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l a i r o t i d e e l y t s

# 06, Juni 2011

Liebe Leserin, lieber Leser

  Lady Gaga: Man bewundert sie oder belächelt sie, kalt lässt sie keinen. Die Amerikanerin

ist gegenwärtig der unbestritten grösste Popstar. Neuneinhalb Millionen Menschen folgen ihr auf Twitter, ihr Hit «Poker Face» wurde auf Youtube über achtzig Millionen Mal aufgerufen. Ausserdem gewinnt die 25-Jährige Musikpreis um Musikpreis. Was hat Stefani Germanotta, wie die Entertainerin mit bürgerlichem Namen heisst, was andere nicht haben? Ist sie eine feministische Ikone oder bloss ein clever vermarktetes Produkt? Die Journalistin und SI-StyleKolumnistin Bettina Weber über das Phänomen Lady Gaga. Ab Seite 78.

  Joel Basman: Mit 21 Jahren hat der Zürcher bereits in 30 Filmen mitgewirkt. Der junge

Schauspieler ist erfolgreich wie kein anderer Schweizer seines Alters und Faches. Der Sohn eines Israelis und einer Schweizerin schlüpft mit Leidenschaft und bemerkenswertem Talent in seine Rollen und sagte im Gespräch mit SI Style: «Schauspielerei ist für mich eine schöne Art, anderen Menschen neue Seiten von mir zu zeigen.» Ab 26. Mai ist Joel Basman neben Cate Blanchett und Eric Bana in «Hanna» im Kino zu sehen. Wie sich die Dreharbeiten mit den Hollywood-Stars von anderen Produktionen unterscheiden und welche Rolle Joel Basman gerne spielen würde, erfahren Sie im grossen Interview ab Seite 70.

  Elina Garanca: Sie ist die wundervollste Mezzosopranistin der Welt, zudem begeistert die

Lettin mit Schönheit, Klugheit und Bescheidenheit. Ein Beispiel? «Ich versuche, mich für alles Mögliche zu interessieren – wie für die Atomkatastrophe in Japan. Ich mache mir Gedanken zu grüner Energie. Solche Dinge sind wichtig. Ich singe ja nur.» Daniela Fabian traf die Sängerin, die ab 21. Mai an der Zürcher Oper wirkt, in Wien zum Gespräch. Ab Seite 188. Wir wünschen viel Vergnügen mit SI Style. Sabina Hanselmann-Diethelm

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Fotos: Marc Wetli (1)

PS: Tom Hallers Motive sind Künstler, Musiker und Schauspieler. «Ich lese viel über die Person, die ich porträtiere, trete für einen Moment in ihr Leben und fotografiere sie so, wie ich sie sehe», sagt der 46-jährige Schweizer. Den Schauspieler Joel Basman inszenierte er als Halbstarken mit Herz. Ab Seite 70. Tom Haller Fotograf

Sabina Hanselmann-Diethelm Chefredaktorin



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# 06, Juni 2011

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Termine +++ Trends +++ Tipps +++ Typen +++

Termine

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SAg eS mit Blumen

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Brie Larson

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in voller blüte Die Designer über­ reichen uns einen Strauss: Blumen spries­ sen auf Schuhen, Taschen, Brillen und Schmuck. Auch ein Kleid, das über und über mit Blümchen verziert ist, sieht ent­ zückend aus. Besonders dufte sind die Stoffe des Londoner Hauses Liberty. Will ein Mann das Herz einer Fashionista erobern, schenkt er ihr tragbare Rosen, Ranunkeln oder Vergissmeinnicht. Die halten zumindest einen Sommer lang.

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Lady Gaga Man bewundert sie oder belächelt sie, kalt lässt sie niemanden, Lady Gaga ist ein Phänomen. Ein Versuch, hinter die Kostümierung der Frau zu sehen, die die Musikwelt aufmischt.

YVES SAINT LAURENT.

1 TIffANy & CO. Armreife in 18 Karat gelbgold, mit Diamanten und edelsteinen, Preis auf Anfrage. 2 LIBERTy fOR AIgLE tunika aus Baumwollpopeline, ca. Fr. 160.–. 3 OBjECTs Of DEsIRE Ohrstecker, auch in türkis, Fr. 80.–. 4 CLOCKhOusE Sonnenbrille, Fr. 7.–. 5 LACOsTE t-Shirt mit Betsy-Druck, von liberty, Fr. 189.–. 6 D & g Plateausandale aus Raffia und lackleder, ca. Fr. 600.–. 7 mARC jACOBs «Daisy eau So Fresh», blumig-fruchtiges eau de toilette, 75 ml Fr. 112.–. 8 ChANEL tasche aus tweed, verziert mit farbigen Pailletten und Broschen von Bienen und libellen in email, in zwei grössen, ab Fr. 3250.–. 9 NIKE spORTswEAR Sneakers «Blazer miD», aus der liberty-Kollektion, auch in grau-Weiss, Fr. 150.–.

Wildes Wasser

verzierungen in gold, stickereien, mosaiken und tiermuster machen Badekleider zu Begehrten ReisesouveniRs.

styledresscode

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when the moon …

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morgens, mittags oder abends? diesen sommer ist der hippie-look zu jeder zeit passend. let the sunshine in, babe!

EyE- CatChE r

emamo schmuck: Bikini mit besticktem triangel-oberteil und slip zum Binden, bei ta-Bou, Fr. 349.–.

h & m errötet: Bandeau-oberteil und slip mit zahn-anhängern aus kunststoff, Fr. 29.80.

sauvage orientalisch: top mit goldfarbenem dekorelement und slip, bei ansarystyle.com, ca. Fr. 550.–.

hot, hot, hot -

matthew ziNk Wild: triangeloberteil und slip mit leo-Print, bei ansarystyle.com, ca. Fr. 485.–.

maNgo knapp: Bikini mit neckholder-oberteil und slip zum Binden, mit mosaik-muster, Fr. 49.90.

calida tierisch: gepolstertes oberteil und slip mit mäschli-dekor, bei coop city, Fr. 114.80.

Foto: Tom Haller

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6 “This is the dawning of the Age of Aquarius.”

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sTYLE EmpfiEhLT

Emilio puCCi abenteuerlich! der monokini im Patchwork-stil wird mit einem kopftuch und mit riemchensandalen kombiniert.

1 hut Handgemacht und aus hundert Prozent Leder. Von Acne, bei mytheresa.com, ca. Fr. 410.–. 2 halsschmuck Aus seidenen Stoffblumen, ein Unikat. Von FoRTe FoRTe, bei Vestibule, ca. Fr. 419.–. 3 ohrhänger Aus Roségold (18 Karat), mit Diamanten im Brillant-Schliff. Von BucHeReR, Fr. 6300.–. 4 nagellack Rouge Massaı¨. Von DioR, Fr. 37.–. 5 portemonnaie Aus Leder. Von MARc By MARc JAcoBS, bei net-a-porter.com, ca. Fr. 270.–. 6 Brosche In Schmetterlingsform, vergoldet. Von AlexiS BiTTAR, bei stylebob.com, Fr. 461.–. 7 eau de toilette Orientalischer Duft «Opium». Von yVeS SAinT lAuRenT, 30 ml Fr. 78.60. 8 Baumwollkleid Im Hippie-Look, bodenlang und mit V-Ausschnitt. Von yeSSicA, bei C & A, Fr. 39.–. 9 sandalen Mit Keilabsatz aus Holz und Lederriemchen. Von cHloé, bei Brunello, Fr. 598.–. 10 tasche Aus Leder, mit geflochtenem Riemen zum Umhängen und Label-Plakette. Von KATe MoSS FoR lonGcHAMp, bei Jelmoli, Fr. 390.–. 11 uhr Oyster Perpetual Day-Date (36 mm) aus Gelbgold, mit Diamanten-Index, Datumsanzeige sowie glatter Lünette. Von Rolex, Fr. 29 750.–. 12 gilet Aus Wildleder, vorne mit Ketten behängt. Von AnTiK BATiK, bei Burger, Fr. 419.–.

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Vom 8. bis 13. Juni lädt das grösste Schweizer Afrika- und WeltmusikFestival in Winterthur wie jedes Jahr zu einer kleinen Reise um den Globus. Mit Kunsthandwerk aus dem Sinai, Batik aus Bali, Blues aus Mali und Trommlern aus Ägypten – und mit Maniok und Fufu für den Hunger. afro-pfingsten.ch

Smart Shopping

New Yorker marokkanisch: neckholder-oberteil und slip mit Paisleymuster und steinchen, Fr. 38.90.

skiNY Feminin: gepolstertes oberteil mit Bügeln und schlichter slip, bei manor, Fr. 77.80.

missoNi Poppig: triangel-top und slip zum Binden, mit zickzackmuster, bei kowä, Fr. 359.–.

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Trends 42 Bikinis und Badeanzüge für Strand und Pool. Wenn es etwas mehr Stoff sein darf: Der Hippie-Look passt von früh bis Mondschein.

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HIN&WEG WIR HOLEN UNS DIE WELT NACH HAUSE: ZU GAST IN UNSERER GARDEROBE SIND ASIATISCHE BLUMENDRUCKE, GEWOBENE GRIECHISCHE TASCHEN, FLAMENCO-RÖCKE UND MAROKKANISCHE MUSTER. VIELE GRÜSSE AUS DEM LAND DER MODE! FOTOS NELSON SIMONEAU / VALÉRIE MARTINEZ REDAKTION MARTINA RUSSI HAIR LESLIE THIBAUD /AIRPORT MAKE-UP MARCO LATTE / B AGENCY MODEL VIKA FALILEEVA / EXCLUSIVE MANAGEMENT

Ci rco O R IA D E L ST

Schwarzes Baumwollkleid mit Rüschenkragen,

PRADA. Zylinder, ATELIER CLAIRE SCHÄRER. BEAUTY-TIPP

Haut: Hydra Life Skin Energizer. Teint: Diorskin Nude Natural Glow Creme-Gel Make-up SPF 20. Lippen: Rouge Dior, 745 Zinnia. Alle Produkte DIOR.

ZIRKUS-NOSTALGIE IN SCHWARZ UND WEISS: MANEGE FREI FÜR FEMININE KLEIDER MIT ZAUBERHAFTEN RÜSCHEN, VOLANTS UND SPITZEN. KONTRASTE SETZEN ZYLINDER, FRACK UND KETTEN.

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Coverstory Wer ist eigentlich diese Verrückte? Autorin Bettina Weber versucht, Lada Gaga zu erklären, den grössten Popstar seit Madonna.

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85 Mode 1 Diese Saison liess sich mancher Designer von fernen Orten und Kulturen inspirieren. Ein spannender Mix aus Farben und Mustern.

adressen seite 184 Fotos: inge zinsli, paul seewer

+++ Bikini-SpECial +++ Bikini-SpECial +++ Bikini-SpECial +++ Bikini-SpE-

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Ansteckblumen, H & M. Armband, WARSAW, bei Noelie & Loulou.

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ReDAKTion Karin anna biedert

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ein alter Hase im Filmgeschäft: Der Zürcher Schauspieler erzählt im gespräch von seinen Erfahrungen. ab Seite 70.

Gesteppte Bolerojacke und Pumps mit Ristband aus Leder, ISABEL MARANT. Asymmetrischer Jupe aus Baumwolle, mit Volants,

michaelthompsonstudio.com, feymedia.net

8 STARKeR AufTRiTT 1 Actrice Meg Ryan, 2 Oscar-Preisträgerin Meryl Streep und 3 Kollegin Reese Witherspoon. 4 Schauspieler Matt Dillon. 5 Musiker Sean Combs und seine scharfzüngige Gespielin auf dem Cover des Bildbands «Portraits» von Michael Thompson. 208 Seiten, fr. 72.–.

Trends Ein starkes Porträt von Meg Ryan, die erste Zürcher Fotonacht sowie Blumen an Vanessa Hudgens und beim Modelabel Erdem.

joel Basman stylecover

waffnend ehrlich, manche geradezu intim. Nach seinem Erstling «Images» (2005) legt Thomp­ son den Bildband «Portraits» vor, eine Auswahl an Fotos, die im Laufe zweier Jahrzehnte in Magazinen wie «Vogue», «Vanity Fair», «Harper’s Bazaar» oder «W» erschienen sind.

Fotos: michael thompson

enThüllende einblicke gewähren die Aufnahmen von Michael Thompson. Der Ame­ rikaner, einst Assistent des legendären Irving Penn, porträtiert Schauspieler, Musiker und andere bekannte Ge­ sichter der Popkultur. Seine Bilder sind ent­

REDAKTION Richard Widmer

face to face im band «portraits» zeigt der mode- und promiFotograF Michael ThoMpson, was er kann.

Fotos: People image (1), intertopics (1), inge Zinsli (1)

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Adressen Seite 184

Vanessa Hudgens 4 5

FOTOS KEVIN MACKINTOSH REDAKTION SABINA HANSELMANN-DIETHELM ASSISTENZ MICHELLE BOECKMANN HAIR & MAKE-UP SJANI / ONELEAGUE MODEL LOTTE / MAX MODELS SET-DESIGN DARYL McGREGOR PRODUKTION ONELEAGUE.CO.ZA

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MODe 2 Für einen bühnenreifen Auftritt: Ausdrucksstarke, feminine Kleider in Weiss und Schwarz zaubern Zirkus-Atmosphäre herbei.



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# 06, Juni 2011

Foto: Lorenz Cugini

ÜBER UNS +++++++++++++++++++++++++++ 014 EDITORIAL 020 IMPRESSUM

interview +++++++++++++++++++++++++++ 070 Joel Basman 104 Fiona Bollag 188 Elina Garanca 200  Kate Hudson

living Special

Mode +++++++++++++++++++++++++++ 084 Hin & Weg 094 Storia del Circo

Die schönsten Trends rund ums Wohnen Ab Seite 111.

stylebeauty

christiAn dior

stylebeauty

stylemein stil FIONA BOLLAG

UPTOWN GIRL TAUSENDE LASEN DIE LEBENSGESCHICHTE DER GEHÖRLOSEN ZÜRCHER SCHRIFTSTELLERIN. IHR TRAUM: STYLISTIN WERDEN. OUT OF AFRICA

INTERVIEW SHERIN HAFNER FOTOS FLURINA ROTHENBERGER REALISATION KARIN ANNA BIEDERT

HUIT FEMMES

Leoprint-Kleid Tory Burch, Lieblingsgürtel Fendi, Pumps Vivienne. Ihre Lippen betont die junge Frau gern in kräftigem Rot.

Bestseller: «Das Mädchen, das aus der Stille kam» von Fiona Bollag wurde in Deutsch, Polnisch, Niederländisch, Estnisch publiziert.

Eine Birkin-Bag von Hermès war der Auslöser für Fiona Bollags Bestseller «Das Mädchen, das aus der Stille kam». Die 28-Jährige, die gehörlos geboren wurde und dank zwei Cochlea-Implantaten (CI) hören lernte, schrieb ihr Schicksal auf. «If you can dream it, you can do it» lautet ihr Lebensmotto, das auch andere motivieren soll. Ihr Buch ist mittlerweile in der zweiten Taschenbuch-Auflage erhältlich.

Fortsetzung auf Seite 106

HIGH SOCIETY

T-Shirt aus Seide Zara, Faltenjupe H & M, Kette ein Geschenk ihrer Grossmutter. Der Twen spricht Hochdeutsch und Englisch. «Schweizerdeutsch verstehe ich gut. Es klingt schnell und chaotisch.»

Von der Oma: Talisman-Kette mit Anhängern (u. a. Pomellato), die symbolisch für die Enkel stehen. Hermès-Clutch vom Mami.

Schweizer Illustrierte Style: Sie sind im siebten Monat schwanger und tragen noch immer hohe Hacken? Kate Hudson: Ja, und die werde ich bis zum bitteren Ende tragen! Das ging bei Ryder (ihrem Sohn, der im Januar 2004

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Sommerfreuden

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die lippen leuchten wie ein sonnenuntergang, die lider wie eine lagune. die körper schimmern golden im leisen spiel der farben. redaktion  Annette frisch

beauty Hurra, der Sommer ist wieder da! Das Wichtige für die sonnenreichsten Monate. Make-up-Trends: vom Laufsteg zum Badesteg.

stylestars 1 LOCKERE RUNDE (v.l.) Ethan (John Krasinski), Rachel (Ginnifer Goodwin), Darcy (Kate Hudson) und Dex (Colin Egglesfield) auf Landpartie. 2 GUTE FREUDINNE N seit gemeinsamer Collegezeit: Darcy und Rachel. 3 HÖRT, HÖRT! Darcy verkündet ihre Hochzeit mit… 4 …SEXY 5 FUNKT DAZWISCHE DEX. N Rachel landet mit Dex im Bett – kurz vor dessen Hochzeit mit Darcy. 6 RACHEL holt Rat bei Ethan.

INTERVIEW MARLÈNE VON ARX

text  Annette frisch

foto: Geri Born

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GREAT EXPECTATIONS Knielanges Jeans-Kleid (Chloé) aus der Zürcher Boutique Vestibule (wo Fiona posiert). Uhr Cartier. Armband Lorraine Schwartz.

stylefilm

KARRIERE, EHE, BABY, SCHEIDUNG Kate Hudson hatte das alles schon mit 26 Jahren erlebt. Jetzt, mit 32, will sie es nochmals wissen: Die mit Matthew Bellamy, dem britischen Frontmann der Rockband Muse, verlobte Schauspielerin erwartet im Sommer ihr zweites Kind und will danach ihrer Karriere eine neue Richtung geben. Zuerst können wir Kate aber in der turbulenten Dreiecksgeschichte «Something Borrowed» («Fremd Fischen», ab 16. Juni im Kino) geniessen. Zum Interview mit SI Style erschien Kate in bequemen Leggings, einer weiten Tunika – und Highheels.

Die Badehose eingepackt, und nichts wie ab in den Sommer! Tipps von A bis Z für Schönheit und Wohlbefinden vom Scheitel bis zur Sohle.

FIONA BOLLAG

EAT PRAY LOVE

Mein Stil In ihrem Buch schildert Fiona Bollag ihr Leben als Gehörlose. Uns erzählte sie von ihrer Passion für Mode. Und wie sie hören lernte.

IM FILM SOMETHING BORROWED SPIELT SIE EINE BETROGENE BRAUT, IM PRIVATLEBEN GENIESST KATE HUDSON MUTTERGLÜCK HOCH ZWEI.

Sunny Side up

“Zu meinen StilVorbildern zählen Grace Kelly, Audrey Hepburn und mein Mami. Anstatt Märchen von den Brüdern Grimm hat sie mir als Kind von Mode erzählt.”

Schweizer Illustrierte Style: Sie lauschen besonders gern dem Zwitschern der Vögel. Auf das haben Sie jahrelang verzichten müssen. Fiona Bollag: Das Zwitschern war eines der ersten angenehmen Geräusche, die ich wahrnahm, nachdem man mir ein CochleaImplantat eingesetzt hatte. Kaum zu ertragen sind Baulärm und Babygeschrei. Obwohl ich mich langsam daran gewöhne – bei vier kleinen Nichten und einem Neffen … Wie lernten Sie hören? Meine ersten Hörgeräte bekam ich mit elf Monaten. Danach begann eine spezielle Therapie, bei der mir Worte so lange vorgesprochen oder auf Kassetten vorgespielt wurden, bis ich sie nachplapperte. Meine Therapeutin hat mir zu den Wörtern die passenden Bilder gezeigt und die Buchstaben aufgeschrieben. Kein Wunder, konnte ich mit vier Jahren lesen. Verstanden habe ich es allerdings noch nicht. Mit Hörgeräten klingt alles leiser und undeutlich. Es braucht Disziplin und Geduld,

MONA LISA SMILE Wickelkleid Diane von Furstenberg, hohe Schuhe Zara. «Ich liebe Sprüngli-Schokolade und Cupcakes aus der Magnolia Bakery.»

zur Welt kam; die Red.), und das wird auch jetzt möglich sein. Erleben Sie die zweite Schwangerschaft als einfacher? Nicht einfacher, einfach anders. Ausserdem habe ich von der ersten, die doch schon sieben Jahre zurückliegt, viel vergessen. Diesmal war mir am Anfang öfter schlecht, und ich fühle mich müder. Um vier Uhr nachmittags könnte ich glatt ins Bett fallen. Auch mit dem Essen ist es anders: Bei Ryder hatte ich einfach Lust auf alles, jetzt habe ich vor allem Lust auf Früchte und Caesar Salad. Was hält Ihr Sohn davon, ein Geschwisterchen zu bekommen? Er hat eine Schwester, die ein Jahr alt ist. Mein Ex-Mann (Chris Robinson, Sänger der Band The Black Crowes; die Red.) ist ja wieder verheiratet. Ein Baby ist also nichts Ungewohntes für Ryder. Aber er hofft nun klar auf einen Bruder. Sie wissen nicht, ob Sie einen Jungen oder ein Mädchen haben werden? Nein, ich will mich überraschen lassen.

ELINA GARANCA IST DIE WUNDERVOLLSTE MEZZOSOPRANISTIN DER WELT. DIVENALARM? NO WAY! DER OPERNSTAR IST ÜBERZEUGT: «DAS WAHRE LEBEN IST ANDERSWO.»

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und mag. Chris hat seine eigene süsse Familie, und so ist das Koordinieren der Zeitpläne nicht immer einfach.

Elina Garanca: Auch wenn man es nicht glaubt, ich bin privat eine sehr schüchterne Person. Wenn ich irgendwo als die Garanca auftrete, dann ist das eine andere Frau, als ich wirklich bin. Mein Mann (Dirigent Karel Mark Chichon; die Red.) stammt ja aus dem Süden, aus Gibraltar. Wir wollten mehr Ruhe, und in Andalusien kann ich ungeschminkt und mit hochgezurrten Haaren in Jeans und T-Shirt locker herumspazieren. Wir haben noch eine Wohnung in meiner Heimatstadt Riga, aber die Letten sind ein äusserst zurückhaltendes Volk, es gehört sich bei uns nicht, Leute einfach so anzusprechen.

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Sie kommen selber aus einer Familie mit Halbgeschwistern … Ja, meine Familie ist wohl die unkonventionellste der Welt. Meine Mutter war zweimal verheiratet, als sie mit meinem Dad zusammenkam, und auch er war schon verheiratet gewesen. (Kate nennt Goldie Hawns Lebenspartner Kurt Russell Dad, da sie erst 18 Monate war, als ihr biologischer Vater Bill Hudson die Familie verliess; die Red.) Wir Kinder sind Brüder und Schwestern, egal, ob wir nun Halb- oder Vollgeschwister sind. Wir leben quasi alle auf einem Haufen. Meine Mutter wohnt fünf Häuser entfernt von mir, der eine Bruder zwei Stras-

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Haben Sie eine intakte PatchworkFamilie mit Ihrem Ex? Eine gute funktionierende PatchworkFamilie bedeutet fast so viel Arbeit wie eine Ehe. Es hilft, wenn man einst jemanden geheiratet hat, den man respektiert

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Film In Kate Hudsons neuer Komödie «Something Borrowed» gehts liebestechnisch hoch her. Die Actrice verrät, wie es bei ihr privat läuft.

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RIESENSTIMME, KLEINES EGO INTERVIEW DANIELA FABIAN

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Am liebsten taucht sie ab. In die Tiefen des Meeres – mit Taucheranzug und Sauerstoffmaske. Sie weiss: «In der Stille besinnt man sich aufs Wesentliche.» Elina Garanca, 34, ist nicht nur schön und mit einer Traumstimme gesegnet. Die Opernsängerin aus Lettland – sie gilt derzeit als beste Carmen der Welt – ist auch klug. Und bescheiden. Ein Star ohne Allüren. Ihr Wahnsinnserfolg hat sie vor allem eines gelehrt: «Wie wichtig es ist, sich selber treu zu bleiben.» Schweizer Illustrierte Style: Sie sind einer der grössten Opernstars und wohnen in Andalusien, weil Sie dort niemand erkennt. Ist der Rummel derart schlimm?

TRENDS +++++++++++++++++++++++++++ 022 im Juni 032 Trends 038 Label: Erdem 042 Label: Louis Vuitton 044 Favorit: Shorts 046 Dresscode: Hippie 048 3 looks: Jeans 050 Checklist: Capri 052 Schmuck: Top 5 053 Bikini-Special 068 men: Top 5, Bermudas

Haben Sie überhaupt Zeit, unbehelligt in den Tag zu leben? Viel zu wenig! Seit 1999 war ich nonstop unterwegs und habe gesungen – ich bin nun an einem Punkt, wo ich nicht mehr alle Angebote annehmen muss, sondern in Ruhe auswählen kann. Mein Traum ist es, nach jeder Opernproduktion, für die ich jeweils rund zwei Monate fort bin, zwei Wochen daheim zu verbringen. Ich vermisse unser Haus je länger, je mehr. Wie oft treten Sie pro Jahr auf ? Etwa 50- bis 60-mal. Das scheint nicht so viel, aber es ist ja nicht nur das Singen, es sind die Proben, die Promotion, die CD-Aufnahmen, Interviews, Fernsehsendungen, Signierstunden … Das nimmt einem sehr, sehr viel Energie. Sie bereiten sich unglaublich intensiv auf eine neue Rolle vor; für den Octavian im «Rosenkavalier» begannen Sie ein Jahr vor der Premiere. Ich mag das. Das heisst nicht, dass ich jeden Tag damit beschäftigt bin, aber

die Musik muss in mir reifen können. Ausserdem hasse ich es, wenn ich in eine Probe gehe und den Text nicht weiss. Ihre Kollegin Anna Netrebko schreibt Spickzettel auf den Arm. Aah, das ist nichts für mich, das würde mich viel zu sehr stressen!

“Privat bin ich sehr schüchtern. Die Garanca, das ist eine andere Person.”

Living-Special +++++++++++++++++++++++++++ 111 Auftakt 112 Flower Power 122 Trends 128 PortrÄt: Kettal 129 News aus Mailand 130 Bücher 132 Bezugsquellen BEAUTY +++++++++++++++++++++++++++ 135 Auftakt: Claudia Schiffer 136 Sommer-aBC 148 News 150 Männer-Parfum 154 Schön wie Hilary Swank 156 Sommer-Make-up 168 Top 5 170 Verlosung: Biotherm 172 PortrÄt: Dior 180 Spa: Aerni in Bern STARS +++++++++++++++++++++++++++ 030 Ikone: Gillian Zinser 066 He-man: Alex Pettyfer 078 cover: lady gaga 192 Starwatch: Grösse 194 pARTY: Coachella

ELINA GARANCA In der Oper sind Sie und Netrebko oft Rivalinnen. Und privat? Wir sind recht gut befreundet. Ich kenne Anna seit 1998, da war sie noch nicht die Netrebko, sondern einfach eine Sängerin aus dem Mariinski-Theater. Sie kam nach Lettland und sang die Susanna (die Kammerzofe in Verdis «Hochzeit des Figaro»; die Red.). Nach der ersten Generalprobe von «Anna Bolena» in Wien tauschten wir uns über unser Bühnen-Make-up aus. Ich sagte ihr: «Weisst du was? Ich glaube, dein Lippenstift ist zu dunkel.» Sie meinte: «Und du brauchst etwas weniger Rouge.» Man hat ja sonst in unserem Beruf keine Verbündeten, bei denen man sich Rat holen könnte.

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Starstory Sie zählt zu den besten: Opernsängerin Elina Garanca über ihr Leben im Rampenlicht und die Ruhe zu Hause in Andalusien.

MAGAZIN ++++++++++++++++++++++++++ 199 Auftakt: jared Leto 204 lESEN: Matthias Burki 205 aUTO: Range Rover Evoque 206 kOCHEN: Fisch 210 Weinbar, Restaurant-Guide 212 rEISEN: Montenegro KOLUMNEN + RUBRIKEN +++++++++++++++++++++++++++ 065 Sandra Bauknecht 182 horoskop 184 Adressen 186 bettina weber 196 liebe etc. 216 GELD: Markus Gisler 218 zeitgeist: Tomas Prenosil



m u s s e r p m i e l y st Art Director Mode

Beauty Living Textredaktion

Fotoredaktion Grafik Korrektorat

Grafikkonzept Mitarbeiter dieser Ausgabe

Sekretariat Buchhaltung Büro Mailand Büro Paris Head of Marketing Zeitschriften Marketingleiterin Anzeigenmarkt Zeitschriften Anzeigenverkauf Deutschschweiz Anzeigenverkauf Romandie Anzeigenmarkt International Produktion Zeitschriften Media Marketingservices Anzeigenservice Werbung Auflage Redaktion

Abonnementsdienst Lady Gaga wurde von Tom Munro fotografiert.

Einzelverkauf Abonnementspreise

Verlag Druck ISSN-Nummer

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SABINA HANSELMANN-DIETHELM Urs Heller BARBARA PASTORE MARTINA RUSSI, RICHARD WIDMER KARIN ANNA BIEDERT (Junior Moderedaktorin) BONNIE NÜSCHELER (Praktikantin) annette frisch CHRISTINE MARIE OPPELT RENÉ AMMANN (Leitung) ANITA LEHMEIER (Magazin) LAURA CATRINA, DANIELA FABIAN, DR. SHERIN HAFNER (People) RALF JOST (Leitung), SUSANNE MÄRKI BERIT BISIG, DANIELA MIRABELLA, MICHAEL MÜLLER ANDREA LEUTHOLD, MARCO MORGENTHALER, IRÈNE MÜLLER BELING THOENEN DESIGN Texte: Marlène von Arx, Sandra Bauknecht, Monica Congiu, Andreas C. Englert, Markus Gisler, Barbara Maurer-Frei, Timothy Pfannkuchen, Bettina Weber Fotos: Geri Born, Lorenz Cugini, Tom Haller, Véronique Hoegger, Kevin Mackintosh, Flurina Rothenberger, Paul Seewer, Nelson Simoneau, Inge Zinsli Illustrationen: Miminne, Elisabeth Moch Kathrin Berchtold, Beatrice Pisciottano, Sara Schrepfer Mirella Vignoni Martina Riebeck Angelo Buonomo & Didier Cometti Thomas Passen Verena Baumann Claudia Dippel (Verkaufsleiterin) Mehtap Bulut, Roberto Lombardi, Corinna Sarasin Luc-François Besson, Isabelle Stricker Daniel Strässle (Verkaufsleiter), Claudia Straub, Emanuele Baiada (Rubriken) Roland Winkler Cécile Blösch, Michelle Sameli Beatrice Meyer Aloui, Stefan Reinli Katja Bizjak, Franziska Schmid 200 000 Exemplare Schweizer Illustrierte Style, Dufourstrasse 23 8008 Zürich, Telefon 044 259 69 69, Fax 044 259 89 83 sistyle@ringier.ch, sistyle-blog.ch Telefon 0800 880 870 (gratis), aboservice@ringier.ch Montag bis Freitag, 7.30 bis 18 Uhr oder online-kiosk.ch einzelverkauf@ringier.ch 1 Jahr: Fr. 38.– (inkl. 2,5 % MwSt.) Ausland-Abonnementspreise auf Anfrage Ringier AG, Dufourstrasse 23, 8008 Zürich Telefon 044 259 61 11, Fax 044 259 68 44 Swissprinters AG, 4800 Zofingen 1661-6588

Bekanntgabe von namhaften Beteiligungen i. S. von Art. 322 StGB: Addictive Productions AG, Betty Bossi Verlag AG, Energy Bern AG, Energy Schweiz Holding AG, Energy Zürich AGER Publishing SA, Eventim CH AG, Geschenkidee.ch GmbH, Good News Productions AG, GRUNDY Schweiz AG, Investhaus AG, JRP Ringier Kunstverlag AG, 2R MEDIA SA, Mediamat AG, media swiss ag, Original S.A., Pool Position Switzerland AG, Previon AG, Presse TV AG , Qualipet Digital AG, Rincovision AG, Rose d’Or AG, Sat.1 (Schweiz) AG, SMD Schweizer Mediendatenbank AG, SMI Schule für Medienintegration AG, Teleclub AG, The Classical Company AG, Ringier Axel Springer Media AG, Ringier France SA (Frankreich), Ringier Publishing GmbH (Deutschland), Juno Kunstverlag GmbH (Deutschland), Ringier (Nederland) B.V. (Holland), Ringier Kiadó Kft. (Ungarn), Népszabadság Zrt. (Ungarn), Ringier Pacific Limited (Hongkong), Ringier Print (HK) Ltd. (Hongkong), Ringier China (China), Ringier Vietnam Company Limited (Vietnam), Get Sold Corporation (Philippinen) Der Nachdruck sämtlicher Artikel und Illustrationen ist verboten. Für den Verlust nicht verlangter Reportagen kann die Redaktion keine Verantwortung übernehmen.

Kleine Fotos: Imago, Tom Haller, ddp images

Chefredaktorin Geschäftsführer Ringier Zeitschriften



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im band «portraits» zeigt Der Mode- und promiFotograf Michael Thompson, was er kann. Enthüllende Einblicke gewähren die Aufnahmen von Michael Thompson. Der Ame­ rikaner, einst Assistent des legendären Irving Penn, porträtiert Schauspieler, Musiker und andere bekannte Ge­ sichter der Popkultur. ­Seine Bilder sind ent­

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waffnend ehrlich, manche geradezu intim. Nach seinem Erstling «Images» (2005) legt Thomp­ son den Bildband «Portraits» vor, eine Auswahl an Fotos, die im Laufe zweier Jahrzehnte in ­Ma­gazinen wie «Vogue», «Vanity Fair», «Harper’s Bazaar» oder «W» erschienen sind. michaelthompsonstudio.com, feymedia.net

STARKer auftritt 1 Actrice Meg Ryan, 2 Oscar-Preisträgerin ­Meryl Streep und 3 Kollegin Reese Witherspoon. 4 Schauspieler Matt Dillon. 5 Musiker Sean Combs und seine scharfzüngige Gespielin auf dem Cover des Bildbands «Portraits» von Michael Thompson. 208 Seiten, Fr. 72.–.

Fotos: Michael Thompson

face to face



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Vier Engel für eine makellose Haut n Estée Lauder wirbt mit globaler Schönheit BiG in Business Der neue Slogan von Estée Lauder lautet «Every Woman Can Be Beautiful». Passend dazu verpflich­tete der amerikanische Kosmetikkonzern vier Schönheiten unter­ schiedlicher ethnischer Herkunft: Joan Smalls, Constance Jablon­ ski, Hilary Rhoda und Liu Wen, alle international erfolg­reiche Topmodels. Während Rhoda seit 2007 unter Vertrag ist, ge­ hören die andern seit 2010 zu den Lauder-Girls. Zeichen der Zukunft Joan Smalls, Liu Wen und Constance Jablonski werben für die neuen Gesichtspflegeprodukte «Idealist Even Skintone Illuminator» (ab August) und «Idealist Cooling Eye Illumi­ nator» (jetzt erhältlich). Die revolutionären Seren sollen bei jeder Hautfarbe für einen ebenmässigen Teint und eine strahlende Augenpartie sorgen. esteelauder.ch

FACETTENREICH 1 Joan Smalls stammt aus Puerto Rico. 2 Französin Constance Jablonski. 3 Hilary Rhoda ist Amerikanerin. 4 Liu Wen (China) ist eine der wenigen Asiatinnen, die es auf die internationalen Laufstege geschafft haben.

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Es war die Nachtigall

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unterm sternenzelt Die schönste und tragischste Lie­ besgeschichte aller Zeiten, die von «Romeo und Julia», wird in Luzern unter freiem Himmel gespielt. Gisela Widmer über­ setzte Shakespeares Drama in Mundart. Von einer gedeckten Tribüne auf der lauschigen Halbinsel Tribschen geniesst man den Liebesreigen wie das Alpenpanorama. VERONA? Nein, Luzern! Aufführungsdaten: 15. Juni bis 20. Juli, je­ Der Pilatus und das Richard Wagner Museum weils 21 Uhr. Plätze Fr. 48.– oder Fr. 68.–, in Tribschen bilden den Spieldauer zwei Stunden (ohne Pause). VorHintergrund zur Mundartverkauf: Tel. 0848 000 410 (Montag bis Frei­ aufführung von Shake­ speares «Romeo und Julia». tag, 8 bis 11 Uhr) oder freilichtspiele-luzern.ch

Fotos: Imaxtree (4)

n Romeo und Julia lieben sich in Luzern



i n u j e l y st

Termine +++ Trends +++ Tipps +++ typen +++ Termine +++ Trends +++ Tipps 1

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En famille n Schöne Werbegesichter

Lust am Bild n 1. Zürcher fotonacht es hat klick gemacht Im Frühsommer sind Zürich und Winterthur voller spannender Ausstellungen und Anlässe zu Fotografie. Die Fotostiftung Schweiz, Galerien wie Walter Keller oder Christophe Guye, öffentliche Sammlungen wie das Landesmuseum, das Museum für Gestaltung und das Fotomuseum Winterthur, die World Press Photo 11, der Nachwuchsförderpreis der Vereinigung fotografischer Gestalter, die Kunstsammlung der Bank Julius Bär und die Selektion des Elektrizitätswerkes der Stadt Zürich bieten am Freitag und Samstag, 27. und 28. Mai, ab 17 Uhr bis tief in die Nacht ein reiches Programm. Nicht verpassen: die Werke des Chinesen Ai Weiwei und des Schweizers Hans Steiner. fotonacht.info

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FOTO-PERLEN 1 Rémy Markowitsch: «On Travel 001», 2004 (JuliusBär-Kunstsammlung). 2 Armin Zogbaum: «Monkey Around!», 2010. 3 Andrea Good: «Bild aus der Kirche St. Arbogast, Oberwinterthur», 2005. 4 ­Daniele Buetti: «Dreams Result In More Dreams», 2004 (Julius-Bär-Kunstsammlung). 5 Hannes Henz: «Von ­unten nach oben», 2010.

