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7. März 2011 CHF 4.50

Mit SI GRUEN

Sandra Boner

«Kinder sind furchtbar anstrengend!» Die Wetterfee über die Erziehung ihrer Söhne Nelson & Miles

g ta ts r u b e G . 0 7 m u z w ie Bewegendes Interv

n e d n e g e g Wie Kurt Felix Und warumwPuarodlae nie anger w h t c f s p m ä k Krebs



Inhalt

HEFT 10, MONTAG, 7. März 2011

Titel 30

Sandra Boner Turbulent! Wie Miles und Nelson ihre Mutter auf Trab halten. Ein Besuch zu Hause beim «Meteo»-Star

Titel Thomas Buchwalder; Inhaltsfoto Kurt Reichenbach

Leute 7 8 12 16 22 24

Tagebuch von Nik Niethammer Opernball Zürichs High Society feiert Leute Simon Ammann, Ramon & Andy Egli, Tobias Muntwyler, Carlo Janka Autosalon Genf Schnittige Schlitten, sexy Stars und 170 Weltpremieren! Swiss Music Awards Begehrte Steine, rockige Töne und emotionale Momente Kurt Felix Bewegend. Was ihm im Leben wichtig ist – das grosse Interview zum 70.

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u Happy

Birthday! Der erfolgreichste TVEntertainer der Schweiz wird 70: Gross feiern mag er nicht. Geschwächt von schwerer Krankheit, gibt Kurt Felix Einblick in sein Seelenleben und sein Glück mit Ehefrau Paola. «Ich will noch lange leben!»

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Inhalt Wirtschaft 38

Pierin Vincenz Erfolgsverwöhnt. Der Raiffeisen-CEO expandiert in die Städte und ins Showbiz – das grosse Interview

Fussball 40

Sepp Blatter Unermüdlich. Der Fifa-Boss glaubt an Gott, seine Wiederwahl und eine neue Liebe

Gesellschaft

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u Privat wie nie Vom Visper Junioren-Stürmer zum mächtigsten Mann im Weltfussball! Sepp Blatter feiert diese Woche den 75. Geburtstag und blickt zurück: auf seine Kindheit, seine Frauen, seine Gegner. «Im Fussball sind Freunde rar.»

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Hans Jucker Adieu! Ein letztes Prosit Ernst Gander Der extreme Stotterer aus Hochdorf LU ist froh über den oscarprämierten Kinofilm «The King’s Speech» Pierre & Guy Morin Nur einer regiert Basel: das Porträt der Zwillingsbrüder Leserreise Zur Traumhochzeit in London!

Shopping 73

Das Magazin für lustvolles Einkaufen Mode, Style, Electronics

Check-up 83 84 86

Neu Impfung gegen Krebs im Hirn! Vitamin D Was das Wundermittel alles bewirken kann. So erkennen Sie den Mangel Der Fall Was kann ich tun, wenn mein Kind zu dick ist? Der Experte gibt Tipps

Die Besten 87

Das Schweizer Kulturmagazin Kunst, Musik, Bücher, Filme

Weekend Fotos Kurt Reichenbach, Fabienne Bühler, Alexandra Pauli

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16 u Elegant Miss Schweiz Kerstin Cook präsentiert am Autosalon Genf den trendigen Lancia Ypsilon in Bianco nuvola.

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Freizeit, geniessen, rätseln En Guete, GaultMillau, Reisen, Spiele

Und … 106 98 100 104

Notabene von Chris von Rohr Impressum Horoskop Leserbriefe

u Stark Die Innerschweizer Sängerin Caroline Chevin gewinnt an der MusikGala des Jahres einen Swiss Music Award.

ABO: 0800 820 920, Redaktion: Dufourstrasse 23, 8008 Zürich, Tel. 044 - 259 63 63 Fax 044 - 259 86 22, E-Mail info@schweizer-illustrierte.ch, www.schweizer-illustrierte.ch

Mehr News, mehr Bilder: www.schweizer-illustrierte.ch

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tagebuch

«Man muss sein Glück erkennen» Kurt Felix

Fotos Thomas Buchwalder; Kurt Reichenbach, Bruno Voser

Nik Niethammer, Chefredaktor

Mütter unter sich TV-Moderatorin Sandra Boner (r.) mit Baby Miles und Sohn Nelson sowie SI-Reporterin Sandra ­Casalini (zwei Kinder). Ab Seite 30. Gewitter im Kopf Ernst Gander (l.) ist einer von 80 000 Stotterern in der Schweiz. SI-Reporter Marcel Huwyler erzählt seine Geschichte. Ab Seite 46. Hahn im Korb Bernd Heinrich Graf (Der Graf) mit den SI-Repor­ terinnen Yvonne Zurbrügg, Barbara Lanz und Aurelia Forrer (v. l.). Ab Seite 22.

Ich war zwölf, als er zum ersten Mal «Teleboy» moderierte. Die Sendung war ein Strassenfeger. Wer sie nicht gesehen hatte, konnte nicht mitreden. Bei manchen Spässen mit der versteckten Kamera musste ich wegschauen. Es war mir unangenehm, zu sehen, wie die Leute veräppelt wurden. Ich habe mich fremdgeschämt. Trotzdem war Herr Felix aus dem Fernsehen das Idol meiner Jugend. Er hatte eine hübsche Assistentin. War gut angezogen. Und erzählte lustige Geschichten. Wenn wir in der grossen Pause auf dem Schulhof über die Sendung redeten, war man sich einig: So wie er wollte man auch einmal sein. Ich wurde älter, Kurt Felix auch. Meine Fernseh­ gewohnheiten änderten sich. Weniger Samstagabend-Shows, mehr Nachrichten, Dok-Filme, Reportagen. Er blieb sich treu. Nach «Teleboy» moderierte Felix «Verstehen Sie Spass?» und «Supertreffer». Beides mit riesengrossem Erfolg. Im Herbst 2010 kamen wir uns wieder näher. Ich bat Kurt Felix um ein Gespräch. Ich wollte erfahren, wie es ihm geht, nachdem am Osterdienstag bei ihm zum zweiten Mal Krebs diagnostiziert worden war. Er lehnte ab. Er fühle sich zu schwach, müsse sich schonen. Ich werde von ihm hören. Anfang Februar Post von Felix: «Sie können wohl erahnen, dass ich derzeit mit Anfragen zu meinem Siebzigsten überhäuft werde. Machen tue ich jedoch nur wenig. Und Ihnen habe ich es ja versprochen. Darf ich deshalb vorschlagen, dass wir uns in St. Gallen treffen?» Und so kam es letzte Woche zum Wiedersehen. Der erste Eindruck: Felix schaut aus wie immer. Fester Händedruck, das typische Lächeln. Und doch steht ein anderer Kurt Felix vor uns als der Mann aus dem Fernsehen. Die Stimme ist rau. Das Gehen bereitet ihm Mühe. Schweiss perlt von der Stirn. Wir reden drei Stunden. Über seine Krebserkrankung. Das Älterwerden, den Tod. Und was danach kommt. Die Liebe zu Paola. Über sein Lebensmotto «Man muss das Glück erkennen». Felix ist ein wunderbarer Geschichtenerzähler. Und er hat ein beneidenswertes Gedächtnis. Was meine Kollegin Stephanie Ringel und mich am meisten überraschte: Felix hadert nicht mit dem Schicksal. Nie habe er sich gefragt: «Warum gerade ich?» Stattdessen sagt er: «Statistisch gesehen gehöre ich halt einfach dazu.» Das bewegende Interview zum 70. Geburtstag: «Ich will noch lange leben» – ab Seite 24. Ich wünsche Ihnen eine erfolgreiche Woche mit Ihrer Schweizer Illustrierten!

PS Seit dem 23. August 2010 gibt es die Schweizer

I­ llustrierte auch digital – auf Ihrem iPad. Die aktuelle ­Ausgabe darf ich Ihnen besonders empfehlen: Klicken Sie sich durch üppige Bildergalerien; ein exklusives Video von den Swiss Music Awards und 360°-Panorama-Ansichten vom Autosalon Genf und der Wohnung von TV-Moderatorin Sandra Boner. Die SI-App gibt es jeweils ab Sonntagabend für Fr. 4.40 im iTunes-Store. Probieren Sie es aus!

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Opernball

Erstmals am Opernball und neu Botschafterin einer HirntumorStiftung: Moderatorin Tanja Gutmann mit Freund Siro Micheroli.

Premiere: Mister Schweiz Jan Bühlmann zeigt sich erstmals öffentlich mit Freundin Hanne Dybesland (Kleid von Feldpausch).

Gastgeber Alexander Pereira hat einmal mehr nur Augen für seine Freundin Daniela Weisser (in Cavalli).

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Pereira ruft, schweizer illustrierte


Walzer tanzen? «Lieber nicht», sagt das Schauspiel-Paar Sabina Schneebeli und Tim Bettermann. Dafür lieben sie Opern wie «Madame Butterfly».

Missen und Manager, Prominente und Politiker: Am Zürcher Opernball trifft sich die Schweizer High Society zum jährlichen Stelldichein. Und zum Walzer, natürlich!

Zürich tanzt


Beschwingt: Sylvia und Felix Gutzwiller, FDPStänderat, legen einen Walzer aufs Parkett.

Die Herren reden – auf dem Parkett führen die Damen!

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er Opernball ist der Anlass mit der grössten VIPDichte in der Schweiz! Enger als im Foyer kann es nicht werden. Opernball-Novize Hansjörg Walter, Bauernpräsident und SVP-Nationalrat, trägt das Gedränge mit Fassung. «Sonst gehen wir ja eher in die Operette», sagt seine Gattin Madeleine fröhlich. Auch Eiskunstläuferin Sarah Meier ist zum ersten Mal dabei; schüchtern sucht sie mit Schwester Tanja ihren Tisch: «Wenigstens sind die Ballschuhe bequemer als Schlittschuhe.» Sichtlich wohl ist FDP-Ständerat Felix ­Gutzwiller; für ihn und Ehefrau Sylvia ist der Opernball ein «Must». So auch für «Weltwoche»-Verleger Roger Köppel: «Ich muss ja kommen, schliesslich bin ich im Vorstand der Freunde des Zürcher Opernhauses!», meint er scherzhaft. Auch Staranwalt Peter Nobel ist regelmässiger Gast am Zürcher Opernhaus. «Gross­ artig!», so seine Kurzkritik über Wagners «Tannhäuser», der kürzlich Premiere hatte. Am Opernball nimmt er zum ersten Mal teil – «weil die Einladung so nett war». Bruno Gehrig, Swiss-Verwaltungsratspräsident und einer der mächtigsten Männer der Schweiz, geht mit Gattin Verena zweimal im Jahr an einen Ball. Aber: «Beim Tanzen führt sie», gesteht er. Text Aurelia Forrer, lukas Egli, Fotos Fabienne Buehler,Thomas Buchwalder

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IWC-Chef Georges Kern (l.) und Gattin Monika mit Elvira und Günter Netzer: «Ich gehe oft und überall in die Oper», so der Fussballexperte.


Opernball

Ex-UBS-Boss Peter Wuffli und seine Ehefrau Susanna feiern ihren zehnten Besuch am Opernball.

Tritt 2012 Pereiras Nachfolge an: ­Andreas Homoki mit Gattin Aurelia Hajek-Homoki (Kleid von Nanna Kuckuck).

«Der schönste Schmuck ist die Begleitung»: Hotel-Chefin Ljuba Manz (in Valentino) mit Marco Conte.

Stolzer Vater: Verleger Roger Köppel und seine Gattin Bich-Tien erwarten im Sommer ihr zweites Kind.

Verleger Jürg Marquard mit Gattin Raquel (Kleid von Dolce & Gabbana): «Meine eigentliche Robe ging leider vorhin kaputt.»

party-facts Kein BallRoutinier: OpernLiebhaber Peter Nobel und Ehefrau Annette.

Auf ungewohntem Terrain: BauernPräsident Hansjörg Walter mit Gattin Madeleine.

Elegant: Sarah Meier (in Modissa) mit Martina Baeriswyl-Holzach vom Damen-Komitee des Opernballs (in Akris).

Gastgeber Opernhaus-Intendant Alexander Pereira für 1500 Gäste Tatort Opernhaus Zürich Most wanted Luft zum Atmen! Festschmaus Die Küche des «Baur au Lac» ver­köstigte die Gäste unter anderem mit wildem Lachs, grillierten Brüstchen vom Stubenküken und einer Dessertkomposition vom Chef Pâtissier Tuschelthema Wann heiratet Pereira seine Daniela Weisser? «Vielleicht in zwei, drei Jahren», sagt sie Vermisst Ein «Aufregerli» wie Karima El Mahroug alias Ruby am Wiener Opernball Party-Rating

«Nur Alexander Pereira bringt Zürich so zum ‹Schwofen›»

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ramon & andy egli

«Papa ist für mich der Grösste»

u Einst verdiente er sein Geld als Croupier im Casino Baden. Doch sein jüngster Streich ist alles andere als ein Glückstreffer: Per wunder­ baren Heber zum 1:1 leitete Ramon Egli, 27, am vergangenen Donnerstag den sensationel­len 3:1-Cupsieg des kleinen FC Biel aus der Chal­ lenge League gegen den riesigen FC Basel ein. Gute Technik als Erbe vom Vater? Andy Egli, 52, Alt-Internationaler und TV-Experte: «Uns beide zeichnet sonst mehr der Wille als die Fein­­ motorik aus!» Mächtig stolz auf seinen Fi­lius ist er so oder so. Und der – im Hauptberuf zu 80 Prozent als Buchhalter tätig – freut sich über Früher in Papas überlangem Schatten, jetzt Papas Lob: «Er war stets mein grosses Idol.» in selbst Cup-Held: Ramon Egli (r.) mit Vater Andy.

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FDP-Frauen

Charmantes Ultim u Dezidiert, aber humorvoll: Am Tag der Frau (8. März) stellen die FDP-Frauen der Wirtschaft ein Ultimatum. «Frauen in die Teppich­etage – sonst braucht es Quoten», schreiben sie in einem Brief an 400 Verwaltungsräte und CEOs. Beigelegt ist ein Stück Spannteppich mit der Aufforderung, weiblichen Nachwuchs künftig besser zu berücksichtigen. Der Frauenanteil im Schweizer Top-Kader liegt unter zehn Prozent. «Gemischte Teams sind keine Frage der Barmherzigkeit», findet die Präsidentin der FDP-Frauen, Carmen Walker Späh. «Gemischte Teams erbringen die bessere Leistung!» Stimmt! Den roten Teppich hat ein Mann gestiftet: Romano Bigi, Bodenleger und FDPler aus Altendorf SZ. Lukas Egli


leute

wer liebt wen

Die Babys kommen! u Hereinspaziert, liebe

Chanel Marie! Kurz bevor die Zirkusfamilie mit ihrem neuen Programm wieder durch die Schweiz tourt, bringt Géraldine Knie, 38, am Freitag, 4. März, kurz nach 8 Uhr morgens, ein kerngesundes Mädchen zur Welt. Chanel Marie wiegt 3250 Gramm und misst 50 Zentimeter. Vater Maycol Errani, 27, und Bruder Ivan Frédéric, 9, sind sich einig: «Wir freuen uns riesig!»

Wie ein Sieg

u Für einmal zwar «nur» Bronze für Gold-Simi. Gefeiert wurde der dritte ­ M-Platz auf der Grossschanze vergangenen Donnerstag trotzdem stürmisch. W Bis tief in die Nacht liessen es AC/DC-Fan Simon Ammann, 29, und sein Team im «Hard Rock Cafe» von Oslo krachen. Mit dabei auch Ehefrau Yana und Andreas Küttel mit seiner Dorota. «Ich wollte unbedingt eine Medaille. Die ich meinem Freund Andreas Küttel widme.» Der sprang am Holmenkollen zum letzten Mal und zieht nun mit Familie nach Dänemark. «Er hat so viel Anteil an meinen Erfolgen», sagt Ammann. Möglich, dass auch Simi in Oslo die letzte WM bestritt. «Nach der Saison beginnt das grosse Brainstorming. Dann entscheide ich, ob ich nochmals ein ETH-Studium beginne oder weiterspringe.» alejandro velert

atum Keine Lust auf Quoten: ­Carmen Walker Späh (r.) mit den National­ rätinnen Christa Markwalder und Corina Eichen­ berger sowie der General­ sekretärin der FDP-Frauen, Claudine ­Esseiva, vor ­ dem Bundes­ haus.

u Den Ultraschall hat er gleich selber vorgenom­ men: Adel Abdel-Latif, 39, wird Vater. Der Arzt mit Mister-Schweiz-Titel und seine Frau, Simone Kromer, 32, erwarten im August ihr erstes Kind. Geschwisterchen sind bereits in Planung! Der Radiologe wünscht sich eine halbe Fussballmann­ schaft: «Wenn alles gut geht, machen wir nach dem ersten Baby schnurstracks weiter und hoffen auf einen richtigen Kindersegen.»

Mo–Fr, 18.40 Uhr So, 18.50 Uhr Stars in dieser Woche u Julia Saner u Kilian Wenger u Marianne Cathomen u Beat Schlatter u Andy Borg schweizer illustrierte

Fotos Marcel Nöcker, Kurt Reichenbach, Fabienne Bühler, Thomas Buchwalder, Hervé Le Cunff,m Goran Basic / Blick / RDB

simon ammann

u Mehr als nur Ferien­ grüsse schickt Marc Sway, 31, aus Thailand. Der Musiker überrascht mit folgenden Zeilen: «Werde zum zweiten Mal Vater. Freue mich riesig!» Seine Frau Severine ist bereits im vierten Monat – ob Töchterchen Noemi Ayleen, 2, ein Schwesterchen oder ein Brüderchen bekommt, verraten die Eltern noch nicht.

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leute

Sie bezwangen 1960 den Dhaulagiri: Ernst Forrer, Albin Schelbert und Hugo Weber (v. l.). Für einen Dok-Film kehren sie zu ihrem Traumberg zurück.

Vor 50 Jahren: Erstbesteigung des Dhaulagiri (8167 meter) durch Schweizer

Die Seilschaft der Veteranen

Fotos Handout, Katja Lehner-Grossi, RDB (2)

u Ihre Leistung ging um die Welt: Im Mai 1960 gelingt einer Schweizer Seilschaft mit Ernst Forrer («die Aussicht oben war recht schön») und Albin Schelbert die Erstbesteigung des Himalaja-Riesen Dhaulagiri (8167 m ü. M.). Wenige Tage später bezwingt auch Hugo Weber den «Berg ohne Gnade». Jetzt, 50 Jahre später, kehren die Veteranen zum SI-Titel 1960: Ernst Forrer (r.), Basislager ihres Traum­ Peter Diener (bei der Jubi­ berges zurück. Begleitet läums-Tour nicht dabei). werden sie von einem Team des Schweizer Fernsehens. Was erleben die drei Al(t)­ pinisten während ihrer «Weisch no»-Tour? Reichen ihre Kräfte nochmals? Erinnerungen, Antworten und Einsichten: «DOK – Gipfelsturm der Veteranen», Donnerstag, 10. März, 20.05 Uhr auf SF 1. marcel huwyler

tobias muntwyler

Fleissiger Zirkus-Spross

Tobias Muntwyler in seinem Zuhause: dem ersten eigenen Wohnwagen.

u Am 11. März gehts wieder los: Der Circus Monti tourt durch die Schweiz. Und für den Zirkus-Spross Tobias Muntwyler, 18, beginnt das Leben zwischen zwei Welten. Montags und dienstags fährt der KV-Lehrling jeweils zur Berufs­ schule nach Aarau, mittwochs in seinen Lehrbetrieb in Wohlen AG. Donnerstags und freitags arbeitet er im Zirkus-Büro. Und abends steht der Diabolo-Künstler jeweils in der Manege. «Die Lehre ist mir wichtig. Eine Zukunft ‹nur› als Artist kann ich mir nicht vorstellen», sagt Tobias. Aber eine als Zirkusdirektor? «Das schon eher.» SC

Rose

kaktus

carlo janka Skirennfahrer u Siegen als Therapie: Am 23. Februar gabs die Operation am Herz, vergangenen Samstag, zehn Tage danach, den Sieg beim Weltcup-Riesenslalom in Kranjska Gora (Slowenien). Wo andere auf die Bremse träten, gibt der zuletzt arg geschwächte Olympiasieger erst recht Gas. «Nur so finde ich heraus, ob der Eingriff etwas gebracht hat», sagte er vor dem Rennen. Jetzt weiss es die ganze WM-gebeutelte Ski-Schweiz: Er hat. Unser Präsent für ComebackCarlo ist Aufmunterung ans ganze Team von Swiss-Ski: Mit Kämpfen statt Hadern kann man rosigere Zeiten erzwingen.

Rudolf Dieterle Direktor Bundesamt für Strassen (Astra) u Kinder unter sieben Jahren, so der Vorschlag des Bundesamtes für Strassen, dürfen «fahrzeugähnliche Geräte» (Rollschuhe, Trottinette) auf Radwegen, in Tempo-30-Zonen und auf Nebenstrassen nur noch in Begleitung Erwachsener benutzen. Ausgerechnet! Wo sich doch die Kinder sowieso zu wenig bewegen. Und zu selbstständigen, verantwortungsbewussten Verkehrsteilnehmern werden sie so auch nicht erzogen. Apropos: Nutzen Sie, Herr Astra-Direktor Dieterle, unseren Kaktus doch als Erziehungs­ins­ trument für Beamte, die solch weltfremde Regelungen aushecken. schweizer illustrierte

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PS-Überfall! Bis zum 13. März lassen sich 700 000 Besucher am Genfer Autosalon von schnittigen Schlitten, sexy Stars und 170 Weltpremieren verführen.

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iese Zahl ist total abgefahren. 2010 wurden weltweit 61,7 Millionen Autos verkauft – 12 Prozent mehr als im Krisenjahr zuvor. Die Branche gibt wieder Vollgas, zehn Tage lang ist Genf der Nabel der Autowelt. Internationale Cracks lassen sich da nicht zweimal bitten. Der jüngste Formel-1-Weltmeister aller Zeiten, Sebastian Vettel, hat es von seinem Bauernhof Neumüli im thurgauischen Kemmental vergleichsweise nicht weit in die Palexpo-Hallen. Juckt es den Red-Bull-Piloten privat im Gasfuss, steigt er in seinen Mercedes SL 65 AMG Black Series (670 PS ), ein Geschenk für seinen Sieg in Abu Dhabi. Die zuckersüsse Katie Melua sorgt bei Opel für Gedränge: Es war einer der ersten u

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81. autosalon

Zwei Spassvögel lassen den legendären Bulli von VW wieder aufleben. Gölä betätigt sich an der Elektrozapfsäule, während Komiker Massimo Rocchi die Situation voll im Griff hat.

Formel-1Weltmeister Sebastian Vettel macht Augen wie ein kleiner Junge, als er im schicken Cockpit des Infiniti Etherea Platz nimmt.

«Du bist für mich eines der grössten Schweizer Talente», sagt Schauspieler und Seat-Marken­ botschafter Anatole Taubman zu Christa Rigozzi. schweizer illustrierte

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81. AUTOSALON

Fiat-Erbe Lapo Elkann war der Lieblingsenkel seines Grossvaters Gianni Agnelli. Mit Gucci-Chefin Frida Giannini entwarf er einen putzigen Fiat 500 samt Kleiderkollektion.

u Auftritte

nach dem Burnout des Popstars. Und die schottische Songwriterin Amy Macdonald greift am ersten VIP-Tag eigenartigerweise bereits um 7.45 Uhr bei Audi mit verschlafenen Äuglein in die Saiten. Wach und souverän wie immer: Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey. Aus ihrem Faible für Sportwagen (z. B. den futuristischen Porsche 918 RSR) macht sie keinen Hehl. Privat fährt sie einen «grünen» VW Golf 1.4 TSI. Während ihres Rundganges mit der Salon-Spitze zeigt die Aussenministerin keine Berührungsängste und schliesst beim Lancia-Stand Miss Schweiz Kerstin Cook ­sofort in ihr Herz. «Wie gross Sie sind», sagt die Magistratin bewundernd und blickt verstohlen auf die MörderHigh-Heels der Luzernerin. Unbestrittener Liebling auf vier Rädern: ein VW-Kleinbus Namens Bulli. Die Transportlegende erinnert an Flowerpower. Jetzt soll das Retro-Juwel serienmässig hergestellt und mit aktuellen Antriebstechniken betrieben werden: von Benzin über Diesel bis Vollhybrid oder Elektrik. Einen rekordverdächtigen Elektro-Boliden zeigt der neue Mercedes-Schweiz-Chef Marcel Guerry (erstmals u

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Charmante Begrüssung bei Lancia: Bundes­ präsidentin Micheline Calmy-Rey macht Miss Schweiz Kerstin Cook Komplimente.


Small Talk mit

Massimo Rocchi & Gölä Mit VW auf Kurs: FCB-Trainer Thorsten Fink (M.) mit seinen Himmels­ stürmern Valentin Stocker, Aleksandar Dragovic und Xherdan Shaqiri (v. l.).

Spass im Bulli VW-Botschafter Massimo Rocchi (l.) und Mundart-Rocker Gölä.

«Erinnert mich an das Schneeweiss der Pisten», meint Ex-Skirennfahrer Bruno Kernen zum hellen Interieur des brandneuen BMW-6er-Cabrios.

Satiriker Andreas Thiel (l.), Springreiterin Christina Liebherr, JaguarSchweiz-Chef Stephan Vögeli mit dem Evoque (Preis ab CHF 50 000.–).

Trällert für Opel einen Song. Neuer Boss bei Mercedes: Pop-Sirene Katie Melua «Der SLS AMG E-Cell fährt lässt sich den elektrischen 250 Stundenkilometer», Ampera zeigen. verrät Marcel Guerry.

Fussball-Experte Gilbert Gress und Sängerin Stefanie Heinzmann testen bei Hyundai das spassige Elektro-Tretmobil.

DJ Bobo hat bei Subaru den Durchblick und freut sich auf sein 1001. Konzert am 23. April in Las Vegas.

Grüezi, Gölä, was geht Ihnen auf den Sack? Der Winter. Söll öppe verreise! Im Ernst: Es kotzt mich an, dass es immer noch Kriege gibt und Kinder vor Hunger sterben. Haben Sie spannende Projekte im Köcher? Klar. Verrate ich aber zu viel, gibts von meinem Manager «uf dä Gring». Ich schreibe weiter an «Papagallo & Gollo». Die Märchen kommen bei den Kids supergut an. Die sagen dir unverblümt, wenn du Quatsch schreibst. Sie haben Autolackierer gelernt. Gefällt es Ihnen am Salon? Für mich eine Premiere – es fägt! Erinnerungen werden wach an meinen ersten Schlitten, einen Opel Manta. Stehen Sie auf Elektroautos? Und Elektrotöffs! Doch das wird wohl dauern. Was cool wäre: Autos, die mit Wasser fahren. So könnte man im Notfall in den Tank schiffen. Massimo Rocchi, Sie sind ebenfalls Botschafter für VW. Haben Sie als Ex-Italo keine rote Ader? Natürlich, ich komme ja aus dem Land der Ferraris und Lamborghinis. Seit ich vor 15 Jahren Schweizer wurde, haben sich meine Vorlieben Richtung Norden verschoben. Was sagen Sie zu den Models, die knapp bekleidet Neuheiten präsentieren? Was, wo – welche Frauen? Ich habe nur Augen für die Alufelgen. CMH schweizer illustrierte

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81. AUTOSALON

Speed-Spezialisten im Audi-Quattro-Cabrio: Abfahrts-Olympiasieger Didier Défago (r.) und Rennfahrer Marcel Fässler spüren schon den Frühling.

