SI-STYLE_2012_10

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# 10 Oktober 2012 CHF 5.00

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Die aufregendsten

Angelika Taschen so chic wohnt die verlegerin in Berlin

accessoires der Saison

Dani Levy der schweizer woody allen über familie, filme, flirts Susan Sarandon die hollywood-diva kommt an das zurich film festival

im gespräch

kristen stewart Plus Kate Bosworth + Heidi Happy + natalie Portman + dj sanja + scott schuman + richard gere + Buenos aires

+++ Das grösste SCHWEIZER CELEBRITY- & FASHION-MAGAZIN +++ Das grösste SCHWEIZER CELEBRITY- & FAS
















l a i r o t i d e e l y t s

2012 # 10, Oktober

Bitte kein Theater! Für starke Bilder braucht es gute Fotografen. Deshalb bemühen wir uns um herausragende Handwerker, die unsere Bildsprache sprechen. Bestätigt eine Agentin unserer Fotoredaktion das Interesse einer Koryphäe an einer Zusammenarbeit, kommt Freude auf. Gleichzeitig beschleicht Moderedaktion und Art Direction ein mulmiges Gefühl: Was, wenn der Fotograf Allüren hat? Wenn er sich mehr in Szene setzt als das Model? Schön, verfliegen die Bedenken meist beim ersten Telefonat mit dem Profi in New York, Berlin oder Paris. Nach kurzem verbalem Beschnuppern, etwas Namedropping und genre­üblichen Schmeicheleien werden Ideen ausgetauscht. Ein Wort ergänzt das andere, die Inspiration fliesst, bis die optische Richtung der Story definiert ist. Mit einem «looking forward» ist die Zusammenarbeit besiegelt.

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Sabina Hanselmann-Diethelm

Chefredaktorin SI Style

Foto: Marco Grob

In dieser Ausgabe feiern Stefan Heinrichs (Seite 78) und Donald McPherson (Seite 92) SI-Style-Premiere. Auch bei diesen beiden Kamerakünstlern bestätigt sich meine Erfahrung im Business. Egal ob Fotograf oder Fussballer, Mannequin oder Malerin, Schauspieler oder Sänger: je grösser die Karriere, desto kleiner das Gehabe.



t l a h n i style

2012 # 10, Oktober

Dani Levy

mit seinen filmen streut der SChweizer regisseur Salz in Wunden. «ich liebe Komödien, die wehtun», sagt er. interview Ab Seite 78.

ÜBER UNS +++++++++++++++++++++++++++ 016 Editorial 022 Impressum

TRENDS +++++++++++++++++++++++++++ 024 Im oktober 036 up to date Clutch, Ballett 056 Look Topshop Unique 058 Label Bally 060 style-teil Tweedjacke 062 dresscode Waldmeisterin 064 zoom Namen, News, Lieblingsstücke 065 3 looks Blazer und Hose mit Print 066 tresor Preziosen, die entzücken 067 Checklist Türkische Riviera 068 stylewatch Lederleggings 07o living Top 5 072 Jelmoli style days 075 MISTERSTÜCK Wolljacke von Dondup 076 men Top 5

interview

mode +++++++++++++++++++++++++++ 040 accessoires-Special 092 hommage 104 starmania

BEAUTY

STARMANIA Für einen Look, der rockt: klein gedruckte Prints, kombiniert mit ­Leder, Nieten und Fell. Ab Seite 104.

HOMESTORY Das neue Zuhause der Verlegerin Angelika Taschen – eine grosse Altbauwohnung in Berlin. Ab Seite 154.

+++++++++++++++++++++++++++ 121 Auftakt Carine Roitfeld 124 Pigmentflecken 130 news 134 secrets Natalie Portman 136 Trend Make-up-Tipps vom Profi

Fotos: Stefan Heinrichs, Bèla Adler & Salvador Fresneda

+++++++++++++++++++++++++++ 078 Dani Levy 114 DJ Sanja



t l a h n i style 2012 # 10, Oktober

accessoires-special Die schönsten Taschen, die heissesten SChuhe – Ein Fest für die Augen. ab seite 40. BEAUTY +++++++++++++++++++++++++++ 138 pflege Augencremes für ihn 140 Top 5 142 annettes tagebuch 143 Green Weleda 146 Verlosung Clinique 148 spa Nuxe Paris

MAGAZIN +++++++++++++++++++++++++++ 167 auftakt Johnny Depp und Amber Heard 168 film Zurich Film Festival 172 lieblingslektüre Urs Augstburger 173 multimedia 174 reisen Buenos Aires 180 auto BMW 3er Touring 182 Kochen Caminadas Catering 183 weinbar Speis und Trank

KINO Glamour an der Limmat: Die ­Hollywood-Diva Susan Sarandon kommt an das Zurich Film Festival. Ab Seite 168.

MEIN STIL Sie kann was: DJ Sanja hat sich in der Szene, die von Männern dominiert wird, einen Namen gemacht. Ab Seite 114.

KOLUMNEN + RUBRIKEN +++++++++++++++++++++++++++ 032 Bettina Weber 144 Horoskop 150 Adressen 160 Sandra Bauknecht 165 Liebe etc. 184 Geld Markus Gisler 186 Zeitgeist Heidi Happy

Fotos: Donald McPherson, Ascot Elite, Zoe Tempest

Hommage an helmut newton. schöne Frauen, starke posen, unterkühlte Erotik. glamouröse Mode. Ab seite 92.

STARS +++++++++++++++++++++++++++ 034 stil-ikone Kate Bosworth 074 He-Man Scott Schuman 086 Coverstory Kristen Stewart 153 auftakt Lily Collins und Jamie Campbell Bower 154 homestory Angelika Taschen 162 starwatch Die sehen aber alt aus 164 party Benefiz-Auktion in den Hamptons



m u s s e r p m i e l sty Art Director Mode Beauty Living Textredaktion

Fotoredaktion Grafik Korrektorat

Grafikkonzept Mitarbeiter dieser Ausgabe

Sekretariat Buchhaltung Büro Mailand Büro Paris Head of Marketing Zeitschriften Marketingleiterin Anzeigenmarkt Zeitschriften Anzeigenverkauf Deutschschweiz Anzeigenverkauf Romandie Anzeigenmarkt International Produktion Zeitschriften Media Marketingservices Anzeigenservice Werbung Auflage Redaktion

Abonnementsdienst Einzelverkauf Abonnementspreise

Verlag Kristen Stewart wurde von Tom Munro / Management + Artists fotografiert. Sie trägt ein Kleid von Ralph Lauren.

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Druck ISSN-Nummer

SABINA HANSELMANN-DIETHELM Urs Heller BARBARA PASTORE KARIN ANNA BIEDERT, MARTINA RUSSI, RICHARD WIDMER, CHARLOTTE FISCHLI (Praktikantin) monica congiu, annette frisch CHRISTINE MARIE Halter-OPPELT ANITA LEHMEIER (Leitung), BARBARA SCHMUTZ (Textchefin) LAURA CATRINA, DANIELA FABIAN, DR. SHERIN HAFNER (People) RALF JOST (Leitung), SUSANNE MÄRKI BERIT BISIG, DANIELA MIRABELLA, MICHAEL MÜLLER ANdrea Leuthold, Marco Morgenthaler, PATRIZIA VILLIGER BELING THOENEN DESIGN Texte: Marlène von Arx, Sandra Bauknecht, Lucia Coimbra, Andreas C. Englert, Markus Gisler, Christian Hug, Chandra Kurt, ­Barbara Maurer-Frei, T ­ imothy Pfann­kuchen, Bettina Weber Fotos: Bèla Adler & Salvador Fresneda, Geri Born, Stefan Heinrichs, Véronique Hoegger, Inge Jurt, Donald McPherson, Paul Seewer, Zoe Tempest Illustrationen: Märt Infanger, Elisabeth Moch Kathrin Berchtold, Beatrice Pisciottano, Sara Schrepfer Mirella Vignoni Martina Riebeck Angelo Buonomo & Didier Cometti Thomas Passen Verena Baumann Claudia Dippel (Verkaufsleiterin) Deborah Cookson, Colette Mader, Corinna Sarasin Anne Jan, Isabelle Stricker Daniel Strässle (Verkaufsleiter), Claudia Straub, François Zielinski, Sara Franceschini (Rubriken) Roland Winkler Cécile Blösch, Michelle Sameli Beatrice Meyer Aloui, Stefan Reinli Julia Tatje, Sabrina Zakowski 200 000 Exemplare Schweizer Illustrierte Style, Dufourstrasse 23 8008 Zürich, Telefon 044 259 69 69, Fax 044 259 89 83 sistyle@ringier.ch, sistyle-blog.ch Telefon 0800 880 870 (gratis), aboservice@ringier.ch Montag bis Freitag, 7.30 bis 18 Uhr oder online-kiosk.ch einzelverkauf@ringier.ch 1 Jahr: Fr. 38.– (inkl. 2,5 % MwSt.) Ausland-Abonnementspreise auf Anfrage Ringier AG, Dufourstrasse 23, 8008 Zürich Telefon 044 259 61 11, Fax 044 259 68 44 Swissprinters AG, 4800 Zofingen 1661-6588

Bekanntgabe von namhaften Beteiligungen i. S. von Art. 322 StGB: Betty Bossi AG, Energy Schweiz Holding AG, Energy Bern AG, Energy Zürich AG, ER Publishing SA, Eventim CH AG, Geschenkidee.ch GmbH, Good News Productions AG, Goodshine AG, GRUNDY Schweiz AG, Infront Ringier Sports & Entertainment Switzerland AG, Investhaus AG, JRP Ringier Kunstverlag AG, 2R MEDIA SA, media swiss ag, Original S.A., Previon AG, Presse TV AG, Qualipet Digital AG, Ringier Africa AG, Ringier Studios AG, Rose d’Or AG, Sat.1 (Schweiz) AG, SMD Schweizer Mediendatenbank AG, SMI Schule für Medienintegration AG, Teleclub AG, The Classical Company AG, Ringier Axel Springer Media AG, Ringier France SA (Frankreich), Ringier P ­ ublishing GmbH (Deutschland), Juno Kunstverlag GmbH (Deutschland), Ringier (Nederland) B.V. (Holland), Ringier Kiadó Kft. (Ungarn), Népszabadság Zrt. (Ungarn), ­Ringier Pacific Limited (Hongkong), Ringier Print (HK) Ltd. (Hongkong), Ringier China (China), Ringier Vietnam Company Limited (Vietnam), Get Sold ­Corporation (Philippinen). Der Nachdruck sämtlicher Artikel und Illustrationen ist verboten. Für den Verlust nicht verlangter Reportagen kann die Redaktion keine Verantwortung übernehmen.

Fotos: Roba Press, Stefan Heinrichs, Dukas

Chefredaktorin Geschäftsführer Ringier Zeitschriften



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Termine +++ Trends +++ Tipps +++ Typen +++ Termine +++ Trends +++ Tipps

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Filmreife roben 1 Natalie Portman in ­einem bestickten Seidenkleid, Herbst / Winter 2009. 2 Marlene Dietrich in «Stage Fright», 1950. 3 Charlize Theron, Actrice und Dior-Botschafterin, ziert das Cover von «Stars in Dior» (240 Seiten, Fr. 74.90).

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Fotos: Alexi Lubomirski (2), Warner Bros, Inge Jurt

DER DESIGNER der diven Der BildBand STARS IN DIOR zeigt grosse MOMENTE DER MODE- UND fILMGESCHICHTE. grosses kino Christian Dior (1905–1957) war fasziniert vom Filmbusiness. Bevor er 1946 sein Couturehaus gründete, profilierte sich der Franzose als Kostümdesigner. Elizabeth Taylor, Sophia Loren oder Grace Kelly präsentierten sich auf der Leinwand und dem roten Teppich in Roben des Designers. Um im Film «Stage Fright» in Kleidern ihres Lieblingsdesigners spielen zu können, soll Marlene Dietrich zu Regisseur Hitchcock gesagt haben: «No Dior, no Dietrich!» Auch die Filmgrössen von heute lieben die Abendkleider, die Düfte und die Kosmetik des Luxuslabels. Das Buch «Stars in Dior» zeigt mit 250 eindrücklichen Fotos und informativen Texten, welche Rolle die Marke in Hollywood spielt. rizzoliusa.com

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JETZT GEWINNhEtN! -Nig

Dior ristian Dior d Parfums Ch un e SI Styl n  2 Einladunge verlosen 10 × rty am Pa ilta ck Co ive für die exklus Uhr r 2012 ab 21 22. Septembe h. ric Zü di ba in der Frauen f sistyle.ch. Mitmachen au



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Termine +++ Trends +++ Tipps +++ Typen +++ Termine +++ Trends +++ Tipps

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BlingBling!

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n Anna Dello Russo für H & M GLAMOUR-QUEEN 1 Anna Dello Russo mit Clutchbag, Fr. 149.–. 2 Ohrringe in Türkis /Gold, Fr. 29.90. 3 «Anna»-Halskette, Fr. 69.90. 4 Sonnenbrille, mit goldenen Krokodilen besetzt, Fr. 69.90. 5 High Heels, Fr. 299.–.

Powerpaare

mit ihrem verrückten Stil eroberte Anna Dello Russo, Fashion-Director der japanischen «Vogue», die Herzen der Streetstyle-Fotografen und Fashion-Fans. Jetzt designte die Italienerin für H & M eine Kollektion von Schmuck, Sonnenbrillen, Schuhen und Taschen, die ab 4. Oktober erhältlich ist – pünktlich zum Ende der ­Pariser Modewoche. hm.com

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n AVO SESSION BASEL Und Action! Die AVO Session Basel präsentiert wieder spannende Doppelkonzerte: Am 27. Oktober zum Beispiel trifft Herbie Hancock auf Melody Gardot. Der 3. November gehört Plüsch und Katie Melua. Oder Gotye und Esperanza Spalding: Der Popsänger und die Jazzkünstlerin spielen am 7. November in der Messe Basel in Klub­atmosphäre. Vorverkauf: avo.ch.

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KÜKEN UND GOCKEL 1 Unsere Favoriten der AVO Session: Stefanie Heinzmann, die Walliserin mit der Soul-Stimme … 2 … und der Schockrocker Alice Cooper, beide zu hören am 4. November.


+++ Termine +++ Trends +++ Tipps +++ Typen +++ Termine +++ Trends +++ Tipps+++ Termine +++

Queen reloaded

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n MUSE: NEUES ALBUM und TOUR 3

Fotos: © Panton Design, Basel (1), Tom Wesselmann, Pro Litteris, Zürich 2012 (1), © Vitra Design Museum (1), Warner Music (1)

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PLAKATIV, PROVOKATIV 1 Von Verner Panton entworfen: Swimmingpool im Spiegel-Verlagshaus in Hamburg (1969). 2 Der amerikanische Künstler Tom Wesselmann malte sein «Smoker Banner» 1971. 3 ­Im selben Jahr entstand auch der Sessel «Capitello» im Turiner Designbüro Studio 65.

Zurück in die Zukunft

Ausverkauft Glücklich kann sich schätzen, wer die Tickets für das MuseKonzert vom 12. November in der Basler St. Jakobshalle bereits auf sicher hat. Denn der Gig ist, wie die ganze Europatournee, so gut wie ausverkauft. Ist ja auch kein Wunder: Die Auftritte der Briten sind so spektakulär, wie ihre Musik bombastisch ist. Das haben in dieser Brillanz zuletzt Queen geschafft. Und das ist lange her. weltrock Dabei erfindet sich das Trio aus der Grafschaft Devon immer wieder neu, rückt mal das Klavier ins Zentrum, lässt danach die Gitarren krachen, zeigt sich ­sodann verletzlich. Ihr neues, sechs­ tes ­Studioalbum «The 2nd Law» macht da ­keine Ausnahme: die ganze Welt in sech­ zig Minuten. muse.mu

n Kunst und Design der Pop-ära im Vitra design museum Cool sein hiess schon 1970, ein Werk von Andy Warhol zu besitzen. Er setzte, wie viele seiner Kollegen, Gebrauchsgegenstände mit Schärfe und Ironie in künstlerische Motive um. Dass auch Designer diese Ästhetik nutzten, zeigt die Ausstellung «Pop Art Design» im Vitra Design Museum. 50 Kunstwerke und 80 De­ signobjekte wie der Tisch «Woman» von Allen Jones oder der Schrank «Superbox» von Ettore Sottsass sind dort bis zum 3. Februar 2013 zu sehen. design-museum.de

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ZUwachs in ZÜRIch neu ERöffnet Uhren der Schweizer Manufaktur IWC Schaffhausen gibt es ab sofort in der neuen, 60 m² grossen Boutique an der Bahnhofstrasse 61 zu kaufen. Etwa die Fliegeruhr Mark XVII, mit Gehäuse und Armband aus Edelstahl für 6000 Franken. iwc.com

DAS TRIO AUS DEVON 1 Von links: Christopher Wolsten­holme (Bass), Matthew ­Bellamy (Gesang, Gitarre, Keyboards), Dominic ­Howard (Schlagzeug). 2 Neue Scheibe: «The 2nd Law» (Warner Music).

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Ein Amerikaner in Paris n Retrospektive des New Yorkers Edward Hopper im Pariser Grand Palais die nachtschwärmer von Edward Hopper (1882–1967) zählt zu den berühmtesten Bildern der Kunstgeschichte. Dabei lebte der New Yorker lang nur von seinem Beruf als Werbe-Illustrator, erst mit 31 Jahren verkaufte er sein erstes Bild, für 250 Dollar! In

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den Jahren der Weltwirtschaftskrise setzte sich sein realistischer Stil durch, Hoppers Interieurs, Leuchttürme und Tankstellen wurden zu Metaphern für Einsamkeit und Melancholie. Das Grand Palais zeigt ab 10. Oktober bis 28. Januar eine Retrospektive des Malers, der Filmer wie Alfred Hitchcock, David Lynch oder Wim Wenders inspirierte. grandpalais.fr

Licht und schatTen 1 «Gas» entstand bei einer Autoreise entlang der Westküste anno 1940. 2 Seine Frau ­Josephine Verstille ­Nivison sass für viele Werke Modell, so auch für «Morning Sun» von 1952. 3 «Lighthouse Hill», 1927. 4 Spätwerk von 1962: «New York ­Office».

Edward Hopper, «Gas» © 2012 Digital image, The Museum of Modern Art, New York / Scala, Florence; «Morning Sun» © Columbus Museum of Art, Ohio; «Lighthouse Hill» © Image courtesy Dallas Museum of Art; «New York Office» © Montgomery Museum of Fine Arts

Termine +++ Trends +++ Tipps +++ Typen +++ Termine +++ Trends +++ Tipps



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Termine +++ Trends +++ Tipps +++ Typen +++ Termine +++ Trends +++ Tipps

Musts

1 Dichter-wettstreit

Sechs gewinnt

Vierzig Slam-Poeten, darunter Lara Stoll, Simon Libsig, Lukas Egli, Gabriel Vetter, Laurin Buser (Bild), treffen sich am 19. Oktober in Winterthur zur Schweizer Meisterschaft. ticket.winterthur.ch

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Dufte Typen n Skarsgard und ronson setzen akzente

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Frauenversteher Ob Schauspieler Alexan­ der Skarsgard seine zahlreichen Eroberungen ­olfaktorisch betört, wissen wir nicht. Als Werbe­ gesicht für den Calvin-Klein-Duft «Encounter» ist er jedenfalls eine gute Wahl. calvinklein.com Mark Ronson muss nur noch RIech an mir! 1 Mark einer gefallen: Der MusikproRonson wirbt für «Fan duzent ist seit einem Jahr di Fendi pour Homme» verheiratet. Die aromatische (ab 14. September). 2 Alexander Skarsgard Note des ersten Herrendufts legt sich für «Encounter» von Fendi wird seine Liebste von Calvin Klein ins Zeug bestimmt mögen! fendi.com (ab 17. September).

2 Südseezauber Sechzig

sehr seltene druckgrafische Arbeiten des Malers Paul Gauguin sind ab sofort bis 20. Januar im Kunsthaus Zürich zu sehen. Die Holzschnitte und Zinkografien zeigen Impressionen des Künstlers von seinen Reisen in die Bretagne und die Südsee. kunsthaus.ch

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3 senne heis luschtig

Vom 8. bis 20. Oktober gehts im Simmental urchig zu: Städter können in Workshops käsen, hornussen, jodeln, Alphorn blasen lernen. Höhepunkte der Alp­kulturtage: das Älplerfest am 13. und das Hornussenturnier am 20. Oktober. lenk-simmental.ch

TEXTE Laura Catrina, Sherin Hafner, Christian Hug, Sabina Hanselmann-Diethelm, Anita Lehmeier

Frisch und Dicht Schneller, als man es merkt, ist man reingezogen in das Klang- und Tanz­ universum dieses Trios aus Genf, das live als Sextett auftritt: Ist das noch Techno? War das mal Trip-Hop? Und warum harmoniert das so herrlich mit den Sechzigerjahre-Popmelodien? Die Antwort auf alle Fragen lautet: Aloan. Seit zehn Jahren verschmilzt die Band um die stil­ bewusste Sängerin Lyn M. alte und neue Stile zu etwas eigenständig Neuem. Jetzt sind sie mit ihrem fünften Album, «No Fear, No Bravery», unterwegs. Tourdaten: aloan.ch.

Fotos: Aloan (1), Dukas (2)

n Aloan aus Genf: die Summe ihrer Einflüsse



bettina weber über süsssaures farniente

Wir waren wieder in Italien, und es war heiss und schön, und wir wollten gerade auf den Markt in diesem entzückenden Städtchen an der ligurischen Küste, als ich mich in letzter ­Sekunde entschloss, Jeans und Hemd auszuziehen und ein Kleidchen überzuwerfen. Das bedeutete, dass ich mir noch ­meine Beine hätte eincremen müssen, weil die ja vorher unter der Hose ­geschützt gewesen waren (ich bin, was meine Haut anbelangt, etwas obsessiv). Und manchmal hat man ja so diese Momente, wo man total doof etwas fragt, etwas, das man selbst beantworten könnte, etwas, das eigentlich nicht einmal eine Frage ist, aber irgendwie ist man zu faul zum Selberdenken und braucht eine Legitimation von aussen, und so fragte ich mondkalbartig: «Meinst du, ich sollte die Beine noch eincremen?» Der Mann sagte: «Nein», und schon da hätte

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mir klar sein müssen, dass einer, der letztes Jahr wegen eines Sonnenbrandes der ganz üblen Art die Ferien im abgedunkelten Hotelzimmer verbringen musste, weil er die Schädlichkeit von UV-Strahlen für Propaganda der Kosmetikindustrie hält und Sonnencreme für komplett überflüssig, nicht kompetent ist, wenn es um die Prävention von Hautschäden geht. Am Abend waren meine Schienbeine rot gefleckt und sahen ­unschön aus, und ich war alarmiert und böse auf den Mann, weil eben, ich bin etwas obsessiv, was meine Haut im Allgemeinen und Sonnenbrände im Speziellen angeht. Er fand zwar, er ­könne nichts dafür, anerbot sich aber zwecks Wiederherstellung des häuslichen Friedens, mir vor seinem Tennismatch gegen den italienischen Lokalmatador in der Farmacia eine Salbe zu ­holen. Ich gab mich leidend und jammerte, dass ich nur essigsaure Ton­erde, also Euceta, wolle und sonst nichts, wobei ich noch ­erklärend hinzufügte, die heisse auf Italienisch vermutlich ­«Eutscheta». Das Ganze hat sich dann offenbar ungefähr so abgespielt: Der Mann betrat im Tennis-Tenue und mit Schläger in der Hand die Farmacia und sagte: «Eutscheta, per favore.» Das machte die ­Signorina hinter dem Tresen ratlos. Der Mann lüpfte das ­T-Shirt, unter dem sein Bauch ebenfalls in zartem Rosa glühte, deutete drauf und wiederholte: «Eutscheta.» Der Signorina war der Mann mit seinem roten Bauch nicht geheuer, sie befürchtete wohl, er werde noch mehr Körperteile entblössen, und rief sicherheitshalber den Chef. Der Mann wiederholte eindringlich: «Eutscheta!», worauf auch der Apotheker verständnislos den Kopf schüttelte, aber da fiel dem Mann ein, dass er zwar kein Italienisch kann, aber immerhin weiss, dass Essig «aceto» heisst. Und so sagte er in einem neuen Anlauf: «Eutscheta! ­Aceto!», und weil ihm auch noch in den Sinn kam, dass Erde «terra» heisst, sagte er: «Eutscheta! Aceto! A baso di terra!», was den Apotheker vollends aus der Fassung brachte und seine herbeigerufene Gattin ebenfalls, und die Kunden scharten sich interessiert um diesen Mann, der dastand in seinem blüten­ weissen Roger-Federer-Dress mitsamt Schläger in der Hand und seinen nackten Bauch zeigte und von Erde und Essig sprach. Sie zeigten ihm eine Salbe mit Aprikosen auf der Packung, aber der Mann blieb störrisch: «No verdure! Aceto! Terra!», und zog schliesslich mit leeren Händen ab, um sein Glück in einer zweiten Apotheke zu versuchen, wo er sich, wie er es danach wutschnaubend nannte, noch einmal zum Affen gemacht habe. Nächstes Jahr fahren wir in den Norden.

bettina weber, 38, schreibt in SI Style über Lebensart. Sie wohnt in Zürich.

Illustration: Märt Infanger, Foto: Sarah Maurer

stylekolumne



style stil -ikone kat e Schmucke Nonchalance Zugegeben, Kate Bosworth zierte diese Seite schon einmal. Warum wir die Schauspielerin noch immer toll finden? Der Stil der blonden Beauty hält sich konstant auf einem Top-Level. Ob Trend-Piece oder zeitloser Klassiker, sie ­verleiht jedem Stück eine Portion Coolness und trägt es mit bewundernswerter Nonchalance. Die Modewelt und Kate scheinen ohnehin von­ einander angetan: Die Frischverlobte (Fiancé ist der Regisseur Michael Polish) engagiert sich für diverse ­ ­Fashion-Projekte, spielte im Kampa­ gnenfilm für das französische Label Vanessa Bruno, ist Muse von Jung­ designern wie Proenza Schouler und entwirft zugleich ihre eigene Schmuckkollektion «Jewel Mint». Die Schauspielkarriere kommt dennoch nicht zu kurz: Im Jahr 2012 erscheinen vier Filme mit der 29-jährigen Actrice. Bei so viel Engagemehr ment und Können freuen on kate v wir uns jetzt schon auf weibosworth tere zauberhafte Auftritte! serem Blog

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Auf un tere Looks finden Sie wei elerin. pi us ha Sc der sistyle.ch

party in seoul Ledertop «Suzanno», von maje, Fr. 429.–. Schmaler Gürtel aus Leder, von Mango, Fr. 16.95. Faltenjupe mit Unterrock aus Spitzentüll, von ermanno scervino, bei Gassmann, Fr. 1250.–. Lippenstift Color Riche, Nr. 294, von l’oréal paris, Fr. 20.90. Ohrstecker mit Kristallen, von dsquared2, Preis auf Anfrage. Clutch in Lederoptik, von asos, Fr. 30.65. Spitze Pumps aus Wildleder, von navyboot, Fr. 299.–.

REDAKTION  Charlotte Fischli

bosworth


Fotos: Gettyimages (1), Bulls Press (1), Dukas (1), Inge Jurt, Paul Seewer Adressen Seite 150

shopping in l.a. Sonnenbrille von ck calvin klein, bei Manor, Fr. 229.–. Baumwollpullover von zara, Fr. 39.90. Transparenter Jupe, von american apparel, Fr. 59.–. Armband «Mod Moons Bracelet», von jewel mint, ca. Fr. 30.–, Tasche und Kette mit Eulenanhänger, beides von Mango, Fr. 66.95 und Fr. 26.95. Kette mit Tigerkopf, von Six, bei Clockhouse, Fr. 14.90. Sneaker-Wedges von bryan blake, bei Grieder, Fr. 280.–.

Fashionshow in london Pullover mit Fledermaus-Motiv, von h & m divided, Fr. 39.90. Elastischer Seidengürtel mit Maschenverschluss und Jupe aus Wolle, mit Schösschen, beides von burberry prorsum, bei net-a-porter.com, ca. Fr. 370.– und ca. Fr. 860.–. Schmale Clutch aus Glitzerstoff, von c & a, Fr. 25.–. Nagellack «Frenzy», Nr. 559, von chanel, Fr. 35.–. Schnür­schuhe aus Ziegenveloursleder, von marc cain, Fr. 649.–.


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1 der neuste clutch

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Zoe saldana

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1 bottega veneta Minaudière «Knot», aus geflochtenem, oxidiertem Silber, Fr. 8730.–. 2 alexander m ­ cqueen Aus Metallblumen gefertigte Clutch mit Totenkopfverschluss, ca. Fr. 2500.–. 3 tom ford Tasche aus glänzendem, kobaltblauem Krokodilleder, ca. Fr. 3800.–. 4 bulgari Emaillierte Minaudière «Serpenti», mit Schlangenkopfverschluss mit Mala­chit­augen, Fr. 4830.–. 5 h & m Abendtasche mit Nieten und Strass, Fr. 39.90. 6 tosca blu Aus ­Satin geflochtene Clutch, in mehreren Farben, bei Leder-Locher, Fr. 129.–. 7 kotur Minaudière «Margo Faille», mit ­Tigeraugenverschluss, bei Grieder, Fr. 260.–. 8 givenchy Clutch mit strassbestickter Spitze, ca. Fr. 1800.–.

Fotos: Dukas (1), Gettyimages (1), Paul Seewer

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Charlize Theron

Adressen Seite 150

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Für gesprächsstoff sorgen Stars wie Charlize Theron, 37, oder die 34-jährige Zoe Saldana, wenn sie mit einer auffälli­gen Clutch er­scheinen. Als Begleite­rin am Abend schmückt die Minaudière (so nennt man das Kleinod noch) nicht nur Schauspielerinnen. Die Hartschalen-Tasche im XS-Format, ein eigentliches Bijou, mit abgerundeten Ecken und Zierverschluss bietet ­gerade genug Platz für das Nötigste: Lippenstift, Schlüssel, Kreditkarte. Manchmal brauchen auch Frauen nicht mehr.