Klasse Inès de la Fressange war das erste französische Mannequin, das in den Achtzigerjahren berühmt wurde. Die 53-Jährige verkörpert bis heute Eleganz. Der Beauty-Konzern L’Oréal engagierte die Mutter von Nine (links) und Violette, 11 (rechts im Bild), nun als Botschafterin. loreal.com Frische Fressanges Tochter Nine d’Urso, 17, hat die zeitlose Schönheit der Mutter geerbt und wirbt ab Herbst für Bottega Venetas erstes Parfum. bottegaveneta.com

PaperboyApp von Kooaba

le herausreissen Artikel aus der SI Sty r gestern. Jetzt wa und sammeln – das dem iPhone oder mit ten Sei die nen kön ten Smartphone einem Android-basier iterempfohlen, we ital dig fotografiert, der verwendet wie er abgelegt und imm tenlose Kooabakos die h fac Ein n. rde we m App Store oder Paperboy-App aus de t herunterladen. rke Ma id dem Andro

Fotos: Gettyimages (1)

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i n u j e l y st

Termine +++ Trends +++ Tipps +++ typen +++ Termine +++ Trends +++ Tipps 1

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Musts

1 blauer als sonst Finn und Jule erleben ihre erste Liebe in Zeiten der String-Tangas, Burkinis, Internetpornos und Burkas. Uraufführung des Theaterstücks von Eva Rottmann, 28. Bis 17. Juni. schauspielhaus.ch

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2 blumen & perlen

Der Wunsch nach Idylle und Ruhe, wenn die Welt aus den Fugen geraten ist. Werke von sieben Schweizer Künstlern. Bis 26. Juni. kunstraum.baden.ch

n 42. kunstmesse art basel treffpunkt der kunst-elite Als sich 1970 ein paar ­Basler Galeristen zusammentaten, um eine Messe für die Kunst zu gründen, hätte wohl keiner von ihnen vorausge­sehen, dass sich die Art Basel mit jährlich über 60 000 Galeristen, ­Künstlern, Sammlern, Kuratoren und Kunstbegeisterten zum wichtigsten und prestigeträchtigsten Kunstanlass der Welt mausern ­würde. Bereits zum 42. Mal treffen sich vom 15. bis 19. Juni 2011 über 300 Galerien aus 35 Ländern und allen Kontinenten und zeigen Werke von über 2500 Künstlern des 20. und 21. Jahrhunderts. Neben millionenteuren Meisterwerken aus Malerei, ­Zeichnung und Skulptur finden auch preis­günstigere Arbeiten junger Künstler sowie Editionen, Installatio­ nen, Foto­grafie, Performance und Videokunst ihre Plattform.

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artbasel.com

5 KUNST-PROBEN 1 Kathryn Andrews: ­«January 23», 2010, Galerie David Kordansky, Los Angeles. 2 Gianfranco ­Baruchello: «Déserteur de la légion», 1974, bei ­Michael Janssen, ­Berlin. 3 Die Margo Leavin ­Gal­lery, Los Angeles, zeigt Werke von David Smith (Bild von 1952). 4 Dada-Urgestein Kurt Schwitters (Bild von 1921) bei Natalie Seroussi, Paris. 5 Sylvia Sleigh: «Paul Rosano ­Reclining», 1973, bei Freymond-Guth, Zürich.

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Future Beauty Dreissig Jahre japanische Mode und ihre Suche nach Ordnung und Ästhetik, Licht und Schatten und Pendeln zwischen Prunk und Lumpen. Attraktive Schau in München. Mit Videos und Modellen von Issey Miyake, Final Home, Yohji Yamamoto und Comme des Garçons (Bild). Bis 19. Juni. hausderkunst.de

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TEXTE René Ammann, Laura Catrina, Daniela Fabian, Sabina Hanselmann-Diethelm, Anita Lehmeier

Leinwände und Luftballons

Fotos: Pro Litteris / Zürich (2)

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style

die perfekte welle

vorstadt-beauty Vichy-Hemd aus Baumwolle, auch in Blau er­hältlich, von Benetton, Fr. 59.–. Langer Hippie-­Jupe mit Gummizugbund, von Aan’ge, bei ­Manor, Fr. 59.90. Armspange mit SteinApplika­tion, von big, Fr. 12.90. Umhängetasche «Ryad», mit Leo-Print, von Jimmy choo, ca. Fr. 1150.–. Knöchelhohe Wildleder-Stiefeletten mit Keilabsatz aus Holz, von Maje, Fr. 409.–.

Fotos: Face to Face (1), Gettyimages (1), Reflex (1), Broadimage (1)

Passend zu ihrer Rolle der Ivy Sullivan in der US-Fernsehserie «90210» und trotz ihrer New Yorker Herkunft ist Gillian Zinser ein echtes California-Girl, das nichts mehr liebt, als zu surfen. Man könnte meinen, Gillian trage bevorzugt Shorts, Tanktops und Flipflops. Doch in Sachen Stil spielt die hierzulande wenig bekannte Schauspielerin bereits in der ersten Liga mit. Auf den ersten Blick ist sie ein Hippie: Maxi-Jupes, ethnische und übergrosse Strick­ jacken, jede Menge Schmuck und lange blonde Haarzöpfe. Bei näherem Hinsehen verzückt die 25-Jährige mit rockigen Details wie Print-Shirts, coolen Taschen oder derben Lederstiefeletten. Wegen ihres Stils und wegen ihrer Hauptrolle im kürzlich abgedrehten Horrorstreifen «The Truth Below» gehen wir davon aus, dass das Jungtalent bald allen ein Begriff sein wird.

Adressen Seite 184

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gestylt wie gillian Zinser

REDAKTION Karin Anna Biedert, Bonnie Nüscheler

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mehr von Gillian Zinser Blog Auf unserem tere finden Sie wei n. ia Looks von Gill sistyle-blog.ch

socialite Filzhut mit Schleifenband, von Pieces, bei Big, Fr. 29.80. Jersey-Schal von american apparel, Fr. 23.–. Transparente Bluse aus Organza, zum Binden, von Morgane le fay, bei Eclectic, Fr. 580.–. Push-up-BH «Jane», von Marie Jo, Fr. 165.–. Hose von h & m, Fr. 39.90. Tasche mit Klappverschluss, von Mango, Fr. 99.90. Schuhe mit Zebra-Print, von keds, bei Jamarico, Fr. 79.–.

city-shopper Grosse Sonnenbrille in warmen Brauntönen, mit rosa gefärbten Gläsern, von John Richmond, bei Fielmann, Fr. 235.–. Ärmelloses, knöchel­ langes Sommerkleid mit floralem Print und Volant in der Taille, von H & M, Fr. 79.90. Halbhohe, ­flache Stiefeletten, mit Riemen und KunststoffSteinchen dekoriert, von Roberto Santi, bei Max Shoes, Fr. 79.90.

cowgirl Hut von Baron Hats, bei American Apparel, Fr. 69.–. Poncho von Lauren by ralph Lauren, bei Globus, Fr. 369.–. T-Shirt von superdry motor oil, bei Burger, Fr. 69.–. Kette mit An­ hänger, von yes or no, bei Manor, Fr. 18.–. Pluderhose von pennyblack, bei Modissa, Fr. 139.–. Tasche «New Bamboo», von gucci, Fr. 5930.–. ­Leder-Zoccoli von moma, bei Brunello, Fr. 329.–.


style

Sag es mit Blumen

1 Brie Larson

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in voller blüte Die Designer über­ reichen uns einen Strauss: Blumen spries­ sen auf Schuhen, Taschen, Brillen und Schmuck. Auch ein Kleid, das über und über mit Blümchen verziert ist, sieht ent­ zückend aus. Besonders dufte sind die Stoffe des Londoner Hauses Liberty. Will ein Mann das Herz einer ­Fashionista erobern, schenkt er ihr tragbare Rosen, Ranunkeln oder Vergissmeinnicht. Die halten zumindest einen Sommer lang.

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7 1 tiffany & Co. Armreife in 18 Karat Gelbgold, mit Diamanten und Edelsteinen, Preis auf Anfrage. 2 LIBERTY FOR aigle Tunika aus Baumwollpopeline, ca. Fr. 160.–. 3 objects of desire Ohrstecker, auch in Türkis, Fr. 80.–. 4 clockhouse Sonnenbrille, Fr. 7.–. 5 lacoste T-Shirt mit Betsy-Druck, von Liberty, Fr. 189.–. 6 D & G Plateausandale aus ­Raffia und Lackleder, ca. Fr. 600.–. 7 marc jacobs «Daisy Eau So Fresh», blumig-fruchtiges Eau de Toilette, 75 ml Fr. 112.–. 8 chanel Tasche aus Tweed, verziert mit farbigen Pailletten und Broschen von Bienen und Libellen in Email, in zwei Grössen, ab Fr. 3250.–. 9 nike sportswear Sneakers «Blazer MID», aus der Liberty-Kollektion, auch in Grau-Weiss, Fr. 150.–.

REDAKTION Richard Widmer

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Fotos: People Image (1), Intertopics (1), Inge Zinsli (1)

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Vanessa Hudgens



style

ihr ein helles, bitte schön!

1 Isabel lucas

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carte blanche Physikalisch gesehen, ist Weiss die Summe aller Farben. Vielleicht versteht sich das reine Kolorit deshalb so gut mit anderen Farbtönen. Im Sommer ist die Kombination mit ­seinesgleichen modisch top und herrlich erfrischend. Wer den leuchtenden Look nicht von Kopf bis Fuss mag, wählt nur die Accessoires in der Farbe der ­Unschuld. Am besten kommen ­diese in strukturierter Oberfläche zur Geltung, ob geknüpft, gehäkelt oder geklöppelt, einfach spitze!

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1 little black dress Handgehäkelte Ohrringe aus Baumwolle, Fr. 39.–. 2 Inverni Leichter Sommerhut aus Papier, ca. Fr. 100.–. 3 baldinini Peeptoe-Ankleboot aus geknüpftem Leder, Preis auf Anfrage. 4 Stella mccartney Gehäkelte Tasche aus Baumwolle, mit Kettenhenkeln, ca. Fr. 1660.–. 5 dolce & gabbana Handtasche «Miss Sicily», mit Spitze überzogen, ca. Fr. 1540.–.6 chanel Ballerinas aus zwei verschiedenen Stoffen, Fr. 610.–. 7 ralph lauren collection Gehäkelte Espadrilles mit kleinem Keilabsatz, ca. Fr. 290.–.

Fotos: Dukas (1), Splash (1), Inge Zinsli (1)

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REDAKTION Martina Russi

diane Kruger



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auf der Strada del Sole Alle wege führen nach Rom ­Zumindest wenn man dem aktuellen Sandalen-Trend folgt. Das luftige Schuhwerk ist flach, aus diversen Ledersorten verarbeitet und fällt durch sein schlichtes Design auf (wichtig: knöchelhoch, mit Mittelsteg). Fashionistas wie Sienna Miller oder Alessandra Ambrosio kombi­ nieren ihre flotten Treter zu minikurzen Sommerkleidern. So wirkt der Look nicht zu herausgeputzt, sondern schön selbstverständlich. Ab in die Via Appia!

sienna Miller

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7 1 3 Suisses Silberne Zehensandalette mit verstellbarem Fersenriemchen, Fr. 79.95. 2 Rose’S rOSES Sandale aus ­ chlangenleder, mit hellblauem Innenfutter aus Leder, bei Eclectic, Fr. 520.–. 3 Visconti & du rÉAU Beige Sommer­ S sandalette aus Wildleder, zum Schnüren, bei Vestibule, Fr. 200.–. 4 dsquared2 Himmelblauer Wildlederschuh mit ­goldenem Seitenverschluss und Lederquasten am Rist, ca. Fr. 430.–. 5 ash Offene Römersandale mit geschlossener ­Ferse und Silbernieten, bei Grieder, Fr. 220.–. 6 Tod’s Rosafarbene Sandale mit mehreren Dekoschnallen, aus Schlangen­ haut, ca. Fr. 665.–. 7 Gucci Flache Zehenstegsandale «Lady Bit», mit Trensenschnalle in Antikgold, ca. Fr. 510.–.

REDAKTION Bonnie Nüscheler

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Fotos: Reflex, ddp images, Inge Zinsli (3)

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a Alessandr o i s o r b Am



stylelabel So Adrett und Nett, wie Erdem Moralioglus Kleider anmuten, sieht auch der Designer selbst aus. Innerhalb weniger Jahre mauserte sich der 33-Jährige zum König der floralen Muster. Mora­ lioglu erklärt das Markenzeichen seiner Krea­tionen so: «Es geht mir nicht um Blumen per se, es sind ihre Farben und Texturen, die mich anziehen, und eine Liebe zu bunten Mustern. Oder vielleicht bin ich einfach ein Romantiker und habe

“Es geht mir nicht um Blumen per se. Es sind ihre Farben und Texturen, die mich anziehen.” Erdem Moralioglu es bis jetzt nicht realisiert.» Die Drucke entstehen am Computer. Moralio­glu verfremdet Fotografien von Rosen, Veilchen oder Chrysanthemen digital, mehrere Male hintereinander. Manche verschmelzen dabei zum psychedelischen Farbrausch – und entzücken Frauen von Moskau bis Los Angeles.

note 6 für den Musterknaben

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Mit Talent und wilden blüten avancierte Erdem zum vorzeigeLabel der Londoner Modeszene.

Euphorisch zumute ist wohl auch Moralioglu beim Betrachten seiner Karriere. 2003 schloss er Modedesign am Royal College of Art in London ab und ging nach New York, um für Diane von Furstenberg zu arbeiten. Zurück in England, lancierte er 2005 sein eigenes Label Erdem. Von nun an erhielt er fast in jedem Jahr eine Auszeichnung, darunter im letzten den mit 200 000 Pfund dotierten Förderpreis des British Fashion Council und der britischen Ausgabe der



stylelabel Zeitschrift «Vogue». Das Design­talent wuchs mit seiner Zwillingsschwester in Montreal, Kanada, auf. Sein Vater ist Türke, die Mutter Britin. «Meine Mutter war immer gut gekleidet, sie war wichtig für mich, eine Art Muse», sagt er.

Durch die digitale Bearbeitung der Blumen entstehen Farbexplosionen à la Jackson Pollock.

Fotos: imaxtree.com (13), Wireimage (1)

Manche der delikaten Stickereien, Spitzen und Häkeleien stammen aus Schweizer Produktion.

First Ladies wie Michelle Obama und Samantha Cameron tragen das Label ge­ nauso wie die jungen Filmstars Jennifer Lawrence, Emily Browning oder Carey Mulligan. Sein Name fiel auch im Rennen um Kate Middletons Hochzeitskleid. Den Zuschlag erhielt zwar Sarah Burton vom Label Alexander McQueen, Gross­ britanniens neue Prinzessin hätte aber auch in einem zarten Spitzenkleid von Erdem wunderbar ausgesehen. Trotz der starken Präsenz seiner Kleider auf dem roten Teppich gibt es noch Stars, die Mora­lioglu gerne einkleiden würde: «Tilda Swinton! Ich bin besessen von ihrem Film ‹I Am Love›.» Darin trägt die Schauspielerin Kleider von Jil Sander. Vielleicht trägt sie schon im nächsten Movie seine Entwürfe? erdem.co.uk

TEXT Laura Catrina

In diesem Sommer blühen Erdems Blumen in jeder Grösse und Form, auf Seide oder gehäkelt.

Die Inspiration für die aktuelle Sai­ son holte sich Moralioglu im Sommer 2010, als er die Kuratorin einer Aus­ stellung über die goldenen Zeiten der Ballets Russes begleitete. In den Lager­ hallen des Victoria and Albert Museum fand er die Mohnblumen-Prints und die Harlekin-Muster, die ebenfalls russisch sind. Sti­ckereien und Spitze komplettie­ ren die romantische Kollektion. Mit dem Schuhdesigner Nicholas Kirkwood ent­ wirft Erdem eigene Schuhe, dieses Mal an Spitzenschuhe angelehnte Highheels mit bedruckten Bändern um die Fesseln. Für die Londoner Boutique Matches und den Online-Shop mytheresa.com kreierte er Sonderkollektionen. Wann kommt die Zusammenarbeit mit dem Textilkonzern H & M? «Im Moment bin ich zu sehr auf meine eigene Kollektion fokussiert. Aber wer weiss, was die Zukunft bringt …» Er­ schwingliche Erdem-Kleider würden ge­ radezu von den Stangen fliegen.



stylelabel der prince an der hand 1

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audrey hepburn

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Audrey, Jackie und sophia ­begriffen flink: louis ­vuittons speedy ist eine ikone unter den taschen.

bestärkt vom erfolg des Weekenders «Keepall», lancierte der französische Malletier Louis Vuitton 1930 eine kleinere Version der Tasche. Ein handlicher Begleiter für die Dame von Welt: die «Speedy». Rasch wurde die schlichte, schicke Tasche zum Must-have von Stilvorbildern wie Sophia Loren, Jackie Kennedy oder Audrey Hepburn. 1965 bat Letztere Henri-Louis Vuitton um ein etwas kleineres Modell. Damit schlug die Geburtsstunde der «Speedy 25». Gegenwartskünstler wie Stephen ­Sprouse, Takashi Murakami oder Richard Prince realisierten zwischen 2001 und 2009 in Zusammenarbeit mit Vuittons Kreativchef Marc Jacobs eine Serie ausgefallener Modelle. Nun lanciert das Luxushaus die «Speedy Bandoulière». Die Tasche in klassischem ­Toile Monogram mit Tragriemen gibts in den Grössen 25, 30, 35 und 40 ab 895 Franken. louisvuitton.com

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Foto: Bulls Press

Star der Taschen und Tasche der Stars: die “Speedy” von Louis Vuitton. TEXT Sabina Hanselmann-Diethelm

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KUNSTVOLL IN SZENE 1 «Monogram Graffiti» von Stephen Sprouse, 2001. 2 Takashi Murakamis «Monogram Cerises», 2005. 3 «Speedy Water­ color» von Richard Prince, 2008. 4 Zu Ehren des 2004 verstorbenen Sprouse lanciert Vuitton 2009 die «Speedy Roses». 5 Neu: «Speedy Bandoulière».



t i r o v a f e l y t s 2 3

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die SommerShorts

frisch vom laufsteg: Bermudas von Marc by MArc Jacobs für mode-fans. Hier fünf alternativen.

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1 marc by marc jacobs Gebundene Seiden-Shorts mit Umschlag, ca. Fr. 340.–. 2 MARIA GRACHVOGEL Weit ­ eschnittene Shorts mit satingefütterten Taschen, bei Weinberg Nouvelle, Fr. 640.–. 3 divided Shorts mit Schleife, g auch in Schwarz und Braun, bei H & M, Fr. 29.90. 4 viktor & Rolf Unregelmässig weiss gestreifte Shorts mit Falten und feinen, eingearbeiteten Lurexfäden, bei Bernie’s, Fr. 798.–. 5 BY MALENE BIRGER Shorts mit Quetschfalten und Seidenschleife, bei Dings, Fr. 249.–. 6 VERO MODA Shorts mit Schleife, auch in Beige erhältlich, Fr. 49.90.

REDAKTION Richard Widmer

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Adressen Seite 184 Fotos: Imaxtree (1), Inge Zinsli (5)

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e d o c s s e r d style

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when the moon …

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morgens, mittags oder abends? diesen sommer ist der hippie-look zu jeder zeit passend. let the sunshine in, babe!

Unikat. Von forte forte, bei Vestibule, ca. Fr. 419.–. 3 Ohrhänger Aus Roségold (18 Karat), mit Diamanten im Brillant-Schliff. Von Bucherer, Fr. 6300.–. 4 nagellack Rouge Massaı¨. Von Dior, Fr. 37.–. 5 portemonnaie Aus Leder. Von Marc by marc jacobs, bei net-a-porter.com, ca. Fr. 270.–. 6 Brosche In Schmetterlingsform, vergoldet. Von alexis bittar, bei stylebob.com, Fr. 461.–. 7 eau de toilette Orientalischer Duft «Opium». Von yves saint laurent, 30 ml Fr. 78.60. 8 baumwollkleid Im Hippie-Look, bodenlang und mit V-Ausschnitt. Von Yessica, bei C & A, Fr. 39.–. 9 Sandalen Mit Keilabsatz aus Holz und Lederriemchen. Von Chloé, bei Brunello, Fr. 598.–. 10 tasche Aus Leder, mit geflochtenem Riemen zum Umhängen und Label-Plakette. Von kate moss for longchamp, bei Jelmoli, Fr. 390.–. 11 uhr Oyster Perpetual Day-Date (36 mm) aus Gelbgold, mit Diamanten-Index, Datumsanzeige sowie glatter Lünette. Von rolex, Fr. 29 750.–. 12 gilet Aus Wildleder, vorne mit Ketten behängt. Von antik batik, bei Burger, Fr. 419.–.

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6 “This is the dawning of the Age of Aquarius.”

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sTYLE empfiehlt Vom 8. bis 13. Juni lädt das grösste Schweizer Afrika- und WeltmusikFestival in Winterthur wie jedes Jahr zu einer kleinen Reise um den Globus. Mit Kunsthandwerk aus dem Sinai, Batik aus Bali, Blues aus Mali und Trommlern aus Ägypten – und mit Maniok und Fufu für den Hunger. afro-pfingsten.ch

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Adressen Seite 184 Fotos: Inge Zinsli, Paul Seewer

­Leder. Von acne, bei mytheresa.com, ca. Fr. 410.–. 2 Halsschmuck Aus seidenen Stoffblumen, ein

REDAKTION  Karin Anna Biedert

1 hut Handgemacht und aus hundert Prozent

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stylelooks die blaue kraft

melbourne

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marseille Lange Bluse aus SeideBaumwolle-Gemisch, mit Rüschen und Pailletten, patrizia pepe, Fr. 379.–. Sandalen aus Kunst­leder, mit Strassdekor, casa blanca, bei ­Max Shoes, Fr. 29.90. Korb­ tasche mit Häkelbesatz, c & a, Fr. 29.–.

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Blazer mit Seidenfutter, maje, bei Globus,   Fr. 599.–. T-Shirt mit Block­streifenprint,   H & M, Fr. 12.90. Bunt ­bedruckter Shopper mit Lederhenkeln, suki cheema, bei Noelie & Loulou, Fr. 129.–. Ledersandalen mit Keilabsatz aus Kork, tory burch, bei Brunello, Fr. 559.–.

SI Style Style empfiehlt: empfiehlt Levi’s: Jeanshose Curve ID in Bold Curve, Skinny Fit SI und in der Waschung Beach Burn, aus Denim mit Stretchanteil, Fr. 199.90.

REDAKTION  Martina Russi Adressen Seite 184 Fotos: Paul Seewer, Inge Zinsli

mombasa



t s i l k c e h c e l y t s bella, bella, bella capri blaue grotte, Faraglioni, capri-hosen, capri-sandaletten, insalata caprese, torta caprese, limoncello di capri oder parfum «aria di capri»: die fabelhafte insel vor neapel ist ein ort, der unsere sehnsüchte immer wieder weckT.

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Adressen Seite 184 Foto: Mauritius

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REDAKTION René Ammann, Martina Russi. Mit herzlichem Dank an Nigg Regli und Raoul Abea.

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3 45 bunt, bunter, Vuitton-Bijoux Die aktuelle Modeschmuck-Kollektion von Louis Vuitton umfasst vier Linien. Die «Cosmopolitan»-Ohrhänger sind vom Art déco und von den Farben der Sechzigerjahre inspiriert. Fr. 375.–. louisvuitton.com

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REDAKTION Sabina Hanselmann-Diethelm

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Emamo Schmuck: Bikini mit besticktem Triangel-Oberteil und Slip zum Binden, bei Ta-Bou, Fr. 349.–.

H & m Errötet: Bandeau-Oberteil und Slip mit Zahn-Anhängern aus Kunststoff, Fr. 29.80.

sauvage Orientalisch: Top mit goldfarbenem Dekorelement und Slip, bei ansarystyle.com, ca. Fr. 550.–.

t, Hot, Ho t Ho

matthew zink Wild: TriangelOberteil und Slip mit Leo-Print, bei ansarystyle.com, ca. Fr. 485.–.

mango Knapp: Bikini mit Neckholder-Oberteil und Slip zum Binden, mit Mosaik-Muster, Fr. 49.90.

calida Tierisch: Gepolstertes Oberteil und Slip mit Mäschli-Dekor, bei Coop City, Fr. 114.80.

skiny Feminin: gepolstertes Oberteil mit Bügeln und schlichter Slip, bei Manor, Fr. 77.80.

Missoni Poppig: Triangel-Top und Slip zum Binden, mit ZickzackMuster, bei Kowä, Fr. 359.–.

Emilio Pucci Abenteuerlich! Der Monokini im Patchwork-Stil wird mit einem Kopftuch und mit Riemchensandalen kombiniert.

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S m a rt g n i p Shop

New Yorker Marokkanisch: Neckholder-Oberteil und Slip mit PaisleyMuster und Steinchen, Fr. 38.90.



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Alarmstufe Rot

Aufgepasst! vom sonnenaufgang bis zur dämmerung fallen Sie auf im Bikini oder Einteiler in Feuriger farbe.

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beldona Romantisch: Bade­anzug mit vielen Rüschen, im Nacken zu binden, Fr. 169.–.

Melissa odabash Gerafft: Badeanzug im Stil der Fünfzigerjahre, bei net-a-porter.com, ca. Fr. 260.–.

Eres Schlicht: NeckholderEinteiler «Butin», mit abnehm­barem Träger, Fr. 480.–.

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Huit Zart: Bikini mit gerafftem Bandeau-Oberteil und Slip mit Kunststoffperle, ca. Fr. 95.–.

triumph Drapiert: Zweiteiler aus der Linie «Venus», Slip mit seitlichem Knoten-Element, Fr. 129.–.

wolford Knallig: Bikini mit Bandeau-Oberteil und schlichtem Slip, Fr. 414.–.

nanette Lepore Korallenrot steht sowohl dunkel- wie hellhäutigen Models wohl!

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JEt set Rosig: Bade­anzug im Himbeerton, ideal für sportliche Aktivitäten, Fr. 249.–.

Lanvin Leuchtend: Bikini mit verdrehtem Bandeau-Top und Slip, bei net-a-porter.com, ca. Fr. 470.–.

Aubade Formend: Einteiler mit stützenden Schalen und abnehmbaren Trägern, Fr. 145.–.


Promotion

Si style hat sich in der welt von Manor umgesehen und SICH inspirieren lassen: unsere auswahl für EINen tag am strand.

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Fotos: Inge Zinsli

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L’Île 1 stola Mit Fransen und bestickt, Fr. 49.90, Maddison. 2 bikini Top Fr. 24.90, Slip Fr. 19.90, Avant Première. 3 puder ­Bronze Goddess Blush Sea Star Bronzing, Fr. 56.–, Estée Lauder. 4 Beuteltasche Aus Stroh, Fr. 25.90, Avant Première. 5 ohrringe Aus Silber, goldfarben, Fr. 299.–, Avant Première. 6 shopper Aus Stroh, Fr. 35.90, Maddison. 7 bambuslaterne Zwei Grössen, ab Fr. 24.90, Manor Home. 8 sandalen Aus Leder, Fr. 39.90, Maddison. 9 kleid Bedruckt und bestickt, Fr. 59.90, Avant Première. 10 sonnenbrille Fr. 39.90, Avant Première. 11 strohhut Fr. 29.90, Maddison.


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Streifen am Horizont

Ob Längs oder Quer, Breit oder Schmal: diesen sommer sorgen bunte linien für aufmerksamkeit an see und meer.

SommerF li r t

La redoute Farbenprächtig: Bikini mit verdrehtem BandeauTop und Slip, Fr. 69.80.

Alprausch Sportlich: Zweiteiler mit Neckholder-Oberteil und Höschen zum Schnüren, Fr. 89.–.

Vitamin a Edel: Bikini-Top mit dekorativen Ringen am Dekolleté und Slip, bei Grieder, Fr. 349.–.

S m a rt g n i p p o h S

Sloggi Gradlinig: Triangel-Bikini mit gepolstertem Top und Slip zum Binden, mit Kunststoffperlen, Fr. 69.80.

Rosa chA Twisted: Bikini mit Neckholder-Oberteil und Slip, bei net-a-porter.com, ca. Fr. 315.–.

Rodeo Temperamentvoll: Triangel-Bikini, Slip mit Schleifen, bei C & A, Fr. 34.–.

Seafolly Verführerisch: BustierOberteil und schlichtes Höschen, bei Globus, Fr. 173.90.

Yes Or No Geringelt: Bandeau-Top mit Ring-Element und Slip, bei Manor, Fr. 32.80.

blugirl Der Bikini im Streifenlook passt zu anderen grafischen Mustern!

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Eye- Catcher

american apparel Rassig: Bikini mit Triangel-Top und Slip zum Binden, mit leichtem Glanz, Fr. 90.–.



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Ab ins Grüne!

Hobby-Gärtnerinnen ernten die süssesten Komplimente in floralen Modellen. sie Passen zum Flirt auf dem Land.

Benetton Fruchtig: Zweiteiler mit gepolstertem Oberteil und Slip, Fr. 52.–.

Emamo Ländlich: Triangel-Top und Slip mit handgehäkelten Blumen, bei ansarystyle.com, ca. Fr. 350.–.

tezuk Carré: Bikini mit gepolstertem Bügel-BH und tief geschnittenem Slip, bei Kowä, Fr. 179.–.

Gant Sommerlich: Neckholder-Top mit V-Ausschnitt und Slip zum Schnüren, Fr. 208.–.

Michael Kors Der Gürtel, die Tasche und die Sandalen sorgen für rustikales Flair.

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SommerF li r t

Big Schweizerisch: Bikini mit Neckholder-Oberteil mit weisser Spitzenbordüre und schlichtem Slip, Fr. 129.–.

Laura urbinati Rustikal: Baumwoll-Bikini mit Maschen an BH und Slip, bei Vestibule, Fr. 220.–.

Agent Provocateur Tirolerisch: Bügel-BH mit Stierkopf am Dekolleté und Panty zum Schnüren, Fr. 330.–.

Fotos: Imaxtree, Inge Zinsli

Agua Bendita Märchenhaft: Bikini mit Tier-, Blumen- und HimmelPrint, bei wayoo.ch, Fr. 249.–.

Adressen Seite 184

D & G Reversibel: Triangel-Bikini und Slip mit Kirschen- oder KaroPrint, bei Grieder, Fr. 280.–.

REDAKTION Karin Anna Biedert, Bonnie Nüscheler

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kolumnestyle Sandra BauKnecht heiraten? wunderbar … Unsere kolumnistin hatte für den grossen tag mit allem gerechnet. ausser mit mäusen, wirren und ausgerutschten.

Illustration: Elisabeth Moch

die spinnen, die briten Die Heirat der Kate M. vermochte eine landesweite Epidemie auszulösen. Die Vorbereitungen hielten die Nation in Atem und die Bräute aller Wahrscheinlichkeit nach ­ auch. Verständlich, es soll ja der schönste Tag im Leben werden. Bei mir ist er diesen Sommer zehn Jahre her. Ich hatte ein Jahr lang meine Wochenenden auf Brautmessen, auf Location-Suche, in Blumengeschäften, beim Degustieren und bei An­ proben verbracht und alles bis ins kleinste Detail geplant. Jedoch wurde meine Hoch­ zeit eher zu «Upps! Die Pannenshow». Aber nicht minder schön! schon als kleines Mädchen­ hatte ich von einem Prinzessinnen-Kleid geträumt. Die Zauberfee in Gestalt von Christian Lacroix erfüllte mir meinen Wunsch. Mir kam – ein bisschen wie bei Carrie im Film «Sex and the City» – mein Job als Moderedaktorin in München zugute, und im Pariser CoutureAtelier wurde mir der Traum aus Spitze und Seide auf den Leib geschneidert. Das Fest fand in Marbella statt. Mein Brautkleid mit Schleppe und Schleier reiste stilecht mit eigenem Flugticket, aus­gestellt auf Mr. Kontrabass, und sass im Flieger neben mir. Gott sei Dank ­waren die meisten Gäste früher gelandet, denn am Tag vor der Hochzeit wurde die Maschine aus München annulliert. Das hiess: Tischordnung ändern, grr! Meine Schwiegermutter schaffte es auf die ­letzte Minute, denn sie hatte auf dem Weg zum Flughafen einen Unfall gehabt. die nacht vor der trauung verbrachten mein Mann und ich getrennt. Ich sass mit meiner Mama in unserer

­ uite, als plötzlich eine Maus durch den S Raum rannte. Bis drei Uhr früh versuchten wir mithilfe des Concierge, das Tier zu fangen, dann siegte die Müdigkeit. Am Morgen gestaltete sich der Weg durch die Altstadt selten kurvenreich. Dank ­einer Sondergenehmigung sollte ich direkt vor die Kirche gefahren werden. Leider fand der einheimische Chauffeur den Weg nicht. Nach fast einstündiger Irrfahrt landeten wir auf der Polizeiwache. Die Rückfahrt nach der Zeremonie in der ­andalusischen Kutsche wurde dann beinahe noch zum Albtraum, als die Pferde mit uns durchgehen wollten. Am Abend der nächste Schock! Das Fest fand am Meer statt, zum Apéro regnete es kurz. auf meine hochzeitstortE war ich ungemein stolz. Die Marzipanblüten und das Brautpaar hatte ich dem Kon­di­ tor vorgezeichnet. Umso erstaunter oder eher der Ohnmacht nahe war ich, als vier fiese, pinkfarbene ­Tiefkühlkuchen mit Gummi-Engeln gebracht wurden. Mein ausgeklügeltes Werk war samt Konditor auf den rutschigen Boden der Hotel­ küche geklatscht. Die Leere, in die ich nach der einjährigen Planungswut hätte fallen können, verzog sich gleich am etwas verkaterten Morgen nach der ­ Hochzeit. Der Schwangerschaftstest zeigte zwei hübsche Streifen – und die sind heuer neun Jahre alt geworden. sandra bauknecht studierte Modedesign und war Moderedaktorin bei «Marie Claire». Ihr in Englisch verfasster Blog sandrascloset.com wird in 140 Ländern gelesen. Die Autorin lebt in Zürich.

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r e n n ä m e l y t s

1 Ale-Alejandro 1 Sexy Filmfigur: oben ohne im Streifen «Beastly». 2 Ein Hauptgewinn ist der Actor mit glänzendem Anzug, weissem Hemd, braunen Accessoires in Las Vegas.

10. April 1990, Stevenage, GB Karriere «Stormbreaker», «Wild

Child», «Tormented», «I Am Number Four» (ab 21. Juli auf DVD), «Beastly» Körper Mehrere Tattoos zieren seinen durchtrainierten 180-Zentimeter-Body Liebe War mit Actrice Emma Roberts liiert, dann mit Kollegin Dianna Agron

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Style-Quotient

Sex-Quotient

Schick sieht er aus! Als Dressman (Ralph Lauren, Burberry), moderner Cowboy in Männermagazinen oder glamouröser Film­star im Anzug an Premieren. Das ist die berufliche Seite des 21-Jährigen. Privat hat der Brite (leider) keinen Stylisten, der ihn anzieht. Durch Beverly Hills schlendert er in Bermudas, ­Turnschuhen, weissen Socken sowie Fan-T-Shirt. So wird er nicht unsere «Number One».

Alex Pettyfer war als Kind schüchtern. Auch heute plagen den umschwärmten Hollywood-Star Selbstzweifel. Diese Ver­ letzlichkeit weckt bei Frauen den Mutter­ instinkt. Sein sanfter Dackelblick ver­ leitete schon manche Kollegin dazu, sich das Schnuckelchen zur Brust zu nehmen. Alex selbst beschreibt sich als «Pizza ­bestellenden Stubenhocker». Wir liefern die Margherita gern frei Haus!

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Fotos: Brian Bowen Smith / Dreamworks, Intertopics, Imago

geboren Alexander Richard Pettyfer,

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TEXT Sherin Hafner

HE-Man alex pettyfer


männerstyle kurz UND BÜNDIG ZU DEN BASIC-teilen für herren zählen Die bermudas. so kombinieren sie die seersuckershorts für jeden Sommer-Anlass passend.

