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ELEGANT WIE NOCH NIE Bundesr채tin Eveline Widmer-Schlumpf

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20 Seiten Extra Bond-Premiere! Alles ìČŽber Daniel Craig, Marc Forster und Olga Kurylenko.

BondFieber! Simone Niggli-Luder Die Weltmeisterin ist Mami

3. November 2008 CHF 4.50



editorial

Urs Heller

Ein QĂ€ntchen Bond u Kino maxx Ruag Aerospace AG, EmmenbrĂŒcke? Wir blĂ€ttern im Handelsregister und lesen unter der Rubrik Firmenzweck: «Die Gesellschaft trĂ€gt im Interesse der Landesverteidigung dazu bei, dass die AusrĂŒstung der Armee sichergestellt ist.» Am Dienstag gehts in diesem Unternehmen fĂŒr einmal nicht um Luft- und Lenkwaffen. Die Ruag stellt sich ganz in die Dienste Ihrer MajestĂ€t: Bond-Premiere! Auf dem Firmenareal werden die VIPs und Adabeis akkurat sortiert und gebĂŒndelt, dann mit Limousinen und ShuttleBussen fĂŒr den grossen Promi-Auftrieb an den roten Teppich gekarrt. Der wird vor dem nicht eben glamourösen Vorstadtkino Maxx in EmmenbrĂŒcke ausgerollt. Nachher gehts zurĂŒck zur Ruag – fĂŒr die grosse Premieren-Party. Mit netten GĂ€sten: Daniel Craig, Marc Forster, Anatole Taubman und Barbara Broccoli sind angesagt. Die geheimnisvolle Ukrainerin Olga Kurylenko, mit 13 in der Moskauer U-Bahn als Model entdeckt und jetzt dank Bond auf dem Höhepunkt ihrer Filmkarriere, hĂ€tten wir bei dieser Gelegenheit auch gern kennengelernt. Sie lĂ€sst EmmenbrĂŒcke sausen, die Feten in London und Wien sind ihr lieber.

Wer als Gast ĂŒber den «red carpet» huschen oder schweben will, muss ein paar Vorschriften beachten. Etwa den Dresscode: «Ladies should wear an evening gown and gentlemen a dinner jacket or dark suit», steht in der Einladung unmissverstĂ€ndlich. Und: «SĂ€mtliche elektronische GerĂ€te mĂŒssen fĂŒr die Dauer des ganzen Events zur Aufbewahrung abgegeben werden.» Merke: Wer wirklich Bond-VIP ist, ist am Dienstag ab 16 Uhr per Handy oder Blackberry nicht mehr zu erreichen 


Schweizer Illustrierten ganz auf Bond: 20 Seiten Extra – mit dramatischen Bildern, Star-Interviews, pikanten Details und einem grossen Bond-Test. Ab Seite 16 Apropos Stars. Wer www.schweizer-illustrierte.ch anklickt, kriegt mehr davon! SI-Web-Leiterin Edna Lisak hat mit ihrem Team unsere Web-Plattform rundum erneuert. Der Renner im OnlineAngebot: jede Menge hochwertige Videos und Clips. Immer mehr Themen-Channels wie «Look» (Mode, Design & Co.) und «Genuss» (Kochen, Essen & Trinken). Anklicken empfohlen!

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Ich wĂŒnsche Ihnen eine angenehme Woche!

Fotos Tim Graham / Getty Images

Schweizer sind Bond-Fans! In keinem anderen Land der Welt lockt 007 einen so hohen Prozentsatz der Bevölkerung ins Kino. Mit Marc Forster als Regisseur, Anatole Taubman als Bösewicht und Daniel Craig als Kurzzeit-Aufenthalter in EmmenbrĂŒcke LU wird der Hype beim Bond Nummer 22 besonders gross sein. Wir kapitulieren und setzen in dieser

VON PREMIERE ZU PREMIERE Bond-Regisseur Marc Forster begrĂŒsste letzte Woche in London die Prinzen William und Harry. Diesen Dienstag wird in EmmenbrĂŒcke LU gefeiert. Mit Forster, ohne Prinzen.

schweizer illustrierte



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inhalt

3. November 2008 ABO: 0800 820 920 Redaktion: Dufourstrasse 23 8008 ZĂŒrich, Tel. 044 - 259 63 63 Fax 044 - 262 04 42 E-Mail info@schweizer-illustrierte.ch www.schweizer-illustrierte.ch

Diese Woche aktuell 6

Leute

james bond SPEZIAL

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daniel craig 007 kommt nach EmmenbrĂŒcke und sagt schon mal, was er von der Schweiz erwartet bondografie Action, Sex, Girls und 22 Mal die Welt gerettet: die wichtigsten Fakten in der Übersicht marc forster Der Regisseur mit Schweizer Pass ĂŒber die globalen Erwartungen an den neuen Bond 007-quiz Gewinnen Sie das neue Bond-Handy!

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simone niggli-luder zeigt ihre sĂŒsse Malin

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eveline widmer-schlumpf Weshalb die Justizministerin beim Staatsbesuch der heimliche Star war

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jacques piccard Ein grosser Abenteurer ist gestorben. Die aussergewöhnliche Familiengeschichte

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umberto durante Der St. Galler ist Hersteller der Lochkarten-Stanzen fĂŒr die Wahlen in den USA

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franz hohler Neuer ErzÀhlband! So schön lebt der Erfolgsautor in seiner «Villa Alpina»

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102 bernhard russi 60-jÀhrig und fit wie ein Kletterschuh: So meisterte er die Excalibur-Route

Fotos Kurt Reichenbach, Keystone; Titelfotos Sony Pictures, Kurt Reichenbach

106 Party AVO Session; Laureus Charity; Travel Star Award 112

Notabene von Mona Vetsch

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was macht eigentlich Laetitia Zappa?

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Horoskop Leserbriefe / Impressum

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shopping Das Magazin fĂŒr lustvolles Einkaufen Objekte der Begierde top fit Wachstumshormon Wenn Kinder viel kleiner sind als ihre Altersgenossen: Die Therapiemöglichkeiten mit Hormonspritzen; die Vorteile, die Nachteile? die besten Das Schweizer Kulturmagazin Kunst, Musik, BĂŒcher, Filme Weekend Freizeit, geniessen, rĂ€tseln En Guete, GaultMillau, Reisen, Spiele

tv TĂ€glich vom 8. bis 14. 11.

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goldschatz

u ÜberglĂŒcklich mit Malin! Simone Niggli-Luder zeigt stolz ihren bisher grössten und emotionalsten Erfolg. Und das zwei Monate alte Töchterchen der 14-fachen Weltmeisterin hat seinen ersten Orientierungslauf schon absolviert – schlafend in Mamis Tragtuch.

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alltagspoet

u Er hat Humor, Stil und einen kreativen Kopf. Schriftsteller Franz

Hohler ist seit Jahrzehnten erfolgreich, was natĂŒrlich nicht allen gefĂ€llt. Wie er darauf reagiert, erzĂ€hlt er ihn seiner Villa in ZĂŒrich Oerlikon.

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hammermusiker

u Ein so geniales Konzert hat man in Basel noch selten erlebt: Der Ex-SĂ€nger

von Supertramp, Roger Hodgson, begeisterte an der AVO Session derart, dass er mit etwas belohnt wurde, das er noch nie gesehen hatte: der La-Ola-Welle. schweizer illustrierte


wildes treiben In der neuen Werbekampagne des è¶łLingerie-Labels Agent Provocateur setzen heisse Piratinnen zum Entern an. Mit dabei: Top-Model Helena Christensen.

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leute

Agent Provocateur

Heisse Meuterei D

u lieber Pirat – so sexy kann eine Meuterei sein! In der neusten Kampagne von Agent Provocateur ĂŒberfĂ€llt eine Horde Ladys in Spitzen, Lack und Leder eine Seefahrer-Mannschaft. Ganz schön gewagt! Doch Provokation gehört beim englischen Lingerie-Label zum Programm. Kein Wunder: GrĂŒnder Joseph CorrĂ©, 40, ist der Sohn von Modedesignerin Vivienne Westwood und Malcolm McLaren, dem ehemaligen Manager der Sex Pistols. CorrĂ© verewigt sich auf seinem lebendigen GemĂ€lde auch. Ganz links, mit grauer Melone auf dem Kopf, brĂŒllt er in die ekstatische Menge. In der Mitte betört Top-Model Helena Christensen, 39, im roten Spitzenbustier und in Strapsen einen Piraten. barbara halter

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Fotos Kurt Reichenbach

leute

Top of Europe Eisendompteur Housi Knecht und sein «GipfelstĂŒrmer» aus Edelstahl. Im Hintergrund der Aletschgletscher.

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Housi Knecht

Magier auf dem Gipfel

«Bergauge» 500 Kilo Kunst in der Sphinx-Halle.

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as glĂ€nzt denn da im ewigen Schnee? Eisenplastiker Housi Knecht, 57, ist keine Herausforderung zu schwer und kein Weg zu weit. Auf 3454 Meter Höhe platzierte ein Helikopter letzte Woche zwei schwergewichtige Exponate fĂŒr die erste Kunst-Show auf dem Jungfraujoch. Insgesamt erobert der Berner mit dreissig Werken die Top-ofEurope-Location (bis 15. April 2009). Die meisten Figuren wurden ĂŒber die Kleine Scheidegg per Zahnradbahn geliefert. Die grösste Skulptur, das «Bergauge», ist drei Meter hoch und wiegt 500 Kilogramm (!). Housi schwĂ€rmt: «An meinem Wasser-Licht-Zyklus arbeite ich seit 20 Jahren. Das Raffinierte liegt in der Kombination von Leichtigkeit und Schwere. Zwei Figuren sind sogar aus Eis.» Die Werke des EisenbĂ€ndigers sind begehrt: Nach Shows in Dubai und Moskau startet Housi Knecht nĂ€chsten April in Schanghai durch. Caroline M. hauger

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leute Rose Monika Kitsao Raiffeisenbank u HandygebĂŒhren, Markenkleider, MP3-Player: Jugendliche im Alter von 15 bis 22 geben monatlich bis 700 Franken aus. Rund ein Drittel von ihnen macht Schulden, 500 Franken im Schnitt. Gegen diesen alarmierenden Trend richtet sich das Pilotprojekt ­Moneymix der Raiffeisenbank, gestartet im Kanton Bern. Es soll Jugendlichen aufzeigen, wie man sich vor der Schuldenfalle schĂŒtzen kann. In praktischen Kursen vermitteln Schuldenberater den SchĂŒlern, wie ein schuldenfreies Budget aussieht. Moneymix soll gemĂ€ss der Verantwortlichen Monika Kitsao bald auf die ganze Schweiz ausgedehnt werden. Wir finden: sinnvolle Idee! Und belasten unser Wochenbudget gerne mit dem Versand unserer Rose.

kaktus Moritz Leuenberger Medienminister u Schlimm genug, dass uns der Staat vorschreibt, welches Radio wir zum Aufwachen oder im Stau hören dĂŒrfen. Noch schlimmer ist es aber, wenn sich der Medien­minister bei der Auswahl der amtlich geprĂŒften und fĂŒr hörenswert befundenen Sender darum foutiert, was die Hörer denn auch tatsĂ€chlich hören wollen. 220 000 Menschen nehmen tĂ€glich beim leer ausgegangenen Radio Energy ein Ohr voll. Das sind rund doppelt so viele wie beim nun mit einer Konzession belohnten Radio 1. Ein exemplarisches Beispiel fĂŒr die heillose BĂŒrokratisierung im Radio- und TV-Bereich. Vielleicht können wir mit unserem besonders stacheligen Kaktus den Bundesrat noch von seinem Weg in die Planwirtschaft abbringen.

happy birthday Birgit Steinegger: «Das Leben selbst hÀlt mich jung.» birgit steinegger

Total auf 60 eingestellt

u «Sechzig ist das neue vierzig» (Sixty is the new forty) lautet der neuste AntiAging-Slogan aus den USA. Bei Birgit Steinegger scheints zuzutreffen. Am 4. November wird Putzfrau Schruppatelli aus «Total Birgit» sechzig! Die Schauspielerin sieht fantastisch aus! Keine Spur von Oma-Look, geschweige denn Altersdepression. Die gertenschlanke Frau mit der blonden MĂ€hne steckt voller Elan. FĂŒhlt sie sich besser als mit vierzig? «Ich denke nicht in Alters­kategorien. Ich fĂŒhle mich gut, und das ist wichtig», sagt die Bernerin. Den Geburtstag verbringt sie ohne grosses Tamtam mit ihrem Lebenspartner Markus Döbeli und wenigen Liebs-

ten an einem geheimen Ort im Ausland. «Eine Party ist nicht vorgesehen, ich werde ja nicht zwanzig», meint sie lachend. Möchte sie denn noch mal zwanzig sein? «Ein paar Tage – das wĂ€re sicher interessant. Ich wĂŒrde mir vornehmen, nicht die gleichen Fehler zu machen, aber wahrscheinlich nochmals ĂŒber die gleichen Dinge stolpern.» Mit dem Erreichten ist die Schauspielerin alles in allem sehr zufrieden. Nur eines schmerzt sie: die Absetzung von ihrer und WAMs Satiresendung «Classe politique». SF 1 kippt die Sendung aus SpargrĂŒnden aus dem Programm. Da verging sogar Birgit das Lachen. Giuseppe Cerrato

Fotos Fabienne BĂŒhler, RDB, Pixathlon

kopf der woche diego maradona

1977

1984

1988

2004

2008

u In Argentinien ist er ein Nationalheld. Und als solcher bekam Diego Armando Maradona, 48, wohl jetzt auch den Trainerposten der argentinischen Nationalmannschaft. Allen Drogen-Eskapaden und WutanfÀllen zum Trotz. Wer den JahrhundertFussballer abseits des Spielfeldes sehen will, kann das auch im Kino tun: Eben ist der Dok «Maradona by Kusturica» angelaufen.

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leute

Zart Miss Schweiz Whitney Toyloy posiert in der Weihnachtskollektion von Beldona. Whitney Toyloy

Heisses fĂŒr den Winter

Fotos Frederic Auerbach/Beldona

u TrĂšs

sexy! Whitney Toyloy, 18, verfĂŒhrt gekonnt in Spitzendessous. FĂŒr die BeldonaWeihnachtskampagne liess die amtierende Miss Schweiz (fast) alle HĂŒllen fallen: «Anfangs war es schon ungewohnt, halb nackt vor so vielen Leuten zu stehen. Aber alle waren sehr nett zu mir, und mit der Zeit fĂŒhlte es sich ganz natĂŒrlich an.» Mit ihrem makellosen Körper (ihre Masse: 82-60-90) muss Whitney auch keine Hemmungen haben! Privat trĂ€gt die SchĂŒlerin aus Yverdon VD am liebsten schlichte Teile und schlĂ€ft im SnoopyPyjama. «Ich mag keine UnterwĂ€sche mit zu erotischem oder verruchtem Touch, das passt nicht zu mir.» Und was meint ihr Freund Karim wohl dazu, wenn sich seine Liebste in Unter­ wĂ€sche der ganzen Schweiz prĂ€sentiert? Whitney lacht. «Er ist nur ein klein wenig eifersĂŒchtig. Ich bin da viel schlimmer!» SANDRA CASALINI

ve rf ĂŒh re ris ch Whitney: «In dieser Kombination fĂŒhle ich mich wohl. Zu erotisch mag ich es nicht.» schweizer illustrierte

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leute

Von leidenschaft getragen Ralph Krueger ist bei Christina Surer, Sarah Meier und Ariella KĂ€slin (v. l.) sichtlich gut aufgehoben.

ralph krueger & the ice-beautys

Schön ins Zeug gelegt u Wirds dem Esel zu wohl, geht er aufs Eis. Versuchen sich aber Olympia-Turnerinnen oder Rennfahrer-Models auf der glatten Unterlage, sind sie am Super-10Kampf. Ariella KÀslin, 21, Christina

Surer, 34, oder Eisprinzessin Sarah Meier, 24, starteten mit zwei Dutzend weiteren Sportpromis vergangenen Freitag im Hallenstadion in diversen Plauschdisziplinen. 12 000 Zuschauer auf

den RĂ€ngen amĂŒsierten sich köstlich. Es wurde geskatet, auf Luftkissen gerutscht oder im Bob transportiert. Angeschoben wurde mit dem traditionellen Anlass der Sporthilfe auch gleich die Eishockey-WM 2009 in der Schweiz. Kein Wunder, legte sich Nati-Coach Ralph Krueger, 49, als charmanter Hockeyinstruktor fĂŒr die teilnehmenden Ladys mit grösster Leidenschaft ins Zeug. iso niedermann

vip-lounge verschwinden und nahm es mit nach Hause! Na dann, Prost 
 GREGORY B. WALDIS hat noch immer keine geeignete Bleibe in ZĂŒrich gefunden und tingelt darum von Freund zu Freund. Die letzten Wochen hĂŒtete er die Wohnung von «Puls»Moderatorin Nicole Westen-

felder. Waldis: «Aber jetzt kommt sie aus den Ferien zurĂŒck. Und ich stehe wieder auf der Strasse.» PEPE LIENHARD steckt mit­ten im Dschungel. Der Musi­ker macht zwischen zwei Konzerten Kurzferien in Brasilien. Ohne Freundin Christine. Pepe: «Sie muss leider arbeiten.»

Fotos Hervé Le Cunff, RDB

SYLVIE FLEURY ĂŒberlegt sich in Zukunft wohl zweimal, wen sie auf ihre GĂ€steliste setzt. Als die KĂŒnstlerin vergangene Woche ihre grosse Ausstellung in Genf eröffnete, wurde der Champagner in den von ihr entworfenen Dom-PĂ©rignonGlĂ€sern mit Kussmund serviert. Und ein Gast nach dem anderen liess so ein gutes StĂŒck (Preis: ca. Fr. 200!) in der Tasche


Bond!

Foto David Ellis/celebritypictures.co.uk

Ab 6. November schlÀgt er im Kino als Agent 007 wieder zu. Zuvor aber macht daniel craig noch einen ­Abstecher in die Schweiz. Und er verrÀt, ­wie er sich sein Reiseziel vorstellt.

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Bond in Em


strotzt vor kraft und sexiness Daniel Craig: «WÀhrend der Dreharbeiten ging ich abends jeweils eine Stunde ins Gym und dann noch 40 Minuten ins Kampftraining.»

mmenbrĂŒcke! schweizer illustrierte

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Fotos Greg Williams/art+commerce

Bond!

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«Ich wĂŒrde wie die meisten Leute fĂŒr meine


Familie töten» DANIEL CRAIG Feuerball Beim spektakulÀren Showdown zwischen Bond und Bösewicht Mathieu Amalric alias Dominic Greene lÀsst der Stuntkoordinator 54 SprengsÀtze hochgehen. schweizer illustrierte

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Bond! adrenalin-kick Bond-Girl Olga Kurylenko kurvte mit Daniel Craig im Mini durch Paris. «Der Arme war ganz schön tapfer auf dem Beifahrersitz – er war wohl ab und zu nahe an einem Herzschlag.»

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«Privat ist privat!» Als 007 taucht er in «Quantum of Solace» erneut in die AbgrĂŒnde seiner Seele. daniel craig spricht ĂŒber Beulen, Champagner mit Austern – und die Film­ premiere in EmmenbrĂŒcke. Text marlÈne von arx

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rauen pflastern den Weg von James Bond. Auch in «Quantum of Solace» sterben und kĂ€mpfen sie fĂŒr 007. Fest im Visier aber hat Daniel Craig, 40, eine einzige: Satsuki Mitchell, 32. Nur: Was die japanischamerikanische Produzentin an seiner Seite betrifft, hĂ€lt er sich bedeckt. Eines der wenigen Details, die man ĂŒber die Beziehung der beiden weiss: Sie kaufen in London ab und zu Bio-GemĂŒse ein. «Ich rede einfach nicht gern ĂŒber mein Privatleben», sagt Craig. «Ansonsten bin ich ein ziemlich offenes Buch.» Wirklich?

Liebesszene Letzte Regieanweisung fĂŒr Gemma Arterton alias Agentin Fields und James Bond.

Sie mĂŒssen in «Quantum of Solace» wieder einiges einstecken. Ein paar Beulen, ein paar Schnitte – der normale Fleischverlust halt. Aber nichts, was man nicht mit wenigen Stichen zusammennĂ€hen konnte. Wie sah ein typischer Tag auf dem Set fĂŒr Sie aus? Aufstehen, frĂŒhstĂŒcken. Dann unterhielt ich mich meist mit Marc und denjenigen, mit denen wir drehten. Abends gings eine Stunde ins Gym – nicht wirklich meine LieblingsbeschĂ€ftigung – und anschliessend noch etwa 40 Minuten Kampftraining. Nach dem Abendessen fiel ich meist todmĂŒde ins Bett. Wenn es die Zeit erlaubte, liess ich mich vorher noch massieren 
 Fotos Greg Williams/art+commerce, Sony Pictures

ertrĂ€nkt im öl Arterton als «Goldfinger»-Hommage: «Ich sah und hörte nichts, konnte nicht atmen.» Was hat Marc Forster fĂŒr Bond gebracht? Er kann eine Geschichte erzĂ€hlen, hat eine Vision und liebt das Kino. Ich bin ein Fan seiner Filme und war be­ geistert, dass er bei Bond Regie fĂŒhrte. Das klingt, als ob Sie das Heu von Anfang an auf der gleichen BĂŒhne hatten. Absolut. Wir redeten stundenlang ĂŒber unser Lieblingsfilme und EinflĂŒsse und wollten den stilistisch schönsten Bond

machen: modern, aber auch eine Anlehnung an die Spionage-Thriller der Sechzigerjahre. Ich wĂŒrde sofort wieder mit Marc arbeiten. Einer Ihrer Gegenspieler ist der Schweizer Anatole Taubman. Er ist grossartig, ein total witziger Kerl. Seine PerĂŒcke im Film ist der KnĂŒller.

Mit Olga Kurylenko haben Sie ein schönes Girl an Ihrer Seite, aber Sie als Bond sind nicht gerade der Ladykiller. Geben Sie mir Zeit. Bond hat ja ein gebrochenes Herz, und jetzt mit einer Frau nach der anderen ins Bett zu fallen passt irgendwie nicht. Lassen Sie sich ĂŒberraschen, was er im nĂ€chsten Film tun wird. u schweizer illustrierte

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Bond! 007 experimentiert immer noch mit Martini. Was ist Ihr Lieblings­getrĂ€nk? Ich habe keines. Obwohl, heute erwĂ€hnte jemand Guinness und ­Champagner. Das tönt nicht schlecht. Mit einem Dutzend Austern 


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«Quantum of Solace» greift politisch aktuelle Themen auf. Verfolgen Sie, was in der Welt passiert? Schon, aber Politik soll man den Politikern ĂŒberlassen. Die sollen ihren Job machen, und zwar richtig. Ich habe Ansichten und setze mich fĂŒr wohl­tĂ€tige Zwecke ein, aber das ist fĂŒr mich eine private Sache, die ich nicht an die grosse Glocke hĂ€ngen möchte.

in action «Ein paar Beulen und Schnitte. Nichts, was man nicht mit wenigen Stichen nÀhen konnte.»

Foto Greg Williams/art+commerce

Haben Sie inzwischen Feedback von Ur-Bond Sean Connery bekommen, was er vom neuen Bond hĂ€lt? Nein, ich konnte immer noch nicht mit ihm sprechen, habe aber vernommen, dass ihm «Casino Royale» gefallen hat. Entsprechend bin ich ĂŒberglĂŒcklich. Fiel es Ihnen beim zweiten Mal leichter, in die Haut des berĂŒhmten Agenten zu schlĂŒpfen? Ich glaube, Bonds Situation ist jetzt klarer. Nach «Casino Royale» gabs viele offene Fragen, die wir jetzt beantworten. Zudem etablieren wir M und Felix Leiter als solide Partner Bonds. Jetzt können wir quasi so richtig loslassen – wenn wir denn einen weiteren Film machen sollten. Zweifeln Sie etwa? Sie sind doch fĂŒr vier Filme verpflichtet.

Nein, aber Garantien gibts nie, und ich bin ziemlich aberglĂ€ubisch. Zudem steckt die Wirtschaft zurzeit in einer tiefen Krise. Was machen Sie jeweils nach Drehende? (Lacht.) Ferien! Wobei ich esse und trinke, was ich will, und auch sonst 24 Stunden am Tag das mache, wozu ich gerade Lust habe. Dieses Jahr bin ich fĂŒr zwei Wochen nach Italien, trank Wein, ass Pasta, las BĂŒcher und schaute mir jede Menge Filme an. Sie sind jetzt 40. Zeit, bald Ihre Freundin Satsuki Mitchell zu heiraten? Sorry, dazu sage ich nichts, privat ist privat! Die Welt im Rampenlicht ist nicht die meiner Familie, deshalb halte ich die zwei Welten separat.

Am Dienstag kommen Sie zur Bond-Premiere wieder einmal in die Schweiz. Ich war schon vor zwei Jahren bei der «Casino Royale»-Premiere hier, und fĂŒr den Film «The Golden Compass» mit Nicole Kidman drehten wir 2007 einige Szenen in den Schweizer Alpen. Dieses Mal kommen Sie nach ­EmmenbrĂŒcke. Da war ich allerdings noch nie. Und wie stellen Sie sich EmmenbrĂŒcke vor – mit Kuhglocken und Alphörnern? (Lacht.) Und KĂ€se mit Löchern? Keine Ahnung! Aber ich freue mich. Die Schweiz ist ja Marcs Heimat, und schon darum ist es sicher ganz speziell. 


SEIN BODY Wurde einst als Waschlappen beschimpft. Dann gab Daniel das Rauchen auf, wurde sieben Monate mit Pilates- und HantelTraining von Pesonal Trainer Simon Waterson gecoacht und entstieg den Fluten in «Casino Royale» als Sex-Symbol in Shorts von Grigioperla.

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Geboren: 2. MĂ€rz 1968 in Chester, England  Grösse: 1,78 m  Familie: Eltern Tim und Carol Olivia trennten sich 1972. Daniel war von 1992 bis 1994 mit der Schauspielerin Fiona Loudon verheiratet. Die gemeinsame Tochter wohnt bei der Ex-Frau.

DANIEL CRAIG PRIVAT

Seit Sean Connery war keiner «bondiger»: Als 007 ist DANIEL CRAIG Playboy und angesagte Stil-Ikone. Im richtigen Leben liebt er Satsuki Mitchell und hat eine Tochter.

Bonds Welt

SEIN ANZUG Einen Dreiteiler trug Ur-Bond Sean Connery in «GoldïŹnger» (1964)! In «Quantum of Solace» lĂ€sst Craig den 60er-Jahre-Look im Dreiteiler von Tom Ford auferstehen. www.tomford.com

SEINE BRILLE Wenns blendet, setzt sich Daniel Craig die Pilotenbrille von Tom Ford auf.

STYLE & ACCESSOIRES

SIE GEHÖRT ZU IHM Seit 2005 ist er mit der japanisch-amerikanischen Filmproduzentin Satsuki Mitchell, 32, liiert (Bild: an der Bond-Premiere letzten Mittwoch in London). Das Paar lebt in London. Immer wieder kursieren GerĂŒchte ĂŒber eine Heirat. Satsuki gab fĂŒr ihren Liebsten ihren Job auf: Seit zwei Jahren produzierte sie keinen Film mehr und reiste mit ihm zu jedem Drehort von «Quantum of Solace».

SEIN DARLING


Fotos Sony Pictures, Getty Images (2), MPTV / dfd movies

FORD, TOM FORD Die italienische Herrenmarke Brioni ist Geschichte. In «Quantum of Solace» wird Daniel Craig vom USDesigner eingekleidet.

DER HERZIGE PS-Action gibts in diesem Bond nicht nur im «Bondmobil» Aston Martin DBS. Daniel Craig steigt auch mal in den PS-schwÀcheren Ford Ka (Metallic Gold) um.

DIE RAKETE Mit dem Aston jagt man Verbrecher schöner.

DAS BOND-AUTO FÜR KLEINERE BUDGETS

SEINE CHEFIN Dame Judi Dench spielt M, den Boss des britischen Geheimdienstes MI6. Nachdem sie Ex-Bond Pierce Brosnan mit AuftrĂ€gen eingedeckt hat, steht nun Daniel Craig auf der Lohnliste. Auch M hat eine CheïŹn: die Queen!

SEAN CONNERY

«Daniel Craig ist ein grandioser Bond. Mit ihm ist den 007-Machern ein wirklich neuer Start gelungen»

SEINE DRINKS James Bond alias Daniel Craig nippt Vesper-Cocktail (3 Teile Gordon’s Gin, 1 Teil Wodka, 1/2 Teil Kina Lillet). Neu wirbt nun auch das bei MĂ€nnern kultige Coke zero mit dem Konterfei des sexy Geheimagenten.

SEINE UHR Ob zu Wasser oder zu Land – 007 trĂ€gt in «Quantum of Solace» eine Omega Planet Ocean 600m.

SEINE TRETER Ein britischer Gentleman wie James Bond trĂ€gt selbstverstĂ€ndlich rahmengenĂ€hte Church’s Shoes.

SEIN HANDY Mit dem Sony Ericsson C902 (limitierte Bond-Edition) telefoniert es sich wie 007.


Bond! 1

Und ewig lockt James Bond

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4 Feuerball, ­ 1965

Die Geburt der erfolgreichsten Filmserie der Welt: der erster BondFilm mit Sean Connery.

