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Ihrkönntalles,waskommt.
Zukunftinden Händen
DasHandwerkwürdigt dieLeistungderneuen Meistergeneration.
Erstreden, dannhandeln
Bedenkenanmeldungerst alsletztenSchritt–fürmehr Austauschuntereinander.
Angemessene Preisefestlegen
ZweiHandwerkersprechen überihreLösungender Preisgestaltung.
es war ein Tag des Stolzes: Am 20. September haben wir nichtnurdenbundesweitenTagdesHandwerksgefeiert, sondernaucheineneueGenerationanMeisterinnenund Meistern. Über 150 Menschen haben sich in diesem Jahr dazuentschieden,aufderKarriereleiterimHandwerkauf die nächste Stufe zu steigen. UndauchdiePrüferinnenundPrüferstandenandiesem Tag besonders im Fokus, denn sie sind die MöglichmacherdiesesJahrgangs.AuchandieserStellemöchtenwir uns noch einmal für ihr herausragendes Engagement bedanken.
DerMeistertitelistweitmehralseinAbschluss.Erstehtfür Qualität,Verlässlichkeit undVerantwortung. Er eröffnet neue Chancen – als Unternehmerinnen und Unternehmer, als Führungskräfte, alsVorbilder in unserer Gesellschaft. Und er ist ein starkes Fundament für die Zukunft des Handwerks.
DochdieMeisterfeierstehtnichtnuralsZeichenderWertschätzungjedesJahrinunseremKalender,sondernauch, umeinSignalanPolitikundGesellschaftzusenden:Ohne das Handwerk geht es nicht. In unruhigen Zeiten ist das Handwerk Stabilisator – wirtschaftlich und auch gesellschaftlich.DieshabenwirauchaufdergroßenBühnevor den rund 800 Gästen besonders in den Fokus gesetzt.
Wir möchten Sie in dieser Ausgabe teilhaben lassen: an Wertschätzung, den Einblicken in die Meisterkurse und indiegesellschaftlicheRelevanzdesHandwerks.Undwir möchten Sie alle ermutigen, sich auch in Zukunft für das Handwerkzuengagieren.DennHandwerkmachtglücklich. Sie können alles, was kommt!
Viel Spaß beim Lesen wünschen Ihnen
DelfinoRoman, Präsident
Ina-MariaHeidmann, Hauptgeschäftsführerin
THEMA
6 120frischgebackeneMeistergefeiert Große Feier ehrt neue Meistergeneration
13 EinblickeindenMeisterkurs Erfahrungsbericht von Malermeister Müller
BETRIEB
14 Leiden unter Generationskonflikten Junge Generation fühlt sich oft belastet
18 Klare Worte der deutschen Wirtschaft Was die Spitzenverbände fordern
22 Erstreden,dannhandeln Meister wünscht sich mehr Austausch
24 DiskussionenumPreisgestaltung Zwei Betriebe über ihre Lösungen
26 Forderung:VerlässlicheZusagen ZDH-Präsident im Interview
30 AkzeptanzderBetriebsnachfolge Rückhalt des Teams gewinnen –aber wie?
33 Von der Kollegin zur Chefin Hinrichs Erfahrungen nach der Übernahme
REGIONALES
34 MinisterpräsidentalsPraktikant SPD-Politiker Olaf Lies löst Versprechen ein
BETRIEB
36 WasgiltbeiderKassen-Nachschau? Wer betroffen ist und was kontrolliert wird
38 NeueRegelnfürÜberweisungen Strengere Überprüfung durch EU-Verordnung
40 MusikaufSocialMediaverwenden Tipps für die rechtssichere Nutzung
43 UnsereTOP5Podcasts Empfehlungen für Handwerker
44 AltervorsorgevonSelbstständigen Umfrageergebnisse zur Selbsteinschätzung
BETRIEBPLUS
46 E-TransporterimÜberblick Welche Fahrzeuge bietet der Markt?
IMPRESSUM
50 Pflichtangaben
LeonThiepold dreht als Marketingverantwortlicher Reels für die Tischlerei Dreyer. Er will so Einblicke in das Handwerk ermöglichen und setzt auch Musik gezielt dafür ein. |42
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120MeisterinnenundMeisteraus8Gewerkenwurden beiderFeierinderSparkassen-Arenageehrt.
Bei seiner Meisterfeier würdigt das Südniedersächsische Handwerk die Leistung der neuen Meistergeneration.
MARIEBENDERUNDYANNIKHERBST
Unter dem Motto „Ihr könnt alles, was kommt“ wurden rund 120 Jungmeisterinnen und JungmeisterinderSparkassen-Arena Hildesheimfeierlichgeehrt.Höhepunktdes AbendswardieÜbergabederMeisterbriefe aufdergroßenBühne–einMoment,dervielen sicher noch lange in Erinnerung bleibt. KammerpräsidentDelfinoRomannutzte seineRede,umdenlaufendenGenerationswechsel im Handwerk in den Blick zu nehmen. Während frühere Meistergenerationen stark von dem Wunsch nach Stabilität
„Ihrkönnt alles,was kommt.“
DasMottoder diesjährigen Meisterfeier.
geprägtgewesenseien,bringedieGeneration Z neue Perspektiven mit: ein feines Gespür für Balance, Gesundheit und Sinn in der Arbeit. „Das ist keine Schwäche, sondern eine Zukunftsressource“, betonte Roman. „Vielleicht ist genau das die größte Stärke Ihrer Generation: Sie erinnert uns daran, dass Lebensqualität und Verantwortung zusammengehören.“
DarüberhinausschlugRomandenBogen zum 125-jährigen Jubiläum der Handwerkskammern in Deutschland. Für ihn ist das Handwerk ein Paradebeispiel gelebter Selb-
Bild2:YannikHerbst(LeitungKommunikation)& SteffenKrastinat(BBZ-Leiter)führendurchdenAbend.
Bild3:Mehrals800GästeausHandwerk,Politikund Wirtschaftwarendabei.
storganisation und damit ein wichtiger Teil derDemokratie.„WennwirindenPräsentkorb unsererDemokratieblicken,findenwirdarin Freiheit,SicherheitundTeilhabe.DieseWerte müssenwirweitertragen–sowieSiemitIhrem MeistertitelVerantwortungübernehmen.“
AuchHauptgeschäftsführerinIna-Maria Heidmann unterstrich in Ihrem Live-Interview zur Interessenvertretung die gesellschaftlicheBedeutungdesHandwerks:„Wir feiern heute nicht nur persönliche Erfolge, sondernauchdasHandwerkalsFundament unsererWirtschaft und unseres Zusam23 4 5 6
Bild4:LetzteMissionfürdieLehrwerkmeister: DenfeierlichenAblauferklären.
Bild5:UnvergesslicherMoment:DieMeisterbriefübergabeaufgroßerBühne!
Bild6:PräsidentDelfinoRomanginginseineremotionalenRedeaufdieZukunftdesHandwerkseinund betontedieRelevanzdesZuhörensundVerstehens.
Bild7:Rund70MitarbeiterinnenundMitarbeiteraus KammerundBBZsorgtenfüreinen unvergesslichenAbend.
Bild8:VollerStolz:UnsereLehrwerkmeisterinKatrin LangermitihremMeisterkurs!
Bild9:AlsÜberraschungsprogrammtratdieTrommler-GruppeMission4Marsauf!
Bild10:AuchdieAngehörigensindstolzaufihre persönlicheHeldendesAbends.
Bild11:EinweiteresHighlightdesAbends: DiePräsentationdesneuenHWK-Messestands.
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menlebens.HandwerkbedeutetSinnstiftung, Stabilität und Heimat – für unsere Region und weit darüber hinaus.“
NatürlichkamenauchdieneuenMeisterinnenundMeisterselbstzuWort.Ineinem abwechslungsreichenBühnenprogrammmit multimedialenElementen,Live-WettbewerbenundGesprächsrundenmitPrüfernwurden ihre Leistungen eindrucksvoll in Szene gesetzt.AnschließendnutztenvieledieGelegenheit,neueKontaktezuknüpfen–undden ErfolggemeinsammitFamilie,Freundenund den neuen Meisterkollegen zu feiern. W 10
Bild12:PrüferAndreasDörgererklärteaufder BühnedieKomplexitätderMeisterprüfungsprojekte.
Bild13:KammervorstandsowieHauptgeschäftsführungzeigenRespektvorderLeistungderneuenMeisterinnenundMeister.
Bild14:Maler-undLackierermeisterLeonard MüllerbedanktesichbeiallenFamilienfürdie UnterstütungderMeisterinnenundMeister.
Bild15:AuchdasPublikumdurftesein handwerklichesKönnenbeweisen:Hierbeim EntknoteneinesKabelsalats!
Bild16:EinstarkesTeam:DieneuenInstallateurundHeizungsbauermeister,hiergemeinsammit ihrenjetztehemaligenLehrwerkmeistern.
Handwerkskammer-TeamgratuliertneuemMeisterjahrgang-undgibtTippsfürdieZukunft.
DerWeg zum Meistertitel wird nicht nur durch Fleiß, Durchhaltevermögen und Können bestritten – auch dieWegbegleiterinnen und Wegbegleiter der Handwerkskammer tragen dazu bei, dass dieser Erfolg möglich ist. Ob als Lehrwerkmeister im Kurs oder als
„KurzvormeinemberuflichenEndewünsche icheuchallesGute!Toll, dassihrdieMeisterprüfungbestandenhabt undhierwart.“
GüntherBarkawitz, SHKLehrwerkmeister(i.R)
Ansprechpartnerin am Empfang – unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen den Meisterinnen und Meistern vom ersten bis zum letzten Tag zur Seite. Und fiebern dabei ordentlich mit.
Genau deshalb hatten sie auf der Meisterfeier die besondere Ehre,
„Eigentlichhabtihrmir eurenMeistertitelein Stückchenmitzuverdanken-dennichbringe denPrüferndenleckeren Kaffee!AllesGuteeuch!“
BettinaNegro, Veranstaltungshelferin
„Ichwünscheeuchalles GutezumMeistertitel undvielErfolgfürdie Zukunft!“
NinaVollmer, SachbearbeitungPrüfungswesen
die letztenWorte an die Absolventinnen und Absolventen zu richten. Neben Glückwünschen undVerabschiedungen gaben sie wertvolle Tipps mit auf denWeg – und vor allem die Zusage: Ihr könnt jederzeit zu uns zurückkommen.“
MARIEBENDER W
„WirvomEmpfangsind dieErsten,dieeuch beglückwünschen,wenn ihrausdenPrüfungen kommtundfreuenuns ganzdollemiteuch!“
SimoneSchreiner, Empfangsmitarbeiterin
„IchwünscheIhnen,dassSie IhrepersönlicheBerufung gefundenhaben,indemwas Sietun.DannsindSiewirklich gutunddasmachtglücklich!“
Ina-MariaHeidmann, Hauptgeschäftsführerin
„HandwerkistkeineEinbahnstraße“
Bereitfüralles,waskommt:Maler-undLackierermeisterLeonardMüllergibtEinblickeinden Meisterkurs.
Mit 28 Jahren hält Leonard Müller seinen Meisterbrief in den Händen. Das Handwerk begleitet den frischgebackenen Maler- und Lackierermeister seit klein auf. Schon als Kind war er dabei, wenn es auf den Bau ging. SeinVater führt den Familienbetrieb in dritter Generation.
Nach seiner ersten Ausbildung zumTischler entschied sich Müller dann auch für das Malerhandwerk. „Ich habe schon immer viel gebastelt und ausprobiert. Für mich gehört es dazu, über denTellerrand zu schauen. Handwerk ist keine Einbahnstraße – man sollte auch immer in andere Gewerke blicken.“
„JetztbinichanderStelle“
Den Meistertitel trägt Müller mit Stolz – und noch etwas Ungläubigkeit: „Wenn ich früher Kontakt mit Meisterinnen und Meistern hatte, war das für mich sehr beeindruckend. Das sind gestandene Handwerkerinnen und Handwerker, die schon viel erreicht hatten. Jetzt selbst an dieser Stelle zu sein, fühlt
sich noch ziemlich surreal an.“
Seine Begeisterung gilt derVielfalt des Berufs: die handwerkliche Arbeit vor Ort, die Gestaltung mit Farben und Formen, aber auch der Kontakt zu Kundinnen und Kunden. „Durch den Meisterkurs habe ich nicht nur fachlich dazugelernt, sondern auch betriebswirtschaftlich. Ich finde es spannend, die Baustelle und das Büro miteinander zu verbinden.“
EinebesondereMeisterzeit
Aber acht Monate Meisterkurs können auch fordernd sein – vor allem die Kontinuität. „Man muss wirklich am Ball bleiben. Aber wenn man sich im Unterricht einbringt und Fragen stellt, ist es absolut machbar.“ Besonders in Erinnerung bleibt ihm der Zusammenhalt im Kurs: „Das hat uns alle ein bisschen an Schulzeit erinnert – wir haben uns gegenseitig unterstützt, Treffen organisiert und natürlich den Meistertitel gebührend gefeiert.“
Der 28-Jährige wurde nie in den Beruf gedrängt, betont er: „Das
war alles meine freie Entscheidung. Aber ich habe viel Rückhalt erfahren – auch jetzt während der Meisterschule. Sowohl von meiner Familie als auch von meiner Partnerin, die mich unterstützt hat, obwohl wir parallel unsere Hochzeit geplant haben.“
Für Leonard Müller steht jetzt schon fest, wie es mit dem Meistertitel weitergeht: Schritt für Schritt übernimmt der 28-Jährige mehr Verantwortung im Familienbetrieb. In den kommenden fünf Jahren ist die Geschäftsübernahme geplant –und parallel möchte er sich zum Betriebswirt fortbilden. „So kann ichTradition und Zukunft verbinden.“ MARIEBENDER W
wWeitereInformationen:
DernächsteMeisterkursim Maler-undLackiererhandwerk startetimJanuar2026.
wAnmeldungenunter: www.hwk-hildesheim.de/ malermeister
Streitigkeitenmit älterenKollegen erlebenvielejunge LeutebeiderArbeit–vorallem,wenndas Teamweitgehendaus Älterenbesteht.
Foto:K.-P.Adlerstock.adobe.com
Die Zufriedenheit der Generation Z am Arbeitsplatz sinkt. Grund dafür sind auch Auseinandersetzungen mit älteren Kollegen.
KATHARINAWOLF
Pünktlich zum Ausbildungsstart titelte eine große Zeitung: „Kein Deutsch, kein Rechnen, keine Lust – so schlimm sind unsere Azubis“. SiebestätigtedamitsämtlicheVorurteile,die den jungen Leuten der so genannten Generation Z (Gen Z) nachgesagt werden. DiejungenMenschenaberleidenzunehmend unter solchen Generationskonflikten – und das hat Auswirkungen auf ihre Arbeitszufriedenheit. So ergab der aktuelle DAK-Gesundheitsreport „Gen Z in der
PROZENTderjungen Leutefühlensichvon denGenerationskonfliktenstarkodersehr starkbelastet.
Arbeitswelt“,dassfasteinDrittelderjungen LeuteSpannungenzwischenverschiedenen Altersgruppen am Arbeitsplatz erleben. 25 Prozentdavonfühlensichdadurchstarkoder sehrstarkbelastet,weitere56Prozentsehen sich weniger stark belastet. Nur 19 Prozent machen diese Konflikte nichts aus.
JüngerenehmenGenerationskonflikte häufigerwahr AmhäufigstennehmendiejenigenKonflikte wahr, die als junge Beschäftigte in älteren
TeamsinderMinderheitsind.44Prozentvon ihnensindbetroffen,16Prozentsogarhäufig oder sehr häufig.
Ältere stecken die Auseinandersetzungen offenbar besser weg – oder bemerken sie auch gar nicht: Im Durchschnitt aller Beschäftigtenerlebennämlichnur23Prozent Generationskonflikteundfür18Prozentder BetroffenensinddieseKonflikteeinestarke oder sehr starke Belastung.
Generationskonflikte haben Auswirkungen auf die Zufriedenheit am Arbeitsplatz, ermittelte der Report. Nur einViertel der unter 30-Jährigen ist mit der eigenen
PROZENTderjungen Beschäftigtensind eineMinderheitin älterenTeams.