ST YLEBASIC

rmudaGestreifte Be Gant, shorts von Fr. 229.–

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REDAKTION Richard Widmer

Adressen Seite: 184 Fotos: Inge Zinsli, Laziz Hamani © Cartier 2010

aquarama Jackett, bei Day, Fr. 898.–. manor Panamahut, Fr. 79.90. cartier Auf 100 Stück limitierte Weissgolduhr «Pasha», Kaliber 9457 MC, mit skelettier­ tem Tourbillon, Fr. 125 000.–. Church’s Desert-Boots «Sahara», ca. Fr. 390.–.

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matthiasgeorgpatrickfrei Kapuzenhemd, Fr. 550.–. ma schellenberg Hand­gearbeitetes Silberbracelet, Fr. 1850.–. coral Waschmittel für Weisses, bei Coop, Fr. 10.90. sperry top-sider Wildleder-Bootsschuhe, bei On y va, Fr. 179.–.

sixpack T-Shirt «Rowing Tournament», bei Street-Files, Fr. 59.–. PEPE JEANS Canvastasche, Fr. 139.–. rivieras Schuhe «Blanc Barclay» aus Netzstoff, bei Jama­ rico, Fr. 79.–. jockey Badehose mit zweifarbigem Gürtel, auch in Marine, Fr. 44.90.

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ALLY CAPELLINO Seemännisch: Umhängebeutel aus Canvas und Leder, ca. Fr. 195.–. allycapellino.co.uk

hören sie auf ihren rat andy englert, Unser «Man in Style», beobachtet Trends aus nobler Distanz. Der Autor lebt in Zürich und in München.

Neues aus der Welt der Mode: tipps und tricks und trends für Männer.

billionaire boys club sonnenschutz: strohhut aus der kollektion «space beach», mit zweifarbi­ gem ripsband, ca. fr. 270.–. oki-ni.com

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WAS SELBST BEI VIELEN GEPFLEGTEN MÄNNERN aus der Ohren quillt, wird von ihnen gerne ignoriert. Nun mag der Fetischbereich noch so weit und breit sein: Von lustfördernden Ohrenhaaren habe ich noch nie gehört. Gegen Nasen­ haare einzuschreiten (auch so eine Zone, die Frauen fasziniert /angeekelt hinstarren lässt), ist nicht so schwer: Es gibt spe­ zielle Scheren und batteriebetriebene Geräte, die auch nicht mehr Schaden anrichten können als ein Elektrorasierer. Das Problem der Ohrenhaare sollte, wenn es zu unübersehbar wird, ein erfahrener Herren-Coiffeur angehen. JEDENFALLS WIRD DIE PARTNERIN darüber erfreut sein. Dass nicht jede von ihnen die haarigen Herren darauf hin­ weist, bedeutet auf keinen Fall, dass sie es übersehen hat. Sondern eher dezent wegblickte – was viele Männer übrigens nicht tun, wenn sie ihre Kommentare zu weiblichen Problemzonen abgeben …

REDAKTION Karin Anna Biedert

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männer

Fotos: Astrid Prangel (1)

DER VERLUST JEDES EINZELNEN HAARES auf dem Kopf bereitet vielen Männern schlaflose Nächte. Ob sie sich einen Bart stehen lassen oder nicht, wie sie ihn stutzen und mit welcher Technik sie sich rasieren, ist den meisten Herren eine Wissenschaft, der sie sich mit Akribie und Leidenschaft zuwenden. Merkwürdig, dass dabei viele ein haariges Problem übersehen: Denn oft kommen die Haare dann, wenn sie vom Kopf verschwinden, an Stellen, wo sie überhaupt nicht erwünscht sind.

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w e i v r e t n i e l y t s

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joel basman interview  laura catrina fotos  tom haller styling  sabina hanselmann-Diethelm

Der junge Zürcher ist erfolgreich wie kein anderer Schweizer Schauspieler seines Alters. mit Intelligenz, Instinkt und Intuition verkörpert er selbst   verschrobenste Charaktere scheinbar mühelos.


w e i v r e t n i e l y t s

“Schauspielerei ist für mich eine schöne Art, anderen Menschen neue Seiten von mir zu zeigen.” joel basman

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Vorangehende Doppelseite: Baumwollpullover in verwaschenem Blau, burberry brit. Auf diesen Seiten: Graues Tanktop, Pilotenbrille von Ray-Ban und braune Navyboot-Schnürer, privat von Joel Basman. Nachtblaue Hose, burberry Prorsum. Graue Lederjacke im Vintage-Stil, burberry london.

Rund dreissig Filme hat er gedreht, und dabei ist Joel Basman erst 21. Er spielte an der Seite von Stars wie Cate Blanchett oder Maria Furtwängler. Trotz diesem Erfahrungsreichtum hat der Schauspieler nichts von seinem schlitzohrigen Charme verloren, mit dem er in den Anfängen seiner Karriere für die Fernsehserie «Lüthi und Blanc» den Bengel Zizou gab. Basman bekam 2006 seinen ersten Kinopart in der Komödie «Cannabis», 2008 wurde er an der Berlinale für seine Darbietung in «Luftbusiness» als Shootingstar ausgezeichnet. Der im Zürcher Kreis 4 aufgewachsene Sohn eines Israelis und einer Schweizerin schlüpft mit Leidenschaft und bemerkenswertem Talent in seine Rollen – und zeigt auch jenseits der Kamera Reife und Witz. Schweizer Illustrierte Style: Sie spielen mit Cate Blanchett und Tom Hollander im Film «Hanna», der am 26. Mai in die Schweizer Kinos kommt. Erzählen Sie uns von den Dreharbeiten? Joel Basman: Ich hatte vor allem mit Tom Hollander zu tun. Mit Cate hatte ich eine Szene, einen Drehtag. Es war sehr eindrücklich. Gedreht wurde in Hamburg und Marokko. Das Set hat eine völlig andere Dimension. Da sind dreihundert oder vierhundert Leute vor Ort, und es wird an vier Szenen gleichzeitig gedreht. Der Stunt-Koordinator von ­Jackie Chan hat mir Sachen beigebracht, da denkt man nur noch: Wow! Es war sehr faszinierend. Welche Rolle spielen Sie? Ich spiele den jüngeren von zwei Brüdern, die quasi die Gefährten des Bösewichts sind, den Tom Hollander spielt. Die meiste Zeit rennen wir herum, müssen jagen, töten, schiessen, böse sein.

Wie war die Zusammenarbeit mit Cate Blanchett? Lernt man sich auch neben der Kamera kennen? Ein Star wie Cate kommt natürlich nur zum Drehen aufs Set. Es war nicht so, dass ich mit ihr einen Smalltalk hingelegt hätte oder dass ich jetzt wüsste, wo sie ihre nächsten Ferien verbringen wird.

“Ich würde gern einmal einen ­unentschuldigt bösen Menschen spielen.” joel basman Waren Sie nervöser als bei anderen Drehs? Ja, doch … auf jeden Fall angespannter! Ich hatte keine Ahnung, wie das laufen würde. Ob wir wirklich direkt mit Cate spielen oder ob die Szene durch ­Schnitte konstruiert wird. Schliesslich lief es total unkompliziert ab. Als wir fertig waren, konnte ich ungeniert zu ihr hingehen und sagen: «Bye! It was nice to work with you today!» Sie wusste meinen Namen noch. Sie war nicht extrem abgeschirmt. Ich habe mich wohlgefühlt. Woran arbeiten Sie im Moment? Ich drehe gerade einen historischen Film, in dem ich einen Nazi spiele. Es geht um die russische Front; um das Scheitern an der Kälte, an den Russen, an der Grenze in Stalingrad. Es ist ein dreiteiliger deutscher Fernsehfilm, der im Herbst 2012 zu sehen sein wird. Ihr Vater stammt aus Israel. Wie ist das für Sie, einen Nazi zu spielen? Es ist spannend. Aber auch komisch, ­diese Uniform zu tragen. Wir hatten im Vorfeld ein zweiwöchiges Ausbildungslager, in dem wir nach den Nazi-Lehrbüchern trainiert haben, wie man Knie-


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Trenchcoat mit Lederärmeln im Used-Look und Hose, beides burberry Prorsum. Tanktop, privat von Joel Basman.

GROOMING: Helve Leal / Style Council

beugen macht oder auf Menschen zielt. Einer­ seits verinnerlicht man es, anderseits ist da doch diese grosse Abneigung, die immer da ist und bleibt. Es ist ein spannender Prozess, der in einem abgeht. Sie spielen oft schwierige Charak­ tere; einen autistischen Schwimmer, ein russisches Strassenkind, einen verstörten Sennen … Kompensieren Sie damit ein Stück weit etwas? Es ist eine Tatsache, dass jede Rolle, die man spielt, etwas von einem selber hat. Nicht im Sinne von: Wenn ich einen Nazi spiele, habe ich einen Nazi in mir. Es sind kleine Aspekte einer Rolle, die man bei sich selber findet, etwas aus der eigenen Vergangenheit oder etwas Emotionales. Ich denke, eine Rolle spielt man erst dann richtig gut, wenn man einen kleinen Teil von sich selbst einbringt. Es darf aber auch nicht zu viel sein. Erschrecken Sie denn manchmal ob dem, was in Ihnen steckt? Nicht unbedingt erschrecken, aber es ist jedes Mal ein Aufhorchen. Was fasziniert Sie am Schauspiel? Für mich ist es eine sehr schöne Art, anderen Menschen – und mir selber – neue Seiten von mir zu zeigen. Ich kann mich in verschiedene Richtungen entwickeln, mich dann aber auch wieder davon entfernen, wenn der Film fertig ist. Dazu kommt, dass Filme Menschen unbewusst beeinflussen. Es fasziniert mich, dass man plötzlich Verhaltensweisen übernimmt, die man in einem Film gesehen hat. Zum Beispiel die Art, wie man küsst oder eine Zigarette raucht. Welche Rolle würden Sie gern mal spielen? Etwas sehr Böses. Da sind Sie mit Ihrer Rolle als Nazi schon nahe dran! Das ist etwas anderes. Das sind letztlich arme, dumme Jungs. Sie meinten, sie

kämpften für etwas, das Sinn macht und gut ist. Sie kamen zurück und merkten erst dann, was sie angerichtet hatten. Man muss die Wehrmacht unterscheiden von der SS, von dem, was in Deutschland selber passiert ist. Es geht in diese Richtung, aber ich würde gern einmal einen unentschuldigt bösen Menschen spielen.

“Eine Rolle spielt man erst dann richtig gut, wenn man einen kleinen Teil von sich selbst einbringt.” Joel Basman Viele Schauspieler sind Brad-PittTypen, die Helden spielen. Haben Sie manchmal Sehnsucht nach ­solchen Rollen? Sehnsucht in dem Sinne nicht. Es würde mich sicher reizen. Aber es ist nicht so, dass ich jeden Abend zu Hause sitze und denke: Ich will blonde Locken, blaue ­Augen und einen super Body! Mit der heutigen Maske ist vieles machbar. Aber sicher wäre es lustig, einen Superhelden zu spielen. Vor dreieinhalb Jahren zogen Sie nach Berlin … Ja, genau. Ich habe noch meine Wohnung dort, bin aber gerade dabei, meine Basis wieder nach Zürich zu verlegen. Warum? Berlin war eine Lebensschule, positiv wie negativ, eine intensive Zeit. Es ist mein zweites Zuhause, keine Frage. Die zwei Städte sind sehr kontrastreich. Ich habe an beiden Orten gute Freunde, bei denen ich mich jederzeit einnisten kann. Und darauf kommt es an, das habe ich gemerkt. Aber das Zuhause bleibt Zürich.

Was ist es für ein Gefühl, wenn Sie Ihren Film zum ersten Mal sehen? Ein bisschen so wie eine Prüfung in der Schule früher. Wenn man das Gefühl hatte, es ist super gelaufen, dann hatte man meistens einen Einer oder Zweier. Das heisst, Sie sind dann nicht mit Ihrer Leistung zufrieden? Nicht unbedingt. Nach dem letzten Drehtag kann man nichts mehr machen. Es gibt viele Faktoren, die entscheiden, wie der Film wird. Habe ich aber schlecht gespielt, bleibt das so, und wenn ich gut gespielt habe, ebenfalls. Zuerst schaue ich, ob ich mit mir leben kann. Danach, wie der Film als Ganzes geworden ist. Ich versuche dann, ihn objektiv zu betrachten. Ich denke, ich bin eher zu kritisch. Es gibt Premieren, wo ich finde: Yes, da haut alles hin! Und es gibt solche, wo ich denke: Uii, ich will sofort weg von hier! Es ist jedes Mal anders. Es gibt Schauspieler, die sich ihre Filme gar nicht anschauen mögen. Ich glaube, John Malkovich ist so einer. Ich würde ihm am liebsten sagen: Mann, schau dir deine Filme an, du verpasst ­etwas! Ich denke, es schadet sicher nicht, wenn man seinen Film zwei-, dreimal anguckt, um eine gewisse Objektivität zu entwickeln. Dann ist aber auch genug. Letztes Jahr hatten Sie Ihre Premiere als Regisseur beim Musikvideo zu «Dä Larry hät Rächt» von Larry F. Ein sehr witziger Clip! Ist Regie eine weitere Leidenschaft? Ja, definitiv. Man sollte Dinge ausprobieren. Ich habe Larry F vor einigen Jahren beim Dörflifest kennengelernt. Ich finde, er ist ein toller Typ, der sein Ding durchzieht. Wir sind den Dreh guerillamässig angegangen. Natürlich könnte man im Nachhinein vieles anders machen, aber ich bin mit dem Resultat zufrieden. Ihre Eltern sind beide Modedesigner, Sie können selber nähen. Wann


w e i v r e t n i e l y t s

Was tun Sie an einem freien Tag? Ich mache gern nichts. Mit Freunden oder allein. Ich gehe an meine geheimen Ecken am Zürichsee oder an der Lim­ mat, die nicht alle Zugezogenen kennen, und geniesse die Stadt.

“Es wäre gelogen zu sagen, man fühle bei Liebesszenen nichts, bloss weil dreissig ­Leute zuschauen.” Joel Basman

wusster man sich das macht, desto blöder wird es. Ich bin nicht so kommunikativ, wie man vielleicht meinen könnte. Ich überlege lieber einmal öfter, als einfach daraufloszureden. In welchen Momenten wünschen Sie sich, einen anderen Beruf gewählt zu haben? Wenn ich schon acht Stunden auf dem Set bin und noch nichts gedreht wurde. Dann spielt man zwei Minuten, geht nach Hause und denkt: Ich habe jetzt zwar Geld verdient, aber ich hätte in diesen acht Stunden weiss ich nicht was machen können. Was wäre sonst aus Ihnen geworden, wenn nicht Schauspieler? Pathologe würde mich reizen. Vor die­ sem Beruf habe ich einen Heidenrespekt. Ich finde es sehr faszinierend, wie man herausfinden kann, was einem toten Menschen passiert ist. Das ist spannend. Aber ich weiss nicht, ob ich eine Leiche auseinandernehmen könnte!

Was tun Sie sonst noch gern? Sport ist mir sehr wichtig. Wir sind eine kleine Boxtruppe in Zürich, die ab und zu gemeinsam boxen geht. Und ich singe! Aber keine Angst, ich ­ werde nicht in der Öffentlichkeit singen. Ich gehe privat zu einer Gesangslehrerin. Früher hätte ich so was nie gemacht. Aber es tut gut, verselbstständigt meine Atmung und stärkt die Stimmmuskeln. Ein Muskel­ kater dort ist lustig! Sonst bin ich gern mit Freunden unterwegs, wir gehen zum Beispiel in den Wald zum Grillen.

Werden Sie auf der Strasse ­erkannt? Ja, in Zürich schon.

Welche Rolle haben Sie privat unter Freunden? Es ist sicher so, dass in einer Gruppe jeder ­seine Art hat, aber ich denke, je be­

Was bedeutet Ihnen Erfolg? Er ist etwas sehr Schönes. Erfolg ist eine Reaktion auf eine Aktion. Man soll ein­ fach das machen, was man liebt. Erfolg resultiert dann daraus – wenn man Glück hat und sich Mühe gibt. Es ist schön, zu sehen, dass man irgendetwas richtig macht. Man sollte aber nie denken, es sei selbstverständlich.

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Spüren Sie nur Blicke, oder werden Sie auch angesprochen? Die Schweizer sind sehr zurückhaltend. Wenn ich zum Beispiel in der Apotheke meinen Namen sage, dann schauen sie auf und sagen: «Ich ha doch dänkt, ich ha Sie scho mal gseh!» Klar gibt es auch ­Fälle, wo mich eine ganze Gruppe erkennt. Aber die Leute sind sehr an­ ständig.

Sie sagten einmal, Sie wären eines Tages gern so reich, dass Sie sich in mehreren Städten Wohnungen leisten könnten. Wie siehts aus? (Lacht.) Stimmt, das habe ich gesagt! Wer will das nicht? Ich glaube, das wärs! Ich besitze zwar noch nicht mehrere Wohnungen, aber ich kann mich nicht beklagen. Ich bin sehr jung und habe ­noch alles vor mir. Sind Rollen wie in der HollywoodProduktion «Hanna» gut bezahlt? Das bewegt sich in einem normalen Rahmen. Es ist nicht so, dass man denkt: Jackpot, jetzt kaufe ich mir eine Villa am Zürichsee! Aber ich musste sicher nicht für einen Hungerlohn ar­ beiten. Was ist besser: eine kleine Rolle in einem grossen Film oder eine grosse Rolle in einem kleinen Film? Ich denke, das ist nicht die Frage. Es kommt mehr auf ein gutes Drehbuch, eine gute Regie an. Oft ist Gutes mit weni­ger Geld verbunden, leider. Manch­ mal muss man Kompromisse eingehen. Man muss eine gute Balance finden. Wofür geben Sie viel Geld aus? Ich glaube, jeder Schweizer braucht die perfekte Uhr. Ich habe sie bereits ge­ funden, eine Longines. Ich winke ihr jedes Mal zu, wenn ich sie in der Aus­ lage sehe, und weiss, irgendwann kaufe ich sie mir. Wir müssen uns beide verdienen. Es soll ein langes Ritual sein. Und dann für immer. Wie auch bei Schuhen. Die ­sollte man auch nicht einfach so kaufen. Früher, als Bub, stand ich jeweils vor dem Schaufenster, wenn ein neuer NikeSchuh auf den Markt kam, und dachte: Sparen, sparen, sparen! Ich mag dieses Ritual, auch wenn ich mir jetzt Dinge einfach so kaufen könnte. Für Ferien gebe ich auch gern Geld aus. Gibt es denn im Moment jemand Speziellen, den Sie in die Ferien

Fotos: Fotofinder (1), Cinetext (4), ddp images (1)

sind Sie das letzte Mal an der Nähmaschine gesessen? Das ist eine Weile her! Es ist nicht so, dass ich ganze Anzüge nähen kann. Aber wenn Freunde kaputte Hosen haben oder einen abgerissenen Knopf, kann ich das in Ordnung bringen.


mitnehmen würden? Eine Freundin vielleicht? (Lacht.) Ja, es gibt eine Freundin – aber momentan keine Ferien! Wie ist das mit Liebesszenen vor der Kamera? Gerade als Mann kann man ja nicht in jeder Lage steuern oder verstecken, wie man auf Berührungen reagiert. Es wär gelogen, wenn man sagt, man fühle nichts, nur weil dreissig Leute ­ zuschauen. Die Vorbereitung mit der ­ Partnerin ist sehr wichtig. Nicht, dass man etwas miteinander gehabt haben muss, sondern im Sinn von gegensei­ tigem Vertrauen und Verständnis, das man aufbringen und aufbauen muss. Man muss akzeptieren, dass Dinge geschehen können. Das ist ja etwas Natürliches! Aber ich kann Ihnen versichern: Letzt­ lich ist es sehr, sehr abtörnend, weil solche Szenen meist Schritt für Schritt vorgegeben sind.

“Ich möchte unbedingt die Welt sehen. Einmal rundherum. Ich will spüren, wie nichtig und unwichtig wir sind.” Joel Basman Haben Sie sich schon in eine Filmkollegin verliebt? Nein. Geschwärmt natürlich, es gibt viele tolle Schauspielerinnen. Aber ich suche da nicht meine Partnerin. Macht Erfolg sexy? Ja, auf jeden Fall. Erfolg zieht an. Mir per­ sönlich ist das aber nicht wichtig. Mir geht es darum, gute Filme zu drehen und Spass an der Arbeit zu haben. Sicher reagieren

die Leute manchmal anders auf mich, gehen ­anders mit mir um als früher. In der Schauspielschule waren Sie mit Abstand der Jüngste, Sie durften gar ein Jahr überspringen. Nun sind Sie 21 und bei Ihrer dreissigsten Filmproduktion angelangt. Spüren Sie manchmal den Neid anderer? Ja, selbstverständlich. Ich glaube, das ist normal. Man muss es einfach zulassen. Es ist mir egal, solange mir diese Per­ sonen nicht zu nahe kommen. Sonst be­ ginne ich, mich zu wehren. Man muss ein Stück weit damit leben, dass es Menschen gibt, die einem den Erfolg nicht gönnen. Ich glaube, ich habe einen guten Schutz­ schild aufbauen können. Ich komme da­ mit klar. Junge Hollywood-Stars zerbrechen reihenweise an ihrem Erfolg. Haben Sie keine Angst davor? Ich denke, da ist ein grosser Unterschied. Ich bin seit acht Jahren im Filmgeschäft. Wenn sich meine Karriere in Hollywood abgespielt hätte, wäre ich wahrscheinlich schon lange im Heroin-Sumpf. Aber hier, nein. Was hält Sie denn auf dem Boden? Ich denke, die Basis, die ich habe. Meine Eltern, meine Schwester und wenige, aber gute Freunde. Sie geben mir Halt. Bei ihnen kann ich so sein, wie ich bin. Wenn man in diesem kleinen, geschütz­ ten Rahmen auch mal fluchen oder heu­ len darf, tut das gut. Ich glaube, das fehlt vielen von diesen Hollywood-Kids. Was möchten Sie noch erleben oder erreichen in Ihrem Leben? Ich möchte unbedingt die Welt sehen. Einmal rundherum. Ich will spüren, wie nichtig und unwichtig wir sind – und wie gross unser Zuhause ist. Ich will andere Kulturen, Religionen und Menschen kennen- und schätzen lernen. Ich ­glaube, das ist wichtig. joelbasman.ch

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Meisterwerke, die den Schauspieler inspirierten und die seine passion für filme prägten Irréversible (2002) «Ich habe die DVD in der WG meiner Schwester entdeckt. Ein unglaubliches Werk. Danach habe ich alle Filme von Gaspar Noé gesehen. Er ist ein genialer Mensch und ein krasser Regisseur.» Goodfellas (1990) «Meisterhaft gespielt, inszeniert und gefilmt – hier stimmt einfach alles. Ein perfekter Film von Martin Scorsese. Jeder, der sagt, dass er ihn schlecht findet, hat ihn nicht kapiert.» Heat (1995) «‹Heat› war der erste Film, in dem Al Pacino zusammen mit Robert De Niro in einer Szene spielte, obwohl sie davor schon viele Filme zusammen gemacht hatten. Als Fan der beiden habe ich darauf hingefiebert.» Die Vögel (1963) «Den Film habe ich das erste Mal mit 13 oder 14 Jahren gesehen. Es hat mich extrem fasziniert, welchen Horror Hitchcock ohne Effekte erzielt hat. Und das vor bald 50 Jahren!» es (1990) «Ein krasser Streifen! Ich habe ihn viel zu früh gesehen. Mit zehn Jahren nachts bei der älteren Schwester eines Kollegen. Danach wollte ich mit Clowns nichts mehr zu tun haben.» Night on Earth (1991) «Bis dahin hatten Filme für mich immer eine gewisse Ordnung. Dieser war völlig anders. Ein Film – und doch fünf komplett verschiedene Geschichten. Ich mag Jim Jarmusch sehr.»


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Lady Gaga Man bewundert sie oder bel채chelt sie, kalt l채sst sie niemanden, Lady Gaga ist ein Ph채nomen. Ein Versuch, hinter die Kost체mierung der Frau zu sehen, die die Musikwelt aufmischt.


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Was junge Frauen am allerwenigsten brauchen, ist ein weiterer sexy Popstar, der sich halb nackt in der Sonne r채kelt.

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text  bettina Weber Fotos  tom MuNro

Schön ist sie beileibe nicht. Ihre Mu­ sik ist eingängig, aber nicht ­bahnbrechend neu, ihr Name klingt einiger­mas­sen doof, und sexy ist sie im Grunde auch nicht, trotz all den knappen ­Kostümen, die sie trägt. Und doch ist Lady Gaga, 25, zur­ zeit der grösste Popstar der Welt, auf Twitter folgen ihr neuneinhalb Millio­ nen Menschen, die Liste ihrer Preise und die Menge ihrer Plattenverkäufe lassen einen schwindlig werden. Was macht diese Frau aus, die winzig klein ist und eigent­ lich stets einen etwas schlecht ge­ launten Eindruck macht? Deren Nase zu gross, deren Musik banal, deren Outfits aber ver­ rückter sind als alles, was wir je gesehen haben? Die sich zwar sexy gebär­ det, aber trotz eindeutigen Signalen auf rätsel­ hafte Art androgyn wirkt, beinahe schon aseptisch? In x Artikeln wurde ­versucht, das Phänomen zu ergründen, selbst vor akademischen Kreisen macht es nicht halt: An der Universität von South Carolina gibt ein Soziologiepro­ fessor Vorlesungen mit dem Titel «Lady Gaga und die Soziologie des Ruhms». Es ­wurde darüber sinniert, ob sie eine femi­ nisti­ sche Ikone sei oder bloss ein clever ver­mark­te­tes Produkt, ob sie eine ernst zu nehmende Künstlerin sei oder ob da nur ­Leere herrsche hinter der Maskerade. Man verglich sie mit Madonna, beschul­ digte sie des Ideenklaus, und doch tut das alles ihrem Erfolg keinen Abbruch. Angefangen hat es mit Stefani Germanotta ja nicht aussergewöhnlich. Sie war mitnichten die Aussenseiterin an der Highschool, wie das die Legende gerne proklamiert. Sie war vielmehr ein braves, brünettes Mädchen aus einer ­katholischen Familie, aufgewachsen in New Yorks Upper West Side, das die­ selbe Schule besuchte wie die HiltonSchwestern. Sie war beliebt und umgäng­

lich, keineswegs schrill, ein Nerd oder gar ein Freak. Sie mochte Pink Floyd und die Beatles, spielte Theater, machte Mu­ sik, schrieb wie so viele Teenager Songs, mit denen sie ihren Gefühlen Ausdruck verlieh, und sang an Open-Mic-Nights. Als sie sechzehn war, nahm sie eine Demo­Platte mit selbst komponierten Liebes­ balladen auf, und ihre Eltern verteilten sie stolz zur Geburtstagsparty. Nach der Highschool ging sie als Einzige ihrer Klasse arbeiten, als Kellnerin, und ­kaufte sich vom ersten Geld eine Louis-VuittonHandtasche: jene, die ihre Mitschüle­ rinnen spazieren führten, während ihre ­Eltern sich geweigert hatten, 600 Dollar dafür auszulegen. Nach zwei Semestern

Du bist Künstlerin, das musst du leben! Färb dir die Haare blond, sonst verwechselt man dich mit Amy Winehouse! an einer Musikhochschule war sie der Meinung, sie wisse nun alles über Kunst, was es zu wissen gäbe. Sie gründete mit Freunden von der Uni die Stefani Germa­ notta Band und sagte sich: Bis 21 habe ich einen Plattenvertrag. Das teilte sie ihren Eltern mit, die in der Folge bereit waren, die Tochter ein Jahr lang zu finanzieren – danach würde sie, sollte es nicht klap­ pen, selbst zurechtkommen müssen. Im März 2006, eine Woche bevor der Geldfluss ihrer Eltern versiegt wäre, wurde sie entdeckt. Ein Produzent, der für Destiny’s Child und Will Smith Hits geschrieben hatte, sah sie in einem Klub spielen, und obschon sie weder schön ge­ wesen sei noch besonders gut gesungen hätte, habe er gedacht, einen weiblichen John Lennon vor sich zu haben: «Da war

etwas an ihr, dass einen zwang, hin­ zuschauen und zuzuhören. Ihr Selbst­ vertrauen füllte den gesamten Raum.» Es war ihm sofort klar, dass das keine Frau für eine Band war, sondern eine SoloKünstlerin. Zunächst liess man sie Songs für Britney Spears – die zu jener Zeit ­gerade mit ihrem kahl rasierten Schädel die Welt entsetzte – und die Pussycat Dolls schreiben, daneben arbeitete sie an einem eigenen Album. Zwei Jahre später war ihre erste Single «Just Dance» die Nummer eins in sechs Ländern. Die Metamorphose vom Talent zum Phänomen Lady Gaga fand in der Zeit statt, in der sie im Studio arbeitete. Da trug sie, wie alle anderen, hauptsächlich T-Shirts und Trainerhosen, bis ihr einer sagte: «Du bist jetzt Künstlerin. Das kannst du nicht an- und abstellen, du musst das leben.» Und er sagte auch: «Färb dir die Haare blond. Sonst ver­ wechselt man dich mit Amy Winehouse!» Sie kapierte schnell: «Was junge Frauen am allerwenigsten brauchen, ist ein wei­ te­rer sexy Popstar, der sich halb nackt erotisch im Sand räkelt.» Sie ­entwickelte ihren unverwechselbaren Stil, der zwar mit den weiblichen Klischees von Erotik spielt, sie aber gleichzeitig persifliert. So viel Haut sie auch zeigen mag, so verrucht ihre Bühnenshow sein mag: Es geht immer etwas Klinisches von ihr aus, etwas sehr Durchdachtes. Da hat eine ein Konzept. Und die Kontrolle. Sie liefert ein Spektakel, hat die Mode instrumen­ ta­lisiert, braucht sie als Waffe und er­ innert bisweilen an eine Dragqueen mit den ­bizarr hohen Schuhen, dem dicken ­Make-up, mit dieser aufgesetzten künst­ lichen Weiblichkeit. Sie trägt Latex und Mäntel, über und über besetzt mit Kermit-Fröschen, BHs, an denen Pisto­ lenläufe befestigt sind, Masken, Spitze, Federn, Perücken und Hummer oder Telefone auf dem Kopf. Und doch ist da mehr: Ihre Kostüme sind oft hart und spitz, sodass man sich verletzen würde, käme man ihr zu nahe. Sie sind nicht ein­


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Fotos: Tom Munro / Management + Artists (3), Gettyimages (2), Photoshot (1), Bulls Press (1), Intertopics (1), Ullstein (1)

ladend, sondern abwehrend. Lady Gaga spielt nicht mit femininen Reizen wie Beyoncé, Shakira, Rihanna oder ­Christina Aguilera. Sie tut das Gegenteil: Weiblich­ keit wird bei ihr zur Performance. Zu ­ihrem Auftritt im legendären Fleisch­ kleid – übrigens keine neue Idee, Schuh­ designerin Elsa Schiaparelli trug bereits vor siebzig Jahren ein solches; Gaga weiss, wo sie sich zu inspirieren hat – sagte sie in einer Show: «Ich bin kein Stück Fleisch.» Ein Satz, der sitzt. Erst recht in einer Industrie, die Frauen unverhohlen als Sexobjekte verkauft. Eine Feministin ist sie trotzdem nicht, zumindest mag sie sich nicht auf diese Rolle festlegen lassen; sie sagt nämlich gerne kurze Zeit nach ­einem Interview in einem anderen Inter­ view exakt das Gegenteil. Sie sticht auch

Die Menschen werden sich daran erinnern, dass sie an einem Konzert von Lady Gaga ihr trauriges Leben vergessen konnten. in dieser Hinsicht unter all der sonstigen Prominenz heraus; sie will nicht um ­jeden Preis geliebt werden, sondern ist eigen­ willig und distanziert bis unhöflich – bei Gesprächen mit Journalisten legt sie die Sonnenbrille niemals ab. Und sie äussert im Unterschied zu anderen nicht etwa von PR-Agenten antrainierte Sätze, son­ dern sagt Dinge wie: «Popstars sollten nicht essen» oder «Ich kann mir mental einen Orgasmus verschaffen», oder «Ich hasse die Wahrheit». Aber sie sagt eben auch: «Vielleicht bin ich ja in einem Jahr gar nicht mehr da. Aber das ist egal. Die Menschen werden sich daran erinnern, dass sie während meiner Konzerte einen Moment lang ihr eigenes trauriges Leben vergessen konnten.»

Auch das kann als Strategie be­ griffen werden: Lady Gaga ist überall, spricht offen über allerhand Themen und tritt exhibitionistisch auf – aber sie ist so unnahbar wie die Stummfilmstars. Sie schafft das Kunststück, dass alle Welt sie kennt und doch niemand weiss, wer sie ist. Ob sie eine Beziehung hat etwa. Sie gefällt sich in der Rolle der Bisexuellen, wenn auch ihr näheres Umfeld verlauten lässt, sie habe noch nie eine Freundin ­gehabt und sei eindeutig heterosexuell. Beim Thema Männer ist sie auffallend zugeknöpft. Auch das ein kluges ­Konzept, das den Eindruck verstärkt, diese Frau schaffe alles alleine, habe kein Bedürfnis nach Nähe, genüge sich selbst. Weshalb sie sich vermutlich prächtig amüsierte, als die Welt nach ihrem Auftritt 2009 in Glastonbury darüber rätselte, ob sie nun einen Penis habe oder nicht. Da war es wieder, dieses Nicht-fassen-Können: Man konnte sich nicht einmal sicher sein, ob sie überhaupt eine Frau ist. Radikaler geht es nicht. dass sie sich unverblümt an ­ Madonna orientiert – wobei man maliziöser sagen könnte: bei ihr abkupfert –, ist offensicht­ lich. Überraschend ist das nicht, es gibt durchaus Gemeinsamkeiten: Beide sind sie italienisch-amerikanischer Herkunft, beide sind sie klein, sehr, sehr ehrgeizig und vor allem furchtlos. Und doch gibt es einen kleinen Unterschied: Madonna hat ihren Humor seit den Neunziger­ jahren verloren, während Lady Gaga den Eindruck erweckt, da wolle eine trotz all der einstudierten Perfektion einfach Spass haben. Und sich austoben. Da hat eine die Künstlichkeit der Musikwelt zum Prinzip erhoben – und spielt damit. Was also ist von dieser Frau zu halten? Sehr viel. Sie taugt durchaus als Vorbild. Weil sie sich einen Dreck darum kümmert, was man von ihr hält. Da macht eine, was sie will, und sie macht es klug und be­ rechnend und radikal. Das ist erfrischend. Unterhaltsam. Und auch: gelebtes weib­ liches Selbstbewusstsein.

lady gaga Eine Vorliebe für aus­gefallene Figuren Nicola Formichetti Lady Gagas Lieblings-Stylist. War bei «Dazed & Confused» und «Harper’s Bazaar» USA. Ist Chefdesigner von Thierry Mugler und für «Vogue Homme» Japan tätig. Das Steak-Kleid, das Gaga zur Verleihung der MTW Awards 2010 trug, stammte von ihm.

jonas akerlund Der Provokateur sorgte mit Videos für The Cardigans, The Prodigy oder Rammstein für Aufruhr. Für Gaga schoss er «Telephone» und «Paparazzi». Sagt über sie: «Gaga kümmert sich nicht ums Technische, ist aber bei jedem ­kreativen Entscheid dabei.»

LaurieAnn Gibson Big Shot. Arbeitete mit Mary J. Blige, den Dixie Chicks, Alicia Keys, Katy Perry. War für die Choreografie in zehn Gaga-Videos zuständig. Begann ihre Zusammen­ arbeit, als Gaga ein Nobody war. Gibson über sie: «Wir haben uns gefunden.»

Madonna Unübersehbar das grosse Vorbild, und Gaga sagt auch: «Ich bin der grösste Fan von Madonna, privat wie professionell.» Es verbindet sie der italoamerikanische Hintergrund, die kleine Körpergrösse, der grosse Ehrgeiz und die Furchtlosigkeit. Troy carter Seit vier Jahren an Gagas Seite. Machte sie zum globalen Superstar. Wird sogar vom «Wall Street Journal» interviewt. Setzt auf Social Media wie Facebook und Twitter und betont, dass Gaga alle Twitter-Nachrichten selbst schreibe – nicht einmal er kenne das Passwort.

Andy Warhol Der Mann, der sagte, Ruhm sei eine eigene Kunstform. Seine Bücher kann Gaga auswendig, ihr Team, das Haus of Gaga, ist organisiert wie Warhols Factory. In «Just Dance» sieht sie aus wie die blonde Space Queen, eine bekannte Figur aus Warhols Factory-Ära.