Die Kuba-Krise ist vorĂŒber, aber 007 sorgt dafĂŒr, dass der Kalte Krieg nicht kalt bleibt.

Ist inflationsbereinigt der erfolgreichste James-Bond-Film aller Zeiten.

feind-faktor Der durchgeknallte Wissenschafter Dr. No will die Welt mit sabotierten amerikanischen Raketen zerstören.

feind-faktor Bösewicht Blofeld und sein Verbrecherkartell SPECTRE wollen sich bei Bond fĂŒr den Tod von Dr. No rĂ€chen.

Action-faktor Suspense dank einer Tarantel! Da Connery Todesangst vor Spinnen hat, kroch sie ĂŒber den Arm seines Stunt-Doubles Bob Simmons. Dr. Nos Insel explodiert im Finale.

action-faktor SpektakulÀre Heli­Verfolgungsjagd. Fulminante FluchtSzene im legendÀren Orientexpress. Bond braucht seine FÀuste.

sex-faktor KGB-Agentin Roma­ nowa soll 007 in eine sex-faktor Falle locken, verfÀllt Ursula Andress als ihm aber. Ausserdem erstes Bond-Girl Honey turtelt er mit zwei Ryder. Tausendmal Zigeunerinnen. kopiert, nie erreicht. HIT-faktor John Barry: JamesBond-Titelthema.

Bonds Wider­ sacher Lotte Lenya und Robert Shaw.

Fotos Cinetext, Kobal Collection; Quelle IMDB

MÀnner wÀren gerne wie er. Und Frauen trÀumen von einem Lover wie ihm. Gibt es jemand Cooleres als James Bond? 22 Mal hat Agent 007 mit der Lizenz zum Töten die Welt gerettet. Welche Bond-Girls, welche Bösewichte waren dabei? Wir haben hier die grosse Bondografie zusammen­ getragen.

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James Bond lIEBESgRÜSSE gOLDFINGER, ­ jagt Dr. No, 1962 AUS mOSKAU, 1963 1964

wurden Welt­ stars Sean Connery und Ursula Andress. STyle-faktor Bikini-Boom dank Ursula Andress und Karibik als neue ­Feriendestination.

HIT-faktor Matt Monro: «From Russia with Love». Style-faktor Erstes Gadget von Q: eine Aktentasche mit einem zerlegbaren Gewehr, ein Pager und ein Autotelefon.

Budget: 1,1 Mio. $ Budget: 2 Mio. $ ­Ergebnis: 59,6 Mio. $* Ergebnis: 79,8 Mio. $

Gilt nicht nur dank Gert Fröbe als einer der besten Bond-Filme ĂŒberhaupt.

feind-faktor Largo, die Nummer 2 von SPECTRE, klaut zwei Atombomben, die er im Meer versenkt. 007 geht auf den Bahamas baden, um sie zu finden. GOLDEN GIRL Shirley Eaton: Kult mit ihrem glÀnzenden Tod. feind-faktor Auric Goldfinger (Gert Fröbe) will die US-Goldreserven in Fort Knox atomar ver­seuchen. action-faktor LegendÀres Finale: Bond ist eingeschlossen in Fort Knox und angekettet an eine Atombombe. Stoppt sie 007 Sekunden vor der Detonation. sex-faktor Das Bond-Girl Pussy Galore. Ihr Name sagt schon alles. Sogar als vermeintliche Lesbe verfÀllt sie 007. Hit-faktor Shirley Bassey: der erste Bond-Song in den Top Ten. style-faktor Q baute ein Ortungs­ gerÀt in Bonds Auto. Der Aston Martin DB5 wird erstmals eingesetzt.

Domino Derval Die zweitplatzierte MissWorld Claudine Auger. Action-faktor 007 flieht mit einem Raketen-Rucksack. Grandiose Unterwasser-Harpunenschlacht. SEx-faktor Romanze mit Domino Derval und der bösen Fiona Volpe – in einem Bett mit Gittervor­ richtung. Hit-faktor Tom Jones: «Thunderball». UK-Charts Platz 35. style-faktor Armbanduhr mit ein­ gebautem GeigerzĂ€hler, Raketen-Rucksack, Mini-Mundlufttank und Ortungspille.

Budget: 3 Mio. $ Budget: 9 Mio. $ Ergebnis: 124,9 Mio. $ Ergebnis: 141,2 Mio. $


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Man lebt nur zweimal, 1967

Im geheimdienst 
, 1969

DiamantenFieber, 1971

Leben und ster- ... mit dem golDer spion, der ben lassen, 1973 denen colt, 1974 mich liebte, 1977

Der sechste und bis anhin letzte James Bond mit Sean Connery in der Hauptrolle.

Der Australier George Lazenby versucht sich als 007 – und fĂ€llt bei den Fans durch.

Sean Connery kehrt zurĂŒck – als ihm eine Beteiligung am Gewinn zugesagt wird.

Erster Fall fĂŒr Roger Moore und eine neue Bond-Ära: mit Selbst­ ironie und Humor.

feind-faktor Der alte Bekannte ­Blofeld entfĂŒhrt eine US- wie auch eine Sowjet-Weltraum­ kapsel, um einen Weltkrieg anzuzet­teln.

feind-faktor Blofeld will die Welt mit der Pest vernichten. Sein Operations­zentrum: der Gipfel des Piz Gloria auf dem Schilthorn.

feind-faktor Bond sucht Blofeld und will Rache ĂŒben fĂŒr den Tod seiner Frau. Der wiederum bedroht die Welt mit einem Satelliten.

action-faktor Explosives Finale in einem Vulkan-Krater in Japan.

action-faktor Verfolgungsjagd im Schnee dank Willy Bogner. Der filmt rĂŒckwĂ€rtsfahrend auf den Ski.

action-faktor 007 soll lebendig kremiert werden und wird in eine Pipeline gelegt. Verfolgungsjagd in Las Vegas und Action auf einer Ölbohrinsel.

sex-faktor Sex mit einer Chinesin («Wieso schmecken chinesische MÀdchen anders?», fragt 007) und der Japanerin Aki. Karin Dor als Agentin Helga Brandt wird den Piranhas zum Frass vorge­ worfen.

Ernst Stavro ­B lofeld Als Bösewicht nicht zu toppen. Hit-faktor Nancy Sinatra: «You Only Live Twice».

sex-faktor Sex bereits im Vorspann, dann mit Tiffany Case (St. John).

Weltrekord 40Meter-Bootssprung ĂŒber eine Landzunge. feind-faktor 007 schlĂ€gt sich mit einem Karibik-Despoten herum und begibt sich in die unheimliche Welt des Voodoo-Zaubers.

Lazenby fĂ€hrt Ski Und zwar am Schilthorn in MĂŒrren BE.

HIT-faktor Shirley Bassey: «Diamonds Are Forever».

action-faktor Bootsverfolgung in New Orleans. Jagd im Doppeldecker und in einer Krokodilfarm.

sex-faktor Dem Fotomodel Lazenby fehlt der Charme von Connery. Das kann auch Diana Rigg nicht wettmachen.

style-faktor Ein etwas in die Jahre gekommener Connery ĂŒberzeugt in seiner letzten offiziellen 007Vorstellung.

sex-faktor Eine italienische Agentin, eine CIA-Agentin und Solitaire (Jane Seymour) werden von Bond vernascht.

HIT-faktor Louis Armstrong: «On Her Majesty’s Secret Service». Platz 1 in den britischen Charts.

HIT-faktor Paul McCartney & Wings: «Live and Let Die». Der Durchbruch in McCartneys SoloKarriere.

style-faktor Eine schiessende ­Zigarette und ein Safeknacker.

style-faktor Bond ist verheiratet, verliert die Frau seines Lebens (Diana Rigg) aber drei Minuten nach der Hochzeit.

Haarige Sean Connery und Bond-Girl Jill St. John.

style-faktor Wenig Gadgets, da Q-Darsteller Desmond Llewelyn nicht mit von der Partie ist.

Budget: 9,5 Mio. $ Ergebnis: 111,6 Mio. $

Budget: 7 Mio. $ Ergebnis: 87,4 Mio. $

Budget: 7,2 Mio. $ Ergebnis: 116 Mio. $

Budget: 7 Mio. $ Ergebnis: 126 Mio. $

Erstmals erschiesst Bond seinen Gegenspieler mit einer Waffe – passend zum Titel.

Der zehnte Bond. Und der dritte mit Roger Moore, der mit seiner Ironie ankommt.

feind-faktor Bösewicht Scaramanga (Christopher Lee) macht Bond im Fernen Osten das Leben schwer. Showdown in Scaramangas Labyrinth.

feind-faktor Reeder Stromberg (Curd JĂŒrgens) plant Atomkrieg und Welt auf dem Meeresboden.

action-faktor Bootsverfolgungsszene im schwimmenden Markt von Bangkok. sex-faktor Die beiden Schönheiten Maud Adams und Britt Eklund sorgen im 9. BondFilm fĂŒr die nötige Sexi­ness.

SchnickSchnack in der Zange von Eklund (l.), Adams.

Barbara Bach als Triple X. Sie heiratete 1981 Ex-Beatle Ringo. action-faktor 007 stĂŒrzt sich mit Ski ĂŒber Klippen, sein Fallschirm öffnet sich in letzter Sekunde. Der Stunt gilt als einer der legendĂ€rsten. sex-faktor Barbara Bach als russische Agentin Triple X – und entsprechendem Sex-Quotienten.

HIT-faktor Lulu: «The Man with the Golden Gun».

HIT-faktor Carly Simon: «Nobody Does It Better». TopTen-Platzierung in den britischen Charts.

style-faktor Christopher Lee ist ĂŒbrigens ein Cousin von Bond-Erfinder Ian Fleming. Roger Moore gibt eine seiner besten Bond-Performances.

style-faktor Ein zerlegbares Wassermotorrad, Brillenetui mit Mikrofilm-LesegerÀt, Uhr mit Telex-EmpfÀnger und ein Skistock, der schiesst.

Budget: 13 Mio. $ Ergebnis: 97,6 Mio. $

Budget: 14 Mio. $ Ergebnis: 185 Mio. $ schweizer illustrierte

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Bond! 11

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in Tödlicher Mission, 1981

Octopussy, 1983

Im angesicht des todes, 1985

Der Hauch des Todes, 1987

Lizenz zum töten, 1989

Bond reist ins All. Und rettet dort einmal mehr die Menschheit vor dem Weltuntergang.

Der Film setzt auf Realismus und Spannung. Weniger Liebe, dafĂŒr umso mehr HĂ€rte.

Untypischer Bond-Film mit kuriosem Titel. James Bond entdeckt den Klamauk.

Moore spielt mit 57 Jahren zum 7. Mal den Agenten – und quittiert danach den Dienst.

Brave Premiere: Timothy Dalton ist im Zeitalter von Aids der erste monogame Bond.

Nicht jugendfrei: Der erste Bond ohne Vor­ lage von Ian Fleming ist der brutalste.

feind-faktor Es gehts ans Ei(n)ge­ machte: 007 ist auf der Suche nach einem wertvollen FabergĂ©-Ei – respektive nach dessen KĂ€ufer.

feind-faktor Max Zorin (Christopher Walken) will Silicon Valley vernichten, um den Computermarkt zu beherrschen.

action-faktor Beisser verfolgt 007 im freien Fall. WeltraumAction: Ein Raumschiff wird von einem anderen «geschluckt».

Spröder Charme Die Französin Carole Bouquet als Melina.

ZeIGT ZÄHNE 2,18 Meter gross: Richard Kiel als Beisser. sex-faktor Schluss-Szene: schwereloser Sex im All. Sogar fĂŒr Bond mal was Neues. HIT-faktor Shirley Bassey: «Moonraker». style-faktor Holly Goodhead (Lois Chiles) ist als CIA-Agentin das erste Bond-Girl, das 007 ebenbĂŒrtig ist.

sex-faktor Carole Bouquet geht im Mondlicht nackt baden. HIT-faktor Sheena Easton: «For Your Eyes Only». Platz 1 in den CHCharts – und eine «Oscar»-Nomination. style-faktor Nach dem HightechSpektakel «Moon­raker» folgt eine «realistische Handlung». Ohne einen Superschurken und mit wenig techni­ schen Hilfsmittel.

Budget: 34 Mio. $ Budget: 28 Mio. $ Ergebnis: 210,3 Mio. $ Ergebnis: 195 Mio. $ schweizer illustrierte

action-faktor SpektakulÀrer Kampf im Flugzeug, Gerangel auf fahrendem Zug.

feind-faktor Russen und EnglÀnder streiten um ein RaketenkontrollgerÀt. Der Schlichter heisst einmal mehr Bond. James Bond. Action-faktor Bond fÀhrt in einem Citroën 2CV eine Treppe runter.

Fotos Cinetext, Kobal Collection

14

moonraker, 1979

feind-faktor Das Verschwinden ei­nes Raumgleiters fĂŒhrt 007 rund um die Welt – und sogar ins All. Dort will der verrĂŒckte Drax die Welt vernichten. Bond kann natĂŒrlich den Plan ­vereiteln.

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13

action-faktor Grace Jones springt vom Eiffelturm. Showdown auf der Golden Gate Bridge.

treue kara Maryam D’Abo mimt eine sensible Musikerin.

sex-faktor Sex mit Grace Jones. Schaumbad mit russischer Agentin. In einem U-Boot. Und unter der Dusche. Der «alte» 007 zeigt immer noch Stehvermögen.

feind-faktor General Koskov benutzt seine Geliebte Kara, um 007 und die Sowjets gegeneinander auszuspielen – kein Wunder, lĂ€uft sie zu Bond ĂŒber. action-faktor 007 kĂ€mpft in einem Frachtflugzeug, die Klappe öffnet sich – Bond und seine Gegner verfangen sich in einem Netz.

Lustig? Der Agent mit der Lizenz zum Töten gibt den Clown. sex-faktor Maud Adams als Octopussy ist bislang die einzige Frau, die zweimal ein Bond-Girl spielen durfte. HIT-faktor Rita Coolidge: «All Time High». Platz 7 in den CH-Charts. style-faktor Um gleichzeitig mit dem inoffiziellen BondFilm «Sag niemals nie» in die Kinos zu kommen, herrschte Hektik beim Dreh – mit einem unausgegorenen Plot.

feind-faktor Beim eiskalten Drogen­ baron Sanchez (Robert Davi) verliert Bond seine Coolness. Um seinen besten Freund zu rÀchen, bricht er sogar mit dem MI6.

MAyDay! MayDay! Grace Jones als fiese Gegenspielerin. HIT-faktor Duran Duran: «A View to a Kill». Platz 1 in den USA. style-faktor «Oscar»-Mann Walken ĂŒberzeugt als Bösewicht, Moore glaubt man die Rolle des Welt­ retters nicht so ganz.

action-faktor Finale mit der Explo­ sion eines Tanklastwagens in der WĂŒste von New Mexico. sex-faktor Mittel zum Zweck: 007 benutzt die Frauen, um seinen Feind zu jagen. In der Army-Pilotin Pam Bouvier findet er jedoch eine eben­ bĂŒrtige Gespielin. HIT-faktor Gladys Knight: «Licence to Kill». Platz 2 in den CH-Charts.

sex-faktor Nicht ohne Liebe: Bonds Libido beschrÀnkt sich auf die schöne Kara. HIT-faktor A-ha: «The Living Daylights». Platz 8 in den CH-Charts. style-faktor Im Ghettoblaster versteckt Bond einen Raketenwerfer.

Budget: 27,5 Mio. $ Budget: 30 Mio. $ Budget: 30 Mio. $ Ergebnis: 187,5 Mio. $ Ergebnis: 152,4 Mio. $ Ergebnis: 191 Mio. $

Starkes Girl Carey Lowell ist mit Richard Gere verheiratet. style-faktor FĂŒr einmal hat Bond keinen schicken Dienstwagen. Budget: 32 Mio. $ Ergebnis: 156,2 Mio. $



Bond! 17

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Der Morgen stirbt nie, 1997

Die welt ist Stirb an einem Casino Royale, nicht genug, 1999 andern Tag, 2002 2006

Ein Quantum Trost, 2008

Eine neue Ära beginnt: Pierce Brosnan bringt die feine ironisch­englische Art zurĂŒck.

Knallharte HightechAction. Und fast in jeder Szene wird ein Label platziert.

Das Bond-Girl teilt aus, und Q geht! Desmond Llewelyn stirbt kurz nach Drehschluss.

Bond vor seiner Beförderung zu 007. Und die BewĂ€hrungsprobe fĂŒr Daniel Craig.

Charme war einmal: Dieser Bond ist gnadenlos und egoistisch. Rastlose, pure Action!

feind-faktor Der tot geglaubte ExKollege 006 will mit einem russischen Super-Satelliten die Welt lahmlegen.

feind-faktor Medienzar Carver provoziert einen Krieg zwischen England und China, um Quoten und Auflagen anzukurbeln.

feind-faktor Der russische Terrorist Renard spannt mit der Industriellentochter Elektra King (Sophie Marceau) zusammen. GekĂ€mpft wird um Öl.

feind-faktor Spekulant Le Chiffre pokert mit TerroristenGeld und entfĂŒhrt Agentin Vesper Lynd.

feind-faktor Schurke Greene plant in Bolivien einen fiesen Deal. Handlanger Elvis (Taubman) jammert auf SchwiizerdĂŒtsch ins Telefon: «Ja, Mami, es isch scho chli heiss da.»

action-faktor 007 braust im Speedboot ĂŒber die Themse in der Londoner City.

veRfolgt Bond flieht mit Agentin Wai Lin (Michelle Yeoh).

BUM! GlĂŒck gehabt: Bond mit Natalya (Izabella Scorupco). sex-faktor Die Russin Natalya hilft Bond GoldenEye zu vernichten – dafĂŒr gibts Sex bei Sonnenuntergang. HIT-faktor Tina Turner: «Golden­ Eye», Platz 3 in den CH-Charts. style-faktor Bond wird (mittel-)euro­ pĂ€isch: Er fĂ€hrt einen deutschen Wagen (BMW), trĂ€gt italienische AnzĂŒge (Brioni) und eine Schweizer Uhr (Omega). Fotos Cinetext

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Goldeneye, 1995

action-faktor 007 jagt seine Gegner fĂŒr einmal per Panzer durch St. Petersburg und walzt alles platt.

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Budget: 58 Mio. $ Ergebnis: 351 Mio. $ schweizer illustrierte

action-faktor James Bond wird per Heli attackiert, dann spektakulÀre Verfolgung im Parkhaus. sex-faktor Ex-AffÀre Paris (Teri Hatcher) taucht an der Seite des Bösewichts auf, ins Bett geht Bond mit der chinesischen Agentin Wai Lin. HIT-faktor Sheryl Crow: «Tomorrow Never Dies», Platz 12 in den CH-Charts. style-faktor Der BMW kann immer mehr: Er schiesst mit Raketen, pumpt Reifen selber auf und wehrt sich mit TrÀnengas gegen Einbrecher. Budget: 110 Mio. $ Ergebnis: 225 Mio. $

sex-faktor Zwischen Elektra und ihrem LeibwĂ€chter James funkt es gewaltig – ein gefĂ€hrliches Spiel! FĂŒr einmal ist das verfĂŒhrerische Bond-Girl nĂ€mlich der Bösewicht.

gefÀhrlich Bondgirl (Sophie Marceau) meints nicht gut. HIT-faktor Garbage: «The World Is Not Enough», Platz 16 in den CH-Charts.

Ein Held ganz unten: Zum JubilÀum befreit sich Bond aus Folter und Gefangenschaft.

sexy Halle Berry mit einer Reverenz ans legendÀre Ursi-Bikini. feind-faktor Gruselig: Colonel Moon foltert Bond, legt sich operativ ein neues Gesicht zu und will Korea vereinigen.

action-faktor Finale in einem sinkenden Palazzo in Venedig. sex-faktor Auf dem Spitalboden stĂŒrzen sich Vesper und 007 aufeinander – trotz dem Tritt in den Unterleib kurz zuvor.

action-faktor Luftkissenboote fetzen ĂŒbers Land, und Autos kurven auf einem ­gefrorenen See. sex-faktor Agentin Jinx (Halle Berry) steigt aus dem Wasser wie einst Ursi Andress. Gemeinsam jagen sie den Schurken und lieben sich inmitten von Diamanten. HIT-faktor Madonna: «Die Another Day», Platz 4 in den CH-Charts.

So böse Le Chiffre (Mads Mikkelsen) pokert fĂŒr Terroristen.

action-faktor Finaler Fight in der WĂŒste – dabei explodieren Solarzellen zum Feuerspektakel. sex-faktor FĂŒr Sex bleibt nur ein QuĂ€ntchen Zeit: DafĂŒr hat Chefin M (Judi Dench) so viel PrĂ€senz wie noch nie. HIT-faktor Jack White und Alicia Keys: «Another Way to Die», Platz 14 in den CH-Charts.

HIT-faktor Chris Cornell: «You Know My Name», Platz 10 in den CH-Charts.

style-faktor Sehen wir recht? Eine Brille dient als FernzĂŒn­ dung fĂŒr eine Bombe.

style-faktor Wiedersehen mit alten Q-Gadgets. Bond fÀhrt wieder einen Aston Martin, und Madonna tritt als Fechterin auf.

style-faktor Ein blonder Bond? Craig gibt den harten Kerl. Auf die Frage nach dem Martini («GeschĂŒttelt oder gerĂŒhrt?») meint er: «Sehe ich aus, als ob mich das interessiert?»

Budget: 135 Mio. $ Ergebnis: 351 Mio. $

Budget: 142 Mio. $ Ergebnis: 432 Mio. $

Budget: 150 Mio. $ Ergebnis: 593 Mio. $

Knallhart Daniel Craig rĂ€umt mit Softie-Vorurteilen auf. style-faktor Nichts fĂŒr Nostalgiker: Bond verzichtet auf die obligaten SprĂŒche, die Bond-Melodie kommt erst am Schluss. Budget: 200 Mio. $



Bond!

bild fĂŒr Bild zum film Marc Forster, Regisseur mit Schweizer Pass, Anfang September in seinem Schneideraum im Londoner KĂŒnstlerviertel Soho. So entstand das neuste Bond-Abenteuer «Quantum of Solace».

«Aston Martin? Ich «Quantum of Solace» gehört mit 200 Millionen Dollar zu den teuersten Bond-Filmen aller Zeiten. marc forster ĂŒber sein auf­regendstes Jahr und seine ZukunftsplĂ€ne.

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schweizer illustrierte

Text marlÈne von arx

M

arc Forster, 39, ist fertig. Fertig mit seinem BondAbenteuer «Quantum of Solace». Aber auch sonst fertig. «Ich schlafe kaum noch», sagt der Regisseur. Wenn er Ende November den Premieren-Marathon hinter sich hat, will er erst mal nur eines: relaxen. Und nach der Ausspann-

Pause? Den nĂ€chsten Bond hat er abgelehnt, will lieber wieder einen kleineren Film realisieren. «Ich wĂŒrde gerne ein Musical, einen ScienceFiction-Streifen oder eine schöne Liebesgeschichte drehen.» Sind Sie zufrieden mit Ihrem Bond-Film? Ich glaube, er ist ganz gut gelungen. Was war das Schwierigste?


beim dreh Marc Forster mit Bösewicht Mathieu Amalric, Olga Kurylenko und Daniel Craig (r.).

stress Auf der SeebĂŒhne in Bregenz drehte Forster bis 5 Uhr morgens mit 1500 Statisten.

Fahren Sie jetzt auch einen Aston Martin? Nein, ich fahre privat einen Audi, aber ich bin kein Auto-Freak. Ich mag Velos viel lieber oder gehe zu Fuss.

mag Velos!» Sicher der Zeitplan. Als ich unterschrieb, war das Drehbuch noch nicht fertig, und nach der letzten Klappe hatte ich nur sechs Wochen zum Schneiden. Der Kinostart war fix. Sie standen mehr denn je unter ­Beobachtung. Was ich im Vorfeld sicher unter­ schÀtzt habe. Da war ich vielleicht etwas naiv.

Wegen der UnfĂ€lle am Set hiess es, ein Fluch laste auf Ihrem Bond-Film. Ach was! Bei dem Aston Martin, der im Gardasee versank, handelte es sich um einen Wagen samt Fahrer, der fĂŒr Aston Martin an eine FirmenPressekonferenz unterwegs war. Mit uns hatte das nichts zu tun. Die Medien zogen nur die Verbindung, weil Bond dieses Auto fĂ€hrt.

Sie hatten auch Drehorte in der Schweiz im Visier. Warum hats nicht geklappt? Die Schweiz passte einfach nicht ins Drehbuch. Aber um diese Verfehlung wiedergutzumachen, habe ich ja ­Anatole Taubman angeheuert 
 Ihre Mutter hat auch einen Auftritt, ebenso Moderatorin Karin Lanz. Ja, Karin tritt als Hostess bei der Oper «Tosca» in Bregenz auf, und meine Mutter spielt einen Operngast. 007 ist berĂŒhmt-berĂŒchtigt fĂŒr seine technischen Spielereien. Wieso ver­zichteten Sie darauf? Bond hat sicher ein fortgeschrittenes Handy, aber es ist doch so: Heute haben wir alle viele technische Spielzeuge. Ausserdem erinnern mich solche Spielzeuge eher an Comic- u schweizer illustrierte

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Bond!

swiss connection Marc Forster am Bond-Set in Panama mit Schurke Anatole Taubman. Ă‚Ć€Ich habe ihn angeheuert, um meine Verfehlung wiedergutzumachen.Ă‚Ć„


«Die Erwartungen sind extrem hoch. Das zu spĂŒren ist nicht meine Vorstellung von Spass» Helden. Ich dagegen wollte Bond in der realen Welt ansiedeln.

u

Fotos Kalpesh Lathigra, Sony Pictures

Sie wirken sehr sanftmĂŒtig. Hatten Sie keine MĂŒhe, all die Gewaltszenen zu drehen, die in einen Bond-Film gehören? Solange die Gewalt realistisch rĂŒberkommt, kann ich damit leben. Denn ich will die Gewalt nicht verherrlichen, aber man soll den Schmerz sehen. Der neue Bond ist kein Charmeur mehr. Weder humorvoll noch sympathisch. Daniel hat einen anderen, sehr trockenen Humor, aber ich glaube, man findet den Zugang zu ihm, weil er menschlicher ist. Er ist keine Farce mehr, sondern ein Anti-Hero, der seine grosse Liebe verloren hat und deswegen Trauer und RachegefĂŒhle durchlebt. Sehen Sie den Film als Risiko fĂŒr sich?

Ja. «Casino Royale» war der erfolgreichste Bond bisher. Die Erwartungen sind also extrem hoch. Diese Last auf mir zu spĂŒren ist nicht gerade meine Vorstellung von Spass. Wird der Film ein kĂŒnstlerischer, vor allem aber auch ein kommerzieller Flop, ist das negativ fĂŒr meine Karriere. Ist er ein Hit, heisst das nur, dass ich weiter BlockbusterFilme machen kann, was weder mein Ziel noch meine Leidenschaft ist. Wie teuer war Ihr Film am Schluss? Das Budget lag bei 200 Millionen ­Dollar. Mehr als 2 oder 3 Millionen habe ich nicht ĂŒberzogen. Ihr Bond ist politisch brisant, es geht um die Verteilung von Rohstoffen. Wir leben in einer sehr dĂŒsteren Zeit. Wir haben verschiedene Kriege um den Erdball, die Wirtschaft und die Umwelt

brechen zusammen. Das Wetter ver­ Ă€ndert sich. Die nĂ€chste Generation wird ums Überleben kĂ€mpfen mĂŒssen. Aber letztlich glaube ich, dass es Licht am Ende des Tunnels gibt. Ein Lichtblick ist, dass Bond wieder fĂŒr eine Premiere in die Schweiz kommt – nach EmmenbrĂŒcke. Das ĂŒberraschte mich selbst. Es wird sicher lustig an einem so kleinen Ort. Sie reisen gerade mit «Quantum of ­Solace» um die Welt. Sind Sie an Weihnachten zu Hause in der Schweiz? Das weiss ich noch nicht. Im Moment hetze ich von Premiere zu Premiere und schlafe kaum noch. Jetzt will ich erst mal relaxen! Apropos: Hetzen Sie mit Ihrem brand­ neuen Schweizer Pass von Zoll zu Zoll? Das kommt darauf an wohin. In die USA reise ich mit meinem alten Pass. Die SI-Filmkritik – Seite 82 Daniel Craig, Marc Forster und Anatole Taubman – jetzt auch im Web-TV www.schweizer-illustrierte.ch



Bond-Quiz

Gewinnen Sie ein Bond-Handy Haben Sie das Zeug zum Agenten? Sind Sie so smart wie 007? Testen Sie Ihr ultimatives James-Bond-Wissen. Mit etwas GlĂŒck gewinnen Sie das neue Handy von Sony Ericsson.

FĂŒr Viele der Beste Bond Der Schotte Sean Connery spielte 1962 zum ersten Mal den Agenten mit der Lizenz zum Töten.

4 Der Roman-Vorlage von Ian Fleming zufolge, wÀre 007 heute ein alter Mann. In welchem Jahr wurde er geboren, hÀtte er tatsÀchlich gelebt?

o m n r

Doppelte Ehre Maud Adams spielte gleich zweimal ein Bond-Girl. Hier als Octopussy im gleichnamigen Film.

am meisten Auftritte als James Bond (nur die offiziellen) ?