Arbeitssituation vollkommen zufrieden. BeieinerfrüherenBefragungwarenesnoch 43 Prozent.
Volker Nürnberg, Experte für Betriebliches Gesundheitsmanagement und Mitherausgeber des DAK-Gesundheitsreports, hält wenig von Klischees über die Gen Z. „Besonders in Anbetracht des demografischenWandels hilft das Heraufbeschwören von Generationenkonflikten nicht weiter“, betonter.„Esmussdarumgehen,jungeMenschenbeimEintrittindieArbeitsweltgutzu unterstützen,damitsieauchlangfristigihre Potenziale entfalten können.“ W
DiegroßeMehrheitderLehrlingeistzufriedenmitihrerAusbildung.DochzwischendeneinzelnenBranchenschwankendieErgebnissedeutlich–auchimHandwerk.
Die Zufriedenheit der Azubis in Deutschland bleibt auf einem hohen Niveau. Wie der Ausbildungsreport 2025 des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) ergab, sind fast 72 Prozent der Lehrlinge mit ihrer Ausbildung zufrieden oder sogar sehr zufrieden. Das sind etwas mehr als imVorjahr (69,8 Prozent), aber etwas weniger als 2022 (73,3 Prozent).
Für den Report hat der DGB 9.090 Auszubildende in den 25 meistfrequentierten Ausbildungsberufen des Jahres 2023 befragt, darunter auch sechs handwerkliche Berufe. Dabei zeigte sich, dass nicht jeder Beruf auf guteWerte kommt. So geben im Handwerk Mechatronik-Azubis die bestenWerte an. Im Mittelfeld liegenTischler,
Elektroniker, Kfz-Mechatroniker sowie Maler- und Lackierer. Zu der Gruppe mit den schlechtesten Zufriedenheitswerten gehören die Friseure.
Doch nicht nur der Beruf, auch die Betriebsgröße spielt eine Rolle: Je größer der Betrieb, desto höher sei die Zufriedenheit der Auszubildenden, heißt es in dem Bericht. Gründe dafür seien eine bessere personelle und finanzielle Ausstattung sowie Strukturen, die Jugend- oder Ausbildungsvertretungen ermöglichten. Kleinen Betrieben gelinge es hingegen, die Jugendlichen mit persönlichen Beziehungen oder großem Engagement zu binden.
Allerdings ist nicht alles golden: Laut DGB-Report müssen rund
30 Prozent der Azubis Überstunden leisten. Zwar waren es 2011 mehr als 40 Prozent, doch der Anteil liege aber immer noch „auf einem bedenklich hohen Niveau“, kritisiert der DGB. Sogar gestiegen
ist der Anteil der jungen Leute, die fachfremde Tätigkeiten wie Putzen oder Kaffeekochen übernehmen mussten: von knapp zehn Prozent 2011 auf fast 15 Prozent 2025. (KW) W
EinTeamdrohtegeschlossenzukündigen,wenneinKollegenichtversetztwird.Dochein Gerichtstelltklar,dasseineDruckkündigungnurderallerletzteAuswegseindarf.
DerFall:ImTeameines Verkehrsunternehmens herrschteschlechte
Stimmung.Grundwaren jahrelangeKonfliktemit einemMitarbeiter.Die
VersuchedesArbeitgebers miteinerBereichsversammlungodereinem Mediationsangebotzur LösungdesStreitsbeizutragen,fruchtetennicht. DieSituationeskalierte, alseinTeildesTeamsein Ultimatumstellte:Entwederwerdederbetreffende Mitarbeiterversetzt–oder siewürdengeschlossen kündigen.DerArbeitgeber reagierteundspracheine außerordentlicheKündigunggegendenMitarbeiteraus.Dieserklagte.
DasUrteil:DasLandesarbeitsgerichtNiedersachsenerklärtedie
ErstHoffnungeninderProbezeitweckenunddanndochkündigen? Sogehtesnicht,entschiedeinGericht.
DerFall:FünfMonate hatteeinneuerMitarbeiterfüreineVersicherung gearbeitet.DieProbezeitvonsechsMonaten waralsokurzvorihrem Ende.DerVorgesetztedes Mitarbeitersberichtete ihmdennauchvoneiner AnfragederPersonalabteilungnachderÜbernahme undsagtewörtlich:„Das tunwirnatürlich!“
Doch offenbar änderte sich die Meinung der Führungskraft in den kommendenTagen: Der
Mitarbeitende erhielt für ihn überraschend eine Kündigung. Dieser klagte daraufhin: Ihm sei eine Übernahme zugesagt worden. Die Kündigung verstoße daher gegenTreu und Glauben. Der Arbeitgeber hingegen argumentierte, es habe keine feste Zusage zur Übernahme gegeben.
DasUrteil:DasLandesarbeitsgerichtDüsseldorfentschiedimSinne desgekündigtenMitarbeiters.EintypischerAnwen-
dungsfalleinertreuwidrigenKündigungseiunter anderemeinwidersprüchlichesVerhalten desArbeitgebers,sodie Richter.WennderArbeitgeberdemArbeitnehmer signalisiere,dasArbeitsverhältniswerdelängere Zeitfortbestehen,undes dannplötzlichkündigt,sei diesalswidersprüchliches Verhaltenzuwerten. Die Antwort der Führungskraft auf die Übernahmefrage der Personalabteilung sei als
Kündigungfürunwirksam. DieVoraussetzungeneiner sogenanntenDruckkündigungseiennichterfüllt. DerArbeitgeberhabe nichtgenuggetan,umden Konfliktaktivzudeeskalieren.Wenndieangedrohten KonsequenzendesTeams bestehenbleibenund demArbeitgeberdadurch schwerewirtschaftliche Nachteiledrohen,könne eineDruckkündigung gerechtfertigtsein,sodas Gericht. (KW) W
aLAGNiedersachsen:
Urteilvom23.Mai2025, Az.10SLa687/24
WereineÜbernahmesignalisiert hat,musseinensachlichenGrund nennenkönnen,wennersich andersentscheidet.
Erklärung zu werten, dass die Probezeit bestanden sei, urteilten die Richter. Die Kündigung sei treuwidrig und somit unwirksam. (KW) W
aLAGDüsseldorf:Urteil vom14.Januar2025, Az.3SLa317/24
Zu umständlich, zu langsam, nicht mobil möglich: Laut einer Befragung des Unternehmens Softgarden1 haben schon mehr als die Hälfte aller Jobsuchenden den Bewerbungsprozess aus diesen Gründen abgebrochen. Dabei sollte ihnen in Zeiten, in denen Fachkräfte und Auszubildende Mangelware sind, die Bewerbung so einfach wie möglich gemacht werden.
Ideal: ein kurzer, digitaler Bewerbungsprozess, in dem Interessierte mit wenigen Klicks Informationen über sich liefern und schnell Kontakt zum Betrieb aufnehmen können.
Abschied vom klassischen Anschreiben So ist es vor allem für jüngere Bewerber eine Last, ein ausführliches Anschreiben zu formulieren und verschiedene Unterlagen zusammenzustellen. Eine Studie hat gezeigt: Viele Kandidaten würden sich ohne die Notwendigkeit eines Anschreibens öfter auf ausgeschriebene Stellen bewerben, als sie es letztlich tun. Denn gerade junge Jobsuchende haben Probleme damit, sich einem zukünftigen Arbeitgeber prägnant und aussagekräftig vorzustellen. Hinzukommt, dass viele Bewerber ein Anschreiben aus Textbausteinen zusammensetzen oder im schlimmsten Fall nur die Adresse austauschen.
Kurz, knackig, online Große Chancen auf Bewerbungen haben Sie, wenn Sie Ihren zukünftigen Mitarbeitenden eine Onlinebewerbung ermöglichen – auf Ihrer Webseite oder Ihren Social-Media-Kanälen. Gerade Angehörige der Generationen Y und Z erledigen viele Angelegenheiten bevorzugt online. Was viele potenzielle Kandidaten abschreckt: ein langer Fragebogen. So gaben bei einer Umfrage des Unternehmens Softgarden 45 Prozent der Befragten an, sie würden maximal zehn Minuten mit der Dateneingabe in Bewerbungssysteme beschäftigt sein wollen.1
Digitalisieren Sie also Ihren Bewerbungsprozess und stellen Sie darin eine Auswahl an Fragen zusammen, die dem Bewerber das Beantworten möglichst leicht macht – im Idealfall als Multiple
Schnell muss es gehen, unkompliziert soll es sein: Damit Jobsuchende nicht aus dem Bewerbungsprozess aussteigen, sollte dieser möglichst kurz sein.
Choice. Gleichzeitig sollten Ihnen die Fragen einen guten ersten Eindruck von den Kandidaten ermöglichen.
Schnell reagieren
Haben Sie Bewerbungen erhalten, sollten Sie schnell darauf reagieren. Ein bis zwei Wochen sind dafür eine gute Zeit. Warten Sie länger, riskieren Sie, dass die Kandidaten die lange Antwortdauer als Desinteresse wahrnehmen und sich anderweitig orientieren. Zudem ist eine schnelle Reaktion auf die Bewerbung ein Zeichen dafür, dass Sie gut organisiert sind.
Die Lösung für einen digitalen Bewerbungsprozess Einen einfachen, schnellen und digitalen Bewerbungsprozess bietet Ihnen die Lösung der Schlüterschen zusammen mit „handwerk.com“. Diese Lösung ermöglicht Interessenten eine unkomplizierte Bewerbung. Jobsuchende stellen ihre Qualifizierung und Motivation über einen kurzen Fragebogen dar. Über die individuell auf Ihren Betrieb zugeschnittenen Fragen geben sie die wichtigsten Eckpunkte zu ihrer Person und ihren Fähigkeiten an – das spart sowohl den Bewerbenden als auch Ihnen Zeit. Anschließend landen die Antworten samt Kontaktdaten in Ihrem E-Mail-Postfach.
Sparen Sie sich Zeit und machen Sie für Ihre Bewerber den Ablauf so einfach und unkompliziert wie möglich!
Für weitere Informationen QR-Code scannen.
1) https://go.softgarden.com/de/study/bewerbungsreport-recruitingprozesse/
DievierSpitzenverbändederdeutschenWirtschaft–BDA,BDI,DIHKundZDH–sehendieWirtschaftunterDruckundfordernvonderEUeineentschlosseneWettbewerbsagenda.
Die deutscheWirtschaft findet im Spitzengespräch mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen deutlicheWorte.Was fordern die vier Spitzenverbände?
KATHARINAFREUNDORFER
DievierSpitzenverbändederdeutschenWirtschafthabenanlässlich des Treffens mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Berlin deutliche Forderungen an Europa geäußert. In einer gemeinsamen Erklärung fordern die Bundesvereinigung derDeutschenArbeitgeberverbände(BDA), derBundesverbandderDeutschenIndustrie (BDI),dieDeutscheIndustrie-undHandelskammer (DIHK) und der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH), dass Europa eine Wettbewerbsagenda brauche. „DieWettbewerbsfähigkeitvielerStandorte in der Europäischen Union ist gefährdet. Die Rolle Europas in der Welt wird hinterfragt“,soBDA,BDI,DIHKundZDHinihrem Positionspapier. Mit Blick auf die vergangenen Wochen undMonatemüssejedemklarsein,dassein wirtschaftlich geschwächtes Europa seine InteressenundWertewenigergutdurchset-
„Nurwenndie EUalsGanzes erfolgreich ist,kannauch diedeutsche Wirtschaft wiedererfolgreichsein.“
Positionspapier vonBDA,BDI,DIHK undZDH
zenkönne.„DieWiedergewinnungwirtschaftlicher Stärke muss daher oberste Priorität europäischerPolitiksein“,schreibendievier SpitzenverbändederdeutschenWirtschaft.
Verbände:ErfolgreicheEUstärktWirtschaft Die EU-Kommission werde von ihnen in allenMaßnahmenunterstützt,umeineentschlosseneWettbewerbsagendazuerreichen. „Die Stärke der EU entsteht vor allem aus ihrer wirtschaftlichen Einheit sowie guten StandortbedingungenimBinnenmarkt–und DeutschlandspieltdabeieinezentraleRolle“, erklären die Verbände. Ein starkes Europa benötige einen starken Standort Deutschland. „Umgekehrt gilt: Nur wenn die EU als Ganzes erfolgreich ist, kann auch die deutsche Wirtschaft wieder erfolgreich sein“, steht in dem Positionspapier.
Auch die deutsche Bundesregierung müssediesenKursambitioniertundgeschlossenunterstützen.
FünfKernforderungenandieEU Im Zentrum einer zukunftsgerichteten europäischen Wirtschaftspolitik sehen die Spitzenverbände der deutschenWirtschaft fünfPunkte:Sieforderneinenbeschleunigten Bürokratieabbau, bezahlbare Energie, eine erleichterte Fachkräftemobilität, neue HandelsabkommenundeineEntlastungdes Mittelstands.
VonderLeyen:„Herausforderungensind gewaltig“
EU-KommissionspräsidentinvonderLeyen sprachinBerlindiefünfgefordertenPunkte derSpitzenverbändeanunderwähnteindiesemZusammenhangdenvonihrerBehörde vorgestellten Clean Industrial Deal. Der Kampf um Europas Wettbewerbsfähigkeit sei entscheidend. „Die Herausforderungen sind gewaltig, die Zeit ist knapp“, so von der Leyen. Zum Bürokratieabbau sagte sie: „Mir ist bewusst, wie sehr Ihnen der Wust an Regeln, Berichtspflichten, Anforderun-
„DieHerausforderungen sindgewaltig, dieZeitist knapp.“
Ursulavonder Leyen, EU-Kommissionspräsidentin
gendasWirtschaftenimwahrstenSinnedes Wortes schwer macht.“ Gerade den MittelständlernundHandwerksbetriebenkostees viel Zeit, Nerven und Ressourcen, „die Sie eigentlichfüretwasganzanderesbrauchen, nämlichfürdas,wasSieambestenmachen. Produkte erfinden, herstellen und verkaufen“, so von der Leyen. Sie sagte, dass eine breiteSchneisedurchdenBürokratiedschungel geschlagen und die europäische Gesetzgebungdurchforstetwerdenmüsse,umdies zu beheben.
Von der Leyen hatte bereits im Europa-Wahlkampfdavongesprochen,dasThema Wettbewerbsfähigkeit in den Fokus rücken zuwollen.NachBeginnihrerzweitenAmtszeit präsentierte sie Anfang 2025 den Clean Industrial Deal. Dieser bildet den Rahmen ihrerIndustriepolitik,dereinewettbewerbsfähige und klimaneutrale EU anvisiert. Ziel desIndustrialDealsistes,dieEnergiekosten zusenkenunddenÜbergangzueinerCO2-armenWirtschaft zu fördern W
ï Ängste verstehen, greifbar machen und bewältigen
ï Mit vielen Strategien und Techniken, um angstfrei durchs (Berufs-)Leben zu gehen und in stressigen Situationen gelassen zu bleiben
VieleBetriebemusstendieCorona-Soforthilfezurückzahlen.JetztgibtesStreit:WardasGeld damalseinesteuerpflichtigeBetriebseinnahme–odereinDarlehen?
Der Fall: Ein Freiberufler ermittelt den Gewinn per Einnahmen-Überschussrechnung. Im Jahr 2020 erhält er rund 11.000 Euro Corona-Soforthilfe. Den Betrag erfasst er als Betriebseinnahme. 2023 muss er rund 10.000 Euro zurückzahlen. Daraufhin fordert er vom Finanzamt eine Änderung des Steuerbescheids für 2020: Die 10.000 Euro seien infolge der Rückzahlung ein Darlehen gewesen, keine Betriebseinnahme. Es sei nicht rechtmäßig, eine Beihilfe als Einnahme
zu werten, solange nicht feststeht, ob sie zurückzuzahlen ist. Das Finanzamt lehnt ab.