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Gesteppte Bolerojacke und Pumps mit Ristband aus ­Leder, isabel Marant. Asymmetrischer Jupe aus Baumwolle, mit Volants, Yves saint laurent. ­ nsteckblumen, h & M. A A ­ rmband, warsaw, bei

­Noelie & Loulou.


hin&weg Wir holen uns die Welt nach Hause: zu Gast in unserer Garderobe sind Asiatische Blumendrucke, gewobene griechische taschen, Flamenco-­röcke und Marokkanische Muster. Viele Grüsse aus dem Land der Mode! Fotos Nelson Simoneau / Valérie ­Martinez redaktion Martina Russi haiR Leslie Thibaud / AIRPORT make-up Marco Latte / b agency model Vika falileeva / exclusive management

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Besticktes Seidenkleid, louis vuitton. Collier, aurĂŠlie bidermann. Highheels aus Wildleder, gianvito rossi.

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Bluse und weit geschnittene Hose aus bedruckter Seide, CĂŠline. Kurze Lederjacke mit Leder-Applikationen, Miu miu. Cowboykrawatte, secondhand.


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Lang geschnittene Weste mit grossem Revers, givenchy. Bedrucktes Hemd aus Baumwolle, just cavalli. L 足 anger Seidenjupe mit Blumendruck, john 足galliano. Cowboykrawatte, secondhand.


Langes Neckholder-Seidenkleid mit Blumendruck, akris. Strickbolero, missoni. Umhäkeltes Collier «Do Brasil», aurélie bidermann. Gewobene Umhängetasche, emilio pucci. Pumps aus Lackleder, walter steiger.

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Seidenchiffon-Kleid mit aufgen채hten Blumen, dior. Ohrringe aus Kunststoff, prada.

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style Mit Metallpl채ttchen besticktes Top, gucci. Knielanger Jupe mit Bananen-Print, Prada. Clutchbag aus Leder, mit Nieten besetzt, jimmy choo.


Besticktes Baumwoll-Top, etro. Bundfaltenhose,

giorgio armani.

Adressen Seite 184

Stoffg端rtel mit Quasten, fanafillah. BananenOhrringe, prada. Armband, warsaw, bei Noelie & Loulou. Riemchen-Highheels aus Leder, gucci.

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o Ci rc ia d e r o l st

Zirkus-Nostalgie in Schwarz und weiss: Manege frei für feminine Kleider mit zauberhaften Rüschen, Volants und Spitzen. Kontraste setzen Zylinder, frack und ketten.

Fotos kEVIN MACkINTOSH redaktion sABINA Hanselmann-dIETHELM Assistenz mICHELLE bOECKMANN haiR & Make-up Sjani / Oneleague model Lotte / Max Models Set-Design Daryl McGregor produktion ONELEAGUE.co.za


Schwarzes Baumwollkleid mit Rüschenkragen, PRADA. Zylinder, ATELIER

CLAIRE SCHÄRER. BEAUTY-TIPP

Haut: Hydra Life Skin Energizer. Teint: Diorskin Nude Natural Glow Creme-Gel Make-up SPF 20. Lippen: Rouge Dior, 745 Zinnia. Alle Produkte DIOR.

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Bestickte Bluse und bodenlanger Rock aus Leinen, beides

MAURIZIO PECORARO. Lederstiefel, HERMĂˆS.


Transparente Bluse, Blazer mit Satinrevers, Reithose, -stiefel und Hut, alles HERMĂˆS.

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Bodenlanges Chiffon­­­kleid in blassem Rosa, RALPH ­LAUREN COLLECTION. Frackjacke, ATELIER CLAIRE SCHÄRER.

Mehr­reihiges Metallcollier, CHANEL.

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Kurzes Seidenkleid mit überdimensionalen Puff­ ärmeln, VIKTOR & ROLF. Bracelets, CHANEL.

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Baumwolljupe mit üppigen Volants, Nº 21. Bluse, privat. Stiefeletten aus Lack- und Wildleder, JIMMY CHOO.


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Mit Ketten und Fransen verzierter Einteiler, GUCCI. Armschmuck, CHANEL. Stiefeletten, JIMMY CHOO.

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Knöchellanger Rock aus feinster Baumwollspitze, DOLCE & GABBANA.

Frack und Zylinder, ­

ATELIER CLAIRE SCHÄRER.

Adressen Seite 184

Reit­stiefel, HERMÈS.


l i t s n i e m e l y t s Fiona Bollag

uptown girl Tausende lasen die lebensgeschichte der gehörlosen Zürcher schriftstellerin. Ihr Traum: Stylistin werden. interview Sherin HAfner FOTOS flurina rothenberger realisation Karin Anna Biedert

Eine Birkin-Bag von Hermès war der Auslöser für Fiona Bollags Bestseller «Das Mädchen, das aus der Stille kam». Die 28-Jährige, die gehörlos geboren wurde und dank zwei Cochlea-Implantaten (CI) hören lernte, schrieb ihr Schicksal auf. «If you can dream it, you can do it» lautet ihr Lebens­ motto, das auch andere motivieren soll. Ihr Buch ist mittlerweile in der zweiten Taschenbuch-Auflage erhältlich. Schweizer Illustrierte Style: Sie lauschen besonders gern dem Zwitschern der Vögel. Auf das haben Sie jahrelang verzichten müssen. Fiona Bollag: Das Zwitschern war eines der ersten ange­ nehmen Geräusche, die ich wahrnahm, nachdem man mir ein CochleaImplantat eingesetzt hatte. Kaum zu ertragen sind Baulärm und Babygeschrei. Obwohl ich mich langsam daran gewöhne – bei vier kleinen Nichten und einem Neffen … Wie lernten Sie hören? Meine ersten Hörgeräte bekam ich mit elf Monaten. Danach begann eine spezielle Therapie, bei der mir Worte so lange vorgesprochen oder auf Kassetten vorgespielt wurden, bis ich sie nachplapperte. Meine Therapeutin hat mir zu den Wörtern die passenden Bilder gezeigt und die Buchstaben aufgeschrieben. Kein Wunder, konnte ich mit vier Jahren lesen. Verstanden habe ich es allerdings noch nicht. Mit Hörgeräten klingt alles leiser und undeutlich. Es braucht Disziplin und Geduld, Fortsetzung auf Seite 106

Eat Pray Love T-Shirt aus Seide Zara, Faltenjupe H & M, Kette ein Geschenk ihrer Grossmutter. Der Twen spricht Hochdeutsch und Englisch. «Schweizerdeutsch verstehe ich gut. Es klingt schnell und chaotisch.»


out of africa Leoprint-Kleid Tory Burch, Lieblingsgürtel Fendi, Pumps Vivienne. Ihre Lippen betont die junge Frau gern in kräftigem Rot.

huit femmes Bestseller: «Das Mädchen, das aus der Stille kam» von Fiona Bollag wurde in Deutsch, ­Polnisch, Niederländisch, Estnisch publiziert.

mona lisa smile Wickelkleid Diane von Furstenberg, hohe Schuhe Zara. «Ich liebe Sprüngli-Schokolade und Cupcakes aus der Magnolia Bakery.»

“Zu meinen StilVorbildern zählen Grace Kelly, Audrey Hepburn und mein Mami. Anstatt Märchen von den Brüdern Grimm hat sie mir als Kind von Mode erzählt.” Fiona Bollag

High Society Von der Oma: Talisman-Kette mit Anhängern (u. a. Pomellato), die symbolisch für die Enkel stehen. Hermès-Clutch vom Mami.

great expectations Knielanges Jeans-Kleid (Chloé) aus der Zürcher Boutique Vestibule (wo Fiona posiert). Uhr Cartier. Armband Lorraine Schwartz.

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l i t s n i e m e l y t s Fortsetzung von Seite 104

um sprechen zu lernen. Das erste Implantat bekam ich mit 16, das zweite mit 21. Nun kann ich Geräusche klarer identifizieren und auch die Richtung, aus der sie kommen. Ich lernte, wie Gläserklirren, Wassertropfen oder Blätterrauschen klingt. Sie hätten die Gebärdensprache erlernen können. Das wollten meine Eltern nicht. Ich wuchs unter Hörenden auf und sollte mit ihnen kommunizieren können. Was war das Schwierigste an der Stille? Blindheit trennt dich von Dingen, Gehörlosigkeit von Menschen. Zudem: Die Jahre als Teenager waren hart. 2006 veröffentlichten Sie Ihre Lebensgeschichte: Was hat sich seither geändert? Ich war plötzlich «berühmt». Die Frankfurter Buchmesse, an der ich das Buch vorstellte, war ein Höhepunkt. Ich lernte Autoren wie Ken Follett kennen und gab drei Tage lang Interviews. In meinem Buch geht es darum, optimistisch zu bleiben. Ich wollte den Menschen beweisen: Wir Gehörlosen sind auch normal und können alles schaffen. Ich habe das Gefühl, vielen Leuten etwas gegeben, Mut gemacht zu haben.

Coco avant Chanel Fionas Wiener Oma war Modezeichnerin. Die Skizze stammt von ihr. Die andere Oma besass die Boutique Modabella in Lugano. Die Büste gehörte ihr.

Setzen Sie Ihre Popularität für Hilfsprojekte ein? In New York gehe ich an Benefizveranstaltungen. Ich gehöre zum Komitee des Children’s Hearing Institute. Wir sammeln für Kinder, die sich kein Cochlea-Implantat leisten können. In der Schweiz übernimmt ja die Krankenkasse 30 000 Franken für die Operation und 35 000 Franken fürs Implantat. In den USA muss man das oft selbst bezahlen. Was gönnten Sie sich vom ersten Buchhonorar? Eine Birkin-Bag von Hermès in Dunkelbraun. Ich nahm dafür neun Monate Warteliste in Kauf. Schliesslich hat eine BirkinBag mein Leben verändert … … weil Sie das deutsche Magazin «Glamour» darauf hinwiesen, eine Kelly-Bag mit einer Birkin-Bag verwechselt zu haben. Ein Reporter, Peter Hummel, wurde auf Sie aufmerksam und schlug vor, Ihr Leben aufzuzeichnen. Genau! Als glühende Fashionista konnte ich es nicht fassen, dass einem Modemagazin ein derartiger Fehler unterlief. So lernten wir uns kennen. Peter Hummel interviewte mich. Ein Jahr darauf kam das Angebot vom Verlag. Was tragen Sie in Ihrer Tasche? US-Blackberry, Schweizer Handy, eine Agenda von Moles­ kine, etwas Make-up, Portemonnaie, Brille, Schirm und eine Hülle aus Plastik für die Birkin, zum Schutz, falls es regnet.

Jenseits der Stille Knalliger Blazer mit Goldknöpfen, Schuhe Zara, Kleid, Gürtel Massimo Dutti. Trinity-Ring Cartier.


Half Ihnen Mode in schweren Zeiten? Ja. 2008 musste ich notfallmässig operiert werden, etwas mit dem CI stimmte nicht, es bestand Infektionsgefahr. Ich war so frustriert, dass ich mir eine Chanel-Tasche in Bleu métallisé leistete. Frustkäufe helfen (lacht). Wie gross ist Ihr Kleiderschrank? In New York, wo ich wohne, habe ich einen extrabreiten Kleiderschrank und zusätzlich einen schmaleren für Pullis und Shirts. In Zürich füllt meine Garderobe zweieinhalb Schränke. Ich kann nichts weggeben, kombiniere gern Vintage-Mode mit neuen Stücken sowie Preiswertes mit teuren Labels. Im Dezember schlossen Sie Ihr Studium in Fashion Marketing ab. Wollen Sie mit Mode Geld verdienen? Ja, gern. Am liebsten würde ich mich als Stylistin oder Per­sonal Shopper selbstständig machen. In den USA sind die Rechte Gehörloser grosszügig geregelt. Hinkt die Schweiz da hinterher? Ich finde schon. In Washington gibt es sogar eine Universität für Gehörlose. An der Parsons The New School of Design, an der ich studierte, kümmert sich das Büro für Disability Services um die Anliegen von Menschen mit Handicap. Ich bekam ­einen Mini-Laptop und konnte so mitlesen, was der Professor vortrug. Ein Schreiber war extra engagiert, weil ich nicht gleichzeitig hören und schreiben kann. Den Service fanden auch andere Studenten super. Sie haben bei mir gespickt (lacht). Zudem sind in Amerika alle TV-Sendungen untertitelt. Ohne Untertitel fernzusehen, erfordert sehr viel Geduld. Mögen Sie Musik? Sie ist keine Leidenschaft von mir. Radio höre ich nie, lieber schaue ich TV. An Popkonzerte gehe ich manchmal, auch in die Oper. Kürzlich war ich in «Lucia di Lammermoor» im ­Lincoln Center. Der Gesang wurde mit Untertiteln übersetzt, so konnte ich der Handlung gut folgen. Beim ersten Besuch einer Oper, «La Bohème» in Wien, war ich glatt eingeschlafen. Sie sprechen von Ihrer Gehörlosigkeit als Handicap und mögen die Bezeichnung «behindert» nicht. Warum? Weil ich mich nicht behindert fühle! Ich höre bloss schlecht. Was tun Sie, wenn man Ihnen Mitleid entgegenbringt? Das passiert eigentlich nie – oder vielleicht merke ich es nicht? Dafür bin ich eine zu starke, positive Persönlichkeit.

my fair lady Kleid Zara, Peeptoes Christian Louboutin, Vintage-Handtasche Hermès, Haarschmuck mit Stoffblumen Amanda K. Fiona ist ein Museumsfan.

Haben Sie einen Freund? Nein, ich bin Single – und glücklich! Es hat einfach zu viel Auswahl an super Männern in New York (lacht). Fortsetzung auf Seite 108


l i t s n i e m e l y t s Fortsetzung von Seite 107

Im Ernst? Sie sollten einen Ratgeber schreiben! Nirgendwo sonst suchen so viele Frauen einen Mann. Ich denke, es kommt bestimmt auch für mich der Richtige. Fürchten Sie, wie Männer auf Ihr Handicap reagieren? Überhaupt nicht. Wenn einer mit mir ausgeht, setze ich voraus, dass er mich mag und so akzeptiert, wie ich bin. Wie sollte Ihr Partner sein? Er muss natürlich jüdisch sein wie ich. Ausserdem intelligent, charmant und gut aussehend. Ist Ihre Gehörlosigkeit erblich? Nein. Sie kamen drei Monate zu früh zur Welt. War Ihr Gehörsinn nicht vollständig ausgebildet? Das war laut den Ärzten der Grund, ja. Man hat es aber erst später erkannt. Als Sie elf Monate zählten, blies Ihr Vater neben Ihrem Bettchen ein Posthorn, und Sie reagierten nicht. Ja, das war ein Schock für meine Eltern – eine Herausfor­ derung. Es hat ihr Leben verändert. Heute wird das Gehör bei Frühgeburten routinemässig kontrolliert. Half Ihnen Ihr Glaube, Ihr Schicksal zu meistern? Sicher half mir mein Glaube und hilft mir noch immer. Der liebe Gott hat mir etwas weggenommen – mein Gehör. Doch er hat mir viel gegeben. Mein Kindertraum, eine erfolgreiche Modedesignerin zu werden, blieb zwar unerfüllt, dafür wurde ich durch mein Buch berühmt.

Sie haben bis zu Ihrem 16. Geburtstag mit der Operation gewartet, weil Sie sich nicht den halben Kopf kahl scheren lassen wollten. Als junges Mädchen ist das Aussehen halt super wichtig. Ich wollte unbedingt schöne lange Haare. Heute sehe ich die Wertigkeiten anders.

Wenn der WEisse Flieder Wieder blüht Im Garten des Völkerkundemuseums Zürich: Bluse, Jacke Zara, gemusterter Jupe Tory Burch, Birkin-Bag in Dunkelbraun Hermès, Peeptoes Christian Louboutin.

Flüchten Sie manchmal in die absolute Stille? Ja, manchmal schon. Wenn das Flugzeug startet oder landet, beim Lernen in der Bibliothek oder beim Schlafen. Zudem beim Baden und Schwimmen.

Hair & Make-up: Jana Müller

Was liegt auf Ihrem Nachttisch? Modezeitschriften und Klatschhefte. Jetzt gerade «Die dunkle Seite des Mondes» und «Small World» von Martin Suter. Gern kaufe ich bei Barnes & Noble oder Orell Füssli die neuen Bestseller.


Promotion

Illustration: Mimminne/illustrationweb.com

Meine schönheits-Tipps für den Sommer:

Seit Jahren begleitet Kellogg’s Special K die Frauen und gibt wertvolle Ratschläge unter www.specialk.ch

Zufrieden auf der ganzen Linie mit



Living-Special +++ Living-Special +++ Living-Special +++ Living-Special +++ Living-Special +++

style Style-Trends sitzen sie bequem? st端hle aus mailand Kettal die sonne lacht? m旦bel f端r draussen design-b端cher wer wohnt denn da? die ganze welt

Florissimo


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Flower Power

Am liebsten bunt kombiniert: Blümchen bringen den sommer nach Hause. Als hätte man sie gerade auf einer Wiese gepflückt. FOTOS LorenZ Cugini Redaktion Christine Marie oppelt

Tapete «Adele», mit gelben Rosen auf weissem Grund. Die 10-Meter-Rolle kostet ca. Fr. 180.–, Sanderson, bei Hurter Tapeten. Die Stehleuchte «Le Landeron» aus weiss lackiertem Metall entwarf das Atelier Oı¨, 190 cm hoch, Fr. 699.–, pfister. Sofa «Feel Good», mit fester Baumwolle bezogen. In den Massen 190 × 97 × 87 cm ­kostet es Fr. 5723.–, flexform, bei neumarkt 17. Kissen mit Karo- oder Blümchenmuster, in zwei Grössen, Fr. 49.50 und Fr. 62.70, Green gate, bei Vanille & Zimt. Zeitungsständer in Form eines Schwans, 30 cm hoch, Fr. 490.–, Dyer-Smith & Frey. Vasen aus klarem Glas, verschiedene Formen, Fr. 64.– und Fr. 119.–, Driade, bei neumarkt 17. Holzboden «Tanne Breitdiele», gebürstet, gelaugt und weiss geölt. Der Quadratmeter kostet ca. Fr. 165.–, Mafi naturholzboden.


titelSeite: Stuhl «Panton», mit Leinenbezug, Fr. 709.–, Flamant,

bei Nuances. Blumenkissen mit applizierten Bändern und Perlenstickerei, 40 × 40 cm, Fr. 29.90, manor. Porzellanvögel in zwei ­verschiedenen ­Ausführungen, ca. 15 cm hoch, je Fr. 7.90, globus. Diese Seite: Tischdecke aus reiner Baumwolle, mit Rosen und Streifen ­bedruckt, 145 × 270 cm, Fr. 113.–. Blümchenteller mit hellblauem und rotem Rand, 25 cm Durchmesser, Fr. 47.–. Keramiklöffel mit Blumenoder Tupfendekor, je Fr. 7.90. Teeschale mit Röschen auf dem Grund, Fr. 12.50. Serviette mit Blumendruck und weisser Spitze, 40 ×40 cm, Fr. 12.50, alles von Green Gate, bei Vanille & Zimt. Vogelteller aus Porzellan, mit Goldverzierung am Rand, 21 cm Durchmesser, Fr. 12.–. Teetasse mit ­Rosen auf hellblauem Fond, im 4er-Set Fr. 29.90, Pip Studio, bei manor. Cake Pops mit Schokoladenherz, auf Bestellung, sugar rush.

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Tapete «Pillemont Toile», mit blauen Blumenranken. Die 10-Meter-Rolle kostet ca. Fr. 155.–, sanderson, bei Hurter tapeten. Sessel «Harry», mit pistazien-­ grünem Samtbezug, 83 × 93 × 94 cm, Fr. 2370.–. Beistelltisch «Glaçon», aus glasierter Fayence, 34 × 33 × 33 cm, Fr. 572.–. Blumenkasten «Long Pot», aus ­emailliertem Sandstein, für innen und aussen geeignet, 79 cm lang, Fr. 570.–, Beides Ligne Roset. Tischleuchte aus Kiefernholz, mit grünem Elektrokabel, 50 cm hoch, Fr. 219.–, Muuto, bei Teo jakob. Korb zum Dekorieren, 25 cm Durchmesser, Fr. 2.99, interio. Bilderrahmen für A2-Formate, Fr. 240.–, changeMaker. Tapete im Bilderrahmen «Porcelain», die Rolle in den Massen 600 × 45 cm kostet ca. Fr. 180.–, Studio Ditte, bei Hurter Tapeten.


Blumenschale «Narzisse», aus Silber, 18 cm Durchmesser, Fr. 415.–. Platzteller und Tasse aus der Serie «Jardin des Orchidées», weisses Porzellan mit Dekor, Fr. 258.– und Fr. 413.–, hermès, Beides bei Meister Silber.

Paperweight «Ranunculus», aus Glas, Fr. 120.–, John Derian,

bei Limited Stock. Tischset aus

Leinen, mit Zierrand, 33 × 48 cm, Fr. 9.90, Manor. Leinenstoff «Nido», mit Fischgratmuster, ca. Fr. 140.– pro Meter, DEDAR. Cupcakes mit feinen Zucker­ blüten, viele Sorten auf Bestellung, sugar rush.

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Konsole «Whitley», weiss lackiertes Holz, 140 × 100 × 45 cm, Fr. 1320.–, Flamant, bei Nuances. Tischleuchte, bestehend aus einem Holzfuss, Fr. 120.–, und einem Stoffschirm, Fr. 35.–, crabtree & Evelyn. Bonbonniere aus feinem Porzellan, Fr. 330.–, meister Silber. Vasen, nach einem Entwurf von Marcel Wanders, Fr. 839.– und Fr. 1148.–, moooi, bei Zingg-Lamprecht. Stoffe mit Blumenmuster (v. l.): «Roses anciennes», ca. Fr. 220.–, «Fayence», ca. Fr. 275.–, «Miami», ca. Fr. 215.– (alle Preise pro Meter), Pierre Frey. Bilderrahmen für A3-Formate, Fr. 139.–, Changemaker. Tapete im Bilderrahmen «Bird House», 600 × 45 cm, ca. Fr. 180.–, Studio Ditte, bei Hurter Tapeten. Citybike mit 2-Gang-Kickschaltung, Fr. 2900.–, Gorilla. Einkaufstasche mit Rosenmotiv, Fr. 35.–, Crabtree & Evelyn.



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Tapete «Pillemont Toile», mit blauen Blumenranken, 10-Meter-Rolle ca. Fr. 155.–, sanderson, bei Hurter tapeten. Kuckucksuhr in Weiss, Fr. 19.90, globus. Bett «Tootsie», aus massivem, blau lackiertem Kiefernholz, 211 × 54 × 99 cm, ohne Rost und Matratze, Fr. 199.–, FLy. Bettwäsche aus reinem Leinen, mit RosenPrint; Duvetbezug, 160 × 200 cm, Fr. 79.90, Kopfkissen, 100 × 65 cm, Fr. 19.90, manor. Hocker «Offcut Stool», aus geseifter Eiche, Fr. 264.–. Kleiderständer «Peg Stand», aus der gleichen Kollektion, Fr. 868.–, Tom Dixon, bei Teo Jakob. Korb «Corbeille», Fr. 39.95, Interio. Hortensien, die nicht verblühen, verschiedene Farben und Grössen, Preise auf Anfrage, susanne wismer. Teeservice mit Rosendekor; Kanne Fr. 108.– und Tasse mit Untertasse Fr. 39.–, Crabtree & Evelyn.





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4 forever young vOR 50 JAHREN ENTSTANDEN UND noch IMMER zum verlieben schön sind diese handverlesenen UNVERGÄNGLICHEn designerstücke.

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1 Die Wanduhr «Sunburst Clock» entwarf George Nelson in den Fünfzigern, Durchmesser 47 cm, Fr. 397.–, Vitra. 2 Der Sessel «The Shell Chair» von Hans J. Wegner steht auf drei Beinen, ab ca. Fr. 2800.–, carl hansen & SØn. 3 Aufbewahrungssystem «Tabouret Cabanon», entwickelt von Le Corbusier für sein Ferienhaus in Cap-Martin. Boxen aus Kastanien- oder Eichenholz, je ab ca. Fr. 515.–, CAssina. 4 Stehleuchte «Lampadaire simple», von Serge Mouille 1950 von Hand gefertigt. Nummerierte Kleinauflage, ca. Fr. 2830.–, Serge mouille, bei pure living. 5 Tafelbesteck aus Edelstahl, von Arne Jacobsen, Tee­ löffel ab ca. Fr. 15.–, Georg Jensen. 6 Teekanne vom Bauhaus-Schüler Wilhelm Wagenfeld, ca. Fr. 165.–, Jenaer Glas. 7 Das Daybed «DS-80» war schon vor dreissig Jahren aktuell, 202 × 90 cm, Fr. 4990.–, de sede. 8 Eileen Grays Paravent trägt schwarzen Klavierlack, 187 × 115 cm, ca. Fr. 48 000.–, classicon.

REDAKTION Christine Marie Oppelt

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5 frische farbe

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Besuchen Sie unsere villa Kunterbunt. Möbel in Rot, Orange, grün, Blau, lila oder gelb geben ihrer wohnung einen neuen anstrich.

8 1 Die Stehleuchte «Birdie» aus orangem Kunststoff ist in drei weiteren Farben zu haben, 70 cm hoch, ca. Fr. 425.–, foscarini. 2 Die Obstschale «Trådig» lässt viel Luft an Äpfel, Birnen und Bananen, Fr. 29.95, IKEA. 3 Der lackierte Schirm der Hängelampe «Loft» strahlt in Sonnengelb, seine satinierte Glasscheibe macht das Licht weich, 40 × 90 cm, Fr. 79.–, FLy. 4 Die grasgrüne Sitzskulptur «Pierce» wurde von Karim Rashid entworfen. Stahlgestell mit Polsterauflage, in weiteren zwölf Farben erhältlich, 219 × 75 × 72 cm, Fr. 1299.–, interio. 5 Esstisch «Tec», von Alfredo Häberli, rechteckig oder quadratisch, in diversen Massen, Preise auf Anfrage, Alias. 6 Vasen aus buntem Gummi, zum Einstülpen, 20 cm hoch, je Fr. 45.–, pfister. 7 Das Ecksofa «Neo» gibt es in allen ­Farben des Regenbogens, wie abgebildet Fr. 4434.–, rolf benz. 8 Stuhl «Reidar», lackiertes Aluminium, eignet sich auch für draussen, Fr. 69.95, IKEA.

REDAKTION Christine Marie Oppelt

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Milano

news

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Jeden Frühling setzt die Möbelmesse Massstäbe. Für Stühle und Sessel gilt diesmal: Form und Farbe frei wählbar!

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REDAKTION Christine Marie Oppelt

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1 Die geflochtene Sitzinsel Nestrest ist

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aus wetterfestem Kunststoff, 260 cm hoch, ca. Fr. 11 485.–, dedon. 2 Arik Levy ent-

warf Tivan aus Eichenholz, mit Ledersitz,

Preis auf Anfrage, Molteni. 3 Guscio Alto,

mit Stoff- oder Lederbezug, wie abgebildet

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ca. Fr. 5615.–, Flexform. 4 Tron eignet

sich für innen und aussen, ab ca. Fr. 1305.–,

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cappellini.

aus Wenge, ca. Fr. 2868.–, poltrona Frau.

6 Patricia Urquiola gab dem Sessel

Husk seine Form, ab ca. Fr. 2645.–, b & B italia.

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5 Drehstuhl Ginger, Beine

7 Nordische Klassiker waren

Vorbild für Mills, ca. Fr. 1500.–, minotti.

8 Ventura Lounge hat eine Sitzschale aus Polyurethan, Preis auf Anfrage, poliform.

9 Charlotte trägt ein feines Leder, ab ca. Fr. 1770.–, natuzzi. 10 Herald ist von

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der Modelinie des Hauses inspiriert, mit rotem Lackpolster, ca. Fr. 7160.–, Versace.


living style BARCELONAS SONNE OFFEN FÜR NEUE IDEEN

REDAKTION Christine Marie Oppelt

Alex Alorda ist ViZePRÄSIDENT des katalanischen möbelherstellers kettal und verantwortlich für die Produktentwicklung. WAS MACHT KETTAL-MÖBEL SO BESONDERS? Wir möchten uns durch Design und Innovation von anderen Unternehmen abheben. Unsere Kollektionen haben Charakter und prägen ihre Umgebung. Wir produzieren Signature-Stücke, die man miteinander oder mit schon vor­ handenen Möbeln kombinieren kann. WELCHE MATERIALIEN ZEICHNEN DIE KOLLEKTION AUS? Kettal sucht ständig nach neuen, inno­ vativen Materialien für den Aussen­ bereich. Zum Beispiel haben wir Puur entwickelt, einen Polyurethan-Schaum, der angenehm weich und trotzdem ­wetterbeständig ist. Unsere Stoffe ­Kernel und Paddock mit samtiger Oberfläche aus ­einem Mix von PVC und Acryl sind in ­vielen schönen Farben zu haben. Im ­September 2011 werden wir ein völlig neues drei­dimensionales Gewebe vorstellen: Nido d’Ape. WELCHEN EINFLUSS HABEN DE­ SIGNER, DIE FÜR KETTAL ARBEITEN? Patricia Urquiola hat vor sechs Jahren nicht nur unserer Kollektion, sondern dem ganzen Unternehmen ein neues Gesicht gegeben. Mit ihrer Linie Maja ­revolutionierte sie geflochtene OutdoorMöbel und gab ihnen eine unglaubliche Energie und Vielschichtigkeit. WIE WICHTIG SIND IHRER FIRMA DIE SPANISCHEN WURZELN? Sehr, denn in unserer mediterranen Gesellschaft findet ein grosser Teil des Lebens im Freien statt. kettal.com

Mit abwechslungsreichen Kollektionen von designermöbeln für terrasse und garten hat sich die spanische marke Kettal einen klingenden namen geschaffen.

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ES WAR EINE BESONDERE EHRE für Alex Alorda, den Vizepräsidenten des Outdoor-Möbelherstellers Kettal, als er von König Juan Carlos den spanischen Preis für Design 2010 entgegennehmen durfte. Die Auszeichnung würdigt das Engagement in der Entwicklung innovativer Produkte und Fertigungsverfahren, den Einsatz für Umweltschutz und Nachhaltigkeit und – natürlich – das Design. MAN IST MUTIG am Firmensitz in Barcelona. Die neuen Kollektionen wurden alle von Designern entworfen, die für ihre Kreativität international bekannt sind, darunter die in Mailand lebende Spanierin Patricia Urquiola und die zwei niederländischen Designer Marcel Wanders und Hella Jongerius. Die eben erst vorgestellte Linie Landscape stammt von ­Rodolfo Dordoni, der sonst den eleganten Sofas von Minotti ihre Form verleiht. Damit geht Kettal im Bereich der Outdoor-Möbel neue Wege.

1 sideboard, trotzt auch schlechtem Wetter, 173 × 59 × 50 cm, ca. Fr. 3860.–. 2 outdoor lamp, 181 cm hoch, ca. Fr. 1480.–. 3 loungesessel bob, mit wetterfestem Polsterbezug, 85 × 93 × 98 cm, ca. Fr. 2775.–. 4 Relax Chair maja, aus Kunststoffgeflecht, 99 cm hoch, ab ca. Fr. 2055.–. 5 Daybed bitta, Aluminium mit Seilgeflecht, 165 cm tief, ca. Fr. 4655.–. 6 tisch ziGZAG, 53 cm hoch, ca. Fr. 1915.–. 7 schaukelstuhl landscape, von Rodolfo Dordoni, ca. Fr. 1615.–. 8 club chair bitta, mit Polsterauflage, ca. Fr. 2420.–.


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schöner leben

Die neuen bücher über das wohnen wecken Lust auf einen Tapetenwechsel. Damit dabei nichts schiefgeht, stellen wir ihnen unsere Favoriten vor. Redaktion Christine MArie Oppelt Sie wünschen sich eine Verände-

rung? Manchmal ist nicht der Gang zum Coiffeur die Lösung, sondern frischer Wind in den eigenen vier Wänden. Vielleicht darf es sogar eine richtige Verjüngungskur sein. Wie man das macht? Besorgen Sie sich die neusten Bücher über Inneneinrichtungen, und schauen Sie bei anderen ab, was Ihnen gefällt. Das erspart viel Herumgerenne und böse Überraschungen. Zudem ist das völlig legitim, denn, glauben Sie mir, auch die Profis machen es nicht anders. Im Besten fall sind im Anhang des

Buches auch noch Bezugsadressen aufgeführt. So kann man die Dinge, die es einem angetan haben, gleich kaufen. Bei Tricia Guild ist das sowieso kein Problem, denn ihre Stoff- und Tapetenkollektionen werden auch in der Schweiz überall angeboten. Um Kelly Wearstler live zu erleben, buchen Sie bei Ihrem nächsten Miami-Aufenthalt am besten ein Zimmer im «Betsy». Das Hotel ist so bunt und frisch, dass es schon beim Eintreten für hundert Prozent Erholung sorgt. Wie ein Interieur neue Welten eröffnen kann, wird hier eindrücklich gezeigt.

WOHNEN IN ALLER WELT

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Egal, welchen Geschmack Sie haben, in diesem Buch von Globetrotterin Angelika Taschen gibt es für jeden etwas. Die Wohnreportagen von Zürich bis Tokio zeigen Minimal-Look, Flohmarkt-Romantik, Neo-Barock und New-Age-Design. Zum Stöbern und Entdecken. interiors now!, vol. 1, 416 Seiten, ca. Fr. 45.–. taschen.com


HINTER NACHBARS ZAUN Gaston Wicky fotografierte über dreissig private Gärten in und um Zürich, Andreas Honegger steuerte die Texte bei. Die Besitzer der Refugien bleiben allerdings ungenannt. DIE GEHEIMEN GÄRTEN VON ZÜRICH, 191 Seiten, ca. Fr. 80.–. dva.de

FRENCH DRESSING Keine Geringere als die Schwester des Präsidenten, Caroline Sarkozy, lädt uns auf eine Reise durch die spannendsten Wohnungen und Häuser der französischen Hauptstadt ein. Schick, überraschend und inspirierend! LIVING IN STYLE PARIS, 220 Seiten, ca. Fr. 70.–. teneues.com

MEINE TEUERSTE

NUANCEN ENTSCHEIDEN Sie ist der heisseste Tipp zwischen Miami und New York: Kelly Wearstler setzt mit ihrem frohen Stil nicht allein Trends, sie füllt auch ein Buch: «Hue» (Farbton). HUE, 288 Seiten, ca. Fr. 45.–. ammobooks.com

MIT SICHERER HAND Nach seinem Buch «Collecting Contemporary» gibt Adam Lindemann nun auch Design-Passionierten eine Anleitung zum gezielten Sammeln. Er zeigt Einzelstücke und limitierte Editionen, nennt die grossen Namen und führt Dinge auf, die man im Auge behalten sollte. collecting design, 300 Seiten, ca. Fr. 45.–. taschen.com

Zeitlos und elegant sind die Interieurs, die Michael Lassell an sage und schreibe 125 verschiedenen Orten fand – glit­ zernde Kristalllüster und dramatische Treppenaufgänge inklusive. gLAMOUR MODERN, 240 Seiten, ca. Fr. 75.–. dva.de

TRÄUME AB WEBSTUHL Niemand versteht die Kunst, Farben und Muster miteinander zu kombinieren, ­besser als die britische Stoff-Designerin Tricia Guild. In ihrem grossformatigen Bildband zeigt die «Queen of Colours», wie man Räume schön dekoriert. Style, 256 Seiten, ca. Fr. 75.–. dva.de


styleliving Adressen Flower Power CHANGEMAKER changemaker.ch CRABTREE & EVELYN crabtree.ch DEDAR dedar.com DRIADE driade.com DYER-SMITH & FREY dyersmith-frey.com FLAMANT flamant.com FLEXFORM flexform.it FLY fly.ch GLOBUS globus.ch GORILLA gorillabicycles.com GREEN GATE greengate.dk HERMÈS hermes.com HURTER TAPETEN hurtertapeten.ch IKEA ikea.ch INTERIO interio.ch JOHN DERIAN johnderian.com LIGNE ROSET ligne-roset.ch LIMITED STOCK limited-stock.ch MAFI NATURHOLZBODEN

mafi-naturholzboden.ch MANOR manor.ch MEISTER SILBER meistersilber.ch MOOOI moooi.com MUUTO muuto.com

NEUMARKT 17 neumarkt17.ch NUANCES Seefeldstrasse 12,

8008 Zürich, Tel. 043 268 52 00 PFISTER pfister.ch PIERRE FREY pierrefrey.com PIP STUDIO pipstudio.com SANDERSON sanderson-uk.com STUDIO DITTE studioditte.nl SUGAR RUSH sugarrush.ch SUSANNE WISMER susannewismer.ch TEO JAKOB teojakob.ch TOM DIXON tomdixon.net VANILLE & ZIMT CONFISERIE WIDMER

vanilleundzimt.ch ZINGG-LAMPRECHT

zingg-lamprecht.ch Unser besonderer Dank für die Unterstützung der Fotoproduktion geht an die Firmen Hurter Tapeten, Mafi Naturholzboden, Sanderson, Susanne Wismer und Sugar Rush.