Fotos Keystone, Cinetext, Kobal Collection

Timothy Dalton Sean Connery Pierce Brosnan Roger Moore

2 Was ist das bekannteste Bond-Auto? (Tipp: 007 fuhr ihn zum ersten Mal 1964 in «Goldfinger».)

5 Welches Bond-Girl ist OscarPreistrÀgerin?

y p a u

a t p s

Lotus Esprit Aston Martin Vanquish BMW Z3 Aston Martin DB5

Ursula Andress Halle Berry Kim Basinger Maud Adams

3 In 17 Bond-Filmen war der Schauspieler Desmond Llewelyn mit von der Partie. Er spielte den legendĂ€ren TĂŒftler Q. Aber was bedeutet eigentlich Q?

6 Wie ist Bond-Erfinder Ian Fleming ĂŒberhaupt auf den Namen James Bond fĂŒr die Hauptfigur seiner Romane gekommen?

f a r e

i o u r

Quizmaster Quatermaster/Quartiermeister Querulant Querleser

LegendĂ€rer TĂŒftler ­Desmond Llewelyn als Q und Roger Moore als James Bond im Film «Moon­raker».

8 Wie heisst der Titelsong zum JamesBond-Film «Der Spion, der mich liebte»?

u a i o

Eine Walther PPK Eine Beretta 905B Eine Remington Eine Walther P99

«A View to a Kill», gesungen von Duran Duran «Live and Let Die», gesungen von Paul McCartney and Wings «Another Way to Die», gesungen von Jack White und Alicia Keys «Nobody Does It Better», gesungen von Carly Simon

9 Welche dieser SĂ€ngerinnen hat noch keinen Titelsong zu einem Bond-Film beigesteuert?

l s p f

Er wollte eine Reverenz an James Dean Sein BĂŒro lag an der Bond-Street in London Ein US-stĂ€mmiger Ornithologe inspirierte ihn dazu, weil er einen einfachen maskulinen Namen suchte Der Name war eine Hommage an seinen verstorbenen English- Lehrer in Eton

7 Was ist James Bonds Lieblingswaffe?

m z f s

Leise Töne Die US-Singer/ Songwriterin Carly Simon interpretierte den Bond-Song «Nobody Does It Better».

1916 1919 1920 1925

1 Welcher Schauspieler hat bis heute

t j r q

exklusiv! Das Set C902 Limited Edition von Sony Ericsson im 007-Look.

Tina Turner Madonna Sheryl Crow CĂ©line Dion

Unerreicht Das erste BondGirl – und das legendĂ€rste. Ursi national aus Ostermundigen BE als Honey Ryder. 10 Was sind Ursula Andress’ erste Worte, als sie als Muscheltaucherin Honey Ryder aus dem Wasser steigt?

s p

Keine, sie singt den Song «Underneath the Mango Tree» «Auf Sie habe ich gewartet» schweizer illustrierte

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Bond-Quiz Sie sagt gar nichts, sondern kommt mit James gleich zur Sache «Was machen Sie denn hier?»

Auf Die Seite! Knallharte Action in «GoldenEye»: Pierce Brosnan walzt in einem Panzer durch die Altstadt von St. Petersburg.

11 Wie sieht James Bonds fiktive ­Herkunft aus?

p o g a

Eltern unbekannt, als Findelkind im Waisenhaus aufgewachsen Mutter Schweizer Bergsteigerin, Vater schottischer Ingenieur Mutter entstammt englischem Hoch- adel, Vater ein unbekannter Stalljunge Mutter stammt aus Familie mit Nazi-Vergangenheit, Vater jĂŒdischer UntergrundkĂ€mpfer

Nicht nur die ZÀhne sind aus stahl Der Bösewicht Beisser (Richard Kiel) macht mehrere Male Bond das Leben schwer. 12 In wie vielen Filmen kam der Film­bösewicht Beisser vor?

m l n o

Nur in einem In 2 In 3 In 4

13 In welchem Bond-Film hat das Schilthorn in MĂŒrren einen grossen Auftritt?

t v a o

«GoldenEye» «Der Spion, der mich liebte» «Im Geheimdienst Ihrer MajestÀt» «Feuerball»

14 Durch welche Rolle ging der Stuntman Bob Simmons in die Bond-Annalen ein?

c g n m

Er spielte die sogenannte Gun-Barrel-Sequenz, mit der jeder offizielle Bond-Film startet Er raste in «Im Geheimdienst Ihrer MajestÀt» auf den Ski das Schilthorn runter Er fuhr in «GoldenEye» mit einem Panzer durch St. Petersburg Er kutschierte sowohl im Streifen «Der Mann mit dem goldenen Colt» als auch in «Der Morgen stirbt nie» durch die vietnamesische Halong- Bucht

15 Von welchem Schriftsteller ĂŒbernahm Ian Fleming das legendĂ€re, abgewandelte Zitat «Mein Name ist Bond, James Bond»?

i e o n

Johann Wolfgang von Goethe, «Die Leiden des jungen Werthers» Honoré de Balzac, «Maestro Guarnerio» Friedrich Schiller, «Die RÀuber» William Shakespeare, «Hamlet»

10 sony-ericssonhandys zu gewinnen! trendy Mit dem neuen Sony Ericsson C902 tele­fonieren Sie wie James Bond (5-Mega­pixel-Cam, 1-Gigabyte-Speicher­karte, MP3-Player). Das Sony Ericsson C902 Limited Edition gibt es exklusiv im Swisscom Shop zu kaufen. Zudem gibts ab dem 13. No­vember in den Swisscom Shops gratis das Filmplakat im Wert oo7 setzt auch von CHF 20.–! im Film auf das C902. (solange Vorrat)

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ccccccc cc cccccc Einsendeschluss Montag, 10. November Postkarte senden an Schweizer Illustrierte, James Bond, Postfach, 8074 ZĂŒrich oder per Telefon 0901 560 007 (CHF 1.–/Anruf)

Fotos Kobal Collection

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sport

«Malin ist einfach ĂŒberwĂ€ltigend!» Ein Töchterchen! SIMONE NIGGLI-LUDER ist zum ersten Mal Mami geworden. Die 14-fache OL-Weltmeisterin plant schon ihre RĂŒckkehr an die Spitze – und trainiert mit der Kleinen im Tragtuch.

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Im hoch Simone Niggli-Luder knuddelt ­Sonnenschein Malin. «Mutter sein ist ­wunderschön, aber auch intensiv!»

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sport

Text SANDRA CASALINI Fotos KURT REICHENBACH

E

in bisschen ist sie ja wie ein Orientierungslauf, die erste Zeit mit einem Neugeborenen: euphorischer Start, erste Krisen, an Grenzen stossen, totale Erschöpfung – und immer wieder ĂŒberschĂ€umende Freude. Einen grossen Unterschied aber gibt es: «Beim OL kann ich einschĂ€tzen, wie weit das nĂ€chste Etappenziel entfernt ist», sagt Simone Niggli-Luder, 30, lachend. «Wenn mein Baby weint, nicht einschlafen kann oder quengelt, habe ich hingegen keine Ahnung, wie lange es dauert.» Seit dem 2. September dreht sich das ­ Leben der 14-fachen OL-Weltmeisterin und ihres Mannes Matthias, 35, um 50,5 Zentimeter und 3750 Gramm: Töchterchen Malin. Der euphorische Start. Malins natĂŒrliche Geburt verlief schmerzhaft, aber ohne Komplikationen: Nach zwölf Stunden Wehen durften Simone und Mat­thias ihre Tochter endlich im Arm halten. Â«ĂœberwĂ€ltigend. Solche Emotionen habe ich noch nie erlebt. Das ist mit keiner Medaille zu vergleichen!», erzĂ€hlt ­Simone. Der krönende Abschluss einer

reibungslosen Schwangerschaft. «Mir war nie schlecht, und ich habe bis im neunten Monat in irgendeiner Form Sport getrieben», erzĂ€hlt Simone NiggliLuder. Trotzdem legte sie 17 Kilo zu. «Die sind noch nicht alle weg. Aber das muss ja auch nicht in den nĂ€chsten zwei Monaten passieren.» Die Schwangerschaft war erwĂŒnscht. Dass sie ausgerechnet zeitlich so fiel, dass Simone genau eine Saison aussetzte und jetzt wieder ganz durchstarten kann, war allerdings GlĂŒck. Auch, dass Malin ein unkompliziertes Baby ist: ­Stillen geht problemlos, aber die Kleine akzeptiert auch den Schoppen. Haupt­ sache, es gibt was. Ausserdem schlĂ€ft sie bereits mit nur einem Still-Stopp pro Nacht durch – im Kinderzimmer. «Und da Matthias grösstenteils zu Hause arbeitet, habe ich immer wieder mal Zeit fĂŒr mich.» Besser gehts nicht. Erste Krisen. Der klassische ­«Babyblues» kam bereits im Berner ­Salem-Spital. Plötzlich flossen TrĂ€nen. «Wegen nichts», gesteht Simone. «Nur schon wenn mich irgendwer anschaute, heulte ich los.» Die Krise verschwand zum GlĂŒck so plötzlich, wie sie gekom-

men war. Simone und Matthias wurde deutlich bewusst: «Ab jetzt ist nichts mehr so, wies war.» Der Alltag verlĂ€uft anders im Hause des OL-Champs und ­ihres Gatten. Matthias ist Chef Leistungssport des schweizerischen OL-Verbandes: «Es dreht sich nicht mehr alles um Landkarten und Trainingszeiten.» Wenn die beiden Cracks an ihre Grenzen stossen, hat das nichts mit plötzlichen KĂ€lteeinbrĂŒchen oder körperlicher Belastbarkeit zu tun. «Manchmal hat Malin abends ihre Schreistunden», erzĂ€hlt Matthias. «Dann weint sie und hört u


VERSchmust Malin ist ein zufriedenes Baby. Simone: «Mami zu sein bedeutet eine enorme Verantwortung.» Matthias entdeckte durch Malin seine musikalische Seite wieder.

«Solche Emotionen habe ich noch nie erlebt. Das ist mit keiner Medaille zu vergleichen» SIMONE NIGGLI-LUDER


sport nicht auf. Hunger hat sie nicht, ihre Windeln sind trocken – wir haben einfach keine Ahnung, was los ist.» Eine weitere grosse VerĂ€nderung: «Wir sind beide sehr gut organisiert, unsere Karrieren und unser Alltag waren sehr strukturiert», sagt Simone. «Jetzt lĂ€sst sich einfach vieles nicht mehr planen. Wenn ­Malin Hunger hat, dann will sie sofort gestillt werden, nicht in zehn Minuten.» Zum GlĂŒck ist Matthias Niggli ein Bilderbuch-Papi: Er wickelt, schöppelet, und singt Schlaflieder. Sogar selbst komponierte – in Deutsch und Schwedisch. Nigglis verbrachten viel Trainingszeit in Skandinavien. FĂŒr das Paar hat sich vielleicht nicht ganz so viel verĂ€ndert wie fĂŒr andere. Schliesslich hatten sie vorher schon den Orientierungslauf als gemeinsames «Baby». Zusammenleben, zusammenarbeiten und jetzt eine eigene Familie. Geht das gut? Simone: «FĂŒr uns stimmts. Ich habe nicht das GefĂŒhl, ich brĂ€uchte mehr FreirĂ€ume. Als Matthias letzte Saison ohne mich im Trainings­ lager war, hat er mir schon gefehlt.» Dass die Beziehung momentan wegen Malin etwas hintansteht, werde sich auch wieder Ă€ndern. Ressourcen, sagen beide,

u

hĂ€tten sie noch genug. Die totale Erschöpfung hat sich demnach noch nicht eingestellt. Im Gegenteil. ÜberschĂ€umende Freude. Ihr Baby scheint Simone Niggli-Luder in jeder Hinsicht zu beflĂŒgeln: Sechs Wochen nach Malins Geburt lief sie bereits wieder einen nationalen A-Lauf. Und gewann. WĂ€hrend sie als Schwangere noch nicht sicher war, ob sie ĂŒberhaupt wieder Spitzensport machen möchte, ist fĂŒr die dreifache Schweizer Sportlerin des Jahres inzwischen klar: Sie will zurĂŒck an die Weltspitze. Dabei freut sich Simone vor allem auf die Weltmeisterschaft 2010 in Norwegen. Ihre neue Verantwortung als Familienfrau und Mami steht ihr keinesfalls im Weg. Die neu gewonnene ­Lockerheit ihrer Karriere gegenĂŒber macht sie sogar stĂ€rker: «Ich laufe jetzt aus purem Spass! Ich muss niemandem mehr etwas beweisen. Meine sportlichen Ziele habe ich alle erreicht.» Wie lange Simone Niggli-Luder noch professionell OL lĂ€uft, weiss sie selber nicht. FĂŒr ­ihren Mann und Trainer Matthias wĂ€re ihr RĂŒcktritt einerseits ein Verlust, andererseits auch eine Chance. «In der Saison, in der Simone nicht dabei war, hatten

a­ ndere LĂ€ufer endlich die Chance, aus ihrem Schatten zu treten.» Klein Malin verschlief ihren ersten Orientierungslauf – im Tragtuch von Mami. Ob sie die Leidenschaft ihrer Eltern einmal ĂŒbernehmen wird? Simone: «Matthias und ich werden Malin an LĂ€ufe mitnehmen, so wie meine Eltern mich und meine beiden Schwestern. WofĂŒr sie sich spĂ€ter aber einmal begeistern wird, ĂŒberlassen wir ihr.»  Keine zu klein ein grosser Star im Web-TV zu sein. Den Film sehen Sie auf www.schweizer-illustrierte.ch


TOPFIT Simone NiggliLuder trainiert bereits wieder leicht. WĂ€hrend sie joggt, schlĂ€ft Malin friedlich im Kinderwagen. Matthias ist fĂŒrs Wickeln zustĂ€ndig. Er hat sein BĂŒro daheim, kĂŒmmert sich viel um seine Tochter.

«Als Simone aussetzte, hatten andere LÀufer endlich die Chance, aus ihrem Schatten zu treten» matthias niggli


Doris leuthard, Ehemann Roland Hausin Die Volkswirtschaftsministerin setzt Glamour bei den Accessoires: tropfenförmige Ohrringe und ein Clutch-TÀschchen, das perfekt zum Cocktail-Abendkleid passt.

Wahre StaatsmĂ€nner Gastgeber BundesprĂ€sident Pascal Couchepin begrĂŒsst den ungarischen PrĂ€sidenten LĂĄszlĂł SĂłlyom. Beide tragen einen Smoking – James-BondStyle auch in der Politik.

Moritz Leuenberger und Gret­ ­Loewensberg Sie ist die beste Botschafterin fĂŒr St. Galler Spitze – topaktuell und chic. Er zeigt sich elegant mit einem perfekt auf den Körper geschnittenen Smoking.

Staatsbesuch. Der Bundesrat lud Ungarns PrÀsi­­denten zum Diner. Wer alles kam, wer fror, wer schlemmte.

Bern in Gala! 1 Wer ist die eleganteste Ministerin?

u Wie macht sie das nur? Die Frau nimmt gegen den Willen ihrer Partei, der SVP, das Bundesratsamt an. Sie wird aus der Partei ausgeschlossen. Und seit ihr Bundesrats-Kollege HansRudolf Merz krankgeschrieben ist, fĂŒhrt sie auch noch dessen Finanz­ departement. Druck, Krach, Ärger, Doppelamt – doch Eveline WidmerSchlumpf scheint am Widerstand zu wachsen. Und erst so richtig aufzu­ blĂŒhen! Zum Gala-Diner im «Bernerhof» erscheint sie an der Seite von Ehemann Christoph Widmer – und ist ohne Zweifel die eleganteste BundesrĂ€tin des Abends. Auch sie selber scheint den Gala-Anlass zu geniessen. Eveline Widmer-Schlumpf fĂ€llt allen auf und unterhĂ€lt sich charmant mit GĂ€sten aus Ungarn und der Schweiz.

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schweizer illustrierte

Samuel und Vreni Schmid Sie zeigt sich sehr weiblich und verspielt. Abendjacke in Etuiform, goldfarbenes Clutch-TĂ€schchen. Der Verteidigungsminister fĂŒhlt sich im Smoking sichtlich wohl, trĂ€gt ihn mit WĂŒrde.

Micheline Calmy-Rey in ihrem bevorzugten Stil: puristisch und konsequent. Hosenanzug, dazu Seidentop mit GlamourBordĂŒre. Ihre Talkpartner: Berns Stapi Alexander TschĂ€ppĂ€t, Christine Szakacs (r.).


Staatsbesuch

Eveline Widmer-schlumpf, Ehemann Christoph Die Justizministerin trĂ€gt ein tiefrotes Abendkleid, dazu Bolero-Jacke und minimalistischen Schmuck. Die BĂŒndnerin wirkt sehr glamourös und weiblich zugleich. Sie ist der Star des Gala-Abends.

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Staatsbesuch

2 Warum trĂ€gt Frau NationalrĂ€tin PolizeiUniform? u Das gibts nur in der Schweiz! Ein Parlamentsmitglied bewacht seine eigenen Minister. Vor dem festlich beleuchteten Bankett-Saal im «Bernerhof», westlich des Bundeshauses, steht die Berner SVP-NationalrĂ€tin und Polizistin Andrea GeissbĂŒhler und bewacht den Eingang. Und friert

Im Nationalrats-saal Hier poli­ tisiert Andrea GeissbĂŒhler seit 2007.

furchtbar. Der Wintereinbruch mit seinen eisigen Temperaturen nagt an der 32-JĂ€hrigen. Wird sie von den ankommenden BundesrĂ€ten erkannt? «Nein, mit meiner Uniform bin ich einfach nur eine von vielen Polizisten, die hier Dienst tun.» Ihr Diner heute Abend: «Pommes frites und GemĂŒse.»

4 Was macht JĂŒrg Marquard am Staatsbesuch? u Man staunt dezent: Einer der rund hundert GĂ€ste am Gala-Abend im «Bernerhof» ist der Schweizer Verleger JĂŒrg Marquard. Was hat denn der ZĂŒrcher MillionĂ€r mit Bundespolitik zu tun? Die Lösung: 1995 ernannte die ungarische Regierung JĂŒrg Marquard zum Honorargeneralkonsul der Republik Ungarn in der Schweiz.

3 Warum tragen Couchepin und sein Gast rot? u Zwischen GesprĂ€chen und Gala-Diner besuchen Bundes­ prĂ€sident Pascal Couchepin und Ungarns PrĂ€sident LĂĄszlĂł SĂłlyom das Historische Museum Bern. Dort eröffnen sie die Ausstellung «Königin Agnes von Ungarn und der Klosterschatz von Königsfelden». Die StaatsmĂ€nner zerschneiden feierlich das rote Band. Ein gut gelaunter Couchepin schnippelt zusĂ€tzlich zwei StĂŒck vom roten Band ab und schiebt diese sich und seinem Gast in die Brusttasche – als Poschettli.

Neue Poschettli Couchepin und Sólyom (l.) bei der Eröffnung einer Ausstellung im Historischen Museum.

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Etwas fĂŒrs auge Im grossen Saal des «Bernerhofs» wird alles fĂŒrs Gala-Diner bereit gemacht.

5 Was gibts zum Diner? u Höhepunkt des Staatsbesuchs. Gala-Diner fĂŒr hundert GĂ€ste im Bankett-Saal des «Bernerhofs». «Hotel Bellevue Palace»-KĂŒchenchef Gregor Zimmermann hat gekocht: Duo von Hummer und Jakobsmuschel, Radieschensalat mit Mango. Mais-Suppe mit gerĂ€ucherter Entenbrust. Im Ofen gegrilltes Simmentaler Kalb, Topinambur-Chartreuse mit TrĂŒffeln und GemĂŒse. Dessert: Apfel-FĂ€cher «Rose de Berne», SchokoladenstĂ€ngelchen mit Karamell-Parfait, QuittenwĂŒrfel an Balsamico.

wie ein ballett Das KĂŒchen- und Serviceteam des Hotels Bellevue Palace beeindruckte.

Text Marcel Huwyler Fotos Kurt Reichenbach

publireportage

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± kurz ± mittel ± lang

!


Abschied

Abenteuer im Blut Sohn Bertrand wird seinen Vater Jacques in bester Erinnerung behalten.

(K)eine ganz normale Familie Fotos Demange Francis / Gamma / Hachette Photos Presse, RDB (3), Keystone

Auguste holte den Höhenweltrekord, Bertrand flog als Erster mit einem Ballon nonstop um die Erde. Und Jacques Piccard tauchte so tief wie kein Mensch zuvor.

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Text Max fischer

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er frĂŒher Robinson Crusoe und Jules Verne verschlun­ gen hat, trĂ€umt spĂ€ter immer wieder von einem Abenteuerleben Ă  la Piccard. Über drei Generationen begeis­ tert und fasziniert die so alles andere als dem biederen Schweizer Durchschnitt entsprechende Rekord-Familie mit ­ ih­ren verrĂŒckten Forschungsreisen. Gross-­ schweizer illustrierte

papa Auguste erfand die Druckkapsel, hĂ€ngte sie an einen Ballon und schraubte 1932 den Höhenweltrekord auf 16 940 Meter. Er war der erste Mensch der Welt, der mit eigenen Augen die KrĂŒmmung der Erde sah – und Vorbild fĂŒr Professor Bienlein in «Tim und Struppi» wurde. Den jetzt verstorbenen Papa Jacques zog es mit dem U-Boot Richtung Meeres­ grund. Er tauchte 1960 auf 10 916 Meter ab, so tief wie noch nie ein Mensch vor

oder nach ihm. Und Sohn Bertrand, 50, umkreiste 1999 als erster Mensch die Welt in einem Ballon. «Ich war immer von sehr starken Vorbildern umgeben», sagt Bertrand. «Das, was mein Vater Jacques und mein Grossvater Auguste, aber auch deren Freunde – Taucher, Astronauten und Forscher – gemacht haben, kam mir to­ tal normal vor. Aber eigentlich machten sie unmögliche Sachen. Das zeigte mir,


Jacques Piccard, 1922–2008 Vergangenes Wochenende verstarb der Schweizer Ozeanograf und Pionier der Tiefseeforschung daheim in seinem Haus in La Tour-de-Peilz VD am Genfersee.

dass man seine TrĂ€ume verwirklichen kann.» Bertrand Piccard erinnert sich an seine Kindheit, an gemeinsame Mittag­ essen mit seinem Vater Jacques: «Mit ihm habe ich ĂŒber Wissenschaft und Er­ findung gesprochen. Er hat mir erklĂ€rt, wie er seine Unterseeboote baut. Gleich­ zeitig habe ich mit meiner Mutter sehr viel ĂŒber SpiritualitĂ€t, Psychologie und Philosophie gesprochen. Das waren zwei

entgegengesetzte Pole, doch sehr span­ nend. Es hat lange gebraucht, bis ich beides in mir verbinden konnte.» Und die Erinnerungen an Grosspapa Auguste? «Ich war vier, als er starb, und kann mich daher an keine GesprĂ€che erinnern. An Situationen jedoch schon. Dass ich auf seinen Knien sass und er mit mir spielte. Er war ein sehr liebevoller Mensch. Und mir blieben natĂŒrlich die Geschichten in Erinnerung, die er da­ u

Unterseeboot fĂŒr alle Das Tauchboot «Auguste Piccard» konstruierte Jacques (unten mit Sohn Bertrand) fĂŒr die Expo 1964. 33 000 Passagiere freuten sich. schweizer illustrierte

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Abschied mals mit Marie Curie und Albert Einstein erlebte.» Was Bertrand aber mehr prÀgt, ist sein Aufenthalt in den USA in den 60er Jahren. «Damals lebten wir in Flori­ da, zwei Jahre lang, eine wunderbare Zeit.» Er ist zehn, elf und gierig auf alles Neue. Er sieht die Raketen der Ameri­ kaner ins All entschwinden. «Damals konstruierte mein Vater Jacques mit der «Mésoscaphe» das erste TouristenU-Boot. Das war unglaublich interessant. Ich habe wÀhrend dieser Zeit all meine Helden ­getroffen: Charles Lindbergh, Neil Armstrong, Jacques Mayol, Hermann Gei­ ger. Ich wurde nach Cape Kennedy einge­ laden und habe die Starts der Apollo-Mis­ sionen 7, 8, 9, 10, 11 und 12 gesehen. Wernher von Braun holte mich damals an den Vorabenden in sein Hotel, damit wir rechtzeitig bei den Starts waren.» Noch zu klein ist Bertrand, um die Rekordfahrt seines Vaters Jacques zum tiefsten Punkt der Erde hautnah mit­ zuerleben: 1959 wird das Tauchboot «Trieste» auf die Insel Guam gebracht. Zusammen mit dem amerikanischen ­Marinesoldaten Don Walsh taucht

J­ acques Piccard am 23. Januar 1960 ab in die Tiefe – ohne zu wissen, ob er je wieder nach oben kommt. Heute weiss Bertrand: Die Fahrt sei­ nes nun am vergangenen Wochenende verstorbenen Vaters war ein Abenteuer – auf Leben und Tod. Das verraten die Eintragungen im Bordbuch. Langsam gleitet die kugelförmige, druckfeste Eisen-Kabine mit den beiden MĂ€nnern an einer Leine in die Tiefe des Pazi­ fischen Ozeans. Es wird immer dunkler und dunkler, oben schliesst sich das letz­ te Lichtloch. Über der Kugel sind Tau­ sende Meter Meer. Die Tauchkugel knackt bedenklich, Glas splittert. Pic­ card hört «eigentĂŒmlich prasselnde Lau­ te, so als brate man Speck». Der Druck nimmt zu. 170 000 Tonnen drĂŒcken auf das Tauchboot, das sind 1200 Kilo auf je­ den Quadratzentimeter. HĂ€lt das 19 Zen­ timeter dicke Glas? Endlich! Nach neun Stunden Angstschweiss ist Jacques Piccard 10 916 Meter unter dem Meeres­ spiegel angekommen. Als er die Schein­ werfer einschaltet, schwebt seelenruhig ein 30 Zentimeter langer Plattfisch vorbei. 

drei Piccards – Drei Gene Sie haben alle eine TopAusbildung. Sie sind mutig, verwegen und lieben die Herausforderung. Drei ungewöhnlich ausser­ gewöhnliche Schweizer.

drei generationen auf einem Bild: Auguste, Jacques und Bertrand Piccard.


u Auguste – der Eroberer der StratosphĂ€re (1884–1962). 1931 fliegt der Professor fĂŒr Physik in ZĂŒrich und BrĂŒssel in seiner selbst konstruierten Druckkabine an einem Freiballon 15 785 Meter hoch. Er sieht als erster Mensch mit eigenen Augen die KrĂŒmmung der Erde.

u Jacques – der Eroberer der Ozeane. Ver­gangenes Wochenende verstarb der 1922 Geborene. 1960 taucht der Ozeanograf im Pazifik mit dem von seinem Vater Auguste und ihm gebauten Tiefseetauchboot «Trieste» auf die Rekordtiefe von 10 916 Metern. So tief wie noch nie ein Mensch zuvor.

u Bertrand – der Eroberer der LĂŒfte (* 1958). Psychiater, Wissenschafter und Abenteurer. Umkreiste 1999 zusammen mit Brian Jones als erster Mensch die Welt in einem Ballon ohne Zwischenlandung (19 Tage, 21 Stunden und 55 Minuten). Der lĂ€ngste Flug in Dauer als auch in Entfernung ĂŒberhaupt.

Fotos Gamma (2), Keystone (2)

rationen Abenteurer, Forscher, Wissenschafter


Politik

florida-fiasko Bei der US-PrĂ€sidentschaftswahl von 2000 mussten Tausende fehlerhafter Lochkarten nachgeprĂŒft werden.

Ihre Löcher machen PrĂ€sidenten! Die St. Galler reni und umberto Durante bauen die Stanzwerkzeuge fĂŒr amerikanische Lochkarten-Wahlzettel.

