SI_2008_52

Page 1

menschen 2008 Wer uns ber端hrt und was uns bewegt hat

52

22. Dezember 2008 CHF 4.50

So lacht die j端ngste Super-G-Siegerin aller Zeiten

Superstar Lara Gut

d l o n r a a n i sar eitli zeigt sein Babygl端ck

Das Butterm



Inhalt

HEFT 52, MONTAG, 22. dezember 2008

Titel

Foto Sabine Liewald; Titelfoto Urs Bucher / EQ Images

10

Lara Gut Die Tessinerin schaffte es beim Super-G in St. Moritz zuoberst aufs Podest. Eine Sensation! Sie ist erst 17!

Leute 7 8 16

28

Tagebuch des Chefredaktors Leute Hunziker, Steinegger & Co. Sarina Arnold Die schöne Urnerin erzählt, wie sie mit der Fehlbildung ihrer Tochter umgeht, was die Operation verändert hat Menschen 2008 Federer, Frei, Kuhn, Obama, Aguilera, Becker, WidmerSchlumpf, Thurnheer & Co.: Wer uns in diesem Jahr berührt und gerührt hat

16

u sarina arnold zeigt erstmals ihre Felice Alyssa. Die Tochter des Top-Models kam mit einer Lippen-KieferGaumen-Spalte auf die Welt – und wurde nun operiert. Die Bilder.

schweizer illustrierte



Inhalt Leute 44 80

Georges T. Roos Der Zukunftsforscher über Cyber-Sex, Genuss und Finanzkrise Anton Frey Immer jeden Rappen in Kunst gesteckt: Jetzt zeigt der 79-jährige Stanser in seinem Privatmuseum echte Rubens!

Politik 24 26

24

Shopping 47

Das Magazin für lustvolles Einkaufen Mode, Style, Electronics

Top Fit

u Ueli

Maurer juchzt aus voller Kehle – zusammen mit den Zürcher Landfrauen. Der neue Bundesrat geniesst seine Wahlfeier im Heimatkanton Zürich. Und er lüftet ein Staats-Geheimnis.

55

48 u Das

Fotos Kurt Reichenbach, Fotostudio Schweizer Illustrierte Geri Born, Walter Bieri / Keystone

Ueli Maurer So feiert der Neue: Konzert, Reden, Essen. Mit Familie, Freunden, Fans Samuel Schmid Abschied vom VBS. Mit Salutschüssen, Dragonern und Uniformen

sexy schwarze Welche Festtagsmode ist angesagt? Wir geben Tipps.

84

u Evander holyfield kletterte mit Erbsen in den Schuhen in den Ring – umringt von Dutzenden von VIPs. Die Analyse, die Party.

ABO: 0800 820 920, Redaktion: Dufourstrasse 23, 8008 Zürich, Tel. 044 - 259 63 63 Fax 044 - 262 04 42, E-Mail info@schweizer-illustrierte.ch, www.schweizer-illustrierte.ch

Unfruchtbarkeit Jedes 6. Paar lässt sich medizinisch zu einem Kind verhelfen. Die Gründe, Methoden, Erfolgsaussichten

Die Besten 59

Das Schweizer Kulturmagazin Kunst, Musik, Bücher, Filme

Weekend 67

Freizeit, geniessen, rätseln En Guete, GaultMillau, Reisen, Spiele

Party 84

WM-Boxkampf in Zürich; Skispringen in Engelberg

Und … 88 90 72 76 89

Notabene von Chris von Rohr Die Liste von Stéphane Lambiel Impressum Horoskop Leserbriefe .schweizer-illustrierte.ch

Schönere Festtage Auch über Weihnachten besuchen unsere Stars Sie zu Hause. Machen Sie eine Flasche Champagner auf und schauen Sie Web-TV. Natürlich nur auf www.schweizer-illustrierte.ch schweizer illustrierte



tagebuch

Wer hat Sie berührt? Lara Gut

Manchmal merkt man nach fünf Minuten, dass es in einer Beziehung knirscht. Bei Skistar Lara Gut und ihrem Manager Oliver Bernhard dauerte es etwas länger. Als die guten Resultate ausblieben und die kritischen Stimmen lauter wurden, reagierte Vater Pauli Gut und feuerte den übereifrigen Deutschen. Seither fährt Lara wie befreit. Am vergangenen Samstag siegt die 17-jährige Tessinerin im Super-G von St. Moritz und verzaubert mit ihrem Lachen die ganze Schweiz. Wie «das System Lara Gut» funktioniert – ab Seite 10

Sarina Arnold

Nik Niethammer, Chefredaktor

Es ist der Albtraum schlechthin: Der Arzt teilt den werdenden Eltern mit, dass ihr noch Ungeborenes eine Fehlbildung hat. Es folgen Wochen voller Selbstvorwürfe, bis zur Geburt stellen sich die Eltern tausend Mal dieselbe Frage: «Warum gerade unser Kind?» Top-Model Sarina Arnold hat diesen Albtraum erlebt. Ihre Tochter Felice Alyssa kam mit einer Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte zur Welt. Das war im April. Acht Monate und eine Operation später hat sich Sarina Arnold erstmals mit ihrem Töchterchen foto­ grafieren lassen. Entstanden sind wunderschöne Bilder, die betroffenen Eltern Mut machen sollen. Die Geschichte einer bewundernswerten Frau und ihres süssen Babys – ab Seite 16

2008 War es ein glückliches Jahr für Sie? Was hat

Sie bewegt, wer hat Sie berührt? Wir haben uns diese Fragen auch gestellt und aus Hunderten von Bildern und Geschichten die besten ausgewählt. Lesen Sie den sehr persönlichen Rückblick meiner Kolleginnen und Kollegen auf das Jahr 2008 – ab Seite 28

Holyfield, Walujew Ich gebe zu: Boxen fasziniert mich. Seit meiner Jugend. Es war die Zeit von Muhammad Ali und Joe Frazier. Am 8. März 1971 kämpften die beiden Giganten in New York. Ich durfte vor dem Schwarz-Weiss-Fernseher mitfiebern. Barfuss und im TigerPyjama, um vier in der Früh. Mit meinem Vater und meinem Bruder. Meine Mutter war überschaubar begeistert. Als wir morgens müde, aber mit glänzenden Augen am Küchentisch sassen, sagte sie nur: «Das nächste Mal schliess ich den Fernseher ab.» Wer sich am Samstagabend für den WM-Kampf Holyfield–Walujew begeisterte – ab Seite 84

Liebe Leserin, lieber Leser, ich wünsche Ihnen ein besinnliches Weihnachtsfest, viele Geschenke und ein frohes Herz.

schweizer illustrierte


Leute wer liebt wen

Verliebte Genossen u Liebe im Bundeshaus: Ursula Wyss und Thomas Christen gestanden ihren Kollegen: Wir sind zusammen! Die SPFraktionschefin und der SP-Generalsekretär wollten ihre Liebe nicht weiter geheim halten – und outeten sich deshalb selber. u Allein am Strand: Der «Bauer, ledig, sucht …»-Moderator Marco Fritsche flog ohne Freund Michaël Jarjour nach Südafrika in die Ferien. Die beiden haben sich getrennt – Michaël, der Webredaktor bei DRS 3 ist, soll bereits einen Neuen haben. u Bei Jennifer Lopez und

ihrem Gatten Marc Anthony soll es kriseln. Die Sängerin langweile sich zu Hause bei den Zwillingen und gebe ihrem Mann die Schuld dafür. Bereits tauchte sie auf dem roten Teppich ohne ihren Gatten und ohne 8-Karat-Ehering auf.

Sinnlich und süss Michelle liebt beides!

u Til Schweiger schweigt, wenn es um die

Liebe geht. Dabei zeigte sich der Schauspieler zum wiederholten Male Händchen haltend mit der Stewardess Anna Landsknecht. Über sie will er nichts sagen. Dafür äussert er sich zum Thema Treue: «Monogamie – das ist totaler Blödsinn.» Aha! u Ruedi Elsener und seine Frau

Susanne sind wieder Eltern geworden. Der 53-jährige Ex-Nati-Kicker teilt seine Vater­liebe nun durch drei: Neben der neugeborenen Elena und dem 20 Monate alten Max hat er eine 28-jährige Tochter aus erster Ehe. u Ursula Gnädinger (Bild) begleitete ihren

Mann Mathias an alle «Hunkeler»-Dreh­ tage. Etwa, weil seine Ex, Charlotte Heinimann, im Film mitspielte? Das wäre nicht nötig, denn Ursula ist laut Mathias seine Traumfrau.

schweizer illustrierte

alex frei

Dem Schicksal Muskeln zeigen u Er weiss nur zu gut, wie wertvoll gesunde Muskeln sind. Alex Frei, 29, Captain der Fussball-Nati, hat in seiner Karriere diverse Rückschläge wegen Muskelverletzungen erlitten. «Das hat mich für die Situation muskelkranker Menschen sensibilisiert. Da will ich nach Kräften helfen.» Zusammen mit seinem Sponsor, der Baumarktkette Jumbo, übergab der Dortmund-Star der Schweizerischen Gesellschaft für Muskelkranke einen Check über 20 000 Franken. Im Unispital Basel freuten sich Betroffene über den Be­such des engagierten Stürmers. Und der wird auf dem Rasen künftig seine gesunden Muskeln noch bewus­ster Die Fangemeinde wächst: Alex Frei gewinnt das Herz der spielen lassen. iso niedermann muskelkranken Bewunderer Loris, Mattia und Simon (v. l.).


MICHELLE HUNZIKER

Belle Michelle zeigt ihre Schoggiseite u Auch wenn sie ihre Erfolge vorwiegend in Italien feiert – Michelle Hunziker, 31, ist und bleibt eine waschechte Schweizerin! Wenns um ihre erotischen Fantasien geht, träumt «la Hunziker» denn auch nicht etwa von romantischen Sandstränden. Sondern: «Ich würde gern mal in Schoggi suhlend Amore machen», gesteht sie dem italienischen People-Magazin «A». «Allerdings nur mit dem Mann, den ich liebe.» Diesen hat sie immer noch nicht gefunden. Mit dem Produzenten Luigi De Laurentiis, 33, war es nach Drehschluss ihrer Klamauk-Filme vorbei. «Weihnachten in Rio» läuft übrigens gerade in den italienischen Kinos. So ist das sexy Schoko-Shooting wohl vor allem als Werbung für den Streifen gedacht. Das ist in Ordnung – solange es sich bei der verwendeten Schokolade um Schweizer Qualitätsware handelt!

PIERRE A. GRAENICHER

Schoggi-Bengeli Michelle Hunziker ziert das Cover des aktuellen «A»-Magazins. Sie stand dafür vor der Kamera von Nigel Parry, der schon Stars wie Brad Pitt, George Clooney oder Penélope Cruz ablichtete.

Fotos Bruno Voser, RDB, Bulls Press, Keystone, Fabienne Bühler, Leo Coray

Rose Hubert GmÜnder Präsident Ostschweizer Seilbahnenverband u Doppeltes Vergnügen! Die Ostschweizer Seilbahnen bieten 3500 Lehrerinnen und Lehrern an, mit ihren Schülern bei ihnen einen Tag lang günstig Ski und Snowboard zu fahren. Eine Tageskarte kostet fünf Franken. Auch ein Zmittag und Skiunterricht gibts für je einen Fünfliber. «Wir wollen bei den Kindern den Schneesport fördern», erklärt Hubert Gmünder, verantwortlicher Verbandspräsident. Eine Idee, die Schule machen sollte!

kaktus rudolf lüscher Gemeindeammann von Laufenburg AG u Die Grenzbrücke am Rhein zwischen Laufenburg (Schweiz) und Laufenburg (Deutschland) ist saniert worden – wenigstens auf deutscher Seite. Denn die Bauarbeiten in der Schweiz mussten gestoppt werden, weil der Gemeinde die Baubewilligung fehlt. Jetzt hat man am Rhein eine richtige Schildbürger-Brücke! Werter Herr Gemeinde­ ammann Lüscher: Für solch halbherzige Sachen gibts von uns einen ganzen Kaktus.

nachgefragt bei

Birgit Steinegger Siiicher! Am 27. Dezember ist Birgit Steinegger mit einer neuen Folge von «Total Birgit» auf SF 1 zu sehen – natürlich fehlt da auch Frau Iseli nicht. Frau Steinegger, was schenken Sie Ihren Liebsten zu Weihnachten? Das darf ich doch nicht verraten! Kein Geheimnis ist, dass es in der Altjahrs­ woche eine neue Folge von «Total Birgit» gibt. Frau Iseli spielen Sie besonders gern. Wieso? Sie zischt mit einer positiven, aufgestellten Haltung durch den Alltag. Mit dieser Figur kann ich frisch von der Leber weg reagieren. So wie ich es in meinem Alltag auch manchmal gerne tun würde. Siiicher! Diesmal mischt sie sich in Davos unter die Politprominenz. Wen triff sie? Ich habe mich an zwei ausländischen Militärattachés versucht, einem Amerikaner und einem Nordkoreaner. Hinzu kommen eine überforderte Hoteldirektorin, eine dänische Diplomatin und wieder einmal Frau Mgubi, die schwarze Mama, die ich schon wegen ihrer Kauderwelsch-Sprache sehr schätze. Ihr Lebenspartner Markus Köbeli ist Autor und Regisseur der Sendung. Wie oft schwatzen Sie ihm bei der Arbeit drein? Immer wieder. Und manchmal hört er mir sogar zu. Wo fallen Ihnen die besten Ideen ein? Ich liebe es, die Leute zu beobachten. Es fasziniert mich, was für spannende Charaktere sich auf der Strasse tummeln. Das Arsenal an Figuren ist noch lange nicht ausgeschöpft. «Total Birgit» gibt es seit zehn Jahren. Eine lange Zeit! Ihr Erfolgsrezept? Ich glaube, es sind einfach witzige ­Geschichten mit liebenswerten Figuren. «Birgits und WAMs Classe Politique» wird hingegen am 28. Dezember zum allerletzten Mal ausgestrahlt. Wie verabschieden Sie sich? Wir blicken zurück auf ein turbulentes Jahr im Bundeshaus. Querelen, Intrigen, ­Mobbing – da war ja einiges los in unserer magistralen WG! Sie haben dieses Jahr Ihren 60. Geburtstag gefeiert – denken Sie an Pensionierung? Das gibt es zum Glück in meinem Beruf nicht. Ich hoffe, noch viele spannende ältere Damen spielen zu können. Interview barbara halter schweizer illustrierte


Erster Weltcup-Sieg mit 17 So jung hat noch nie eine Fahrerin einen Weltcup-Super-G gewonnen. Lara Gut: «Ich bin körperlich und technisch besser geworden.»

10

schweizer illustrierte


Titel

Foto Urs Bucher / EQ Images

«Lachen ist mein Hobby!»

Geschafft! Die 1,60 Meter kleine Tessiner Draufgängerin lara gut ist erst 17. In St. Moritz gewann sie ihr erstes Weltcup-Rennen. Besondere Merkmale: athletisch, bildhübsch, Star-Status. Und das schönste Lächeln im Ski-Zirkus. schweizer illustrierte

11


Fotos Keystone / EPA / Mike Sturk, Marcel Nöcker

Lachen ist ihr Markenzeichen Lara: «Ich lache immer, auch wenns mal nicht so gut geht. Und auch gern über andere!»


Titel

Lara Gut, Teenager aus Comano bei Lugano. 17 Jahre jung, sprachbegabt, das grรถsste Ski-Talent der Alpen. schweizer illustrierte

13


A superstar is born! Die Familie Gut feiert in St. Moritz: Lara, Bruder Jan, Vater Pauli, Mutter Gabriella (v. l.). Aufgepasst, auch Jan, 13, will durchstarten!

Text Urs heller

T

anti auguri a te!» Im Berghaus Salastrains ob St. Moritz, einen Steinwurf von der Rennpiste entfernt, ist Familie Gut schon am Abend vor Laras erstem Sieg in Fest-Laune. Mamma Gabriella, Sportlehrerin aus dem Tessin, feiert ihren 48. Geburtstag. Die Party dauert bis Mitternacht. Ski-Legende und Weinhändler Roland Collombin ist als unerwarteter Gast auch dabei. Zwei aus der Runde schleichen frühzeitig ab: die Rennfahrerinnen Lara Gut und Fabienne Suter. Die jungen Frauen sind die Ersten im Bett. Und wenige Stunden später die Ersten auf dem Podest. Dass Lara zuoberst steht, ist eine Sensation. Der Teenager aus Comano TI ist erst 17. Schon jetzt zeichnet sich ab: Die kühne Blonde mit den leuchtend blauen Augen und dem ansteckenden, entwaffnenden Lachen ist in den nächsten Jahren im Frauenweltcup das Mass aller Dinge. Der Sportfan tut gut daran, sich ein paar Fakten zu merken. Geburts­ datum: 27. April 1991 (Sternzeichen Stier, «Ich habe tatsächlich einen dicken Schädel»). Grösse: 160 Zentimeter. Ge-

14

schweizer illustrierte

wicht: 57 Kilos. Nickname: wahlweise «Smart» oder «Sunshine». Handelsschülerin, wenn es die Zeit zulässt. Sprachgenie (Italienisch, Deutsch, Französisch, Englisch, Spanisch). Hobbys: «Lesen. Und lachen – auch wenns mal nicht so gut läuft.» Es läuft gut – und Lara Gut liefert gleich die Analyse dazu: «Ich bin körperlich und technisch besser geworden. Ich weiss, was ich kann. Und ich weiss, was ich riskieren kann.» Die einen freuten sich sehr. Vater Pauli zum Beispiel. Er setzt für seine Tochter alles auf eine Karte. Hängt seinen Job als Berufsschullehrer bis auf Weiteres an den Nagel. Engagiert auf eigene Rechnung Trainer (Mauro Pini), Konditionstrainer (Patrick Flaction), Servicemann (Barnaba Greppi) und Physiotherapeutin (Norma Tipaldi). Sie alle arbeiten nur für Lara! Diesen Luxus erlaubt sich sonst nur Bode Miller. Einzig Berater Oliver Bernhard, der Sponsoren und Medien mit arroganten Forderungen nervte, ist ab sofort nicht mehr dabei. Das «Team Gut» kostet 300 000 bis 400 000 Franken pro Jahr. Noch decken die Sponsorengelder diese Investitionen nicht. Doch der «return of investment» ist in vollem Gang: Die Raiff-

eisen-Bank, die sich für 150 000 Franken den schönsten Platz am kostbaren Objekt sicherte (auf dem Stirnband über den fröhlichen Augen), hat die Investi­ tion bereits im Dezember amortisiert. Die anderen freuten sich auch, ein bisschen verhaltener. Und das aus einem ganz einfachen Grund: Lara Gut beansprucht so ziemlich jede Extrawurst, die in einem alpinen Ski-Team denkbar ist. Den ganzen Sommer über trainierte sie für sich allein. Und in der Rennsaison selbst gibts eigentlich nur eine einzige Verpflichtung: Lara muss im gleichen Hotel übernachten wie die Mannschaft. Cheftrainer Hugues Ansermoz: «Keine einfache Situation für uns alle, aber bestimmt die beste Lösung für Lara.» Fabienne Suter, ein Star der eher stillen Art: «Wir können damit umgehen. Ich selbst könnte so nicht arbeiten. Ich brauche ein Team um mich.» Die besten Freundinnen hat Lara ausserhalb des Teams: Die Spanierin Maria José Rienda Contreras oder die Österreicherin Renate Götschl surfen am ehesten auf ihrer Wellenlänge. Team im Team – da ist Ärger programmiert. Deshalb ist die Zusammenarbeit zwischen dem Team Swiss Ski und dem Team Gut nicht etwa nur mündlich,


Titel

Extrawurst für Lara: Sie trainiert allein im kleinen Privat-Team. Ärger ist programmiert.

Champion mit Ringelsöckli. Lara beim Fototermin für Swiss-Ski-Sponsor Swisscom. Ihr Marktwert steigt mit jedem Rennen.

Fotos Urs Bucher / EQ Images, Keystone

Laras Glücks-Fall! Das war vergangene Saison bei der Abfahrt in St. Moritz: Rang 3 trotz Sturz im Zielhang! sondern in einem schriftlichen Vertrag geregelt. Am Renntag selbst sieht das so aus: Chef Hugues Ansermoz fährt mit seinem Trainerteam die Strecke ab, man diskutiert die Schlüsselstellen. Laras Trainer Mauro Pini ist auch dabei; doch bei der eigentlichen Strecken­ besichtigung vor dem Start sind der frühreife Schützling und sein Coach wieder allein unterwegs. Extrawurst? Im Spitzensport gibts ein eisernes Gesetz: Wer siegt, hat im­ mer recht. Oder anders gesagt: Gut ist, was für Gut gut ist.

Vater Pauli Gut siehts nicht so eng: «Wir haben uns früh gefragt, was wir mit unseren Kindern anstellen wollen. Küm­ mern wir uns selber um ihre Talente, übergeben wir sie Dritten? Wir entschie­ den uns für die erste Variante. Meine Frau ist Sportlehrerin, plante den kon­ ditionell-physischen Aufbau. Ich war mal Rennfahrer. Also begleitete ich meine Tochter zu all ihren Einsätzen.» Lara: «Dad ist für mich die wichtigste Bezugs­ person.» Ihre Karriere hat früh begonnen: Be­ reits mit anderthalb Jahren stand Lara erstmals auf Ski – Bretter mit lustigen Clowns drauf, ein Geschenk ihrer Tante. Später zierten Poster von Michael von Grünigen und Sonja Nef das Kinder­ zimmer. Lara Gut zog nach ihrem ersten grossen Sieg am vergangenen Samstag geduldig von Mikrofon zu Mikrofon. Die Schweizer Illustrierte betrieb im VIPZelt Ursachenforschung: Weshalb glänzt die Tessinerin schon mit 17 wie von einem anderen Stern? Urs Lehmann, Weltmeister und Präsident von Swiss Ski: «Lara fährt wie ein Mann. Steht wie ein Mann auf den Ski, verlegt den Schwerpunkt ganz nach hinten. Wer als

Frau so fahren will, braucht eine sensa­ tionelle Kondition, viel Roh- und Schnell­ kraft. Sie ist unbekümmert, fährt mit Kil­ lerinstinkt.» Karl Frehsner, ein Leben lang im Weltcup unterwegs und Vater der grössten Schweizer Ski-Erfolge (Zur­ briggen, Müller, Accola und Co.): «Lara ist in ihrem jungen Leben mehr Ski gefahren als alle anderen. Nicht nur zwischen den Stangen. Auch im freien Gelände: Das hat ihr Gleichgewicht geschult, ihren Mut gefördert.» Ein Kamikaze der Piste? «Nein», winkt der «eiserne Karl» ab, «ein kluges Mädchen, das alles sehr genau kalkuliert. Auch das Risiko.» Applaus im VIP-Zelt, der Star gibt sich die Ehre. Lara bahnt sich den Weg zum Tisch «Team Gut». Sie stösst artig und mit lauwarm gewordenem Champagner mit Freunden, Rivalen und Sponsoren an. Laras Bruder Jan hält sich beim Feiern diskret im Hintergrund. Nicht mehr lange, vermutet Pauli Gut: «Jan hat genauso viel Talent wie seine Schwester. Er ist 13, eher noch ein Künstler als ein Spitzensportler. Aber irgendwann packt auch ers.» Gute Aussichten!  schweizer illustrierte

15


16

schweizer illustrierte


gesellschaft

Sarina im Babyglück

Hier zeigt das Urner Buttermeitli Sarina Arnold erstmals sein Töchterchen. Felice Alyssa kam mit einer Lippen-Kiefer­­Gaumen-Spalte zur Welt. Und wurde nun operiert.

Nähe «Das Leben hat sich nach der Operation normalisiert. Jetzt haben wir endlich Zeit für ein normales Familienleben.» schweizer illustrierte

17


«Ich musste mich nach dem Eingriff an Felices neues Gesichtchen gewöhnen. Nach der Operation träumte ich noch eine Weile von ihrem bisherigen Äusseren» sarina arnold


gesellschaft

Wie die Mutter, so die Tochter «Felice hat einen richtigen Ürner Stiärägrind.» schweizer illustrierte

19



Styling Valerie Jantz; Haare- und Make-up Monika Spisak. Beide für Style Council. Seite 16/17: Sarinas Top, T-Shirt und Panty von Schiesser; Felices Body von Schiesser, Zero-7. Seite 18/19: Sarinas Cashmereleggins by Fedeli von Cashmere House; Top und Strickjacke von Vestibule; Felices Strampler und Body, Ovale. Seite 20: Cashmereplaid von Artiana. Seite 21: Käppchen, Jäckchen von Bonpoint by BOBO l’Escargot; Body von Schiesser und Lammfellfinken, Zero-7. Alle Cashmereplaids und Kissen von Artiana. Alle in Zürich.

gesellschaft

Knuddelig Sarina Arnold: «Felice ist ein Strahlemädchen. Sie lächelt jeden an.»

