Vier Stunden Arbeitszeit statt der erforderlichen30Minuten.Cehan
San ist immer noch sauer, wenn er über sein Erlebnis im Sommer berichtet:„IchbekameinenAnrufvoneinem Kunden: Wir sollten einen Fehler auf einer Baustellebeheben“,berichtetderInstallateurund Heizungsbauermeister aus Oldenburg. Ein Fehler, von dem San nichts wusste. „Der Elektriker konnte unsere Arbeit zwar nicht bewerten, hatte aber ein Foto von einer LeitungunterdemDachgemachtunddenKunden angerufen.“
Die Folge: San traf sich mit dem Kunden, demElektrikerundeinemZimmereraufder Baustelle. „Ich habe erklärt, warum wir die Arbeit so ausgeführt haben. Der Zimmerer konnte es verstehen, der Elektriker war perplex. Bauherr und Elektriker haben sich am Ende bei mir entschuldigt.“ Es stellte sich heraus, dass die Arbeit korrekt ausgeführt war–undSandieLeitungdennochminimal verlegen musste, weil der Zimmerer sonst nicht am Anschluss vorbeigekommen wäre.
„DashättenwirmiteinemAustauschohne denKundeninnerhalbvon30Minutenklären können, da wir noch vor Ort waren“, betont derUnternehmer.„Undeswäreauchfürden Kundenentspanntergewesen.SowarerunnötigirritiertundhatteamEndedenAufwand.“
BedenkenanmeldungenstattGespräche? Eigentlich sind Bedenkenanmeldungen ein SchutzmechanismusfürBau-undAusbaubetriebe.DieVOB/Bschreibtsieunterbestimmten Umständen sogar vor. In § 4 Abs. 3 heißt es: „HatderAuftragnehmerBedenkengegendie vorgeseheneArtderAusführung(auchwegen derSicherunggegenUnfallgefahren),gegendie GütedervomAuftraggebergeliefertenStoffe oderBauteileodergegendieLeistungenandererUnternehmer,sohatersiedemAuftraggeberunverzüglich–möglichstschonvorBeginn derArbeiten–schriftlichmitzuteilen.“
Die Bedenkenanmeldung soll Betriebe so vor Haftung schützen, falls sie durch Fehler desVorgewerksselbstkeinemangelfreieLeistungerbringenkönnen.AuchCehanSanhat solche Meldungen schon geschrieben – auf Großbaustellen, „da ist das gang und gäbe“. Oder bei kleineren Projekten mit zu engem Zeitplan,wenneinArchitektaufeinerBeden-
kenanmeldung bestanden hat. Doch in der RegelsucheerimmernachLösungenmitden Beteiligten, ohne Kunden oder Architekten einzuschalten.
„Ichhabenochnieerlebt,dasseinKollege keinGesprächführenwollte.JederHandwerkerhatseinenAnspruchundwillseineArbeit sogutwiemöglichmachen“,sagtSan.SofändendieBeteiligteneineLösungundersparten allen anderen unnötige Bürokratie.
„ManchmalistesdieeinzigeLösung“
Auch Cornelia Höltkemeier, Geschäftsführerin der Landesvereinigung Bauwirtschaft Niedersachen,rätdazu,beiProblemeneinen Ansprechpartner aus demVorgewerk direkt zuadressierenunddenAustauschzusuchen. IndenmeistenFällenkönntenUnklarheiten aufdemWegebeseitigtwerden.AusSichtder Rechtsanwältingibtesjedochvorallemzwei Fälle, in denen Handwerker um eine Bedenkenanzeige nicht herumkommen:
● Wenn ein Betrieb, der als Nachgewerk auf der Baustelle tätig ist, keinen Ansprechpartner desVorgewerks ermitteln kann, der mit ihm über die fachgerechte Erbringung derVorarbeiten spricht, bleibe nur eine schriftliche Bedenkenanmeldung.
MaßarbeitmitbritischemFlair
Catharina Angelstein ist Maßschneiderin auf Norderney und kreiert extravagante Unikate. IhrLieblingsstück:eine Jacke mit roten Doppeldeckerbussen und der LondonerTowerBridge –inspiriert von ihrer Liebe zum britischen Königshaus. Genäht hat sie das Einzelstück komplett per Hand – in nur drei Tagen, da ihre Nähmaschine kaputt war. Ihre Entwürfe entwickelt sie zusammen mit ihren Kunden nach deren Wünschen. Die Stoffe sucht sie persönlich in Emden aus, denn Angelstein „muss die Stoffe fühlen.“ Für die Maßschneiderin zähltjedesDetail–ganz nach dem Motto ihres Ateliers: „Individuell. Anders. Du.“(IV)
● Gibt es im Leistungsverzeichnis Planungsfehler, spontane Planungsänderungen oder sind die Ausschreibungsunterlagen unvollständig oder mangelhaft? Auch dann rät Höltkemeier zu einer Bedenkenanmeldung, um sich vor einer späteren Haftung für Mängel zu schützen, die aus Planungsfehlern resultieren.