Gewinner der US Text Marcel Huwyler Fotos Fabienne BĂŒhler

Foto AFP

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in Sieger der US-PrĂ€sidentschaftswahlen steht schon lange fest: Nicht der Nordstaatler Obama, nicht McCain aus dem SĂŒdwesten – sondern ein Oststaatler, pardon Ostschweizer aus dem Kanton St. Gallen. Umberto Durante aus Abtwil baut den Amerikanern die Stanzwerkzeuge, mit denen die US-Lochkarten-Wahlzettel perforiert werden. Das System stammt aus den FĂŒnfzigerjahren. «Deswegen ist es aber ĂŒberhaupt nicht veraltet, wie immer wieder behauptet wird», wehrt sich schweizer illustrierte

Durante. Lochkarten seien zuverlĂ€ssig! «Vorausgesetzt, die Amerikaner können damit richtig umgehen», höhnt der Maschinenmechaniker und meint damit das Fiasko bei den US-Wahlen 2000. UnsĂ€gliche 36 Tage lang wartete man damals, bis das Endergebnis aus Florida feststand. Das Bild vom «Glupschaugen»-Mann (kleines Bild oben links) ging um die Welt. Der Wahlhelfer, der mit hoch konzentriertem Blick diese besonderen Wahl­ zettel nochmals prĂŒfte – die Lochkarten. «Das Wahldebakel damals war nicht unsere Schuld», betont der 54-jĂ€hrige Durante immer wieder. Die Amis hĂ€tten halt einfach nicht «sauber»

abgestimmt. Dabei ist es so einfach: Der WĂ€hler steckt seine Lochkarte unter eine Schablone, auf der die Kandidaten mit Namen und einem Abstimmungs-Loch versehen sind. WĂ€hlt man beispielsweise Obama, drĂŒckt man das Obama-Loch – und auf der Lochkarte darunter wird das entsprechende PapierstĂŒck herausgedrĂŒckt. «Halb herausgestanzte Löcher machen die Karte ungĂŒltig», weiss Durante. Und genau das war es, was 2000 das Chaos in Florida verursachte. 100 000 Lochkarten mit «hĂ€ngenden Konfettis» wurden damals fĂŒr ungĂŒltig erklĂ€rt – und Bush gewann mit 537 Stimmen Vorsprung auf Al Gore. «Und plötz-


-Wahl lich wollten Reporter aus den USA hierherkommen und ĂŒber die Schweizer Firma berichten, die ausnahmsweise mal nicht Löcher in den KĂ€se, sondern in US-Wahlzettel macht. So ein Quatsch!» Durante nervt sich noch heute lautstark und lĂ€sst dabei seine sĂŒditalienische Herkunft durchschimmern. «Totaler Quatsch! Wir liefern ja nur die Stanzwerkzeuge, die Lochkarten selber werden in den USA zugeschnitten und perforiert.» Seit 1994 fertigt Durante fĂŒr die Amerikaner Stanzwerkzeuge fĂŒr Wahlzettel. Die Zettel gar gleich selber zu perforieren kam fĂŒr ihn nie in Frage. «Mit dem Endprodukt will ich nichts zu tun u

machen druck im US-Wahlkampf Reni und Umberto Durante in ihrer Fabrik in Abtwil SG mit einer US-Wahlkarte.



Lupenrein Durantes Mit­arbeiter Ralf Schrader kontrolliert einen Stahlzylinder, der US-Lochkarten stanzt. haben.» Das sei ihm zu heikel. Direkte Kontakte mit US-Wahlbehörden mĂŒsse er nun wirklich nicht haben. «Nicht dass plötzlich irgendwelche US-Sicherheitsleute mit dunklen Sonnenbrillen hier in der Bude herumschnĂŒffeln.» Die Amerikaner haben aus der Lochkartenpleite ihre Lehren ge­ zogen. Fast ĂŒberall in den USA wird bei diesen Wahlen mit Computern abgestimmt. Lediglich der Bundesstaat Idaho bestimmt den neuen PrĂ€sidenten noch immer mittels Lochkarte. Arbeit haben Umberto Durante und seine Frau Reni, 46, deswegen nicht weniger. Ihre Firma Fesdag Gallex AG ist die einzige in der Schweiz, die Rotations-Stanzwerkzeug herstellt – und ist darum weltweit ­enorm gefragt. In der kleinen St. Galler Fabrik mit zehn Mitarbeitern herrscht Gross­betrieb wie in einem US-Wahllokal in ­ diesen Tagen. Mit Durante-Werkzeugen wird fast alles ausgestanzt: Etiketten, Watterondellen, Damenbinden mit EngeliMuster, Lkw-Tachoscheiben, FaltschĂ€chtelchen, Windeln, Medizinalpflaster – und trotz neuen US-Wahlcomputern eben noch immer auch Wahllochkarten fĂŒr den US-Bundesstaat Idaho. Acht Kilogramm wiegt so ein Stanzzylinder aus bestem Stahl. Und die HochprĂ€zisionsarbeit hat ihren Preis: 50 000 Franken. In diesen Tagen «erlocht» man in Idaho also einen neuen PrĂ€sidenten. Und falls es auch diesmal wieder Schwierigkeiten gibt mit diesen verflixten Lochkarten? Dann profitieren Reni und Umberto Durante gleich doppelt! Denn: MĂŒssen die entnervten und ĂŒbermĂŒdeten Wahlhelfer wieder tagelang halb durchgedrĂŒckte Lochkarten prĂŒfen, ĂŒberstehen sie das nur mit viel Kaffee. Amerikanischem Filterkaffee. Und welche Firma stellt die Stanzwerkzeuge fĂŒr Papier-Kaffeefilter her 
 na? Umberto Durante grinst verschmitzt. «Uns geht die Arbeit wirklich nie aus.» 

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HerbstgefĂŒhle Franz Hohler lebt seit 30 Jahren in der 100-jĂ€hrigen «Villa Alpina» im Stadtteil ZĂŒrich Oerlikon.

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kultur

Kein Blatt vor dem Mund Der neue ErzĂ€hlband von Franz Hohler ist ein Meisterwerk der leisen Töne – und die Überraschung des BĂŒcherherbstes. Nur beim Reizwort «Finanzdebakel» wird der ZĂŒrcher Autor und Alltagspoet so richtig laut.


«Das Haus war eine Villa. Es ­gehört mir und der Bank. SchlÀgt man einen Nagel ein, wackelt die Wand» Franz Hohler Text Caroline Micaela Hauger Fotos Kurt Reichenbach

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elcher Schriftsteller liest gerne in der Presse, seine Geschichten seien «plump, die Witzchen mager, die Pointen ausgelatscht?» Dass ihm eine «schöpferische Pause» guttun wĂŒrde? Oder es «eine grobe Verletzung der Konzession ist, wenn einer, der völlig einseitig denkt, regelmĂ€ssig seine Parolen hinausposaunt, ohne dass man etwas dagegen tun kann»? Zeitungskritiken wie diese bringen jeden Autor in Rage. Sie werden tunlichst unter den Teppich gekehrt. Nicht so bei Franz Hohler. Der Unruhestifter erlaubt sich eine humoristische Frechheit: Mit der souverĂ€nen Gelassenheit des Alters prĂ€sentiert er auf seiner Homepage www.franzhohler.ch «das â€čGruusigsteâ€ș, was ĂŒber mich geschrieben wurde. Es

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tut der Eitelkeit schon ein klein wenig weh. Aber die Leute sollen ruhig wissen, was man als freischaffender KĂŒnstler alles einstecken muss.» Die Anti-Kritik macht auch vor seinem jĂŒngsten Werk «Das Ende eines ganz normalen Tages» nicht halt: «Hohler verpasst oft den richtigen Zeitpunkt zum Aufhören und verdirbt mit einem letzten unnötigen Satz einen ganzen Text» («News»). Die Leser finden das nicht. Seit September segelt der Bestseller ganz oben auf der Erfolgswelle. Die Prosa­ stĂŒcke sind ein Sammelsurium feiner Alltagsbeobachtungen. Banal und trotzdem berĂŒhrend, kippen die Moment­aufnahmen manchmal unvermittelt ins Verletzende, Absurde, Traurige, Schöne. «Die stĂ€rksten Bilder sind die, die man gar nicht zu erklĂ€ren braucht», weiss Franz Hohler. «Der Erfolg ist ein Geschenk.»

Draussen im Garten purzelt das Herbstlaub von den BĂ€umen. Die erste Ladung hat der Hausherr zusammen­ gekehrt. Am GebĂ€ude aus dem 19. Jahrhundert in ZĂŒrich Oerlikon nagt sanft der Zahn der Zeit. Es hat den Charme einer verblassten Diva. Das Schild «Villa Alpina» hĂ€ngt versteckt ĂŒber einer der BalkontĂŒren. Franz und Ursula Hohler wohnen seit 30 Jahren hier. Drinnen ­lodert im gusseisernen Ofen ein Feuerchen. Hohler legt die KordmĂŒtze, die auch das Cover seines Buches ziert, ­neben sich auf den Stuhl. Sein Reich befindet sich unter dem Dach. An klaren Tagen erspĂ€ht man vom Musikzimmer aus den SĂ€ntis. An der Wand: Fotografien von verschneiten Gipfeln. Hohler, ein BerggĂ€nger? «Ja, durchaus. Ich habe sehr viele Gipfel bestiegen. Mittlerweile bin ich bei den AHV-Viertausendern wie dem Bishorn angelangt.»


kultur

Ewigi Liebi Franz Hohler hat das Cello von seinem Grossvater geerbt. Er spielt hÀufig.

Gartenkunst Hohler weckt den schlafenden Wolf von KĂŒnstler Werner Neuhaus. Ausblick Der Alltags-Beobachter in seiner Autorenhöhle: «MĂŒsste mal wieder aufrĂ€umen.»

Auf dem Pult in der Schreibstube herrscht kreatives Chaos! In einer Vase stehen frische Rosen, gekauft auf dem Samstagsmarkt im «Dörfli». Darum herum BĂŒcher, Briefe, Bilder, Manuskripte – und unbeschriebene BlĂ€tter. Der ­Ideenwartsaal des Weltbeobachters ist randvoll. «Ich schreibe, wenn der Pegel am knackigsten ist: von morgens neun bis mittags zwölf. Leider gibt es keine Garantie, dass man im Alter besser wird. Im Gegenteil: Wer in der Favoritenrolle steckt, muss hohe Erwartungen erfĂŒllen», sagt der 65-JĂ€hrige. Ist Ă€lter werden schwer? «Mir ist es nicht schwergefallen. Ich versuche, mit dem jeweiligen Alter mitzuhalten. Es hat schöne, aber auch hĂ€ssliche Seiten. Zum Beispiel wenn sich das Verfalls­datum des Körpers meldet.» Beobachtungen wie diese lĂ€sst der in Biel ge­borene und in Olten aufgewachsene Schriftsteller und

Liedermacher in seine Texte einfliessen. Als Kabarettist hat er sich abgemeldet, neue Soloprogramme wird es – leider! – nicht mehr geben. Mit dem aktuellen Buch und Evergreens wie «Es klopft» oder «Das ZauberschĂ€chtelchen» ist er zurzeit in Deutschland und der Schweiz unterwegs. Das Pensum ist gross, dem Pendler gefĂ€llts. Von A nach B hat Franz Hohler viel Zeit, ĂŒber das Leben, seine Auswirkungen, ZufĂ€lle und UnglĂŒcksfĂ€lle nachzudenken. Auch zum Thema Kasinokapitalismus und Bankenkrise: «Wenn man an all die SparĂŒbung der letzten Jahre denkt, von AHV ĂŒber Entwicklungshilfe und Gesundheit bis zu Bildung und Kultur – und plötzlich geht ein Tresor auf, und es purzeln 60 Milliarden raus! Das wirft Fragen auf. Zum Beispiel, warum die Schweizer Nationalbank, die mit beiden Beinen auf dem Boden und im Gold steht, im Steuerparadies Cayman Islands eine Auffanggesellschaft

grĂŒndet – in einem rechtsfreien Raum. Es sieht so aus, als ob das alles ganz langsam unserer Kontrolle entzogen werden soll.» Der Stoff fĂŒr weitere BĂŒcher, davon ist der Autor ĂŒberzeugt, wird ihm darum bis ans Lebensende nicht ausgehen. An Wiedergeburt glaubt Franz Hohler nicht. Was, wenn er trotzdem als Manager mit Millionenbonus wiedergeboren wĂŒrde? «Ich habe viel Chabis gemacht in meinem Leben. Aber so viel Chabis, dass ich dafĂŒr so bestraft werden mĂŒsste, auch wieder nicht. Das wĂŒrde ich dem Schicksal wirklich ĂŒbel nehmen.» 

Das Ende eines ganz normalen tages, Luchterhand-Verlag, CHF 31.90. schweizer illustrierte

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BODENstÀndig KOMISCH Das Duo Fischbach glÀnzt mit einem «Best of».

DAS ZELT ist wieder auf Reisen, und alle wollen hin. Die neuen Show-Acts fĂŒr die Tournee 2009 können sich sehen lassen!

Lieblinge im Rampenlicht D ie mobile Theaterplattform DAS ZELT hat fĂŒr ihre neue Tournee wieder hochkarĂ€tige Schweizer BĂŒhnenstars und ein spannen­des Programm fĂŒr Gross und Klein mit im GepĂ€ck. Erstmals auf Achse mit der rollenden Comedy-Familie: das Duo Fischbach. In ihrem «Best of»-Programm gibt das kauzige Ehepaar Einblick in seinen Alltag. Sie verraten, wie sich ihr reales Leben in den letzten 18 Jahren landesweiten Herumziehens immer haarstrĂ€u­bender mit ihren bisherigen BĂŒhnenprogrammen verstrickt hat. Es treten auf: Ernst und Lilian Fischbach, deren drei Kinder sowie Lilians Halbschwester. Gespielt werden alle sechs von den­selben zwei. Dass man den Inhalt des sĂŒss-sauren Cocktails nicht mehr nachvollziehen kann, verstehen sogar die alten Fischbachs. Muss man auch gar nicht. Aber gesehen haben muss man sie!

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Philipp Fankhauser Der Schweizer King of Blues

LOVE MAN RIDING Fankhauser bringt die Herzen zum HĂŒpfen und Schmelzen.

u Blues-Liebhaber kennen Philipp Fankhauser lĂ€ngst. Vor zwei Jahren erreichte er mit seinem Über­fliegerAlbum «Watching from the Safe Side» Goldstatus. Mit «Love Man Riding» schlĂ€gt er neue Töne an. Sein jĂŒngstes Album besticht durch unverschĂ€mt schöne Songs. Klar, der Blues dominiert. UnĂŒberhörbar ist auch die soulige Stimme des Thuners. Und er mischt Bossa nova, R & B und eine Prise Pop darunter. Als ElfjĂ€hriger bekommt Philipp von seiner Mutter die erste Gitarre geschenkt. In diesem Moment war klar: «Ich werde Blues-SĂ€nger.» Sein Spiel ist beeinflusst von Johnny Copeland, der ihn in den Neunzigerjahren zu einer USA-Tournee einlud. Jetzt feiert der Schweizer Blues-Star sein ĂŒber 20-jĂ€hriges Schaffen unter der Zeltkuppel.

Medienpartner


Canzoni di Amanti e migranti Pippo Pollina und Linard Bardill (r.).

Pollina & Bardill Ihre Songs sind wie Zucker

FESTLICH Noch keine Idee fĂŒr das Weihnachtsessen? Erst dinieren, dann die Lachmuskeln strapazieren.

Feiern & lachen Machen Sie es sich im Zelt gemĂŒtlich Auf seiner Tournee 2009 gastiert DAS ZELT in 16 Schweizer StĂ€dten. Informationen zum aktuellen Show-Programm, zu Vorstellungsbeginn und Tickets gibt es unter Telefon 0900 000 848 (CHF 0.99/Min.) oder unter www.daszelt.ch. uVERPFLEGUNG An der Bar sind vor der Show und wĂ€hrend der Pause Köstlichkeiten des Catering-Partners Migros erhĂ€ltlich. Snacks und Erfrischungen gibts an der Delizio-CafĂ©-Bar. uVIP-Packages In den VIP-Pavillons können Besucher zwischen dem Silber-­Dinner (CHF 179.– inkl. Ticket) oder dem GoldDinner mit vielen Überraschungen wĂ€hlen (CHF 276.– inkl. Ticket). Das ­elegante Am­ biente eignet sich fĂŒr FirmenanlĂ€sse und private Feste. Beratung zu den VIP-Packages sowie Angaben zum saisonalen MenĂŒ unter Telefon 0848 000 300 (Normaltarif). uTICKETPREISE Pro Vorstellung gibt es drei verschiedene Kategorien. Die entsprechen­ den Ticketpreise variieren je nach ShowuSPIELDATEN

Tournee-Plan BERN 6.–31. 12. 2008 u Lenk 16.–30. 1. 2009 u Lausanne 5.–8. 2. 2009 u Solothurn 14.–28. 2. 2009 u

WETTINGEN 6.–22. 3. 2009 u ZĂŒrich 28. 3.–26. 4. 2009 u Aarau 5.–15. 5. 2009 u Basel 21.–29. 5. 2009 u

Act zwischen CHF 28.–/38.–/48.– und CHF 45.–/55.–/65.–. uANREISE Jeder Standort ist mit öffentli­chen Verkehrsmitteln bestens zu er­reichen. In der Regel sind ParkplĂ€tze in ­un­mittelbarer NĂ€he vorhanden. ErmĂ€ssigte RailAway-Kombi-Angebote sind erhĂ€ltlich beim Bahnhof oder beim Rail-Service 0900 300 300 (CHF 1.19/Min.). uKINDERZELT Hier werden Kinder und ihre Eltern mit altersgerechten fröhlichen Programmen unterhalten. Weitere ­Informationen finden Sie unter www.kinderzelt.ch. uWEIHNACHTsessen WĂ€hrend der Adventszeit können Arrangements fĂŒr 2 bis 100 Personen gebucht werden. Diniert wird an runden Achtertischen. uGutscheine Noch kein Weihnachtsgeschenk? Es sind Gutscheine in der Höhe von 20, 50 oder 100 Franken erhĂ€ltlich. Sie sind auf das ganze Angebot einlösbar, etwa fĂŒr Tickets, ein Glas Sekt in der Pause oder VIPPackages. Zu bestellen im Webshop unter www.daszelt.ch.

Biel 16.–27. 6. 2009 u Lugano 4.–11. 7. 2009 u Rapperswil 21.–30. 8. 2009 u St. Gallen 4.–13. 9. 2009 u

Winterthur 18. 9.–10. 10. 2009 u Domat/Ems 16.–24. 10. 2009 u Luzern 30. 10.–29. 11. 2009 u Bern 5. 12. 2009–3. 1. 2010 u

u Wie kommt das CaffĂš Caflisch nach Sizilien? Von dieser Geschichte und vielen anderen handelt das aktuelle Programm und die neue CD «CaffĂš Caflisch» der Liederpoeten Pippo Pollina und Linard Bardill. Herausgekommen ist eine Liebes­ erklĂ€rung an das weltberĂŒhmte Kaffeehaus, das 1900 vom BĂŒndner Zucker­bĂ€cker Christian Caflisch in Palermo gegrĂŒndet wurde. Pippo Pollina trank dort als Student seinen Espresso und las G. T. di Lampedusas Roman «Il Gatto­pardo». In der Schweiz lernt Pippo Pollina den Liedermacher Linard Bardill kennen. Gemeinsam gingen sie auf Tournee. Die Freundschaft der beiden dauert seit 22 Jahren. Ihre neuen Lieder erzĂ€hlen von der Heimat in der Fremde und vom Fremdsein zu Hause, sind verschmitzt, melancholisch und nahe am Herzen der Zeit.

ZELT-EMOTIONEN MIT VW u TIcKets zu gewinnen! Gemeinsam mit DAS ZELT

sorgt Volkswagen fĂŒr unvergessliche Erlebnisse. Dabei steht die Umwelt an erster Stelle: «BlueMotion by Volkswagen» ist das Stichwort fĂŒr das gemeinsame Engagement. Diese Saison sind die besonders umweltfreundlichen BlueMotion-Fahrzeuge mit den neuesten Technologien fĂŒr DAS ZELT im Einsatz. Selbst fahren mĂŒssen Sie die Sparmeister auf vier RĂ€dern nicht: Volkswagen verlost 3 mal 2 VIP-Packages «Dinner & Show Gold» im Wert von je CHF 276.– pro Person, inklusive Limousinen-Service. Senden Sie ein SMS mit dem Text DASZELT WIN 1 an 919 (CHF 1.–/SMS) oder eine Postkarte an: DAS ZELT, «VW VIP Gold», Herostrasse 7, 8048 ZĂŒrich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Teilnahmeschluss: 17. 11. 08.

Tickets u Bestellungen

DAS ZELT Tel. 0848 000 300 (Normaltarif) Ticketcorner Tel. 0900 800 800 (CHF 1.19/Min.) Ticketportal Tel. 0900 101 102 (CHF 0.99/Min.) Internet www.daszelt.ch




Das Magazin fĂŒr lustvolles Einkaufen

shopping ïƒą Look Echt spitze ïƒą Mode Hosen mit Schlag ïƒą Beauty Miss Boudoir ïƒą Hotspot Rapperswil

objekt der begierde

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Geri Born, Keystone

DesignPionier u Design-Fans kennen Alvar Aalto (1898–1976) schon lange. Jetzt wird eines seiner ersten StĂŒcke bei Artek wieder aufgelegt. Der Hallway Chair 403 (1931–1932) wurde ursprĂŒnglich fĂŒr das Sanatorium Paimio in Finnland entwickelt. Ganz nach dem Motto «Form follows function» konnte der Architekt und Designer dort sein Gesamtkonzept umsetzen. Der stapelbare Stuhl aus Birkenholz und schichtverleimtem, formgepresstem Birkenfurnier ist nicht nur technisch interessant. Die Produk­ tionsstĂ€tte in Turku ist ganz auf QualitĂ€t (ISO9001) und Nachhaltigkeit (ISO14001) ausgerichtet! ursula Borer

finnischer klassiker Modell Hallway Chair 403 gibts bei Seleform in Natur, Weiss, Schwarz, Orange, Gelb und GrĂŒn. Infos Tel. 044 - 396 70 10, www.seleform.ch u ab CHF 622.–

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© Fotostudio Schweizer Illustrierte Geri Born, Auswahl Melanie Albisser, Haare und Make-up Bassil mit Produkten von Mac fĂŒr Time, Model Mirjam fĂŒr Time

shopping

look

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trend

Das ist ja echt spitze! u Die Designerin Miuccia Prada setzt seit Jahren die Trend-Latte im Mode­ zirkus sehr hoch. Zum Erstaunen vieler hat sie diesen Winter ganz auf Spitze gesetzt. Damit verhalf sie dem altehrwĂŒrdigen St. Galler Traditionsstoff und der Schweizer Firma Jakob Schlaepfer (www.jakob-schlaepfer.ch) zu einem fulminanten Revival – modern und elegant! «Ich dachte, nur ein bisschen davon zu verwenden wĂ€re billig. Darum musste die ganz Schweiz daran arbeiten, um den Couture-Stoff rechtzeitig fertigzustellen», meinte die Designerin mit einem Schmunzeln. Riccardo Tisci, seines Zeichens Designer beim französischen Traditionslabel Givenchy, gab dem gestickten Stoff eine dĂŒsterromantische Note, wĂ€hrend Stella McCartney und Sophia Kokosalaki ganz auf feminine Ethno-EinflĂŒsse setzten. Schön fĂŒr uns! Nicht lĂ€nger dĂŒrfen wir Spitze nur drunter tragen, sondern können sie keck zum Diner ausfĂŒhren!

ursula Borer Neu im Look-Channel: die aktuellsten Provokationen in Spitze jetzt im Web-TV. www.schweizer-illustrierte.ch

Neckisch in london partysieren Hut Le Chapeau Eclectic, ZĂŒrich u chf 350.–, Kette Clemens Ribeiro bei Maud u chf 270.–, Top Anne ValĂ©rie Hash bei Apartment, ZĂŒrich u chf 590.–, Armband H & M u chf 7.90, Lederhose Bag & Bone bei Eclectic u chf 1600.–, Schuhe Scholl bei Brunello u chf 829.–, Socken Lace 313 Fogal u chf 25.–

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Elegant in Mailand dinieren Hut H & M u chf 9.90, QuarzKette Eclectic, ZĂŒrich u chf 680.–, Bluse und Hose Anne ValĂ©rie Hash bei Apartment, ZĂŒrich u chf 690.–, u chf 490.–, Schuhe Fendi bei Grieder u chf 720.–, StrĂŒmpfe Stay up Lace Make up 218 Fogal u chf 39.50


romantisch in paris shoppen Ohrringe Julie Sandlau bei CPH, ZĂŒrich u chf 318.–, Feder-Bolero Mango u chf 139.90, Shirt Bruno Bazar bei CPH u chf 138.–, Spitzen-Gilet Noir bei Apartment, ZĂŒrich u chf 450.–, Jupe Julie Fagerholt u chf 748.–, Tasche CĂ©saine bei CPH u chf 1060.–, StrĂŒmpfe Opaque 138 Cassis Fogal u chf 37.50, Schuhe Miu Miu bei Brunello u chf 590.–

glamourös in new york cocktail trinken Shirt Lace 705 Fogal u chf 99.50, Kleid Mango u chf 139.90, Kette Maria Calderara bei Apartment, ZĂŒrich u chf 759.–, Tasche Rada bei Eclectic, ZĂŒrich u chf 450.–, StrĂŒmpfe Wolford Minnie Tights u chf 57.–, Schuhe Miu Miu bei Brunello u chf 850.– schweizer illustrierte

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Mode

die passt zum look Schwarz-weiss karierte MĂŒtze von Divided by H & M. u chf 9.90

die coole Schlag-Jeans von Polo Ralph Lauren, Globus, Fachhandel, u chf 229.–. Ringeltop und Weste von H & M. u chf 19.90/24.90

die sportliche Ausgestellte DenimSchlaghose mit spezieller Waschung von H & M. u chf 59.90

Hippie-Hosen und ihre Tops

Schlag auf Schlag u Ihre Form ist gewöhnungsbedĂŒrftig: die der Schlaghose. Oben eng, unten trompetenförmig, steht sie nur wenigen. Und auch denen nur, wenn sie ein enges Top oder eine schmale Weste dazu tragen und ganz lange Beine haben! UrsprĂŒnglich kommt sie aus der Berufsbekleidung, wo ihre breiten, langen Beine die Schuhe der Handwerker, zum Beispiel der Zimmerleute, vor Schmutz

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schĂŒtzten. Dann, zur Zeit, als die wilde Hippie-Braut Uschi Obermaier in ihrem VW-Bus quer durch Europa zog, in den 70ern, erlebte sie ein Revival. Heute ĂŒberzeugen die Denim- und Baumwollversionen. Und wer sich das LebensgefĂŒhl von damals holen will, liest Uschi Obermaiers Buch «Mein wildes Leben», Heyne-Verlag (im Buchhandel). beatrice schönhaus

die schicke Baumwoll-Schlaghose von Kookai. u chf 159.–. Dazu Bluse von Massimo Dutti und Weste von Kuyichi bei Globus. u chf 95.–/139.–

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Chavela Zink, Auswahl Jeannette Gloor

die wagemutige Lila Top mit Rollkragen von Pepe Jeans (Globus, Fachhandel) und Leder-Gilet von Mango. u chf 89.90/129.90


Beauty

sinnlich Badeöl Flowerbomb von Viktor & Rolf mit Orchideen, Freesien, Rosen. 300 ml u chf 199.–

verwöhnend Nachtpflege fĂŒr HĂ€nde Evening Gloves von Dianne Brill mit Tamarinde. 50 ml u chf 104.–

gepflegt Lippenstift Rouge VoluptĂ© No. 7 von Yves Saint Laurent mit pflanzlichen Wirkstoffen. u chf 49.–

kostbar AntiAging-Elixier Splendide von Annick Goutal mit Rosen-Extrakt. 30 ml u chf 220.–

elegant PureColor-Nagellack CrĂšme Caramel von EstĂ©e Lauder ist echtes Understatment. u chf 28.–

mĂ€dchenhaft Duft Miss Dior ChĂ©rie von Dior ab 7. November im Collector-PumpFlakon. 50 ml u chf 123.–

glamourös Compact Powder MĂ©tĂ©orites Radiant Butterfly von Guerlain. u chf 227.–

boudoir-Beauty

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Chavela Zink

Gegen Depressionen u Beauty-Produkte mĂŒssen natĂŒrlich wirksam sein. Ladys lassen sich aber auch gerne von der Verpackung be­ zirzen. Echte Boudoir-Kosmetik hat schliesslich einen Doppelnutzen! Denn Lieblingsparfum und Lippenstift will frau nicht im Badezimmerschrank verstecken mĂŒssen. Objekte im luxuriösen Stil vergangener Zeiten schenken uns gerade in schlechten Phasen eine

Portion Glamour und eine Prise Hoffnung. Die Collector-Edition von Miss Dior Chérie z. B. duftet nicht nur nach Mandarine, Erdbeere und Patchouli. Dank Pump-Flakon sieht sie aus wie direkt von Omas Schminktisch. Und die Puderdose aus der MétéoritesKollek­tion von Guerlain hÀtte auch die Nase der legendÀren Stil-Ikone Diana Vreeland pudern können. ursula borer

lasziv Glitzerpuder fĂŒr Beine in sĂŒssem Powderpuff von Alessandro. Manor. u chf 17.90

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Electronics

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Reif fĂŒr den Ausgang u Schön, schlank und wertig prĂ€sentiert sich Sony Ericssons T700. Das gerade mal 10 Millimeter dĂŒnne Handy ist in ein elegantes MetallgehĂ€use gekleidet. Fotos macht es mit einer Auflösung von 3,2 Megapixeln. FĂŒr SelbstportrĂ€ts gibts sogar einen Minispiegel. Ein MP3-Spieler mit BassverstĂ€rker ist ebenso drin wie ein FM-Radio. Wer die Musik ohne die mitgelieferten, farblich abgestimmten Kopfhörer geniessen will, kann dies mit den integrierten Stereo-Lautsprechern tun. Ebenfalls im Lieferumfang ist eine 512 Megabyte grosse Speicherkarte. Infos www.sonyericsson.ch sg

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elegant Das schlanke T7OO von Sony Ericsson im edlen Metall-Finish. u CHF

449.–

Reif fĂŒr die insel u Motorstorm gehörte bei der Marktein­

fĂŒhrung der Playstation 3 zu den Hits unter den Videospielen. Nun folgt mit Motorstorm Pacific Rift der Nachfolger. Keine Angst, diesmal geht es nicht in die staubigen Canyons. Wie der Titel schon verrĂ€t, kann man jetzt am Steuer von Monstertrucks, Buggys und Quads eine tropische Insel unsicher machen. Auf 16 Strecken mit mehreren verschiedenen Routen werden die waghalsigen Rennen ausgetragen. Auf den etwas lĂ€ngeren Wasserwegen kann der ĂŒberhitzte Booster gekĂŒhlt werden. Wers jedoch ĂŒbertreibt, geht unter. Infos http://ch.playstation.com Stephan Gubler

Reif fĂŒr Regenwetter u Endlich gibt es ein NavigationsgerĂ€t, das keine Angst vor schlechtem Wetter hat. Das Becker Traffic Assist Z 100 hat nicht umsonst den Beinamen Crocodile. Schon die Optik weist auf robuste Eigenschaften hin. Auto- und vor allem Motorrad- und Velofahrer wissen mit dem spritzwassergeschĂŒtzten GerĂ€t auch bei widrigen UmstĂ€nden jederzeit, wo es langgeht. Landschaften und StĂ€dte werden dreidimensional angezeigt. Das Kartenmaterial von 42 europĂ€ischen LĂ€ndern ist auf dem internen Speicher installiert. www.mybecker.com sg

Robuster pfadfinder Das BeckerNavigationsgerĂ€t Traffic Assist Z 100 Crocodile ist spritzwasserfest. u CHF 479.–

Offroad ohne Benzin Videogame Motorstorm Pacific Rift machts möglich. u CHF

109.–

uhr der woche steckbrief die uhr zum trost u Selbst wenn der Regisseur Marc Forster heisst, kann nicht jeder Schweizer im neuem Bond-Film mitspielen, aber sich vielleicht mit einer neuen Bond-Uhr trösten. Daniel Craig trĂ€gt im Film «Quantum of Solace» die limitierte Omega Seamaster Planet Ocean 600m mit Filmlogo auf Zifferblatt und GehĂ€useboden. Der COSC-geprĂŒfte Chronometer ist mit Helium-Ventil bei 10 Uhr, einseitig drehbarer LĂŒnette und 600 m Wasserdichtigkeit auch fĂŒr Taucher eine Traumuhr. Das Dekor Walther PPK auf dem Zifferblatt entspricht jenem auf den kurzen Polizei-Pistolen, die schon Sean Connery benutzte. Erstmals seit 1995 ist das Zifferblatt schwarz. Sarah rieder

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heiss Die Seamaster Planet Ocean 600m Limited Edition von Omega. u chf 4200.–

Werk Mech. Automatikwerk, Omega-Kaliber 2500 GehĂ€use Edelstahl, schwarze AluminiumLĂŒnette, Saphirglas, wasserdicht bis 600 Meter Armband Edelstahl mit Tauchverschluss varianten Verschiedene Modelle Wer trĂ€gt sie? Bond und seine Fans! Taucher Bezugsquelle Tel. 032 - 343 93 93, www.omegawatches.com


Hotspot

War mal eine Tankstelle Im Kraftstoff-Shop finden nicht nur passionierte Harley-Fahrer kultige Produkte. RĂŒtistrasse 2 in Rapperswil SG, Tel. 055 - 210 69 11.