Snowboarder Ueli Kestenholz Carlos Leal, Sänger der Hip-Hop-Band liebt coole Jumps – auch über den Sens Unik, kommt direkt von Hollywood Türrahmen eines Ford Focus. zu Toyota und mag den Auris Hybrid.

«Im Mini Cooper hat mein ganzes Studio-Equipment Platz», verrät Rapper Stress, Ehemann von Melanie Winiger (r.).

Sympathisch bodenständig: Tele-Top-Moderatorin Miriam Rickli und TrendBauer Renzo Blumenthal beim Testsitzen im beigen Retro-Renault TCe 130. u nach über zwanzig Jahren gibt wieder ein Eidgenosse den Ton an) mit dem AMG E-Cell: «Auf der Teststrecke in Valencia habe ich ihn selbst ausprobiert – 250 Stundenkilometer.» Noch immer Spass an PS-Power hat der frühere GM-Manager B ­ ob Lutz: «Ich bin jetzt Berater für Lotus und fahre einen schnittigen Evora.» Wie es zum Traum-Mandat kam? «LotusChef Dany Bahar hat wie ich ein Haus in Pontresina. Wir lieben die Julier-Passstrecke.» Gemächlicher nimmt es DRS-3Moderatorin Anna Maier: «Im August kommt mein zweites Kind zur Welt.» Auch beruflich kündigen sich Veränderungen an: Anna wird montagabends die Sendung «Focus» übernehmen. Über Nach­wuchs macht sich auch Melanie Winigers Ehemann Stress Gedanken. Der Rapper (mit neuem ­Mode-­Label Bear Inc.): «Mir steht ein ruhiges Jahr bevor. Der Zeitpunkt für Kids wäre ideal.» Text Caroline Micaela Hauger,

Zeno van essel, Fotos Hervé Le Cunff, Fabienne Bühler

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Eistänzer Stéphane Lambiel fährt Ford Formel-1-Legende René Arnoux (sein und startet bald zu einer Gala-Tournee Rennen mit Gilles Villeneuve ist der durch Osteuropa und Asien. Youtube-Hit) mit dem Mazda Minagi. Der neue Nissan-Schweiz-Chef HansJörg Hänggi zeigte der schwangeren Moderatorin Anna Maier die Elektro-Sportwagenstudie Esflow.


Small Talk mit

Schwinger Kilian Wenger

Würde auch seine Frau auf Händen ­tragen: Opel-Fan Kilian mit Model Flavie.

Moderatorin Melanie Winiger (vor dem V60) jobbt für Volvo. Ihr Mann Stress (l.) ist wenige Meter entfernt bei Mini im Einsatz.

Grüezi, Herr Wenger, alles im Griff? Ja klar. Kürzlich hatte ich zwei Wochen Ferien. Ich blieb zu Hause, weil ich so viel zu erledigen hatte. Plötzlich gehören Sie zu den «Bösesten der Bösen». Ein gutes Gefühl? Mein Leben ging ab wie eine Rakete, von null auf hundert. Auf vieles war ich nicht vor­ bereitet, schon gar nicht auf den Rummel um meine Person. Sie sind immer noch Single. Gabs denn keine Heiratsanträge? Schon. Nach dem Eidgenös­ sischen erhielt ich pro Tag bis zu sechzig Fanbriefe. Ich finde aber, eine Freundschaft soll auf natürlichem Weg wachsen.

Wie klappts denn in Ihrem neuen Männerhaushalt? Ich wohne nun mit drei ­Kollegen in einer WG in Thun und muss selber kochen und putzen. Sind Sie fit für das UnspunnenSchwinget im September? Ich nehms Schritt für Schritt. Erst kommt das BrünigSchwinget, dann das Bernisch Kantonale. Haben Sie im Sommer und im Winter das gleiche Kampfgewicht? Ich wiege 107 Kilo, im Sommer sinds zwei weniger. Können Sie einen Kleinwagen stemmen? Ich schaffe 130 Kilo. Mein Opel Insignia wäre selbst für mich ein zu fetter Brocken. CMH

Bernhard Russi und Jörg Abderhalden tragen einen SubaruImpresa-Motor auf Händen.

FC-LuzernGoalgetter Hakan Yakin ist nicht nur in Sachen Autos ein Fan eleganter Formen.

Stephan Meier von der Beachsoccer-Nati und Trainer Reto Wenger (l.) üben beim Suzuki Kizashi.

Ex-GM-Boss Bob Lutz besitzt als Berater von Lotus ein neues «Spassmobil».


party

Ganz in Grau: Stefanie Heinzmann mit Bruder und Manager Claudio. Chansonniers: Anna Rossinelli, Gustav und Michael von der Heide (l.).

Ausgelassen: Polo Hofer feiert bereits auf dem roten Teppich mit Gattin Alice seinen Preis fürs Lebenswerk.

2012 mit Award? Am 25. März erscheint Lea Lus zweites Album «Colour».

Her mit dem Stein! Die vierte Verleihung der Swiss Music Awards

Fotos Alexandra Pauli und Bruno Voser

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er Weg zum Erfolg ist steinig. Und derjenige von Musikern wie Remady, Caroline Chevin und Bligg ist seit vergangenem Donnerstag auch ­gepflastert. Bligg nahm als Einziger gleich zwei der ­begehrten Pflastersteine – der Swiss Music Awards – mit nach Hause: «Einer kommt ins Wohnzimmer neben mein Spongebob-Kissen.» Der zweite erhält Bliggs Produzent Fred Herrmann, der den Betonklotz angeblich für den 1. Mai aufbewahrt. Eine liebevollere Idee hegt Steff la Cheffe: «Der Preis ist sehr schwer, aber als Halskette wär er doch cool.» Nur einer denkt nicht daran, den Stein zu behalten: «Ich werde ihn wahrscheinlich zugunsten der Schweizer Bergbauern versteigern», sagt Polo Hofer, der für sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde. Adrian Stern arbeitete zehn Jahre für «das Ding, und ich finde es ‹huere geil!›» Auch die internationalen Stargäste wie Der Graf, Sänger von Unheilig, und Amy Macdonald lieben die Trophäe. Die schottische Sängerin flog am nächsten Tag wohl als einzige Passagierin mit einem Stein im Gepäck in ihre Heimat zurück. Auf Reisen geht auch der Tribute-Award für den verstorbenen Gotthard-Sänger Steve Lee. «Der Preis kommt zu seinen Eltern nach Spanien», sagt Schlagzeuger Hena Habegger. Text Aurelia Forrer & Yvonne zurbrügg, Fotos alexandra pauli & Bruno Voser schweizer illustrierte

Zwei auf einen Streich: Bligg ist der Abräumer des Abends. «Der eine Award bekommt mein Produzent Fred Herrmann.»


«nur gute Freunde!»

Steff la Cheffe liess sich von einem Model zum Sieger-Interview tragen.

Der Graf von Unheilig preist den Betonklotz: «Den braucht Baschi ist neidisch auf den Blues man nie abzustauben!» im Blut von Philipp Fankhauser (l.).

Jazz-Festival-Gründer Claude Nobs überreichte Amy Macdonald den Award. Sie nahmen den TributeAward für ihren verstorbenen Kollegen Steve Lee entgegen: GotthardBand­ mitglieder Hena Habegger (l.) mit Partnerin Tina und Leo Leoni mit Freundin Nicole.

Gehen immer wieder gemeinsam an Anlässe: FDP-Ständerat Felix Gutzwiller und Gökcin Koch, eine Kollegin seiner Frau Sylvie.

SVP-Nationalrätin Natalie Rickli lernte Steven Koller an Silvester in Grindelwald BE kennen. Gemeinsam geniessen sie die Veranstaltung.

Kleine Yello-Familie: Boris Blank (l.) mit Gattin Patrizia Fontana sowie Tochter Olivia Elena (r.) und Dieter Meier mit Gattin Monique.

party-facts Bester Schweizer Pop: Adrian Stern räumt mit seinem Album «Herz» ab. Seines gehört seit sieben Jahren Freundin Mylen Yang.

Gastgeber IFPI Schweiz Tatort Schiffbau, Zürich Emotionalster Moment Jon Lord von Deep Purple ehrte den verstorbenen Steve Lee als Helden Hingucker Alice Hofers ins Haar gesteckte CD: «Darauf sind Bankdaten!» Mode-Trend Gürtelschnalle! Michael von der Heide trug eine Eule, DJ Antoine eine Pistole Party-Rating

«Wenn sich die Schweizer Musikszene feiert, wird die Nacht zum Tag, der Alkohol zu Wasser, die Zigarette zum Lollipop»

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porträt

Kunstvoll Kurt Felix schreitet jeden Tag über den roten Teppich – im Eingangsflur ­seines Hauses in St. Gallen.

«Ich will noch

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Kurt Felix wird 70 Jahre und hat nur noch einen Wunsch: den Krebs in Schach halten! Daheim in St. Gallen spricht er jetzt über seinen Kampf gegen die Krankheit, was er als Pflegekind erlebte, und erzählt, warum er von Paola Sackgeld bekommt.

lange leben»

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porträt

Text Nik Niethammer und Stephanie Ringel Fotos Kurt Reichenbach

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eises Summen, die weisse Haustür springt auf. Dahinter Kurt Felix, sein Arm malt einen Kreis in die Luft, zeigt in den Flur. Lächeln: «Wir haben extra den roten Teppich ausgerollt.» Humor hat er noch. Und doch, da kommt einem ein anderer Kurt Felix entgegen. «Wenn man nach einer Krebsoperation sechs Wochen liegt, so wie ich, dann kann man nicht mehr gehen. Das musste ich wieder lernen.» Am Anfang schaffte er es gerade mal vom Spitalbett bis zur Tür. Mittlerweile trainiert er jeden Tag mit seiner Frau Paola eine Stunde am Waldrand. Abends

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um sechs steigt er fünfzehn Minuten Treppenstufen, um die ­Muskeln zu kräftigen. «Ich war immer ein strukturierter Mensch. Jetzt lerne ich: Gesundheit kann man nicht kontrollieren. Das macht mich demütig.» Im Wohnzimmer angekommen, streckt sich Kurt Felix auf einer Lederliege aus. Paola reicht ihm ein Glas Grappa. Kurt Felix, vor einem Jahr – am 6. April – hat Ihr Arzt diagnostiziert, dass der Krebs bei Ihnen zurück ist. Seitdem leben Sie zurückgezogen. Wie geht es Ihnen heute? Ich bin noch in der Erholungsphase. Erst dachte ich, das geht so schnell wie nach der ersten Chemotherapie und Krebsoperation 2003. Damals war ich nach einem halben Jahr wieder fit.

Diesmal dauert die Genesung viel länger. Leider. In der Ferne sehe ich die Hügel des Appenzellerlandes und muss mir eingestehen: Da laufe ich so schnell nicht hoch. Mit einer Routinekontrolle ging bei Ihnen alles wieder von vorn los? Jeder, der an Krebs erkrankt ist, muss regelmässig zur Computertomografie. Erst dann kann man sehen, ob da wieder etwas ist. Als der Arzt mir und Paola – wir gehen immer gemeinsam zum Doktor – eröffnete, der Krebs ist zurück, dachte ich: «Ja nu, ich weiss ja jetzt, wie es läuft.» Das klingt so abgeklärt. Ich wusste ja, dass es mich irgendwann wieder trifft. 2003 war die Nachricht ein Schock. Damals habe ich eine Flasche


«Mein Testament ist ­gemacht. Ich habe eine Patientenverfügung. Paola und ich haben das intensiv besprochen»

Hoi, Teleboy! Die von Kurt Felix moderierte Samstagabend-Show «Teleboy» war seit ihrem Start 1974 ein Strassenfeger. Später führte er mit Paola im deutschen ­Fernsehen durch «Verstehen Sie Spass?». Den ersten gemeinsamen Auftritt hatten Kurt und Paola Felix 1968 – in der Sendung «Club 68» (kleines Bild). Wein aus dem Keller geholt und sie mit Paola getrunken. Wenn der Alkohol als Teufelszeug gilt – er hat mir geholfen. Thymomkrebs ist eine sehr seltene Krankheit, gegen die es kein Medika­ ment gibt. Auf dem Röntgenbild sieht man höchstens einen fünf Millimeter kleinen Schatten. Wenn man als geheilt entlassen wird, kann immer etwas schlummern, das später ausbricht. Wie wurden Sie behandelt? Ich wurde sofort im Kantonsspital St. Gallen operiert. Ihr Arzt hat von einer mehrstündigen, schweren OP gesprochen. Das Thymom … … ein Tumor am Thymus hinter dem Brustbein … … sass links, nah beim Herz. Der Arzt

meinte: Herr Felix, es ist gefährlicher, wenn Sie mit dem Auto von St. Gallen nach Zürich fahren. Das war sehr be­ ruhigend. Und ansonsten will ich Details nicht wissen. Ich kann nicht mal sagen, wie lange die Operation gedauert hat. Wie ist es Ihnen danach ergangen? Insgesamt war ich drei Monate im Spital. Nach dem Eingriff bekam ich einmal am Tag Bestrahlung. Sie dauert nur zwanzig Sekunden, macht aber extrem müde. Während dieser Zeit habe ich immer im Bett gelegen. Paola ist zu mir ins Krankenzimmer eingezogen, nur zum Postholen nach Hause gegangen und sofort wieder gekommen. Damals kam das iPad auf den Markt. Es wurde für mich zum Tor zur Welt. Ich habe Apps runtergeladen, online Zeitung gelesen,

Mails verschickt. Nie war ich so gut informiert wie in dieser Zeit. Krebs ist in Ihrer Familie verbreitet. Ihr Vater starb daran, ihr bester Freund, zwei Onkel von Ihnen ebenfalls. Mein Vater hat drei Päckchen Parisienne geraucht – selbst als er schon mit Lungen­ krebs im Spital lag. Ich habe vielleicht in einer Sitzung mal eine Menthol-Zigarette geschnorrt, aber sonst war ich glühender Nichtraucher. Ich habe keine Erklärung, warum es mich getroffen hat. Aber Coping hat mir schon beim ersten Mal geholfen, mein Schicksal anzunehmen. Was ist Coping? Eine Strategie zur Krankheitsbewälti­ gung. Mein Arzt riet: «Erstens müssen Sie die Krankheit annehmen. Zweitens müssen Sie da durch. Und drittens ist am Ende alles wieder gut.» Thymom­ krebs bildet keine Metastasen und ist kontrollierbar. Es ist auch kein schnell wachsender Krebs. Vertrauen Sie der Schulmedizin? Die Menschen haben mir kistenweise Briefe geschickt. In jedem stand ein anderer Rat: Ich soll Randensaft trinken. Auf keinen Fall zum Arzt gehen. Vor unserem Haus sass tagelang jemand im Auto und hat gebetet. Ich habe nicht mal im Internet über die Krankheit recherchiert. Wirklich kein Naturpülverchen probiert? Ich wollte … Und dann? … hat mein Arzt gesagt: «Herr Felix, Sie können das schon nehmen. Aber wenn Sie ins Meer pinkeln, heben Sie den Meeresspiegel auch nicht an.» Ich gehe einmal im Monat zur Kontrolle. Wenn das nächste ernsthafte Thymom da ist, lasse ich mich wieder bestrahlen. Mit der Krankheit lebe ich, und ich bin jeden Tag darauf vorbereitet, dass sie wieder ausbrechen kann. Das kann schon morgen sein. Während Jahrzehnten haben Sie die Zu­schauer im «Teleboy» und bei «Verstehen Sie Spass?» glücklich ­gemacht. Hilft Humor im eigenen Leid? Im Militär war ich bei den Funkern. Da musste man Verbindungen von A nach B herstellen. Ich wusste, jede Eisenbahn­ u schweizer illustrierte

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porträt

Von A bis Z strukturiert Fotografien, Tonaufnahmen, TV-Sendungen, Zeitungsartikel – der Moderator hat Leben und Arbeit von sich und Paola Felix im Keller archiviert.

brücke aus Metall stört. Also bin ich rumgefahren und habe geschaut, wie ich die beste Verbindung herstellen kann. «Verstehen Sie Spass?» habe ich genau so gemacht. Ich war einfach programmiert auf die Frage … … wie Situationskomik funktionieren könnte? Paola und ich waren in den Ferien auf Teneriffa. Auf unserer Terrasse stand ein Tischchen, das hat gewackelt. Ich habe einen Bierdeckel genommen und ihn untergeschoben. Am nächsten Tag war der Bierdeckel weg – gleiches Spiel von vorn. «Moment», dachte ich, «wie wäre es, wenn wir einen Tisch bauen, bei dem man ein Bein per Sender verkürzen kann, dann schieben die Leute den Bierdeckel umsonst unter.» Meine Ideen kamen aus dem täglichen Leben. Der Spass für die Sendung war dann harte Arbeit. Hatten Sie Vorbilder? Angeblich hatten Sie als junger Mann so viel Respekt vor Hans-

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Joachim Kulenkampff, dass Sie sich nicht trauten, vor dem TV zu husten. Wenn Kuli in der St. Jakobshalle in Basel eine Sendung hatte, habe ich die für ihn produziert. Ich habe Kandidaten ausge­ sucht, Spiele erfunden, Künstler auf­ geboten. Rudi Carrell war auch ein sehr guter Freund von mir. Von ihm habe ich das «Schaffen» gelernt. Er hat nichts dem Zufall überlassen. Sein Motto war: Man kann nichts aus dem Ärmel schütteln, das man nicht vorher reingesteckt hat. Stimmt es, dass Sie schon als Kind vom Fernsehmachen geträumt haben? Ich war zwölf, als das Schweizer Fernse­ hen 1953 den Versuchsbetrieb aufnahm. Jeden Abend stand ich in meiner Heimatgemeinde Wil vor dem Schau­ fenster des Radiogeschäftes und schaute fasziniert auf den kleinen Bildschirm. Da wusste ich: In diesen Kasten möchte ich auch mal rein! Sie brauchten ja auch Träume. Ihre Eltern liessen sich scheiden.

Mein Vater Fritz konnte mich – ich war Einzelkind und erst dreizehn – als Inhaber einer Musikschule nicht allein erziehen. Meiner Mutter Hildegard fehlte das Geld. Also verpflanzte man mich zu meinen Grosseltern nach Wigoltingen in den Thurgau. Freunde weg, neue Schule. Ich trat trotzig in den Streik. Der Lehrer kam zu mir nach Hause und redete auf mich ein. Dann der Schulpräsident, der Pfarrer, der Gemeindepräsident, der Schulinspektor. Daraufhin packte ich meine Sachen auf einen Leiterwagen und zog ihn 17 Kilometer entlang der Hauptstrasse zurück nach Wil. Erst wohnte ich ab­ wechselnd bei Schulfreunden. Stimmt es, dass Sie als Pflegekind ­aufgenommen wurden? Ja, von einem älteren Paar, das hatte wenig Geld, alles war sehr kärglich. Aber mir gehörte ein Tonbandgerät. Das hatte mir mein Vater zu Weihnachten geschenkt. Ich war der Einzige in der


«In meiner Kindheit gab es den Gottvater im Himmel. Er hat einen weissen Bart und empfängt mich. Schön, wenn es so wäre»

Bilderbuch des Lebens Seine Eltern Hildegard und Fritz Felix (Bild oben) liessen sich scheiden, als Kurt zehn Jahre alt war.

Schule, der Aufnahmen machen und abspielen konnte. Ich fühlte mich als King, als Auserwählter. Denn ich glaubte fest daran, dass mir dieses Gerät eines Tages ermöglichen würde, in den Medien zu arbeiten. Ihr eigener Sohn ist auch ein Scheidungskind. Daniel ist mein Sohn aus erster Ehe. Als Sonja und ich uns scheiden liessen, war er zehn. Heute arbeitet er als Sendeleiter beim Schweizer Fernsehen. Wir haben ein sehr gutes Verhältnis. Mit Paola sind Sie seit dreissig Jahren verheiratet. Was ist das Geheimnis Ihrer Ehe? Ehe ist für mich wie ein Konto. Die meisten heben nur ab. Man muss auch mal einbezahlen. Meine Frau korrigiert meine Kolumnen, ich lade dafür ihre Mutter zum Mittagessen ein. Man tut sich, ohne dass man muss, etwas Liebes. Kennt Stärken und Schwächen des anderen. Meine Frau macht bei uns

sogar die Buchhaltung. Sie verwaltet eine Excel-Tabelle, dementsprechend bekomme ich Sackgeld. Ich weiss nicht mal, wie viel Geld wir insgesamt haben. Tage, die wir getrennt verbringen, kann ich an einer Hand abzählen. Und trotzdem wollten Sie nie Kinder? Wir standen so sehr im Beruf. Wenn Paola schwanger geworden wäre, hätten wir Kinder gehabt. Es hat nicht sollen sein. Reden Sie darüber, wie das Leben ohne einander weitergeht? Es ist schlimmer für den, der überlebt. Wichtig ist, den Nachlass sauber zu regeln. Mein Testament ist gemacht. Möchten Sie lebensverlängernde Massnahmen? Die Frage ist mir zu persönlich. Ich habe eine Patientenverfügung, Paola und ich haben das intensiv besprochen. Ausserdem: Ich will noch lange leben! Was kommt, wenn man stirbt? In meiner Kindheit gab es den Gottvater im Himmel. Er hat einen weissen Bart,

sitzt auf einem Stuhl und empfängt mich. Schön, wenn es so wäre. Ich bin reformiert erzogen und mache ab und zu ein Stossgebet. Statt «gopferdeckelhueresiechnomol» sage ich: «Vater im Himmel, hilf mir!» In zwei Wochen feiern Sie Ihren 70. Geburtstag. Wie fühlt sich die «7» an? Natürlich ist der 70. Geburtstag ein Brückendatum. Hinüber in ein Jahrzehnt der älteren Generation. Ich denke nicht in Altersjahren, sondern in Jahreszahlen. 1971 hatte ich meine erste Samstagabend-Show, 1980 habe ich Paola geheiratet, und 1991 habe ich mich vom Fernsehen zurückgezogen. Wie alt ich jeweils war, muss ich nachrechnen. Bis jetzt wusste ich, dass Menschen sterben. Wegen der «7» realisiere ich, dass es auch mich betrifft. Zukünftig trage ich keine zerrissenen Jeans, um mich noch jung zu fühlen. Jetzt bin ich halt Kurt Felix, 70! Meine Familie wird zum Fondue-Essen kommen. Alle tunken ihre Gabel in die gleiche AppenzellerKäse-Suppe. Das gibt ein Gefühl von Zusammengehörigkeit. Was ist Ihnen wichtig? Dass man sein Glück erkennt. Wenn man, wie wir, schon alles hat, wird das Materielle unwichtig. Das kann sagen, wer genug Geld hat. Unsere Lebensqualität haben wir uns hart erarbeitet. Wir verschieben nichts mehr. Vor zwei Jahren sassen wir am Bodensee auf einer Bank und haben einen Cervelat gegessen. Da fuhr ein Motorboot in den Hafen, von Bord ging ein alter Mann am Stock. Da habe ich zu Paola gesagt: «Weisst du was? Hier können wir auch noch im Alter Boot fahren!» Sie haben spontan eins gekauft? Ja, eine Stunde später standen wir in der Werft in Goldach! Wir wassern im Frühjahr als Erste ein, dann ist man auf dem See noch allein. Wir haben Klappvelos dabei und sind pro Boots­ reise drei Wochen unterwegs. Schippern von Hafen zu Hafen, besuchen Klöster, Museen, Kirchen. Was ist Ihre Botschaft ans Leben? Wenn ich in St. Gallen die jungen Mädchen auf dem Boden sitzen sehe, die Zigarette im Mund, denke ich: «Warum tun die sich das eigentlich an?» Ich kann nur zurufen: «Hört auf zu rauchen!»  schweizer illustrierte

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«Heile, heile Säge» Wenn sein Mami Sandra Boner ihn tröstet, braucht der kleine Miles nicht mal mehr seinen Nuggi.

Seit dreieinhalb Monaten ist sandra boner zweifaches Mami. Nicht einmal 16 Monate Altersunterschied liegen zwischen nelson und miles. «Kinder zu erziehen, ist das Schwierigste überhaupt», sagt die «Meteo»-Moderatorin.

«O du goldigs Sünneli» 30


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Text sandra casalini Fotos thomas buchwalder

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er Sandra Boner, 36, und ihre Familie in Solothurn besucht, wird gleich an der Haustür vom 19 Monate alten Nelson empfangen. Der Knirps nimmt den Besuch an der Hand und führt ihn direkt ins Wohnzimmer zu einem hübschen Stuben­wagen. «Mail», so präsentiert er stolz den jüngsten Familienzuwachs. Zu lange darf man Baby Miles aber nicht bestaunen. Schliesslich muss die Aufmerksamkeit jetzt zwei­geteilt werden. «Nelson, gibst du Miles ein Küsschen?», fragt Sandra Boner. Tatsächlich drückt Nelson seinem kleinen Bruder einen feuchten Schmatzer auf die Wange – um ihm danach gleich eins auf

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«Häsli i de Gruebe» So ruhig sind die beiden ­«Häschen» ­Nelson (l.) und Miles selten.


«I Muetters Stübeli» Zvieri-Zeit bei Familie Boner in Solothurn. Für Nelson gibts Banane, Miles wird noch voll gestillt.

die Nase zu hauen. Miles verzieht das Gesichtchen und weint herzzerreissend. Sein Mami nimmt ihn auf den Arm. Wie müde werden Sie heute Abend sein, Frau Boner? Fix und fertig! Das Schlimmste ist jeweils die eine Stunde vor dem ­Einschlafen, wenn beide Buben ­quengelig sind und sich gegenseitig mit Weinen wieder aufwecken. Dabei wäre ich schon längst bettreif. Zwei Kinder innerhalb von nicht mal ein­einhalb Jahren. Das klingt furchtbar anstrengend. Es ist furchtbar anstrengend! Aber ich denke nicht, dass das in erster Linie am Altersunterschied liegt. Zwei Kinder machen halt mehr Arbeit als eins.

Wann stossen Sie an Ihre Grenzen? Zum Beispiel beim Klassiker an der Supermarkt-Kasse: Nelson wirft sich täubelnd auf den Boden, weil er keine Gummibärli kriegt. Da stehe ich unter besonderem Druck, weil alle gespannt darauf warten, wie Frau Boner vom Fernsehen jetzt reagiert. Und – wie reagieren Sie? Wenns geht, bringe ich meinen Sohn mit so wenig Aufhebens wie möglich aus der «Gefahrenzone». Ich diskutiere in dieser Situation nicht mit einem Eineinhalbjährigen. Sind Sie immer so konsequent in der Erziehung Ihrer Söhne? Nicht immer. Da muss man auch mal gesunden Menschenverstand walten

lassen. Wenn Nelson nach zehn Mal Neinsagen noch immer nicht von meiner CD-Sammlung lässt, mag ich kein elftes Mal Nein sagen. Wenn er aber elf Mal an die Steckdose will, muss ich elf Mal Nein sagen. Dann sind Sie das böse Mami, während der liebe Papi erst abends heimkommt … Momentan ist das ein bisschen so. Aber mein Partner Matthieu ist ein sehr engagierter Vater. Es ist wichtig, dass wir am gleichen Strang ziehen, auch wenn es ab und zu Diskussionen gibt. Worüber denn? Eben zum Beispiel darüber, ob Nelson die CD-Sammlung ausräumen darf … Wie auf Kommando hockt sich Nelson vor das Gestell im Wohnzimmer und u schweizer illustrierte

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«Räge-Rägetröpfli» Bei Nelson muss immer was los sein. «Ich gehe bei jedem Wetter an die frische Luft mit ihm», sagt Sandra Boner. «Da ist er am liebsten.»