UnnötigeBedenkenanmeldungen Wie kommt es aus Sicht von Cehan San zu unnötigen Bedenkenanmeldungen? „Weil es sichmancheKollegenzuleichtmachenoder weilsiezuwenigAhnungvonGewährleistung haben“, sagt er. SanwünschtsicheinfachmehrAustausch unterKollegenundwenigerAlarmbeimKunden. „Zeit für einen kurzen Anruf hat man immer“, sagt der Handwerksmeister. „Nicht miteinander zu sprechen kostet am Ende immer viel mehr Zeit. Denn letzten Endes müssen ja doch alle zu einem Ortstermin zusammenkommenundmiteinanderreden.“ JÖRGWIEBKINGUNDMARTINAJAHN W
Die vier Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft haben anlässlich des Treffens mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Berlin verbesserteRahmenbedingungen fürdieBetriebegefordert,damit diedeutscheWirtschaftwiederzu alter Stärke zurückfindet. In einem gemeinsamen Positionspapier erklärten die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) und der Zentralverband desDeutschenHandwerks(ZDH), dassEuropaeineWettbewerbsagenda brauche. „Die WiedergewinnungwirtschaftlicherStärke muss daher oberste Priorität europäischer Politik sein“, so
BDA,BDI,DIHKundZDHinihrer gemeinsamen Erklärung. FünfKernforderungen ImZentrumeinerzukunftsgerichteten europäischenWirtschaftspolitiksehendieSpitzenverbände fünf Punkte: Sie fordern einen beschleunigtenBürokratieabbau, bezahlbareEnergie,eineerleichterte Fachkräftemobilität, neue HandelsabkommenundeineEntlastungdesMittelstands.Vonder Leyen äußerte, ihr sei bewusst, dass etwa die BürokratiebelastunggeradeMittelständlernund Handwerksbetrieben viel Zeit, Geld und auch Nerven koste. Es müsse eine breite Schneise durch den Bürokratiedschungel geschlagen und die EU-Gesetzgebungdurchforstetwerden,um dies zu beheben. (KAF) W
StreitumeinehoheSteuernachzahlung nacheinerUmsatzsteuer-Nachschau: EsgehtumMängelinderBuchführung undimKassensystemeinesBetriebs. Das Finanzgericht beauftragt einen SachverständigenmitderBegutachtung.Derkommt zumErgebnis,dassdasSystemmanipulierbar gewesen sei. Eine tatsächliche Manipulation konnte er aber nicht nachweisen. Dennoch entscheidet das Finanzgericht im Sinne des Finanzamtesundbestätigtdessenumfassende HinzuschätzungvonUmsätzen.DerFalllandet vordemBundesfinanzhof(BFH).
NachweisderManipulationfehlt
Das BFH stellt klar, dass die ManipulierbarkeiteinerRegistrierkassegrundsätzlicheinen erheblichenMangeldarstellt.DieserMangel müssejedochimEinzelfallbewertetwerden. Vor allem bei älteren Registrierkassen seien dieGrundsätzederVerhältnismäßigkeitund desVertrauensschutzes zu berücksichtigen. Diesgelteinsbesonderedann,wenneinKassensystemwährendderNutzung„verbreitet und allgemein akzeptiert war und eine tatsächliche Manipulation unwahrscheinlich ist“. Die Manipulierbarkeit einer Kasse sei kein Grund für eine Schätzung, wenn ein Unternehmen alle anderen erforderlichen Aufzeichnungen über das vorgeschriebene Maß hinaus führe, „die eine hinreichende Gewähr für die Vollständigkeit der Einnahmenerfassung bieten“.
ImentschiedenenFallhättenzwarauchdie Aufzeichnungen des Unternehmens Mängel aufgewiesen. Diese seien aber nicht so gravierend,dasseineVollschätzungvonUmsatz undGewinngerechtfertigtwäre.DasFinanzgericht der Vorinstanz muss den Fall daher neu verhandeln. (Urteil vom 28. November 2023, Az. X R 3/22)
Tipp:SollteIhnendasFinanzamtdieManipulierbarkeit Ihrer Kasse vorwerfen, jedoch ohnekonkreteBeweise,lohntsichdieGegenwehr. Das BFH-Urteil bezieht sich zwar auf verbreitete Altkassen-Systeme. Doch die Aussagen im Urteil sind so allgemein, dass sie auch auf andere Fälle übertragbar sind.
DerFall:Ein Freiberufler ermitteltdenGewinnperEinnahmenÜberschussrechnung. Im Jahr 2020 erhält er rund 11.000 Euro Corona-Soforthilfe. Den Betrag erfassteralsBetriebseinnahme.
WICHTIG: Die 20 Prozent verteilen sich über drei Jahre. Im Fertigstellungs- und Folgejahr jeweils sieben, im dritten Jahr sechs Prozent. (JW)
2023 muss er rund 10.000 Euro zurückzahlen.Daraufhinfordert ervomFinanzamteineÄnderung des Steuerbescheids für 2020: Die10.000Euroseieninfolgeder RückzahlungeinDarlehengewesen,keineBetriebseinnahme.Es sei nicht rechtmäßig, eine Beihilfe als Einnahme zu werten, solange nicht feststeht, ob sie zurückzuzahlen ist. Das Finanzamt lehnt ab.
DasUrteil: Das Finanzgericht Niedersachsenentscheidetgegen den Freiberufler. Die Begründung: Zum Zeitpunkt der Auszahlung sei ungewiss gewesen, ob und wann eine Rückzahlung
erfolgen würde. Daher sei die Beihilfe im Jahr des Zuflusses alsEinnahmezubuchen.UmgekehrtkönnederFreiberuflerdie Rückzahlung auch erst im Jahr der Rückzahlung als Betriebsausgabeansetzen.Dasentspreche den allgemeinen Prinzipien der Gewinnermittlung für Einnahmen-Überschussrechner nach § 4 Abs. 3 Einkommensteuergesetz. Zwar könne es durch diese Regel zu Nachteilen durch die Einkommensteuerprogression imJahrderEinnahmekommen. Dasseijedochunvermeidlichund hinzunehmen.