Kraftstoff, Rapperswil

Boxenstopp-Shopping u Kraftstoff heisst das sechs Monate junge GeschĂ€ft an der RĂŒtistrasse in Rapperswil. Der Shop, der sinnigerweise frĂŒher eine Tankstelle war, ist ein Paradies fĂŒr Biker und Biker-Freunde, die auf zeitlose Produkte setzen. «Mein Laden ist fĂŒr BrĂŒder und Schwestern mit Benzin im Blut», erklĂ€rt Michael Bachmeier lachend. Der 46-jĂ€hrige MĂŒnchner, selbst im Besitz von vier ­Harleys, bietet

in seinem gemĂŒtlichen Reich eine erlesene Auswahl von Biker-Streetwear und Accessoires an. Von handgenĂ€hten Prps-Jeans ĂŒber Red-Wing-Boots, coole Johnson-Motors-Shirts, Biker-Jacken von Belstaff bis zu Schalenhelmen von Davida. Kristina Köhler Öffnungszeiten Mo bis Fr 10.30 bis 12 und 14 bis 18.30, Sa 10 bis 19 Uhr

Spannend Bildband «HarleyDavidson Book of Fashion» des japanischen Journalisten und Fotografen Rin Tanaka. u chf 145.–

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Dick Vredenbregt, Stills Chavela Zink

robust Handgefertigte Helme aus England. Davida. u chf 495.–

sexy Handgefertigte LederbĂ€nder und LedergĂŒrtel der Designerin Pestar. u chf 190.–

stark Das Original: Golden Ginger Ale erfrischt mit Ingwer. Red Rock. u chf 2.90 Verwegen Luxuriös: die hand­ genĂ€hten Jeans von Prps. Ihr Fan: Reese Witherspoon. u chf 775.–

Edel Eine Ledertasche fĂŒrs Leben. Belstaff, die Lieblingsmarke von George Clooney! u chf 795.–

Cool Shirt im Stil der 50er-, 60erJahre. Brangelina trĂ€gts schon. Johnson Motors. u chf 98.– schweizer illustrierte

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experten-fragen

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1 echt begehrt Tasche Meliky von George Gina & Lucy bei Ciolina, Bern, Feldpausch. u chf 229.– 2 echt cool Zusammensetzbarer Hirschkopf aus Holz von AM.PM. www.laredoute.ch u chf 225.– 3 echt scharf Replica Soldatenmesser 1901 von Wenger. www.wenger.ch u chf 490.– 4 echt witzig Xmas-Edition vom Jockey-Klassiker Y-Front. www.jockey.ch u chf 14.90 5 echt mĂ€nnlich Duft Guerlain Homme mit Limette, Pfefferminz und Rum. 50 ml u chf 96.– 6 echt smart 350 Smartbox-Erlebnisse in 9 Boxen fĂŒr Wellness, Sport oder Ferien gibts bei Manor. www.smartbox.com/ch u ab chf 80.– 7 echt bequem Sessel Stockholm von Ikea. u chf 399.– 8 echt entspannend Stricken beruhigt: Praktische Set gibts bei Knit Kit. www.knit-kit.ch u chf 69.–

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Olive Ssembuze, GrĂŒnderin der Yogaschule Yogalives in ZĂŒrich, www.yogalives.ch

«Yoga stĂ€rkt auch das Immunsystem» u Welche Yoga-Übung schĂŒtzt vor kĂ€lte-

bedingten RĂŒckenverspannungen? Vorbeugend hilft es, wenn man morgens nach dem Aufstehen stets sanft die WirbelsĂ€ule und den RĂŒcken aufwĂ€rmt. Im Yoga eignet sich hierfĂŒr die Übung Sethu Bandhasana, die kleine BrĂŒcke. Yoga-Asanas (Positionen) können in Yoga-BĂŒchern oder im Internet nachgele-

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sen werden. Ich rate jedoch, die Asanas mit einer erfahrenen Instruktorin einzu­ ĂŒben. u Welche Yoga-Position lĂ€sst uns abends einschlummern? Alle sitzenden VorwĂ€rtsbewegungen. Zum Beispiel: Man setzt sich auf eine Decke und streckt die Beine nach vorne, die Knie leicht gebeugt. Eventuell eine Rolle oder eingerollte Decke unter die Knie legen. Mit der

Ausatmung den Körper sanft nach vorne biegen. u Wappnet Yoga auch gegen winterliche Infekte? Yoga wird seinen Teil dazu beitragen. Durch die Übungen und die tiefere Atmung können sich Blockaden lösen und unsere Energien freier fliessen. Ich bin ĂŒberzeugt, dass Yoga das Wohlbefinden optimiert und das Immunsystem stĂ€rkt. Kristina Köhler

© Fotostudio Schweizer Illustrierte Cavela Zink

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Neu


Das Gesundheitsmagazin

top fit ïƒą Hormon  Nur bei Mangel ïƒą Therapie  Ab Geburt ïƒą Doping  Bringt nichts

Foto Dick Vredenbregt

dER 13-jÀhrige Sebastian Huber ist knapp 20 Zentimeter kleiner als Knaben im gleichen Alter und ohne Wachstumshormon-Mangel.

Wenn ich einmal gross bin 


... werde ich voraussichtlich 1,74 Meter gross sein dank Wachstumshormon. schweizer illustrierte

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top fit

wachstum

Ein Mittel fĂŒr Zentimeter Ist der Hormonspiegel zu tief, wachsen Kinder ungenĂŒgend, haben wenig Muskeln und viel Fett. Doch das lĂ€sst sich Ă€ndern!

Text VERENA THURNER

SEBASTIAN, 13, lÀsst sich von Dr. Urs Eiholzer das Spritzen des Wachstumshormons erklÀren.

Fotos Dick Vredenbregt

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ndlos lange Beine dank Spritze? Eben mal zehn Zentimeter zulegen? Sportliche Höchstleistungen oder gar ewiges Leben? Die unrealistischen Vorstellungen rund um das Wachstumshormon sind weit verbreitet. Das Hormon wird im Hirn, in der Hypophyse, gebildet und ist unentbehrlich fĂŒr das LĂ€ngenwachstum im Kindes- und Jugendalter. Es ist aber auch verantwortlich fĂŒr das geistige und körperliche Wohlbefinden sowie fĂŒr Regeneration, Wundheilung, Gehirnfunktionen, Knochenfestigkeit, Fettabbau, Muskelaufbau. Der anabolen Wirkung wegen wird es von gewissen Sportlern als Dopingmittel verwendet. Das ist nicht nur verpönt, sondern in diesem Fall auch gefĂ€hrlich. Denn zu hoch dosiert fĂŒhrt es


zu Diabetes und beschleunigt möglicher­ weise das Wachstum von Krebszellen. Der 13-jĂ€hrige Sebastian Huber spritzt sich seit einem halben Jahr tĂ€glich Wachstumshormon. Und er wird das bis zum Ende der PubertĂ€t tun. Sebas­tian hatte genug davon, immer der Kleinste in der Klasse zu sein. Auf seine Initiative hin begannen die AbklĂ€rungen vor ungefĂ€hr zwei Jahren. «Wir haben Sebastian ein Jahr lang beobachtet und dann das Wachstumshormon ein­ gesetzt», sagt PD Dr. Urs Eiholzer. Alle sechs Monate geht er nun ins PĂ€dia­ trisch-Endokrinologische Zentrum ZĂŒÂ­ rich (PEZZ), lĂ€sst sich untersuchen und vor allem messen. Seine aktuelle Grösse betrĂ€gt 138 Zentimeter. «Die mittlere Grösse eines 13-JĂ€hrigen ohne Wachs­ tumshormon-Mangel liegt bei 156 Zenti­ metern», erklĂ€rt der Kinderarzt. «Durch den Einsatz von ­ Somatropin, wie das Wachstumshormon heisst, wird er eine Zielgrösse von zirka 174 Zentimetern er­ reichen – das hoffe ich zumindest», fĂŒgt er hinzu. Die Zielgrösse eines Kindes wird nach folgender Formel berechnet: Grösse des Vaters plus Grösse der Mut­ ter, dividiert durch 2. Von diesem Wert

PD DR. URS EIHOLZER ist Leiter des PĂ€diatrischEndokrinologischen Zentrums in ZĂŒrich.

«Wachstumshormon hilft weder beim Sport noch beim Abnehmen und Jungbleiben» zieht man fĂŒr MĂ€dchen 6,5 Zentimeter ab, fĂŒr Knaben rechnet man 6,5 Zenti­ meter dazu. Das PEZZ bietet schweiz­ weit eine der grössten WachstumsSprechstunden an. JĂ€hrlich werden hier ĂŒber tausend Kinder und Jugendliche beurteilt. Eingesetzt wird Somatropin seit 50 Jahren bei Kindern mit einem aus­ gewiesenen Mangel. Etwa fĂŒnf Prozent aller Kinder zeigen einen auffĂ€lligen Wachstumsverlauf, der abgeklĂ€rt werden sollte. «Kinder mit zu wenig Wachstums­

hormon wachsen ungenĂŒgend und zei­ gen auch andere typische Merkmale wie erniedrigte Muskelmasse und zu viel Fett», sagt Dr. Eiholzer. «Bei richtiger Diagnose und Behandlung holen diese Kinder auf und werden schliesslich so gross, wie die genetischen Vorausset­ zungen durch die Eltern es zulassen», ergĂ€nzt der Kinderarzt. Der Leiter des PEZZ widerspricht damit vehement der Vorstellung, dass der Einsatz von Wachs­ tumshormon die genetisch ererbte End­ grösse verbessern kann. Einfach mal zehn Zentimeter zulegen liegt nicht drin. Ursachen fĂŒr einen Mangel an Wachstumshormon gibt es viele. «Das können eine fehlende oder ungenĂŒgend ausgebildete Hypophyse, also Hirnan­ hangdrĂŒse, sein, ein SchĂ€delhirntrauma mit Zerstörung der Hypophyse, gene­ tische Störungen, EntzĂŒndung der ­HirnanhangdrĂŒse oder Tumore. Man geht davon aus, dass die meisten Wachs­ tumshormon-MĂ€ngel im Kindesalter be­ reits bei der Geburt bestehen», erklĂ€rt Dr. Urs Eiholzer. Ist der Mangel also be­ reits beim Baby nachgewiesen, wird So­ matropin ab dann injiziert. Erst nach Be­ endigung des Wachstums, bei Knaben u


durchschnittlich mit 17 Jahren, bei MĂ€dchen mit 15, wird das Hormon abgesetzt. «In Ausnahmesituationen dauert das Wachstum aber deutlich lĂ€nger. Bei SpĂ€tentwicklern bis zu 21 Jahren», sagt der Jugendmediziner. Übrigens: KleinwĂŒchsige, die oft despektierlich als Liliputaner bezeichnet werden, profitieren nicht vom Wachstumshormon. Sie leiden an einer Knochenbildungsstörung. Nebenwirkungen treten mit der Zugabe von Wachstumshormon nicht auf. «Wir geben dem Kind das genau gleiche MolekĂŒl in der gleichen Dosierung, wie das bei gleichaltrigen Gesunden der Fall ist», beruhigt Dr. Eiholzer. Die gentechnologisch hergestellte Substanz wirkt aber nicht nur bei Kindern, auch Erwachsene profitieren davon. «Erwachsene mit einem unbehandelten Somatropin-Mangel haben mehr Fett und weniger Muskeln als Gesunde und erhöhte Blutfette, was zu einem deutlich frĂŒheren Tod durch Arteriosklerose fĂŒhrt», erklĂ€rt Eiholzer. Je Ă€lter wir werden, desto weniger Wachstumshormon wird produziert. Soll man es ersetzen? «Mit gesundem Menschenverstand kann man davon ausgehen, dass die Abnahme des Hormons u

einem natĂŒrlichen Vorgang entspricht. Niemand weiss, ob die Reduktion gewisser Hormone nicht auch einen positiven Zweck verfolgt», gibt Dr. Eiholzer zu bedenken. «Es konnte bisher niemand eindeutig beweisen, dass die ­Behandlung mit Wachstumshormon Ă€lteren Menschen irgendwelche Vorteile bringt. Im Gegenteil: Man befĂŒrchtet, dass gewisse Tumore hĂ€ufiger auftreten könnten. Diese Ängste bestehen hauptsĂ€chlich beim Wachstumshormon und bei Geschlechtshormonen. Beide fĂŒhren zu einer vermehrten Zellteilung.» Also nichts mit «ewiger Jugend» dank Somatropin? «Auch hier fehlt der Beweise, dass das Hormon als Anti-Aging-Mittel taugt. Das Gleiche gilt fĂŒr das Abnehmen. Wachstumshormon in vernĂŒnftigen Mengen fĂŒhrt nicht zu einer Gewichtsabnahme», zerstört Dr. Urs Eiholzer die letzte Hoffnung. Aber vielleicht ist es ja der Preis, der die unrealistischen Vorstellungen weckt: Eine Ampulle kostet fast 1000 Franken. Und was so teuer ist, muss auch gut sein!  Mehr Infos www.pezz.ch oder unter Growing-up!, Infostelle, Wachstums­ störungen, Postfach, 8099 ZĂŒrich

LuCerne Marathon: Erfolg TROTZ AsthMA u 6700 Teilnehmer absolvierten vergangenes Wochenende in Luzern den Marathon, Halbmarathon oder Schnupperlauf. 6500 liefen ins Ziel. Mit dabei auch das von Astra Zeneca gesponserte und von Viktor Röthlin betreute Asthma Marathon Team (die Schweizer Illustrierte berichtete). Nicole BĂ€nziger benötigte 5:17:56,6 Stunden. Heidi Stalder schaffte es gar unter vier Stunden, in 3:57:27,9. Der betreuende Arzt, Dr. Peter DĂŒr, war mit 3:57:08,6 nur 19 Sekunden Geschafft Viktor Röthlin gratuliert Heidi schneller. Infos www.astrazeneca.ch Stalder zur Superzeit unter vier Stunden.

LIONEL MESSI: 1,69 KLEIN, ABER TOP!

DRIBBELKÜNSTLER Messi (r.) vom FC Barcelona mit FCB-Spieler Beni Huggel. u lionel messi, 21, der argentinische Nationalspieler im Dienst des FC Barcelona, gilt als einer der weltbesten Fussballer. Und das, obwohl er nur 1,69 Meter misst. Ohne zusĂ€tzliches Wachstumshormon wĂ€re er wahrscheinlich unter 1,60 geblieben und hĂ€tte wohl seine FussballtrĂ€ume an den Nagel hĂ€ngen mĂŒssen. Als 13-JĂ€hriger mass Messi nur gerade 1,40 Meter. Die Ärzte diagnostizierten eine Wachstumshormon-Störung. u Die TEURE Therapie konnten sich die Eltern von Lionel Messi nicht leisten. Der Vereinsarzt des FC Barcelona behandelte das Riesentalent kostenlos. u MARADONA bezeichnet Lionel Messi als «seinen Erben». Und Ronaldinho meint: «Es ist unglaublich, was der Kleine draufhat!»

Fotos Yves Maurer, EQ Images

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die besten ïƒą Kunst Fondation Beyeler ïƒą Theater «basel tanzt» ïƒą Film James Bond ïƒą BĂŒcher Roddy Doyle

JĂŒrg Hassler: «Mattomatt»

Ver-rĂŒcktes Schach Spielfreude Filmer JĂŒrg

Foto Steff Grubr

Hassler wurde mit der PolitikDokumentation «Krawall» 1970 bekannt. Das Museum Tinguely in Basel zeigt nun seine verspielten Schachobjekte.

Ver-schach-telt JĂŒrg Hassler vor dem Drei-Parteien-Schach: «UNO» aus Marmor, Granit und Nussbaum.

u Die Welt, in der sich JĂŒrg Hassler die letzten Jahre am liebsten aufhĂ€lt, scheint begrenzt. Nur acht mal acht Quadrate ist sie gross, dicht bevölkert von 32 Figuren: ein Schachbrett. Doch mit Brettern haben die Objekte des KĂŒnstlers herzlich wenig

zu tun. Kugel-rund und gespickt mit den aus hölzernen Raviolirollen gestalteten Figuren kommt der «Turm-Igel» daher. «Last Snow for Yeti» ist ein verschachtelter WĂŒrfel. Seine Spielfiguren – saubere und verschmutzte Schneereste – aus Marmor und anderen Steinen können auf den 64 Feldern des Holzobjektes platziert werden. In der Mitte des 3-D-Schachs liegt die vom Permafrost bedrohte Höhle des Yetis. Den legendĂ€ren Schneemenschen sucht man jedoch auch u hier vergebens.

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kultur Rund 50 Schachobjekte hat Hassler in seinem Atelier in KĂŒsnacht ZH bereits gestaltet. Über 30 habe er noch fixfertig im Kopf. Der ZĂŒrcher vergleicht seinen Ideenfluss mit einem Vulkanausbruch. Seit der prĂ€genden Begegnung mit dem Bildhauer Hans Josephsohn vor 50 Jahren hĂ€tten sich all diese Ideen in seinem Kopf angestaut. «Nun entlĂ€dt sich meine private Magmakammer.» Seit den Siebzigern als Filmer tĂ€tig, hat sich JĂŒrg Hassler mit «Krawall» und «Josephsohn – Stein des Anstosses» einen Namen gemacht. Erst vor sieben Jahren fand er die Musse, seine KreativitĂ€t im Atelier auszuleben. «Einmalig musste es sein. Und schön. Schach eignet sich dafĂŒr hervorragend als Ausgangspunkt.» Seine Augen blitzen vergnĂŒgt, wenn er dem ungeĂŒbten und geĂŒbten (!) Schachspieler seine komplexen Objekte erklĂ€rt. Denn nicht genug, dass das Koordinatennetz eines herkömmlichen Schachbretts als Orientierungshilfe wegfĂ€llt. Auch werden die Parteien nicht mehr durch Farben unterschieden. Hassler entwickelte fĂŒr jede Figur ein Symbol, das dann in der Umkehrung auch fĂŒr die Gegenpartei verwendet wird. «Können Sie folgen?» Die Verwirrung der Besucher bereitet dem 70-JĂ€hrigen sichtlich VergnĂŒgen: «Ich möchte die Menschen spielerisch dazu anregen, die gĂ€ngigen Pfade zu verlassen und neue Gedanken zuzulassen. Doch es darf nicht zu leichtfallen», sagt er schmunzelnd. Seine im Museum Tinguely gezeigten Schachobjekte sind nicht nur GedankenpurzelbĂ€ume. Alle sind spielbar. An einigen darf der Besucher gar selbst Hand anlegen. Und wenn dieser die komplexen Regeln nicht verstanden hat – macht nichts. JĂŒrg Hassler hat das Schachspiel von starren Konventionen befreit. Vielleicht gelingt das ja dem einen oder anderen spielenden Besucher 
 anina rether

die besten

u

museum Tinguely Basel «Mattomatt», bis 18. 1. Di–So 11–19 Uhr, Sonderveranstaltung: Schachspiel mit JĂŒrg Hassler am 26. 10., 9. 11., 30. 11, www.tinguely.ch

Turm-igel Holzkugel, hohl, mit Rund­ hölzern, 2003, 80 cm, von JĂŒrg Hassler.

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farbstark Auch bei «Le Palais Contarini», 1908, lÀsst sich Claude Monet von der besonderen Stimmung der Wirklichkeit einfangen. Ganz im Sinne der Impressionisten.

fondation beyeler: «mythos venedig»

Die gleissenden Farben der Lagunenstadt u Venedig war, ist und bleibt eine grossartige Stadt. Kaum ein anderer Ort ĂŒbt eine derartige Faszination auf Touristen wie KĂŒnstler aus. Ihre einmalige Kulisse aus Kirchen, PalĂ€sten, Piazze und KanĂ€len ist atemberaubend, das Licht ­gleissend. Mitte des 18. Jahrhunderts, als ­Canaletto und Guardi ihre berĂŒhmten Veduten (Stadtansichten) malten, war die Serenissima die am hĂ€ufigsten portrĂ€tierte Stadt. Ein Jahrhundert spĂ€ter zieht sie als Kultort Maler, Dichter, Fotografen, Musiker und Philosophen an. Claude Monet entdeckt Venedig sehr spĂ€t. Er ist regelrecht von der Schönheit der Stadt erschlagen und hĂ€lt sie fĂŒr nicht abbildbar. Als er jedoch zu malen beginnt, arbeitet er an mehreren Sujets gleichzeitig. Entstanden sind 37 Bilder! Die Ausstellung «Mythos Venedig» versammelt zum ersten Mal Meisterwerke von Malern wie Canaletto, Guardi,

lichtvoll «Grand Canal», 1905, des Pointillisten und Postimpressionisten Paul Signac. Turner, Whistler, Sargent, Signac, Manet, Renoir und Monet. kati moser fondation beyeler Riehen BS Bis 25. 1. TĂ€glich 10–18, Mi bis 20 Uhr, Tel. 061 645 97 00, www.fondationbeyeler.ch, Publikation (Hatje Cantz Verlag) CHF 68.–


Luzia simons

Ästhetisch

tanz

u Die von Luzia Simons, 55, am Computer generierten Tulpenfotografien Stockage erinnern an niederlĂ€ndische Meisterwerke. Die Tulpe ist fĂŒr sie ein Exempel fĂŒr kulturelle Migration. Die einst mit Gold aufgewogene Orientalin wurde in Holland zur Massenware hochgezĂŒchtet und kehrte in neuen Varianten in ihre Heimat zurĂŒck. FĂŒr die Brasilianerin, die in Stuttgart lebt, steht die Tulpe als Metapher fĂŒr MobilitĂ€t, Globa- ErblĂŒht «Stockage 57» lisierung und interkulturelle IdentitĂ€t. isw (180 × 300 cm) von Luzia Simons.

art felchlin ZĂŒrich Bis 27. 11. Mi–Fr 13–18, Sa 12–16 Uhr, Tel. 043 - 321 34 71, www.artfelchlin.ch, www.luziasimons.de pascal danz

Malerisch u Ausgangspunkt fĂŒr die Malerei des Schweizer KĂŒnst-

lers Pascal Danz, 47, sind vorhandene Fotografien, meist aus dem Internet. Pressebilder oder Ausschnitte, die er als verstörend oder irritierend empfindet, fordern ihn heraus. Der Prozess, ein fehlerhaftes, objektiv falsches Bild malerisch in ein subjektiv richtiges Bild zu verwandeln, fasziniert den KĂŒnstler. Blank out zeigt neue Ölbilder und Zeichnungen des preisge- ausblenden «hardtack/nuclear krönten KĂŒnstlers, der in ZĂŒrich und Berlin lebt. isw step», 2008, von Pascal Danz. haunch of venison ZĂŒrich Bis 22. 11. Di–Fr 14–18, Sa 11–16 Uhr, Tel. 043 - 422 88 88, www.haunchofvenison.com, Publikation CHF 40.–

«Basel tanzt»

Hommage an Maurice BĂ©jart u MĂ€nner mit nackten Oberkörpern sind Maurice BĂ©jarts gern gesehenes Markenzeichen. So auch in «Le Tour du monde en 80 minutes», einem der letzten Werke des weltbekannten französischen Cho­reografen. Wie in einem bunten Bilderbuch reihen sich Szenen aneinander, die in China, SĂŒdamerika, Italien, Ägypten oder der Sahara spielen. Exotisch und verlockend, traumhaft. Auch die anderen beiden Tage des Festivals «basel tanzt» stehen im Zeichen des Meisters, dessen 1984 in Lausanne gegrĂŒndetes Ensemble nun auch «L’amour – la Danse» zeigt, einen Querschnitt durch BĂ©jarts viel­seitiges ƒuvre voll von Lebensfreude, Farben, Rhythmen und Emotionen. rea

basel tanzt Basel, St. Jakobshalle 22./23. 11. und 25./26. 11, Tel. 061 - 273 73 73, www.baseltanzt.ch

Fiorenza bassetti

Bombastisch Foto © The Detroit Institute of Arts, Detroit

u Das ParfĂŒm Flowerbomb (Viktor & Rolf) birgt die

Initialen der KĂŒnstlerin Fiorenza Bassetti, 58, und gab der aktuellen Schau den Titel. Blumen und Granaten, gegensĂ€tzliche KrĂ€fte oder Assoziationen mit ihrem Namen inspirieren das Schaffen der Tessinerin. Einige der Werke hat sie mit heisser Schokolade «angerichtet». Im Klartext: Sie verwendete sie als Malmittel. Ob sie mit dieser weiblichen SĂŒsse das mĂ€nnlich Herbe Explosiv «Flowerbomb», 2008, einer Waffe entschĂ€rfen kann, bleibt offen. isw von Fiorenza Bassetti. Galleria balmelli Bellinzona TI Bis 27. 12. Mi–Sa 14–18 Uhr, Tel. 091 - 966 04 84, www.galleriabalmelli.com

Hommage Das BĂ©jart Ballet Lausanne tanzt die letzten zwei Werke des grossen Choreografen, der vergangenes Jahr gestorben ist.

vincent van gogh (1853–1890) in wien

Kohle – weil keine Kohle fĂŒr Farbe da war u Manche KĂŒnstler mĂŒssen sterben, damit ihr ƒuvre im Kunstmarkt auflebt. Deren Schicksal teilt auch der NiederlĂ€nder Vincent van Gogh, berĂŒhmt fĂŒr seine GemĂ€lde («PortrĂ€t des Joseph Roulin», 1888, Öl auf Leinwand, l.). Erstmals wirft die Albertina einen Blick auf die Zeichnungen des Farbvirtuosen. Nur zehn Jahre war er als KĂŒnstler tĂ€tig, und erst vor wenigen Jahren wurden die 1300 Zeichnungen systematisch erschlossen. Van Gogh zeichnete oft mit Bleistift oder Feder, teilweise auch mit Kreide oder Kohle – mitunter, weil ihm das Geld fĂŒr Farben fehlte. Die prachtvolle Schau «Van Gogh – Gezeichnete Bilder» vereint 150 Exponate. MH

Albertina Wien Bis 8. 12. TĂ€glich 9–19, Mi bis 21 Uhr, Tel. 0043 - (0)1 534 830, www.albertina.at, Publikation (Dumont) EUR 24.90

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film

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die besten

UMSTEIGEn James Bond (Daniel Craig) flĂŒchtet mit einem Propeller-Flugzeug.