«Schönheit kommt von innen. Wenn du keine Herzlichkeit und Wärme ausstrahlst, bleibt nur eine kalte Hülle» sarina arnold

schweizer illustrierte

21


Gesellschaft

«Die Frage nach dem Warum raubt zu viel Kraft. Ich setze sie lieber positiv um und will anderen Kindern helfen» sarina arnold Text Giuseppe Cerrato Fotos sabine liewald

E

s sind Bilder einer wunderschönen Mutter und ihres süssen Babys. Die Mutter ist entspannt. Das Baby guckt neugierig in die Kamera. Sarina Arnold, 28, ist glücklich, weil der Moment der Befreiung gekommen ist. Die Fotos zeigen, dass sich im Leben des Urner Topmodels und seiner Tochter Felice Alyssa viel verändert hat. Felice ist jetzt so weit, dass sie zum ersten Mal mit ihrem Mami vor der Kamera posieren kann. Die Kleine, die am 5. April mit einer Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte zur Welt kam, hat sich von der Operation im August gut erholt. Sie hat das Gröbste hinter sich. «Ich will zu meiner Tochter stehen, und ihre Fehlbildung soll kein Tabu sein», sagt Sarina. Von Felices Handicap ist fast nichts mehr zu sehen. Der harte und der weiche Gaumen sowie die Oberlippe wurden verschlossen. Nur das linksseitig abgeflachte Nasenflügelchen und die feine Narbe darunter sind vorderhand geblieben. Die Fotos sollen den Eltern von Babys, die das gleiche Startproblem haben, Mut machen: Es wird gut! Unser Gespräch findet nach dem Fotoshooting in der Wohnung des Buttermeitlis in Zollikon ZH statt. Felice ist immer dabei, krabbelt auf der Babydecke herum. Plötzlich will sie ihren Schoppen mit verdünntem Tee. Sarina hält ihr die Flasche an den Mund. Die Kleine nuckelt begeistert. Sarina lächelt. «Welch ein Fortschritt. Jetzt kann sie selber saugen. Vor der Operation musste ich ihr mit sanftem Druck auf dem Schoppen die Milch einflössen, weil Lippen-Kiefer-GaumenSpalte-Kinder kein Vakuum bilden können.»

Sarina Arnold, wie hat die Operation Felice verändert? Vor dem Eingriff sah ich immer eine kleine Patientin vor mir. Das lässt nicht viel Spielraum für Beobachtungen. Jetzt sehe ich, wie sich ihr Charakter entwickelt. Felice hat einen richtigen «Ürner Stiärägrind». Aber sie ist auch ein freundliches Mädchen. Sie strahlt jeden an. Was muss bei der Kleinen noch alles korrigiert werden? Mit acht wird der Oberkiefer verschlossen, mit 16 die Nase operiert. Ob sie eine Logopädie-Behandlung braucht, entscheidet sich, wenn sie mit dem Reden anfängt. Wie erleben Sie heute den Alltag mit Felice? Das Leben hat sich für mich und meinen Mann Raphael normalisiert. Vor dem Eingriff waren die Fehlbildung und die Operationsmethode ein allgegenwärtiges Thema. Jetzt haben wir Zeit, ein normales Familienleben zu führen. Ach, da kommt mir gerade etwas in den Sinn. Erzählen Sie … Ich musste mich nach der Operation an Felices neues Gesichtchen gewöhnen. Ich träumte noch eine Weile von ihrem bisherigen Äusseren. Und war das schlimm? Nein, sie war für mich auch vor dem Eingriff das schönste Kind der Welt.


Trotzdem, ein Kind mit einer Fehlbildung ist kein Spaziergang. Sie sagten, die Diagnose im siebten Monat sei für Sie ein Schock gewesen. Besuchten Sie nach der Geburt eine Selbst­hilfegruppe oder einen Psychologen? Wir haben es nie in Erwägung gezogen. Vielleicht auch, weil viele betroffene Eltern auf uns zugekommen sind. Es war unglaublich, wie viel Mut mir unbekannte Menschen gemacht und Ratschläge gegeben haben. Ein paar Mütter treffe ich regelmässig. Was raten Sie betroffenen Eltern? Es scheint schlimmer, als es ist. Die Medizin ist fortge­ schritten und kann diese Fehlbildung heute beheben. Die ersten Monate sind jedoch anstrengend. Vor dem Gaumen­ verschluss musste ich die Gaumenplatte immer wieder befestigen. Ich hatte so Angst, ihr wehzutun. Hinzu kamen wöchentliche Kontrollen mit dem Baby im Spital. Wenn Sie zurückblicken, wer hat Sie am meisten unterstützt? Ohne meine Mutter und meine Schwiegermutter hätte ich es nicht geschafft. Auch meine Schwägerin Aurelia und natürlich Raphael waren eine grosse Hilfe. Haben Sie nie mit dem Schicksal gehadert? Am Anfang machte ich mir Vorwürfe, obwohl ich immer sehr gesund gelebt habe. Aber das Warum raubt zu viel Kraft. Ich setze sie lieber positiv um und möchte etwas weitergeben. Ich hatte schon immer eine soziale Ader. Durch das Geschehene ist sie verstärkt worden. Sie meinen, karitativ tätig zu sein? Ich unterstütze die Oberärztin, die Felice an der Uni-Klinik Basel operiert hat. Doktor Katja Schwenzer-Zimmerer nimmt in ihren Ferien Eingriffe an Kindern mit LippenKiefer-Gaumen-Spalte in Kambodscha, Burma und Indien vor. Ihre Organisation Vergessene Patienten ist auf f­inanzielle Hilfe angewiesen. Sie sind wieder zurück im Model-Business. Kürzlich hatten Sie ein Covershooting für die deutsche «Madame». Stimmt. Allerdings arbeite ich nicht so viel wie früher. Für den Januar habe ich zum Beispiel keine Jobs angenommen. Nehmen Sie die Kleine mit an die Shootings? Ich nehme Felice mit, wo ich kann. Wir waren schon zu­ sammen in Lissabon, Sharm El Sheikh und auf Sardinien. Meine Schwägerin Aurelia und meine Mutter spielen dann die Nannys. Hand aufs Herz, in Ihrem Job geht es um perfektes Aussehen, glamouröse Ausstrahlung und Perfektion. Hat sich Ihre Werteskala diesbezüglich verändert? Es klingt nach Plattitüde, aber Schönheit kommt von innen. Wenn ein sogenannt schöner Mensch keine Herzlichkeit oder Wärme ausstrahlt, bleibt nur eine kalte Hülle. Vor der Operation sah man der Kleinen die Spalte sofort an. Wie reagierten Sie, wenn die Leute auf der Strasse schauten? Natürlich wurde geguckt. Alles, was von der Norm ab­ weicht, ist auffällig. Dafür habe ich Verständnis. Viele schauten hin, dann verschämt wieder weg. Aber ich habe mich nie für mein Kind geschämt. In einer Woche geht das Jahr zur Neige. Haben Sie Wünsche für 2009? Nein. Ich lebe im Moment und bin glücklich, dass mir das Jahr 2008 Felice geschenkt hat und alles so gut gekommen ist.  Spenden Sie! OP für arme Kinder: Vergessene Patienten – Sektion Schweiz e.V. Kontonr.: 16549604874. IBAN: CH 3600770016549604874. Clearing-Nummer 770, Basler Kantonalbank. Stichwort «Wudnea»


Staats-Ge Musikalische Tochter Sidonia Maurer spielt ein St端ck von Johann Sebastian Bach.


politik

Erster öffentlicher Auftritt seit zwölf Jahren Bei der Feier in der Tonhalle Zürich nimmt Anne-Claude Maurer an der Seite ihres Mannes Platz. Er begrüsst sie zärtlich.

heimnis gelüftet

Nun weiss die Schweiz, wie die neue Bundes­ratsgattin aussieht. anne-claude und ueli maurer traten an der Wahlfeier gemeinsam auf. «Ich freue mich für meinen Mann.» schweizer illustrierte

25


Text Christine Zwygart Fotos Kurt Reichenbach

A

nne-Claude und Ueli Maurer sitzen in der Tonhalle Zürich. Seit zwölf Jahren treten die beiden erstmals wieder gemeinsam öffentlich auf. Viel über sich erzählen mag die neue Bundesratsgattin nicht. Nur so viel: «Ich freue mich für meinen Mann.» Sie ist eine Dame. Mit silbernem Haar und eleganter Kleidung. Obwohl sie seit über 30 Jahren mit einem der erfolgreichsten Politiker der Schweiz ver­heiratet ist, begleitet sie ihren Gatten höchst selten an Anlässe. Für seine Wahlfeier macht sie eine Ausnahme. Mit einem Sonderzug ist die Gästeschar aus Bern nach Zürich gereist. In seiner Rede gibt Bundespräsident HansRudolf Merz zu bedenken: «Für Bundesräte gibt es keine Lehre und kein Stu­ dium. Doch verfügt Ueli über alles, was er für dieses Amt braucht.» Besonders freut sich Maurer über das Jahresabo für die Konzerte in der Tonhalle, das er von Zürichs Stapi Elmar Ledergerber erhält: «Diese Art von Erholung werde ich 2009 brauchen.» So richtig daheim fühlen sich die Maurers in Hinwil. Das halbe Dorf ist im Zürcher Oberland auf den Beinen, um seinen neuen Bundesrat willkommen zu heissen. Ueli Maurer zieht mit Frau und

fünf seiner sechs Kinder durch die Strassen, winkt schon ganz staatsmännisch. «In der Politik muss man oft ein Pokerface machen. Das gelingt mir heute nicht. Ich bin tief berührt.» Auf der Bühne am Gemeindeplatz kämpft der hartgesottene SVPler gar etwas mit den Tränen. Kinder singen für ihn, Salutschüsse donnern, dann zieht die Festgesellschaft weiter ins ArmeeLogistikzentrum. Hier steigt Sidonia Maurer auf die Bühne. Und spielt für ihren Papi auf der Geige ein Stück von Bach. Für urchige Stimmung sorgen die Zürcher Landfrauen: Sie stehen in ihren Trachten für ein Foto mit dem neuen Bundesrat parat – und dieser juchzt vor Freude aus voller Kehle. Zwischen geräucherten Forellen­ filets und Kalbscarrébraten mit Maisschnittchen wendet sich SVP-Präsident Toni Brunner an die Festgemeinde und orakelt, ob «aus dem Bundesplatz nun bald ein Pausenplatz wird» – in Anspielung auf Maurers Ankündigung, er werde dort künftig sein Sandwich essen. Gar zu goldenen Ehren führt Regierungspräsident Markus Notter den NeoBundesrat. Er überreicht ihm die Ehrenmedaille des Kantons und erinnert Maurer daran: «Die Popularität ist wie ein Stundenhotel. Man muss schnell ­wieder raus, andere wollen auch rein.» 

«Am 1. Januar mache ich Das VBS nimmt in Aarberg Abschied von Verteidigungsminister Samuel Schmid

S

eine Tage sind gezählt, im Büro stapeln sich die Zügelkisten. Am 29. Dezember übergibt Bundesrat Samuel Schmid, 61, die Geschäfte an seinen Nachfolger Ueli Maurer. Doch so einfach lässt das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport VBS seinen Chef nicht ziehen. In Aarberg BE erhält der Berner Seeländer einen würdigen Abschied – mit Salutschüssen, einem Auftritt der Dragoner in historischen Uniformen und vielen Reden. Besonders herzlich zeigt sich dabei André Blattmann, Armeechef ad ­interim: «Ich werde Sie vermissen. Ein Riesenmerci für Ihr Engagement!» Schmid freut sich nun auf eine leere Agenda und fürchtet sich nicht vor zu viel freier Zeit: «Am 1. Januar werde ich einfach mal nichts tun.» Und für später hat er auch schon ein paar Ideen: Reisen mit seiner Frau Verena, Freunde besuchen und Enkel hüten. Text Christine Zwygart, Fotos Kurt Reichenbach


politik

Bundesrätliche Familie Auf dem Umzug durch die Heimatgemeinde Hinwil wird Maurer begleitet von Sidonia, Ehefrau AnneClaude, Ursina, Corsin und Björn (v. l.).

Polit-Traumpaar I SVP-Präsident Polit-Traumpaar II Der Hinwiler Toni Brunner mit seiner Lebens- SVP-Nationalrat Bruno Zuppiger partnerin Esther Friedli. mit seiner Ehefrau Rösli.

Staatsmännisch Bundespräsident Merz (r.) und Bundesrat Maurer warten im SBB-Salonwagen auf die Gäste.

Geschwister feiern mit Über die Wahl ihres berühmten Familienmitglieds freuen sich auch die vier Brüder und Schwestern: Markus, Ursula, Ueli, Annemarie und Christian (v. l.) warten im Berner Bahnhof auf den Sonderzug.

mal nichts»

Ein letztes Verneigen Schmid verabschiedet sich in Aarberg symbolisch von den Soldaten.

schweizer illustrierte

27


Menschen

2008

Sie haben uns bewegt

Fotos Karl Mathis / Keystone, Wang Yuguo / Xinhua

Federer und Obama gewinnen. Die Euro 08 bringt Frei zu Fall. Nef und Studer werden Mami. China bebt. Derrick stirbt. Sarkozy heiratet Bruni. Mister Schweiz ist wieder solo. Was für ein Jahr!

28

u Whitney Toyloy kann ihr Glück kaum fassen, als bei der Miss-Schweiz-Wahl am 27. September ihr Name verkündet wird. Die Westschweizerin ist mit 18 Jahren die Jüngste.

schweizer illustrierte

u Olympiagold Roger Federer und Stanislas Wawrinka (l.) ist die «doppelte» Freude in Peking ins Gesicht geschrieben.


Alejandro Velert, Sport­ redaktor Roger federer u Ich bin mit vielen Erwartungen nach Peking gereist. Dass Roger Federer dort Gold holt, gehörte nicht dazu. Schon gar nicht im Doppel. Der König der Einzelsportler im engagierten Dienst eines Kollektivs? Schwer vorstellbar. Bis ich an diesem 16. August eines Besseren belehrt werde: Die Schweden Aspelin/ Johansson sind besiegt, Stan Wawrinka und Roger liegen sich in den Armen, wälzen sich am Boden, weinen Freudentränen. «Unsere Freundschaft hat uns getragen. Stan hat mir ermöglicht, das alles zu erleben», sagt Federer später. Er ist ein Teamsportler.

schweizer illustrierte

29


Menschen

2008

Die Hilfe ist nah

Fotos AFP Photo / Xinhua, Reuters / Pascal Lauener, Marcel Nöcker

u China-Beben Gewaltige Zerstörung nach einem Erdbeben am 12. Mai um 6.28 Uhr in Sichuan, südwestlich von Peking. Fast 70 000 Menschen sterben, 5,8 Millionen werden obdachlos. Eine Krankenschwester hilft in Beichuan einem Verschütteten.

30

schweizer illustrierte


u Schlauchboot-Drama

Bei einem Militärunfall am 12. Juni kentern auf der reissenden Kander im Berner Oberland zwei Schlauchboote. Fünf Soldaten sterben – einer von ihnen wird immer noch vermisst.

Edi Estermann, Nachrichtenchef Erschüttert u Ich mag China nicht besonders. Zu totalitär, zu Tibet-feindlich, zu fremd. Am 12. Mai eine jener Meldungen auf dem NewsTicker, an die man sich auf Redaktionen längst gewöhnt hat: Erdbeben. In Sichuan. Stunden später erste staatlich freigegebene Bilder auf der Redaktion. Die übliche Verwüstung. Zerstörte Häuser, Brücken, Strassen. Erst Tage später dann die Fotos freier Fotografen. Und nun bekommt die Katastrophe ein Gesicht. Menschen – eingeklemmt, verletzt, verzweifelt, schreiend. Vorbehalte verfliegen. China ist plötzlich ganz nah.

u Gori, Georgien Im August eskaliert der Konflikt zwischen Georgien und Russland um die Teilrepublik Südossetien. Ein georgischer Mann hält nach einem Bombenangriff auf Gori seinen toten Bruder im Arm.

u Raser-Unfall

Drei Männer liefern sich ein Autorennen. Dabei wird die 20-jährige Lorena Wittwer aus Schönenwerd SO getötet. Die ganze Schweiz trauert, die Politik ist gefordert. schweizer illustrierte

31


Menschen

Gemeinsam sind wir

Fotos Morry Gash / AP/ Keystone, Andreas Meyer / SonntagsBlick, Keystone, Reuters

2008

u Barack Obama Er ist der 44. Pr채sident der Vereinigten Staaten. Der Vater Kenianer, die Mutter aus Kansas. Wesentlich zum Wahlerfolg am 4. November mit beigetragen hat seine Ehefrau Michelle.

32

schweizer illustrierte

u Fabian

Cancellara

Der Rad-Star erwacht aus seinem grossen Traum, der wahr geworden ist. In Peking wird er am 13. August Olympiasieger im Zeitfahren. Davor hat er schon Bronze im Strassenrennen geholt.


stark

u «Nur»

noch Ehemann Köbi Kuhn schiebt seine Alice im August im Rollstuhl durch den Park der Reha-Klinik in Mammern TG. Er wohnt bei ihr im Zimmer. «Meine Frau braucht mich», sagt er. «Alles wird gut!»

Iso Nieder­ mann, Ressort­ leiter Sport köbi kuhn u Heim-Euro – FussballNaticoach Köbi Kuhn auf dem Karriere-Gipfel. Dann, die Nachricht von zu Hause. Seine Alice ist nach einem epileptischen Anfall ins Koma gefallen. Bilder zeigen Köbi händeringend, verzweifelt. Im Naticamp in Feusisberg frage ich Spieler: «Habt ihr Zeit, euch mit dieser Geschichte zu beschäftigen?» Die Antworten sind stereotyp: «Wir fühlen mit. Doch wir sind Profis, dürfen uns nicht ablenken lassen.» Der Trainer aber erzählt später gerührt: «Die Spieler sprachen Gebete für Alice.» Die Euro haben sie verloren. In diesem Moment sind sie für mich Sieger.

u Alex

Frei Als der Teamleader im EuroStartspiel gegen Tschechien schreiend am Boden liegt, platzen Tausende von Schweizer Träumen. Der Cap­tain kommt zurück – an Krücken. Stark! Nur hilfts nicht.

u Ingrid

Betancourt Vor sechs Jahren entführen Farc-Rebellen die kolumbianische Politikerin. Im Juli 08 wird Betancourt befreit. Und sieht ihre mittlerweile erwachsene Tochter Melanie (r.) wieder. schweizer illustrierte

33


Menschen

2008

Vom Winde verweht

Marcel Huwyler, Nachrichtenredaktor lufthansa u Im Internet schaute ich mir den Landeanflug des «Sturmböen»-Airbus immer wieder an. Und kam zum Schluss: Die Piloten haben hochprofessionell reagiert. Umso mehr ärgerte ich mich, als einige Medien die Co-Pilotin an-­­ griffen: Warum sass beim Landen diese 24-Jährige am Steuer und nicht der Cap­ tain? So jung! Kann die das überhaupt? Die Lufthansa hat eine der besten Pilotenschulen der Welt. Selektion und Ausbildung sind knallhart. Nur die besten dürfen ins Cockpit. Wer hier fliegt, der kann wirklich was, egal wie alt er ist – oder sie. Die junge Co-Pilotin hätte einen Orden verdient.

u Marcel Ospel tritt am 1. April als UBSChef zurück. UBS und CS sind stark in die globale Finanzkrise involviert: Über 50 Milliarden vernichtet, 30 Mil­liarden Verluste, faule Kredite im Nominalwert von 125 Milliarden muss die Nationalbank übernehmen.

34

schweizer illustrierte

u Edith

Hunkeler, 36, bleibt nichts erspart. Beim Olympia-Rollstuhlrennen über 5000 m löst sie einen Massensturz aus. Doch auch diesmal kämpft sie sich zurück. Tage darauf holt sie Marathon-Gold.


verweht

u Beinahe-Crash

Fotos Tom Fecht / New York Times / Redux / Laif, Marcel Nöcker, Keystone (2), RDB, Reuters

1. März 08. Flughafen Hamburg. Ein Lufthansa-Airbus A320 wird beim Landen von einer Sturmböe erfasst, der linke Flügel touchiert die Piste. Die Piloten starten durch. Und landen später sicher.

u JJ3 Trauriges Ende für den zweijährigen Braunbären. Am 14. April wird JJ3 von einem Wild­ hüter bei Thusis GR erschossen. Er ist zum Risikobären geworden, weil er bis in Siedlungen vordrang.

u Eveline WidmerSchlumpf

Die Bundesrätin tritt ihr neues Amt an, wird aus der SVP geschmissen, hilft die BDP gründen und meistert für den erkrankten Merz die Finanzkrise. Chapeau!

schweizer illustrierte

35


Menschen

2008

Paare des Jahres Bettina Portmann, Unterhaltungschefin

Carla Bruni & Nicolas Sarkozy u Dass ein mächtiger Staatsmann wie Nicolas Sarkozy mehr auf den Unterhaltungs- als Nach­ richtenseiten einer Zeitschrift vertreten ist, schien auch mir gewöhnungsbedürftig. Mittlerweile wurde aus der Liebes-Show BruniSarkozy eine Institution und aus der Première Dame de France die charmante Geheim­waffe von Monsieur le Président. Doch hätte sich la Bruni nicht schon vor Jahren mit ihrer rauchigen Stimme in mein Herz gesungen, würde ich ihr noch immer unterstellen, dass sie sich mit der Blitzheirat am 2. Fe­bruar nicht die Liebe, sondern den Auftritt ihres Lebens sichern wollte.

u Ellen u Michael Ballack & Simone Nach

u Claus Theo Gärtner & Sarah Würgler 36 Jahre trennen sie, doch seit dem 20. September verbindet Matula und seine Schweizer Freundin ein ­Ja-Wort – und zwei Ringe für die Ewigkeit.

36

schweizer illustrierte

zehn Jahren und drei Kindern heiratet der deutsche StarKicker am 14. Juli. Die Feier am Starnberger See dauert zwei Tage. Elton John singt für das Paar.

DeGeneres & Portia de Rossi

Im Sonnenuntergang tauschen die Komikerin und die Schauspielerin am 17. August in ihrem Haus in L. A. die selbst­ verfassten Eheversprechen aus.


Carla Bruni sind neben italienischer Grandezza auch Dior und Hermès im Elysées-Palast eingezogen. Ausserdem ist das ehe­ malige Topmodel ein willkommener Gast im Büro ihres Präsidenten-Gatten.

u Flavio

Briatore & Elisabetta Gregoraci

Seine Playboy-Tage sind Vergangenheit: Seit dem 14. Juni gibts für den Renault-Boss nur noch dieses rassige Ex-Showgirl.

u Melanie

Winiger & Andres Andrekson

u Jürg Marquard & Raquel Lehmann

In den Gewächshäusern des «Giardino Verde» in Uitikon ZH feiern die Schau­spielerin und der Rapper Stress am 24. Mai ihre Vermählung.

Den Bund fürs Leben schliessen der Verleger und die PRFachfrau am 21. Juli standesgemäss in St. Moritz. Geflittert wird am Gardasee.

u Ueli Steck & Nicole de Zeeuw

u Silvano Beltrametti & Edwina Parpan

Der Berner Oberländer Extrem-Alpinist heiratet nach seinem Drama an der Annapurna-Südwand am 11. Oktober im Lötschental seine langjährige Freundin.

Was im Schnee vor vier Jahren begann, gipfelt diesen Sommer in Valbella GR. Der Ex-Skirennfahrer ehelicht am 23. August seine grosse Liebe.

u Katja

Stauber & Florian Inhauser Einmal mehr trifft Amors Pfeil – im «Tagesschau»Studio des Schweizer Fernsehens. Am 9. Juli sagen die beiden Moderatoren Ja zueinander und sind ganz offiziell ein Paar. schweizer illustrierte

Fotos Pascal Rostain / Sphinx, Keystone, dpa Picture Alliance, Getty Images, Dukas, Thomas Buchwalder, Muriel Hilti / Tilllate, Bruno Voser, Marcel Nöcker, RDB

u Zelebrierte Zärtlichkeit Mit

37


Menschen

2008

Trennungen des Ja u Paul

McCartney & Heather Mills

einigen sich. Nach zwei Jahren Rosenkrieg erhält das Ex-Model eine Abfindung von 47 Millionen Franken. Plus Unterhalt für Tochter Beatrice. u Sarah

Connor & Marc Terenzi

erwischt es im verflixten siebten Ehejahr. Kurz davor spielen die beiden Sänger für die Dokusoap «Sarah & Marc crazy in Love» das verliebte Paar.

u Veronica

Ferres & Martin Krug wollen

u Boris

Becker & Sandy Meyer-Wölden

verlieben, verloben und verkrachen sich – in drei Monaten. Die 25-Jährige stellt Bobbele per SMS ein Ultimatum: «Ent­ weder du meldest dich, oder es ist vorbei.»

u Amanda

Ammann & Sebastian Hefti

u Stefanie Heinzmann & Marco Furrer

ziehen einen Schlussstrich. «Wir haben gemerkt, dass wir nur noch Freunde sind», sagt die Ex-Miss. Kurz darauf funkt es zwischen ihr und einem Kameramann.

sind nur noch Freunde. Während die Sängerin in Deutschland durchstartet, bleibt der Schüler im Wallis – und die Liebe auf der Strecke.

u Beni Thurnheer & Daniella trennen sich

u Donghua Li & Fen Tang turteln nur

nach 28 Jahren. «Unsere Ehe war nur noch eine Wohn­ gemeinschaft», sagt der «Schnuri der Nation» und zeigte sich Ende Jahr mit einer 23-Jährigen.

zwei Monate: An den Olympischen Spielen in Peking zerbricht die junge Liebe. «Wir haben gemerkt, dass wir nicht zusammenpassen», sagt der Olympiasieger von 1996.