Trend Farbe ALIAS aliasdesign.it FLY fly.ch FOSCARINI foscarini.com IKEA ikea.ch INTERIO interio.ch PFISTER pfister.ch ROLF BENZ rolfbenz.com

Milano Trend REEditionen news CARL HANSEN & SØN carlhansen.dk CASSINA cassina.com CLASSICON classicon.com

DE SEDE desede.ch GEORG JENSEN georgjensen.com JENAER GLAS

zwieselkristallglas-shop.com PURE LIVING pureliving.ch SERGE MOUILLE sergemouille.ch VITRA vitra.com

B & B ITALIA bebitalia.it CAPPELLINI cappellini.it DEDON dedon.de

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Claudia Schiffer

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Sunny side up Die Badehose eingepackt, und nichts wie ab in den Sommer! Tipps von A bis Z für Schönheit und Wohlbefinden vom Scheitel bis zur Sohle.

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Foto: Geri Born

text  Annette frisch


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WIE (SONNEN-)ALLERGIE

WIE DUNKLE HAUT

Eklig, wenn rote, juckende Pickelchen an Dekolleté, Oberarmen und Beinen spriessen. Und das nach wenigen Tagen am Strand. Auslöser kann die Sonne sein. Man nimmt an, dass gewisse Stoffwechselpro­ dukte durch das langwellige UVA-Licht so verändert werden, dass der Körper darauf allergisch reagiert. Da gibts nur eins: der Sonne fernbleiben, und zwar bis zum Ende der Ferien. Unbedingt bei UV-Schutz und After-Sun ein Produkt für sensible Haut wählen, etwa von Avène, Clinique, Eucerin, Migros, Vichy.

Klar, Menschen des mediterranen Typs bekommen nicht so schnell einen Sonnenbrand wie blasse Nord­ länder. Man geht davon aus, dass ihre Haut dreissig bis vierzig Minuten ohne UV-Schutz auskommt, bevor sie mit Rötungen reagiert. Der vorzeitigen Hautalterung sind sie jedoch genauso ausgesetzt wie andere. Fazit: niemals ohne UV-Schutz.

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WIE BESTZEIT

Wer gern joggen geht, dem Strand entlangläuft oder Tennis spielt, tut dies am besten am Morgen. Der Boden ist noch leicht kühl, und es weht ein angeneh­ mes Lüftchen. Völlig ohne UV-Schutz kommt man allerdings auch zwischen acht und zehn Uhr nicht aus. «Sonnenterrassen» wie Dekolleté, Nase, Ohren sowie Stirn und Schläfen sind besonders exponiert.

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WIE CHECK

Ein brauner Fleck am Rücken! Ist es ein harmloses Muttermal oder vielleicht doch ein Fall für den Haut­ arzt? Wer nimmt sich schon die Zeit, wegen einer «Bagatelle» wie eines Flecks gleich den Dermato­ logen aufzusuchen? Man wartet, wartet, der Fleck wächst, verändert sich … Wer fürs Erste den Gang in die Arztpraxis scheut, kann bis 15. Juni 2011 seinen persönlichen Check daheim machen. Man fotografiert den oder die Flecke, lädt das Foto hoch und lässt es kostenlos von einem DermatologenTeam unter der Leitung von Professor Reinhard Dummer begutachten. Innert weniger Tage erfährt man per E-Mail, ob das Muttermal harmlos ist oder einem Dermatologen gezeigt werden muss. myskincheck.ch

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WIE EXTRAS

Nicht nur die Haut, auch der Schopf will unter der Sonne verwöhnt werden. Spezielle Elixiere, zum Teil auf Ölbasis, schützen das Haar vor dem Austrocknen und beugen einem Ausbleichen vor. Zudem ­erhalten sie es schön geschmeidig und glänzend. Entspre­ chende Produkte gibt es etwa von Kérastase, L’Oréal Professionnel, Redken, René Furterer, Wella.

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WIE FÄLTCHEN

Die Sonne macht der Augenpartie speziell zu schaf­ fen. Klar, deckt man sie meistens mit einer schicken Sonnenbrille ab, dennoch kerben sich in den Ferien vermehrt Fältchen ein, die sich mit Sofortstrategien wie Augenmasken durchaus lindern lassen. Es gibt sie zum Beispiel von Clarins, Guerlain, Shiseido, Sisley.

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wie GESUNDE BRÄUNE

Sie kommt aus Tube und Tiegel, Sonne braucht es dazu nicht. Die Rede ist von Selbstbräunern. Die ­einen lieben sie, andere hassen sie, weil sie unange­ nehm riechen und die Haut leicht gelblich färben. Zwar tüfteln die Hersteller stets an neuen Formeln, um beides in den Griff zu bekommen, doch ganz befriedigend ist das Resultat nach wie vor nicht.


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WIE LYKOPIN

Klettert das Thermometer auf hochsommerliche Tem­ peraturen, macht sich der Appetit tagsüber weniger bemerkbar. Verantwortlich dafür sind der Botenstoff Dopamin und das Glückshormon Endorphin, die bei Sonnenlicht vermehrt ausgeschüttet werden.

Tomaten haben jetzt Saison, und sie sind reich an Lykopin. So heisst der Farbstoff, der freie Radikale neutralisiert, jene Moleküle, die die Haut frühzeitig altern lassen. Übrigens: Die Lykopin-­Konzentration ist in reifen sowie erhitzten Tomaten (wie aus der Dose) mehr als doppelt so hoch wie in rohen und kann überdies vom Organismus besser verwertet werden.

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WIE ILLUSION

SPF 15, 30, 50 – um den auf der Verpackung an­ gegebenen UV-Schutz auf der Haut zu erreichen, müssen wir 1,5 bis 2 Gramm Creme pro Quadrat­ zentimeter Haut auftragen. Anschaulicher ausge­ drückt, heisst das eine Handvoll für den ganzen Körper. Das tun aber die wenigsten, weshalb wir uns oft in falscher Sicherheit wähnen.

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WIE jA, DAS WOLLEN WIR

Kinder finden Sonnenbrillen cool, denn schliesslich trägt auch Papi eine. Doch das ist nicht der einzige Grund, um den Sprösslingen eine Brille mit 100 Pro­ zent UV-Schutz bis 400 Nanometer auf die Nase zu setzen. Licht blendet nicht nur, sondern es greift die im Kindesalter besonders sensible Netzhaut an. Noch intensiver ist die UV-Belastung am Strand oder im Wasser, wo bis zu 80 Prozent des UV-Lichts reflektiert werden.

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WIE KINDER

Der Dermatologe, Hautkrebsspezialist und Vater Günther F. L. Hofbauer rät, Kinder bis zwei niemals der direkten Sonne auszusetzen. Ab dann heisst die Devise: Hütchen aufsetzen, langärmliges T-Shirt und lange Hosen anziehen. Unbedeckte Haut wird mit hohem UV-Schutz eingecremt.

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WIE MÄNNER

Männer finden Cremes weibisch, zudem glauben sie, ihre Haut sei ohnehin robust genug, um der Mittagssonne auch ohne UV-Schutz zu trotzen. Fakt allerdings ist, dass Männer häufiger an Haut­ krebs erkranken als Frauen. Zum wenig rühmlichen ersten Platz tragen allerdings auch jene Männer bei, die draussen bei gleissender Sonne oben ohne und ohne Schutz vor UV-Strahlung arbeiten.

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wie NUDE

Nein, die Rede ist nicht von einem blassen Teint, wer will das schon im Hochsommer – allerdings ebenso wenig ein schokobraunes Antlitz. Attraktiv wirkt eine

SCHUTZ VON INNEN KAPSELN für schöne Bräune! Ein Wirkstoffkomplex mit einem Milchsäure-Ferment, Betacarotin und Lykopin stärkt die Hautzellen, reduziert die Empfindlichkeit auf UV-Strahlen, regeneriert geschädigte Zellen und soll sogar Pigmentflecken vorbeugen. Sonne, INNÉOV, Fr. 41.–.

Fotos: Geri Born (2), Inge Zinsli (1)

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WIE HUNGER



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wie ÖLIGE HAUT

Für Frauen und Männer, deren Haut von Natur aus glänzt, gibt es UV-Schutz mit mattierenden Inhaltsstoffen. Damit sieht man besser aus und fühlt sich auch deutlich wohler. Etwa von Eucerin, Vichy.

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wie PLUS

Was bedeutet das Plus (wie 50+), das auf einigen Sonnenprodukten nach der Angabe des Schutzfaktors steht? Wer sich damit cremt, schützt die Haut mit einem SPF 60 oder mehr. Bis 2007 fand man in den Regalen Produkte mit astronomisch hohen UV-Filtern. Die Angaben waren jedoch nur bedingt aus­sage­kräftig, da der UVB-Schutz zwar sehr hoch, der UVA-Schutz jedoch häufig extrem niedrig war. Die Colipa (The European Cosmetics Association) vereinheitlichte die Bestimmungen europaweit, zudem wurde eine allgemein anerkannte Methode ent­ wickelt, um die Lichtschutzfaktoren zu ermitteln.

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WIE RAUSCHENDE NÄCHTE

Der Lieblingsduft der kühlen Saison bleibt daheim, jetzt ist Zeit fürs leichte Eau de Toilette oder für den neuen Sommerduft. Gleich mehrere spezielle Sommer-Sonnen-Düfte sorgen für eine verführerische Ausstrahlung, so etwa «Sun» von Jil Sander, ­«Bronze Goddess» von Estée Lauder und Thierry Muglers «Alien Sunessence». Vorsichtshalber sprüht man sie abends auf, denn in Kombination mit UV-Strahlen können gewisse Inhaltsstoffe von Parfums bleibende Flecken auf der Haut verursachen.

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WIE SONNENBRAND

Oh weh! Eigentlich dürfte dies nicht passieren. Wenn dennoch eine Hautpartie gerötet sein sollte, Mineralwasser aufsprühen. Nicht irgendwelches, sondern eines mit heilender Wirkung: Solche Sprays gibt es etwa von Avène, La Roche-Posay, Vichy.

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WIE TRANSPARENT

UV-Schutz ja, aber bitte weder sicht- noch spürbar. Die Hersteller haben uns diesen Wunsch mit trans­pa­ renten Sprays – natürlich frei von umwelt­

wie QUALITÄT

Was tun mit der Sonnenschutzcreme der vergan­ genen Saison? Weg damit oder noch brauchen? Auskunft darüber gibt die Zahl, die auf der Verpackung beim Symbol mit dem geöffneten Tiegel steht. Sie bezeichnet die Anzahl Monate, während deren ein geöffnetes Produkt verwendet werden kann. Liegt die Creme allerdings stundenlang im glühend ­heis­sen Auto oder am Strand an der prallen Sonne, wirft man sie besser weg, auch wenn sie nur wenige Wochen alt ist. Entscheidend ist auch der Geruch. Was verdächtig bis ranzig riecht, gehört in den Abfall.

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EXTRASCHUTZ SPEZIELL exponierte Partien wie Ohren, Nasen- und Fussrücken, aber auch Lippen werden beim Cremen mit UV-Schutz oft vergessen. Abhilfe bringt der handliche Stift, der immer und überall einsatzbereit ist. Targeted Protection Stick SPF 35, CLINIQUE, Fr. 30.–.

Fotos: Geri Born (2), Inge Zinsli (1)

leicht getönte Haut. Schläfen, Wangen und Kinn akzentuiert man mit Bronzepuder, der mit langen Pinselstrichen aufgetragen wird. Auf die Lippen kommt ein golden schimmerndes Gloss. Et voilà!



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wie UVA-STRAHLEN

Lange galten UVA-Strahlen als unschädlich, da sie im Gegensatz zu den UVB-Strahlen keinen Sonnenbrand verursachen. Inzwischen wissen wir, dass­ UVA-Strahlen die Haut an 365 Tagen pro Jahr belasten, dies unabhängig vom Wetter. Sie dringen tief in die Haut ein, greifen das Immunsystem an und schädigen jene Fasern, welche die Haut glatt und straff erhalten. Kurz: Zu viel UVA lässt uns viel zu früh alt aussehen.

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WIE X-MAL GEHÖRT

Man liest es alle Jahre wieder, dennoch sieht man Touristen, die in der Mittagszeit an der prallen ­Sonne braten. Tun wir es doch den Südländern gleich, die sich über Mittag zurückziehen, essen gehen und am kühlen Schatten gemütlich Siesta halten.

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WIE YOGA

Wunderbar ist es, an einem idyllischen Ort, vielleicht am Strand oder in einem tropischen Garten, mit Gleichgesinnten Ferien zu verbringen, abzutauchen, um danach wie Phönix aus der Asche zu steigen. yogaflow.jimdo.com/retreat

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wie VITAMIN D

WIE ZIRBELDRÜSE

Vitamin D ist unentbehrlich für starke Knochen, und es ist das einzige Vitamin, das der Körper selbst­ herstellen kann. Dazu braucht es Sonnenlicht. Dreibis viermal wöchentlich zehn Minuten im Freien­ genügen allerdings, um die entsprechende Menge Vitamin D zu tanken. Falsch wäre es jedoch, die Haut mit langen Sonnenbädern zu strapazieren, weil damit das Risiko von Lichtschäden, also auch Hautkrebs, steigt. Eine prima Alternative sind Tropfen oder Tabletten mit Vitamin D.

Scheint die Sonne, fühlen wir uns doch einfach grossartig. Das hat einen Grund. Sonnenlicht steuert die Zirbeldrüse oder Epiphyse, ein kleines Organ im Zwischenhirn, das sowohl den Schlaf-wach-Rhythmus positiv beeinflusst als auch die Lust auf Sex.

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wie WASSER

Je höher das Thermometer klettert, umso mehr soll man trinken. Bester Durstlöscher ist Wasser pur, eineinhalb bis zwei Liter dürfen es schon sein. Wer reichlich Früchte, Beeren und Salat isst, speist damit zusätzlich das Wasserreservoir im Körper und kann die Trinkmenge etwas reduzieren. Handkehrum trinkt, wer schweisstreibenden Sport treibt, einiges mehr.

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IM MINIFORMAT JEDERZEIT geschützt lautet die Devise. Wer morgens bei bewölktem Himmel ins Büro geht und nachmittags im Café an der Sonne sitzt, hat in der Handtasche einen hoch­ filtrigen UV-Schutz im Taschen­format (30 ml) allzeit bereit. 50+, AVÈNE, Fr. 15.90.

Fotos: Geri Born (2), Inge Zinsli (1)

schäd­lichen Treibgasen – erfüllt. Ein weiteres Plus: Der Sprühkopf funktioniert in allen Positionen, was das Rundum-Auftragen erleichtert. Männer lieben diese unkomplizierte Applikationsform übrigens ganz besonders.



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1 LA ROCHE-POSAY Anthelios XL SPF 50+, Fr. 29.50 (zarte, nicht fettende

und wasserfeste Textur, ideal für Sonnenallergiker). 2 VICHY Capital Soleil Sonnenschutz-Öl SPF 40, Fr. 32.– (schnell einziehendes Öl mit seidiger, hypo­allergener Formel). 3 KIBIO Solaire High Protection Face Lotion SPF 30, Fr. 24.– (nicht fettendes Fluid fürs Gesicht mit natürlichen und biologischen Inhaltsstoffen). 4 LANCASTER Sun Age Control SPF 30, Fr. 79.– (UV-Schutz für den Körper mit straffender Wirkung). 5 CLARINS Sun ­Wrinkle

Control Cream For Face SPF 50+, Fr. 38.– (intensiv feuchtigkeitsspendend und zart duftend). 6 EUCERIN Sun Protection Sun Fluid 50+, Fr. 28.90 (mattierendes Fluid für Mischhaut, ölige und unreine Haut). 7 EUCERIN Sun Protection Sun Spray Transparent SPF 50, Fr. 33.90 (nicht fettende und wasserresistente Formel). 8 WELLA PROFESSIONALS Sun Concentrate, Fr. 24.– (UV-Schutz und pflegendes Avocadoöl fürs Haar). 9 RENÉ FURTERER ­PARIS Protective Summer Fluid, Fr. 25.90 (schützt das Haar am Strand).

Foto: Geri Born

ins netz gegangen …



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… und herausgefischt 1 NIVEA SUN Light Feeling SPF 20, Fr. 19.90 (leichte, schützende und

pflegende Formel). 2 MIGROS Sun Look Transparent Sun Spray SPF 30, Fr. 18.50 (schnell einziehende und nicht fettende Formel). 3 LANCÔME Génifique Après-Soleil, Fr. 53.– (samtig-zarte, leicht kühlende und sinnlich duftende Mikroemulsion zum Aufsprühen, pflegt und repariert die Haut). 4 LOUIS WIDMER Clear Sun Spray SPF 30, Fr. 35.– (leichter, transparenter und wasserfester Ölspray mit beruhigendem Panthenol. Mit und ohne Parfum erhältlich). 5 REDKEN Color Extend Sun Waterwear, Fr. 42.–

(für Wasserratten! Wasserfestes Treatment mit UV-Filtern zum Schutz von Haar­farbe und -faser). 6 KÉRASTASE SOLEIL Huile Céleste, Fr. 38.– (schützt das Haar vor UV-Strahlen, pflegt es mit Macadamia-Öl und verleiht ihm dank Glitzerpartikeln glamourösen Glanz). 7 DIOR BRONZE Protection solaire SPF 15, Fr. 59.– (leichte, zart duftende Formel für den Körper). 8 VICHY ­Capital Soleil After Sun, Fr. 35.– (300 ml Inhalt, feuchtigkeits­spendend, hautberuhigend). 9 GARNIER Ambre Solaire After Sun, Fr. 10.90 (feuchtigkeitsspendende Formel mit Aloe vera).

Foto: Geri Born

6

Fischernetz von Andys Fischershop, Zürich

Adressen Seite 184

5



y t u a e b e l y t s

vier freunde

wirkt dreifach

Vier subtil abgestufte Nuancen, die einem hellen Teint natürliche Frische schenken: Soleil Tan de Chanel, Bronze Rosé, CHANEL, Fr. 80.–.

Der Selbstbräuner spendet Feuchtigkeit, glättet die Haut und korrigiert optisch Unebenheiten: Instant Smooth Self Tanning, CLARINS, Fr. 39.–.

fotofinish

it’s aloe, honey!

seestern-GÖTTIN

Der lang haftende, natürlich wirkende Bronzepuder verleiht öliger Haut ein mattes Finish: Bronzer Oil-Free, Medium, SHISEIDO, Fr. 68.–.

Das hydratisierende Gel verleiht eine zarte Bräune und bringt die Haut zum Strahlen: Honey Bronzing Gel for Face, THE BODY SHOP, Fr. 19.90.

Leichter, sandfarben schimmernder Puder für einen sommerlich frischen Teint: Bronze Goddess Sea Star Bronzing Blush, ESTÉE LAUDER, Fr. 56.–.

pêche für miss melba

frisches fuchsia

Intensiv leuchtendes Lipgloss in einem zarten Pfirsichton mit schimmerndem Finish: Lèvres scintillantes, 287 Aurore, CHANEL, Fr. 41.–.

Das Gloss glänzt toll und soll bis zu sechs Stunden halten: Glam Shine Gloss Brillance, 116 Fresh Fuchsia, L’ORÉAL PARIS, Fr. 21.90.

LIPPEN

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REDAKTION Annette Frisch

AUGEN TEINT


BEAUTY-NEWS

Adressen Seite 184

Alles, was den Juni schöner macht

trifft den richtigen ton

fein wie bernstein

sonne, SAND, SAHARA

Das Serum regt die Melaninproduktion nach dem Sonnenbad an und sorgt für eine lang anhaltende Bräune: Terracotta Serum, GUERLAIN, Fr. 72.–.

Der Puder mit Bernsteinprismen lässt den Teint makellos erscheinen und macht ihn strahlend: Diorskin Nude Glow Summer Powder, DIOR, Fr. 68.50.

Der hauchfeine Puder zaubert im Nu sonnige Reflexe ins Gesicht: Terre Saharienne Bronzing Powder, 04, YVES SAINT LAURENT, Fr. 78.–.

GOLDMARIE ist wieder hie

TERRYs töne

leicht ums herz

Zarter Sonnenpuder in der Maxidose mit feinsten Goldpartikeln. Für Gesicht und Körper: Poudre compacte Eclat Soleil, T. LECLERC, Fr. 77.–.

Die getönte Pflege aktiviert die natürliche Bräune und lässt die Haut strahlen: Soleil Terrybly Hydra-Bronzing Serum, BY TERRY, Fr. 103.–.

Ein Hauch Puder, und schon sieht die Haut natürlichfrisch und sonnengebräunt aus: Almost Bronzer SPF 15, 01 Light-Medium, CLINIQUE, Fr. 47.–.

kokosbonbon

arganöl und mangobutter

auf HOCHGLANZ

Die zartschmelzende Textur pflegt die Lippen und lässt sie glänzen: Volupté Sheer Candy, 01 Lush Coconut, YVES SAINT LAURENT, Fr. 50.–.

Pflegendes Gloss für schön glänzende Lippen mit Arganöl, Kakao- und Mangobutter: Gloss Wonder Balm SPF 15, 28, NIVEA, Fr. 12.90.

Die leichte Formel klebt nicht, spendet Feuchtigkeit und verleiht tollen Glanz: Luxopolis Water Flash Lipgloss, MANHATTAN COSMETICS, Fr. 6.80.

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y t u a e b e l y t s rum & leder für die kerle redaktion Annette frisch

ein mann soll nach mann riechen. in diesen fantasievollen flakons finden sich jene herrendüfte, die frauen den kopf verdrehen.

ALBEI UZU & S

Y

t frisch akt dufte en Der Auft japanisch nach der er, v ti e V . cht Yuzu m o Zitrusfru m a ard Ambra, K em d n e ih e ei verl inen und Salb oilette se r: Eau de T kte ra a h C wür­zigen omme H r u o p y sse oral, L’Eau d’I , Sweet C pour l’Eté Fr. 8 0.–. IYAKE,

ISSEY M

MATET WEIHRAEE & UCH

Dem mit ternachts blauen Flakon e ntströme n Zitrusakkorde, die mit R osmarin, Matetee und orie lischen N nta­ oten von Tonkabohne u n d Weihra verschm uch elze Paris pou n: Midnight in r Homme Eau de Toilette, VAN CLE ­ARPELS EF & , ab Fr. 57.– (4 0 m l).

VETIVER & SANDELHOLZ Kumquat und Bergamotte geben den Einstieg in den aromatisch-frischen Fougère-Duft mit Salbei, Tonkabohne und einem sinnlichen Finale mit Vetiver und Sandelholz: Moschino Forever, MOSCHINO, ab Fr. 55.– (30 ml).

150

LA & MVEND INZ EL No ten E v M

on inz bel e und Lavend ebe Kar el, hau n d t, V warm amom anil und e So le für Sande , Mos mmer ein c l h Le M sinn olz so hus lich r â g l e e Tat es F n Col to i PAU o Ed ogne nale: itio T LG o ni n 20 AU LTI 11, que, ER, Fr. JEAN 8 0. –.

KORIANDER & ZEDER Belebend-aromatisches Eau de Toilette mit der Cassowary-Frucht, einer tropischen Pflaumenart, sowie Koriander, Kardamom, Labdanum (Harz der Zistrose) und Zedernholz: Joop! Splash, JOOP!, ab Fr. 74.– (75 ml).

STE & P RNAN ATS IS Das arom CHU LI Eau atis d

c an e e Toile h-würz t ig in Mee e warm te erinn e ert r. St e B rise Mai erna g a n Her löckche is und m zno n p t r e, Z und ed ägen P Eter atschu ernho die lz li da nity sF for M CAL VIN en S inale: KLE u IN, Fr. 1 mmer, 01.– .



y t u a e b e l y t s PAT & M SCHULI YRR HE Sinnli che

& ZIMT

s Pat Vanil sch le ­ iese sind die uli und d S s Duf tes. M tars ein S pr y mott itzer frisc rrhe und e ver her B vollk er­ga die K om ­ o pour mpositio mnen n: Am Hom m ber ­PRA e inte DA risate , Fr. 150.– nse, ur de (Vap o ­Nach lu füllen xe zum ­ ).

LEDER

den jekt für Das Ob , y d der en Dan modern gs nicht auf nterwe mit auch u gsduft Lieblin ze, e in M sein n d n rine u erd e Manda L imt und Rose, Z ten möchte: erzich Séduc­ noten v xtrême NNE, E n o li BA 1 Mil CO RA tion, PA eiseflakon). (R Fr. 5 6.–

RUM & VETIVER

Ein eleganter, tempera­ mentvoller Duft im roten Flakon, das im Design­ studio Pininfarina kreiert wurde. Beim Start geben Rum, Pfefferminze und Limette den Ton an, dann folgen Patschuli, Zeder und Vetiver: Guerlain Homme Pininfarina Col­ lector, GUERLAIN, Fr. 87.–.

TAB A

nn , we i­ et es ie kanad t f u d h d c o a h S N rc läst. lbei, d du Win älder b a S und lz, nW sche avendel edernho e L Z H ille: uss, katn nd Van ood, s u M dW ver u Veti lver Win FUMES, i S ER P l). d Woo UARED2 9.– (50 m 8 . r DSQ ab F

MANDARINE & VETIVER

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Die neue Version des Klassikers verströmt einen frisch-holzigen Duft von Mandarine, Grapefruit, Minze und Vetiver, bleibt jedoch der ursprünglichen und beliebten VeilchenLeder-Note treu: Aqua Fahrenheit, DIOR, ab Fr. 98.– (75 ml).

K& Die E KAK flako delzigar AO r n beg . Der D e im Par innt fum ufta ­ k mit sche kord de n blät Note v r arom at te o eine rn und n Taba i­ k­ kling mh olzig Fina t in -s le leich von Pa innliche tsch t bit n u te A*M en P rem Ka li und THIE ure k Hav ao aus RRY : ane MU GLE , R, F r. 10 5.–.

lexikon VETIVER ist ein tropisches Gras, das in China, Indonesien, La Réunion, Haiti und Brasilien kultiviert wird und dessen Wurzeln bis zu drei Meter tief in den Boden dringen. Für die Parfumherstellung wird die Essenz aus frischen oder getrockneten Wurzeln gewonnen. Vetiver duftet warm, erdig, holzig-süss und ist vorwiegend in Männerparfums zu finden.

Adressen Seite 184 Fotos: Inge Zinsli (4)

EL END ER V A D L & ZE der



y t u a e b e l y t s schön sein wie Hilary swank

HAARE

Das lange Haar der Löwe-Frau aus dem US-Staat Nebraska fällt locker gewellt auf die Schultern und umrahmt das schöne Gesicht der Schauspielerin. Gesträhntes Haar kann mit Extrapflege auf Hochglanz getrimmt werden: Okara Protect Color Lichtreflex-Spray, RENÉ FURTERER PARIS, Fr. 22.90.

DIE ZWEIFACHE OSCAR-gewinnERIN STELLT SICH GERNe den GROSSEN HERAUSFORDERUNGEN. SIE IST ATTRAKTIV, WITZIG – UND hat grips. Text annette frisch

AUGEN

Lippen

«Sie hat die schönsten Augen, die ich je gesehen habe», schwärmt Ex-Gatte Chad Lowe heute noch. Wir können ihm nur beipflichten. Hilarys faszinierendem Blick kann man sich nicht entziehen. Der Star akzentuiert die Augen auch auf dem roten Teppich nur mit wenig Make-up. Niemals fehlen darf Mascara: Sumptuous Extreme Mascara, ESTÉE LAUDER, Fr. 45.–.

Die vollen Lippen der Actrice glänzen zartrosa. Dunkle Töne würden ihren markanten Oberkiefer zu sehr betonen. Nach Möglichkeit wird ein Überbiss im Kindesalter korrigiert, doch das konnte sich Hilary Anns Familie nicht leisten. Wie dem auch sei, ihr Lachen ist wunderbar ansteckend: Shimmering Rouge, Iron Maiden, SHISEIDO, Fr. 40.–.

haut

HÄNDE

Die Schauspielerin braucht sich nicht um ihre Haut zu sorgen. Stirn, Nase und Kinn wirken leicht ölig, die Wangen trocken. Damit ist sie in bester Gesellschaft mit unzähligen andern Frauen. Zum Mattieren der Haut gibt es Spezialprodukte mit Löschblatt-­Effekt: Zero Oil Instant Matte Finish, ORIGINS, Fr. 24.–.

Die 36-Jährige trägt ein zauberhaftes Kleid von Emilio Pucci. Feinste Spitze lässt die Haut der Arme durchblicken. Kein Ring ziert ihre Hände. Jedes Schmuckstück würde vom Kleid ablenken und wäre schlichtweg zu viel. Die helle, fleckenlose Haut der Hände zeugt von gutem Schutz gegen Ultraviolettstrahlung: Urban Environment UV Protection SPF 50, SHISEIDO, Fr. 54.–.

Beine

Kilometer wird die sportliche Beauty in ihren Higheels-Sandalen nicht zurücklegen. Muss sie auch nicht. Passend zu ihrem zurückhaltenden Stil sind die Nägel hell lackiert: Nail Polish, 711, LCN, Fr. 14.90.

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STEHT

Foto: dpa

füsse

1,68 Meter vor der Kamera, seit sie 16 ist ZIEHT im Garten Hühner auf LIEBT es, sich ab und zu herauszuputzen ZÄHLT zu den radikalsten Schau­spiele­ rinnen Hollywoods VERBRINGT ihre Kindheit und Jugend in einem Trailer-Park und als Aussenseiterin LERNT von ihrer Mutter, dass alles möglich ist, wenn man es will ISST gern indische Gerichte PROBIERT jederzeit Aufregendes wie Fall­ schirmspringen oder Bungee-Jumping SPIELT am liebsten Kämpfernaturen wie Betty Anne Waters in «Conviction» (2010) GRÖSSE

Adressen Seite 184

Die muskulösen Beine verraten die Leistungssportlerin. Bis 16 trainierte die passionierte Schwimmerin und Turnerin profimässig im Team der Junior Olympics. Auch heute noch treibt sie Sport. Ihre Beine sind entsprechend straff und benötigen nichts ausser Feuchtigkeitspflege, die ihre Haut zart hält: Fresh Ginger Fluid, KENZOKI, Fr. 58.50.



christian dior

y t u a e b e l y t s

Sommerfreuden

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die lippen leuchten wie ein sonnenuntergang, die lider wie eine lagune. die kÜrper schimmern golden im leisen spiel der farben. redaktion  Annette frisch



y t u a e b e l y t s

Hippie de luxe BRAUN IN VielEN tönEN, BRONZE, ROSA, WEISS: mit KLEINEm AUFWAND erzielen sie GROSSE WIRKUNG.

DER LOOK

Langes, wallendes Haar, Mittel­ scheitel, Stirnband aus edler Seide, assortiert zum Kleid. So defilierten die Models bei Emilio Pucci schon früher über den Laufsteg. Der Look ist auf neue Art zurück.

WAS ES BRAUCHT DIOR 5 Couleurs Couture

Eyeshadow Palette, 754 Rosy Tan, Fr. 90.–. MANHATTAN COSMETICS Khol Eyeliner, Dunkelbraun, Fr. 6.50. CLARINS Blush Prodige, 05 Rose Wood, Fr. 47.– (erhältlich in sechs Harmonien). ESTÉE LAUDER Pure Color Long Lasting Lipstick, 86 Tiger Eye, Fr. 40.–.

TIPPS Den Lidstrich mit dunkelbraunem Lidschatten oder Kholstift dem oberen und dem unteren Wimpernkranz entlangzeichnen und mit ­einem weichen Pinselchen leicht nach aussen verwischen. Den ­beweglichen Teil des Lids mit dem hellen Braun betonen. Das Gesicht mit Blush modellieren, dabei die Mittelpartie mit der hautfarbenen Nuance abpudern, Wangenknochen mit dem dunkleren Ton akzentuieren. Dazu trägt die Neo-Hippie-Frau bronzefarbenen Lippenstift.

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emilio Pucci


y t u a e b e l y t s

DER LOOK Das Model hat etwas Engelhaftes und wirkt sehr frisch. Dank aus­ geklügelten Kosmetika kann heute auch eine Frau über dreissig so aussehen. Voraussetzung ist eine gut gepflegte Haut. Rötungen oder Flecken lassen sich mit Concealer diskret kaschieren.

DAS MINIMALISTISCHE MAKE-UP RÜCKT DIE NATÜRLICHE SCHÖNHEIT EINES GESICHTES DISKRET INS RAMPENLICHT. VOILÀ, DAS GEHEIMNIS DES GEKONNTEN NUDE-LOOKS.

CHANEL Vitalumière Aqua Make-up,

Beige Rosé-Pastel, Fr. 66.–.

anne valérie hash

Natürlich schön

WAS ES BRAUCHT BOURJOIS Eyeshadow, 90, Fr. 19.70. LANCÔME L’Absolu nu,

205 Beige charnel, Fr. 44.–.

TIPPS Feuchtigkeitspflege hält die Haut schön prall, sie ist das A und O. Darüber kommt die federleichte Foundation für mehr Leuchtkraft. Den inneren Augenwinkel mit weissem Lidschatten akzentuieren, den inneren unteren Lidrand mit weissem Crayon. Dieser Trick lässt auch müde Augen frisch aussehen. Ein Hauch von Nude auf den Lippen perfektioniert den Look.



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christian dior

y t u a e b e l y t s


Meer­jungfrau WARUM NICHT ETWAS UNGEWOHNTES WAGEN? STARKE FARBEN AUF LIDERN UND LIPPEN PASSEN ZUM SOMMER. UND SIE GARANTIEREN EINEN GLAMOURÖSEN AUFTRITT. DER LOOK

Akzente setzen heisst das Motto. Sei es mit den Farben des Meeres auf den Lidern oder richtig roten Lippen. Oder beidem. Nur sehr wenige Frauen trauen sich, das extravagante Augen-Make-up dieser Saison zu tragen. Generell gilt: Je jünger die Frau, umso frecher, ­gewagter, verrückter darf der Look sein. Sobald sich die Farben in den Falten absetzen, sieht man damit aus wie ein Clown in Trauer.

WAS ES BRAUCHT MANHATTAN COSMETICS Luxopolis

Eyeshadow, Jet Set Jade, Fr. 6.80. ESTÉE LAUDER Bronze Goddess ­Shadow

Stick Duo, 02, Fr. 36.–. CLARINS Rouge Prodige, 117 Sunset, Fr. 37.–. REVLON Luscious Mascara, Blackest Black, Fr. 20.90. MAYBELLINE N. Y. Eyestudio, 50 Green Glam, Fr. 15.90.

TIPPS Lidschattenfarben lassen sich dezent oder intensiv auftragen, je nachdem, ob man damit den ganzen beweglichen Teil des Lids betont oder zum Beispiel nur den äusseren oberen Wimpernkranz. Zudem lassen sich die meisten Lidschatten sowohl trocken als auch feucht anwenden. Trocken ist das Finish eher diskret, feucht intensiv bis leuchtend.


Gucci

y t u a e b e l y t s

DER LOOK Es ist das schicke Make-up für die Sommerparty mit viel Gold und Braunnuancen auf den Augenlidern sowie farbintensiven und hochglänzenden Lippen.

WAS ES BRAUCHT GUERLAIN Terre Indigo 4 Shade Eyeshadow, Fr. 80.–. SHISEIDO Luminizing Satin Eye Color Trio, BR 209, Fr. 61.–. ESTÉE LAUDER Pure Color Lip Gelée, Electric Coral, Fr. 35.–.

TIPPS

ALLES DARF funkeln oder GOLDEN SCHIMMERN: LIDER, LIPPEN, HAAR. DAS WIRKT Im nachtklub wie am dinner im KERZENLICHT ATTRAKTIV UND VERFÜHRERISCH.

Fotos: Inge Zinsli, Imaxtree (5)

Glanzauftritt

Adressen Seite 184

Den beweglichen Teil des Lids mit braunem Lidschatten betonen, die Lidfalte mit Orange, darüber ein helleres Braun. Alle Nuancen mit Gold vermischen. Generell gilt: Die Farben verlaufen vom Wimpern­rand zur Braue von dunkel zu hell. Gut deckenden, korallen­ roten ­Lippenstift auftragen und ­darüber das Gloss, das für Glanz und volu­minöse Lippen sorgt. Bei Fältchen in den Mundwinkeln nur das Lippen­herz mit Gloss betonen.





e v fi p o t e l y t s

beauty

aerin’s best sie ist kreativchefin und Markenbotschafterin von Estée Lauder, Gattin und zweifache Mutter. Nun gründet Aerin Lauder, die Enkelin der grossen Estée, ihr eigenes Lifestyle-Label. Unter dem Namen Aerin will die 40-jährige Powerlady Accessoires, Porzellan und Schmuck verkaufen – alles im Stil der Privatsammlung ihrer illustren Grossmutter. Beratend zur Seite steht ihr Anna Wintour, die berühmt-berüchtigte Chefredaktorin der amerikanischen «Vogue».