Charmeloser Rachefeldzug von 007 Der neue Bond Quantum of Solace von Marc Forster zeigt einen zynischen, unberechenbaren Agenten, frei von Humor. gefĂŒhlslos, wie Bond viele beschreiben, ist er gar nicht. Er hat nur persönliche Motive, die seine professionelle Seite ĂŒberschatten: Seine Geliebte (aus dem letzten Film) Vesper Lynd ist tot, Bond ratlos. War es Verrat? Hatte sie sich geopfert? Die Geheimorganisation Quantum könnte mehr wissen, sogar fĂŒr ihren Tod verantwortlich sein. Doch als man Quantum auf die Spur kommt, macht ein VerrĂ€ter in den Reihen des britischen Geheimdienstes 007 einen Strich durch die Rechnung. Bond wird zurĂŒckge­pfiffen – doch den scheren Befehle von oben immer weniger. Wenn er auf­rĂ€umen will, dann vertraut er nur noch sich selber. Und als ihm auch noch der Ökokriminelle Dominic Greene

DAS ERBE MÖGLICHST NICHT VERPRASSEN

PRODUZENTEN Broccoli/Wilson.

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Der Italo-Amerikaner Albert Broccoli hatte sich die Filmrechte an den James-Bond-Romanen des EnglĂ€nders Ian Fleming gesichert und die Kino-Serie zu einem unvergleichlichen Erfolg gefĂŒhrt. Verschiedene Regisseure und Titelhelden? Egal. Broccoli wusste, was die Leute sehen wollten. Nach seinem Tod 1996 ĂŒbernahmen Tochter Barbara Broccoli (48) und Stiefbruder Michael G. Wilson (66) die Verantwortung fĂŒr die Serie. Der Erfolg blieb, das Erbe wuchs an Wert. Doch wenn Bond weiterleben will, muss er sich entwickeln – das birgt die Risiken eines Absturzes.

vergeltung Camille (Olga Kurylenko) will sich rĂ€chen. Bond könnte ihr dabei helfen. (­ Mathieu Amalric) in die Quere kommt, beseitigt Bond neben dem Schurken auch noch die DĂŒrre in Bolivien. Forster hat den in «Casino Royale» eingeschlagenen Weg weiterbeschritten. Pfiffigkeiten und schelmischer Humor wie bei Roger Moore fehlen völlig. Bond ist jetzt kalt, zynisch, direkt und schwer zu kontrollieren. Mit diesem Stilwechsel ist das Produzenten-Duo Broccoli/ Wilson bisher gut gefahren. Offensichtliches Ziel ist: Bond soll den Anschluss an die neue Kino-Ära nicht verpassen. Charme war gestern. Thomas KĂŒng

QUANTUM OF SOLACE, GB/USA 2008, V: Sony, L: 106 Min., R: Marc Forster, D: Daniel Craig, Olga Kurylenko, Judi Dench, Anatole Taubman. Kinostart 6. 11.

Foto Jon Furniss / WireImage.com

Forster mutet uns eine dĂŒstere Geschichte zu, die an die letzte («Casino Royale») anschliesst. So passt es durchaus, wenn M (Judi Dench) schon am Anfang zu Bond (Daniel Craig) sagt: «Sie sehen schlecht aus. Wann haben Sie das letzte Mal geschlafen?» Da ist nichts von Lockerheit und Charme. Rache, Tod und Vernichtung des Gegners sind die Themen in dieser 22. Bond-Episode, Quantum of Solace. Der Schweizer Regisseur hat einen besonderen Bond-Film gedreht und zum Schluss Mut gezeigt: Er hat das Angebot fĂŒr die Fortsetzung abgelehnt. Der Film hat bereits zu Kontroversen gefĂŒhrt: FĂŒr die einen ist er zu brutal und zynisch, fĂŒr die anderen aktuell und modern. Doch so

u Marc


bĂŒcher & cds

Schritt fĂŒr Schritt dem Neuanfang entgegen

Roddy Doyle schreibt weiter an der trostlosen Biografie von Paula Spencer und setzt auf das Prinzip Hoffnung.

u Stolz betrachtet Paula ihre neue Stereoanlage: Volle 199 Euro hat sie gekostet. CD-Player und Radio sind silberfarben, wĂ€hrend die aus hellem Holz gefertigten Lautsprecher wie wertvolle EinrichtungsgegenstĂ€nde aussehen. Auf ihrer ersten selbst gekauften CD seit Jahren sind vier Typen zu sehen, die wie alte Kumpels zusammensitzen. Es könnten Paula Spencers Freunde sein, alle Ende vierzig. Auch stammen die Jungs aus ihrem Dubliner Stadtteil. Allerdings gibts da einen entscheidenden Unterschied: WĂ€hrend Bono und seine Jungs von U2 die Welt eroberten, drohte Paula im Sumpf ihres Alkoholismus unterzugehen. Der irische Autor Roddy Doyle hat das katastrophale Leben von Paula bereits in seinem Roman «Die Frau, die gegen TĂŒren rannte» als alltĂ€gliche Apoka­ lypse geschildert. Doch nun, zehn Jahre spĂ€ter, ist Paula Spencer trocken. Ihr Geschmackssinn ist zurĂŒckgekehrt, und sie geniesst neue Gaumenfreuden, wenn auch der Teufel der Ver­ suchung sie stĂ€ndig heimsucht. Paula schlĂ€gt sich als Putzfrau mehr schlecht als recht durchs Leben. Ihre 22-jĂ€hrige Tochter Leanne greift selbst zur Flasche und ist BettnĂ€sserin. Ihre Beziehung zu den anderen drei Kindern ist voller HĂŒrden und AbgrĂŒnde. Schwer ist es fĂŒr Paula, diese Probleme in den Griff zu bekommen. Alles geht ganz langsam, Schritt fĂŒr Schritt und nur dank ihrer grossen Beharrlichkeit.

drei neue cds

1

pop/rock GölĂ€ Z’ LĂ€be fĂ€gt (EMI)

Sieben Jahre hat er sich geweigert. Jetzt ist das neue Mundart-Album des BĂŒezer-Rockers da. Auf­genommen mit seiner bewĂ€hrten Band, mit der er seit seinem Comeback tourt. Die 12 neuen Lieder sind typische GölĂ€-Songs, die die Seele berĂŒhren. Er singt ĂŒber die Liebe, Musik, die Zukunft unserer Erde. Elias Fröhlich

Hörbuch Tödliche MissverstĂ€ndnisse Philip Pullman (Silberfisch), ab 12 Jahren u Chris verliebt sich bei einem College-Ball unsterblich in die geheimnisvolle Jenny. Ein Job bei einem dubiosen Unternehmer bringt die beiden Verliebten in Gefahr. Dietmar Mues verdichtet als Sprecher die AtmosphĂ€re in diesem abgrĂŒndigen Krimi. Jugendbuch wilde hunde Markus Zusak (cbj), ab 12 Jahren u Ruben und Cameron sind BrĂŒder. Sie leben am Rande von Sydney, dort, wohin sich kein Tourist verirrt. Hier verdienen sie bei Hunderennen und mit illegalen BoxkĂ€mpfen etwas Geld. Wegen eines MĂ€dchens werden sie zu Gegnern, die keine Gnade kennen.

Heldenhaft meistert sie ihren Weg, gewinnt die SelbststĂ€ndigkeit wieder, bleibt trocken und feiert immer wieder kleine Triumphe. In knappen Dialogen und lakonischen Beschreibungen offenbart Roddy Doyle einen seelischen Abgrund, der so beĂ€ngstigend ist, dass mit der LektĂŒre die Hoffnung auf ein Happy End immer grösser wird. Paula wird den Neuanfang schaffen, und der Leser wird demĂŒtig angesichts dieser schier ĂŒbermenschlichen Leistung. Peter M. Hetzel

Roddy Doyle Paula Spencer (Hanser)

2

Jazz George Robert Jazztet Remember the Sound (TCB)

Michael Brecker zĂ€hlt zu den SchlĂŒsselfiguren des Post-Bop. Jetzt haben der international geachtete Schweizer Altsaxofonist George Robert und eine handverlesene Band von Jim McNeely arrangierte StĂŒcke Breckers eingespielt: eine Hommage und ein eigenstĂ€ndiges Statement zugleich. hanspeter vetsch

krimi Ein ende mit ­TrĂ€nen Ruth Rendell (Blanvalet) u Ein Vater findet seine Tochter erschlagen auf. Ein Baby bleibt zurĂŒck. Inspector Wexford erkennt, dass er mit seinen Ermittlungen auf ein Gespinst aus LĂŒgen, Halbwahrheiten und Intrigen gestossen ist. In seinem 20. Fall erweist sich der Brite als Meister seines Fachs. Roman Das Benefizium des Ettore Camelli Isabella Huser (bilgerverlag) u Ettore Camelli lĂ€sst sein Leben Revue passieren. Die Jugend im rauen Trentino, der Wunsch, nach Amerika auszuwandern. Das DebĂŒt schildert eine Familienchronik in einfacher Sprache, löst aber intensive Bilder aus.

3

Klassik Oliver Schnyder Mozart Contrasts (RCA Red Seal)

Kontraste sind Programm auf der Doppel-CD des Schweizer Pianisten Oliver Schnyder: Mozart in Klavierkonzerten in Dur (begleitet von Camerata Bern) und in SolostĂŒcken in Moll. Perlendes Spiel ohne Showeffekte, intelligente Gestaltung, Sinn fĂŒr Details und grosse Bögen sind Schnyders QualitĂ€t. Uli von erlach schweizer illustrierte

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hitparade

DVD

Herzschmerz

 FĂŒr den Abend zu zweit

Kino

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FĂŒr Kinder

Starparade

CD Single

CD Album

Der Rock-Himmel ist noch immer Pink, auch wenn die Haarfarbe wechselt.

Nicht alt, sondern knackig: Von wegen Unschuld vom die Musik der australischen Lande: Katy Perry mags Rockband AC/DC. noch immer provokativ.

BURN AFTER READING Regie: Ethan Coen Total 33 880 Be­sucher. 1. Woche

(1) SO WHAT Pink Sony BMG Music Entertainment

BLACK ICE AC/DC Sony BMG Music Entertainment

(1) I KISSED A GIRL Katy Perry EMI

(1) Wall-E Regie: Andrew Stanton. Total 138 405 Be­sucher. 4. Woche

(2) i ha di gÀrn GölÀ EMI Music Switzerland AG

(4) DEATH MAGNETIC Metallica Universal Music Switzerland GmbH

(6) SO WHAT Pink SBM

HELLBOY 2: THE GOLDEN ARMY Regie: Guillermo Del Toro. Total 11 693 Be­sucher. 1. Woche NIGHTS IN RODANTHE Regie: C. George Wolfe. Total 10 804 Besucher. 1. Woche

(3) SWEET ABOUT ME Gabriella Cilmi Universal Music Switzerland GmbH

(2) this is the life Amy Macdonald UNI

(4) I KISSED A GIRL Katy Perry EMI Music Switzerland AG

(3) WETTSINGEN IN ­SCHWETZINGEN / MTV Söhne Mannheims / Xavier Naidoo Musikvertrieb AG (5) A WEEKEND AT HOTEL CAMPARI DJ Antoine Phonag Records AG

(5) Nordwand Regie: Philipp Stölzl. Total 18 967 Be­sucher. 2. Woche

(5) disturbia Rihanna Universal Music Switzerland GmbH

(8) this is the life Amy Macdonald Universal Music Switzerland GmbH

(4) SWEET ABOUT ME Gabriella Cilmi UNI

(3) der baader meinhof komplex Regie: Uli Edel. Total 35 666 Be­sucher. 3. Woche (2) eagle eye Regie: D. J. Caruso. Total 39 146 Be­sucher. 3. Woche

(7) das feyr vo dr sehns, Jodlerklub Wiesenberg, Francine Jordi Universal Music Switzerland GmbH just Hold me Maria Mena Sony BMG Music Entertainment

(7) INFREQUENTABLE BĂ©nabar Sony BMG Music Entertainment

(5) DISTURBIA Rihanna UNI

(1) MONDAY’S GHOST Sophie Hunger Irascible Distribution

(7) when i grow up The Pussycat Dolls UNI

(4) MAMMA MIA! Regie: Phyllida Lloyd. Total 427 644 Be­sucher. 14. Woche

(10) infinity 2008 Guru Josh Project K-tel Int. Switzerland AG

JUMP THAT ROCK (WHATEVER YOU WANT) Scooter vs. Status Quo KTE

(6) BIENVENUE CHEZ LES CH’TIS Regie: Dany Boon. Total 223 595 Be­sucher. 24. Woche (8) Wolke 9 Regie: Andreas Dresen. Total 7456 Be­sucher. 3. Woche

(6) Cry for you September Universal Music Switzerland GmbH

(10) DIE SUCHE GEHT WEITER Rosenstolz Universal Music Switzerland GmbH (R) Mamma mia! Soundtrack Universal Music Switzerland GmbH (9) safari swiss edition Michael Mittermeier Sony BMG Music Entertainment

(10) just dance Lady Gaga UNI

Indiana Jones jagt noch mit Brad Pitt als durch­trainierte Dumpfbacke in «Burn After ĂŒber 60 böse Jungs und Reading». MĂ€dels durch den Jungle. Indiana Jones und das Königreich des KristallschĂ€dels Regie: Steven Spielberg. Paramount Home Entert. (1) Sex and the city Regie: Michael Patrick King. Mit Sarah Jessica Parker, Kim Cattrall, Kristin Davis. Warner Home Video (3) verliebt in die Braut Regie: Paul Weiland. Mit P. Dempsey, M. Monaghan, Sony Pictures HE (2) No Country for Old men Regie: Ethan und Joel Coen. Mit T. L. Jones, J. Bardem. Paramount Home Entert. (4) die welle Regie: Dennis Gansel. Mit JĂŒrgen Vogel, Christiane Paul, F. Lau. Constantin Film (R) Hitman – Jeder stirbt alleine Regie: Xavier Gens. Mit T. Olyphant, D. Scott. TCFHE (r) alvin und die Chipmunks – Der Film Regie: Tim Hill. Mit J. Lee, D. Cross. TCFHE (5) Iron Man Regie: Jon Favreau. Mit R. Downey Jr., G. Paltrow, Jeff Bridges. Concorde Home Entert. (9) starship Troopers 3: Marauder Regie: E. Neumeier. Mit C. Van Dien, J. Blalock. Sony Pictures HE (10) Das Beste kommt zum Schluss Regie: Rob Reiner. Mit J. Nicholson, M. Freeman. Warner Home Video

Lach-Garantie

(9) this is the life Amy Macdonald Universal Music

klingeltöne

(3) Viva la vida Coldplay EMI

Infinity 2008 Guru Josh Project KTE

© Carmen Sauerbrei

Hochspannung


Nicht verpassen!

Heiss!

TOP 100

Belletristik

Sie haben es selbst in der Hand, die Spieler in Fifa 09 zum Sieg zu fĂŒhren.

Übersinnliches fasziniert Nichts fĂŒr Zartbesaitete: nicht nur Autor Coelho, «Gomorrha» zeigt die ­sondern auch dessen Leser. knallharte Welt der Mafia.

(1) FIFA 09 Electronic Arts

(1) Brida Paulo Coelho Diogenes

(2) GOMORRHA Roberto Saviano Hanser

Die grössten ­Schweizer hits SF 1 26. 10. 08 933 000 Zuschauer

Zucchero Messe Basel 7./8. November www.ticketcorner.com

(2) WARHAMMER ONLINE: AGE OF RECKONING STANDARD Electronic Arts

(2) Feuchtgebiete Charlotte Roche Dumont Buchverlag

(1) Wer bin ich – und wenn ja, wie viele? Richard D. Precht Goldmann

Kassensturz SF 1 21. 10. 08 700 800 Zuschauer

Andrea Berg Stadthalle Sursee 7. November www.ticketcorner.com

(3) SACRED 2: FALLEN ANGEL Koch Media

(3) DER TURM Uwe Tellkamp Suhrkamp

(3) the secret – das geheimnis Rhonda Byrne Goldmann

Happy day SF 1 25. 10. 08 608 200 Zuschauer

(8) BROTHERS IN ARMS HELL’S HIGHWAY Ubisoft

(4) Das Ende eines ganz normalen Tages Franz Hohler Luchterhand Literaturverlag (6) DIE SCHWARZE SEELE DES SOMMERS Andrea Camilleri, Moshe Kahn LĂŒbbe (R) das volle leben Susanna Schwager Wörterseh

(4) GUINNESS BUCH DER REKORDE 2009 Bibliographisches Institut und F. A. Brockhaus, Mannheim (7) Das Geheimnis der Herzmagneten RĂŒdiger Schache Nymphenburger

sportpanorama SF 1 26. 10. 08 563 200 Zuschauer

David Dimitri L’Homme Cirque Lockremise St. Gallen 4. bis 9. November www.ticketcorner.com Amy Mcdonald Messe Basel 6. November www.ticketcorner.com

(5) Shaolin Bernhard Moestl Droemer/Knaur

puls SF 1 20. 10. 08 508 900 Zuschauer

(5) CRYSIS WARHEAD Electronic Arts

(8) der katalane Noah Gordon Blessing

giacoBbo / MĂŒller SF 1 26. 10. 08 507 300 Zuschauer

Sophie hunger BierhĂŒbeli Bern 6. November www.starticket.com

(6) SID MEIER’S CIVILIZATION IV: COLONIZATION – ADD-ON Take 2

(r) Das museum der unschuld Orhan Pamuk Hanser

SF bi de lĂŒt SF 1 24. 10. 08 497 700 Zuschauer

lauryn hill Messe Basel 4. November www. ticketcorner.com

(7) SIMS 2 – APARTMENT LIFE Electronic Arts

(7) der kleine Bruder Sven Regener Eichborn

(8) der schwarze schwan Nassin M. Taleb Hanser Fachbuchverlag (10) Vom Herz­ chirurgen zum fernfahrer Markus MÀder Wörterseh (r) ich bin dann mal weg Hape Kerkeling Malik

al dente SF 1 20. 10. 08 488 400 Zuschauer

uriah heep Volkshaus ZĂŒrich 8. November www. ticketcorner.com

X3 – THE TERRAN CONFLICT Koch Media

(10) Schwerelos Ildiko von KĂŒrthy Wunderlich

(9) Bushido Lars Amend, Bushido Riva Verlag

der kriminalist SF 1 21. 10. 08 583 000 Zuschauer

emir kusturica & the no smoking orchestra X-tra ZĂŒrich 9. November www. ticketcorner.com

(4) SPORE Electronic Arts

PRO EVOLUTION SOCCER 2009 Konami

Sachbuch

TV Unterhaltung

Top-Event

Herzen und Scheiben ­fliegen Ohne Bart wÀr besser. VielSven Epiney bei den «Gröss- leicht stutzt sich Zucchero ten Schweizer Hits» zu. zum Konzert noch zurecht.

Deal or no deal SF 1 22. 10. 08 549 800 Zuschauer

die besten

PC-GameS

herbie hancock quintet KKL Luzern 3. November www.ticketcorner.com roger hodgson / sina Messe Basel 3. November www.ticketcorner.com

Quellen Kino, CD, DVD, Games, Top-Event: Media Control AG; Buch: Swiss Books / Media Control AG; Kino: Procinema; TV-Quoten: Publica Data; (R) = Wiedereintritt

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Reisen, geniessen, rÀtseln!

weekend

ïƒą Reisen Similan-Inseln, Thailand ïƒą Betty Bossi Kochen mit Sibylle ïƒą GaultMillau «ChĂąteau GĂŒtsch», Luzern

PIZ GLORIA: SCHWEIZER Film-IKONE one and only Das Piz-Gloria-Drehrestaurant auf dem Schilthorn wurde dank «On Her Majesty’s Secret Service» weltberĂŒhmt.

FrĂŒhstĂŒck mit James Bond u Sein Name ist Bond, James Bond. 007 mag die Berge – seine Mutter war Schweizerin. Im neuen Bond (ab 6. November) lĂ€sst Regisseur Marc Forster Darsteller Daniel Craig als angriffslustige Raubkatze die Welt retten. Unvergessen: die Location in «On Her Majesty’s Secret Service» aus dem Jahre 1969. Im Drehrestaurant Piz Gloria auf 2970 Metern gibts bis

heute tĂ€glich «James-Bond-FrĂŒhstĂŒck» – mit Prosecco statt Martini. 32 Minuten dauert die Fahrt ab Stechelberg. Im Breakfast-Preis von 69 Franken (mit Halbtax-Abo): ein Quantum Aussicht auf Eiger, Mönch und Jungfrau. Info Bond-FrĂŒhstĂŒck von 8 bis 11 Uhr, ab CHF 58.–, www.schilthorn.ch

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weekend

Reisen

www.weltweit

London: Lifestyle Ă  la james bond u Mit dem Schnellboot die Themse hochfahren oder einen Agentenanzug beim Schneider von 007 anfertigen lassen – hier finden Sie eine Vielzahl an VorschlĂ€gen, wie man ein Weekend im Dienste Ihrer MajestĂ€t verbringen kann. INFO www.visitbritain.com

Weekend mit Octopussy und casino royale u Ein 7-Gang-MenĂŒ inkl. Octopussy, kniffliger Aufgaben von Goldfinger im Hochseilgarten, geschĂŒttelter Martinis und der Fahrt ins Casino Royale in einer Stretch-Limousine: Das 007-Angebot auf Nachfrage gilt ab 6 Personen. INFO www.parkhotel-bayersoien.de

FĂŒr athleten: Scharfe, aber eisige kurven u Nicht auf Ski wie 007, aber immerhin im Viererbob können MöchtegernAgenten die Bobbahn von St. Moritz hinunterrasen. Die Natureisbahn bietet garantiert einen Bond-wĂŒrdigen Kick. Termine sind ab 22. Dezember buchbar. Kosten: CHF 250.– pro Person. INFO www.capsulehotel.info

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Insel Nr. 8 Wer auf Ko Similan strandet, hat paradiesische Stunden oder Tage vor sich.

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Mu Ko Similan National park in Thailand

Abtauchen auf de Der Bond-Klassiker «Der Mann mit dem goldenen Colt» machte Phang Nga berĂŒhmt. Jetzt sind die Similan Islands Trumpf! Der schönste UnterwasserSpielplatz im SĂŒden Thailands besteht aus neun unbewohnten Tropeninseln.

L

ange war der Archipel vor der KĂŒste Khao Laks ein unentdecktes Fleckchen mitten im Meer. Doch die Granitformationen der Inselgruppe erinnern an die Schönheit der Seychellen – vorbei wars mit der Ruhe. Die Similan Islands (der Name leitet sich vom malayischen Wort «sembilan» – «neun» ab) gehören zum SpektakulĂ€rsten, was Thailands SĂŒden zu bieten hat. Kristallklares Wasser, PuderzuckerstrĂ€nde, keine Hotels. Die neun Atolle liegen auf einer 24 Kilometer langen Kette 110 Kilometer von Phuket entfernt. Mit dem Speedboot ist man in zwei Stunden da. u Robinson lĂ€sst grĂŒssen. Jede der Inseln hat ihren eigenen Namen. Trotzdem werden sie von 1 (ganz im SĂŒden) bis 9 (im Norden) durchnummeriert. Am markantesten ist Ko Similan, Insel Num-


Leopardenhai FĂŒr Tauchprofis zĂ€hlen die Similan Islands zu den zehn schönsten Unterwasser-Revieren der Erde.

Abenteuer pur Das Freizeitangebot fĂŒr Kletter-Freaks kann sich sehen lassen. Die Granitfelsen sind dafĂŒr wie geschaffen.

Fotos Laif, Juniors

n Similan-Inseln mer 8. Wer am «Donald-Duck-Felsen» vorbeischippert und das Wahrzeichen, den 244 Meter hohen Sailing Rock, zu Fuss erklimmt (ein Must!), hat einen atemberaubenden Überblick auf die Buchten. Insel Nummer 4 beherbergt das Hauptquartier des 1982 gegrĂŒndeten Mu Ko Similan National Park. Es darf auch ĂŒbernachtet werden: in Zelten oder Bungalows, mit strengen Auflagen. Ein Wanderweg fĂŒhrt runter zum Strand Haad Lek, wo die thailĂ€ndische Prinzessin und Schirmherrin in der NĂ€he ein Ferienhaus besitzt. u Unterwasser-Show. Insel Nummer 6 (Ko Payu) hat keinen Strand. DafĂŒr eines der artenreichsten Tauchreviere. Die Hartkorallen-GĂ€rten auf der Ostseite fallen 40 Meter tief ab. Sie sind mit GorgonienfĂ€chern und Weichkorallen bewachsen. Der markante Elephant’s

Head auf Insel Nummer 7 und das Fantasea Reef sind zwei weitere Tauchspots mit dramatischer Kulisse. Meeresschildkröten und Leopardenhaie schleichen hier dem Riff entlang. u Bedrohtes Inselparadies. Die 35 Meter hohen Tsunami-Wellen im Jahr

2004 haben ihre Spuren hinterlassen. Doch Gefahr droht auch von anderer Seite. Anders als auf Krabi oder Phi Phi Island wird von den Tages-Touristen, die jÀhrlich an den jungfrÀulichen StrÀnden des Mu Ko Similan National Park vor Anker gehen, Mithilfe zum Erhalt des Unterwasser-Wunders erwartet. Die Regierung hat erkannt, dass aktiver Naturschutz die Zukunft der neun Perlen sichert. Caroline Micaela hauger

check-in u anreise

TĂ€glich von Phuket oder Khao Lak per Speedboat (max. 20 Personen), www.phuketadventures.com. Luxuriöser sind private Anbieter, z. B. www.andamanleisurephuket.com u TO DO RundgĂ€nge im Herzen des Mu Ko Similan National Park auf Insel Nummer 4 mit fachkundigen Rangers u unterkunft Geschlafen wird in Bungalows und Zelten. Anmeldung unter www.thaiforestbooking.com u restaurant Die einzige Ver­pflegungsstation auf Ko Meang bietet gĂŒnstige lokale SpezialitĂ€ten – unter schattigen Palmen schweizer illustrierte

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En Guete als salat sind Randen besonders beliebt.

Sibylle Sager

Rot wie Randen

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Ein Klassiker unter den WintergemĂŒsen ist die Rande. Wegen ihrer Farbe und des leichten SĂŒssgeschmacks ­lieben sie auch Kinder.

Randen mit Bohnen

Zutaten (fĂŒr 4 Personen) Ca. 600 g rohe Randen (siehe Tipp), 3 Esslöffel Rotweinessig, 1 Teelöffel Rohzucker, 1/4 Teelöffel Salz, 1 Esslöffel Butter, 6 StĂ€ngel Stangen­ sellerie, mit einigen BlĂ€ttern, ca. 3 dl GemĂŒsebouillon, 2 LorbeerblĂ€tter, 1/2 Teelöffel Pfefferkörner, je 3 Zweiglein Petersilie und Thymian, 1 Dose Soissons-Bohnen (ca. 400 g), abgetropft, 1 Teelöffel Salz, 2 Esslöffel Sonnenblumenkerne Sauce 1,8 dl saurer Halbrahm, 2 Esslöffel Doppelrahm-FrischkĂ€se, z. B. St MĂŽret, 1 Esslöffel Dill, fein geschnitten, Salz und Pfeffer, nach Bedarf Vor- und zubereiten ca. 1 Std. Marinieren ca. 4 Std.

u DĂ€mpfkörbchen in eine weite Pfanne stellen, Wasser bis knapp unter das Körbchen einfĂŒllen. Randen halbieren, beigeben, salzen, zugedeckt aufkochen, bei mittlerer Hitze ca. 20 Min. knapp weich garen, abkĂŒhlen, schĂ€len, in dĂŒnne Scheiben schneiden. Essig, Zucker und Salz verrĂŒhren, mit den Randen mischen, zugedeckt ca. 4 Std. kĂŒhl stellen. Butter in einer

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mit Köchin

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Brioche auf Salat

Pfanne warm werden lassen. Stangensellerie in breite Streifen schneiden, beigeben, andĂ€mpfen, marinierte Ran­den ohne FlĂŒssigkeit beigeben, mitdĂ€mpfen. Bouillon dazugiessen, auf­kochen. LorbeerblĂ€tter und alle Zutaten bis und mit Thymian beigeben, zu­gedeckt ca. 30 Min. köcheln, KrĂ€uter entfernen. Bohnen daruntermischen, ca. 5 Min. mitköcheln, wĂŒrzen. Sonnenblumenkerne rösten, darĂŒberstreuen. FĂŒr die Sauce alle Zutaten gut verrĂŒhren, wĂŒrzen.

tipp

Randen durch WinterkĂŒrbis ersetzen.

Zutaten (fĂŒr 1 Cakeform von ca. 20 cm, gefettet) Schneller Brioche-Teig 300 g Zopfmehl, 1/2 Teelöffel Zucker, 1/2 Teelöffel Salz, 1/2 HefewĂŒrfel (ca. 20 g), zerbröckelt, 120 g Butter, flĂŒssig, abgekĂŒhlt, 1 dl Milch, 1 Ei, verklopft, 1 Eigelb, zum Bestreichen FĂŒllung 5 Esslöffel glattblĂ€ttrige Petersilie, fein gehackt, 100 g Roquefort, kalt, in WĂŒrfeli Salat 1 Esslöffel Aceto balsamico, 2 Esslöffel Sonnenblumenöl, 1 Teelöffel Haselnussöl, Salz und Pfeffer, nach Bedarf, 400 g gekochte Randen, in ca. 3 mm dicken Scheiben, evtl. Rondellen ausstechen, 40 g Rettichsprossen (Green Power) Vor- und zubereiten ca. 30 Min. Aufgehen lassen ca. 11/2 Std. Backen ca. 25 Min.

u FĂŒr den Teig Mehl und alle Zutaten bis und mit Hefe in einer SchĂŒssel mischen. Butter, Milch und Ei daruntermischen, mit der Kelle oder den Knethaken des HandrĂŒhrgerĂ€tes zu einem weichen, glatten Teig kneten. Zugedeckt bei Raum­temperatur ca. 1 Std. aufs Doppelte aufgehen lassen.