Das Urteil: Das Finanzgericht Niedersachsen entscheidet gegen den Freiberufler. Die Begründung: Zum Zeitpunkt der Auszahlung sei ungewiss gewesen, ob und wann eine Rückzahlung erfolgen würde. Daher sei die Beihilfe im Jahr des Zuflusses als Einnahme zu buchen. Umgekehrt könne der Freiberufler die Rückzahlung auch erst im
Jahr der Rückzahlung als Betriebsausgabe ansetzen. Das entspreche den allgemeinen Prinzipien der Gewinnermittlung für Einnahmen-Überschussrechner nach § 4 Abs. 3 Einkommensteuergesetz. Zwar könne es durch diese Regel zu Nachteilen durch die Einkommensteuerprogression im Jahr der Einnahme kommen. Das sei jedoch unvermeidlich und hinzunehmen.
In der Angelegenheit hat nun der Bundesfinanzhof das letzteWort:
Der Freiberufler hat dort Revision gegen das Urteil eingelegt (Az.VIII R 4/25). (JW) W
aBFH:Urteilvom16.Juli 2025,Az.12K20/24
EineFrauzahltunterZwangdieSteuerneinesanderen.DasFinanzamtwilldasGeldbehalten, einGerichtmachtihrHoffnung–unterVorbehalt.
DerFall:EineMitarbeiterineinerSteuerberatung überweistvonihremPrivatkontorund20.000Euro andasFinanzamt.Als Verwendungszwecknennt sie„EST2019“,dieSteuernummerunddenNamen
einesMandanten.Das Finanzamtverbuchtdie SummealsNachzahlung aufdessenSteuerschuld. VierMonatespäterfordert dieFraudasGeldzurück underklärt,siehabees versehentlichüberwie-
sen.DasFinanzamtlehnt ab:EineRückerstattung könneallenfallsanden Steuerpflichtigenerfolgen. Schließlichbehauptetdie Frau,derMandanthabesie zurZahlunggezwungen. Dochdasüberzeugtweder dasFinanzamtnochdas Finanzgericht,dasebenfallsgegensieentscheidet. DerFalllandetvordem Bundesfinanzhof(BFH). DasUrteil:DerBFH hebtdieEntscheidung desFinanzgerichtsauf undverlangteineerneute Verhandlung.Solltedie
Frautatsächlichunter Drohunggezahlthaben, müssedasFinanzamtihr dasGelderstatten.Zwarsei lautAbgabenordnungnur derSteuerpflichtigeselbst erstattungsberechtigt. DocheineAusnahmegelte, wenneinDritterunter Zwanggezahlthat.Das Finanzgerichtmüssenun klären,obdieFrautatsächlichbedrohtwurde.Den Beweisdafürmüssesie selbsterbringen. (JW) W
aBFH:Urteilvom19.März 2025,Az.XR20/23
sind für diesen Meister nur das
JÖRGWIEBKINGUNDMARTINAJAHN
Vier Stunden Arbeitszeit statt der dafürerforderlichen30Minuten. Cehan San ist immer noch sauer, wenn er über sein Erlebnis im Sommer berichtet: „Ich bekam einen Anruf voneinemKunden:WirsollteneinenFehler auf einer Baustelle beheben“, berichtet der HeizungsbaumeisterausOldenburg.EinFehler,vondemSannichtswusste.„DerElektrikerkonnteunsereArbeitzwarnichtbewerten, hatte aber ein Foto von einer Leitung unter dem Dach gemacht und den Kunden angerufen.“
DieFolge:SantrafsichmitdemKunden, demElektrikerundeinemZimmereraufder Baustelle. „Ich habe erklärt, warum wir die Arbeit so ausgeführt haben. Der Zimmerer konnteesverstehen,derElektrikerwarperplex,BauherrundElektrikerhabensicham Ende bei mir entschuldigt.“ Es stellte sich heraus, dass die Arbeit korrekt ausgeführt war–undSandieLeitungdennochminimal verlegen musste, weil der Zimmerer sonst nichtamAnschlussvorbeigekommenwäre.
„DashättenwirmiteinemdirektenAustausch ohne den Kunden innerhalb von 30 Minuten klären können, da wir noch vor Ort waren“, betont der Unternehmer. „Und es wäre auch für den Kunden entspannter gewesen.Sowarerunnötigirritiertundhatte am Ende den Aufwand.“
„Ichhabe erklärt, warumwir dieArbeitso ausgeführt haben.Der Zimmerer konntees verstehen, derElektriker warperplex, Bauherrund Elektriker habensich amEndebei mirentschuldigt.“
CehanSan, Handwerksmeister
BedenkenanmeldungenstattGespräche? Bedenkenanmeldungen sindeinSchutzmechanismusfürBau-undAusbaubetriebe.Die VOB/B schreibt sie unter Umständen sogar vor. In § 4 Abs. 3 heißt es: „Hat der AuftragnehmerBedenkengegendievorgeseheneArt derAusführung(auchwegenderSicherung gegen Unfallgefahren), gegen die Güte der vom Auftraggeber gelieferten Stoffe oder BauteileodergegendieLeistungenanderer Unternehmer,sohatersiedemAuftraggeber unverzüglich – möglichst schon vor Beginn der Arbeiten – schriftlich mitzuteilen.“
Die Bedenkenanmeldung soll Betriebe sovorHaftungschützen,fallssiedurchFehlerdesVorgewerksselbstkeinemangelfreie Leistungerbringenkönnen.AuchCehanSan hatsieschongeschrieben–aufGroßbaustellen,„daistdasgangundgäbe“.OderbeikleinerenProjektenmitzuengemZeitplan,wenn einArchitektaufeinerBedenkenanmeldung bestanden hat. Doch in der Regel suche er nach Lösungen mit den Beteiligten, ohne Kunden oder Architekten einzuschalten.
„Ich habe noch nie erlebt, dass ein Kollege kein Gespräch führen wollte. Jeder Handwerker hat doch seinen Anspruch und will seine Arbeit so gut wie möglich machen“, sagt San. So fänden die BeteiligteneineLösungunderspartenallenanderen unnötige Bürokratie.
„ManchmalistesdieeinzigeLösung“
Auch Cornelia Höltkemeier, GeschäftsführerinderLandesvereinigungBauwirtschaft Niedersachen, rät dazu, bei Problemen mit einemAnsprechpartnerausdemVorgewerk direktdenAustauschzusuchen.Indenmeisten Fällen könnten Unklarheiten auf dem Wegbeseitigtwerden.AusSichtderRechtsanwältingibtesjedochvorallemzweiFälle, indenenHandwerkerumeineBedenkenanzeige nicht herumkommen:
● Wenn ein Betrieb, der als Nachgewerk auf der Baustelle eingesetzt ist, den Eindruck hat, dass dasVorgewerk nicht ordnungsgemäß gearbeitet hat. Sollte es dort keinen Ansprechpartner geben, mit dem dieVorarbeiten fachlich diskutiert werden können, sei eine Bedenkenanmeldung der sichersteWeg.
● Gibt es im Leistungsverzeichnis Planungsfehler, spontane Planungsänderungen oder sind die Ausschreibungsunteralgen unvollständig oder
„Ichhabe nochnie erlebt,dass einKollegekein Gesprächführenwollte.“
CehanSan, Handwerksmeister
Anzeigenschluss für die nächst erreichbare Ausgabe Norddeutsches Handwerk vom 14.11.2025 ist am 24.10.2025
Mediadaten 2026
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mangelhaft? Auch dann rät Höltkemeier zu einer Bedenkenanmeldung, um sich vor ungerechtfertigter Inanspruchnahme zu schützen.
UnnötigeBedenkenanmeldungen WiekommtesdannausSichtvonCehanSan zuunnötigenBedenkenanmeldungen?„Weil es sich manche Kollegen zu leicht machen oderweilsiezuwenigAhnungvonGewährleistung haben“, sagt San. ErwünschtsicheinfachmehrAustausch unter Kollegen und weniger Alarm beim Kunden. „Zeit für einen kurzen Anruf hat manimmer“,sagtderMeister.„Nichtmiteinanderzusprechen,kostetamEndeimmer viel mehr Zeit. Denn letzten Endes müssen jadochallezueinemOrtsterminzusammenkommen und miteinander reden.“ W
Ihre Meinung: Welche Erfahrungen haben Sie mit Bedenkenanmeldungen gemacht?SchreibenSieunsanredaktion@ handwerk.com!
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Handwerkerdiskutieren: WiehochsolltederMaterialpreisaufschlagsein?PasstdieHersteller-Empfehlung?Und:WelcheAlternativengibtes?
Diskussionen über Preise und Materialaufschläge im Handwerk: Zwei Handwerksmeister berichten,
wie sie das
Problem lösen.
JÖRGWIEBKING
Viele Kunden möchten Material lieber selbst bestellen, um Geld zu sparen. ElektromeisterTobias HaackausHeilbronnlehntdasab. „EinMaterialaufschlagvon40bis60Prozent ist vertretbar“, sagt er (wir berichteten).
Seine Aussage löst auf Instagram und LinkedInDiskussionenaus.Kundensinddavon nichtbegeistert.KollegenausdemHandwerk sehen das etwas differenzierter.
„Eswirdschnellexistenzgefährdend“ Elektrohandwerker Ruslan Kutluew warnt auf Instagram vor pauschalen Aussagen zu Materialaufschlägen.Dasseigefährlich,sagt derChefeinesBetriebsmitfünfMitarbeitenden in Karlsruhe. Die Höhe des Aufschlags hänge von den Kostenstrukturen ab. Daher müssejederBetriebseinenAufschlagselbst kalkulieren. Ein Ein-Mann-Betrieb habe
„Pauschale Aussagenzu Materialaufschlägensind gefährlich.“
RuslanKutluew, Elektrohandwerker
andere Ausgaben als ein Unternehmen mit Mitarbeitenden,Fahrzeugen,umfangreicher Ausstattung und Geschäftsräumen. „Aufschläge unter 50 Prozent können schnell existenzgefährdendwerden“,betontKutluew. Auch Material- und Arbeitsaufwand sowiederenKostenspieleneineRolle,erklärt er.WereinenhöherenStundensatzdurchsetzen kann, könne beim Material zumindest etwas weniger aufschlagen. Kunden gegenüber sei es jedoch nicht schwer, angemessene Aufschläge zu rechtfertigen. „Ein Onlinehändler verkauft nur Ware“, sagt Kutluew. „Der Handwerker verkauft nicht nur Material, sondern ein Gesamtpaket,bestehendauskorrekterAuswahl, fachgerechtem Einbau, Gewährleistung und dem vollen Risiko im Fehlerfall. All das steckt sowohl im Materialpreis als auch im Stundensatz.“
Sein Rat: Handwerker sollten sich an den empfohlenenVerkaufspreisen der Hersteller orientieren. Diese variierten je nach ProduktundHersteller,bötenabereinegute Grundlage. So lasse sich ein kostendeckender Aufschlag über alle Materialien hinweg erzielen.Dasseibesser,alseinenpauschalen Aufschlag für alles anzusetzen.
„MeistensnurnochTagespauschalen“ Matthias Thomas geht einen ganz anderen Weg, um Diskussionen über Materialpreise und Stundensätze zu vermeiden. „Wir verrechnen bei den meisten Arbeiten nur noch Tagespauschalen oder ab und an Halbtagesspauschalen“, schreibt der Elektromeister aus dem bayerischenVillenbach auf Instagram.
RuslanKutluew, Elektrohandwerker
DerVorteil:AllewüsstenimVoraus,was der Einsatz kostet. „Und wir können unser Teamwirtschaftlichundplanbareinsetzen.“ Früher habe sein auf Photovoltaik spezialisierter Betrieb oft unbezahlte Wartezeiten bis zum nächstenTermin gehabt, wenn das Team einen Auftrag schneller als geplant abgeschlossenhatte.SolcheLeerläufedecken die Pauschalen ab.
UndbeikleinenAufträgen,diewenigerals einenhalbenTagdauern?Dannübernähmen dieMonteureweitereAufgabenbeimKunden. „DieKundenmüssensichhaltüberlegen,wie siedierestlichenStundennutzen“,sagtThomas. „Da fällt sicher jedem etwas ein.“ Für solcheZusatzarbeitenkönnederKundedann auchgerneselbstdasMaterialstellen.„Aber fürdenHauptjobhabenwirallesdabei.“ W
DerHaushaltsausschussdesBundestageshatweitereMillionenfürdieFörderungdes Effizienzhausstandardsfreigegeben–miteinerEinschränkung.
Nach dem Beschluss des Bundestages sollen kurzfristig 59 Millionen Euro für die KfW-55-Förderung freigemacht werden. Die Bundesregierung setzt damit eine im Koalitionsvertrag vereinbarte Maßnahme um. Der Haushaltsausschuss im Bundestag hat dem nun zugestimmt. 2022 war die Förderung gestoppt worden, daher konnten einige Neubauprojekte nicht mehr realisiert werden. Die Förderung sei allerdings nur befristet für das Jahr 2025 und für bereits genehmigte Projekte vorgesehen, diese sollten nun zügig abgeschlossen werden.
DieEinführungderim KoalitionsvertragenthaltenenbefristetenEH55-FörderungzurAktivierung desBauüberhangsseizwar richtigundwichtig.Obdas Volumenvon59Millionen Eurojedochausreiche,ist lautdemZentralverband DeutschesBaugewerbe (ZDB)fraglich.„Wirhaben derzeitrund631.000 WohnungenimBauüberhang,davon301.000noch nichtbegonnen“,rechnet FelixPakleppa,HauptgeschäftsführerdesZDBvor. VieledieserProjekteseien unteranderenFinanzierungsbedingungengeplant wordenundheutenicht mehrwirtschaftlich.„Eine befristeteEH55-Förderung
würdedieseWohnungenwiederrealisierbar machenunddamitden dringendbenötigten Wohnraumsichern.“
Auch der Zentralverband Sanitär Heizung
ReichtdasGeldfürdieFertigstellungderbegonnenenBauprojekte?DieBauverbändereagieren verhaltenaufdieNeuauflageder Förderung.
Klima (ZVSHK) reagiert verhalten auf die Rückkehr der Förderung. Die geplante Summe sei „angesichts der Dimension der Baukrise ein Tropfen auf den heißen Stein“, so ZVSHK-Hauptgeschäftsführer Daniel Föst. Denn die eigentlichen Bremsklötze liegen seiner Meinung nach nicht im Bereich der Förderung allein, sondern bei massiv gestiegenen Baukosten, hohen Zinsen und unsicheren Rahmenbedingungen. „Hier hilft auch die temporäre Rückkehr zu EH55 nicht über die strukturellen Probleme hinweg“, betont Föst. (JA) W
ZDH-PräsidentJörgDittrichfordertverlässlicheZusagenderRegierung.EsbrauchemehrPersonnen,diesichumMittelstandsthemenkümmern.
„Unterstützung
Die Erwartungen vieler im Handwerk sind enttäuscht.
ZDH-Präsident Jörg Dittrich fordert mehrVerbindlichkeit von der Politik und, dass sie den Mittelstand ernst nimmt.
WiezufriedensindSiedennmitderbisherigenRegierungsarbeit?
» JörgDittrich: Die Erwartungen ganz vieler im Handwerk sind schon enttäuscht. Der sogenannte Investitionsbooster ist sicher richtig und pragmatisch, aber er hilft vor allem denen, die jetzt Kapital und Geld für Investitionen haben.Wer gerade erst gründet,kannmitderSonderabschreibungallein nichtsanfangen,esbrauchteineechtestrukturelle Steuerreform.
Und das Argument, dass das Handwerk indirektprofitiert,wennandereinvestieren, magtheoretischrichtigundnachvollziehbar sein, aber bislang kann ich das noch nicht erkennen.
Ein Beispiel für das schwindende Vertrauen in die neue Regierung und den wachsenden Frust bei vielen Betrieben ist die Stromsteuer: Erst eine StromsteuersenkungfürALLEzuversprechen,dieseimKoalitionsvertrag, im Koalitionsausschuss, im
„Allesindsich einig,dass etwaspassierenmuss.“
JörgDittrich, ZDH-Präsident
Sofortprogrammfestzuschreiben,umdann festzustellen, dass die Mittel dafür fehlen: DaszerstörtVertrauenindieVerlässlichkeit von politischen Zusagen.
DeswegenbleibtdieForderungaufdem Tisch,diesimparlamentarischenVerfahren nochzukorrigieren.ZumalesauchderBürokratievermeidung dienen würde.