In der Angelegenheit hat nun der Bundesfinanzhof das letzte Wort: Der Freiberufler hat dort Revision gegen das Urteil eingelegt (Az.VIII R 4/25). (JW) W
Der Fall: Eine Mitarbeiterin einer Steuerberatung überweist von ihrem Privatkonto rund 20.000 Euro an das Finanzamt. AlsVerwendungszwecknenntsie „EST2019“,dieSteuernummerund denNameneinesMandanten.Vier MonatespäterfordertdieFraudas Geldzurückunderklärt,siehabe esversehentlichüberwiesen.Das Finanzamt lehnt ab: Es habe die Zahlung dem Steuerpflichtigen zugeordnet,eineRückerstattung könne allenfalls an ihn erfolgen. Schließlich behauptet die Frau, derMandanthabesiezurZahlung gezwungen. Doch das Finanzgerichtentscheidetebenfallsgegen sie.DerFalllandetschließlichvor demBundesfinanzhof(BFH).
Das Urteil: Der BFH hebt die EntscheidungdesFinanzgerichts auf und verlangt eine erneute Verhandlung. Sollte die Frau tatsächlich unter Drohung gezahlt haben,müssedasFinanzamtihr das Geld erstatten. Zwar sei laut Abgabenordnung nur der Steuerpflichtigeselbsterstattungsberechtigt, auf dessen Rechnung dieZahlungerfolgtist.Docheine Ausnahme gelte, wenn ein Dritter unter Zwang gezahlt hat. Das Finanzgerichtmüssenunklären, ob die Frau tatsächlich bedroht wurde. Den Beweis dafür müsse sie selbst erbringen. (JW) W
BFH:Urteilvom19.März2025, Az.XR20/23
Kassen-Nachschau:Weristbetroffen? Mängel in der Kassenführung können nicht nur bei einer Umsatzsteuer-Nachschau, sondern auch bei einer Kassen-Nachschau ins Visier der Betriebsprüfer geraten. Eine unangekündigte Kassen-Nachschau können Finanzämter in jedem Betrieb durchführen, der in irgendeiner Form eine Kasse führt. Der Begriff „Kasse“ ist dabei weit gefasst: Dazu zählen nach Angaben der Oberfinanzdirektion(OFD)Karlsruheelektronischeund computergestützteKassensysteme,aberauch App-SystemeundWaagenmitRegistrierkassenfunktion. Auch „offene Ladenkassen“ gehörendazu,diereinmanuellbedientwer-
den und keine Daten aufzeichnen. Darunter fallen auch Geldkassetten, Schubladen und Schuhkartons – und sogar die Hosentasche, wiedasFinanzgerichtHamburg2020klargestellt hat.
Betriebsprüfer nehmen bei der KassenNachschau vor allem bargeldintensive Betriebe insVisier, zum Beispiel Bäcker und Friseure.AberauchBetriebeandererGewerke müssen mit einer Überprüfung rechnen, wennsiegelegentlichmitBargeldhantieren. WaskontrollierendieBetriebsprüfer? Die Prüfer kontrollieren bei einer KassenNachschau, ob die Anforderungen an eine ordnungsgemäßeKassenführungerfülltsind. Dabei müssen Betriebe laut OFD Karlsruhe aufVerlangen Aufzeichnungen, Bücher und andereUnterlagenvorlegen,diefürdieKassenführung von Bedeutung sind. Die Prüfer dürfen auch digitale Daten einsehen und deren Übermittlung auf einen maschinell auswertbaren Datenträger wie einen USBStick verlangen. DreiwichtigeAngriffspunktebeijederKassen-Nachschau sind die Bereiche, in denen die Prüfer besonders häufig fündig werden: ● Sicherheitseinrichtungen:Bei elektronischen Kassensystemen kontrollieren die Prüfer, ob diese gegen Manipulationen gesichert sind.
● Kassensturz:Stimmen Kassenbestand und Kassenbericht überein?
● Dokumentation:Auch die Systemdokumentation – dazu gehören Handbücher und Informationen über SoftwareUpdates – darf der Prüfer einsehen. Ebenso dieVerfahrensdokumentation.
EineunangekündigteKassen-Nachschaudarf dasFinanzamtjederzeitdurchführen–auch wenn der Inhaber nicht anwesend ist.
DerFall:EinErbemusstesechsJahreaufden Erbschein warten. Sofort schreitet auch das FinanzamtzurTat:DerNachlasshatteinder ZeitweiterEinkünfteauseinemGewerbebetrieb,ausVermietungundVerpachtungsowie aus Kapitalerträgen generiert. Das Finanzamt ändert die Einkommensteuerbescheide des Erben für diese sechs Jahre. Er soll rund 34.000EuroanNachzahlungszinsenzahlen.Der ErbebeantragtdaraufhindenErlassderZinsen,dennihntreffeanderVerzögerungkeine Schuld.DasFinanzamtlehntdenAntragab. DasUrteil:DerBundesfinanzhofstelltsich auf die Seite des Finanzamtes. Dieses dürfe Nachzahlungszinsengrundsätzlichauchdann erheben,wenneinGrundlagenbescheiderst Jahrespäterergeht.DieFragenachderSchuld fürdieVerzögerungseidabeinichtrelevant.
DasGesetznehmeesbewusstinKauf,dassin solchenFällenübereinensehrlangenZeitraum Erstattungs-oderNachzahlungszinsenanfallen. (JW) W
Bei Betriebsprüfungen dient die amtliche Richtsatzsammlung als Orientierung, um UmsätzeundGewinnevonSteuerpflichtigen zu schätzen. Das Bundesfinanzministerium (BMF) veröffentlicht jährlich die aktuelle Fassung auf seiner Homepage. Doch die Sammlung steht seit Langem in der Kritik: WieentstehendieZahlen?SindUnternehmen wirklich so leicht vergleichbar?