REDAKTION Richard Widmer

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Du lieber schwan!

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Zum Pas de Deux lädt das australische Model Miranda Kerr, 29. Sie entzückt im weissen Spitzen-Bustier mit Tüll-Jupe nicht nur ihren Ehemann, Hollywood-Star Orlando Bloom, 35. Eine grazile Haltung, gepaart mit zarten Farben – Puderrosa, Crème, Silber –, macht aus Frauen engelshafte Geschöpfe, auch wenn nicht alle als Victoria’s-Secret-Angel über den Laufsteg schweben können.

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3 MIranda Kerr

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7 Foto: Bulls Press (1)

1 thomas sabo Ohrringe aus Sterlingsilber, mit weissen Zirkonia und Kunstperlen, Fr. 198.–. 2 Prima Donna Twist Gepolsterter Bügel-BH und Taillenslip, mit d ­ ekorativen Schnürungen, Fr. 139.– und Fr. 69.–. 3 dior Pumps aus Satin, mit breiten Ristbändern, Preis auf Anfrage. 4 alexander mcqueen Clutchbag mit Straussen­federn, ca. Fr. 2160.–. 5 H & M Pumps aus Glattleder, Fr. 129.–. 6 hanro Teddy aus Merinowolle und Seide, Fr. 269.–. 7 blugirl Kragen aus Satin, mit Strasssteinen bestickt, ca. Fr. 410.–. 8 elie saab Eau de Toilette, ab ca. Fr. 67.–. 9 Charlotte olympia Pumps mit Plateau, mit Satin überzogen, Preis auf Anfrage. 10 repetto Ballerinas im Schlangenlederlook, ca. Fr. 250.–.

Adressen Seite 150

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9 REDAKTION Martina Russi

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s e r i o s s e c c a e styl

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Einladung zur Premiere

diese schmucken Stücke haben ein breites Repertoire drauf. Von Ladylike über exzentrisch bis hin zu frivol – Sie beherrschen ihr Fach. Ein Applaus für die Accessoires der Saison.


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mary Poppins

Das sind die Zutaten für den Adretten Look von julie andrews als SuperNanny: Bestickte Stoffe, florale Muster, Samt und blockabsätze.

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1 miu miu Bestickte Samtloafers, Fr. 440.–. 2 geox Riemchenpumps aus Wildleder, Fr. 210.–. 3 Salvatore ferragamo Bestickte Wildlederpumps, ca. Fr. 1100.–. 4 givenchy Ledertasche mit Stickerei, ca. Fr. 3000.–. 5 lancel Tasche aus geprägtem Lammleder, ca. Fr. 1900.–. 6 gabor Schnür-Bootie aus Lackleder, Fr. 149.90. 7 Dolce & Gabbana Bestickte Stoff­handtasche, Fr. 2370.–. 8 navyboot T-Riemchen-Pumps aus Wildleder und poliertem Kalbsleder, Fr. 450.–.

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Shine

pumps und Loafer. Clutch und umhängetasche. mit edlen stücken aus Glänzendem leder wahren wir den schönen schein.

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1 Tod’s Umhängetasche aus gelacktem Kalbsleder, Fr. 1170.–. 2 jil sander Loafers aus Kalbslackleder, ca. Fr. 540.–. 3 SPORTMAX Clutchbag mit kurzer Handschlaufe, Fr. 385.–. 4 Yves saint Laurent Lacklederpumps mit Plateau, ca. Fr. 960.–. 5 cArven × Robert Clergerie Plateausandalen aus Lackleder, ca. Fr. 710.–. 6 Viktor & Rolf Pumps mit Bleistiftabsatz, aus Lackleder, bei Fidelio, ca. Fr. 690.–.



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Hair

Zottelboots und Knuddel­ taschen – mit flauschigen Fell-accessoires gehen wir auf schmusekurs.

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1 Louis Vuitton Handtasche aus Ziegenfell, mit Monogrammfutter, Fr. 3800.–. 2 Blumarine Ankleboot aus Lackleder und mongolischem Lammfell, Preis auf Anfrage. 3 Tom Ford Minaudière aus Nerz, ca. Fr. 2820.–. 4 Paul smith Clutch aus Schaffell, ca. Fr. 1220.–. 5 longchamp Abendtasche aus langhaarigem Lammfell, mit Rindslederdetails, Fr. 550.–. 6 pierre hardy Stiefel aus Leder und Alpakafell, Preis auf Anfrage.



s e r i o s s e c c a e styl 2

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Doktor Schiwago

Alarm, kein Beutel passt zum Outfit. nun heisst es ruhe bewahren und sich eine Arzttasche organisieren. Es gibt sie rezeptfrei.

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1 marc o’polo Handtasche mit Reissverschluss, aus Glattleder, Fr. 569.–. 2 Marni Doktortasche aus kariertem Wollstoff, Fr. 1295.–. 3 gucci Ledertragtasche mit Rahmenverschluss, Nietenapplikationen und Steigbügeldetail, ca. Fr. 4100.–. 4 prada Lederhandtasche mit Blumenapplikationen, Fr. 3000.–.

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s e r i o s s e c c a e styl

la Cage aux folles MAnchmal ist das leben ein cabaret. und die Rolle, die man darin spielt, verlangt nach extravaganz, nach High heels und täschchen mit Marabu- und Straussenfedern. lasst die Paradiesvögel tanzen.

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1 Christian Louboutin Handtasche aus Kalbsleder, mit Straussenfedern, ca. Fr. 1920.–. 2 Roger Vivier Peeptoe-Sandale aus Wildleder, mit Federpompon, ca. Fr. 1200.–. 3 giuseppe Zanotti design High Heel mit Marabufedern, ca. Fr. 600.–. 4 gianvito rossi Stiletto aus Lackleder, mit Federn, ca. Fr. 750.–. 5 jimmy choo Abendschuh aus Satin, mit Federn, ca. Fr. 950.–.



s e r i o s s e c c a e styl 1

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Code Red

signalfarbe rot. Geniesserinnen stehen auf Bordeaux. Frohnaturen lieben Tomatenrot. und Ladys mit einem Faible für eleganz setzen auf Einen Ton zwischen Rot und Braun.

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1 zalando collection Shopper aus Glattleder, ca. Fr. 135.–. 2 maison mollerus Kleine Umhängetasche aus gepräg­­tem Lackleder, Fr. 269.–. 3 H & M Samtpumps mit kleinem Plateau, Fr. 69.90. 4 alexander wang Bootie mit Blockabsatz, aus Glattleder, ca. Fr. 700.–. 5 Liebeskind limited Grosse Tasche aus Rindsleder, mit Reissverschlüssen, ca. Fr. 480.–.


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6 burberry prorsum Handtasche aus kariertem Jacquard, mit Alligatorleder-Details, ca. Fr. 11 700.–. 7 victoria beckham Abendtasche aus Büffel- und Kalbsleder, mit Kettenhenkel, ca. Fr. 2900.–. 8 mango Beuteltasche aus Kunstleder, Fr. 66.95. 9 Hermès Reversibler Shopper aus feinem Kalbsleder, Fr. 5450.–. 10 bally Geschnürter Stiefel aus verschiedenfarbigem Glattleder, mit Blockabsatz, ca. Fr. 1200.–.


s e r i o s s e c c a e styl

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into the wild Der Grossstadtdschungel lockt. wer ihn erkundet, braucht einen verlässlichen Begleiter. einen richtig schicken Lederrucksack.

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1 chanel Rucksack aus Lammleder, mit aufgesetzten Taschen und Reissverschluss, Fr. 2910.–. 2 the row Kalbsleder-Rucksack mit goldenen Details, ca. Fr. 3700.–. 3 moschino Rucksack aus gestepptem Nappaleder, mit goldfarbenen Metallketten, ca. Fr. 1450.–. 4 trussardi Lederrucksack mit aufgesetzter Straussenledertasche, ca. Fr. 3400.–.



s e r i o s s e c c a e styl

spellbound

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dieses Mal wirds surreal. Am revers blinzeln zwei Augen, auf der Tasche schmunzelt ein Mund, und im mann im MOnd hat man Lippenstift und Kreditkarte dabei.

Adressen Seite 150

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1 Lanvin Broschen in Augenform, beide ca. Fr. 540.–, Lippenbrosche, ca. Fr. 540.–, und Ansteckbroschen in Handform, je ca. Fr. 710.–. 2 charlotte olympia Clutch aus silberfarbenem Leder, mit abnehmbarem Kettenhenkel, bei net-a-porter.com, ca. Fr. 610.–. 3 diane von furstenberg Abendtasche mit Tragriemen, Preis auf Anfrage. 4 nicholas kirkwood Wildleder-Stiefelette mit Pferdeschwanz, Fr. 1230.–.

Redaktion Martina Russi

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stylelook

Gross im Kommen

formidabel viel platz hat man in der Biker-Weste von Topshop Unique.

REDAKTION laura catrina

loose fit lautet diesen Herbst die Devise bei Westen und Mänteln. Topshop Unique setzt den Trend überzeugend um. Hüft-, knie- oder bodenlange Mäntel aus robusten Stoffen mit Reissverschlüssen oder aufgesetzten Taschen machen ­grosse Lust auf kalte Tage. Unser Favorit, die graue Oversize-Weste mit silbernen Zippern, lässt viel Raum für dicke Wollpullis darunter – oder für Spekulationen. Denn etwas zu verbergen haben wir doch alle, nicht? topshop.com

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mehr SpielRaum

ERSIZE-SCHNITT zu OUTERWEAR IM OV et man auch bei find n ise günstigen Pre as tiefer in die etw r Zara oder Mango. We aut bei Isabel sch e, cht mö Tasche greifen r italienische De . line Marant, Chloé oder Cé hat diese ra Ma x Ma t alis Mantelspezi ge Modelle. lan den bo Saison ebenfalls tolle, ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++

Foto: Imaxtree

Die Laufsteg-Kollektion der britischen High-Street-Kette Topshop ist ein Glücksfall für alle, die für Designerstücke nicht zu viel Geld ausgeben wollen. Obwohl die Preise höher sind als bei normalen Topshop-Teilen, ist die Unique-Linie er­schwing­licher als Chanel, Céline, Chloé und Co. (ein Mantel kostet etwa 300 Pfund). Verantwortlich für die gelungenen Designs ist seit 2011 Kate Phelan, die ehemalige Modechefin der englischen «Vogue».



stylelabel

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geradlinige coolness Gar nicht Steif sind die aktuellen Entwürfe von Michael Herz und Graeme Fidler für Bally. Ihre Herbst / Winter-Kollektion begeistert mit einer Coolness, für die das Schweizer Luxuslabel nicht un­ bedingt bekannt ist. Reduzierte, hoch­ geschlossene Kleider geben mit ihrem asymmetrischen Saum den Blick auf gerade genug Bein frei, um nicht bieder zu

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wirken. Ein Schösschen an einem ärmellosen Oberteil, ebenfalls aus Glattleder, verleiht der Silhouette Kontur und ­Schärfe. Ledermäntel gefallen mit doppelreihiger Front, Kapuzen oder Pelzbesätzen. Die zurückhaltende Farbpalette in Schwarz, Grau, Caramel und Nachtblau wird durch einen Look in Rot aufgepeppt. Mit ihrer Inspiration – eine Diplomaten-Tochter in den Siebzigerjahren – verarbeiten die Designer auch ein Stück Nostalgie: 1976 lancierte Bally, bis anhin ausschliesslich ein Schuhhersteller, erstmals eine Kleider­

linie. Das kreative Duo Herz /Fidler ist seit 2010 im Amt und beschert der Schweizer Marke mit seinen zeitge­mässen Entwürfen wieder weltweit Aufmerksamkeit: Promis wie Diane Kruger, Miranda Kerr oder Jessica Alba zeigen sich gerne in Bally. Wer sich das Key-­Piece der Kollektion, den roten Kapuzenmantel, wohl zuerst schnappt? bally.com 1–5 Die Herbst / Winter-Kollektion 2012 von Bally vereint das Handwerks-Know-how des 1851 gegründeten Schweizer Unternehmens mit dem modernen Designanspruch der britischen ­Chef­designer Michael Herz und Graeme Fidler.

REDAKTION Laura Catrina

Messerscharfe Silhouetten, rotes und schwarzes Leder, kniehohe schnürStiefel: das Schweizer Traditionsunternehmen BALLY gibt sich in dieser Saison tough.



styleteil

isabel marant étoile

Bei Grieder, Fr. 350.–.

one touch

Bei Charles Vögele, Fr. 229.–.

gerard darel

Bei Globus, Fr. 430.–.

h & m

Aus Wollgemisch, Fr. 69.90.

Alles im Kasten

yessica pure

Bei C & A, Fr. 99.–.

Smart shopping

Eye-Catcher

fashion-queen

Sofort zugreifen! Das ist viel Mode für wenig Geld.

Ein Hingucker. Neidvolle Blicke sind garantiert!

Ihre Wahl zeugt von exzellentem Geschmack.

Adressen Seite 150 Fotos: Gettyimages (1), Inge Jurt

60 marc o’polo

Aus Wolle/Mohair, Fr. 239.–.

Clémence Poésy

REDAKTION Richard Widmer

das gehört jetzt in den kleiderschrank: eine Kastenjacke aus Tweed. Quadratisch, praktisch, gut, zeigt die damenhafte im Verbund mit Jeans und Boots ihre freche seite.



e d o c s s e r d e styl 4 2

“Für den Look gibts ein Wau!”

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Waldmeisterin 6

jetzt rascheln wir nicht nur Bello zuliebe durch die bunten Blätter. auch das neue herbst-outfit will ausgeführt werden! 8

1 longchamp Handschuhe aus weichem Wildleder, Fr. 145.–. 2 l’occitane Seifen mit getrockneten VerveineBlättern, je Fr. 8.–.

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mit Vogel, aus Alpaka­ wolle, Fr. 479.–. zalando.ch 6 lOngines Dreizeiger­ uhr (38,5 mm) aus der «Saint-Imier»-Kollektion, mit Alligatorleder-Arm­ band, Datumsanzeige auf drei Uhr, Fr. 1950.–.

8 trollbeads Lederarmband mit Glas- und Silberperlen, ca. Fr. 550.–. 9 Ralph lAuren blue LAbel Cordhose mit

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Fotos: Wildlife (1), Inge Jurt Adressen Seite 150

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REDAKTION Karin Anna Biedert

seitlicher Schnürung am Saum, Fr. 335.–. zalando.ch «Pelican Clutch» mit 10 acne Knöchelschuh Fell und abnehmbarem mit Cut-out, kleinem Henkel, ca. Fr. 990.–. Blockabsatz und guter 7 louis vuitton 4 g-Star Fedora «Lauren», Hundeleine «Baxter», aus Profilsohle, ca. Fr. 720.–. aus Wollfilz, mit LederMonogramm-Canvas und band, ca. Fr. 85.–. Leder, Grösse M Fr. 275.–. 3 Alexander Wang

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5 stefanel Strickcape



stylezoom Boys and Girls Das schauen wir uns mal näher an: Einen falschen Schweden, eine attraktive Kanadierin, eine amerikanerin mit Durchblick. Schnappschüsse aus der Fashion-szene. 1

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ein lustiger Schwede, sondern das Desi­ gner-Duo Susanne Ostwald und Ingvar ­Helgason steckt hinter dem Namen. Die Deutsche und der Isländer machen Mode mit strukturierten Silhouetten und BlockPrints. Fashion-Insider wie Miroslava Duma oder Natalie Joos tragen die heissen Looks ­bereits. ostwaldhelgason.com Model Meghan Collison (2) Die 24-jährige ­Kanadierin ziert die schönste Werbekam­ pagne dieses Herbstes, die von Proenza Schouler. Zum Nachmachen: ihr fabelhafter Fransen-Cut. WWW Denim refinery Sind die neuen Jeans zu steif oder einfach zu langweilig? Denim Refinery wäscht, bleicht, färbt oder bedruckt das Stück nach Wunsch – so wird es garantiert zum Lieb­ ling. Hin und zurück gehts per Post. denimrefinery.com Lookbook Dream & Drive (3) Alison Mosshart und Jamie Hince (Kate Moss’ Liebster) sind die Indie-RockBand The Kills. Der Fotoband erzählt in intimen Bildern aus ihrem Tour-Leben. Schlicht cool! Best dressed Jenna Lyons (4) Die Kreativdirektorin der USMarke J.  Crew gibt ihrer bezahlbaren Preppy-Mode mit It-Pieces teurer Labels den letzten Schliff. Ebenfalls sehenswert: J. Crews aktuelle Werbung mit Modejour­ nalistinnen wie Caroline Issa («Tank») und Virginie Mouzat («Le Figaro») als Models. favorit Statement Sweater (5) Pullis mit plakativen Prints sind hip wie nie. Balenciagas Exemplar rät «Join a Weird Trip», Phillip Lim ruft «Ka-Pow!». Das Mo­ dell des Amsterdamer ­Labels Zoe Karssen besinnt sich aufs ­Wesentliche – und ist eini­ ges günstiger (ca. 100 Euro). zoekarssen.com

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laura catrina, moderedaktorin von SI Style, über Namen, News und lieblingsstücke.

Fotos: Geri Born (1)

Label Ostwald Helgason (1) Nicht


looks style DAS PASST DAZU

Lippenstift, giorgio armani, Fr. 54.–.

Tasche aus Lackleder, Céline, ca. Fr. 3130.–.

REDAKTION  Martina Russi FOTOS  Geri Born, HAIR & MAKE-UP  Angela Marbach MODEL  Eliane G / Option

Adressen Seite 150

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SAISON FÜR

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Taillengürtel aus Leder, lanvin, bei mytheresa.com, Fr. 558.–.

ose, Blazer und H von Hugo, und ca. Fr. 540.– – 0. 19 . Fr . ca Uhr mit Perl­mutt­ zifferblatt, gc smart luxury, Fr. 559.–.

musterbeispiel das ist chic, der Schule macht: blazer und hose mit wabenprint. So viel exzentrik muss manchmal sein. LOOK 1 Bluse mit Knopfleiste und Stehkragen in Kontrastfarbe, Yessica pure, bei C & A, Fr. 39.–. Umhänge­ tasche aus Kunstleder, new yorker, Fr. 24.95. Stiefeletten mit Blockabsatz, aus Glattleder, Lacoste, Fr. 299.–. LOOK 2 Top mit Schösschen, aus Kunstleder, H & M, Fr. 49.90. Couvertclutch aus Wildleder, mit abnehmbarem Schulterriemen, maddison, bei Manor, Fr. 29.90. Riemchen-Pumps aus Lackleder, Minelli, Fr. 219.–. LOOK 3 Bluse mit Spitzenapplikation am Kragen, the kooples, bei Globus, Fr. 195.–. Taillenhoher Jupe aus Wolle, tamara jarmon, bei Globus, Fr. 269.–. Schnürschuhe, mit Nieten besetzt, graceland, bei Dosenbach, Fr. 34.90.

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styletrend

Tresor

neues aus der welt der Bijoux: edle stücke, die entzücken.

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Olivia Palermo

EIN UNIKAT ist die Armspange «Dentelle Opale d’Orient» aus der Haute-JoaillerieKollektion «Dear Dior». Sie ist aus Platin und Gelbgold geschaffen und mit Diamanten, einem Schwarzen Opal aus Australien, Spessartin- und Tsavorit-Granaten, Rubinen, Spinellen und Tansaniten bestückt. dior.com

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ringelreigen

«Edel-Sonnenglanz» heissen die GelbgoldOhrringe des Familienunternehmens Wellendorff. Clips und Innenringe sind mit Diamanten ausgefasst. Im Zentrum funkelt das Firmen­signet, ein Brillant-W, Fr. 30 200.–. wellendorff.com

du grüne neune !

Hitverdächtig

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«Música» nennt der Juwelier Carrera y Carrera seine jüngste Schmucklinie. Die schöne Schauspielerin Olivia Palermo, 26, ist Botschafterin der Marke aus Madrid. Das abgebildete Bijou ist aus mattem und poliertem Gelbgold und mit Diamanten sertiert, Fr. 4400.–. carreraycarrera.com

der KNALLER

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Die Uhr von Toywatch (35 mm Durchmesser) ist aus Aluminium gefertigt. Lünette und Zifferblatt sind mit Swarovski-Kristallen besetzt, Datumsanzeige, ca. Fr. 265.–. apropos-store.com

Fotos: Imago (1)

Aus der Red-Carpet-Kollektion von Chopard stammt der Ananas-Ring, der mit gelben Sphenen und einem Pavé von Tsavoriten besetzt ist. Caroline Scheufele, Co-Präsiden­ tin und künstlerische Leiterin des Hauses, beweist, dass Hu­ mor in der Haute Joaillerie ein gutes Rezept ist. chopard.ch

spitzen­ kandidatin

REDAKTION Sabina Hanselmann-Diethelm

coupe hawaii


e l y t s t s i l k chec Riviera-Feeling Im Süden der Türkei geht die Sonne auf. Von Alanya bis Bodrum erleben Gäste ihr AzurBlaues Wunder. schlafen & Geniessen 1 MehmeT Ali AGa Im authentisch renovierten Gebäude auf der Halbinsel Datca Privatheit geniessen – im Rosengarten, am Pool, im holzbeheizten Hammam, im Freiluftrestaurant. DZ ab 168 Franken. Tel. 252 712 92 57, kocaev.com 2 Macakizi Die Wellen schlagen an den Pier des Boutique-Hotels und Restaurants in Türkbükü, während h ­ ippe Gäste auf weiss gepolsterten Liegen die Seiten auf ihrem Kindle umblättern. DZ ab 279 Franken. Tel. 252 377 62 72, macakizi.com 3 D-Hotel Maris Neue Herberge im Naturschutzgebiet auf der Halbinsel Datca. Drinnen hat es Walnussböden, offene Marmorbäder, modernes Interieur, draussen fünf Hotelstrände. DZ ab 345 Franken. Tel. 252 441 20 00, dhotel.com.tr 4 Amanruya Malerisches Resort mit Zen-Flair in einer stillen Bucht nahe Bodrum. Edelstes Understatement, Bibliotheksturm. Cottage ab 960 Franken. Tel. 252 311 12 12, amanruya.com

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5 NArs Alacati Charmant und individuell – der Istanbuler Jetset liebt die XS-Location (7 Zimmer) auf der Halbinsel Cesme. DZ ab 170 Franken. Tel. 232 716 09 00, narsalacati.com 6 Peninsula Gardens Hotel Im mehrfach ausgezeichneten Kleinod auf einem Hügel über dem Hafen von Kas die Sonne untergehen sehen oder Yoga machen. DZ ab 268 Franken.

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Tel. 242 836 24 67, peninsulagardenshotel.com

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Essen, Trinken & Ausgehen 7 Urla Sarapcilik Das Weingut mit puristischem Degustationsraum ist den Ausflug nach Izmir wert. Tel. 232 759 01 11, urlasarapcilik.com.tr

Fotos: Laif (1)

REDAKTION Sherin Hafner

8 Billionaire Model Eva Herzigova feierte gerade an der Eröffnung des Bodrumer In-Place von Flavio Briatore. Beachklub, Restaurant, Disco, Lounge. Tel. 252 385 43 56, billionairelife.com

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9 Nur Perfekt für den Sundowner in Kas und Essen am Meer. Über den Köpfen kreisen Paraglider. Tel. 242 836 18 28, nurbeachhotel.com

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Turkish Language Guide

Sprachführer mit Phrasen und Praktischem. GratisApp auf Englisch für iPhone und iPod Touch.

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stylewatch Eng verbunden Models mögens hautnah, Velo fährt man im Zweisitzer, und Karo sticht. Sherin Hafner, People-Expertin, beobachtet Stars und Ihren Stil.

Kate Moss

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a Coco Roch

VIELSEITIG, mit diesem Attribut avanciert die heisse Hose zum Liebling von Fashionistas aller Altersklassen. Coco Rocha, 24, trägt am Abend gern eine Va­ riante in 7∕8 -Länge von Les Chiffo­ niers. Geradezu elegant kommt sie daher im nachtfarbenen UniLook von Kopf bis – halt! Ihre Füsse stecken in neonfarbenen Pumps von BCBG und ziehen als einziger Farbtupfer die Blicke auf sich. Streng zum Pferdeschwanz gebundene, zurückgegelte Haare plus Smoky Eyes passen perfekt. Der Style mit kurzen, knappen Oberteilen ist sicher nix für schwache Nerven, weil jedes Gramm zu viel ins Gewicht fällt. Zwar lassen sich die Leggings bis auf das Doppelte ihres Ursprungs­ zustandes ausdehnen. Diese Tatsache muss der Trägerin aber wurst sein.

Mustergültig

Karo-Ass Lourdes Leon Zieht die Trumpfkarte mit dem Karo-Hemd aus ihrer kollektion Material Girl. Madonnas 15-jährige Tochter trägt es offen mit top und Rucksack für die Schule. oder mit Mini und Biker­jacke an Events. Hübsche Holzfällerinnen sind auch: Miley Cirus, Emma Roberts, Rumer Willis.

strampler

Veloblitz

Die haben doch ein Rad ab, könnte man beim Anblick der Schauspielkollegen Matt LeBlanc, 45, und Ali Larter, 36, meinen. Auf ihrem Tandem strampeln sie quer durch Los Angeles. Zwar üben die zwei nur für eine Rolle, setzen damit aber einen Trend: Die Bike-Shops preisen das Duo-Teil für doppelten Spass an (etwa das ­Modell Hellbetty in Signalrot). electrabike.com

Fotos: Dukas (3)

SIE HAT DIE HOSEN AN, und zwar die wieder einmal angesagtesten: Kate Moss fährt ab auf schwarze Lederleggings. Die 38-Jährige weiss, worauf es bei der engen Röhre ankommt, um nicht auszusehen wie das Groupie einer Rockband. Kombiniert mit weissem Shirt, Smokingblazer, Pumps und ­glamourösen Accessoires, werden die Leggings von Les Chiffoniers alltagstauglich-chic. Zum Star-Appeal gehört natürlich auch ein topgepflegtes Äusseres wie frisch blondierte Mähne, dezent lackierte Fingernägel, strahlend weisse Zähne. Schmuddelig geht in Leder auf keinen Fall! Darum sollten die Mate­rialien, die frau dazu kombiniert, einen Hauch Luxus verströmen. Vorsicht: Wer den Beinkleidern einmal verfallen ist, kann nicht genug davon kriegen, wie die Models Elle Mac­pherson, 49, Rosie HuntingtonWhiteley, 25, sowie Reality-TV-Star Kim Kardashian, 31, wissen.



styletop five

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living

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die Welt in Schwarz und weiss. Die meister der Inszenierung verleihen dem Zuhause einen plakativen Anstrich.

dampfnudel

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leseabend Im Kasten

Der Container «Picnic» aus der Möbelkollektion von Ligne Roset ist ein witziges Aufbewahrungsmöbel aus schwarz gebeiztem Eschen­ holz. 71 × 59,5 × 37 cm, Fr. 928.–. ligne-roset.ch

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rollenverteilung Das Regalsystem «Oto 100» besteht aus acht Fiberglas-Rollen – 20 bis 55 cm Durchmesser –, die von zwei Gurten ­zusammengehalten werden. In Weiss oder Schwarz, ca. Fr. 600.–. muuto.com

Der französische Designer Pierre Gonalons zeigt bis 17. November in der Pariser Galerie Armel Soyer die Kollektion «Pavillons». Darunter eine Bibliothek mit Sofa, Regal und Beleuchtung. Preis auf Anfrage. armelsoyer.com

„Paris bietet so viele Ideen. Es gibt keine vergleichbare Stadt.“ Pierre gonalons

Stil im Quadrat

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Das Sofa «Easy Pieces» trägt ein Polstermosaik. Die Sitz­kissen sind aus Leder, die Rückenteile wurden mit Stoff bezogen. Lackiertes Holz­gestell, 94 × 68 × 206 cm, ab ca. Fr. 3250.–. bruehl.com

REDAKTION Christine Marie Halter-Oppelt

Die Tischleuchten «Vapeur» von Inga Sempé sehen aus wie Kochmützen. Aus w ­ eissem Metall und Papiervlies, 63 oder 85 cm hoch. Ca. Fr. 195.– und Fr. 265.–. moustache.fr



n o i t k a r e s e l e styl programm M ittw o c h

24. Oktober night of the brands VIP-Apéro Fashion-Show Night-Shopping bis 22 Uhr

D o n n e r sta g

25. Oktober Ladiesʼ night Personal Styling mit SI Style

fr e ita g

Moderausch im MARKENhaus

26. Oktober Männerabend mit «Bolero Men». Ein Abend für den modernen Gentleman zum Thema «Richtig entscheiden – wie Mann Fehler vermeidet»

SAm sta g

Tauchen sie an den Jelmoli Style Days in die famose Welt des grössten Schweizer department-stores ein. Die neue modeSaison feiert ­Jelmoli – The House of Brands mit einem vier­ tägigen Fashion-Programm. Zum Auftakt am Mittwoch, 24. Oktober, erwarten die geladenen Gäste ein VIP-Apéro, eine Mode­ schau sowie Night-Shopping bis 22 Uhr. Auf Ein Highlight dürfen sich am Donnerstagabend drei SI-Style-Leserin-

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nen freuen: Die Gewinnerinnen des Wett­ bewerbs (siehe rechts unten) werden von unserer Moderedaktion gestylt und dürfen Kleider im Wert von 1000 Franken be­ halten. Der Freitag ist den Männern gewidmet: «Bolero Men»-Redaktor Bruno Affentranger leitet einen Abend zum Thema «Richtig entscheiden – wie Mann Fehler vermeidet». Zum Abschluss der Style Days begeistert Jelmoli die ganze Familie mit einem Samstag voller Events und Aktivitäten für Gross und Klein. Weitere Infos unter jelmoli.ch.