«Schlaf, Chindli, schlaf» Noch verschläft Miles einen Grossteil seiner Zeit. Er ist ruhiger als sein Bruder. «Aber wenn er schreit, dann richtig.»

zieht genüsslich CDs und DVDs heraus. «Ja nu», sagt Sandra Boner, steht aber trotzdem auf und nimmt ihrem Sohn ein Stück Fasnachts­ küchlein aus der Hand. «Gegessen wird am Tisch.» Dann hebt sie den leise wimmernden Miles hoch. «Er ist ein ruhigeres Baby, als Nelson es war. Aber das kann sich auch noch ändern.»

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Was war nach der Geburt von Miles anders als damals bei Nelson? Ich bin gelassener. Nach Nelsons Geburt wollte ich, dass er in seinem Zimmer schläft. Als wir vor einem Jahr Ferien in Japan machten, schlief er bei uns. Danach wollte er nachts gar nicht mehr allein sein. Miles schläft von Anfang an im Elternschlafzimmer. Zum einen, weil sich die Buben ein Zimmer teilen. Zum anderen bin ich sicher, dass wir ihn später problemlos wieder «ausquartieren» können. Damit werden Sie bei einigen Eltern anecken.

Ihr Herz für Kinder Seit vier Jahren ist Sandra Boner ­Botschafterin für Terre des Hommes. Vom 12. bis 19. März verkauft das ­Schweizer Kinderhilfswerk an Ständen in der ganzen Schweiz Orangen für einen guten Zweck. Erstmals können auch auf Facebook virtuelle Orangen verschenkt werden. Infos: www.tdh.ch

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Kinder zu erziehen, ist sehr individuell. Wenn Sie mir in fünf Jahren noch einmal die gleichen Fragen stellen, antworte ich vielleicht ganz anders als heute. Wichtig ist doch, dass es im Moment für mich und meinen Partner stimmt. Wenn man ganz ehrlich ist, ist es ja so: Als Mutter kannst du es eigentlich nur falsch machen. Schläft dein Kind allein, hast du ein Bindungs­ problem, schläft es bei den Eltern, hast du ein Ablösungsproblem. Gehst du arbeiten, bist du egoistisch, bleibst du zu Hause bei den Kindern, bist du faul. Sind Sie in dem Fall egoistisch? O ja, ich bin eine Rabenmutter! (Lacht.) Am 5. April kehre ich aufs «Meteo»-Dach zurück, und ich freue mich sehr darauf. Meine Buben werden von ihren Gross­ eltern betreut, wenn ich arbeite. Ich steige allerdings langsam wieder ein und habe auch noch viele Ferien­tage zugut. Wegen einer Gebärmutterhalsschwäche musste Sandra Boner – wie schon bei der Schwangerschaft mit Nelson – ab der 24. Woche liegen. Keine einfache Zeit. «Ich zügelte meine Matratze ins Kinderzimmer, um mit Nelson spielen zu können.» Miles kam am 25. November zur Welt – genau am 36. Geburtstag ­seines Mamis. Ihr erstes Baby verloren Sie im sechsten Monat, bei beiden drauffolgenden Schwangerschaften hatten Sie vorzeitige

Wehen. Haben Sie grössere Angst um Ihre Kinder als andere Mütter? Nein. Die hatte ich auch während der zweiten Schwangerschaft nicht. Ich wusste einfach, dass es gut kommt. Ich bin grundsätzlich nicht sehr ängstlich. Man muss die Kleinen auch mal ihre Erfahrungen machen lassen. Mit grossem Gepolter fällt Nelson vom Sofa. Er weint kurz, steht aber wieder auf. Mami ist sofort zur Stelle, auf dem linken Arm Baby Miles, in der rechten Hand ein Nastüechli, mit dem sie Nelsons Tränen trocknet. Das Handy klingelt (den Apparat mit dem Fest­ netzanschluss hat Nelson vor Längerem irgendwo versteckt). Sandra Boner lässt es klingeln. Kein Anruf kann in diesem Moment wichtiger sein als das Lächeln ihres grossen und das zufriedene Glucksen ihres kleinen Sohnes. 



abschied

Das letzte Prosit auf Hans Jucker

Sein Foto als letzter Gruss am Leichenmahl. «Heute sage ich nicht auf Wiedersehen, sondern Adieu.» Juckers Worte zum Abschied als TV-Reporter.

trauerfeier Der populäre TV-Mann wurde am vergan­ genen Mittwoch in Affoltern a. A. in die Ewigkeit verabschiedet. Ein Anlass zwischen Trauer, Bestürzung und Heiterkeit.

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achen ist an einer Trauerfeier nicht angebracht. An der Abdan­ kung von Hans Jucker darf aber geschmunzelt werden. In seiner Rede er­ innert Bernard Thurnheer an den Kol­ legen: «Ich habe Hans nie reiten, Ski oder Velo fahren gesehen. Und trotzdem be­ richtete er stets mit grosser Kompetenz.» Englisch sprach Jucker nur rudimentär – dennoch fand er sich als Boxkommen­ tator in den USA bestens zurecht. «Wir haben ihm gesagt, er solle sich einfach als Johnny Jumper from the Pig Valley vorstellen», so Thurnheer. Im Säuliamt war Jucker seiner Zeit auch politisch voraus – und schon im ­Alter von 18 Jahren Gemeindeschreiber von Ae­

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ugst. «Dabei hatte er als Minderjähriger keine Zeichnungsberechtigung», erzählt Juckers Stammtisch-Kumpel Toni Bortoluzzi, «sein Vater musste ­jeweils unter­ schreiben.» Der SVP-Nationalrat spricht gar ein Tabu an: «Hans ist immer zu seiner Neigung für Männer gestanden – obwohl sie ihm Schwierigkeiten eintrug.» Auf ei­ ner Gemeinderatsreise ins Berner Ober­ land konterte Jucker die zotigen Sprüche seiner Kollegen über die Jungfrau einst mit der trockenen Bemerkung: «Gäll, Hei­ di – miär nämed liebär dä Mönch.» Im Kloster wäre Jucker aber am falschen Platz gewesen – zu sehr liebte er das Leben. SF-Sportchef Urs Leutert erwähnt eine andere Seite des Verstorbe­

Wehmütige Weggefährten: Bernard Thurnheer und SVP-Nationalrat Toni Bortoluzzi. nen: «Er hat für seinen Job gelebt und war immer topseriös vorbereitet.» Jour­ nalistisch gehörte Jucker zur alten Schu­ le. Seine Manuskripte tippte er auf einer mechanischen Schreibmaschine. Kam der Computer ins Spiel, zog er die jünge­ ren Kolleginnen zurate: «Schon wenn ich


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Trauergemeinde: 600 Besucher versammeln sich im Kasinosaal des Gemeinde­hauses in Affoltern a. A.

Trauerfamilie: Bruder Peter Jucker mit Ehefrau Erika.

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Seine Computer-Expertinnen: die TV-Moderatorinnen Steffi Buchli (l.) und Daniela Milanese.

«Hans war immer topseriös vorbereitet»: SF-Sportchef Urs Leutert.

Hans gezeigt habe, wie man den Compu­ ter einschaltet, sah er in mir eine echte Expertin», erzählt Moderationskollegin Steffi Buchli. Nach der Pensionierung wollte Jucker den Schritt in die Moderne doch noch vollziehen. Zu Hause in Affoltern steht ein

«Warum nur ging Hans so plötzlich?» Sportunternehmer Gregor Furrer sah Jucker zuletzt am CSI.

Laptop mit Drucker und Papier. Er bleibt ebenso unbenutzt wie das General­ abonnement, mit dem der TV-Mann die Schweiz bereisen wollte. Jucker hatte 2. Klasse gelöst, weil er sowieso die meiste Zeit im Speisewagen verbringen wollte. Text thomas renggli Fotos bruno voser

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w Intervoiceh e W r e d it Pierin

Meist trinkt er literweise Cola! Doch nach der Bekanntgabe der Jahreszahlen am Sitz der Schweizer Börse in Zürich genehmigt sich Vincenz ein ­Gläschen Wein.

m Vincenz

«Den Stallgeruch werden wir behalten» Seine Bank wächst und wächst! Nun expandiert Pierin Vincenz in die Städte, investiert im Eventgeschäft. Der Raiffeisen-Ceo über Dorfbanken, Kylie Minogue und das Bankgeheimnis. Text Nina Siegrist Fotos Hervé Le Cunff

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in Konferenzraum in Zürich. Die Kameras laufen. Die Fotografen stehen bereit. Pierin Vincenz nimmt noch einen Schluck Cola light, dann tritt der gross gewachsene Bünd­ ner ans Rednerpult und richtet sich mit ruhigem Bariton an die versammelte Journalistenschar. Wieder ist das Jahres­ ergebnis der Raiffeisen Gruppe her­ vorragend. Wieder konnten zahlreiche Neukunden gewonnen werden. Und wieder beantwortet Pierin Vincenz kritische Fragen zu den Risiken und Nebenwirkungen des Erfolges derart charmant und ungezwungen, dass sie sogleich ihre Wirkung verlieren.

Herr Vincenz, Sie haben sich vor der Bekanntgabe des Jahresergebnisses eine dreiwöchige Auszeit genommen. Wofür mussten Sie Kraft tanken? Bei so einem Ergebnis ist Kraft tanken

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nicht nötig. Die Auszeit galt eher der privaten Beziehungspflege. Die ersten Wochen des Jahres sind die ruhigsten. Ich reiste mit meiner Frau drei Wochen durch Namibia und Botswana. Wunder­ schön! Obwohl: Wir hatten uns auf drei Wochen ohne Internet gefreut – und dann verkündete uns der Lodge-Besit­ zer in Namibia stolz, dass er neu sogar über einen Internetzugang verfüge. Da konnte ich es dann doch nicht lassen, ab und zu einen Blick auf meinen Blackberry zu werfen … Im Moment tut sich bei Raiffeisen ja auch einiges. Nächsten Mittwoch geben Sie bekannt, dass Sie Ihren Mitgliedern neu Spezialkonditionen für Konzerte und Events offerieren. Ja, wir möchten die emotionale Bin­ dung zu unseren Genossenschaftsmit­ gliedern noch verstärken, bieten ihnen deshalb durch Partnerschaften mit Veranstaltern und Ticket-Vertreibern wie Good News oder Ticketcorner exklusive Vorverkäufe und günstige

Tarife für rund 250 Veranstaltungen in diesem Jahr. Sie feiern diese Neuerung am Kylie-Minogue-Konzert vom kommenden Mittwoch. Eine Sängerin nach Ihrem Geschmack? Ehrlich gesagt musste ich mir von meinen zwei 17-jährigen Töchtern erst erklären lassen, wer sie ist und was sie macht. Zwar gehe ich sehr gern an Konzerte, aber mehr wegen des geselli­ gen Drumherums. Mein Know-how ist da beschränkt. Aber Sie waren mal Präsident eines Schulchores. Ja, doch hat man mich mit den organi­ satorischen Aufgaben des Präsidenten betraut, um zu verhindern, dass ich singe. Ich bin unglaublich unmusika­ lisch, war in meiner Jugend eher der Fussballer. Auch wurde ich als wohl einziger Schüler der Klosterschule Disentis nicht im Kirchenchor aufge­ nommen – mit gutem Grund! Gibt es eine Band, die Sie auf keinen Fall in Ihrem Namen auftreten lassen würden? Na ja, vielleicht würden sich die «Ein­ stürzenden Neubauten» nicht unbe­ dingt mit unserem Hypothekengeschäft vertragen … Gerade bei den Hypotheken haben Sie


Kontrolle. Heute wünschen sich die Leute Professionalität und Diskretion. Soweit Diskretion überhaupt noch ­ möglich ist. Ein Bankgeheimnis zum Schutz von Steuerhinterziehung wird es künftig vermutlich nicht mehr geben. Ein Bank­ geheimnis zum Schutze der finanziellen Privatsphäre aber höchstwahrscheinlich schon. Nicht jede Behörde wird einfach auf das Konto irgendeines Bürgers zugreifen können. Ausserdem glaube ich, dass es eine Rückentwicklung geben wird – irgendwann, vielleicht in 20 Jahren, wird es im Finanz- und Gesundheitssektor wieder einen Trend zu verstärktem Datenschutz geben. Finden Sie das Regelwerk, das den Banken mit Basel III auferlegt wird, übertrieben? Ja, aus meiner Sicht ist es ganz klar eine Überregulierung. Für global tätige Banken ist Basel III möglicherweise angebracht, nicht aber für kleine, nationale. Einmal mehr müssen damit jene die Suppe auslöffeln, die sie nicht eingebrockt haben. Wegen uns braucht es keine neuen Regulierungen, wir haben gezeigt, dass wir das Geschäft auch in der Krise führen können. Warum ist Transparenz denn so unangenehm? Bei den Produkten macht Transparenz ja durchaus Sinn, in der Finanzkrise wurden viel zu viele undurchsichtige Produkte verkauft, die Kunden zu wenig aufgeklärt. Aber im Führen einer Gesamtbank ist die Transparenz sehr umständlich und aufwendig. Es müssen sehr viele Abklärungen über Kunden gemacht werden, wir müssen immer häufiger an die Behörden ­rapportieren. Für all das braucht es teure Spezialisten. Das sind Kosten, die letztlich der Kunde trägt. Ausser­ dem ist es beispielsweise auch viel komplizierter, ein Konto zu eröffnen. Das ganze Regelwerk ist für die kleineren Banken völlig übertrieben. Eigentlich ist Raiffeisen ja aber schon fast eine Grossbank … Wir verkaufen vielleicht das Gleiche wie die Grossbanken, aber die Entschei­dungswege sind völlig unter­ schiedlich. Egal, wie sehr wir wachsen, wir wollen uns mit der Genossenschafts­ struktur unsere Kleinheit erhalten. Und wenn Sie einen CEO einer Grossbank an die Spitze Ihres Unternehmens setzen müssten – welchen würden Sie wählen? Sie meinen Oswald Grübel oder Brady Dougan? Das sag ich lieber nicht. Ich werde sie sicher bald wieder an einer gemeinsamen Veranstaltung treffen (lacht). 

Pierin Vincenz

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Zurück von Einer Auszeit zu zweit

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Chef der drittgrössten Bank der Schweiz

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Im Herzen immer noch ein Bergler

Mit Nadja Ceregato ist Pierin Vincenz gerade drei Wochen durch Afrika gereist. Die beiden sind seit 2003 verheiratet. Aus Vincenz’ erster Ehe stammen die Zwillinge Andrina und Lea.

Vincenz in der Raiffeisen-Zentrale in St. Gallen. In seinen 339 Banken arbeiten 1122 Mitarbeiter für 3,4 Millionen Kundinnen und Kunden: «Unser Wachstum ist unglaublich.»

Der Raiffeisen-CEO ist in der Surselva aufgewachsen. In seiner Heimat Andiast GR hat der passionierte Schneesportler noch ein Ferienhaus, er wohnt aber mittlerweile in St. Gallen.

Persönlich u Geboren in Andiast GR am 11. 5. 1956

karriere Hochschule St. Gallen (Dr.), Schweizer Bankverein, Hunter Douglas, seit 1996 Finanzchef der Raiffeisen Gruppe, ab 1999 CEO u familie Verheiratet, zwei 17-jährige Töchter u Hobbys Skifahren, Schwimmen, Joggen, Familie schweizer illustrierte

Fotos Sabine Wunderlin / Sobli / RDB, Gaetan Bally / Keystone, Kurt Reichenbach

letztes Jahr um 8,1 Prozent zugelegt. Bei den Kunden wachsen Sie ebenfalls stetig – fast die Hälfte der Schweizerinnen und Schweizer hat Geld auf Ihrer Bank. Fühlen Sie sich manchmal überfordert? Das Wachstum verteilt sich ja zum Glück auf 339 selbstständige Banken und ist nicht an einem Ort konzentriert. Aber manchmal habe ich schon das Gefühl, dass die Raiffeisen jetzt auch mal wieder etwas zur Ruhe kommen könnte. Die Fehler anderer Banken und die derzeit tiefen Zinsen erhalten jedoch die Wachstumsdynamik – und wir wären ja blöd, diese zu stoppen. Irgendwann ist ohnehin die kritische Masse erreicht. Natürlich, bei den Hypotheken gibt es irgendwann kein Bauland mehr – aber dann folgen ja die Renovationen, da sind wir wieder dabei. Bei den Kunden haben wir vor allem in den Agglomerationen und Städten noch Potenzial. Dort beträgt unser Marktanteil lediglich zwei Prozent. Viele Städter verspüren eine gewisse Sehnsucht nach dem Ländlichen, Bodenständigen – das ist unsere Chance. Genau diesen Stallgeruch drohen Sie jedoch mit der Expansion in die Städte und grossen Konzertevents zu verlieren. Das glaube ich nicht. Bei den Events reicht das Spektrum ja von Kylie ­Minogue über Musicals wie «Cats» bis zu den Kastelruther Spatzen. Und im Bankengeschäft hat der Auftritt in den Städten interessanterweise eher dazu geführt, dass man uns auf dem Land für noch kompetenter hält. Wir müssen allerdings aufpassen, dass die einzelnen Raiffeisenbanken nicht zu gross werden und wir unserem breiten, lokal ver­ ankerten Netz treu bleiben. Die Gefahr einer Schliessung von kleinen Dorfbanken besteht also nicht? Vermutlich würden uns externe Berater, die nur auf Rentabilität achten, in mehreren Gebieten zur Schliessung raten. Aber imagemässig können und wollen wir uns das nicht oder nur in Ausnahmefällen leisten. Wir sind eine lokal verankerte Bank, bei der persönli­ che Kontakte eine grosse Rolle spielen. Die Zeiten, in denen der Dorflehrer am Nachmittag von seinem Wohnzimmer aus noch die Raiffeisen-Kasse geführt hat, sind aber definitiv vorbei. Ja, das entspricht nicht mehr dem Zeit­ geist. Ich hab das selbst noch erlebt in meinem Heimatdorf Andiast. Da ging man zum Bankleiter nach Hause, der hatte einen Tresor in der Stube und meinte womöglich noch: «Nimm lieber 100 als 200 Franken, sonst gibst du wie­der zu viel aus!» Das war die totale soziale

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sport

«Ungebunden, aber nicht unglücklich!» Sepp Blatters grosse Liebe ist der Fussball. «Doch in diesem sind Freunde rar.»

«Vielleicht trifft mich die Liebe noch einmal»

Was wünscht sich einer, der alles hat? Gesundheit, Wiederwahl und – eine Frau an ­seiner Seite! Fifa-Präsident sepp blatter, der am 10. März 75 Jahre alt wird, über seine drei Ehen, seine Freunde und sein Rhythmusgefühl.

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sport

Haben Sie ihn erkannt? Beim FC Visp spielte Sepp Blatter (stehend, 4. von rechts) als ­Stürmer. Dieses Bild stammt aus dem Jahr 1953. Blatter war damals 17 Jahre alt.

Text ilona scherer Fotos kurt reichenbach

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ls junger Bub in Visp hatte Joseph Blatter kaum eine Vorstellung davon, wie das Leben als reifer Mann ist. «Damals fand ich schon einen 60-Jährigen uralt und dachte: ‹Dass so einer überhaupt noch lebt?!›» Mit 75 weiss der Fifa-Präsident: Er lebt noch – und wie! Am 1. Juni will der Chef über 300 Millionen Fussballer in Zürich für eine vierte Amtsperiode gewählt werden. Blatter über: u Mein

Geburtstag Am 10. März 1936 kam ich um 14.15 Uhr in Visp zur Welt. Nach nur sieben Monaten! Meine Mutter war dabei, Wäsche aufzuhängen, als es losging. Zum Glück kam gerade Besuch, der bei der Geburt helfen konnte. Ein Spitalbett für Frühgeborene gab es damals nicht. Also hiess es: Friss oder stirb! Ich musste also zu Hause kämpfen, um zu überleben. Diesen inneren Antrieb spüre ich immer noch. Meine Mutter wurde 94 Jahre alt. Mein Vater ist mit 72 bei einem Auto­ unfall verstorben, tragisch. u Mein

Geburtstagswunsch Was wünscht man sich, wenn man alles hat? Dass es mir in den nächsten fünf Jahren auch so gut geht wie in den letzten fünf! Und zwar gesundheitlich wie beruflich. Ich habe keine materiellen Wünsche, brauche weder Porsche oder Ferienhaus noch Jacht oder Villa. Mein grösstes Geschenk ist mein «Stärnli», meine zehnjährige Enkelin Selena. Am 10. März lade

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ich das Fifa-Team, also alle Mitarbeitenden im Home of Fifa, zu einem Apéro ein. Und am 19. März, dem Tag meiner Taufe, werde ich in Visp mit meinen Brüdern und ihren Familien anstossen. Ein Riesengaudi wie zu meinem Siebzigs­ten, als die Fifa-Leute in Oerlikon fast 400 Gäste geladen hatten, möchte ich nicht. Ich konnte das nicht so geniessen, ich musste ständig auf die Bühne. u Meine

Frauen Ich bin ein Mann, der die Frauen mag – aber eben auch kein einfacher Mensch! Vielleicht bin ich deshalb dreimal geschieden? Als ich zur Fifa kam, hatte ich bereits eine kleine Familie. Meine erste Gattin (Liliane Biner, Anmerkung der Redaktion) war und ist immer noch eine gute Frau und Person. Aber wir waren jung – zu jung, haben zu früh geheiratet, das konnte wohl nicht klappen. Heute haben wir aber noch einen guten Kontakt. Zweimal habe ich dann noch den Gang vor den «Kadi» gewagt. Die Tochter des damaligen Fifa-Generalsekretärs (Barbara Käser) habe ich gegen seinen Willen geheiratet. Er sah mich als Konkurrenten und kam nicht mal an die Hochzeit! Prompt ging es auch nicht gut. Lange nach der Scheidung ist sie 1999, erst 52-jährig, an den Folgen einer Operation gestorben. Meine dritte Frau (Graziella Bianca): sehr attraktiv und – Sizilianerin! Gut ein Jahr waren wir verheiratet, das ist kein Ruhmesblatt, ich weiss. Aber als Gentleman nehme ich alle Schuld auf mich. Ein Fehler? Nein, ich bezeichne das nicht als Fehler. Es ist eine Begebenheit des Lebens. Momen-

«Ich glaube an Gott. Auch der Glaube an mich selber ist mir wichtig. Dass das, was ich tue, richtig ist» tan gehe ich ungebunden durchs Leben. Aber nicht unglücklich. Wer weiss, vielleicht trifft mich die Liebe noch einmal. Das ist ja keine Frage des Alters. u Meine

Freunde Die wichtigste Person in meinem Leben war meine Mutter Bertha. Ich war schon von klein auf ihr «Chéri» – was meine Brüder nicht gern sahen. Aber das lag ­sicher daran, dass ich wie gesagt zu früh auf die Welt gekommen bin. Seit ihrem Tod sehe ich sie oft in meinen Träumen. Nun ist meine Tochter Corinne meine engste Vertraute. Mit ihr telefoniere ich fast täglich. Sie hat mich damals im Wahlkampf 1998 unterstützt und führt auch das Büro meiner Sepp Blatter Foundation in Visp. Eine enge Beziehung habe ich ebenso zu meinem Bruder Peter. Wir gingen schon in die gleiche Klasse, weil er nur elf Monate älter ist als ich. Mein jüngerer Bruder Marco war ebenfalls im


Tiefgründig Joseph S. Blatter beim Interview in der Wirtschaft Alter Tobelhof auf dem Zürichberg: «Ich würde alles wieder gleich machen.»

Sport tätig. Im Fussball sind Freunde rar. Ein wirklicher Freund war René Hüssy (ehemaliger Schweizer Nationaltrainer). Er hat mir immer die Wahrheit gesagt. Er kam einmal pro Woche zu mir, wir redeten, er teilte mir seine Beobachtungen mit, wies mich auf Entwicklungen hin. Jean-Paul Brigger (Ex-Nationalspieler) würde für mich wohl durchs Feuer gehen. Er ist bodenständig, loyal, nicht verweichlicht – ein Walliser eben. Auch Jiri Dvorak (Fifa-Chefarzt) ist eine wichtige Bezugsperson, er kümmert sich um meine Gesundheit. Und Fritz Peter (früherer GC-Präsident) ist der einzige Zürcher in meinem engeren Kreis. Er ist aber eher ein Kollege, ein Kumpan. u Mein

grösster Fehler Ich würde heute nichts anders machen und bereue nichts. Mein Ziel war immer, in der Kommunikation zu arbeiten. Bei der Fifa gab man mir die Möglichkeit,

mich zu verwirklichen. Dass ich mal ­Präsident würde, hätte ich nie gedacht. Ein Nachteil war manchmal meine Vertrauensseligkeit. Je höher ich in meiner Funktion stieg, desto mehr merkte ich: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. u Mein

Tag Morgens um 6 Uhr wache ich auf – ohne Wecker. Damit ich etwas Bewegung habe, tanze ich nach dem Aufstehen, ­jeden Tag. Ich bin ein rhythmischer Mensch und bewege mich, wann immer ich Musik höre. Dann gibts Kaffee, ein paar Klimmzüge an der Reckstange oder ein paar Minuten Fahrrad – in meiner Wohnung steht ein Hometrainer. Aber alles schön gemütlich, ohne zu hetzen. Um 6.30 Uhr höre ich dann die Nachrichten auf RTS. Und um 7 Uhr beginne ich mit der Arbeit; Sitzungen und Besuche den ganzen Tag. Gegen Abend schaue ich nach Möglichkeit «Questions pour

un champion». Bei dieser Sendung lernt man immer etwas! Seit über zwanzig Jahren der gleiche Moderator. Dazu liebe ich Kreuzworträtsel und Sudoku. Das schult das Gehirn. Und die Hartnäckigkeit, etwas zu lösen und auch zu beenden. Um 19 Uhr bin ich auf dem Heimweg. So zumindest sieht ein typischer Tag aus, wenn ich in der Schweiz bin. u Meine

beste Errungenschaft Als ich bei der Fifa vor 36 Jahren anfing, durfte ich an einen Kurs über FussballEntwicklung nach Addis Abeba. In ­Afrika spürte ich, dass Fussball für diese Menschen viel mehr als das blosse Kicken ist: Er bedeutet Hoffnung. Die WM im ­letzten Jahr in Südafrika war die Erfüllung dieser Liebe zu Afrika. Und dieses Turnier hat alle schlechten Prognosen um Längen widerlegt. Man kann schon sagen, dass die Fifa für mich ein Lebenswerk ist. Als ich begonnen hatte, hatten wir u schweizer illustrierte

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sport

Sein Kraftort Auf der Chäsalp oberhalb von Zürich geniesst Blatter die Natur und sammelt Kräfte für den Alltag. Die Fifa liegt ganz in der Nähe.