Der Fall: Ein Unternehmer aus Mecklenburg-Vorpommern fordert genauere Informationen zur Entstehung der Richtsatzsammlung. Er beruft sich auf das InformationsfreiheitsgesetzseinesBundeslandes und will die Datengrundlage kennen. Konkret fragt er, wie viele Betriebe und deren Prüfungsergebnisse in die Sammlung eingeflossen sind, wie diese ausgewählt wurden und bittet um Einsicht in die Prüfungsauswertungen. Das Finanzministerium des
LandesgibtihmjedochnurallgemeineAuskünfte. Mehr könne es nicht liefern, da eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe die Richtsatzsammlung erstellt. Deren Beratungen seien vertraulich. Das Urteil: Der Bundesfinanzhof (BFH) sieht ebenfalls keinen Anspruch auf Einsicht in die zugrunde liegenden Statistiken undUnterlagen.ErverweistaufdasFinanzverwaltungsgesetz(FVG),dasVertraulichkeit für die Entstehung von BMF-Schreiben vorschreibt – auch für die Richtsatzsammlung. Die zuständigen Gremien müssten sich frei undsachorientiertaustauschenkönnen,ohne externe Einblicke. Ein Anspruch nach dem Informationsfreiheitsgesetz MecklenburgVorpommern bestehe daher nicht. (JW) W
VieleKundenmöchtenMaterialselbstbestellen,um Geldzusparen.ElektromeisterTobiasHaackaus Heilbronnlehntdasab.„EinMaterialaufschlag von40bis60Prozentistvertretbar“,sagter(wir berichteten). Seine Aussage löst auf Instagram und LinkedInDiskussionenaus.Kundensinddavonnichtbegeistert.KollegenausdemHandwerksehendasdifferenzierter. „Eswirdschnellexistenzgefährdend“ ElektrohandwerkerRuslanKutluewwarntaufInstagram vorpauschalenAussagenzuMaterialaufschlägen.Dassei gefährlich, sagt der Chef eines Betriebs mit fünf Mitarbeitenden in Karlsruhe. Die Höhe des Aufschlags hänge vondenKostenstrukturenab.DahermüssejederBetrieb seinenAufschlagselbstkalkulieren.EinEin-Mann-Betrieb habe andere Ausgaben als ein Unternehmen mit Mitarbeitenden,Fahrzeugen,umfangreicherAusstattungund Geschäftsräumen. „Aufschläge unter 50 Prozent können schnell existenzgefährdend werden“, betont Kutluew. AuchMaterial-undArbeitsaufwandsowiederenKosten spieleneineRolle,erklärter.WereinenhöherenStundensatz durchsetzen kann, könne beim Material zumindest etwas weniger aufschlagen.
Kundengegenüberseiesjedochnichtschwer,angemesseneAufschlägezurechtfertigen.„EinOnlinehändlerverkauftnurWare“,sagtKutluew.„DerHandwerkerverkauft nichtnurMaterial,sonderneinGesamtpaket,bestehend auskorrekterAuswahl,fachgerechtemEinbau,GewährleistungunddemvollenRisikoimFehlerfall.Alldassteckt sowohl im Materialpreis als auch im Stundensatz.“
Nach dem Beschluss des Bundestages sollen kurzfristig 59MillionenEurofürdieKfW-55-Förderungfreigemacht werden. Die Bundesregierung setzt damit eine im KoalitionsvertragvereinbarteMaßnahmeum.DerHaushaltsausschuss im Bundestag hat dem nun zugestimmt. 2022 wardieFörderunggestopptworden,daherkonnteneinige Neubauprojekte nicht mehr realisiert werden. Die Förderung sei allerdings nur befristet für das Jahr 2025 und fürbereitsgenehmigteProjektevorgesehen,diesesollten nun zügig abgeschlossen werden.
Die Einführung der im Koalitionsvertrag enthaltenen befristetenEH55-FörderungzurAktivierungdesBauüberhangsseizwarrichtigundwichtig.ObdasVolumenvon59 MillionenEuroaberausreiche,istlautdemZentralverband DeutschesBaugewerbe(ZDB)fraglich.„Wirhabenderzeit rund631.000WohnungenimBauüberhang,davon301.000 nochnichtbegonnen“,rechnetZDB-Hauptgeschäftsführer FelixPakleppavor.VieledieserProjekteseienunteranderenFinanzierungsbedingungengeplantwordenundheute nichtmehrwirtschaftlich.„EinebefristeteEH55-Förderung würdedieseWohnungenwiederrealisierbarmachenund damitdendringendbenötigtenWohnraumsichern.“ AuchderZentralverbandSanitärHeizungKlima(ZVSHK) reagiert verhalten auf die Rückkehr der Förderung. Die geplanteSummesei„angesichtsderDimensionderBaukriseeinTropfenaufdenheißenStein“,soZVSHK-HauptgeschäftsführerDanielFöst.DenndieeigentlichenBremsklötze liegen seiner Meinung nach nicht im Bereich der Förderungallein,sondernbeimassivgestiegenenBaukosten,hohenZinsenundunsicherenRahmenbedingungen. „HierhilftauchdietemporäreRückkehrzuEH55nichtüber diestrukturellenProblemehinweg“,betontFöst. (JA) W
Grundlage.SolassesicheinkostendeckenderAufschlag überalleMaterialienhinwegerzielen.Dasseibesser,als einen pauschalen Aufschlag für alles anzusetzen.
„MeistensnurnochTagespauschalen“ MatthiasThomas geht einen ganz anderenWeg, um DiskussionenüberMaterialpreiseundStundensätzezuvermeiden. „Wir verrechnen bei den meisten Arbeiten nur nochTagespauschalenoderabundanHalbtagesspauschalen“, schreibt der Elektromeister aus dem bayerischen Villenbach auf Instagram.
DerVorteil: Alle wüssten imVoraus, was der Einsatz kostet. „Und wir können unserTeam wirtschaftlich und
Nutzfahrzeuge. Gültig zu den Konditionen
planbareinsetzen.“FrüherhabeseinaufPhotovoltaikspezialisierter Betrieb oft unbezahlte Wartezeiten bis zum nächsten Termin gehabt, wenn das Team einen Auftrag schnelleralsgeplantabgeschlossenhatte.SolcheLeerläufe decken die Pauschalen ab.
