraus. Das hält man kaum aus. Dann zerreisst es mir fast das Herz. Ihre Eltern leben nicht mehr. Wer trägt die Verantwortung für Stefan? Bis ich zehn war, hat meine Schwester den Draht zu Stefan gehabt. Dann hat er begonnen, sich mir zuzuwenden. Im Rahmen seiner Möglichkeiten als Autist natürlich. Ich liebe meinen Bruder sehr, deshalb war auch klar, dass ich sein Vormund werde. Meine Schwester unterstützt mich. Stefan lebt in Liestal in einem betreuten Wohnheim. Wie oft sehen Sie ihn? Ich empfange ihn jeweils am Montag in unserem Elternhaus, wo heute meine Schwester mit ihrer Familie lebt. Stefan fühlt sich in gewohnter Um­ gebung wohler. Wir spielen zusammen am Klavier – in seinem Stil. Er hat seine klaren Melodien im Kopf, spielt sogar manchmal mit den Zehen und den Fingern gleichzeitig. Ihn hälts aber nie lange in einem Raum. Er ist wie ein Vogel, fliegt von Ast zu Ast. Können Sie Ihren Bruder überhaupt aus den Augen lassen? Kaum. Wir müssen zum Beispiel das Badezimmer immer abschliessen. Sonst lässt er sich ein brühend heisses Bad ein und setzt sich rein. Er sucht diesen Schmerz, um sich zu spüren. Lernt man mit der Zeit, worauf man achten muss? Ja, auch zum eigenen Schutz. Wenn hier auf dem Küchentisch zum Beispiel ein edler Wein steht, schüttet ihn Stefan einfach aus. Ordentlich. Zwangsbestimmt. Das sind typische Merkmale von Autisten.

Glauben Sie zu wissen, was Stefan denkt und fühlt? Ja, ich kenne ihn. Wir verstehen uns auch nonverbal mit Blicken und Ges­ ten. Abgesehen davon kommuniziert er inzwischen gestützt. Eine technische Errungenschaft, die mich zuerst erschrecken liess: Stefan kann lesen und schreiben. Woher? Keine Ahnung. Er schreibt «Taj Mahal». Oder notiert Erinnerungen aus frühester Kindheit. Dass er nach dreissig Jahren plötzlich eine konkrete Sprache bekommen hat, war ungewöhnlich. Fast ein bisschen unheimlich. Was haben Sie dank der gestützten u

«Ausser plan»

In Aktion David Bröckelmann als Thea­ ter-Abwart in seinem neuen Programm. u Parodie ist programm Zurzeit tourt David Bröckelmann mit seinem zweiten Soloprogramm, «Ausser Plan», durch die Deutschschweiz. Als Hausmeister eines Theaters plaudert er aus dem Nähkästchen. Und parodiert, wer jemals auf die Bühne gefunden hat: Christian Levrat, Matthias Hüppi, Christian Gross … Temporeich und skurril. Am besten: immer noch seine Hakan-Yakin-Parodie. Bröckelmann sagt, er möge die Menschen, die er nachahme, sehr gern und zolle ihnen Respekt: «Hakan ist ein grosser Fussballer, und natürlich wird ein Charakter in einer Parodie immer überzeichnet dargestellt.» Den Schauspieler am Bahnhof oder in der Bar anzusprechen mit «He, mach mal den Yakin», ist keine besonders originelle Idee. «Welcher Pfarrer geht am Sonntag an die Predigt vom Kollegen? Man darf doch auch mal freihaben!»

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Kommunikation von ihm erfahren? Dass er sich eine Freundin wünscht, weiss ich jetzt. Das stimmt mich trau­ rig. Fremdbestimmt sein, abhängig sein von Betreuung ist sicher auch ein problematischer Umstand, den er mitbekommt. Das ist hart. Sie sind seit vier Jahren mit Salomé verheiratet. Wünschen Sie sich keinen Nachwuchs? Wir haben das Pitschi. Es ist schon schwierig genug. Mit seinen dreieinhalb Jahren steckt es gerade krass in der Pubertät. Ein richtiges Früchtchen. Ein Schlitzohr-Büseli. Darf die Katze ins Ehebett? Ja. Aber nicht auf meine Decke! Pitschi weiss ganz genau, dass ers nicht darf. Er hat etwa zwanzig Plätzchen im Haus. Auch zuoberst auf dem Dach­ stock in einem alten Kinderbett, das schon immer da oben gestanden ist. Wieso wollen Sie keine Kinder? Meine Schwester hat drei: Benjamin, Rebecca und Anna, zwischen zwölf und vier Jahren. Salomé und ich sehen sie sehr oft. Dass es nicht unsere eigenen sind, hat auch Vorteile. Im Ernst: Kinder verdienen Zuwendung, geregelte Ab­ läufe und klare Strukturen. Das können wir nicht bieten. Wer hat das schönste Lachen? Salomé. Entschuldigung, dass ich so lange nachgedacht habe. Schreiben Sie jetzt ja nicht: «Überlegt lange!» Wo haben Sie sich eigentlich kennen­gelernt? Ich hatte Liebeskummer und sass mit meiner Mutter und meiner Schwester im Café Merian. Die Serviertochter war rotblond und zierlich. «Das wäre eine für dich», sagte meine Mutter. Wie wir zusammengekommen sind, erlebte sie nicht mehr. Aber postum haben wir ihren Segen. Gehen Sie selbst mit dem Tod humorvoll um? Ja, das steckt in meiner Familie. «Wer geht die Eltern giessen?» – diese Frage stellen meine Schwester und ich uns gerne gegenseitig im Hochsommer. Humor war immer schon wichtig, gerade bei ernsten Themen, und ist es bis zuletzt und über den Tod hinaus. Unsere Eltern haben uns das stets vorgelebt. Meine Mutter hat ihre eige­ nen Todesanzeigen geklebt. Sodass wir nur noch das Datum einfügen mussten. So schlimm ihre Diagnose war, sie hat das Lachen nicht abgelegt. Wie lange hatten Sie Zeit, um Abschied zu nehmen? Drei Monate – genau wie es die Ärzte voraussagten, nachdem sie den Bauch­ speicheldrüsenkrebs diagnostiziert hatten. Es war in diesem heissen

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Das Übungshuhn David Bröckelmann rezitiert zu Hause – zuhören tut der gestopfte Vogel immer. Sommer 2003. Mutter und ich amüsier­ ten uns über den «Sterbebett-Touris­ mus», der täglich vor der Tür stand. Der Tisch neben ihrem Bett wurde zum Bouquet. Jeder sagte: «O Christa!» Im Sterbehospiz suchte sie schliesslich ihre Ruhe und fand sie. Wo hört der Spass auf? Man amüsiert sich nicht auf Kosten sozial schwacher oder behinderter Men­ schen. Kriegsthemen sind ebenfalls äusserst heikel. Man muss halt immer abwägen. Ich habe meinen Bruder auch parodiert, aber das war ja nicht vor Publikum. Zwischen Stefan und mir, aber auch zwischen dem Publikum und mir schlägt der Humor Brücken. 

david bröckelmann u bio Der Basler Schauspieler wird in diesem Monat 40 Jahre alt, er ist mit Berufs­kollegin Salomé Jantz verheiratet. Bekannt ist er als Parodist im Schweizer Fernsehen, der unter anderem Matthias Hüppi, Christian Gross, Hakan Yakin und Christian Levrat imitiert. u Termine U. a. 14. April, 19.30 Uhr im «Kaufleuten», Zürich; 21. April, 20 Uhr im Zik, Arbon; 4. Mai, 20 Uhr im Gemeindehaus Buchs AG; 25. Mai, 20 Uhr im Hotel Belvoir, Rüschlikon. www.davidbroeckelmann.ch

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Schicksal

«Ich mag die Sonne!» Die achtjährige Mai (vorne) hat im Tsunami Mutter und Bruder ver­loren. Mit ihren Freundinnen Rui und Chiyo geniesst sie einen Tag auf Grindelwald First.

Null Privat­s phäre Viele der Kinder lebten nach dem Tsunami monatelang in solchen Notunterkünften.

Text Nina Siegrist Fotos Kurt Reichenbach

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Sie haben alles verloren – und gewinnen nur langsam wieder Zuversicht. Wings For Japan holt fünfzehn junge Tsunami-Opfer für Ferien in die Schweiz. Sie halten Kühe für Elefanten – und suchen überall nach Heidi.

Den Tsunami vergessen

eat Pfändler ist nervös. Nicht wegen der Landung, die hat er – seit 1975 Flight-Attendant bei der Swiss – bis zur Genüge durchexerziert. Nein, es sind die fünfzehn japanischen Kinder, die er unbedingt gut und entspannt nach Zürich bringen will. Sie sitzen an diesem 27. März, über ein Jahr nach dem verheerenden Erdbeben in ­Japan, in «seiner» Maschine, jedem Einzelnen von ihnen hat der Tsunami etwas genommen – Eltern, Freunde, Habseligkeiten. Entdeckt hat Beat Pfändler sie alle im Buch von Ken Mori, einem japanischen Journalisten, der Tsunami-Kinder porträtiert. Nun will Pfändler, zusammen mit seiner Frau Yuko, den Kindern eine sorglose Ferienwoche in der Schweiz ermöglichen. «Wings for Japan» – Flügel für Japan, nennt er sein Projekt. Die Swiss hat Flüge gesponsert, Schweiz Tourismus und die Jungfraubahnen das Rahmenprogramm. Und jetzt, endlich, heisst es «landing completed». Die Gurten klicken, die Kinder äugen neugierig aus den ovalen Fenstern: «Wo wohnt den jetzt Heidi?», will eines wissen, als die Airbus-Türen entriegelt werden. Die achtjährige Mai Nakamura schreibt in Ken Moris Buch: «Die Farbe des Tsunamis war dunkel. Er hat uns voll erwischt. Aber ich hab mein Bestes getan.» Als der Tsunami am 11. März 2011 um 14.46 Uhr über ihre Heimatstadt Sendai rollt, ist Mai in der Schule, rennt mit Klassenkameraden auf einen Hügel. Ihre Mutter und ihren vier Monate alten Bruder spült der Tsunami aus ihrem Haus. Zwei Tage später werden ihre Leichen rund 1,5 Kilometer entfernt gefunden.u schweizer illustrierte

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Schicksal

Gelandet Maître de Cabine Beat Pfändler hat die fünfzehn TsunamiKinder nach Zürich gebracht – die Flüge hat die Swiss gesponsert. Vereint Die ­Waisen-Brüder Masato und ­Toshihiko (r.) leben heute bei ihrer Tante. Mit deren Tochter Rena geniessen sie die Ferien in ­Beatenberg.

«Toll, so ein eigenes grosses Zimmer!» Haruna, 8, Natsumi, 10 (r.), und Mutter Mie Sato im Ferienhaus in Beatenberg BE. u Die Mutter hält ihr Baby noch immer im

Arm. Mai und ihrem Vater ist nichts von ihnen geblieben – nur ein Handyfoto. Der Reisebus schlängelt sich hoch zum Ferienhaus in Beatenberg BE. «Mis alte Guetsli macht das immer grandios», murmelt der Chauffeur, ganz so, als ­wolle er dem schunkelnden Vehikel gut zureden. Es ist still im Bus. Zu Hause in Japan herrscht tiefe Nacht, im Berner Oberland wird es gerade dunkel. Die meisten Kinder schlafen, auch Mai – sie hat den Kopf auf den Schoss ihres Vaters gelegt. Er darf sie in die Schweiz begleiten, ist einer von zehn Erwachsenen. Dann, plötzlich, hält der Bus an. Ob hier wohl Heidi wohnt? Heidi, die Trickfilm­figur, kennt in Japan jedes Kind. Die Zimmer des Ferienhauses werden bezogen, ein paar Stunden Schlaf, und schon, die Gruppe staunt,

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tauchen aus der Dunkelheit schnee­ bedeckte Berge auf. Beim Frühstück erklärt die japanische Reiseleiterin ausführlich, wie man duscht (in Japan gibts nur Badewannen) und wie man in der Schweiz einen Zug besteigt («Achtung, es gibt keine Schiebetür vor dem Gleis!»). Eine Mutter will wissen, ob man die Zimmertüren nicht irgendwie abschliessen könne. Wenig später werden Schlüssel verteilt. Viele aus der Gruppe wohnten nach dem Tsunami monatelang in Notunterkünften – Turnhallen, in denen auf zwei Basketballfeldern bis zu 200 Familien eingepfercht wurden, abgetrennt nur durch Kartonwände. Auch Mie Sato hat mit ihren Töchtern Haruna, 8, und Natsumi, 10, so gelebt, jetzt hält sie – fast feierlich – den Schlüssel ihres Familienzimmers in Bea­tenberg in der Hand, dreht ihn um,

prüft, nickt, sagt etwas, das sich wie «zu» anhört und kichert glücklich. Die achtjährige Haruna Sato schreibt in ihrem Aufsatz: «Der Tsunami war gierig.» Dazu zeichnet sie eine gros­ se blaue Wolke neben zwei schönen Einfamilienhäusern – das Titelbild von Ken Moris Tsunami-Buch. Das Haus der Satos ertrank komplett im meterhohen Wasser. Die Familie flüchtete in die Berge, irrte dort zwei Tage umher, mit nassen Kleidern – es schneite. Der Mönch eines Bergtempels nahm sie schliesslich bei sich auf. Heute leben sie in einem der schnell errichteten Fertighäuser, manchmal regnet es rein, man hört den Nachbarn schnarchen, aber das alles spielt keine Rolle: Die Satos leben. Der erste Ausflug – es geht nach Grindelwald. Und ein Siebenjähriger ist

Initiativ Beat Pfändler und seine Frau Yuko holen mit dem Hilfswerk Wings for Japan Tsunami-Kinder für eine Woche in die Schweiz.

fest davon überzeugt, durchs Zugfenster soeben einen Elefanten gesehen zu haben. «Das war eine Kuh», erklärt die japanische Reiseführerin, während ein Grossteil der Gruppe erst den SelectaAutomaten am Bahnhof, dann den Getränkeautomaten an der Talstation First bewundert: So klein sind die hier – bei ihnen gibt es ganze Automatenstrassen. Zwei Buben und ein Mädchen, alle mit den gleichen neuen und – ihr Schlurfen lässt es vermuten – zu grossen Wanderschuhen, warten auf die nächste Gondel. Er spielt gerne Basketball, isst gerne ­Nudeln, sagt der elfjährige Masato. Dann ist sein Englisch-Vokabular erschöpft. Die Mädchengruppe vor ihm, ihre Gondel-Tür ruckelt gerade zu, kennt noch einen Ausdruck: «Ooh, my goood!», rufen sie und quietschen, als das silberne Kabäuschen schwungvoll abhebt. Der elfjährige Masato Hiratsuka schreibt: «Die, die auf den Berg geflüchtet sind, haben überlebt. Aber meine Grossmutter wird immer noch vermisst.» Er und sein dreizehnjähriger Bruder

Toshihiko sind bei der Grossmutter aufgewachsen, in einem kleinen Ort namens Onagawa. Dort gab es nur einen einzigen Sammelpunkt für die Überlebenden – die Grossmutter ist auch Tage nach dem Tsunami nicht zu finden. Eine Tante kümmert sich heute um die Buben, zusammen mit Cousine Rena wohnten sie bis im Sommer in einer Turnhalle. «Ich habe jetzt viele neue Freunde», schreibt Masato. Grindelwald First. Auf 2200 Metern über dem Meeresspiegel spannen die fünfzehn Kinder zusammen mit Beat Pfändler eine Japan-Flagge über den Schnee, schwingen sie in die Luft, rufen:«Nippon gambaro!» – «Hopp Japan!» Im sulzigen Schnee schlitteln sie danach ins Tal, kreischend, im Schritttempo, vorbei an ein, zwei, drei kleinen Holzhütten. Mai, Masato, Haruna und ihre Freunde sind glücklich. Und wollen eigentlich nur noch eins wissen: In welchem dieser Häuschen, in welchem genau wohnt sie denn nun, Heidi, die Trickfilmfigur?  schweizer illustrierte

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porträt

Haben Tiefschläge gemeinsam gemeistert Marc «Cuco» Dietrich und Frau Beatrice in ihrem Zunftkeller Zur füfte Jahreszyt an der Gerechtigkeitsgasse in Bern.