«Meine Mutter war der wichtigste Mensch in meinem Leben. Ich sehe sie noch oft in meinen Träumen» u nichts, kaum Geld. Und jetzt hat die Fifa 1,2 Milliarden Franken Reserven! Für mich war die Frage: Fussball oder Privatleben. Ich habe mein Leben dem ­Fussball verschrieben. Der Fussball ist meine grosse Liebe. u Meine

«Hoffentlich habe ich ihre Gene!» Blatter besuchte seine Mutter Bertha († 2000) oft im Altersheim. Sie wurde stolze 94 Jahre alt.

Schweiz Ich habe immerhin gut 1400 Diensttage als Kommandant eines Versorgungsregiments für die Schweiz geleistet. Als FifaGeneralsekretär wurde ich in der hiesigen Medienlandschaft sehr wohlwollend behandelt. Kaum wurde ich Präsident, än­ derte sich das. Als es nach meinem Wahlsieg plötzlich hiess, ich hätte dreissig Stimmen gekauft, lachte ich darüber und nahm es gar nicht ernst, denn es war absurd für mich. Aber diesen Vorwurf kriege ich nicht mehr weg und muss noch heute dagegen kämpfen – auch in meiner Heimat. Das habe ich unterschätzt. Ich weiss nicht, ob man hier sagen kann: Der Prophet im eigenen Land … u Meine

Seine engste Vertraute Für einen Anruf von Tochter Corinne Blatter Andenmatten, 49, unterbricht Sepp schon mal eine Rede.

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Vision Ich möchte am 1. Juni noch einmal als Fifa-Präsident wiedergewählt werden. Meine Aufgabe und Mission ist noch nicht zu Ende. Wir müssen unsere Arbeit

fortsetzen. Wir haben den Fussball stets entwickelt, mit den Wettbewerben Emotionen geweckt, und jetzt gestalten wir mit und durch den Fussball «eine ­bessere Zukunft» – das ist unsere Maxime –, verankern ihn als soziokulturelles Gut in der Gesellschaft. Fussball, das ist Respekt, Disziplin, Fair Play, Wettkampf. Eine Lebensschule! Hier, im «Paradies» Schweiz, glaubt man nicht wirklich ­daran, wir sind sehr privilegiert. Aber in den Entwicklungsländern ist das anders! Wenn ich nicht gewählt werde? Dann stelle ich die Fragen und werde endlich Berufsreporter. u Mein

Glaube Ich bin ein gläubiger Mensch, wenn auch kein fleissiger Kirchgänger. Ich glaube an Gott. Auch der Glaube an mich selber ist mir wichtig. Der Glaube, dass das, was ich mache, richtig ist. u Meine

grösste Angst Angst? Nein, Angst gehört nicht zu ­meinen Empfindungen. Ich mache mir allerdings Gedanken über die Zukunft dieser Welt. Wie sie ausschaut, wohin sie führt. Dies durchaus mit einer gewissen Besorgnis. 



«Ein Gewitter im Kopf.» Ernst Gander stottert seit seiner Kindheit heftig. Und nichts hilft. Der 39-jährige Schreiner ist Single.


Stottern

Krampf S der Worte

Text marcel huwyler Fotos Kurt Reichenbach

Der oscarprämierte Kinofilm «The King’s Speech» gibt stotternden Menschen eine Stimme. Ernst Gander aus Hochdorf LU ist ein ­extremer Stotterer. Seit 39 Jahren ringt er um Worte – und Anerkennung.

«The King’s Speech» Colin Firth spielt den stotternden britischen König Georg VI.

ein schlimmstes Wort hat fünf Buch­staben. Nur fünf, doch für ihn sind es fünf Fallgruben, Henker­ stricke, Minenfelder, schier unüberwind­ bare Hindernisse. Ernst Gander, 39 Jahre alt, rückt seine Brille zurecht, atmet ein, nimmt Anlauf. Zuerst ein E. Der Unter­ kiefer vibriert, die Lippen versteinern. E-e-e-e würgt er hervor. Zwanzig Sekun­ den – eine gefühlte Ewigkeit – malmt ­Gander am Buchstaben herum. E-e-e-e. Ein Gewitter tobt in seinem Kopf und ­Rachen, E-e-e-e, bis er endlich das fertige E aus seinem Mund schleudert. Und bereits mit dem zweiten Buch­ staben kämpft, einem R. Für Gander der Everest unter den Konsonanten. Mit der Kadenz von Kastagnetten hackt Gander auf dem R herum. R-r-r-r-r-. Immer und immer wieder, R-r-r-r-r. Zunge und Kiefer krampfen, zucken. R-r-r-r. Nimmt denn das kein Ende, im Stillen leidet man mit, will helfen – hinschauen? Wegschauen? – R-r-r-r-r. Und dann, plötzlich und erlösend für alle, quetscht er das ganze Wort in ei­ nem Rutsch heraus. Ein Name ists, sein Name – Ernst. Es sei doch nicht fair, hadert er, dass ausgerechnet sein Vor­ name ihn am meisten plage. Ein Fluch sei das, wenn man nicht mal sagen könne, wie man heisst, wer man ist! «Franz wäre einfacher, auch Fritz ginge flüssiger. Nur bitte einfach nicht E-e-e-r-r…» Eben. Ein König macht das Stottern derzeit weltweit zum Thema. Im Kinofilm «The King’s Speech» wird die wahre Geschich­ te des stotternden britischen Königs Georg VI. erzählt. In der Schweiz stottern 80 000 Menschen, aber nur ganz wenige so extrem wie King George VI im Film – oder Ernst Gander aus Hochdorf LU. Als Kind, erzählt dieser, habe er noch stärker gestottert. Der Sprachfehler war schon immer da, behindert und begleitet ihn wie die Eisenkugel am Fussgelenk eines Sträflings. Geboren ist Ernst am 12. November 1971 in Beckenried NW, aufgewachsen mit Vater, Mutter und fünf Geschwistern. Er spricht von einer «glück­ lichen Kindheit» und will damit betonen, dass nicht etwa überstrenge Eltern – ein oft vermuteter Stotter-Grund – schuld sind an seiner Behinderung. Die Schulzeit ist «schlimm», der Bub ein Aussenseiter, gut im Rechnen, miserabel in der Sprache. Auf dem Pausenplatz steht Ernst allein in einer Ecke, wenn er spielt, dann nur mit u schweizer illustrierte

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Stottern

seinen Geschwistern. Mit 16 macht er eine Schreinerlehre, später besucht er die Handelsschule. Dumm ist er nicht, der Ernst, obwohl das viele Leute glauben, denn, so meinen sie, wer die Worte so zerhackt, tickt wohl nicht richtig im Kopf. Erst seit Kurzem besucht Ernst Gander den Luzerner Stotter-Therapeuten José Amrein (siehe Interview). Der Logopäde kennt die Klischees rund um Sprachfehler. «Kaum ein Landtheater ohne stotternden Dorftrottel», sagt Amrein. Umso dankbarer ist er für Aufklärung, wie es «The King’s Speech» jetzt feinfühlig tut. Amrein macht «ganzheitliche Therapie», erfasst die ganze Persönlichkeit des Stotterers, sein Umfeld, die Biografie – auch jene von Ernst Gander. Seit sechs Jahren wohnt Gander in Hochdorf, arbeitet hier in der Fensterfabrik 4B. Sein Chef, René Bucheli, bewun­ dert «den Ernst», der sich nicht versteckt, sondern oft Fragen stellt, «auch wenns halt etwas länger dauert». Nein, ­abkapseln will sich Gander nicht, trotzdem lebt er ­allein. Er geht zwar gern ­tanzen, spricht auch mal eine Frau an, «wenn sie hübsch ist und mir gefällt», doch meist bekommt er «einen Korb». Wegen des Stotterns?

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Ernst lächelt, ­natürlich sage ihm das nie eine Frau so ­direkt, «aber sie erschrecken halt schon, wenn ich loslege». Um schwierige Worte zu umgehen, unterdrücken viele Stotterer ihre Bedürfnisse. Auch Ernst gibt manchmal klein bei. Wie letzthin in dieser Bar. ­Eigentlich wollte er einen «Wodka mit Red Bull» trinken. Doch er kaut eine Ewigkeit am W-w-w-o-o herum, die Bedienung wird ungeduldig, W-w-w-o-o-d, die Bedienung rollt mit den Augen, W-w-w-o-o-d, schliesslich gibt Ernst auf und bestellt «ein Bier». Das trinke er auch gern, sagt er, nagt auf der Unterlippe herum und weiss ja selber, wie läppisch seine Erklärung klingt. Enttäuschung, Schmerz, Scham – wer so stottert wie Ernst, muss viel einstecken. Der Kellner im Restaurant, der ihn nicht bedient, die Bankangestellte am Telefon, die den Hörer auflegt, und einer hat ihn doch tatsächlich mal – jetzt grinst Ernst – als «Schnorri» beschimpft. Am wohlsten ist ihm mit Ausländern, in der Firma mit den Portugiesen, im Ausgang mit Lateinamerikanern. «Die wissen, wie es ist, anders zu sein.» Das Seltsame ist ja: Ernst kann flüssig sprechen, aber nur, wenn keine anderen

Personen dabei sind. Redet er mit Tieren oder führt er Selbstgespräche, gelingt ihm dies, ohne zu stottern. Auch singen kann er mühelos. In seiner Einzimmerwohnung hängt ein Foto: «Beggrieder Trachteleyt» heisst die Gruppe aus seinem Heimatdorf, Mannen, Frauen, Hüte, Bärte, Bergblumen-Stickerei auf Samt und mittendrin – Ernst in seiner Nidwaldner Tracht. Wenn er tanzt und singt, stottert er nicht. Nur könne er ja nicht gut den ganzen Tag herumlaufen und die Leute ansingen. Obwohl – vielleicht wäre das tatsächlich möglich. Und zwar an dem Ort, sagt Ernst, wo die Menschen fröhlich und unkompliziert sind, wo die Sprache so melodiös perlt wie ein Nidwaldner Trach­tenlied. Vor einem Jahr war Ernst in der Dominikanischen Republik. Er schwärmt, will unbedingt wieder hin, einen Monat, lieber noch länger. Und er will dort mit­lachen mit den Einheimischen, mittanzen und vor allem – mit­reden, plaudern, sprechen! Also fährt Ernst jetzt ­regelmässig nach Luzern. In die MigrosKlubschule. Er, Ernst Gander, 39 Jahre lang ein ­Stotterer, nimmt Sprachunterricht. Es klinge wunderschön, sagt er, «dieses S-s-s-s-panisch». 


«Dauert etwas länger» René Bucheli (r.), Abteilungsleiter der Fensterfabrik 4B, und Ernst.

«Humor entkrampft viele Stotterer» Stotter-Therapeut José Amrein aus Luzern behandelt Ernst Gander. Er ist überzeugt: Unorthodoxe Methoden helfen.

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err Amrein, sind die TherapieMethoden im Film «The King’s Speech» realistisch? Der Film zeigt, dass Übungen allein oft nicht helfen, sondern die gesamte Persönlichkeit eines Menschen, sein Umfeld und seine Lebensgeschichte miteinbezogen werden sollen. Manche Stotternde sind in ihrem Denken und Verhalten festgefahren, so sind un­ orthodoxe Methoden oft sehr nützlich. Und ganz wichtig finde ich, so wie im Film, den Humor. Humor entkrampft. Was sind die Ursachen des Stotterns? Das ist unklar: Sind es genetische Gründe, hirnfunktionelle, zwischen­ menschliche oder psychische? Fast alle Stotternden sprechen normal, wenn sie dies mit einem Tier tun oder allein sind. Viele sind verunsichert und gestresst, wenn sie mit Fremden zu tun haben, und stottern automa­ tisch. Auch das Erziehungsverhalten kann Stottern begünstigen: etwa wenn Eltern zu kritisch sind in ihrem Dialogverhalten, zu perfektionistisch. Gibt es den typischen Stotterer? Viele Betroffene haben wenig Selbst­ vertrauen, sind eher zurückhaltend, sensibel und scheu. Ich beobachte oft: Steigt bei Stotternden das Selbst­ bewusstsein, nimmt ihre Behinderung merklich ab.

Logopäde José Amrein, 45, hat Fachbücher übers Stottern verfasst. Infos: www.praxis-amrein.ch Auch Ernst Gander ist seit Kurzem bei Ihnen in Therapie. Bei ihm hat bisher keine Therapie richtig gewirkt. Er hat ein starkes chronisches und verkrampftes ­Stottern, tonisches Stottern genannt. Den ersten Laut eines Wortes zieht er in die Länge. Diese Art von Stottern entsteht, wenn man krampfhaft versucht, nicht zu stottern. Es gibt auch das klonische Stottern, wenn jemand in lo-lo-ckerer Wei-ei-se Laute und Silben wiederholt, wie ich das eben vormache. Kann man Stottern heilen? Je früher man mit der Therapie beginnt, desto grösser sind die ­Chancen auf Heilung. Eine Garantie gibt es aber nicht. In vielen Fällen kann man das Stottern erheblich reduzieren, doch dass es ganz ver­ schwindet, ist im Erwachsenenalter eher selten. Für die allermeisten ist es aber möglich, einen sinnvollen Umgang mit dem Stottern zu lernen.




Wer ist wer? Guy Morin (mit Krawatte) und Zwillingsbruder Pierre, 54, im Basler Restaurant Platanenhof. «Unsere frühere Stammbeiz.»

Nur einer regier

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porträt

Selbst in Basel wissen es nur wenige: Regierungspräsident Guy morin hat einen Zwillingsbruder. pierre lebt in den USA, er kommt einmal im Jahr in die Heimat. Text Thomas kutschera Fotos Kurt Reichenbach

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t Basel

ie Wirtin zögert, ihr Blick wandert irritiert von einem Gesicht zum anderen. Dann hat sie ihn erkannt, streckt Guy Morin die Hand hin: «Guete Dag, Herr Regierungspräsident. Das ist wohl Ihr Bruder?» Guy Morin nickt. Ja, Pierre und er seien Zwillingsbrüder. «Eineiige.» Sagts und setzt sich an einen Tisch. «Zwei Stangen bitte.» Hier im Restaurant Platanenhof im Stadtteil Kleinhüningen gingen die beiden Morin-Brüder früher fast täglich ein und aus. «Unsere Stammbeiz, als wir an der hiesigen Uni Medizin studierten», erzählt Guy Morin, 54. «Im Sommer büffelten wir draussen in der Gartenbeiz fürs Staatsexamen, zum Essen gabs Teig­ waren, zum Trinken günstigen Spanier.» Pierre und er hatten um die Ecke gewohnt, in einer Wohngemeinschaft. «Die Fünfzimmerwohnung kostete 360 Franken.» Das war Anfang der 80er-Jahre. Guy Morin prostet seinem Bruder zu. «Schön, dass du wieder mal da bist.» Vor zwölf Jahren wanderte Pierre Morin nach Portland im US-Bundesstaat Oregon aus. Dort leitet er eine Psychotherapie-Praxis für Migranten. Einmal im Jahr kehrt er für drei Wochen in die Heimat zurück, wohnt in Guys Haus im Basler Bruderholzquartier. Hier lebt der Regierungspräsident, der auch gleichzeitig Stadtpräsident ist, mit Ehefrau Christa, 51, und den Kindern Meret, 18, und Benedict, 16. Dieser ist der Göttibub von Bruder Pierre. Guy ist Basel treu schweizer illustrierte

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«Anfangs meinten viele, ich sei ein Softie. Doch als Politiker lernte ich streiten» Guy Morin geblieben. Ab 1993 führte er eine Hausarztpraxis im Stadtteil St. Johann, bis er 2004 als erster Grüner in den Regierungsrat von Basel-Stadt gewählt wurde; seit 2009 ist er Regierungspräsident. Guy und Pierre – die Zwillingsbrüder. Immer wieder werden sie verwechselt. «Einmal setzte ich mich beim Basler Bahnhof in ein Taxi», erzählt Pierre. Der Chauffeur fuhr direkt los. «Ich fragte, ob er nicht wissen möchte, wohin ich will. Auch er war völlig verblüfft, sagte nur: ‹Ich weiss doch, wo Sie wohnen, Herr Morin!›» Als Buben trugen

sie dieselben Kleider – nur in verschiedenen Farben. Guy, der fünf Minuten früher zur Welt kam: «Während der Primarschule verlorst du bei einem Unfall mal einen Schaufelzahn. ‹Lächelt!›, sagten die Lehrer, um uns unterscheiden zu können.» Auch Pierre erinnert sich. «Einmal kam deine Freundin auf mich zu und küsste mich – ich wehrte mich nicht. Und bei einem Ehemaligen-Treffen vertrat ich dich einen ganzen Tag. Gemerkt hats niemand.» Auf der Regierungsbank hingegen möchte er Guy nicht ersetzen. «In die Politik hats mich nie gezogen.» Genug geschwelgt! Guy Morin bezahlt, er will seinem Bruder zeigen, wie sich Basel verändert. Beim Bahnhof St. Johann bleibt Pierre nur das Staunen. 400 neue Wohnungen entstanden hier in den letzten fünf Jahren – aus der heruntergekommenen Gegend wurde ein schickes Quartier. Ein paar Schritte weiter der Novartis-Campus. Zwei Milliarden Franken investiert der Pharmakonzern hier in den nächsten 20 Jahren. Geplant sind zwei 120 Meter hohe Türme, 12 000 Arbeitsplätze entstehen. Guy Morin: «Die besten Köpfe, das ist der Rohstoff

«3.20 bitte!» Guy und Pierre Morin (r.) auf der Münsterfähre Leu über den Rhein. Fährimann Jacques Thurneysen wie immer im selbst gestrickten Pulli.


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unserer Stadt.» Gleich nebenan wurde der älteste Rheinhafen der Stadt abgerissen – Platz für den Campus und eine öffentliche Uferpromenade. Noch höher hinauf gehts auf der anderen Rheinseite. 2015 soll in Kleinbasel der Roche-Turm stehen. 42 Stockwerke, 1900 Büroarbeitsplätze, geplant von den Basler Architekten Herzog & de Meuron. Es wird das höchste Gebäude der Schweiz, den Rekord hält heute der Prime Tower in Zürich mit 126 Metern. Weitere grosse Würfe sind geplant. 2013 soll der 430-Millionen-Neubau des Messezentrums stehen. Und für 100 Millionen Franken wird das Kunstmuseum er­ weitert. Die Hälfte wird von der LaurenzStiftung der einheimischen Mäzenin Maja Oeri gespendet, der Schwägerin von FCB-Präsidentin Gigi Oeri. Der Regierungspräsident ist stolz. «Während der Finanzkrise war Basel der einzige Wirtschaftsstandort der Schweiz, der Wachstum verzeichnete. Ich kämpfe dafür, dass das auch so bleibt. Das kann ich auch als Grüner.» Basel sei eine Region mit Zukunft, vor allem dank seinen Standbeinen: Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur. «Zürich ist öfter in den Schlagzeilen. Doch wir haben die Nase immer mehr vorn.» Früher protestierte er gegen Atomkraftwerke, heute hat Guy Morin Sitzungen mit Novartis-Präsident Daniel Vasella. «Anfangs meinten viele, ich sei ein Softie.

Doch als Politiker lernte ich streiten. Ich bin nicht nur der joviale, lockere Typ.» Auf dem Rheinweg gehts zur Münsterfähre, dann über den Rhein. Er nehme regelmässig Unterricht beim Münsterorganisten, erzählt Guy Morin beim Aufstieg zur bekannten Kirche. Daheim hat er eine richtige Orgel, mit zwei Manualen und Pedal. Viermal pro Woche übt er, am liebsten Bach und Pachelbel. Ein Blick auf die Uhr, dann sputet sich der Präsident. Akten holen im Rathaus, ab ins Gundeli-Quartier: Eröffnung einer Fotovoltaik-Anlage, anschliessend Sitzungen mit Roger Brennwald von Swiss Indoors und der Integrationskommission. «Bis heute Abend, bei dir daheim», sagt Pierre und schmunzelt. «Ich setz mich einfach in ein Taxi. Und sage nichts.» 

Ehrwürdiger Sitz Guy Morin in seinem Büro im Rathaus mit Blick auf den Basler Marktplatz.


leserreise

An die Traumhochzeit n Hautnah dabei! Am 29. April steigt in London die Hochzeit des Jahrzehnts: Seien Sie vor Ort, wenn sich Prinz William und Kate Middleton das Ja-Wort geben.

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ie englische Hauptstadt befindet sich im Ausnahmezustand. Bilder von Prinz William, 28, und seiner Verlobten Kate Middleton, 29, zieren zurzeit die ganze Stadt: auf Tassen, Schlüsselanhängern und Teebeuteln. Kein Tag vergeht, ohne dass die britischen Zeitungen über die royale Traumhochzeit des Jahrzehnts berichten. Immerhin haben die Briten neun Jahre darauf gewartet, dass sich der Prinz und die bürgerliche Kate das Jawort geben. Am 29. April ist es definitiv so weit.

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In der Westminster Abbey, wo einst Williams Eltern Prinz Charles, 62, und Prinzessin Diana († 36) geheiratet haben, schreitet das Paar zum Traualtar. Die Chancen für einen wortwörtlich schönen Tag stehen gut. Gemäss einer Statistik des britischen Wetterdienstes Met Office darf das Brautpaar auf einen regenfreien Tag hoffen. In den letzten 21 Jahren blieb es am 29. April 15 Mal trocken. Ein wichtiger Fakt auch für die Zaungäste. Die Stadt erwartet entlang der Hochzeitsroute von der Westminster

Abbey bis zum Buckingham Palace Zehntausende Fans – darunter vielleicht auch Sie! Kosten/Leistungen Reisedauer: 28. April bis 1. Mai, Preis: CHF 1190.– pro Person im Doppelzimmer, Zuschlag für ein Einzelzimmer CHF 540.–, für ein Doppelzimmer Executive CHF 225.–. Flug mit British Airways in der Economyclass von Zürich nach London Heathrow (retour). Im Preis inbegriffen sind Flughafentaxen und Treibstoffzuschlag sowie drei Übernachtungen mit Frühstück im GuomanHotel The Tower. Inbegriffenes Freizeitangebot Am 30. April steht Ihnen die Möglichkeit offen, am «Will & Kate Royal Wedding


Mitten in London Direkt an der Themse und neben der Tower Bridge liegt das Hotel The Tower.

Trauung In der Westminster Abbey geben sich Kate und William am 29. April das Jawort.

Traumpaar Prinz William und Kate Middleton ­sorgen für die schönste Hochzeit des Jahrzehnts.

Fotos Handout (2), Prisma (2), Dukas

ach London! Walk» teilzunehmen. Ein deutschsprachiger Guide führt Sie an die wichtigsten Orte des königlichen Traumpaares. Wer Prinz William hautnah begegnen möchte, kann dank der Eintrittskarte ins bekannte Wachsfigurenkabinett Madame Tussauds mit ihm auf Tuchfühlung gehen. Die London Travel Card ermöglicht Ihnen eine unbeschränkte Anzahl Fahrten mit Metro und Bus im Zentrum Londons (Zonen 1–2). Pro Zimmer bietet eine Taste Card 50 Prozent Ermässigung auf Mittag- und Abendessen in über 500 Restaurants in Londons Stadtzentrum. Inbegriffen sind ausserdem: Kuoni-Reisebegleitung ab/bis Zürich, FlughafenTransfer sowie eine Infobroschüre. 

Feier Im Buckingham Palace, dem Wohnsitz von Queen Elizabeth, steigt die grosse Party.

3 Nächte im Hotel THE Tower u Hotel Das 4-Sterne-Hotel The Tower

«The Tower» Überliegt mitten in London, direkt neben den nachtet wird in einem Wahrzeichen Tower Bridge und Tower of der 801 Zimmer. London. Es verfügt über zwei Restaurants und einen 24-Stunden-Zimmerservice. In der Xi Bar & Lounge können Sie einen Drink mit Blick auf die Themse geniessen. Flug und Übernachtung: ab CHF 1190.–. u Information und Reservation Anmeldung bis 18. März: Kuoni Reisen AG, Direct Sales, Zürich, Tel. 044 - 277 44 77, Mo–Fr 8–19, Sa 10–14 Uhr, travelshop@kuoni.ch, Infos unter www.kuoni.ch/royalwedding

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grosse momente erwarten Sie im Grand Chapiteau von DAS ZELT.

Die Show beginnt! Christa Rigozzi

Stephan Eicher

I Quattro

Duo Fischbach

Die Erfolgsgeschichte geht weiter: Auch 2011 hat das Schweizer Tourneetheater DAS ZELT bekannte Showgrössen, Musiker, Comedians und spannende Newcomer im Programm. Das Spektakel der Superklasse bringt 16 Schweizer Städte zum Lachen und Träumen. Presenting Partner

Nationale Partner

Medienpartner


ACTION PLEASE! Nadine Imboden (Regie), Marc Storace, Christa Rigozzi, das Rock Circus Ballett (hintere Reihe von links). Die Breakdancer von Dirty Hands (vordere Reihe).

Editorial

«Lassen Sie sich von DAS ZELT verzaubern!» DREAMTEAM Direktor Adrian Steiner und seine Frau Cathrine freuen sich mit Ihnen auf einen fulminanten Abend in DAS ZELT.

Liebe Gäste Was haben der Krokus-Sänger Marc Storace, die Jodlerin Melanie Oesch und der deutsche StarKomiker Ingo Appelt gemeinsam? Show ist ihre Leidenschaft – und dieses Jahr stehen sie alle auf der Bühne von DAS ZELT. Somit kommen diese faszinierenden Künstler auch in Ihre Nähe. Als einziges Schweizer Tourneetheater werden wir nämlich erneut die ganze Schweiz bereisen und machen erstmals in 16 Schweizer Städten halt, darunter auch an neuen Spielorten wie Lenzerheide, Sion, Lachen SZ oder Bellinzona. Auf unserer diesjährigen Tournee werden wir aber nicht nur neue Städte bereisen, sondern mit der Produktion von Rock Circus auch bei den Shows Neuland betreten. Nie zuvor hat DAS ZELT eine solch aufwendige und spektakuläre Show auf die Bühne gebracht, bei der Spitzenartisten auf Rock-Klassiker treffen. Wir freuen uns auf die kommenden Herausforderungen und die Zusammenarbeit mit Top-Leuten wie «Benissimo»Choreografin Nadine Imboden.