Und bei kleinen Aufträgen, die weniger als einen halbenTagdauern?DannübernähmendieMonteureweitere Aufgaben beim Kunden. „Die Kunden müssen sich halt überlegen, wie sie die restlichen Stunden nutzen“, sagt Thomas. „Da fällt sicher jedem etwas ein.“ Für solche ZusatzarbeitenkönnederKundedannauchgerneselbst das Material stellen. „Aber für den Hauptjob haben wir alles dabei.“ JÖRGWIEBKING W
Die Erwartungen vieler im Handwerk sind enttäuscht. ZDH-Präsident Jörg Dittrich fordert im Interview mehrVerbindlichkeit von der Politik und eine größereWertschätzung dem Mittelstand gegenüber.
» Jörg Dittrich: Die Erwartungen ganz vieler im Handwerk sind schon enttäuscht. Der sogenannte Investitionsbooster ist sicher richtig und pragmatisch, aber er hilft vor allem denen, die jetzt Kapital und Geld für Investitionen haben. Wer gerade erst gründet,kannmitderSonderabschreibungallein nichtsanfangen,esbrauchteineechtestrukturelle Steuerreform. Und das Argument, dassdasHandwerkindirektprofitiert,wenn andere investieren, kann ich bislang noch nichterkennen.EinBeispielfürdasschwindendeVertrauenindieneueRegierungistdie Stromsteuer: Erst eine Stromsteuersenkung für ALLE zu versprechen, diese im Koalitionsvertrag, im Koalitionsausschuss, im Sofortprogramm festzuschreiben, um dann festzustellen, dass die Mittel dafür fehlen: Das zerstörtVertrauen in dieVerlässlichkeit von politischen Zusagen. Deswegen bleibt die Forderung auf demTisch, dies im parlamentarischenVerfahrennochzukorrigieren. Zumal es auch der Bürokratievermeidung dienen würde.
Wasbleibt,isteinFlickenteppich.
» Dittrich:Ohja.FleischereienmitProduktion profitierendavon,abernichtihreVerkaufsfilialen.Dasmussentsprechendbürokratisch voneinanderabgegrenztwerdenundfürdie Senkung müssen Formulare ausgefüllt werden. Und was ist mit den nicht berücksichtigten energieintensivenTextilreinigungen? DieUngerechtigkeitenließensichfortsetzen. WenndieStromsteuersenkungfürallegälte, bräuchte man keine Formulare und keine Kontrollen.
FehltesderPolitikankonkretenMittelstandsansätzen?
» Dittrich: Wir brauchen in der Regierung mehr,diesichumMittelstandsthemenkümmern.IchnennenurzweiBeispiele:Mitdem Sonntagsbackverbot sind Bäcker schlechter gestellt als jede Tankstelle. Oder die Bonpflicht,derenAbschaffungübrigensexplizit imKoalitionsvertragsteht,ließesichschnell aussetzen.Beideswäreneinfacheundschnell umsetzbare Maßnahmen, die ein Zeichen wären und zeigen würden, dass man den Mittelstand ernst nimmt.
» Dittrich:Allesindsicheinig,dassetwaspassierenmuss.DiezweiebengenanntenPunkte wäreneinsinnvollerEinstieg,bevormansich an die großen Baustellen wie beispielsweise die Reform der Sozialversicherungssysteme macht. Da reicht es nicht, wenn der Kanzler immer wieder sagt, man müsse liefern. Da muss auch tatsächlich etwas kommen.
FehltdieEntscheidungsfreudigkeit?
» Dittrich: Es ist nicht nachvollziehbar, dass die jetzt eingesetzten Kommissionen erneut ganzGrundsätzlicheseruieren,obwohlschon längst Reformkonzepte aus früheren Kommissionen und von Experten vorliegen. Das
Problemist:EsprallenLebensweltenaufeinander,diesounterschiedlichsindundsoweit auseinanderliegen,dassmanamEndenicht zu gemeinsamen Entscheidungen kommt. BundeskanzlerMerzhatgesagt,mitihm gäbeeskeineSteuererhöhungen,VizekanzlerKlingbeilhältgegen.Klingtdasnach verlässlichenRahmenbedingungen?
» Dittrich: Die Frage sollte vielmehr lauten: Waswollenundkönnenwirunsnochleisten?
Man sieht den schleichenden Wohlstandsverlust auch an den Diskussionen über die SituationderungesichertenFinanzierungder Sozialsysteme.WirwerdennichtfitimWettbewerb,wennwirdenkleinenundmittleren Handwerksbetriebennochmehrabverlangen, obwohlsieschonjetztiminternationalenVergleich mit am höchsten belastet sind.
» Dittrich: Wir als Interessenvertretung des HandwerksachtenbeimBundeshaushaltdarauf, dass die Mittelverwendung von Steuern imSinnederBetriebeundBeschäftigtenange-
Allesindsich einig,dass etwaspassierenmuss.
JörgDittrich,ZDHPräsident
messen ist.Wenn die Ausgaben in bestimmtenBereichenausdemRuderlaufen,fehltes am Ende an anderen Stellen für notwendige Investitionen, egal ob in der Verteidigung oder der Infrastruktur.
UndbeiderberuflichenBildung.