Text aurelia forrer Fotos kurt reichenbach

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ieser Berner Bär hat lange Win­ terschlaf gehalten. Genauer ge­ sagt: dreissig Jahre. Damals hat sich die erfolgreiche Musikgruppe Peter, Sue & Marc aufgelöst. Jetzt ist Marc «Cuco» Dietrich, 63, der mit der rauchi­ gen Stimme, zurück auf der grossen Bühne. Das Musical «Alperose» hat ihn erneut zum Blühen gebracht, ihm einen zweiten Frühling als Sänger beschert. Ja, er ist gerne in seiner Höhle, dem Zunftkeller Zur füfte Jahreszyt, den er gemeinsam mit Ehefrau Beatrice, 56, in der Berner Altstadt betreibt. «Doch nun habe ich wieder ‹d Brätter gschmöckt›. Und dieser Geruch gehört zu mir», sagt er und lacht. Die Zähne haben bei ihm grosszügig Platz. Als «echter Querein­ steiger» sei er zu diesem Angebot ge­ kommen. «Ich war im richtigen Moment am richtigen Ort. Wie so oft im Leben.» Die Rolle des Heiri ist ihm wie auf den Leib geschneidert. «Das bin iig», dachte Marc Dietrich, als er das Libret­ to zum ersten Mal las. Heiri ist ein ge­ selliger und «gmögiger» Berner, der am liebsten in seiner Stammbeiz sitzt und bei der Serviertochter nach seinem «Chübeli» schreit. Auf der Bühne ist das Bier natürlich alkoholfrei, privat mag Marc Dietrich am liebsten Wein – «das ist mein Getränk, rote u wysse». Sein Glas steht auf dem Bar-Tisch, der jedes echte Berner Herz erwärmt: ein alter Scheinwerfer des Wankdorf-Stadions, das 2001 abgerissen wurde. «Du, Gsundheit!» – Marc Dietrich geniesst das Gläschen mit seiner Trix. «Heiri ist wirklich wie Marc», sagt sie. «Aber im echten Leben würde er niemals die Serviertöchter ‹aapääge›.» Nein, zu sehr mag er das andere Geschlecht. «Ich darf es so sagen: Ohne Frauen wären wir Männer auf gut Deutsch am Arsch!» Seit 22 Jahren sind sie zusammen, seit 12 verheiratet. Beatrice Dietrich hat immer zu ihm gehalten– als er 2005 einen Herzinfarkt erlitt, danach zwei Rü­ ckenoperationen und später ein Burnout hatte und schliesslich arbeitslos wurde. «Nun ist es für mich wahnsinnig schön, zu sehen, wie gut es ihm auf der Bühne geht. Wie er aufblüht», sagt sie. Ohne Trix wäre er nicht mehr hier, meint er. «Sondern schon längst über die Brücke gesprungen.» Gross darüber reden möchte er nicht mehr, denn ihm gehts gut, die schwere Zeit liegt hinter ihm. ­Arbeitslos war er ohnehin nicht richtig, sondern erwerbslos. Aus Eigeninitiative machte er sich 2006 «für es suubers u

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schweizer illustrierte

Mit Peter, Sue & Marc wurde er berühmt. Im Musical «Alperose» erlebt Marc Dietrich jetzt seinen zweiten Frühling. «Als Heiri auf der Bühne blüht er richtig auf», sagt Gattin Beatrice. Nach Herzinfarkt, Burnout und ohne Jobs ein kleines Wunder!

Der Brette rschmöcker


porträt

«Früher hatte ich hier in der Stadt Bern natürlich mein Jagdrevier!» marc Dietrich Tisch.» Aber da ist noch sein Stammtisch im «Della Casa». Der ist Kult. Und da wäre noch derjenige im Restaurant Bahnhof Weissenbühl. Und derjenige im «Pyri». Im Café des Pyrénées trifft er seit eh und je auf Polo Hofer, 67, dessen ­Lieder Cuco als Heiri jetzt im Musical «Alperose» singt. «Polo ist mir ans Herz gewachsen.» Über Jahre hinweg ist eine kumpelhafte Freundschaft entstanden. «Ich bin eben ein Gesellschafts-Alkoho­ liker», sagt Dietrich, der ein Gastro- und Weinpatent besitzt. Jeden Montag steht er selbst hinter dem Tresen und be­wirtet mit Beatrice von 17 bis 20 Uhr in seinem Zunftkeller die Leute. An der Bea Bern, die Ende April bis Anfang Mai statt­ findet, betreiben sie auch heuer die Fasnachts-Beiz. Gelernter KV-Angestellter, er­ folgreicher Musiker, Weinhändler,

­ iegenschaftsverwalter, Strassenreini­ L ger und jetzt Musical-Darsteller! Obwohl er zusätzlich in der Firma eines Freun­ des ein 40-Prozent-Pensum im Büro als «Mädchen für alles» hat, widmet Diet­ rich zurzeit 150 Prozent seiner Gedan­ ken der «Alperose». An auftrittsfreien Tagen bekommt er schnell das Reissen. «Ihm fehlt dann richtig etwas», sagt Beatrice Dietrich. Am 14. April endet «Alpenrose». Antizyklisch geht Marc «Cuco» Dietrich dann wohl wieder in den Bühnen-Win­ terschlaf. Aber er ist jederzeit bereit, aufzuwachen und aus seinem Keller hinauf auf die Bretter zu steigen. 

Der Winterschlaf ist beendet Marc Dietrich bringt den originalen Berner Fasnachts-Bär aus seiner Höhle, dem Zunftkeller.

Schweizer hit Man nehme alle grossen Hits von Polo Hofer und verbinde die Songs zu einer Liebesgeschichte: Das ist «Alperose – das Musical». Ein Stück über Sehnsucht, Heimweh und Versöhnung, das vorwiegend im «Pot», der früheren Musikbeiz in der Berner Matte, spielt. Marc Dietrich alias Heiri ist dort der beste Gast und Stammtisch-Philosoph. Knapp 60 000 Tickets sind bisher verkauft. «Alperose» läuft noch bis Samstag, 14. April, in der Berner Musical Halle auf dem Bernexpo-Areal. Dienstag bis Samstag jeweils 19.30 Uhr, sonntags 14.30 Uhr.

Perfekte Rolle Marc Dietrich als Heiri auf der Bühne mit Frau Emma (Bea Schneider).

Foto HO

Bärn» als Strassenreiniger nützlich. Diese Aktion läuft noch heute. Ein Grund, so vermutet Dietrich, dass man­ che Leute sagen, er sei ein Stadtoriginal. «Ich habe einfach schon das eine oder andere für die Stadt Bern gemacht», sagt er. «Und früher hatte ich hier natürlich mein Jagdrevier!» Ein echter Bärenkopf steht in ­seinem Zunftkeller. Es ist der originale Berner Fasnachts-Bär. Bis 2002 amtete Dietrich als Präsident des Vereins ­Bärner Fasnacht. Die ist ohnehin seine Jahres­ zeit – eben die fünfte –, und dies 365 Tage im Jahr. «Es ist ein Virus und die gesündeste Krankheit, die es gibt.» Gattin Beatrice teilt die Leidenschaft. Den Spruch, mit der Frau sei der Aus­ gang «dopplet so tüür, halb so luschtig», gelte bei ihm nicht. «Aus dem Alter bin ich draussen.» Heute sind sie in der Truppe Grufties Bärnensis aktiv, dem Auffangbecken für alte, ausgediente Fasnächtler. «Wir ­dürfen nur noch konsumieren und geniessen», sagt er. Ansonsten geht Marc Dietrich nicht mehr viel «uf d Gass», ist um zehn Uhr abends meist müde. «Am liebsten lege ich zu Hause meine Scheichen auf den



notabene

Die Zwangserneuerer Chris von Rohr

Foto Daniel Rihs

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ie Welt singt wieder: Vözahler kaum tragbar sind, jeweils ge­ gel trällern vor sich hin flissentlich totgeschwiegen. Die Be­ und zwitschern miteinvölkerung merkts erst, wenn es zu ander um die besten ausserordentlichen GemeindeversammNistplätze. Hobbyflieger lungen und einem Aufstand der Lehrerschaft kommt. Ähnlich verhält es sich surren am Himmel, und mit den Lehrmitteln: Kriegt man ein bunte Blümchen schiesSprachbuch von 1971 in die Finger, besen aus dem Boden. Zeit, nach draussen kommt man Augen wie Spiegeleier: Da zu gehen – Weissenstein-Zeit! Aber Mist … unsere schweizweit wurde die Sprache noch richtig geübt! In einmalige Sesselbahn ist nicht mehr. Als nüchternem Schwarz-Weiss zwar, aber Kinder sind wir staunend damit auf den detailliert. Ein Buch von heute ist um ein Berg gefahren. Natürlich gab es trotz Vielfaches teurer, vierfarbig und grossden Wolldecken, die man mitbekam, hie zügig illustriert, inhaltlich aber in einer und da kalte Füsse, aber es war ein Erwesentlich tieferen Gewichtsklasse. Derlebnis, so freiluft zwischen den Tannen, zeit gilt das Spiralprinzip: Vieles wird nahe an den Felsen vorbeizuschweben. bloss jedes Jahr «angedacht», in der froMan spürte, ja roch die Umgebung und hen Erwartung, dass sich die Kids dabei fühlte sich wie ein freier Vogel. Geräusanft in die Höhe schrauben. Dabei wird sche, die zu vernehmen waren, stamm- «Es soll mir ja keiner stets gejammert, wie viel mehr die Kids ten aus der Natur oder vom Über-den- auf die Idee kommen, heute zu büffeln hätten … Mast-Rattern. Es waren wunderbare, Ich bezweifle, dass unsere Kinder den Frühling lieb gewonnene Geräusche. heute glücklicher und kompetenter von der Schule abgehen, als wir es taten. Inzwischen haben die Zwangser- reformieren zu neuerer zugeschlagen. Es bedeutet ihnen Wenn ich alte römische Schriften lese, wage ich, zu behaupten, dass sich offenbar nichts, solch ein geschichts- wollen!» der Mensch in 2000 Jahren im Wesen trächtiges, herziges Nostalgiegefährt zu erhalten. Sie wollen es lieber museal ausstellen. Man müsse kaum verändert hat. Bedürfnisse, Ängste, Freuden, Neid, Gier, zeitgemäss effizient sein, meinen sie. So eine gewöhnliche Aggressionen und Sorgen sind grosso modo dieselben geblieLöligondel soll her. Und damit alles finanziert werden kann und ben. Dem technischen Fortschritt hinken wir mächtig hinterall das Volk, das nach oben katapultiert wird, auch beschäftigt her. Es gibt Dichter und Philosophen, die behaupten sogar, ist, will man gleich noch den Berg ein bisschen verspassbauen. jeder technische Fortschritt bedeute einen menschlichen Erreicht worden ist bisher vor allem viel Frust mit dieser Zwän- Rückschritt. Ein Dilemma! Denn Erfinder, Visionäre und Tüftgerei. Das Sesseli wurde für Jahre stillgelegt, mit dem Effekt, ler sind unverzichtbar und mir herzlich willkommen. Im Fordass das wunderschöne Kurhaus nur noch halbjährlich be­ schungs- und Medizinalbereich brauchen wir sie dringend, im trieben werden kann. Eine klassische Verschlimmbesserung. Energie­bereich ebenfalls. Aber die Guys erfinden oft als Egal, wie dieses Theater ausgeht: Wem ist gedient? Sicher nicht Nebeneffekt einen Haufen Plunder, auf den die Menschen unkritisch abfahren und von dem sie sich versklaven und dem Naturfreund. So läuft es landauf und -ab. Irgendein kleines Unter- physisch und psychisch verkrüppeln lassen. Dabei gibt es nehmen, ein Kellertheater oder eine Schenke wirft gutes Geld einiges, was perfekt ist und von dem man die Finger lassen ab, und man wird grössenwahnsinnig. Dann wird projektiert, sollte. So wie Süssmost, Rösti, das Niesenbähnli, die direkte modernisiert, aufgepimpt und expandiert nach dem Motto: Demokratie, Streichhölzer, das Rad, die Gitarre, Mick Jagger, «Wenn schon, denn schon.» Die Kosten halten sich natürlich das Krokusli, die Basler Läckerli und natürlich Dublers Mohniemals im budgetierten Rahmen, und so sieht man sich renköpfe, die nach wie vor Mohrenköpfe heissen, auch wenn gezwungen, die Finanzen beim Konsumenten wieder herein- ein paar notorische Negativdenker das Wort gerne aus den zuholen. Der ist jedoch nicht willig, sich rupfen lassen, und Köpfen der Menschheit ­radieren würden. hält sich fern. So kommt es, dass fast in jeder Gemeinde Neues ist nicht zwingend besser, schöner, bereichernein nagelneues architektonisches Denkmal zum Verkauf der und wohltuender. Wir brauchen die Verschlimmbesserunsteht. gen de luxe nicht. Den Frühling habe ich auch sechzig Mal erAuch im Schulwesen lassen sich Erneuerungsneurosen lebt. Er ist immer noch eine freudige und herzerwärmende beobachten. Am einen Ort stehen Schulstuben leer, und am Erscheinung. Es soll mir also ja keiner auf die Idee kommen,  anderen unterrichten die Lehrkräfte in jeder Besenkammer. ihn reformieren zu wollen. Vor Inkrafttreten der Bildungsreformen wird die Tatsache, dass die erforderlichen baulichen Massnahmen vom Steuer- Chris von Rohr, 60, Musiker, Produzent und Autor schweizer illustrierte

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publireportage IM RAMPENLICHT Sicherheit und Stil werden beim kleinen VW up! besonders grossgeschrieben.

Und so gehts

Vier Schritte zum VW Shooting Star u Registrieren Melde Dich jetzt gleich oder bis spätestens 12. April 2012 mit einem tollen Foto von Dir auf www.vw-shootingstar.ch an. Vorausgesetzt wird der Besitz des Führerausweises. u Shooting VW wählt gemeinsam mit dem Star­ fotografen Thomas Buchwalder aus allen Einsendungen die sechs besten Kandidatinnen und Kandidaten aus. Diese dürfen exklusiv an einem profes­ sionellen Fotoshooting mit dem up! oder Beetle am Wochenende am 28./29. April 2012 teilnehmen.

Shooting Star werden und ein J ahr VW up! fahren Der VW up! fällt mit seinem frechen Design überall auf und ­erobert mit vielen Sicherheitsfeatures das Kleinwagensegment und die Innenstädte. Jetzt anmelden, VW Shooting Star werden, und mit etwas Glück ein Jahr lang den neuen VW up! fahren!

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ahre Grösse kommt von innen. Spätestens der nagelneue VW up! stellt das eindrucksvoll unter Beweis. Nur 3,54 Meter ist der Winzling lang und lediglich 1,61 Meter breit. Aber was da drin alles Platz findet! Vier Leute und 251 Liter Gepäck zum Beispiel. Oder aber bei nur zwei Insassen und umgeklappten Rücksitzen volle 951 Liter. Das schafft kein anderer im Segment des VW up! Sein Geheimnis? Der vergleichsweise lange Radstand. Der lässt trotz den minimalen Abmessungen des up! eine maximale Raumnutzung zu. Und die setzt sich natürlich mit zahllosen prakti-

schen Detaillösungen und Ablageflächen im Interieur fort. Auch bei den Motoren gilt: klein, aber oho. Eine neue Generation 3-Zylinder-1-LiterBenzinmotoren sorgt für flottes, aber sparsames Vorwärtskommen. Lust am Fahren muss also nicht gleichbedeutend mit Frust an der Tankstelle sein. Zumal schon bald eine noch umweltfreundlichere Erdgasund ab 2013 gar eine Elektrovariante nachgeschoben wird. Nicht gespart wird dagegen bei der Sicherheit. ABS und Berganfahrassistent sind in der Serienausstattung des VW up! ebenso inbegriffen wie die City-Notbremsfunktion.

Bis zu 30 km/h unterstützt dieses System den Fahrer bei einer Notbremsung. Auch das bietet kein anderer im Kleinwagensegment. Des Weiteren besteht die Fahrgastzelle aus besonders festen Stählen, und die Seitenairbags wurden extra grossflächig gewählt, um Kopf und Thorax der beiden Front-Passagiere besonders gut zu schützen. Für die kleinen Mitfahrer und ihre Kindersitze gibt es auf der Rückbank ebenso praktische wie sichernde Isofix-Halteösen. Wenn auch Du mehr über die Grösse des neuen Kleinwagens VW up! erfahren möchtest, dann melde Dich jetzt bei unserer Challenge an: Sei mit etwas Glück bei einem exklusiven Fotoshooting dabei, und werde als neuer VW Shooting Star ein Jahr lang Besitzer des neuen VW up! Oder wolltest Du schon immer mal den sportlichsten VW Beetle aller Zeiten fahren? Auch dann solltest Du Dich auf jeden Fall anmelden und die Chance, ein Jahr Beetle zu fahren, ergreifen! Viel Glück!

u Publikumswahl Die schönsten und besten B­ ilder des Fotoshootings werden anschliessend auf der Website www.vw-shootingstar.ch veröffentlicht. Das Publikum entscheidet per Internet-Voting, ­wer von den sechs Finalistinnen und Finalisten ­ VW Shooting Star wird. u Gewinnen Wer das Publikum überzeugen kann, darf ein Jahr lang pures Fahrvergnügen mit einem VW Beetle oder einem VW up! erleben!

Technische Daten VW up! u Benzin 60 und 75 PS u 0–100 km/h 13,2 bis 14,4 s u Spitze 160 bis 171 km/h u Verbrauch 4,1 bis 4,7 l/100 km

u Dimensionen Länge 3,54 m,

Breite 1,64 m, Höhe 1,49 m

u Kofferraum 251 bis 951 l u Preis ab CHF 15 750.–

u CO2-Ausstoss 96 bis 108 g/km

Übersicht Im Cockpit des up! überzeugt die gute Verarbeitung. gut temperiert Zentrale Anzeigenelemente bieten eine ausgezeichnete Übersicht.