Wasbleibt,isteinFlickenteppich.
» Dittrich:Ohja.FleischereienmitProduktion profitierendavon,abernichtihreVerkaufsfilialen.Dasmussdannentsprechendbürokratisch voneinander abgegrenzt werden undfürdieSenkungmüssenentsprechende Formulare ausgefüllt werden.
Und was ist eigentlich mit den nicht berücksichtigtenenergieintensivenTextilreinigungen?DieUngerechtigkeitenließensich fortsetzen. Wenn die Stromsteuersenkung fürallegälte,bräuchtemankeineFormulare und keine Kontrollen.
FehltesderPolitikankonkretenMittelstandsansätzen?
» Dittrich: Ich habe Verständnis dafür, dass sichderBundeskanzlerzunächstaufaußenpolitischeThemenkonzentrierthat.Aberwir braucheninderRegierungmehr,diesichum Mittelstandsthemen kümmern. Ich nenne nur zwei Beispiele: Mit dem Sonntagsbackverbot sind Bäcker schlechter gestellt als jede Tankstelle. Oder die Bonpflicht, deren AbschaffungübrigensexplizitimKoalitionsvertrag steht, ließe sich schnell aussetzen. Beides wären einfache und schnell umsetzbareMaßnahmen,dieeinZeichenwärenund zeigen würden, dass man den Mittelstand ernst nimmt.
WelchePunktehaltenSiefürrealistisch, dassdieRegierungsiezeitnahangeht?
» Dittrich:Allesindsicheinig,dassetwaspassierenmuss.DiezweiebengenanntenPunkte wären ein sinnvoller Einstieg, bevor man sichandiegroßenBaustellenwiedieReform der Sozialversicherungssysteme macht, wo derDruckimKesselbereitsextremhochist. Dareichtesnicht,wennderKanzlerimmer wieder sagt, man müsse liefern. Da muss auch tatsächlich etwas kommen.
FehltdieEntscheidungsfreudigkeit?
» Dittrich: Es ist nicht nachvollziehbar, dass diejetzteingesetztenKommissionenerneut ganz Grundsätzliches eruieren, obwohl schon längst Reformkonzepte aus früheren KommissionenundvonExpertenvorliegen. DasProblemistunddashabeichauchschon als Teilnehmer an solchen Runden erlebt: Es prallen Lebenswelten aufeinander, die so unterschiedlich sind und so weit auseinanderliegen, dass man am Ende nicht zu gemeinsamen Entscheidungen kommt.
BundeskanzlerMerzhatgesagt,mitihm gäbeeskeineSteuererhöhungen,VizekanzlerKlingbeilhältgegen.Klingtdasnach verlässlichenRahmenbedingungen?
» Dittrich: Statt über Steuererhöhungen zu diskutierensolltedieFragevielmehrlauten: Was wollen und was können wir uns noch leisten?MansiehtdenschleichendenWohlstandsverlustauchandenDiskussionenüber dieSituationderungesichertenFinanzierung unsererSozialsysteme.Wirwerdennichtfit imWettbewerb,wennwirvorallemdenkleinenundmittlerenHandwerksbetriebennoch mehrabverlangen,obwohlsieschonjetztim
„Dieduale Ausbildung gehörtzuden Säulenunser wirtschaftlichenStärke. Sieistein echtesAlleinstellungsmerkmal Deutschlands.“
JörgDittrich, ZDH-Präsident
internationalenVergleich mit am höchsten belastet sind.
DasSystemmusssichalsoändern?
» Dittrich:NeuistderGedankenicht.Schauen Siesichnurmalan,wasdieErhebungmancher Steuern kostet. In einigen Fällen sind dieVerwaltungskosten fast so hoch wie die eigentlichenEinnahmen.DerSteuerrechtler Paul Kirchhof hat zum Beispiel vorgeschlagen, die Gewerbesteuer abzuschaffen und sie stattdessen in die Einkommensteuer zu integrieren, die dann von den Kommunen verwaltetwürde.DaswareinVorschlag,wie man das Steuersystem effizienter gestalten könnte.
DasgiltauchfürdasSozialsystem.
» Dittrich: Natürlich, auch da muss man für mehrEffizienzsorgen.Aberbleibenwirnoch mal bei den Steuereinnahmen.
DurchmehrEffizienzwäreinderSteuerprüfungdeutlichmehrzuholen…
» Dittrich: Handwerkskammern haben als KörperschaftendesöffentlichenRechts,die inderSelbstverwaltungauchstaatlicheAufgaben übernehmen, nicht zu bewerten, ob etwadasBürgergeldzuhochoderzuniedrig ist.UnsereAufgabealsInteressenvertretung desHandwerksistes,beimBundeshaushalt darauf zu achten, dass die Mittelverwendung von Steuern und Abgaben im Sinne der Betriebe und Beschäftigten angemessen ist. Wenn beispielsweise die Ausgaben in bestimmten Bereichen aus dem Ruder laufen, fehlt es am Ende an anderen Stellen fürnotwendigeInvestitionen,egalobinder Verteidigung oder der Infrastruktur.
UndbeiderberuflichenBildung.
» Dittrich: Die steht für das Handwerk an ersterStelle.Dennweltweitistsieeinechtes AlleinstellungsmerkmalDeutschlands.Aus der dualen Ausbildung schöpfen wir das ReservoiranFachkräftenfürdasHandwerk, fürdieIndustrieundvielesmehr,siegehört zu den Säulen unserer wirtschaftlichen Stärke. Und da ist es dann schon ein Trauerspiel, mit ansehen zu müssen, wie wenig staatlicherseits in diesen Bereich investiert wird,unddas,obwohldieberuflicheBildung inderBundeszuständigkeitliegt.WirdiskutierenhiergeradeeinmalüberwenigeMillionenEuro,dieinunsere570Bildungszentren und die ÜLU, die überbetriebliche Lehr-
JörgDittrichwillimDezembererneutalsZDH-Präsidentkandidieren.
lingsunterweisung,zusätzlichfließensollen. Dabei profitiert die gesamte Gesellschaft spätervondiesenFachkräften.Gleichzeitig wird die akademische Bildung in deutlich größerer Höhe bedacht.
DasGefühl,dassgeradedieUnterstützung imleistungsstarkenMittelstandausbleibt, machtsichbreit.
» Dittrich:Dasmussmanleidersofeststellen. Förderungen des Mittelstandes, vor allem der beruflichen Bildung, reichen nicht. Nochschlimmer:Auchindermittelfristigen Finanzplanung sind keine spürbaren ErhöhungenfürInvestitioneninBildungsstätten vorgesehen. Und genau das ist das eigentliche Problem.
Zur selben Zeit steigen die Belastungen fürmittelständischeBetriebeimmerweiter, seiesdurchSozialabgaben,Lohn-undEnergiekosten,aberauchweiterdurchBürokratie.GleichzeitigwerdenprivateStart-upsmit FörderzuschüssenalsAnschubfinanzierung in deutlich größerer Höhe bedacht, ohne dassdavondieBreitederUnternehmenoder Betriebe profitiert.
HatdiePolitikdaserkannt?DieGleichwertigkeitderberuflichenundakademischen Bildungstehtnochaus–trotzBekenntnissenvonallenSeiten.
» Dittrich: Ja, die Bekenntnisse gibt es von allen Seiten. Ich denke, die Bedeutung der beruflichen Bildung ist in der Politik angekommen. Und ich sehe auch, dass wir auf einemgutenWegsind,allerdingsnochweit entferntvondem,washieranUnterstützung notwendig wäre. Es ist meines Erachtens nach eine Schlüsselfrage, das Image der
beruflichen Bildung weiter zu heben, auch und gerade in Zeiten der KI.
DasHandwerkwirdoftalsBeispielangeführt,dasnichtdurchdieKIzuersetzenist.
» Dittrich: Meine Empfindung ist, dass KI eher andere Berufsbilder gefährdet. Auch im Handwerk kann ein humanoider RoboterbestimmteAufgabenübernehmen,aber sichernichtdieeigentlichenhandwerklichen Tätigkeiten. Handwerk findet unter Bedingungenstatt,mitdenenRoboterüberfordert sind. Das wird wohl auch so bleiben.Wenn man bedenkt, dass unsere Arbeit auch eine soziale Dimension im Umgang mit Kunden hat, ist es nur logisch und klug, Menschen in Berufe zu bringen, in denen sie wirklich gebrauchtwerdenunddiezukunftsfestsind.
» ThemaFachkräfte:WieweitwäredasHandwerkbereit,zumBeispielSelbstständige,die inihrerHeimatineinemmeisterpflichtigen Berufgearbeitethaben,anzuerkennen?
» Dittrich: Das ist ein wichtigesThema, weil es Potenziale eröffnet. Seit dem InkrafttretendesAnerkennungsgesetzesvorüberzehn JahrensinddieHandwerkskammernfürdie AnerkennungvonberuflichenAbschlüssen ausdemAuslandzuständig.Seitherwurden weitmehrals25.000Abschlüsseanerkannt, ein bedeutender Beitrag zur Fachkräftegewinnung, zunehmend auch aus nicht-europäischen Ländern.
„Wirwerden nichtfitim Wettbewerb, wennwirvor allemden kleinenund mittleren Handwerksbetrieben nochmehr abverlangen.“
JörgDittrich, ZDH-Präsident
DieBerufsanerkennungträgtauchbeizu einerweiterenFlexibilisierungdesZugangs zur Selbstständigkeit in zulassungspflichtigen Handwerken. Seit diesem Jahr können Personen auch ohne formale Ausbildung, aber mit umfangreicher Berufserfahrung, ihreKompetenzenineinemValidierungsverfahrenbeidenHandwerkskammernfeststellen lassen.Wir eröffnen innerhalb unseres bewährten Berufssystems viele Wege, um die Fachkräftesicherung im Handwerk zu unterstützen.
HerrDittrich,imDezembergehtIhreerste LegislaturalsZDH-PräsidentzuEnde.Was istIhrResümeedieserdreiJahre?
» Dittrich: Als ich vor drei Jahren dieses Amtangetretenhabe,warenmirdreiDinge besonders wichtig: Ich wollte als Präsident dasHandwerkzusammenhalten,dieImagekampagne des Handwerks vorantreiben und dafür sorgen, dass die handwerklichen InteressenstärkerinderÖffentlichkeitwahrgenommen werden.Wenn ich nun zurückblicke, meine ich, dass dieThemensetzung richtig war und auch Früchte trägt. Natürlichbleibtvielzutun.Deshalbwerdeichim Dezember erneut für das Amt des ZDH-Präsidenten kandidieren. W
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Ohne den Rückhalt desTeams sind Betriebsnachfolger verloren.Was können Inhaber und Nachfolger tun, um sich diese Unterstützung zu sichern?
JÖRGWIEBKING
StehteineBetriebsnachfolgean,müssen Inhaber und Nachfolger vieles regeln und bedenken. Ein Aspekt darf dabei nicht zu kurz kommen:
Akzeptiert dasTeam den neuen Chef?
„Das ist ein Thema, das viele Nachfolger mit einer gewissen Sorge betrachten“, sagt Susann Ruppert von der Handwerkskammer Oldenburg. Verständlicherweise: „OhnedieTeamAkzeptanzfunktionierteine Betriebsübernahmenicht“,betontdieLeiterin der Betriebsberatung. Deswegen sei es „gemeinsame Aufgabe undVerantwortung von Altinhaber und Nachfolger“, dass das Team Vertrauen zum Nachfolger fasst und seine Führungsrolle akzeptiert.
Warnzeichen:Akzeptanzprobleme erkennen
Wer den neuen Chef ablehnt, wird ihm das selten offen ins Gesicht sagen. „Probleme zeigen sich in der Regel durch viele kleine undoftauchsubtileSignaleimAlltag“,sagt Ruppert.WoraufNachfolgerundAltinhaber achten sollten:
● Kommunikation: Geben Mitarbeitende Informationen nicht oder verspätet weiter? Äußern sie sich bei Problemen oder Sorgen nicht offen, sondern nur in einem kleinen Kreis? Führen Anweisungen des neuen Chefs häufiger zu Nachfragen?
● Abläufe:Geraten etablierte Prozesse und Routinen ins Stocken?Werden Absprachen nicht eingehalten? Erledigen Mitarbeitende Aufgaben nur halb?
Fällt häufiger der Satz „das haben wir schon immer so gemacht“ oder „das haben wir bisher anders gemacht“? ● Teamverhalten:Verändert sich die Dynamik imTeam? Bilden sich Lager für und gegen den Nachfolger? Signalisieren Mitarbeitende passivenWiderstand, indem sie zum Beispiel Dienst nachVorschrift machen? Nehmen sich Schlüsselpersonen im Unternehmen auffallend zurück oder übernehmen wenigerVerantwortung als bisher?
Gerade am Anfang sind beide Seiten unsicher,sagtRuppert:„DasTeamfragtsich,wie derNachfolgertickt,undderNachfolgertestet,wieermitdemTeamzusammenarbeiten kann.“DahersolltenNachfolgernichtjedes Signal überbewerten und sich bewusst entscheiden, ob sie darauf eingehen. Schnell reagierensolltensiejedoch,wennsichProblemehäufenunddenwirtschaftlichenErfolg bedrohen.
Ursachen:WelcheFehlergefährdendie Team-Akzeptanz?
Zweifel an der fachlichen Kompetenz sind selten die Ursache für Akzeptanzprobleme, so Ruppert. „Es liegt fast immer am Miteinander.“ Jede Betriebsnachfolge sei „eine hochsensible Phase, in der sich Routinen, Rollen und Erwartungen verändern“.
Dabei gehe es selten um einzelne Entscheidungen,sonderndarum,wiesiegetroffen und kommuniziert werden. Klassische Fehler sind der Betriebsberaterin zufolge:
Foto: Franz Pflueglstock.adobe.com
OhneTeamkeinErfolg:Bei fehlenderAkzeptanzsteht schnelldieBetriebsnachfolge unddasUnternehmenauf demSpiel.
● Tempo: Der Nachfolger führt Neues ein, bevor er dasTeam und die Abläufe wirklich kennt. Um die Akzeptanz für Veränderungen zu erhöhen, sollten sich Nachfolger dafür Zeit nehmen und erst einmal einen Überblick verschaffen.
● Kommunikation:Werden Entscheidungen und deren Hintergründe zu wenig erklärt, fühlt sich dasTeam übergangen.
● Unachtsamkeit:Wer bestehende Strukturen, unausgesprochene Regeln und informelle Machtverhältnisse ignoriert, muss mitWiderstand rechnen.
● Steuerung: Manche Nachfolger wollen von Anfang an alles durchsetzen und jedes Detail bestimmen, ohne vorher Vertrauen aufzubauen. Zu viel und zu
„Ohnedie Team-Akzeptanzfunktionierteine Betriebsübernahmenicht.“
SusannRuppert, Betriebsberaterin
frühe Steuerung kann zuWiderstand und Ablehnung führen.
● Zurückhaltung:Ebenso schädlich wäre es jedoch, wenn sich der Nachfolger zu sehr mit eigenen Entscheidungen zurückhält.
„EskommtinderStartphasedaraufan,VertrauenzugewinnenundeinengutenMittelwegzwischenZurückhaltungundSteuerung zu finden“, betont Ruppert.
Veränderungen:SonehmenSiedasTeam mit NeuePrioritäten,Strategien,Strukturenoder Abläufe? Nachfolger sollten sich für solche Veränderungen einen „Etappenplan“
überlegen und das Team einbeziehen, empfiehlt Ruppert. IhreTipps:
● Hören Sie erst einmal zu und beobachten Sie, wie das Unternehmen funktioniert, bevor SieVeränderungen thematisieren.
● Sprechen Sie Ihre Erwartungen und IhrVorgehen an:Wofür stehen Sie? Was sind Ihre Ziele?Wie wollen Sie vorgehen?
● Begründen Sie geplanteVeränderungen und deren Nutzen für die Mitarbeitenden.
● Organisieren Sie dafür Einzelgespräche,Teambesprechungen und Feedbackrunden.
● Nutzen SieWorkshops oder Projekte, in denen dasTeamWissen, Erfahrungen undWünsche einbringen kann.