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neues aus der welt der beauty: was vor und hinter den kulissen geschieht.

ewig jung SIGA, die Seele, nennen Ein-

origins.ch

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5

berge von geld

PSssT! ES GIBT FIRMEN, DIE SIND

STÄNDIG IN DEN SCHLAGZEILEN, UND ANDERE, VON DENEN DIE MEISTEN NICHT einMAL WISSEN, WIE MAN IHREN NAMEN AUSSPRICHT. ZUM BEISPIEL PUIG. DER NAME IST KATALANISCH, WIRD «PUTSCH» AUSGESPROCHEN UND BEDEUTET BERG. OBEN AUF DEM BERG STEHT Die FAMILIENfirma AUS BARCELONA, die 2010 DEN GEWINN UM 57 PROZENT auf 130 millionen euro STEIGERN KONNTE. Unter anderem MIT PARFUMS VON PRADA, NINA RICCI, COMME DES GARÇONS, PACO RABANNE, IM HERBST WIRD EIN duft für VALENTINO hinzUKOMMEN UND WER WEISS was noch: DISKRETION IST IM HAUSE OBERSTES GEBOT. puig.com

82 %

der Männer schauen einer Frau zuerst auf die Hände.

4

3

Hey, big spender! HYALURONSÄURE, meist als HA (Hyaluronic Acid) abgekürzt, ist eine transparente, gelartige Substanz, die in den Zellzwischenräumen von Haut, Knorpel und Bindegewebe vorkommt. Einst wurde sie aus Hahnenkämmen gewonnen, heute auf biotechnologischem Weg. Hyaluronsäure besitzt die Fähigkeit, ein Vielfaches ihres Gewichts an Flüssigkeit zu binden. Das macht sie zum perfekten Feuchtigkeitsspender. Dank ihrer Quellwirkung können Cremes mit Hyaluronsäure Fältchen vorübergehend leicht aufpolstern. Wer ein anhaltendes Resultat wünscht, lässt sich die Falten damit unterspritzen.

REDAKTION Annette Frisch

heimische in Ghana den Extrakt, den sie zur Wundheilung einsetzen und Neugeborenen als Getränk zur Reinigung geben. Er wird aus Blättern und der Rinde des ­heiligen Anogeissusbaumes gewonnen. Forscher von Origins analysierten in Zusammenarbeit mit der Uni Strassburg den Extrakt und entdeckten dabei beachtliche hautverjüngende Eigenschaften. Er regt etwa die Fibrillinkonzentration in der Haut an und verleiht ihr wie die Sprungfedern einer Matratze Spannkraft. Genau daran mangelt es der Haut ab dreissig. Neu steckt der Anti-Aging-Cocktail im OriginsSerum namens Plantscription.



n e n n i w e g e l y t s

verlosung!

35 SETS VON Biotherm SI STYLE VERLOST 35 SETS VON BIOTHERM IM WERT VON JE 273 FRANKEN. JEDES SET ENTHÄLT LAIT SOLAIRE FÜR DEN KÖRPER MIT SPF 15, 30 UND 50 SOWIE DAS GESICHTSFLUID MIT SPF 30, DIE HYDRATISIERENDE GESICHTSPFLEGE NACH DEm SONNEnbad UND das EAU DE PARADIS. feuchtigkeitsspendend und revitalisiert die Haut nach dem Sonnenbad, wäh­ rend die prickelnd frischen, aromatischsinnlichen Noten des Eau de Paradis für prima Laune sorgen. SO NEHMEN SIE TEIL Rufen Sie an un­ ter Tel. 0901 560 090 (Fr. 1.– pro ­Anruf ), und nennen Sie Namen und ­Adresse. Oder senden Sie eine Post­karte (keinen Brief ) mit Ihrer Adresse und Ihrer Tele­

fonnummer an: SI Style, Biotherm, Post­ fach, 8074 Zürich. EINSENDE- UND ANRUFSCHLUSS ist der 17. Juni 2011. Gewinnerinnen wer­ den schriftlich benachrichtigt. Keine Bar­auszahlung. Der Rechtsweg ist aus­ geschlossen. Über die Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Mitarbei­ tende von Biotherm und der Ringier AG sind nicht teilnahmeberechtigt.

Foto: Inge Zinsli

BIOTHERM gilt als Pflegespezialist par excellence. Perfekt für die Ferienzeit ist dieses Set. Es enthält den leichten, zart duftenden Sonnenschutz Lait Solaire in drei Ausführungen mit unterschied­ lichem Schutzfaktor, sodass man für alle Fälle gewappnet ist. Fürs Gesicht, das der vorzeitigen Hautalterung durch UV-Strahlen besonders ausgesetzt ist, gibt es die Anti-Aging-Sonnencreme aus der Linie Sun Vivo. Sun After wirkt



y t u a e b e l y t s SERIE

Ein untrügliches Gespür für Eleganz REDAKTION Monica Congiu

christian dior gab den Frauen ihre Weiblichkeit zurück und der Mode ihre Opulenz.

Liebling der Franzosen Chris­tian

1954

Christian Dior bei der Anprobe des Kleides «La Blenheim». Die englische Prinzessin ­Margaret trug es zu einer Benefizveranstaltung des Roten Kreuzes.

Dior schrieb Modegeschichte wie kein Zweiter. Das sah man ihm aber nicht an. Er ähnelte vielmehr einem sanftmütigen Landpfarrer, der deftige Kost liebt. Dior wurde als Sohn einer wohlhabenden In­ dustriellenfamilie am 21. Januar 1905 im Seebad Granville in der Normandie ge­ boren. Niemand hätte dem höflichen und schüchternen jungen Mann eine Karriere als Modeschöpfer vorausgesagt. Am ehes­ ten vielleicht seine Wahrsagerin in Gran­ ville – ohne sie tat der Jeune Homme

“Das Mittelmässige und das Demoralisierende sind die grössten Feinde des Schicks – wobei die zwei meist als Paar auftreten.”

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keinen Schritt. Aber die wichtigste Figur in seinem Leben war und blieb die stren­ ge Mutter. La Mère weckte in ihrem Fils die Liebe für Dekoratives, Blumen und Gärten. Der feinsinnige Sprössling durfte sich aber nicht den schönen Künsten wid­ men. Er musste die Diplomatenlaufbahn einschlagen. Doch alles kam anders Der Bör­

sencrash von 1929 pulverisierte das Fami­ lienvermögen, zudem starb die Mutter.

Foto: Christian Dior

christian Dior



y t u a e b e l y t s SERIE

La catastrophe. Und Christian Dior wurde mit einem Schlag erwachsen. Er begann, für Modehäuser wie Ricci, Schiaparelli und Balenciaga Entwürfe anzufertigen. 1938 engagierte ihn Robert Piguet als Modellisten, kurz darauf wechselte er als Chefdesigner zu Lucien Lelong. Vor den deutschen Besatzern flüchtete Dior mit seinem Vater und der jüngsten Schwester in die Provence. Dann wurde er einberufen, im Süden Frankreichs zu kämpfen. Sensationelle Premiere Nach

Kriegsende eröffnete er mithilfe eines reichen Freundes, des «Baumwollkönigs» Marcel Boussac, sein eigenes Modehaus in Paris. Die erste Kollektion im Jahre

um 1956

Christian Dior

Der Couturier zog den Frieden in der Natur dem mondänen Wirbel vor.

1947 war eine Sensation. Oder vielmehr ein Skandal. Neu waren der weite, wadenlange Jupe mit Wespentaille und das Oberteil, das den Busen betonte. Die neue Weiblichkeit setzte dem zweckmässigen, nüchternen Kleidungsstil der Kriegsjahre ein jähes Ende. Der entbehrungsreiche Nachkriegsalltag kümmerte Dior ohnehin nicht. Lieber träumte er sich mit seinen Kreationen in die Kindheit zurück: Streifzüge durchs Blumenmeer im Park der väter­lichen Villa, Momente kindlicher Verzückung beim Anblick seiner in knisternde Fin-de-Siècle-Roben gewandeten Mutter. Er verarbeitete bis zu 40 Meter Stoff zu einem einzigen Kleid, mit Korsettstangen und Polstern. Das entzückte die

Fotos: Christian Dior

christian dior


SERIE

christian dior

einen und entrüstete die anderen: Fe­ ministinnen und jene Frauen, die mit Lebensmittelmarken überleben mussten. Manchmal ging es so weit, dass den Trä­ gerinnen der neuen Mode auf der Strasse die Kleider vom Leib gerissen wurden. Ein Jahrzehnt des Erfolgs Als

bahnbrechenden «New Look» feierte die amerikanische Presse einen Stil, der die Uhren in Wirklichkeit zurückdrehte. Aber die romantisierte Frau als Fata Morgana des Reichtums inmitten des allgegenwär­ tigen Mangels traf den Nerv einer Zeit, die wild entschlossen war, die Nachkriegsnot zu verdrängen. Der Erfolg war gigantisch. Bald tragen zwei Drittel des französischen

1987

Edouard Fléchier

Der Dior-Parfümeur wurde für den Duft «Poison» mit einem Fifi Award geehrt.

Modeexports das Emblem des Hauses Dior. Der schüchterne Ästhet hat Paris als Modemetropole gerettet. Konsequent entwirft er jede Saison eine neue Sil­ houette wie die A-, die Y- und die HLinie. Er verkauft Parfums, Lippenstifte und Accessoires und sorgt für das Über­ leben ­einer ganzen Industrie. Ein volles Jahrzehnt. Dann erlag das übergewich­ tige und überarbeitete Modegenie am 24. Oktober 1957 im italienischen Kur­ ort Monte­catini einem Herzinfarkt. Dior erhielt ein Staatsbegräbnis. Weinende Frauen säumten die Champs-Elysées. Die Allee ertrank in einem Blumenmeer: Kame­lien, Nelken und überall die von Dior innig geliebten Maiglöckchen.


y t u a e b e l y t s SERIE

Elegant romantisch Christian Dior

wurde Parfümeur, «weil es genügt, ein Flakon zu öffnen, um alle meine Kleider auftauchen zu sehen». Sein erstes Parfum kreierte er im selben Jahr wie den legendären «New Look». Es hat einen ­eleganten Chypre-Charakter und eine zarte Alde­ hyde-Note, was typisch ist für die Parfums der 40er und 50er. In der Herznote ver­ einen sich neben Jasmin, Rose und Nar­ zisse Christian Diors geliebtes Maiglöckchen. Der Klassiker ist Ausgangsduft für eine gesamte Duftkollektion. Auch für «Miss Dior Chérie», das die freche Spritzigkeit des Originals behalten hat und für eine roman­tische junge Frau steht – verkörpert von der schönen Natalie Portman.

1947

miss dior

Einer der ältesten Duftklassiker.

Magisch sinnlich Das 1985 kreierte «Poison» ist der Auftakt zu einer der l­egendärsten Duftserien. Das blumige Parfum mit dem Orangencharakter und der sinnlichen Würzigkeit wurde 1987 sogar mit einem Fifi Award ausgezeichnet, dem begehrtesten internationalen Parfum­ preis. Extravagant und mysteriös ist auch sein Nachfolger «Hypnotic Poison». Der Duft ist geprägt von einer irreführenden Harmonie, die durch vier kontrastierende Geruchsfamilien entsteht: eine «giftige» Note durch Bittermandel und Gartenkümmel, eine üppige und kostbare durch Jasmin, eine mysteriöse durch Moos und Jakarandaholz sowie eine sinnliche Note aus Vanille und Moschus.

Fotos: Christian Dior

christian dior


SERIE

christian dior

ausgesprochen weiblich Das F ­ lakon

1985

hypnotic poison

Gestaltet in der Form der verbotenen Frucht.

erinnert an die Silhouette einer Frau. Den Duft hat eine der wenigen weiblichen ­Parfümeure unserer Zeit kreiert: Calice ­Becker aus dem Haus Givaudan. Ihr schwebte ein grosser, fröhlicher Blumenstrauss vor. Entstanden ist ein Duft, der mit einem fruchtig-blumigen Bouquet die absolute Weiblichkeit verkörpert: Ein üppiges Rosenbouquet folgt einem frischen Akkord der Bergamotte und wird abgelöst von feinen Jasminnoten. Bei dem 2010 folgenden «J’adore L’Or» wurden die kostbarsten Duftstoffe vereint: ein Assortiment von Mairosen und Jasmin aus der Parfumhochburg Grasse. Ein Goldband ziert den Flakonhals.

1999

j’adore

Eine Hommage an die Weiblichkeit.


n i vea Long R e p a ir

Haargenau, was wir wollen … … fühlbar schönes, langes Haar Es gibt kaum eine Frau, die nicht von einer langen, verführerischen Haarpracht träumt. Doch viele haben diesen Traum aufgegeben. Denn je länger das Haar wird, desto eher sieht man ihm die schädigenden Einflüsse der Zeit an. Das muss nicht sein. Jetzt ist langes, gesundes und glänzendes Haar für jede Frau in erreichbare Nähe gerückt. Das neuartige Pflegekonzept von NIVEA Long Repair macht es möglich. Es wurde exakt für die Bedürf­nisse von langem, beanspruchtem Haar entwickelt. Dreifach-Formel Sie zielt auf die

Reparatur von Ansatz, Längen und Spitzen ab. So wird bereits der Ansatz vor oxidativen Schäden geschützt und der jüngste Teil des Haares von Anbeginn gekräftigt. In den Längen, wo die geschwächte Keratinstruktur das Haar kraftlos macht, repariert ein haarähnliches Protein diese Lücken und glättet die Haaroberfläche. Und an den Enden, wo langes Haar am meisten geschädigt ist, versiegelt pflegendes Babassuöl die Haarspit­zen und beugt Spliss nachhaltig vor. Fazit: eine hoch spezialisierte Formel, die es Frauen ermöglicht, ihr Haar länger wachsen zu lassen und es dabei gesund, leicht und glänzend zu erhalten.


Pr o m o ti o n ni v ea L on g Re p ai r

lung und einmal wöchentlich eine ­Maske. Arbeiten Sie die Maske ins Haar ein, kämmen Sie es durch, und zwirbeln Sie es nach oben. Wenn Sie zudem eine Frischhaltefolie über den Kopf legen, kann das Produkt dank der Körperwärme besser eindringen. Mindestens 20 Minuten einwirken lassen!

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Wie oft ist bei langem Haar schneiden angesagt?

sally brooks, Nivea Hairstylistin

Wir brauchen ganz viel Pflege! SI Style: Was kann man tun, damit langes Haar gesund und schön bleibt? Sally Brooks: Es sanft behandeln! Man bürstet es vor dem Waschen mit einer Naturhaarbürste, um Knoten zu entfernen und es zu entwirren. Wenn das Haar nass ist, darf man nicht daran zerren. Mit dem Handtuch drückt man, ohne zu rubbeln, das Wasser heraus, um die äussere Schicht nicht aufzurauen. Dann entwirrt man es mit ­einem grobzinkigen Kamm. Eine Bürste muss Naturborsten haben, der Kamm abgerundete Zinken und der Haargummi mit einem schützenden Material überzogen sein.

Wie pflegt man sein Haar richtig? Wählen Sie Produkte, die Ihrem Haartyp entsprechen, und bleiben Sie ­einer Produktefamilie treu: Shampoo, Spü-

Um Spliss zu vermeiden, sollten die Spitzen alle zehn bis zwölf Wochen geschnitten werden. Und wer sein Haar färbt, dem empfehle ich, einen Profi aufzusuchen, der die Farbe nicht doppelt aufträgt, sodass das Haar keinen Schaden nimmt.

Was muss man tun, damit die Haare so richtig glänzen? Je glatter die Schuppenschicht des Haares ist, desto glänzender ist es und desto mehr spiegelt es das Licht wider. Deshalb ist die wöchentliche Intensivpflege auch so wichtig.

Was muss man beim Styling beachten? Föhnen Sie Ihr Haar stets mit nach unten gerichteter Düse, um die Schuppenschicht des Haares zu glätten. Das gibt den ultimativen Glanz. Wenn Sie ein Glätteisen verwenden, vergewissern Sie sich, dass es einen Temperaturregler hat – und gönnen Sie Ihrem Haar ab und zu mal eine Pause.

Neue Pflege: NIVEA Long Repair Serie

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Long Repair Shampoo Ein cremiger Schaum, der das Haar sanft reinigt. Beanspruchtes Haar wird gezielt gepflegt. Das macht es seidig und leicht frisierbar. 250 ml, Fr. 5.20.

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Long Repair Spülung Die neuartige Formel versorgt die unterschiedlichen Haarpartien mit der Pflege, die sie brauchen. Die Spülung glättet das Haar, macht es leichter kämmbar und geschmeidig, ohne es zu beschweren. 200 ml, Fr. 4.95.

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Long Repair express-­ Pflegespray Er kann auf nassem oder trockenem Haar angewendet werden und macht es sofort seidig, leichter kämmbar und schützt vor Spliss. 200 ml, Fr. 8.90.

Ihr bester Tipp für den Sommer? Binden Sie Ihr Haar zu einem ­Knoten hoch, und geben Sie vorher eine kleine Menge Haar­maske hinein. So ist es vor der Sonne geschützt und gleichzeitig mit Feuchtigkeit versorgt!

Als internationale Hairstylistin unterstützt Sally Brooks NIVEA mit ihrem kreativen Talent. nivea.ch/hair

Wir suchen Sie als Testperson Testen Sie die neue Pflegelinie! Die ersten 500 Bewerberinnen werden für den Test ausgewählt. Ausserdem verlosen wir unter allen Ein­ sendungen einen einmaligen Long-Hair-Workshop inklusive massgeschneiderter Beratung mit der interna­tionalen NIVEA Hairstylistin Sally Brooks. Teilnahmeschluss ist der 3. Juni 2011. Also schnell anmelden: schweizer-illustrierte.ch/schoenes-langes-haar


y t u a e b e l y t s Vier auf einen Streich

TEXT  Laura catrina

bei Aerni IN BERN ist die Schönheit Zu hause: hier werden ­Körper, Geist, Haar und Magen verwöhnt. Im ehemaligen Hotel Simplon, einem denkmal­ geschützten Jugendstilgebäude, kehren seit 2006 die Berner ein, um sich in Aernis Spa päppeln zu lassen. Oder um sich im Friseursalon einen neuen Haarschnitt zu gönnen, in der Boutique ein tolles Kleid zu kaufen (im Angebot sind Kreationen von Karl Lagerfeld, Marc Cain oder Luisa Cerano) oder nur, um an der Bar einen Drink zu nehmen, dazu einen köstlichen Antipasti-Salat. aernis Coiffeur-Tradition geht auf 1929 zurück. In

den Fünfziger- und Sechzigerjahren hob sich die Familie Aerni mit Filmauftritten, der Eröffnung einer Modebou­ tique und einer Cafébar hervor. Diesen Innovationsgeist besitzt auch der heutige Geschäftsführer Marc Riedo, der 1986 seine Ausbildung im Betrieb begann. 2006 reno­ vierte er die Räumlichkeiten an der Aarbergergasse 60 mit so viel Feingefühl, dass sein Betrieb ein Jahr darauf die Auszeichnung «Schönster Salon der Welt» erhielt.


1 Spa Wie wärs mit einem Pflegebad in der Mittagspause? 2 Coiffeur In puristischem Ambiente werden Haare gelassen. Der ehemalige Speisesaal ist viereinhalb Meter hoch. 3 bar Mit grosser Getränkeund kleiner, feiner Speisekarte.

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Behandlungen

Produkte

Schön und gut Der Gast kann einen ganzen Tag oder nur eine halbe Stunde im Spa verbringen. Ein Beauty-Tag ­kostet Fr. 450.–, dafür erhält man neben Pflegebehandlungen auch Frisur- und Make-up-Beratung und zwischendurch eine kleine Stärkung an der Bar. Bloss eine halbe Stunde dauert das Kokosnuss-Papaya-Peeling (Fr. 95.–); es belebt, und die Haut ist im Nu zart wie ein Pfirsich. Das ­pflegende Bad «Dream» (Fr. 60.–), die Gesichtsbehandlung «Fresh­ness» (Fr. 130.–) oder das ayurvedische Shirodhara-­ Ritual (Fr. 260.–) machen nicht nur schön, sondern auch happy.

Echte Helfer Die Produkte von Ligne St Barth werden auf der gleichnamigen Karibikinsel aus Pflanzen und Früchten hergestellt. Zudem führt das Haus die Linie Aerni 1929 mit Produkten aus natürlichen Inhaltsstoffen. Wilde Mähnen werden mit einer japanischen Haar-Zeremonie nach Shu Uemura gebändigt.

SPECIALS Königlich Seit Anfang Jahr können sich Kunden von Aerni auf Wunsch abholen oder nach Hause chauffieren lassen – im silberfarbenen Jaguar XJ.

Aerni Haar Kleid Bar Spa, Aarbergergasse 60, 3011 Bern, Tel. 031 311 24 68, aernibern.ch


p o k s o r o h e l y t s

+++ Stier: auf Erfolgskurs! +++ krebs: gute Chancen im job! +++ Löwe: GLück im Spiel! +++

Eine Zeit der Sinnlichkeit und der Lebensfreude, gespickt mit Neugier und feurigem Temperament, verheisst Gutes. Wenn da nicht diese Verbissenheit manch fruchtbaren Ansatz im Keim ersticken würde … Nehmen Sie sich in Acht vor einseitiger Argumen­tation, Sturheit und Uneinsichtigkeit. Toleranz und Empathie sind Glücksbringer, die Ihnen die Pracht des Sommers entfalten und Wünsche in Erfüllung gehen lassen. Lebenslust statt Lebensfrust – Sie haben die Wahl! Die Ernte dessen, was wir gesät haben, kann wunderbar sein, aber auch deprimierend. Leben Sie den Augenblick bewusst, und erfreuen Sie sich auch an kleinen Fortschritten.

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BARBARA MAURER

Die Astrologin ist Fachmitglied SAB und erstellt für SI ­Style das Horoskop. Termin und Auskünfte zu Ihrem persönlichen Horoskop unter Tel. 041 370 71 49.

21. 3. –  20. 4. Missverständnisse können Ihre Laune ordentlich trüben. Ihre Energien sind aber weiterhin intakt, Sie werden Mittel und Wege finden, die häusliche Har­ monie wiederherzustellen. Es ist nicht immer nur das Neue das Bessere. Peppen Sie Ihre Be­ziehung etwas auf, setzen Sie Ihren Charme ein. Berufliche Neustarts stehen unter güns­ tigen Einflüssen. Machen Sie ­einen Schritt auf Ihren Chef zu, bitten Sie um die verdiente Lohner­höhung. Sport und Be­ wegung gehören zur gesunden Lebensweise. All die verpassten Stunden im Fitnessklub lassen sich nicht an einem einzigen Tag wettmachen! Starflash: Pflegen Sie Ihre Freundschaften!

Waage

24. 9. –  23. 10. Lieben Sie die Herausforderung oder nicht? Ihre Laune hat sich merklich verbessert, Ihr Partner versprüht Freude und hat Lust, sich auf neue Abenteuer mit Ih­ nen einzulassen. Sie tun gut da­ ran, Dinge, die nicht zu ändern sind, zu akzeptieren, Herzens­ ziele hingegen mit aller Kraft zu verfolgen. Auch im Job ist es wichtig zu unterscheiden, wo Ein­satz förderlich und Beschei­ denheit tugendhaft ist. Diese Ba­lan­ce zu finden, fällt der har­ monischen Waage nicht leicht. Meditative Sportarten helfen, innere Ruhe und Rhythmus zu finden. Damit kann die kommen­ de Zeit zu einer der wertvolls­ten Phasen Ihres Lebens werden. Starflash: Aufgepasst, nicht jeder meint es ehrlich mit Ihnen!

Stier

21. 4. –  20. 5. Das Liebesbarometer steht im Hoch, Schicksalsbegegnungen könnten zu dauerhaften Verbin­ dungen wachsen. Sie sind auf Erfolgskurs, freuen Sie sich auf ein Feuerwerk von aufregenden Ereignissen. Rastlos suchen Sie neue Herausforderungen, und es gelingt Ihnen beinahe alles – vorausgesetzt, Sie lassen sich nicht zur Oberflächlichkeit ver­ leiten. Bleiben Sie auf dem Bo­ den, entscheiden Sie bedächtig nach Stier-Manier! All Ihre Sinne sind auf Empfang. Das erhöht Ihre Sensibilität andern gegen­ über, birgt aber die Gefahr von masslosem Genuss. Ihrer Figur tut das weniger gut, weder op­ tisch noch gesundheitlich. Starflash: Scheuen Sie sich nicht vor Entscheidungen!

Skorpion

24. 10. –  22. 11. Sie betrachten die Situation aus der Vogelperspektive und be­ halten auf diese Weise die Über­ sicht. So manches, was einst wichtig erschien, ist unbedeu­ tend geworden. Doch dies gilt niemals für einen Menschen! ­Erwidern Sie und zeigen Sie ­Gefühle, Ihr Schatz ist kein Hell­ seher! Vertrauen Sie auf Ihre In­ tuition, dann kann im Job nichts schiefgehen. Endloses Grübeln führt diesmal in eine Sackgasse. Ihr Budget erlaubt Ihnen, in ­diesem Jahr etwas mehr für die ­Ferien auszugeben. Wenn ­Ihnen danach ist, fahren Sie für ein paar Tage allein weg, im Sinne einer körperlichen und geis­ti­ gen Regeneration. Starflash: Schieben Sie Unangenehmes nicht länger auf!

Foto: Inge Zinsli

Lieber Lust statt frust

Widder


+++ skorpion: grübeln bringt nichts! +++ schütze: Familie? freiheit? +++ Wassermann: party-tiger! ++

Zwillinge

Krebs

Löwe

Jungfrau

Starflash: Lassen Sie alte Geschichten auf sich beruhen!

Starflash: Vogel-Strauss-Politik ist in keinem Gebiet ratsam!

Starflash: Aus einem Flirt könnte etwas Ernsthaftes werden!

Starflash: Bestimmen Sie Ihr Leben, treffen Sie Entscheide!

Schütze

Steinbock

Starflash: Bringen Sie Ihre Buchhaltung in Ordnung!

Starflash: Ein finanzieller Rückhalt kann nicht schaden.

21. 5. –  21. 6. Enttäuschungen zu verkraften, ist für alle schwierig. Ihre neu gewonnene Energie dürfen Sie aber nicht unterschätzen. Nur wer vorwärtsschaut, kann neue Schätze finden. Legen Sie nicht jedes Wort auf die Goldwaage, sondern leben Sie die Toleranz, die Sie selbst erfahren möchten. Berufliche Veränderungen las­ sen auf sich warten. Stellen Sie Ihr Licht nicht unter den Schef­ fel, aber erwarten Sie auch nicht das grosse Geld. Ein neues Out­ fit oder eine spannende Reise können das Selbstvertrauen för­ dern. Seien Sie ein bisschen ego­ istisch, und ziehen Sie sich eine Weile zurück. Die Welt wird sich auch so weiterdrehen!

23. 11. –  21. 12. Jetzt heisst es Farbe bekennen: Ihr Partner will die Beziehung vertiefen und erwartet eine Ant­ wort. Einerseits wünschen Sie sich eine Familie, anderseits ist Ihnen das unbeschwerte Leben ans Herz gewachsen. Lassen Sie Ihr Herz sprechen, es kennt die richtige Antwort. Gerechtig­ keitssinn und Mitgefühl machen Sie im Kollegenkreis zur Mutter Teresa. Ist es das, was Sie wol­ len? Suchen Sie in allem, beson­ ders in Geldangelegenheiten, die Mitte zwischen Geben und Nehmen. Ihre Unternehmungs­ lust ist grenzenlos, Sie möchten gefordert werden. Vielleicht bei einer Kletterpartie? Keinesfalls den Bergführer vergessen!

22. 6. –  22. 7. Atmen Sie tief durch, bald wird sich die Lage entspannen. End­ lich dürfen Sie sich wieder auf Ihren Schatz verlassen und sich zurücklehnen, nachdem die ver­ gangenen Monate Ihr Nerven­ kostüm angegriffen haben. Eine Reise zu einem lauschigen Ort lädt die Batterien neu auf. Im Job gibt es ungeahnte Chancen und gute Nachrichten – eine ­solide Basis für Ihre Zukunft mit einer neuen beruflichen Heraus­ forderung oder einem Karriere­ sprung. Den überfälligen Check beim Arzt sollten Sie nicht län­ ger vor sich herschieben. Ihre Ängste sind unbegründet; was Sie schmerzt, ist weitgehend das schlechte Gewissen.

22. 12. –  20. 1. Ihr Wunsch nach Kontrolle sollte bei der Liebe haltmachen. Ge­ fühle wollen gelebt sein und an die Oberfläche kommen. ­Geben Sie sinnlichen Wünschen nach, erobern Sie das Herz Ihres Aller­ liebsten immer wieder neu, rau­ nen Sie ihm zärtliche Worte ins Ohr. Die Anforderungen, wel­ che beruflich auf Sie zukom­ men, sind recht happig, und es lauern Fettnäpfchen. Wo Power verlangt wird, dürfen Sie ruhig Gas geben, doch nicht überall ist ein Bleifuss angebracht. Es gibt viel zu tun: Gesundheitlich benötigt Ihr Körper einerseits lange Schlafphasen, anderseits auch genügend Bewegung – nicht nur im Nachtleben …

23. 7. –  23. 8. Der Löwe räkelt sich in der ­heissen Sonne und lässt die ­Dinge geschehen. Kleinere Hür­ den nehmen Sie locker – voraus­ gesetzt, man versucht nicht, Ihre Freiheiten einzuschränken. Wie weit ein Flirt gehen soll, ent­scheiden Sie, die Konse­ quen­zen tragen ja auch Sie ­allein. Man beneidet Sie um Ihr Händchen in wichtigen Ent­ scheiden. Sie hören auf Ihr Bauchgefühl – gut so. Wagen Sie sich sogar ans Glücksspiel, da liegt ein Gewinn durchaus drin. Ihr körperliches Wohlbefin­ den ist in Bestform. Das ­Training der vergangenen Monate zeigt seine Wirkung, der Badesaison steht nichts mehr im Wege.

24. 8. –  23. 9. Auf Sie ist Verlass! Türen und Herz weit offen, sind Sie bereit, alles für Ihre Freunde zu tun. Leider birgt Ihr Grossmut die Gefahr, enttäuscht zu werden. Pflegen Sie also die Eigenliebe. Machen Sie sich einen schönen Sommer, verbringen Sie viel Zeit an der frischen Luft. Manch­ mal tut man gut daran, Klatsch und Tratsch zu meiden und sein Glück für sich alleine zu be­halten. Körperliche Fitness ist ebenso wichtig wie die geis­ tige, wieso erlernen Sie also nicht eine Sportart, bei der beides gefragt ist? Und wenn alles noch mit vielen andern geteilt werden kann, ist die Jungfrau rundum zufrieden.

Wassermann Fische 21. 1. –  19. 2. Die Option, in einen langen Winterschlaf zu versinken, be­ steht leider nicht. Stellen Sie sich der Zeit, und machen Sie das Beste daraus. Vermeiden Sie Missverständnisse, hören Sie auf, immer recht haben zu wollen. Sich eine Phase der Ruhe und Zurückhaltung zu verord­ nen, ist nun angesagt. Im Job bietet sich die Gelegenheit, Alt­ lasten abzuarbeiten, Ordnung zu schaffen. In Sachen Party aber geht die Post ab: Sie sind ein gern gesehener Gast, man hört Ihnen bereitwillig zu – vorausge­ setzt, Sie wählen keine ­brisan­ten Themen. Geniessen Sie ein paar unbeschwerte Stunden, und warten Sie auf bessere Zeiten!

20. 2. –  20. 3. Wo bleibt Ihr Selbstvertrauen? Es ist alles im grünen Bereich – vorausgesetzt, Sie tragen den Kopf nicht allzu hoch und er­ trinken nicht in Eifersuchts- und Mitleidsgefühlen. Damit vertrei­ ben Sie den treusten Partner. Und Singles, die schon nach dem ersten Date die Hochzeits­ glocken läuten hören, sind flink wieder solo. Beruflich darf es hingegen etwas mehr sein: Ver­ trauen Sie Ihrer inneren Stimme, entscheiden Sie kraftvoll und kreativ. Eine längere Phase der Feinfühligkeit ist nun angebro­ chen und will ausgelebt werden. Schützen Sie Ihr Seelengärtchen, bauen Sie einen kleinen Zaun darum herum.

Starflash: Sensibilität und Intuition weisen Ihnen den Weg!