» Dittrich:DiestehtfürdasHandwerkanerster Stelle.Weltweit ist sie ein echtes AlleinstellungsmerkmalDeutschlands.Ausderdualen Ausbildung schöpfen wir das Reservoir an FachkräftenfürdasHandwerk,fürdieIndustrieundvielesmehr.Unddaistesdannschon ein Trauerspiel, mit anzusehen, wie wenig staatlicherseits in diesen Bereich investiert wird,unddas,obwohldieberuflicheBildung inderBundeszuständigkeitliegt.WirdiskutierenhiergeradeeinmalüberwenigeMillionen Euro,dieinunsere570Bildungszentrenund dieÜLU,dieüberbetrieblicheLehrlingsunterweisung, zusätzlich fließen sollen. DasGefühl,dassgeradedieUnterstützung imMittelstandausbleibt,machtsichbreit.
» Dittrich:Dasmussmanleidersofeststellen. Förderungen des Mittelstandes, vor allem
der beruflichen Bildung, reichen nicht. Nochschlimmer:Auchindermittelfristigen Finanzplanung sind keine spürbaren Erhöhungen für Investitionen in Bildungsstätten vorgesehen.ZurselbenZeitsteigendieBelastungenfürmittelständischeBetriebeimmer weiter, sei es durch Sozialabgaben, Lohnund Energiekosten, aber auch weiter durch Bürokratie.
» Dittrich:Ja,dieBekenntnissegibtesvonallen Seiten.Undichseheauch,dasswiraufeinem gutenWegsind,allerdingsnochweitentfernt vondem,washieranUnterstützungnotwendig wäre. Es ist meines Erachtens nach eine Schlüsselfrage, das Image der beruflichen Bildung weiter zu heben, auch und gerade in Zeiten der KI.
» Dittrich: Meine Empfindung ist, dass KI eher andere Berufsbilder gefährdet. Auch im Handwerk kann ein humanoider Roboter bestimmte Aufgaben übernehmen, aber sichernichtdieeigentlichenhandwerklichen Tätigkeiten.HandwerkfindetunterBedingungenstatt,mitdenenRoboterüberfordertsind. Das wird wohl auch so bleiben. Wenn man bedenkt, dass unsere Arbeit auch eine soziale Dimension im Umgang mit den Kunden hat, ist es nur logisch und klug, Menschen in Berufe zu bringen, in denen sie wirklich gebrauchtwerdenunddiezukunftsfestsind. ThemaFachkräfte:WieweitwäredasHandwerkbereit,zumBeispielSelbstständige, dieinihrerHeimatineinemmeisterpflichtigenBerufgearbeitethaben,anzuerkennen?
» Dittrich: Das ist ein wichtiges Thema, weil esPotenzialeeröffnet.SeitdemInkrafttreten desAnerkennungsgesetzesvorüberzehnJahrenwurdenmehrals25.000Abschlüsseanerkannt.DasträgtzueinerFlexibilisierungdes ZugangszurSelbstständigkeitinzulassungspflichtigenHandwerkenbei.Personenohne formale Ausbildung, aber umfangreicher Berufserfahrung, können jetzt ihre Kompetenzen in einem Validierungsverfahren bei den Handwerkskammern feststellen lassen. HerrDittrich,imDezembergehtIhreerste LegislaturalsZDH-PräsidentzuEnde.Was istIhrResümeedieserZeit? » Dittrich: Als ich vor drei Jahren dieses Amt angetretenhabe,warenmirdreiDingebesonders wichtig: Ich wollte als Präsident das Handwerkzusammenhalten,dieImagekampagnedesHandwerksvorantreibenunddafür sorgen, dass die handwerklichen Interessen stärkerinderÖffentlichkeitwahrgenommen werden.Wenn ich zurückblicke, meine ich, dassdieThemensetzungrichtigwarundauch Früchte trägt. Natürlich bleibt viel zu tun. Deshalb werde ich im Dezember erneut für dasAmtdesZDH-Präsidentenkandidieren. W DASGESPRÄCHFÜHRTENMARTINAJAHNUNDSTEFANBUHREN
DiebundesweiteImagekampagnedesHandwerksistmitteninderdrittenMotivphasefür diesesJahr(„Flight3“).VierHandwerkeraus unterschiedlichenGewerkensinddieGesichter dieser Kampagnenreihe. Ihr Motto: „Wir können alles, was kommt.“
Das sind die vier Protagonisten:
● Jeremias Schweitzer, Anlagenmechaniker für Sanitär, Heizung und Klima
● Xenia Nagel, Hörakustikerin
● Noah Niggemeier,Tischler
● Katharina Klemm, Friseurin
SeitMitteSeptembersindsiedeutschlandweit auf Plakaten, Infoscreens und in digitalen Medien zu sehen. Ziel ist es zu vermitteln:
HandwerkerkönnendieHerausforderungen der Zukunft meistern – egal, was kommt. DieHandwerkskampagneläuftbereitsseit 2010unterwechselndenLeitmotiven.Hinter ihr steht der Zentralverband des Deutschen HandwerksgemeinsammitdenHandwerkskammern und -verbänden. Jährlich wird sie in mehreren Phasen umgesetzt. (IZ) W
Frischer Wind für das junge Ehrenamt: Die JuniorendesHandwerkshabenfürdiekommende zwei Jahre einen neuen Bundesvorstand gewählt. Neue Bundesvorsitzende ist SaraHofmann,KonditormeisterinausHessen Sie löst Marco Jaeger an der Spitze des Verbandesab.IhreneuenStellvertretersindder Tischlermeister FranzVogel und der Gebäudereinigermeister Sebastian Richter, beide aus Brandenburg. Außerdem wird der Vorstand durch vier Trainees ergänzt: Melina Stog (Friseurmeisterin), Lea Marie Heuer (Zimmerergesellin), Anna-LenaNissen(Raumausstattermeisterin) und Badawi Salah (Gebäudereinigergeselle). Der neue Bundesvorstand der Junioren des HandwerkswillsichaufdieThemenBetriebsübernahmen,Ausbildungsattraktivität,junge Frauen im Handwerk und Entlastung im Betriebsalltag fokussieren.(IZ)
Steht eine Betriebsnachfolge an, müssen Inhaber und Nachfolger vieles regelnundbedenken.EinAspektdarf dabeinichtzukurzkommen:Akzeptiert dasTeam den neuen Chef?