27. Oktober family day Familien-Frühstück Fashion-Academy Family-Fotoshooting

STYLING GEWINNEN!

hen drei WETTBEWERB Wir suc der an sich Leserinnen, die erer uns von ht Nig ’ ies Jelmoli Lad sen las len Moderedaktion sty von und Fashion im Wert . Jetzt 1000 Franken gewinnen .ch. yle sist auf en ach ­mitm



stylemänner

1 Styling in the street 1 Velo-Chic: mit Kapuzen­ jacke, Khakis, Sneakers durch New York City. 2 Zum Knipsen: in London mit knielangem Mantel, Hemd, Schnürboots, Kamera.

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Style-Quotient

Sex-Quotient

Er zeigt, wie man den Schal im kommenden Winter wickelt, welche Mantelform bald ausverkauft sein wird, wie eng das Shirt sitzen soll und wie weit das Hemd aufgeknöpft bleiben darf – ob Brustpelz en vogue oder passé ist, erfährt man ­dabei gleich mit. Sein Trendgespür beschert dem allseits passend gekleideten Fashionista eine XL-Fangemeinde und ein allzeit fotoreifes Auftreten. Smile!

Es kommt nicht auf die Grösse an. Das beweist Scott Schuman eindrücklich. Die geballte Männlichkeit des Wahl-NewYorkers verteilt sich bloss auf knappe 163 Zentimeter Körperlänge. Trotzdem schauen die schönsten Frauen – Model Anja Rubik, Serienstar Whitney Port, Queen of Fashion Carine Roitfeld, Sängerin Solange Knowles – zu ihm auf. Ob ihr Blick dabei in der Mitte hängen bleibt?

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Fotos: Garance Doré, Reflex, Dukas

Geboren 10. Januar 1968, Indiana, USA Leidenschaft Mode und Fotografie; auf dem Blog «The Sartorialist» («sartor» heisst auf Lateinisch Schneider) zeigt er Schnappschüsse von Menschen mit ausgewiesenem Street-Style; Kolumnist Liebe Der Darling der Modeszene ist seit fünf Jahren mit der französischen Bloggerin Garance Doré liiert

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TEXT Sherin Hafner

H E -Man Scott schuman


e l y t s r e n n ä m Höhenluft da kann das frische Gipfellüftchen säuseln, wispern und wimmern, wie es will: Die Walklodenjacke hält dicht.

Misterstück

der südtiroler

REDAKTION Richard Widmer

Adressen Seite 150 Fotos: Inge Jurt, Paul Seewer

persol Sonnenbrille, Modell P0649, ca. Fr. 280.–. jean richard Edelstahluhr Aquascope Blue, mit Automatikwerk, Fr. 2860.–. clarks SchnürBoots Midford Alp GTX, ca. Fr. 180.–. h & m Fair-Isle-Pullover, Fr. 49.90.

Wolljacke von Dondup, bei Burger, Fr. 659.–

der bajuware

der bündner

s. oliver Lederhose, Fr. 329.90. polo ralph lauren Hemd, bei Bernie’s, Fr. 149.–. swiss textiles shop Seidenkrawatte, ca. Fr. 90.–. kraud Objekt «Still lives», aus Kalbsleder, bei Waldraud, Fr. 4850.–.

epperson mountaineering Rucksack aus Montana, bei On y va, Fr. 269.–. etro Flanellhemd, bei Grieder, Fr. 240.–. Maddison Cordhose, bei Manor, Fr. 79.90. ermenegildo zegna College-Loafers, ca. Fr. 650.–.

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styletop five

männer

karosserie holzfällerhemd aus baumwolle, mit aufgesetzter brusttasche, Fr. 139.–. tommyhilfiger.com

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Tonicwater «Gents», mit Extrakt aus den Wurzeln von gelbem Schweizer Enzian, 2 dl Fr. 2.50.

76 gents.ch

Zweifarbige Hosenträger mit elastischem Riemen und silberfarbenen Clips, Fr. 24.90. hm.com

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These Boots Are Made for Walkin’

Knöchelhohe Brogues aus verschiedenfarbigem Glattund Wildleder, ca. Fr. 240.–. liebeskind-berlin.com

Sackstark

WASSERKRAFT

Anbändler

rucksack aus leder und robustem baumwollstoff, von maddison, Fr. 129.–.

5 manor.ch

der Halbschuh im Turnschuh andy englert, Unser «Man in Style», beobachtet Trends aus nobler Distanz. Der Autor lebt in Zürich und in München. ZU DEN UNGELÖSTEN RÄTSELN der Menschheit zählt die Frage, warum ­kleine Buben immer und überall nur Turnschuhe anziehen wollen. Wenn sie dann – zumindest auf dem Papier – mal endlich erwachsen sind, gibts ob dieser Frage zwar keine Tränen und Diskussionen mit der Mutter mehr, doch der manchmal heimliche, meistens aber unheimliche Sneaker-Fetisch bleibt bestehen. KLAR, DASS DIESE VORLIEBE auch die marktwirtschaftlich orientierten Desi­gner erkannt haben – sie verkleiden den Turnschuh ansatzweise elegant in Leder. Alles gut, für den Stadtbummel, für die Beiz und – wenn es der firmen­ interne Dresscode zulässt – sogar am Arbeitsplatz. Nur, irgendwann reichts: vor allem dann, wenn der Schuh-Hybrid ­sogar zum feinen Zwirn oder (ja, leider, selbst gesehen) zum Smoking getragen wird. Und die Träger dann auch noch behaupten, der Treter habe mit Sneakers überhaupt nichts zu tun, sondern sei doch ein ganz normaler Lederschuh. DER SCHWACHE TROST: Wenigstens beschränkt sich der Schuhkampf meist auf die Camouflage-Version des Turnschuhs – schlimmer wärs, wenn der maskuline modische Kindheitstrotz auf Flipflops fokussiert wäre. Liebe Frauen, Nachsicht ist gefragt, auch wenn Sie den Leder-Sneaker-Anblick nur schwer ertragen können. Es könnte sonst sein, dass Ihr Liebster zu plärren beginnt oder sich vielleicht gar trotzig auf den Boden wirft. Bei der Mutter hat das damals doch auch funktioniert.

REDAKTION Karin Anna Biedert Fotos: Astrid Prangel (1)

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Wie es ihm gefällt: Tipps und Trends für einen stilvollen Alltag.



styleinterview

Kino ist wie Zaubern – pure Magie! Der Schweizer Regisseur beherrscht sein Handwerk meisterhaft. Ein Gespräch mit dem Wahlberliner über Filme, Flirts und sein Leben als “sehr sexueller” Mann. interview  Daniela Fabian Fotos  stefan Heinrichs

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Diese Seite: Grüner Strickpulli von MTWTFSS Weekday. STYLING: Kathi Kauder / Shotview, GROOMING: Hauke Krause

Seine Brille ist sein Markenzeichen. Ohne sieht er ein wenig – sagen wir mal – «maulwurfartig» aus: prägnantes Riechorgan, schmale Augen, unübersehbar kurzsichtig. Mit Brille erinnert Dani Levy, 54, an Woody ­Allen, seinen grossen Comedy-Filmvater aus Levys Lieblingsstadt New York, der sich rühmt, seit ­Jahrzehnten das gleiche Gestell auf der Nase zu tragen. Wir treffen den Schweizer Regisseur in Berlin, wo er wohnt und arbeitet. Eben ist er dabei, in den Filmstudios Babelsberg die Vertonung seiner neusten Regie­ arbeit «Schmutziger Donnerstag», des vierten Schweizer «Tatorts», unter Dach und Fach zu bringen. Der Krimi, dessen helvetische Vorgänger zu Beginn peinlich viel schlechte Kritik kassierten («tota­ler Käse, mise­rab­ler Plot», «katastrophal synchronisierte Flüche, wie Schissdreck, die auf Deutsch lächerlich wirken»), soll Anfang 2013 ausgestrahlt werden und dank Levys eigen­williger Handschrift die Ehre der Schweizer «Tatort»-Folgen retten. Berlin ist seit 32 Jahren Lebensmittelpunkt des 1957 geborenen Regisseurs, dessen jüdische Mutter 1939 elfjährig mit ihrer Familie aus ebendieser Metropole vor den Nationalsozialisten fliehen ­musste und in Basel Unterschlupf fand. Erst ­Jahre später habe er realisiert, wie zwiespältig seiner «Mamme» seine Wahlheimat vorgekommen sein muss, sagt Levy. Mit seiner Frau Sabine Lidl, einer bayrischen Maskenbildnerin, die heute als Dokumentarfilmerin tätig ist (sie realisiert derzeit eine Arbeit über die amerikanische Kult-Fotografin Nan Goldin), hat der Künstler zwei Kinder, Hannah, 12, und Joshua, 6. Bevor sich Dani Levy mit furiosen Komödien zu einer Grösse in der deutschen Filmszene mauserte, machte er als Schauspieler Karriere: In der Schweiz wurde er

in der TV-Serie «Motel» (1984) einem breiten Publikum bekannt. Als kiffender Küchengehilfe «Peperoni» war er der Publikumsliebling, ein veritabler Star, der mit frechem Mundwerk gesellschaftliche Tabus aufdeckte, charmant bis ­unter die damals noch üppig gekrausten Haarspitzen.

“Eine Komödie muss provozieren. Ich liebe Komödien, die wehtun!” dani levy Die Rolle des Peperoni scheint symptomatisch: In all seinen Filmen nennt Levy unbequeme Wahrheiten beim Namen, streut Salz in Wunden, aber immer mit einem Augenzwinkern. In seinem bisher erfolgreichsten Œuvre «Alles auf Zucker!» nimmt Levy die jüdisch-ortho­ doxe Glaubenstradition im modernen Deutschland auf die Schippe. Die herzergreifende Geschichte des schlitzohrigen, bankrotten Zockers Jaeckie Zucker (Henry Hübchen) und seiner Frau (grandios gespielt von Hannelore Elsner) rührt zu Tränen. 2005 wurde die Komödie sechsmal mit dem deutschen Filmpreis geehrt, unter anderem als «Bester Spielfilm» und für die «Beste Regie». 2007 folgte mit der waghalsigen Produktion «Mein Führer – Die wirklich w ­ ahrste Wahrheit über Adolf Hitler» erneut ein Kassenknüller, die Nazi-Satire mit H ­ elge Schneider in der Hauptrolle löste heftige Kontroversen über die Frage aus, ob man Hitler überhaupt als Witzfigur zeigen dürfe. Levy riskierte damit Kopf und Kragen – und reüssierte. «Filmemacher ist kein Beruf, sondern eine Geistesgestörtheit», erklärt Alfi ­Seliger die cineastische Passion in «Das Leben ist zu lang» (2010), der letzten

Kino­produktion des Autodidakten. Seliger ist so etwas wie Levys Alter Ego, ein nicht mehr taufrischer, jüdischer Regisseur, Hypochonder und Vater, der bis zum Hals in Problemen steckt und der versucht, seinem Leben ein Ende zu bereiten, dem aber nicht einmal ein thea­­tra­lischer Abgang gelingt. Sein Arzt rät dem «Filme-Nicht-Macher auf zwei krummen jüdischen Beinen», er solle lustige, persönliche Komödien zeigen und nicht immer auf die Welt spucken: «Das ist doch nur Stress!» Genau davor hat sich Levy, der unermüdliche Schaffer, noch nie gescheut. Filmen ist anstrengend, je engagierter das Drehbuch, desto grösser der Kraftakt. Leben und Arbeit gehören beim Mitbegründer der Produktionsfirma X Filme seit je eng zusammen: Seinen Erstling «Du mich auch» (1986) hat er mit seiner früheren Freundin Anja Franke gedreht, mit Lebensgefährtin Maria Schrader realisierte er «RobbyKallePaul» (1989), ­«Stille Nacht» (1995) und «Meschugge» (1998). Ein Juwel entstand mit «Joshua» (2009), einer zwölfminütigen Stellungnahme zur Lage der deutschen Nation, mit dabei Söhnchen Joshua. Levy zeichnet ein rabenschwarzes Bild (unbedingt auf You­ tube ­unter «Joshua», Teil 1 und 2 ansehen). Wie gern sähen wir Levys Kurzfilmversion über die Schweiz! Ein Krimi ist aber immerhin schon mal ein Anfang. Schweizer Illustrierte Style: Sie ­drehten fürs Fernsehen «Schmutziger Donnerstag», den neuen Schweizer «Tatort». Was geschieht denn Dreckiges an diesem Donnerstag? Dani Levy: Ein schmutziger Mord. Mehrere sogar! Die Handlung spielt während zwölf Stunden an der Luzerner Fasnacht. Die Fasnacht als Ausnahmezustand – Menschen lassen sich gehen, werden

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styleinterview hemmungslos, der Täter ist im Meer der Kostümierten nicht zu finden –, dieses Setting hat mich extrem gereizt. Daraus habe ich versucht, einen etwas anderen «Tatort» zu drehen. Auftragsarbeiten sind gut bezahlt, sie gehören aber nicht unbedingt zu ­Ihren Lieblingsjobs. Ihre erfolgreichste Filmfigur, der schlitzohrige jüdische Zocker Jaeckie Zucker, sagt in «Alles auf Zucker!»: «Ich stecke bis zum Hals in der Scheisse, aber der Ausblick ist gut.» Wie autobiografisch ist das derzeit? Der Satz ist doch meistens aktuell. Eines meiner neuen Drehbücher heisst «Der kleine Diktator» und handelt von einer alleinerziehenden, manisch-depressiven Mutter und ihrem sechsjährigen, ver­ haltensauffälligen Sohn. Die Sender­ suche gestaltet sich – wieder einmal – als schwierig. Dabei kann man das Thema so wunderbar komödiantisch umsetzen. Gerade weil es so heftig ist. Überfor­ derte, alleinerziehende Mütter sind doch ein relevantes Thema in unserer Gesellschaft. Sie sind der Meinung, dass «man bösartig sein muss, um eine gute Komödie zu machen». Was meinen Sie damit? Eine Komödie braucht eine engagierte, politische Aussage, sie muss provozieren und Fragen stellen. Ich liebe Komödien, die wehtun. Die unseren Blick auf die ­Realität erweitern. Einer Ihrer Comedy-Väter, Woody Allen, sagt: «Alles in unserem Leben ist so grau und trist, dass ein bisschen Zauber nicht schaden kann, und wenn er nur aus dem Projektor kommt.» Wir Juden waren schon immer Meister darin, das Leben und uns selber auf die Schippe zu nehmen. Im Kino kann man lernen, mit seinen Krämpfen und Neurosen freier, humorvoller und mit mehr Fantasie umzugehen. Als Regisseur von

engagierten Filmen rennt man aber immer wieder gegen die Popcorn-Wand. Die Popcorn-Wand? Ja, damit meine ich, dass man sich mit ­einer fetten Tüte Popcorn auf dem Schoss von irgendetwas, das nichts mit einem selber zu tun hat, volldröhnen lässt. ­Viele Zuschauer wollen heutzutage in Filmen nicht mehr gefordert werden.

“Meine Mutter nannte mich des Öfteren liebevoll Schmock, Idiot. Das bin ich wohl auch.” dani levy Ein Partner Ihrer Produktionsfirma X Filme, Tom Tykwer, startet im Herbst mit «Cloud Atlas», dem ­teuersten europäischen Film aller Zeiten. Mit Stars wie Halle Berry, Tom Hanks, Hugh Grant und Susan Sarandon. Wie eifersüchtig sind Sie, wenn Ihre Kollegen Blockbuster realisieren? Das Budget ist nicht die Schwanzlänge (lacht). Es ist kein Kriterium, das mich ­eifersüchtig macht. Das Einzige, was zählt, ist die Freiheit, das zu machen, was man will. Das Filmgeschäft ist ein Haifischbecken. Ich beobachte viele talentierte Kollegen, die aufgegeben haben und ins Fernsehen abgewandert sind. Sie hatten eigenwillige Stoffe, hielten aber nicht durch. Sie sind ein Kämpfer. Hilft es Ihnen, dass Sie unter einem hohen Leistungsdruck aufwuchsen, «unter einem Genie» soll nichts dringelegen sein? Man sagt, dass jüdische Mütter mit ihren Söhnen einen kleinen Genie-Komplex

haben, ja, bei uns war das auch ein bisschen so. Ich war schon immer ein «Meschuggener», und meine Mutter nannte mich des Öfteren – durchaus liebevoll – Schmock, Idiot. Das bin ich wohl auch. Sie hat das aber sehr gefördert, mein ­Vater übrigens auch. Als Kind war mein grosser Traum der Zirkus, und ich führte jahrelang in meinem Zimmer mit meiner Schwester Zirkusprogramme auf. Und ich schrieb Geschichten. Ich war ein spleeniger, quirliger, viel zu klein gewachsener Klassenclown. Meine körperlichen Defizite machte ich mit frecher Schnauze und Humor wett. Mit zwölf kam ich zum Kinderzirkus Basilisk, als Clown. Da konnte ich mich austoben. Wonach sehnten Sie sich als Kind? Nach Freiheit und Liebe. Das wilde ­Zigeunerleben, die Grossfamilie. Nur Mädchen gegenüber war ich schüchtern. Ein Spätzünder. Sie liebäugelten als Teenie mit einer Musikerkarriere, ein Lied Ihrer ­Punkband Sheep Seckl hiess «Hau doch ab, du blödi Sau!». Das tönt viel­versprechend! Wir wollten eigentlich Musik machen wie Pink Floyd oder Genesis, aber keiner von uns konnte sein Instrument wirklich spielen. Also schwenkten wir um und machten Lärm, so eine Art Vor-Punk. Wie sind Sie schliesslich zum Film ­gekommen? Von 1977 bis 1979 spielte ich beim Basler Jugendtheater, das war sehr erfolgreich und lehrreich. Ich liebte zu jener Zeit ­surreale Filme von Salvador Dalí, Luis Buñuel oder Andrei Tarkowski, kunst­ volle, absurde Streifen. 1980 kam ich nach Berlin zur Kinder- und Jugend­thea­ ter­gruppe Rote Grütze und wurde dort so richtig vom Kino infiltriert. 1984 war ich ein Jahr lang «Peperoni» in der Fernsehserie «Motel» – da lernte ich viel übers Filmen, wie mans macht und wie mans besser nicht macht. Meine dama­


“Ich verführe keine Frauen, nur um mir einen Ego-Schuss reinzupfeifen! ” Dani levy


styleinterview lige Freundin Anja Franke und ich hatten schon jahrelang an einem Drehbuch mit dem Titel «Du mich auch» ­geschrieben, das wurde dann 1986 mein erster Film. Seither liess Sie die cineastische Passion nicht mehr los. Können Sie erklären, warum? Kino ist für einen Träumer und Fantas­ ten wie mich der reichste Ort, um mich ausleben zu können. Film lebt von Nähe und Distanz, von realen Gefühlen, er ­entführt mich in fremde Länder und ­Visionen. Auf eine wunderschöne Art kann man mit Ton und Bild verschiedene Wege beschreiten. Gutes Kino ist Hyp­ nose, Magie. Sie führen Regie, schreiben Dreh­ bücher und erziehen Ihre beiden Kinder mit, Joshua und Hannah. Wie schaffen Sie es, alles unter einen Hut zu bekommen? Im normalen Dauerkonflikt zwischen Familie und Beruf. Diese zwei unter­ schiedlichen Energiezentren zerreissen mich manchmal. Aber als freischaffen­ der Künstler geht das ganz gut. Es gibt Zeiten, in denen ich in Ruhe arbeiten muss. Wir haben ein Häuschen auf dem Land, an der Havel, dorthin ziehe ich mich zurück. Zum Lesen, zum Schreiben und zum Bauen. Sie bauen? Ich bin ein begeisterter, mittelbegabter Zimmermann und säge gern eine neue Terrasse oder einen Holzboden. Ich schreibe am Morgen, am Nachmittag schreinere ich, abends schreibe ich ­wieder. Ihre Geschichten haben häufig mit Ihrem Leben zu tun. Und mit der Liebe. Wissen Sie jetzt, wie sie funk­ tioniert, die wahre Liebe?

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Nein, natürlich nicht! Die Beziehung mit meiner Frau Sabine baut im Gegensatz zu den beiden früheren mit den Schau­ spielerinnen Maria Schrader und Anja Franke nicht darauf auf, dass wir gemein­ sam arbeiten. Sabine macht Dokumen­ tarfilme. Das unvermeidbare Auf und Ab eines Regisseurs, die tiefen Krisen, die Verzweiflung, dass es nicht weitergeht, dass die Finanzierung nicht klappt, schlechte Kritiken, alles, was auf einen einhagelt, das kann sie jetzt, wo sie selber Filme macht, viel besser nachvollziehen. Das hat unsere emotionale Verbindung ­verstärkt.

“Als Eltern ist man geprüft. Man muss zurück­stecken und verzichten.” dani levy Ist Mitgefühl die wichtigste Voraus­ setzung für eine Partnerschaft? Was ist mit der erotischen Anziehung? Also, ich empfinde unsere Beziehung als sehr gesund, sie ist auch die längste, die ich je hatte. Wir haben Kinder, und die stellen ständig neue Fragen, sorgen jeden Tag für Überraschung. Gemeinsam zu arbeiten, wirkte sich früher extrem stark auf meine Partnerschaften aus, und das war nicht nur gesund. Die Dreh­bücher schliefen sozusagen bei uns im Bett mit. Man konnte nie abschalten. Jetzt schlafen dafür Ihre Kinder im Ehebett. Das ist was anderes. Eine Beziehung lebt davon, dass jeder Partner ein eigenes Universum hat, das ihm Kraft gibt. Die einem die lieben Kleinen wieder rauben! Stimmt, sie ziehen viel raus, aber sie ­geben auch viel. Sie sind zwar undank­

bare und egoistische Ignoranten, aber ich möchte sie keinen Tag missen. Heraus­ forderung gehört zum Leben, und dass Kinder die eigenen Wertsysteme über den Haufen schmeissen und plötzlich ­anders werden, als man selbst war, ihren eigenen Weg ­gehen, das ist für uns Eltern eine harte Prüfung unserer Toleranz. Das finde ich für das eigene Wachstum ­extrem interessant. Sind Sie ein nachsichtiger Vater? Ich habe schon meine moralischen – ­sagen wir mal – Kurzschlüsse, da frage ich mich dann, warum sind die so bockig, so geizig, so spiessig?! Ich habe zwei extrem eigensinnige Kinder, die ich in ihrer ­Persönlichkeit sehr stark finde. Aber ich kann auch stur sein. Man versucht, seinen Nachwuchs vor den eigenen Neurosen zu schützen, aber das gelingt nicht wirklich, finden Sie nicht? Es ist schwierig. Wenn ich mir überlege, wie ich war in der Pubertät, da kam bei mir auch alles durcheinander. Hannah wird bald dreizehn, ihre Realität, was in der Schule läuft, wofür sie sich interes­ siert, all diese Dinge geben mir Boden­ haftung. Wenn ich andere sehe, die keine Kinder haben, denke ich oft, die kreisen viel zu sehr um sich selbst. Als Eltern wird man geprüft, man muss wirklich zurück­ stecken und auf eigene Bedürfnisse ver­ zichten. Und das ist gut so. Unsere Ge­ sellschaft wird nie funktionieren, wenn wir das nicht lernen. Wenn es in der Kleinfamilie nicht funktioniert, wie soll es dann in einer grossen Gruppe gehen? Um nochmals zurück auf die Ehe zu kommen: Sie wehren sich angeblich gegen das Diktat der monogamen Liebe. In der Theorie, ja, aber so lebe ich nicht. Das würde unsere Beziehung sprengen, so weit sind wir nicht, davor verschonen wir uns. Ich bin eben ein altes HippieKind, ich glaube nicht, dass der Mensch


dafür geschaffen ist, mit einer einzigen Person für immer treu, glücklich und ­erfüllt auf allen Ebenen – psychologisch, sexuell, sozial – leben zu können. Warum haben wir solche Besitzansprüche an den anderen? Die polygame Liebe kann ja auch funktionieren. Es gibt Paare, bei ­denen es nicht mit Mord und Totschlag endet, die glücklich sind. Ich kam zweioder dreimal in die Situation, dass meine früheren Freundinnen Affären hatten. Das war wirklich hart. Ich ging zwar durch den Prozess von Liebeskummer und Schmerz, aber nach ein paar Wochen hatte ich mich umgestellt und konnte es ­tolerieren. Das gab mir ganz schön Kraft.

“Flirten ist ein Lebenselixier, aber ich verspreche nichts.” dani levy

Fotos: Davids (1), AKG (1), Cinetext (1), ddp images (2)

Die Liebe zerbrach aber dennoch. Ein Paar muss üben, mit einer solchen Situa­tion umzugehen. Sich in jemand anderen zu verlieben, ist in unserer monogamen Welt wirklich verwirrend. Meine Freundinnen dachten nach ihrer Affäre, es stimme etwas mit uns nicht. Das war ein Riss, das hat die Liebe nicht überlebt. Sie kommen doch auch in Versuchung. Frauen mögen Dani Levy. Warum, was denken Sie? Ist das so? Ich weiss es nicht! Ich bin einfach – mmmh – lebendig? Vielleicht wecken Sie mit Ihrer witzigen, aber etwas – pardon – komplizierten Art den weiblichen Retterinstinkt? Vielleicht. Ich bin schon so lange nicht mehr auf dem Markt, Sabine und ich sind jetzt fünfzehn Jahre zusammen. Ich bin

froh, dass meine Frau mich noch begehrt und ich sie auch. Ich finde es toll, dass sie einen neuen Beruf angefangen hat und den Mut und die Kraft hatte, sich nochmals neu zu definieren. Gleichzeitig ziehen wir zwei Kinder gross, die uns auf Trab halten. Ich flirte manchmal gern, Flirten ist ein Lebenselixier, aber ich ­mache keine falschen Versprechungen, dabei würde ich mich schäbig fühlen. Das ist auch karmisch schlecht. Ich verführe keine Frauen, nur um mir einen Ego-Schuss reinzupfeifen. Dafür bin ich zu ehrlich. Der Mensch ist ein sehr sexuelles Wesen, und ich bin ein sehr sexueller Mann. Ich würde etwas ab­ klemmen in meiner Ausstrahlung, wenn ich das negieren würde. Aber hallo! Was finden Sie bei Frauen – so ganz generell – erotisch? Ihre Neugierde und Empathie, ihre emotionale Intelligenz. Das sind die Grundsäulen der Erotik, eine unwiderstehliche Mischung. Letzte Frage: Seit 32 Jahren leben Sie nun in Berlin. Interessiert Sie die Schweiz nicht mehr? Doch, klar, aber ich könnte mir ein Leben dort einfach nicht leisten. In Berlin bekomme ich die grösste Lebensqualität für das wenigste Geld. Unsere Wohnung kostet 900 Euro, 120 Quadrat­meter, und wir haben sogar eine Ter­rasse. Berlin ist entspannt und gleichzeitig reich, kulturell reich. Es ist eine künstlerische, intellektuelle Stadt, mit einer unglaublich vielschichtigen Vergangenheit: Weimarer Republik, Nationalsozialismus, DDR, alles immer noch spürbar. Aber mit Kindern ist man eigentlich viel zu häuslich für diese Stadt. Wir können uns nur einen Bruchteil davon an­schauen, was Berlin uns bietet, das ist oft frustrierend. Manchmal denke ich, wir könnten auch auf dem Land leben. Ich bin eigentlich ein Naturbursche. Irgendwo gibt es den Traum noch vom Leben in der Natur. Und von den Bergen in der Schweiz.

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witzig bis verstörend: dani levys liebste filme – es gäbe noch tausend weitere Taxi to the dark side (2007) «Alex Gibneys atemberaubende Dokumentation über die Abhör- und Folter­ methoden in Bagram und Abu Ghraib.» buster keaton «Mein Lieblings­ komödiant, todernst, ohne je eine Miene zu verziehen. Die radi­ kalste und grösste Verbindung von Tragik und Komik.» the graduate (1967) «Habe ich als Jugendlicher geliebt. Liebe ich immer noch. Geniale Dialoge, klasse Schauspieler, tolle Songs von Simon & Garfunkel.» melancholia (2011) «Der letzte Film des dänischen Regisseurs Lars von Trier ist waghalsig, gigantisch, künstlerisch. Und menschlich explosiv!» Pane e cioccolata (1974) «Vor 30 Jahren ge­ sehen und bis heute nicht vergessen: die Darstellung eines italienischen Gastarbeiters in der Schweiz.» Dark star (1974) «John Carpenters Meisterwerk; gedreht mit 40 000 Dollar. Die Mutter aller Raumschiff-Filme: mit kiffen­ den Astronautenfreaks – unerreicht!»


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Kristen Stewart

Die Moralisten dieser Welt empören sich über den einen fauxpas des «Twilight»-Stars. Und vergessen darüber glatt, dass die blutjunge Actrice bisher alles richtig gemacht hat.