38

schweizer illustrierte

nur noch Geschäftspartner sein. Eine Überraschung! Die Schauspielerin und der Marketingexperte galten lange als Deutschlands Vorzeigepaar.


hres

u Getrennte

Wege

Madonna und Guy Ritchie laufen nicht mehr gemeinsam über den roten Teppich. Nach acht Jahren wird ihre Ehe im November geschieden. Die gemeinsamen Kinder Rocco und David pendeln künftig zwischen London und New York. Lourdes bleibt bei ihrer Mom.

Barbara Halter, Redaktorin madonna & Guy Ritchie

gehen getrennte Wege. Nach nur einem Jahr verlässt der Mister Schweiz aus St. Gallen seine «Prinzessin».

Fotos Brauer Photos, Thomas Buchwalder, Rolf Edelmann, RDB, Hervé Le Cunff, AP, Star Press, Abaca / Dukas

u Stephan Weiler & Jasmin Braunwalder

u Madonna nervt. Mich und offensichtlich auch ihren Ehemann Guy Ritchie. Mitte Oktober bestätigt das Paar die Trennung. Fünf Wochen später sind sie geschieden. Gründe gabs keine. Wer das Leben der Popdiva verfolgt, kann es sich denken. Die 50-Jährige inszeniert sich penetrant als durchtrainierte Superwoman. Zugegeben: Ich bin zwanzig Jahre jünger und kann mein Bein nicht halb so hoch strecken wie sie. Doch die Sängerin übertreibt. Ihr Ex-Mann sagt, körperliche Nähe zu ihr sei wie «kuscheln mit einem Stück Knorpel». Mein Rat: Liebe Madonna, entspann dich mal!

schweizer illustrierte

39


Menschen

2008

Babys des Jahres u Leonie

Am 10. April schenkt Moni, die Frau von Ski-Held Pirmin Zurbriggen, ihrem kleinen Wonneproppen das Leben. Ein Nachzüglerli: Leonies Geschwister sind 17, 16, 14 und 10 Jahre alt.

u Malin Seit dem 2. September dreht sich das Leben der 14-fachen OL-Weltmeisterin Simone Niggli-Luder und ihres Mannes Matthias um ihr süsses Töchterchen.

u Anna

Der Ex-Skistar Sonja Nef mags nicht nur auf der Piste rasant: Als Klein Anna am 4. März zur Welt kommt, ist das grosse Schwes­ terchen Sophia gerade mal 16 Monate alt.

Sandra Casalini, Redaktorin, 2 Kinder

Fotos Regine Mahaux / Contour by Getty Images, Kurt Reichenbach, Rolf Edelmann, Seger-Press

christina aguilera

40

u Ich gebe es zu: Dieses Foto lässt mich vor Neid erblassen! Ich hätte kurz nach meinen Geburten niemals in ein solches Kleid gepasst. Und die Momente, in denen meine Babys so selig an meiner Brust schlummerten, waren ausserdem rar. Trotzdem mag ich diese Christina Aguilera – die zärtliche, sanfte, hingebungsvolle Mutter – viel lieber als die Sängerin in Hotpants und High Heels. Und auch wenn ein Heer von Make-upArtisten ihre Augenringe überschminkt, habe ich doch die Gewissheit: Irgendwann wird auch ihr Zweijähriger ihre CDSammlung mit Konfitüre «verzieren»!

schweizer illustrierte


u Flurin Alexander Am

u Vivienne und Knox Ganze

23. August erblickt das dritte Kind der Schauspielerin Tonia Maria Zindel und ihres Mannes Jan Risch das Licht der Welt. Luzia, 5, und Men, 2, sind stolze grosse Geschwister.

PaparazziHorden tummeln sich vor dem Spital, als «Brangelinas» Zwillinge am 12. Juli per Kaiserschnitt geholt werden.

u Harlow Winter Kate Vom

Partygirl zum Vollblut-Mami: Seit dem 11. Januar dreht sich Nicole Richies Leben nicht mehr ausschliesslich ums Feiern, sondern um ihr Töchterchen.

u Julia

Kim Baby Nummer vier für die Moderatorin Sandra Studer und ihren Mann Luka Müller. Am 10. April kommt die Kleine mit 3,7 kg zur Welt. Eine Erleichterung nach der Frühgeburt von Nina, heute 2.

u Max Liron Seit dem 12. Januar gehört Popstar Christina Aguileras Herz nicht mehr nur ihrem Mastiff Koko (und ihrem Gatten Jordan Bratman), sondern vor allem ihrem Söhnchen Max.

u Max

und Emme

Endlich hats geklappt mit dem ersehnten Nachwuchs: Am 22. Februar kommen Jennifer Lopez’ und Marc Anthonys Zwillinge zur Welt: Maximilian David und Emme Maribel Muñiz.

u Sunday

Rose Am 7. Juli geht der sehnlichste Wunsch von Hollywood-Star Nicole Kidman in Erfüllung: eine leibliche Tochter. Die ersten Bilder zeigt die US-«Vanity Fair». schweizer illustrierte

41


wir werden sie ver

Menschen

2008 u Hollywood-­Legende

Am 26. September stirbt Paul Newman im Alter von 83 Jahren an Krebs. Hier posiert er 1975 als Aushängeschild für die 200-Jahr-Feier der USA.

Nik Niethammer, Chef­ redaktor Paul Newman u Er ist das Idol meiner Jugend: Als 1974 der Kata­ strophenfilm «Flammendes Inferno» mit Paul Newman in die Kinos kam, war ich zwölf und wohnte mit meinen Eltern und Geschwistern im 5. Stock eines Hochhauses. Newman rettet im Film Dutzende Party-Gäste, die in der 135. Etage eines Wolkenkratzers eingeschlossen sind, vor dem Feuertod. Newman hat mich damals total fasziniert: So beschäftigte ich mich als 12-Jähriger intensiv mit der Frage, wie ich – meinem Helden aus Holly­ wood gleich – meine Familie retten könnte, falls einmal Feuer ausbrechen würde.

42

schweizer illustrierte


missen u Heath Ledger Am 22. Januar findet man den HollywoodStar tot in seiner Wohnung in New York. Ob der 28jährige Australier den Medikamentencocktail absichtlich genommen hat oder sein Tod ein Unfall ist, bleibt bis heute ungeklärt.

Fotos Landov / Keystone, Everett Collection / Keystone, Dukas, Ullstein Bild, Kurt Reichenbach, Hervé Le Cunff, Keystone

u Yves

Saint Laurent Unsterblich bleibt der Modezar dank seiner Erfindung: dem Anzug für die Frau. Der in Algerien Geborene stirbt mit 71 Jahren am 1. Juni in Paris nach langer Krankheit.

u Ruedi Rymann Am 10. September im Alter von 75 Jahren steht er vor Petrus’ Himmelstor – wie in seinem Lied «Schacher Seppli». Der Tod des Wildhüters aus Giswil OW rührt die Nation.

u Horst Tappert 25 Jahre spielt er Kommissar Derrick. Kein TV-Polizist hat so viele Fans, löst so viele Fälle. Der Wuppertaler stirbt am 19. Dezember in München mit 85 Jahren.

u Conny

und Gerda Gasser Am 17. 12. 2007 erliegt der «Conelli»-Direktor mit 69 Jahren einer Infektionskrankheit. Im Frühling 2008 folgt ihm seine Frau 71-jährig. Sie litt an Brustkrebs. Jetzt führen Tochter und Sohn den Zürcher Weihnachtszirkus mit Partner Herbi Lips weiter.

u Miriam Makeba Sie stirbt 67-jährig, wie sie gelebt hat: furchtlos und engagiert. An einem Auftritt für einen Anti-Mafia-Autor erleidet die Johannesburgerin am 10. November einen Herzinfarkt.

u Kurt Furgler Von 1972 bis 1986 sitzt er in der Landesregierung, dreimal ist er Bundespräsident. Der alt CVP-Bundesrat stirbt am 23. Juli im Alter von 84 Jahren an einem Herzversagen.

u Jacques

Piccard Der Tiefseeforscher stirbt am 1. November im Alter von 86 in seinem Haus in La Tourde-Peilz VD am Genfersee. Er tauchte tiefer als je ein Mensch vor oder nach ihm. schweizer illustrierte

43


Interview

«Von der Finanzkrise profitieren wir alle» Weltkrise, Rezession, Jobverlust. Was bringt 2009? Welche Trends, ­welche Wechsel? Zukunftsforscher Georges T. Roos über bankrotte Banken, fehlendes Öl, Cyber-Menschen und Madame Etoile.

Text max fischer Fotos bruno voser

H

err Roos, was bringt uns 2009? Ich bin kein Astrologe. Aber Sie sagen auch die Zukunft voraus? Bei Astrologen geht es um extrater­ restrische Welten. Ich beziehe mich auf Signale und Hinweise aus Zukunfts­ studien und Szenarien von Firmen, Forschungsstätten und öffentlichen Stellen. Im Vordergrund stehen für mich Megatrends, also grosse struktu­ relle Verschiebungen in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Lesen Sie selber Horoskope? (Lacht.) Vor Silvester treffe ich Madame Etoile. Monica Kissling, wie sie mit richtigem Namen heisst, wird mir viel­ leicht verraten, wie sich 2009 entwickelt. Wir möchten von Ihnen hören, was auf uns zukommt. Ich sehe in den nächsten Jahren einen grösseren Produktivitätsschub in der Biotechnologie und Nanotechnologie. Zudem wird Energie im Mittelpunkt stehen: Energieeffizienz und erneuer­ bare Energien. Jetzt reden Sie so, als ob es die grösste Krise seit den 1930er-Jahren überhaupt nicht gäbe. Die Leute sind verunsichert und haben Zukunftsängste. Wenn ich langfristig vergleiche, stelle ich ein ständiges Auf und Ab fest. Gerade Finanzkrisen sind so alt wie der Geldkreislauf. Im alten Rom war das bereits der Fall, aber auch in der ­Renaissance, als in Florenz eine Bank nach der andern Pleite ging. Was heisst das für uns? Wenn Politik und Wirtschaft es jetzt richtig aufgleisen, dann profitieren wir alle von der Finanzkrise. Profitieren? Habe ich richtig verstanden? Ja, ja. Wir müssen die für die Ankur­

44

schweizer illustrierte

belung der Konjunktur bereitgestellten Gelder in Forschung und Entwicklung von erneuerbarer und effizienter Ener­ gie stecken. Was macht Sie da so sicher? In den nächsten Jahrzehnten müssen wir uns von der fossilen Energie ver­ abschieden. Und zwar nicht nur, um unsere Umwelt zu schützen: Die fossi­ len Energieträger liegen grösstenteils in Regionen, die politisch heikel sind. Hinzu kommt, dass aufstrebende Länder wie Indien und China einen riesigen Energiehunger haben. Deshalb ist jetzt der ideale Zeitpunkt, um alternative Energien zu fördern.

Georges T. Roos (r.) in seinem Büro in Luzern mit SI-Wirtschaftschef Max Fischer.

Persönlich Geboren in Basel am 9. 3. 1963 (Fische) u karriere Studierte Pädagogik, Publizistik, Psychologie an der Uni Zürich; 1989–1996 Journalist; 1996–1999 Mitglied GL Gottlieb-Duttweiler-Institut; seit 2000 selbstständiger Zukunftsforscher, www.kultinno.ch; 2004 Gründung European Futurists Conference Lucerne, www.european-futurists.org (Direktor) u familie Getrennt, lebt zu 50 Prozent mit seinen Kindern Juan Alberto, 9, und Maria, 8 u hobbys Lesen, Reisen, Ski fahren, mit Freundinnen und Freunden gute Zeit verbringen

Sind die Entscheidungsträger vernünftig? Ja, ich glaube an die Kreativität und Intelligenz der Menschen. Wir lernen nur, wenn es uns wehtut. Und im Moment schmerzt es uns fürchterlich. Immer wieder waren es in der Ge­ schichte Krisen und zerplatzte Blasen, die dann den Weg für einen Neuanfang und neue Prosperität bahnten. An welche Energiequelle denken Sie? In Holland gibt es bereits eine Disco, in der durch die Vibrationen der Tan­ zenden Strom erzeugt wird. Handys können durch Bewegung, aber auch durch Körperwärme aufgeladen wer­ den. Das nennt sich «Energy Harves­ ting». In der intelligenten Vernetzung mit Energie aus Sonne, Wind und Wasserstoff warten fantastische ­Möglichkeiten auf uns. Dann ist es bald nur noch ein kleiner Schritt zum Cyber-Menschen. Die Technologie-Schnittstelle wandert in den nächsten 10, 20 oder 30 Jahren immer mehr in den Körper hinein. Das tönt sehr akademisch. Der englische Kybernetik-Professor Kevin Warwick hat bereits einen Chip in seinem Unterarm implantiert. Damit kann er seine Nervensignale in elektro­ nische Signale umsetzen. Das heisst: Allein mit seinen Gedanken kann er einen Rollstuhl steuern oder Licht anzünden. Er ging dann einen Schritt weiter und liess auch seiner Frau einen Chip einpflanzen. Dann hatten sie den ersten Cyber-Sex? Ich weiss nur, dass die Frau nach ein paar Wochen den Chip wieder ent­ fernen lassen wollte. Weshalb, hat er mir nicht verraten (lacht). Ist das nicht alles nur Spielerei? Wo denken Sie hin! Ein ParkinsonPatient konnte nicht selbstständig stehen, er zitterte am ganzen Körper. Forscher setzten ihm zwei Elektroden


Optimist Zukunftsforscher Georges T. Roos in seinem Büro in Luzern vor einem Werk von Benny Egli: «Zwischenwelten». Es zeigt Akt-Figuren auf einer alten Schrankrückwand.

«2050 wird die durchschnittliche Lebenserwartung bei 95 Jahren liegen» Georges t. roos

ins Hirn. Und als der Strom angestellt wurde, lief der Mann. Bei Querschnitt­ gelähmten wäre es doch fantastisch, wenn die Hirnimpulse elektronisch überbrückt werden und die Patienten sich wieder frei bewegen könnten. Unser Körper erhält eine völlig neue Bedeutung. Er wird ein extrem strategisches Ele­ ment. Das zeigt das aktuelle Beispiel von Tim Steiner, der sich als Gesamt­ kunstwerk tätowieren liess und sich verkaufte. Der unterschenkelamputier­ te Leichtathlet Oscar Pistorius ist ein Beispiel dafür, wohin unsere Multi­ optionsgesellschaft gehen könnte. In 30 oder 40 Jahren werden Prothesen Lifestyle-Elemente sein. Fürs Joggen setzt man einen anderen Untersatz ein als für den eleganten Abendausgang. Also Körperteile im Baukastensystem. Weshalb nicht? Der Mensch wird auch viel länger leben als heute. Werden wir alle 120? 2050 wird die durchschnittliche ­Lebenserwartung bei 95 Jahren liegen. Das heisst: Es wird sehr viel mehr Leute über 100 geben als heute. Bei Mäusen haben Forscher durch gene­ tische Veränderungen eine Erhöhung der Lebenserwartung um 50 Prozent erreicht. Beim Menschen wären wir dann bei 120. Ist das ethisch vertretbar, wenn wir ständig den lieben Gott spielen? Nur ein Vergleich: Anfang der 70erJahre gab es das erste Retortenbaby. Monatelang thematisierten die Medien die riesige ethische Herausforderung. Heute bietet jedes Provinzspital die künstliche Befruchtung an. So ver­ ändern sich Wahrnehmung und Sensibilität. Es kann durchaus sein, dass gewisse Dinge, die wir heute für undenkbar halten, in ein paar Jahr­ zehnten als Norm akzeptiert sind. Wo bleiben da Spass und Genuss? Mit der Anti-Raucher- und der AntiFett-Kampagne sind wir auf dem Weg zur spassbefreiten Gesellschaft. Wir wissen alle, dass das alles vernünftig ist, was uns da behördlich vorgeschrie­ ben wird. Doch ist es auch gut für uns? Ich glaube fest daran, dass sich der Hedonist in uns wehrt, wenn uns zu viele Vorschriften gemacht werden. Wir wollen auch einmal ungesund leben, unvernünftig sein. Für mich zeigt sich das auch im Trend hin zu Risikosport­ arten. Viele fühlen sich eingeengt in einer Gesellschaft, die für alles Präven­ tionskampagnen bereithält. Trotz mehr Hightech werden wir deshalb auch in Zukunft unseren Spass haben.  schweizer illustrierte

45



Das Magazin für lustvolles Einkaufen

shopping

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Geri Born, Styling Alex Hohl

Edel & smart Das Motorola Aura mit Schweizer Uhrmachertechnologie passt perfekt unter oder an den Weihnachtsbaum. www.motorola.ch u CHF 1999.–

objekt der begierde

Star am Baum u Edelhandy

Aura von Motorola macht sich nicht nur gut als Baumschmuck. Das hochglanzpolierte Edelstahlgehäuse besitzt einen ausgeklügelten Drehmechanismus aus der Uhrentechnologie. Das Besondere: Die 200 Einzelteile,

«made in Switzerland», sind auf der Rückseite sichtbar. Eine Weltpremiere ist der kreisrunde Bildschirm aus 62-karätigem Saphirglas. Fast zur Nebensache werden 2-Megapixel-Kamera und StereoBluetooth-Schnittstelle. stephan gubler

schweizer illustrierte

47


shopping

Look

festtagsstyling

Party in Schwarz u Schwarz ist die Farbe des Moments: Die Firma Sisley gibt neu die schwarze Duftkerze Black Tuberose heraus, der Verlag Kein & Aber das schwarze KultBüchlein «Frühstück bei Tiffany» von Truman Capote (www.keinundaber.ch), mit Infos zum kleinen Schwarzen, zu Audrey Hepburn mit Illustrationen von Hubert de Givenchy. Die Auslagen der Mode-Boutiquen sind grösstenteils – schwarz. Besonders für die Festtagsmode eignet sich die Farbe gut. Und kann sich auch nächstes Jahr noch sehen lassen. Geheimtipp von Boutiquen-Königin Trudie Götz: Ladys in einem gewissen «zeitlosen» Alter sollten die Farbe einfach nicht mehr zu nah ans Gesicht lassen, sondern Décolletiertes wählen. Das schmeichelt. Highlight: die Miniatur-Zylinder in Schwarz, die jedes Festtagsoutfit zum Hingucker machen. Zaubert sofort eine Prise Humor und Fröhlichkeit herbei. Auch wenns draussen stürmt.

Beatrice schönhaus Mehr Ideen für Ihr Silvester-Outfit – jetzt im Look-Channel auf www.schweizer-illustrierte.ch

Model Tatjana machts vor Schwarzes Lederkleid und Miniatur-Hut von H & M. u CHF 198.–/9.90, Leggins, American Apparel. u CHF 77.–

48

schweizer illustrierte


© Fotostudio Schweizer Illustrierte Geri Born, Make-up und Haare Brigitte für Time, Styling Marisa Pichler

Für den Morgen danach Schützende Sonnenbrille im Lolita-Stil für den Tag nach dem Feiern: Spitfire, bei On y va und Dings, Zürich. u CHF 69.–

Veredelt jedes Outfit Clutch-Bag aus Samt für den Abend von H & M Divided, ein Stück, das lange schön bleibt. u CHF 9.90

Für viele Gelegenheiten Kleines Schwarzes, sogeFür die Party nach der Party Erotisches nanntes LBD (Little Black Dress), vom Label Morgan Le Wäscheset namens Vice von Bellezza. Fay über Eclectic. www.eclecticshop.ch u CHF 2400.– BH und Panty. u je CHF 198.–

Eine echte Investition Raffinierter, doppelreihiger Mantel von Pringle of Scotland. Fachhandel und On y va, Zürich. u CHF 579.–

Für Party-Ballerinas Dieser Unterrock aus Tüll gehört zum Kleid oben von Eclectic. www.eclecticshop.ch

Wenns mal heiss zu- und hergeht Festlicher Fächer aus Federn, entdeckt bei Manor. u CHF 19.90

Zaubert lange Beine Elegante Schnürpumps aus Lack von Buffalo. u CHF 199.90

Der passt immer Sexy Riemchen-Pumps. Ist die perfekte Ergänzung zum kleinen Schwarzen. Schuhe von Guess, gesehen bei Globus. u CHF 339.– schweizer illustrierte

49


Schnäppchen Silbernes XXLCollier mit grossen Plastik­ anhängern. Limit. Edition. H & M. u CHF 29.90

Königin der Nacht Auch Mango bietet auffällige Klunker feil. Collier mit grossem Anhänger. u CHF 39.90

Edeltropfen Echte Silberkette mit ZirkoniaAnhänger. Von Christ. u CHF 139.–

Blütenkraft Grosse Brosche in Blumen­ form, ge­sehen bei Globus. u CHF 24.90

Cocktails! CocktailRinge mit Topas, Amethyst, Rauch­ quarz. Bucherer. u ab CHF 6900.–

Goldmarie Goldenes, breites Collier mit grossem Kristall­ anhänger. Swarovski. u CHF 400.–

Diane von F. Bergkristall-Ring von Diane von Fürsten­ berg für H. Stern. Kurz. u CHF 4350.–

Katzenauge Ring mit Prasiolith und Brillanten. Christ, Zürich. u CHF 3690.–

Schmuck-News

Bling-Blings fürs Fest u «Go for bold!», sprich «wähle auffällig!», heisst die diesjährige Devise für die Schmuckwahl für die Festtage. Dabei funkeln farbenfrohe Cocktailringe (zum Beispiel von Bucherer, Tiffany & Co.) mit grossen bunten Colliers aus Glas, Metall, Gold (zum Beispiel von Burberry, Lanvin) mit Vintage-in­ spirierten Armspangen aus Strass und Perlen um die Wette. Überraschend

50

schweizer illustrierte

60 Zentimeter Collier aus Rotgold mit Amethys­ ten, blauen und weissen Topasen. Kurz, Zürich. u CHF 4100.–

dabei ist, dass es besonders kitschige Prachtsklunker auch fürs kleinere und sogar für ein Mini-Budget gibt. Zum Beispiel findet man bei Mango, H & M, Swarovski, aber auch in den grossen Warenhäusern eine Auswahl an glitzernden Prachtexemplaren. StylingTipp: Farbige XXL-Colliers werden in diesem Winter sogar über dem Mantel getragen (Burberry). Kristina Köhler

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Chavela Zink, Auswahl Marisa Pichler

shopping

Mode


Hotspot

Ort zum Verweilen Im Triumph-Shop lässts sich als Unterwäsche-Liebhaberin gut verweilen. Im Sommer auch auf der hauseigenen Terrasse. Kuttelgasse 7, Zürich, Tel. 044 - 212 74 70.

Frau Pantherin Splendida mit kleinen Pendants. Valisère. Push-up-Bra (mit abnehmbaren Trägern) u CHF 119.–, Hipster u CHF 69.–

Madame Casanova Notte Veneziana mit Stickereien und kleinem KristallPendant. Von Valisère. Push-up-Bra u CHF 129.–, String u CHF 69.–

Lady Botticelli Famous Curves von Triumph. Push-up-Bra u CHF 69.–, Hipster u CHF 17.90

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Dick Vredenbregt, Stills Chavela Zink

Miss Amazone Feminines und sehr komfortables Duo: Miss Hearty von Miss Triumph. Triangle-Bra u CHF 34.90, Hipster u CHF 19.90

Triumph-Shop, Zürich

Zarte Versuchungen u In der Weihnachtszeit muss man auch Mal an sich denken. Und sich selbst beschenken. Zum Beispiel mit luxu­riöser Unterwäsche für die Festtage oder mit Sinnlich-Komfortablem fürs neue Jahr. Eine Dessous-Oase der Ruhe ist der neue Triumph-Shop an der berühmten Kuttelgasse in Zürich. Hier lässt es sich ungestört eintauchen in die spitzenbesetzte Welt der Verführungskunst.