Bitte Einsteigen Der fünftürige VW up! lädt die ganze Familie zum bequemen Einsteigen und Mitfahren ein.



Shopping

top ten der Woche

Hair & Make-up Brigitte Aeschbach mit Produkten von Nars, Model Sanda von Visage

Wie handgemacht u Ein bisschen zuckt man schon zusammen, wenn man als Modemensch hört, dass einer der starken Trends der Saison «Handcrafted», also wie von Hand gemacht, lautet: Kleider und Accessoires in Häkeloptik wie bei Dolce & Gabbana, Gewirktes, Besticktes oder mit Laser spitzenartig Raus­geschnittenes kann schnell auch etwas allzu handwerklich und deshalb unsexy sein. Nicht so die neuen Teile! Die Spitzenblousons, Kleidchen, Blusen und Jupes wirken sommerlich, luftig, reizvoll. Auch die Schuhe, Taschen und Gürtel stimmen so richtig auf die neue Jahreszeit ein. Möglichst wenig Make-up tragen, am besten im Nude-Look.

Redaktion beatrice schönhaus Fotos geri born Styling melanie albisser

Elegant Mantel in Lochstickerei, Gürtel, Scervino bei Gassmann. u CHF 2500.–, 660.– Kleid drunter, Glam in. u CHF 290.– Schuhe G Point. u CHF 240.– ­Tasche Fendi. u CHF 1050.– schweizer illustrierte

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Shopping top ten he der Woc

Verspielt Häkelkleid in Nude, Guess bei Globus, Fachhandel. u CHF 249.– Clutch, Schuhe mit Lasercuts, Ugg. u CHF 1290.–, 950.– Hut Eclectic. u CHF 180.–

Trendy Bluse mit Lasercuts, Eclectic. u CHF 560.– Jupe, gestrickt, Marc by Marc Jacobs, G Point. u CHF 520.– Ketten von Eclectic. u ab CHF 480.–

Futuristisch Top Rag & Bone Eclectic. u CHF 240.– Jupe Globus. u CHF 229.– Jacke, Sonia Rykiel, Grieder.u CHF 2890.– Tasche Maison Julie. u CHF 190.–

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Hippiemässig Top, See by Chloé, G Point. u CHF 320.– Häkeljupe, Manoush, bei Maison Julie. u CHF 450.– Gürtel Mango. u CHF 46.95 Ketten Eclectic. u ab CHF 180.– Schuhe Brunello. u CHF 259.–

Stickereien, Häkel-Partien und Lasercuts prägen den Stil

Party-fein Kleid mit Applikationen, Darling bei Glam in. u CHF 159.– Jacke aus Spitze, Mango. u CHF 66.95 Armreif Grieder. u CHF 165.– schweizer illustrierte

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Shopping top ten he der Woc

Objekt der begierde

u Der Schauspieler Sean Connery, 81, startete vor fünfzig Jahren im Film «James Bond 007 jagt Dr. No» die erfolgreichste Kinofilm-Kultserie aller Zeiten. Grund genug also für Omega, ein Sondermodell der Taucheruhr Seamaster zu lancieren. Denn die Uhr begleitet James Bond seit dem 17. Film, «Golden­eye» 1995, auf jedem seiner Abenteuer. So auch im kommenden Oktober im 23. Bond-Film, «Skyfall», am Handgelenk von Schauspieler Daniel Craig, 44. Die Seamaster Diver zeichnet sich durch das Omega-­Automatik-Kaliber 2507 mit Co-Axial-Hemmung aus und ist von der COSC als Chronometer zertifiziert. Die 007-Hommage zeigt sich im Detail: Monogramm auf dem Zifferblatt, rote Zahl 50, geprägter Pistolenlauf und Kugel-Verzierung auf dem Gehäuseboden. Sarah RIEDER

Kult Seamaster Diver 300 Meter «50 Jahre Bond» in Edelstahl, 41 mm ∅. Fachhandel. www.omegawatches.com u CHF 4500.–

online-tipp

www.voegele-shoes.com u Vögele Shoes bietet seit über achtzig Jahren eine Auswahl an SchuhModellen für die ganze Familie in hoher Qualität. Neu findet man das Sortiment über www.voegele-shoes.com. Der Kunde hat verschiedene Schuhe und andere Accessoires zur Auswahl und lässt sich das gewünschte Modell nach

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schweizer illustrierte

Hause oder abholbereit in die nächste Filiale liefern. Was nicht passt, kann innert 14 Tagen zurückgeschickt oder in einem Vögele-Shoes-Shop umgetauscht werden. nina lienhard mehr online-tipps: www.schweizer-illustrierte.ch

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Geri Born, Styling Beatrice Schönhaus, Mimosen Blumen Kenner Zürich, HO

Bond, James Bond


blumenmuster

Laufsteg

Aus dem Bett

Mit einem Schuss Ethno Die Sommer­ kollektion von Paul & Joe ist inspiriert von Mexiko.

Sags durch die Blume u Blumenmuster verkünden den modischen Frühling dieses Jahr un­ gemein zart – ganz so wie es uns die Natur vormacht. Ob mit grossen Prints (Dries Van Noten), ganz City-Girl im Overall (Jean Paul Gaultier), nostalgisch im bestickten Spitzenkleid (Valentino) oder im verspielten Mademoiselle-Chic (Nina Ricci): Die Designer setzen voll auf die neue Romantik à la Rosamunde Pilcher. Wir geniessen die neue Weib­ lichkeit und tragen statt Business-Anzug den schwingenden Blumenrock zur weissen Bluse – und lockern damit das anstrengende Meeting auf. Modemutige kombinieren unterschiedliche Blumen­ prints oder Muster (Streifen, Karos) zusammen. Und vielleicht inspirieren wir ja unseren Liebsten so dazu, uns mit einem handgepflückten Blumenstrauss zu überraschen. ursula borer

Zum romantischen Tête-à-Tête Seidenkleid JJ Benson, gesehen bei Manor. u CHF 129.–

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Geri Born (Porträt), Imaxtree, HO

Ursula Borer, Redaktorin SI Shopping, liebt gemusterte Pyjama-Hosen. u Eigentlich steht das französische Label Paul & Joe seit 1995 für jungen Pariser Chic. Sophie Albou, die ihre Marke nach ihren beiden Söhnen benannt hat, entwickelt aber immer mehr ein Faible für Amerika als Inspirationsquelle. Dazu gehören auch die Ethno-Prints auf den Hosen im Pyjama-Stil. Ein Trend, der es diesen Frühling endlich raus aus dem Bett auf die Strasse schafft! Ich besitze bereits mehrere solche gemusterte Stücke (unter anderem konnte ich das allerletzte Modell aus der H & M-Kollektion von Marni ergattern – uff!). Männer schütteln zwar verwirrt den Kopf, aber ich kann (noch) nicht genug davon bekommen.

Im Alltag Bowling-Bag mit Umhängeriemen von Graceland, gesehen bei Dosenbach. u CHF 24.90

An die Party Bestickte Clutch Crystal 60 Moonbeam, entdeckt bei Navyboot. u CHF 1050.–

Zum Shoppen Ballerina mit verspielter Masche von Graceland, gibts bei Dosenbach. u CHF 29.90

Zum Dinner Sandale mit Keilabsatz und Masche von Cube, erhältlich bei Vögele Shoes. u CHF 39.90 schweizer illustrierte

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Shopping top ten he der Woc

lieblinge der redaktion

Genuss Whisky aus deutscher Gerste, zweifach destilliert und acht Jahre in Rotweinfässern aus Eiche gelagert, hergestellt von einer Brennerei im Kanton Schwyz. u CHF 69.– Angezogen Körper­ betonter Pullover mit V-Ausschnitt und Armpatches. VichykaroHemd in Hellblau, beides von Pelikamo. u CHF 148.–, 149.–

Pelikamo präsentiert neben ausgewählten internationalen Brands Mode aus der eigenen Kollektion. Pelikamo, Zürich

Mode-Mix für starke Männer u Zwischen der Zürcher Bahnhofstrasse und dem Club-Restaurant Kaufleuten hat Ende letzten Jahres der Shop ­Pelikamo eröffnet. Zeitlose Stücke für den Kleiderschrank von Männern jeden Alters wie Chinos, Cardigans und An­züge findet man an der Pelikanstrasse 11 neben ausgewählten Accessoires mit Charme wie Manschettenknöpfe mit Knopf-Verschluss, herben Duftkerzen und Whisky aus einer Schwyzer Brennerei. Zusätzlich bietet Pelikamo auch

Bunt Zweifarbige Socken in vielen frischen Farben erhältlich von Pelikamo. u CHF 28.–

einen hauseigenen Schneider, der gekaufte Stücke abändert oder nach telefonischer Terminvereinbarung (044 - 210 04 06) Teile aus der Kollek­ tion individuell anfertigt. nina lienhard

Klassisch Ledertasche aus dunkelbraunem Leder mit Reissver­ schluss von Mismo. u CHF 874.–

Öffnungszeiten Di–Fr 11–19 Uhr, Sa 10–18 Uhr, www.pelikamo.com weitere shops im shopping-guide: www.schweizer-illustrierte.ch

Entdeckt

Romantisch Osterhase von Vollenweider. www.vollenweider chocolatier.ch u ab CHF 8.80

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Lustig Hase von Sprüngli, gibts Formschön Origineller Hase von mit Wunsch-Botschaft. www. Läderach. Merkur & Läderachsprüngli.ch/osterhase u CHF 24.– Boutiquen. u CHF 15.90

u Das Genussmittel aus Kakao, Wasser, Vanille und Cayennepfeffer verdanken wir den Azteken. Dass Schokolade gute Laune (und halt leider auch etwas vollere Hüften) macht, ist bekannt. Zu Ostern ist es aber eine tolle Idee, in Form eines Schoko-­ Hasen eine nette Message zu über­ bringen – Sprüngli und Migros bieten uns sogar die Möglichkeit, den Hasen persönlich zu beschriften respektive zu gestalten. BEATRICE SCHÖNHAUS

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Paul Seewer, Pascal Grob

Hasen als Botschafter


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Kirschblütenduft Ladurée-Kerze Tsumori Chisato, Ladurée, Zürich. Limit. Edit. u CHF 65.–

Maiglöckchen Le Muguet, Annick Goutal. Parfümerie-Fachhandel. u ca. CHF 120.–

Wasserlilie Parfümierter Nagellack in Water­lily Nr. 504, Dior. Limit. Edit. u CHF 38.–

Frische Botschaft Kompaktpuder Bucolic Blossoms von Givenchy. Limit. Edit. u CHF 67.–

Bade-Hase mit Jojoba-Öl, Ponyhütchen. www.­ponyhuetchen.com u CHF 12.90

Sheabutter-Badeeier von Ponyhütchen. www.ponyhuetchen.com u CHF 22.90

Freches Früchtchen Tendertone Lippenbalm SPF 12 in Purring von Mac. u CHF 23.–

Heitere Tupfen Lid-Palette Be Discovered, Smashbox. Marionnaud. u CHF 57.–

Beauty-News

u Bald

hoppelt er wieder für ein paar Tage in unser Leben: der Osterhase. Und seine «Entourage» (Dekorations­artikel) ist mittlerweile derart unüberschaubar, dass aus dem Osterfest ein buntes Frühlingsfest geworden ist. An diesem Anlass soll auch die Gastgeberin frühlingsfrisch schön sein. Die neuen Beauty-Produkte (oftmals in limitierten Editionen) nehmen sowohl die öster­ lichen Pastellfarben (Make-ups, Nagellacke) als auch den Duft von Frühjahrsblumen (Parfums, Kerzen) auf. Ideale Helferlein also, um auch im

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grössten Ostertrubel munter auszu­sehen und sich gut zu fühlen. Zugleich sind die Kosmetika hübsche Oster­geschenke. Etwa die parfümierten Nagellacke Garden Party von Dior in den Farben Wasserlilie und Vergissmeinnicht. Originell sind auch die handgemachten Oster-Badeeier mit pflegender Shea­ butter und Sahne von Ponyhütchen, im Eierkarton mit Schleife verpackt. Oder die Duftkerzen mit Kirschblütenduft von Ladurée mit kunstvollen Verpackungen der japanischen Modedesignerin Tsumori Chisato. Kristina Köhler

Lily kommt!

u Das rote Haar und die Sommersprossen sind ihr Markenzeichen: Model, Actrice und Aktivistin Lily Cole, 23. Die Britin ist die neue Botschafterin von The Body Shop.

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Paul Seewer, The Body Shop

Schöne Osterhäsin

Star-Geflüster


Engagierter Yogi Der deutsche Schauspieler und Yoga-Lehrer Ralf Bauer, 45, engagiert sich seit Jahren für Tibet. www.ralfbauer.tv

kolumne

Alexandra Kruse, 33, Stylistin, kennt ein Geheimnis.

interview mit Ralf Bauer

«Yoga mach ich auch im Flieger» Ralf Bauer, man kennt Sie vor allem als Schauspieler. Sie sind aber auch Tibet-­ Aktivist und Yoga-Lehrer. Ihre neue Passion: Lu Jong. Lu Jong sind tradi­tionelle Heilübungen für Körper und Geist, die im alten Tibet von Mönchen praktiziert wurden. Ich durfte die Übungen bei Loten Dahortsang erlernen, der im Tibet-Institut im schweizerischen Rikon lebt. Mit seiner Hilfe habe ich auch die Lu-JongDVD aufgenommen (bis jetzt nur in Deutschland im ­Handel, Anm. d. Red.). Ein Teil der Einnahmen ist für ein tibetisches Flüchtlingslager bestimmt. Wie beeinflussen Yoga und Lu Jong Ihr Leben? Ich bin flexibler geworden. Durch das regelmässige Üben halte ich sowohl im Geist als auch im Körper mein Gleichgewicht. Egal, was am Tag passiert, ich bleibe heute ruhiger, ohne dabei Emotionen zu verdrängen. Sie sind viel auf Reisen. Bleibt da Zeit für Yoga?

Selbst im Flugzeug versuche ich, Yoga zu machen. Damit bekomme ich den Jetlag gut in den Griff. Ein indianisches Sprichwort sagt: Wenn du reist, dann dauert es länger, bis die Seele nachkommt. Mit Yoga komme ich gleich an. Was ist auf Reisen immer dabei? Tibetische Räucherstäbchen aus Himalaja-Kräutern und Teebaum-Öl. Das wirkt wie ein natürliches Anti­biotikum. Und ein Shirt von Kamah … Verena ­Sapper, die Designerin von Kamah Yogawear, kenne ich seit dem Film «Workaholic». Die Mode ist fair pro­duziert, umweltbewusst und ein tolles Münchner Label. Ihre Projekte für 2012? Derzeit stehe ich in Karlsruhe mit «Gut gegen Nordwind» auf der Bühne. Und bald fliege ich wieder nach Tibet, um gesammelte Gelder persönlich zu übergehen. Dabei schaue ich auch neue Projekte vor Ort an. Interview Kristina Köhler

Ralf Bauers lieblinge

Little Buddha Langarm-Shirt, fair produziert, von Kamah. Über www. kamahyoga.com u CHF 96.–

Schamane Tibetisches Anti-StressRäucherwerk von Sorig. www. tibet-house.ch u CHF 18.–

Geheim-Lehre Tibetisches Heilyoga Lu Jong, erörtert von Tulku Lobsang. O. W. Barth. u CHF 26.90

Dass mir Schlaf heilig ist, dass Schlafentzug eine Folter­ methode ist und das Aller­ schlimmste aus mir herausholt, war mir noch nie so klar wie nach den ersten Wochen mit Sweet Bébé Kosmo. Und glauben Sie mir: Daran ändert auch eine Raver-Vergangenheit nichts. Zumal Nichtschlafen auch zu latenten Verwirrungen führt, man schon mal die gute Erziehung vergisst, seine Beziehung aufs Spiel setzt und keine Fahrzeuge lenken sollte (dazu gehören auch Bugaboos). Manchmal denk ich heimlich – wenn ich morgens um 3.24.58 Uhr ein leise krähendes Stimmchen vernehme, das wahlweise nach meiner linken oder rechten Brust verlangt – an Beyoncé und ihr Personal! Bestimmt hat sie sogar ein Paar Ersatzbrüste angestellt. Und zehn Nachtschwestern. Eine davon ist vermutlich Gina Ford, eine über­gewichtige Engländerin, die «Queen of Routine», die mit Büchern und Hausbesuchen schon einer Horde Kindern das Schlafen beigebracht hat. Also Gina Ford, Guru all meiner jungen Mütter-Freundinnen, würde die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, wenn sie unser Schlafkonzept kennen würde. Wir leben nämlich so weiter wie bisher. Nur haben wir einen wunderschönen Sack, der nach dem Prinzip des Einwickelns funktioniert, den Cosyme. Gesehen in der «Business Vogue» und sofort bestellt (unter www.babyschlafsack-cosyme.de). Er befreite mich aus einer pränatalen Depression, weil er so gut zur Wiege passt und weil mich sein kluges Konzept bestach. Baby Kosmo schläft super darin, wir nennen ihn schon zärtlich «Sackgesicht».