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“Persönliche Grenzen zu erweitern, halte ich nicht für rebellisch, sondern für realistisch.” Kristen Stewart

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Text  Marlène von arx redaktion  anita lehmeier

es war einmal eine HollywoodPrinzessin, die auf roten Teppichen die schönsten Gewänder trug, der ein Holly­ wood-Prinz zu Füssen lag und die von allen hofiert wurde. Aber die Prinzessin fühlte sich nicht ganz glücklich in dieser Märchenwelt. Statt auf Glamour stand sie auf Punk, sie trug lieber Schwarz als Rosa, und jegliche Art von Künstlichkeit war ihr zutiefst zuwider. «Ich sags gern immer wieder: Das Wichtigste für mich ist Ehrlichkeit. Nicht nur anderen ge­ genüber, sondern auch mir selber», ver­ kündete die weltweit Verehrte noch im Frühling, als wir die Actrice im englischen Schloss Arundel trafen und mit ihr über die Dreiecksgeschichte in «Snow White and the Huntsman» sprachen. wie ernst ihr die Sache mit der Ehrlichkeit ist, bewies Kristen Stewart, als sie sich im vergangenen Juli beim eigenen Wort nahm und ein Pressekommuniqué mit folgendem Wortlaut herausgab: «Es tut mir sehr leid, dass ich Menschen, die mir nahestehen, und allen, die betroffen sind, Schmerz zugefügt und sie in Ver­ legenheit gebracht habe. Die vorüber­ gehende Indiskretion hat das Wichtigste in meinem Leben aufs Spiel gesetzt, die Person, die ich am meisten liebe und respektiere, Rob. Ich liebe ihn, ich liebe ihn, es tut mir so leid.» Dieser öffentliche Kniefall ist Kristen Stewarts Reaktion auf die kompromittierenden Fotografien, die sie mit dem verheirateten «Snow White»Regisseur Rupert Sanders zeigten. Es ist insofern erstaunlich, als dass Kristen nie offiziell bestätigt hatte, dass sie und ihr «Twilight»-Co-Star Robert Pattinson ein Paar seien, obwohl das lange Zeit ziemlich offensichtlich war. Er ist inzwischen aus dem gemeinsamen Haus ausgezogen.

so wird nun ein neues kapitel im Leben der 22-jährigen Schauspielerin geschrieben. Ein Leben, das in den ver­ gangenen vier Jahren vom globalen Rum­ mel um die «Twilight»-Saga bestimmt wurde. Seit sie die Rolle der VampirFreundin Bella Swan gespielt hat, sind ihr die neugierigen Blicke der Öffentlichkeit sicher. Wie sie damit zurechtzukommen versucht, erklärt der blutjunge Superstar wider Willen folgendermassen: «Manch­ mal ist es ganz gut, wenn man ein wenig den Boden unter den Füssen verliert und sich davontragen lässt – solange man sich selber treu bleibt.» Dabei vergisst sie die Vorteile ihres Berufs nicht. «Ich habe ­einen coolen Job», sagt sie. «Berührt ­einen ein Drehbuch oder ein Film, kann man dieses Gefühl teilen, sei das mit einer Person auf dem Filmset oder mit einer Mil­lion Menschen im Kino – es ist die gleiche Energie. In welchem Beruf kann man das sonst? Deshalb liebe ich Filme, werde immer Filme machen wollen und immer von ihnen schwärmen.»

“Schönheit ist durchsichtig. Man kann ein schönes Gesicht haben und trotzdem hässlich sein.” Kristen Stewart

kaum ein LeinwandPaar hat die Herzen von unzähligen Teenagern in den letzten Jahren so berührt wie Bella und Edward aus der «Twilight»-Saga. Basie­ rend auf den Bestseller-Romanen von Stephenie Meyer, haben die Sterbliche und der Vampir in «Breaking Dawn – Part 1» endlich geheiratet. Im fünften und letzten Teil, «Breaking Dawn – Part 2»,

erleben wir die komplette Transforma­tion von Bella zum Vampir und das Aufwach­ sen der gemeinsamen Tochter unter dem wachsamen Auge von Edwards einstigem Nebenbuhler Jacob (Taylor Lautner). Kristen Stewart vermisst die Kollegen, die zu guten Freunden geworden sind. Nebst Pattinson ist ihr vor allem Taylor Lautner ans Herz gewachsen: «Wenn ich eine Weile nichts von ihm gehört habe, mache ich mir Sorgen und rufe ihn an», sagt die Actrice. Während der Dreharbeiten für das moderne Märchen, das im regen­ reichen Nordwesten der USA spielt, be­ kochte Kristen ihre Co-Stars oft mit selbst gemachten Suppen: «Taylor mag Spar­ gel­­creme-, Rob zieht Tortillasuppe vor.» vor dem schwanengesang der Bella Swan, der im November in die ­Kinos kommt, ist Kristen Stewart in der Verfilmung des Beatnik-Klassikers «On the Road» zu sehen. Jack Kerouacs Be­ freiungsroman ist ihre Bibel: «Ich habe das Buch mit fünfzehn gelesen. Es hat mir viele Türen geöffnet, diejenige zur Litera­ tur zum Beispiel. Mit sechzehn begleitete mich das Buch auf dem Armaturenbrett meines ersten Autos überallhin. Im glei­ chen Jahr traf ich auch Regisseur Walter Salles zum ersten Mal», erinnert sich die Schauspielerin. Gedreht wurde der Film dann erst vier Jahre später, mit einem klei­ neren Budget als geplant und stark redu­ zierter Gage für die Hauptdarstellerin. Die Meinung, das Kultbuch von 1957 spreche heutige junge Menschen nicht mehr an, teilt Kristen nicht. «Es geht doch darum, seine persönlichen Grenzen zu ­erweitern. Das gilt heute genauso wie ­damals. Ich halte das nicht mal für rebel­ lisch, sondern einfach nur für realistisch. Der Film – wie auch das Buch – springt, hüpft, atmet, lebt! Die Zuschauer wer­ den nicht einfach nur mit auf den Weg genommen, sondern können genau die Erfahrung machen, die sie haben wollen. Wenn man den Film viermal anschaut, erlebt man viermal eine komplett andere Geschichte.»


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Fotos: Mert Alas & Marcus Piggott / Art Partner (3), Cinetext (3), Imago (1), filmcoopi (1), Interfoto (1), Ascot-Elite (1)

Solche sätze sind typisch für die Kali­fornierin. Selbsterforschung und ­intellektuelle Diskussionen sagen ihr mehr zu, als ein Rollenmodell für «Girlpower» zu sein. «Klar, ich spiele Girls, aber ich kann das Girlpower-Konzept nicht wirklich vertreten», wehrt sie ab. «Jungs zu imitieren, ist im Film­geschäft Erfolg versprechend. Und ich habe nichts gegen kämpfende Ladys, so­lange ihre Geschichte interessant ist. Und wenn ich solche in Zukunft nicht angeboten bekomme, kann ich immer noch einen eige­ nen Film mit dem Smartphone machen. Oder in ein paar Kurzfilmen mitspielen!» Ein Blockbuster-Star in Kurz­filmen? Auf ihre Pressesprecherin Ruth Bernstein deutend, sagt Stewart lachend: «Ruth bekommt gerade die Krise, wenn ich solche Sachen sage.» dass ihr weg ins Filmgeschäft führen würde, war Kristen Stewart von klein auf klar: Sie wuchs in Los Angeles auf, ihre Eltern sind im Showbusiness tätig. Der Vater als Talkshow-Produzent und die Mutter als Script-Supervisor. «Ich wollte auch einen Job auf dem Set», erinnert sich Kristen, «und als Kind war die Schauspielerei die einzige Möglichkeit. Ich fands einfach cool.» Mit zwölf kam der Durchbruch an der Seite von ­Jodie Foster in «Panic Room»: «Jodie war der erste grosse Star, mit dem ich zusammengearbeitet habe. Sie verhielt sich ganz normal, als Teil des Teams», so Stewart über den ehemaligen Kinderstar und ihr erstes Vorbild. Wie dieses pflegte Stewart früh ihren Hang zum Drama. Melancholisch, verletzlich, aber auch entschlossen waren die Figuren, die sie fortan spielte. Dem blieb sie auch in «Twilight» treu, ihre Bella zeigt dunkle Seiten. Aber anders als alle vorherigen Rollen macht Bella ihre Darstellerin weltberühmt. Als Celebrity freundete sie sich auch mit der Modewelt an. Das Tragen von High Heels allerdings ist für sie nach wie vor ein Balanceakt. Bei den Glamour

Awards trug sie welche und stürzte damit. «Seither bin ich jedes Mal von mir selber beeindruckt, wenn ich es ohne Sturz bis ans Ende des roten Teppichs schaffe», sagt sie. Zum Glück muss sie als neues Gesicht für Balenciaga nicht auf Laufstegen schreiten. «Es ist eine interessante Beziehung, die wir Schauspielerinnen mit der Mode haben dürfen. Ich mag die krea­tive Energie dieser Branche gern. Nicolas Ghesquière, der Designer für Balenciaga, ist der coolste Typ! Er liebt, was er macht, und das ist auch in meinem Beruf der einzig richtige Grund, ihn auszuüben.» Nur das hübsche Püppchen zu sein, wäre für sie Horror: «Schönheit ist durchsichtig», philosophiert sie. «Man kann ein schönes Gesicht haben und trotzdem hässlich sein.» Ohne einen entsprechenden Sponsorvertrag zu haben, aber im ­Bewusstsein, dass sie für Teenager ein Vorbild ist, gibt sie noch einen Tipp: «Wenn wir schon von oberflächlicher Schönheit sprechen – ich wasche mein Gesicht mit Proactiv. Es hält meine Haut sauber und hat mir schon als Teenager geholfen. Ich kanns nur empfehlen.» sich über konventionen hinwegzusetzen und zu ihren Überzeugungen zu stehen, liegt ganz auf Kristens Linie. Und so spielt die Schauspielerin auch ihre ­Bella im letzten Teil der «Twilight»-­ Folge. ­Bella besteht darauf, dass ihr geliebter E ­ dward sie mit einem Biss zur Vampirin macht, damit sie für immer und ewig zusammenbleiben können. Ob mit dem Schlusspunkt der «Twilight»-Saga namens «Breaking Dawn – Part 2» (ab 22. November im Kino) auch für Kristen Stewart und Robert Pattinson die Sonne zum letzten Mal aufgeht, wird sich zeigen. Der Sturm im Privatleben hat sie beruflich zu einer Auszeit gezwungen: Sie zog sich aus dem «Cali»-Projekt von Nick Cassavetes zurück, ihre Teilnahme an der ­Fortsetzung von «Snow White and the Huntsman» steht auf wackligen Füssen. Aber eine Hollywood-Prinzessin lässt sich nicht so leicht unterkriegen.

kein kind der leichten muse: kristen stewarts rollen Into the wild (2007) Mit 17 wirkte sie in vier ­Kinofilmen mit. Ihre beste ­Leistung brachte sie unter der Regie von Sean Penn neben Emile Hirsch (Bild). Im Aussteigerdrama gab sie ein Kommunen-Girl. the yellow handkerchief (2008) Im Roadmovie spielte sie eine Ausreisserin, ihr Partner ist Eddie Redmayne (Bild). Produzent war der Basler Arthur Cohn. «Ein kurliger Kerl», sagt Stewart. THE Runaways (2010) Die Punkrockerin Joan Jett, in deren (Leder-)Haut Stewart für den Film schlüpfte, lobte die Hin­ gabe und die Gesangskünste der 20-jährigen Darstellerin. welcome to the rileys (2010) Um die Stripperin Mallory glaubhaft zu verkörpern, lernte Kristen Pole-Dance. Um mies auszusehen, rauchte sie Kette, ernährte sich von Junkfood, schlief kaum. on the road (2012) Regisseur Walter Salles liess die Schauspieler (Sam Riley, l., Garrett Hedlund) vor Drehbeginn zum Literatur-Camp antreten und drei Wo­­­­­­chen lang Kerouac und andere Beatnik-Poeten lesen. snow white and the huntsman (2012) Viele der Kampfszenen mit Chris Hemsworth (Bild) führte Kristen selber aus und trug einige Blessuren davon, die schlimmste aber durch die Affäre mit dem Regisseur. Twilight: Breaking Dawn – Part 2 (2012) Aus der schüchternen rehäugigen Bella ist eine selbstbewusste Vampirin geworden, die um Tochter und Geliebten kämpft – bis zum letzten Tropfen Blut.


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FOTOS donald mcpherson Redaktion SABINA HANSELMANN-DIETHELM HAIR javier Palacio / Filomeno MAKE-UP Tatsu Yamanaka  / Marie-France MODELs eloise  / Oui Management und queenie  /  Viva

hommagE  an helmut Newton. Der Fotograf liebte die Frauen. Die starke Pose. Die Provokation. die unterkühlte Erotik. Seine Leidenschaften ­waren uns Inspiration.

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Hose aus schwarzem Nappaleder, CHANEL. Sandalen, GIANVITO ROSSI.


Hochgeschlitztes Abendkleid aus Samt, mit Umhang, JEAN PAUL GAULTIER. Sandalen, GIANVITO ROSSI. Bustier mit Strumpfhaltern, Höschen, Strümpfe und transparenter Morgenmantel mit Satindetails, alles LA PERLA.


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Chiffonbluse mit Samteinsatz, GUCCI.


Mantel mit Lederbesatz, ALBERTA FERRETTI. Geschlitzter Rock aus Nappaleder, FRANCESCO SCOGNAMIGLIO. Collier und Bracelet in Weissgold, aus der Kollektion Panthère de CARTIER.


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Knielanges Cocktailkleid, seitlich und am R端cken transparent, AKRIS.


An den Ă„rmeln besticktes, bodenlanges Abendkleid, CHRISTIAN DIOR.


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Jumpsuit mit Spitzeneinsatz, ELIE SAAB. Strumpf als Augenbinde, FOGAL.


Mit St채bchen bestickter Mantel und Wildlederstiefeletten, beides EMILIO PUCCI. Lingerie, MISS STUDIO LA PERLA. Pumps, CHRISTIAN LOUBOUTIN.


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Taillierter Blazer mit Stehkragen, GIVENCHY.


Body und Kimono aus Seidenchiffon, beides LA PERLA. Strumpfg端rtel und Str端mpfe, beides FOGAL. Peeptoes, GIANVITO ROSSI.


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Location: Hotel Lancaster Paris

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Adressen Seite 150

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im kleingedruckten an die Afterparty. Kombiniert mit leder, Nieten und Fell, gibts einen Look, der Rockt. Und Die Kerle werden garantiert genauer hinschauen.

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FOTOS bÈla Adler & salvador Fresneda Redaktion Karin anna Biedert HAIR & MAKE-UP sonia peÑa for mac MODEL lauren  /  uno models, barcelona


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stylemein stil Sanja ivisic

House-Frau ALs DJ Sanja lässt die quirlige SChweizerin die Partypeople in aller Welt nach ihrer pfeife tanzen. interview  Sherin Hafner FOTOS  Zoe Tempest realisation  Martina Russi

«Yeah! Awesome! Great! Unglaublich! Megaaaaa!» Klickt man dieser Tage auf Sanja Ivisics Facebook-Seite, reiht sich Super­ lativ an Superlativ. Die 29-Jährige gab als DJ Sanja an der Zürcher Street Parade die Stimmungskanone für 950 000 Menschen. Sonst legt sie ihre Housemusic für VIPs wie Designer Roberto Cavalli in Mailand auf oder wird in den Nobelklubs in Schanghai oder Dubai selbst gefeiert wie ein Star. Die gebürtige Kroa­tin ist eine der wenigen Frauen, die sich in der von Männern ­dominierten Szene behaupten. Mit Gespür und Liebreiz. Schweizer Illustrierte Style: Sie legen weltweit auf. Wie sind die Schweizer als Feier-Volk? Sanja Ivisic: Es geht etwas ruhiger zu. Der Style ist konservativer als etwa in Ibiza. Die Leute kommen auch, um das Am­biente zu geniessen, zu plaudern, zu sehen und gesehen zu werden – nicht nur wegen der Musik. Vor allem in Schanghai feiert man wild. Man sieht total verrückte Outfits. Das ist hier seltener der Fall. Darf ich Sie als DJane bezeichnen? Lieber nicht. Ich finde den Ausdruck DJ besser. Er ist geschlechtsneutral, und es macht doch keinen Unterschied, ob ein Mann oder eine Frau auflegt, wenn die Musik gut ist. Nun, Ihr Job wird von Männern dominiert. Das stimmt. Obwohl, als Newcomerin ist es einfacher, einen Gig zu bekommen, weil es weniger Frauen gibt. Dafür ist der Druck Fortsetzung auf Seite 116

Music sounds better with you Zur Arbeit düst die schweizerisch-kroatische Doppelbürgerin nach Lausanne, Salzburg, Mailand, Hvar, Miami, Forte dei Marmi, Ibiza, Dubai oder Schanghai. Top mit Häkel-Details aus Ibiza, Weste Zara.


Get Up and Boogie Im DJ Discount, Zürich: Lederjacke Moschino Jeans, Jeggings Yes or No, Top, Ring Souvenirs, Wedge-Sneakers von Dolce Vita, Aarau.

Ma Chérie Nagellacke American Apparel, Chanel, Armreif, farbiger Ring aus dem Shop Vargus, Ring vom Hippiemarkt, Kette Topshop, «Peter Lik»-Buch.

Pump up the Volume Am Mischpult in ihrer Wohnung, die Sanja mit ihrem Freund Giuliano teilt. Geschlitztes Kleid Aires, Ketten aus Ibiza, Kopfhörer Adidas.

“Wer eine DJ-Akademie besuchen mag, soll das tun. Man wird wahrscheinlich den Stil des Lehrers übernehmen. Ich will was Eigenes, Unverwechsel­ bares machen.” Sanja Ivisic

Sweet Dreams Box für Sanjas Plattennadel, Schlüsselanhänger mit Kopfhörern – ein Souvenir, Täschli Louis Vuitton, Mac-Book, Kopfhörer Adidas.

Move that Body Pulli, Ankleboots Topshop, Jeans Acne, Kette En Soie. Die begeisterte Tänzerin mag weder Schlager noch Volksmusik – ausser am Oktoberfest.

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stylemein stil Fortsetzung von Seite 114

grösser, sich zu beweisen. Von Berufskollegen sowie Kennern der Branche wird man als Frau eher abschätzig betrachtet. Viele weibliche DJs, die sehr sexy auftreten, ohne vom Auflegen auch nur die geringste Ahnung zu haben, haben unserem Ruf geschadet. Und wie reagiert das Publikum? Ausgebuht wurde ich Gott sei Dank noch nie. Ein weiblicher DJ ist eine Rarität, hübsch anzuschauen, und wird deshalb vom Publikum wohlwollend aufgenommen. Wenn man es allerdings versaut, fallen die Reaktionen fies und heftig aus – die «Tussi» bringt es nicht. Ich persönlich erlebe sehr viel Positives: Emotionen pur! Ihre Kollegin Mahara McKay spielt «Sex Bomb» von Tom Jones, um die Stimmung anzuheizen. Einen einzelnen Song, der überall und immer ankommt, habe ich nicht. Ich ersetze meine Favoriten laufend durch neue. Wie wichtig ist gutes Aussehen im Business, und wie sieht Ihre Arbeitskleidung aus? Gutes Aussehen ist wichtig. Natürlich mache ich mich chic, ­bevor ich arbeiten gehe. Meine Kleidung passe ich der Location und dem Anlass an. Für einen Banker-Event wähle ich ein Kleid, für die Beach­party Jeansshorts zum Tanktop. Wichtig ist, dass das Outfit bequem ist. Früher trug ich meist High Heels, mittlerweile werden die Schuhe immer flacher. Allzu sexy style ich mich nicht, ich will mit meiner Musik überzeugen, nicht mit meinen Reizen.

Stop in the Name of Love Vom Kindheitsort Domat /Ems aus in die Welt: Hut aus Schanghai, weisses T-Shirt Zara, Hose mit Leoprint Heartless Jeans, Ring ein Mitbringsel aus Bali.

Wie wird man DJ? Mit Übung, Gespür und Leidenschaft. Im Klub eines Freundes zeigte mir ein Profi die Handgriffe. Ich legte mir daraufhin ein eigenes Equipment zu, mit zwei Plattentellern, Mischpult, Computer sowie einer Serato-Box, mit der man all die Technik verbinden kann. Alles zusammen kostet 4000 bis 6000 Franken. Sie sind als DJ Quereinsteigerin mit Wirtschaftsstudium. Ich kam mit sieben von Kroatien ins Bündnerland und musste in der Schule kämpfen. Die Psychologen meinten, ich sei zu dumm. Das motivierte mich, rasch Deutsch zu lernen und später zu studieren. Vor vier Jahren starb mein Vater innert sechs ­Monaten an Krebs, und ich setzte mich mit dem Tod auseinander. In der Musik fand ich einen neuen Sinn im Leben, und ich wollte meine Leidenschaft auf eine professionelle Ebene bringen. Seit 2010 lege ich hauptberuflich auf. Mein Spezialgebiet beim Studium war Marketing. Nun vermarkte ich mich selbst. Ihr Kollege David Guetta kassiert bis zu 100 000 Franken für einen Gig. Muss man für Sie ähnlich viel hinblättern? Noch nicht (lacht). David Guetta ist eine Ausnahme. Mein Preis ist abhängig davon, wo ich spiele, ob an einer privaten

The Rhythm of the night Ihre Plattensammlung ist nur für daheim. Auf Reisen sind mehrere tausend Tracks im PC gespeichert.


Veranstaltung, an einem Event oder während einer normalen Nacht im Ausgang. In der Schweiz werden im Schnitt zwischen 300 und 8000 Franken bezahlt, mit Ausnahme von Superstars. Wie viele Nächte sind Sie gebucht? Ungefähr drei pro Woche. Finden Sie 100 Franken für einen Klubeintritt okay? Durchaus. Dafür wird einem ja eine Menge geboten: eine Show mit Tänzerinnen, Ambiance, Musik … Wie werde ich sicher in einen In-Schuppen reingelassen? Ich habe einst als Selektorin im Zürcher «Indochine» gearbei­ tet. Freundliches Auftreten kam bei mir besser an als Coolness oder Arroganz. Das Styling kann modisch oder speziell sein. Wer kein Händchen für Mode hat, darf auf Klassiker zurück­ greifen. Männer sollten in Frauenbegleitung erscheinen. Und früh anstehen erhöht die Chancen. Wie bringen Sie sich in Stimmung für eine Party? Nicht mit Drogen oder Alkohol. Die Partypeople sind ja meist schon ziemlich gut drauf, wenn ich drankomme. Es ist ver­ lockend, sich mit Alkohol auf den gleichen Level zu bringen – zahlreiche Berufskollegen machen das so. Auch ich habe beim Auflegen schon getrunken. Ich bin aber lieber nüchtern, um die Musik richtig zu fühlen. Darum trinke ich nur noch Wasser. Drogen sind zwar präsent, ich habe sie jedoch nie angerührt. Auf Drogen zu arbeiten, kostet zu viel Energie.

“Ich würde gern mal in die Oper gehen. Es wäre mein erstes Mal.“ Sanja Ivisic

Last night a DJ Saved my LIfe Im Zürcher Restaurant Taos: Seidenbluse French Connection, Ledershorts, Ballerinas Topshop. «Das Lampenfieber vor einem Gig feuert mich an.»

Ihr Fitnessprogramm für durchtanzte Nächte? Vor einem Gig schlafe ich mindestens acht Stunden und gehe nicht in den Ausgang. Am Nachmittag relaxe ich auf dem Sofa bei absoluter Stille. Zum Dinner mache ich mit Freunden ab und esse ordentlich, weil ich Kraft brauche. Als DJ lebe ich gesün­ der als früher, ernähre mich bewusst, treibe Sport wie Pilates. Ist die Landung am frühen Morgen nach dem emotionalen Höhenflug hart? Früher ja! Meist bleibe ich in der Location, versuche aber, mich zu beruhigen, um zu Hause bald einschlafen zu können. Am Anfang meiner Karriere schlief ich kaum, kam heim und schaute morgens um fünf oder sechs Uhr eine DVD, um drei Stunden später schon wieder aufzustehen. Ist Ihr soziales Leben nicht auf den Kopf gestellt? Wenn Sie ins Bett gehen, stehen Ihre Freunde gerade auf. Das ist kein Problem, auch nicht für meinen Lebensgefährten. Am Montag stehe ich erst gegen zehn Uhr auf, sonst aber früher. Da bin ich diszipliniert. Allerdings habe ich kein Wochenende frei. Meine Freunde richten sich danach und reisen an meine Gigs. Fortsetzung auf Seite 118


stylemein stil Fortsetzung von Seite 117

Reagiert Ihr Freund eifersüchtig auf Ihre Fans? Im Gegenteil, er ist stolz auf mich. Obwohl er in einer ganz ande­ren Branche, im Finanzwesen, tätig ist, zeigt er Verständnis für meinen Job, er hat mich von Anfang an unterstützt. Wir lernten uns ja selbst vor fünf Jahren im Nachtleben vor dem «Kaufleuten» kennen. Zudem sieht er super aus, ich ­könnte also eifersüchtig auf allfällige Verehrerinnen sein. Als DJPartner sollte man selbst­bewusst sein und wissen, was auf einen ­zukommt. Meine Fans sind aber zu einem grossen Teil weiblich. Wie kommen Sie nach Feierabend in den frühen ­Morgenstunden sicher nach Hause? Ich fahre mit dem Auto oder nehme ein Taxi. Manchmal schickt ein Veranstalter den Limoservice. Bis zur Limousine begleiten mich Türsteher oder die Security. Es heisst, Nachtarbeit beschleunige den Alterungsprozess. Haben Sie Angst davor, schneller alt zu werden? Ein wenig, weil ich merke, wie es an die Substanz geht. Vielleicht gibt es deshalb in meinem Job weniger Frauen als Männer. Ich achte auf die richtige Pflege, schminke mich immer ab, egal wie spät es wird, und ich verwende eine Creme von Dior für Gesicht und Augen. Falten entdecke ich zum Glück noch nicht! Gehen Sie privat überhaupt noch in den Ausgang? In Zürcher Underground-Klubs wie Hive, Cabaret, Station. Ihre erste Platte? «Lambada». Meine Eltern kauften sie mir. Ich wollte unbedingt einmal so verliebt sein wie das Pärli im Video. Sie kennen Promis wie Roberto Cavalli. Feiern VIPs anders? Nein, ausser dass sie mehr Aufmerksamkeit erregen als andere Gäste. Das kann dazu führen, dass sie sich auffallender, extremer benehmen. Bei Paris Hilton ist das so.

Ihren Beruf übt man nicht jahrelang aus.
 Darum produziere ich neben dem Auflegen Musik und bin Teilhaberin an der Agentur Biba Model Management. Ich habe ­gemodelt, um mir das Studium zu finanzieren, und weiss, w ­ orauf es ankommt. Als DJ bin ich an der Quelle für junge hübsche Mädchen. Das nutze ich, um neue Gesichter zu scouten.

Endless Summer Die ehrgeizige Skorpion-Frau hat ihr Studium mit einem MBA abgeschlossen. Lederjacke Boss Orange, bauchfreies Shirt B. B., Jupe femi9, Ballerinas Zara, Brille aus Dubai, Tasche Mango.

Ihr Name Sanja ist kroatisch und bedeutet träumen. ­ Wovon träumen Sie? Im Moment lebe ich meinen Traum. djsanja.com, bibamodels.ch

Hair & Make-up: Linda Sigg / Style Council

Für welchen Star würden Sie gern auflegen? Luciano. Es wäre mir eine Ehre und Freude, würde der bekannteste DJ-Export der Schweiz zu meinem Mix tanzen.




e l y t s beauty auf diesen seiten

Carine Roitfeld

124 makellose haut was bei pigment­ flecken hilft +++++++++++++++++++ 130 NEWS +++++++++++++++++++ 134 BEAUTY-SECRETS Natalie Portman +++++++++++++++++++ 136 Trend lady gagas erster Duft +++++++++++++++++++ 138 Pflege Augencremes für ihn +++++++++++++++++++ 140 Top five was für gesprächs­ stoff sorgt +++++++++++++++++++ 142 Kolumne annettes tagebuch +++++++++++++++++++ 143 Green Gepflegt mit Weleda +++++++++++++++++++ 146 verlosung Clinique +++++++++++++++++++ 148 SPA Nuxe-oase in Paris +++++++++++++++++++

M. A. C. Niemand hat Carine Roitfeld, 58, Ex-Chefin der französischen «Vogue», je anders gesehen als mit schwarz umrandeten Augen, die fast immer von ihren Haaren verdeckt sind. Weil sie ein schüchterner Mensch sei. Sagt sie. Ihren unnachahmlichen Stil – nicht nur, was sie trägt, sondern auch, wie sie es trägt – kann man jetzt kopieren. Zusammen mit M. A. C. hat sie einen Look kreiert. Er umfasst 26 Produkte. Minimal Make-up ist aufwendig.

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Fleck, lass nach! Pigmentstörungen auf der Haut absorbieren das licht und lassen die Haut älter erscheinen. wie Cremes, seren und Laserbehandlungen den Teint wieder zum Strahlen bringen. redaktion Annette frisch

KLAR und strahlend, so wünschen wir uns unsere Haut. Unabhängig davon, ob wir gerade den dreissigsten, vierzigsten oder fünfzigsten Geburtstag feiern. Und das hat seinen Grund: Eine ebenmässige, fleckenfreie Haut reflektiert das einfal­lende Licht optimal und wirkt dadurch schöner und um Jahre jünger. Bloss: Wer hat schon eine solch perfekte Haut? Während noch vor einigen Jahren vor allem ältere Menschen von Flecken betroffen waren – man nennt gewisse Pigmentverschiebungen ja auch Altersflecken –, entdeckt man heute nur noch selten ein fleckenfreies Gesicht. Das kommt nicht von ungefähr. O SOLE MIO Wir lieben die Sonne, recken den Kopf beim Lunch im Strassenrestaurant ins gleissende Licht, braten am Strand, radeln den Berg hoch. Sonnencreme ist gerade keine griffbereit, oder man will schnell braun werden und wählt ein Produkt mit möglichst niedrigem Schutzfaktor. Dabei wird ein Sonnenbrand durchaus in Kauf genommen. Wer nur leicht getönt oder gar blass aus den Ferien im Süden zurückkehrt, muss sich mitleidige Fragen wie «Hattest du kein Wetterglück? Geht es dir wirklich gut?» gefallen lassen. Bei vielen steht das Sonnen-Barometer offensichtlich nach wie vor auf Schokobraun. Übrigens: Die Bildung des braunen Farbstoffs Melanin ist nichts anderes als eine Abwehrreaktion, nämlich der Versuch der Haut, sich gegen die aggressiven Strahlen zu schützen.