Verführt wird Frau vor allem auch zum Kauf. Zum Beispiel von edlen SpitzenKorsagen, sündhaft schöner (und auch formgebender!) Unter­wäsche, luftighübschen Babydolls, seidigen Pyjamas und sogar damenhaften Badekleidern für den Silvesterurlaub. kristina Köhler Öffnungszeiten Montag bis Freitag 9 bis 18.30 Uhr, Samstag 9 bis 17 Uhr

Babydoll Delicate Temptation ist ein Set: Babydoll, Slip und Mini-Skirt aus Spitze. Triumph. u CHF 69.– schweizer illustrierte

51


shopping

Beauty

Glitzer Glitter Brillants Reflects very Pink von Mac gibt Augen, Wangen und Lippen das perfekte Glitzer-Finish. u CHF 29.–

Mascara Phenomen’Eyes von Givenchy lässt sich dank kugelförmigem Applikator präzis auftragen. u CHF 41.–

Körperpuder Decadent Dusting Powder von Juicy Couture lässt Schultern, Arme und Décolleté duften und glitzern. Douglas. u CHF 65.–

Lipgloss KissKiss Gloss Extreme Shine No. 803 von Guerlain sorgt für den perfekten Kussmund. u CHF 40.50

Konturenstift Pencil Point Plus No. 235 Starlightning von Cover Girl vergrössert Augen optisch. Exklusiv bei Migros. u CHF 7.80

Eyeliner Sparkle Eye Liner 01 Starlight von The Body Shop lässt Augen glamourös strahlen. u CHF 23.90

Highlighter Touche d’Or aus The Bow Collection von Yves Saint Laurent verleiht einen Goldschimmer. u CHF 49.–

Lidschatten 5 Colour Harmony No. 4 von Yves Saint Laurent setzt auf den Violett-Trend bei den Augen. u CHF 89.–

glamour-BEAUTY

u Über die Festtage darf es von allem ein bisschen mehr sein! Mit GlamourProdukten werden aus grauen Mäusen Diven auf Zeit. Wimpern werden dichter getuscht oder mit künstlichen perfektioniert. Silberne Konturenstifte auf der Augeninnenseite sorgen für grosse Bambi-Augen. Über den Lidschatten trägt man Glitzer-Eyeliner oder GlitzerPartikel auf. Für den glamourösen Teint

52

schweizer illustrierte

sorgen Blushes oder Highlighter in Goldtönen. Nur die Lippen bleiben dezent. Anstatt Lippenstift nimmt man schimmerndes Gloss. Noch nicht genug: Echte Diven tragen zum trägerlosen Cocktail-Kleid oder zur bodenlangen Galarobe Glitzerpuder auf Arme, Hals und Schultern auf. Und mit dem GlitterDuschgel Disney Princess kommen auch Mini-Diven nicht zu kurz. ursula borer

Duschgel Glitter Shower Gel Disney Princess mit Perlen­ extrakt gibts exklusiv in der Migros. 250 ml u CHF 4.80

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Chavela Zink

Diva von Kopf bis Fuss


1

3

Electronics

bilderbuch

flachbild u Bisher konnten Plasma-Fernseher Schwarztöne besser darstellen als LCDTVs. Dies soll sich nun mit dem Philips 42PFL9803 ändern. Mehr als tausend selektiv betriebene LED-Lämpchen sorgen für eine perfekte Hintergrundbeleuchtung, lebendige Farben und tiefstes Schwarz. Ebenfalls rekordverdächtig ist das Kontrastverhältnis von 2 000 000 : 1. Damit Sportbilder ohne Wischeffekte genossen werden können, beträgt die Reaktionszeit gerade mal zwei Millisekunden. Dank der neuen Beleuchtungs-Technologie gewann der Full-High-Definition-Fernseher den begehrten Eisa-Award. www.philips.ch sg

u Fotobücher werden im digitalen Zeitalter immer populärer. Jetzt gibt es mit dem Fotobuch Brillant eine Variante für ge­hobene Qualitätsansprüche. Fujifilm hat zusammen mit dem Schweizer Unternehmen Imaging Solutions das Fotobuch Brillant entwickelt. Dieses wird nicht wie bisher mit Digitaldruckmaschinen, sondern fotochemisch hergestellt. Das Resultat sind strahlendere Farben und eine höhere Detailwiedergabe. Das Buch kann mit 24, 40 oder 56 Seiten in quadratischem oder A4-Querformat bestellt werden. Infos und Bearbeitungssoftware unter www.fujifilm.ch. stephan gubler

2

für anspruchsvolle Beim Fotobuch Brillant werden Bilder auf Papier belichtet und entwickelt. u ab CHF 37.90

es werde licht Philips 42PFL9803 mit Hintergrund- und Ambilight-Rückwand­ beleuchtung. u CHF 5000.–

spiegelbild u Sonys

Alpha 900 setzt neue Massstäbe. Die digitale Spiegelreflexkamera besitzt einen 24,6-MegapixelBildsensor im Vollformat. Dieser garantiert extrem detailreiche Bilder. Weil gleich zwei Prozessoren die grossen Bilddatenmengen verarbeiten, sind trotz der hohen Auf­lösung bis zu fünf Fotos pro Sekunde möglich. Als erste Vollformatkamera der Welt verfügt die Alpha 900 über ein Stabilisierungssystem im Kameragehäuse, das den Sensor vor Verwacklungen schützt. Damit kann auch bei schwierigen Lichtverhältnissen mit längeren Verschlusszeiten fotografiert werden. www.sony.ch sg Topmodell Sonys digitale Spiegelreflexkamera Alpha 900 mit einem 24,6-Megapixel-Vollformat-Bildsensor. u CHF 4498.–

uhr der woche

steckbrief

die zeit im quadrat u Mit der Paramount Time Square lanciert der Uhrenhersteller Jean Richard aus La Chaux-deFonds eine Weltpremiere. Der mit drei Spitzen in Rot, Blau und Schwarz ausgerüstete Stundenzeiger bewegt sich auf einer rechteckigen Bahn um die Zifferblattmitte und dreht sich dabei um die eigene Achse, sodass sich die drei Spitzen der Reihe nach vor die Stunden platzieren. Die grossen Minuten- und Sekunden-Zeiger drehen sich jedoch von der Mitte heraus auf der äusseren, grossen quadratischen Bahn. Die innovative Spitzenleistung, die auf dem Prinzip der Hypozykloiden basiert, begeistert Technikfreaks genauso wie Design-Puristen. sarah rieder

Einmalig Die neue Paramount Time Square von Jean Richard. u CHF 9420.–

Werk Mech. Automatikwerk, Kaliber JR 1000/1100 Gehäuse Gebürsteter Stahl mit Titan-Brücken, oben und unten entspiegeltes Saphirglas, wasserdicht bis 30 Meter Armband Schwarzes Alligatorleder mit Faltschliesse Wer trägt sie? Technikund Ästhetik-Liebhaber Bezugsquelle Tel. 032 - 911 36 36, www.jeanrichard.com schweizer illustrierte

53


1

4

6

2 1 Gepflegt wie Madonna mit Suprême Maintenance Youth Serum von Dr. Sebagh, Globus. 60 ml u CHF 435.– 2 Winterfest wie ein Seebär mit Caban-Jacke von La Redoute Création. www. laredoute.ch u CHF 169.10 3 Professionell partysieren mit Kartenset «50 Partytipps». www.mosesverlag.de u ca. CHF 8.– 4 Glamourös duften nach Pfirsich, Brombeere und Pfeffer mit Red Door Shimmer von Elizabeth Arden. 50 ml u CHF 67.– 5 Provokativ verführen mit Augenbinde von Agent Provocateur. u CHF 265.– 6 Raten wie am TV mit dem Spiel «Time’s up». www.carlotto.ch u CHF 39.90 7 Cool feiern mit Mumm Cordon Rouge Brut Champagner, inkl. Cooler. Manor Tessin. u CHF 40.30 8 Italienisch geniessen mit Xsmall-Espresso-Automat von Saeco. Fachhandel. u ab CHF 575.–

7

3

5

8

Kaspar Fopp, 28, Braun Schweiz, www.braun.com

experten-fragen

5 ultimative Tipps für die Männerrasur u Wie rasiert sich Mann heute?

Ob nass oder trocken, hängt grundsätzlich von der individuellen Vorliebe ab. u Was sollte Mann beim Kauf eines Rasierapparates beachten? Die Rasur muss schnell und effektiv sein, das Ergebnis sollte ohne Hautirritationen gut sein. Glücklicherweise werden die

54

schweizer illustrierte

neuen Rasiergeräte diesem Anspruch gerecht. u Womit pflegt Mann sich nachher am besten? Für den optimalen Finish empfehle ich erfrischende Gels, die schnell einziehen und Feuchtigkeit spenden. u Was haben Sie selber schon aus­ getestet, und was mögen Sie besonders? Ich teste selbstverständlich alle neuen

Produkte von Braun. Vor Kurzem sogar das Epiliergerät Silk-épil Xpressive – für Frauen! Und war vom Ergebnis positiv überrascht, auch wenn ich bei meinem Rasierer bleibe. u Gibts ein Last-Minute-Geschenk? Dieses Jahr bieten wir Geschenksets an, bei der Series-3-Linie erhält man im Fachhandel sogar gratis einen Präzisionstrimmer. Beatrice schönhaus

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Paul Seewer, Chavela Zink

shopping

neu


Das Gesundheitsmagazin

Fotos Westend61, Masterfile, Colourbox, Bildstelle

top fit

 Unfruchtbarkeit  Die Gründe  Methoden  ICSI und IVF  Tipps  Broschüre und Buch

Wunschkinder

Klappt es nicht mit der natürlichen Zeugung, machen Spezialisten dem Storch im Labor Beine.

schweizer illustrierte

55


top fit

wunschkinder

Bei jedem 6. Paar nützt auc Ungewollte Kinderlosigkeit hat verschiedene Ursachen: Bei Frauen etwa Alter oder Stress, bei Männern schlechte Qualität der Spermien. Trotzdem kann der Babywunsch in Erfüllung gehen.

Text Martin Schuppli Fotos Dick Vredenbregt

Z

uerst heisst es üben, üben, üben. Wenn dann der Storch nicht einfliegt, kann einem Paar vielleicht ein Spezialist zum Babyglück verhelfen. Dank modernster Medizin werden aus Männern mit Zeugungshemmung stolze Väter oder aus scheinbar unfruchtbaren Frauen späte Mütter. Das Zauberwort heisst assistierte Befruchtung (siehe Box unten). Experte auf diesem Gebiet ist Bruno Imthurn, Professor an der Klinik für Reproduktions-Endokrinologie im Universitätsspital Zürich. Seine Klinik gehört zu den erfolgreichsten der Schweiz. «Sieben von zehn Paaren, die zu uns kommen, verhelfen wir zu einem Kind.» Im Jahr 2007 liessen sich in der Schweiz 5393 Paare behandeln. Ein Jahr zuvor kamen 1415 Kinder nach assistierten Befruchtungen zur Welt. Das sind zwei Prozent aller bei uns geborenen ­Babys. Spezialisten gehen davon aus, dass jedes sechste Paar Probleme hat, das heiss ersehnte Kind auf normalem Weg zu zeugen. Die Gründe, warum Kinderwünsche nicht in Erfüllung gehen, sind verschieden. «Stress, Rauchen, starkes

Über- oder Untergewicht sowie das Alter der Frau spielen eine Rolle», sagt Prof. Bruno Imthurn. «Die häufigsten spezifischen Gründe bei einer Frau sind aber hormonell bedingte EizellreifungsStörungen und beschädigte oder fehlende Eileiter. Liegt die Zeugungsunfähigkeit beim Mann, verfügt er oft über eine zu geringe Anzahl Spermien. Oft sind sie auch zu wenig beweglich, oder die Zahl der normal geformten Spermien ist zu klein.» Was tun, wenn der Storch nicht landet? Bruno Imthurn empfiehlt: «Vorerst ein Jahr üben. Und gesund leben, nicht mehr rauchen. Nötig kann auch sein, dass eine Frau ihr Gewicht reduziert oder zunimmt. Sport treiben hilft oft. Ebenfalls Yoga, Akupunktur oder autogenes Training. Ist die Frau älter als 35 Jahre, sollte das Paar mindestens ein halbes Jahr lang probieren, auf gängigem Weg ein Kind zu zeugen.» Hat eine Frau seit mehr als drei Monaten keine Menstruation mehr oder fehlen die Eileiter, setzt sich ein Paar am besten sofort mit dem Spezialisten in Verbindung. Stressfaktoren können die Eizellreifung stören. Frauen die darunter leiden, haben oft einen Zyklus, der länger als 35 Tage dauert. Bei Männern sorgt über-

mässige Belastung ebenfalls dafür, dass die Spermienproduktion abnimmt. Stress entsteht für ein Paar auch während der Abklärung, warum sich der Kindersegen nicht einstellt, und danach während der Behandlung. Oft dauert diese Zeit ein bis zwei Jahre. Bruno Imthurn dazu: «Die Ungewissheit, ob das Paar einmal Kinder hat oder nicht, nagt stark an der Psyche.» Die beste Freundin sollte also nicht jeden Morgen fragen, ob es denn nun geklappt habe. Das stresst. Über unerfüllte Kinderwünsche reden aber auch die Männer ungern. «Sie möchten doch bei ihren Kollegen nicht als ‹Weicheier› gelten», sagt der Spezialist. Konsultiert ein Paar einen Arzt, prüft der Reproduktionsmediziner bei der Frau zuerst einmal die Hormone, die die Eizellreifung steuern. Dann untersucht er die Gebärmutterhöhle und die Eileiter. Das geschieht mittels Ultraschall, Röntgenbild oder sogar mit einer Operation. Zudem klärt der Arzt ab, ob beim Mann oder bei der Frau ein Infekt vorliegt. Ein Spermiogramm des Mannes vervollständigt die Abklärungen. «Für eine erfolgreiche Befruchtung brauchts ungefähr 100 000 bewegliche Spermien», sagt Bruno Imthurn. Hormone setzt der Professor nur ein, u

IVF und ICSI sind Die beiden wichtigsten Therapien bei Fruchtbarkeitsst

IVF-Befruchtung In der Glasschale kommen Eizellen mit Spermien in Kontakt.

56

schweizer illustrierte

tung im Reagenzglas wird vor allem bei Eileiterschäden, bei Wucherungen in der Gebärmutter, einer sogenannten Endometriose, sowie bei Kinderlosigkeit mit ungeklärter Ursache angewendet. Für die In-vitro-Fertilisation entnimmt der Arzt nach einer Hormon­behandlung unter Ultraschallkontrolle Eizellen aus den Eierstöcken. Diese werden mit Spermien in der Glasschale befruchtet und nach zwei bis fünf Tagen in die Gebärmutter eingesetzt. Die Erfolgsaussichten sind besonders bei

jüngeren Frauen gut. Die Methode wird seit 30 Jahren an­gewendet. Da es gelegentlich zu Komplika­tionen kommen kann, wird sie nur an­gewendet, wenns keine Alternative gibt. Kosten Je nach Zentrum 4000 bis 9000 Franken pro Behandlungszyklus. Be­troffene müssen mit zwei bis drei Behandlungen rechnen. u Intrazytoplasmatische Spermieninjek­

tion (ICSI) Klappt die IVF nicht oder ist die Spermienqualität schlecht, wenden Re­ produktionsmediziner seit 16 Jahren die

Fotos Laif, A1PIX

u In-vitro-Fertilisation (IVF) Die Befruch-


h üben, üben, üben nichts

Kinderfreund Bruno Imthurn mit der kleinen Laura. Sie ist eines der 2000 Kinder, die dank seiner Assistenz auf die Welt kamen.

örungen

ICSI-Methode Die Eizelle wird unterm Mikroskop mit dem Spermium befruchtet.

intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) an. Dabei wird ein Spermium unter dem Mikroskop direkt in die zuvor entnommene Eizelle injiziert, die nach zwei bis fünf Tagen in die Gebärmutter eingesetzt wird. Dank ICSI ist eine Schwangerschaft auch bei stark eingeschränkter männlicher Fruchtbarkeit möglich. Experten bezeichnen die Erfolgsrate als leicht höher als bei einer In-vitro-Fertilisation. Kosten 5000 bis 10 000 Franken pro Behandlung. Betroffene müssen mit zwei bis drei Behandlungen rechnen.


Prof. Bruno Imthurn Direktor der Klinik für ReproduktionsEndokrinologie im Universitätsspital Zürich.

«Ungesunder Lebenswandel ist im Einzelfall ein wichtiger Grund für Unfruchtbarkeit» «wenn die Frau an einer hormonell bedingten Eizellreifungs-Störung leidet oder wenn für eine Befruchtung im Glas, eine sogenannte In-vitro-Fertilisation, mehrere Eizellen heranreifen und gewonnen werden sollen. Männer be­kommen Hormone, wenn sie an einer seltenen Hormonmangelkrankheit ­leiden, etwa an hypogonadotropem ­Hypogonadismus.» Bei einer In-vitro-Fertilisation ist die Chance, Zwillinge zu gebären, relativ gross. «Bei uns bekommt jede fünfte so behandelte Frau Zwillinge. In den USA gibt es nach IVF-Behandlung doppelt so viele Mehrlingsgeburten», sagt Prof. Imthurn. Für eine erfolgreiche assistierte Befruchtung werden Eizelle und Spermien im Labor aufbereitet. «Beim Samen trennen wir die Samenflüssigkeit von den ­beweglichen, also befruchtungsfähigen Spermien. Erst dann können wir die Spermien für eine Befruchtung verwenden», sagt Prof. Imthurn. «Und für ­spezielle Behandlungen wie intrazytoplasmatische Spermieninjektion, ICSI genannt, und Polkörperbiopsie, das ist eine Methode zur genetischen Unter­ suchung der Eizelle, müssen wir bei der u

Eizelle die umgebenden hormonproduzierende Zellen entfernen.» Im Labor werden auch genetische Tests gemacht. So gelang es dem Team von Prof. Imthurn erstmals in der Schweiz, mit der Polkörperdiagnostik einer Mutter zu helfen, bei der die Übertragung einer der schwersten unheilbaren Muskelerkrankungen auf das Kind drohte. Die Spezialisten im Zürcher Universitätsspital stellten bei ihrer Untersuchung zusammen mit den Kollegen des Instituts für Medizinische Genetik um Prof. Dr. Wolfgang Berger fest, dass die zu befruchtende Eizelle den fraglichen genetischen Defekt nicht aufwies. Die Frau gebar ein gesundes Kind. Für eine erfolgreiche Befruchtung müssen Männer eine Samenprobe abliefern. Dafür steht ihnen im Zürcher Universitätsspital ein Raum mit Liege und Waschgelegenheit zur Verfügung. «Wir benötigen so viele Spermien wie möglich, mindestens aber so viele bewegliche Spermien wie uns für die Befruchtung Eizellen zur Verfügung stehen», sagt der Reproduktionsmediziner. Ist ein Mann unterbunden, heisst das noch lange nicht, dass er keine Kinder mehr zeugen kann. «In erster Linie probieren wir die getrennten Samenleiter operativ wieder zusammenzufügen. Gelingt das nicht, können wir mit einem kleinen Eingriff einige Samen direkt aus dem Nebenhoden oder auch dem Hoden gewinnen.» Assistierte Befruchtungen nehmen in der Schweiz jährlich um rund zehn Prozent zu. Die Steigerungen erklärt Prof. Imthurn folgendermassen: «Das hat unter anderem damit zu tun, dass viele italienische Paare ins Tessin reisen, um dort Behandlungen durch­ führen zu lassen. Denn in Italien wurden vor Kurzem noch strengere Gesetze eingeführt als in der Schweiz.»

Wohin führt das? Wir leben immer ungesünder, degenerieren und werden unfruchtbarer. Fragt sich, ob alles Machbare auch sinnvoll ist? «Ungesunder Lebenswandel ist im Einzelfall tatsächlich ein wichtiger Unfruchtbarkeitsfaktor», sagt Bruno Imthurn. «Umstritten ist aber, ob das insgesamt zur Abnahme der Fruchtbarkeit in der Gesellschaft führt. Sicher ist auf jeden Fall, dass der Kinderwunsch in ein immer höheres Lebens­alter mit geringeren Chancen auf ein Kind verschoben wird. In ein Lebens­ alter, in dem es auch mit besten Behandlungen nur noch schwer ist, einem Paar zu einem Kind zu verhelfen.» Und was empfindet der Reproduktionsspezialist, wenn nach all den Bemühungen ein behindertes Kind zur Welt kommt? «Ich habe Mitgefühl mit dem Kind und den Eltern. Ob das Kind nun mit oder ohne medizinische Unterstützung gezeugt wurde.» 

tipps und infos u Kostenlose Broschüre Das Zürcher

Unispital bietet Paaren die informative Broschüre «Vom Kinderwunsch zum Wunschkind» an. Sie kann im Internet über www.repro-endo.usz.ch bestellt werden oder per E-Mail an endo@usz.ch. u Tipps im Internet Eine umfassende Homepage zum Thema Wunschkind finden Interessierte beim Verein Kinderwunsch: www.kinderwunsch.ch.

u Claudia Krenn:

Ich will endlich ein Baby! Books on Demand GmbH ISBN: 3833423579 CHF 24.90

Foto Paul Seewer

top fit

wunschkinder


Das Schweizer Kulturmagazin

die besten

Drei Guardians von Sylvie Fleury bewachen mit leuchtenden Augen funkelnde Kristalle. Sylvie fleury

Kunstvoller Konsum

u O du fröhliche Weihnachtszeit. Nicht einmal im Kunstmuseum ist man zurzeit vor den Verlockungen des Konsums ­sicher. Auf vier Etagen des Mamco in Genf glitzert, glänzt und schimmert es in allen Räumen: Pailletten, vergoldete Labeltaschen und High Heels mit schwindelerregend hohen Absätzen bringen die Frauen zum Träumen. Motoren, Autos und eine kuriose Ansammlung von Ufos die Männer.