Starflash: Beim Blütteln kann Sie die Sommergrippe erwischen!


n e s s e r d a e l y t s 3 Looks

Gestylt wie gillian zinser

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Benetton benetton.com Bloom’s blooms-zurich.com Brunello Tel. 044 212 81 50 C & A c-und-a.ch Gassmann gassmann-mode.ch Globus globus.ch H & M hm.com Levi’s levi.com Manor manor.ch Max Shoes max-shoes.com Noelie & Loulou noelieetloulou.ch Patrizia Pepe patriziapepe.com Tel. 044 267 47 00 Vestibule vestibule.ch

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American Apparel americanapparel.ch Benetton benetton.com Big bigzh.ch Brunello Tel. 044 212 81 50 Burger burger-zurich.ch Eclectic eclecticshop.ch Fielmann fielmann.com Tel. 00800 76 66 36 27 Globus globus.ch Gucci gucci.com H & M hm.com Jamarico jamarico.ch Jimmy Choo jimmychoo.com Maje maje-paris.fr Mango mango.com Manor manor.ch Marie Jo dessous.ch Max Shoes max-shoes.com Modissa modissa.ch

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Coccinelle coccinelle.it Estée Lauder Parfümerien, Warenhäuser, Apotheken, Drogerien Lancel lancel.com Tel. 026 460 73 40 New Yorker newyorker.ch Piaget piaget.com Safilo Group safilo.ch

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mode – hin & weg Seite 84–93

Akris akris.ch Aurélie Bidermann aureliebidermann.com Céline celine.com Dior dior.com Emilio Pucci emiliopucci.com Etro etro.it Fanafillah fanafillah.ch Gianvito Rossi gianvitorossi.com Giorgio Armani giorgioarmani.it Givenchy givenchy.com Gucci gucci.com H & M hm.com Isabel Marant isabelmarant.tm.fr Jimmy Choo jimmychoo.com John Galliano johngalliano.com Just Cavalli robertocavalli.com Louis Vuitton louisvuitton.com Missoni missoni.it Miu Miu miumiu.com Noelie & Loulou noelieetloulou.ch Prada prada.com Walter Steiger waltersteiger.com Yves Saint Laurent ysl.com

Bernie’s bernies.ch Dings dings.ch H & M hm.com Marc by Marc Jacobs marcjacobs.com Vero Moda veromoda.com Weinberg Nouvelle weinberg.ch

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Cartier cartier.ch Church’s church-footwear.com Coral coop.ch, coral-online.ch Day day.ch Gant gant.com Jamarico jamarico.ch Jockey jockey.ch Ma Schellenberg maschellenberg.com Manor manor.ch Matthiasgeorgpatrickfrei Tel. 044 251 36 60 On y va onyva.ch Pepe Jeans pepejeans.com Tel. 044 722 91 91 Street-Files street-files.com

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By Terry byterry.com, osswald.ch Chanel chanel.ch Clarins clarins.ch Clinique clinique.com Dior Parfümerien, Warenhäuser Estée Lauder Parfümerien, Warenhäuser, Apotheken, Drogerien Guerlain Parfümerien, Warenhäuser L’Oréal Paris Warenhäuser, Grossverteiler Manhattan Cosmetics migros.ch Nivea nivea.ch Shiseido shiseido.ch T. LeClerc hyazinth.ch, The Body Shop the-body-shop.ch, parfumerie-wyss-raemi.ch, osswald.ch, schminkbar.ch, info@tanner-sa.ch Yves Saint Laurent Parfümerien, Warenhäuser


Beauty: sonne Seite 136–146

Avène avene.ch Clarins clarins.ch Clinique clinique.com Dior Bronze Parfümerien, Warenhäuser Eucerin Apotheken Garnier Warenhäuser, Grossverteiler Innéov Apotheken Kérastase Soleil kerastase.ch Kibio kibio.ch La Roche-Posay Apotheken Lancaster Parfümerien, Warenhäuser Lancôme Parfümerien, Warenhäuser Louis Widmer Apotheken, Drogerien Migros migros.ch/sunlook Nivea Sun nivea.ch Redken redken.ch René Furterer Paris Apotheken, Coiffeure Vichy vichy.ch Wella wella.ch

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Atelier Claire Schärer atelierschaerer.ch Chanel chanel.ch Dior Parfümerien, Warenhäuser Dolce & Gabbana dolcegabbana.it Gucci gucci.com Hermès hermes.com Jimmy Choo jimmychoo.com Maurizio Pecoraro mauriziopecoraro.com N° 21 numeroventuno.com Prada prada.com Ralph Lauren Collection ralphlauren.com Viktor & Rolf viktor-rolf.com

Fotos: Nelson Simoneau (1), Kevin Mackintosh (1)

Estée Lauder Parfümerien, Warenhäuser, Apotheken, Drogerien Kenzoki Parfümerien, Warenhäuser LCN Marionnaud Parfümerien Origins origins.ch René Furterer Paris Apotheken, Coiffeure Shiseido shiseido.ch

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Brunello Tel. 044 212 81 50 Bucherer bucherer.ch Burger burger-zurich.ch C & A c-und-a.ch Dior Parfümerien, Warenhäuser Jelmoli jelmoli.ch Mytheresa.com mytheresa.com Net-a-porter.com net-a-porter.com Rolex rolex.com Stylebob.com stylebob.com Vestibule vestibule.ch Yves Saint Laurent Parfümerien, Warenhäuser

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Bettina Weber über männer mit grösse 38 Kürzlich las ich einen äusserst bemerkenswerten Satz einer Schuh­designerin, sie sagte nämlich: «Ich hasse Füsse.» Es leuch­ tete mir umgehend ein, was sie damit meinte: Eben weil sie Füsse hässlich findet, möchte sie diese möglichst hübsch ver­ packen. Ich muss gestehen: Ich habs auch nicht so mit ­Füssen. Nicht einmal mit meinen eigenen, die, weil liebevoll gepflegt und gehegt, durchaus passabel daherkommen. Also sie ­kommen sogar sehr passabel daher, eine Pediküristin sprach nämlich einst nach Inspektion meiner unteren Extremitäten: «Das sind ja Dessert-Füessli!» Ich war entzückt, versteht sich, trotzdem bevorzuge ich Schuhe, bei denen nicht der ganze Fuss sichtbar ist, sondern nur ein Teil, das ist ja so viel raffinierter, und überhaupt soll man der Menschheit nicht seinen ganzen Fuss ­präsentieren, ich finde das irgendwie unhöflich, weil zu intim. Deshalb finde ich ja auch Flipflops gruselig und

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trage die nur zu Hause, um einerseits meinen armen Füssen eine Verschnaufpause von den hohen Ab­sätzen zu gönnen und andererseits, weil der Nachbar unter mir überhaupt kein Verständnis für schickes Schuhwerk hat und sich beschwert, meine Pantöffelchen mit Tigermuster und Munz-Absatz veranstalteten auf dem Parkett einen Heidenkrach. Pfft. Aber eben, ich wollte ja auf meine Beziehung zu Füs­sen hinaus. Ich muss den Menschen im Sommer immer auf dieselben schauen, und da verkommt­ meine Obsession bisweilen zum sadomasochistischen Akt. Weil es scheint, als halte die Menschheit die Pediküre für etwas geradezu Widernatürliches. Der gemeine Fuss erinnert darum an eine Art Naturschutzgebiet, weil man ihn seit Jahren sich selbst überlässt. Ich werde nicht näher darauf eingehen. Abgesehen und abstrahiert davon, sagen Füsse sehr viel aus über einen Menschen, finde ich. Es ist deshalb sozusagen mein Hobby, Füsse zu lesen. Es gibt nämlich sympathische und unsympathische Füsse, und das korrespondiert äusserst treffend mit dem Menschen, der da an diesem Fuss dran ist. Zum Beispiel gibt es Füsse, die als Ganzes nach oben gerundet sind, also einen extrem hohen Rist haben und so aussehen, als ob sie dauernd zusammengestaucht worden wären und zu wenig Platz gehabt hätten. Das wirkt engherzig, finde ich, und meistens sind das dann Menschen, die ein wenig zum Geizigsein neigen. Dann gibt es knubbelige Füsse, solche mit kurzen Zehen und einer fast quadratischen Form, die aussehen wie jene von Kindern, ein bisschen speckig und mit Grübchen, und das sind liebe Füsse. Noch wunder­ barer sind Plattfüsse, das sind äusserst gefreute Füsse, und der Mensch ist meist ein sehr pragmatischer. Am allerliebsten mag ich schmale Füsse mit langen Zehen, aber eben nicht allzu ­langen, sonst sehen die aus wie Finger, und der Mensch ist dann meist irgendwie anstrengend. Am allerbizarrsten finde ich indes Männer mit kleinen Füssen. Eine Freundin von mir hatte einen Freund mit Schuhgrösse 38, weshalb er mir von Anfang an äusserst suspekt war, und mein Verdacht stellte sich auch als begründet heraus, der wollte das nämlich immer kompensieren mit seinen Zwergenfüssen und gebärdete sich furchtbar wichtig und verliess sie schliesslich für eine, die noch kleinere Füsse hatte als er, dafür solche mit einem hohen Rist, von daher passte das dann wieder.

Bettina weber, 36, schreibt in SI Style über Lebensart. Sie wohnt in Zürich.

Foto: Flurina Rothenberger

e n m u l o k e l y t s


e l y t s s star Foto: Gettyimages

auf diesen seiten 188 Elina Garanca Die Opern-Diva über Allüren und Bügeln +++++++++++++++++++ 192 höHENRAUSCH sO GROSS ODER kLEIN SIND DIE fILMSTARS +++++++++++++++++++ 194 mUSIK-fESTIVAL pROMIS pILGERN IN sCHAREN IN DIE kALIFORNISCHE wÜSTE +++++++++++++++++++ 196 lIEBE eTC. nEUE fRISUR, nEUER fREUND? +++++++++++++++++++

Panettiere + Roberts

bUSSI, bUSSI Aktueller Trend in Hollywood: Aus Konkurrentinnen

werden Busenfreundinnen. Hayden Panettiere (l.) und Emma Roberts zeigen sich zuckersüss an der Gala zum gemeinsamen Streifen «Scream 4». Die Honigblondinen (Hayden in rotem Zac-Posen-Kleid, Emma in blauem Look von Burberry Prorsum) harmonieren auch optisch. Vorteil der Frauen-PowerPaarung: Man kann auch ohne Mann im Blitzlichtgewitter glänzen.

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stylestars

Riesenstimme, kleines Ego interview  Daniela fabian


Elina garanca ist die wundervollste mezzosopranistin der welt. divenalarm? No way! der opernstar ist überzeugt: «Das wahre leben ist anderswo.» Elina Garanca: Auch wenn man es nicht glaubt, ich bin privat eine sehr schüchterne Person. Wenn ich irgendwo als die Garanca auftrete, dann ist das eine an­dere Frau, als ich wirklich bin. Mein Mann (Dirigent Karel Mark Chichon; die Red.) stammt ja aus dem Süden, aus Gibraltar. Wir wollten mehr Ruhe, und in Andalusien kann ich ungeschminkt und mit hochgezurrten Haaren in Jeans und T-Shirt locker herumspazieren. Wir ­haben noch eine Wohnung in meiner Heimatstadt Riga, aber die Letten sind ein äusserst zurückhaltendes Volk, es gehört sich bei uns nicht, Leute einfach so anzusprechen.

Am liebsten taucht sie ab. In die Tiefen des Meeres – mit Taucheranzug und Sauerstoffmaske. Sie weiss: «In der ­Stille besinnt man sich aufs Wesentliche.» ­Elina Garanca, 34, ist nicht nur schön und mit einer Traumstimme gesegnet. Die Opernsängerin aus Lettland – sie gilt derzeit als beste Carmen der Welt – ist auch klug. Und bescheiden. Ein Star ohne Allüren. Ihr Wahnsinnserfolg hat sie vor allem eines gelehrt: «Wie wichtig es ist, sich selber treu zu bleiben.» Schweizer Illustrierte Style: Sie sind einer der grössten Opernstars und wohnen in Andalusien, weil Sie dort niemand erkennt. Ist der Rummel derart schlimm?

Haben Sie überhaupt Zeit, unbehelligt in den Tag zu leben? Viel zu wenig! Seit 1999 war ich nonstop unterwegs und habe gesungen – ich bin nun an einem Punkt, wo ich nicht mehr alle Angebote annehmen muss, sondern in Ruhe auswählen kann. Mein Traum ist es, nach jeder Opernproduktion, für die ich jeweils rund zwei Monate fort bin, zwei Wochen daheim zu verbringen. Ich vermisse unser Haus je länger, je mehr. Wie oft treten Sie pro Jahr auf ? Etwa 50- bis 60-mal. Das scheint nicht so viel, aber es ist ja nicht nur das Singen, es sind die Proben, die Promotion, die CD-Aufnahmen, Interviews, Fernsehsendungen, Signierstunden … Das nimmt einem sehr, sehr viel Energie. Sie bereiten sich unglaublich intensiv auf eine neue Rolle vor; für den Octavian im «Rosenkavalier» begannen Sie ein Jahr vor der Premiere. Ich mag das. Das heisst nicht, dass ich jeden Tag damit beschäftigt bin, aber

die Musik muss in mir reifen können. Ausserdem hasse ich es, wenn ich in eine Probe gehe und den Text nicht weiss. Ihre Kollegin Anna Netrebko schreibt Spickzettel auf den Arm. Aah, das ist nichts für mich, das würde mich viel zu sehr stressen!

“Privat bin ich sehr schüchtern. Die Garanca, das ist eine andere Person.” elina garanca In der Oper sind Sie und Netrebko oft Rivalinnen. Und privat? Wir sind recht gut befreundet. Ich ­kenne Anna seit 1998, da war sie noch nicht die Netrebko, sondern einfach eine Sängerin aus dem Mariinski-Theater. Sie kam nach Lettland und sang die ­ Susanna (die Kammerzofe in Verdis «Hochzeit des ­Figaro»; die Red.). Nach der ersten Generalprobe von «Anna Bolena» in Wien tauschten wir uns über unser Bühnen-Make-up aus. Ich sagte ihr: «Weisst du was? Ich glaube, dein Lippen­ stift ist zu dunkel.» Sie meinte: «Und du brauchst etwas weniger Rouge.» Man hat ja sonst in unserem Beruf keine Verbündeten, bei denen man sich Rat holen könnte.

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stylestars In New York, wenn wir an der Metro­ politan Opera wieder die «Bolena» machen, nimmt Anna mich zu einem ­ Designer für Abendroben mit, sie hat ­ den Kontakt schon geknüpft. Dürfen wir erfahren, zu wem? Ich glaube, zu Oscar de la Renta. Interessiert Sie Mode und Beauty? Ich bin keine Fashionista und brauche nicht den neusten Trend, die neuste Ta­ sche. Aber es gibt Tage, wo ich Lust habe, etwas zu kaufen. Manchmal ist diese Lust in einer halben Stunde verflogen, weil ich nichts gefunden habe. Und manchmal entdecke ich in einem Schaufenster ein Kleid und sehe im Laden sechs weitere. Und kaufen schliesslich wie viele? Wenn alle passen, alle sechs. Aber diese Tage sind äusserst selten. Zum Glück! Oder? Das sagt mein Mann auch … (lächelt). Sehr gerne lasse ich mich auf Konzert­ reisen in Hotel-Spas verwöhnen. Das sind meine Wellness-Tage. Ich geniesse die Massagen und Masken. Was tun Sie, wenn Sie müde sind? Joggen gehen, alles herausschwitzen. Wenn ich nach einem langen Flug dun­ kel­ blaue Augenringe habe, trage ich für eine Stunde die Masque Contour des Yeux von Sisley aufs Gesicht auf. Das ist wie zaubern. Und das sage ich jetzt nicht, weil ich seit ein paar Monaten für die Marke Sisley Botschafterin bin. Es funk­ tioniert wirklich! Sie lösen sich während des Singens auf, erwähnten Sie einmal, streuen ein bisschen von Elina ins Publikum. Singen ist Geben. Man verschenkt seine Energie, je nach Werk mehr oder weni­ ger. Manchmal ist es so emotional, dass man danach völlig leer ist. Man ist elek­ trisiert und konzentriert, besonders bei Liveaufzeichnungen, wenn eine Million

Menschen zuschaut. Lässt die Anspan­ nung nach, fällt man in sich zusammen. Die Met fasst rund 3900 Zuschauer. Sind Sie vor Auftritten noch nervös? Natürlich! Aber ich habe ja eine gewisse Erfahrung und versuche einfach, nicht da­ rüber nachzudenken. Und mich wirklich auf das zu konzentrieren, was ich zu tun habe. Es kommt auch darauf an, wie gut ich vorbereitet bin, ob ich gut geschlafen habe. Bei Premieren verlasse ich schon am Vortag das Haus nicht mehr, spreche kaum, treffe keine Menschen, da­mit ich mich nicht erkälte. Und ich bügle. Sie bügeln? Ich wasche extra unsere gesamte Wäsche, damit ich viel Arbeit habe. Ich bügle gern stundenlang; dem schön geplätteten Berg Wäsche zuzusehen, wie er wächst, das beruhigt mich.

“Ich möchte nicht eines Tages merken, dass ich als Frau auf der Strecke blieb.” elina garanca

Wir dachten immer, in der Oper werde auf der Bühne nicht richtig geküsst. Aber mit Ildebrando D’Arcangelo gingen Sie bei «Anna Bolena» heftig zur Sache. Ach, Ildebrando! Er ist sooo lieb (lacht schallend). Ich mag ihn wahnsinnig gern. Wir arbeiten schon seit Ewigkei­ ten zusammen. Wir lachen, bis uns die Tränen kommen. Bei einer Partie wie «Anna Bolena» ist zu viel Nähe aber kein Thema. Bei «Carmen» oder «Werther» hin­gegen, wo sich Schweiss an Schweiss reibt, entsteht schon Anziehung und Sympathie. Aber wir sind ja alle ent­ weder

verheiratet oder in einer Beziehung und verstehen, dass das unser Job ist. Es gibt Grenzen, die man auch unter besten Kollegen einhält. Sänger sind oft allein, manchmal zwei Monate lang, da möchte man natürlich auch einmal Nähe spüren. Aber ich kann das gut trennen und mich schützen. Was machen Sie, unmittelbar nachdem der letzte Vorhang gefallen ist? Das kommt auf das Stück an. Manchmal will ich mich sofort aus dem Kostüm schälen, duschen und essen gehen, weil ich wahnsinnigen Hunger habe. Es gibt aber Vorstellungen, wo man sich erst sammeln muss, etwa nach «Carmen». Bizets Monumentalwerk steuert der­ ­ massen auf den Tod zu, dass man sich am Schluss ­total verloren fühlt. «Ein Teil der wahren Elina hat in der Opernwelt keinen Platz», sagten Sie einst. Was meinten Sie damit? Das ist eine Art Warnsystem für mich. In Lettland lebten Sänger früher aus­ schliesslich für die Bühne. Es gab eine Sängerin, die unglaublich vergöttert wurde. Ich habe sie getroffen, sie war schon über siebzig, und sie sagte: «Schau, Mädchen, nun habe ich für alle gesungen und war für alle da, und jetzt sitze ich alleine auf meinem Sofa.» Sie hatte so ein hellblaues Sofa, ich sehe es noch vor mir. Ihre Worte haben mir einen Schlag ver­ setzt: So darf es bei mir nicht enden! ­Meine Eltern sind beide Musiker, meine Mutter arbeitete als Gesangspädagogin, mein Vater war Dirigent, das Theater bedeutete Alltag. Ich möchte nicht als Carmen oder Cenerentola durchs Leben gehen und eines Tages merken, dass ich als Frau auf der Strecke blieb. Darum versuche ich, mich für alles Mögliche zu interessieren – wie für die Atomkata­ strophe in Japan. Ich mache mir Gedan­ ken zu grüner Energie, wir haben Solar­ module auf unserem Hausdach. Solche Dinge sind wichtig. Ich singe ja nur. Das wahre Leben findet anderswo statt.


Fotos: Tibor Bozi / Corbis / Specter

Sie lieben die Natur. Stimmt es, dass Sie in Städten in den Zoo gehen? In Streichelzoos. Ich liebe Tiere und ­berühre sie gern. In Lettland verbrachte ich viel Zeit auf dem Bauernhof meiner Grosseltern, den Kälbchen die Hand ins Maul stecken und sie daran nuckeln ­lassen ist unglaublich süss!

Unkraut, als Belohnung durfte ich schwimmen gehen. Oder abends haben wir Heu zusammen­gerecht. Natürlich ist mein Job belastend. Aber wenn ich ­daran denke, was meine Grosseltern geleistet haben, Minen­ arbeiter oder Männer auf dem Bau, dann ist mein Job ein Butterkuchen!

Ihr Alltag ist sehr hart, wie ertragen Sie ihn? Ich bin in der Sowjetunion ­aufgewachsen. Es gab Dinge, die man einfach ­machen musste, wie daheim mithelfen. Wir konnten nicht alles kaufen, und manchmal war das Geld knapp. Wir sammelten Pilze im Wald, die wir einmachten, um im ­Winter ausser den Kartoffeln der Oma etwas mehr auf dem Teller zu ­haben. Während der Sommerferien ­jätete ich ­frühmorgens

Als junge Sängerin haben Sie während Ihrer ersten OpernEngagements nebenher geputzt. Schon als Studentin verdiente ich in Riga mit Putzen mein Taschengeld. Davon gab ich auch meiner Familie ab, wenn sie Ende des Monats blank war. Sie sind mit 34 ganz oben an­gekommen. Denken Sie daran, bald eine Familie zu gründen?

Ja, das ist seit Kurzem ein Thema. Ich fühlte mich früher nicht bereit dazu: ein neues Leben in die Welt zu setzen – was für eine Verantwortung! Aber unser Haus in Spanien ist fertig, die Karriere geregelt, die Zeit wäre langsam reif. Was tun Sie an diesem sonnigen Nachmittag noch? (Lacht.) Eine Sonnenbrille kaufen gehen. Damit mich keiner erkennt.

nicht verpassen! elina garanca singt erstmals IN zürich Erleben Sie die grandiose Mezzosopranistin aus Lettland live an der Zürcher Oper in der Belcanto-Tragödie «Anna Bolena» von Gaetano Donizetti. Sechs Vorstellungen, ab 21. Mai. opernhaus.ch


stylestars der kleine unterschied TEXT Sherin Hafner

uma misst 1 meter 83, ihr kollege daniel 1 meter 65. grösse, so lehrt uns das leben, ist nicht alles. auf der leinwand wirken alle stars sowieso gleicH: überlebensgross. 1,50 bis 1,60 meter Wahres ego kommt von innen. Das gilt auch für angesagte Hollywood-Beautys wie Natalie Portman und Mila Kunis. Die beiden «Black Swan»Actricen sind Petites, zählen aber zu den Topstars. Männer finden sich unter den XS ebenso. Sie machen fehlende Höhenmeter oft mit Humor wett – wie die Komiker Danny DeVito und Dudley Moore. Gering an Grösse, dafür mit enormem Talent (und Ehrgeiz) ausgestattet sind Meryl Streep, «Harry Potter» Daniel Radcliffe und «Herr der Ringe» Elijah Wood. Tom Cruise zählt eher zu den Leinwand-Minis, punktet aber mit überragender Performance und ebensolcher Ehefrau – seine Katie Holmes misst fünf Zentimeter mehr als er. Mittelmass muss nicht langweilig sein. Johnny Depp, Angelina Jolie oder Sean Penn, die körperlich gesehen in die Kategorie Medium fallen, beweisen das. Für sie gibt es keine Durchschnittsrollen. Riesen im Film-Biz gehören zur aussterbenden Gattung. Die Ex-Models Uma Thurman und Famke Janssen, die über die Köpfe ihrer Drehpartner hinweggucken, werden darum besonders gefördert. Dünne Luft atmen Josh Hartnett, Vince Vaughn und der ActionHero Dolph Lundgren. Um mit den Hünen auf Augenhöhe zu kommen, sollte man die Nase hoch tragen. Oder man stellt sich auf einen Schemel.

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mILA kUNIS 1,60

1,61 bis 1,70 meter

TOm Cruise 1,70

dAnNY DEvITO 1,52

aUDREY tAuTOU 1,61

Salma Hayek 1,57

dANIEL rADCLIFFe 1,65

sarah jessica parker 1,60

mERYL sTREEP 1,68

XS – Extra Small «Black Swan»-Star Mila

Kunis, Stil-Ikone Sarah Jessica Parker, Salma Hayek («Frida»), Christina Ricci («New York, I Love You»), Oscar-Preisträgerinnen Reese Witherspoon und Natalie Portman. Die ­Komiker Danny DeVito und Dudley Moore.

s – Small Meryl Streep, Penélope Cruz,

Scarlett Johansson, Megan Fox, Amanda Seyfried («Mamma Mia!»), Bond-Girl Eva Green, Audrey Tautou. Tom Cruise, Zauberer Daniel Radcliffe, Dustin Hoffman, Al Pacino, Elijah Wood, Woody Allen.


1,91 bis 2,00 meter 1,81 bis 1,90 meter 1,71 bis 1,80 meter

Fotos: Dukas (15), Imago (1), Babirad (1), A-way (1), Thomas + Thomas (1), Face to Face (1)

Katie HOlmes 1,75

Uma Thurman 1,83

Josh Hartnett 1,91

aNGELINA jOLIE 1,73

famke Janssen 1,83

jOHN cUSACK 1,91

sEAN pENN 1,77

Robert Pattinson 1,85

pAUL BETTANY 1,91

joHNNY dEPP 1,78

Bradley Cooper 1,85

jOSH dUHAMEL 1,92

M – Medium Oscar-Gewinnerinnen Julia

Roberts, Charlize Theron, Angelina Jolie; Cameron Diaz, Kim Basinger («Nine ½ Weeks»), Katie Holmes. Film-Pirat Johnny Depp, Sean Penn, Shia LaBeouf, Robert Redford, 007 Daniel Craig, James Franco.

L – Large Uma Thurman («Kill Bill» Vol. 1–3),

XL – Extra Large Josh Hartnett («The Black

Bond-Girl Famke Janssen. Herzensbrecher Bradley Cooper, Teenie-Schwarm Robert Pattinson, Serien-Star Eric Dane, Adrien Brody, Hugh Jackman, Hayden Christensen und Ryan Reynolds («Buried»).

Dahlia»), John Cusack («2012»), SerienHeld Josh Duhamel, Vince Vaughn («Wedding Crashers»), Paul Bettany («The Young Victoria»), Action-Hero Dolph Lundgren. Frauen? Gibt es in so luftiger Höhe keine.


stylestars

Love, Peace and Harmony: Modeunternehmerin Nicole Richie trägt auch sonst den Hippie-Style.

Französischer Schick: Dita Von Teese (in Dior) und ihr Partner Louis-Marie de Cas­tel­ bajac sehen auch in der Hitze cool aus.

Wo ist bloss das Meer zu Ditas Matrosen-Look?

n 11. Coachella

Kalifornie n Die Wüste lebt Zweieinh alb Autostund liegt der Hotsp en östlich vo ot für die drei n L. A. Ta ge dauernde Himmel. Prom Sause unter fre is und Fans au iem s aller Welt (75  sich in bester 00 0 am Tag) ve Hippie-Manie r­ einen r, um die rund ­Robyn, Cee Lo 20 0 Bands – Green, Lauryn H urts, Hill, Duran D Kings of Leon uran, Kanye W , The Strokes, est, Eliza Doolittle – zu feiern. Keine Trock ene Angeleg enheit Usher Kelly Osbourn kam mit Kumpe e mit Chanel-S ls, hirt, Tallulah Tattoo aus de Willis liess ein n Hotpants bl ne ue s itzen, und Ka blassen Teint ty Perry schütz mit einem lang te ih re n en Kleid. Das Alessandra A brasilianische mbrosio trank Model C ai pi rin ha (gegen de die Stimmung) n Durst und fü . Und Diane r Kruger? Trank Wasser.

REDAKTION Sherin Hafner

-festival in

Fotos: Wireimage (1), Reflex (2), Splash (2), WENN (3), Gettyimages (1), Dukas (1)

Wüstenblumen

Keine Fata Morgana, sondern Party-Oase mit zehn Bühnen und Zelten: Feierlustige bevölkern das kalifornische Tal.

Lässt du mich los, entschwebe ich in den siebten Himmel.

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Victoria’s-Secret-Engel Alessandra Ambrosio scheint ein Kind der Liebe zu sein. Sie herzt Schatz Jamie Mazur.

Das Schauspieler-Paar gönnt sich eine Pause: Joshua Jackson («Fringe») neben seiner Diane Kruger («Unknown»). Gut behütet trotzt die Blondine der Sonne. Lieblings-Accessoire am Festival? Die Wasserflasche.


Die Amerikanerin Kate Bosworth zeigt Flagge (T-Shirt von Balmain) und Bein.

Hollywood-Star mit Schweizer Wurzeln: Isabel Lucas. Ihr Freund, Musiker Angus Stone.

Ist er nicht ein toller Kuschelbär?!

Meine Süsse sieht zum Anbeissen aus.

Das gemeinsame Erscheinen der TV-Vampire Nina Dobrev und Ian Somerhalder nährt die Gerüchte um eine Liaison.

Brennend heisser Wüstensand. So schön war die Zeit …

Blumenkind: Vanessa Hudgens barfuss. Kess das Häkeltop.

Kanye West (in Céline) gab alles auf sowie abseits der Bühne. Er brachte die Stimmung zum Kochen.


?

e n m u l o k e l y t s

LIebe etc. Mann weg, haare ab

haare neu = neuer mann? Diese Gleichung wäre zu einfach, zumindest im Falle von Blake Lively. Die Actrice und Muse von Karl Lagerfeld kam und ging unbemannt, dafür mit weiteren Aufträgen in der Clutch. Ihr war wohl mehr nach «Cut», also dem Bruch mit ihrem Image als Vorzeige-Blondie. Einer solchen Ver-

Foto: Marc Wetli

Dr. Sherin hafner ist Redaktorin und People-Expertin von SI Style. Sie hat Psychologie und Jus studiert.

Ist Ihr Coiffeur Ihr bester Freund? Haben Sie ein inniges Verhältnis zu Ihrem Föhn, gehen mit Heisswicklern ins Bett oder kennen Ihr Spiegelbild besser kopfüber? Keine Sorge! Sie befinden sich in guter Gesellschaft. Kaum einem anderen Teil unseres Körpers widmen wir so viel Zeit, Energie, Geld und Nerven wie unseren Haaren. Und das mit Recht: Attraktives Aussehen und Erfolg hängen wesentlich mit ihnen zusammen. Wer kennt nicht den Wow-Effekt einer gesund glänzenden, wallenden ­Mähne und die Verzweiflung, wenn die Ferien am Meer bloss Stroh auf dem Kopf hinterlassen? Das Selbstwertgefühl steigt oder sinkt mit dem Zustand der Haarpracht und beeinflusst, wie andere uns wahrnehmen. Das «Gossip Girl» Blake Lively, eigentlich eine kühle Blonde, erschien jüngst als feurige Rot­ haarige. In meeresgrüner Robe betrat sie eine Gala, da wurde es erst still im Saal, dann laut: Die Gerüchteküche brodelte.


wandlung geht meist ein einschneidendes Erlebnis voraus. Die neue Frisur hilft, das aus dem Gleichgewicht geratene Gefühlsleben wieder ins Lot zu bringen. Jede Frau sollte sich bewusst sein, was ihr neuer Look bewirken wird, bevor der Coiffeur die Farbe mischt oder die Schere ansetzt. Rot provoziert, kündet von Abenteuerlust. Eine Foxy Lady lässt das Adrenalin steigen – bei Kerlen wie Konkurrentinnen. Eine Brünette wird als Femme fatale wahrgenommen. Blondinen mit langen, glatten Haaren werden mit Begriffen wie erotisch, gesund, wohlerzogen und wohlhabend in Verbindung gebracht. Helle Töne ziehen die Blicke an. Kein Wunder, wirkt das teure Goldküsten-Blond wie ein Schatz. Ein Kurzhaarschnitt mit Strähnchen gilt (manchen) als kreativ, mittellanges dunkles Haar zeugt von Sorglosigkeit, während Schwarzgelockte angeblich weniger intelligent, dafür selbstsicherer aussehen sollen. Silbergrau ist edel, die Trägerin sich ihrer Position in der Gesellschaft sicher. Wagen wir einen Schnitt im Leben, trennen wir uns oft auch von unseren Haaren. Frauen in emotional schwieriger Lage – etwa nach einer gescheiterten Beziehung – kappen symbolisch die Fesseln zur Vergangenheit. Ein Pixie-Cut sagt: «Ich bin jung,

frisch, mädchenhaft.» Er passt perfekt für den Neubeginn und unterstreicht ein tafferes Image. Ab einem gewissen Alter galt es früher als unschick, die Locken über die Schultern wachsen zu lassen – oder zumindest, sie offen zu tragen. Das ist mittlerweile überholt. Aber ehrlich: Ein Zopf wie Rapunzel wirkt irgendwann ziemlich altbacken, nicht? Zudem lässt sich an der Mähne das Alter ablesen, wer will das schon?! Ausser Sie waren Supermodel und haben mehrmals wöchentlich die Musse und die Mög­ lichkeit, sich professionell stylen zu lassen. Jerry Hall trägt auch mit 54 ihr Haar bis zur Hüfte und sieht reizvoll aus. Models geben die Entscheidung über ihren Kopf ohnehin meist aus der Hand. Linda Evangelista, im Fashion-Business bekannt als «das Chamäleon», wechselte die Frisur wie andere die Kleider oder die Männer. Ihrer exzentrischen Persönlichkeit kam das zupass. Für Männer kommt es auf die Länge an Eine aktuelle Untersuchung über das Verhalten von Fremdgängern fand eine markante Gemeinsamkeit: Die Geliebte hatte stets längere Haare als die Betrogene. Welchen Schluss dürfen wir daraus ziehen? ­Sollte sich eine Frau zum Seitensprung oder zu einer Affäre entschlies­ sen: Glatzköpfe stehen im Ruf, die besten Lover zu sein.



e l y t s n i z a g a m auf diesen seiten

Thirty

Seconds to mars

200 Kino Kate Hudson in der Komödie «Something borrowed» ++++++++++++++++++++ 203 Multimedia ++++++++++++++++++++ 204 Bücher Matthias Burki ++++++++++++++++++++ 205 Auto Range Rover evoque ++++++++++++++++++++ 206 Kochen Fischen mit Andreas Caminada ++++++++++++++++++++ 210 Weinbar vinho verde ++++++++++++++++++++ 211 restaurant-guide ++++++++++++++++++++ 212 reisen montenegro ++++++++++++++++++++ 216 Geld ++++++++++++++++++++ 218 Zeitgeist tomas prenosil ++++++++++++++++++++

jared leto Der Schauspieler und Sänger (Mitte) der Indie-Band

mit symbolträchtigem Namen ist nur ein guter Grund, im Juni nach Sursee zu düsen: Letos Trio eröffnet am 16. Juni das hochkarätige Summer Sound Festival. Zur musikalischen Weltklasse, die sich in «Soorsi» trifft, gehören James Blunt (22. Juni), Anastacia (23. Juni), Bob Dylan (24. Juni) sowie ZZ Top (25. Juni). Eintrittskarten: ticketcorner.ch oder taifunmusic.ch

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stylefilm

Im FIlm Something Borrowed spielt sie eine betro­gene Braut, im privatleben geniesst Kate Hudson MutterGlück hoch zwei. Interview  marlÈne von arx

KARRIERE, EHE, BABY, SCHEIDUNG Kate Hudson hatte das alles schon mit 26 Jahren erlebt. Jetzt, mit 32, will sie es nochmals wissen: Die mit Matthew Bellamy, dem britischen Frontmann der Rockband Muse, verlobte Schauspielerin erwartet im Sommer ihr zweites Kind und will danach ihrer Karriere eine neue Richtung geben. Zuerst können wir Kate aber in der turbulenten Dreiecksgeschichte «Something Borrowed» («Fremd Fischen», ab 16. Juni im Kino) geniessen. Zum Interview mit SI Style erschien Kate in bequemen Leggings, einer weiten Tunika – und Highheels. ­ Schweizer Illustrierte Style: Sie sind im siebten Monat schwanger und tragen noch immer hohe Hacken? Kate Hudson: Ja, und die werde ich bis zum bitteren Ende tragen! Das ging bei Ryder (ihrem Sohn, der im Januar 2004

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zur Welt kam; die Red.), und das wird auch jetzt möglich sein. Erleben Sie die zweite Schwangerschaft als einfacher? Nicht einfacher, einfach anders. Ausserdem habe ich von der ersten, die doch schon sieben Jahre zurückliegt, viel vergessen. Diesmal war mir am Anfang öfter schlecht, und ich fühle mich müder. Um vier Uhr nachmittags könnte ich glatt ins Bett fallen. Auch mit dem Essen ist es ­anders: Bei Ryder hatte ich einfach Lust auf alles, jetzt habe ich vor allem Lust auf ­Früchte und Caesar Salad. Was hält Ihr Sohn davon, ein Geschwisterchen zu bekommen? Er hat eine Schwester, die ein Jahr alt ist. Mein Ex-Mann (Chris Robinson, Sänger der Band The Black Crowes; die Red.) ist ja wieder verheiratet. Ein Baby ist also nichts Ungewohntes für Ryder. Aber er hofft nun klar auf einen Bruder. Sie wissen nicht, ob Sie einen Jungen oder ein Mädchen haben werden? Nein, ich will mich überraschen lassen. Haben Sie eine intakte PatchworkFamilie mit Ihrem Ex? Eine gute funktionierende PatchworkFamilie bedeutet fast so viel Arbeit wie eine Ehe. Es hilft, wenn man einst jemanden geheiratet hat, den man respektiert

und mag. Chris hat seine eigene süsse Familie, und so ist das Koordinieren der Zeitpläne nicht immer einfach. Sie kommen selber aus einer Familie mit Halbgeschwistern … Ja, meine Familie ist wohl die unkonventionellste der Welt. Meine Mutter war zwei­ mal verheiratet, als sie mit meinem Dad zusammenkam, und auch er war schon verheiratet gewesen. (Kate nennt Goldie Hawns Lebenspartner Kurt Rus­ sell Dad, da sie erst 18 Monate war, als ihr biologischer Vater Bill Hudson die Familie verliess; die Red.) Wir Kinder sind Brüder und Schwestern, egal, ob wir nun Halb- oder Vollgeschwister sind. Wir leben quasi alle auf einem Haufen. Meine Mutter wohnt fünf Häuser entfernt von mir, der eine Bruder zwei Stras­

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1 lockere ru nde (v. l.) Ethan (John Kr asinski), Rachel (Ginnifer Goo dwin), Darcy   (Kate Hudson ) und Dex (Col in Egglesfield) au f Landpartie.   2 Gute Freu dinnen seit   gemeinsamer Collegezeit:   Darcy und Rach el. 3 HÖRT, HÖRT! Darcy verkündet ihre Hochzeit mit … 4 … sexy Dex. 5 funkt dazw ischen Rachel landet mit Dex im Be tt – kurz vor dessen Hochzeit   mit Darcy. 6 Ra chel holt Rat bei Ethan.

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stylefilm Was haben Sie als Mutter Ihren Eltern abgeguckt? So einiges! Etwa, dass sie uns die Freiheit gaben, uns selber zu sein. Dass man für das, was man will, arbeiten muss. Dass man die Leute anständig behandelt. Und dass es okay ist, eine eigene Meinung zu haben – und ebenso, Fehler zu machen. Sie haben sich im April mit Muse-Frontmann Matthew Bellamy verlobt. Wieso fühlen Sie sich zu Rockmusikern hingezogen? Eigentlich waren es nur zwei. Und als ich Matthew kennenlernte, wusste ich über­ haupt nichts von Muse! Ist das nicht eine tolle Band? Was gefällt Ihnen, abgesehen von seiner Musik, an Matthew? Er ist sehr zuvorkommend und fürsorg­ lich. Und ich liebe seine Augen (lacht). Sind Musiker verrückter als Schauspieler? Oder ehrlicher? Alle, die in einem kreativen Beruf ar­ beiten, sind ein bisschen verrückt. Sonst würde man diese Berg-und-Tal-Fahrt, auf die wir uns als Künstler ständig be­ geben, gar nicht aushalten. Aber der Kick, diese Energie, die wir aus unseren Auftritten schöpfen, übertrifft alles. Es gibt ­ehrliche, authentische Rocker und solche, die eine Rolle spielen. Das Glei­ ­ che gilt für Schauspieler: Da gibt es die Angeber und solche, die wunderbar und ehrlich sind. Wollen Sie nicht Ihre eigene Musikkarriere ausbauen? Sie haben

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ja im Musicalfilm «Nine» bewiesen, dass Sie auch singen können! «Nine» war eine grossartige Erfahrung. Ich tanzte ja mein Leben lang, aber nie für einen Film. Die Aufnahme hat mein Selbstvertrauen tatsächlich enorm aufpoliert. Aber die Bezeichnung Musik­ karriere ist zu hoch gegriffen. Da steckt so viel Arbeit dahinter. Ich käme mir vor wie eine Hochstaplerin. Aber ich be­ daure es sehr, dass die Showbiz-Generation meiner Mutter, die damals für die TVUnterhaltungsshows schauspielern, sin­ gen und tanzen können musste, am ­Aussterben ist. Es ist seltsam, dass diese Allround-Show-Persönlichkeiten heute weniger respektiert werden. Dabei ist das die beste Schule. Ich war jedenfalls in jungen Jahren auf der Bühne viel selbst­ bewusster als später beim Film.