Illustration Elisabeth MOch

SCHOKOBRAUN war auch das Model auf der Swimwear-Kampagne von H & M. Klar, die kräftigen Sommer­farben kommen nun mal auf gebräunter Haut schöner zur Geltung als auf blasser. Doch die Plakate lösten Proteste aus, was zeigt, dass das Thema Hautkrebs ­immer mehr Menschen beschäftigt. «Wir haben von unseren Kunden posi­tive wie nega­tive Rückmeldungen erhalten», so Ana Bobicanec, Pressesprecherin von H & M. sommer 1925 Der internationale Adel und die Hautevolee verbringen die ­warme Jahreszeit an der Côte d’Azur. Im Hôtel de Paris in Monte Carlo findet ein Gala-Defilee von Coco Chanel statt. Um Mitternacht wird es im Ballsaal des ­Hotels plötzlich dunkel. Kurz darauf defilieren Mannequins in grellem Scheinwerferlicht über den Laufsteg. Sie tragen weisse Satin-Pyjamas mit weiten Hosen. Der Oberkörper ist für die damalige Zeit nur dürftig verhüllt. Die gewagten Krea­tionen und die gebräunte Haut, die darunter zum Vorschein kommt, ernten ­tosenden Beifall. Ja, an jenem Abend ­wurde die Bade- und Strandmode aus der Taufe gehoben, die es den Frauen erlaubte, ihren Körper der Sonne aus­ zusetzen. Ein neuer Trend war geboren! Nachzulesen ist dieses Ereignis in «Coco Chanel. Ihr Leben in Bildern» von ­Edmonde Charles-Roux und «Die Modemacher» von Rudolf Kinzel. Zuvor trug, wer konnte, im Freien stets Hand-

schuhe und Hut. Damit blieben Gesicht und Hände schön makellos hell. Der Grund? Wer braun war, arbeitete auf dem Feld, während sich die Oberschicht durch edle Blässe zu erkennen gab. FLECK ist nicht gleich Fleck! Was den Laien stört, kann sehr unterschiedliche Ursachen haben, völlig harmlos sein oder ein Melanom (schwarzer Hautkrebs), das möglichst frühzeitig erkannt und entfernt werden muss. Laut Krebsliga erkranken in der Schweiz pro Jahr 2100 Menschen an schwarzem Hautkrebs. HAUPTVERURSACHER von Pigmentstörungen ist und bleibt die Sonne. Teils entstehen die Flecken in Kombination mit anderen Faktoren. Bekannt ist das Trio Sonne, Hormone und Duftstoffe, das an Stirn, Wangen und Oberlippen bräunliche Flecken hinterlässt, in der Fachsprache Melasmen genannt. Das Melasma tritt oft während oder nach ­einer Schwangerschaft auf. Es empfiehlt sich, eine unparfümierte Sonnencreme mit hohem Schutzfaktor zu benützen. Aber auch die Pille kann die Pigment­ verschiebungen auslösen. Entfernen ­lassen sich Melasmen mit dem Laser, Gedul­dige tragen jeweils abends Bleichcreme auf und schützen sich tagsüber konsequent mit einem UV-Schutz. Vorsicht ist auch bei Hautentzündungen ­angebracht. Ekzeme, Pickel oder Schürfungen, aber auch Aknenarben können


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HOKUSPOKUS, und weg ist der Fleck. So einfach geht das nicht. Etwas Geduld braucht es schon. Es sei denn, man lässt sich beim Dermatologen die Pigmentverschiebungen lasern (siehe Seite 128). Wer den sanften und weniger kost­ spieligen Weg wählt, behandelt den Pigmentfleck oder die Flecken mit einem aufhellenden Produkt. Von denen gibt es inzwischen zahlreiche auf dem Markt. Sie brechen mit unterschied­lichen Wirk­ stoffen die Melanin-Ansammlungen in feinsten «Staub» auf. ­ Exfoliierende Aktivstoffe tragen die Mikro­partikel­ chen ab. Damit die Haut nicht gereizt wird, enthalten die Formeln Cocktails mit hautbesänftigenden Extrakten und reichlich Feuchtigkeit. Jeder Hersteller schwört auf seine eigene Rezeptur. Die kosmetischen Aufheller sind so beschaffen, dass man sie grossflächig – also auf das ganze Gesicht, den Hals und das Dekolleté – auftragen kann. Ein abso­ lutes Muss tagsüber ist eine Tages­pflege mit UV-Schutz. Auch bei bewölktem Himmel und Nebel.

tüpflischiisser …

… will keine sein: Was bei Pigmentflecken und Augen­ ringen hilft – HIGHLIGHTS FÜR EINE EBENMÄSSIGE haut.

CLINIQUE Even Better Eyes Dark Circle Cor­ rector, Fr. 52.–. Zart getöntes, hautstär­ kendes Fluid gegen Melanin-Ansammlun­ gen um die Augen.

KIEHL’S Clearly

Eucerin Even Brigh­

BIOTHERM Skin Vivo

Corrective Dark Spot Solution, Fr. 68.–. Die Formel reduziert Flecken und schenkt dem Teint Leuchtkraft.

ter Nacht, Fr. 42.90. Regenerierende Nachtpflege gegen Pigmentflecken. Ohne Parabene.

Uniformity Moisturizer SPF 15, Fr. 105.–. Tagespflege gegen Flecken, einen fahlen Teint und für mehr Spannkraft.

GARNIER Skin Natu­

RODIAL Skin Bleach

rals Anti-Flecken Konzentrat, Fr. 18.90. Tagespflege für einen ausgeglichenen Hautton und maxi­ male Leuchtkraft.

Mask, Fr. 69.–. Die Maske egalisiert den Teint, strafft die Haut und reduziert Fältchen.

AVÈNE D-Pigment reichhaltig, Fr. 39.90. Die Creme hellt die Haut auf, schützt sie und wirkt zell­ erneuernd.

L’OCCITANE Brigh­ tening Hand Care SPF 15, Fr. 31.–. Sorgt für fleckenfreie, glatte und gut geschützte Hände.

ESTÉE LAUDER

SBT Cell Culture Pig­

mentation Solution, Fr. 100.–. Die aufhel­ lende Formel verleiht der Haut einen attrak­ tiven Schimmer und beugt Flecken vor.

SISLEY Phyto-Blanc Intensive Lightening Serum, Fr. 336.–. Aufhellendes Serum gegen Pigment­ störungen und einen fahlen Teint.

CLARINS Vital Light

Cyber White Essence, Fr. 106.–. Das Serum hellt Flecken auf, spendet Feuchtigkeit, glättet und polstert die Haut auf.

Mit concealer können einzelne Pigmentverschiebungen kaschiert werden, bis der Fleck verblasst. Bei grösseren Hautpartien empfiehlt es sich, eine leicht deckende Foundation aufzutragen. Hilfreich zum Egalisieren des Hauttons kann auch ein Primer sein (zum Beispiel ganz neu: Photo Finish Dark Spot Correcting Primer von Smashbox).

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Serum, Fr. 128.–. Anti-Aging-Konzen­ trat für eine flecken­ freie, frische Haut.

Fotos: Inge Jurt (6); Illustration: Elisabeth Moch

nach dem Sonnenbad braune Flecken hinterlassen. Frauen um die fünfzig, aber auch Männer entdecken zuweilen seitlich am Hals netzartige Verfärbungen. Man geht davon aus, dass sich die Be­ troffenen jahrelang just dort ihr Parfum aufsprühten respektive das Aftershave hinklatschten.



stylebeauty «sicherheit ist uns wichtig» Tom mammone, Hautspezialist bei Clinique, über Tests für kosmetika und eine BAHNBRECHENDE NEUHEIT gegen dunkle Augenringe. Schweizer Illustrierte Style: Clinique

bekanntlich nicht nur Narben, sondern

zählt zu den allerersten Beauty­marken,

auch dunkle Flecken verursachen.

die Kosmetika gegen Pigmentflecken auf den europäischen Markt brachten.

Frauen ab 35 haben nicht nur Flecken

Wie lange arbeiten Sie schon daran?

im Gesicht, sondern auch Falten. Lässt

Tom Mammone: Wir forschen seit bald

sich beides mit einem Produkt mildern?

zwanzig Jahren, denn in Asien sind auf­

Moderne Kosmetika sind mehrheitlich

hellende Produkte seit eh und je beliebt.

so komplex formuliert, dass sie primär

Für die Entwicklung eines speziellen

auf ein Ziel fokussieren. Das sind keine

Produkts brauchen wir achtzehn bis

Schweizer Sackmesser, die alles können.

zwanzig Monate.

Klares Ziel von Clinique ist es, Hilfe bei spezifischen Problemen zu bieten.

Clinique-Produkte sind «allergie­ getestet». Damit ist die Marke nicht

Man liest immer wieder, dass täglicher

­allein. Was zeichnet das Clinique-­

UV-Schutz zu einem Manko an Vitamin D

Testverfahren denn aus?

führen kann. Was halten Sie davon?

Sicherheit ist uns wichtig. Wir testen

Das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken, ist

deshalb nicht nur das fertige Produkt

unendlich viel grösser als jenes eines Vita­

zwölfmal an 600 Probanden, sondern be­

min-D-Mankos. Osteoporose kann man

reits die Rohstoffe und die Zellkulturen.

mit der Ernährung oder mit Vitamin-D-

Tritt auch nur eine einzige Unverträglich­

Produkten aus der Apotheke vorbeugen.

keit auf, beginnt das ganze Prozedere

spot aus, licht an MIT LASER KANN Die HAUT­ ärztin PIGMENTIERUNGEN ENTFERNEN. wie es geht und was es kostet.

PIGMENT-LASER Der Laser zielt auf das Pigment, zersprengt dieses, sodass es weiss wie Schneeflöckchen auf der Haut liegt und anschliessend verkrustet. Die Behandlung brennt leicht. Es entstehen kaum Rötungen. Bis die Krusten weg sind, ­dauert es eine Woche. So lange ist man nicht gesellschaftsfähig. Das Resultat hält lange an, sofern man sich konsequent und mit hohem Faktor vor der Sonne schützt. Ab ca. Fr. 250.– pro Fleck.

FRAKTIONIERTER CO2-LASER

Damit werden einzelne Partien oder das ganze Gesicht behandelt. Das Gerät wird bei UV- und altersbedingten Flecken und zur Hautverjüngung eingesetzt, ebenso bei Aknenarben. Sonnenschutz und Verzicht auf Nikotin sind wichtig, um das ­Resultat zu erhalten. Die Ausfallzeit beträgt eine Woche. Meist sind zwei bis drei Sitzungen nötig. Ab Fr. 500.– bis Fr. 2800.–, je nachdem ob nur eine Partie oder das ganze Gesicht behandelt wird.

von vorne. Man darf nicht vergessen,

Neu lancieren Sie ein Spezialprodukt

dass es hypersensible Menschen gibt, die

gegen dunkle Augenringe. Was ist

FRAXEL-LASER

sogar auf Wasser allergisch reagieren.

­aussergewöhnlich an Even Better Eyes?

Die Behandlung mit dem Fraxel-Laser wird primär zum Auffrischen des Gesichtes durchgeführt sowie zum Ausgleichen von Aknenarben, grossen Poren und bei Melasmen. Nebeneffekt ist eine Egalisierung des Hauttons. Hals, Dekolleté und Hände werden auch behandelt. Die Haut wird vorab mit Creme unempfindlich gemacht. Nötig sind drei bis fünf Sitzungen. Die Ausfallzeit beträgt zwei bis drei Tage. Ab Fr. 300.– bis Fr. 1500.–, je nach ­Grösse der behandelten Hautpartien.

Die Ursachen von ­Augenringen – Müdig­ Welche Rolle spielt die Hautschutz­

keit, Stress usw. – sind bekannt. Unsere

barriere bei Flecken?

Forscher haben mit dem Spektrometer,

Das Thema beschäftigt uns seit Langem,

einem Instrument, das in der Astronomie

denn eine intakte Hautschutzbarriere

verwendet wird, die Farben der Haut

verhindert, dass Feuchtigkeit entweicht

analysiert. Dabei stellten sie fest, dass

und Schadstoffe von aussen eindringen,

60 bis 70 Prozent der dunklen Farbe

was zu Flecken, Pickeln und Falten führen

eine Ansammlung von Melanin sind, dem

kann. Abgeheilte Pickel können ­zudem

Stoff, der Flecken verursacht. Ent­

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sprechend wurde die Formel konzipiert. Dr. Tom Mammone, Director of Clinique Biological Research and Development ch.clinique.com

Fachliche Beratung: Dr. Myriam Wyss Fopp, Dermatologin FMH, laserepilation.ch



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BEAUTY-NEWS

HOCH KONZENTRIERT

Die leichte Emulsion mit Clementinenzellen befeuchtet und verwöhnt die Haut 24 Stunden lang. Bio Beauté by Nuxe, Fr. 34.–.

Für Tage, an denen die Haut ganz schnell glatter und praller aussehen soll: Revitalift Total Repair 10 Instant Serum, L’Oréal, Fr. 23.90.

erfrischend

NACHTaktiv

BEFEUCHTEND

Super, nicht nur wenns schnell gehen soll: Das Tonic reinigt gründlich und sanft. Cleanance ExpressReinigungslotion, Avène, Fr. 25.80.

So macht Schlaf noch schöner: wenn die Stamm­ zellen neue Energie kriegen. Capture totale Crème de Nuit haute Régénération, Dior, Fr. 231.–.

Die Pflege für trockene Haut: Die Nivea Aqua Effect Moisturizing Day Care wirkt 24 Stunden lang. Mit SPF 15, Nivea, Fr. 10.90.

FEDERLEICHT

BELEBEND

wohltuend

Die Creme mit dem legendären Seetang-VitaminKomplex gibts jetzt auch als Leichtgewicht. The Moisturizing Soft Cream, La Mer, ab Fr. 195.–.

Das Serum mit Koffein und Vitamin C verhilft müder Haut zu neuer Frische. Vitalskin Sérum Anti-Fatigue dynamisant, darphin, Fr. 69.–.

Die Creme glättet Fältchen, mindert Schwellungen und hellt sogar Augenschatten sichtlich auf. Sublimage La Crème Yeux, chanel, Fr. 220.–.

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REDAKTION Monica Congiu

FRUCHTIG

Adressen Seite 150

GESICHT



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BEAUTY-NEWS

MULTIFUNKTIONAL

Sie sorgen dafür, dass der Teint am Tag natürlich wirkt und abends strahlt: die Goldpailletten in Puderform. Lumière d’Artifice, Chanel, Fr. 84.–.

Für Augen oder Wangen? Sie wählen. Man trägt die cremige Formel trocken oder feucht auf. Pressed Pigment Light Touch, M. A . C ., Fr. 33.–.

LANG HAFTEND

UNSICHTBAR

TRANSPARENT

Die Foundation ist federleicht, natürlich und ideal für ölige Haut. Long-Wear Even Finish Foundation SPF 15, Bobbi Brown, Fr. 59.–.

Durch Schütteln wird die ultradünne Formulierung luftig leicht. Sie lässt den Teint natürlich erscheinen. Invisible Fluid Makeup, ESTÉE LAUDER, Fr. 54.–.

Tröpfchenweise per Pipette aufgetragen, verschmilzt die ölfreie Textur regelrecht mit der Haut. Maestro Fusion Makeup SPF 15, Giorgio Armani, Fr. 81.–.

harmonisch

magisch

samtig

Pflanzliche Inhaltsstoffe wie asiatischer Reisextrakt sorgen für natürliche Ausstrahlung. Pure Light Foundation, Yves Rocher, Fr. 35.–.

Zuwachs für den Zauberpinsel Touche Éclat: eine ebenso magische wie zarte Foundation. Le Teint Touche Éclat, Yves Saint Laurent, Fr. 67.–.

Wie ungeschminkt, nur schöner: Das Fluid be­ feuchtet und gleicht das Hautbild aus. Diorskin Nude Skin-Glowing Makeup, Dior, Fr. 68.50.

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REDAKTION Monica Congiu

goldig

Adressen Seite 150

teint



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Beauty-secretS

NAtalie Portman

EIN OSCAR, EIN BABY, EINE HOCHZEIT: DIE SCHÖNE HAT DAS GLÜCK REGELRECHT GEPACHTET.

Auf Natalie Portman schaut man in Frankreich nicht erst, seit sie letztes Jahr den Oscar für «Black Swan» gewonnen hat (3): Das Herz der Franzosen eroberte die US-Amerikanerin schon mit zwölf, als sie in «Léon» von Luc Besson debü­ tierte. Franzose ist auch der Tänzer und Choreograf Benjamin Millepied, den sie unlängst heiratete (2). Söhnchen Aleph kam vor einem Jahr zur Welt (8). Heute ist die 31-Jährige mit dem Harvard-Abschluss das Werbegesicht für Miss Dior (4). Luxus? Nur mit ethischem Be­ wusst­sein. Den Verkaufserlös ihres Lieblingslippenstifts in der Farbe Grège (1) spendet Natalie Portman dem kanadischen Hilfswerk Free the Children. In Sachen Schönheit setzt sie auf Natürlichkeit. N ­ eben Diorshow-Mascara mag sie vor allem Bio-Pflege wie den Smith’s Rosebud Salve für die Lippen (6). Dafür stylt sie sich lady­ like und ­gern in Rodarte (5), seit sie Mutter ist. Bewusst ernährt hat sich die Vegetarierin, die Tomatensandwich mit gegrilltem Käse und Rosenkohl (7) zu ihren Lieblingsspeisen zählt, seit je. Nun achtet sie darauf, dass auch ihre Beauty-Produkte über jeden Zweifel erhaben sind. «Weil Aleph alles in den Mund nimmt.»

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Fotos: Dukas (2), Xposure (1), Fotofinder (1), Cinetext (1), bab.ch (1)

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Redaktion Monica Congiu

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y t u a e b e l y t s

STELLA McCARTNEY

Pflanzengift, Blut und Sperma soll es drin haben, wurde im Vor-

feld der Lancierung von Lady Gagas neustem Duft gemunkelt. Ganz so ab­gefahren kam es nicht. Tatsache ist, «Fame», das olfaktorische Debüt der schrillen Musikerin, kommt exzentrischer daher als andere Parfums. Es habe ein schwarzes Herz, sagt die begnadete Selbstdarstellerin. Der Duft betört mit Tigerorchidee, Jasmin, Honig, Safran und Aprikose. Kopf-, Basis- und Herznoten, die traditionelle Dufthierarchie, gibt es keine. Schliesslich hat sich Lady Gaga, 26, noch nie um althergebrachte Business­ regeln geschert. She’s the Boss! Das stellt sie auch auf ihrem Werbeplakat klar.­

Beauty-bibel

Wir sind Schön star-visagistin Bobbi Brown hat soeben ihr neues Make-­up-Handbuch herausgebracht. Wer sie kennt, weiss: Sie setzt nicht beim Aussehen an, sondern bei der Persönlichkeit. Für «Pretty Powerful» hat sie Celebritys, Athletinnen und unbekannte Frauen zum Thema Schönheit ­interviewt. Heraus­ gekommen sind viele Tipps für j­ ugendliche Haut, schöne Lippen, Perfekte Augenbrauen – und eine Botschaft: Alle Frauen sind schön. «Pretty Powerful», Fr. 53.90. teneues.com

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TOM PECHEUX bringt DEN TEINT der MODELS ZUM STRAHLEN. Voilà, DAS SIND seine TRICKS. Wie wird die Haut makellos? Alles beginnt mit einer guten Feuchtigkeitscreme. Sie wird sorgfältig in die Haut einmassiert. Darüber trage ich nur ganz, ganz wenig Foundation auf. Ich arbeite lieber partiell mit Concealer als mit einer stärkeren Schicht Foundation. Je nach Haut verwende ich vorher vielleicht noch ein wenig Primer, aber eine ­junge Haut braucht das eigentlich nicht. Wichtig, damit der Teint leuchtet: Am Ende nie das ganze Gesicht abpudern, ­sondern nur ­einen Hauch Puder auf die T-Zone ­geben, ­damit sie nicht glänzt! Tipp: Nachdem man den Pinsel in den losen Puder getaucht hat, die Spitze leicht auf einem Spiegel abklopfen, um den Überschuss loszuwerden. Wie decken Sie Augenringe ab? Zuerst trage ich mit dem Pinsel Puderrouge in einem Pfirsich- oder Orangeton auf, und zwar auf den rundesten Punkt der Wangen. Den Rest, der sich noch auf dem Pinsel ­befindet, stäube ich unter die Augen. Der orange Ton des Blushers neutralisiert den ­Blaustich der Augenringe. Was ist für Sie das Wichtigste, wenn Sie eine Frau schminken? Definitiv die Haut! Es ist wie bei einem Maler. Wenn er die Leinwand nicht gut vorbereitet hat, kann er kein gutes Bild malen. Die Foundation ist das Wichtigste. Man kann es mit einem schönen Kleid vergleichen: Erst wenn man es angezogen hat, wählt man die passenden Accessoires wie Tasche, Schuhe und Foulard. ­Tom Pecheux ist Creative Make-up Director von Estée Lauder.

Fotos: Imaxtree (1)

Dada? Gaga!

chefSACHE

REDAKTION Monica Congiu

Duft-Debüt



stylebeauty Augenblick mal, liebling TEXT  Annette frisch

Augenringe? liebe Männer, macht das spiegelbild keine freude, ist es zeit für spezialprodukte.

ursachen Augenringe und Schatten sind oft gene­tisch bedingt und können bereits in jungen Jahren auftreten. Verstärkt werden sie durch chro­ nische Müdigkeit und Stress, zu viel Alkohol oder Nikotin und zu wenig Schlaf. Dabei gerät die Mikro­zirkulation ins Stocken, sodass die Gefässe durch die sehr dünne Haut unter den Augen durch­ schimmern. Eindrückliche 42 Prozent der Männer kennen das Phänomen (Quelle: L’Oréal). Dagegen ­helfen Spezialprodukte mit erfrischenden und ­entstauenden Wirkstoffen, die mit einem kühlen­ den Applikator angewendet werden. fakt Wenig erfolgreich ist die Kosmetik bei Tränensäcken. Sie sind genetisch bedingt, werden durch einen Lymphstau verstärkt und treten oft schon bei Jugendlichen auf. Ursache ist ein Fett­ depot, das weisslich durch die dünne Haut schim­ mert und mit dem Elastizitätsverlust der Haut im ­Alter immer weiter absackt. Abhilfe kann nur die plastische Chirurgie schaffen.

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L’ORÉAL PARIS Men Expert Hydra Energy Roll-on, Fr. 19.90.

LAB SERIES MAX LS Instant Eye Lift, Fr. 75.–.

BIOTHERM HOMME High Recharge Eye Shot, Fr. 32.–.

WAS ES IST

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Hightech-Pflege für die sensible und müde ­Augenpartie mit kühlender Metallkugel und erfrischender Formel.

Gel-Creme mit Falten reduzierender und festigender Wirkung sowie gegen Augen­ ringe und Schwel­ lungen.

Massage-Roll-on mit wohltuend kühlendem Gel gegen die Anzeichen von Müdigkeit um die Augen­ partie.

VERSPRECHEN

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Die Metallkugel erfrischt die Haut, Vitamin C regt die Mikro­zirkulation an, und ein Peptid-Komplex reduziert dunkle Augen­ ringe.

Weizenproteine und Süssmandelsamen-­ Extrakte verleihen sofort das Gefühl einer straffen Haut. Die Augenpartie wirkt glatter, jugendlicher.

Koffein und Sericoside (ein pflanzlicher Extrakt) wirken stimulierend, ­abschwellend und entschlackend. Das Spurenelement Mangan stärkt die Haut und gewährleistet eine optimale ­Mikrozirkulation.

ANWENDUNG Jeweils morgens und abends. Das Produkt im handlichen Taschen­ format kann bei Bedarf auch unterwegs jederzeit an­gewendet werden.

ANWENDUNG Morgens und abends mit den Fingerspitzen leicht einklopfen.

ANWENDUNG Nach Bedarf jederzeit und überall. Die hand­ liche Tube passt in jede Hosentasche.

Adressen Seite 150

tatsachen Männer sind privilegiert. Natür­ lich kriegen auch sie mit den Jahren im Gesicht ­Linien und Falten, doch das kümmert sie kaum. Im Gegen­teil: Die diskreten Zeichen der Zeit lassen den erfahrenen Mann erkennen. Anders verhält es sich mit Augenringen, dunklen Schatten oder Tränensäcken. Diese lassen das starke Geschlecht müde und abgespannt aussehen. Und das schon um die dreissig. Werner Abt, Geschäftsführer der Par­fümerie Osswald, bringt es auf den Punkt: «Männer wollen jederzeit frisch, topvital und sportlich aussehen und sind bereit, dafür auch einiges zu ­investieren.»


DIOR HOMME Dermo System Anti-Fatigue Fir­ ming Eye Serum, Fr. 72.–.

CLARINS MEN Anti-Fatigue Eye Serum, Fr. 59.–.

CELLMEN Cyto-Gel Eye Dark Circles, Fr. 149.–.

WAS ES IST

WAS ES IST

was ES IST

Hautfestigende Augen­ pflege in leichter Gelform, die zugleich Augenringe und Schwellungen mildert.

Transparentes, schnell einziehendes, kühlendes und leicht straffendes Serum gegen Augen­ringe und Schwellungen.

Leichtes, nicht fetten­ des Gel mit ausglei­ chenden und revitalisie­ renden Inhaltsstoffen gegen die vorzeitige Alterung der Augen­ partie.

VERSPRECHEN Die ganzheitliche ­Pflege neutralisiert farblich Augenringe, sie ent­ schlackt das Gewebe, schützt vor Umwelt­ aggressionen, stärkt und strafft eine bean­ spruchte Augenkontur. Lipide (kosmetische Fette) unterstützen die nährende Wirkung des Spezialproduktes.

ANWENDUNG Jeweils morgens und abends.

VERSPRECHEN Ein Ginkgo-biloba-­ Extrakt entwässert ver­ schwollene Partien, Ginseng-, Bisongrasund Galgant-Extrakte wirken vitalisierend. Ein Hafer-Extrakt glättet erste Fältchen.

VERSPRECHEN Der ausgeklügelte Wirkstoff-Cocktail mildert Augenringe und beugt dem Erschlaffen der Lider vor. Ideal auch für Männer mit empfind­ lichen Augen.

ANWENDUNG Morgens und abends. Je nach Bedarf.

ANWENDUNG Morgens und abends. Bei Bedarf auch mehrmals täglich.


styletop five

beauty

ausprobieren, hingehen, staunen: was derzeit für gesprächsstoff sorgt.

wie sinnig!

Die Immortelle aus dem kor­sischen Maquis enthält Anti-Aging-Wirkstoffe. Just jene Blume also, die nie welkt und gern zu Trockensträussen gebunden wird. L’Occitane, die Beauty-Marke aus der Provence, setzt die Strohblume nicht nur gegen Falten ein, sondern auch gegen Flecken. loccitane.ch

Sieben Millionen Flakons des hautverjüngenden Serums Génifique von Lancôme wurden seit der Lancierung im März 2009 verkauft. Dahinter stecken zehn Jahre Genforschung, bis präzis jene Proteine identifiziert werden konnten, die für eine junge Haut charakteristisch sind. Das grosse Plus: Die verjüngende Wirkung von Génifique verstärkt sich im Verlauf der Anwendung. lancome.ch

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2

Sanft gleiten sie über

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“Der schönste Teint ist derjenige, der das Licht reflektiert.”

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FranÇois nars

Fussnote

Nicht nur im sommer fühlt man sich mit gepflegten Füssen wohler. Das ultimative Tool gegen Hornhaut besteht aus einer Raspel und einem Auffangbehälter für die abgehobelten Partikelchen. Dies, pardon, basiert präzis auf dem Prinzip von Alessis Parmenide-Reibe mit Käsedose. Wie dem auch sei, das Resultat von Tweezermans Sole Mate ist perfekt. Zum Schluss glättet die weisse Nickelfeile die Haut. alessandro.ch

die Haut, verteilen Make-up und Puder, kaschieren Makel. Der aktuelle NudeLook inspirierte Dior zu einer exklusiven Pinsel-Kollektion aus dem Hause Raphaël, wo sich Aquarellmaler seit zweihundert Jahren eindecken. Diors Pinsel zeichnen sich durch besonders hochwertige, von Hand zusammen­ gefügte Borsten aus. dior.com, raphael.fr

Fotos: Flora Press (1)

Erfolgs­ geschichte

Pinsel vom Profi

REDAKTION Annette Frisch

1

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stylebeauty An n et t e s Tage buch SOMMERFLAUTE Der August ist ein ruhiger Monat. Wenigstens für all jene, die bei einer französischen oder italienischen Marke arbeiten. Vor, während und nach «Ferragosto» herrscht bei unseren Nachbarn Funkstille. Für mich ist es bisweilen zum Wahnsinnigwerden. Ich arbeite an den Herbst-/Winterausgaben, in denen wir ausführlich über die zahlreichen Neuheiten berichten (möchten). Dafür brauche ich Text- und Bildmaterial, manchmal Zusatzinformationen und Preise. Ich schicke Mails mit meinen Anliegen und Wünschen, bespreche Telefonbeantwor­ter. Warte, warte und warte. Zuweilen, das muss ich allerdings gestehen, meldet sich eine Vertretung, gelegentlich sogar eine kompetente. Andere ­kün­digen ihre Ferien präzis an. Ich notiere mir ­genau, wer wann und wie lange im Urlaub ist. In der Hitze des Gefechts oder in meiner chronischen Papier-Unordnung auf dem – notabene

Fotos: Geri Born (1), Sarah Maurer (1)

DIE ZWEITE JAHRESHÄLFTE beginnt träge. schwung bekommt sie erst mit der einladung zur Lauder-Pressekonferenz.


grossen – Schreibtisch geht der Zettel jedoch ­unter. Nächstes Jahr, das schwöre ich mir seit Jahren, passiert das bestimmt nicht mehr …

Genau richtig für sensible Haut: die unparfümierte Linie Amande. Ab Fr. 13.70.