Massimo Rocchi Frecher Eidgenosse

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Bei Rock Circus wird die Geschichte des Rocks erzählt. Wir freuen uns auf ein weiteres spannendes Kapitel DAS ZELT-Geschichte und möchten uns bei unseren Partnern für die grosse und langjährige Unterstützung bedanken. Denn nur dank ihnen ist DAS ZELT eine Erfolgsgeschichte. Ihnen, liebe Zuschauer, wünschen wir unvergessliche Momente in DAS ZELT. Treten Sie ein! Cathrine & Adrian Steiner Direktion DAS ZELT KEIN TUNNELBLICK Komiker und Neu-Schweizer Massimo Rocchi nimmt seine neue Heimat aufs Korn.

ndlich: Massimo Rocchi ist Schweizer geworden und hat viel zu erzählen. Der Wortakrobat nimmt seine neue Heimat gründlich unter die Lupe. Er taucht ein in die Eigentümlichkeiten Helvetiens und erschafft eine Enzyklopädie frei nach Rocchi. «RocCHipedia» ist keine trockene Geschichtsstunde, sondern ein Lexikon mit Spassfaktor. Das Programm gibt satirische und witzige Einblicken in die Geografie, Gesellschaft, Religion und Kultur der Eidgenossen.


Rock Circus Akrobatik & RockKlassiker

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chnell – frech – atemberaubend: Bei der ersten Eigenproduktion von DAS ZELT rocken Krokus-Sänger Marc Storace, Rock-Queen Christa Rigozzi und Spitzenakrobaten aus aller Welt die Bühne – bis zum Umfallen! Wer liebt sie nicht, die Hits der 70er- und 80er-Jahre, die bis heute in den Köpfen nachhallen? Von Pink Floyds «The Wall» über «Stairway to Heaven» von Led Zeppelin oder «TNT» von AC/DC: die Gitarrenriffs und prägnanten Stimmen sind un­vergessen. DAS ZELT er­zählt in der Show Rock Circus die Ge­schichte der Rock-Musik. Stargast Marc Storace, Börni – Spektakulär Das Künstler- und bekannt aus «MusicStar» Artistentrio Coloro. – und die Band Callaway interpretieren Rock-Hits, während TopAkrobaten wie das Duo Iouvilov, die Multimedia-Künstler von Coloro, die Break­dancer von Dirty Hands oder Chris Böhm auf dem BMX das Publikum in Begeisterung versetzen. Für Glamrock-Style sorgt Miss Schweiz 2006 Christa Rigozzi. Rock Circus vereint Hardrock, Spitzenakrobatik und hohe Zirkus­ kunst. Die einmalige Show unter der Regie der «Benissimo»-Choreografin Nadine Imboden ist ein multimediales Feuerwerk, das alle Sinne anspricht.

In Hochform Philipp Fankhauser und Gitarrist Marco Jencarelli.

Philipp Fankhauser Blues im Blut

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r suchte in den USA den gros­sen Traum und fand als Sänger und Songwriter sein Glück in der Schweiz. Philipp Fankhausers CD «Love Man Riding» ist das erfolgreichste Schweizer Blues-Album aller Zeiten. Jetzt knüpft der VollblutMusiker mit «Try My Love» nahtlos an seine Triumphe an. Ein Abend mit Fankhauser und Band sprüht nur so vor Energie und Spielfreude.

Andreas Thiel Der Wolf im Schafspelz

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ndreas Thiel ist zu Recht der meistzensierte Bühnen-Star der Schweiz. In seinem dritten PolitProgramm zieht der Satire-Ritter mit dem Morgenstern gegen das Abendland. Der Henker unter den Poeten ist ein Meister des verbalen Floretts. Seine erogenste Zone ist sein Intellekt. Sekundiert wird Andreas Thiel wieder von Les Papillons. Michael Giertz ist der Pianist, der die Tasten beflügelt, Giovanni Reber der Violinist, der den Bogen abschiesst.

Verbal-Satiriker Andreas Thiel ist der Dandy unter den Komikern.



Die Vier Tenöre Damian Meier, Simon Jäger, Roger Widmer, Matthias Aeberhard (v. l.). .

I Quattro Emotionen pur M it ihren grandiosen Stimmen bringen sie die Herzen ihrer Fans vom ersten Ton an zum Schmelzen. Die jungen Tenöre von I Quattro, alle mit internationalen Karrieren, besinnen sich für ihr neues Bühnenprojekt mit Stolz auf ihre Schweizer Wurzeln. Roger Widmer aus dem Zürcher Oberland, Simon Jäger aus Küngoldingen, Damian Meier aus Solothurn und Matthias Aeberhard aus Güttingen sind seit den TV-

Sendungen «Die grössten Schweizer Hits» in aller Munde und interpretieren jetzt bekannte Evergreens auf ganz klassische, kraftvolle Weise. Meisterhaft versteht es das Quartett, unvergessliche Hits wie ­Paola Felix’ «Blue Bayou» oder Gotthards Rockballade «Anytime, Anywhere» überraschend neue Ausdruckskraft und Tiefe zu verleihen, ohne dabei die ursprüngliche Atmosphäre und Identität der Original­ versionen in den Hintergrund zu stellen.

Young Stage Artistenweltklasse in Basel

B Hoch hinaus Eine Live-Jury kürt die Stars von morgen.

eim einzigen Zirkusfestival der Schweiz zeigen junge Profiartisten in Basel, was in ihnen steckt. In vier Shows werden die 14 Acts aus 12 Nationen vom Publikum und einer hochkarätigen Fachjury angefeuert und bewertet. Die Teilnehmer können attraktive Preisgelder und Engagements in bekannten Zirkussen, Variétés und TV-Shows gewinnen – und die Besucher sind live bei der Grundsteinlegung grosser Karrieren dabei. Kein Wunder, wird Young Stage in einem Atemzug mit den wichtigsten Festivals der Welt genannt.

Einfach echt Das Volksmusik-Sextett Oesch’s die Dritten.

Oesch’s die Dritten Jodel-Könige mit Herz

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timmen Oesch’s die Dritten den «KuKu-Jodel» oder «Die Jodelsprache» an, springt sofort der Funke über. «Jodel-Time» heisst das neue Album der charmantesten und erfolgreichsten Volksmusikgruppe der Schweiz. Auf der Bühne stehen zwei Generationen: Melanie, 23, Mike, 22, und Kevin, 21 – zusammen mit ihren Eltern Annemarie und Hansueli und dem Akkordeonisten Heinz Haldi. Das Motto des Volksmusik-Sextetts: Musik kommt von Herzen und ist das Natürlichste und Schönste der Welt.



Gipfelstürmer Was Stephan Eicher anpackt, wird zu Gold.

Umberto Tozzi Italiens Balladen-König

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Stephan Eicher Live in Lenzerheide E

r ist vom europäischen Musikmarkt nicht mehr wegzudenken: Stephan Eicher hat mit Hits wie «Déjeuner en paix» oder «Combien de temps» in Frankreich Kult-Status erreicht und das helvetische Musikschaffen seit den 80er-Jahren mit kraftvollen, melancholischen Songs revolutioniert. Sein 2007 erschienenes Album «Eldorado» katapultierte ihn an die Spitze der Charts. Gemeinsam mit Bestseller-Autor Martin Suter

entstanden Ohrwürmer wie «Weiss nid, was es isch» und das Singspiel «Geri», das zurzeit im Zürcher Schauspielhaus für ausverkaufte Ränge sorgt. Auch im Sommer 2011 macht sich der Künstler rar. Eicher gibt in der Schweiz nur eine Handvoll Konzerte. Eines davon findet am 12. Juli in DAS ZELT in Lenzerheide statt. Wer den Berner im exklusiven und intimen Rahmen erleben möchte, muss sich sputen: Selten waren Plätze so begehrt.

er Superstar unter den Cantautori schaffte Ende der 70er-Jahre mit der Ballade «Ti amo» den Durchbruch. Es folgten «Tu», «Gloria», «Gente di mare» (zusammen mit Raf). Insgesamt hat der Turiner über 45 Millionen Tonträger verkauft. 2009 gab er mit dem Best-of-Doppelalbum «Non solo live» und dem Studioalbum «Superstar» nochmals Vollgas. Damit geht Tozzi exklusiv mit DAS ZELT auf Tournee. Mit seinen Liedern öffnet er das Herz und macht die Welt bunter.

Superstar unter den Musikern Mit 59 Jahren geht Umberto Tozzi nochmals auf Schweizer Tournee.

Duo Fischbach Blick zurück auf 20 Jahre Jim Knopf Musical für die ganze Familie u Wir leben in einer Fastfood-Zeit, da wollen Fischbachs nicht aus der Reihe tanzen. Sie bringen ihre 18 Jahre und sieben Programme in einem Aufwisch auf die Bühne. Das bünzlige Traumpaar Lilian und Ernst Fischbach blickt zurück auf Highlights wie «Fischbachs Hochzeit» (1991), «Fischbachs im KNIE» (1998) oder «Türkischer Honig» (2005). Auch ihre skurrilen Kinder kommen nicht zu kurz. Ein Reigen voller haarsträubender Verwicklungen und bodenloser Komik.

u Generationen fiebern mit, wenn sie Jim Knopf und

Unteregger «Showbiss» Mörgeli live!

Papagallo & Gollo Lustige Weltenbummler

u Alain Sutter, Ottmar Hitzfeld, Christoph Mörgeli:

u Papagallo & Gollo waren schon in Australien, am Nord­-

Fabian Unteregger kann sie alle parodieren. Jetzt präsentiert er sein Programm «Showbiss» und landet als Lebensmittelingenieur an der Migros-Kasse. Die Frage «Händ Sie Cumulus» bringt ihn trotz Yoga schon bald an den Rand eines Nervenzusammenbruchs. Ein Fluchtplan muss her: die Mister-Schweiz-Wahl. Ein Stück mit viel Show und Charme. Und einem Bundesrat, der das Cablecom-Abo künden will.

Lukas, den Lokomotivführer, im KINDERZELT nach Lummerland begleiten. Neben den Hauptpersonen begegnen ihnen Frau Waas, der Scheinriese Herr Tur Tur, die Prinzessin Li-Si und natürlich die dicke Lokomotive Emma. Die Freunde durchqueren auf ihrer AbenteuerReise das furchterregende Tal der Dämmerung und werden auf harte Proben gestellt. Kamil Krejci führte Regie, die Musik stammt von Konstantin Wecker.

pol und in Asien. Die spannenden Abenteuer haben Mundart-Rocker Gölä und Thomas J. Gyger in ihrer dritten Hörspiel-CD samt Erzählbuch vertont. Im KINDERZELT können die kleinen Fans nun live dabei sein, wenn Weltenbummler Gollo und sein vorwitziger Papagei Papagallo von ihren Erlebnissen erzählen. Eine vierköpfige Showgruppe aus Musikern und Schauspielern nimmt sie mit auf die rasante Reise. Mitrocken, hüpfen, tanzen und singen ist erlaubt!



Lachen erlaubt Michel Gammenthaler, Stéphanie Berger, Michael Elsener, Christian Weiss, Daniel Schaub, Roman Riklin und Anet Corti (v. l.).

Comedy Club 2011 Jedem Gast seinen Künstler

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ach dem Grosserfolg 2010 startet der Comedy Club mit einer Neuauflage und zündet ein Feuerwerk der Unterhaltung, Schauspielerei, Comedy und Magie. Das Konzept ist so einfach wie brillant: Künstler aus allen Sparten zeigen Perlen aus ihrem ak­tuellen Bühnenprogramm. Er ist Gewinner des Salzburger Stiers, sein aussergewöhnlicher Stil lässt sich mit einem Wort treffend beschreiben: Gammenthaler. Was mit einer manischen Liebe zur Zauberei begann, vermischt sich bei Michel Gam-

menthaler nun zu einer eigenen Art der Stand-up-Comedy. Bekannt aus der Satiresendung «Giacobbo/Müller», bezeichnet sich der nächste Künstler als Original unter den Kopien: Michael Elsener parodiert Roger Federer, Kurt Aeschbacher, Moritz Leuenberger und andere Zeitgenossen. Dass sie nicht nur schön sein kann, sondern auch ganz schön witzig, beweist Miss Schweiz 1995 Stéphanie Berger. Als Kabarettistin kokettiert sie gerne mit ihrer Vergangenheit als Schönheitskönigin. Anet Corti tritt als charmante Produktionsassis-

tentin auf. Da­bei rezitiert sie immer wieder schräg-witzige Gedichte und Geschichten aus ihrem geliebten Tagebüchlein und hat mit einer Cover-Version von Bliggs «Musig i de Schwiiz» unter dem Titel «Fuessball i de Schwiiz» die Lacher auf ihrer Seite. Abgerundet wird die illustre KomödiantenRunde von Heinz de Specht, bestehend aus den Multiinstrumentalisten Christian Weiss, Daniel Schaub und Roman Riklin. Das Trio präsentiert musikalische Kurz­ therapien und plausible Lösungen für sämtliche Missstände unserer Zivilisation.

Lapsus In zwei Stunden zum Diplom

Claudio Zuccolini Das Erfolgsprogramm

u Sind Sie fit für den heutigen Arbeitsmarkt? Nur wer

u Claudio S. Zuccolini kehrt gestärkt aus der Krise zurück: glücklicher, schöner, erfolgreicher denn je. Wen wunderts, verkauft er in seinem dritten Bühnenprogramm Erfolg! Erfolg! Und nochmals Erfolg! Anhand von persönlichen Erfahrungen zeigt Zuccolini auf, wie man es schaffen kann – oder eben nicht. Seine Geschichten handeln von Wellness-Ferien, Klassentreffen, neuen Lernmethoden, Jugenderinnerungen – und natürlich von seinen alten Bekannten Kurt und Erika.

über mehr Diplome verfügt als seine Mitbewerber, ist der Abräumer. Ein Crashkurs ist die Lösung: in nur zwei Stunden zum Diplom Ihrer Träume! Professor Theo Hitzig präsentiert den schnellsten Leergang aller Zeiten. Auch dabei: Dipl. Ass. Bruno Gschwind, der jede Pointe auf den Powerpoint bringt. Das Komikerduo Lapsus weiss, wovon es spricht: Es hat selber einen Master of Humorfestival Arosa und ist mehrfach lic. phil. SF DRS.

Ingo Appelt Männer muss man schlagen David Bröckelmann Dr. Klapp hat Hunger u Er nimmt kein Blatt vor den Mund: Ingo Appelt –

Pionier und Enfant terrible der deutschen Kabarettisten. In seinem Programm «Männer muss man schlagen!» offenbart er seine Stimmungslage: Männer sind mit ihrer kindlichen Zerstörungslust eine zivilisatorische Katastrophe. Der Mann von heute muss mal wieder ein Resozialisierungsprogramm durchlaufen. Ingo Appelt erfüllt diesen delikaten Auftrag, als Bewährungshelfer im Dienste Ihrer Majestät, der Frau!

u Seine Verwandlungsfähigkeit machte David Bröckelmann in der Sendung «Giacobbo/Müller» zum Star. Im ersten Solo-Programm beleuchtet der Imitator als Dr. Klapp verschiedene Charaktere und verblüfft mit Wortwechseln zwischen seinen Versuchsobjekten. Nicht nur Hakan Yakin, Kurt Aeschbacher oder Pascal Couchepin werden auf Herz und Nieren geprüft, sondern auch übertherapierte Therapeuten, perspektivlose Jugendliche und bachblütige Anthroposophen.



Die Schweiz Swingt Phil Dankner, MarieThérèse Porchet, Thomas Biasotto, Jan Bühlmann, Carlo Brunner (v. l.).

Swiss Swing Big-Band-Sound D as Phil Dankner Orcheschter präsentiert auf seiner Tour 2011 Sound vom Feinsten, kombiniert mit jeder Menge Folklore und Comedy. Verstärkt wird die 18-köpfige Band unter der Leitung von Thomas Biasotto exklusiv von der Westschweizer Komödianten-Legende Marie-Thérèse Porchet, die 2010 mit dem Circus Knie die Lach-Nerven strapazierte. Auch mit auf Tournee: der mehrfache Sieger des Grand Prix der Volks-

musik, Komponist und Schlagerstar Carlo Brunner. Und natürlich Jan Bühlmann, der schönste Mann des Landes. Der Mister Schweiz 2010 singt und swingt ebenfalls mit Leib und Seele mit. Egal, zu welchen Evergreens die illustre Formation anstimmt: Swiss Swing ist eine gelungene Hommage an die Schweizer Musikszene. Vom «Schacher Seppli» bis zum «Schwan», von «Swiss Lady» bis «Bring en hei», es gibt für jeden Gast eine Mitschnipp-Garantie!

Wollen den Titel Die Jungs von Bliss haben bloss ein Ziel: den Eurovision Song Contest gewinnen.

Bliss Musikalische Euromission

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er Eurovision Song Contest ist das alljährliche Waterloo der Schweizer Musikwelt. Diese tief schmerzende Wunde muss geheilt werden. Bliss wissen wie! Denn neben ihren goldenen Stimmen haben die sechs mutigen jungen Männer vor allem eines: metaphysische Visionen! In ihrem Programm «Euromission» gehen Bliss auf eine stimmgewaltige A-cappellaReise durch Songs, Zeit und Stile, ver­ binden diesen betörenden Vocal-Trip mit hintergründigem Humor und runden ihn mit einer grossen Portion Selbstironie ab.

Charlie Chaplin «The Circus» & Orchester La Famiglia Dimitri Poesie und Akrobatik u Die Filme von Charlie Chaplin sind Kunstwerke ersten Ranges, Lachen und Weinen liegen oft nah bei­einander. Die unnachahmliche Mischung aus Tragik und Komik rührt und berührt jeden. In «The Circus» kann die Originalmusik live zur Projektion des Stummfilmes auf Grossleinwand erlebt werden, ein seit Jahren regelmässig ausverkaufter cineastischer Leckerbissen. Melodien, von einem Spitzenorchester vorgetragen, machen das Filmerlebnis zum Gesamtkunstwerk.

u Nach 33 Jahren geht ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung: Clown Dimitri steht mit seinen Töchtern Masha und Nina, seinem Sohn David und Schwiegersohn Kai Leclerc auf der Bühne. Entstanden ist ein generationenübergreifendes Zusammenspiel mit ruhigen, lauten und akrobatischen Momenten. Exklusiv in DAS ZELT: Masha, die Schlappseilartistin, Nina, die Sängerin, David, der Hochseilartist, Kai, der sich für Caruso hält, und Dirigent Dimitri, der Poet unter den Clowns.

Caveman Der Comedy-Jäger

Chaostheater Oropax Die Unmöglichen

u Worin liegt die Wurzel des Unterschiedes zwischen

u Das Betreten der neuen Oropax-Show «Im Rahmen des Unmöglichen» fördert die Bau-Muskulatur. Was ist Beton? Wo liegt der Unterschied zwischen Betonieren und Beton-Nieren? Wie zementiert sich die richtige Betonung? Das Chaostheater Oropax besteht aus zwei Brüdern und Söhnen derselben Eltern. Die Bruderschaft der Geschwister werkelt mit unbändiger Spontanität im Werkzeugkasten der Worte herum und macht das Spektakel zu einem hammermässigen Happening.

Mann und Frau? Ein Neandertaler antwortet: Frauen sammeln, Männer jagen. Beweisführung: Männer können sich nur auf eine Sache konzentrieren, früher aufs Mammut, heute auf den Fernseher. Die Frauen mussten hingegen beim Sammeln die Gegend erkunden. Das erklärt ihre Fähigkeit, ausgedehnte Einkaufsbummel zu unternehmen. «Caveman» mit Siegmund Tischendorf, «Swiss Caveman» mit Pit-Arne Pietz.


VIP-Zelte Vor der Show locken kulinarische Höhepunkte bei auserwählten Dinners.

Geniessen & verweilen uVERPFLEGUNG

Kalte und warme Köstlichkeiten des Catering Service Migros sind vor der Show und während der Pause im Foyer mit Lounge erhältlich. Für Erfrischungen sorgt die Delizio-Café-Bar sowie die Bar von Schuler Weine.

VIP-Packages sowie Angaben zum Menü unter Telefon 0848 000 300 (Normaltarif). uTICKETPREISE

Pro Vorstellung gibt es vier verschiedene Kategorien. Die entsprechenden Ticketpreise variieren je nach Show und kosten in der besten Kategorie zwischen CHF 55.– und CHF 98.–.

uEINLADEN UND ÜBERRASCHEN

DAS ZELT gastiert in über 16 Schweizer Städten stets an zentraler Lage. Es bietet den idealen Rahmen für einen besonderen Abend mit Freunden oder Geschäftspartnern. In den elegant ausgestatteten VIP-Pavillons können die Gäste zwischen dem VIP Dinner & Show Silber (ab CHF 172.– inkl. Ticket) oder dem exklusiven VIP Dinner & Show Gold mit vielen Extras wählen (ab CHF 277.– inkl. Ticket). Je nach Künstler können die Preise leicht variieren. Beratung zu den

Tournee-Plan 2011

u GROSSE MOMENTE VERSCHENKEN

Wer seinen Liebsten, Kunden oder Mit­ arbeitern einen stimmungsvollen Abend in DAS ZELT schenken möchte, kann dies stilvoll mit der «Le Cadeau»-Geschenkbox tun. Die Beschenkten haben die Wahl, wo und wann sie DAS ZELT besuchen wollen. Von Duo Fischbach in Basel bis Philipp Fankhauser in Lenzerheide ist alles möglich. Preis für zwei Tickets der 1. Kategorie CHF 149.–. Detailliertes Angebot unter www.lecadeau.ch

u SION

u Zürich

u Lenzerheide

u Winterthur

15. 1.–22. 1. u Lenk 29. 1.–11. 2 u Davos 19. 2.–5. 3. u Lachen SZ 12. 3.–25. 3.

1. 4.–26. 4. u Langenthal 4. 5.–13. 5. u Basel 21. 5.–4. 6. u Biel 11. 6.–24. 6.

7. 7.–17. 7. u Bellinzona 10. 8.–14. 8. u St. Gallen 23. 8.–3. 9. u Lausanne 10. 9.–20. 9.

28. 9.–9. 10. u Aarau 16. 10.–28. 10. u Luzern 5. 11.–30. 11. u Bern 7. 12. 2011–3. 1. 2012

gemütlich und stilvoll Apéro in einmaliger Zelt-Atmosphäre.

Tickets

u Bestellungen DAS ZELT www.daszelt.ch, Tel. 0848 000 300 (Normaltarif) TicketCorner www.ticketcorner.ch, Tel. 0900 800 800 (CHF 1.19/Min., Festnetztarif)

RailAway SBB Ermässigtes RailAway-KombiAngebot erhältlich am Bahnhof oder beim Rail Service 0900 300 300 (CHF 1.19./Min., Festnetztarif)




Shopping

top ten der Woche

Model Jo Renwick Select für Model Management, Hair & Make-up Daniela Koller für Time, Fotoassistent Chris Däppen, Location Parkvilla Schaffhausen, www.parkvilla.ch

Wie eine Raubkatze u Geliebt, umstritten und immer wieder tot gesagt. Leoparden-Prints er­ heben sich in der Modewelt regelmässig wie Phönix aus der Asche und verfüh­ ren Frauen wie Männer. Von sexy über anmutig und elegant bis verspielt und wild – und manchmal auch ein wenig peinlich – sind die animalischen Muster genauso wandelbar wie echte Raub­ katzen. Seit den ersten Tigerfink-Finken im zarten Kindesalter finden die wilden Kleidungsstücke und Accessoires auf magische Weise immer wieder den Weg in unseren Kleiderschrank: ob als Halstuch, High Heels, Handtasche oder als kuschlige Plüschjacke. Text Ursula borer

Realisation Beatrice Mächler Fotos amanda Camenisch Styling Kim Dung Nguyen

Glamourös Foulard (als Turban getragen) von Codello, bei Manor, Halstuch C & A. u CHF 49.90/25.– Paillettenkleid von Tadashi Shoji, bei Grieder. u CHF 950.– Armreif von Globus. u CHF 29.90 Samtpumps von Hermès, Zürich. u CHF 940.– schweizer illustrierte

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Shopping top ten he der Woc

«LeopardenPrints sind ­animalisch und verspielt zugleich»

Sexy Halskette von Nulu, bei Coop City. u CHF 24.90 Arm-Manschetten von Mango. u je CHF 34.90 Bustier von Agent Provocateur, Zürich. u CHF 850.– Clutch-Bag von H & M. u CHF 14.90 LeopardenJupe von Mango. u CHF 99.90

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Frech Halskette H & M. u CHF 29.90 Body Maje. u CHF 199.– Strümpfe Fogal. u CHF 39.50 Armreife Hermès, Zürich. u je CHF 5800.– Schuhe Navyboot. u CHF 319.–

Stylish Blazer Zara. u CHF 149.– Halskette Nulu, Coop City. u CHF 19.90 Ring H & M. u CHF 14.90 Kleid Joseph, Grieder. u CHF 620.– Armreif Schmuckart, Globus. u CHF 34.90

Elegant Blazer French Connection, Globus. u CHF 249.– Bluse Mango. u CHF 99.90 Seidenhose H & M. u CHF 69.90 Ring Six, bei C & A. u CHF 9.90 Lackpumps Hermès, Zürich. u CHF 1400.–

Wild Kette H & M. u CHF 24.90 Kleid Maje. u CHF 309.– Armband Zoé, Zürich. u CHF 98.– High Heels H & M. u CHF 149.– schweizer illustrierte

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Shopping top ten he der Woc

Objekt der Begierde

Ein Duft für Jimmy u Sein Name löst bei mancher Frau innere Seufzer aus: Jimmy Choo. Denn das Schuh-Kult-Label steht für exquisite Schuhmodelle mit turmhohen Absätzen, die Oscar-Stars über den roten Teppich schweben lassen. Die Britin Tamara Mellon, 43, Gründerin und Kreativchefin, lanciert jetzt die duftende Traumwelt zu ihren Traumschuhen: das Jimmy-Choo-Parfum samt Körperpflegelinie. Und diese riecht sowohl nach grün-floraler Frische (Tigerorchidee) als auch nach süssen Köstlichkeiten (Toffee-Aroma) und schliesst mit tiefgründiger Sinnlichkeit (indonesischem Patschuli). Ab sofort in Jimmy-Choo-Boutiquen (Zürich), ab 25. März im ausgesuchten Fachhandel. Kristina Köhler

Günstige Schweizer Mode

www.shop.charles-voegele.ch u Spätestens seit den Fashion Days im November und Aushängeschildern wie Penélope und Mónica Cruz sowie neu auch Til Schweiger ist die Verjüngungskur von Charles Vögele deutlich sichtbar. Jetzt geht die Schweizer Traditionsfirma noch einen Schritt weiter Richtung Zukunft. Seit dem

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1. Februar kann man im Online-Shop die Linie Casa Blanca und die Wäschekollektion ganz unkompliziert bestellen. Jungs freuen sich über coole Streifenshirts, Kapuzenpullis im College-Stil und Karo-Hemden. Girls finden tolle Basics, süsse Blusen, Leggings und kuschlige Strickjacken. Ursula Borer

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Geri Born, Styling Kristina Köhler, Vögele

Sexy Spitzentänzer Eau de Parfum Jimmy Choo. www.jimmychoo.com u ab CHF 62.– Jimmy-ChooSandalen, Grieder. u CHF 815.–


Farbtrend Blau

Jungs, macht mal Blau u Die Ladys leben es vor und tauschen diesen Frühling klassisches Schwarz gegen die Trendfarbe Blau. Auch Männer tun gut daran, ihre Garderobe mit dem Indigo-Faktor aufzulockern. Klassische Typen gehen mit Navy-Blau auf Nummer sicher, und Modemutige setzen auf leuchtendes Royalblau. Wers gern casual hat, trägt Denim. Stilistisch macht diesen Frühling der

Laufsteg

Immer locker!