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JETZT NEU KALTBACH Raclette Scheiben Die KĂ€selaibe fĂŒr unser unvergleichlich wĂŒrziges Raclette werden in der Sandsteinhöhle von Kaltbach sorgfĂ€ltig ausgereift. Die Reifezeit dauert etwa doppelt so lange wie beim normalen Raclette. Probieren Sie das wunderbar cremige KALTBACH Raclette ab sofort aus der edlen 300 g Packung und bereits in Scheiben geschnitten.

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Vorname

Strasse

PLZ/Ort

Geburtsjahr

Unterschrift

JA, ich interessiere mich fĂŒr Informationen und Veranstaltungen der «Friends of KALTBACH». Einsendeschluss ist der 10. Dezember 2008. Einsendeadresse: Emmi KĂ€se AG, «KALTBACH Raclette», Postfach 4464, 6002 Luzern. Kein Kaufzwang. Teilnahmebedingungen unter www.emmi-kaltbach.ch

Formen Teig auf wenig Mehl zu einem Rechteck (ca. 20 × 30 cm) auswallen. Petersilie und Roquefort darauf verteilen, dabei ringsum einen ca. 2 cm breiten Rand frei lassen. Teig von der Schmalseite her aufrollen, in die vorbereitete Cakeform legen. Nochmals 30 Min. aufgehen lassen. Teig mit Eigelb bestreichen. Backen 25–30 Min. in der Mitte des auf 200 Grad vorgeheizten Ofens. Heraus­ nehmen, leicht abkĂŒhlen, aus der Form nehmen, auf einem Gitter auskĂŒhlen. LĂ€sst sich vorbereiten Brioche 1 Monat im Voraus zubereiten. Lauwarm in Gefrierbeutel verpacken, auskĂŒhlen, tiefkĂŒhlen. Auftauen im Gefrierbeutel. Auf dem Gitter im auf 200 Grad vorgeheizten Ofen ca. 8 Min. aufbacken. FĂŒr den Salat Aceto und Öl gut verrĂŒhren, Sauce wĂŒrzen. Randen auf Tellern anrich­ ten, Sauce darĂŒbertrĂ€ufeln, Sprossen darauf verteilen. Brioche in Scheiben schneiden, dazu servieren.

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Randen-AvocadoSchiiterbiig

Zutaten (fĂŒr 4 Personen) 2 Randen (ca. 450 g), 1/4 Teelöffel Salz, 2 Esslöffel KrĂ€uterweinessig, 3 Esslöffel Olivenöl, 1 Tee­löffel Zucker, 1/2 Teelöffel KreuzkĂŒmmel, geröstet, 1 Avocado, 50 g NĂŒsslisalat, Salz, nach Bedarf, wenig Pfeffer aus der MĂŒhle Vor- und zubereiten ca. 25 Min. Marinieren ca. 1 Std.

u Randen in StĂ€ngelchen (ca. 7 mm × 50 mm) schnei­ den. DĂ€mpfkörbchen in eine weite Pfanne stellen, Wasser bis knapp unter den Körb­ chenboden einfĂŒllen. Randen beigeben, salzen, zugedeckt bei mittlerer Hitze ca. 20 Min. knapp weich garen. Essig, Öl, Zucker und KreuzkĂŒmmel gut verrĂŒhren. Heisse Randen mit 2 Esslöffel Sauce mischen, zugedeckt ca. 1 Std. marinie­ ren. Restliche Sauce beiseite stellen. Avocado halbieren, Kern entfernen, in ca. 11/2 cm grosse WĂŒrfel schneiden. 11/2 Esslöffel der beiseite gestellten Sauce darĂŒber­ giessen, sorgfĂ€ltig mischen. Servieren Randen wie eine Scheiterbeige auf Tellern anrichten, AvocadowĂŒrfel darauf verteilen. NĂŒsslisalat daneben anrichten, mit der restlichen Sauce betrĂ€ufeln, wĂŒrzen.

u sendedaten

Montag, 3. November, 20.05 Uhr, SF 1 (Wiederholungen: 4. 11. ca. 1.00 und 13.45 Uhr, SF 1) zuschauerwettbewerb Frage Wo leben Hummer? Antwort In BergbÀchen Tel. 0901 55 88 01 Antwort Im Meer Tel. 0901 55 88 02 (CHF 0.80/Anruf) Postkarte an «al dente», Zuschauerspiel, Postfach 4865, 6002 Luzern Einsendeschluss 10. 11. 2008 Mehr Infos unter www.aldente.ch


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weekend

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EIN KERL von einem Koch! «FĂ€bu» Inderbitzin, 27 Jahre jung – mit «GĂŒtsch»-Direktor Ronald Grob (r.).

Lustvoll dinieren im Schloss «ChĂąteau GĂŒtsch», Luzern Das zauberhafte «Schlösschen» glĂ€nzt mit einem hochbegabten «Schlosskoch»: Jungstar Fabian Inderbitzin mischt die Luzerner Gourmet-Szene gewaltig auf.

D

er russische Oligarch Alexander Lebedev, gemĂ€ss «Forbes» 3,7 Mil­ liarden Franken schwer, war in Luzern auf Einkaufstour. Er postete das zauberhafte, leer stehende, schneeweisse ChĂąteau GĂŒtsch hoch ĂŒber der Stadt. Und Fabian Inderbitzin, einen der talentier­ testen Jungköche im Land (GaultMillaus «Entdeckung des Jahres 2008»). Gut fĂŒr alle: Die Luzerner mögen ihr stolzes Schlösschen. Und wir Inderbitzins erstaun­ liche KĂŒche. Der 27-jĂ€hrige Jungstar war mit seiner 12-köpfigen Brigade erst wenige Tage im Haus, der elegante Saal restlos ausgebucht, aber Anfangsschwierigkeiten waren nicht auszumachen. Eine kleine

«Best of»-Auswahl gefĂ€llig? Beim AmuseBouche beeindruckte die Leichtigkeit der Gazpacho (unter einer Crevette). Bei der Kombination von der Entenleber schmun­ zelten wir ĂŒber die Praline, die in Speck verpackt ĂŒber einem modischen Espuma aufgespiesst war, und bewunderten den intensiven Gelee, den wir beim «GĂąteau» entdeckten. Die Thai-Zitronengrassuppe war sauber und gut, die beiden Dim Sum dazu (Crevetten, Kalb) kleine Meister­ werke. Grossartig dann die HauptgĂ€nge. Der Chef mag teures Nidwaldner HolzenRind, serviert aber vom Black Angus nicht nur das butterzarte EntrecĂŽte (mit einer Prise Fleur de Sel), sondern auch das Brustfleisch. Er lĂ€sst sich vom Metzger

tolle Rippchen schneiden, schmort sie vier Stunden lang bei 80 Grad; auf Ge­ schmortes stösst man auch im exquisiten SommertrĂŒffel-Kartoffel-Cappuccino. Son­ derapplaus gabs fĂŒrs pochierte Kalbsfilet und vor allem fĂŒrs hausgemachte Kalbs­ wĂŒrstchen (!) dazu. Ronald Grob ist Direktor und «Transferchef» im Schloss, hat ein starkes Team zusammengestellt. Top-Sommelier Mathieu Zimmermann ist die Nummer eins an der Front, die Servicetruppe arbeitet flink und fachkundig. Traumhafte Aussicht von der Terrasse, freundliche Preise fĂŒrs Essen, unfreundliche fĂŒr den Bordeaux. 

Fotos Bruno Voser

wein-tipp Sympathischer Beaujolais Rotweine eignen sich auch gut als ApĂ©ro – vor allem, wenn sie im Gehalt nicht zu schwer sind. AbfĂŒllungen aus dem Gebiet von Beaujolais zĂ€hlen dazu. Idealerweise werden sie leicht gekĂŒhlt, also bei 13 bis 15 Grad ausge-

schenkt. Das macht sie noch bekömmlicher. Der Fleurie AOC 2007 von AndrĂ© Germain (12,5 %) ist ein klassischer Beaujolais. Er wurde aus 100 Prozent Gamay-Trauben vinifiziert und duftet nach sĂŒssen Beerenaromen und etwas Schokolade. Im Gaumen dann

interessant dank seiner Konzentration von Cassis und Brombeeren. Ein Fleurie, der sich ideal zum Alltagswein eignet, der auch aus kleinen GlĂ€sern und ohne Tamtam genossen werden kann. Passt auch gut zu GeflĂŒgel, Geschwelten, Speck und Bohnen, Eintopf, kalten Platten.

Volg-LĂ€den www.volg.ch Jetzt trinken. Trinktemperatur: 13 bis 15 Grad. u chf 11.95

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«Bei den Finanzen ist Besserung in Sicht!»

woche vom 9. bis 15. november 2008 Überwiegend positive Aspekte (die Sonne bildet harmonische Winkel zu Jupiter und zu Uranus am 10., zu Saturn am 11., und am 13. wird der Zyklus Jupiter–Uranus exakt) könnten symbolisch fĂŒr eine Besserung fĂŒr Wirtschaft und Finanzen,

wichtige Reformen in dieser Richtung usw. sein. Dadurch sollte es auch an den Börsen zu einer positiven Entwicklung kommen. ­Kulturelle Ereignisse könnten ebenfalls fĂŒr Schlagzeilen ­ sorgen (Venus in Konjunktion mit Pluto), und in so manchen Beziehungen zeichnet sich ein Neubeginn ab.

widder 21.–30. 3. Sie reagieren am 10. instinktiv, lassen sich mehr von GefĂŒhlen als vom Verstand leiten. Am 14. klĂ€ren Sie durch ein GesprĂ€ch ein MissverstĂ€ndnis. 31. 3.–9. 4. Sie sind grosszĂŒgig (am 10.), einige ­können ein juristisches oder finanzielles Problem klĂ€ren. Am 10. können Sie nur schwer Ihre GefĂŒhle kontrollieren, sind am 14. blendender Laune. 10.–20. 4. Sie stehen im Mittelpunkt, machen aufregende Begegnungen. Oder ein Neuanfang zeichnet sich am 12. ab? Sich am 13. weniger Illusionen machen, die Lage objektiv sehen!

stier 21.–30. 4. Diskussionen (Partner?) sind nicht immer einfach, am 12. toleranter sein! Ab 13. bringt Venus schöne Momente, Sie fĂŒhlen sich wohl im engsten Kreis. Ihr Charme bezaubert, Sie stehen im Mittelpunkt. 1.–10. 5. Traumwoche! Einigen gelingt ein Volltreffer: Gewinn, neuer Job, schicksalhafte Begegnung? Besonders um den 7./8. Geborene können ihre Position ausbauen. 11.–20. 5. Mars in Opposition signalisiert hitzige De­batten und eine gesteigerte NervositĂ€t. Vorsicht auf den Strassen oder wenn Sie Sport treiben (am 13.).

zwillinge 21.–31. 5. Ruhige Woche. Am 14. wandert der Mond durch Ihre Dekade, Sie können nur schwer Ihre GefĂŒhle verbergen. Viel Spass mit Freunden am 10. oder Erfolg mit einem neuen Projekt. 1.–10. 6. Sie sollten sich (am 10. oder 14.) verwöhnen lassen. Um den 8./9. Geborene stossen auf Widerstand, mĂŒssen ZugestĂ€ndnisse machen (11.), können aber dadurch gewinnen. 11.–21. 6. Sie sind einem heissen Flirt nicht abgeneigt, könnten aber Ihren Partner Ă€rgern. Am 12., 13. kann es im GefĂŒhlsbereich eine grosse VerĂ€nderung geben.

krebs 22. 6.–1. 7. Sie kommen gut ĂŒber die Runden. Am 10. kann es zu hitzigen Diskussionen kommen, am 12. wird die Lage wieder harmonisch. 2.–12. 7. Sie ­haben dank Ihrer Schlagfertigkeit und guten Argumenten Erfolg. GĂŒnstig fĂŒr Reisen, Begegnungen, Weiterbildung. Um den 10./11. Geborene können ins Schwarze treffen (am 10., 13.!) und eine solide Partnerschaft beginnen. 13.–22. 7. Sie sind in Bestform (15.). Nur am 11. sind Sie leicht reizbar, am 13. aber glĂ€nzender Laune. Neue Freunde könnten wichtig fĂŒr die Karriere sein.

löwe 23. 7.–1. 8. Sie sind am 10. blendender Laune, am 12. reserviert und reizbar. Einen Fehler können Sie am 14. gutmachen. 2.–12. 8. Die Stimmung daheim ist angespannt. MissverstĂ€ndnisse, Pannen bezĂŒglich Wohnung? Am 12. haben Sie wenig VerstĂ€ndnis fĂŒr einen Angehörigen, am 10., 14. sind Sie sich charmant, erreichen Ihr Ziel. 13.–23. 8. Sie erleben unvergessliche Momente, sind unwiderstehlich. DenkwĂŒrdige Begegnungen, eine seit Langem erwartete Versöhnung oder ein radikaler Neuanfang? Exzellent werden der 12. und 15.

jungfrau 24. 8.–2. 9. Ruhig bis 12., dann stehen Spass und gute Laune auf dem Programm. Venus verspricht schöne Stunden, aufregende Begegnungen, harmonische Kontakte. Am 11. sind Sie schlagfertig, agieren klug. 3.–12. 9. Sie können Ihre Position festigen. Vor allem nach dem 8. Geborene haben alle TrĂŒmpfe in der Hand, um Weichen zu stellen. Einigen gelingt ein Volltreffer (am 10., 13.!). 13.–23. 9. Sie sind körperlich fit, Mars gibt Ihnen zusĂ€tzliche Reserven (15.). Kleine Komplikationen hingegen im GefĂŒhlsbereich (12., 13.).

waage 24. 9.–3. 10. Am 10. könnten Diskussionen (Partner?) hitzig werden. Am 14. lĂ€ufts besser, Sie können Fehler wieder ausbĂŒgeln. 4.–13. 10. Juristische oder finanzielle Probleme der letzten Wochen könnten am 10. gelöst werden, wenn Sie auf den Partner hören. Am 14. sind Sie blendend gelaunt. Eine Einladung annehmen! 14.–23. 10. Venus symbolisiert diese Woche schöne Stunden voller Romantik und Leidenschaft (12., 15.!). Niemand kann Ihnen widerstehen, und in einigen FĂ€llen kĂŒndigt sich ein vielversprechender Neubeginn an.

skorpion 24. 10.–2. 11. Mit Ihrer Kritik könnten Sie am 9./10. anecken. Ab 12. steht gute Laune auf Ihrem Programm. Sie stehen im Mittelpunkt. 3.–12. 11. Sie können Ihre Zukunft absichern, haben Erfolg mit neuen Ideen und Projekten. Besonders nach dem 9. Geborene könnten ins Schwarze treffen (am 10., 12., 13.!). Eigene Firma, Prestigegewinn? Alle Hoffnungen sind erlaubt! 13.–22. 11. Sie stĂŒrzen sich ins Geschehen, sind kaum zu bremsen. Um den 13./14. Geborene sollten vorsichtig sein, da man ihnen eine Falle stellen könnte (am 13.!).

schĂŒtze 23. 11.–2. 12. Sie bekommen diskrete Hilfe (10.), können dadurch ein Problem lösen. Am 14. sieht der Partner die Lage objektiver als Sie, hören Sie auf ihn! 3.–12. 12. Gewisse Komplikationen können Sie diese Woche aus der Welt schaffen (am 10., 13.). Damit haben Sie bessere Karten, um neue Projekte zu starten (u. a. bezĂŒglich Ausland, Medien usw.). 13.–21. 12. Venus symbolisiert Harmonie, Spass mit Freunden oder kĂŒnstlerische Ereignisse. Ihre Ausstrahlung und optimistische Ein­stellung (12., 15.!) verleihen Ihnen Sympathien.

steinbock 22.–31. 12. Ihr Charme lĂ€sst niemanden kalt, am 12. sind Sie unwiderstehlich. Nur am 10. ziehen Sie sich zurĂŒck. 1.–10. 1. Sie gehören zu den Gewinnern, können die Weichen fĂŒr die Zukunft stellen. Vor allem nach dem 7. Geborene sind auf der Überholspur. Neue Beziehungen oder neue berufliche Projekte sind solide, damit festigen Sie Ihre Position. NĂŒtzen Sie Ihre Chancen am 10., 11., 13.! 11.–20. 1. Ein Freund setzt sich fĂŒr Sie ein und hilft Ihnen aus der Patsche (15.). Physisch sind Sie in Bestform, holen einen Vorsprung heraus.

wassermann 21.–30. 1. Bis 13. kann es zu VerspĂ€tungen oder MissverstĂ€ndnissen kommen. Dann lĂ€ufts besser, am 14. kann es eine Versöhnung geben. 31. 1.–9. 2. Merkur funkt diese Woche dazwischen, Sie kommunizieren chaotisch. Am 13. kein Detail ausser Acht lassen (z. B. bei Reisen, VertrĂ€gen usw.). Viel besser sollte es am 14. klappen. 10.–19. 2. Aus freundschaftlichen Kontakten könnte eine romantische Beziehung entstehen. Ihr Charme verfehlt seine Wirkung kaum, und am 12. erleben einige eine Sternstunde (oft auch einen Neuanfang).

fische 20. 2.–1. 3. Sie verhandeln klug, sind redegewandt und kontaktfreudig. Nach dem 13. symbolisiert Venus angenehme Stunden, Sie sind romantisch und charmant. Spass ausserdem durch Hobbys, Projekte mit Freunden. 2.–10. 3. Sie haben gute Chancen, einen Volltreffer zu landen, können langfristig planen. Besonders nach dem 7. Geborene verdanken Jupiter eine GlĂŒcksstrĂ€hne, gehen neue Wege. Exzellent: 10., 11. und 13. 11.–20. 3. Sie sind vital und kaum zu bremsen (15.!). Am 13. treffen Sie instinktiv die richtige Entscheidung.

ihr tages-horoskop 94

Dr. Elizabeth Teissier

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Illustrationen Michael Husmann TschĂ€ni; bearbeitet und ĂŒbersetzt von Gerhard Hynek

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Horoskop



spiele

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Diese Woche drei Goldvreneli zu gewinnen!!!

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So kommen Sie zum Goldvreneli: Übermitteln Sie Ihr Lösungswort via Telefon 0901 908 119 (ohne Vorwahl). Der Anruf kostet Sie 1 Franken. Sprechen Sie das Lösungswort und Ihre Adresse auf das Band. Via Postkarte (A-Post): Schweizer Illustrierte, KreuzwortrĂ€tsel, Postfach, 8074 ZĂŒrich. Anruf- und Einsendeschluss ist am Sonntag, 9. November 2008, 24 Uhr. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Über die Verlosung wird keine Korrespondenz gefĂŒhrt. Mitarbeiter der Ringier AG und ihrer Tochtergesellschaften sowie Angehörige sind nicht teilnahmeberechtigt.




spiele

Zitat zwischen Zahlen

zahlenschlĂŒssel

Die Auflösungen finden Sie in der nÀchsten Nummer.

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Die Zahlen sind durch Buchstaben zu ersetzen. Dabei bedeuten gleiche Zahlen gleiche Buchstaben. Bei richtiger Lösung ergeben die dritten und die vierten Buchstaben, jeweils von oben nach unten gelesen, ein Zitat von Christian Morgenstern.


Wer hĂ€ts – ohĂ€ lĂ€tz Die nebenstehenden Zeichnungen unter­ scheiden sich durch zehn Abweichungen. Kreisen Sie bitte diese Ab­weichungen auf der unteren Zeichnung ein. So können Sie 20 franken gewinnen Unter den richtigen Lösungen bei «Wer hĂ€ts – ohĂ€ lĂ€tz» verlosen wir jede Woche 5 × 20 Franken. Bitte schneiden Sie Ihre Lösung aus, kleben Sie sie auf eine Postkarte (Briefe sind leider ungĂŒltig) und schicken Sie die Karte an: Schweizer Illustrierte, Postfach, 8099 ZĂŒrich. Bitte schreiben Sie Ihren Namen und Vor­namen deutlich, damit Verwechslungen bei der Gewinnauszahlung vermieden werden. Einsendeschluss: Sonntag, 9. nov. 2008

Kreuzwort-Chaos

Die Buchstaben der Lösungswörter stehen alphabetisch geordnet. Suchen Sie nach dem richtigen Wort und vervollstÀndigen Sie das KreuzwortrÀtsel.

Raten und rechnen Jedes Symbol bedeutet eine Ziffer von 0 bis 9. Gleiche Symbole bedeuten gleiche Ziffern. Ersetzen Sie die Symbole durch die richtigen Ziffern – und die Rechnung geht in alle Richtungen auf.


spiele

Rebus

Auflösung aus Heft 44

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wer hĂ€ts – ohĂ€ lĂ€tz

kreuzwort chaos Bei richtiger Deutung der Bilder erhalten Sie das Lösungswort.

Sudoku mittel

Èschwer

# O N C E P T I S È0 U Z Z L E S

C È# O N C E P T I S È0 U Z Z L E S

So gehts FĂŒllen Sie die leeren Felder so aus, dass in jeder Zeile und Spalte und in jedem 3 × 3-KĂ€stchen die Zahlen 1 bis 9 nur einmal vorkommen.

sudoku Mittel È

Schwer

goldvreneliRĂ€tsel

satiriker

raten und rechnen

Gewinner aus Heft 40 Wer hĂ€ts – ohĂ€ lĂ€tz: 20 Fr. Jasmin Baldinger Rietlirain 33, 8713 Uerikon Jean Zaugg Moosweg 1, 3532 ZĂ€ziwil Roger Thoma Stoffelweg 12, 8820 WĂ€denswil Mia Schuler Rietstrasse 31, 8840 Einsiedeln Annalena Zingg Langenthalerstrasse 31, 4802 Strengelbach goldvreneli-rĂ€tsel (Lösung: «Argentinien») Paul Vestner Berglistrasse 61, 9630 Wattwil Karin Ruf Rigistrasse 59, 8006 ZĂŒrich Laura SchönbĂ€chler Rinderweid 5, 8624 GrĂŒt

zitat zwischen zahlen 1. Radisch, 2. Rancher, 3. Bauhaus, 4. Amtseid, 5. Visavis, 6. Ausgang, 7. Stiefel, 8. Student, 9. Audienz, 10. Ausritt, 11. Krawall, 12. Anwesen, 13. Ferrari, 14. Leidend, 15. Samurai, 16. Kuebler, 17. Legitim, 18. Plastik, 19. Lostorf Lösung Sage mir, was du isst, und ich sage dir, wer du bist. rebus 1 K (V)OR B 2 R (N)A D 3 BLU ME = VORNAME

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gesellschaft

Grenzerfahrung Monsterwand Kann ich es, oder kann ich es nicht? bernhard russi wollte es wissen und wagte sich an die Route Excalibur in den Wendenstöcken – mit seinen Bergsteigerfreunden.

geschafft! Ganz oben auf dem Pfeiler, fotografiert Richtung SĂŒden: Robert Bösch, Ueli Steck, Ueli BĂŒhler und Bernhard Russi (v. l.).

Text edi estermann Fotos robert bösch

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ie oft wohl? Immer wenn er an den 300 Meter hohen Pfeiler dachte, beschĂ€ftigte sie ihn, diese Frage. Wie oft? Wie oft wohl wĂ€re er gestĂŒrzt – gestorben? Nein, Bernhard Russi ist nicht lebensmĂŒde. Im Gegenteil. Die Schweizer Skifahrer-Legende aus Andermatt UR

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schweizer illustrierte

hatte nur einen etwas gar ausser­ gewöhnlichen Wunsch zu seinem 60. Geburtstag – einmal die Route Excalibur klettern. Ein majestĂ€tisch aus der Wand ragender Kalkpfeiler in den Wendenstöcken im Berner Sustengebiet. Kerzengerade, plattiger Fels, stellenweise nur millimeterbreite Griffleisten oder Risse, siebter Schwierigkeitsgrad. Seit Extremkletterer Ueli Steck die Excalibur-Route im Juli 2004 «free solo», also allein und

ohne Seil, geklettert war, wollte sich Bernhard Russi ebenfalls an der Wand versuchen. Allerdings gesichert am Seil. «Ich kenne Ueli, seit wir im kalifornischen Yosemite-Nationalpark gemeinsam die SĂŒdwand des El Capitan durchstiegen haben. Ein aussergewöhnlicher, unglaublich talentierter Bergsteiger. Und ein guter Typ.» Dass Ueli Excalibur ungesichert machte, faszinierte Russi. «Eigentlich unvorstellbar, wenn man u


gadmertal BE Bernhard Russi, 60, in der zweitletzten SeillÀnge der Excalibur-Route in den Berner Wendenstöcken. «Mein Leben ist voller Grenzerfahrungen.»


gesellschaft

«Älterwerden ist eine reine Umweltangelegenheit. Ich habe einen coolen Umgang damit» bernhard russi

seilgefĂ€hrten «Faszinierend, da sitzt jeder Griff!» Russi ĂŒber Ueli Steck (l.).

­diese Wand sieht!», sagt er. «Sie ist­ ge­sichert am Seil schon sehr anspruchsvoll. Ich fragte mich einfach andauernd, wie oft ich wohl ins Seil stĂŒrzen wĂŒrde.» Russi wollte es herausfinden. Eigentlich sollte die Tour an seinem 60. Geburtstag stattfinden. Am 20. August. Doch das Wetter war schlecht. Stattdessen wurde gefeiert. Mit der Familie und den BergsteigerFreunden Ueli Steck, Ueli BĂŒhler und Bergfotograf Robert Bösch. «Ein feines Essen, ein guter Tropfen Wein», so Russi. Am nĂ€chsten Morgen gings dann doch los, das Wetter hatte aufgeklart. «Und ich staunte, wie wenig die frĂŒhe Morgenstunde und die Feier vom Vorabend den anderen drei ausmachte», sagt Russi­ lachend. Eine Extremtour zur Behebung einer aufkeimenden Lebenskrise? Russi staunt ob der Frage. «Keineswegs! Ich habe mich technisch am Berg in den­

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letzten Jahren verbessert. Jetzt wollte ich herausfinden, ob ich diesen Schwierigkeitsgrad schaffe», sagt er. «Es geht immer um die Balance zwischen Können und Zielsetzung. Eine Grenzerfahrung.» Russis Lebensweg ist geprĂ€gt von Grenzerfahrungen. Immer wieder bis ans ­Limit. «Nur das bringt einen weiter.» Wobei Leichtsinn keinen Platz hat: Russi hatte sich intensiv auf seine bislang anspruchsvollste Kletterei vorbereitet. Er war die Route Silberfinger in den nahen Engelhörnern geklettert und hatte in Kletterzentren in Schlieren und Root Fingerkraft trainiert. «Unabdingbar in der Excalibur-Wand», so Russi. Um 10 Uhr gings los. Russi und Steck in einer Seilschaft voraus, Bösch und BĂŒhler hinterher. Neun SeillĂ€ngen sind es bis ganz nach oben. Perfekte Bedingungen in der SĂŒdwand. «Es war ein VergnĂŒgen, Ueli von unten beim Klettern


konzentration und spannung Bernhard Russi in der anspruchsvollen Kalkwand.

zuzuschauen. Wie konzentriert er ist, wie er greift und wie er mir Anweisungen gibt, was ich tun soll.» Russi ist mit seinen 60 Jahren nach wie vor topfit, 73 Kilo auf 1 Meter 83. «Als Athlet hatte ich gelernt, auf meinen Körper zu hören und das zu essen, was mir guttut», erklÀrt er.

gipfelwein – ganz unten BĂŒhler, Steck, Russi und Bösch (v. l.) mit Amarone danach.

«Älterwerden ist eine reine Umweltangelegenheit», sagt er schmunzelnd. «Ich habe einen coolen Umgang damit. Wenn man nicht zu sehr in der Vergangenheit hĂ€ngt und stattdessen das Hier und Jetzt geniessen kann, ist es doch ĂŒberhaupt kein Problem.» Die beiden Seilschaften kommen gut voran in der Wand. «Ich fragte mich einfach immer wieder», so Russi, «wie um Himmels willen Ueli hier ohne Seil raufkam!» Das sei fĂŒr ihn zusĂ€tzliche Motivation ge­wesen, wenn er einen Moment lang nicht mehr weiterwusste. «Es gab einige SchlĂŒsselstellen», so Russi, «an denen trotz Seilsicherung stĂŒrzen absolut verboten war. Man ist konzentriert, kommt in eine Art â€čFlowâ€ș und hat fĂŒr Angst gar keine Zeit.» Steck findet nur lobende Worte fĂŒr seinen Seilpartner: «Bernhard ist total fit. Und es stimmt mich zuversichtlich, zu sehen, dass man mit 60 noch

so klettern kann.» Russi wisse, was im Leben zĂ€hle, «und deswegen hat er es wohl auch so weit gebracht». Die vier bringen es ebenfalls weit. Nach knapp drei Stunden sind sie oben, Â«ĂŒberglĂŒcklich, erleichtert, stolz und strahlend», wie Russi sagt. Finger und Unterarme hĂ€tten ihm zwar wehgetan. «Aber ob der vollbrachten Leistung geriet alles andere in den Hintergrund.» Eine Zeit lang seien sie dagelegen, hĂ€tten ĂŒber Sinn und Unsinn von Solo-Begehungen geplaudert, «und seilten uns danach ab ĂŒber die Wand». Ganz unten beim Parkplatz ĂŒberrascht Ueli Steck seine Bergfreunde noch mit zwei Flaschen Amarone. Und Bernhard Russi hatte sie nun endlich, die Antwort auf seine quĂ€lende Frage, wie oft er sich dort oben wohl ins Seil hĂ€ngen mĂŒsste, um nicht unheilvoll abzustĂŒrzen: kein einziges Mal.  schweizer illustrierte

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party

TuchfĂŒhlung Vor Bernhard Russis Nase trĂ€llerte Cyndi Lauper im Publikum ihren Hit «Girls Just Wanna Have Fun». Russis Frau Mari fands lustig.