SAISONSTART Estée Lauder eröffnet je-

weils im Zürcher «Metropol» den Reigen der Zürcher Pressekonferenzen zu den Herbst-/ Winterneuheiten. Eigentlich um Wochen zu spät. Einige der Maquillage-Produkte haben wir früher erhalten und im ­vorhergehenden ­Magazin bereits gezeigt. Doch es gibt auch immer Neues zu entdecken. Exklusive Cremes, ein ­neuer Duft und die schöne Botschafterin Hilary Rhoda. Oder attraktive Rituale namens «Signature Services», initiiert von Tom Pecheux, Make-up-Artist des Hauses. Sie werden fortan an jedem LauderCounter offeriert und dauern nur gerade fünf Minuten. Zum Beispiel die Express-Beratung für einen ausgeglichenen Hautton, gegen eine müde Augenpartie, für perfekte Smoky Eyes … Danach kann man sich im Spiegel bewundern. Bei Manor Basel und Globus ­Zürich, sogar bei Tages-, Büro- oder Disco-Licht. esteelauder.com/cms/looks_tips/signatureservices

Annette Frisch über den wenig alltäglichen Alltag als Beauty-Redak­torin bei SI Style.

Green BEAUTY

heiss begehrt TEXT  annette frisch

Wellness FÜR HAUT UND SINNE. DAS BIETET DIE TRADITIONSMARKE WELEDA MIT IHREN KOSMETIKA. «ICH VERWÖHNE meinen Körper gern mit Lotionen von Weleda», schwärmt Claudia Schiffer. Sie ist nicht allein. Immer mehr Frauen entdecken die Natur­ kosmetika des 91-jährigen Unternehmens mit Hauptsitz in Arlesheim bei Basel. Die Inhaltsstoffe der Produkte kommen aus der ganzen Welt. Dabei wird grosser Wert auf Ökologie, Nachhaltigkeit und fairen Handel gelegt. Werte, die bereits den beiden Gründern, der Ärztin Ita Wegman und dem Philosophen Rudolf Steiner, wichtig waren. Während sich das Neuheiten-Karussell in der konventionellen Kosmetik immer schneller dreht, lässt sich Weleda nicht hetzen und lanciert gemächlich. Im letzten Jahr etwa die vier Pflegelotionen für den Körper mit Sanddorn aus der Toskana, Wildrose und Granatapfel aus der Türkei, Citrus aus Sizilien. Nicht minder begehrt ist die Mandelpflege, ein Klassiker. weleda.ch


stylehoroskop

+++ Waage: fröhlich sein +++ schütze: Abenteuerlust +++ wassermann: Flirten +++

Es wundert niemanden mehr, wenn plötzliche Ereignisse den gewohnten Gang der Dinge durcheinanderbringen. Befreiungsschläge sind derzeit an der Tages­ordnung und können heilsam sein. Aber aufgepasst: Leichtsinniger ­Optimismus ist die falsche Strategie. Nun heisst es sich der ­Wahrheit ­stellen. Unerledigtes, das schon lange vor sich hin gärt, will nun zu Ende gebracht werden. Wer sich Heraus­forderungen ehrlich und aufrichtig stellt, ist auf dem richtigen Weg. Schärfen Sie Ihren Blick für das Wesentliche, tun Sie Ihr ­Möglichstes, und schreiten Sie Ihrem persönlichen Glück entgegen. Mit hoch erhobenem Haupt.

BARBARA MAURER Die Astrologin ist Fachmitglied SAB und erstellt für SI ­Style das Horoskop. Termin und Auskünfte zu Ihrem persön­lichen Horoskop unter Tel. 041 370 71 49.

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Widder 21. 3. –  20. 4.

Stier

21. 4. –  20. 5.

Widder-Frauen machen die wunderbare Entdeckung, dass sie in nächster Zeit einiges zu ihrem Glück beitragen können. Hübsch aufgebrezelt und zärtlich schnurrend können Sie unvergessliche Stunden erleben. Ihre Power bringt Ihnen einigen Nutzen im Job. Es geht aufwärts, voraus­ gesetzt, Sie leisten ein bisschen mehr als sonst. So wird Ihnen vieles in den Schoss fallen, von dem Sie nicht mal zu träumen gewagt ­haben. Seien Sie hellwach, denn Neider sind schnell da und finden jede noch so kleine Schwachstelle, um diese gegen Sie zu verwenden. Teamwork und Gruppendynamik sind zurzeit nicht angesagt. Besser ist, wenn Sie Ihren eigenen Weg gehen.

Auf Amor ist nun Verlass. Geniessen Sie die Stunden zu zweit, und lassen Sie sich in die Arme Ihres Liebsten fallen. Er kann Sie trösten, wenn es in der bösen Welt wieder einmal allzu ruppig zu- und hergeht. Manchmal kommt es halt nicht so, wie man denkt. Konzen­ trieren Sie sich auf das Wesent­ liche, freuen Sie sich über kleine Erfolge, und versuchen Sie zu korrigieren, was Ihnen nicht gefällt. Unangenehme Diskussionen sollten Sie jetzt nicht aufschieben. Im ­Gegenteil: Stehen Sie zu Ihrer Haltung, und fordern Sie Respekt. Ihr Körper dürstet nach Zuwendung. Eine neue Diät oder gar eine Umstellung der Ernährung kommen gut an und geben Ihnen Energie und Selbstvertrauen.

Tun: Nach vorne blicken Lassen: Trägheit

Tun: Hinstehen Lassen: Vogel-Strauss-Politik

Waage 24. 9. –  23. 10.

Skorpion 24. 10. –  22. 11.

Leidenschaftlich und glühend heiss, fast fiebrig erleben Sie die Stunden zu zweit! Saturn verlässt Ihr Zeichen, und endlich können Sie wieder frei durchatmen. Jede Schwermut ist wie weggeblasen, und eine frohe Zeit des Aufbruchs erfasst Sie. Die Sterne meinen es gut mit Ihnen, jemand fördert Ihre Talente und verhilft Ihnen zu grösseren beruflichen Veränderungen. Auch Ihre Aktivität ist gefragt und geschätzt. Planen Sie Ferien, oder bauen Sie um. Alles Neue beflügelt Sie, auch Kleinigkeiten zaubern ein Lächeln auf Ihr Gesicht. Dank Jupiter dürfte Ihnen vieles leichter fallen, vor allem finanzielle Angelegenheiten können geregelt werden, sogar ein Gewinn im Spiel ist vorstellbar.

Ein heisser Flirt hat das Potenzial, sich zu etwas Ernsterem zu ent­ wickeln! Geben Sie alles, eine schicksalhafte Begegnung lockt. Auch Paare sind ein Herz und eine ­Seele. Sie spüren, dass grosse ­innere Veränderungen anstehen. Achten Sie auf Ihren Instinkt, und folgen Sie Ihrem Gefühl. Der Sprung ins kalte Wasser ist oft mit Ängsten ver­bunden, doch dahinter steckt ein beruflicher Aufstieg und viel positive Resonanz. Es ist eine Frage des Mutes, das Ungewisse einfach mal geschehen zu lassen. Ihre Finanzen sollten Sie aller­dings fein säuberlich ordnen und kein Geld ausleihen. Mit viel Entspannung und genügend Schlaf meistern Sie den Neuanfang, der nun ansteht, auf allen Ebenen.

Tun: Freudentänze aufführen Lassen: Eifersuchtsszenen

Tun: Chancen nutzen Lassen: Sich einigeln

Foto: Inge Jurt

alltag war gestern


+++ widder: vorwärts marsch! +++ Stier: Amor, amor, amor +++ krebs: freundschaften pflegen +++

Zwillinge

Krebs

Löwe

Jungfrau

Liebt er mich, oder liebt er mich nicht? Uranus und Neptun stiften Verwirrung. Gut, ist die ZwillingeFrau flexibel – Abwechslung bringt sie in Höchstform. Eine genuss­ reiche Zeit steht bevor, voraus­ gesetzt, Sie flirten nicht über den Gartenzaun. Ihre manchmal leichtsinnige Lebensart ist zwar aufregend, aber treiben Sie es nicht auf die Spitze. Höhenrausch kommt vor dem Fall, und ohne Geld auf der faulen Haut liegen macht ebenfalls keine Freude. Planen Sie wichtige Gespräche? Die Zeit dafür ist nun günstig. Und auch Verträge können unter Dach und Fach gebracht werden. Wenn Sie sich dann abends für ein Gesellschaftsspiel mit Freunden an einen Tisch setzen, ist das Leben herrlich.

Dank Venus und Merkur dürfen Sie sich auf tiefgehende Gespräche, Nähe und Verständnis freuen. Eine innige Freundschaft ist in diesen Zeiten Gold wert. Schmerzhafte Trennungen liegen zwar in der Luft, sollten aber nicht überstürzt vollzogen werden. Oft geht es einfach nur ums Loslassen von längst Überholtem. Freuen Sie sich auf die kommende Zeit, und vergessen Sie Ihren Kummer. Schon bald winkt Ihnen von allen Seiten Positives, und die Wogen glätten sich zusehends; auch in finanzieller Hinsicht. Nach all den Turbulenzen braucht Ihr Körper jetzt besondere Beachtung. Viel Vitamine, gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung – das volle Programm eben.

Kompromissloses Vorgehen könnte am Liebeshimmel einige Gewitterwolken aufziehen lassen. Eine gehörige Portion Taktgefühl und Ihr betörender Charme lassen aber schnell wieder die Sonne scheinen. Sie sind kaum zu bremsen. Ihre Einfälle und Ideen kommen in der Chefetage gut an; an Neidern wird es Ihnen aber nicht fehlen. Es herrscht Klärungsbedarf. Räumen Sie Missverständ­ nisse aus dem Weg, und tun Sie nur das, wovon Sie selbst überzeugt sind. Bei einer so günstigen Konstellation stehen Sie auf der richtigen Seite. Diesen Vorteil ­können Sie auch auf Ihren Körper übertragen. Treiben Sie Sport, und drücken Sie sich nicht mehr ewig vor anstehenden Check-ups.

Zünden Sie im Cheminée schon mal das Feuer an, und stellen Sie den Champagner kühl – leidenschaftliche Stunden versüssen ­Ihnen die Herbstabende. Das Liebesbarometer klettert in schwindelnde Höhen, was aber nicht gerade heisst, den Bund fürs ­ ­Leben zu schliessen. Dafür sind Sie zu kritisch – und auch zu zögerlich. Haben Sie sich etwas anderes vor­ gestellt? Ihre Erwartungen waren gross, nun wurden Ihnen die Flügel gestutzt. Kein Grund zur Sorge: Ihre Finanzen sind intakt, und das ist Ihnen wichtig. Recht haben ist ja schön und gut, kann aber ziemlich nervtötend sein. Bei all der Energie, die Sie zurzeit verspüren, könnten Sie sich doch wieder mal sportlich austoben.

Tun: Neues beginnen Lassen: Ungestüm

Tun: Kummer vergessen Lassen: Klammern

Tun: Missverständnisse ausräumen Lassen: Taktlos sein

Tun: Leidenschaft geniessen Lassen: Übertreibungen

Schütze

Steinbock

Allzeit bereit, immer optimistisch bleiben und Kopf voran ein neues Abenteuer in Angriff nehmen! Ein wenig Selbstkritik und hin und wieder auf die Bremse treten sorgen für mehr Ruhe. Ihr Schatz wünscht sich ein bisschen mehr Sicherheit. Sagen Sie ihm doch wieder einmal, dass Sie ihn lieben. Im Job macht man Sie auf kleinere Schwachstellen aufmerksam, doch dank Uranus finden Sie rasch Lösungen. Geben Sie Fehler zu, und man achtet Sie als zuverlässige Arbeitskraft. Eine Freundin gibt Ihnen wichtige Ratschläge; hören Sie ­darauf. Ein Lebenshilfe-Buch zeigt Ihnen neue Wege zum Erfolg auf, und mit einer entspannenden Massage finden Sie rasch zu Ihrer Mitte zurück. Tun: Im Team arbeiten Lassen: Leichtsinnig handeln

21. 5. –  21. 6.

23. 11. –  21. 12.

22. 6. –  22. 7.

23. 7. –  23. 8.

24. 8. –  23. 9.

Wassermann Fische 21. 1. –  19. 2.

20. 2. –  20. 3.

Nach dem Regen scheint die Sonne. Zu Beginn des Monats ­ könnten sich kleine Missverständnisse in Ihre Beziehung schleichen und das Liebesbarometer sinken lassen. Doch schon bald löst sich der Zoff in Minne auf, und mit ­etwas diplomatischem Geschick wird alles wieder gut. Im Job ist Ihre Flexibilität gefordert, das macht Sie etwas nervös. Keine Sorge, gehen Sie zuversichtlich Ihren Weg, und zeigen Sie, was Sie können. Eine grössere Anschaffung bereitet Ihnen schlaflose Nächte. Nur Mut, die Entscheidung wird richtig sein, und letztlich werden Sie sich darüber freuen. Bestimmt. Um Ihren verspannten N ­ acken zu lockern, helfen Massagen mit wohlriechenden Ölen.

Und ewig lockt der Mann! Ihre Neugierde lässt Sie schon das eine oder andere Mal über den Hag ­äugen. Ein Flirt tut Ihnen jetzt ungemein gut. Ohne sind Sie ungeniessbar. Achten Sie einfach darauf, niemanden vor den Kopf zu stossen. Mars und Jupiter beflügeln Sie, Sie sind voller Energie und konstruktiv. Wagen Sie das Ungewöhnliche, und der grosse Wurf wird Ihnen gelingen. Einzig Ihr Körper mag mit Ihrem Tempo nicht ganz mithalten: Ihre Vitalität ist etwas geschwächt. Es ist ­ratsam, die Kräfte vernünftig einzuteilen und genügend Pausen einzuschalten. Hören Sie sanfte M ­ usik, wenn Sie mit dem Auto unterwegs sind. Das entspannt und hilft, wieder Kraft zu tanken.

Ihre Verletzlichkeit ist Ihre grosse Stärke. Mit viel Engagement und Feingefühl gehen Sie in Liebes­ angelegenheiten auf Ihren Partner zu. Achten Sie aber darauf, dass Sie letztlich nicht zur Mama werden. Aufrichtigkeit und Transparenz sind wichtig, um kleinere Misstöne aus einer Beziehung verschwinden zu lassen. Sie suchen nach einer neuen Herausforderung, einem wohlüberlegten Jobwechsel steht nichts im Weg. Wachstum ist angesagt, verkaufen Sie sich nicht unter Ihrem Wert! Sie verfügen zurzeit über ungeahnte Kraftreserven und dürfen wieder einmal so richtig powern. Zu Hause ist eine Aufräumaktion überfällig und will nun endlich erledigt sein.

Tun: Mit Know-how punkten Lassen: Ängstliches Taktieren

Tun: Wagnis eingehen Lassen: Marathonlauf

Tun: Stärke zeigen Lassen: Als Abfalleimer herhalten

22. 12. –  20. 1.


n e n n i w e g e styl

33 SETS VON Clinique zu Gewinnen SI STYLE VERLOST 33 SETS VON Clinique IM WERT VON JE 278 FRANKEN. ­Beantworten sie dazu folgende Frage: Wie heisst die Produktlinie von C ­ linique für die Bekämpfung von ­Pigmentflecken? mit Schutzfaktor 15. Besonders schön zur Geltung kommt eine klare, ebenmässige Haut, wenn die Wimpern mit der MegaVolumen-Mascara getuscht werden.

SO NEHMEN SIE TEIL Rufen Sie an ­unter Tel. 0901 560 090 (Fr. 1.– pro Anruf ab Festnetz), und sprechen Sie die Lösung, Ihren Namen und Ihre Adresse auf Band. Oder senden Sie eine Post­karte (keinen Brief) mit der Lösung, Ihrer

­ dresse und Ihrer Telefonnummer an: A SI Style, Clinique, Postfach, 8074 Zürich.

EINSENDE- UND ANRUFSCHLUSS ist der 12. Oktober 2012. Gewinne­rinnen werden schriftlich benachrichtigt. Keine Bar­aus­zah­lung. Der Rechtsweg ist aus­ge­ schlos­sen. Über die Verlosung wird ­keine Korrespondenz geführt. Mitarbeitende von Clinique und der Ringier AG sind nicht teilnahmeberechtigt.

Foto: Geri Born

Clinique hat als eine der ersten M ­ arken mit Even Better Spezialprodukte gegen Pigmentflecken auf den Markt gebracht. Entsprechend gross und ausgefeilt ist die Palette. Begonnen hat die Erfolgsgeschichte mit dem Serum Even Better Clinical Dark Spot Corrector, jüngstes Mitglied in der Familie ist die Pflege gegen dunkle Augen­ringe. Speziell für die Hände – sie verraten bekanntlich das wahre Alter – gibt es Even Better Correcting Hand Cream



stylebeauty Anlage Die beiden Gewölberäume mit den beeindruckenden Natursteinmauern und den schweren Deckenbalken beherbergten im 17. Jahr­ hundert eine Weinkellerei. Heute befindet sich hier eine intime Spa-Oase mit beheiz­ tem Pool, gemüt­licher Lounge und dreizehn ­Kabinen. Zwei davon sind Doppelkabinen für Paare oder Freundinnen, die zu zweit ­entspannen wollen.

Behandlungen Das Spa-Menü umfasst zahl­ reiche Massagen, Gesichts- und Körperbehandlungen, Packages mit verführerischen Namen wie «Escapade Rêverie orientale» sowie Wasseranwendungen. Tipp: die Behandlung wählen, in der das Lieblingsprodukt ­vorkommt. Zum Beispiel «Rêve de Miel» – da wird man am Ende in einen duftenden Honig­ wickel gepackt. NUXE SPA, Rue Mont­or­ gueil 32–34, 75001 Paris, nuxe.com Allein das Interieur in Naturfarben und die Licht- und Schattenspiele sind Balsam fürs gestresste Gemüt.

Paris sehen und tagträumen TEXT monica congiu

das kommt nach einem ausgedehnten Shopping-bummel in der französischen Hauptstadt gerade recht: das magisch schöne nuxe spa im Marais-Quartier. Man kann nicht vom Nuxe Spa IN Paris reden, ohne die Geschichte von Aliza Jabès zu erzählen. Die Tochter eines Apothekers arbeitete als Finanzanalystin, als sie mit 27 in der Seine-Metropole ein kleines Kosmetiklabor übernahm und ihre eigene Naturkosmetik­ linie lan­­­­cierte. Die NuxeProdukte sind mittlerweile legendär. Wer liebt nicht

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das silikonfreie «Huile prodigieuse», das so unwiderstehlich riecht und im Nu einzieht? Es gibt nur etwas Besseres, als sich mit Nuxe-Produkten zu verwöhnen: sich den professionellen Händen der Therapeuten im Nuxe Spa im Quartier Marais hinzugeben. Die Entspannungsoase, domiziliert in alten Gemäuern, ausgeleuchtet mit warmem Licht, das auf die Wände Schattenspiele zeichnet, verströmt eine geradezu magische Stimmung. Man fühlt sich ein bisschen wie im Bauch von Paris.



styleadressen STYLE-teil

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C & A c-und-a.ch Charles Vögele charles-voegele.ch

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Fotos: Bèla Adler & Salvador Fresneda (1), Donald McPherson (1)

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pflege

Gestylt wie kate bosworth

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Biotherm Homme biotherm.ch

Beauty-news Seite 130/132

Cellmen cellap.ch

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Clarins Homme clarins.ch

Asos.de asos.de

Dior Homme dior.ch

C & A c-und-a.ch

Lab Series Max LS labseries.com

Chanel chanel.ch

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Bobbi Brown bobbibrown.de

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Chanel chanel.com Darphin darphin.de Dior dior.ch Estée Lauder esteelauder.de La Mer cremedelamer.com L’Oréal loreal.com M.A.C. maccosmetics.ch Nivea nivea.ch Nuxe ch.nuxe.com Yves Rocher yves-rocher.ch Yves Saint Laurent ysl.com

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e l y t s s star auf diesen seiten

Foto: Face to Face

Lily & Jamie

154 Berliner luft Verlegerin Angelika Taschen hat sich mit Büchern und ­Möbelklassikern eingerichtet +++++++++++++++++++ 160 PrimaBallerina Sandra Bauknecht über die generation Anna +++++++++++++++++++ 162 BB und Co. An WeM der zahn der Zeit nagt +++++++++++++++++++ 164 GEldregen Auf Long Island wird gefeiert und gespendet +++++++++++++++++++ 165 Liebe Etc. hart statt zart? +++++++++++++++++++

Zwei Herzen haben sich gefunden – Lily Collins, 23, und Jamie Campbell Bower, 23, halten Händchen. Die beiden britischen Akteure machen nicht nur im Kino von sich reden. Mit ihrem süssen Look und seinem coolen Stil gelten sie als Paar der Stunde. Egal ob in Hollywood oder in ihrer Heimat England: Der Himmel des Duos hängt gerade voller Geigen. Vielleicht spielen sie den Phil-Collins-Hit «Two Hearts». Der Schmusebarde ist Lilys Vater.

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stylestars

berliner freiheit

Bye-bye usa. Willkommen deutschland. Die Verlegerin Angelika Taschen ist in die Heimat zur端ckgekehrt. in Berlin, Prenzlauer Berg, hat sie ein Bijou entdeckt: eine altbau足wohnung mit stuckverzierten Decken, 230 Quadratmeter gross.


Die Kunsthistorikerin prägte das Profil des Taschen Verlags. Letztes Jahr startete sie mit Angelika Books ihr eigenes Programm. Ein Zimmer für viele Gelegenheiten: Am Tisch kann gegessen oder gearbeitet werden.

“Ich wollte in den Ostteil der Stadt, ich wollte Flügeltüren, Parkett und Stuck.” Angelika taschen

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stylestars

Text  Christine Marie Halter-Oppelt

Welches ist das wichtigste Möbelstück im Haus einer Verlegerin? Natürlich das Regal. Jenes von Angelika ­Taschen ­wurde 1960 von Dieter Rams entworfen und ist, wie die Wahlberlinerin findet, das beste seiner Art. Darum liess sie es in ihrem Wohn­­zimmer von Wand zu Wand ein­ bauen und präsentiert darin die Früchte ihrer Arbeit aus zwanzig Jahren Tätigkeit für den Taschen Verlag. Genauso lange war die promovierte Kunsthistorikerin dort Cheflektorin und Verlegerin. Zu­ sammen mit Benedikt Taschen, von 1996 bis 2004 ihr Ehemann, machte sie Taschen zur Weltmarke – mit hoch­ wertigen, aber preis­­werten Bildbänden über Kunst, F ­ otografie, Architektur, Wohnen und De­sign. Seit 2011 besitzt Angelika ­Taschen mit Angelika Books ihren eigenen Verlag. In ihm möchte sie nur einige wenige Bücher pro Jahr ver­ legen, «ein Verlag wie ein kleines persön­ liches Boutique-Hotel mit elf Zimmern».

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Als Angelika Taschen 2004 Los Angeles verliess, war das der Beginn eines neuen Lebensabschnitts. In Amerika hatte sie vier Jahre lang im spektakulären, über dem San Fernando Valley hängenden Chemo­sphere House von John Lautner gewohnt. Nach der Scheidung von Bene­ dikt Taschen trat sie die Rückreise in die Heimat an und wollte an keinem anderen Ort leben als in Berlin. Ihre Wahl fiel auf

“Obwohl die Wohnung 230 Quadratmeter gross ist, fühle ich mich nie verloren.” Angelika taschen eine Altbauwohnung im Ostteil der Stadt:­ satte 230 Quadratmeter mit Stuck an den ­Decken, weissen Flügeltüren und altem Parkett. Doch Angelika Taschen wäre nicht die erfolgreiche Querdenkerin, ­hätte sie alles beim Alten belassen. Die Wände des Flurs, von dem die Zimmer ­abgehen, liess sie komplett schwarz strei­ chen, und der Boden wurde mit grauem

Giessharz bedeckt. Dieser zieht sich bis ins Schlafzimmer und in die Küche, die der grösste Raum der Wohnung ist. Als Essplatz dient ein runder VintageTisch mit Arne-Jacobsen-Stühlen. An der Wand hängt ein Werk des Berliner Künstlers Ralf Dereich. Diese Mischung aus Design-Klassi­ kern und zeitgenössischer Kunst machte die Verlegerin zu ihrem Einrichtungskonzept. Schliesslich kennt sie sich aus. Eines ihrer ersten Bücher beschäftigt sich mit dem Möbeldesign des 20. Jahrhun­ derts. Es folgten zahlreiche Bände über ­Interiors und Kunstbücher. Zusammen füllen sie heute das grosse Dieter-RamsRegal im Wohnzimmer. «Ich bin ein opti­ scher Mensch und habe meine Bücher farblich sortiert», sagt die 53-Jährige, die aus einer Bonner Buchhändlerfamilie stammt. Dass die junge Angelika eine Ballettkarriere anstrebte, sieht man ihrer Figur heute noch an. Doch nach ersten Engagements musste sie sich eingestehen, dass sie dafür zu gross gewachsen war. Sie begann ein Kunstgeschichtsstu­dium und doktorierte. Nach ihrer Zeit bei ­Taschen ist sie nun wieder auf der Suche: «Ich habe keinen grossen Plan. Ich mache nun ­meine ersten Bücher und einen Blog. Ich werde sehen, wohin die Reise geht.»

Fotos: The Selby / trunkarchive.com

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1 die wände im Flur sind als Kontrast zur weissen Stuckdecke schwarz gestrichen. Den Boden bedeckt ein Giessharzbelag. 2 Das grösste zimmer der Altbauwohnung ist die Küche. Um einen runden Tisch gruppieren sich vier Stühle von Arne Jacobsen. Das Gemälde im Hintergrund stammt vom Berliner Künstler Ralf Dereich. 3 Essen am Vintage-Tisch von Ferdinand Kramer, mit Siebzigerjahre-Jahre-Stühlen von Erwine & Estelle Laverne, unter einem Lüster von der Künstlerin Pae White. 4 Detail im Wohnzimmer Auf dem Regal – einem Entwurf von Dieter Rams – stehen Bücher, die die Hausherrin für den Taschen Verlag realisierte. 5 die Buchreihe über Interiors war eines der Erfolgsprojekte von Angelika Taschen. 6 Schlafzimmer als Kunstraum. Über dem Bett hängt die Fotografie «Paradis» von Juergen Teller.


Baukasten DAS REGALSYSTEM «606» entwarf Produkt­ gestalter Dieter Rams 1960. Heute ist es in einer Reedition in verschiede­ nen Ausführungen zu haben. Preis auf Anfrage. vitsoe.com

wespentaille lichtblick DIE STEHLEUCHTE «Giant» ist zwar einer Tischleuchte nachemp­ funden, hat aber einen 270 cm langen Arm. Lackiertes Aluminium, in mehreren Farben, ca. Fr. 3125.–. anglepoise.com

DER STUHL «Lohra» ist die günstige Alternative zum Klassiker von Arne Jacobsen. Er wird aus Echtholzfurnier in Eiche oder Nussbaum und Chromstahl hergestellt. Fr. 59.90. interio.ch

REDAKTION Christine Marie Halter-Oppelt

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Angelika Taschen

Kunsthistorikerin mit Hang zum Vintage-Design duftstoff DAS BUCH «Die Kunst des Parfüms» wurde vom grossen Parfümeur Frédéric Malle geschrieben. Konstantin Kakanias lieferte die Illustrationen. Hardcover, Fr. 139.–. angelikabooks.com

Fotos: Roba Press (1)

oval office DEN TISCH «Super-­ elliptisch», ein Entwurf von Piet Hein, Bruno Mathsson und Arne ­Jacobsen, gibt es in diversen Massen. Furnier, Linoleum oder Kunststoff, ab Fr. 3650.–. fritzhansen.com

Softie DER LOUNGE-CHAIR «Aiko» im Fünfziger­jahre-Design wird in ­mehreren knalligen ­Farben, mit Stoff- oder Filzbezug angeboten. 65,5 × 69,5 × 54,5 cm, Fr. 849.–. micasa.ch


Kleid von D & G (aus der letzten Kollektion), Clogs von Lulu Vibes, Armreife von Sal y Limon, Hut Souvenir aus dem Club 55 in Saint-Tropez, Ohrringe von Gucci.

stylekolumne geben und sich durchzubeissen. Ich war zwölf Jahre alt, als Anna bei uns an Weihnachten durchs Wohnzimmer tanzte. Beim Gedanken daran werde ich ganz melancholisch. Da die Auswahl an Fernsehprogrammen nicht gross war, sass die ganze Familie vor dem Bildschirm, und im Freundeskreis konnten ebenfalls alle mitreden. Vielleicht erinnern Sie sich auch noch an die ZDF-Weihnachtsserien «Timm Thaler», «Silas», «Jack Holborn», «Nesthäkchen» und «Patrik Pacard». Keine Serienfigur h ­ atte es mir jedoch so sehr angetan wie Anna, und so wie mir erging es Scharen von kleinen Mädchen. Wochenlang gab es kein anderes Thema auf dem Pausenhof, und die Ballettschulen erlebten einen Ansturm wie nie zuvor. Die Tennisvereine erlebten dasselbe Phäno­ men ein Jahr später, 1988, als Steffi Graf Wimbledon gewann. Beim Schreiben schwelge ich in wunderschönen Erinnerungen, die in vollem Ausmass wahrscheinlich nur von den 1970er-Jahrgängen nach­ vollziehbar sind. Dank Anna habe ich den perfekten Ausgleich in meinem Leben gefunden und tanze noch heute mit Begeisterung Ballett. Florian Illies hat seinen Altersgenossen ein ganzes Buch gewidmet. In «Generation Golf» beschreibt er en detail und mit viel Witz, wie wir, unsere Monchhichis herzend, am Samstagabend Frank Elstners «Wetten, dass …?» schauten. Dazu Capri-Sonne tranken und später zu «Irresistible», dem Song von Prinzessin Stéphanie von Monaco, unter dem Bild von Pierre Cosso, dem Star aus «La Boum», einschliefen. Mein Poster ­hatte irgendwann ein Loch in der M ­ itte, weil ich meinen Filmhelden, in den ich schwer verliebt war, immer küsste. Der scharfe Franzose schippert heute als Skipper durch die polynesischen Inseln. Damit hat er sicherlich die bessere Entscheidung getroffen als die meisten anderen Kinderstars, die oft an ihren Erfolg anknüpfen wollten, es aber nie wieder geschafft haben. Denn leider erfreuen sich häufig nur Modetrends wiederkehrender Beliebtheit, und so habe ich diesen Sommer von Herzen die Neonfarben in allen Schattierungen wieder aufleben lassen. Und endlich kann ich so wie meine Mama früher sagen: «Das habe ich doch alles schon einmal erlebt!»