● Holen Sie sich Unterstützung – als Einstieg zum Beispiel die kostenlose Betriebsberatung der Handwerkskammer.
● Feiern Sie Erfolge und machen Sie sichtbar, wie alle davon profitieren.
Entscheidend:Zusammenspielzwischen ChefundNachfolger Der Zusammenhalt zwischen altem und neuem Chef entscheidet nach Rupperts Einschätzung über die Akzeptanz für den Nachfolger. „Wenn die beiden als geschlossene Einheit auftreten, mit klaren Rollen, gegenseitigemRespektundWertschätzung, gibt das dem Team Orientierung, Stabilität und Sicherheit.“
Das sei wichtig, falls der bisherige Chef noch eine Zeit lang weiter im Betrieb mitar-
beitet. „Dann muss für das Team ganz klar sein, wer von den beiden was entscheidet, sonstschadetesderAkzeptanzaufDauer.“ Dennumgekehrtgilt:Unterschiedliche MeinungenodergarSpannungenzwischen den beiden Chefs übertragen sich ebenso aufdasTeam.„Uneinigkeitführtschnellzu einer Spaltung im Team“, warnt Ruppert. „Das muss man auf jeden Fall vermeiden.“
Rollenwechsel:vomKollegenzumChef VorbesonderenHerausforderungenstehen Mitarbeitende,wennsiezumNachfolgerwerden. „Dann müssen sie die Beziehungen zu ihrenbisherigenKollegenneugestalten“,sagt Ruppert.Wer bisher ein freundschaftliches VerhältniszudenKollegenhatte,muss„eine angemessene Distanz schaffen, ohne die Beziehung und dasVertrauen zu verlieren“. „GleichzeitigmüssendieRollenklargezogen werden:früherKollege,jetztUnternehmer“, betontdieBeraterin.AlsChefkanneinNachfolger Entscheidungen nicht mehr nur „auf Augenhöhe“ treffen. Ohne diese professionelle Distanz werde es sonst schwierig, die Interessen des Unternehmens zu verfolgen und durchzusetzen.
Ruppert empfiehlt: Sprechen Sie als NachfolgerdasThemaan.MachenSiedeutlich, wie Sie sich die Zusammenarbeit und IhreFührungsrollekünftigvorstellen.SprechenSieaufkommendeKonfliktean.Alldas wirdIhrenMitarbeitendenSicherheitgeben und Ihre Akzeptanz als Chef stärken. Und wenn nicht gleich alles rund läuft: „In die Führungsrollemussmanhineinwachsenund Erfahrungen sammeln, um zu wissen, was funktioniert.“ W
„EskommtinderStartphasedaraufan,Vertrauenzu gewinnenundeinenguten MittelwegzwischenZurückhaltungundSteuerungzu finden“,sagtBetriebsberaterinSusannRuppert.
KarinaHinrichswollteunbedingtdieUnterstützungdesTeamsfürdieBetriebsübernahme–undwurdevondenKollegenüberrascht.
Es läuft für Karina Hinrichs: zwei neue Gesellen, zwei neue Azubis und ein Team, in dem die Chemie stimmt. Die Chefin der Elektro Einemann GmbH & Co. KG mit ihren 26 Mitarbeitenden in Hatten strahlt. Dabei war sie sich Ende 2023 gar nicht sicher, ob sie wirklich die Betriebsnachfolge in dem Elektrounternehmen antreten wird. „Ich hatte schlaflose Nächte vor demTag der Bekanntgabe“, erinnert sich die 39-Jährige:Wie wird dasTeam reagieren, wenn es von der Übergabe es erfährt? Für Hinrichs stand damals fest: „Ich hätte den Betrieb nicht übernommen, wenn mich dasTeam nicht akzeptiert hätte.“ Als Kollegin und Projektleiterin hatte sie dasTeam in den vergangenen zwei Jahren zwar voll akzeptiert. Doch nun als Chefin?
ErleichterungimTeam Doch als AltinhaberTorsten Einemann gemeinsam mit Hinrichs dasTeam informierte, reagierte es überraschend: „Ich konnte Erleichterung in den Gesichtern sehen“, erinnert sich Hinrichs. Der Grund: „Damit war für dasTeam klar, dass es hier weitergeht und sich niemand eine neue Stelle suchen muss“, sagt die Unternehmerin.
Dennochwolltesie esgenauwissen–und fragtedasTeam,oballe mitihralsneuerChefin einverstandensind.„Ich habeauchEinzelgesprächeangeboten,fallssich jemandnichtinderRunde nichtäußernwill.“Doch dasseinichtnötiggewesen,dieZustimmung erhieltsiesofort–undviel UnterstützungindenfolgendenMonaten.„Esgab biszurÜbergabeAnfang 2024nocheinigeszuorganisierenundzuklären, dashatvielZeitgekostet.“ DieKollegenhättensich inderZeitvollhintersie gestellt,Verantwortung übernommenundsieim Bürostarkentlastet.
Denn die Akzeptanz desTeams hatte sich Hinrichs schon vor der Übernahme erarbeitet. Als Fachwirtin des Handwerks und gestandene Projektleiterin im Elektrohandwerk brachte sie viel Erfahrung mit, als sie 2021 in dem Betrieb anfing: „Ich war schon immer in der Elektrobranche tätig und war auch schon hier als Projektleiterin unterwegs. Ich habe das technische Zeichnen gelernt und war dann auch viel mit auf den Baustellen und auf Montage dabei.“ Stolz zählt sie Stationen auf wie zum Beispiel das AirbaseGelände in Ramstein, Dr. Oetker inWittlich oder das Kraftwerk Neurath.
SchonvorderBetriebsübernahmeerhieltKarinaHinrichsvielUnterstützungausdemTeam:„EsgabnochvielzutunindieserZeit.DieKollegen habenVerantwortungübernommenundmichimBürostarkentlastet.“
Veränderungennichtohne Überzeugungskraft Dass Karina Hinrichs als Chefin noch das eine oder andere verändern würde, war demTeam auch klar – und kein Problem: Mit denVeränderungen habe sie schon als Projektleiterin im Betrieb angefangen. „Wir haben das Lager umstrukturiert, die Arbeitsabläufe komplett in die Cloud verlegt, und die Monteure sind jetzt alle mitTablets unter-
wegs.“ Schnellere Abläufe, wenigerWege und mehr Überblick für alle sind das Ergebnis.
Am Anfang habe sie das viel Überzeugungsarbeit gekostet, berichtet Hinrichs. Doch inzwischen seien die Mitarbeitenden sehr zufrieden, weil die digitalen Abläufe auch für sie Entlastung bedeuten. „Und jetzt sind sie oft viel schneller mit demTablet als ich“, freut sich die Chefin. (JW) W
Ministerpräsident
Olaf Lies löste seinVersprechen ein und absolvierte einen Praktikumstag auf der Baustelle.
INAZUKINA
Ein normaler Arbeitstag war es für dasTeamdesBaugeschäftsWolfaus Hildesheimnicht:AufderBaustelle einesEinfamilienhausesinOttbergentauschteNiedersachsensMinisterpräsidentOlafLiesseinenAnzuggegenArbeitskleidungdesBaubetriebs.DerSPD-Politikerhatte beiderMeisterfeierderHandwerkskammer Hildesheim-SüdniedersachsenimSeptember 2024 ein Praktikum gewonnen – und stand nun Seite an Seite mit den Maurern auf der Baustelle.
PolitikimPraxistest „Auf der Baustelle merkt man sofort, wie viel Können, Kraft und Präzision im Handwerk stecken. Das versteht man in wenigen StundenbeidergemeinsamenArbeitvorOrt dochbesser,alsnachmehrerenSitzungenam Kabinettstisch“, fassteLiesseine Eindrücke zusammen. Der Ministerpräsident begann seine berufliche Laufbahn selbst im Hand-
„HerrLiesist sehrbodenständig.Für unsistes einegroße Ehre,dasser tatsächlich gekommen ist.“
Christoph Wilkending, Inhaber
werk:EristgelernterFunkelektroniker.Auf derBaustellepackteerbeiWandarbeitenim InnerendesHausesmitan,unterstütztedie laufendenBaggerarbeitenundhalfauchbei weiteren Schritten der Sanierung.
MinisterpräsidentwirdzumTeamkollegen Die Inhaber des Baubetriebs waren beeindrucktvonseinemEinsatz:„DerMinisterpräsidentwirkteschnellwieeinnormalerTeamkollege.Erhatvielesselbstständigumgesetzt und dürfte morgen gerne wiederkommen, wennerdennZeithätte“,fassteHandwerksmeister JannesWulfes zusammen. ChristophWilkending,InhaberdesBaugeschäfts Wolf, fügte hinzu: „Herr Lies ist sehrbodenständig.Fürunsisteseinegroße Ehre,dassertatsächlichgekommenist.Zum ZeitpunktderMeisterfeierwarernochWirtschaftsminister. Nachdem er zum Ministerpräsidenten gewählt wurde, hätte ich nicht mehr damit gerechnet, dass unser Termin
noch klappt. Umso erfreulicher, dass durch dasPraktikumaufdasMaurerhandwerkaufmerksamgemachtwird.“
Auf der Baustelle nutzte Olaf Lies auch die Gelegenheit, um über die politischen Rahmenbedingungen beim Bauen zu sprechen: „Wir müssen genau hinschauen, welcheVorgabendasBauenunnötigverteuern. Standards sind wichtig, aber man sollte sie auch kritisch hinterfragen. Am Ende muss das Wohnen und Bauen für die Menschen bezahlbarbleiben”,betonteer.Sanierungen beispielsweise spielten dabei eine wichtige Rolle.„WereinaltesHausmodernisiert,spart CO₂undtutetwasfürsKlima.Dassolltestärker belohnt werden“, so Lies.
PolitischeStellschraubenbeimBauen
Für die Bauherren Paulina Salaske und Frederik Kramm sind diese Themen sehr konkret–ihrHausistrund50Jahrealt.„Unswar es wichtig, ein geräumiges Haus sowie ein Grundstück mit mehr Platz zu finden – das wäreimNeubaufürunsereGenerationkaum noch bezahlbar. Deshalb haben wir uns für eine energetische Kernsanierung entschieden“,sagteSalaske.
NachwuchsfürsHandwerkgewinnen
Besonders wichtig sei dem Ministerpräsidenten, wie junge Menschen für das Handwerk begeistert werden können: „Ich habe hierAuszubildendegetroffen,dievorheretwas ganzanderesgemachthabenundbewusstins Handwerk gewechselt sind. Das zeigt: Wer einmal erlebt, was man hier schafft, ist mit Begeisterungdabei.“DieseFreudekönneman auchinSchulenoderüberPraktikaweitertragen.Einzwei-bisdreiwöchigesPraktikumauf derBaustellekönneeinrealistischesBildvom Beruf vermitteln – und Betriebe könnten so frühzeitigTalentegewinnen.
KammerziehtpositiveBilanz
Auch Delfino Roman, Präsident der Handwerkskammer Hildesheim-Südniedersachsen,warerfreut,dassderMinisterpräsident trotz Amtswechsel seinVersprechen eingelöst hat: „Es ist ein starkes Signal, dass Olaf LiesauchalsMinisterpräsidentdendirekten Draht zum Handwerk sucht und den Wert unserer Arbeit sichtbar macht. Entscheidend ist aber auch, dass wir diesen Dialog auf Augenhöhe fortsetzen – nur so können Politik und Handwerk gemeinsam Zukunft gestalten.“ W
„Auf
derBaustellemerkt mansofort, wievielKönnen,Kraftund Präzisionim Handwerk stecken.Das verstehtman inwenigen Stundenbei dergemeinsamenArbeit vorOrtdoch besser,als nachmehrerenSitzungen amKabinettstisch.“
OlafLies, Ministerpräsident
KürzlichtrafensichMinisterpräsidentOlaf Lies,StaatssekretärMarcoHartrichundweitereVertreterinnenundVertreterdesLandeskabinettsmitdensechsKammerpräsidenten undHauptgeschäftsführernderHandwerkskammerninNiedersachsen.DerAustausch fandimGästehausderLandesregierung statt. LiesbetontedieSystemrelevanzdesHandwerksfürWirtschaftundTransformation. DetlefBade,stellvertretenderVorsitzender derLandesvertretungderHandwerkskammern(LHN),fordertehandwerksgerechtere RahmenbedingungenundmehrunternehmerischeFreiheitfürdieBetriebe.ZentraleThemenwarenzudemdieStärkungderLebenskompetenzenvonSchülern,insbesondere finanzielleBildung,beruflicheOrientierung, digitaleGrundbildungundLehrerfortbildung. SprachförderungfürjungeMenschenmit MigrationshintergrundunddieIntegrationvon FachkräftendurchgesteuerteZuwanderung wurdenalsentscheidendeFaktorenfürdie Fachkräftesicherunghervorgehoben. IndenGesprächengingesaußerdem umEntbürokratisierung,gezielteLandesförderung,GRW-Unterstützung,Einbindungdes HandwerksaufeuropäischerEbenesowie dieBedeutungdesHandwerksfürNahversorgung,ländlicheRäumeunddieInfrastruktur. (JTE)
Seit Anfang SeptemberistFrank Waterstraat Handwerkspastor. Er folgtdamitauf Hille deMaeyer,die sieben Jahre lang die Beziehungen zwischen Kirche undHandwerk inNiedersachsen gepflegthatte. Siewirdsich nundemThema Geistlicher Missbrauchwidmen.Waterstraat war bisher schwerpunktmäßigmitdenThemenEinsatzkräfte-und Betriebsseelsorge beschäftigt.Er bringt daherErfahrung und Expertise für diese Aufgabe mit,heißtes von der Evangelisch-LutherischeLandeskirche Hannovers. (JA)
Kassen-Nachschaudurch Finanzamt:IstderChefnicht da,solltenMitarbeitende einspringen,sonstwirddarausschnelleinekomplette Betriebsprüfung.
EinemanipulierbareKasseistkeinzwingenderGrundfür eineSchätzungdurchdasFinanzamt.Woraufesankommt.
JÖRGWIEBKING
ImRechtsstreitumhoheSteuernachzahlungen nach einer Umsatzsteuer-NachschaugehtesumMängelinderBuchführungundimKassensystemdesBetriebs. DasFinanzgerichtbeauftragteinenSachverständigen mit der Begutachtung des Kassensystems.DerSachverständigekommtzu demErgebnis,dassdasSystemmanipulierbar gewesensei.EinetatsächlicheManipulation konnte er hingegen nicht nachweisen. DennochentscheidetdasFinanzgerichtimSinne desFinanzamtesundbestätigtdessenumfassendeHinzuschätzungvonUmsätzen.DerFall landetvordemBundesfinanzhof(BFH).
NachweisderManipulationfehlt
In einer Grundsatzentscheidung stellt der BFH klar, dass die Manipulierbarkeit einer Registrierkassegrundsätzlicheinenerhebli-
DieManipulierbarkeit
einerKasse mussimEinzelfallbewertetwerden.
Bundesfinanzhof
chenMangeldarstellt.DieserMangelmüsse jedoch im Einzelfall bewertet werden. Vor allembeiälterenRegistrierkassenseiendie GrundsätzederVerhältnismäßigkeitunddes Vertrauensschutzeszuberücksichtigen.Dies gelte insbesondere dann, wenn ein KassensystemwährendderNutzung„verbreitetund allgemeinakzeptiertwarundeinetatsächlicheManipulationunwahrscheinlichist“.Die ManipulierbarkeiteinerKasseseikeinGrund füreineSchätzung,wenneinUnternehmen alleanderenerforderlichenAufzeichnungen überdasvorgeschriebeneMaßhinausführe, „dieeinehinreichendeGewährfürdieVollständigkeitderEinnahmenerfassungbieten“. ImentschiedenenFallhättenzwarauch dieAufzeichnungendesUnternehmensMängel aufgewiesen. Diese seien aber nicht so gravierend, dass eine Vollschätzung von
Umsatz und Gewinn gerechtfertigt wäre. DasFinanzgerichtderVorinstanzmussden Fall daher neu verhandeln. (Urteil vom 28. November 2023, Az. X R 3/22)
Tipp: Sollten Ihnen das Finanzamt die Manipulierbarkeit Ihrer Kasse vorwerfen, jedochohnekonkreteBeweiseeinertatsächlichen Manipulation, lohnt sich die Gegenwehr.DerBFHbeziehtsichinseinemUrteil zwar auf verbreitete Altkassen-Systeme. DochseineAussagenindiesemUrteilsindso allgemeingehalten,dasssieauchaufandere Fälle übertragbar sind.