Cyndi kommt – bitte aufstehen! stars und sounds: glanzvoller start zur Avo session 2008

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FAMILIentreffen Davidoff-Inhaber Dr. Ernst Schneider kam mit seinen Töchtern Christine Ryhner (l.) und Liliane Schaffner.

Begeistert Roger MÀrki, Inhaber von Möbel MÀrki, genoss mit Freundin Breda die AVO Session.

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as Erfolgsrezept der AVO Session Basel: Weltstars hautnah erleben. Bernhard Russi konnte es an der diesjĂ€hrigen Premiere des renommierten Musikfestivals live testen: Plötzlich stĂŒrmte die schrille New Yorker Pop-Diva Cyndi Lauper von der BĂŒhne herab, bat ihn aufzustehen, stand auf seinen Stuhl und röhrte ihren Megahit «Girls Just Wanna Have Fun». Heisser gings nimmer. Auch nicht vor dem Konzert: In der letzten Minute konnte Matthias MĂŒller den Vertrag mit dem Hauptsponsor AVO Cigars verlĂ€ngern. «Das war James-Bond-mĂ€ssig», so der FestivalPrĂ€sident, der vielleicht darum stilecht im Smoking erschien. Auf KontinuitĂ€t setzte auch BĂąloise-VerwaltungsratsprĂ€sident Rolf SchĂ€uble: «Wir bleiben diesem schönen Anlass als Sponsor treu.» Wertvolle Zusagen, die die QualitĂ€t des Festivals sichern. Diese stellte Ex-Supertramp-SĂ€nger Roger Hodgson eindrĂŒcklich unter Beweis: Nur mit Keyboard und Gitarre riss er ĂŒber zwei Stunden lang das Publikum vom Hocker und wurde mit einer La-Ola-Welle belohnt. «Die war neu fĂŒr mich!» Text Zeno van essel, Fotos bruno voser

happy Swisscom-Marketingchef Stefan NĂŒnlist mit Partnerin Alexandra KĂ€mpf.

Musikbegeistert AthletikStar und Personal Trainer Dave Dollé mit Frau Romy.


AVO-SESSION-Fans Rolf SchÀuble, VR-PrÀsident der Bùloise Holding (r.), und seine Frau Sylvia mit Maria Walliser und ihrem Mann Guido Anesini.

in stimmung BeiersdorfGeschĂ€fts­fĂŒhrer Erhard Schöpfer und seine Frau Daniela.

Magistral Basels neuer RegierungsratsprĂ€sident Guy Morin (r.) mit Frau Christa ZĂŒger Morin und Regierungsrat Hanspeter Gass mit Frau Silvia. Inter­ lakner Bruno Hofweber, CEO von RugenbrĂ€u, mit Urs Kessler, CEO Jungfraubahnen.

i vertr agy Ensdkumr18im .55 Uhr:

La st M in ut e Happ na unterschrieb bei ­Davidoff-CEO Reto Ci tthias MĂŒller den neuen ­Festival-PrĂ€sident Mar weitere vier Jahre. ­Darauf Sponsoringvertrag fĂŒ liches HĂ€ndeschĂŒtteln – gabs ein freundschaftne AVO-Zigarre. und natĂŒrlich eine fei

Entspannt Thomas Morf, CEO Carl F. Bucherer, mit Partnerin Corinne Leuner.

party-facts Gastgeber AVO-Session-PrĂ€sident Matthias MĂŒller und SI-Verlagsdirektor Urs Heller tatort Festsaal der Messe Basel most wanted ­Frische, von Hand gedrehte AVOZigarren Catering L’Escale Kulinarisch Fingerfood fĂŒr den kleinen Hunger und SĂŒsses zum Dessert Erfrischend GlacespezialitĂ€ten zur Konzertpause Farbtupfer Esther Grether mit dem orangefarbe­ nen «alten Hut von Frau Hiepler»

highlight Ex-Supertramp-SĂ€nger Roger ­ odgson spielte ĂŒber zwei Stunden seine Hits. H

StammgĂ€ste TV-Moderator Matthias HĂŒppi und seine Frau Cornelia.

Party-Rating «So locker und intim erlebt man Superstars selten live»

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solo SĂ€ngerin Nubya kam an die AVO Session, um frische Lebensenergie zu tanken.

elegant Unternehmerin Esther Grether (Beiersdorf, Doetsch Grether), ihr Bruder Walter Kast. schweizer illustrierte

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TENNIS-CRACKS unter sich: Boris Becker (l.) und Marc Walder, CEO Ringier Schweiz.

GASTGEBER Urs Lehmann, StiftungsratsprÀsident, und seine Frau Conny Kissling.

international Ex-Tennisprofi Ilie Nastase (l., mit Gattin Amalia) und Ex-Turnstar Nadia Comaneci sind Mitglieder der Laureus Academy, IWC-CEO Georges Kern gehört zum Stiftungsrat.

Feiern, steigern, Gutes tun LAUREUS CHARITY-NIGHT in ZĂŒrich: Glamour pur fĂŒr den sport

Foto Keystone

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um zweiten Mal versteigerte die Laureus Foun­ dation Switzerland vergangene Woche begehrte TrophĂ€en ihrer Botschafter. Der Erlös kommt Pro­ jekten zugute, die benachteiligte Kinder sportlich fördern. Zu gewinnen gab es unter anderem ein Privatkonzert von Neo-Laureus-Botschafter Baschi, ein Tennisracket von Boris Becker (kam ohne seine Verlobte Sandy MeyerWölden) und eine Snowboardstunde mit Gian Simmen und Manuela Pesko. Letztere kam erst zum Hauptgang und entschuldigte sich: «Ich war noch bei einer Presse­ konferenz von Swiss-Ski.» Nach ihrer RĂŒcktrittsankĂŒndi­ gung sichtlich erleichtert, genoss sie den Abend: «Jetzt mach ich dann erst mal ein bisschen Pause daheim!» Im Gegensatz zu einigen anderen (es handelte sich um eine stille Auktion) erfuhr Manuela gleich, wer sich mit ihr aufs Brett wagen wird: «Der Mann heisst Beat und sass an meinem Tisch. Er hat mich fĂŒr seine drei Söhne erstei­ gert!» Nicht mitbieten durften die Academy-Mitglieder. Kein Problem fĂŒr Edward Moses: «Ich bin nicht so der Spieler-Typ.» Ilie Nastase hingegen suchte beim ApĂ©ro nach einem Weg, trotzdem dabei zu sein, und witzelte schliesslich: «Ich versteigere einfach meine Frau!» Text SANDRA CASALINI, Fotos BRUNO VOSER

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FAMILIENBANDE Rolf Theiler, PrĂ€sident CSI ZĂŒrich, kam mit Gattin Gloria (r.) und ihrer attraktiven Tochter Luciana.

FARBTUPFER Armin Meier mit Anita Buri im kanariengelben Kleid von Outra Moda. Sie: «Er steigert, ich schweige!»


party

EINFLUSSREICH Laureus-GrĂŒnder Monty Shadow (l.), Claude Nobs.

STARKES DUO SĂ€nger Baschi wĂ€hlte als Begleitung sein Mami Monika BĂŒrgin.

party-facts

stilsicher Bauunternehmer Bruno Marazzi kam mit seiner Gattin Elisabeth.

STEIGERTEN MIT Konzertveranstalter André Béchir (l.) und Raiffeisen-Chef Pierin Vinzens.

PARTNERLOOK Jolanda und Dominique von Matt, Mitinhaber Werbe­ GUT GELAUNT Karl Schregle, agentur Jung von CEO Mercedes-Benz Schweiz, Matt/Lim- mit seiner Frau Ulrike. mat.

Gastgeber Laureus Foundation Switzerland fĂŒr 300 GĂ€ste tatort Hotel Dolder Grand, ZĂŒrich most wanted Die frisch zurĂŒckgetretene Manuela Pesko (2. v. l.) GESAMT­ ERLÖS DER VERSTEIGERUNG 264 050 Franken sympathisch Der Ersteigerer der Gitarre von Supertramp-Star Roger Hodgson gab sich zu erkennen und spielte zusammen mit seinem Idol hoppla Nati-Trainer Ottmar Hitzfeld kam eine Stunde spĂ€ter Party-Rating «Top-GĂ€ste, gut orga­nisiert, perfekte Location. Und alles fĂŒr einen guten Zweck»

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BITTE LÄCHELN! Ex-HĂŒrdenlĂ€ufer Edwin Moses fĂŒhlt sich auch hinter der Kamera wohl. Sein liebstes Sujet: Ehefrau Michelle.

GLAMOUR UND FAMILIE

NERVÖS Rainer Maria Salzgeber moderierte, seine Chantal «litt» mit.

LAUREUS-bOTSCHAFTER Ex-Tennisstar Marc Rosset und «Iron Lady» Natascha Badmann.

ANKUNFT Gian und Petra Simmen mit Baby Niculin.

Leger gekleidet und vollgepackt mit Kinderwagen und Sporttaschen kamen Gian und Petra Simmen eine gute halbe Stunde vor Beginn des Apéros im «Dolder Grand» an (links). Mit dabei: Baby Niculin. Auf ihn passte Gians Mutter im Hotelzimmer auf, wÀhrend Mami und Papi in Cocktailkleid und Anzug die Party genossen (rechts).

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party

Christa & Röbi auf Reisen Travel Star AwarDs: DIE OSCARS DER REISEBRANCHE Rechtzeitig mit den ersten Schneeflocken ­trafen sich die Macher der ReisetrĂ€ume ver­gangene Woche in Montreux. Christa Rigozzi und Röbi Koller vergaben im Auditorium Stravinski insgesamt 56 Travel Star Awards. Da kommt Fernweh auf: «Ich möchte nach ­Mikronesien», schwĂ€rmt Ex-Miss Rigozzi. FĂŒr Röbi Koller wird der Inseltraum bald wahr: «Ich verbringe die Winterferien zum ersten Mal in Thailand. Silvester feiere ich in Bangkok.» Da fliegt Karl Kistler, Pilot und CEO von Edelweiss Air, gleich selber hin: «Mein nĂ€chstes Ferienziel ist Phuket.» Aber nicht nur Übersee ist bei den Grossen der Branche in: «Weihnachten fahre ich Ski in Arosa», sagt Thomas Stirnimann, CEO von M-Travel. Die Wirtschaftskrise fĂŒrchtet er nicht: «Ferien gehören dazu. Die Leute buchen einfach spĂ€ter.» Text Katja Richard

Mehr Zeit Thomas Stirnimann, CEO M-Travel, trÀumt von einer langen Reise.

Ab in die KÀlte Stefan Leser, CEO Kuoni Schweiz, will nach Grönland, Kollegin Marianne HÀuptli nach Stockholm.

FerientrĂ€ume Christa Rigozzi trĂ€umt vom Strand – Röbi Koller ist schon bald dort.

abrÀumer Joachim L. Weber von Mandarin Oriental Hotels.

Strand oder Schnee? Tui-CEO ­Martin Wittwer (r.) ziehts in die Berge, Gianni Moccetti (Kuoni) nach Thailand.

Fotos Christian Lutz/Strates

party-facts Gastgeber Das Reisemagazin «Travel Inside» tatort Auditorium Stravinski, Montreux most wanted Der «ReiseOscar» Travel Star Award sieger Die Grossen der Branche: Kuoni, Hotelplan und Tui Sympathisch Auch die kleinen Spe­zialisten rĂ€umten zusammen elf ­«Oscars» ab kommentar An der AfterParty in «Harry’s Bar» wurde bis fĂŒnf Uhr morgens gefeiert ­­ Party-Rating «Ferien brauchts auch in der Krise: Die Reisebranche ist optimistisch»

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Fliegt selber Karl Kistler, CEO Edelweiss Air, mit FlightAttendant Carola Renggli.

Mehr Ferien «Sieben Wochen im Jahr sind ideal», findet Roger Geissberger, CEO Knecht Reisegruppe, mit Jacqueline BysÀth von ­British ­Airways.

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Notabene

Sapperlott, Krise im Anzug!

J

ahrelang haben die RattanstĂŒhle im Estrichabteil gestanden, sie waren kaum noch zu sehen hinter Schachtelbergen, Kinder­wagen und Pflanzentöpfen. Aber dann tauchte letzte Woche Frau Maroni auf. «Nid kabutt, kan mer no bruche», sagte sie und trug die Flechthocker hinab in den ersten Stock. Wenig spĂ€ter erlebten Kleider aus Antenens Mottenschrank ein Ă€hnlich ĂŒberraschendes Revival, und vorgestern holten Kellenbergers Buben sogar die alte NĂ€hmaschine vom Estrich. Die Leute an der Glockengasse 5 polstern ihr Nest. Wenn wir MĂ€use horten, dann kommt der Winter. Wenn die Menschen das tun, dann kommt die Krise. Angefangen hat alles, als der alte Herr LĂ€derach auf der Dachterrasse niedersank und liegen blieb, mausetot – Sie erinnern sich. Und Sie wissen bestimmt auch noch, dass er ein wunderbares StĂŒck Brot mit Streichwurst bei sich gehabt hat. Das habe ich – nach einer gebĂŒhrenden PietĂ€tspause natĂŒrlich, ich bin ja keine Unmaus – in unser Nest getragen, wo meine liebe Frau gerade unsere sechs JĂŒngsten sĂ€ugte. Das war der Krise erster Akt. «Das esse ich nicht!», sagte sie. «Und du isst das auch nicht! – Da ist sicher MĂ€usegift drauf, eine Falle von der Antenen, die hat es auf uns abgesehen!» Ich erklĂ€rte ihr, dass der Herr LĂ€derach das Brot gestrichen habe, «da ist sicher kein Gift, er hat es fĂŒr sich selber gemacht». «Und warum hat er es nicht gegessen, sag?!» «Weil er vorher gestorben ist, deshalb!», rief ich. Das war zwar ehrlich, aber trotzdem sehr dumm von mir. «Da siehst dus», schrie Madame, und die sechs Kleinen in ­ihrem Schoss verfĂ€rbten sich vor Schreck dunkelrosa, «es ist so giftig, dass schon der Geruch ihn getötet hat! Und so etwas bringst du in unser Nest, gefĂ€hrdest deine sĂ€ugende Frau und deine unschuldigen Kinder, die doch noch nichts von der Welt gesehen haben! Ach, warum musste ich von allen sechs BrĂŒdern deines Wurfes ausgerechnet an dich geraten!» Na wunderbar. So viel MĂŒhe, und was erntet man? Nur Undank. Es war nĂ€mlich gar nicht einfach, das Brot in den Dach­boden zu kriegen. Erst wollte ich es auf dem RĂŒcken tragen, wie ich es auf dem Bild bei Maronis gesehen habe, der Mann mit den Balken. Ging aber nicht. Ich brauchte meine vier Pfoten zum Gehen, und mit dem Schwanz allein konnte ich das Brot auf dem RĂŒcken nicht halten. Also zog ich es mit den ZĂ€hnen die steile Holztreppe hinab, Stufe fĂŒr Stufe, und die Beine schlotterten mir vor Anstrengung.

Mona Vetsch

So hungrig ich war und so wunderbar die Wurst auch duftete, ich gönnte mir keinen einzigen Bissen. Alles hab ich fĂŒr die Familie aufgespart, so selbstlos bin ich, da darf man doch Dank erwarten! Aber nein. Sie denke ja gar nicht daran, das Abendbrot eines Toten zu essen, wĂŒtete Madame. «Er merkt es doch nicht!», sagte ich, aber das liess sie nicht gelten. «Na und? – Man stiehlt ja auch keine Blumen vom Grab, bloss weil sich der Beerdigte nicht mehr an ihnen freuen kann! Du hast die Wahl: das Brot oder ich!» So sehr ich ihr Temperament liebe, diesmal hat sie den ­Bogen ĂŒberspannt. «Das Brot», schrie ich und trollte mich in Richtung Treppenhaus. Ich hĂ€tte gern mit der TĂŒr geknallt, aber als MĂ€userich hat man da so seine Grenzen und als MĂ€userich mit einem Streichwurstbrot zwischen den ZĂ€hnen erst recht. Mitten in der Nacht schreckte ich auf. Ich hatte mich im zweiten Stock schlafen gelegt, im Kinderwagen von Kellenbergers Kleinster. Geweckt hatte mich ein leises Klimpern. «Madame?», murmelte ich. Sie musste mich suchen gegangen sein, voller Sorge, die gute Seele! Aber es war nicht meine Liebste, die auf den Flur hinaustrat. Es war Lislott Kellenberger. Im Pyjama und mit nackten FĂŒssen trippelte sie hinĂŒber zum MĂŒllsack und schob etwas hinein, und im nĂ€chsten Moment verschwand sie wieder im Dunkel ihrer Wohnung. Aber hallo, sagte ich mir. Eine Frau, die nachts aus der Wohnung schleicht, um etwas zu entsorgen? Da stimmt doch etwas nicht! Leo, sagte ich mir, das siehst du dir genauer an. Ich brauchte gar nicht tief zu graben. Der weisse Stift steckte in der FischstĂ€bchen-Verpackung. Behutsam zog ich ihn heraus. Erstes Fenster: Strich. Zweites Fenster: ein blaues Kreuz. Ein Schwangerschaftstest, und ein positiver noch dazu, und ­Lislott Kellenberger lĂ€sst ihn zu nachtschlafender Zeit heimlich verschwinden, statt ihren Mann mit der frohen Botschaft zu ĂŒberraschen! Sapperlott, da war eine Krise im Anzug, das hatte ich als Maus, Ehemann und Vater deutlich im GefĂŒhl. Ausserdem hatte ich kalte FĂŒsse. Es war Zeit fĂŒr eine reuige Heimkehr ins traute Nest. Dort war von der Krise nichts mehr zu spĂŒren; ein rosa KnĂ€uel bildeten die Kleinen, das hellbraune daneben war Madame. Sie zitterte nur leicht mit den Barthaaren, als ich mich an ihr warmes Fell schmiegte. Die Geschichte mit Frau Kellenbergers nĂ€chtlichem Ausflug kann bis morgen warten, dachte ich noch, vielleicht schon halb im Traume.  mona vetsch, 33, ist Moderatorin bei DRS 3 und beim SF

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leser

«Hayeks Ideen haben Hand und Fuss» u Nicolas Hayek – der

sanierer, SI 44/2008 «Seit Jahren bewundere ich SwatchChef Nicolas Hayek. Seine Ideen haben Hand und Fuss. HĂ€tten wir mehr solche Leute an der Spitze, wĂ€re die Finanzkrise fĂŒr die Schweiz nicht so gravierend ausgegangen. Mir gefĂ€llt seine direkte und ehrliche Art. Ich hoffe, dass auch einige der betroffenen Banker den Artikel gelesen haben und vielleicht das eine oder andere in Zukunft anders machen. Auch mir gehen diese Gewinnmaximierungen auf Kosten von langfristigem Denken auf den Geist.»

mich so sympathisch und echt. Am besten finde ich, dass GölĂ€ wieder Mundart singt. Bitte weiter so! Und bitte wieder mehr Lieder Ă  la â€čSchwanâ€ș.» Jeannette Hug, Chur

«Zum GlĂŒck gibts noch Unternehmer und nicht nur Manager! Der Artikel sollte PflichtlektĂŒre fĂŒr Parlamentarier sein, verbunden mit der Hoffnung, dass daraus die nötigen Lehren gezogen werden.»

Thema Umwelt Toll umgesetzt magazin SI GRueN, SI 44/2008 «Das neue SI GRUEN hat bei uns voll eingeschlagen. Mein Mann und ich, aber auch unsere drei Töchter (15, 12 und 9) sind vom begeistert. Der Redaktion ist es gelungen, das sonst so moralschwere Thema Umwelt sinnlich, stylish und modern zu gestalten. Es macht viel Lust, in diesem Öko-Heft der anderen Art zu schnuppern. Unsere ganze Familie freut sich schon aufs nĂ€chste SI GRUEN.»

Victor Ruch, Liebefeld BE

K. Hutter, Basel

Manuela Koller, per E-Mail

herzerweichenD u GÖLÄ – DAS comeback, SI 44/2008 «Der Bericht ĂŒber GölĂ€ hat mir ausgezeichnet gefallen. Als begeisterter HobbysĂ€nger war ich schon immer ein grosser Fan von ihm und kann sein Comeback-Konzert im ZĂŒrcher Hallenstadion kaum erwarten. Ich bin ĂŒberzeugt, dass GölĂ€ nicht nur mein Herz erwĂ€rmen wird.» Alexander Herrmann, Tuttwil TG

«Merci fĂŒr den tollen GölĂ€-Bericht! Der Typ ist halt wirklich ein typischer Schweizer BĂŒezer – und genau das macht ihn fĂŒr

impressum Nr. 45, 97. Jahrgang. Erscheint montags Beglaubigte Auflage 232 519 Exemplare ISSN 0036-7362 Abonnements-Dienst (Telefon gratis) 0800 820 920 Mo bis Fr: 7.30–18.00 Uhr, aboservice@ringier.ch Redaktion Schweizer Illustrierte, 8008 ZĂŒrich, Dufourstrasse 23, Tel. 044 - 259 63 63, Fax 044 - 262 04 42, info@schweizer-illustrierte.ch Chefredaktor A.I./Verlagsdirektor Urs Heller Mitglied der Chefredaktion Stephan Sutter Bekanntgabe von namhaften Beteiligungen i. S. von Art. 322 StGB: Addictive Productions AG; Betty Bossi Verlag AG; Bolero Zeitschriftenverlag AG; ER Publishing SA; Freeflow AG; Good News Productions AG; GRUNDY Schweiz AG; Investhaus AG; JRP Ringier Kunstverlag AG; 2R Media SA; Mediamat AG; media swiss ag; Previon AG; Presse TV AG; Radio Z AG; Rincovision AG; Sat.1 (Schweiz) AG; SMD Schweizer Mediendatenbank AG; SMI Schule fĂŒr Medien­ integration AG; Teleclub AG; Zana Media AG; Ringier France SA; Ringier Publishing GmbH; Juno Kunstverlag GmbH; Ringier (Nederland) B.V.; Ringier CR a.s.; Ringier KiadĂł Kft.; Europress Kft.; Euromedia Bt.; NĂ©pszabadsĂĄg Zrt.; Ringier Slovakia a.s.; FMU Free Media Ukraine Ltd.; Ringier Pacific Ltd.; Ringier Print (HK) Ltd.; Beijing Ringier International Advertising Co. Ltd. Der Nachdruck sĂ€mtlicher Artikel und Illustrationen ist verboten. FĂŒr den Verlust nicht verlangter Reportagen ĂŒbernimmt die Redaktion keine Verantwortung.

schreiben sie uns ihre meinung Schweizer Illustrierte, Leserbriefe Dufourstrasse 23, 8008 ZĂŒrich Fax 044 - 262 04 42 E-Mail info@schweizer-illustrierte.ch Anonyme Zuschriften werden nicht veröffentlicht. Die Redaktion behĂ€lt sich vor, Briefe zu kĂŒrzen. willi

«Nein, Walterli, der Grossvater wollte weder ein Kreuz noch einen Stein auf seinem Grab.»


Was macht eigentlich 


«Ich war 18 und naiv.» Laetitia Zappa daheim in ZĂŒrich mit ihrem Mini-Malteser. Text Christa WĂŒthrich Foto Dick Vredenbregt

S

eit dem Dokfilm «Heidi im Pornoland» sind ĂŒber zwölf Jahre vergangen. Sehen Sie sich noch als Pornostar? Ich habe mich nie als Pornostar ge­sehen. Faktum ist, dass ich nur vier Monate in dieser Branche tĂ€tig war. Bei der Premiere von «Heidi im Pornoland» stand ich schon seit mehr als einem Jahr nicht mehr vor der Kamera. Die ganze PornostarGeschichte war eine reine Inszenierung der Medien. Sie sehen die Medien als Manipulator? Ja, ganz klar. Ich war damals knapp 18 Jahre alt und naiv. Pornos waren ein Tabu, und ich hatte weder einen Be­rater noch einen Manager. FĂŒr die Medien war ich damit ein gefundenes Fressen. Welche Beziehung haben Sie heute zu den Medien? Eine sehr gespaltene. Fotografieren lasse ich mich heute kaum. Interviews gebe ich selten. Zu negativ sind meine Erfahrungen mit der Presse. Von Journalisten benutzen und manipulieren lasse ich mich nicht mehr. Sie planten damals, ein EnthĂŒllungsbuch

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zu veröffentlichen. Existiert dieses Projekt noch? Das Manuskript ist versiegelt und sicher aufbewahrt. Eine Publikation ist im Moment nicht geplant. Ausschliessen möchte ich dies aber nicht. Im Falle einer Veröffentlichung mĂŒsste ich jedoch auswandern; zu brisant ist der Inhalt, zu gross wĂ€re der Rummel um meine Person. Im Rampenlicht möchte ich auf keinen Fall nochmals stehen. Könnten Sie sich ein Comeback in der Pornobranche vorstellen? Nie! Ich sehe keinen Grund dazu. Ich habe die letzten Jahre beruflich viel geleistet – sei es in der Gastronomie oder der Modebranche. Von meinem geschĂ€ftlichen und privaten Umfeld

Laetitia Zappa Geboren am 8. Juni 1974 als Tochter einer Algerierin und eines Schweizers. Aufgewachsen in St. Moritz, schliesst sie eine KV-Lehre ab und arbeitet als Pornodarstellerin. Bekannt wird sie 1996 durch den Dokfilm «Heidi im Pornoland». Nach Engagements als Moderatorin, Modemacherin und Gastro-Unternehmerin fĂŒhrt Laetitia Zappa heute einen Modeladen in ZĂŒrich. Sie ist geschieden und lebt mit ihrem Partner in der Limmatstadt.

werde ich als Frau und GeschĂ€fts­ partnerin vollkommen akzeptiert. Was machen Sie heute beruflich? Seit Juli 2008 fĂŒhre ich erfolgreich mein eigenes ModegeschĂ€ft «revolu­ tion» in ZĂŒrich. Ich habe mir damit einen Traum erfĂŒllt. Vom Konzept des ­Ladens bis hin zum Einkauf der Ware manage ich alles selbst. Wie hat sich Ihr persönliches Umfeld verĂ€ndert seit dem RĂŒcktritt aus der Pornobranche? VerĂ€ndert hat sich kaum etwas. Meine Familie und meine Freunde standen immer hinter mir: damals und heute. Zum Pornobusiness habe ich keinen Kontakt mehr. Die einzige Ausnahme ist Rocco Siffredi. Doch die Branche hat sich verĂ€ndert. FrĂŒher war es eine Glamourwelt, heute ist es eine Industrie. Hat sich die Beziehung zu Ihrem Körper verĂ€ndert? (Lacht.) Ich habe nicht weniger Sex als frĂŒher, nur exponiere ich mich nicht mehr. Meinem Körper gegenĂŒber habe ich mehr Respekt. Den hatte ich damals verloren. Ich gebe mir MĂŒhe, gesund zu leben und Sorge zu meinem Körper zu tragen. Im Moment versuche ich mit dem Rauchen aufzuhören. GeschĂ€ftlich etabliert und privat liiert. Ist Laetitia Zappa ein GlĂŒckskind? Nein, ein GlĂŒckskind bin ich sicher nicht. In den letzten Jahren haben SchicksalsschlĂ€ge, wie der Tod meines Vaters, mich und meine Familie geprĂ€gt. Doch auch wenn du am Boden zerstört bist, ist es dein Leben und deine Entscheidung, was du daraus machst. Ich weiss heute, dass ich viel ertragen kann. Was bedeutet GlĂŒck fĂŒr Sie? Gesund zu sein, privat wie beruflich meine Freiheit zu haben und zu geniessen bedeutet fĂŒr mich GlĂŒck. Mehr brauche ich nicht dazu. Und wie sieht Ihre Zukunft konkret aus? Ich trĂ€ume schon von einem zweiten und dritten Laden. Gerne hĂ€tte ich mehr Zeit fĂŒr Kultur, Kunst und Geschichte. Aber das nĂ€chste grosse Projekt ist sicher, eine eigene Familie zu grĂŒnden. 

Foto SF

Laetitia Zappa, 1996.


 Laetitia Zappa? Die 34-jĂ€hrige BĂŒndnerin gilt heute noch als der ­bekannteste weibliche Pornostar der Schweiz. BerĂŒhmt wurde sie im MĂ€rz 1996 durch Alain Godets Dokumentarfilm «Heidi im Pornoland».




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