Sylvie Fleury, 47, das Glimmergirl der Kunstszene schöpft in ihrer aktuellen Ausstellung «Paillettes et Dépendances ou la fascination du néant» aus dem Vollen. Videos, Skulpturen und Installationen sind in der beinahe überbordenden Werkschau zu sehen, in der die Genfer Künstlerin die Versprechen der Werbung, die Fetische der Konsumwelt und die Macht des Geldes thema­tisiert. Obwohl die Ausstellung als Retrospektive ihres

bald 20-jährigen Schaffens betitelt ist, hat Sylvie Fleury viele der rund 200 gezeigten Werke neu bearbeitet und verändert, getreu ihrem festen Glauben an die Dualität der Dinge: «Nichts ist so einfach, wie es scheint.» anina rether Mamco Musée d’aRT MODERNe ET cONTEMPORAIN Genf Bis 25. 1. 09 Di–Fr 12–18, Sa/So 11–18 Uhr, Tel. 022 - 320 61 22, www.mamco.ch schweizer illustrierte

59


die besten

Kultur

Starker Auftritt Die in Zürich lebende Künstlerin Klodin Erb inmitten ihrer Malerei.

klodin erb

Hereinspaziert! Multiple Wirklichkeiten und Parallelwelten sind wichtige Begriffe im Schaffen von Klodin Erb. Ihre starken Bilder verwandeln Räume in eine begehbare Bühne. u Fast scheint er sie zu umarmen: der Bär,

der sich hinter Klodin Erb, 45, in Lebensgrösse aufrichtet. Die Schöne und das Biest. Tatsächlich hat der Abschuss von JJ3 die Künstlerin berührt und sie zu zwei Gemälden inspiriert. «Der Bär» im Atelier ist schwungvoll und archaisch gemalt. Im

60

schweizer illustrierte

monochromen Werk tritt das Animalische ungebremst hervor. In der aktuellen Museumsausstellung «Das Mädchen – Der Bär – Das Tier auf dem Möbel» hängt das farbige Pendant «Bear in a Box», 2008. Ein berockter Tanzbär im boudoirmässig ausstaffierten Raum. Die Mutter von JJ3? Auf den Regalen stapeln sich Requisiten aus dem Brockenhaus. Rehgeweihe, Krüge und Tassen, die von der Künstlerin ummodelliert wurden. In prall gefüllten Kisten lagern verschiedenste Stoffreste. Muster mit repetitiven Blumenranken oder Schäferszenen rufen Erinnerungen

an den Barock hervor. Eine alte Bernina verweist darauf, dass Klodin Erb auch mit Nadel und Faden umzugehen weiss. Denn bevor die Zürcherin 2005 die Malerei wieder aufnahm, arbeitete sie ein Jahrzehnt ausschliesslich installativ. Die Grösse ihrer Bilder ist charakteristisch für die künstlerische Vergangenheit. «Durch die Hängung der Werke schaffe ich begehbare Räume.» Der Mensch wird dadurch beinahe Teil eines Gemäldes. Visuell ist das Betreten möglich, physisch steht man jedoch davor. Das Format kommt ihr bei der Pinselführung entgegen. «Manchmal habe ich aber auch Angst vor dem grossen Weiss.» Obwohl die Bilder kraftvoll sind, wirken sie unaufgeregt. Es ist, als ob sich die Künstlerin dabei «ausmalt», Energie und Lebendigkeit in Öl festhält und dann zur Ruhe findet. «Ich beginne mit einer Idee im Kopf, die sich während des Malprozesses entwickelt und verselbstständigt.» Die Parallelwelten von Klodin Erb gründen einerseits im kunstgeschichtlichen Fundus, andererseits liiert sie verschiedene Wirklichkeiten und Epochen. Bringt das Gestern mit dem Heute zusammen. So war ein historisches Schlachtenbild auch Ausgangspunkt für das ­ surrealistisch anmutende Gemälde «Strandspiele». Skurril, futuristisch, irritierend, aber auch humorvoll sind Attribute, die zu Erbs Werk passen. «Meine Bilder muss man nicht literarisch verstehen, sie sind so bildhaft, dass sie einfach zu lesen sind.» Doch aufgepasst. Haben die «Besten Freundinnen» (u.) zusammen nur drei Beine? Oder ist das vierte bloss unter dem Jupe versteckt? Klodin Erb lächelt feinsinnig. Diese Frage muss sich jeder selbst beantworten. Isolde Schaffter-Wieland Museum zu Allerheiligen Schaffhausen Bis 8. 2. 09 Di–So 11–17 Uhr, Tel. 052 - 633 07 77, www.allerheiligen.ch, Publikation CHF 48.– (Scheidegger & Spiess)

Irritierend Gemälde «Beste Freundinnen», 2008, Öl auf Leinwand, 200 × 150 cm, von Klodin Erb.


kunst im haus appenzell

Verbandelt

theater

u Eine junge Frau sitzt vor dem leeren Tisch. Der Hintergrund versinkt in greller Farbe. Sie wirkt traurig, obwohl keine Gesichtszüge auszumachen sind. «Eleni» heisst das Bild der Künstlerin Harlis Hadjidj Schweizer, 35, das zusammen mit Werken von Hans Schweizer und Birgit Widmer im Haus Appenzell zu sehen ist. Die drei Künstler arbeiten nicht nur am gleichen Ort im Weiler Strahlholz bei Gais AR, sie sind auch durch Klare Komposition «Eleni», 2001, ­familiäre Bande miteinander verbunden. km von Harlis Hadjidj Schweizer.

haus appenzell Zürich Bis 31. 1. 09 Di–Fr 14–17, Sa ab 11 Uhr, Tel. 044 - 217 83 31, www.hausappenzell.ch, Publikation CHF 30.– monika brogle

Verdoppelt

u Die Baslerin Monika Brogle, 48, fotografiert seit ihrem

siebten Lebensjahr. Ihre Aufnahmen druckt sie auf Canvas oder Hahnenmühle-Papier, ein archivfestes Büttenpapier, das die Intensität der Farben betont. Unter den 26 ausgestellten Fotografien finden sich zahlreiche Naturaufnahmen. Monika Brogle ­arbeitet gerne mit zwei Bildern, die sie übereinanderkopiert. Bei der Seerose (r.) wurde ein von ihr aufge- Leuchtend Die Seerosen-Aufnahme nommener Hintergrund auf die Wasserblume gelegt. km der Fotografin Monika Brogle. galerie pep + No Name Basel Bis 10. 1. 09 Mo–Fr 12–19, Sa 11–17 Uhr, Tel. 061 - 261 51 61, www.pepnoname.ch

«Ticket to Heaven» letzter teil der trilogie

Zwei Engel im Hier und Jetzt

u Angelina und Alexis wurden als «Schutzengel der Liebe» von ihren himmlischen Aufträgen freigestellt. Die beiden Engel kommen auf ein Stück Erde namens Schweiz, wo sie auf verlockende Konsumgüter treffen. Die Verführung ist gross. Immer mehr verstricken sich die immer menschlicher werdenden Engel im Einkaufsnetz der Shoppingwelt. Und trotzdem scheint etwas Entscheidendes zu fehlen … «Ticket to Heaven» ist der letzte Teil einer Trilogie, die mit «From Heaven» und «mitten drin» ihren Anfang genommen hat. Regie führt Dirk Schulz, die beiden Engel werden von den Schauspielern Ann Klemann und Rolf Brügger gespielt. KM

Ticket to Heaven – ein irdisches stück ohne wenn & aber Tournee bis 30. 1. 09, www.theatereigenart.ch

schuler & gierlich

Verstückelt

Foto Haus Appenzell

u Wurde

dieser ungewöhnliche Kopfputz der Katzendame aufgezwungen? Oder ist es vielmehr das Resultat einer genauen Découpage-Technik? Das Künstlerinnenduo Camilla Schuler und Brigitte Gierlich hat in der Serie «Jäger und Sammler» Blätter aus alten Silva-Büchern, aus Kalendern, Kochbüchern und sonstigen Bildbänden gesichtet, geordnet und neu kom­ poniert. Entstanden sind Werke zum Thema Frösche, Katzen, Orchideen, Früchte, Drinks und Desserts. km galerie karin sutter Basel Bis 10. 1. 09 Mi 17–19, Do 14–19, Fr 14–18.30, Sa 11–16 Uhr, Tel. 061 - 271 88 51, www.galeriekarinsutter.ch

Putzig In der Ausstellung zeigt das Künstlerinnen Duo Schuler & Gierlich 64 Arbeiten.

Liebe ist ein Sprung ins Ungewisse …

Martin frommelt

Zurück zum malerischen Ursprung u Martin Frommelt (geb. 1933) gilt als einer der bedeutendsten Maler und Grafiker Liechtensteins. In den 50ern studierte er in Paris Malerei. Nach seiner Rückkehr engagierte sich der Künstler lange im Bereich Kunst am Bau und widmete sich druckgrafischen Zyklen. Seine 214 Farbradierungen «Creation – Fünf Konstellationen zur Schöpfung» (1999) stiessen in der internationalen Kunstwelt auf Interesse. Trotz seiner Vorliebe für Druckgrafik gab er das Malen nie auf. Gezeigt werden frühe und aktuelle Arbeiten, in denen Malerei mit diversen grafischen Techniken verbunden wurden. rea

Ohne Titel (Kuhherde), 2008, von Martin Frommelt.

Kunstmuseum LiEchtenstein Vaduz Bis 15. 2. 09 Di–So 10–17, Do 10–20 Uhr, Tel. 00423 235 03 00, www.kunstmuseum.li, Publikation CHF 20.–

schweizer illustrierte

61


Film

die besten

Wildes Outback Die Engländerin Sarah (Nicole Kidman) erbt in Australien eine Farm.

T pp 88i8

Australiens Krieg und Frieden Mit dem fast dreistündigen, opulenten Epos Australia will uns Regisseur Baz Luhrmann seine Heimat näherbringen. (Bryan Brown) will Sarahs Vieh und Land übernehmen. Da kann nur noch ein wahrer Held wie Drover (Hugh Jackman) helfen. Zusammen mit Sarahs riesiger Herde legen die beiden Tausende von Kilometern zurück, um die Tiere an die Armee zu verkaufen. Denn der Zweite Weltkrieg ist ausgebrochen, das Geld ist knapp, die Fleischpreise steigen. Dieser Teil lehnt sich klar an Western-Filme an. Gleichzeitig wird aber auch die Problematik der Aborigines eingewoben. Bis 1973 wurden immer wieder Kinder, meist Mischlinge, ihren Müttern weggenommen, um sie zu «zivilisieren». Der kleine Nullah (Brandon Walters) ist ins Fadenkreuz der Polizeifahnder geraten.

DER farbenmagier AUS DOWN UNDER

Baz Luhrmann Regisseur.

62

schweizer illustrierte

Der australische Regisseur Baz Luhrmann (46) ist nicht wegen seiner Produktivität berühmt. Dafür weiss er, wie man farbenprächtig an der Grenze zum Überdrehten inszeniert. «Strictly Ballroom» (1992) wirkte wie ein anderthalbstündiger Videoclip: Tanzfans waren empört, das Filmbusiness begeistert. Diese innovative Visitenkarte brachte Luhrmann nach Hollywood. Mit Shakespeares «Romeo + Juliet» (1996) und noch mehr mit dem mitreissenden «Moulin Rouge!» (2001, mit Nicole Kidman und Ewan McGregor) setzte er Zeichen.

Hoffnung Sarah schützt den Mischling Nullah (Brandon Walters) vor der Polizei. Sarah kämpft um ihn, als wäre er ihr eigener Sohn. Im zweiten Teil kippt der Film ins Genre der histori­schen Kriegsfilme: Darwin, die nördlichste Stadt Australiens, gilt als «Tor zu Asien». Aus Angst vor einem Angriff der Japaner wurde die Stadt 1941 fast völlig evakuiert. Das massive Bombardement erfolgte am 19. Februar 1942. Ein trau­matisches Ereignis für Australien. In dieser Katastrophe suchen Drover, Sarah und Nullah nicht nur einander. Es geht, wie so oft in einem zeitlosen Filmepos, um weitaus mehr. Thomas Küng AUSTRALIA, usa/aus 2008, V: Fox-Warner, L: 165 Min., R: Baz Luhrmann, D: Nicole Kidman, Hugh Jackman, Brandon Walters, David Wenham. Kinostart 25. 12. Reise-Tipps für Australien – Seite 68

Foto Keystone

u Humor kann über vieles hinwegtrösten. Regisseur Baz Luhrmann beginnt sein teures Werk «Australia» mit witzigen Szenen. Damit will er offensichtlich die Schwere, die noch kommen wird, mildern. Denn lustig ist das Leben auf dem trockenen, weiten Land auf dem fünften Kontinent nur selten. Die misstrauische britische Lady Sarah Ashley (Nicole Kidman) will ihrem Mann in Australien auf die Finger schauen. Im Nirgendwo angekommen, entdeckt sie, dass ihr Mann ermordet wurde. Möglich, dass die Tat von einem Aborigine begangen wurde – Zweifel sind aber angebracht, denn unter den Farmern herrscht Krieg. Der üble Farmerbaron King Carney


bücher & cds

Die Gier der Menschen treibt tödliche Blüten

Jörg Kastner nimmt seine Leser mit auf eine abenteuerliche Zeitreise in die Niederlande des 17. Jahrhunderts.

u Der Leerverkauf, auch «Short Sale» genannt, war eines der Übel, das die globale Finanzkrise verursachte. Bei manch einem Spekulanten ging der Schock über das verlorene Geld mit Apathie und Atemstillstand einher. Dieselben Symptome treten übrigens auch auf, wenn man zu viel Tulpenzwiebeln zu sich nimmt. Doch nicht der Wirkstoff Tulipanin brachte die Niederländer im 17. Jahrhundert zur Strecke, sondern ihre Gier. 1637 implodierte der Tulpenmarkt. Schuld daran war die Spekulationssucht der Händler. So wie beim Leerverkauf entwickelte sich die Tulpe zum Spekulationsobjekt. Zwiebeln wurden in rauen Mengen gehandelt, obwohl sie noch nicht lieferbar waren, denn die Nach­ frage nach dem Statussymbol aus dem Osmanischen Reich konnte nicht befriedigt werden. Drei Tulpenzwiebeln besassen den Gegenwert eines Hauses. Optionsscheine für Tulpenzwiebelanteile wurden angeboten, und dann kollabierte der hochspekulative Handel, weil Angebot und Nachfrage eklatant auseinanderdrifteten. Die Nachwirkungen dieser Wirtschaftskatastrophe fordert Jahre später im Mai anno 1671 zwei prominente Opfer: Erst wird der Amsterdamer Werftbesitzer Jacob van Rosven erstochen, wenig später der Bankier Balthasar de Koning. Beide sind Mitglieder der «Verehrer der Tulpe», die sich wöchentlich in einem Wirtshaus treffen. Der Mörder hinter-

drei neue cds

1

pop/rock Josh Groban A Collection (Warner Music)

Der Kalifornier mit der grossen Stimme verkaufte weltweit über 25 Mio. CDs. Sein «Noel» ist das erfolgreichste Xmas-Album aller Zeiten. Neben eigenen Songs gibt Groban hier Edith Piafs «Hymne à l’amour» oder «Weeping» mit dem Soweto ­Gospel Chor plus seine schönsten Weihnachtslieder zum Besten. Elias fröhlich

Mördergrube Giftnapf Paul Wittwer (Nydegg) u Trub ist Wildnis pur. So empfindet es Ben Sutter, der eine Praxisvertretung übernimmt und bald den «NapfGroove» spürt. Hier glaubt man noch an Geister, an die heilende Kraft der Pendler und Magnetopathen. Ein idealer Nährboden für mysteriöse Todesfälle und originelle Charakterstudien. adel autobiografie der queen Emma Tennant (dtv) u Unter dem Allerweltsnamen Gloria Smith reist die Queen in die Karibik – mit leichtem Gepäck und gefälschtem Pass. Sie sucht das wahre Leben im Normalen und findet in St. Luca endlich die Leichtigkeit des Seins. Doch allzu schnell heften sich die britischen Behörden wieder an ihre Fersen.

lässt am Tatort das Blütenblatt einer schwarzen Tulpe mit blutroten Flecken. Inspektor Jeremias Katoen steht vor einem Rätsel ungeahnten Ausmasses. Er ermittelt unter Tulpenfanatikern aller Couleur, streift durch Amsterdams schummriges Hafenviertel und lernt einen Kartenmacher kennen, den historisch verbrieften Joan Bleau. Die Melange aus sorgsamer Recherche und ausufernder Fantasie zeichnet den Roman aus. Er nimmt seine Leser mit auf eine kurzweilige wie überaus spannende Zeitreise. peter M. hetzel

Satire die kunst im chor zu weinen Erling Jepsen (Suhrkamp) u Am Rand der dänischen Provinz leben seltsame Käuze. Wie jener Milchmann, der sich ein Zubrot mit   Grabesreden verdient. Sein elfjähriger Sohn Allan unterstützt ihn mit Trauermiene. Ein böses Stück Antiheimatliteratur, das von der kunstvollen Übertreibung lebt.

jörg kastner Die Tulpe des Bösen (Knaur)

gangster der grosse baresi Jimmy Docherty (Arena) u Eigentlich müsste das Buch tot sein. Dreimal wurde der Gangsterroman durchschossen. Um dem lispelnden Cortesi das Handwerk zu legen, erfinden Jake und seine Gang den «grossen   Baresi», was eine ungeahnte Wirkung hat.

2

3

jazz hans kennel Mytha New Edition (TCB)

Wie kaum ein zweiter schreibt der Alphornspieler Hans Kennel die Schweizer Volksmusik in die Zukunft fort. Mit drei Instrumentalkollegen und Betty Legler (Gesang, Piano, Akkordeon) spielt er auf seiner neuen   CD traditionelle Volkslieder und neue Stücke: ernsthaft und jenseits aller Volkstümelei. Hanspeter vetsch

Klassik alle flötensonaten von bach Pahud/Pinnock (EMI)

Hier hört man, dass Flötist Emmanuel Pahud ein grosser Kammer­ musiker ist: Im Dialog mit Cembalist Trevor Pinnock klingen Bachs Meistersonaten in den feinsten Farben, von elegisch-vergeistigt bis brillant-virtuos. Pahuds einzigartige Kunst ist der lange Atem und der un­ vergleichlich warme Ton. uli von erlach schweizer illustrierte

63


hitparade DVD

Herzschmerz

 Für den Abend zu zweit

Kino

Von der Mafia engagiert: Auf nach Afrika: Das AbenSchreckgespenst Heath teuer der witzigen Zootiere Ledger (o.) mordet wahllos. geht in die zweite Runde.

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 64

Lach-Garantie

CD Single

Für Kinder

CD Album

Starparade

klingeltöne

Perry, Spears und Pink Tut gut, tönt gut: Gölä haben gegen Jordi und ihre weiss, wo dem Schweizer Jodlerfreunde keinen Stich. Volk der Schuh drückt.

Keiner kanns löschen: «Das Feyr vo dr Sehnsucht» hat den Handy-Wald erfasst.

The Dark Knight Regie: Christopher Nolan. Mit C. Bale, H. Ledger, Sir M. Caine. Warner Home Video (1) Mamma Mia! Regie: Phyllida Lloyd. Mit M. Streep, P. Brosnan, C. Firth. Universal Pictures Video Die Mumie: das Grabmal dES DrachenkaisErs Regie: Rob Cohen. Mit B. Fraser, M. Bello. Universal Pictures Video (3) Kung Fu Panda Regie: Mark Osborne, John Stevenson. Dreamworks

(2) MADAGASCAR ESCAPE 2 AFRICA Regie: E. Darnell / T. McGrath. Total 100 220 Besucher. 1. Woche (1) JAMES BOND – QUANTUM OF SOLACE Regie: Marc Forster. Total 472 939 Be­sucher. 5. Woche (8)VICKY CRISTINA BARCELONA Regie: Woody Allen. Total 22 617 Be­sucher. 1. Woche (3) BODY OF LIES Regie: Ridley Scott. Total 41 551 Be­sucher. 3. Woche

(1) das feyr vo dr sehnsucht, Jodlerklub Wiesenberg, Francine Jordi Universal Music Switzerland GmbH (2) HOT N COLD Katy Perry EMI Music Switzerland AG

(2) Z’LÄBE FÄGT Gölä EMI Music Switzerland AG

(1) Das Feyr vo dr sehnsucht Jodlerklub Wiesenberg UNI

(3) 0816 Bligg Universal Music Switzerland GmbH

(2) SO WHAT Pink SBM

(7) infinity 2008 Guru Josh Project K-tel Int. Switzerland AG

(5) AND WINTER CAME... Enya Warner Music (Switzerland) AG

(7) hOT N COLD Katy Perry EMI

(3) Womanizer Britney Spears Sony BMG Music Entertainment

(6) FUNHOUSE Pink Sony BMG Music Entertainment

(4) this is the life Amy MacDonald UNI

(2) Die Chroniken von Narnia – Prinz Kaspian von Narnia Regie: Andrew Adamson. Mit B. Barnes. Walt Disney (4) Kleinohrhasen Regie: Til Schweiger. T. Schweiger, N. Tschirner, M. Schweighöfer. Warner Home Video (5) Horton hört ein Hu! Regie: Steve Martino, Jimmy Hayward. TCFHE (6) Hancock Regie: Peter Berg. Mit Will Smith. Sony Pictures HE

ANYWHERE BUT HOME Regie: Seth Gordon. Total 8706 Be­sucher. 1. Woche

(4) SO WHAT Pink Sony BMG Music Entertainment

(7) BLACK ICE AC/DC Sony BMG Music Entertainment

(3) I KISSED A GIRL Katy Perry EMI

(5) BIENVENUE CHEZ LES CH’TIS Regie: Dany Boon. Total 281 975 Be­sucher. 31. Woche (6) gomorra Regie: Matteo Garrone. Total 54 283 Be­sucher. 7. Woche

(5) if i were a boy Beyoncé Sony BMG Music Entertainment

(5) Infinity 2008 Guru Josh Project KTE

AROG Regie: Cem Yilmaz / Ali Taner Baltaci. Total 2983 Be­sucher. 1. Woche (4) max payne Regie: John Moore. Total 17 991 Be­sucher. 3. Woche

RUN Leona Lewis Sony BMG Music Entertainment

DER MANN MIT DER MUNDHARMONIKA Michael Hirte Sony BMG Music Entertainment (8) Primavera in anticipo Laura Pausini Warner Music (Switzerland) AG (9) THE PROMISE Il Divo Sony BMG Music Entertainment

(r) THIS IS THE LIFE Amy Macdonald Universal Music Switzerland GmbH

(r) SOUL Seal Warner Music (Switzerland) AG

WALTZ WITH BASHIR Regie: Ari Folman. Total 2672 Be­sucher. 2. Woche

(10) HUMAN The Killers Universal Music Switzerland GmbH

(4) CHINESE DEMOCRACY IF I WERE A BOY Guns N’ Roses Beyoncé Universal Music SBM Switzerland GmbH

(7) Bank job Regie: R. Donaldson. Mit J. Statham, S. Burrows, D. Mays. Kinowelt Home Entert. (8) Juno Regie: Jason Reitman. Mit E. Page, M. Cera, J. Garner. TCFHE schweizer illustrierte

(6) ROSALIE Bligg Universal Music Switzerland GmbH

LAST CHRISTMAS Wham! SBM WOMANIZER Britney Spears SBM (6) DISTURBIA Rihanna UNI

© Carmen Sauerbrei

Hochspannung


PC-GameS

Belletristik

TOP 100 Sachbuch

TV Unterhaltung

Ein Osteuropäer sucht im Land der unbegrenzten Möglichkeiten sein Glück.

Carlos Ruiz Zafón schreibt über die Magie der Bücher und eine unerfüllte Liebe.

En Guete! Ken Edwards (GB) verputzte in 60 Sekunden 36 Küchenschaben.

Melanie Winiger (o.) macht Zu Gast in St. Gallen: der Chor und das Orchester der auch als Rega-Pilotin in Warschauer Sinfoniker. Samedan eine gute Figur.

GTA IV TAKE 2

(1) das spiel des engels Carlos Ruiz Zafón S. Fischer, Frankfurt

(1) GUINNESS BUCH DER REKORDE 2009 Bibliographisches Institut und F. A. Brockhaus, Mannheim (2) GOMORRHA Roberto Saviano Hanser

Schweizer Film SF – Die Premiere: Heldin der Lüfte SF 1 14. 12. 08 741 300 Zuschauer Giacobbo / Müller SF 1 14. 12. 08 733 900 Zuschauer

Nicht verpassen!

Heiss!

(3) das volle leben. frauen über 80 erzählen Susanna Schwager Wörterseh (1) WORLD OF WARCRAFT: (2) Brida WRATH OF THE Paulo Coelho LICH KING – ADD–ON Diogenes Activision Blizzard (2) NEED FOR SPEED UNDERCOVER Electronic Arts

(4) Vom Herz­chirurgen Kassensturz zum fernfahrer SF 1 9. 12. 08 Markus Mäder 711 200 Zuschauer Wörterseh

Die schönsten Opernchöre der Schweiz Tonhalle St. Gallen 27. Dezember www.ticketcorner.com Galarena Zelt-Arena RischRotkreuz 22. Dezember–1. Januar www.ticketcorner.com Delinquent Habits Holenstein Glarus 27. Dezember www.starticket.com

(4) Das volle leben. männer über 80 erzählen Susanna Schwager Wörterseh (6) Das Ende eines ganz normalen Tages Franz Hohler Luchterhand Literaturverlag (5) Nach Hause schwimmen Rolf Lappert Hanser

(5) jamies kochschule – SF bi de Lüt jeder kann kochen SF 1 12. 12. 08 Jamie Oliver 618 500 Zuschauer Dorling Kindersley

Patent Ochsner Alte Taverne Adelboden 22.–23. Dezember www.starticket.com

(3) DER SCHWARZE SCHWAN Nassim N. Taleb Hanser Fachbuchverlag

Wetten, dass ...? SF 1 13. 12. 08 599 400 Zuschauer

(10) Hoffnung wagen Barack Obama Riemann

1 gegen 100 SF 1 8. 12. 08 563 900 Zuschauer

Christmas Gospel Konzert Schützenhaus Albisgüetli 24. Dezember www.starticket.com Open Season Abart Zürich 26. Dezember www.starticket.com

(7) FALLOUT 3 Bethesda Softworks

(9) Feuchtgebiete Charlotte Roche Dumont Buchverlag

(r) Ich bin dann mal weg Hape Kerkeling Malik

Deal or No Deal SF 1 10. 12. 08 543 500 Zuschauer

(10) FAR CRY 2 Ubisoft

Das Perlenmädchen Barbara Wood Krüger, Frankfurt

(8) Ausser Dienst Helmut Schmidt Siedler

Ein Fall für zwei SF 1 9. 12. 08 532 200 Zuschauer

(4) LEFT 4 DEAD Electronic Arts

(7) Plötzlech hets di am Füdle Pedro Lenz Cosmos-Verlag

(6) the secret – das geheimnis Rhonda Byrne Goldmann

Classe Politique SF 1 10. 12. 08 505 300 Zuschauer

(6) TOMB RAIDER: UNDERWORLD Eidos

(10) Giftnapf Paul Wittwer Nydegg Verlag

(R) 50 Erfolgsmodelle Entscheidung 08: Mikael Krogerus Wahl des Bundesrats Kein & Aber SF 1 10. 12. 08 494 400 Zuschauer

(5) COMMAND & CONQUER: RED ALERT 3 Electronic Arts (9) FIFA MANAGER 09 Electronic Arts

die besten

(3) CALL OF DUTY 5: WORLD AT WAR Activision Blizzard

Top-Event

Stinky Miller Final Curtain Show Moods Zürich 26. Dezember www.starticket.com Oropax Kulturzentrum Braui Hochdorf 27. Dezember www.ticketcorner.com The Tarantinos Schüür Luzern 28. Dezember www.starticket.com Telaphone & Delilahs Schüür Luzern 27. Dezember www.starticket.com

Quellen Kino, CD, DVD, Games, Top-Event: Media Control AG; Buch: Swiss Books / Media Control AG; Kino: Procinema; TV-Quoten: Publica Data; (R) = Wiedereintritt

schweizer illustrierte

65


S C H E N K E N MIT FREUDE KONZERTKARTEN T H E

mittwoch,14. januar 2009, 20 h hallenstadion zürich

6./7. februar 2009, 20 h hallenstadion zürich

M I L L I O N

M I L E S

T O U R

2 0 0 9

mittwoch,11. februar 2009, 20 h hallenstadion zürich

BOY GEORGE | PAUL YOUNG RICK ASTLEY | KID CREOLE & COCONUTS NIK KERSHAW | T’PAU | CUTTING CREW

donnerstag, 12. februar 2009, 20 h hallenstadion zürich

sonntag,8. märz 2009,18 h hallenstadion zürich

freitag, 13. märz 2009, 20 h hallenstadion zürich

dienstag,14. april 2009, 20 h st. jakobshalle basel montag, 20. april 2009, 20 h arena genf

donnerstag, 16. april 2009, 20 h sportzentrum huttwil samstag, 18. april 2009, 20 h hallenstadion zürich

freitag, 12. juni 2009, 20 h hallenstadion zürich

ZUSATZKONZERTE WEGEN GROSSER NACHFRAGE!

mittwoch, 2. september 2009, 19 h stade de suisse bern

samstag, 3. oktober 2009, 20 h kongresszentrum basel, gr. festsaal

mittwoch, 2. dezember 2009, 20 h hallenstadion zürich donnerstag, 3. dezember 2009, 20 h arena genf

VIP-PACKAGES ERHÄLTLICH ÜBER WWW.TICKETCORNER.COM ODER TEL. 0900 800 800 (1.19/MIN.)