Kassen-Nachschau:Weristbetroffen? EineunangekündigteKassen-NachschaukönnenFinanzämterinjedemBetriebdurchführen,derinirgendeinerFormeineKasseführt. Als„Kasse“zählennachAngabenderOberfinanzdirektion(OFD)Karlsruheelektronische undcomputergestützteKassensysteme,aber auch App-Systeme und Waagen mit Registrierkassenfunktion.Auch„offeneLadenkassen“gehörendazu,diereinmanuellbedient werden.DarunterfallenauchGeldkassetten, SchubladenundSchuhkartons–undsogardie Hosentasche,wiedasFinanzgerichtHamburg 2020ineinemUrteilklargestellthat.
Betriebsprüfer nehmen bei der Kassen-Nachschau vor allem bargeldintensive BetriebeinsVisier,zumBeispielBäcker,FleischerundFrisöre.AberauchBetriebeandererGewerkemüssenmiteinerÜberprüfung derKasserechnen,wennsiegelegentlichmit Bargeldhantieren,zumBeispielfürkleinere BesorgungenodergelegentlicheBarzahlungen ihrer Kunden.
WaskontrollierendieBetriebsprüfer?
Die Prüfer kontrollieren bei einer KassenNachschau,obsiedieAnforderungenaneine ordnungsgemäße Kassenführung erfüllen. Dabei müssen Betriebe laut OFD Karlsruhe aufVerlangenAufzeichnungen,Bücherund andereUnterlagenvorlegen,diefürdieKassenführungvonBedeutungsind.DiePrüfer dürfen auch digitale Daten einsehen und deren Übermittlung auf einen maschinell auswertbarenDatenträgerwiezumBeispiel einen USB-Stick verlangen.
Drei wichtige Angriffspunkte bei jeder Kassen-Nachschau sind die Bereiche, in denen die Prüfer häufig fündig werden: ● Sicherheitseinrichtungen:BeielektronischenKassensystemenwirdkontrolliert, obsiegegenManipulationgesichertsind.
EshatFolgen, wenndas Finanzamt dieKassenNachschau nichtsofort vollständig durchführen kann:Die Prüferkönnenzueiner vollständigen Betriebsprüfungübergehen,ohnedie sonstübliche frühzeitige Ankündigung.
● Kassensturz: Stimmen Kassenbestand und Kassenbericht überein?
● Dokumentation:Auch die Systemdokumentation – dazu gehören Handbücher und Informationen über Software-Updates – darf der Prüfer einsehen. Ebenso dieVerfahrensdokumentation, in der die Abläufe im Umgang mit Bargeld und zurVerarbeitung der Kassendaten in der EDVbeschrieben sind.
EineunangekündigteKassen-Nachschaudarf dasFinanzamtjederzeitdurchführen–auch wennderInhabernichtanwesendist.Daher solltenSiemitderKassenführungvertraute Mitarbeitendedaraufvorbereiten,denPrüfern die erforderlichen Unterlagen zurVerfügung zu stellen.
VonderNachschauzurBetriebsprüfung Es hat Folgen, wenn das Finanzamt die Kassen-Nachschaunichtsofortvollständigdurchführenkann:DiePrüferkönnenzueinervollständigenBetriebsprüfungübergehen,ohne diesonstüblichefrühzeitigeAnkündigung. Zum Beispiel konnten in Hamburg die Prüfer bei einer Kassen-Nachschau nicht alle Unterlagen einer GmbH einsehen, weil dieseimverschlossenenBürodesabwesendenGeschäftsführerslagen.DasUnternehmen reichtedieUnterlagenkurzeZeitspäternach. DennochkündigtendiePrüfereinenÜbergang zur Betriebsprüfung an. Zu Recht, wie das Finanzgericht Hamburg entschied:Würden UnterlagenwährendeinerKassen-Nachschau nichtdirektzurVerfügunggestellt,dannsei dassozuwerten,alswürdedenPrüfernder Zugang zum Betrieb verwehrt (Urteil vom 30.August2022,Az.6K47/22).
IhreRechtebeiderKassen-Nachschau BetriebehabenbeieinerKassen-Nachschau nicht nur Pflichten, sondern auch Rechte:
● Die Finanzbeamten müssen sich ausweisen.
● Private Räume dürfen die Prüfer nur mit Ihrem Einverständnis betreten.
● Sie dürfen die Prüfer während der Nachschau beaufsichtigen.
● Beim Kassensturz dürfen Sie selbst nachzählen, falls der Prüfer eine Differenz feststellt.
● Sie können Ihren Steuerberater als Unterstützung dazu holen, allerdings muss der Prüfer nicht auf ihn warten. W
Banken müssen Überweisungen ab Oktober genauer prüfen: Stimmen Kontonummer und Empfänger überein?
Das betrifft auch Handwerksbetriebe und ihre Kunden.
JÖRGWIEBKING
Seit dem 9. Oktober müssen Banken Überweisungen strenger prüfen. Darauf weist der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) hin. Die neue Regelung betrifft auch die Zahlungseingänge und Zahlungsausgänge von Handwerksbetrieben. Hier die wichtigsten Fragen und Antworten.
WasändertsichbeidenBanken? BankenundSparkassenhabensichbeiÜberweisungenbisheraufdieIBAN-Nummernverlassen. Sie mussten weder die BIC noch den NamendesZahlungsempfängersabgleichen, so der ZDB. Das habe bei IBAN-Tippfehlern zu Fehlüberweisungen geführt und Betrug erleichtert. Ein Beispiel: Der Überweisende gibtdenNameneinesbekanntenLieferanten an, doch die IBAN gehört einem Betrüger. BeimreinenIBAN-Checkfieldasnichtauf,die BankführtedieÜberweisungdennochaus. Ab sofort gilt eine neue EU-Verordnung zur„ÜberprüfungdesZahlungsempfängers“
DasVerfahren sollFehlüberweisungen verhindern undBetrug erschweren.
im Euro-Raum, auf Englisch „Verification of Payee“ (VoP). Sie verpflichtet Kreditinstitute, vor jeder Überweisung zu prüfen, ob die IBAN mit dem Namen des Empfängers übereinstimmt.
DasVerfahren soll Fehlüberweisungen verhindern und Betrug erschweren. Es gilt fürjedeSEPA-Überweisung,unabhängigvon der jeweiligen Bank und der verwendeten Software. Nur für Überweisungen von und nachGroßbritannienunddieSchweizistdem ZDB zufolge keine Empfängerüberprüfung geplant.
WiefunktioniertdieEmpfängerüberprüfung?
Nach Eingabe der Überweisung prüft die Bank automatisch die Daten und zeigt das VoP-Ergebnis mit einem Ampelsystem an:
● Grün: Name und IBAN stimmen überein („Match“).
● Gelb: Leichte Abweichungen, etwa durchTippfehler; die Bank nennt
den korrekten Empfängernamen („Close-Match“).
● Rot: Keine Übereinstimmung zwischen IBAN und Name („No-Match“).
Nach dieser Rückmeldung entscheidet der Zahler selbst, ob er die Überweisung freigibt oder storniert. Wie streng Banken bei gelbenoderrotenAbweichungenvorgehen, entscheiden sie selbst.
WerhaftetbeiFalschüberweisungen?
Steht die VoP-Ampel auf Grün, haftet dem ZDB zufolge die Bank für Fehler. Gibt der Zahler die Überweisung trotz gelber oder roter Warnung frei, trägt er selbst die Verantwortung.
DasgiltauchfürSammelüberweisungen: Unternehmen können die Empfängerprüfunghierausschalten,haftendannaberfür mögliche Fehler.
„Diebeider BankhinterlegtenKontoinhabernamenmüssen exaktmitden Empfängernamenim Zahlungsverkehrübereinstimmen.“
DERZDBrätBetrieben,dieStammdaten ihrerLieferantenzu überprüfen.
WassolltenHandwerksbetriebebeachten? AuchBetriebesindalsZahlerundEmpfänger von der Empfängerprüfung betroffen:
● Zahlungsausgänge: Betriebe sollten die Stammdaten ihrer Lieferanten prüfen. „Die bei der Bank hinterlegten Kontoinhabernamen müssen exakt mit den Empfängernamen im Zahlungsverkehr übereinstimmen“, rät der ZDB. Außerdem sollten Betriebe klären, wie sie auf Warnhinweise reagieren.
● Zahlungseingänge:DerNameauf RechnungenundderKontoinhabername beiderBankmüssenübereinstimmen. AndernfallskönntenVoP-Warnungen KundenverunsichernunddieBezahlung vonRechnungenverzögern.Tippdes ZDB:WeisenSieKundenausdrücklich undrechtzeitigdaraufhin,ausschließlichdenkorrektenEmpfängernamenfür Überweisungenzuverwenden. W
FinanzämterhändigenFreistellungsbescheinigungenfürBauleistungennichtmehrdirektaus. HandwerksbetriebesolltenAnträgedaherfrühzeitigstellen.
Die Finanzverwaltung hat die Ausstellung von Freistellungsbescheinigungen für Bauleistungen nach § 48b Einkommensteuergesetz (EStG) umgestellt. Antragsteller sollten deswegen mehr Zeit bis zum Erhalt der Bescheinigung einplanen und Anträge frühzeitig beim zuständigen Finanzamt einreichen. Darauf weist das Finanzministerium Mecklenburg-Vorpommern hin. Dies gelte insbesondere dann, wenn ein Betrieb einen konkreten Abgabetermin für die Vorlage beim Auftraggeber einhalten muss.
Bisherkonntendie FinanzämterFreistellungsbescheinigungensofort ausstellenundaushändigen.Diesistnunnicht mehrmöglich.AlsGrund nenntdasMinisteriumdie EinführungdesbundesweitenVerfahrens„ELFE –FreistellungsbescheinigungfürBauleistungen“. MitdemneuenVerfahrenwürdenAnträge maschinellbearbeitet. DabeiwürdendieBescheinigungenautomatischvordatiert–inderRegelum dreiKalendertage.Fällt dasAusstellungsdatum dadurchaufeinWochenendeodereinenFeiertag, werdedernächstfolgende
KalendertagalsAusstellungsdatumeingetragen. DerVersandderBescheinigungerfolgeinderRegel zentralperPost.
„Mit dem neuenVerfahren gehen wir einen
weiteren Schritt in Richtung digitaleVerwaltung“, sagt Finanzminister Heiko Geue. „Die automatisierte Bearbeitung sorgt langfristig für mehr Effizienz.“ (JW) W
FreistellungsbescheinigungenbrauchenFinanzämternuneinpaar Tagemehr.DerGrund:EinneuesdigitalesVerfahrensollfürmehrEffizienzsorgen.
Einfach einen Post mit einem Song unterlegen?Wer Musik auf Instagram und Tiktok nutzt, kann Urheberrechte verletzen. So gehen Sie rechtssicher vor.
KATHARINAWOLF
ObeinReelaufInstagramoderein Video bei Tiktok zur Azubi-Werbung–mitMusikwirktesbesser. David Geßner – Fachanwalt für Urheber-undMedienrechtsowiefürGewerblichen Rechtsschutz –, warnt jedoch davor, beiderSuchenachHintergrundmusikallzu leichtfertigvorzugehenundlizenzpflichtige Songs ohne Erlaubnis auf gewerblichen Accounts zu verwenden. Denn: SolcheVerletzungen des Urheberrechts können vom Inhaber dieser Rechte abgemahnt werden. DerfälligeSchadenersatzkannsichschnell auf 10.000 Euro oder mehr belaufen.
AlsobessergarkeineMusikverwenden?
SoweitmüssenBetriebenichtgehen.Rechtsanwalt Geßner beantwortet die wichtigsten praxisrelevanten Fragen und erläutert, wie Handwerksbetriebe Musik in sozialen Medien rechtssicher einsetzen können.
PrivateundgewerblicheAccountstrennen? „Die maßgebliche Ursache für die Vielzahl urheberrechtlicherVerletzungshandlungen auf den Plattformen liegt in der geschäftlichen Nutzung von als ‚privat‘ eingestellten Nutzerkonten“,erklärtGeßner.Dennjenach Art des Accounts gelten unterschiedliche Regeln:WersozialeMedienzugeschäftlichen Zwecken nutzt, unterliegt imVergleich zur rein privaten Nutzung einer anderen Regulierung.„EinesaubereTrennungistdeshalb wichtig“, betont der Fachanwalt.
In der Praxis vermischen sich private undgeschäftlicheNutzungallerdingsschnell. Häufig komme es vor, dass der Account
ursprünglich privat angelegt wurde, später aber auch für den Betrieb verwendet wird, so Geßner. „Sobald Inhalte darauf abzielen, Kunden,potenzielleMitarbeiteroderDritte direkt anzusprechen, handelt es sich nicht mehr um eine rein private Nutzung des Accounts“, stellt er klar.
Wichtig: „Auch werbliche Inhalte, die durchDritteveröffentlichtwerden,können eine Urheberrechtsverletzung darstellen“, warntRechtsanwaltGeßner.„Sokanneinem UnternehmenunterbestimmtenUmständen auch dann eine urheberrechtlich relevante Nutzung zugerechnet werden, wenn Mitarbeitende auf ihren privaten Accounts ein Video mit Musik veröffentlichen, in dem etwaneueKolleginnenundKollegengesucht werden. Eine entsprechende Musiklizenz mussdaherauchindiesenFällenvorliegen.“
WienutzeichMusikrechtssicher?
Instagram:PrivatenNutzernstelltInstagram eine breite lizenzierte Musikbibliothek mit einer Vielzahl an Musikwerken zur freien Verfügung. Für eine gewerbliche Nutzung gelten diese Lizenzen nicht, die Musikbibliothek darf also nicht verwendet werden. Stattdessen können geschäftliche AccountsdieMetaSoundCollectionnutzen.
Foto: PixieMestock.adobe.com
KeinReelohneMusik.Doch werSongsohneLizenz verwendet,verletztdas Urheberrecht.
„BeiUrheberrechtsverletzungenistimmerderjenige haftbar,derdasWerkohneLizenzveröffentlichthat.“
DavidGeßner,FachanwaltfürUrheber-undMedienrecht
Meta ist der Mutterkonzern von Facebook und Instagram und stellt für beide PlattformenMusikfürdiegewerblicheNutzungzur Verfügung.„Dortsindüber9.000lizenzfreie Songs und Sounds für die freie Benutzung bereitgestellt“, erklärt Rechtsanwalt Geßner und betont: „Dabei gilt es allerdings zu beachten, dass die für Instagram und Facebook geltenden Musiklizenzen auf die Nutzung innerhalb der Meta-Plattformen beschränkt sind.“ Eine Weiterverwendung des auf Instagram oder Facebook erstellten VideosmitMusikseidaheraufDrittplattformen wie Tiktok nicht erlaubt. „Eine VeröffentlichungdesVideosmitderselbenMusik ist nur dann zulässig, wenn die jeweilige PlattformdasbetreffendeMusikstückselbst fürdiegewerblicheVerwendungbereitstellt“, sagt der Jurist.