Retro-Chic ganz im Stil der 60er-Jahre auch vor dem starken Geschlecht nicht halt. Wer einen Stil-Crash-Kurs braucht, schaut sich jeweils montags um 20.50 Uhr die Serie «Glee» auf SF zwei an oder besucht am 1. April im Zürcher «Seefeld Razzia» die dritte «Mad Men Party», wo der Gin Tonic detailgetreu mit Gurke in Tassen serviert wird (www.seefeld-razzia.ch). Ursula borer

Cooler Durchblick Flieger-Brille mit blauen Gläsern, gefunden bei Cerjo. Warenhäuser. u CHF 199.–

Entspannter Luxus Julia Saner in Leder und weiten Hosen bei Céline.

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Geri Born (Porträt), Imaxtree

Kristina Köhler, Redaktorin SI Shopping, denkt bei Kleidung ans Reisen.

Kühler Kopf Klassische Schiebermütze von Strellson. www.strellson.com u CHF 79.90

Zeitloser Klassiker Denim-Modell von Tommy Hilfiger, bei Peek & Cloppenburg. u CHF 199.–

Schicke Hülle Baumwoll-Blazer im Soft-Look, gesehen bei Charles Vögele. u CHF 149.–

Preppy Begleiter Zweifarbiger Strick-Cardigan mit V-Ausschnitt, entdeckt bei C & A. u CHF 59.–

u Die Designerin Phoebe Philo, 38, hat das französische Modelabel Céline an die Spitze der gefragtesten Modelabels der Gegenwart geführt. Das Erfolgsgeheimnis der Britin ist zugleich ihre Maxime: Tragbarkeit. Auch ihre Frühlings-Sommer-Kollektion 2011 zeigt ihren ganz eigenen, leicht maskulinen Stil von «casual luxury»: weite, lässige Hosen und Jumpsuits, einfach geschnittene lange Tuniken oder ärmellose Tops aus dunkelbraunem Leder. Und: viel Weiss, viel Blau (auch japanischer Denim) sowie handgewobene Stoffe. Die Kollektion bietet tolle Inspira­tionen für bequeme, klasse Alltagslooks, die sich auch perfekt fürs Reisen eignen. Kristina Köhler

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Shopping he der Woc

Im sinnlichen Licht Kerze Plum Pleasures, Forbidden Fruits. www. partylite.ch u CHF 56.90

Verführerisches Zwinkern Monolidschatten Color Infaillible Purple Obsession von L’Oréal. u CHF 15.90 Beauty-News

My Fair Lady

u Was trägt eine Lady in ihrer Handtasche stets mit sich? In diesem Frühling bestimmt die neue Feuchtigkeitspflege Day Wear Sheer Tint Release Moisturizer mit SPF 15 von Estée Lauder. Diese schützt vor der März-Sonne und enthält Antioxidantien,

welche die Haut ebenfalls vor frühzeitiger Alterung schützen. Die Pflege gibts in einer leichten, praktischen Tube. Ebenfalls Federgewichte sind die neuen Monolidschatten Color Infaillible von L’Oréal (in acht Farben). Die Lidschatten verfügen über einen besonders

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Paul Seewer, David Sims für Dior

top ten

Heller Samt Mattierender Météorites-Kompaktpuder verleiht Licht­ reflexe, in drei Farben, Guerlain. u CHF 70.–


Star-Geflüster

Kates Favorit

Klasse Das berühmte Blütenparfum von Robert Piguet. Osswald, Zürich. u CHF 412.–

Schutz mit Stil Ausgleichende Feuchtigkeitspflege mit SPF 15, Estée Lauder. u CHF 72.–

Schwarze Perlen Nagellack Black Pearls, Nr. 513, von Chanel. u CHF 35.– u Das

hohen Anteil an Bindeölen, die die Farbpigmente ummanteln. Dadurch wird die Farbkraft und der Glanz der Pigmente hervorgehoben. Natürlich dürfen aber auch ein schwereloser Kompaktpuder (Météorites von Guerlain), das Lieblingsparfum im Minifor-

mat, pflegender Lippenstift (etwa Dior Addict) und auch ein Nagellack (falls der Lack auf den Nägeln blättert) nicht fehlen. Und wenn eine Lady auf Reisen geht, packt sie auch ihre Lieblingskerze in den Koffer. So fühlt sie sich im Hotel gleich wie zu Hause. Kristina Köhler

britische Topmodel Kate Moss, 37, wirbt für den neuen Addict-­ Lippenstift von Dior. Den gibt es in 44 verschiedenen Farben. Und welche ist Kate Moss’ Lieblings­nuance? Der Icon Hit Nr. 578, ein sanftes Rosa mit Lackeffekt. u CHF 46.–


Shopping

Bietet Raum für Fundstücke Interieur-Geschäft Le Nôtre an der Stockerstrasse 45 in Zürich.

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Die Lieblinge der Redaktion

Immer mit Herz Handgenähte HerzliSchlüsselanhänger aus Leder. Verschiedene Farben. u CHF 18.–

Stets griffbereit Notizbüchlein im Vintage-Stil, jedes mit einem anderen Cover. Von Appa Delight. u CHF 22.–

Le NÔtre, Zürich

Märchenhaftes Refugium u Eine Mutter und ihre Tochter haben sich ihren grossen Traum erfüllt: ein eigene Geschäft, das Le Nôtre, an der Stockerstrasse in Zürich. Ein Refugium, in dem neben erlesener Tableware, Home-Accessoires, Möbel-Spezialanfertigungen (etwa Ledersofas, Stühle) und femininen Geschenkideen auch viele alte Designfundstücke ein befristetes Zuhause gefunden haben. Etwa die antike Hochzeitskommode oder ein flacher Stuhl mit Glöcklein aus Indien.

Nostalgisch träumen Grosse Seidenkissen mit Entenfeder-Füllung. Von Jim Thompson. u CHF 249.–

Aber es gibt auch Selbstdesigntes von Tochter Stéphanie Gartmann: die kunstvollen und riesigen «Glockenlampen» mit Stoffbezug, die an der hohen Decke baumeln und dem heimeligen Geschäft etwas Märchenhaftes verleihen. Und ab Mitte März ist Mutter Michèle Gartmann mit neuen Design-Entdeckungen zurück aus Frankreich. Kristina Köhler

Eine runde Sache Kreisrunder Baumwollteppich in hellem Lila mit gehäkelter Borte. Von Bloomingville. u CHF 72.–

Öffnungszeiten Mo–Fr 10–18.30 Uhr, Sa 11–17 Uhr, www.le-notre.ch

HollywoodGlamour Göttin der Leinwand «MM – Das private Archiv von Marilyn Monroe», Knesebeck Verlag. u CHF 56.90

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u Die letzte Oscar-Feier hat ein wenig den Glanz vergangener Tage vermissen lassen. Schön, dass eben ein Buch über die glamouröse Hollywood-Legende Marilyn Monroe erschienen ist. Die Biografie enthält persön­liche Briefe, Rechnungen, Fotografien, erstaunliche Dokumente aus ihrem Alltag und ist gespickt mit über­ raschenden Details aus ihrem Leben und ihrer Laufbahn. Ein Highlight – nicht nur für MM-Fans. Ursula Borer

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Dick Vredenbregt, Paul Seewer (Stills), Geri Born

Buch-Tipp



Shopping top ten he der Woc

Vor grossen Castings Das Thurgauer Nachwuchsmodel Lejla Hodzic, 15, träumt vom Modeln in Paris.

kolumne

Alexandra Kruse, 32, Stylistin, ist ihrem Papa dankbar.

interview mit Lejla Hodzic

«Nicht allein zum Mailänder Flohmi» Lejla Hodzic, nach dem Gewinn des Elite-Model-Looks 2010 modeln Sie jetzt erfolgreich in Mailand. Wo shoppen Sie am liebsten? Da ich nicht so viel Geld habe vor allem bei Mango, H & M und Zara. Diese Läden befinden sich direkt beim Mailänder Dom. Ganz in der Nähe esse ich auch meine Gelati: immer Schokolade und Kokosnuss. Wofür geben Sie das meiste Geld aus? Für Handtaschen. Sie sollen wertvoll aussehen und dürfen bis zu 150 Fran­ ken kosten. Haben Sie schon einen Mailänder Flohmarkt besucht? Ja, mit meinem Vater. Allein getraue ich mich nicht, denn es gibt viele aufdringliche Ver­ käufer mit gefälschten Waren. Gekauft habe ich ein schwarzes Lederporte­ monnaie für meine Schwester Amina. Wie pflegen Sie Ihre Haut? Ich mache öfter Feuchtigkeitsmasken (Nivea) und

nehme ein Kräuterbad. Auch liebe ich Fusspeelings, nach denen ich mich wie neugeboren fühle. Bei meinen trockenen Lippen hilft die SOS-Lippen­ pomade von Nivea. Ihre Lieblings-Beauty-Produkte? Mein Duft Lady Million von Paco ­Rabanne und der Covergirl-Lipgloss Shineblast Nummer 805. Schwören Sie auf ein bestimmtes italienisches Produkt? Im Einkaufs­ zentrum Esselunga gibt es Seifen mit jedem denkbaren Fruchtaroma. Ich kaufe immer Erdbeere und Pfirsich. Im März werden Sie an Castings für die Pariser Shows teilnehmen. Was besichtigen Sie? Natürlich die Klassiker Eiffelturm und Louvre. Ich möchte aber auch unbedingt ins Disneyland. Das ist ein Kindheitstraum von mir. Und ich werde viele Crêpes essen. Interview Daniela Zivadinovic

Lejlas lieblinge

Abschalten Verwöhnende HonigCrememaske von Nivea. Coop City. u CHF 2.90

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Ausgang Duft Lady Million von Paco Rabanne. u ab ca. CHF 59.90

Eroberung XL-Ohrhänger Paris von Claire’s. www. claires.com u CHF 12.90

Ich gebe zu, es handelt sich um ein wahres Luxusproblem. Fashionweeks sind immer so etwas wie ein Ausnahmezustand – quasi Geburtstag und Weihnachten zu­ sammen. Was zieht man an? Anders als für die Mitarbeiter der UBS gibt es nämlich für die Besucher der interna­ tionalen Modenschauen keine 40-sei­ tigen Broschüren, die das Tragen von hautfarbener Unter­wäsche empfeh­ len, zu Röcken in Knielänge raten und Jeans verbieten. Es ist viel schlimmer! Alles ist erlaubt. Solange es den geheimen Gesetzen folgt. Wer zur Chanel-­Modenschau geht, trägt Chanel, sofern man auch nur eine Perlen­kette besitzt. Planung ist alles. So macht eine von mir besonders geschätzte Modechefin bereits Wo­ chen im Voraus kleine Zeichnungen mit den Looks, die sie zu tragen gedenkt. Und macht es dann auch so. Be­wundernswert! Eine modisch-­ logistische Herausforderung, die mich immer wieder in nahezu hysterische Zustände versetzt. Nie werde ich vergessen, wie mein Papa meinen «Vor den Schauen in Mailand»-Nervenzusammenbruch und das endlos-klägliche «Ich habe nichts anzuziehen»- und «Alle ande­ ren sind viel schöner als ich»-Katzen­ gejammer nicht mehr aushalten konnte. Er tat das einzig Richtige und setzte alles auf eine (Kredit-)Karte. Er kaufte mir bei Bally ein paar wunderschöne und ganz klassische Wildleder-Pumps. Dazu hielt er eine Rede, die wahrscheinlich nur Väter ihren Töchtern halten können. Nämlich über die Tatsache, dass es nicht der Schuh ist, sondern der Gang, der einen Menschen ausmacht. Die Schuhe trage ich immer noch. Danke, Papa! 

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Portrait Geri Born, Stills Paul Seewer, David Biedert/tilllate.com

Dresscode? Fashionweek!


Check-up Erfolg dank Zuckerpillen

ft f i r ge n t e b ar ti or Böisrntum H

Impfung gegen Krebs im Hirn

Das Glioblastom ist der bösartigste Hirntumor. Eine neu ­entwickelte Tumorimpfung soll laut einer aktuellen Studie aus den USA die Überlebenszeit des Patienten verdoppeln. Text nathalie Beck

Foto Handout

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ei jedem dritten Patienten mit ­einem Glioblastom könnte nach einer Impfstudie aus den USA die Überlebenszeit vielleicht verdoppelt werden. Voraussetzung für eine solche Behandlung ist jedoch der Nachweis des sehr aggressiven Krebsgens EGFRvIII beim Patienten. Die neu entwickelte ­Tumorimpfung erfolgt ergänzend zur Standardtherapie. «Diese interessanten Ergebnisse ­bestärken auch uns, weiter an neuen ­Immuntherapieformen gegen bösartige Hirntumore zu arbeiten», sagt Prof. Dr. Michael Weller, Direktor der Klinik für Neurologie am Universitätsspital ­Zürich. «Die hier angewandte Form der Tumorimpfung kommt zwar nur für etwa einen Drittel aller GlioblastomPatienten infrage. Gemeinsame Forschungen von mehreren Arbeitsgruppen, auch im deutschsprachigen Raum, geben jedoch Anlass zur Hoffnung, dass solche ­Immuntherapien für die meisten Betroffenen entwickelt werden könnten.» In der genannten Studie in den USA wurden 18 Patienten mit dem Impfstoff

behandelt, sie überlebten durchschnittlich 26 Monate, während Patienten der Vergleichsgruppe, welche die Standardtherapie (Operation sowie eine ­Strahlen- und Chemotherapie) er­hielten, im Mittel nur 15 Monate überlebten. Bei den ­geimpften Patienten war die Krankheit im Durchschnitt während 14,2 Monaten zum Stillstand gekommen. Drei Patienten hatten ihre Diagnose um fast 50 Monate überlebt, bei zweien hielt der Stillstand der Krankheit sogar nach 54 Monaten noch an. «Die Ergebnisse aus dieser Studie sind bemerkenswert. Jedoch müssen diese noch durch eine grössere Anzahl Patienten bestätigt werden», merkt Prof. Weller an. «Aber es besteht durchaus Grund zur Hoffnung.»

Prof. Dr. Michael Weller, Direktor der Klinik für Neurologie am Universitätsspital Zürich.

u berlin Laut einer neuen Studie behandelt mehr als die Hälfte aller Ärzte in Deutschland ihre Patienten mit Placebos (Scheinmedikamenten). Gemäss den Ergebnissen helfen die Pillen ohne Wirkstoff oft – und zwar ohne schlimme Nebenwirkungen und überhöhte Kosten.

Achtung, Herzfehler!

u Atlanta Jeder dritte Geburts-

fehler ist ein angeborener Herzfehler. US-Forscher fanden nun heraus, dass Schwangere die im ersten Trimester rauchen, das Risiko für einen angeborenen Herzfehler beim Nachwuchs um 20 bis 70 Prozent erhöhen. www.aerztezeitung.de

Hilfe für Angehörige u Bern Angehörige von Krebs­

kranken leben mit einer doppelten Belastung: Zur Sorge um den Patienten kommt die Mehrarbeit in Haushalt und Pflege. Darum unterstützt die Krebsliga Betroffene und Angehörige mit Seminaren. www.krebsliga.ch/rehaseminare

tipp

Halten Sie Ihr Hirn fit! Wer früh mehrere Sprachen lernt und diese lebenslang anwendet, kann eine Demenz hinauszögern.

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Vitamin D – gut f dAS SONNENSCHEIN-vITAMIN

Es wirkt präventiv gegen Stürze und Brüche, schützt unsere Gefässe und Nerven. Vitamin D verstärkt die Abwehr gegen Viren und Bakterien und verhindert sogar gewisse Krebsarten.

Text VERENA THURNER

N

och vor 50 Jahren wurde den Kindern Vitamin D in Form von Lebertran verabreicht. Heute gibt man für die Knochengesundheit lieber Vitamin D pur, weil Lebertran zwar viel Vitamin D hat, aber auch Retinol. Während Vitamin D die Knochen stärkt, macht Retinol, vor allem bei Erwachsenen, die Knochen brüchig. Dazu kommt, dass in Europa kein Retinol-Mangel, jedoch ein ausgeprägter Vitamin-DMangel herrscht. Das wundersame Vitamin kann aber noch viel mehr als Knochenbrüche verhindern. Prof. Heike Bischoff-Ferrari vom Universitätsspital Zürich hat sich das Vitamin als Forschungsschwerpunkt ausgesucht. Dafür erhielt sie eine Förderungsprofessur des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) und wurde mit dem DSM Nutrition Award ausgezeichnet. Ihre Forschung bringt Erstaunliches zutage: Genauso wichtig wie eine Reduktion des Frakturrisikos bei älteren Menschen ist der Erhalt der Muskelkraft, damit es gar nicht erst zu Stürzen kommt. Laut Prof. Bischoff-Ferrari reagiert die Skelettmuskulatur viel schneller auf den Mangel als der Knochen. Durch die Sup-

Vitamin-D-Versorgung

Von fettem Fisch wie Lachs müssten wir für ­genügend Vitamin D täglich zwei Portionen essen.

20 Eier pro Tag decken unseren Vitamin-D-Bedarf. Ernsthaft denkt niemand daran, so viele Eier zu essen.

2 bis 3 Kapseln oder 2 Tropfen Vitamin D flüssig enthalten die empfohlene Tagesdosis von 800 Einheiten.

Fotos Dick Vredenbregt, Prisma (2), Anton J. Geisser / RDB

Prof. Heike BischoffFerrari, Zentrum Alter und Mobilität, Universitätsspital Zürich / Stadtspital Waid, SNF-Professorin, Rheuma­ klinik Unispital Zürich.

plementierung von 700 bis 1000 Einheiten Vitamin D pro Tag wird die Muskelkraft gestärkt und das Risiko für Stürze um knapp einen Fünftel gesenkt. Das zeigt eine Metaanalyse von acht randomisierten, kontrollierten Doppelblindstudien an 2376 Patienten über 65. Doch das ist noch längst nicht alles: Unser Gehirn ist übersät mit Vi­ta­ min-D-Rezeptoren. Eine bessere Vitamin-D-Versorgung wirkt sich schützend auf die Gefässwände und die Nerven­ zellen aus. «Genügend Vitamin D könnte weniger Gedächtnisverlust bewirken. Das untersuchen wir aktuell im Zentrum Alter und Mobilität der Universität Zürich», sagt Prof. Bischoff-Ferrari. Genügend Vitamin D wirkt sich auch positiv auf unsere allgemeine Gesundheit aus. «Vor allem zur Herz-Kreislauf-Gesundheit, Infektabwehr und Prävention von Karzinom-Erkrankungen, besonders bei Darmkrebs, gibt es beeindruckende Daten, die aber noch in grossen klinischen Untersuchungen belegt werden müssen.» Auch gegen das Grippe-Virus scheint das Vitamin wirksam zu sein. Bei einer japanischen Studie erhielt ein Teil der Kinder ein Scheinpräparat, der andere Teil Vitamin D. Die Kinder mit Vita­ min D erkrankten 40 Prozent weniger an Influenza A als die Kinder mit Placebo. Asthmaanfälle nahmen unter Vitamin D sogar um 80 Prozent ab. Vitamin D beeinflusst das Immunsystem. «In unserer Hüftbruchstudie konnte unter hoch dosiertem Vitamin D das Risiko für schwere Infekte bei älteren Menschen mit akuter Fraktur um 90 Pro-


Check-up

ür fast alles zent vermindert werden. Unsere Daten unterstützen die Untersuchungen ande­ rer Forscher, die zeigen, dass unter Vita­ min D das Immunsystem besser funkti­ oniert, und zwar sowohl gegen Bakterien als auch gegen Viren», erklärt Prof. ­Heike Bischoff-Ferrari. Interventions­ studien laufen auch bei Frauen mit mul­ tipler Sklerose: «Es gibt Beobachtungen, dass Frauen mit einem genügend hohen Vitamin-D-Spiegel weniger oft an MS er­ kranken. Ebenfalls in Beobachtungs­stu­dien zeigt sich, dass bei Kindern mit einer besseren Vitamin-D-Versorgung ein Diabetes Typ 1 weniger oft auftritt.» Wie kann Vitamin D aufgenommen werden? Und wie hoch sollte die tägliche Dosis sein? Es steht fest, dass 50 bis 70 Prozent der europäischen Be­ völkerung mit Vitamin D unterversorgt sind. So die Zahlen des EU-Parlaments. Mit der Nahrung können wir nur wenig Vitamin D aufnehmen, ausser wir essen täglich zwei Portionen fetten Fisch oder 20 Eier. Die effizienteste Quelle ist die Sonne. In unseren Breitengraden aber fehlt uns diese während der Winter­ monate. Und wenn sie scheint, sollten wir uns gleich an die pralle Mittags­sonne legen, am besten ohne Kleider u

k c e h c ­ Untseor rg ung ve r Gründe für Mangel  Weniger

als 5 Prozent der Haut sind ­überhaupt der Sonne ausgesetzt.  Sonnenschutz verhindert ab Faktor 6 die Vitamin-D-Produktion.  Im Winter gibt es bei uns zu wenig Sonne.  Je dunkler die Haut, desto geringer die ­V itamin-D-Bildung.  Ältere Menschen meiden die Sonne.  Die Eigenproduktion nimmt im Alter ab.  Lebensmittel enthalten Vitamin D nur in geringen Mengen.  Übergewichtige benötigen höhere Dosen.


u und schützende Creme! Das Hautkrebs-Risiko wäre damit zu gross. Zudem nimmt im Alter die Kapazität der Haut ab, auf Sonnenexposition Vitamin D zu erzeugen. Bleibt eigentlich nur die Supplementierung. Das gilt auch für Babys und Kinder: Nur etwa 60 Prozent der Babys bekommen in der Schweiz zusätzlich Vitamin D. Sie werden von der Mutter her nicht mehr versorgt. Auch bei exklusivem Stillen müsste eine Frau täglich mindestens 2000 Einheiten Vitamin D konsumieren, damit pro Liter Muttermilch 100 Einheiten beim Säugling ­ankommen. Ein Baby benötigt aber 400 Einheiten pro Tag.

Für Personen ab 60 empfiehlt unter anderem auch die internationale Osteoporose-Gesellschaft 800 Einheiten pro Tag. In einigen Ländern wie den USA werden bereits Lebensmittel mit Vitamin D angereichert. Das Bundesamt für Gesundheit hat eine Expertengruppe zusammengestellt, die Empfehlungen für die Schweiz ausarbeitet. In dieser Gruppe arbeitet auch Prof. Heike Bischoff-Ferrari mit: «Wir suchen Lösungen für eine bessere Versorgung. Mit Supplementen, aber auch mit angereicherten Nahrungsmitteln, die täglich gezielt konsumiert werden können. Da besteht Entwicklungsbedarf.» 

Der Fall Dicke

Kinder

Meine fünfzehnjährige Tochter ist übergewichtig, doch ich kann sie nicht vom Essen abhalten. Was kann ich tun?

Eltern sind Vorbilder und müssen oft erst ihre eigenen Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten ändern, damit ihre Kinder aus dem Teufelskreis von Übergewicht, Frustration und unkontrolliertem Essen herausfinden. Unkon­trollierbares Essen und Übergewicht sind häufig ein Streitpunkt in Familien mit Teenagern. Eltern sollten in diesem Konflikt lernen, dass sie letztlich das Essverhalten ihrer Kinder nicht kon­trollieren können. Sie können aber Verantwortung für die Einhaltung von Leitplanken übernehmen und mit gutem Beispiel vorangehen: 1. Nehmen Sie möglichst viele Mahl­ zeiten gemeinsam mit Ihren Kindern ein. 2. Essen Sie bewusst langsam, schalten Sie den Fernseher beim Essen aus. 3. Bereiten Sie mindestens eine warme Mahlzeit pro Tag zu, und be­ ziehen Sie Ihre Kinder möglichst oft in

TV-Tipp

die Zubereitung der Mahlzeiten mit ein. 4. Respektieren Sie Ihre eigenen Hunger- und Sättigungsgefühle und jene Ihrer Kinder. 5. Servieren Sie im Alltag zuckerfreie und ungekühlte Getränke. 6. Kaufen Sie möglichst wenige Nahrungsmittel mit einem hohen Fettoder Zuckeranteil ein. 7. Lassen Sie keine Nahrungsmittel herumstehen, mit Ausnahme von Obst und Gemüse. Nimmt die Tochter trotz Einhaltung dieser Leitplanken zu, sollten Sie profes­ sionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Seit 2009 werden multiprofessionelle Gruppenprogramme, die von Fachpersonen aus Ernährung, Bewegung, Psychologie und Medizin geleitet werden, von den Krankenkassen übernommen. Die meisten Gruppenprogramme nehmen Familien mit übergewichtigen Kindern ab zehn Jahren auf. Über die genauen Teilnahmebedingungen können Sie sich bei den regionalen Programmen oder beim Fachverband akj unter www.akj-ch.ch informieren. Das nächste Gruppen­ programm des Club minu, inkl. eines zweiwöchigen Sommerlagers, startet im Frühling. Anmeldung: www.minuweb.ch.

Samstag, 12. März, 18.10 Uhr

Herzfehler Natascha Coppola kam vor 35 Jahren mit einem Herzfehler zur Welt. Nun ist ihr Herz so schwach, dass nur noch eine Transplantation sie rettet. Sie berichtet, wie sie sich fühlt. www.gesundheitsprechstunde.ch

Foto Dick Vredenbregt

Dr. Robert Sempach, Ernährungs­ psychologe und Projektleiter ­Gesundheit beim Migros-Kulturprozent.


Die Besten 10 Kultur-

und Eventtipps

Anheizer Wo er auftritt, beben die Hallen: Jay Kay mit seiner Band Jamiroquai.

Foto © Todd Barry / Contour by Getty Images

jamiroquai im hallenstadion

Höhenflug mit Hut u Wo Jay Kay und seine Band Jamiroquai auftreten, da kocht das Publikum: Teuflisch tanzbarer Groove und eine Stimme, die immer wieder neue Facetten aufzeigt. Das letzte Album «Rock Dust Light Star», übrigens bereits das siebte, ist ein Meisterwerk. Es glänzt

durch ein Feuerwerk an eingängigen Melodien und betörenden Lyrics und beweist wieder einmal Jay Kays unwiderstehliche Qualitäten als AcidJazz-Disco-Funkster. Die Konzerte des bekennenden Autofreaks und Hut­trägers – mal ist es eine konventio-

nelle Kopfbedeckung, mal eine Indianerfeder – versprechen jedes Mal Partys der Extraklasse zu werden. kati moser hallenstadion Zürich 18. 3., 20 Uhr, Ticketcorner Tel. 0900 800 800 (CHF 1.19/ Min., Festnetz), www.ticketcorner.ch schweizer illustrierte

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Die Besten kultur

Farbenmeer Georges Wenger im Atelier mit all seinen Pastellkreiden. georges Wenger

Der Perfektionist

Stilistisch und technisch hat der Künstler Georges Wenger in den letzten drei Jahrzehnten vieles ausprobiert. In der aktuellen Schau zeigt er Druckgrafik, Fotografie, Zeichnung und Malerei.

Druckstock Holzschnitt mit Motiv der Samenkapsel des Java-Olive-Almond-Baumes.