San dra Baukn ec ht

generation Anna wie der Kinderstar silvia Seidel unserer Kolumnistin beine machte. Als mich die Nachricht von Silvia Seidels Freitod erreichte, erklang in meinem Kopf sofort «My Love Is a Tango», der Song von Guillermo Marchena, mit dem ich meine Eltern zur Weissglut getrieben ­hatte. Es schockierte mich unglaublich, dass die ­Ikone meiner Jugend nicht mehr am Leben sein ­sollte. ­Gerade sie, die mir doch immer vermittelt hatte, nie aufzu-

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sandra bauknechts favoriten München LUNCH Schumann’s Tagesbar Der Ab­ leger von Barvirtuose Charles Schumann ist heiss geliebt bei der Münchner Schickeria und steht unter dem Motto «Sehen und gesehen werden». schumanns.de

Frankfurt Lunch Meyer’s

Restaurant & Bar

Vor allem am Samstag erstürmen die mode­ bewussten Hessinnen das kleine Lokal, domiziliert in der be­ rühmten Fressgass meiner Heimatstadt. meyer-frankfurt.de

Zürich Lunch

Griederbar Auf Zürichs vielleicht schönster Terrasse schmeckt der beste Salat der Stadt, der­jenige mit den Kalbfleischstreifen und dem HonigBalsamico-Dressing, besonders köstlich. bongenie-grieder.ch

sandra bauknecht studierte Modedesign und war Moderedaktorin bei «Marie Claire». Heute lebt sie in Zürich, Ihr Englisch verfasster Blog wird in 140 Ländern gelesen. sandrascloset.com



stylestars Die sehen aber alt aus TEXT Sherin Hafner

Der Zahn der ZEit nagt gnadenlos an so manchem Promi. BEi anderen scheint er auf granit zu beissen. Woran liegt das?

Kirsten Dunst, 30 Clémence Poésy, 29

Giga-Star Tom Cruise hat zwar seine Katie Holmes verloren, nicht aber sein Zahnpastalächeln. Ein halbes Lebensjahrhundert hat ihn an Erfahrung und mit Millionen Dollar reich gemacht. Falten, graue Haare oder schlaffe Muskeln sucht man an ihm vergeblich. Sein Kollege George Clooney – gleich alt und charmant wie Tom – sitzt statt auf dem Hometrainer lieber auf seiner Harley und steht zu seiner distinguierten Eleganz. Serien-Darsteller Jason Segel hat wohl bisher intensiver gefeiert als Baby-Face Sam Riley. Die Schauspieler sind beide 1980 geboren. Bart und Bauch zaubern bei Jason jedoch optisch einiges hinzu. Gut, weiss seine Liebste Michelle Williams das zu schätzen. zahlreiche belles im showbusiness kaufen sich Brüste, Nasen, straffe Lider, pralle Lippen. Wer wie Actrice Naomi Watts Mutter Natur das Vertrauen schenkt, sieht frisch aus, frischer als Goldkehlchen Céline Dion. Oder Amanda Seyfried. Neben ihrer puris­tischen Schönheit verblasst die puppenhafte Megan Fox. Damenhaftes Auftreten mag Respekt einflössen. Jugendlicher Leichtsinn aber sieht anders aus.

Ladies in REd Bei Frankreichs Film-

Export Clémence Poésy springt der Funke über dank ihrem hinreis­ senden Charme. Ihre US-Kollegin ­Kirsten Dunst hingegen entfacht im matronenhaften Aufzug nicht gerade ein Feuerwerk der Begeisterung.

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naomie watts, 43 céline dion, 44

amanda seyfried, 26 megan fox, 26

SChein oder Sein Naomi Watts bezeich-

Artifiziell Eine Schönheit wie Schauspie-

net sich als unkomplizierte Frau, die mit Pferdeschwanz und Mascara ausreichend gestylt ist. Das Prädikat unprätentiös ­würde sich Sängerin Céline Dion nicht verpassen. Weniger dick auftragen wäre gut.

lerin Amanda Seyfried braucht weder massenhaft Schminke noch Aufputz. Ganz anders Megan Fox, die nach dem Motto agiert: Natur pur? Nein danke! Mit Botox und Co. wird das Altern zur Kunst.


Sam Riley, 32 jason Segel, 32

Audrey Tautou, 36 kate Winslet, 36

sophia Loren, 78 brigitte bardot, 77

geht Glatt! Mehr (Lach-)Falten, Kilos und Bart lassen den US-Actor Jason Segel eini­ ges älter dastehen als seinen eng­lischen Berufsgenossen. Immerhin haben beide mit Alexan­dra Maria Lara und Michelle Williams je eine Traumfrau zur Seite.

à Chacun son GOût Audrey Tautou liebt und lebt den Laisser-faire-Stil. In Sachen Schönheit bleibt sie ganz entspannt. Das lässt die Französin mädchenhafter wirken als ihre britische Kollegin, die streng, dis­ tanziert und weniger lustig rüberkommt.

Sexsymbole «Wie ein Vulkan» sei die ita­lienische Diva, bei der sich Disziplin mit italienischer Lebensfreude paart, was sie heute noch erotische Funken sprühen lässt. Statt um ihr Aussehen kümmert sich La Bardot lieber um arme Tiere.

christy turlington, 43 Nadja Auermann, 41

Justin timberlake, 31 prinz william, 30

amy adams, 38 fergie, 37

spieglein, Spieglein Aussen hui, innen hui!

Chapeau Für Multitalent Justin Timber­

lake scheint das Leben ein Spiel: Das hält (ihn) frisch. Auf Prinz William, der Nummer zwei in der britischen Thronfolge, lastet hingegen eine grosse Verantwortung. Musste er deshalb Haare lassen?

WEniger ist mehr Nur einige Monate trennen die zwei Hübschen faktisch. Rein optisch aber könnte es eine Dekade sein. Die Tatsache, dass Sängerin Fergie nach ­Actrice Amy geboren wurde, überdeckt sie vor allem mit dickem Make-up.

jennifer aniston, 43 catherine zeta-jones, 43

Freida Pinto, 27 Olivia WIlde, 28

tom cruise, 50 george Clooney, 51

Maybe Lady Ein ewiges LeinwandSchätzeli kann gar nicht anders, als herzig zu sein: Jennifer Aniston bleibt ihrem Lässig-Look treu, was jung anmutet. Catherine Zeta-Jones war schon immer eine Dame. So schaut sie auch aus …

WOW-frauen Beliebt und begehrt sind beide Belles. Freida bezaubert eine bunte Fangemeinde mit Natürlichkeit, Exotik und mädchenhafter Zurückhaltung. Von Olivias erwachsener Erotik und ihren ­Kurven schwärmen vor allem Kerle.

herrlich Gegen grau melierte Schläfen à la George Clooney hat bestimmt keine Lady etwas einzuwenden. Das drauf­ gängerische Grinsen seines HollywoodKameraden Tom Cruise zeigt: Er ist auch in Krisenzeiten nicht unterzukriegen.

Fotos: Dukas (22), Intertopics (1), Reflex (1)

Christy Turlington, Topmodel mit zwei Kids, studierte Philosophie und Literatur, praktiziert Yoga und ist ein Freigeist. Nadja Auermann, Mutter von drei Kindern, gibt ein Bild von einer Biederfrau ab.


styleparty

Art Director Sofia Sanchez Barrenechea in Mary Katrantzou.

Modedesigner Zaldy Goco und das schwedische Model Elsa Sylvan mit Balenciaga-Bag.

Polina Proshkina bloggt: polinaproshkina.blogspot.com.

Musiker Rufus Wainwright (l.) mit Gatte Jörn Weisbrodt.

Sie ist die Grösste!

REDAKTION Sherin Hafner

Just married.

Geldregen

Fotos: Dukas

Huch! Du bist erst 15!

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n in den Hampto

n Benefiz-Auktio

rker ise pilgert die New Yo Wetter Normalerwe nd. Für Isla schein nach Long Society nur bei Sonnen ­ ter staltung im Wa die Wohltätigkeitsveran r Kunstförderung de n mill Center zugunste Matsch in Kauf. An nahm man Regen und hielten sich viele. den Dresscode «Pop»

Harry Brant, Stephanie Seymours Sohn, Michelle Harper, Brand Consultant.

uren, Performances Werke Bilder, Skulpt i lern wurden zuerst be von mehr als 70 Künst , ten ritä Ra tiert. Die Rum-Cocktails präsen oning und Robert Ko de m lle Wi etwa von r versteigert wurden, Wilson, die zum Dinne nen Franken ein. brachten rund 1,5 Millio

Drei Engel für die gute Sache.

Modekompetenz hoch drei: Valerie Booster (in Stella McCartney), Meredith Melling Burke, Roopal Patel (v. l.).


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LIebe etc. Mit Leib und Seele

Foto: Sarah Maurer

Schon mal was von Bar-Hopping gehört? Wer jetzt an eine feuchtfröhliche Sauftour durch angesagte Beizen denkt, der irrt. Feucht ist danach höchstens das T-Shirt vom Schweiss. Es handelt sich nämlich um einen Mix aus Trampolinspringen und Krafttraining, der unzählige Kalorien verbrennt. Actrice Charlize Theron, 37, verwandelte sich damit in die Amazone, die sie im Science-Fiction-Abenteuer «Prometheus» verkörpert. Im hautengen Raumanzug ist schliesslich kein Platz für Überflüssiges. Nicht, dass das Ex-Mannequin bisher was zu verbergen gehabt hätte punkto Body. Dank ihrer gestählten Figur lässt sie die Herzen der Fans halt noch schneller schmelzen. Sich aufpumpen für eine Rolle ist das eine Es scheint aber, als seien auch abseits der Leinwand die Muskel­ spiele ausgerufen – und zahlreiche weibliche Stars sind dabei. Teri Hatcher, 47, tritt bei Marathon wie Triathlon an. Cameron Diaz, 40, hebt Gewichte. Gwen Stefani, 42, boxt. Heidi Klum, 39,

e l y t s e n m u kol

radelt ­indoor wie outdoor. Und bei «Celebfitty» Barbara­ Becker, 45, dient die It-Bag nur mehr als Tragtasche für ihre blassrosa Pilatesmatte. Gerade Belles jenseits der dreissig l­ aufen Gefahr, vom sportlichen Überehrgeiz getrieben zu sein. Weil sie dem Alter davonsprinten wollen? Dabei täten sie besser daran, durchzuschnaufen, denn exzessives Training beschleunigt den Alterungsprozess! Es kann das Herz belasten und die Knochen angreifen. Zudem verliert frau ab einem Körperfettanteil ­unter zwanzig Prozent ihre femininen Formen, gewinnt dafür an Falten hinzu. Megastar Madonna, 54, mag zwar mit ihrem Bizeps der jungen Konkurrenz drohen. Männern imponiert die Macho­ gebärde kaum. Sie wollen keine, die mit ihnen ringt, sondern eine, für die sie kämpfen können. Natürlich haben die ­wenigsten etwas gegen straffe S ­ chenkel oder einen flachen Bauch. Das Sixpack aber hat er lieber gekühlt serviert als in Dessous verpackt. Aussen Hart, innen zart Wer auf seinem Lebens­w eg herbe Rückschläge erleidet, möchte sich rüsten gegen die Unwägbarkeiten. Muskeln wirken optisch wie ein unkaputtbarer Panzer, der andere abschrecken soll. Diese vermeintliche H ­ ärte vermag das Selbstbewusstsein aufzuplustern. Die Seele bleibt davon oft unberührt. Wahrscheinlich wäre es gut, gerade so stark zu werden, dass wir die Kerle, wenn nötig, ordentlich ins Schwitzen bringen.

Dr. Sherin hafner ist Redaktorin und PeopleExpertin von SI Style. sIE HAT PSYCHOLOGIE UND JUS STUDIERT.



e l y t s n i z a g a m

Foto: Ascot Elite

auf diesen seiten

Johnny & Amber

168 Film Susan Sarandon und andere höhepunkte des zurich film festival ++++++++++++++++++++ 172 Bücher Urs Augstburgers triebfeder ++++++++++++++++++++ 173 Multimedia sehen und hören ++++++++++++++++++++ 174 Reisen buenos aires ++++++++++++++++++++ 180 auto der BMW 3er TOURING ++++++++++++++++++++ 182 Kochen Caminadas Küche – bei ihnen zu hause ++++++++++++++++++++ 183 weinbar harmonie zwischen Speis und trank ++++++++++++++++++++ 184 geld so wirds mehr ++++++++++++++++++++ 186 Zeitgeist heidi happy ++++++++++++++++++++

venusfalle Welch flottes Paar geben Johnny Depp, 49, und ­Amber Heard, 26, ab im Film «The Rum Diary». Leider ist sie die Frau eines anderen. Die blonde Venus ist nicht die einzige Sorge, die dem schönen Johnny den Schlaf raubt: In der Verfilmung von Hunter S. Thompsons furiosem Roman geht es um Korruption und Neokolonialismus im Puerto Rico der Sechzigerjahre, es sprudeln Blut, Benzin, Adrenalin – und Rum. Jetzt im Kino.

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stylefilm

+++ Zurich Film Festival +++ Zurich Film Festival +++ Zurich Film Festival +++ Zurich Fi

Susan Sarandon Das Zurich Film Festival beschert uns zwei neue Filme der AusnahmeActrice – und präsentiert die Lady höchstpersönlich! Welcome!

lieber als über rote teppiche geht Susan Sarandon auf die Strasse, schliesst sich den Demonstranten der «Occupy Wall Street»-Bewegung an und sorgt mit ihrem guten Namen für mediale Aufmerksamkeit. Umso glück­ licher schätzen wir uns, dass die politisch engagierte Schauspielerin persönlich ans Zurich Film Festival kommt, mit einer Galarobe und zwei neuen Filmen im ­Gepäck: dem Wirtschaftskrisen-Thriller «Arbitrage» und dem tragikomischen Science-Fiction-Film «Robot & Frank». Im November kommen wir zwei weitere Male in den Genuss, sie in Aktion auf Grossleinwand zu erleben: in «Cloud Atlas», der Mega-Kiste von Tom Tykwer, und in «The Big Wedding», einer

Fotos: Patrick Demarchelier / trunkarchive.com (1), Ascot Elite (3)

Redaktion Anita Lehmeier


lm Festival +++ Zurich Film Festival +++ Zurich Film Festival +++ Zur

All-Star-Comedy. Zwar ist Sarandon mit ihren 65 Jahren alt genug, um in Pension zu gehen, doch sie dreht weiter bienenfleissig zwei bis vier Filme pro Jahr. «Der einzige Grund, mit der Schauspielerei weiterzumachen, ist, dass man nie ganz zufrieden ist mit seiner Leistung. Es nächstes Mal noch besser zu machen, ist mein Antrieb!» Das hält sie so, seit sie 1970 erstmals auf der Leinwand auftauchte, im Gesellschaftsdrama «Joe», in dem sie als rebellische Tochter debütierte. Ihren Karriere­ start und ihren Namen verdankt die New Yorkerin ihrem ersten Ehemann, dem Schauspieler Chris Sarandon. Ihr Durchbruch kam wenig später, 1975, mit dem Travestie-Musical «The Rocky Horror Picture Show», wo sie als verklemmtes Landei Janet, das die Lust entdeckt, brillierte. Seither ist sie auf starke, intelli­ gente Frauenrollen abonniert: Sie s­ pielte Huren, Nonnen, Gangsterbräute, Anwältinnen und immer wieder Mütter. Diesen Part trainierte sie schon früh als ältestes von neun Geschwistern. Selber ist sie Mutter von drei Kindern: Tochter Eva aus der Beziehung mit Regisseur

“Blöd, muss man sich entscheiden, ob man lieber Brüste oder Verstand haben will.” susan Sarandon Franco Amurri sowie die Söhne Jack und Miles aus der 20-jährigen Beziehung mit dem wesentlich jüngeren Schauspiel­ kollegen Tim Robbins. Ihr letztes Kind bekam sie mit 46 Jahren. «Ich kriegte nicht einmal Dehnungsstreifen, wahrscheinlich weil in meinem Alter nichts mehr da war zum Dehnen», meint sie lakonisch.

Mit dem Thema Alter geht sie er­ frischend entspannt um. «Ich freue mich aufs Älterwerden. Wichtig ist dann nicht mehr, wie man aussieht, sondern wie man ist!», erklärte sie mit sechzig. «Ich bin keineswegs gegen Schönheits-OPs. Jede Frau hat das Recht, mit ihrem Körper zu machen, was ihr beliebt. Ich selber habe nichts machen lassen – bislang», scherzt die brünette Actrice, deren Busen ebenso berühmt ist wie ihr Können und ihr Kampfgeist. «Das Blöde an Brüsten ist, dass man sich entscheiden muss, ob man Brüste oder Verstand haben will. Wär doch schön, wenn man beides haben könnte … Meine Brüste wurden jedenfalls stets überbewertet», meint ironisch die Lady, die sich nie gescheut hat, diese zu zeigen. Ihren Ruf als rAdikale Linke zementierte sie im prüden Amerika nicht nur mit markigen Worten – sie plädiert unermüdlich gegen Krieg, Todesstrafe, Wall Street, republikanische Präsidentschaftskandidaten und für das Recht auf Ab­treibung –, sondern auch mit Taten, nämlich der Wahl ihrer Rollen. Der Part der Rächerin Louise in dem Roadmovie «Thelma & Louise» machte sie zwar zur Heldin einer ganzen Frauengeneration, trug ihr gar das Prädikat des «Sexsymbols für denkende Männer» ein, aber auch harsche Kritik von Männern, die Frauen lieber am Herd als am Steuer sehen. «Gewaltbereite Frauen waren wohl für viele zu viel», meinte Sarandon über die Kontroverse um den Kultfilm. späte rache übt Susan Sarandon auch an ihrem betrügerischen Gatten (Richard Gere) in «Arbitrage», einer der cineastischen Perlen, die das diesjährige Zurich Film Festival bereithält. Mehr dazu auf den folgenden Seiten. 1 Richard Gere als Finanzhai und 2 Susan Sarandon als dessen Frau in «Arbitrage». 3 Frank Langella als Juwelendieb a. D. mit Susan Sarandon in «Robot & Frank». Spielzeiten und -orte: zurichfilmfestival.org.

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stylefilm

+++ Zurich Film Festival +++ Zurich Film Festival +++ Zurich Film Festival +++

die Highlights am Zurich film festival 2012

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AUCH Im achten Jahr des Zurich Film Festival geben sich HollywoodStars der A-Klasse die Klinke in die Hand und bringen Glamour in die ZwingliStadt. Vom 20. bis 30. September können sich Kinofans in den Zürcher Kinos die Augen viereckig kucken – so viele Filme gibt es jeden Tag zu sehen. Es stehen neun Welt-Premieren sowie weitere ­Europa-Premieren auf dem Programm. Wir haben die Rosinen herausgepickt. Infos zum Festival: zurichfilmfestival.org. Tickets online: zff.com, startickets.ch.

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1. Joseph GordonLevitt in «Looper»

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Der 31-jährige Kalifornier ist keineswegs ein Frischling im Filmgeschäft, er stand schon mit acht erstmals vor der Kamera. Aber erst Blockbuster wie «Inception» und «The Dark Knight Rises» rückten ihn ins Blickfeld des breiten Publikums. Am ZFF ist Joseph Gordon-Levitt in «Looper» (27. September, 21 Uhr im Kino Corso 1) zu sehen, einem ScienceFiction-Thriller, in dem Zeitsprünge möglich sind. Seine 30 Jahre ältere Ver­ sion spielt übrigens Bruce Willis. Und die zauberhafte Emily Blunt ist ebenfalls mit von der Partie.

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Ziel dieses neuen Angebots ist, Kindern und Schülern die Auseinandersetzung mit Filmkultur jenseits von Trickfilmen mit herzigen, sprechenden Tierli zu ermöglichen. Dazu sind spezielle Kindersowie Schulvorstellungen geplant (Bild: «The World Before Her», ein indischer Film um Schönheitswettbewerbe, 24. September, 13.30 Uhr, Kino Corso 4). Die

Fotos: ZFF (7)

2. ZFF für Kinder

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+++ Zurich Film Festival +++ Zurich Film Festival +++ Zurich Film Festival +++ +++ Zurich Film

Filme w ­ erden in Originalsprache gezeigt und simultan ins Deutsche übersetzt.

3. Jerry Weintraub

Die US-Entertainment-Legende wird an seinem 75. Geburtstag am 26. September das Goldene Auge für sein Lebenswerk entgegennehmen. Im Musikbusiness arbeitete er mit Sinatra, Presley, Dylan, als Filmproduzent schob er die Karrieren von Robert Altman, Barry Levinson, ­Mickey Rourke, Ellen Barkin oder Kevin Bacon an. Die von Weintraub pro­du­ zierte «Ocean’s»-Trilogie spielte weltweit über eine Milliarde Dollar ein.

4. RICHARD GERE

Seit 30 Jahren begeistert Gere seine Fans, nicht nur die weiblichen. Er spielte in über 50 Filmen mit, einige geniessen Kultstatus. Am 23. September wird dem

illustren Ehrengast im Kino Corso der Golden Icon Award überreicht, an der öffentlichen Galapremiere des Thrillers «Arbitrage», in dem Gere einen Investor spielt, dem die Immobilienkrise, die Geliebte und die Ehefrau böse zusetzen.

5. John Travolta

­ nd gleich noch ein cooler Kerl, der ZüU rich beehrt. Der 58-jährige Schauspieler, Tänzer, Sänger und Pilot reist an (ob mit eigenem Jet oder mit dem ÖV, wissen wir nicht) zum Eröffnungsfilm «Savages» von ZFF-Stammgast Oliver Stone am 20. September. In dem knallharten Film spielt Travolta einmal mehr das, was er am besten draufhat: den Bösewicht mit breitem Grinsen, genauer gesagt einen Drogenbaron. Im Actionfilm dabei sind Taylor Kitsch (Bild), Salma Hayek, Blake Lively, Emile Hirsch und Benicio Del

Toro. Als Ehrung für seine aussergewöhnliche Laufbahn erhält John Tra­volta am Eröffnungsabend des Festivals ein Golden Eye for Lifetime Achievement.

6. herbert grönemeyer

Der deutsche Sänger, Schauspieler («Das Boot») und Filmmusikkomponist («The American») leitet die Jury des deutschsprachigen Spielfilmwettbewerbes.

7. «The Queen of Versailles»

Lauren Greenfield zeigt, wie das Multimillionär-Paares Jackie und David Siegel beim (Nach-)Bau seines persönlichen Versailles, des teuersten Privathauses in Amerika, grandios scheitert. Zu sehen am 23.  9., 19  Uhr, 27.  9., 20.30  Uhr, und 28.  9., 18.30  Uhr, immer im Kino Arena 5.


stylebücher Druckfrisch

Protokoll Anita Lehmeier

viele lassen sich beim Buchkauf vom Cover verführen, der Schweizer Autor urs Augstburger vom ersten Satz. «Auf meiner Favoritenliste stehen vor allem US-amerikanische Autoren und solche, die in dieser Tradition schreiben. Die keinen Unterschied zwischen E (Ernst) und U (Unterhaltung) machen, sondern einfach eine gute Geschichte erzählen. Ein Paradebeispiel: Philippe Djian. Er schrieb so, wie das Leben schmeckt: unmittelbar, schnell, krass, kühn. Rock ’n’ Roll in Buchform! Für eine ganze Generation Schriftsteller und Leser war der Franzose stilbildend. Für mich war er Gott; der Grund, warum ich überhaupt begann, Romane zu schreiben. Ob ich ein Buch lesen will, entscheide ich oft aufgrund des ersten Satzes. John Fante, James Robert Baker und Larry McMurtry schaffen es, dass man bereits nach einem Satz mitten in der Handlung drinsteckt. Ein Autor, der ebenfalls grossartige erste und letzte Sätze macht, ist John Irving. Sein ‹Gottes Werk und Teufels Beitrag› war in der engen Wahl meiner fünf Favoriten, fiel dann aber zugunsten des Schweizers C. F. Ramuz heraus. Ich las den Klassiker während der Recherchen zur Bergdrama-­

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Trilogie. Ich staunte, wie modern der Roman von 1936 klingt.» Und hier die berühmten ersten Sätze: RÜCKGRAT von Philippe Djian. «Jedes Mal, wenn ich Paul Sheller auf mich zukommen sah, hatte ich Lust, ihn zu töten.» ich – Arturo Bandini von John Fante. «Ich war ein junger Mann, litt Hunger und trank und wollte Schriftsteller werden.» treibstoff von James Robert Baker. «Nun, meine Lieben … im gesprungenen Glas meiner Princess-Grace-Armbanduhr sehe ich, es ist schon vier Uhr früh, und die Stadt der Engel glüht durch den Wind­kanal meiner Augen wie eine Nekropolis.» Texasville von Larry McMurtry. «Duane sass im Hot Tub, seinem Privat-Whirlpool im Garten, und feuerte mit einer 44er-­ Magnum auf die neue Hundehütte.» Derborence von C. F. Ramuz. «Er hielt einen langen Stecken, der am Ende schwarz geworden war, er stiess ihn dann und wann ins Feuer, seine andere Hand lag auf dem linken Schenkel.»

Urs Augstburger, 47, lebt in Ennetbaden und Disentis. Mit seinem neuen Buch «Als der Regen kam» (Klett-Cotta) ist er auf Lesetour. ursaugstburger.com

Nathanael West, «Miss Lonelyhearts», Manesse

TV-Star Adolf Darf man eine Satire über Hitler schreiben? Über Adolf lachen? Noch schlimmer, mit ihm lachen? Man darf, wenn man mit so viel Chuzpe und Scharfsinn ans Werk geht, wie der Autor das gewagt hat. Vermes lässt in seiner Fiktion den Reichsführer von einst im Berlin von heute aufwachen, über Internet und Privatfernsehen stau­ nen und zum TV-Star avancieren. Cover und Buch werden zu diskutieren geben. Ziehen Sies rein, reden Sie mit! Timur Vermes, «Er ist wieder da», Eichborn

schräge töne Die 23-jährige Österreicherin hat sich für ihr Debüt ein kurioses ­Genre ausgesucht: den Heimatroman. Im Alpenkaff St. Peter am Anger tummeln sich selt­ same Figuren: ein Riesenband­ wurm, ein flotter Mönch im ­Jaguar, eine schwangere Dorfschönheit, Geheim­ bündler, fitnessverrückte Mütter und Blasmusikanten. Herrlich! Vea Kaiser, «Blasmusikpop», Kiepenheuer & Witsch

Fotos: Inge Jurt (1)

jäger der ersten sätze

grausam gut Miss Lonelyhearts heisst die Rat­ geber-Kolumne in einer New ­Yorker Zeitung, in der ein zynischer Redaktor seinen Lesern wohlfeile Ratschläge gibt. Die geistreichgallige Satire bringt Scheinheiligkeit und Doppel­ moral im Land der unbegrenzten Mög­ lichkeiten präzise auf den Punkt. In der Neuübersetzung von Dieter E. Zimmer klingt Wests Medienposse von 1933 ­erfrischend und erschreckend aktuell.


e l y t s a i d e m i t l mu good vibes alben

sophie Hunger

Seven

sofa surfers

beth Hart

Der internationale Erfolg scheint der introvertierten Sängerin aus Bern gutzutun: «The Danger of Light» klingt griffig und voluminös, sie leidet nicht mehr so sehr an sich selbst, sondern schaut entschlossen ­vorwärts. ¬¬¬¬

Mit ihren vertrackten Tunes gehören die Wiener seit Langem zu den innovativsten Electronica-Produzenten. Auf «Superluminal» sind sie zugänglicher und experimentieren mit Indie-Gitarren. Spannend und groovig. ¬¬¬¬¬

Der Aargauer Soul-Chef geht nach einer ruhigeren und Unplugged-Phase ­wieder in die Vollen und liefert mit «The Art Is King» einmal mehr den perfekten, aufgestellten R & B-Radiosound gegen Morgen­ muffelei. ¬¬¬¬

Mit fester Stimme strebt Beth im sechsten Studiowerk «Bang Bang Boom Boom» geradewegs zum Blues, will dabei aber auch ordentlich rocken. Ent­ sprechend sind die Songs der Amerikanerin von kräftiger Natur. ¬¬¬¬

REDAKTION Anita Lehmeier

dvd

IN THE LAND OF blood AND HONEY

Leicht hat es sich Superstar Angelina Jolie mit ihrem Regiedebüt nicht gemacht. Ihr Liebes- und Kriegsdrama aus Bos­nien ist schwer verdauliche, dafür umso nachhaltigere Filmkost. Respekt, Miss Jolie! ¬¬¬¬

DIE REISE ZUM MOND Vor 110 Jahren drehte Kinopionier Georges Méliès den ersten Science-Fiction der Filmgeschichte – in Pappkulissen. Eine Dokumentation ergänzt den 13-minütigen Klassiker, dem schon Martin Scorsese in «Hugo» ein Denkmal setzte. ¬¬¬¬


stylereisen

ยกBuena Onda!