Vorverkauf bei Ticketcorner, Telefon 0900 800 800 (CHF 1.19/Min.), www.ticketcorner.com oder bei den grösseren Poststellen, Manor und SBB sowie allen anderen Ticketcorner Vorverkaufsstellen. Info: www.goodnews.ch oder Info-Line 0900 57 30 30 (CHF 1.49/Min.)


Reisen, geniessen, rätseln!

weekend

 Reisen West-Australien  Betty Bossi Kochen mit Sibylle  GaultMillau Neu entdeckt  Auto Infiniti EX37

Ozeaneum in Stralsund (D)

Aquarium für die Sinne Den Meeresriesen in der neuen Ausstellungshalle begegnet man hier ganz entspannt auf Liegestühlen.

Abenteuer Ozean

u Das Meeresmuseum in Stralsund ist eine Liebeserklärung an die Lebewesen unter Wasser. In den vier Baukörpern wurden insgesamt 39 Aquarien (!) untergebracht. Sie fassen bis zu 2,6 Millionen Liter Meerwasser. Die Grundidee des

Neubaus ist poetisch wie funktionell: In Riesenhallen schweben lebensgrosse Nachbildungen vom Pottwal bis zum Blauwal durch Raum und Zeit. In vier Monaten hat bereits eine halbe Million Menschen das Ozeaneum in Norddeutsch-

land besucht. Schon der Eintritt ist ein Erlebnis: Über die grösste freitragende Rolltreppe Europas taucht man über das Glasfoyer in den Wasserplaneten Erde ein. Info Kombiticket EUR 19.50, www.ozeaneum.de

schweizer illustrierte

67


weekend

Reisen

www.weltweit

Belek: Training mit den PGA-Pros u Zwei Golfreisen der Superlative im Februar! Ziel? Belek, «Kempinski The Dome» und der Antalya Golf Club. Trainer? Vier Swiss PGA-Pros, an­geführt von Star-Coach Steve Rey (Bild, rechts). Preis? 3390 Franken, inkl. Flug. INFO www.bentour.ch

Für Verliebte: SPA bei Sonnenaufgang u Neues Angebot für Verliebte im Hotel Twelve Apostles in Kapstadt: Massieren lassen kann man sich auch bei Sonnenaufgang und Sonnenuntergang! Das Angebot: Outdoor-Pavillon mit Blick auf den Indischen Ozean, Champagner, Erdbeeren, Picknickkorb! INFO www.12apostleshotel.com

«The Vine»! DesignHotel auf Madeira u Neuer Hotspot für Liebhaber von DesignHotels: «The Vine», mitten in der Altstadt von Funchal (79 coole Zimmer). Attraktionen: Dachterrasse mit Pool, Jacuzzi und Bar. Top-Restaurant (mit Dreisterne-Koch Westermann), Spa (mit Vinotherapy). INFO www.designhotels.com

68

Auftanken Das Kimberley-Plateau mit Blick auf den Pentecost River gilt bei den Aborigines als Kraftort.

schweizer illustrierte

West-Australien: the kimberleys

Die Natur spielt d Sie ist der eigentliche Star des neuen Kinofilms «Australia»: Die Landschaft der Kimberley-Region ist unwiderstehlich. In echt noch mehr als auf der Leinwand.

E

ine 24-Stunden-Tankstelle, ein Lebensmittelladen, ein Pub, in dem die Hits längst vergangener Zeiten gespielt werden: Kununurra ist eine verstaubte Kleinstadt, wie sie ­typisch ist im Norden West-Australiens. Doch im Sommer 2007 zog ein Hauch von Hollywood durchs Städtchen. Und mit dem Kinostart von «Australia» (siehe Filmkritik auf Seite 62) sieht nun die ganze Welt, dass der kleine Ort das Tor zu einer der schönsten Landschaften ­unserer Erde ist. u Die Kimberley-Region ist etwa zehnmal so gross wie die Schweiz und grösstenteils unberührt. Ihr Reiz liegt vor allem im Kontrast: Zwischen Fels­ plateaus, rot leuchtenden Schluchten und unendlichen Staubwüsten verstecken sich kleine Oasen mit tropischen


Emma-Gorge-Schlucht Beim Aufstieg sorgt eine Quelle für Abkühlung.

Bungle-Bungles-Massiv Eine geführte Tour eröffnet neue Dimensionen.

Boab-Bäume Für die Kimberley-Region typisch, sie werden bis zu 20 Meter hoch.

Fotos Nina Siegrist, Theo Allofs / Corbis / Specter

ie Hauptrolle Palmenwäldern, Wasserfällen und Thermalquellen. Lokale Hotelunternehmen nutzen genau diese Oasen, um mitten im Outback einen Erlebnisurlaub der besonderen Art anzubieten. So zum Beispiel «Home Valley Station», ein neu eröffnetes und von Aborigines mitbetriebenes Öko-Resort, das man von Kununurra aus in anderthalb Stunden erreicht (via Gibb River Road, Geländewagen obligatorisch). Wer einfach nur die Seele baumeln lassen will, kann auf der Veranda der luxuriös ausgestatteten «Grass Castles» den Rufen der Kakadus lauschen. u Action bietet ein traditioneller Viehtrieb hoch zu Ross oder eine Kletter­ partie zu einem der erfrischenden Billabongs (Wasserlöcher). Wer den Kick sucht, der fischt nach dem barschähnlichen Barramundi – dort, wo auch

u Nicht nur der Natur, sondern auch den Filmfiguren ein Stück näher kommt man mit den Guides von «El Questro Resort». Sie wissen, welcher der einKrokodil Cedric, je nach Augenzeuge drücklichen Boab-Bäume als Filmkulisfünf bis zehn Meter lang, nach Beute se diente, und führen einen auch zum sucht. Den Tag lässt man danach am Wasserfall von Emma Gorge, jenem besten am Aussichtspunkt Luhrmann’s romantischen Fleckchen, an dem sich die Lookout ausklingen – einer jener Punkte, Aristokratin Sarah (Nicole Kidman) und die das filmtypische Cockburn-Gebirge der raubeinige Drover (Hugh Jackman) in besonderem Licht erscheinen lassen. endlich näherkommen. nina siegrist

check-in u Anreise

Mit Singapore Airlines von Zürich via Singapur nach Perth (www.singaporeair.com). Weiter mit Qantas Airways nach Kununurra (www. qantas.com.au). Da ein Grossteil der Flüge in Broome zwischenlandet, empfiehlt sich eine Pause am Traumstrand Cable Beach (www.cablebeachclub.com) u Unterkunft «Home Valley Station» (www.homevalley.com.au), «El Questro Resort» (www.elquestro.com.au) u Nicht verpassen Ausflug zu den Bungle Bungles (Weltnaturerbe) (Flug: www.alligatorairways.com.au, Tourguides www.kimberleywilderness.com.au) schweizer illustrierte

69



En Guete Weihnachtsbraten Unvergesslich lecker.

Frohes Fest!

1

Es ist das Fest der Liebe. Und bekanntlich geht Liebe auch durch den Magen. Darum soll das Weihnachtsessen etwas ganz Besonderes sein.

weekend

mit Köchin Sibylle Sager

KalbsnierstückBraten mit Bratäpfeln

Zutaten (für 4 Personen) Marinade 100 g Akazien- oder Vanillehonig, 1 Mandarine, nur Saft (ca. 3 Esslöffel), 2 Esslöffel Wodka, wenig schwarzer Pfeffer aus der Mühle, 1 kg Kalbsbraten vom Nierstück (mit der Fettschicht) Füllung 1 rotschaliger Apfel (ca. 100 g), ungeschält, entkernt, in Würfeli, 50 g getrocknete Apfel­ schnitze, in Würfeli, 25 g Mandeln, grob gehackt, 2 Esslöffel Akazien- oder Vanille­honig, 1/2 Mandarine, nur 1 Esslöffel Saft, 2 Esslöffel Wodka, 2 Prisen Salz, wenig Pfeffer aus der Mühle, 11/2 Teelöffel Salz, 1 Esslöffel Brat­crème, 8 rotschalige Äpfel, 4 Schalotten, in Schnitzen, Salz nach Bedarf, wenig Pfeffer aus der Mühle Vor- und zubereiten ca. 40 Min. Marinieren 12 Std. Braten ca. 50 Min.

u Für die Marinade Honig und alle Zutaten bis und mit Pfeffer gut verrühren. Fleisch mit der Hälfte der Marinade bestreichen, zugedeckt im Kühlschrank ca. 12 Std. marinieren. Die restliche Marinade zugedeckt kühl stellen. Fleisch ca. 1 Std. vor dem Anbraten aus dem Kühlschrank nehmen, trocken tupfen. Für die Füllung Apfelwürfeli und alle Zutaten bis und mit Wodka verrühren, würzen.

Fleisch der Länge nach ein-, aber nicht ganz durchschneiden. Fleisch innen und aussen salzen, die Füllung auf die ­Fleischinnenseite verteilen, Braten mit Zahnstochern kreuzweise verschliessen. Fleisch rundum mit Bratcrème be­ streichen. Blech in der unteren Hälfte des auf 240 Grad vorgeheizten Ofens ca. 5 Min. heiss werden lassen. Fleisch mit der Fettschicht nach unten auf das Blech legen, ca. 10 Min. anbraten. Äpfel einige Male einschneiden, mit den Schalotten in der restlichen Marinade wenden, neben den Braten legen, ca. 10 Min. weiterbraten. Fleisch wenden, restliche Marinade über die Äpfel und Schalotten giessen, Hitze auf 150 Grad reduzieren, ca. 30 Min. fertig braten, dabei die Ofentüre offen lassen, bis die Temperatur erreicht ist. Fleisch herausnehmen, vor dem Tranchieren zugedeckt

tipp Honigreste im fast leeren Glas lassen sich einfach mit etwas Essig lösen. So entsteht eine aromatische Sauce für Marinaden.

ca. 10 Min. ruhen lassen. Äpfel und Schalotten auf eine Platte geben, im ausgeschalteten, leicht geöffneten Ofen warm halten, evtl. Teller vorwärmen. Flüssigkeit vom Blech in eine Pfanne absieben, aufkochen, Jus würzen. Fleisch in ca. 1 cm dicke Tranchen schneiden, mit den Äpfeln und Schalotten auf den Tellern anrichten. Jus über das Fleisch träufeln.

2

SchwarzwurzelSchaumsuppe

Zutaten (für 4 Personen) 1 Esslöffel Butter, 1 Zwiebel, fein gehackt, 1 Dose Schwarzwurzeln (ca. 400 g), abgetropft, ca. 11/2 dl Flüssigkeit, aufgefangen, 3 dl kräftige Ge­müsebouillon, 2 dl Apfelwein, 1 dl Halbrahm, flaumig geschlagen, Salz und weisser Pfeffer nach Bedarf Vor- und zubereiten ca. 25 Min.

u Die Hälfte der Schwarzwurzeln in Würfeli schneiden, beiseite stellen. Butter warm werden lassen, Zwiebel andämpfen, ungeschnittene Schwarzwurzeln mitdämpfen. Bouillon, Apfel-

schweizer illustrierte

71


wein und Schwarzwurzel-Flüssigkeit dazugiessen, aufkochen, Hitze re­duzieren, zugedeckt ca. 10 Min. köcheln. Masse pürieren, durch ein Sieb ­streichen, zurück in die Pfanne geben, heiss werden lassen. Rahm darunter­ ziehen, würzen, Schwarzwurzel-Würfeli beigeben.

3

Gefülltes ­Perlhuhn

Zutaten (für 4 Personen) Füllung 500 g rohes, mildes Sauer­ kraut, 1 Teelöffel Öl, 1 Zwiebel, fein gehackt, 2 dl Apfelwein, 100 g mehlig kochende Kartoffeln, grob gerieben, 2 Äpfel (z. B. Elstar, Cox Orange), grob gerieben, 4 Esslöffel Rosinen, 3/4 Tee­ löffel Salz, wenig Pfeffer aus der Mühle Geflügel 1 Perlhuhn (ca. 1,4 kg), küchenfertig, beim Metzger bestellen, 1 Teelöffel Salz, Pfeffer aus der Mühle, Zahnstocher, Küchenschnur, 2 Ess­löffel Bratbutter Vor- und zubereiten ca. 35 Min. Braten ca. 11/2 Std.

u Für die Füllung das Sauerkraut abtropfen, sehr gut ausdrücken, mit einer Gabel lockern. Öl warm werden lassen. Zwiebel andämpfen, Sauerkraut ca. 3 Min. mitdämpfen, Apfelwein dazugiessen, aufkochen, Hitze reduzieren, ca. 10 Min. köcheln. Kartoffeln, Äpfel und Rosinen daruntermischen, ca. 5 Min. weiterköcheln, würzen, etwas abkühlen. Für das Geflügel das Perlhuhn kalt ausspülen, mit Haushaltpapier trocken tupfen. Innen und aussen würzen, füllen, restliche Füllung beiseite stellen. Öffnung mit Zahnstochern verschliessen, Schenkel mit Küchenschnur zusammenbinden. Bratbutter im Bratgeschirr in der unteren Hälfte des auf 240 Grad vorgeheizten Ofens heiss werden lassen. Das Perlhuhn mit der Brust nach oben hineinlegen, mit der heissen Bratbutter übergiessen. 15 Min. braten, Hitze auf 200 Grad reduzieren, restliche Füllung dazulegen, Perlhuhn ca. 1 Std. fertig braten. Dabei von Zeit zu Zeit mit der Bratflüssigkeit übergiessen. Das Perlhuhn ist gar, wenn beim Einstechen in einen Schenkel der austretende Fleischsaft klar ist. Herausnehmen, Zahn­stocher und Schnur entfernen, Perlhuhn tranchieren, restliche Füllung dazu servieren. Tipp Statt Perlhuhn Poulet verwenden, die Bratzeit bleibt gleich.

u nächste sendung

Montag, 29. Dezember, 20.05 Uhr auf SF 1 Mehr Info: www.aldente.ch «al dente» überrascht Sie diesen Dezember mit einer Sendung kurz vor Silvester. Am 29. Dezember treten die drei deutschen Promiköche Johann Lafer, Sarah Wiener und Steffen Henssler gegeneinander an und spielen für einen guten Zweck. Nicht verpassen!

impressum Büro Paris Suisse Presse Médias, Annemarie Mahler, 5, quai Voltaire, F-75007 Paris, Tel. 0033-1-42 60 34 61, Fax 0033-1-42 60 54 69 BÜRO USA SwissPress, Inc., Helen Marchel, 29 Long Meadow Road, Riverside, Connecticut 06878, USA Tel. 203-637-6866, Fax 203-637-8392, swisspress@swisspress.tv Verlag Ringier AG, 4800 Zofingen Verlag der Ringier-Zeitschriften Dufourstrasse 23, 8008 Zürich, Tel. 044 - 259 61 11, Fax 044 - 259 68 44 Marketing Verena Baumann (Leitung), Esther Burger, Patricia Häusler leiter werbemarkt zeitschriften Martin Tamas Lesermarkt Chefredaktor Nik Niethammer Verlagsdirektor Urs Heller zeitschriften Roland Kühne Product Manager Nicole Wesche MITGLIED DER Chef­redaktion Stephan Sutter creative Director JeanProduktionsleiter Roland Winkler Anzeigenverkauf Robert Schaffter Nachrichtenchef Edi Estermann Unterhaltungs­chefin International Fax ++41-44-259 69 96 Bettina Portmann Bildchef Markus Schnetzer Textchefs Natascha Knecht, Jan Morgenthaler Nachrichten Christine Zwygart (Politik / stv. Nach­richten­ Syndication und Nachdruckrechte RDZ Syndication – Ursula Steinegger, Dufourstrasse 23, CH-8008 Zürich, Tel. 044 - 259 61 60, chefin), Max Fischer (Wirtschaft), Marcel Huwyler, Thomas Kutschera, Fax 044 - 259 86 69 Nina Siegrist Unterhaltung Simone Matthieu (stv. Unterhaltungschefin), Druck Ringier Print Zofingen AG, 4800 Zofingen, Tel. 062 - 746 31 11 Sandra Casalini, Giuseppe Cerrato (Mode), René Haenig (Chefreporter), Vertrieb im Ausland Ringier SA, BP 228, F-68306 St-Louis Cedex; Bar­bara Halter, Andrea Vogel (Leitung Leute) kunst Caroline Micaela Hauger Illustrierte-Zeitschriften-Vertriebs-GmbH, Turmstrasse 4, D-78467 Konstanz Sport Iso Niedermann (Leitung), Ilona Scherer, Alejandro Velert Koordi­Auslands-Abonnementspreise Anfragen an den Verlag richten na­tion Sonderhefte Isabel Notari Kultur, Die Besten Anina Rether (Leitung), Manuela Herzog, Kati Moser, Isolde Schaffter-Wieland Shopping Bekanntgabe von namhaften Beteiligungen i. S. von Art. 322 StGB: Addictive Beatrice Schönhaus (Leitung), Ursula Borer, Kristina Köhler Gesundheit Productions AG; Betty Bossi Verlag AG; Bolero Zeitschriftenverlag AG; Verena Thurner (Leitung), Martin Schuppli Bildredaktion Ulli Glantz, ER Publishing SA; Freeflow AG; Good News Productions AG; GRUNDY Schweiz Fabienne Hubler Fotografen Thomas Buchwalder, Fabienne Bühler, Rolf AG; Investhaus AG; JRP Ringier Kunstverlag AG; 2R Media SA; Mediamat AG; Edelmann, Hervé Le Cunff, Marcel Nöcker, Kurt Reichenbach, Arsène Saheurs, media swiss ag; Previon AG; Presse TV AG; Radio Z AG; Rincovision AG; Sat.1 Charles Seiler, Willy Spiller, Bruno Voser, Dick Vredenbregt Design Beling (Schweiz) AG; SMD Schweizer Mediendatenbank AG; SMI Schule für MedienThoenen Design Layout/Produk­tion Björn Vondras (stv. Art Director), integration AG; Teleclub AG; Zana Media AG; Ringier France SA; Ringier Maria Carlucci, Claudia Friedrich, Fabienne Hany, Dominic Koch, Nigel Publishing GmbH; Juno Kunstverlag GmbH; Ringier (Nederland) B.V.; Ringier Simmonds (Info­grafiken), Otmar Staubli, Doris Wüthrich (techn. Leitung) CR a.s.; Ringier Kiadó Kft.; Europress Kft.; Euromedia Bt.; Népszabadság Zrt.; Korrektorat Stefan Bührer, Irène Müller si-web Edna Lisak (Leitung), Ringier Slovakia a.s.; FMU Free Media Ukraine Ltd.; Ringier Pacific Ltd.; Sarah Loffredo Sekreta­riat Sandra Hofer (Assistentin des Chefredaktors), Ringier Print (HK) Ltd.; Beijing Ringier International Advertising Co. Ltd. Kathrin Berchtold (Assistentin Verlagsdirektor) Buchhaltung Mirella Vignoni Der Nachdruck sämtlicher Artikel und Illustrationen ist verboten. Ständige Mitarbeiter Urs Bärtschi (Auto), Peter Bichsel, Andreas C. Englert, Zeno van Essel, Pierre A. Graenicher, Helmut Hubacher, Peter Hürzeler, Für den Verlust nicht verlangter Reportagen übernimmt die Redaktion keine Verantwortung. Hanspeter Künzler, Chris von Rohr, Peter Scholl-Latour, Susanna Steiner Nr. 52, 97. Jahrgang. Erscheint montags Beglaubigte Auflage 232 519 Exemplare ISSN 0036-7362 Abonnements-Dienst (Telefon gratis) 0800 820 920 Mo bis Fr: 7.30–18.00 Uhr, aboservice@ringier.ch EINZELVERKAUF einzelverkauf@ringier.ch Redaktion Schweizer Illustrierte, 8008 Zürich, Dufourstrasse 23 Tel. 044 - 259 63 63, Fax 044 - 262 04 42, info@schweizer-illustrierte.ch internet www.schweizer-illustrierte.ch, www.online-kiosk.ch

Abonnementspreise (inkl. 2,4 % MwSt.) u Jahresabo CHF 183.– (Schweizer Illustrierte, al dente, Shopping,

Miss Schweiz Magazin, Schweizer Illustrierte Auto, GOAL) u Halbjahresabo CHF 98.– u Vierteljahresabo CHF 51.– u Gold-Jahresabo CHF 208.– Schweizer Illustrierte und SI Style –

profitieren Sie jetzt von dieser Power-Kombi (SI Style im Jahresabo für nur CHF 25.– statt CHF 35.–), inkl. oben erwähnter Sonderhefte u Gold-Halbjahresabo CHF 111.– u Schnupperabo CHF 20.– (10 × Schweizer Illustrierte + 1 × SI Style)

In der Schweizer-Illustrierte-Gruppe erscheinen u. a.


GaultMillau

KPrädikat Weltklasse J Eine der besten Adressen I Kreative Küche auf hohem Niveau HG Kreative Küche FE Bietet mehr als das Alltägliche 12/20 Gute Adresse!

weekend

E

Alle rennen hin! Die «Bärengasse» (Rind, Malbec, Meringues) ist trendy. Geschäftsführer Nicolas J. Maeder und Küchenchef Sven Nindel (r.) freuts.

Restaurant Bärengasse Bahnhofstrasse 25 / Bärengasse 8001 Zürich Tel. 044 - 210 08 08 EC-Direct, Postcard Alle Kreditkarten ausser Diners www.restaurant-baerengasse.ch

Bärenstark: Rind mit Chimichurri «Bärengasse», Zürich Dieter Meier (Yello) sagt hello: An der Bärengasse beim Paradeplatz, mit kräftigem «Ojo de Agua»-Bio-Rind von der eigenen Farm und einer Openair-Smokers-Lounge.

D

ieter Meier (Yello) gehört zu den privilegierten Menschen, die vorzugsweise das machen, was ihnen Spass und Freude bereitet. Zurzeit steht ihm der Sinn nach Gastronomie. Und siehe da: Sein Restaurant Bären­gasse im Innenhof der Credit Suisse an der Zürcher Bahnhofstrasse ist fast immer ausgebucht. Selbst seine Davidoff-Lounge draussen vor der Tür und unter freiem Himmel läuft – im Winter wird die Zigarre mit Wolldecke und Bettflasche serviert. Señor Meier wacht in Argentinien auf seiner Estancia Ojo de Agua über eine stolze, streng biologische Rinderzucht. Das beeinflusst die Karte in Zürich: feinstes Tatar, Filet, Entrecôte? Wir ent-

schieden uns für die «Ojo de Agua»-Voiture, liessen uns ein paar Tranchen Roastbeef aufschneiden und Chimichurri-Sauce (Olivenöl, Kräuter, Chili) servieren. Meiers Fleisch ist hervorragend, aber argentinisch bissfest. Chef Sven Nindel, nach einem klassischen Fehlstart über Nacht engagiert, will nicht nur Rôtisseur, sondern auch Koch sein. Wir versuchten seine gebratenen Steinpilzscheiben mit frischen Kräutern und Olivenöl. Gut waren sie – aber weshalb mutieren jetzt auch noch Pilze zu «Carpaccio»? Aufs Pata-negraSteak und auf die Greyerzer Pouletbrust verzichteten wir zugunsten des Hackbratens, «gehackt» aus Schwein und

Rind, hausgemacht und gut. Auch «Bernisches» hat seinen Platz auf der Karte: Die gewaltigen Meringues stammen aus der berühmten Konditorei Stalder, ­ Wasen im Emmental. Die Kressesuppe heisst «Belpmoos», weil Gastgeber Nicolas J. Maeder mit weissen Handschuhen «Belper Knolle» darüberraspelt. «Rezessions-Trüffel», sagt Maeder. Das ist, 50 Meter vom Paradeplatz entfernt, keine schlechte Ansage. Angenehme Weinkarte; ein Gläschen Malbec (Produzent: Dieter Meier) gibts schon für sechs Franken. 