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© Fotostudio Schweizer Illustrierte Geri Born, Paul Seewer, Thomas Leidig

Echter Wundersack!

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promotion Eingespieltes Team Dank den richtigen Augentropfen kann Martin Zaugg die Spaziergänge mit Labrador­ rüde Taro im Wald von Oberdorf SO wieder richtig geniessen.

Sechs Fragen an die FAchfrau

Tropfen für Tropfen neue Lebensfreude

u Frau Dr. Reinshagen, Sie gründeten vor Kurzem die Spezialsprechstunde für Hornhauterkrankungen und trockene Augen an der Klinik Pallas. Warum? Weil die Nach­ frage immer grösser wurde. Benetzungs­ Dr. Helga störungen des Auges sind schon fast eine Reinshagen, Volkskrankheit geworden. Leitende Ärztin uWas ist der Grund dafür? 60 bis 80 Pro­ an der Klinik zent aller Personen zwischen 45 und Pallas. 60 Jahren leiden an trockenen Augen. Mit dem Alter erhöht sich das Risiko für Benetzungsstörungen. Dazu kommt, dass wir oft in klimatisierten Räumen vor dem Computer arbeiten. Das alles schadet der Tränenproduktion. uEs gibt aber mehr Frauen, die betroffen sind. Genau. Grund sind die Wechseljahre. Man weiss, dass die Tränenproduktion mit den beiden Hormonen Östrogen und Progesteron zusammenhängt. Wie genau die Beeinflussung aber zustande kommt, wird zurzeit noch erforscht. uMit welchen Beschwerden kommen die Patienten in die ­Spezialsprechstunde? Wir behandeln hauptsächlich Personen mit stark trocke­ nen Augen, die uns von Kollegen überwiesen wurden. Das ist der Fall, wenn das Auge beisst, brennt und meistens auch entzündet ist – normale Augentropfen nützen da nichts mehr. Diese Patienten haben dann auch gerötete ­Augen. Es geht so weit, dass manche überhaupt keine oder nur ungenügende Tränenflüssigkeit produzieren können. uWie therapieren Sie stark trockene Augen? Mit Tränenersatzmitteln und schleimlösenden und entzün­ dungshemmenden Augentropfen. Manchmal braucht es aber mehr. Zum Beispiel wenn auch der Lidrand entzündet ist. Im schlimmsten Fall gibt es noch die Möglichkeit von Augenserumtropfen. Diese werden aus dem eigenen Blut hergestellt und enthalten alle wichtigen Vitamine, ent­zündungshemmende Stoffe und Eiweisse. uWas kann man vorbeugend dagegen machen? Wer häufig in den Computer-Bildschirm schaut, zwinkert weniger und sollte deshalb ab und zu bewusst die Augen schliessen. Auch die Ernährung spielt eine Rolle: Die ungesättigten Fettsäuren Omega 6 und 3, Fisch, Raps- und Olivenöl und Nüsse sorgen für eine gute Benetzung des Auges.

Wegen seiner Rheumaerkrankung litt Martin Zaugg unter stark trockenen Augen – das trübte sein Gemüt und seinen Blick. Dank der richtigen Therapie sieht er wieder klar. dunstet. Bei Martin Zaugg war die Ursache für die trockenen Augen seine Rheumaerkran­ kung. «Er leidet am Sjögren-Syndrom. Dabei trocknen die Drüsen und Schleimhäute ent­ zündungsbedingt aus und beeinträchtigen die Benetzung des Auges. 80 Prozent der Rheu­ mapatienten leiden unter einer entzündlichen Trockenheit des Auges», erklärt Dr. Helga Reinshagen, Leitende Ärztin an der Klinik Pal­ las. Alle drei Monate besucht Martin Zaugg ihre Spezialsprechstunde für trockene Augen. Jeden Tag braucht er Tränenersatzmittel, schleimlösende und entzündungshemmende Augentropfen. Nur wenn es besonders staubig ist, fängt es wieder an zu brennen. Dann nimmt er schnell ein paar Extratropfen und erkennt wieder, wer ihm von Weitem zuwinkt. Die Klinik Pallas mit Hauptsitz in Olten und weiteren Augenzentren in Solothurn, Gren­ chen und Bern hat sich seit ihrer Gründung 1994 ständig weiterentwickelt. Ihr Leistungs­

angebot erstreckt sich heute auf fast alle Bereiche der Augenheilkunde – von der ein­ fachen Kontrolle bis hin zu Operationen an der Netzhaut, Behandlung von grauem und grünem Star, Hornhautchirurgie und Schiel­ behandlungen. Insgesamt informieren, be­­ raten und behandeln zwischen fünfzehn und zwanzig Augenärzte mit unterschiedlichsten Fachausrichtungen an den verschiedenen Standorten die Patienten. uInformationsveranstaltungen Vorträge zum Thema trockenes Auge und Hornhaut mit Dr. Helga Reinshagen: Grenchen 27. März, Klinik Pallas Augen­ zentrum, Kirchstrasse 10, 19 bis 20 Uhr, Anmeldung unter 032 - 654 64 40 oder azgr@klinik-pallas.ch OLTEN 17. April, Hotel Arte, Riggenbachstrasse 10, 19 bis 20 Uhr, Anmeldung unter 062 - 286 62 00 oder azol@klinik-pallas.ch

Fotos Dick Vredenbregt

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ie Augen von Martin Zaugg, 55, brann­ ten ständig. Und wenn es ganz schlimm war, sah er alles verschwommen. «Ich erkannte nicht einmal mehr meine Kol­ legen, die mich auf der Strasse grüss­ ten», erzählt er. Die Diagnose vor drei Jahren: stark trockene Augen. Das ist lästig, beein­ trächtigt die Lebensfreude und muss medi­ zinisch behandelt werden. Der Auslöser für die Störung liegt normalerweise bei der Tränenpro­ duktion. Wenn diese nicht mehr richtig funk­ tioniert, wird das Auge zu wenig befeuchtet. Denn erst durch einen gesunden Tränenfilm sehen wir klar. Zudem schützt er die Hornhaut vor Keimeinwanderung. Der Tränenfilm besteht aus drei Schichten: Die erste Schicht liegt direkt auf der Hornhautoberfläche und bewahrt diese vor Verletzungen. Die mittlere Schicht ist wässrig und enthält verschiedene Nährstoffe. Die äussere fetthaltige Schicht sorgt dafür, dass die Tränenflüssigkeit nicht sofort ver­


Check-up Tampon mit Heilkraft Per Knopfdruck startet die geräuschlose 60-minütige Behandlung. Tamia ist ab April erhältlich.

ft ­ f i r en t e b Frau eit dh n u G es

Vibration gegen den Schmerz Bei Menstruationsbeschwerden greifen viele Frauen zu Medikamenten. Ein neuer Tampon hilft, Bauchkrämpfe auf die sanfte Art zu lösen – ganz ohne Chemie und Hormone. Text Lisa merz

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onat für Monat beginnt es von vorn: Bauchschmerzen, Kopf­ weh und Rückenschmerzen. Fast die Hälfte aller Frauen leidet unter Menstruationsbeschwerden. Einige sind sogar so stark betroffen, dass sie arbeits­ unfähig sind oder nicht in die Schule ­gehen können. Der Schmerz entsteht durch die hormonellen Veränderungen während der Monatsblutung. In dieser Zeit produziert der Körper Schmerz­ botenstoffe (Prostaglandine). Sie be­ wirken, dass sich die Gebärmutter­ muskulatur zusammenzieht und die Schleimhaut mit dem Blut ausgeschie­ den wird. Frauen mit Regelbeschwerden bilden mehr von diesen Botenstoffen als üblich. Viele greifen während dieser Tage zu Medikamenten oder lassen sich vorbeugend die Antibaby-Pille ver­ schreiben. Jetzt gibt es eine neue alternative ­Behandlungsmethode: ein vibrierender Tampon. Tamia löst die Krämpfe dort, wo sie entstehen. Die Anwendung ist einfach: Sobald man die ersten Anzei­ chen spürt, führt man den Tampon wie gewohnt ein und kann die 60-minütige

Behandlung starten. Währenddessen kann frau sich frei bewegen – der Tam­ pon ist geräuschlos. Eine US-Studie mit 115 Teilnehmerinnen zeigte, dass Tamia im Vergleich zum häufig verwendeten Schmerzmittel Ibuprofen mindestens genauso wirksam ist. Zudem werden ­zusätzliche Symptome wie Kopf- und Rückenschmerzen schneller reduziert. Bei einem Feldtest in der Schweiz mit über 400 Patientinnen berichteten 85 Prozent der Frauen, dass ihnen eine Tamia-Anwendung pro Menstruation ­reiche, um die Schmerzen zu lindern. Prof. Johannes Bitzer, Chefarzt der Frauenklinik des Universitätsspitals Basel, untersucht zurzeit den genauen Wirkmechanismus. Zwei Möglichkeiten kommen infrage: Entweder verändert sich dadurch der Prostaglandin-Stoff­ wechsel, oder die Schmerzübertragung in den Nervenleitungen wird gehemmt. Das natürliche Schmerzmittel hat seinen Preis. Ein Tampon kostet CHF 24.90 und ist aus hygienischen Gründen nur einmal verwendbar. www.tamia.com

Schluss mit Glatze

u Baltimore US-Forscher haben ein Protein entdeckt, das für den erblich bedingten Haarausfall bei Männern verantwortlich ist. Jetzt hoffen die Wissenschafter, dank diesen Erkenntnissen neue Be­handlungsmethoden entwickeln zu können. www.wissenschaft.de

Ungesunde Hygiene

u München Experten vermuten schon länger, dass Kinder die möglichst keimfrei aufwachsen, häufiger an Asthma und Allergien erkranken. Ein Experiment mit Mäusen bestätigt nun diese Annahme. Grund: Das Immunsystem wird dadurch gestört. www.spiegel.de

Schmerz weghungern

u Kopenhagen Abnehmen ist gemäss einer dänischen Studie das effektivste Mittel gegen Arthroseschmerzen im Knie. Das gilt auch dann, wenn das Gelenk bereits stark geschädigt ist. An der Studie nahmen 175 übergewichtige Frauen ab 60 Jahren teil. www.aerztezeitung.de

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Vertreiben Sie die Frühjahrsmüdigkeit! Bärlauch ist dazu ideal: Er fördert die Durchblutung und stärkt den Kreislauf.

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Check-up Psychische Belastung

Stress im Job bringt auch das Herz zum Stolpern!

Text Dr. Samuel Stutz

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ie wirken sich Stress im Job und Mobbing auf das Herz aus? Welchen Einfluss haben unregelmässige Arbeitszeiten? Sind Überstunden ungesund? Dr. Marcel Jost, Chefarzt Arbeitsmedizin der Suva, hat nicht nur die wissenschaftliche Literatur eingehend analysiert, er kennt den ­Einfluss von beruflichem Stress auf die Gesundheit auch von seiner Arbeit mit Unternehmen der verschiedensten Branchen. «Psychische und mentale Belastun­ gen haben messbare Veränderungen des Kreislaufs zur Folge. Durch die Aus­ schüttung von Stresshormonen kommt es zu einem Blutdruckanstieg und zur Aktivierung des Blutgerinnungssystems mit erhöhter Aktivität der Blutplätt­ chen», sagt Dr. Jost. «Das erklärt, wes­ halb Ärger und Aufregung bei der Arbeit zu einem Anstieg des Herzinfarktrisikos führen. Stress kann zudem Herzrhyth­ musstörungen auslösen.» Nicht die berufliche Belastung an sich ist ungesund, sondern Stress, der als Ungleichgewicht zwischen Anforde­ rungen und persönlichen Handlungs­ möglichkeiten unangenehm erlebt wird. Das ist beispielsweise der Fall, wenn je­ mand das Gefühl hat, er habe keinerlei Einfluss auf Gestaltungsmöglichkeiten, was seine Arbeit angeht. Zu chroni­ schem Stress führt auch ein Ungleich­ gewicht zwischen hoher Verausgabung und geringer Wertschätzung am Arbeits­ platz. Dr. Jost: «Wir wissen, dass dieses Ungleichgewicht nicht nur mental und psychisch sehr belastend ist und ins

Dr. med. Marcel Jost, Chefarzt Arbeitsmedizin der Suva. www.suva.ch

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Burnout führt, sondern auch die Herz­ kranzgefässe in Mitleidenschaft ziehen kann. Eine Auswertung von vierzehn grossen Studien mit über 80 000 Teilneh­ mern zeigt, dass übermässiger Stress am Arbeitsplatz das Risiko für eine koro­ nare Herzkrankheit um rund 50 Prozent ­erhöht. Auch für gehäuftes Auftreten eines Hirnschlages gibt es Hinweise.» Verantwortlich dafür sind vor allem negative Emotionen wie Ärger, Depres­ sion und Angst. Auch Mobbing kann mit einem erhöhten Risiko für Herzer­ krankungen einhergehen. Ebenso der Berufslärm. Bereits eine Zunahme von fünf Dezibel führt gemäss Studien zu einem Anstieg des oberen Blutdrucks um durchschnittlich 0,5 mm Hg. Andere Studien machen sogar einen Zusammen­ hang zwischen Berufslärm und Herz­ kranzgefäss-Erkrankungen wahrschein­ lich. Übermässige berufliche Belas­ tungen wirken sich auch indirekt auf die Gesundheit aus. Wer dauernd gestresst ist, lebt ungesund. Er raucht eher, er­ nährt sich unausgewogen, bewegt sich in der Regel zu wenig und ist somit einer Vielzahl von Risikofaktoren wie Überge­ wicht, Bluthochdruck, Fettstoffwechsel­ störungen und Diabetes ausgesetzt. Weil immer mehr Menschen unregel­ mässige Arbeitszeiten haben, stellt sich die Frage, ob Schichtarbeit nicht nur zu Schlaf- und Befindlichkeitsstörungen führen kann, sondern auch zu einer er­ höhten Zahl von Herzkreislauf-Erkran­ kungen. Neuere Untersuchungen legen die Vermutung nahe, dass dem so ist. Ur­ sache ist unter anderem gesundheitliches Fehlverhalten wie Rauchen oder falsche Ernährung, um die langen Nachtstunden zu überbrücken. Entscheidend ist des­ halb neben einer guten Schichtplan­ gestaltung die Prävention mit geregelten Essenszeiten und genügend Erholungsund Entspannungs­­­möglichkeiten. Auch der Zusammenhang zwischen einer langen täglichen Arbeitszeit mit

Trifft nicht zu

Trifft wenig zu

Trifft teils zu

Trifft ziemlich zu

Trifft sehr zu

u Die Arbeitsmenge ist erdrückend (nicht einfach viel Arbeit!).

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u Für seriöse Planung und Organisation der Arbeit fehlt mir die Zeit.

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u Die mir gestellten Ziele und Aufgaben überfordern mich fachlich.

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u Ich empfinde meine Arbeit als langweilig.

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u Meine Arbeit entspricht nicht meinen eigentlichen Interessen und Neigungen.

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u Ich erlebe zu viel Routine, es fehlt die Herausforderung.

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u Ich habe keinen Einfluss auf die Planung und Gestaltung meiner Arbeit.

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u Meine Arbeit besteht aus isolierten Arbeitsschritten und ist kein abgerundetes Ganzes.

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u Ich habe zu wenig Entscheidungsfreiheit.

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u Ich erhalte keine Unterstützung, wenn ich sie brauche.

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u Es gibt ungelöste Spannungen und Konflikte.

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u Meine Vorgesetzten kommunizieren nur «von oben nach unten». Meine Vorschläge, An­ regungen, Kritik werden nicht ernst genommen.

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u Ich bekomme kein echtes Feedback (fehlende Anerkennung und mangelnde konstruktive Kritik).

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u Ich kann meine Entwicklung und Laufbahn nicht selber beeinflussen.