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u Georges Wenger, 64, zieht die letzte Schachtel Pastellkreiden aus dem Swissair-Caddy: ein perfektes Auf­bewahrungssystem für die über 220 Farben. Es ist angerichtet. «Schauen Sie sich diese Materialschlacht an», sagt der Winterthurer. Verteilt im Raum stehen verschiedene Werkplätze, auf denen sich der Künstler auslebt. Bei Vollmond arbeitet er oft wie ein Besessener. Seine Werke reflektieren seinen Perfektionismus. Die vergangene Freinacht hat keine Spuren hinterlassen, geistig wie körperlich wirkt Wenger voller Kraft. Seine Energie sicherte ihm 2010 auch das Überleben als «artist in residence» im chaotischen Varanasi. Der sechsmo-

natige Indien-Aufenthalt in der heiligen Stadt am Ganges war für ihn eine einzige Herausforderung. Menschlich, klimatisch, künstlerisch. «Indien ist ein Land der Widersprüche. Aber auch eine Quelle der Faszination.» Den Kopf voller Bilder kehrte er zurück. Sein wichtigstes Mitbringsel: silbrig glänzende Metallkisten, randvoll mit Samen­ kapseln des Java-Olive-Almond-­ Baumes. Ihre Form inspirierte Wenger zu einer Holzschnitt-Serie. Die kommende Ausstellung widerspiegelt die eindrückliche Bandbreite seines Schaffens. Fotografierend, malend, zeichnend und in Druckgrafiken hat er Varanasis Alltag und Landschaften festgehalten. Die dunkle Seite der


diese woche in den galerien

Fotografie. Maske. Raumgestaltung Naomi Leshem

u Die israelisch-schweizerische Fotografin Naomi Leshem hält in ein-

drücklichen Bildern das Schlafverhalten von Teenagern in Deutschland, Frankreich, Israel, der Schweiz und den USA fest. Ihr Interesse gilt dabei dem Zustand des Tiefschlafs, dann, wenn der Körper äus­ serlich absolut entspannt erscheint und die Anstrengungen des Tages wie weggewischt sind. Die intimen Bilder entstehen direkt in den ausgeleuchteten Schlafzimmern der jungen Menschen. km ig halle im kunst(zeug)haus Rapperswil SG Bis 3. 4. Mi–Fr 14–18, Sa/So 11–18 Uhr, Tel. 055 - 214 10 14, www.ighalle.ch, Publikation «Sleepers» CHF 58.–

kunst und bühne

u Hinter einer Maske versteckt man sein wahres Gesicht. Sei es, weil man nicht erkannt werden will, sei es, weil man in das Wesen eines anderen schlüpft: als Gottheit, Dämon oder ganz einfach als eine hübschere Person. Die goldene Maske Der Chinese wurde 1929 in Dessau von Roman Clemens, dem späteren Bühnenbildner am Opernhaus Zürich angefertigt. Zu sehen sind unter anderem auch Werke von Oskar Kokoschka, El Lissitzky und Paul Klee. km

galerie orlando Zürich Bis 30. 6. Mo–Fr 10–12.30/14.30–18.30, Sa 11–16 Uhr, Tel. 043 - 497 24 82, www.orlando-gmbh.ch

heimo zobernig

Indische Impressionen «Night Ride», Pastellzeichnung, «Rishikesh III», Foto­­grafie, und «Moksha», Fotografie, alle 2010, vom Winterthurer Künstler Georges Wenger.

u Er ist Maler, Bühnenbildner, Zeichner, Plastiker, Architekt, De­signer, Katalog- und Buchgestalter. Heimo Zobernig verfasst aber auch theoretische Schriften und hinterfragt das klassische Künstlerbild. Für die Ausstellung im Museum an der Bärengasse hat der ­Österreicher ein Konzept entwickelt, das die Räumlichkeiten aus dem 17. Jahrhundert mit einbezieht. So liegt der Schwerpunkt auf den Themen der «Einrichtung» sowie des «Lichts». km

kunsthalle im museum bärengasse Zürich Bis 20. 3. Di–Fr 12–18, Do bis 20, Sa/So 11–17 Uhr, Tel. 044 - 272 15 15, www.kunsthallezurich.ch

theater

Fotos Willy Spiller

«City of Light», die Frauen in ihren bunten Saris, den Ganges als Schnitt­ stelle von Leben und Tod. Herzstück der Schau ist eine dreiteilige, digital be­ arbeitete Fotografie einer stimmungs­ vollen Bootsszene. Und wie kommt der Künstler zur Ruhe? In der Stille der Berge. In seinem alten Käserhaus auf einer Alp oberhalb Grüsch GR. Hier lebt er seine Partner­ schaft mit einer Musikerin. Und hier, in der Abgeschiedenheit, entsteht wieder Neues. isolde schaffter-wieland galerie aquatinta Lenzburg AG, 12. 3. bis 9. 4., Do–So 15–18.30 Uhr, Tel. 062 - 891 46 86, www.aquatinta.ch, www.georgeswenger.ch

Wenn ein Buch zum Theater wird u Tim Krohns kraftvolle, mit glarnerischen Ausdrücken g­ espickte Sprache ist wie gemacht für das Theater. In «Vrenelis Gärtli» erzählt der erfolgreiche Autor die Geschichte vom Vreneli, das in den Schweizer Bergen zur Welt kommt. Da seine Mutter nach der Geburt sich nicht viel Zeit nehmen kann, beginnt das Kind binnen Minuten herumzukrabbeln, steht auf und läuft davon. Inszeniert hat das Stück, das sich mit dem Begriff Heimat auseinandersetzt, Jonas Knecht, Choreografie führt Cornelia Lüthi. Das Vreneli wird von Anja Tobler gespielt. km

kurtheater Baden AG 17. 3., 20 Uhr, Tel. 058 - 200 84 84, www.kurtheater.ch, www.theater-konstellationen.net

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Die Besten kultur 5 Fragen zum bestseller

Karriere oder Liebe? Auf der Flucht vor ihrer angeblichen Bestimmung: David (Matt Damon) und Elise (Emily Blunt).

Arno Geiger

Der Sohn des Königs Wer sind die Protagonisten? Der Schriftsteller und sein an Alzheimer erkrankter Vater. Das autobiografi­ sche Buch beschreibt mit literari­ scher Brillanz die Verwandlung der beiden Männer. Arno Geiger nähert sich seinem Vater, der in die Welt des Vergessens abgleitet, dabei aber immer wieder zum Philosophen wird und seinen Sohn damit verblüfft.

Mein Wille geschehe Der junge, ehrgeizige Politiker David Norris hat Talent, Visionen und Charisma. Kurz vor der Wahl zum Senator macht ein Fauxpas alle Chan­ cen zunichte. Als ihm eine schöne Unbekannte die Leviten liest, rappelt sich David auf und ist bald ganz der alte. Elise geht ihm nicht mehr aus dem Kopf. Kurz nachdem er sie wieder­ gesehen hat, wird David von Männern des «Adjustment Bureau» entführt. Diese sorgen dafür, dass niemand von seiner vorbestimmten Lebensbahn abkommt. Und dass David und Elise zusammen­ finden, stehe nirgends geschrieben. Damit will sich David nicht abfinden. Er nimmt sein Schicksal selbst in die Hand. u Die Stars Wer hätte das gedacht – der Actionstar Matt Damon (Bourne-Trilogie) u Der Plot

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und die Britin Emily Blunt («Young Victoria») geben nicht nur ein hübsches, sondern auch ein glaubwürdiges Liebes­ paar ab. Ihre Flirtszenen knistern! u Die Schlüsselszene Elises Auftritt in der Herrentoilette: barfuss, mit Cham­ pagner in der Hand und unwidersteh­ lichem Charme – kein Wunder, erliegt David ihrem Zauber innert Sekunden. u Das Fazit Abgesehen von der etwas bemühenden Zeigefinger-Moral «Du bist deines eigenen Glückes Schmied» ein temporeicher, vergnüglicher Film: kaum Gewalt, dafür Spannung, Witz und eine gehörige Portion Romantik. anina rether

8 8 8 8 8 Länge: 106 Min. Regie: George Nolfi. Kinostart 10. 3.

Welcher Satz ist wichtig? «Auch für einen einigermassen Gesunden ist die Ordnung im Kopf nur eine Fik­tion des Verstandes.» Wen interessiert das Buch? Menschen, die einen Alzheimer-Betroffenen lieben oder kennen oder sich ein Bild von Demenz machen wollen. Was bleibt nach der Lektüre? Ein Lächeln dank der Dialoge und Respekt, wie der Autor seinem Vater bis zum letzten Satz die Würde lässt. isolde schaffter-wieland

Arno geiger Der alte König in seinem Exil (Carl Hanser Verlag), www.arno-geiger.de

Fotos Universal Pictures

«The Adjustment bureau» (USA)

Wer ist der Autor? Der Österreicher Arno Geiger, 43, landete 2010 mit «Alles über Sally» einen Bestseller. Sechs Jahre arbeitete er an diesem sehr persönlichen, einfühlsamen Buch über seinen Vater.


Die Besten event demnächst

Da wird einem warm ums Herz Lizz Wright kommt nach Zürich.

Comedy. TripHop. Klassik

Heiterkeit

u Zwischen den Nummern ein Lied zu singen, war bisher nicht sein Ding. In seinem neuen Programm «Hader spielt Hader» widmet sich der Wiener Kabarettist dem Menschen an sich. Das kann heiter werden. rea

Tonhalle ST. GALLEN 13. 4., 20 Uhr., Ticketcorner Tel. 0900 800 800 (1.19/Min., Festnetz)

Lizz Wright

Diese Stimme!

cd-Tipp klassik

SCHLACHTRUF

u Tenor Rolando Villazón setzt sich mit Recht ein für Vivaldis griechisches Operndrama «Ercole». Noch mehr begeistern aber die wunderbaren Mezzo- und Sopranstimmen und das stilechte Orchester Europa Galante.

uli von erlach

ANTONIO VIVALDI Ercole (Virgin)

album «Salt» gelang Lizz Wright gleich der internationale Durchbruch. Im selben Jahr tourte sie bereits mit Ray Charles, Al Green, Al Jarreau oder den Neville Brothers durch die USA. Auch die folgen­ den Alben «Dreaming Wide Awake» (2005) und «The Orchard» (2008) erklommen die internationalen Charts. An ihrem einzigen Schweizer Konzert präsentiert die US-amerikanische Sängerin in Zürich nun ihren neusten Streich: «Fellowship». Stilistisch deckt Lizz Wright ein breites Feld ab. Es reicht von Jazz, R & B über Gospel und Soul bis zum Mainstream-Pop. Auch auf ihrem neusten Album finden sich neben souligem Gospel Klassiker von Jimi Hendrix, Eric Clapton und Gladys Knight sowie brandneue Songs von ­Meshell Ndegeocello oder Angélique Kidjo. Hingehen! anina rether Kaufleuten Zürich 19. 3., 20 Uhr, www.lizzwright.net, www.kaufleuten.ch tickets für die besten events!

Stimmgewalt

u Skye Edwards (Bild) und die Brüder Paul und Ross Godfrey von Morcheeba bieten feinsten englischen Trip-Hop. «Zürich ist unser absoluter Lieblingsort, um aufzutreten», sagt die Sängerin. Umso besser. REA

X-tra Zürich 31. 3., 21.30 Uhr, Türöffnung 19.30 Uhr, www.x-tra.ch

Stadt-casino BASEL 2. 4. Theater Spirgarten, Zürich, 3. 4., www.jojawendt.de

Fotos Keystone, Christian Barz, HO (2), Virgin Classics

u Was sie auch singt, es klingt wie Samt und Seide. Tief, warm und intensiv. Lizz Wright, 31, hat eine der schönsten Stimmen zwischen Soul und Blues, Jazz und Gospel. Aufgewachsen in Georgia, USA, sammelte die Pfarrerstochter erste Bühnenerfahrung in der Kirche ihres Vaters, wo sie zusammen mit ihren Geschwistern Gospelsongs sang. Nach ihrer Teilnahme an einem Billie-HolidayTribute-Wettbewerb wurde ihr 2002 ein Plattenvertrag angeboten. Mit dem 2003 erschienenen Debüt­

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reiselust

u Der deutsche Pianist Joja Wendt erzählt in seinem neuen Programm «Im Zeichen der Lyra» eine Parabel aus der Welt der Musik. Quer durch alle Stile und Epochen, begleitet von visueller 3-D-Animation. rea



Weekend Reisen, geniessen, rätseln!

«THE RITZ-CARLTON» AUF 53 ETAGEN

Torontos zweiter Tower T

orontos Wahrzeichen? Der 533 Meter hohe CN Tower ­(Canadian National Tower), der mit seinem Drehrestaurant, den Lounges und den Aussichtsplattformen jährlich zwei Millionen Besucher anlockt. Der CN ragt nicht mehr einsam in den Himmel: In unmittelbarer Nachbarschaft hat «Ritz-Carlton» eröffnet. Ein spektakuläres Hotel mit 53 Etagen, Schöner wohnen im «Ritz» Zimmer mit Aussicht. einer Glasbrücke und einem fünf­

Spektakulär Das neue «Ritz-Carlton Toronto» liegt neben dem CN Tower und nahe am Ontariosee. stöckigen «Glaspodium» am Fuss des Turms. Spa, Schwimmbad und FitnessCenter sind lichtdurchflutet und riesig. Torontos Starkoch Tom Brodi arbeitet in einer offenen Showküche, führt seine Gäste durch einen «Dessert-Korridor» und in eine gläserne Käsegrotte. Sightseeing in Toronto? Chinatown. Und die nahen Niagara-Fälle. HE INFO www.ritzcarlton.com/toronto schweizer illustrierte

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Reisen Traveldesk

Slow Food an Bord der «Silversea» u Die Luxus-Reederei Silversea Cruises legt kulinarisch einen drauf: Slow Food ist Trumpf auf dem Meer! Im Bordrestaurant La Terrazza wird konsequent nach den strengen, ökologisch korrekten Richtlinien der italienischen Organisation gekocht. INFO www.silversea.com

Coole Tipps: «Let’s get the Party started» u Wohin auf die Abschlussreise? «Meine Agentur», das jüngste Reisebüro der Schweiz (Kuoni), hat ein Booklet zu­ sammengestellt. Mit StrandpartyDestinationen, Clubbing-Städten, Carund Schiffsreisen mit hohem Fun-Faktor. INFO www.meine-agentur.ch

Mythischer Fluss Die Donau schlängelt sich durch die Wachau, vorbei an Weinbergen und schmucken Dörfern wie Dürnstein. FRÜHLING IN DER WACHAU (A)

Das Land, wo die Sanfte Weinberge, alte Aprikosengärten, zauberhafte Dörfer. Und ein mythischer Fluss wie die Donau: Seit dem Jahr 2000 gehört die Wachau dem Unesco-Weltkulturerbe an. Mit Recht.

A Braunwald: Wellnessen im Märchenhotel u Generationenwechsel: Sohn Patric Vogel übernimmt das Märchenhotel Braunwald und liest den Kleinen künftig tolle Geschichten vor. Im Kidshotel der ersten Stunde fühlen sich auch die Eltern wohl. Etwa im (kinderfreien) Wellness-Bereich auf dem Dach (Bild). INFO www.märchenhotel.ch

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m Schönsten sind die Aprikosengärten von Mitte März bis Mitte April. Dann verwandelt sich das Donautal zwischen Krems und Melk in ein weiss-rosa Blütenmeer. Aus der Marille, wie unsere österreichischen Nachbarn die Aprikose nennen, wird süsser Nektar gepresst und köstliche Marmelade gekocht. Wunderbar sind auch die schmackhaften Marillenknödel und die feinen Kuchen. Der aromatische Edelbrand schmeichelt der Kehle. u Die Marille ist eng mit der Wachau verbunden. Hier wächst eine Sorte, deren Duft und Geschmack unvergleich-

lich ist. Wer in den Gärten lustwandeln möchte, wählt die Marillenmeile bei Rossatz-Arnsdorf (www.marillenmeile.at) oder den Wachauer Marillen-Erlebnisweg in Angern (www.marillenweg.at). Dieser führt auf einem 4,5 Kilometer langen Rundweg durch malerische Weinlandschaften und alte Obstgärten. Immer wieder erhascht man einen Blick auf das imposante Benediktinerstift Göttweig, wo heute noch fünfzig Mönche leben. Auf der grossen Terrasse des Stiftes lässt es sich übrigens wunderbar speisen. Das Panorama ist überwältigend (www.stiftgoettweig.at).


Göttlich Das prächtige Benediktiner­ kloster Stift Melk ist Weltkulturerbe.

Himmlisch Alles Marille im Weinhof Aufreiter in Krems-Angern (Marillenweg).

Prächtig Die imposante Burgruine Agg­stein in der Nähe von Melk.

Fotos Donau Niederösterreich / Steve Haider, Lois Lammerhuber, Bildmaschine.de / Ernst Weingartner, Kati Moser

Aprikosen blühen u Eine Schifffahrt auf der Donau gehört zu jedem Besuch. Der Fluss schlängelt sich hier an schroffen Felsen vorbei. An den Ufern liegen steile Weinterrassen und stimmungsvolle Orte. In Dürnstein scheint der barocke weiss-blaue Turm des Chorherren-Stiftes direkt aus dem Wasser zu steigen, während die Burg­ ruine oberhalb des idyllischen Dorfes an die Gefangenschaft des englischen Königs Richard Löwenherz erinnert. Luxuriös und mit fantastischer Sicht logiert man im Relais & Châteaux-Hotel Schloss Dürnstein (Tel. 0043 - 02711 212, www. schloss.at). u Krems, eine knappe Autostunde von Wien entfernt, ist das Tor zur Wachau. Obwohl die Universitätsstadt auf eine tausendjährige Geschichte zurückblicken kann, ist sie zukunftsorientiert. Die

Kunstmeile trumpft mit Kunsthalle und Karikaturenmuseum auf. Schicke Lounges und gemütliche Restaurants gruppieren sich um die alte Stadtpfarrkirche.

In den beliebten Heurigen fliesst der heimische Wein zu Wachauer Laberln (Semmel), zu Schinken und Blutwürsten, Braten und Tafelspitz. kati moser

Check-in u Anreise

Airberlin (www.airberlin.com) nach Wien, weiter im Mietauto (www.hertz.at) u Hotel Mautern: «Landhaus Bacher», DZ ab EUR 67.–/p. P., Haubenküche (18 GaultMillau-Punkte), Tel. 0043 - 02732 82 937, www.landhaus-bacher.at u Restaurants Krems/Stein: «Late», Tel. 0043 - 02732 74745, www.late.at; Krems: «Gasthaus Jell», Tel. 0043 - 2732 82 34 54, www.amonjell.at; Heurigen: Familie Graf in Unterloiben, Tel. 0043 0664 27 10 347, www.graf-loiben.at u Weingut Domäne Wachau (www.domaene-wachau.at) u Infos Österreich Werbung Schweiz, Tel. 0842 10 18 18, www.wachau.at

Einzigartig Die Marille der Wachau zeichnet sich durch ihren speziellen Duft und Geschmack aus.

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En Guete Sibylle Sager für

Raffiniert einfach

Eine Feier? Ein Fest? Oder gar der Tag der Frau! Da mögen wir nicht lange in der Küche hantieren. Unsere Liebsten aber verwöhnen wir gern.

Lässt sich vorbereiten Gratins lassen sich gut vorbereiten: ofenfertig einfüllen, bis zur Verwendung zugedeckt im Kühlschrank aufbewahren. Käse erst kurz vor dem Gratinieren darüberstreuen, Gratins in den kalten Ofen schieben. Die Gratinierzeit verlängert sich um 5 bis 10 Min.

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Nudelauflauf mit Lachs und Spargeln

Zutaten (für eine hohe ofenfeste Form von ca. 21/2 Litern, gefettet) 500 g grüne Spargeln, unteres Drittel geschält, schräg in ca. 4 cm langen Stücken, 250 g breite Nudeln, Salzwasser, siedend, 200 g geräucherter Lachs, zerzupft, 1 Bund Schnittlauch, fein geschnitten, 1/4 Teelöffel

Auf die Schnelle zubereitet Beim Geniessen dürfen wir uns dann Zeit lassen.

Paprika, Pfeffer aus der Mühle Guss 2 dl Milch, 150 g Rahmquark, 3 Eier, 50 g geriebener Sbrinz, 1 Esslöffel Zitronensaft, 1 Teelöffel Salz, Pfeffer aus der Mühle, 1 Messerspitze Muskat, 3 Esslöffel geriebener Sbrinz Vor- und zubereiten ca. 25 Min. Backen ca. 25 Min. u Spargeln und Nudeln in siedendem Salzwasser knapp al dente kochen, abgiessen, kalt abspülen, abtropfen, in eine grosse Schüssel geben. Lachs und Schnittlauch beigeben, würzen, sorg­ fältig mischen, in die vorbereitete Form füllen. Für den Guss Milch und alle Zutaten bis und mit Muskat in der Schüssel gut verrühren, über den Auflauf giessen, Käse darüberstreuen. Backen ca. 25 Min. auf einem Blech in der unteren Hälfte des auf 200 Grad vorgeheizten Ofens. Tipp Statt Lachs Rohschinken verwenden.

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En Guete

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Mango-Lassi Zutaten (für 4 Gläser von je ca. 2 dl) 1/2 Mango, in Stücken, 180 g Joghurt nature, 11/2 dl Wasser, kalt, 1 Limette, heiss abgespült, 4 Scheiben für die Verzierung beiseite gelegt, restlicher Saft gepresst, 11/2 Esslöffel Zucker, 1 Messerspitze Kreuzkümmelpulver, 4 Eiswürfel Vor- und zubereiten ca. 10 Min. u Alle

Zutaten in einem Mixglas pürieren, in Gläser verteilen, Drinks verzieren.

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PouletStroganoff

Zutaten (für 4 Personen) 2 unbehandelte Orangen, Bratbutter zum Braten, 600 g geschnetzeltes Pouletfleisch, 1/2 Teelöffel Salz, wenig

impressum Nr. 10, 100. Jahrgang. Erscheint montags Beglaubigte Auflage 232 519 Exemplare ISSN 0036-7362 Abonnements-Dienst (Telefon gratis) 0800 820 920 Mo bis Fr: 7.30–18.00 Uhr, aboservice@ringier.ch EINZELVERKAUF einzelverkauf@ringier.ch Redaktion Schweizer Illustrierte, 8008 Zürich, Dufourstrasse 23 Tel. 044 - 259 63 63, Fax 044 - 259 86 22, info@schweizer-illustrierte.ch internet www.schweizer-illustrierte.ch, www.online-kiosk.ch Chefredaktor Nik Niethammer Verlagsdirektor Urs Heller stv. chef­ redaktor/Nachrichtenchef Stefan Regez MITGLIED DER Chef­redaktion Stephan Sutter Sekreta­riat Sara Schrepfer (Assis­tentin des Chefredaktors), Kathrin Berchtold (Assistentin des Verlags­direktors), Beatrice Pisciottano creative Director Jean-Robert Schaffter Unter­haltungs­­chefin Bettina Portmann Politikchef Lukas Egli wirtschaftschefin Nina Siegrist Sportchef Iso Niedermann Bildchef Markus Schnetzer Textchefs Natascha Knecht, Jan Morgenthaler autorin Stephanie Ringel Nachrichten Thomas Kutschera (stv. Nachrichtenchef), Marcel Huwyler Unterhaltung Daniela Zivadinovic (stv. Unter­haltungs­chefin), Sandra Casalini, Aurelia Forrer, Bar­bara Halter, Sylvie Kempa, Thomas Renggli, Yvonne Zurbrügg (People) Sport Alejandro Velert kunst Caroline Micaela Hauger Kultur, Die Besten Anina Rether (Leitung), Kati Moser, Isolde Schaffter-Wieland Shopp­ing Beatrice Schönhaus (Leitung), Ursula Borer, Kristina Köhler Gesundheit Verena Thurner, Lisa Merz Ko­ordi­na­tion Sonder­hefte Isabel Notari Bildredaktion Ulli Glantz (stv. Bildchef), Fabienne Hubler, Denise Zurkirch Fotografen Thomas Buch­walder, Fabienne Bühler, Hervé Le Cunff, Marcel Nöcker, Kurt Reichen­bach, Charles Seiler, Willy Spiller, Bruno Voser, Dick Vredenbregt Layout/Pro­duk­tion Patrick Brun (stv. Art Director), Maria Carlucci, Claudia Friedrich, Fabienne Hany, Dominic Koch, Nigel Simmonds (Info­grafiken), Otmar Staubli, Karin Strebel, Doris Wüthrich (techn. Leitung) Design Beling Thoenen Design Korrek­torat Stefan Bührer, Irène Müller Ständige Mit­ arbeiter Urs Bärtschi (Auto), Peter Bichsel, Zeno van Essel, Helmut Hubacher, Peter Hürzeler, Chris von Rohr, Ilona Scherer, Peter Scholl-Latour, Elizabeth Teissier si online Barbara Lanz (Leitung Redaktion), Yasmin Merkel (stv. Leitung Redaktion), Javier Vázquez (Web-Engineer), Anouk Haimoff, Ramona Thommen iPad René Haenig (Leitung Redaktion), Samuel Bosshard, Ueli Johner, Regula Revellado, Renée Sylvia Schauecker Buchhaltung Mirella Vignoni

Pfeffer, 1 dl Hühnerbouillon, 2 dl Saucen-Halbrahm, 2 Esslöffel Ketchup, 1 Zwiebel, in Schnitzen, 11/2 Esslöffel Paprika, 1/4 Teelöffel Salz, wenig Pfeffer Vor- und zubereiten ca. 25 Min. u Von den Orangen wenig Schale ab­ reiben. Boden und Deckel, dann Schale ringsum bis auf das Fruchtfleisch abschneiden. Orangen sechsteln, in ca. 1 cm dicke Scheiben schneiden. Saft auffangen, mit der abgeriebenen Schale und den Scheiben beiseite stellen. Bratbutter in einer beschichteten Bratpfanne heiss werden lassen. Fleisch portionenweise je ca. 3 Min. braten, herausnehmen, würzen. Bratfett auf­ tupfen. Bouillon, Rahm und Ketchup in derselben Pfanne aufkochen, Hitze reduzieren, Zwiebel beigeben, Sauce zugedeckt ca. 4 Min. köcheln, würzen. Beiseite gestellte Orangenscheiben,

Büro Paris Suisse Presse Médias, Annemarie Mahler, 6 rue de Bièvre, F-75005 Paris, Tel. +33-1-42 60 34 61, Fax +33-1-42 60 54 69 BÜRO USA SwissPress, Inc., Helen Marchel, 29 Long Meadow Road, Riverside, Connecticut 06878, USA, Tel. +1-203-637-6866, Fax +1-203-637-8392, swisspress@swisspress.tv Verlag Ringier AG, 4800 Zofingen Verlag der Ringier-Zeitschriften Dufourstrasse 23, 8008 Zürich, Tel. 044 - 259 61 11, Fax 044 - 259 68 44 Marketing Verena Baumann (Leitung), Esther Burger, Patricia Häusler Head of Marketing Zeitschriften Thomas Passen Anzeigenleiterin Zeitschriften Claudia Dippel Product Manager Nicole Wesche Produktionsleiter Roland Winkler Anzeigenverkauf International Fax +41-44-259 69 96 Syndication und Nachdruckrechte RDZ Syndication – Ursula Steinegger, Dufourstrasse 23, 8008 Zürich, Tel. 044 - 259 61 60, Fax 044 - 259 86 69 Druck Swissprinters AG, 4800 Zofingen, Tel. 058 - 787 30 00 Vertrieb im Ausland Ringier SA, BP 228, F-68306 St-Louis Cedex; Illustrierte-Zeitschriften-Vertriebs-GmbH, Turmstrasse 4, D-78467 Konstanz Telefonnummer für Ausland-Abonnenten +41-62-746 40 84 Auslands-Abonnementspreise Anfragen an den Verlag richten Bekanntgabe von namhaften Beteiligungen i. S. von Art. 322 StGB: Addictive Productions AG; Betty Bossi Verlag AG; Energy Bern AG; Energy Schweiz Holding AG; Energy Zürich AG; ER Publishing SA; Eventim CH AG; Geschenkidee.ch GmbH; Good News Productions AG; GRUNDY Schweiz AG; Investhaus AG; JRP Ringier Kunstverlag AG; 2R MEDIA SA; Mediamat AG; media swiss ag; Original S.A.; Pool Position Switzerland AG; Previon AG; Presse TV AG ; Qualipet Digital AG; Rincovision AG; Rose d’Or AG; Sat.1 (Schweiz) AG; SMD Schweizer Mediendatenbank AG; SMI Schule für Medienintegration AG; Teleclub AG; The Classical Company AG; Ringier Axel Springer Media AG; Ringier France SA (Frankreich); Ringier Publishing GmbH (Deutschland); Juno Kunstverlag GmbH (Deutschland); Ringier (Nederland) B.V. (Holland); Ringier Kiadó Kft. (Ungarn); Népszabadság Zrt. (Ungarn); Ringier Pacific Limited (Hongkong); Ringier Print (HK) Ltd. (Hongkong); Ringier China (China); Ringier Vietnam Company Limited (Vietnam); Get Sold Corporation (Philippinen). Der Nachdruck sämtlicher Artikel und Illustrationen ist verboten. Für den Verlust nicht verlangter Reportagen übernimmt die Redaktion keine Verantwortung.