Fotos Dick Vredenbregt

wein-tipp ApÉro-klassiker aus dem Piemont Ein klassischer Apérowein darf aromatisch nicht zu üppig sein, denn er soll ja nicht sättigen, sondern Lust aufs Essen machen. Also ist es von Vorteil, wenn er trocken, rassig und aromatisch eher neutral ist und eine

saftige Säure aufweist. Wie der Gavi di Gavi Rovereto 2007 (13 %) von Castellari Bergaglio. Die Nase erfreut er mit Aromen von weissem Pfeffer, Fleur de Sel und Pfirsichen. Im Gaumen wirkt er herb-rassig und sehr erfrischend. Auch wenn er eher zurückhaltend ist, zeigt

er viel Kraft und viel Temperament. Im Jahr werden von diesem Wein, der aus der Rebsorte Cortese vinifiziert wird, nur 7000 Flaschen abgefüllt. Er ist übrigens nicht nur zum Apéro ideal, sondern auch zu Antipasti, Fisch, Krustentieren und Tarte flambée.

Caratello Weine St. Gallen Tel. 071 - 244 88 55 www.caratello.ch Bis 2010 schön. Trinktemperatur: 8 bis 10 Grad. u chf 24.50

schweizer illustrierte

73


weekend

Auto

schon gefahren infiniti ex37

Gelände-Coupé mit Sportgenen Die frisch in Europa lancierte Edelmarke Infiniti erfindet den Crossover neu. Der EX37 ist ein luxuriöser Reisewagen mit Coupé-Silhouette, der sich mit den arrivierten KompaktSUV messen will.

M

it Nissans Nobeltochter Infiniti drängt eine neue Marke in den hart umkämpften Schweizer Automarkt. «Infiniti will persönlicher sein als die grossen Marken BMW, Mercedes und Audi», betont Philippe Talou-Derible, Chef von Infiniti Schweiz. «Der Kunde wird bei uns wie in einer Hotellobby empfangen und darf sich als König fühlen. Für alle Infiniti-Kunden gibt es eine erstklassige Betreuung – wir holen das Auto auf Wunsch auch bei ihm zu Hause ab, wenn am Wagen gearbeitet werden muss», erklärt Talou-Derible seinen Vollservice.

74

schweizer illustrierte

Von dieser Sonderbehandlung profitieren zum Beispiel die Käufer des Infiniti EX37. Aber auch nach dem Platznehmen im edlen Allrad-Fünftürer ist das Gefühl von Luxus allgegenwärtig. Dank feinem Lederinterieur und bequemem Gestühl geht fast vergessen, dass der EX37 ein SUV ist. Zudem wartet der Allradler mit zwei pfiffigen Details auf: Dank rund um das Fahrzeug an­

Luxus Viel Leder gehört zum Standard. Kameras übertragen beim Manövrieren Umgebungsbilder zum zentralen Display.

geordneten Kameras bietet der Navigationsbildschirm beim Manövrieren eine perfekte Übersicht der Umgebung. Und die Rückbank des mit 340 Litern doch etwas knapp bemessenen Kofferraums – eine Folge der Coupé-Silhouette – lässt sich bequem per Knopfdruck vom Fahrersitz aus umklappen. Urbane Strassenschluchten bewältigt der EX genauso mühelos wie kurvige Landstrassen. Der kräftige 3,7-Liter-V6Benziner bildet die Basis für die über­ legenen Fahrleistungen. Der eigentliche Hauptgrund für das hervorragende Handling ist das Fahrwerk des NissanSportcoupés 350Z, das dem sportlichkomfortablen EX als Basis dient. Mit seiner guten Grundausstattung und der gewählten Preisstruktur kann es der noble Allradler mit den Konkurrenten Audi Q5 und BMW X3 durchaus aufnehmen. Diesel und Hybrid folgen allerdings nicht vor 2010. herbie schmidt


news

NISSAN CUBE DER WÜRFEL ROLLT AN u Die dritte Generation des putzigen japanischen Würfels mit dem Design eines Kühlschranks schafft Ende 2009 endlich auch den Sprung in die Schweiz. Der 3,98 m lange Nissan Cube III sorgt mit seinem asymmetrischen «Um-die-Ecke-Fenster» für eine bessere Rundumsicht, und die Heckklappe geht seitlich auf wie eine Tür. Im Innern des kultigen Schuhkartons herrscht Lounge-Atmosphäre mit verschieb- und umlegbarer Rückbank und jeder Menge Ablageflächen, Kleider­ haken und Getränkehaltern. Für den Europastart des frontgetriebenen Nissan Cube werden als Antriebseinheiten ein 1,6-l-Benziner und ein 1,5-lDiesel zur Wahl stehen. Die Preise für die Schweiz sind noch nicht festgelegt.

Eleganz Mit seiner coupéhaften Linie unterscheidet sich der EX37 vom SUV-Einheitsbrei.

steckbrief

Dynamik Die sportliche Optik des EX37 deutet die überlegenen Fahrleistungen an. u Name Infiniti EX37 u Motor Benzin, 320 PS u 0 bis 100 km/h 6,4 s u Spitze 240 km/h u Verbrauch 11,2 l/100 km u CO2-Ausstoss 267 g/km u Energieeffizienz G u Verkauf ab sofort u Preis ab CHF 72 400.– u Konkurrenten Audi Q5, Mercedes GLK,

BMW X3, Volvo XC60 u Unser Urteil Der kleine Bruder des

Infiniti FX bietet viel fürs Auge. Er vermag aber auch mit sportlichen Fahrleistungen zu überzeugen. Erstklass-Luxus im Interieur wie auch beim Infiniti-Händler machen den Allradler im Segment der kompakten SUV attraktiv. Einzig verbrauchsarme Motoren fehlen noch im Angebot.

PORSCHE CAYMAN AUFGEPEPPTER SPORTSMANN u Die zweite Generation des PorscheMittelmotorcoupés Cayman erhält eine neue Frontschürze, neue Lufteinlässe vor den Hinterrädern, neu gestaltete Rückleuchten und ein zentrales Doppelauspuffrohr. Die Bremsanlage ist nun grösser, die Spur breiter und das Fahrwerk frisch abgestimmt. Zwei effizientere Boxermotoren stehen bereit: der 2,9-Liter-Benziner mit 265 PS (früher 245 PS) und im Modell Cayman S das 3,4-Liter-Triebwerk mit Direkteinspritzung und 320 PS (bisher 295 PS). Optional erhältlich ist auch das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe PDK. Das neue Modell steht ab Ende Februar bei den Händlern und kostet ab 75 800 Franken. schweizer illustrierte

75


«Amor wird zum Jahreswechsel aktiv»

woche vom 28. 12. 2008 bis 3. 1. 2009 Die kosmischen Zyklen zum Jahreswechsel sind vorwiegend positiv, und ein harmonischer Winkel zwischen den beiden Glücksplaneten Jupiter und Venus sollte mehr Solidarität, (kleine) Erfolge auf dem Gebiet Wirtschaft und Finanzen oder auch

erfolgreiche Friedensbemühungen versprechen. Amor sollte ebenfalls sehr aktiv sein, und vor allem die 3. Dekaden Schütze, Wassermann, Widder, Zwillinge und Waage könnten unvergessliche Stunden verbringen (Begegnungen, Versöhnung?). Oder Sie lernen den Traumpartner kennen, verlieben sich?

widder 21.–30. 3. Sie neigen zu voreiligen Schritten, sollten körperlich kein Risiko eingehen (am 28., 3.). Viel Spass mit Freunden am 29./30., Reibereien am 2. 31. 3.–9. 4. Sie haben es diese Woche nicht immer leicht, könnten auf Widerstand stossen, speziell am 28. (Arbeitsplatz?). Angenehm (Einladung?) wird der 30. 10.–20. 4. Verspätungen oder Verzögerungen (Reisen?) am 31., aber Venus verspricht unvergessliche Momente. Ihr Charme bezaubert, Sie sind im siebten Himmel (am 31. und 3.). Schicksalhafte Begegnung, Versöhnung?

stier 21.–30. 4. Exzellente Woche. Sie sind physisch in Bestform (u. a. ideal für Sport), bei chronischen Problemen könnte es zu einer Besserung kommen (am 28. und 1.). 1.–10. 5. Sie haben Rückenwind, sind effizient. Einige entdecken neue Horizonte, andere freuen sich über eine Nachricht aus dem Ausland (am 28.). Spass mit Freunden, günstig für ein Treffen wird der 2. 11.–20. 5. Sie sind schlagfertig, man hört auf Sie. Günstig für eine Reise, ein Treffen werden der 29., 31. Auf dem Gefühlssektor sollten Sie realistisch bleiben (28.).

zwillinge 21.–31. 5. Eine gute Nachricht am 30. Ab 1. günstige Phase für Reisen, Verträge usw. (speziell am 3.). 1.–10. 6. Gute Laune am 30. (eine Einladung annehmen!), hitzige Diskussionen am 2. Um den 9. Geborene müssen sich einer grösseren Veränderung anpassen, die unerwartet kommt. 11.–21. 6. Ein schöner Gewinn (Dividende, Kommission?) wäre am 31. möglich. Und Venus symbolisiert schöne Stunden zu zweit, Begegnungen oder eine Versöhnung, speziell am 30. und 31. Sie schweben auf Wolke sieben, sind ausgeglichen.

krebs 22. 6.–1. 7. Spannungen zu Hause? Hitzige Debatten mit dem Partner? Explosiv: der 28., 3. Sich körperlich schonen (am 1.)! Grosse Umwälzungen für vor dem 24. Geborene (Partner?). 2.–12. 7. Spannungen am 28., gute Laune, neue Freunde am 2. Eine unerwartete Wende, deren Wurzeln auf den Frühling zurückgehen, erwartet um den 11. Geborene. 13.–22. 7. Der Partner hat derzeit bessere Karten, bringt manchmal Glück (Gewinn?). Missverständnisse am 29., romantische Stunden am 2. Am 30. und 3. schlagen Sie über die Stränge.

löwe 23. 7.–1. 8. Am 29., 30. ecken Sie mit spitzen Bemerkungen an, am 3. stehen Sie im Mittelpunkt. Eine Reise mit Partnern könnte viele neue Horizonte öffnen (am 31.). 2.–12. 8. Ruhige Woche. Nur am 28. kommt Ihnen eine Bemerkung in den falschen Hals. Bei Diskussionen toleranter sein. Sich am 30. offen aussprechen. 13.–23. 8. Eine Enttäuschung auf dem Gefühlssektor ist möglich. Oder Sie idealisieren den anderen? Sie sind romantischer als sonst, erleben schöne Stunden. Hektisch: der 28. und 31. Sehr inspiriert sind Sie am 30.

jungfrau 24. 8.–2. 9. Sie sind in Bestform, vital und dynamisch. Speziell am 28. und 1. können Sie Berge versetzen. Für um den 25. Geborene beginnt eine Phase tief gehender, positiver Veränderungen (oft durch kollektive Ereignisse verursacht). 3.–12. 9. Exzellente Woche! Gehen Sie aus, versuchen Sie Ihr Glück im Spiel? Beste Tage: der 28., etwas hektisch der 2. 13.–23. 9. Exzellent für Reisen, neue Projekte, Verträge usw. Sie sind schlagfertig, handeln und argumentieren klug. Beste Tage: der 31., 2. Sie können die Weichen langfristig stellen.

waage 24. 9.–3. 10. Mars verleitet Sie zu voreiligen Manövern (Strasse!), speziell am 28. und 3. Kritische Momente, die zu einschneidender Veränderung führen können: am 28., 3. 4.–13. 10. Stress durch Angehörige? Schwierig wird der 28. Sie müssen den Vermittler spielen und Spannungen abbauen! 14.–23. 10. Venus signalisiert wunderschöne Stunden voller Romantik. Oder schicksalhafte Begegnung? Am 31. und 3. sind Sie im siebten Himmel. Oder ein künstlerisches Projekt nimmt Form an? Interessen für neue, meist höhere Gebiete.

skorpion 24. 10.–2. 11. Sie sind kaum zu bremsen! Mars stimuliert Sie zu aussergewöhnlichen Leistungen (am 28. und 1.). Um den 24./25. Geborene erleben eine sehr positive Veränderung. 3.–12. 11. Gute Kontakte zu nahestehenden Personen, ideal für eine Aussprache, speziell am 28. und 2. Oder eine kleine Reise? Um den 11. Geborene erleben eine angenehme Überraschung (Begegnung?) und gehen neue Wege. 13.–22. 11. Glück durch Jupiter (am 31.): schicksalhafte Begegnung? Aber Sie neigen dazu, sich Illusionen zu machen (am 1.).

schütze 23. 11.–2. 12. Sie geben zu viel Geld aus, überziehen Ihr Budget. Viel Spass am 30. und 3., kleine Hindernisse am 1. Vor dem 25. Geborene erleben finanziell eine grössere Veränderung, die meistens positiv sein sollte. 3.–12. 12. Zeit für eine Pause. Gute Laune am 30., möglicher Gewinn am 3. Am 2. ziehen Sie sich zurück. 13.–21. 12. Traumwoche! Sie erleben Sternstunden. Super der 31., 2., 3.! Eine schicksalhafte Begegnung (Traumpartner?), eine rauschende Versöhnung? Oder der Beginn eines schönen künstlerischen Projekts.

steinbock 22.–31. 12. Sie sind vital und kaum zu bremsen. Sehr effizient am 1., aber ziemlich leichtsinnig am 3. Mars und Pluto in Ihrer Dekade geben Ihnen Kraft, verleiten aber auch zu kühnen Aktionen (28., 31.). 1.–10. 1. Sie kommen zügig voran, sind am 28., 2. sehr effizient. Günstig für einen Besuch, eine offene Aussprache. Um den 9. Geborene schlagen ganz neue Wege ein, mit Erfolg. 11.–20. 1. Günstig für Reisen, Kontakte, Schreibarbeiten usw. Beste Tage: der 31., 2. Eine echte Glückssträhne winkt den um den 19./20. Geborenen.

wassermann 21.–30. 1. Günstig für Kontakte, wichtige Termine, Weiterbildung usw. ab 2. Kleine Spannungen am 30. Am 3. melden sich Freunde wieder, Sie freuen sich über ein Treffen. 31. 1.–9. 2. Vorwiegend neutral. Unerwartete Hilfe am 28., starke Gefühle am 30./31. Oder ein überraschender Gewinn, dessen Wurzeln auf den Frühling zurückgehen. 10.–19. 2. Superwoche! Ihr Charme ist unwiderstehlich, Sie erleben wahre Sternstunden (am 30., 31., 3.). Vielleicht lernen Sie den Traumpartner kennen oder sind künstlerisch inspiriert.

fische 20. 2.–1. 3. Mars stimuliert Sie zu Superleistungen. Exzellent für Sport, speziell am 28. Kontakte zu Freunden, gemeinsame Hobbys regen an. Einschneidende Veränderungen für um den 20./21. Geborene. 2.–10. 3. Günstig für Projekte mit Freunden, ein Treffen usw. speziell am 28., 2. Interessante neue Wege für um den 8./9. Geborene. 11.–20. 3. Günstig für grössere neue Projekte, mit programmierten Erfolgen (am 31., 2.): Sie sind schlagfertig, handeln clever, haben das Glück auf Ihrer Seite. Ideal für ein grösseres Vorhaben.

ihr tages-horoskop 76

Dr. Elizabeth Teissier

Mit dem Astro-Telefon haben Sie einen direkten Draht zu Elizabeth Teissier. Fr. 2.50/Min. + Fr. 2.50/Anruf

0901 - 59 89 01

u zum persönlichen Astro-Code

0901 - 59 89 02

u Zugang mit persönlichem Astro-Code

Illustrationen Michael Husmann Tschäni; bearbeitet und übersetzt von Gerhard Hynek

weekend

Horoskop


Spiele Diese Woche drei Goldvreneli zu gewinnen!!!

So kommen Sie zum Goldvreneli: Übermitteln Sie Ihr Lösungswort via Telefon 0901 908 119 (ohne Vorwahl). Der Anruf kostet Sie 1 Franken. Sprechen Sie das Lösungswort und Ihre Adresse auf das Band. Via Postkarte (A-Post): Schweizer Illustrierte, Kreuzworträtsel, Postfach, 8074 Zürich. Anruf- und Einsendeschluss ist am Sonntag, 28. Dezember 2008, 24 Uhr. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Über die Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Mitarbeiter der Ringier AG und ihrer Tochtergesellschaften sowie Angehörige sind nicht teilnahmeberechtigt.

schweizer illustrierte

77


Spiele

weekend

Zitat zwischen Zahlen

Wer häts – ohä lätz

Die Zahlen sind durch Buchstaben zu ersetzen. Dabei bedeuten gleiche Zahlen gleiche Buch­ staben. Bei richtiger Lösung ergeben die ersten Buchstaben, von oben nach unten gelesen, und die dritten Buchstaben, von unten nach oben gelesen, ein Sprichwort.

Die nebenstehenden Zeichnungen unterscheiden sich durch zehn Abwei­ chungen. Kreisen Sie bitte diese Abweichungen auf der unteren Zeichnung ein. So können Sie 20 Franken gewinnen Unter den richtigen Lösungen bei «Wer häts – ohä lätz» verlosen wir jede Woche 5 × 20 Franken. Bitte schnei­ den Sie Ihre Lösung aus, kleben Sie sie auf eine Postkarte (Briefe sind leider ungültig) und schicken Sie die Karte an: Schweizer Illustrierte, Postfach, 8099 Zürich. Bitte schreiben Sie Ihren Namen und Vornamen deutlich, damit Verwechslungen bei der Gewinnauszahlung vermieden werden. Einsendeschluss: Sonntag, 28. dez. 2008

zahlenschlüssel

Die Auflösungen finden Sie in der nächsten Nummer

Kreuzwort-Chaos

Die Buchstaben der Lösungswörter stehen alphabetisch geordnet. Suchen Sie nach dem richtigen Wort und vervollständigen Sie das Kreuzworträtsel.

Raten und rechnen Jedes Symbol bedeutet eine Ziffer von 0 bis 9. Gleiche Symbole bedeuten gleiche Ziffern. Ersetzen Sie die Symbole durch die richtigen Ziffern – und die Rechnung geht in alle Richtungen auf.

78

schweizer illustrierte


Rebus

Auflösung aus Heft 51 wer häts – ohä lätz

kreuzwort chaos Bei richtiger Deutung der Bilder erhalten Sie das Lösungswort.

Sudoku mittel

Èschwer

# O N C E P T I S È0 U Z Z L E S

So gehts Füllen Sie die leeren Felder so aus, dass in jeder Zeile und Spalte und in jedem 3 × 3-Kästchen die Zahlen 1 bis 9 nur einmal vorkommen.

sudoku Mittel È

Schwer

goldvreneliRätsel

langfinger

C È# O N C E P T I S È0 U Z Z L E S

raten und rechnen

Gewinner aus Heft 47 Wer häts – ohä lätz: 20 Fr. Michael Schweizer Strick 580, 9125 Brunnadern Anita Martinoni Bahnhofstr. 5, 6440 Brunnen Sheena Mühlheim Quellenweg 8, 2553 Safnern Ulrich Niederer Oberdorfstr. 52, 5703 Seon Urs Peter Kinzl Hagenbüchlerstr. 21, 5442 Fislisbach goldvreneli-rätsel (Lösung: «Obstschale») Maria Keller Ganzenbreitestr. 8, 8182 Hochfelden Bernadette Strebel Kirchenfeldstr. 58, 5630 Muri Margrit Wollschlegel Lehmgrubenstr. 40, 4657 Dulliken

zitat zwischen zahlen 1. Cabanas, 2. Lueoend, 3. Brueter, 4. Hodgson, 5. Langmut, 6. Seismik, 7. Mission, 8. Kanzlei, 9. Stephan, 10. Natacha, 11. Musisch, 12. Gammeln, 13. Lambiel, 14. Fremder, 15. Haufler, 16. Cedille, 17. Elegant, 18. Agieren, 19. Andress Lösung Die Duemmsten sind ueberall die Schlimmsten. rebus 1 K AT Z E 2 SEI (L) L (I) 3 BA ER = ATELIER

schweizer illustrierte

79


kunst

Grandios Die Portr채ts von Erzherzog Albrecht von Habsburg und seiner Gattin Isabella malte Rubens 1615. Die Rahmen sind original.

Er steckte jeden Rappen in seine Sammlung: Anton FreY zeigt im neuen Privatmuseum alte Meister. Auf den Malerf체rsten Peter Paul Rubens ist der M채zen besonders stolz.

Der Bilderschatz


von Stans

Hautnah Anton Frey ist von Karl Felix Appenzellers Akt angetan. «Der Ostschweizer wurde lange Zeit unterschätzt.» schweizer illustrierte

81


kunst

Privates Reich Ruth Frey-Näpflin und ihr Mann Anton mit Schäferhund Onyx. Text Caroline Micaela Hauger Fotos Kurt Reichenbach

A

nton Frey, 79, besitzt kein Handy, kein Auto, keine Kreditkarte. Recht ungewöhnlich für einen modernen Menschen aus Stansstad im Kanton Nidwalden. Auf materiellen Luxus kann der pensionierte Treuhänder und Unternehmer verzichten. Nicht aber auf die Kunst. Ruth und Anton Frey-Näpflin sammeln alte Meister – seit 50 Jahren. Noch nie haben sie eines der 1500 Werke weiterverkauft. Jetzt wird ihr Kunstschatz in den neuen Räumen ihres Privatmuseums in Stans gezeigt. Für das historische Städtchen ist die Stiftung eine Sensation. «Ich habe sehr viel gekrampft in meinem Leben. Jeden Franken haben wir in unsere Sammlung und ins Museum investiert», sagt der engagierte Mäzen. Wechselausstellungen mit Schlüsselwerken der niederländischen, italienischen und französischen Schule, aber auch mit Schweizer Künstlern aus dem 19. und 20. Jahrhundert locken Kunstfans aus ganz Europa in die Innerschweiz. Einmalig: die ­Rubens-Sammlung! Zu den Prunkstücken des Malerfürsten aus Antwerpen zählen die Repräsentationsbildnisse der Erzherzogen Albrecht und Isabella von Habsburg. Die Gemälde wurden 1615 ausgeführt. Die Hintergrundfarbe war damals gross in Mode: Isabellas Lieblingsfarbe Giftgrün wurde zur Staatsfarbe erklärt. Die Adelsporträts sind die bedeutendsten privaten Werke Peter Paul ­Rubens’ in der Schweiz. Doch wie ge-

82

schweizer illustrierte

langten diese millionenschweren Trouvaillen nach Nidwalden? Anton Frey räuspert sich, beginnt mit leuchtenden Augen zu erzählen. Seine Geschichte ist die eines Glückspilzes, der nicht nur den richtigen Riecher, sondern auch die richtige Frau an seiner Seite hat. «Jedes Bild verdanke ich der Grosszügigkeit meiner Gattin. Wir treffen jede Entscheidung gemeinsam, trotzdem lässt sie mir freie Hand. Ohne ihre finanzielle Unterstützung wäre diese spannende Reise durch die Epochen nie möglich geworden.» Frey hat fast alle Rubens dieser Welt gesehen. Stundenlang verweilte er vor den Bildern des gefeierten Malers und Politikers, wurde eins mit ihnen und ihrer Geschichte. «Durch meine berufliche Tätigkeit als Nachlassverwalter erfuhr ich vom Konkurs des schwedischen ­Industriellen und Kunstsammlers Axel Wenner-Gren. Er besass Werke von ­Rubens, von denen ich nur zu träumen wagte, wie die bekannte CumberlandSerie. Günstige Umstände ermöglichten es mir, die Gemälde zu einem vernünftigen Preis zu erwerben. Ihr Zustand war erbärmlich. Wir spürten die besten Re­stauratoren der Welt auf. Auch der handgeschnitzte Prunkrahmen aus dem 18. Jahrhundert wurde original belassen.» Ein weiterer Jahrhundertmaler ist Anton van Dyck. «Dieses Porträt des Grafen Johann VIII. von Nassau-Siegen ist eine aussergewöhnlich schöne Fassung», schwärmt Anton Frey und bleibt vor einem 208 mal 110 Zentimeter grossen Helgen stehen. «Sehen Sie diese Pinselführung bei der Goldbrokattaperie und der Rüstung? Eine zweite, weniger

hochkarätige Version befindet sich im Besitz des Fürsten von Liechtenstein.» In seiner Stimme schwingt leise Stolz mit. Die moderne Hülle des Museums Frey-Näpflin im Industriequartier von Stans überrascht. Die Meisterwerke in den vier Sälen, davon einer rostrot und einer taubenblau, werden behütet wie die Goldreserven in Fort Knox. Kameras zeichnen jede Bewegung auf, alle zwei Stunden wird die Luftfeuchtigkeit gemessen. «Nur gegen Feuer sind wir machtlos. Dann geht der Sprinkler los, mit ungeahnten Folgen für die Exponate», sagt Anton Frey und zitiert einen Bibelvers aus dem Buch Hiob: «‹Der Herr hats gegeben – der Herr hats genommen.› Schlaflose Nächte haben wir deshalb keine.» Unter den Kostbarkeiten befinden sich auch Glasmalereien des Klosters St. Urban oder Felice Filippinis ausdrucksstarke Gemütsstimmungen vom Gesicht Alberto Giacomettis. Im Obergeschoss sticht eine plakative Menschen-Serie mit Dorforiginalen ins Auge. Die Bilder stammen von Ruth Frey-Näpflin, 70. Ihrer Familie gehörten der Gasthof Schützen in Stansstad, ­Immobilien und Ländereien. Hier trank der echte Schacher Seppli seinen Schnaps, während er von der begabten Grafikerin in den 50er-Jahren verewigt wurde. «Das Talent meiner Frau waren für mich eine Initialzündung», sagt Anton Frey. «Leider hatte Kunst in meiner Familie keinen grossen Stellenwert, was mich lange Zeit prägte.» Einige ­Maler wie Varlin, Fra Roberto oder Nag Arnoldi lernte Anton Frey persönlich


Atelier Hier restauriert der Chef seine Lieblingswerke und macht Expertisen.

kennen. «Auch der Luzerner Leopold Häfliger wohnte in einer unserer Liegenschaften. War er mal wieder pleite, bezahlte er seine Miete mit einem Bild.» Anders als erwartet leben die Mäzene nicht in einer Villa am Vierwaldstättersee, sondern in einer MaisonetteWohnung in Stansstad – mitten in einer Blocksiedlung. «Wir sind bescheidene Leute. Ich kann mir bis heute nicht vorstellen, ein Stück Käse ohne eine Scheibe Brot zu geniessen», sagt Anton Frey. Einen Wunsch muss er sich noch erfüllen. Dafür arbeitet er wie ein Detektiv, durchforstet Auktionen und Nachlässe. «Ein Rembrandt Harmensz van Rijn wäre für unsere Sammlung die Krönung. Die Verhandlungen sind bisher immer am Preis gescheitert. Schon beim Aussprechen des Namens Rembrandt bekomme ich richtig Herzklopfen.» 