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Test: Stress-Ursachen im Berufsleben

u Ich arbeite unter schlechten äusseren

Arbeitsbedingungen. u Ich werde in meiner Arbeit häufig gestört. u Test Diese Checkliste hilft Ihnen, persönlich

erlebten Stress im Arbeitsumfeld zu identifi­ zieren und seine Ursachen zu erfassen. Es ist sinnvoll, dass andere Personen in Ihrem Umfeld die Checkliste ebenfalls ausfüllen und dass Sie sich zusammensetzen, die Resultate ver­ gleichen und diskutieren. u Test-auswertung Wenn Sie vermehrt die

Kolonnen drei, vier und fünf angekreuzt haben, könnten das Hinweise auf persönlichen Stress sein. Je grösser die Anzahl solcher Einschätzungen ist und je intensiver Sie diese Signale erleben, desto höher ist auch das Stressrisiko. u Vollständiger Test Dies ist nur ein Auszug des Stress-Tests. Machen Sie den ganzen Test unter www.stressnostress.ch.

vielen Überstunden und einem erhöhten Herzerkrankungsrisiko wurde unter­ sucht. «Eine Studie hat gezeigt, dass Personen, die elf Stunden und mehr pro Tag arbeiten, gegenüber Menschen mit einer Arbeitszeit von sieben bis acht Stunden ein 1,7-fach erhöhtes Risiko für eine koronare Herzkrankheit auf­ weisen», erklärt Dr. Jost. Besonders gravierend auf das Herz wirkt sich Bewegungsmangel aus. Er ist nicht nur ein grosses Problem für Menschen mit Bürojobs, sondern wegen der zunehmenden Automati­ sierung auch für Arbeitnehmer in der Industrie und dem Gewerbe. Dr. Jost: «Körperliche Inaktivität führt zu einer Fehlfunktion der Innenschicht der Blutgefässe. Wir wissen heute, dass so der Prozess der Arteriosklerose in Gang gesetzt wird. Wer körperlich inaktiv ist, spricht auch weniger auf das körpereigene Insulin an, was zu einer Erhöhung des Blutzuckers führt und die Blutfette ungünstig beeinflusst. Ganz zu schweigen vom Gewichtsan­

k n ch ec llt e o s s Da w is sen Sie

stieg infolge des geringen Kalorienver­ brauchs.» Es geht deshalb nichts über eine gute körperliche Fitness. Sie schützt das Herz selbst bei hohen körperlichen Be­ lastungen im Beruf. Reicht es, wenn man sich bei der Arbeit intensiv bewegt? «Nein», sagt Dr. Jost klipp und klar. «Für die Fitness muss man etwas in der Frei­ zeit tun. Schwere körperliche Belastun­ gen während der Arbeit haben nicht den gewünschten Effekt auf das Herzinfarkt­ risiko. Bei untrainierten Personen ­führen kurzzeitige Spitzenbelastungen sogar zu einem deutlich erhöhten Risiko.» Was ist zu tun? Eine halbe Stunde zügiges Gehen pro Tag senkt das Herzinfarktrisiko beachtlich. Vermehrte körperliche Aktivität nützt in jedem Lebensalter etwas. Sie beeinflusst den Stoffwechsel günstig, regt das Gehirn an, stärkt den Bewegungsapparat, schützt Herz und Gefässe und senkt die Gesamtsterblichkeit.  Mehr Infos www.suva.ch/stress

Infos zu ungesundem Stress

 Der

Begriff «Stress» ist zum Modebegriff geworden. Viele Menschen bezeichnen damit nicht die negative, krank machende Form von Stress, sondern die positive Herausforderung im Sinne von «Ich habe viel zu tun» oder «Ich habe wichtige Aufgaben». In diesen Fällen spricht man besser von «Herausforderungen» und nicht von «Stress».  Negativer, krank machender Stress blockiert auf die Dauer die Nutzung der natürlichen Ressourcen und vermindert die Leistungsfähigkeit.  Wenn Stresssignale (siehe Test) nur vereinzelt auftreten, muss das nicht zwingend auf krankhaften Stress hinweisen. Erst das intensive und häufige Auftreten von Signalen ist ein Indiz für Stress.  Sprechen Sie mit Ihrem Arbeitgeber oder Ihrem Arzt, wenn Sie körperlich oder psychisch unter Ihrer Arbeit leiden.

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Wer sich bei der Arbeit oft ärgert und aufregt, hat ein höheres Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden. Stress kann auch zu Herzrhythmusstörungen führen. Suva-Chefarzt Dr. Marcel Jost erklärt, wann die berufliche Belastung krank macht und was man dagegen tun kann.

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Check-up Der Fall Selbstständig

leben im Alter

Wie lange ist es finanziell sinnvoll, nur mithilfe der Spitex zu Hause wohnen zu bleiben? Katrin Stäheli Haas, Sozialarbeiterin und Autorin des «Beobachter»-Rat­ gebers «Wohnen und Pflege im Alter».

Wahrscheinlich geht es Ihnen wie den meisten älteren Men­ schen: Man möchte so lange wie möglich in den vertrauten vier Wän­ den zu Hause alt werden. Unabhängig ein selbstbestimmtes Leben führen – und das bis zum Lebensabend. Doch wir wer­ den immer älter, und damit steigt auch das Risiko für gesundheitliche Probleme. Ein Sturz mit Schenkelhalsbruch, und schon steht das ganze Leben kopf. Doch auch bei Krankheiten wie Alzheimer, Parkinson, Depressionen oder ganz einfach dem Nachlassen der Kräfte wird oftmals Hilfe von aussen benötigt. Die wichtigste Organisation, die Pfle­ ge und Unterstützung zu Hause anbietet, ist die Spitex. Man unterscheidet bei der Spitex zwischen Pflegeleistungen und hauswirtschaftlichen Leistungen. Unter Pflege fallen im Wesentlichen die Unter­

TV-Tipp

stützung bei der Körperpflege, Verbin­ den von Wunden, Verabreichen von Medikamenten, aber auch Beratung und Prävention. Diese Leistungen werden von der Krankenkasse nach ärztlicher Verordnung übernommen. Seit 2011 be­ zahlen Patienten allerdings je nach Kan­ ton eine Patientenbeteiligung von maxi­ mal CHF 15.95 pro Tag zusätzlich zu Selbstbehalt und Franchise. Wer pflege­ bedürftig ist, braucht oft auch Unter­ stützung im Haushalt. Auch diese Dienst­ leistung bietet die Spitex an, sie muss allerdings selber bezahlt werden. Doch den Aufenthalt im Pflegeheim ersetzt auch die Spitex nicht. Zudem kann die Krankenkasse die SpitexPflegeleistungen begrenzen. Mehr als 60 Stunden pro Quartal werden vertrau­ ensärztlich überprüft. Wer die zusätzliche Pflege aus dem eigenen Sack berappen will oder sich eine private Pflegerin leis­ tet, muss tief in die Tasche greifen. Ne­ ben der finanziellen Belastung kommen aber auch pflegende Angehörige bei hohem Betreuungsaufwand, gerade bei Demenzerkrankungen, an ihre Grenzen. So kann das Angebot von Wohnen, Pfle­ ge, Betreuung und Aktivierung im Heim

eine grosse Entlastung sein und Sicher­ heit geben. Viele Heimbewohner schätzen es zudem, nicht mehr alleine zu sein. Tipps: Wägen Sie die Vor- und Nach­ teile der jetzigen Situation gut ab. Dabei spielen nicht nur die finanziellen Aspek­ te, sondern auch die persönlichen Bedürfnisse eine Rolle. Informieren Sie sich über die Kosten eines Heimaufenthaltes in Ihrer Wohn­ gemeinde, und vergleichen Sie sie mit den Auslagen, welche Sie aktuell mit der Spitex haben. Klären Sie bei knappem Budget ab, ob Sie Anspruch auf Ergän­ zungsleistungen zur AHV ha­ ben; abhängig davon, ob Sie zu Hause oder im Heim leben.

Buchtipp Mehr Infos zum Thema im «Beobachter»Ratgeber «Wohnen und Pflege im Alter». ISBN 978-3-85569467-9, CHF 38.–

Essen Sie sich gesund!

Herztransplantation Neun Herzpatienten mussten letztes Jahr in der Schweiz sterben, weil kein Spenderherz zur Verfügung stand. Auch jetzt warten wieder 38 herzkranke Patienten und Patientinnen auf ein rettendes neues Organ. Einer, der Glück hatte und gerade noch rechtzeitig operiert werden konnte, berichtet in der Sendung über sein neu gewonnenes Leben mit einem gesunden Herz. www.gesundheitsprechstunde.ch

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u Für Allergiker Wer kein Gluten verträgt, muss nicht auf Genuss verzichten. Carine Buhmanns neues Kochbuch «Kochen und backen von Natur aus glutenfrei» zeigt in 130 Rezepten, wie man aus Grundnahrungsmitteln bekömmliche Gerichte zubereitet. AT Verlag, ISBN 978-3-03800606-0, CHF 38.–

u Für Geniesser Milch und Semmeln waren gestern – heute kommt die F.-X.-Mayr-Diät mit neuen Konzepten daher. Gourmetfasten ist angesagt! Koch Markus Sorg verbindet das Wissen der modernen Mayr-Medizin mit Haute Cuisine und zaubert köstliche Diät-Rezepte. AT Verlag, ISBN 978-303800-664-0, CHF 44.90

u Für Natürliche Grüne Smoothies sind lecker und enthalten viele Vitamine und Mineral­stoffe. Sie bestehen je zur Hälfte aus Früchten und grünen Pflanzen und ein wenig Wasser. Autor Dr. Christian Guth zeigt, wie man die Mini-Mahl­zeiten selber zubereiten kann. GU Verlag, ISBN 978-38338-2617-7, CHF 18.50

Fotos Dick Vredenbregt, HO

Samstag, 7. April, 18.10 Uhr





Die Besten 10 Kultur- und Eventtipps

Der Klangmagier Jazzgigant Keith Jarrett in Aktion.

Fotos Henry Leutwyler / Contour by Getty Images, Keystone

Keith Jarrett, Gary Peacock, Jack deJohnette

Das Jazz-Highlight Jazzlegenden Jarrett, DeJohnette, Peacock.

u Der Ausnahmepianist Keith Jarrett, 67, ist ein Meister der Improvisation. Seine ebenso legendären wie seltenen Solokonzerte leben von der Suche nach dem magischen Augenblick. Die Auftritte von Jarretts Standard-Trio mit Gary Peacock (Bass) und Jack DeJohnette (Drums) sind noch rarer. Das Triumvirat – alle drei spielten mit Legende Miles Davis – gehört zu den

epochalen Formationen des Modern Jazz. In ihrem Trio, das bereits seit 1983 besteht, zollen die Meisterjazzer den bekannten Standards aus dem «Great American Songbook» ihren Respekt. Einziges Konzert in der Schweiz! rea Kongresshaus Zürich 13. 7. um 19 Uhr, Ticketcorner Tel. 0900 800 80 (CHF 1.19/ Min. ab Festnetz), www.ticketcorner.ch schweizer illustrierte

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Die Besten kultur

Voller Körpereinsatz Die Tanztruppe «Bern: Ballett» bringt in «Lions, Tigers, and Women …» das Leben der Bernerin Vivienne von Wattenwyl auf die Bühne.

diese woche in den galerien

Von Zürich. Via Glarus. Nach Genf Persönlich

u Erika Babatz und Sabrina Friio zeigen in der Schau «Portraits» Fotogramme, Fotografien und ein Video. So verschieden die Arbeiten der beiden Künstlerinnen sind, so verbindet sie doch der Drang, die Individualität des Objektes zu erfassen. Die Wahlberlinerin Erika ­Babatz durchleuchtet die Dinge und zieht das Unsichtbare an die fotografische Oberfläche. Sabrina Friio aus Zürich zeigt in ihrer Serie «Identité» Persönlichkeiten ohne Gesicht (Bild: Huhn). rea

Widmer und Theodoridis Zürich. Bis 28. 4. Mi–Fr 14–18, Sa 12–16 Uhr, Tel. 043 - 497 39 70, www.0010.ch

Poetisch u Die

Arbeiten von Daniel Gustav Cramer spielen mit der menschlichen Wahrnehmung und verschiedenen Denkweisen. In seinen Fotos, Videos, Skulpturen und Texten lotet er die Grenzen von Raum und Zeit aus. Dabei gelingen dem 37-jährigen Berliner immer wieder poetisch angehauchte Werke. Erstmals ist seine neue Videoarbeit «Orrey» zu sehen, in der er Einblicke in die Werkstatt eines Planentenmaschinenbauers gibt. rea Kunsthaus Glarus. Bis 6. 5. Di–Fr 14–18, Sa/So 11–17 Uhr, Tel. 055 - 640 25 35, www.kunsthausglarus.ch

Bewegt

«Pictures» statt. Der Titel gab einer ganzen amerikanischen Künstlergeneration, zu der auch Cindy Sherman, Robert Longo und Richard Prince gehören, ihren Namen. In Anlehnung an die legendäre Schau zeigt «The Pictures Generation» eine Retrospektive. Wieder vertreten: MultimediaKünstler Robert Longo, 59, mit Zeichnungen von strauchelnden oder tanzenden Menschen (Bild: Untitled). rea u 1977 fand in New York die Gruppenausstellung

Migros-Kulturprozent Tanzfestival Steps

Im Rausch des Tanzes

Perfektion in der Bewegung Geballte Kraft: «Vertical Road» (ganz oben), Solo-Einsatz von Sylvie Guillem (unten).

Jetzt kommt Bewegung in die Schweiz! Das internationale Tanzfestival Steps findet heuer zum 13. Mal statt. Auf Bühnen in der ganzen Schweiz zeigen berühmte Compagnien ihre Stücke.

Anmutig Katharina Christl, Solistin beim Ballet National de Marseille.

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u Der Frühling bringt mit der grössten zeitgenössischen Tanzbiennale viel Bewegung in die Schweiz. Von Basel bis Chiasso, von Genf bis Chur wird getanzt: auf 45 Bühnen, in 94 Vorstellungen. «Die Weiblichkeit in der Choreografie war mein persönlicher Leitfaden bei der Auswahl der Compa­ gnien», erklärt Isabella Spirig, Künstleri­ sche Leiterin des Tanzfestivals Steps. Frauenpower auf allen Bühnen: mit etablierten Künstlerinnen wie der Pina-Bausch-Weggefährtin Meryl Tan­ kard über Lucinda Childs zur Berliner Tanzregisseurin Helena Waldmann. Aber auch junge Choreografinnen kommen zum Zug, so die Kanadierin Crystal Pite, die Amerikanerin Andrea

Miller oder Sharon Eyal aus Israel. Unter den vierzehn Tanztruppen brillie­ ren einige Choreografen, etwa der Engländer Akram Khan. Sein jüngstes Stück «Vertical Road» ist ein Fest für die Sinne. Obwohl radikal zeitgenös­ sisch im Aufbau, wirkt es wie ein ­Märchen aus 1001 Nacht. «Vertical Road» erhielt vor wenigen Wochen die Auszeichnung als beste moderne ­Choreografie des Jahres 2011. Die Tanztruppe «Bern: Ballett» zeigt «Lions, Tigers, and Women …» als Uraufführung. Im Stück bringen die Berner Ballettchefin Cathy Marston und der amerikanische Shootingstar Andrea Miller das Leben der Bernerin Vivienne von Wattenwyl auf die Bühne, über das

Galerie Blondeau Fine Art Genf. Bis 21. 4. Di–Fr 14–18.30, Sa 11–17 Uhr, Tel. 022 - 544 95 95, www.bfasblondeau.com

Sogar theater Lukas Hartmann ausführlich in «Die Tochter des Jägers» berichtet hat. Eine ungewöhnliche Frau, die sich aufmacht, die Welt zu entdecken – ganz ohne Scheu vor wilden Tieren. Pamela ­Méndez und ihre Band begleiten die Vorstellungen live. Tanzfilme, Workshops für Schüler und Profitänzer, Publikumsdiskussionen sowie Aufführungen in Altersheimen ergänzen das reichhaltige Angebot von Steps 2012. kati moser tanzfestival steps 12. 4.–5. 5., Premiere 12. 4. in Genf, weitere Aufführungen: www.starticket.ch. Aktion 3 für 2: drei Tickets für drei verschiedene Vorstellungen zum Preis von zweien (bis 7. 4. )

«Der alte König in seinem Exil» u Was ist wirklich wichtig? Und was macht das Leben am Rande der Dämmerung lebenswert? Diese Fragen stellt Arno Geiger in seinem Buch «Der alte König in seinem Exil», das vom Leben seines dementen Vaters handelt. Es ist die sorgfältig erzählte Geschichte vieler Siege – trotz der unausweichlichen Niederlage. Das Sogar Theater bringt die Ich-Erzählung des österreichischen Autors nun als Monolog auf die Bühne. Erzählt von Jaap Achterberg, basierend auf einer Textfassung von Brigitta Soraperra. Regie: Klaus Henner Russius. rea

Sogar Theater Zürich 13.–15. 4., / 21.–23. 4. Fr/Sa um 20.30, So 17 Uhr, Tel. 044 - 271 50 71, www.sogar.ch

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Die Besten

Vielarbeiter Der Komiker Helge Schneider geht an Grenzen – auch an seine eigenen.

kultur 5 Fragen an ein buch

Die Besten event demnächst

Ukulelen. Khaled. Blink

Saiten-geschichten

u Richtig ernst nimmt die Ukulele wohl niemand. Doch wer das Orchestra gehört hat, wird sagen: Geht doch! Die Instrumentalisten zeigen, was im Saitenwinzling steckt, und präsentieren es mit britischem Humor. hv

Javier Marías

Wohin mit dem Schmerz?

Vor dem Kampf Lebrac (Jean Texier) stellt sich dem Anführer der gegnerischen Dorfbuben in den Weg.

Worum geht es? Die Verlagsangestellte Maria beobachtet jeden Morgen im Café ein scheinbar perfektes Liebespaar: Luisa und Miguel. Eines Tages tauchen die beiden nicht mehr auf. Maria erfährt erst nach einiger Zeit, dass der Mann auf offener Strasse niedergestochen wurde und gestorben ist. Fassungslosigkeit, Mitleid und eine Portion Neugier bringt sie dazu, Luisa aufzusuchen. Als Maria dort auf Miguels besten Freund Javier trifft, verliebt sie sich und gerät in einen Strudel der Gefühle.