“Noch werde ich gerne älter. Ich fühle mich wohler in meiner Haut als mit zwanzig.” Kate hudson Und wie sieht das Leben nun mit 32 für Sie aus? Noch werde ich gerne älter. Zwischen zwanzig und dreissig ging bei mir viel ab, Positives wie Negatives. Jedenfalls fühle ich mich nun wohler in meiner Haut. Es ist jetzt auch an der Zeit, an­ dere und weni­ ger Filme zu machen. Denn ich habe ja bald zwei Kinder, die meine Auf­ merksamkeit beanspruchen. Wie stehen Sie persönlich zu der Jugendfrische aus der Spritze? Denken Sie schon an Botox? Noch nicht, aber ich habe damit keine Berührungsängste. Ich hoffe nur, ein bisschen Boty, wie es eine meiner Freun­ dinnen nennt, ist tatsächlich so unge­

fährlich, wie rundherum beteuert wird. Denn die Ausdruckskraft liegt in den Augen, und wenn ein paar Spritzen hel­ fen, den Blick aufzufrischen – warum nicht?! Wie man in «Something Borrowed» sieht, haben Sie das nicht nötig. Der Film wirft die Frage auf, was man tun soll, wenn die grosse Liebe mit der besten Freundin verlobt ist. Wie sehen Sie das? Das ist die Frage: Gelten, wenn es um die grosse Liebe geht, andere Regeln? Und was sagt es über die Person aus, die über­ haupt in eine solch schwierige Situation gerät? Und genau das passiert doch mei­ nen Freundinnen dauernd. Ihnen ist es nie passiert? Nein. Meine Ehrlichkeit hat wohl ver­ hindert, dass ich mich je in eine solche Zwickmühle gebracht habe. Ich finde, man hat im Gärtchen der Freundin abso­ lut nichts zu suchen, wenn einem etwas an der Freundschaft liegt. Ich habe Kol­ leginnen, die sich in den Ex einer Freun­ din verknallt haben oder sich auf eine Affäre mit jemandem einliessen, dessen Partnerin sie kannten. Mit einem der­ artigen Verhalten schaufelt man sich sein eigenes Grab. Das sage ich meinen Freun­ dinnen, und wenn es sein muss, dann rate ich ihnen, sie sollten ihren Typen einmal genauer unter die Lupe nehmen. Darüber stritten schon Harry und Sally: Können Frauen und Männer denn «nur Freunde» sein? Oder kommt immer der Sex dazwischen? Ich habe durchaus «nur» platonische ­Freunde. Aber wer weiss, vielleicht bilde ich mir das nur ein?! Man weiss ja nie so genau, was im Kopf eines anderen Menschen vorgeht … Besonders nicht nach einer durchzechten Nacht … Hm. Manchmal beschleicht mich das Gefühl, Männer könnten mit allem Sex haben! (Dem schickt Kate ihr berühmtes Lachen hinterher.)

Fotos: Ascot Elite

sen weiter, der andere zwei Autominu­ ten. Wenn ich meine Mut­ ter anrufe, hockt sicher einer meiner Brüder bei ihr. Oder wenn sie mich anruft, einer bei mir. Wir sind uns wirklich sehr nahe.


e l y t s a i d e m i t l u m alice und der balkan-beat CD

Rotfront Die Berliner quirlen Balkanbeat, Ragga und Rap zur lustigsten, tanzbarsten Party, die zurzeit zu haben ist. «Visa Free» steht dem Debüt in nichts nach. ¬¬¬¬¬

Moby Aus der Zerrissenheit zwischen Hotel und Bühne schuf unser Lieblingsveganer mit «Destroyed» noch melancholischere Tracks als auf dem letzten Album. ¬¬¬¬

REDAKTION Anita Lehmeier

Flogging Molly Live gehen sie ab, im Studio spielt die irisch-amerikanische Kombo braver. «Speed of Darkness» pendelt zwischen The Pogues und Drop­ kick Murphys. ¬¬¬

cake Nach langer Pause klingt «Showroom of Compassion» altersmilde, was den Songs gut bekommt. Zum CakeRezept gehören Pop- und Texmex-Zutaten. ¬¬¬¬

Exit through the gift Shop Banksys gesprayte Geniestreiche zieren Wände in aller Welt. Wer hinter dem Namen steckt, weiss nur Banksy selber. Dokfilm der Spitzenklasse! ¬¬¬¬¬

Fair Game Ein Agentenpaar (Naomi Watts, Sean Penn) deckt Bushs Lüge über irakische Massenvernichtungswaffen auf. Empörend wahre Story, prima Bonus-Stoff. ¬¬¬¬

dvd

hörbuch

siri Hustvedt Paul Austers Frau schildert mit zartbitterer Ironie und grosser Empathie ein Paar in der Krise. Eva Mattes liest mit reifer Stimme die ganze Tragikomödie. ¬¬¬¬

Joy Denalane Nach einem englischen und einem symphonischen Album singt die Berliner Soulkönigin auf «Maureen» wieder deutsch. Eine gute Idee. ¬¬¬

ALice Munro Das Glück ist harte Arbeit, meint Munro, die Meisterin der Kurzform. Zu unserem Hörglück liest Christian Brückner, Robert De Niros Synchronstimme. ¬¬¬¬¬

Tamara Drewe In Stephen Frears’ Schwank um eine Londonerin, die ein Provinzkaff aufmischt, brilliert Ex-Bond-Girl Gemma Arterton als Tamara Drewe. Very funny! ¬¬¬


r e h c ü b e l y t s Druckfrisch

er klebt am text Protokoll  anita Lehmeier

Seymour Chwast, «Dantes göttliche

«Das Lese- und Schreibvirus packte mich früh: Wenn die anderen Kinder draussen herumtobten, sass ich lieber drinnen und las. Mit zehn probierte ich mich an einem Science-Fiction-Roman, er blieb unvoll­ endet. Später gab ich eine Schülerzeitung heraus. Im Gymi schaffte es ein Lehrer, mir die Dadaisten, das absurde Theater und den Jandl schmackhaft zu machen. Heute wünsche ich mir, ich könnte ein Jahr lang freinehmen, nur um zu lesen. In die Ferien schleppe ich sackweise Bücher und Ausrisse aus Heften und Zeitungen mit. Ich lese junkiemässig alles, aber selten ­Romane. Dieses Geständnis trägt mir im Literaturbetrieb und an Buchmessen oft scheele Blicke ein. Was solls? Das Buch als Ding ­ geniesst bei mir keine religiöse Verehrung, es geht um den Umgang mit Sprache.» das Decameron von Giovanni Boccac­ cio. «Eine Schatztruhe voller Geschichten, ideal zum Immer-wieder-Lesen. Im Gymi war der Klassiker Pflichtlektüre, teilweise in Italienisch. Ich staunte schon damals, wie

deftig da einer im 14. Jahrhundert zu erzählen wusste – und sich traute.» Das Buch der Unruhe von Fernando Pessoa. «Extrem existenzialistisch und voller Schönheit.» vom geräumten Meer, den gemieteten Socken und Frau Butter von Aglaja Veteranyi. «Ich kannte sie persönlich; zu unserem ersten Buch, dem ‹Buch der Langeweile›, steuerte sie einige Texte bei. Ihre Geschichten sind kurz und präzis, in einem einzigen Satz konnte sie ganze Welten heraufbeschwören.» der brenner und der liebe gott von Wolf Haas. «Krimis sind sonst nicht mein Ding, aber wie der Österreicher mit der Sprache umgeht, beeindruckt mich. Ich habe Haas live an einer Lesung erlebt. Von Unterhaltung versteht der eine Menge!» Mein (K)leben von Emil Lumbeck. «Der bibliophile Deutsche erfand um 1936 die Klebebindung für Bücher, die noch heute Lumbecken heisst. Das Buch, ein Objekt, ehrt den Tüftler. Seine Kurzbio steht auf dem Umschlag, die Seiten sind verleimt.»

MATTHIAS BURKI, 38, Verleger des Spoken-Word-Verlages Der gesunde Menschenversand und Veranstalter. menschenversand.ch

Komödie», Knesebeck

Kultband Das Tape machte in den Siebzigern die Musik mobil. Jetzt ist das Tonband wieder hip, weil retro und analog. Der Medien­ wissenschaftler Drees und der DJ Vorbau huldigen in «Kassettendeck» sowohl als Fans als auch als Forscher der Musikkassette. Sie lassen Musiker erzählen, fragen Spezialisten, analysieren Playlists und erfassen treffsicher den Geist einer Generation. Drees / Vorbau, «Kassettendeck», Eichborn

KOmplott Diese Graphic Novel spielt im München des Jahres 1919, am Vorabend des aufkommenden Faschismus. In atmosphärisch dichten Bleistiftbildern setzte Bernd Wiedemann den Fall des Inspektors Kajetan um, der den Mord an einem Journalisten aufklären soll. Robert Hültners Ge­schichte wurde mit dem renommierten Deutschen Krimipreis ausgezeichnet. Ein Film noir zwischen Buchdeckeln. Hültner / Wiedemann, «Inspektor Kajetan», DVA

Foto: Inge Zinsli (1)

als verleger pflegt matthias Burki das gesprochene wort. Privat liest der Luzerner klassiker, krimis und übers kleben.

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kurzferien Den 700 Jahre alten Wälzer mit seinen 100 Gesängen dampft der geniale US-Zeichner auf leicht verdauliche 100 Seiten ein. Aus der Hölle in den Himmel führen Dante selber, hier ein Detektiv mit Fedora und Pfeife, der Dichter Vergil, gestylt als Brite mit Bowler, sowie Beatrice, ein Vamp aus Hollywood. Ein heiterer Höllenritt!


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autostyle

wagenpark

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Fotos: RDB (1)

Schwingerkönig Kilian Wengers Auto ist so stark wie er und macht ­jeden hosenlupf mit. Bodenständig, alltagstauglich, erfolgreich, leistungsbereit, aber immer volksnah: Irgendwie passt die Marke Opel perfekt zum aktuellen König der Schweiz. Schwingerkönig Kilian Wenger fährt Opel. Der Insignia OPC ist mit 325 PS so muskulös wie der «Böse» selbst – und als Sports Tourer (sprich: Kombi) ebenso zupackend wie der 1,90-Meter-Mann. Der Insignia OPC ist nicht der erste Opel des 21-Jährigen aus dem bernischen Horboden: Der Vorgänger, ein Corsa, verschied bei einem Blechschaden auf glatter Fahrbahn. Nun verlässt sich der Metzger und Zimmermannslehrling mit der imposanten Arm- und Nackenmuskulatur lieber auf den 4×4-Antrieb des OPC.

2 blaublüter, begrünt text  Timothy pfannkuchen

Ein range rover IST SEINE LORDSCHAFT in DER AUTOWELT. NUN SETZT DER ALTE ADEL AUF GRÜNEN NACHWUCHS: DEN KOMPAKTEN evoque, ein hochbeiniger SUV für die City. lack und leder Die Queen schwebt in ihm so würdevoll durch die Highlands wie die Bankiersgattin den Zürichberg hinab: Range Rover ist Understatement auf klotzige Art. Oder war es: Im Herbst lancierte Land Rover den Range Rover Evoque. Schick statt bärig, cool statt rustikal, gefühlt gross, real kompakt. Kind und kegel Das dreitürige ­Coupé demonstriert, dass man pro­ fanen Nutzwert nicht mehr nötig hat. Das Gros der Kunden wird den Fünf­ türer vorziehen. Der Platz ist hier wie dort klassengemäss.

die sitzt LEGENDE MIT DREI BUCHSTABEN GTI stand einst für Gran Turismo ­Injection. Dann startete der VW Golf GTI anno 1976 als Volkssportler durch. Seither bedeutet GTI Dynamik pur. Die GTI-Schultertasche spielt mit dem Karomuster auf die Sitze des Ur-GTI an, schluckt aber zeitgemäss einen Laptop mit 17-Zoll-Bildschirm. Der Preis des Kultträgers: 45 Franken. shop.amag.ch

spurt und stopp Erstmals haben Range-Rover-Kunden die Wahl: Allrad oder Frontantrieb. Wir finden: Front­ antrieb reicht in der City. Wer kraxelt schon dauernd durchs Bündnerland? Als 1 + 2 RuSTIKAL war gestern. Der Evoque Coupé hat an Eleganz zugelegt, bleibt aber unverkennbar ein Land Rover. 3 Lounge-Feeling herrscht im Cockpit dank trendigen Tönen und sanften Linien.

souveräner, flotter 150-PS-Diesel gibt sich der handliche Evoque mit fünf Litern auf hundert Kilometer zufrieden. kosten und kult Der erste Range Rover, der öko-korrekt durch die City zirkelt und nur beim Prestige auftrumpft. Das hat Kultpotenzial. Und Kult kostet: der Fünftürer ab 49 100 Franken (Coupé plus 1300 Franken). Plus und minus Obwohl der Evoque 4,36 Meter lang ist, ist er ein Parkier­ künstler. Aber die vielen verlockenden Optionen belasten das Portemonnaie. masse und klasse Motoren: Benzin 240 PS, Diesel 150 oder 190 PS. 0 bis 100 km/h: 7,6 bis 11,2 s. Verbrauch: 4,9 bis 8,7 l / 100 km. CO²: 129 bis 199 g/km. Laderaum: 550 bis 1445 l.

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n e h c o k e l y t s

Erich Meier Seit 1788 führt Familie Meier das Gasthaus Schiff in Mammern. Erich (l.) ist Koch, Obstbauer und Hobby­fischer. Er lud seinen alten Freund aus Stiftentagen zum Fischen ein.

ANdreas Caminada

schiff-mammern.ch

Fische braten ist nicht schwer, fische fangen dagegen … Text Anita Lehmeier FOTOS  Véronique Hoegger

Wo isst ein Spitzenkoch gern an seinem freien Tag? «Am liebsten kehre ich bei befreundeten Köchen ein», sagt Andreas Caminada. Weniger, um über das Kochen als über Gott und die Welt, Wein, Weib und Genuss zu plaudern.

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Einer dieser alten Bekannten Caminadas ist Erich Meier vom Gasthof Schiff in Mammern TG am Untersee. Die beiden Männer haben einst im gleichen Betrieb ihre Kochlehre absolviert, im «Walser­ hof» in Klosters bei Beat Bolliger – beim besten Lehrmeister, wie die zwei sich ­einig sind. So harmonisch einer Meinung waren die beiden nicht immer. «Einmal haben wir uns im Kühlraum geprügelt», erinnert sich Erich Meier, damals Ca­ minadas Unterstift. «Nicht geprügelt, höchstens ein bisschen gerauft», meint Caminada. «Doch, geprügelt», präzisiert Meier. Worum es ging und wer gewon­

andreas caminada Unser Kochkolumnist auf Stippvisite am Bodensee. schauenstein.ch

nen hat, ist längst vergeben und ver­ gessen, heute besuchen sie sich gegen­ seitig. Wir begleiten Andreas Caminada an den Untersee, besuchen Erich Meier im «Schiff» und lassen uns dort die be­ rühmten Güggeli und kapitalen Hechte schmecken. Nervös wird in der «Schiff»Küche niemand ob dem illustren Gast, hier verwöhnen Meiers ihre Besucher schliesslich in der sechsten Generation mit Fisch aus dem Bodensee und Thur­ gauer Geflügel. Aufsehen erregt der Spit­ zenkoch allerdings in der Gaststube, wo sich die Anwesenden die Hälse nach dem prominenten Bündner verrenken. Fortsetzung auf Seite 208



n e h c o k e l y t s Fortsetzung von Seite 206

Am nächsten Tag zur Dämmerstunde lädt Meier an Bord seines Kutters. Nachdem der Kapitän uns Landratten windund wetterfest verpackt hat, bis wir wie Pirellimännchen aussehen, erläutert er die Tricks und Techniken des Leinen­ fischens. Zwei Stunden später drehen wir bei – ohne Fisch an der Angel, dafür mit dem Hochgefühl des Frühaufstehers im Gemüt und den Bildern eines filmreifen Sonnenaufgangs in Kopf und Kasten. so wird es gemacht Wer wie ­Andreas Caminada einen Hobbyfischer kennt, sollte sich einmal das Vergnügen gönnen, diesen frühmorgens zu begleiten und zu versuchen, sein Mittagessen selber aus dem See zu angeln. Petri Heil! Der sicherere Weg zum frischen Fang aber führt zu einem guten Fischhändler, die Website schweizerfisch.ch/berufsfischer listet die Profis von acht Schweizer Seen


auf. Fragen Sie für Fischknusperli nach Felchen, oder lassen Sie sich vom Fach­ mann beraten, was aus seinem Netz sich für Knusperli eignet. Andreas Caminada schlägt zwei Zubereitungsarten für den Teig vor. Wie bei vielen seiner Rezepte für SI Style ist die Zubereitung einfach, es braucht weder grosse Fachkenntnisse noch eine Profiausrüstung – ausser einer präzisen Küchenwaage: Die Mengen der Zutaten gibt unser Kochkolumnist in Gramm an, auch für Flüssigkeiten. Für den Bierteig um die Felchen messen Sie 50 Gramm Weissmehl, 75 Gramm Bier, 50 Gramm Wasser und 20 Gramm Ei­ gelb ab und vermischen all dies mit ­einem halben Esslöffel Erdnussöl, Salz und Pfeffer. Dann schlagen Sie ein Eiweiss auf und ziehen den Schnee unter die Masse. Wenden Sie die Felchenfilets im Mehl, ziehen Sie sie durch den Bierteig, und backen Sie die Fischstücke in heis­

sem Erdnussöl goldbraun aus. Für einen besonders knusprigen, dünnen Mantel verwenden Sie Tempuramehl, erhältlich in Asien-Shops. Das Tempuramehl, eine Mischung aus Weizen- und Reismehl, rührt man mit kaltem Wasser an, und zwar 70 Gramm mit einem Deziliter Wasser, und gibt Salz und Pfeffer dazu. Die be­ mehlten Fische durch den Tempurateig ziehen und wie gehabt ausbacken. Die passende Vinaigrette besteht aus Olivenöl, weissem Balsamico, fein gehackten Eschalotten und Kapern so­ wie frischen Kräutern wie Basilikum, Schnittlauch und Koriander. Wer die Fischknusperli seinen Gästen auftischt, fragt wegen des Korianders besser vor­ her nach. Die einen lieben das Kraut heiss, die andern hassen den scharfbitte­ ren Gout und schimpfen das Grünzeug Stinkdill oder Wanzenkraut.

hält fliegen auf draht BEIM PICKNICK oder bei der Gartenparty tauchen öfter ungebetene, geflügelte Gäste auf. Mit den filigranen Drahthauben hält man Bienen, Fliegen und Wespen elegant und gewaltfrei vom Mundraub fern. Preis: Fr. 9.90 bis 16.90 bei Globus. globus.ch


styleessen weinbar

der grünschnabel portugals stolz liegt griffbereit im keller: der vinho verde. man spricht die worte aus wie «wienowerd». Warum ist der Vinho Verde so hell? Die Farbe hat mit den Rebsorten zu tun. Da weisse Sorten wenig Farbpigmente in den Beerenhäuten haben und direkt abgepresst werden, ist der Saft hell und wird der Wein hell. Das sagt aber über die Qualität nichts aus. Ist Vinho Verde immer ein Weisser? Nein, mit «grünem Wein» ist nicht die Farbe gemeint, sondern das Alter. Ob weiss, rosé oder rot: Es sind durchwegs junge Weine. Grünschnäbel, wenn Sie so wollen. Warum enthält er so wenig Alkohol? Weil der Zucker im Most oft nicht ganz vergoren ­wurde. Die Weine haben eine frische, saftige Säure, da passt ein wenig Restsüsse sehr gut. Zudem gibt es ­Vinhos ­ Verdes mit den üblichen 11,5 bis 13 Volumenprozent Alkohol. Was ist der Unterschied zu Alvarinho? Alvarinho wird meist sortenrein und als trockener Wein gekeltert, also ohne Restzucker. Auch fehlt ihm oft die leichte Kohlensäure, die für viele Vinhos Verdes typisch ist. Die Weine sind ausgezeichnete Begleiter bei Tisch.

BÉATRICE VAN STRIEN ist Weinexpertin und Gründerin der Beratungsfirma Wine Premium Services in Zürich. w-p-s.ch

Wo gibts Ihren liebsten Vinho Verde zu kaufen? Sehr gut gefiel mir der Alvarinho von Solar de Serrade, den gibts im Coop-Onlineshop, aber die drei Weissen von Corga da Chã fand ich ebenso interessant, die gibt es in der Schweiz aber noch nicht. Ein guter Grund, in die wunderschöne Anbauregion des Vinho Verde zu reisen!

REDAKTION René Ammann

Wann trinkt man Vinho Verde? Diese köstlichen und preiswerten Weine geniesst man gern als Aperitif und im Sommer zu Salaten.


essenstyle letzte runde

restaurant-guide

REDAKTION René Ammann

Fotos: Philipp Schaerer (1)

ein besuch in münchen strapaziert ihre geduld. und ihre lachmuskeln. «haben sie noch schweinshaxn?», fragte der Gast. «Nein, aber Schweinsköpfe! Von denen habe ich genug!» Dann zeigte der Kellner in die Runde. «Schauen Sie sich um, und suchen Sie sich einen aus! Wie wärs mit dem Herrn dort hinten, dem mit der Glatze und der Brille?» Die Gäste lachten frech. Willkommen in München! Die Lokale waren leer, die Gärten voll, weil man dort rauchen darf. Dann ging ich zu Tschaikowsky. In der Pause standen alle vor der Oper oder warteten an der Bar, an der die einzige Angestellte verzweifelte. «Dieser Käfer, es ist ein Skandal», rief ein Mann, «und der zahlt ihr sicher nur zwei Euro die Stunde!» Käfer besorgt für die Oper das Catering. Da fuhr ein Mobil vor, der Bar-Bus. Dem entwichen HardrockTöne und Männer mit Flaschen. Hier Frack, dort Rocker. Und ich dachte, diese Münchner sind schon unglaublich.

rené ammann ist Textchef von SI Style und schrieb Kinderbücher wie «Frau Holle verlor die Kontrolle».

bern

london

VERDI und VALLOCAIA

THE BOOKING OFFICE im St. Pancras Hotel,

Gerechtigkeitsgasse 7, 3011 Bern,

Euston Road, London NW1 2AR,

Tel. 031 312 63 68, bindella.ch

Tel. +44 207 841 35 40, marriott.com

ambiente und gäste Giuseppe Verdi gab den Ton an, sowohl bei den neun (!) Räumen, die Sala Falstaff oder Saletta Giuseppina heissen, wie bei der Küche, die Köstliches aus Verdis Heimat auftischt: Der Komponist kam aus der Emilia-Romagna.

ambiente und gäste Erbaut 1873 als bestes Hotel Londons (aber ohne fliessendes Wasser) mit Bahnanschluss. Kulisse für «Harry Potter»-Filme und das Video «Wannabe» der Spice Girls, mehrfach vom Abbruch bedroht, 1966 vom Poeten John Betjeman gerettet. Von 2004 bis März 2011 für 220 Millionen Franken renoviert. Heute isst und trinkt man in der Schalterhalle und speist im Edellokal «The Gilbert Scott».

essen und preise Zungenschmeichler wie Tortelli mit Scamorza und Auberginen (Fr. 22.– klein, Fr. 28.– gross), Scaloppine di Vitello Reggio Emilia (Kalbsschnitzel mit Tomaten, Parmesan, Lambrusco, Wacholderbeeren) für Fr. 33.– bzw. Fr. 39.– oder der Risotto mit rotem Chicorée (Fr. 20.– / 26.–).

essen und preise Britische Küche und Drinks aus jener Zeit, als in St. Pancras noch die Züge hielten. Viele lokale Biersorten.


stylereisen

perlen am meer montenegro wäre gerne das monte carlo der adria. si style hat sich im ehrgeizigen kleinstaat umgesehen. 1

text  rené ammann

montenegro ist ein kleines und steiles Land, eingeklemmt zwischen Albanien, Bosnien-Herzegowina, Kroatien und Serbien (von dem es sich 2006 lossagte). An der montenegrinischen Küste klebt das Städtchen Kotor am Felsen eines Fjordes wie ein Schwalbennest, in der Adria vor dem Badeort Mogren funkelt die Hotel-Insel Sveti Stefan luxuriös und unnahbar die Gäste an, und in Budvas kleiner Altstadt serviert der Kellner im Café Mozart

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2 MADONNEN IN MONTENEGRO 1 Badeort Budva. Die Altstadt, 1979 durch ein Erdbeben verwüstet, wurde originalgetreu wieder aufgebaut. 2 Madonna (hier mit Adoptivtochter Mercy James) trat 2008 in Montenegro auf. 3 Auch Lenny Kravitz lag in Budva an der Sonne.



stylereisen 2 1

KOTOR, BUDVA UND SVETI STEFAN 1 Jay-Z und Beyoncé besuchten den Küstenort Kotor. 2 Boutiquehotel ­Forza Mare in Kotor. 3 Bar des Hotels Astoria in Kotor. 4 Frisch renoviert: Zimmer im Hotel Avala in Budva. 5 Hier geht die Post ab: Klub Top Hill in Budva. 6 Resort der Schönen und/oder Reichen: Hotel Aman auf der (für Nicht-Gäste geschlossenen) Insel Sveti Stefan.

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TOP-Adressen

Palatschinken. Mozart? Österreich? «Ach», sagt er, «alle waren hier. Die Griechen, die Römer, Venezianer, Ungarn, die Russen und eben auch die Österreicher.» Heute zücken die Fremden nicht mehr das Schwert, sondern die Kreditkarte. Sie trinken ein Glas Vranac, Wein, der in den karg besiedelten und fleckig bewachse­ nen Hügeln wächst. Oder sie kaufen sich eine Wohnung – Monte­ negro erfährt einen Bauboom, und jedes Hotel ist frisch reno­ viert. Es ist nicht alles schön, was da neu ist und die Küste Block um Block auffüllt. Zum Glück zählen Kotors und Budvas Altstadt zum Weltkulturerbe und werden so stehen bleiben, wie sie sind. Nicht umsonst führen Promis dort gern ihre Sonnenbrille spa­ zieren, während Frauen ihren Zwerg-Chow-Chow lüften, Kin­ der auf Plastiktraktoren Tauben jagen, Männer ein Bier kippen und alle zusammen von vielen Kameras überwacht werden.

Fotos: Bildagentur Huber (1), Ullstein (1), Reflex (1), hgm press (1)

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hotspots hotel 1 forza mare Neues Luxushaus am Strand von Kotor, 3 km zur Altstadt. DZ ab ca. 280 Euro. Dobrota Kriva, 85330 Kotor, Tel. 32 333 500, forzamare.com 2 astoria kotor Boutiquehotel in der Altstadt. Mit Bar und Esslokal. Ab ca. 190 Euro. Stari Grad 322, 85330 Kotor, Tel. 32 302 720, astoriamontenegro.com

3 avala 1937 erbaut, heute schick-schick mit Pools und Villen. Zimmer dunkel­ braun, Lounge sonnenhell. Jüngst eröffne­ tes, grosses, schönes Restaurant. DZ ab ca. 220 Euro. Mediteranska, 85310 Budva, Tel. 33 402 659, avalaresort.com 4 astoria budva Einziges Hotel in der Altstadt. Zmorge bis 13 Uhr. Tolle Terrasse. Nur ein Zimmer hat Meerblick. DZ ab 140 Euro. Promenadenrestaurant vor der Stadtmauer. Empfehlenswert: Club Sandwich. Njegoseva 4, 85310 Budva, Tel. 33 451 110, astoriamontenegro.com 5 splendid Resorthotel in Budvas Nachbarbucht. 341 Suiten und Zimmer. Mit jeder erdenklichen Ausstattung. Ab ca. 150 Euro. Wird in der Schweiz vom

Montenegro-Spezialisten Unique Travel gebucht. 85315 Becici, Tel. 33 773 777, montenegrostars.com, uniquetravel.ch 6 aman Resort de luxe, das die zauberhafte Insel Sveti Stefan samt Bucht belegt. Juri Gagarin was here. Monica Vitti auch. DZ ab ca. 700 Euro. 85315 Sveti Stefan, Tel. 33 420 000, amanresorts.com

bar & restaurant 7 poslasticarnica forza Café mit Konditorei am geschäftigen Hauptplatz in der Altstadt. Kosten Sie die Hausspezialität. Moskovska Snitta! Trg od oruzja 432, 85330 Kotor, Tel. 69 367 074

6 8 mogren Im Lokal unter einer Laube treffen sich die Einheimischen. Hotel ­Mogren, 85310 Budva, Tel. 33 451 102, mogrenhotel.com 9 charascho Bar am Park. Freitags Livemusik. Medite­ranska, 85310 Budva, Tel. 86 452 406, harasho-budva.com 10 perla Café, Lounge und Restaurant. Place to be. Mediteranska, 85310 Budva, Tel. 33 457 310, perlabudva.com 11 top hill Tanzen bis um 5 Uhr früh. Belvderska 8, 85310 Budva, tophill.me

Landesvorwahl +382 Website montenegro.travel


stylegeld think big, buy small

markus gisler ist Wirtschafts-­ publizist und schreibt für SI Style regelmässig eine Geld-Kolumne.

Erstaunliches spielt sich derzeit an der Börse ab: Jede Menge Gründe sprechen für Vorsicht, die Weltwirtschaft steht vor kaum lösbaren Problemen, doch die börse boomt. es fragt sich bloss, wie lange. Die Verschuldung in Europa nimmt immer gro­ teskere Züge an. In den USA sind pro ausgegebe­ nen Dollar 40 Cents nicht verdient, also gepumpt. Vor den Toren Tokios spielt sich ein atomares De­ saster ab. In arabischen Staaten herrschen Krieg und Chaos, was das Erdöl massiv verteuert hat. Doch all diese Meldungen vermögen die Leute offenbar nicht gross zu beeindrucken. Die Ereignisse sind vielen zu abstrakt, sie betreffen die Menschen – mit Aus­nahme der Japaner – weder in Asien noch in den USA oder

in Europa. Staatsverschuldung und Pumpwirt­ schaft wirken sich auf den Einzelnen höchstens in Aus­ nahme­ fällen aus, die Verstrahlung ist hier nicht ein­ mal messbar. «So what?», sagen sich die Leute. Ergo wird hier fröhlich konsumiert und dank höchstens marginal steigenden Zinsen auch fleissig investiert, was den Unternehmen gute Umsatz­ zahlen und höhere Profite einbringt. Also sind die Börsenaus­ sichten gut, mindestens noch etwa zwei Jahre lang, glauben die Optimisten.


Für die Anlegerin in der Schweiz zeichnet sich deshalb folgendes Bild ab: Weil die Zinsen leicht steigen werden, der Dollar schwach bleiben und sich der Euro höchstens minimal erholen wird, sind Obligationen derzeit kein Thema, Aktienanlagen jedoch sinnvoll, sofern es sich um Schweizer Titel handelt.

Fotos: Esther Herzog, Sabina Bobst

Am besten fährt man momentan mit Aktien von Firmen, die eine möglichst geringe Abhängigkeit vom Dollar aufweisen und ihre Absatzgebiete schwergewichtig entweder im Heimmarkt oder in Asien haben. Dazu zählen hauptsächlich kleinere und mittlere Firmen aus der Industrie – sogenannte Small Caps – oder aus der Luxusbranche. Regelmässige Leserinnen dieser Kolumne wissen, dass ich ein bekennender Fan von Richemont bin, einem Titel, der mir immer noch gefällt und der sich auch als langfristiges Investment lohnt. Unter den Small Caps ist mir Phoenix Mecano aufgefallen, ein Technologieunternehmen in den Bereichen Ge­ häusetechnik und industrielle Komponenten. ­Wenig glamouröse Produkte, aber das gut geführte Familienunternehmen kann stolze Wachstumszahlen vorführen. Wer nicht auf einzelne Titel setzen möchte, investiert in entsprechende Fonds. Die Bäume werden indes kaum in den Himmel wachsen, für Phoenix Mecano beispielsweise liegt das Kursziel knapp zehn Prozent über dem aktuellen Kurs. Insgesamt aber ist in diesen turbulenten Zeiten Vorsicht weiterhin ein guter Ratgeber.

businesswoman Maria bÜeler zischler, 40. Von einem Bauernhof im Kanton Schwyz an die Spitze des luxuriösen Alden Hotels Splügenschloss in Zürich führte ihr Weg zur Direktorin vom KV über die Hotelfachschule und das Unternehmerseminar. Sie begrüsste schon Prinz William, Pre­mier David Cameron und David Beckham im noblen Boutiquehotel, wo sie locker Zwölfstundenschichten schiebt. alden.ch


t s i e g t i e z e l y t s

Tomas PRENOSIL

16 fragen zur zeit: deR Ceo VON SPRÜNGLI über magellan, seinen bruder milan, hirschkäfer, toga-partys und 175 jahre. interview  rené ammann illustration  Elisabeth Moch

Schweizer Illustrierte Style: Wie viel Zeit benötigt die Herstellung eines Luxemburgerli? Tomas Prenosil: (Lacht.) Das ist nicht in Zeit zu messen, höchstens mit ­Leidenschaft oder mit Herzschlägen. Seit wann gibt es Luxemburgerli? Seit 53 Jahren. Früher nur in den Aromen Vanille, Schoggi, Mokka und Champagner, heute in sehr viel mehr Varianten, je nachdem, welche Früchte Saison haben. Wie hoch war Ihr erster Stundenlohn? Das müsste ich ausrechnen. Mein erster Monatslohn betrug 2750 Franken. Ich

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hatte direkt nach dem Jus-Studium bei meinem Onkel Richard Sprüngli zu ­arbeiten begonnen und dachte, die Welt gehöre mir. Da sagte mein Onkel: «Als Jurist nützt du mir nichts, beweise mir, dass du etwas kannst, was der Firma hilft. Und noch etwas: Übe dich in Geduld.» Sprüngli ist 175 Jahre alt. Fühlen Sie sich Ihren Vorvätern verbunden? Ich lebe heute und lebe für die Zukunft, und doch spüre ich die Anwesenheit meines Onkels, der 95 ist, den Geist, der in unserem Haus atmet, in den Wänden, in unseren Produkten. Das muss man hegen und pflegen. Respekt zeigen, aber nicht in Vergangenem verharren. Wie oft am Tag wird eine SprüngliFiliale mit frischen Waren beliefert?

Zwei- bis dreimal, in Spitzenzeiten wie Weihnachten oder Ostern bis zu viermal. Was ist Ihre früheste Erinnerung? Ich war mit meinem Grossvater im Park spazieren und sah einen Hirschkäfer. Er war riesig. Weil ich so klein war. Ich war zwei. Wie feierten Sie Ihren 20. Geburtstag? Mit Milan, meinem Bruder. Wir haben beide Ende Juni Geburtstag, sind drei Jahre auseinander und seit je eng verbunden, also feierten wir gemeinsam in der Galerie T4 meines Onkels und meiner Tante eine Toga-Party. Was ist am längsten in Ihrem Besitz? Eine Nikon F2, mein Vater schenkte sie mir. Ich war zehn. Seither fotografiere ich. Wann stand Ihr Name erstmals in der Zeitung? Mit 21, glaube ich. Bei der Brevetierung zum Offizier in Thun. Was war Ihr eindrücklichstes Erlebnis? (Zögert.) Ich bin ja Segler und kam vor Marokko in einen schweren Sturm. Der dauerte zwei Tage, und ich dachte, das sei das Ende. Aber weil es gut ausging, fühlte ich mich danach unglaublich stark. Hätten Sie lieber früher gelebt? Ja und nein. Es wäre sicher toll gewesen, wie Magellan die Welt zu entdecken. Mit wem würden Sie gern einen Tag verbringen? Allein auf dem Wasser oder einem Berg. Und eine Nacht? Mit meiner Freundin im Arm in Patagonien und zu den Sternen hochblicken. Wann haben Sie letztmals geweint? Im März. Auf dem Machu Picchu. Aus Freude auf einen neuen Lebensabschnitt. Was werden Sie als Nächstes tun? Ein grosses Fest für unsere Mitarbeiter organisieren. Wie sehen Sie Sprüngli mit 200 Jahren? Weiterhin unabhängig. Wir sind ja ein Familienunternehmen, das von meinem Bruder und mir geleitet wird. Das Schicksal der Firma ist auch unser Schicksal. TOMAS PRENOSIL, 45, und sein Bruder Milan Prenosil, 48, führen seit 1994 die Confiserie Sprüngli mit 1100 Mitarbeitern und 19 Geschäften in Basel, Bern, Zug und in Stadt und Kanton Zürich. spruengli.ch

+++ zürich, 29. april 2011, von 16.01 bis 17.17 uhr +++


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