-schale und -saft sowie Fleisch wieder beigeben, nur noch heiss werden lassen. Dazu passen Nudeln oder Reis und Gemüse.

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Quick-Pastasauce

Zutaten (ergibt ca. 21/2 dl) 2 dl Halbrahm, 4 Esslöffel grüne oder rote Tapenade (Dörrtomaten- oder Olivenpaste), Salz, nach Bedarf, wenig Pfeffer Vor- und zubereiten ca. 5 Min.

u Halbrahm und Tapenade in einer kleinen Pfanne heiss werden lassen, würzen. Tipp Mit getrockneten Tomaten, in feinen Streifen, oder Oliven garnieren.

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GaultMillau Restaurant Concordia Feldstrasse 2 8400 Winterthur Tel. 052 - 213 38 32 Sonntag auf Anfrage geöffnet Montag Ruhetag Visa und Mastercard EC-Direct, keine Postcard www.restaurant-concordia.ch

Gut abgestimmtes Powerpaar Gastgeber Michael Weber und Fabienne Ziroli.

Knackig. Würzig. Butterzart & süss

Restaurant Concordia, Winterthur ZH In mediterranem Ambiente überraschen Küchenchef Michael Weber und Partnerin Fabienne Ziroli mit Können, Charme und viel Geschmack.

B

ereits als junger Mann heimste MiNEU chael Weber Lorgetestet beeren als Küchenchef ein. Nach verschiedenen Stationen wirkt er nun am Herd des Restaurants Concordia in Winterthur Veltheim, von seiner Partnerin Fabienne Ziroli tatkräftig und versiert an der Front unterstützt. Noch immer ist ein Hauch Italianità in dem eher rustikal eingerichteten Lokal spürbar – nicht nur auf der Weinkarte –, und zwar im besten Sinne des Wortes. Auch ein drei- bis fünfgängiges Überraschungsmenü steht zur Wahl. Das Amuse-Bouche: ein fein abgeschmecktes Kürbiscremesüppchen, das

unseren Appetit weckte. Sehr zu gefallen wussten die hübsch angerichteten Vorspeisen, die wir von der Speisekarte orderten: sowohl die zwei knackigen Riesencrevetten von bester Qualität auf einem Fenchel-Orangen-Salat wie auch die punktgenau angebratene Entenleber auf Calvadosäpfeln, die mit einer deli­ katen «Crème brûlée», einer Enten­ lebermousse, und einem Salatbouquet serviert wurde. Die etwas gar safranhaltige, aber leichte Suppe aus Neftenbacher RieslingSilvaner mit einigen Lauchstreifen begleiteten kleine, gute Jakobsmuscheln aus Patagonien, die auf einem Spinatbeet lagen. Die Ravioli aus hauchdünnem Teig enthielten eine würzige Schmorbraten-

füllung und lagen unter einer Tranche Lardo di Colonnata; der junge Blattspinat war leider nicht gewürzt, der BaroloJus kaum wahrnehmbar. Anders die in Barolo geschmorten Kalbsbäckchen: Das butterzarte Fleisch assen wir mit der Gabel, von der köstlichen Sauce tupften wir den letzten Tropfen vom Teller. Auch das Kartoffelpüree, mit Trüffelöl spürbar aromatisiert, und das Wintergemüse als Beilagen überzeugten. Nun fehlte nur noch eine süsse Versuchung: ein Schokoladentörtchen war nicht lauwarm, sondern heiss und innen schön flüssig, die kühlende Tonkabohnenglace dazu sehr gut. Besonders zu empfehlen: das preisgünstige Mittagsmenü. 

KNote für eine wegweisende, überragende Küchenleistung J Note für ausserordentliche Kochkunst und Kreativität I Note für beste HG Hoher Grad an Kochkunst und Qualität FE Sehr gute Küche, die mehr als das Alltägliche bietet 12/20 Herkömmliche, gute Küche ohne besondere Ambitionen

20/20 Idealnote, bis heute in der Schweiz nie vergeben Qualität und hohe Konstanz

Foto Dick Vredenbregt

Wein-Tipp Cava zu Austern Der Cava Chozas Carrascal (12,5 %) ist ein wunderbar trockener spanischer Schaumwein, der aus den Traubensorten Chardonnay und Macabeo vinifiziert wurde. Auf dem Etikett steht der Begriff «Brut Nature». Ein Hinweis, dass der

Wein extratrocken ist. Der Cava leuchtet in hellem Goldgelb und duftet nach Gravensteiner und Quitten. Im ­Gaumen zeigt er Struktur und eine kühle Mineralität. Cava schmeckt nicht nur zum Apéro, er ist auch ein idealer Begleiter zum Essen und passt

hervorragend zu salzigen und stark gewürzten Speisen. Etwa zu den klassischen spanischen Tapas, zu Krustentieren, würzigen Würstchen und Käse und knoblauchbetonten Eintöpfen. Ebenfalls sehr harmonisch schmeckt der Cava zu asiatischen Currys.

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Horoskop

Zum Glück sorgt Venus für Abwechslung!

Merkur einen dissonanten Winkel zu Pluto, was politische ­Fehler, schwierige Reformen oder Probleme im Energie­sektor symbolisiert. Zum Glück bildet Venus am 15. und 16. harmonische Aspekte, so ist vorübergehend eine Entspannung möglich. Günstig für eine Einladung oder eine Begegnung!

widder 21.–30. 3. Drücken Sie sich klar aus! Meiden Sie Machtkämpfe! Speziell am 13. und 14. könnte jemand eine Bemerkung in die falsche Kehle bekommen. 31. 3.–9. 4. Trotz Hindernissen (14.) sollten Sie gut über die Runden kommen und sich glänzend amüsieren (15. und 16.). Einigen gelingt ein Volltreffer: Gewinn? Beför­ derung? Schicksalhafte Begegnung? Oder gar Heirat? 10.–20. 4. Sie verhandeln geschickt, sammeln weitere Pluspunkte (13.). Tolle Überraschung am 16. oder 17.: Erfolg mit einem künstlerischen Projekt? Begegnung?

stier 21.–30. 4. Langfristige Vorhaben bringen Erfolg, doch am 13. oder 16. müssen Sie improvisieren. Ihre Haltung dürfte falsch ausgelegt werden. Am 18. ­sorgen Sie für klare Verhältnisse. 1.–10. 5. Dank Ihrer Superform könnten Sie Bäume ausreissen. Neue Projekte kommen gut voran (14., 16.), dabei sollten Sie Ihr Gefühls­ leben aber nicht vernachlässigen. Funkt eine Kollegin Ihnen dazwischen (17.)? 11.–20. 5. Sie gewinnen Freunde, sollten Treffen oder Besuch organisieren (am 15.). Der Vollmond am 19. ist günstig, auch für Ihre Projekte.

zwillinge 21.–31. 5. Routinewoche. Am 16. sprechen Sie sich aus und klären ein Missverständnis. Hindernis­ se (zu Hause) hingegen am 18. oder schwierige Diskus­ sionen mit Angehörigen? 1.–10. 6. Sie gehören zu den ­Favoriten! Bindungen vertiefen sich, neue Begegnungen stellen sich als solide heraus (15., 16.). Gesundheitlich sollten Sie allerdings auf der Hut sein, sich nicht über­ schätzen (19.). 11.–21. 6. Man legt Ihnen Steine in den Weg, und Sie sind im Stress (am 16. und 19.). Am 17. ha­ ben Sie bessere Karten, können einen Fehler ausbügeln.

krebs 22. 6.–1. 7. Sie sind am 13./14. zu sensibel, sollten Ihre Gefühle besser kontrollieren. Angenehm dürfte der 18. werden (Treffen, Besuch?). Die um den 28. Geborenen sollten sich offen mit dem Partner aus­ sprechen! 2.–12. 7. Sie sind dynamisch, verdanken Mars zusätzliche Reserven. Gleichzeitig sind Sie vergesslich und handeln leichtfertig (am 16. oder 18.). Überdenken Sie grössere (finanzielle?) Entscheidungen! 13.–22. 7. Sie haben Rückenwind (15.). Der Vollmond (am 19.) ist exzellent für eine Reise, Schreibarbeiten oder Studien.

löwe 23. 7.–1. 8. Schlagfertig und kontaktfreudig treffen Sie den Nagel auf den Kopf (16.). Am 13. und 14. tanzen Sie auf mehreren Hochzeiten gleichzeitig und sind etwas gestresst. 2.–12. 8. Man zeigt Ihnen, wie sehr man Sie mag (15.). Aus Freundschaft entsteht eine tiefe­ re Beziehung. Vor dem 4. Geborene treffen (am 16.) ins Schwarze: Superangebot? Geldgewinn? Schicksalhafte Begegnung? 13.–23. 8. Sie lösen ein Problem (Partner­ schaft?) der letzten Wochen, wenn Sie Toleranz zeigen (am 14., 17., 18.). Am 19. nervt ein finanzielles Problem.

jungfrau 24. 8.–2. 9. Sie haben am 13./14. gute Karten, kommen mit einem neuen Vorhaben gut voran. Günstig, um Treffen mit Freunden zu organisieren. Hören Sie am 18. auf Ihre innere Stimme! 3.–12. 9. Diskussionen mit dem Partner könnten ausarten. Am 15. oder 19. soll­ ten Sie Ihre Kritik für sich behalten. Am 14. und 16. fallen Ihre Argumente auf fruchtbaren Boden. 13.–23. 9. Ex­ zellente Woche, um gemeinsam mit Ihrem Partner ein Vorhaben zu beginnen. Am 15. knüpfen Sie wertvolle Kon­ takte, am 19. sollten Sie eine Entscheidung überdenken!

waage 24. 9.–3. 10. Sie sind am 13. und 14. nervös und ungeduldig. Am 16. setzen sich Freunde für Sie ein, Sie kommen gut über die Hürden. Um den 1. Geborene haben am 13. einen schweren Stand, müssen nachgeben. 4.–13. 10. Sie amüsieren sich blendend. Venus verdoppelt Ihnen Charme, einige erleben eine Sternstunde (am 15., 16.). Eine denkwürdige Begegnung oder lang erwartete Versöhnung? 14.–23. 10. Sie schweben in höheren Sphären, sind aber nicht sehr realistisch. Am 13. und 17. amüsieren Sie sich blendend und sind der Hahn im Korb.

skorpion 24. 10.–2. 11. Routinewoche. Am 13. und 14. fühlen Sie sich wohl. Am 16. müssen Sie Hindernisse überwinden, doch am 18. setzen Sie Ihre Meinung durch. 3.–12. 11. Sie sind physisch in Bestform, gewinnen einen schönen Vorsprung. Mars stärkt Ihnen den Rücken (am 14. und 16.). Trotzdem sollten Sie Ihr Privatleben nicht ver­ nachlässigen (13., 17.), den Partner nicht vor den Kopf stossen! 13.–22. 11. Sie sind derzeit auf der Überholspur, kommen schneller als geplant ans Ziel (16., 19.). Nur am 17. könnte es zu Missverständnissen kommen (Kollegen?).

schütze 23. 11.–2. 12. Sie ruhen sich auf Ihren Lorbeeren aus, sind in einer Übergangsphase. Spass und gute Laune am 16., oft dank einem beruflichen Erfolg. Hektisch hingegen dürfte der 18. werden (ungerechte Kritik?). 3.–12. 12. Ihr Charme ist unwiderstehlich, Sie ma­ chen aufregende neue Bekanntschaften. Am 16. und 19. schiessen Sie über das Ziel hinaus. Vielleicht sollten Sie etwas kürzertreten? 13.–21. 12. Abgesehen von Hindernis­ sen eine recht gute Woche. Sie amüsieren sich glänzend, sind lediglich am 19. (Vollmond) nervös und reizbar.

steinbock 22.–31. 12. Sie machen Verluste der letzten Wochen wett (am 18. und 19.). Die um den 28./29. Gebo­ renen gehen neue Wege, sind kaum wiederzuerkennen. Hitzige Diskussionen am 13. 1.–10. 1. Sie sind körperlich fit, kaum zu bremsen. Mars stimuliert Sie zu Glanzleis­ tungen, bei Krankheit winkt eine Besserung (am 14.). Nur die um den 5./6. Geborenen müssen Konzessionen ma­ chen. 11.–20. 1. Sie haben Rückenwind, sind schlagfertig und kontaktfreudig. Günstig für Verhandlungen, eine Aussprache, einen Besuch: der 15. oder 19. (Vollmond).

wassermann 21.–30. 1. Sie sollten am 13. und 14. auf die Argumente jener eingehen, die wohl einen besseren Durchblick haben. Am 16. schlagen Sie über die Stränge (Vorsicht bei Investitionen!). 31. 1.–9. 2. Sie sind der strahlende Mittelpunkt, verdanken Venus unvergessliche Momente (15., 16.). Denkwürdige Begegnung? Stunden voller Leidenschaft? Seien Sie am 19. nicht zu grosszügig! 10.–19. 2. Jemand könnte Sie manipulieren, Ihnen etwas vormachen (am 14., 18.). Lassen Sie sich eine finanzielle Entscheidung nochmals durch den Kopf gehen (am 19.)!

fische 20. 2.–1. 3. Sie sind mit den Ergebnissen eines neuen Projektes zufrieden, Ihre Anstrengungen zahlen sich aus (15., 18.). Nehmen Sie am 13., 14. eine Einladung an, oder organisieren Sie selbst ein Treffen! 2.–10. 3. Sie sind derzeit kaum zu bremsen. So gewinnen Sie am 16. und 19. einen schönen Vorsprung. Am 15. sollten Sie aber Ihre Kräfte besser einteilen! 11.–20. 3. Sie sind weiter auf Erfolgskurs, haben sich an eine neue Situation gewöhnt (15.). Am 19. (Vollmond) hingegen sind Sie ziem­ lich nervös, manchmal sogar aggressiv (Partner?).

ihr tages-horoskop 100

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Illustrationen Michael Husmann Tschäni; bearbeitet und übersetzt von Gerhard Hynek

woche vom 13. bis 19. März 2011 Der Vollmond am 19. wird von zwei schwierigen Merkur-Aspekten begleitet (in Opposition zu Saturn und in Spannung zu Neptun am 18.): Das weist auf den Bruch diplomatischer Verhandlungen und auf Missverständnisse hin. Zu Beginn der Woche (am 13.) bildet

Dr. Elizabeth Teissier


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ZITAT ZWISCHEN ZAHLEN Die Zahlen sind durch Buchstaben zu ersetzen. Dabei bedeuten gleiche Zahlen gleiche Buchstaben. Bei richtiger Lösung ergeben die ersten Buchstaben, von unten nach oben gelesen, und die vierten Buchstaben, von oben nach unten gelesen, ein Sprichwort, Teile davon (grün) das Lösungswort. ZAHLENSCHLÜSSEL �

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KREUZWORT-CHAOS

LÖSUNGSWORT

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Die Buchstaben der Lösungswörter stehen alphabetisch geordnet. Suchen Sie nach dem richtigen Wort und vervollständigen Sie das Kreuzworträtsel.


SUDOKU Füllen Sie die leeren Felder so aus, dass in jeder Zeile und Spalte und in jedem 3 × 3-Kästchen die Zahlen 1 bis 9 nur einmal vorkommen. mittel

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6 9 6 1 9

8 4 2 3

7 Conceptis Puzzles

REBUS

AUFLÖSUNG AUS HEFT 9 WER HÄTS – OHA LÄTZ

KREUZWORT CHAOS

ZITAT ZWISCHEN ZAHLEN 1. Zentner, 2. Amadeus, 3. Nachbar, 4. Achtung, 5. Althaus, 6. Resolut, 7. Seeigel, 8. Hornuss, 9. Lastzug, 10. Putativ, 11. Fliehen, 12. Ursache, 13. Bottich, 14. Kuebler, 15. Musisch, 16. Arsenal, 17. Michael, 18. Schoner, 19. Protest Lösungssatz: Nachts erst ist es schoen, ans Licht zu glauben.

REBUS

Bei richtiger Deutung der Bilder erhalten Sie das Lösungswort.

KREUZWORTRÄTSEL

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Lösung: 758

7 1 8 6 4 5 3 9 2

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Lösung: ALGE

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W I E ST E H E N I H R E ST E R N E H E UTE?

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S TA R - A S T R O L O G I N

ELIZABETH

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«Ich finde es grossartig, was sie jeden Tag leistet» u Der Kinderbotschafter,

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W W W.ET E I SS I E R.CO M

«Wir sind in einer ähnlichen Situation wie Familie Hartmann. Umso mehr kann ich nicht verstehen, dass Nik Hartmann lieber geschäftliche Reisen unternimmt, statt seine Frau zu unterstützen. Aber wenn er zu Hause bei seiner Familie ist, gibt das halt nicht die Öffentlichkeit, wie wenn er nach Tansania reist oder über ‹Stock und Stein› wandert. Mein Vorschlag: Titelbild Carla Hartmann, Kaktus Nik Hartmann.» Ursula Morgenegg, Zetzwil AG

ein unüberlegter tipp u Check-up, SI 9/2011 «Dass Zimmerpflan­ zen vor Allergien und Infekten schützen, war ein wirklich sehr unüberlegter Tipp. Als Mutter einer 12-jährigen Allergikerin und Asthmatikerin – wie es pro Klasse meist mehrere gibt – musste ich die Lehrerin mittels Arztzeugnis einer Dermatologin dazu bewegen, sämtliche Topfpflan­ zen und Schnittblumen aus dem Klassenzimmer zu entfernen.» Catherine Stebler, Birmensdorf ZH

willi

Martina Tschopp-Häfeli, Leimbach AG

schreiben sie uns ihre meinung Schweizer Illustrierte, Leserbriefe, Dufourstrasse 23, 8008 Zürich, Fax 044 - 259 86 22 E-Mail info@schweizer-illustrierte.ch Anonyme Zuschriften werden nicht veröffentlicht. Die Redaktion behält sich vor, Briefe zu kürzen.

«Jeder verdient eine zweite Chance. Ich könnte mir den nach wie vor sehr beliebten Karl-Theodor zu Guttenberg sehr gut als Nachfolger von Thomas Gottschalk bei ‹Wetten dass…?› vorstellen.»

Foto Maurice Haas

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SI 8/2011 «Es ist mir ein An­liegen, meine Bewunderung für Frau Hartmann auszu­ sprechen. Sie muss eine unglaublich starke Persönlichkeit sein. Ihr Mann Nik Hartmann steht in der Öffentlichkeit, und das Interesse an ihm und seiner Familie ist riesig. Mit sehr viel Charme setzt er sich für die verschiedensten Projekte ein, die ihm zu Recht Respekt einbringen. Gerne sieht man seine Sendungen im Fernsehen, da er durch seine natürliche Art besticht. Karriere und Familie unter einen Hut zu bringen, gelingt ihm nur daher so gut, weil seine Partnerin ihn unterstützt und hinter ihm und der Familie steht. Ich denke, dies ist ihm ganz klar bewusst! Obwohl Frau Hartmann von der Menschheit sicherlich keine Bewunderung, geschweige denn ein Lob erwartet – da sie es als selbstver­ ständlich erachtet, so für ihre Liebsten da zu sein –, möchte ich sie wissen lassen, dass ich sehr beeindruckt bin von ihr. Ich finde es grossartig, was sie jeden Tag leistet. Da ich selber Mutter zweier kleiner Jungs bin, verstehe ich, wie anspruchsvoll und zugleich wunderschön es ist, für die Familie da zu sein.»


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Fotos Handout, Keystone (2)

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notabene

Der Mensch dahinter Chris von Rohr

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schweizer illustrierte

Foto Daniel Rihs

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etzthin war ich in einer Kligehen nutzlos verloren, oder enthusiasnik, um eine längst fällige tische Anwärter kriegen frühzeitig den Verleider. Dazu wird das ganze System Schulter-OP hinter mich zu plus die Ausbildung immer teurer und bringen. Es war interesaufwendiger. Und dann hört man die sant, zu sehen, mit welcher Verantwortlichen über zu wenig PersoPräzision die Dr. Feelgoods nal und zu hohe Kosten klagen. Grotesk! arbeiten. Auch die neuen Merke: Es gibt Dinge, die funktionieren Narkosemittel sind unglaublich. Wo bestens seit Jahrzehnten. früher die Flasche Whisky und ein Beissholz hinhalten mussten, gibts heute Klar, man kann sie leicht adjustieren, aber sie müssen nicht ständig die chemische Überkeule. Da bekommt man rein gar nix mehr mit und fühlt verschlimmbessert werden – erst recht sich nach dem Eingriff wie nach einem nicht von Beamten und SchreibtischtäKurzurlaub. tern. Es gibt Berufe, die brauchen keinen Das Pflegepersonal ist hierzu­ Hochschulabschluss; die hat man im Blut, lande meist ein Highlight. Ich nenne sie in den Händen und im Herzen. Die wertvollsten Erfahrungen sammelt man am gerne Schwestern, auch wenn es ein paar gibt, die lieber Fachangestellte GesundArbeitsplatz und nicht auf der Schulbank. heit oder Pflegefachfrau genannt werden. Vergessen wir nicht: Das Wort Beruf kommt auch von Berufung. Das gilt nicht Während den drei Schichten lernte ich nur für die Musik. Das Wort Abschluss etwa fünfzehn verschiedene kennen. Am «Wie wärs mit hingegen ist eher irreführend – als gäbs liebsten hätte ich gleich ein Schwestern- etwas gesundem im Leben einen Abschluss?! Es geht Casting gemacht; wobei bei mir wohl fast Menschenverstand ­immer weiter – man lebt und man lernt. alle ins Finale gekommen wären! Lange sprach ich mit einer und Herz?» Typisch für den galoppierenden behördlichen Kontrollwahn ist auch Hebamme. Sie war ein Engel von einem Menschen, voll bei ihrer Sache. Ihre Ausstrahlung und Ruhe folgendes Beispiel: Die 35-jährige Peruanerin Norma Ammann, beeindruckten mich. Was für ein Job! Man muss in einem der die wohl als einzige Eingewanderte die 3. Primarschulklasse bewichtigsten und grössten Momente des Lebens zu tausend sucht, scheint glücklich und motiviert in ihre Zukunft zu schauProzent für andere da sein und die werdenden Mütter souve- en. Sie will ihren Lebensort und die dazugehörige Sprache kenrän durch alle Schmerzebenen, Ängste und Situationen nenlernen. Nun wird sie ausgerechnet in dem Kanton und von ­coachen. Dazu kommen unregelmässige Arbeitszeiten, Nach- dem Bildungsdepartement, das in den letzten Jahren engagiert verarztung und die psychologische Betreuung aller Anwesen- die Schlagwörter Heterogenität in den Klassenzimmern, Chanden. Ich habe es selbst erlebt bei der Geburt unserer Tochter. cengleichheit und Integration propagiert hat, gegen den Willen Diese Powerengel machen einen absolut gigantischen Job – aller Beteiligten, inklusive Schuldirektor, ausgebremst. Nach einer der völlig unterschätzt und unterbezahlt ist. den Frühlingsferien darf sie die Schule nicht mehr besuchen. Und dann noch das: Hebammen müssen wegen eines Die Schüler, der Lehrer, die Eltern hatten nichts dagegen, im fragwürdigen Beschlusses neuerdings auch noch Hochschul- Gegenteil. Da kratzt sich der stille Beobachter verwirrt am Kopf abschlüsse machen. Ohne diesen sind ihre Chancen sehr ge- – der tote Buchstabe scheint wichtiger als der Mensch dahinring, weiterhin halbwegs anständig bezahlte Arbeit zu finden. ter. Es ginge ums Prinzip!? Wenn ich das schon höre, krümmen Obwohl sie vielleicht menschlich sowie praktisch besser sind sich bei mir die Zehennägel. Ich denke dann immer an Oscar als die meisten Studierten. Es zählt nicht vor allem die Bega- Wildes treffenden Satz: Mir sind Menschen lieber als Prinzi­pien, bung und Hingabe für die Sache, was ich befremdend finde. und Menschen ohne Prinzipien das Liebste auf der Welt. Dasselbe gilt für Kindergärtnerinnen. Genau jene Jobs, wo viel Es ist schlicht unfassbar, dumm und gestrig, wenn Herzblut, Menschennähe und Einfühlungsvermögen gefragt Politiker den hoch tierquälerischen Pelzimport immer noch kalt lächelnd unterstützen und auf der anderen Seite mit sind, fallen dem Regulationswucher zum Opfer. Die krankhaft zunehmende Akademisierung und Hürden, Schikanen und Sinnlosbestimmungen nur so um sich eine groteske Flut neuer Gesetze an fast allen Fronten wer- werfen. Staatsaufgaben dürfen nicht zur Zwangsneurose verden immer mehr zum Eigentor und Stolperstein in unserem kommen, um damit jene zu demotivieren, die wirklich arbeiLand. Wenn Herz, Talent und Leidenschaft eines Menschen ten wollen, und andere, die geschützt werden müssen. Wie für seinen Job geringer geschätzt werden als der ganze tech- wärs mit etwas gesundem Menschenverstand und Herz?  nische, überkandidelte Kopfsalat, bewegen wir uns eindeutig in die falsche Richtung. Wichtige, wertvolle Arbeitskräfte Chris von Rohr, 59, Musiker, Produzent und Autor




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