Grosse Probst-Krippe mit 235 Figuren.

Weihnachts-SCHAU Zur aktuellen Eröffnungsausstellung «Alte Meister und Schweizer Grössen» (bis März 2009) zeigt die Frey-Näpflin-Stiftung Objekte und Gemälde zum weihnachtlichen Thema aus verschiedenen Epochen. Infos: www.freynaepflinstiftung.ch, Hansmatt 30, 6370 Stans


Party

From Russia with Love: Ein Nummerngirl gewährt Einblicke.

Zürich feiert seinen «Cham Box-WM: Titel für Walujew, Sympathien für Holyfield

Foto Matthias Schrader / AP / Keystone

A

84

lles ist in der Schweiz ein bisschen seriöser. Auf Zuhälter-Gestalten mit fetten Goldketten um Hals und Handgelenk wartete man vergebens. «Wir sind fast etwas enttäuscht, dass die Ambiance so gar nichts Anrüchiges hat», sagte Baschi. Der Musiker und seine Freundin Katy Winter kamen nämlich vor allem wegen des einschlägigen Boxpublikums. Ex-Miss Amanda Ammann hat mit Boxen wenig am Hut. «Aber auf diese Typen habe ich mich gefreut. Natürlich jubelte auch ich für Aussenseiter Holyfield, aber Walujew hat mir am Ende leidgetan. Die Pfiffe fand ich nicht nett.» Schauspieler Heiner Lauterbach genoss den Abend: «Die Reise von München hierher hat sich gelohnt, auch wenn mich mehrere Staus nervten.» Er konnte das Verdikt für Walujew im Gegensatz zu den meisten Zuschauern akzeptieren. Für die war Holyfield der gefühlte Sieger. Statt eines nächtlichen Streifzugs durch Zürich bevorzugten Lauterbach und sein Kumpel, Kampfpromotor Wilfried Sauerland, die späte Rückkehr ins Hotel Renaissance. Ein bisschen Nightlife hatte es ja im Hallenstadion schon gegeben. Text iso niedermann, Fotos bruno voser Kommentar von Mario Widmer – Seite 86

schweizer illustrierte

Schön umtriebig: Kampf-Organisator Philippe Huber posiert mit Model Bianca Gubser.

Imposant fast wie Walujew: Tennis-Ass Marc Rosset mag Schwergewicht.

Sieger bemitleidet: Amanda Ammann missfiel das Pfeifkonzert.


Autsch! Evander Holyfield trifft Nikolai Walujews Nase mit einem linken Haken. Der Supersenior traf öfter als der Riese, verlor aber doch.

Bring en hei! Auch konzentriertes Mitfiebern von Baschi und Katy Winter verhalf Evander nicht zum Sieg.

«Bin auch bald k. o.!» SF-Unterhaltungschefin Gabriela Amgarten zu später Stunde mit Partner Jörg Schenk.

pion der Herzen» Fachsimpeln auf Deutsch: Schauspieler Heiner Lauterbach (r.) mit Box-Legende Henry Maske.

«Geil, hier zu sein! Boxen ist doch lustig!» Der Berliner TVComedian Mario Barth amüsierte sich bestens.

Auch im «Leben nach Boris» immer noch ein bisschen in Zürich zu Hause: Sandy MeyerWölden war der meistfotografierte Gast. «Nikolai ist ja nur hinterher­ gerannt!» MittelgewichtsWeltmeister Arthur Abraham war von Walujew enttäuscht.

schweizer illustrierte

85


W I E ST E H E N I H R E ST E R N E H E UTE? S TA R - A S T R O L O G I N

ELIZABETH

TEISSIER HAT D I E ANT WO RTE N

Senden Sie eine SMS mit ASTRO*

Appetit: ARD-Mann Boxfans: Günter Netzer mit EheWaldemar Hartmann. frau Elvira hatten «Heimspiel». Schweizer Boxfossile – stilecht mit Fliege: Ex-Champ Stefan Angehrn (r.) kommentierte mit Hans Jucker den Kampf fürs SF.

Profi-«Schnuris»: Ringsprecher-Legende Michael Buffer (l.) und SF-Sportmoderator Sascha Ruefer.

Hamburg meets Zürich: HSV-Star Mladen Petric (l.) mit Bruder Tihi (r.), Kalle Sauerland, Sohn von Box-Promotor Wilfried.

an die Nummer 9988. Sie werden dann per SMS nach Ihren Geburtsdaten gefragt

Eine Nacht ohne Verlierer von Mario Widmer*

und erhalten einen persönlichen Astroschlüssel. * Fr. 2.50 pro erhaltenes SMS

MIT ASTROSCHLÜSSEL Senden Sie eine SMS mit STERNE* an die Nummer 9988. Nach dem Senden Ihres Astroschlüssels erhalten Sie Ihr Tageshoroskop direkt auf Ihr Handy. * Fr. 1.50 pro erhaltenes SMS

TAGESPROGNOSEN PER TELEFON 0901 59 89 00 ohne Astroschlüssel 0901 59 89 02 mit Astroschlüssel (Fr. 2.50 pro Anruf und Min.)

W W W.ET E I SS I E R.CO M

Eine Nacht vor 37 Jahren lag in der Luft, als der bedächtige russische Bär Nikolai Walujew, 35, und der 46-jährige amerikanische Supersenior Evander Holyfield mit den Erbsen in den Schuhen in den Ring kletterten: Muhammad Ali gegen Jürgen Blin – 1971 im Zürcher Hallenstadion! Das Genie von Ali, grösster Sportler aller Zeiten, sorgt dafür, dass eine Nacht eineinhalb Generationen überlebt. Was bleibt für die Zukunft von dieser Nacht 2008, in der das quicklebendige Alter die schiere Masse im Ring nicht bezwingen konnte? Nicht viel, wahrscheinlich. 37 Jahre haben dazu geführt, dass ein­ zelne Nächte nicht mehr viel bedeuten, die Zeit ist viel schneller geworden. Ich wette, in 37 Jahren wird keiner mehr von dieser Nacht mit Walujew und Holyfield sprechen. Und das ist schade. Sehr schade sogar. In der Nacht vor 37 Jahren gab es in der alten Halle nur einen Sieger: Muhammad Ali. In dieser neuen Nacht in der neuen Halle gab es keine Ver­ lierer, dafür einen grossen Sieger: Zürich! Ob in der Halle – oder am Fernsehen: perfekte Organisation, perfekte Show, perfekte Infrastruktur. Perfekte Darstellung einer Stadt im Rampenlicht der Nacht. New York, Las Vegas können es nicht besser. Und 13 000 fantastische Zuschauer, gut erzogen, gut angezogen,

und schön die meisten dazu. Sie feierten sehr zivilisiert den mässigen bis sehr mässigen Sport und ihren afroamerikanischen Liebling («Yes, we can!»). Und am Ende akzeptierten sie ohne fliegende Stühle mit einem dezenten Pfeifkonzert, dass für einen Augenblick nicht sie, sondern die Punktrichter die wichtigsten Menschen im Universum waren.

Die Nacht, in der Zürich und die Schweiz sich im besten Licht darstell-

ten, wird schnell vergessen sein. So wie es nur noch Anachronismus und Nostalgie ist, dass das Boxen im Schwergewicht Klasse hatte. Was bleiben sollte, ist aber die nicht in Frage zu stellende Feststellung, was für eine grossartige Stadt Zürich ist für grosse Veranstaltungen. Die Stadt und ihre Menschen. Vielleicht merken dies nach dieser Nacht auch einmal die Banken, die vom Finanzplatz Zürich leben. Und investieren in Zukunft einmal mehr in Sport und Show, zum Beispiel in den Fussball, in Zürich, statt in amerikanische Karton­ häuser. Die Banker könnten sich viel bessere Freunde machen. Und wären willkommenere Nachbarn. Und diese neue Nacht von Zürich bekäme noch grössere Bedeutung als jene Nacht vor 37 Jahren. * Mario Widmer ist Box-Fachmann und regelmässiger Kommentator für die Schweizer Illustrierte.


Beauty mit Bodyguards? Jürg Marquard (r.) und Thomas Borer nahmen Raquel Lehmann in ihre Mitte.

party-facts

Ein schöner Rücken kann auch entzücken: Moderatorin Karin Lanz beim Blick zurück.

Gastgeber Sauerland Event und Kentaro Tatort Hallenstadion Zürich In the Spotlight Sandy Meyer-Wöldens erster Zürcher Auftritt nach der Trennung von Boris Becker Most wanted Aussenseiter Holyfields ultimativer Schlag zur Sensation Hoppla So viel Silikon aufs Mal ist in der Schweiz selten an einem Abend angehäuft Kommentar Eine grosse Boxshow – im und um den Ring. Party-Rating



«Schöne Frauen, starke Männer – ein Hauch von Welt im Hallenstadion.»

«Sämi» ist Fan von «Simi»

Der strömende Regen war ihm egal! Bundesrat Schmid fieberte für Simon Ammann.

Weltcup-Springen in Engelberg: «Ziiiiieh!»

S

imi-Fieber beim Weltcup in Engelberg OW – auch bei (Noch-)Bundesrat Samuel Schmid: Der Sportminister schnappte sich eine Schweizer Fahne und feuerte Simon Ammann lautstark an. Dieser dankte es ihm mit Sieges-Sprüngen. Seinem Sprung in den Ruhestand ab Neujahr sieht Schmid gelassen entgegen: «Ach, den haben andere auch gemacht – und gestanden.» Apropos Neujahr: Den Sprung ins 2009 wird Simi im Bett machen: «Wir haben am nächsten Tag einen Wettkampf. Wenn die Leute feiern, werde ich schon tief schlafen.»

Text Alejandro Velert Fotos Fabienne Bühler

Sprunggewaltiger Sieger von Engelberg: Simi Ammann.


Notabene

D

Der Wunschzettel meiner Nase

Chris von Rohr

er Ausflug zum Weihnachtsmarkt ist eines Stimme Horror, weil er sich vorher nie von aussen gehört hat. meiner jährlichen Highlights. Die Lichter Und er kommt sich so fremd, ohne Eigenresonanz vor! Beim und der putzige Krimskrams erfreuen Körpergeruch ist es genauso. Normalerweise riecht man sich mich, obwohl es jedes Jahr dasselbe ist: die selber kaum. Aber irgendwann in der Pubertät hat man plötzlich immer gleichen Chrömli-, Tassen- und realisiert, dass da manchmal etwas schweisselt und böckelt. Es Christbaumkugel-Stände. Es ist Teil des riecht nach Mensch. Igitt! Ich will doch wie Gott riechen, wie eine ganzen Weihnachtsrituals, mir das anzuse- Paradiesblume! In diesen Frust steigt die Parfümbranche ein und hen. Ich brauche auch nichts zu kaufen, um sprayt uns mit Präparaten von Rosen, Lilien und semi-giftiger glücklich wieder heimzukehren. Es geht Chemie zu. Ich liebe feine Düfte, und es gibt ein paar wirklich mir wie den Kindern, die eine Gutenachtgeschichte zwanzigmal gute, aber bitte nicht diese aggressiv designten Killerparfüms! hören wollen, obwohl sie sie längst auswendig kennen. Ich fah- Früher hat man derartig riechende Hygieneartikel leicht verre also dorthin, ohne die feste Absicht, etwas erstehen zu wol- schämt in die WC-Schüssel reingehängt. Heute schmiert sich der len, und ohne die Erwartung, Neues zu sehen. Und ich bin sogar geneigte Broker, der nicht stinken darf, wenns ihm stinkt, ganz froh, alles immer wieder so anzutreffen, wie ich es in Erinnerung Ähnliches unter seine Achsel des Bösen. habe. Einen Tag nichts Neues gebären, verarbeiten oder beAls Skorpion und Rocker gehöre ich nicht zu den Chefkämpfen zu müssen, das ist sicher ein Teil des Diplomaten dieses Landes. So kann es passieren, dass ich einer Frau fürs zweite Treffen vorschlage, Geheimnisses. Das ultimative Glückserlebnis findet «Als sie solle bitte ganz nature erscheinen. Den Senaber über die Nase statt: Auf meinem Rundgang Skorpion siblen brauche ich das gar nicht erst zu sagen. Sie komme ich am Stand vorbei, wo es feine Crêpes haben begriffen, wie man fremde Düfte einsetzt – gibt, dann Feuerzangenbowle, frische Riesenbre- und Rocker sicher nicht als Deospray! Solche braucht man gezeln und die süssen Zimtsterne, die meine Tochter gehöre ich Mücken und zur Abwehr von aufdringlichen so liebt. Es riecht da und dort nach Lebkuchen, nicht zu den gen Männern. Nein, die Frau, die ich mag, geht mit Zimt und Vanille und in den herzig kitschigen und einen genialen Duft so um, dass man ihn erst auf urchigen Bretterbeizen nach verschiedenen Sup- Chefden dritten Atemzug sanft wahrnimmt, wenn man pen, Kaffee und Glühwein. Das Schlaraffenland der Diplomaten ihr nahe kommt. Meine eigene Haut riecht, wenn Düfte! Dieses Erlebnis braucht Zeit. Man kann nicht ich dem zarten Geschlecht glauben kann, nach alles inhalieren, wenn man kurz vor Feierabend dieses durch den Markt hetzt. Schlendern ist angesagt. Landes» Karamell. Das soll und darf so bleiben. Denn ich bin «Luege, lose u schmöcke.» sicher, dass ich mit meiner diskreten Körperaura Aber oh weh! Welche Dreistigkeit, wenn plötzlich, mitten niemandem die vorweihnachtliche Stimmung zu versauen in diesem Wintermärchen, ein Wesen an einem vorbeidrängt, das vermag. eine Rexona-, Old-Spice-, Moschus- oder, noch viel schlimmer, Also liebes Christkind, meine Nase wünscht sich einen eine Haarlackfahne mit sich herumschleppt! Unzumutbar! Wo achten Bundesratssitz und ein weiteres Departement: das bleibt da die Eingangskontrolle? Störenfriede werden doch BUSCHOLS – das Bundesamt zum Schutz des olfaktorischen sonst auch von der Securitas hinausbefördert. Macht niemand Sinnes. Die ausschliessliche CO2-Ausstossbekämpfung reicht Duftmessungen? Überhaupt: Warum haften die Moleküle dieser mir nicht. Dann könnte ich wieder in Ruhe essen gehen, befreit Chemiedüfte so lange an? Hätten die nicht schon bei der An- an Weihnachtsbasare pilgern und den Riechzellen die wohlverreise abgestreift werden sollen? Wie lange dauert eigentlich die diente Ekstase gönnen, ohne den Frust eines Coitus interHalbwertszeit dieser Amok-Deos? Fragen über Fragen. schnupfus bewältigen zu müssen. Ihnen, meine lieben Leser, Die Werbung will uns verunsichern und weismachen, wünsche ich friedvolle und dufte Festtage und empfehle Ihnen dass man durch Parfüm erotisch auf andere wirkt. Warum wird das beste aller Parfüms: leicht angebrannte Tannen­nadeln … mir dann übel, wenn so ein mit Kunstgeruch mumifizierter aber Vorsicht!  Mensch an mir vorbeigeht? Mich erinnert das Deoproblem an ein Tonband. Warum? Wer sich das erste Mal hört, findet seine Chris von Rohr, 57, Musikproduzent und Autor

Bestellen Sie jetzt Ihr Jahres- und Halbjahresabo JA, ich bestelle ein Jahresabo der Schweizer Illustrierten (inkl. Sonderhefte) und bezahle jährlich CHF 183.–. Ich spare CHF 51.– gegenüber dem Einzelverkauf. (1027535)

Name Vorname Strasse PLZ/Ort Telefon

JA, ich bestelle ein Halbjahresabo der Schweizer Illustrierten (inkl. Sonderhefte) und bezahle jährlich CHF 98.–. Ich spare CHF 19.– gegenüber dem Einzelverkauf. (1027536)

E-Mail Bitte Coupon einsenden an: Schweizer Illustrierte, Leserservice, Postfach, 4801 Zofingen. Angebot gilt nur für Neuabonnenten in der Schweiz. Preis inkl. 2.4% MwSt. und Versandkosten. www.online-kiosk.ch und www.schweizer-illustrierte.ch. Tel. 0800 820 920 (gratis).


Leser

«Ein tolle Frau, die tut, was sie will»

wärmt sich am Olympiasiegerin Tanja Frieden Spitzbergen. auf t Zel em ihr in r che Gasko

u Tanja Frieden auf Spitzbergen,

SI 51/2008 «Die Bilder von Tanja Frieden auf Spitzbergen sind super. Gratulation dem Fotografen. Die Stimmung und das Licht auf Spitzbergen sind einfach märchenhaft. Ich be­wundere Tanja als Sportlerin, aber auch als junge, moderne Frau, die tut und lässt, was sie will. Und ihr Engagement für die Natur finde ich prima. Als begeisterte Hobby-Boarderin wünsche ich der ProfiSnowboarderin ein erfolgreiches 2009.» Laurenz R. Nussbaumer, per E-Mail

Was bringt das nÄchste Jahr? u Elizabeth Teissier über 2009, SI 51/2008 «Wie jedes Jahr freue ich (Löwe) mich auf das Horoskop von Elizabeth Teissier. Vor allem dann, wenn es mir so viel Gutes prophezeit. Die Fotos der SternenLady in diesem Schloss sind dieses Jahr besonders gelungen. Frau Teissier wird in ihrer Ausstrahlung immer königlicher.»

ihrem Reichtum angeben können, die aber nicht weniger geleistet haben als Frau Teissier. Solche kleinen Helden des Alltags würden meiner Meinung nach eher mal eine Titelseite verdienen. Dies wäre mindestens so spannend und abwechslungsreicher.»

Sie Frau Vetsch meinen herzlichsten Dank und ein riesengrosses Lob! Sie ist und bleibt ein Charmebündel. Hoffentlich schreibt sie bald ein Buch. Mit ihrer humorvollen Fantasie dürfte es sicher der Renner des Jahres werden.»

Ursula Burkhalter, per E-Mail

Ursula Angst, Zürich

Ich hÄtte gern geholfen u Hort der Hoffnung, SI 50/2008 «Was Dr. Beat Richner in Kambodscha tut, ist wirklich lobenswert. Unglaublich, wie er den Menschen in diesem Land hilft. Ich bin selbstständige Heilpraktikerin und wollte auf meiner 18 Monate langen Weltreise für einige Monate in Richners Spitälern in Phnom Penh und Siem Reap mithelfen. Dies hätte ich kostenlos und ohne Gegenleistung getan. Ich wurde jedoch ab­ gewiesen. Mir wurde gesagt, dass ausser Einheimischen keine anderen Personen im Spital arbeiten dürfen. Schade.» Corina Knill, per E-Mail

ein CharmEbÜndel erster gÜte u Notabene Mona Vetsch, SI 50/2008 «Die Notabene-Beiträge von Frau Vetsch sind charmant, lesens- und liebenswert. Ich freue mich jedes Mal darüber und hoffe sehr, dass Frau Vetsch ihre wunderbare Mäuse-Geschichte noch lange weiter­ fabulieren kann. Am liebsten wäre mir natürlich, wenn ich mich jede Woche auf eine Geschichte über Madame und ihren Gefährten freuen könnte! Bitte übermitteln willi

Foto Thomas Ulrich / Visual Impact

Christa Tobler, per E-Mail

«Auf der Titelseite sieht man Königin Teissier in pinkfarbener ‹Scarlett›-Robe. Da staunt sogar der neue Bundesrat und liegt ihr zu Füssen. Ein paar Seiten später Fürstin Teissier in wallenden Rüschen. Ich wünsche ein erfolgreiches 2009.» Bernadette Egger-Marro, Meilen ZH

«Immer wenn es gegen ein neues Jahr zugeht, kommt Frau Teissier auf der Titelseite. Es gibt in der Schweiz doch genügend Menschen, die nicht so mit

«Ich sehe nicht so schwarz. Eine alte Bauernregel sagt: Auf Zweitausendundneun kannst du dich freun.»

schreiben sie uns ihre meinung Schweizer Illustrierte, Leserbriefe Dufourstrasse 23, 8008 Zürich Fax 044 - 262 04 42 E-Mail info@schweizer-illustrierte.ch Anonyme Zuschriften werden nicht veröffentlicht. Die Redaktion behält sich vor, Briefe zu kürzen.


Die Liste

10

stéphane lambiel

Zehn Dinge, die ich unbedingt tun muss

Aufgezeichnet von iso niedermann

2 3 4 5 6 7 8 9 Ohne Noten Nach seinem Rücktritt vom Wettkampfsport will Lambiel nun vermehrt Shows bestreiten.

90

schweizer illustrierte

10

Mit der Lausanner Metro fahren In Lausanne bin ich zu Hause. Cool, dass wir die erste Metrolinie der Schweiz haben, oder? Nur bin ich leider noch nicht dazu gekommen, sie auszuprobieren. Ich bin eben derzeit auch häufig in Zürich. Einmal Britney Spears treffen Ich bin ein grosser Fan von ihr. Und das schon seit Langem. Als es ihr so schlecht ging, war ich tod­unglücklich. Entsprechend bin ich nun happy, dass sie wieder da ist. Eine Familie gründen Da gibts nicht viel zu ergänzen. Ich habe einfach den Wert einer intakten Familie am eigenen Leib erlebt. Auf den Malediven Ferien machen Mein Traum von Wasser, Sand und Sonne. Ich habe zum Meer ohnehin eine enge Beziehung. Ich bin ja «halber» Portugiese und habe dort entsprechend oft unvergessliche Ferienerlebnisse gemacht. Waisenkindern helfen Gefühlssache. Kinder liegen mir am Herzen. Als Strassenmusiker Geld verdienen Na ja, eigentlich eher eine Verpflichtung als ein Wunsch. Ich hab mit einer Kollegin gewettet, dass ich einmal mit Singen auf der Strasse 100 Franken verdienen werde. Mit dem Fallschirm abspringen Eine Mutprobe! Es muss fantastisch sein, so zu schweben. Und ganz ahnungslos bin ich ja nicht: Auf dem Eis kenne ich das befreiende Gefühl des Luftsprungs. Mein Programm für «Art on Ice» einstudieren Ich trete Ende Januar im Zürcher Hallenstadion zur Musik der Sugababes auf. Mit ihnen zusammenzuarbeiten ist ein Highlight. Ich hab die Girls in ­London kennengelernt. Die sind wirklich extrem nett! Viele Weihnachtsguetsli backen Ich backe leidenschaftlich gerne. Wenn ich Zeit habe, gibts immer wieder mal einen Kuchen. Letztes Jahr hatte ich aber an Weihnachten wenig Zeit. Heuer müssen es definitiv mehr Guetsli sein als damals! In Ruhe Weihnachten feiern Ein Fest ohne grosse Action, ganz gemütlich zu Hause mit der Familie. Davon träume ich jedes Jahr.

Foto EQ Images / Atsushi Tomura

1




Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.