Tiktok: Das Videoportal Tiktok unterscheidet zwischen persönlichen und Business Accounts. „Während private Nutzer
Download dokumentieren:„SokönnenSieim Streitfallbelegen,wiedie Rechtslagezu diesemZeitpunktwar.“
DavidGeßner, FachanwaltfürUrheber-undMedienrecht
ZugriffaufdieGeneralMusicLibraryhaben, stehtfürdiegewerblicheNutzungdieCommercialLibrarymitrundeinerMillionSongs zur Verfügung“, erläutert der Fachanwalt. „Sie sind vielleicht nicht so bekannt, erfüllen aber sicherlich ihren Zweck.“
Tipp:„Eskannvorkommen,dassSongs voneinerBibliothekindieandereumziehen und dann nicht mehr geschäftlich genutzt werdendürfen“,warntGeßner.Erempfiehlt deshalb, den Download per Screenshot zu dokumentieren:„SokönnenSieimStreitfall belegen, wie die Rechtslage zu diesem Zeitpunkt war.“
LizenzfreieMusikbedenkenlosnutzen? Eine kurze Online-Suche ergibt zahlreiche TrefferfürlizenzfreieundkostenloseMusik. DannsolltedocheineNutzungkeinProblem sein, oder? „Bei diesen Angeboten ist absoluteVorsichtgeboten“,betontRechtsanwalt Geßner. Denn nur weil die Musik als
lizenzfreiangebotenwird,musssiedasnoch lange nicht sein. „Hier ist es ganz wichtig, dieLizensierungsbedingungenzulesen“,sagt derAnwalt.Erempfiehltvorallemfolgende Punkte zu prüfen:
● Ist eine Nutzung auch für gewerbliche Zwecke erlaubt?
● Darf die Musik für Social Media verwendet werden oder gibt es Einschränkungen?
Und auch hier gilt: „Dokumentieren Sie die Nutzungsbedingungen für den jeweiligen Song per Screenshot, um im Fall einer Abmahnung einen Nachweis für die Nutzungsbedingungenzuhaben“,rätderRechtsanwalt.DennbeiUrheberrechtsverletzungen ist immer derjenige haftbar, der das Werk ohne Lizenz veröffentlicht hat – also Sie.
DarfichperKIerzeugteMusiknutzen?
„Für Musik, die mit Hilfe Künstlicher Intelligenz erzeugt wird, gilt das Urheberrecht nicht“, stellt Geßner klar. Denn es fehle die menschlicheEigenschöpfung,dieausschlaggebend dafür ist, ob ein Werk geschützt ist oder nicht. Der einfache Prompt, welcher dieKIanleitet,seidabeikeineausreichende Eigenleistung.AberobdieseMusikbedenkenlosverwendetwerdenkann,hängevonden NutzungsbedingungendesKI-Herstellersab: „Unbedingtlesen!“,empfiehltGeßnerdeshalb. Eine darüber hinausgehende gesetzliche Kennzeichnungspflicht für KI-Inhalte
DavidGeßner, FachanwaltfürUrheber-undMedienrecht
gibtesnicht.„EinigePlattformenschreiben dies aber in ihren Nutzungsbedingungen vor“,sagtderFachanwalt.Künftigwirdsich dies ändern: „Ab dem 2. August 2026 tritt der European AI Act in Kraft und bringt eine verpflichtende Transparenzregelung mit sich. Ab diesem Zeitpunkt gilt eine Kennzeichnungspflicht für KI-generierte Inhalte.“
Wastun,wenneineAbmahnungkommt? TrotzallerVorsichtkanndocheineUrheberrechtsverletzung vorkommen, sodass eine Abmahnungkommt.Wastun?„ZunächsteinmalgiltesRuhezubewahren“,sagtGeßner. EineAbmahnungzuerhaltenseizwaretwas Beunruhigendes,aberkeinGrundzurPanik. ErwarntvorreflexartigemHandeln:„In keinem Fall sollte die beigefügte Unterlassungserklärung vorschnell unterzeichnet und auch keine voreiligen Zahlungen an denAbmahnendengeleistetwerden.“Denn mitderUnterzeichnungderUnterlassungserklärungwerdeeinUnterwerfungsvertrag geschlossen,derdanndirektgegendenAbgemahnten wirke.
Foto: Robert Recker
Geßnerempfiehlt,einenspezialisierten AnwaltumUnterstützungzubitten.„Werdie Gegenseite eigenständig kontaktiert, läuft Gefahr, unbewusst nachteilige Informationen preiszugeben.“ Profis hingegen prüfen die Abmahnung und entwickeln eine StrategiefürdasweitereVorgehen,dasauchdie gesetzlichen Fristen berücksichtigt. W
FürLeonThiepold vonderTischlereiDreyerin Wulferstedt (Sachsen-Anhalt)spieltMusikvorallemin Reelseinewichtige Rolle.„Siesolleine bestimmteStimmungerzeugenoder dieDynamikderArbeitunterstreichen“, erklärtThiepold,derfürMarketingund Vertriebzuständigist.AufdenSocial-Media-SeitendesBetriebswirdMusik gezieltmitBedachteingesetzt.Dabei handeltessichmeistumB-Roll-AufnahmenausderWerkstattodervon
laufendenProjektenaufderBaustelle. B-Roll-Aufnahmensindergänzende Bild-oderVideosequenzen,diezusätzlichzumHauptmaterialverwendet werdenundbeispielsweiseAbläufeoder Stimmungenveranschaulichen. FürdieAtmosphärewirdausschließlichdievonderPlattformbereitgestellte Musikgenutzt.Thiepoldweiß,dassauf SocialMedianichteinfachirgendwelche Songsverwendetwerdendürfen,weil dadurchUrheberrechteverletztwerden könnten. „Wirachtendarauf,ausschließlichMusikzuverwenden,dieunsdirekt überdiePlattformbereitgestelltwird undfürgewerblicheNutzungfreigegebenist“,betonter.Daherwurdedas
Instagram-KontoderTischlereibewusst alsgeschäftlichesProfilangelegt.Das hatnichtnurdenVorteil,beiderMusik rechtlichaufdersicherenSeitezusein. BeieinemgeschäftlichenProfilgibtes auchReichweitenstatistikenundein solcherSocial-MediaAuftrittwirktzudem professioneller.
AnderenBetriebenmöchteThiepold nocheinenTippmitgeben:„Ichempfehle Musikgezieltundnichtinflationäreinzusetzen.Siewirktbesondersdann,wenn siezurStimmungdesBeitragspasst“. EbenfallsräterimHandwerkinden SozialenMedienauthentischundnahbar zubleiben.„Einfache,ehrlicheEinblicke funktionierenambesten“. (JTE)
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PodcastzurBetriebsführung,fürundvonHandwerkern:HierstellenwirIhneneineAuswahlvor –dieTop5unseresAutoren.
PodcastszurBetriebsführungimHandwerkgebenTipps,inspirierenundmachenMut.
Betriebsführung im Handwerk ist meinThema – und dabei schwöre ich immer noch auf das geschriebeneWort:Wie funktioniert etwas? Wie gehe ich vor?Was muss ich beachten? Geht es um die Umsetzung, finde ichTexte immer noch am hilfreichsten. Doch mittlerweile schätze ich auch Podcasts als Inspiration und Blick nach vorne – vor allem in Sachen Künstlicher Intelligenz (KI) und Digitalisierung. Meine fünf Empfehlungen:
1.„WorkersCast“
Jörg Mosler, einst als Dachdeckermeister selbstständig, berät heute Handwerksbetriebe bei der Gewinnung neuer Mitarbeitender und Azubis. SeineThemen und Fragen kommen direkt aus der Praxis. Wöchentlich diskutiert er mit Experten über Künstliche Intelligenz, Unternehmertum, Kundengewinnung, Einkauf, Lagerhaltung und natürlich über Mitarbeitergewinnung. DerWorkers Cast ist Ratgeber, Inspiration und Mutmacher in einem. https://www.joerg-mosler. de/podcast/
Reinhören: KI und der Datenschutz – Interview mit DSGVO-Expertin Anke Hofmeyer (Spotify)
2.„Machercast“ ChristophKrause,DigitalisierungsexpertedesMittelstand-Digital ZentrumsHandwerk,berätHandwerksbetriebeseitJahrenzuDigitalisierungundKünstlicherIntelligenz. SeinFokus:WietreibtDigitalisierung GeschäftsmodelleimHandwerk voran?Ersprichtmiterfahrenen PraktikernüberKI,dasInternetder DingeundvirtuelleRealität.Sein Motto:„Machenistwiewollen–nur krasser.“https://www.christophkrause.com/machercast/
Reinhören: KI, Low-Code & Prozesse: Der Schlüssel zur Digitalisierung (Spotify)
3.„Handwerksimpulse“ ThorstenMoortz,einVordenkerim Handwerk,bringtenormeErfahrung mit.SeinSchwerpunkt:KommunikationmitMitarbeitendenundKunden –oftunterstütztdurchKünstliche Intelligenz.ErliefertPraxiswissenzu Kundengewinnung,Mitarbeiterfüh-
rungundInnovation.SeinVersprechen:„100ProzentPraxis,keine Esoterik,keinTchakaaa.“JedeFolge beantwortetklar:Wasistdas?Wozu taugtes?Wiesetzeichesein?https:// www.handwerk.live/podcast/
Reinhören:Was ChatGPT4.1 für Handwerk bedeutet – und warum Du jetzt handeln solltest (Spotify)
4.„Nachfestkommtab“ SteinmetzmeisterinKathrin Post-IsenbergistalsSpeakerinund ModeratorinfürdasHandwerkaktiv. InihremPodcastsprichtsiemit HandwerkernundExpertenetwa überNachfolge,NachwuchsgewinnungunddigitaleAkquiseprozesse. SieerzähltspannendeGeschichten ausdemHandwerkundgibtpraktischeTippsfürdenAlltagimBetrieb. https://kathrinpost.de/podcast/ Reinhören: Nachwuchsgewinnung im Handwerk mitTischlermeisterThorsten Hein (Spotify)
5.„Digicast“
DerDigicastdesMittelstand-Digital ZentrumsHandwerkbeleuchtet verschiedeneAspektederDigitalisierung.Anschaulichundpraxisnah zeigterChancenundVorteileauf. Handwerkerberichtenauserster HandüberihredigitalenErfahrungen.ThemenwiesmarteSensoren, KI-Visualisierung,Avatareund digitaleBaustellen-Toolsstehenim Fokus.https://www.handwerkdigital. de/Podcast
Reinhören: Der KI-Tischler –Wie ein Chatbot Möbelträume visualisiert (Spotify)
IhnenfehlteinPodcastaufderListe? Dann schreiben Sie uns an redaktion@handwerk.com:Welcher Podcast ist ein Muss und warum ist er für Kollegen interessant? (JW) W
VerkaufdesBetriebs:SiebenProzentderSelbstständigenplanendaslauteinerUmfragedesifo-InstitutsalsTeilderAltersvorsorgeein.
Eine Studie zeigt, dass weniger als die Hälfte der Selbstständigen ihre Altersvorsorge für ausreichend hält. Doch es gibt einen Faktor, der das Sicherheitsgefühl stärkt.
ANNA-MAJALEUPOLD
EineRentenversicherungspflicht,die alle Selbstständigen zur Altersvorsorge verpflichtet, gibt es bislang nicht. Die neue Bundesregierung hatsichvorgenommen,dasThemaindieser Legislaturperiode anzugehen. Laut KoalitionsvertragwillSchwarz-Rot,„Selbstständige besser fürs Alter absichern“.Wie das gelingen soll, steht ebenfalls in dem Papier. So sollen „alle neuen Selbstständigen, die keinemobligatorischenAlterssicherungssystem zugeordnet sind, gründerfreundlich in die gesetzlicheRentenversicherung“einbezogen werden.
KleinunternehmerundSolo-Selbstständige Doch wie genau sorgen Kleinunternehmer undSolo-SelbstständigeaktuellfürdasAlter vor und wie gut schätzen sie ihre Absicherung ein? Das Münchener ifo-Institut hat dazu knapp 900 Solo-Selbstständige und KleinunternehmermitwenigeralsneunMitarbeitendenbefragt.Demnachsindsichviele Selbstständige nicht sicher, ob ihre Altersvorsorge den aktuellen Lebensstandard im
„Viele Selbstständigesorgen umfangreich undeigenverantwortlich vor.“
Katrin Demmelhuber, ifo-Institut
Ruhestand sichert: Mit 46 Prozent schätzt weniger als die Hälfte der Kleinstunternehmenden und Solo-Selbstständigen ihreVorsorge als ausreichend ein.
KnappeinDrittel(32Prozent)derBefragten geht davon aus, dass die eigene Altersvorsorge nicht reicht. Weitere 22 Prozent sind unsicher. „Die Antworten unterstreichen die Bedeutung einer gezielten AltersvorsorgestrategiebeiSelbstständigen,auch wennvieleSelbstständigeumfangreichund eigenverantwortlichvorsorgen“,sagtKatrin Demmelhuber vom ifo-Institut.
WieSelbstständigefürdasAltervorsorgen Allerdings zeigt die Umfrage auch, dass Selbstständige in vielen Fällen breit und intensiv vorsorgen: So verfügen 97 Prozent derBefragtenübermindestenseineVorsorgeoption. Mehr als dreiViertel (78 Prozent) kombinieren sogar mehrere Modelle. Selbstständige haben in Deutschland grundsätzlich verschiedene Optionen zur Altersvorsorge. Laut ifo-Institut nutzen zweiDrittelderKleinunternehmendenund
Solo-SelbstständigenkapitalbasierteVorsorgeformenwieInvestmentfondsoderWertpapiere.MehralsdieHälftederBefragtensetzt auf versicherungsbasierte Lösungen – zum Beispiel private Renten- oder Berufsunfähigkeitsversicherungen. Zudem hat knapp dieHälftederSelbstständigenAnsprüchean diegesetzlicheRentenversicherung,weilsie früher pflichtversichert waren. Es gibt aber auch Selbstständige, die aktuellnochAnsprücheindergesetzlichen Rentenversicherung erwerben – sechs ProzentderBefragtensindfreiwilligversichert und zwölf Prozent pflichtversichert. Auch den Verkauf des Betriebs planen einige (sieben Prozent) alsTeil der Altersvorsorge ein–allerdingsgibteshierdeutlicheUnterschiedezwischendenGeschlechtern.Unter
„Selbststän-
dige,die mehrereVorsorgeformen kombinieren,fühlen sichhäufiger ausreichend abgesichert.“
Katrin Demmelhuber, ifo-Institut
denjenigen,diedenVerkaufalsTeilderVersorgesehen,sind88ProzentMännerundelf Prozent Frauen. Der Frauenanteil bei der Umfrage lag nach Angaben des ifo-Instituts allerdings bei 24,3 Prozent.
Überhaupt keine Altersvorsorgeoption nutzen etwa drei Prozent, so ein weiteres Umfrage-Ergebnis.
MehrVorsorgeoptionen?MehrSicherheit! Laut den Forschern des ifo-Instituts weisen die Umfrageergebnisse auf einen klaren Zusammenhang zwischen der Vielfalt der Vorsorgeoptionen und der wahrgenommenenfinanziellenSicherheithin.„Selbstständige, die mehrere Vorsorgeformen kombinieren, fühlen sich häufiger ausreichend abgesichert“, erläutert Demmelhuber. W
FitbleibenbiszurRente?
TrotzhoherkörperlicherBelastungenglaubenvieleHandwerker,dasssiebiszurRenteinihrem Berufarbeitenkönnen.DaszeigteineaktuelleStudie.
Etwa 85 Prozent der Handwerker schätzen ihre Gesundheit als „gut“ oder „sehr gut“ ein, trotz der hohen körperlichen und mentalen Anforderungen ihres Berufs. Das ergab eine Studie, die die Innungskrankenkasse (IKK) classic zusammen mit der Sporthochschule Köln herausgebracht hat. Mehr als 1.000 Handwerker aus verschiedenen Gewerken wurden dafür befragt.
Demnach liegt der Krankenstand unter den Handwerken mit sieben Prozent nur knapp über dem Durchschnitt der Beschäftigten (6,8 Prozent), die mit Anspruch auf Krankengeld bei der IKK classic versichert
sind. Muskel- und Skeletterkrankungen seien besonders häufig und machen 30,9 Prozent der Krankheitsfälle aus. Die Mehrheit der Handwerker ist während der Arbeitszeit überwiegend körperlich aktiv. 46,8 Prozent gaben an, mäßig anstrengende oder gehendeTätigkeiten auszuüben. Schwere körperliche Arbeiten verrichten 17,3 Prozent der Befragten.Trotz dieser Belastungen schätzen knapp 82 Prozent ihre Arbeitsfähigkeit als hoch ein und glauben, ihreTätigkeit bis zur Rente ausüben zu können. Für die kommenden zwei Jahre sind sich gut 91 Prozent derTeilnehmenden „ziemlich sicher“,
dass in ihrem Handwerk noch arbeiten können. Ein weiteres Ergebnis der Studie: Das Handwerk ist allgemein zuversichtlich. Rund 62 Prozent der Handwerker gaben an „häufig“ bis „ständig“ zuversichtlich bei dem Blick in die Zukunft zu sein. Bei den einzelnen Gewerken und den
Positionen im Betrieb war, laut der Studie, kein großer Unterschied in der Zuversicht zu erkennen. Auffällig sei jedoch, dass Handwerker aus dem Gewerk „Holz“ besonders zuversichtlich sind, denn hier hatte keiner der Befragten „eher selten“ oder „niemals“ angegeben. (JTE) W
Immer mehr Fuhrparks setzen auf E-Transporter:Wir haben aktuelle vollelektrische leichte Nutzfahrzeuge bis 3,5 Tonnen zusammengetragen.