Buenos Aires erlebt ein Comeback. mit heissen Partys und exklusiven Tafelrunden. die Stars aus Film und Mode feiern mit.

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1 2 METROPOLIS FLANIEREN,MADRID TRINKEN, WINKEN 1 1Gran Die Vía Avenida mit dem Corrientes 1911 eröffneten schläft Metropolisnie. Der 67 Meter hohe Obelisk, Gebäude «El Obelisco», von Jules steht und aufR ­ der aymond Plaza Février. de la República, 2 Pedro ­Almodóvar, an der KreuSpaniens zungkreativster zur Ave­nida Filmemacher 9 de Julio. («Frauen 2 Perfekt amfür Rande einen des Sonntags­Nausflug: ervenzusammenbruchs», das Kolonialviertel ­«Matador»). San Telmo.33Spaniens ¡Hola! Der Glamourpuertound ricanische EhepaarSänger Penélope Ricky Cruz Martin und hatJavier auch in Bardem. Argentinien v ­ iele Fans.

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text Lucia Coimbra

Es ist jener coole Mix aus europäischem Glamour und lateinamerikanischer Leichtigkeit, der die Hauptstadt Argen­ tiniens so einzigartig macht. Anfang des vergangenen Jahr­ hunderts war Buenos Aires eine der reichsten Städte auf dem Kontinent, das sogenannte Paris von Südamerika. Die Militär­ diktatur und eine jahrelange Fehlpolitik liessen die Wirtschaft vor rund einem Jahrzehnt zusammenbrechen. Buenos Aires ver­ armte, und die charmante Kolonialarchitektur begann zu ver­ fallen. Einer Gruppe von visionären Galeriebesitzern, Hote­liers und Chefs hat Buenos Aires es zu verdanken, dass es wieder im Rampenlicht steht. Mit innovativen Projekten wie dem F ­ aena Arts Center in Puerto Madero, dem neusten XXL-Space für zeitgenössische Kunst des Designhotels Faena, Themenhotels wie dem «Mio», in dem sich alles um Wein dreht, oder exklusiven Gourmet-Partys für Insider trotzten sie der Wirtschaftskrise. Buenos Aires ist reich an Kontrasten: Mal ist die Stadt ein ver­ träumtes Dorf mit kopfsteingepflasterten Gassen, mal eine Metro­pole mit der breitesten Strasse der Welt, der 18-spurigen Avenida 9 de Julio. Und immer, rund um die Uhr, steigt da und dort eine Party. Am Spätnachmittag kocht die Stimmung im ­exklusiven «Oasis Clubhouse». Das luxuriöse Drei-ZimmerBoutique-Hotel ist absoluter Place-to-be der Stunde. Mitten im charmanten Kolonialviertel Palermo Soho, umgeben von hip­ pen Bars, coolen Concept-Stores und den besten Restaurants


stylereisen

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Kommen, sehen, SIEGEN 1 Die Fussgängerbrücke Puente de la Mujer des spanischen Architekten Santiago Calatrava im Stadtteil Puerto Madero. 2 Der kanadische Jazzsänger Michael Bublé heira­tete seine Liebste, das argentinische Model Luisana Lopilato, im April 2011 in Buenos Aires. 3 Ein Zimmer im hippen Hotel Pulitzer ist auch für jene erschwinglich, die sich keinen GrammyPreisträger geangelt haben.

Südamerikas. Jeden Sonntag laden die Besitzer zur Bar­becueParty am Pool ein. Dann steht DJ Peter Panik an den Platten­ tellern, und die Crème de la Crème von Buenos Aires tanzt zu elektronischen Songs in den Morgen.

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ein besuch lohnt sich auch unter der Woche: Das Programm der Lounge-Nächte ist abwechslungsreich, und es kann geschehen, dass spontan eine Opernnacht mit Sängern aus dem weltberühmten Opernhaus Teatro Colón organisiert wird. Einlass ins «Oasis Clubhouse» bekommt nur, wer auf der Gästeliste steht oder ein Zimmer reserviert hat. Ähnlich exklusiv und genauso angesagt sind die Insider-Events «Puertas cerradas», übersetzt «geschlos­sene Türen». Sterneköche und Künstler laden zu intimen Dinners in ihr Wohnzimmer ein. Grossartig: die «Casa Mun» – berühmt für asiatische Köstlichkeiten und frische Sushis (casa­mun.com) – oder die «Casa Felix» – Sternekoch Felix und seine Ehefrau servieren im Garten von vegan bis glutenfrei alles rund ums Ge­müse (colectivofelix.com). Legendär sind auch die Dinner-Partys beim ­Skulpturenkünstler Carlos Regazzoni. Einmal im Monat öffnet er sein Atelier – eine Halle mit kunterbuntem Ramsch, tollem Essen und Livemusik (unbedingt reservieren: Tel. 4315 3663). Lust auf Tango? Dann hält man es wie Madonna. Für die Sängerin ist ein Besuch in der Szenebar El Cabaret im neusten Designhotel Faena von Philippe Starck Pflicht. Die Rojo-Tango-Show im Samt-Gold-Ambiente ist die heisseste Show der Stadt. Klassisch und authentisch ist das Nachtleben im ehemaligen Arbeiter-


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Schauen, shoppen, SHOOTEn 1 Das Teatro Colón wurde 1908 eröffnet. 2 Prinzessin Máxima der Nieder­lande beim Staatsbesuch in ihrer Heimat Buenos Aires. 3 Open­-Air-Galerie: Im ehemaligen Arbeiterviertel La Boca sind die Häuser bunt bemalt. 4 Der ConceptStore Pehache führt die beste Auswahl an Kleidern, Kunstwerken, Möbeln. 5 Modeschöpfer Karl Lagerfeld fotografierte seine Muse Baptiste Giabiconi für Chanel in San Telmo. 6 Im Restaurant El Mer­cado im Hotel Faena wird traditionell argentinische Küche serviert.

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Fotos: Anzenberger (3), F1 Online (1), Bulls Press (2), People Picture (1), Laif (2), Reflex (1)

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viertel mit den bunten Häusern, La Boca. Man muss nicht unbedingt Tango tanzen können, aber bei einem Fernet-Branca, dem traditionellen Likör, lässt sich in der Bar Club Gricel ganz wunderbar den stolzen Tangoklängen lauschen. Nicht weit von hier wartet das Restaurant El Obrero. Wo früher die Fabrik­arbeiter speisten, verabreden sich heute die schicken Porteños, wie die Einwohner von Buenos Aires heissen, zu Chorizo und ausgezeichnetem Rotwein. Am Wochenende ist ein Besuch im Stadtteil San ­Telmo angesagt. Jeden Sonntag findet hier im Kolonialviertel ein Antiquitäten- und Flohmarkt, der Mercado de San Telmo, statt: Auf der Strasse wird Tango getanzt, und so mancher Desig­ner findet Inspirationen für die kommende Kollektion. Pit-Stop in der Art-Déco-Bar El Federal Seit 1864 ­werden an Holztischen leckere Empanadas, gefüllte Teigtaschen, serviert. Passend zur nostalgischen Stimmung: In der Boutique Cualquier Verdura findet man von Küchenutensilien bis zu Spielzeug alles fürs Zuhause – sortiert nach Themen und garantiert im Vintage-Look. Der Spaziergang endet in der minimalistischen Wein- und Tapas-Bar La Vineria de Gualterio Bolivar. Chefkoch Alejandro Digilio hat in der «El Bulli»-Molekularküche gelernt und ist berühmt für sein Neun-Gang-Degustationsmenü. Und während man an seinem Glas Wein nippt, wird auf einmal klar: Buenos Aires macht süchtig! Es ist dieser Mix aus Zukunft und Tradition, der sich sehr, sehr gut anfühlt. Und wie so oft – just wenn es am schönsten ist, neigt sich die Reise dem Ende zu.

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stylereisen hotspots Buenos Aires Hotels FAENA Das Fünf-Sterne-Hotel be­ geistert nicht nur mit seiner Lage im schicken Stadtteil Puerto Madero, sondern auch mit seinem Design von Philippe Starck. DZ ab ca. Fr. 430.–. Martha Salotti 445, Tel. 4010 9000. faenahotelanduniverse.com 4 MIO Dieses charmante Hotel ist ­genau richtig für Weinliebhaberinnen. Grossartig der Blick von der Terrasse auf die Stadt. DZ ab ca. Fr. 340.–. Avenida Quintana 465, Tel. 5295 8500. miobuenosaires.com

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OAsis CLUBHOUSE Im exklusiven Drei-Zimmer-Boutique-Hotel steigen die besten Partys der Stadt. Die Adresse wird erst bei der Buchung bekannt gegeben. Tel. 4832 5276. ask_us@oasiscollections.com NUSS Das 16-Zimmer-Boutique-Hotel im trendigen Viertel Palermo Soho ist perfekt für Buenos-Aires-Anfängerinnen. Zentral, sauber und sehr freund­liches Personal, das geduldig alle Fragen zur Stadt beantwortet. DZ ab ca. Fr. 160.–. El Salvador 4916, Tel. 4833 8100. nusshotel.com

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VITRUM Das Boutique-Hotel mit den bunten Fenstern gefällt mit grossen Zimmern und fairen Preisen. Feines ­japanisches Restaurant für den Hunger zwischendurch. DZ ab ca. Fr. 140.–. Gorriti 5641, Tel. 4776 5030. vitrumhotel.com

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5 PULITZER Ein Ort von Hipstern für Hipster, die nicht tief in die Tasche greifen wollen. Sehr zentral gelegen und mit toller Poolbar. DZ ab ca. Fr. 130.–. Maipú 907, Tel. 4316 0800. hotelpulitzer.com.ar

Restaurants & BARS TEGUI Das kleine Restaurant mit der von Graffiti übersäten Aussenwand sollte man nicht verpassen. Das Ange­ bot ist minimalistisch, das Ergebnis grandios: Fünf täglich wechselnde Vor- und Hauptspeisen bringen Nationales auf den Teller. Costa Rica 5852, Tel. 5291 3333. tegui.com.ar

1 El Obrero Der Old-School-Klas­ siker für Fleisch und Wein im Arbeiterviertel La Boca. Achtung, heute gilt das ­Restaurant als schicke Adresse. Caffarena 64, Tel. 4362 9912. bodegonelobrero.com.ar Osaka Beim Peruaner/Japaner gibts liebevoll zubereitete Gerichte, die köstlich munden. Unser Tipp: Carpassion – Lachscarpaccio mit Maracuja. Soler 5608, Tel. 4775 6964. osaka.com.pe LA VINERIA DE GUALTERIO Bolivar In dieser Wein- und Tapas-Bar muss man Zeit haben. Chefkoch Alejandro Digilio kommt aus der «El Bulli»Molekularschule und ist berühmt für sein Neun-Gang-Degustationsmenü. Bolívar 865, Tel. 4361 4709. lavineriadegualteriobolivar.com 2 ISABEL Die kleine Bar serviert süf­ fige Cocktails, und zu später Stunde verwandelt sie sich in einen Tanzklub. Uriarte 1664, Tel. 4834 6969. isabelbar.com EL FEDERAL Die Art-déco-Bar im Viertel San Telmo lädt auf eine Zeit­ reise ein. Seit 1864 werden hier an Holztischen leckere Snacks und Weine serviert. Ecke Perú und Carlos Calvo, Tel. 4300 4313. barelfederal.com.ar CLUB GRICEL Milonga (Tangoveranstaltung) mit speziellem Charme: In dieser authentischen Tangobar tanzen, in Gala gekleidet, die alten Tangueros. La Rioja 1180, Tel. 4957 7157. clubgriceltango.com.ar

Shopping OSKLEN Der brasilianische Kleider­ designer Oskar Metsavaht gilt als Marc Jacobs von Südamerika. Für sein Label Osklen kreiert er schmale Silhouetten in hochwertiger Baum­ wolle. Shopping Patio Bullrich, Nivel Posadas 1019, Tel. 4814 7477. osklen.com Pehache Grossartiger ConceptStore, versteckt hinter den Wänden ­eines Kolonialhauses im hippen Viertel Palermo Soho. Im Bad stehen


Pflege­mittel und Kosmetik, in der ­Küche Home-Accessoires, im Schrank hängen Kleider, und im Hinterhof ­wartet ein Café. Gurruchaga 1418, Tel. 4832 4022. pehache.com Cualquier Verdura und Tienda Palacio Von der Lampe bis zur Tasse – das Angebot der beiden Läden ist bunt und im Vintage-Look gehalten. Humberto Primo 517, Tel. 4300 2474. cualquierverdura.com.ar Honduras 5272, Tel. 4833 9456. tiendapalacio.com.ar El Ateneo Grand Splendid Wo früher Logensessel standen, hats nun Bücherregale. Im einstigen ­Theater kann man in Romanen und Kunst­büchern schmökern. Avenida Santa Fe 1860, Tel. 4813 4154.

KULTUR FAENA ARTS CENTER Das neueste Projekt des Fashion-Designers und Hotelbesitzers Alan Faena. Einst eine Getreidemühle, nun Art-Space für zeit-

genössische Kunst. Aimé Paine 1169, Tel. 4010 9233. faenaartscenter.org MAMBA Liebhaberinnen moderner Kunst kommen im Museo de Arte Moderno de Buenos Aires auf ihre Kosten. Avenida San Juan 350, Tel. 4342 3001. museos.buenosaires.gov.ar GALERIE TERESA ANCHORENA ­Furniture- und Kunstgalerie im Waren­ haus-Ambiente. Nicht nur die Auswahl an Designerstücken begeistert, sondern auch die liebevoll zusammen­ gestellten Werke von argentinischen Künstlern. Malabia 750, Tel. 4777 0916. teresaanchorena.com.ar 3 aldo’s vINOTECA In dieser Bar dreht sich alles um die edle Traube: «Aldo’s Vinoteca» hält 42 Weinsorten zum Degustieren bereit. Aldo Gra­ziani, der Besitzer, ist ehemaliger Präsident der Vereinigung der Sommeliers Argentiniens. Moreno 372, Tel. 5291 2380. aldosvinoteca.com Vorwahl +54 11 bue.gov.ar

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styleauto

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Cargo Stilmobil text Timothy pfannkuchen

Statt nur Lifestyle neu auch lasten transportieren – der neue B ­ mw 3er Touring ist endlich ein Kombi, dem einiges zugemutet werden kann. lack und leder Entschlossen und elegant steht der Kombi da und spricht für sich selbst – einen BMW muss man den Nachbarn nicht erklären. Der 3er sagt: Ich habe es schon zu was gebracht im Leben. Ein Touring fügt an: durch harte Arbeit. Kind und kegel Bisher transportierte der 3er-Kombi lieber Lifestyle als Ladegut. Im neuen 3er Touring fühlt man sich auf den Rücksitzen endlich auch jenseits des Teenageralters wohl, und der gewachsene Laderaum reicht jetzt auch für all das ­Ferien-Hab-und-Gut. spurt und stopp Kein anderer Kombi ist so mühelos kurvenfreudig. Und die Federung erspart uns auf Reisen Falten im Blazer. Der Genussdiesel 330d mit 258 durchzugsstarken PS passt ideal zur

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Einen Starkicker heiraten kann jede. Aber eine Solo-Musikkarriere hinlegen? Von den Spice Girls packt das nur diejenige, die bei den Auftritten der Band für Flickflacks und andere sportliche Einlagen zuständig war: Sporty Spice. Was fährt Melanie C als steinreiche Popqueen – Bentley oder Range Rover wie Ex-Kollegin Victoria Beckham? Eben nicht: Melanie Jayne Chisholm, 38, geboren in einer Liverpooler Vorstadt, hat ihren Akzent genauso beibehalten wie ihre Bescheidenheit. Schon als ­Spice Girl fuhr sie Audi A3 statt Porsche. Heute, als Mutter einer dreijährigen Tochter, gönnt sie sich etwas mehr. Nur ohne Protz: den HybridSUV Lexus RX 450h.

Fotos: Dukas (1)

Als Spice girl war sie der popstar von nebenan. Als Melanie C punktet sie mit pop statt mit protz.

seidigen Gangart. Allradfreunde warten bis im Frühling 2013, dann folgen 4x4er.

kosten und kult Ab 50 600 Franken klingt für eine deutsche Edelmarke fair, nur knabbern verlockende Optionen unser ­Reservebudget weg. Prestige, Vergnügen und Qualität gibt es halt nicht umsonst. Plus und minus Manche Kombis bieten mehr Laderaum. Doch hier ist Laden eine Lust: Die Klappe öffnet elektrisch. Topfpflanzen recken ihr Haupt durch die separat zu öffnende Heckscheibe. masse und klasse Motoren: Benzin 245 PS, Diesel 184, 258 PS. 0 bis 100 km/h: 5,6 bis 7,7 s. Verbrauch: 4,6 bis 6,8 l / 100 km. CO2: 122 bis 159 g/km. Energie­effizienz: A bis D. Laderaum: 495 bis 1500 l. 1 + 2 Vorne eigen, ähnelt der 3er hinten stark dem grösseren 5er. 3 INNEN N ­ oblesse auf nüchtern-deutsche Art: Im 3er sitzt und passt alles.

in lebensgrösse ein Automodell im Massstab 1:1, einen Aston Martin DBR1 von 1959, das bie­tet die britische Replica-Schmiede Evanta an. Der über drei Meter hohe Replica-Teile-Baum wurde am 15. September von Bonhams versteigert. Nur ein Einzelstück. Zum Trost: Fertige, fahrfähige DBR1 gibt es bei Evanta weiterhin. evanta.co.uk, bonhams.com


TOP-Adressen


stylekochen

andreas Caminada Zusammen mit seinem besten Freund, dem Tessiner Sandro Steingruber, bietet unser Koch-Kolumnist ab diesem Winter einen Catering-Service an. andreascaminada.com

ANdreas Caminada seine spitzenküche geht auf reisen Text Anita Lehmeier FOTO  Véronique Hoegger

Wollte man im Schloss Schauen­ stein, wo Andreas Caminada seit fast zehn Jahren die Kochkunst zu immer neuen Höhen perfektioniert, das sprichwört­li­ che Haar in der Suppe suchen, man käme nur auf eines: Platzmangel. Spätestens seit der GaultMillau Schweiz, der Reise(ver)führer für Gourmets, den jungen Bündner im Jahr 2010 zum zweiten Mal zum Koch des Jahres adelte und der ­Michelin seinen Sternensegen über die Schlossküche in Fürstenau ausschüttete, muss sich mit Geduld wappnen, wer im Schloss einen Tisch reservieren will. Die Warteliste ist lang, sehr lang. Kein Wun­

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der, bieten die eleganten Speise­räume doch nur gerade zwei Dutzend Gerne­ gutessern Platz. Seit Dezember finden Gesellschaften Platz und Privatsphäre in der Remisa, dem heimelig ­umgebauten Wirtschaftsgebäude neben dem Schloss, wo an Wochenenden von zwölf bis sechs Kaffee und Kuchen zu ­haben sind. Das Raumproblem vom «Schauenstein» ist auch damit nicht vom Tisch. Die Lösung heisst Catering Wenn nicht alle, die wollen, zu Caminada kom­ men können, dann kommt er eben zu den Leuten! Mit der Lieferung des ­Essens und auf Wunsch auch des Geschirrs und des Weins will der Spitzenkoch das Gesamterlebnis, das er im Schloss an­ bietet, quasi zu den Gästen exportieren.

Ab Dezember soll dieser Service unter dem Namen Acasa zu haben sein. Diese Idee setzt unser Kochkolumnist gemein­ sam mit seinem langjährigen Kollegen Sandro Steingruber um. Nach zehn Jah­ ren e­ rfolgreicher Tätigkeit im «Epoca», dem Top-Restaurant im «Waldhaus» Flims (mit 17 GaultMillau-Punkten aus­ gezeichnet), macht der Tessiner Stein­ gruber den Schritt in die Selbstständig­ keit. Er wird beim Acasa-Catering zu den Gästen reisen und dort kochen bezie­ hungs­weise die vor­ber­eiteten Menüs fer­ tig zubereiten und in gewohnter Qualität auf den Tisch bringen. Je nach Grösse der ­Runde rückt Steingruber mit ein bis drei Helfern für Küche und Service an. Das Acasa-Verwöhnprogramm ist lan­des­weit zu ­haben, wo immer Gastgeber in den ­eigenen vier Wänden «Schauen­stein»Qualität geniessen wollen. Zwei auf einer linie Die beiden Spitzenköche, die sich seit ihrer Lehrzeit kennen und schätzen, sind sich einig in ihrem Streben nach höchster Qualität und Perfektion. Mit dem Acasa-Catering werden aus den alten Freunden Partner. Und Geniesser müssen nur noch warten, bis es im Winter losgeht!

schnell und gut Und was kochen Sie? Diese Frage stellte TV-Frau Nadja Zimmermann fünfzig Familien. Die leckeren Antworten versammelt das Kochbuch «Unser Menü eins», Verlag Salis. salisverlag.com


chandra kurt, Weinexpertin von SI STylE, Hier im Gespräch mit einem Beizer.

scharf und süss gesellt sich gern der passionierte koch und «wine loft»-wirt beat caduff über die ­harmonie von Essen und Trinken. Die Freunde sind eingeladen, das Menü bestimmt – wie wähle ich jetzt den passenden Wein dazu aus? Der Wein muss zum Hauptbestandteil des Gerichts passen, sei dies Fleisch, Fisch, Sauce oder ein spezielles Gewürz. Pro Gang schlage ich jeweils einen Wein vor. Was ist der grösste Fehler, den man bei der Kombination von Wein und Essen machen kann? Wenn sich der Wein und das Essen «beissen». Wie zum Beispiel ein Brie und ein tanninreicher Bordeaux. Diese Kombination ist so schrecklich, wie wenn man mit dem Silberlöffel ein Ei isst. Wie viel Wein sollte man pro Gast rechnen? Rund fünf Deziliter pro Person und Abend, bei erklärten Weinliebhabern würde ich mindestens eine Flasche pro Kopf rechnen. Besser, man hat etwas zu viel als zu wenig parat.

REDAKTION Anita Lehmeier

Gibt es einen Wein, mit dem man immer auf Nummer sicher geht? Nein, die Mariage zwischen Essen und Wein ist immer eine neue Herausforderung. Es gibt ja auch nicht nur eine Traumfrau oder einen Märchenprinzen für alle. Welches Essen und welchen Wein kombinieren Sie am liebsten miteinander? Ein Currygericht mit Riesling-Spätlesen, die genügend Restsüsse haben. INFOS zum «Wine Loft» von Beat Caduff www.wineloft.ch und zu seinen Kochsendungen www.menusurprise.tv


markus gisler ist Wirtschaftspublizist und schreibt für SI Style eine Geld-Kolumne.

Halb Europa lebt auf Pump Für die Vermögenskontrolle muss man die wirtschaftliche Lage genau beobachten. Der Politik entgleitet die Führung, und die Notenbanken spielen Feuerwehr. Kein gutes Zeichen. Mit immer unkonventionelleren Metho­ den versucht die Europäische Zentralbank, die Krisenländer Spanien und Ita­lien mit Geld zu versorgen. Der neueste Coup: Staatsobligationen sollen eine Zinsbe­ grenzung erhalten, der Zinssatz soll eine Maximalgrösse nicht überschreiten dür­ fen. Fragt sich bloss, ob der Markt da noch mitmacht. Zudem will die Notenbank Staatsobligationen immer dann kaufen, wenn sich am Markt nicht mehr ­genügend Käufer finden. Das alles sind Eingriffe in den Markt, die zwar kurzfristig ein Problem lösen, aber langfristig nur noch grössere Sorgen bereiten. Es braucht kein Studium in Volkswirtschaft, um zu verstehen, dass mit künstlich geschaffenem Geld Löcher nicht wirklich gestopft werden. Irgend­ wann wird ein grosser und ausserordent­ lich schmerzlicher Schuldenschnitt nicht zu vermeiden sein. Europas Politiker hoffen immer noch, diesem Drama ausweichen zu können. Das Auseinanderfallen des Euro wird ­innerhalb der EU allenfalls hinter ver­ schlossenen Türen diskutiert, sämtliche ­renommierten angelsächsischen Ökono­ men dagegen reden offen über den bevor­ stehenden Austritt Griechenlands und glauben zudem, dass am Ende der Krise auch Italien, Spanien und Portugal aus dem Euro austreten werden. Natürlich lässt sich die Zukunft nicht ­voraussagen, klar jedoch ist, dass die Pro­ blemländer allen Sparbemühungen zum

Trotz es nicht schaffen werden, ihre Wirt­ schaft anzukurbeln. Statt zu wachsen, schrumpfen die Volkswirtschaften, die Steuereinnahmen gehen zurück, und die Schulden steigen weiter. Halb Europa wird noch lange auf Pump leben, ergo bleiben die Zeiten sehr un­ sicher. Was also tun mit seinem Geld? Ich rate, gut die Hälfte des Vermögens ein­ fach in bar auf dem Konto liegen zu las­ sen. Damit verdienen Sie nichts, aber Sie laufen auch kein Risiko, Geld zu verlieren. Gold ist weiterhin gefragt, manche Profis raten sogar, bis zu 15 Prozent des Ver­ mögens in Gold oder Goldzertifikaten zu halten. Die verbleibenden rund 30 Pro­ zent legen Sie in solide, krisenresistente Aktien an, etwa ABB, Nestlé, Richemont, Roche, Swiss Re, Zürich-Versicherungen oder Geberit.

businesswoman Monisha Kaltenborn, 41. Die Juristin mit indischen Wurzeln lebt seit über zehn Jahren in der Schweiz und hat bald einen exklusiven Job: Die CEO des Formel-1-Rennstalls Sauber wird nächste Saison als erste Teamchefin in der Formel 1 Peter Sauber ablösen. Sie hat zwei Kinder im Alter von 9 und 7 Jahren. sauberf1team.com

Fotos: Esther Herzog (1), Keystone (1)

Der viel diskutierte mögliche Erlass von Schulden der Problemländer hätte gravierende Folgen. Die spanischen Banken beispielsweise halten derzeit einheimische, also spanische Staatsschulden im Wert von 256 Milliarden Euro. Unter einem Schuldenschnitt würden die ohnehin dünn kapitalisierten spanischen Banken zusammenbrechen.

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stylezeitgeist Wie lange kann man «das Heidi» sein?

heidi happy 21 fragen zur zeit: die Luzerner sÄngerin über das Heidi, Happiness, Purzelbäume in der Kindheit und solche in der Zukunft. interview  anita lehmeier illustration Elisabeth Moch

Schweizer Illustrierte Style: Ihre früheste Erinnerung an Musik? Heidi Happy: Meine Mutter war Sopra­ nistin. Sie lud oft Leute zu uns nach Hause, um zu musizieren. Das hat mich immer sehr fasziniert. Welcher Song zaubert immer ein Lächeln in Ihr Gesicht?

«Walkin’ Back to Happiness» von Helen Shapiro. Wann waren Sie letztmals richtig happy und wann unhappy? Richtig schlecht ging es mir, als wir an der kanadisch-amerikanischen Grenze nicht

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in die USA gelassen wurden, um unsere geplanten Konzerte zu spielen. Richtig gut gings mir, nachdem wir in Vancouver allen Frust in zwei Songs ab­lassen konnten, die auf dem neuen Album «On the Hills» sind. Wie war das, als Sie erstmals einen Ihrer Songs im Radio hörten? Ich fühlte einen Mix aus Stolz und Scham. Seit wann können Sie von Ihrer Musik leben? Seit dem Release meines ersten Albums «Back Together» 2007. Auch dank der Un­ terstützung von Kanton und Stadt Luzern. Wie lange dauert die Verwandlung von Priska Zemp in Heidi Happy? Für mich sind das eher zwei Seiten in mir, die ich mehr oder weniger stark aktivieren oder verbergen kann.

So lange, wie man will. Was schätzen Sie an unserer Zeit? Dass ich frei bin, alles zu machen, worauf ich Lust habe. Wie feierten Sie Ihren 20. Geburtstag? Ich wurde an die Kleine Emme entführt. Dort hatten all meine Freunde ein Riesen­ fest vorbereitet. Was schieben Sie auf die lange Bank? Die Steuererklärung. Sind Sie ein pünktlicher Mensch? Ja. Was tun Sie, wenn Sie zu früh sind und eine halbe Stunde Zeit haben? Mails checken … Wie lange sind Sie täglich online? Immer! Was ist Ihre früheste Erinnerung? Chääscheere (Purzelbaumschlagen in der Luft) mit Onkel Peter. Welche exzentrische Marotte wollen Sie im Alter kultivieren? Rückwärtspurzelbäume im betrunkenen Zustand. Was ist am längsten in Ihrem Besitz? Ein Seidenschal, aber wohl nicht mehr viel länger, er ist schon ganz verlöchert und fadenscheinig. Verwenden Sie Anti-Aging-Produkte? Falls Vaseline zum Abschminken zählt, ja. Was macht alt? Trennungen. Wie wünschen Sie sich Ihr Publikum? Allzeit bereit für Überraschungen und das Herz weit offen. Von welchem Duettpartner träumen Sie schon lange? Diesen Traum habe ich mir eben mit Scott Matthew erfüllt! Er singt auf meinem neuen Album einen Song mit mir. Wie viele Wochen Ferien gönnen Sie sich? Es sind eher einzelne Tage. Dafür fühlen sich Tourneen im Ausland sehr ähnlich an wie Ferien. HEIDI HAPPY alias Priska Zemp, 32, stammt aus Dagmersellen LU. Sie startete 2005 ihre Solokarriere. Eben ist ihr neues Album «On the Hills» (Silent Mode / Irascible) erschienen. Infos/Tourdaten: heidihappy.ch

+++ Zürich, Per E-mail, 22. August 2012 um 11.35 Uhr +++




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