Eine Bande von Knopfjägern

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standskämpfer machen ihre Sache gut. Die wahren Stars aber sind die Kinder. u Der Hintergrund Der Kinderbuch­ klassiker «Krieg der Knöpfe» von Louis Pergaud wurde schon 1962 von Yves ­Roberts verfilmt. Regisseur Christophe Barratier, der bereits mit «Les ­choristes» 2004 einen Grosserfolg landete, verlegt die Handlung ins Jahr 1944. u Der andere Film Eine zweite Fassung des Stoffes, verfilmt von Yann Samuell, läuft unter dem Namen «La guerre des boutons» zurzeit ebenfalls im Kino. u Das Fazit Gelungene Verfilmung eines französischen Klassikers, auch für Erwachsene ein Genuss. anina rether 8 8 8 8 8 Länge: 100 Min. Regie: Christophe Barratier. Im Kino.

Dauer-Komiker Helge Schneider

Retter gerettet u«Im

Fernsehen mach ich mich zwar rar, doch bin ich immer für Euch da», heisst es im Communiqué zum neuen Programm von Helge Schneider. Dessen Titel: «Rettung naht». Angekündigt wird der Komiker aus Mülheim im Ruhrpott unter dem Leitspruch «Superhelgi auf Tournee!». Das bedeutet: allein im Berliner Admiralspalast fünfzehn ausverkaufte Auftritte. Kurz vor dem Start der Serie allerdings vermeldete die Website von Schneider: «Virus legt Helge lahm», alle Auftritte mussten abgesagt werden. Es gab kein «Es gibt

Wer ist der Autor? Der Spanier Javier Marías, 61, hat seit seinem Bestseller «Mein Herz so weiss» eine weltweite Fangemeinde. Welcher Satz bleibt? «Mit Gewiss­ heiten steht unsere Natur auf Kriegsfuss.» Was macht das Buch besonders? Die Figuren philosophieren über das Leben, die Liebe, die Leidenschaft, die Ungerechtigkeit. Parallel dazu entwickelt sich ein spannender Krimi. Was bleibt? Fragen. Wie sehr kennen wir uns selbst? Wie ist das noch mal mit der Liebe? Und welche Taten rechtfertigt sie? Anina rether javier MarÍas Die sterblich Verliebten (S. Fischer)

cd-Tipp

von diva zu diva

Fotos HO (3), Geri Born

«La nouvelle Guerre des boutons» (f)

u Darum gehts Südfrankreich im Frühling 1944. Die Gibus-Brüder aus Longeverne sind auf dem Schulweg, als sie in einen Hinterhalt geraten und von der Bande aus dem Nachbardorf Velrans angegriffen werden. Das bedeutet Krieg! Der starke Lebrac, der besser mit Fäusten als mit Worten umgehen kann, wird zum Anführer erkoren. Gemeinsam mit seiner Bande verpasst er den Velranern mehrere Abreibungen. Als Trophäen werden die Hemd- und Hosenknöpfe der Feinde gesammelt. Dann marschieren die Deutschen in die Dörfer ein. Auf einen Schlag müssen die Kinder lernen, was Respekt, Solidarität und Zusammenhalt im wahren Leben bedeuten. u Star unter den Stars Laetitia Casta als Dorfschönheit, Guillaume Canet als beherzter Lehrer, Kad Merad als Wider-

united kingdom ukulele orchestra Zürich 12. 5., Basel 13. 5., www.topact.ch

u Angela Gheorghiu widmet ihre erste Rezital-CD seit sieben Jahren dem grossen Vorbild Callas. Und ihr Luxussopran klingt in den Arien von Bellini bis Gounod, von Bizet bis Verdi so sinnlich und reif wie selten zuvor. Hans uli von erlach

angela gheorghiu Hommage to Maria Callas (EMI)

Reis», kein «Katzenklo» und auch kein «Käsebrot» – und damit definitiv keine Rettung für die Fans. Es war nicht das erste Mal, dass der «absolute HyperMega-Star» (Selbstdeklaration), der seit fast zwanzig Jahren mehr oder minder pausenlos auf Tournee ist, Forfait geben musste. Bereits letztes Jahr meldete das Webportal «Focus online»: «Helge-Schneider-Tournee wegen Erschöpfung unterbrochen». Wenigstens kurzzeitig gönnte er sich eine Auszeit. Fazit: «Wenn Helge Schneider grade nicht auf Tournee ist, kommt er endlich dazu, mit seinem Pferd spazieren zu gehen, selbst geangelte Goldfische lecker zuzubereiten und einen Erfolgsroman schreiben zu wollen.» Und jetzt Zürich, die ersten Auftritte nach den geplatzten von Berlin? «Es klappt», versichert der Veranstalter. Die Rettung ist da. hanspeter vetsch

Maghreb-märchen uKeiner

bringt die Tradition des Raï, der a­ lgerischen Volksmusik, und zeitgemässen Groove so locker und doch glaubwürdig unter einen Hut wie Khaled. Für World­musicLiebhaber ist sein Auftritt ein Must. hv khaled Volkshaus Zürich 5. 6. um 20 Uhr, www.allblues.ch

Fun-punk-dramen u Mit

helge schneider Volkshaus Zürich 13.–16. 5., www.topact.ch tickets für die besten events!

seinem Mix aus Provokation und Selbstironie stieg das Trio aus San Diego zu den ganz grossen Acts auf. Mittlerweile sind die Fun-Punker ernster geworden, wie ihr Album «Neighborhoods» belegt. Gut so. hv blink 182 Hallenstadion Zürich 5. 7. um 20 Uhr, www.goodnews.ch schweizer illustrierte

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Weekend Reisen, geniessen, rätseln!

«LOCANDA DEL SANT’UFFIZIO», ASTI

Dolcefarniente im Piemont W

Bei Asti: die «Locanda del Sant’Uffizio».

er auf den Spuren von Barolo und Barbaresco durchs Piemont fährt und im Herbst auf die Fährte der weissen Trüffel geht, hat keine Mühe, jeden Tag ein neues tolles Restaurant oder eine heimelige Osteria zu finden. Schwieriger wird es mit Übernachten: Angenehme Hotels sind Mangelware. Unser Tipp: die «Locanda del Sant’Uffizio» in der Nähe von Asti, umgeben von den

Immer eine Reise wert! Die Weinberge des Piemonts. Gastfreundschaft pur, mit und ohne Tartuffi. Weinbergen von Montferrat und Langhe. Im 17. Jahr­hundert noch war «Sant’Uffizio» ein Dominikanerkloster. Heute gibt es statt Zellen für die Mönche 41 Zimmer und Suiten, Pool, Spa (ab Juni), Tennisplatz und ein gutes Restaurant. Die Solieve-Gruppe ist neue Be­sitzerin. Doppelzimmer ab EUR 120.–. UH INFO www.solievehotels.com schweizer illustrierte

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Reisen

Dramatisch schön! Im riesigen Infintiy-Pool des «Marina Bay Sands», 200 Meter über der Strasse. schwimmt man Singapurs Skyline entgegen.

Drei kühne Türme, darüber der Sands Sky Park mit Pool, Palmen, Restaurants und Nightclubs. Daniel Boulud ist in New York ein Star. Seine «Filiale» führt Stephane Istel (r.).

Bei Miss Aimi am Robata-Grill Sieben «Celebrity Chefs» haben im «Marina Bay» eine Filiale. Miss Aimi aus Tokio kocht sie alle ab. u Das «Marina Bay Sands» wirbt mit Restaurants von sieben «Celebrity Chefs», aber routinierte Feinschmecker merken schnell: Die Kopie in Singapur ist nur halb so gut (aber gleich teuer) wie das Original zu Hause. Grossartig wird es hie und da aber schon. Zum Beispiel im «Cut», dem neuen «Modern Steakhouse» von Wolfgang Puck. Der kalifornische Chef Joshua Brown empfiehlt japanisches Wagyu-Beef aus Honshu, auf dem Holzkohlefeuer grandios zubereitet und bei ziemlich lautem Sound serviert. Und da gibt es Miss Aimi, die zierliche junge Souschefin am Robata-Grill von Hide Yamamoto. Sie wacht sehr konzentriert über Wagyu und Hummer und erwischt den Garpunkt perfekt. Clever das Konzept vom New Yorker Superstar Daniel Boulud: Die ganz grosse Küche gibt es nur daheim in Manhattan. Im «Marina Bay» konzen­triert sich der Elsässer Chef Stephane Istel auf Bistro-Gerichte. Der Renner: der «DB Burger», ein Hamburger der etwas luxuriöseren Art.

Joshua Brown ist Wolfgang Pucks Botschafter in Singapur. Spezialität: WagyuBeef.

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Schwitzen in Etage 55 Die Aussicht im Fitnesscenter des «Marina Bay Sands» ist einmalig.

DAS FÜNF-MILLIARDEN-HOTEL: MARINA BAY SANDS, SINGAPUR

Infinity-Pool im 57. Stock Das verrückteste Hotel der Welt steht in Singapur: Marina Bay Sands. 2561 Zimmer, 50 Restaurants, die teuersten Labels der Welt in der Shopping-Mall. Atemberaubend!

D

rei schlanke, elegante Türme ragen an der Bay von Singapur in den Himmel. Und darüber, genau 200 Meter über dem Boden, schwingt sich eine dramatisch schöne Plattform: Der Sands Sky Park. Vor allem nachts ist die Szenerie einmalig, blitzen Tausende von Kamera-Blitzlichtern. Ein Vergnügungsdeck mit 360-Grad-Rundumsicht: zur Linken Singapurs Skyline. Zur Rechten das Meer mit Hunderten von Schiffen, die zum Docken im Hafen bereit sind. u Den Sling im Pool. Die Gäste lassen sich den berühmten City-Drink Singa­ pore Sling am liebsten im Infinitiy-Pool

servieren. Der ist tatsächlich unendlich lang, und man glaubt, den Wolkenkratzern entgegenzucrawlen. Tief ists nicht im Wasser, und trotzdem säumen Dutzende von Lifeguards in feurig gelben Shirts das Becken. Wer lieber trocken bleibt, ist unter Dutzenden von Palmen (!) genauso gut aufgehoben. Treffpunkte: das «Ku Dé Ta», ein Open-Air-Restaurant, das die «New York Times» unter die «Top Ten Global Hotspots» einreiht; nach dem Al-Fresco-Dinner beschallt der House-DJ die Schönen der Nacht. Oder «The Club» – da ist im sittenstrengen Singapur sogar der Griff zur Havanna zulässig.

in Etage 55. Unter die Top-Ten-Spas schaffts das «Marina Bay» wohl auch. Die modernsten Fitness­ geräte stehen in Etage 55 und erlauben ein Workout mit Aussicht. Banyan Tree führt das Spa. Staulagen entstehen kaum – obwohl das Hotel 2561 luxuriöse Zimmer und Suiten hat. 9000 (!) Mitarbeiter kümmern sich um die Gäste. Tipp beim Buchen: Zimmer möglichst weit oben verlangen – bessere Sicht, tieferer Lärmpegel. u «Lion King», Warhol und Casino. Das Vergnügungsangebot ist grenzenlos. In die grosse Shopping-Mall (750 000 Quadratmeter, 300 Geschäfte) drängen sich alle berühmten Labels und die vereinte Schweizer Uhrenindustrie. Louis Vuitton hat sein glitzerndes Geschäft auf einer eigenen Insel in der Bay erstellt. In den beiden riesigen Theatern gastieren u Workout

«Top Ten Global Hotspot»! Im «Ku Dé Ta» wird erst diniert, dann gefeiert. Mit 360-Grad-Sicht. Broadway-Produktionen («Lion King», «Wicked»). Restaurants gibts in allen Preisklassen. Und im ArtScience Museum werden 260 Werke von Andy Warhol ausgestellt. Das Casino ist sieben Tage

lang 24 Stunden offen und finanziert das gigantische Hotelprojekt. Vom chinesischen Würfelspiel raten wir eher ab – das beherrschen die Asiaten besser. URS HELLER

Check-in u ANREISE Singapore Airways fliegt mit einer

riesigen A380 täglich ab Zürich in 12 Stunden hin. Top-Service! u HOTEL Marina Bay Sands, Singapur. 2561 Zimmer und Suiten, verteilt auf drei Türme. DZ ab CHF 300.– u ATTRAKTIONEN 300 Geschäfte in der Shopping-Mall. 50 Restaurants. Das Casino ist rund um die Uhr geöffnet u HOTSPOT Der Sands Sky Park im 57. Stock: Infinitiy-Pool, Restaurants, Nightlife, 360-Grad-Rundum2561 grosszügige Zimmer! Tipp bei der sicht u INFO www.marinabaysands.com Reservation: je höher, desto besser.

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En Guete

Frohe Ostern! Schön bunt schmeckts doppelt.

Die Hasen sind los!

Eier-Tütschis, Nougat-Eier, Schoggi-Hasen – am kommenden Wochenende darf auch feines Ostergebäck nicht fehlen. Lassen Sie sich inspirieren!

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Osterkuchen

Zutaten (für die Springform Quadro oder eine Springform von ca. 26 cm ∅, gefettet, kühl gestellt) 4 dl Milch, 100 g Rundkornreis (z. B. Camolino), 1 Prise Salz, 1 ausgewallter Blätterteig (ca. 25 × 42 cm), je 100 g Orangeat und Zitronat, fein gehackt, 1 Esslöffel Zitronensaft, 75 g Butter, 75 g Zucker, 1 Prise Salz, 1 Bio-Zitrone, nur abgeriebene Schale, 3 Eigelbe, 75 g geschälte Mandeln, gemahlen, 1,8 dl Rahm, 3 Eiweisse, 1 Prise Salz, je 1 Rolle (ca. 80 g) gelber und grüner Dekor-/Modelliermarzipan, 4 Esslöffel bunte Non­pareilles Vor- und zubereiten ca. 30 Min. Backen ca. 45 Min. u Milch mit dem Reis und Salz unter gelegentlichem Rühren aufkochen. Bei kleinster Hitze ca. 30 Min. zu einem dicken, aber noch feuchten Brei ­köcheln, in einer Schüssel auskühlen.

Teig so in die Form legen, dass ein ca. 2 cm hoher Rand entsteht, Teig­resten für die Verzierung beiseitelegen. Oran­ geat und Zitronat mit dem Zitronensaft pürieren, auf dem Teigboden verteilen. Butter in einer Schüssel weich rühren. Zucker, Salz und Zitronen­schale, dann ein Eigelb nach dem anderen darunter­ rühren, weiterrühren, bis die Masse hell ist. Mandeln, Rahm und Reisbrei darun­ termischen, Eiweisse mit dem Salz steif schlagen, sorgfältig unter die Reismasse ziehen, auf dem Teigboden verteilen. Aus den Teigresten 2 lange dünne Rollen formen, beide zu einer Kordel drehen, Rand damit ver­zieren. Backen ca. 45 Min. in der Mitte des auf 180 Grad vorgeheizten Ofens. Heraus­ nehmen, abkühlen, Formenrand ent­fernen, auf einem Gitter auskühlen. Verzieren siehe Tipp. Tipp Der Osterkuchen schmeckt frisch am besten.

TIPP Für marmorierten Marzipan gelben und grünen Marzipan zusammenkneten und zwischen Klarsichtfolie ca. 4 mm dick auswallen. Hasen und kleine Eier ausstechen. Osterkuchen mit den Hasen, Eiern und Nonpareilles verzieren.

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Tsoureki (Griechisches Osterbrot)

Zutaten 500 g Mehl, 3/4 Würfel Hefe (ca. 30 g), zerbröckelt, 2 Esslöffel Zucker, 3 Esslöffel Wasser, 3 Esslöffel Rahm, 80 g Zucker, 3 Eier, verklopft, 1 Teelöffel Anis, fein gehackt, 1 unbehandelte Orange, nur abgeriebene Schale, 1 Prise Salz, 100 g Butter, in Stücken, weich, 2 Esslöffel Rahm, 1 Ei, 4 hart gekochte, rot gefärbte Eier Vor- und zubereiten ca. 30 Min. Aufgehen lassen ca. 23/4 Std. Backen ca. 30 Min. u Mehl in eine Schüssel geben, eine Mulde eindrücken. Hefe, Zucker, Wasser und Rahm in der Mulde zu einem dün­ nen Brei anrühren, mit wenig Mehl bestäuben. Stehen lassen, bis der Brei schäumt (ca. 30 Min.). Zucker und alle Zutaten bis und mit Butter beigeben, zu einem weichen, glatten Teig kneten.

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En Guete Zugedeckt bei Raumtempera­ tur ca. 2 Std. aufs Doppelte aufgehen lassen. Formen Aus 2/3 des Teiges einen ovalen, ca. 25 cm langen Brot­ laib formen und auf einen mit Backpapier belegten Blech­ rücken legen. Den restlichen Teig halbieren, daraus zwei fingerdicke Rollen (je ca. 80 cm Länge) formen. Teigrollen verdrehen und um den Brotlaib legen. Zugedeckt nochmals ca. 15 Min. aufgehen lassen, mit Rahm bestreichen. Backen ca. 30 Min. in der Mitte des auf 180 Grad vorgeheizten Ofens. Herausnehmen, mit dem ungefärbten Ei vorsichtig vier Mulden für die gefärbten Eier in die Oberfläche drücken. Auf einem Gitter auskühlen, ge­ färbte Eier in die Mulden legen. Tipp Tsoureki schmeckt frisch am besten.