KEVINSCHMIDT
Die Wirtschaft ist ohne Nutzfahrzeuge nicht denkbar. Das untermauern auch einmal mehr die aktuellen Marktzahlen der EuropeanAutomobileManufacturersAssociation. Ihnen zufolge zeigte sich der europäische NutzfahrzeugmarktimvergangenenJahrmit einemVerkaufsplus von über acht Prozent äußerstrobust.MitdemVerbrenner-Aus2035 inReichweitemachtsichauchbeidenleichtenNutzfahrzeugendieElektrifizierungdes Antriebsstrangsbemerkbar.Dochwaspasst von der Auswahl in den eigenen Fuhrpark?
FordE-TransitCustom
DerFordTransitCustomistFordProsKassenschlager. Laut Kraftfahrtbundesamt wurde eralleinzwischenJanuarundJuni2025über 10.800 Mal neu zugelassen. Dabei hatte das Gewerbemit77,8ProzentdengrößtenAnteil. Seit 2024 gibt es den Transporter aus dem Ein-Tonnen-NutzlastsegmentauchalsKastenwagenmitvollelektrischemAntriebundLeistungenvon136bis285PS.MiteinerBatteriekapazität von 64 kWh bietet er Reichweiten zwischen173und324Kilometern,beieinem Verbrauchzwischen22,6und41,4kWh/100km. Aneinem115kW-Schnellladersollerinrund 39 Minuten von zehn Prozent auf 80 Prozent laden.DerPreisstartetab57.953 Euro.
MitdemVerbrenner-Aus 2035inReichweitemacht sichauchbei denleichten NutzfahrzeugendieElektrifizierung desAntriebsstrangs bemerkbar.
VWID.BuzzCargo
VolkswagenserstermittelgroßerE-Transporter heißtID.Buzz.Erist4,7Meterlang,1,98Meter breit und 1,93 Meter hoch. 3,9 Kubikmeter Fracht passen in ihn hinein. In der Variante PurebesitztereinzulässigesGesamtgewicht von3.000-undeinGesamtzuggewichtvon4.000 Kilogramm.DiezulässigeAnhängelastbeträgt 750Kilo.ErhateinemaximaleReichweitevon 335Kilometern.AneinerAC-Ladesäulelädter in 6,5 Stunden von Null auf 100 Prozent, am Schnelllader lädt er in 24 Minuten von zehn auf80Prozent.Zuhabenisterab42.720Euro.
OpelMovanoElectric
ImRahmenderProOneOffensivederMuttergesellschaftStellantisgibtesdenOpelMovano ElectricnunauchmitE-Antrieb.Erbringtes aufbiszu420KilometerReichweite(WLTP)und biszu17KubikmeterLadevolumenimgrößtenModellL4H3.Ausgestattetistermiteiner 110-kWh-Batterieund279PSLeistung.Aneiner 150-kW-Schnellladestationsollerin55Minuten biszu80Prozentaufladen.AlsMovanoL3H2 35+kommteraufeinzulässigesGesamtgewicht von3.500Kilogramm.IndieserVarianteister knapp sechs Meter lang. Dazu kommt eine Höhevon2,61MeternundeineBreitevon2,05 Metern,mit13KubikmeterLaderaumvolumen. DiePreisestartenbei55.000Euro.
mittelgroßer
NissanInterstarjetztvollelektrisch
NissanlegtdenInterstarvollelektrischauf.Mit einerLadelängevon3,22bis3.85Meternund einemLadevolumenvon10,8bis14,8Kubikmetern bietet der Interstar reichlich Platz. BeieinemzulässigenGesamtgewichtvonvier Tonnendürfenbiszu1,6Tonneneingeladen undbiszweiTonnenangehängtwerden.Mit der 87 kWh-Lithium-Ionen-Batterie soll die 143-PS-Versionbiszu460Kilometerweitkommen.Biszu200KilometerReichweiteverspricht derE-Transportermit130PSund40-kWh-Akku. WährendinKombinationmitdemkleineren
AkkuWechselstromstandardmäßigmit7kW (optional11kW)undGleichstrommit50kW geladenwerdenkann,lässtsichdiegroßeBatterieabWerkmit11kWAC(optional22kW)und 130kWamSchnellladerbefüllen.In30Minuten kannsoStromfür250Kilometeraufgenommen werden.DiePreisestartenbei46.200Euro.
RenaultMasterE-TechElectric
DerRenaultMasterE-TechElectricfährtmit biszu460KilometerReichweitevor.Esstehen zweiElektromotorenmit130PSoder143PSzur Wahl,diejeweilseinDrehmomentvon300Nm mobilisieren. Die Basisvariante bezieht ihre Energieauseiner40-kWh-BatterieundermöglichteineWLTP-Reichweitevonrund200Kilometern.Aneiner130-kW-Gleichstrom-Schnelllade-Station lädt er in 30 Minuten Strom für 250KilometerFahrstrecke.DerTransporterverfügtübereineNutzlastvon1.625Kilogramm. DaszulässigeGesamtgewichtbeträgt4,0Tonnen.Preislichstarteterab51.790Euroundist lieferbarindenVersionenL2H2(Gesamtlänge: 5,68 Meter, Höhe: 2,49 Meter und Ladevolumen:10,8Kubikmetern)undL3H2(6,13Meter, 2,49Meterund13Kubikmeter).
MercedesSprinter
Auch Mercedes‘ Transporter-Klassiker fährt elektrisch.DieMotorleistungliegtzwischen 136und204PS.Eristmit56,81oder113kWhzu
Beivielen Transportermodellen reichtinzwischeneine knappehalbe Stundeander Ladesäulefür 250Kilometer undmehr.
habenundfährtbiszu484Kilometerweit.In Verbindungmitder56-kWh-Hochvoltbatterie undderSonderausstattungDC-Laden(115kW) brauchteranderSchnellladesäule28Minuten,umvonzehnauf80Prozentzuladen.Der 3,5TonnerinStandardlängeistca.5,9Meter lang, 2,33 Meter hoch, 2,34 Meter breit. Die Laderaumlängebeträgt3,37Meter,dieLaderaumhöhe1,71MeterunddasbeieinemLaderaumvolumenvon9.000Litern.Daszulässige Gesamtgewichtbeträgt3.500Kilogramm.Die Preisestartenab37.992,50Euro.
ToyotaProace
MitdemProaceMaxistToyotaseitMitte2024 inder3,5-Tonnen-KlasseamStart.DerTransporter bietet drei Längen (5,41 Meter, 6,00 Meter und 6,36 Meter) und zwei Radstände. Dazu kommen eine maximale Zuladung von1.460KilogrammundeinLadevolumen vonbiszu17Kubikmeter.DerElektromotor kommt auf 279 PS und hat einenVerbrauch zwischen 26 und 31 kWh/100km. An der AC-LadesäulelädtervonNullauf100Prozent innerhalbvonmindestens11,75Stunden,am Schnellladerbrauchteretwa55Minuten,um vonNullauf80Prozentzuladen.DiePreise starten bei 55.820 Euro.
KiasteigtinsNutzfahrzeuggeschäftein Der Elektrotransporter PV5 Cargo von Kia ist zu Preisen ab 33.000 Euro zu haben. In der 122-PS-starken Basisvariante ist eine 51,5-kWh-Batterieverbaut,dielautHersteller eine Reichweite von bis zu 291 Kilometern ermöglicht. Ab 36.800 Euro ist eine Ausführungmit163PS,71,2kWhund397Kilometer Reichweiteerhältlich.EinekleinereVariante mit43,3kWhsollbaldfolgen.ZumStartgibt es zunächst nur die Langversion L2H1 mit 4,70MeternLängeund4.400LiterLaderaumvolumen.DiekürzereAusführungL1H1folgt ebenso wie die Langversion mit Hochdach (L2H2) im Jahr 2026. W
Nach zehn Jahren Planung hat Hannover jetzt ein besonderes Instrument: Eine Orgel, dieVergangenheit und Zukunft miteinander verbindet.
JORINATENBERG
Es ist ein sommerlicherTag, als wir bei der Markuskirche im Stadtteil List in Hannover ankommen. Mit dem Betreten der Kirche wird es frischer. Am Gatter zur oberen Empore wartet Georg Schloetmann. Er ist Orgelbaumeister und von der Kirchengemeinde mit einer besonderen Aufgabe betraut: Er und sein Team vom Orgelbaubetrieb E. Hammer aus Hannover sollen der Orgel „ihren Klang zurückbringen“. Mit einer Erweiterung, einer zweiten Orgel, soll es in der Markuskirche wieder romantische Klänge geben.
Das bisherige Instrument ist eine neobarockeOrgel.ZehnJahrehabeesvomersten Angebot bis zum Projektbeginn gedauert. Zwischenzeitlich gab es Planung, Absprachen und die Beschaffung der Finanzierung.„MichreiztbesondersderNeubau,da
„Michreizt derNeubau, dadieser inunserem Gewerkeher seltenist.“
Georg Schloetmann, Orgelbaumeister
dieser in unserem Gewerk eher selten ist“, betont der Handwerksmeister. Zudem sei ein Auftrag in dieser Größenordnung nicht alltäglich.
Ausaltmachtneu
Die ursprüngliche Orgel der Markuskirche von 1906, die eine romantische Klangfarbe hatte, wurde im ZweitenWeltkrieg beschädigt. 1958 wurde eine neue Orgel mit barockenKlängenerbaut.Umdieromantischen KlängewiederindieKircheindenStadtteil Listzurückzubringen,solltediebestehende Orgel erweitert werden.
Für die Erweiterung, dem sogenannten Auxiliar,hatderOrgelbauerdiePfeifeneiner Orgel von 1906 aus Hildesheim aufbewahrt undwiederverwendet.DieseseilautderKirchengemeinde ein „Schwesterinstrument“ der ursprünglichen Orgel und zeitgleich in
derselbenWerkstattvonFurtwängler&Hammer erbaut worden. Dieser Betrieb war das VorgängerunternehmenvonE.Hammer,den Georg Schloetmann heute mit neun Mitarbeitenden führt.
„Der Kernteil des Auxiliars besteht aus deraltenHildesheimerOrgel,dassindrund 60 Prozent“, erklärt der Orgelbauer. Die Außenverkleidung des Instruments wurde neuausEichegebaut.UmderKonstruktion mehr Lebendigkeit zu verleihen, hat der in dem Orgelbaubetrieb beschäftigte Tischler Bretter in unterschiedlichen Stärken verwendet. „Die Holzstruktur erzeugt ein lebendigesSpielmitdemLicht“,beschreibt Schloetmann,dergebürtigausWerlstammt. Das helle Holz mit den glänzenden Pfeifen bildet aus seiner Sicht einen interessanten Kontrast zur großen Orgel aus dem Jahr 1958.
DerNeubau
Im Innern der neuen Orgel, die durch eine kleine Tür begehbar ist, riecht es nach frischem Holz. 1.060 Pfeifen werden hier verbaut. Vom Kirchenschiff aus sind nur 42 Pfeifen an der Vorderseite des Neubaus zu erkennen. Jede einzelne Pfeife stimmt der Orgelmacher per Hand. Durch das weiche Material der Zinn und Bleilegierung können die Pfeifenzungen verkürzt oder verlängert werden. Dadurch kann der Handwerker die Tonhöhe beeinflussen. Die Intonierung der Töne wird durch das Einkulpen am Pfeifenfuß gesteuert. Dafür wirdeineMessingglockeverwendet,diedas Luftloch am Fuße der Pfeife verengt oder erweitert.SchloetmannhatfürdieseArbeit einen groben Zeitplan. „Ich versuche ein
„Wenndie Orgelzum erstenMal losbraust,ist manentsprechendaufgeregt.Aberes hatallesgut funktioniert unddie Leutewaren begeistert.“
Georg Schloetmann, Orgelbaumeister
Register amTag zu schaffen“, erklärt er. 19 RegisterwerdeninderneuenOrgelverbaut. Die beiden Teile der Orgel umfassen dann knapp 70 Register. Jedes Register hat so viele Pfeifen wie die zugehörige Klaviatur Tasten hat.
BarocktrifftaufHightech Anmutige Klänge entlockt der Orgelbauer dem Instrument. Um die neue kleine Orgel anzuspielen,kommtmodernsteTechnikins Spiel: Ein Datenkabel sorgt für die VerbindungvomSpieltischderaltenOrgelhinzur neuen Orgel. Auch beim Stimmen hat die Technik einen Vorteil: „Ich kann die Orgel mitdemHandyanspielen“,erklärtderUnternehmer.„Esmussjetztkeinerdanebensitzen und die Orgel manuell bedienen.“
FürdieelektrischeErweiterungmusste derSpieltischmodernisiertwerden.ErverfügtübervierKlaviaturen,dieübereinander angeordnet sind. Mit der oberen Klaviatur wird das Brustwerk der großen Orgel angespielt. Darunter befindet sich die Klaviatur des Kronenwerks. Die Dritte spielt das HauptwerkderOrgelan.Undaufderunteren Klaviatur liegt das sogenannte Rückpositiv. Die Pedale der Orgel sind für die Basstöne. DankderElektroniklassensichdieTeilwerke derneuenOrgeldenvierManualklaviaturen und der Pedalklaviatur je nach Bedarf frei zuordnen.
MittlerweileistdieOrgeloffizielleingeweiht worden.Wie zufrieden ist der Orgelbauer mit dem Ergebnis? „Wenn die Orgel zum ersten Mal losbraust, ist man entsprechendaufgeregt.AbereshatallesgutfunktioniertunddieLeutewarenbegeistert“,sagt Georg Schloetmann. W
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Webseite www.glaschulz.de
Ort Rosdorf
Gewerk Glaserei
Mitarbeiterzahl 12
Funktion Prokuristin
1. WassindIhrePluspunktealsArbeitgeber? Wirhabeneineerfolgreiche4-Tage-WocheundzahlenüberTarif.DigitalsindwirgutmitTablets undMontage-Roboternausgestattet.
2. Wie rekrutieren Sie Nachwuchskräfte für Ihren Betrieb?
HauptsächlichüberSocialMediamitbezahltenAnzeigen.WirbesuchenaberauchAzubimessen undschaltenWerbungimRadio.
3. Wie würden Sie Ihren Führungsstil beschreiben?
NahbarundaufAugenhöhe.JederMitarbeiterkannseinenInputeinbringen.
4. Was tun Sie, damit Ihre Mitarbeitenden sich wohlfühlen? WirlegenWertaufregelmäßigeMitarbeitereventsundPhysio-Sprechstunden.Esgibtaucheine betrieblicheKrankenversicherung.
Foto: Catharina Angelstein
Maßarbeitmit britischem
CatharinaAngelsteinist MaßschneiderinaufNorderneyundkreiertextravagante Unikate.IhrLieblingsstück: eineJackemitrotenDoppeldeckerbussenundder TowerBridge–inspiriertvon ihrerLiebezumbritischen Königshaus.Genähthatsie dasEinzelstückkomplettper Hand–innurdreiTagen,da ihreNähmaschinekaputtwar. IhreEntwürfeentwickeltsie zusammenmitihrenKunden nachderenWünschen.Die Stoffesuchtsiepersönlichin Emdenaus,dennsie„muss dieStoffefühlen.“FürAngelsteinzähltjedesDetail–ganz nachdemMottoihresAteliers: „Individuell.Anders.Du.“(IV)
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