„Das ist ein Thema, das viele Nachfolger mit einer gewissen Sorge betrachten“, sagt SusannRuppertvonderHandwerkskammer Oldenburg.Verständlicherweise: „Ohne die Team-Akzeptanz funktioniert eine Betriebsübernahme nicht“, betont die Leiterin der Betriebsberatung.Deswegenseies„gemeinsame Aufgabe und Verantwortung von Altinhaber und Nachfolger“, dass das Team Vertrauen zum Nachfolger fasst und seine Führungsrolle akzeptiert.
Warnzeichen:Akzeptanzprobleme erkennen Wer den neuen Chef ablehnt, wird ihm das selten offen ins Gesicht sagen. „Probleme zeigen sich in der Regel durch viele kleine und oft auch subtile Signale im Alltag“, sagt Ruppert.WoraufNachfolgerundAltinhaber achten sollten:
● Kommunikation: Geben Mitarbeitende Informationen nicht oder verspätet weiter? Äußern sie sich bei Problemen oder Sorgen nicht offen, sondern nur in einem kleinen Kreis? Führen Anweisungen des neuen Chefs häufiger zu Nachfragen?
● Abläufe:Geraten etablierte Prozesse und Routinen ins Stocken?Werden Absprachen nicht eingehalten? Erledigen Mitarbeitende Aufgaben nur halb? Fällt häufiger der Satz „das haben wir schon immer so gemacht“ oder „das haben wir bisher anders gemacht“?
● Teamverhalten:Verändert sich die Dynamik imTeam? Bilden sich Lager für und gegen den Nachfolger? Signalisieren Mitarbeitende passivenWiderstand, indem sie zum Beispiel Dienst nachVorschrift machen? Nehmen sich Schlüsselpersonen im Unternehmen auffallend zurück oder übernehmen wenigerVerantwortung als bisher?
GeradeamAnfangsindbeideSeitenunsicher, sagt Ruppert: „Das Team fragt sich, wie der Nachfolgertickt,undderNachfolgertestet,wie er mit demTeam zusammenarbeiten kann.“ Daher sollten Nachfolger nicht jedes Signal überbewertenundsichbewusstentscheiden, obsiedaraufeingehen.Schnellreagierensolltensiejedoch,wennsichProblemehäufenund denwirtschaftlichenErfolgbedrohen.
Ursachen:WelcheFehlergefährdendie Team-Akzeptanz?
Zweifel an der fachlichen Kompetenz sind selten die Ursache für Akzeptanzprobleme, so Ruppert. „Es liegt fast immer am Miteinander.“JedeBetriebsnachfolgesei„einehochsensible Phase, in der sich Routinen, Rollen und Erwartungen verändern“. DabeigeheesseltenumeinzelneEntscheidungen,sonderndarum,wiesiegetroffenund kommuniziertwerden.KlassischeFehlersind der Betriebsberaterin zufolge:
● Tempo: Der Nachfolger führt Neues ein, bevor er dasTeam und die Abläufe wirklich kennt. Um die Akzeptanz für Veränderungen zu erhöhen, sollten sich Nachfolger dafür Zeit nehmen und erst einmal einen Überblick verschaffen.
● Kommunikation:Werden Entscheidungen und deren Hintergründe zu wenig erklärt, fühlt sich dasTeam übergangen.
● Unachtsamkeit:Wer bestehende Strukturen, unausgesprochene Regeln und informelle Machtverhältnisse ignoriert, muss mitWiderstand rechnen.
● Steuerung: Manche Nachfolger wollen von Anfang an alles durchsetzen und jedes Detail bestimmen, ohne vorher Vertrauen aufzubauen. Zu viel und zu frühe Steuerung kann zuWiderstand und Ablehnung führen.
● Zurückhaltung:Ebenso schädlich wäre es jedoch, wenn sich der Nachfolger zu sehr mit eigenen Entscheidungen zurückhält.
„Es kommt in der Startphase darauf an,Vertrauen zu gewinnen und einen guten MittelwegzwischenZurückhaltungundSteuerung zu finden“, betont Ruppert.
Veränderungen:SonehmenSiedasTeammit NeuePrioritäten,Strategien,Strukturenoder Abläufe? Nachfolger sollten sich für solche Veränderungen einen „Etappenplan“ überlegen und das Team einbeziehen, empfiehlt Ruppert. IhreTipps:
Der Fall: Im Team eines Verkehrsunternehmens herrschte schlechte Stimmung. Grund waren jahrelange Konflikte mit einem Mitarbeiter. DieVersuche des Arbeitgebers mit einerBereichsversammlungodereinemMediationsangebotzurLösungdesStreitsbeizutragen,fruchtetennicht.DieSituationeskalierte, als einTeil desTeams ein Ultimatum stellte: EntwederwerdederbetreffendeMitarbeiter versetzt – oder sie würden geschlossen kündigen. Der Arbeitgeber reagierte und sprach eineaußerordentlicheKündigunggegenden Mitarbeiteraus.Dieserklagte. Das Urteil: Das Landesarbeitsgericht Niedersachsen erklärte die Kündigung für unwirksam. Die Voraussetzungen einer so genannten Druckkündigung seien nicht erfüllt. Der Arbeitgeber habe nicht genug
„Es
kommt inderStartphasedarauf an,Vertrauen zugewinnen.“
SusannRuppert, Betriebsberaterin
● Hören Sie erst einmal zu und beobachten Sie, wie das Unternehmen funktioniert, bevor SieVeränderungen thematisieren.