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Kulic (Russischer Oster­ kuchen)

Zutaten (für eine Springform von ca. 24 cm ∅, Boden mit Backpapier belegt, Rand gefettet) 800 g Mehl, 1 Würfel Hefe (ca. 42 g), zerbröckelt, 3 Esslöffel Zucker, 1 dl Milch, 150 g Zucker, 2 Eier, verklopft, 1 Briefchen Safran, 1/4 Teelöffel Salz, 200 g Butter, in Stücken, weich, 11/2 dl Milch, je 60 g Orangeat und Zitronat, 50 g Mandeln, grob gehackt, 40 g Sultaninen Glasur 80 g Puderzucker, 1 Esslöffel Rotwein Vor- und zubereiten ca. 30 Min. Aufgehen lassen ca. 23/4 Std. Backen ca. 1 Std. u Mehl in eine Schüssel geben, eine Mulde eindrücken. Hefe, Zucker und Milch in der Mulde zu einem dünnen Brei an­ rühren, mit wenig Mehl be­ stäuben. Stehen lassen, bis der Brei schäumt (ca. 30 Min.). Zucker und alle Zutaten bis und mit Milch beigeben, zu einem weichen, glatten Teig

kneten. Zugedeckt bei Raum­ temperatur ca. 2 Std. aufs Doppelte aufgehen lassen. Orangeat, Zitronat, Mandeln und Sultaninen unter den Teig kneten, in die vorbereitete Form geben, zugedeckt noch­ mals ca. 15 Min. aufgehen lassen. Backen ca. 30 Min. in der Mitte des auf 180 Grad vorgeheizten Ofens, mit Alufolie abdecken, ca. 30 Min. fertig backen. Herausnehmen, auf einem Gitter auskühlen. Formenrand entfernen. Puderzucker und Wein gut verrühren, über den Kuchen giessen. Tipp Kulic schmeckt frisch am besten.

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OsterMuffins

Zutaten (für ein Muffinsblech mit 12 Vertiefungen von je ca. 7 cm ∅, mit Papierförmchen für Muffins ausgelegt) 4 Esslöffel Sonnenblumenöl, 2 Eier, 1 dl Orangensaft, 120 g Rüebli, fein gerieben, 130 g Zucker, ¼ Teelöffel Salz, 150 g gemahlene Haselnüsse, 120 g Mehl, 1 Teelöffel Backpulver, 1/2 Teelöffel Natron Glasur 75 g Puderzucker, 1 Esslöffel Orangensaft, ­Zuckereili, zum Verzieren Vor- und zubereiten ca. 20 Min. Backen ca. 30 Min. u Öl, Eier und Orangensaft mit dem Schwingbesen gut verrüh­ ren, Rüebli beigeben, mischen. Restliche Zutaten mischen, daruntermischen, ins vor­ bereitete Blech verteilen. Backen ca. 30 Min. in der Mitte des auf 180 Grad vorgeheizten Ofens. Herausnehmen, etwas abkühlen, aus dem Blech nehmen, auf einem Gitter auskühlen. Puderzucker und Orangensaft verrühren, bis eine dickflüssige Glasur ent­ steht. Glasur mit einem Löffel auf Muffins verteilen, ver­ zieren. Tipp Oster-Muffins schmecken frisch am besten.


GaultMillau Ristorante Accademia del Gusto Rotwandstrasse 48 8004 Zürich Tel. 044 - 241 62 43 Sonntag geschlossen Alle Kreditkarten ausser Diners EC-Direct und Postcard www.accademiadelgusto.ch

Ausgezeichnet Bei Stefano und Mariana Piscopo hat nicht nur Küche und Ein­richtung Stil.

In der Schule des Geschmacks

Ristorante Accademia del Gusto, Zürich So lieben wir die italienische Küche: Die Gastgeber Stefano und Mariana Piscopo laden ein zu einer kulinarischen Reise. Ganz ohne Schnickschnack.

Die «Accademia del Gusto» befindet sich im NEU trendigen Viertel nah beim getestet Volkshaus. Bereits beim Betreten des Ristorante vergessen wir, dass wir uns in der Schweiz befinden. Von Küche bis Kellner, von Einrichtung bis Ambiente ist hier alles stilvoll italienisch. In der Küche steht mit Stefano ­Piscopo ein erfahrener Mann. Seine Frau Mariana ist die freundliche Gastgeberin an der Front. Voller Erwartung gehen wir am lodernden Holzkohlengrill vorbei, begleitet vom Duft von gegrilltem Fleisch und frischem Fisch. «Accademia del Gusto» heisst «Schule des Geschmacks»: Gespannt warten

wir also auf unsere erste Lektion. Die kleinen Artischocken werden lauwarm aufgetragen und mit einer zart schmelzenden Burrata serviert. Traumhaft frisch dann der «Insalata ai frutti di mare» – von nichts zu viel, von nichts zu wenig. So lieben wir die italienische Küche. Als Primo dann doppelte Ravioli, gefüllt mit frischer Burrata, und Tomaten an Parmesansauce. Die Ravioli sind handgemacht – papierdünn und einfach köstlich. Dann ein Knüller: hausgefertigte (!) «Spaghetti ai frutti di mare». Sie sind so köstlich, dass wir Lust verspüren, den Koch spontan zu umarmen. Aber die Umarmung wäre verfrüht. Die Seezunge vom Holzkohlengrill überzeugt uns ebenso. Sie wird ganz am Tisch

präsentiert und fachmännisch serviert – perfekt. Grossartig auch die geschnetzelte Kalbsleber nach venezianischer Art. Wir denken uns, vielleicht kommt die Enttäuschung mit dem Dessert. Aber auch hier zaubert Piscopo eine Neuinterpretation der klassischen Saint-HonoréTorte hervor, die man einfach gegessen haben muss. Es ist wie bei einer grossen italienischen Oper. Da fliessen zum Schluss schon fast die Tränen. Unsere Lektion in der «Accademia del Gusto» hat uns sehr gefallen. Hier wird eine handwerklich einwandfreie italienische Küche frei von neuzeit­ lichem Schnickschnack zelebriert. Das macht Lust auf mehr. So geht man noch richtig gerne zur Schule. 

KNote für eine wegweisende, überragende Küchenleistung J Note für ausserordentliche Kochkunst und Kreativität I Note für beste HG Hoher Grad an Kochkunst und Qualität FE Sehr gute Küche, die mehr als das Alltägliche bietet 12/20 Herkömmliche, gute Küche ohne besondere Ambitionen

20/20 Idealnote, bis heute in der Schweiz nie vergeben Qualität und hohe Konstanz

Foto Dick Vredenbregt

Wein-Tipp Riesling im Aufwind Deutschland ist weltweit Nummer 9 unter den Top Ten der Weinerzeuger. In dreizehn Anbaugebieten wird auf 102 186 Hektaren Wein kultiviert – 64 Prozent davon sind Weissweine, 21 200 Hektaren sind mit Riesling bestockt. Deutschland

ist Terroir für eine dynamische Wein­evolution, die von einer jungen Winzergeneration ausgelöst wurde. Es gibt diverse Vereinigungen wie die «Gene­ ration Riesling» oder die «Südpfalz Connection». Ihr gehört auch Sven Leiner an. Er kul­tiviert seine Reben umwelt­schonend und natur­

bewusst. Der Riesling 2009 Handwerk trocken (13 %) ist ein eleganter, würziger Riesling, der die Güte seines Terroirs spiegelt. Der Gaumen wird von einer saftigen, frischen Aromatik erfüllt, die Lust auf mehr macht. Perfekt zu Apéro, Fisch oder Gerichten mit Zitronengras und Koriander.

Riesling & Co. Auswil BE Tel. 062 - 965 43 65 www.rieslingco.ch Bis 2014 geniessen. Trinktemperatur: 15 bis 16 Grad. u CHF 15.–

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Auto News

Ferrari F12 Berlinetta Ein Rennwagen für die Strasse u Der Ferrari F12 Berlinetta lässt seinen Vorgänger 599 GTB Fiorano alt aus­ sehen: Der Neue ist 120 PS stärker und bringt 120 Kilo weniger auf die Waage. Gleichzeitig ist er mit 4,62 Metern ein Stückchen kürzer und einen Hauch schmaler. Der Radstand wurde ebenfalls reduziert, um ein agileres Kurvenverhal­ ten zu erreichen. Das Herzstück des F12 ist sein Front-Mittel-Motor. Der hinter der Vorderachse platzierte V12-Sauger hat 6,3 Liter Hubraum und leistet 740 PS. Das Leistungsgewicht liegt bei 2,1 Kilo pro PS. Von 0 auf 100 km/h stürmt der Ferrari in 3,1 Sekunden, für Tempo 200 muss man gerade mal 8,5 Sekunden einplanen. Der Top-Speed liegt jenseits von 340 km/h. Der Preis ist noch nicht bekannt. schon gefahren Peugeot 208

Geschrumpft zu neuer G rösse Der neue Peugeot 208 ist keine riesige Sensation, aber immerhin eine gut gelungene Überraschung. Kürzer als sein Vorgänger bietet der Kleinwagen innen trotzdem mehr Platz.

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leinwagen liegen im Trend. Trotzdem wird es für die Auto­ hersteller immer schwieriger, sich gerade in diesem Segment gegen die stetig wachsende Konkurrenz durchzusetzen und – genauso wichtig – Geld zu verdienen: Kleinere Autos bedeuten auch kleine Gewinnmargen. Dies musste auch Peugeot erfahren. Spülte der 205 von 1985 noch richtig Geld in die Kasse, wollte dies vor allem mit dem 207 nicht mehr richtig klappen. Nun soll es der neue 208 richten. Die Franzosen machen Nägel mit Köpfen und setzten gleich an den unterschied­ lichsten Stellen an. Als Erstes haben sie den 208 geschrumpft. Dies trifft auf die Karosserie (7 Zentimeter kürzer), aufs Gewicht (minus 110 Kilo) und den

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Verbrauch (minus 1,4 l/100 km) zu. Äusserlich kompakter, will der frischer gestylte 207-Nachfolger wieder ver­ mehrt Frauen ansprechen, gleichzeitig aber auch sportlicher sein. Um die Kosten im Zaum zu halten, wurden bei

Ungewöhnlich Der Blick auf die Anzeigen geht nicht durch, sondern über das kleine Lenkrad. Der Touchscreen ist praktisch.

der Entwicklung 30 Prozent eingespart. So steht der 208 zum Beispiel auf der Bodengruppe des 207. Das hat den Vorteil, dass den Passagieren trotz kompakteren Abmessungen dank der besseren Raumausnutzung gar etwas mehr Platz zur Verfügung steht als im Vorgänger. Der Kofferraum wuchs um 15 auf stattliche 285 Liter bzw. um 153 auf 1076 Liter bei umgeklappten Rück­ sitzen. Der Clou: Dank kleinem Lenkrad und hoch platzierten Instrumenten blickt der Fahrer nicht durch, sondern über das Lenkrad auf die Anzeigen. Bei der ersten Probefahrt gefällt der 208 mit ausgezeichneten Fahreigenschaften. Er ist äusserst handlich, lenkt präzise ein und vermittelt viel Fahrspass – mit einem Federungskomfort, der Mass­ stäbe setzt. Hier profitiert er auch vom deutlich geringeren Gewicht (ab 1035 Kilo), was sich zudem positiv auf den Verbrauch auswirkt. Urs Bärtschi

Flotter Feger Vom geringeren Gewicht und den kompakteren Abmessungen profitieren die Handlichkeit und das Fahrverhalten.

PEUGEOT 208 Einfach pfiffig Den 208 gibts mit drei oder fünf Türen. Weitere Versionen folgen. u Motoren Benzin 682), 821), 95, 120,

1552) PS, Diesel 68, 92, 115 PS u 0 bis 100 km/h 7,3 bis 14,0 s u Spitze 163 bis 215 km/h u Verbrauch 3,4 bis 5,8 l/100 km u CO2-Ausstoss 87 bis 135 g/km u Energieeffizienz A bis C u Verkauf ab sofort bzw. 1)ab Juli 2012 und 2)ab September 2012 erhältlich u Preise CHF 16 500.– bis CHF 27 550.– u Konkurrenten Citroën C3, Fiat Punto,

Ford Fiesta, Hyundai i20, Mazda 2, Nissan Micra, Opel Corsa, Renault Clio, Seat Ibiza, Skoda Fabia, Suzuki Swift, Toyota Yaris, VW Polo u. a. u Unser Urteil Der pfiffige Peugeot 208 beweist, dass Autos nicht grösser und schwerer werden müssen, um besser zu sein. Dank gelungenem Gesamt­ paket und attraktiven Preisen könnte der 208 durchaus an die Erfolge des legendären 205 anknüpfen.

Seat Ibiza DER Schönling wird noch sportlicher u Seat verpasst dem Kleinwagen Ibiza ein Facelift und passt gleichzeitig die Motorenpalette an. Der Kühlergrill wurde breiter und flacher, die neuen LED-Lichter vorne und hinten blicken grimmiger als früher in die Nacht. «Der Wagen hat jetzt mehr Präsenz auf der Strasse», erklärt Seat-Chefdesigner Luis Santos. Neu ist der Turbo-Direkt­ einspritzer des 1.2 TSI mit 105 PS, den es für alle drei Karosserievarianten (Drei- und Fünftürer sowie Kombi) gibt. Das Modell mit Stopp-Start-Automatik soll sich mit nur 4,9 l/100 km begnügen. Der Innenraum wurde hingegen kaum verändert – dazu bestand aber auch kaum Anlass. Die Preise für den Fünf­ türer starten bei CHF 15 750–. schweizer illustrierte

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Horoskop

Mars nervt und stichelt. Spornt aber auch an

aus gesehen scheint Mars auf dem Tierkreis rückwärtszuwandern). Vor allem die 1. Dekaden Jungfrau, Schütze, Fische und Zwillinge sind derzeit betroffen davon. Mein Rat: Chronische Probleme dürften wieder akut werden, Sie sollten vorbeugend etwas unternehmen (Ernährung, Bewegung)!

widder 21.–30. 3. Sie sind unwiderstehlich! Venus verspricht Frühlingsgefühle, schöne Stunden zu zweit, aufregende Begegnungen für Singles (am 9. und 10.). Leidenschaftliche Diskussionen am 8. 31. 3.–9. 4. Meist Routine. Am 10. sorgt eine gute Nachricht für glänzende Laune. Nur am 12. sind Sie weniger gut in Schuss. ­10.–20. 4. Sie sind aktiv, sollten aber am 8. nicht übers Ziel hinausschiessen, etwas kürzertreten! Folgen Sie am 11. Ihrer Intuition. Nach dem 15. Geborene könnten eine Partnerschaft (beruflich oder privat) neu organisieren.

stier 21.–30. 4. Mars verdoppelt Ihre Kräfte. ­Exzellent für sportliche Aktivitäten oder Hobbys. Am 12. sind Sie effizient, eine Nachricht sorgt für gute Laune. Nur am 8. sollten Sie toleranter sein, Verständnis zeigen! 1.–10. 5. Jupiter in Ihrer Dekade steigert Ihr Selbstvertrauen. Ideal, um ein grösseres Projekt zu beginnen und wichtige Entscheidungen zu treffen. Exzellent der 8. und 12. 11.–20. 5. Sie sind sehr kontaktfreudig, entdecken neue Horizonte. Eine Begegnung oder ein Angebot von Ende Februar könnte positive Folgen haben (9., 13.).

zwillinge 21.–31. 5. Venus in Ihrer Dekade signalisiert Leidenschaft und gute Laune (am 9. und 10.). Ihr Charme wirkt, doch am 7., 8. oder 11. sollten Sie mehr auf Ihre Gesundheit achten! 1.–10. 6. Sie kommen gut voran, werden bei einem neuen Projekt von Freunden unterstützt. Diskussionen können am 10. sehr fruchtbar sein. 11.–21. 6. Sie sollten Schritt für Schritt vorgehen. Am 8. oder 11. fällt es Ihnen schwer, sich auf Ihre Arbeit zu konzentrieren. Ein Missverständnis können Sie am 13. klären. Günstig auch für einen Termin und Verhandlungen.

krebs 22. 6.–1. 7. Exzellente Woche für neue Kontakte, eine Reise, ein Treffen. Sie sind physisch top, gewinnen einen Vorsprung (7., 11.). Am 8. fühlen Sie sich wohl im Kreis Ihrer Liebsten, am 12. sollten Sie mehr auf Ihren Partner hören! 2.–12. 7. Sie haben Rückenwind, man kommt Ihnen entgegen. Nutzen Sie die kosmischen Einflüsse für ein grösseres Vorhaben (am 8. oder 12.). 13.–22. 7. Sie knüpfen interessante Kontakte an, sind sehr schlagfertig. Eine Begegnung oder ein Angebot von Ende Februar bringt gute Ergebnisse (am 9. und 13.).

löwe 23. 7.–1. 8. Sie erobern die Herzen im Flug, sind charmanter denn je. Gehen Sie aus, nehmen Sie eine Einladung an! Am 9. und 10. sind Sie der strahlende Mittelpunkt. Am 8. sollten Sie nicht zu sehr über die Stränge schlagen! 2.–12. 8. Achten Sie derzeit mehr als sonst auf Ihr Budget, meiden Sie Streit mit Vorgesetzten. Vor allem die um den 7./8. Geborenen sollten kein un­nötiges Risiko eingehen (am 8. und 11.). 13.–23. 8. Sie erreichen schneller als geplant Ihr Ziel. Ihre Ausdauer macht sich bezahlt, man kommt Ihnen entgegen (9., 11.).

jungfrau 24. 8.–2. 9. Sie verlieren schnell die Geduld, ecken bei einer Kollegin an, speziell am 10. Mars in Ihrer Dekade verleiht Ihnen Power, aber Sie sollten sich nicht überschätzen. Am 12. kommen Sie schneller voran als geplant. 3.–12. 9. Dank Rückenwind entfalten Sie sich gut. Die nach dem 7. Geborenen landen einen schönen Treffer. Ein Gewinn? Schicksalhafte Begegnung? Exzellent werden der 8. und 12. 13.–23. 9. Befolgen Sie den Rat Ihres Partners. Günstig für eine Aussprache, Verhandlungen, ein Gesuch usw. werden der 9. und 13.

waage 24. 9.–3. 10. Sie schweben in höheren Sphären und sind charmanter denn je. Venus verspricht unvergessliche Momente (am 9. und 10.), oft eine radikale Wende: Neuanfang? Neue Partnerschaft? Hektisch hingegen der 12. 4.–13. 10. Sie können sich auf Ihren Lorbeeren ausruhen – eine eher neutrale Phase. Spass und gute Laune (Besuch, gute Nachricht?) am 10.; am 12. ist ein wenig Sand im Getriebe. 14.–23. 10. Diskussionen mit dem Partner könnten am 11. sehr fruchtbar sein, doch am 13. wird Ihre Geduld auf eine harte Probe gestellt.

skorpion 24. 10.–2. 11. Dank der Unterstützung Ihrer Freunde bringen Sie ein grösseres Vorhaben über die Bühne. Physisch sind Sie in exzellenter Verfassung, gewinnen einen schönen Vorsprung (7., 11.). Am 9. und 13. könnten Sie zu weit gehen. 3.–12. 11. Jupiter in Opposition kann Glück durch den Partner bedeuten (8., 12.). Manchmal aber auch administrative Hindernisse oder Papierkram, speziell am 11. 13.–22. 11. Merkur signalisiert neue Kontakte, interessante Verhandlungen. Günstig auch für eine Reise, ein Examen oder ein Gesuch (9., 13.).

schütze 23. 11.–2. 12. Sie flirten gern, zeigen sich von Ihrer besten Seite. Momente voller Leidenschaft am 7. und 8., doch am 11. oder 13. dürften Sie weit übers Ziel hinausschiessen. Meiden Sie jedes unnötige körperliche Risiko! 3.–12. 12. Sie haben sich eine kleine Pause verdient, speziell am 9. oder 10.! Am 12. sollten Sie Ihr Budget nicht überziehen und vernünftig handeln. 13.–21. 12. Sie kommen gut über die Hürden, trotz einigen Verspätungen (am 8. und 11.). Gleichzeitig können Sie ein Missverständnis (von Februar?) endgültig aufklären (13.).

steinbock 22.–31. 12. Sie halten den Vorsprung der letzten Wochen. Die vor dem 25. Geborenen haben einen sechsten Sinn und erweitern ihren Horizont: neue Interessen. Sie erleben eine innere Bereicherung (7., 11.). 1.–10. 1. Sie entfalten sich optimal. Einflussreiche Personen setzen sich für Sie ein. Einigen gelingt ein schöner Treffer (speziell am 12.). 11.–20. 1. Sie können wertvolle neue Kontakte knüpfen, zeigen sich sehr schlagfertig bei Verhandlungen. Projekte (von Ende Februar?) bringen gute Resultate, trotz einigen Hindernisse (9., 13.).

wassermann 21.–30. 1. Sie feiern die Feste, wie sie ­fallen. Niemand kann Ihrem Charme widerstehen. Venus verspricht aufregende Begegnungen, schöne Stunden zu zweit (9., 10.). Liebe auf den ersten Blick? 31. 1.–9. 2. Sie haben es nicht leicht, müssen eine schwierige Wahl treffen (am 8. oder 11.). Probleme mit Ihrem Chef? Oder Nachzahlungen? Am 12. können Sie einen Fehler wieder ausbügeln. 10.–19. 2. Ihre Ausdauer sollte sich bezahlt machen, und am 11. finden Sie genau die richtigen Worte. Am 9. hingegen kann es anders kommen als geplant.

fische 20. 2.–1. 3. Sie sind reizbar, sollten kein ­unnötiges körperliches Risiko eingehen! Vor allem die vor dem 25. Geborenen sollten auf der Hut sein, u. a. bei Verträgen, Abmachungen (am 11. und 13.). 2.–10. 3. Sie sind auf Erfolgskurs. Einigen gelingt ein schöner Treffer. Gewinn? Beförderung? Mehr Power? Am 12. könnte ein Wunschtraum in Erfüllung gehen. 11.–20. 3. Sie regeln ein Problem oder klären ein Missverständnis, das auf Ende Februar zurückgeht. Am 9. oder 13. haben Sie gute Karten, am 11. hingegen müssen Sie Kompromisse machen.

ihr tages-horoskop 108

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Illustrationen Michael Husmann Tschäni; bearbeitet und übersetzt von Gerhard Hynek

woche vom 7. bis 13. April 2012 Es gibt Tage, an denen wir ungeschickt oder nervös reagieren, man trifft voreilige Entscheidungen, ist aggressiv. Daran sind wahrscheinlich dissonante Einflüsse von Mars schuld. Derzeit wandert Mars durch die Jungfrau, er ist seit Monaten rückläufig (von der Erde

Dr. Elizabeth Teissier


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109


ZITAT ZWISCHEN ZAHLEN

SUDOKU

Die Zahlen sind durch Buchstaben zu ersetzen. Dabei bedeuten gleiche Zahlen gleiche Buchstaben. Bei richtiger Lösung ergeben die dritten und die fünften Buchstaben, von oben nach unten gelesen, ein Sprichwort, Teile davon (grün) das Lösungswort.

Füllen Sie die leeren Felder so aus, dass in jeder Zeile und Spalte und in jedem 3 × 3-Kästchen die Zahlen 1 bis 9 nur einmal vorkommen.

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WER HÄTS – OHÄ LÄTZ Die nebenstehenden Zeichnungen unterscheiden sich durch zehn Abweichungen. Kreisen Sie bitte diese Abweichungen auf der unteren Zeichnung ein. SO KÖNNEN SIE 20 FRANKEN GEWINNEN: Unter den richtigen Lösungen bei «Wer häts – ohä lätz» verlosen wir jede Woche 5 × 20 Franken. Bitte schneiden Sie Ihre Lösung aus, kleben Sie sie auf eine Postkarte (Briefe sind leider ungültig) und schicken Sie die Karte an: Schweizer Illustrierte, Postfach, 8099 Zürich. Bitte schreiben Sie Ihren Namen und Vornamen deutlich, damit Verwechslungen bei der Gewinnauszahlung vermieden werden. Einsendeschluss Sonntag, 8. April 2012

KREUZWORT-CHAOS

LÖSUNGSWORT

110

Die Buchstaben der Lösungswörter stehen alphabetisch geordnet. Suchen Sie nach dem richtigen Wort und vervollständigen Sie das Kreuzworträtsel.

mittel

1 9 2 3

9

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7

4 6

Und so nehmen Sie teil: Telefon 0901 908 120 (CHF 1.–/Anruf vom Festnetz) SMS Schicken Sie ein SMS mit SUDOKU, Ihrer Lösung und Ihrer Adresse an die 530 (CHF 1.–/SMS) Beispiel SUDOKU 512 an 530 Chancengleiche WAP-Teilnahme ohne Zusatzkosten http://m.vpch.ch/SCH24524 (gratis übers Handynetz)

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1 5 7 8

9

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Teilnahmeschluss Sonntag, 8. April 2012

1 6 3

7 4 5

9 6 1 5

2

1

3 2 9 4

Conceptis Puzzles

WER HÄTS – OHÄ LÄTZ

KREUZWORT CHAOS

ZITAT ZWISCHEN ZAHLEN 1. Rentsch, 2. Elegant, 3. Western, 4. Rhombus, 5. Ephraim, 6. Diskont, 7. Ingrimm, 8. Emaille, 9. Latrous, 10. Kolonie, 11. Silikon, 12. Grausen, 13. Andress, 14. Telegen, 15. Realist, 16. Embargo, 17. Ionesco, 18. Ehepaar, 19. Federal Lösungssatz: Feiertagskleider werden bald zu Alltagshosen.

REBUS

Lösung: BLASE

Lösung: 319

BILD LACHE RAD BILLARD

7 8 4 3 5 9 6 2 1

6 3 2 1 4 7 8 9 5

5 6 9 7 3 8 2 1 4

8 2 3 5 1 4 9 7 6

2

4 6 06010014427

Bei richtiger Deutung der Bilder erhalten Sie das Lösungswort.

KREUZWORTRÄTSEL

LÖSUNGSWORT

Wert: 700 Franken!

SUDOKU mittel 9 1 5 6 8 2 3 4 7

8

3

REBUS

AUFLÖSUNG AUS HEFT 13

1 2 3 =

4

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1 4 7 2 9 6 5 8 3

2 7 8 4 6 3 1 5 9

4 5 6 9 2 1 7 3 8

3 9 1 8 7 5 4 6 2

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Lösung: SOZIALKUNDE

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5 7 4 8 6 8 1 6 7 2 3 2 9 1 5 9 5 1 4 3 7 4 3 5 8 6 8 2 9 7 4 3 8 6 1 3 4 2 9 7 685 Lösung: 1 6 5 2 9

Lösung: 154

9 3 4 6 2 1 7 5 8

3 9 8 7 1 5 2 6 4

2 4 6 8 9 3 5 1 7

1 5 7 2 6 4 9 8 3

06010014426

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leser

der gängigen Glanz-und-Gloria-Welt sind. Das ist Qualität!» Adolf und Inge Schneider, Zürich

Das Busdrama im Wallis bewegt weiter u Im Wallis verunfallt ein belgischer Bus, 28 Menschen sterben, SI 12/2012 «Wir finden es pietätlos, die toten Kinder auf der Frontseite Ihrer Zeitschrift ab­ zubilden!» Silvia und Pavel Cerny, Wollerau SZ

Endlich etwas Ruhe Dario Cologna und seine Freundin Laura Bucher in Davos GR.

«Die intelligente, hübsche Laura passt zu ihm» Dario Cologna, SI 13/2012 «Die Fotos und der Bericht über Dario Cologna haben mich sehr gefreut. Der Langlaufstar ist für mich nicht nur ein absoluter Vorzeigesportler, sondern auch ein witziger Kerl mit Charme und Schalk. Jetzt sehe ich zum ersten Mal, wer seine Freundin ist. Die intelligente und hübsche Laura passt doch wirklich hervorragend zu Dario. Ich gönne ihm sein privates Glück und seine sportlichen Erfolge. Ich bin sicher, dass er auch im nächsten Winter wieder super Ergebnisse aus der Loipe liefern wird.»

Zeno Hasler, per E-Mail

«Lebensnah und be­rüh­renD geschrieben» u Stubete auf Oberaxen – Die Geschichte der Familie Gisler, SI 13/2012 «Ich möchte ein super Kompliment für den Bericht von Erwin Koch machen. Er hat alles sehr lebensnah und berührend geschrieben. Mich hat es sehr bewegt und gerührt. Vielen Dank.»

Gian Andermatt, per E-Mail

Erika Albrecht, Stadel ZH

«Dario Cologna hat sich wirklich ein paar schöne Ruhetage verdient. Der Bündner hat einmal mehr eine Wahnsinns-Saison hinter sich, er verdient tatsächlich den Titel Star. Ich finde es wunderbar, dass eine Sportart wie Langlauf, die ja nun nicht gerade wahnsinnig trendy und angesagt ist, plötzlich solche Aufmerksamkeit bekommt. Ich als aktiver Langläufer schätze das grosse Interesse des Publikums sehr, ist unser Sport doch sehr attraktiv und gesund, und dank Dario bekommt der

«Vorerst einmal möchten wir uns herzlich bedanken, dass es die Schweizer Illustrierte gibt. Sie ist für uns Woche für Woche eine Freude und ein Aufsteller im Stress des Alltags. Besonders danken möchten wir Ihnen jedoch diesmal für den Bericht ‹Stubete auf Oberaxen› von Erwin Koch, der Text ist ausserordentlich einfühlsam und liebevoll geschrieben. Ein Kompliment an die Schweizer Illustrierte, dass sie Platz für solche stillen Geschichten findet, die so weit weg von der Oberflächlichkeit

Schweizer Illustrierte, Leserbriefe, Dufourstrasse 23, 8008 Zürich, Fax 044 - 259 86 22, E-Mail info@schweizer-illustrierte.ch. Anonyme Zuschriften werden nicht veröffentlicht. Die Redaktion behält sich vor, Briefe zu kürzen. schweizer illustrierte

willi

Langlauf den Stellenwert, den er verdient. Das Foto, wie Dario einen mit Pokalen beladenen Holzschlitten zieht, ist einfach der Hammer.»

schreiben sie uns ihre meinung

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Jsabelle Wyss, Aarburg AG

«Du willst doch unbedingt abnehmen. Darum habe ich dir zu Ostern statt Pralinen Salzgurken gekauft.»

impressum Nr. 14, 101. Jahrgang. Erscheint montags Beglaubigte Auflage 232 519 Exemplare ISSN 0036-7362 Abonnements-Dienst (Telefon gratis) 0800 820 920 Mo bis Fr: 7.30–18.00 Uhr, aboservice@ringier.ch Redaktion Schweizer Illustrierte, 8008 Zürich, Dufourstrasse 23, Tel. 044 - 259 63 63, Fax 044 - 259 86 22, info@schweizer-illustrierte.ch Geschäftsführer Zeitschriften Urs Heller Chefredaktor Stefan Regez MITGLIED DER Chef­redaktion Stephan Sutter Bekanntgabe von namhaften Beteiligungen i. S. von Art. 322 StGB: Betty Bossi AG; Energy Schweiz Holding AG; Energy Bern AG; Energy Zürich AG; ER Publishing SA; Eventim CH AG; Geschenkidee.ch GmbH; Good News Productions AG; Goodshine AG; GRUNDY Schweiz AG; Infront Ringier Sports & Entertainment Switzerland AG; Investhaus AG; JRP Ringier Kunstverlag AG; 2R MEDIA SA; media swiss ag; Original S.A.; Previon AG; Presse TV AG ; Qualipet Digital AG; Ringier Africa AG; Ringier Studios AG; Rose d’Or AG; Sat.1 (Schweiz) AG; SMD Schweizer Mediendatenbank AG; SMI Schule für Medienintegration AG; Teleclub AG; The Classical Company AG; Ringier Axel Springer Media AG; Ringier France SA (Frankreich); Ringier Publishing GmbH (Deutschland); Juno Kunstverlag GmbH (Deutschland); Ringier (Nederland) B.V. (Holland); Ringier Kiadó Kft. (Ungarn); Népszabadság Zrt. (Ungarn); Ringier Pacific Limited (Hongkong); Ringier Print (HK) Ltd. (Hongkong); Ringier China (China); Ringier Vietnam Company Limited (Vietnam); Get Sold Corporation (Philippinen). Der Nachdruck sämtlicher Artikel und Illustrationen ist verboten. Für den Verlust nicht verlangter Reportagen übernimmt die Redaktion keine Verantwortung.

Foto Marcel Nöcker

u Super Dario! Langlaufstar

«Die Kolumne von Chris von Rohr über den Tod im Tunnel hab ich so einfühlsam gefunden. Er ist ein wunderbarer Schreiber, genauso erlebe ich viele Situa­tionen in meinem Leben auch, und seine Gedanken über den Tod gehen mir direkt ins Herz. Die SI-Titelseite ertrug ich fast nicht, so hab ich die Illustrierte diese Woche einfach verkehrt rum auf den Tisch gelegt.


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Schweiz-Besuch Paul Janke Der Junggeselle aus der TV-Serie «Der Bachelor» feiert Ende Mai in Wohlen. Wir verlosen Tickets und verraten, was er dabei verdient.

Nackt Ronja Furrer Wie fühlt sich ein Model, wenn es freizügig posieren muss? Die Solothurnerin hat mit SI online über ihre Er­fahrungen gesprochen.

Herzogin Camilla

Die Frau von Prinz Charles sorgt mit ihren Grimassen ungewollt für Unterhaltung. SI online zeigt die besten Schnappschüsse.

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Fotos Kelvin Bruce / Nunn Syndication / Dukas, RTL, Sandro Bäbler

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