● Sprechen Sie Ihre Erwartungen und Ihr Vorgehen an:Wofür stehen Sie?Was sind Ihre Ziele?Wie wollen Sie vorgehen?
● Begründen Sie geplanteVeränderungen und deren Nutzen für die Mitarbeitenden.
● Organisieren Sie dafür Einzelgespräche,Teambesprechungen und Feedbackrunden.
● Nutzen SieWorkshops oder Projekte, in denen dasTeamWissen, Erfahrungen undWünsche einbringen kann.
● Holen Sie sich Unterstützung – als Einstieg zum Beispiel die kostenlose BetriebsberatungderHandwerkskammer.
● Feiern Sie Erfolge und machen Sie sichtbar, wie alle davon profitieren.
Entscheidend:Zusammenspielzwischen ChefundNachfolger Der Zusammenhalt zwischen altem und neuem Chef entscheidet nach Rupperts EinschätzungüberdieAkzeptanzfürdenNachfolger. „Wenn die beiden als geschlossene Einheit auftreten, mit klaren Rollen, gegenseitigem Respekt und Wertschätzung, gibt das dem Team Orientierung, Stabilität und Sicherheit.“
Dasseibesonderswichtig,fallsderbisherigeChefnocheineZeitlangweiterimBetrieb mitarbeitet. „Dann muss für das Team ganz klarsein,wervondenbeidenwasentscheidet, sonstschadetesderAkzeptanzaufDauer.“
Denn umgekehrt gilt: Unterschiedliche Meinungen oder gar Spannungen zwischen denbeidenChefsübertragensichebensoauf dasTeam.„Uneinigkeitführtschnellzueiner SpaltungimTeam“,warntRuppert.„Dasmuss man auf jeden Fall vermeiden.“
Rollenwechsel:vomKollegenzumChef Vor besonderen Herausforderungen stehen Mitarbeitende, wenn sie zum Nachfolger werden. „Dann müssen sie die Beziehungen zu ihren bisherigen Kollegen neu gestalten“, sagt Ruppert.Wer bisher ein freundschaftlichesVerhältnis zu den Kollegen hatte, muss „eineangemesseneDistanzschaffen,ohnedie Beziehung und dasVertrauen zu verlieren“. „GleichzeitigmüssendieRollenklargezogen werden:früherKollege,jetztUnternehmer“, betontdieBeraterin.AlsChefkanneinNachfolger Entscheidungen nicht mehr nur „auf Augenhöhe“ treffen. Ohne diese professionelle Distanz werde es sonst schwierig, die Interessen des Unternehmens zu verfolgen und durchzusetzen.
Ruppert empfiehlt: Sprechen Sie das Themaan.MachenSiedeutlich,wieSiesich die Zusammenarbeit und Ihre Führungsrolle künftig vorstellen. Sprechen Sie aufkommende Konflikte an. All das wird Ihren Mitarbeitenden Sicherheit geben und Ihre AkzeptanzalsChefstärken.Undwennnicht gleichallesrundläuft:„IndieFührungsrolle mussmanhineinwachsenundErfahrungen sammeln, um zu wissen, was funktioniert.“ JÖRGWIEBKING W
Der Fall: Fünf Monate hatte ein neuerMitarbeiterfüreineVersicherunggearbeitet.DieProbezeit vonsechsMonatenwaralsokurz vorihremEnde.DerVorgesetzte des Mitarbeiters berichtete ihm dennauchvoneinerAnfrageder PersonalabteilungnachderÜbernahme und sagte wörtlich: „Das tun wir natürlich!“
stattihnzubefeuern. getan,umdenKonfliktaktivzudeeskalieren. Wenn die angedrohten Konsequenzen des TeamsbestehenbleibenunddemArbeitgeber dadurch schwere wirtschaftliche Nachteile drohen,könneeineDruckkündigunggerechtfertigt sein, so das Gericht. (KW) W a LAGNiedersachsen: Urteilvom23.Mai2025,Az.10SLa687/24
Doch offenbar änderte sich die Meinung der Führungskraft in den kommenden Tagen: Der Mitarbeitende erhielt für ihn überraschend eine Kündigung. Dieser klagte daraufhin: Ihm sei eine Übernahme zugesagt worden. Die Kündigung verstoße
Die Antwort der Führungskraft aufdieÜbernahmefragederPersonalabteilung sei als Erklärung zu werten, dass die Probezeit bestandensei,urteiltendieRichter.DieKündigungseitreuwidrig und somit unwirksam. (KW) W
a LAGDüsseldorf:Urteilvom14. Januar2025,Az.3SLa317/24 daher gegen Treu und Glauben. Der Arbeitgeber hingegen argumentierte, es habe keine feste ZusagezurÜbernahmegegeben. DasUrteil:DasLandesarbeitsgericht Düsseldorf entschied im SinnedesgekündigtenMitarbeiters.EintypischerAnwendungsfalleinertreuwidrigenKündigung sei unter anderem ein widersprüchlichesVerhaltendesArbeitgebers, so die Richter.Wenn der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer signalisiere,dasArbeitsverhältnis werdelängereZeitfortbestehen, undesdannplötzlichkündigt,sei diesalswidersprüchlichesVerhaltenzuwerten.
EsläuftfürKarinaHinrichs:zweineueGesellen, zweineueAzubisundeinTeam,indemdieChemie stimmt. Die Chefin der Elektro Einemann GmbH & Co. KG mit ihren 26 Mitarbeitenden in Hatten strahlt. Dabei war sie sich Ende 2023 gar nicht sicher,obsiewirklichdieBetriebsnachfolgeindemElektrounternehmen antreten wird.
„IchhatteschlafloseNächtevordemTagderBekanntgabe“, erinnert sich die 39-Jährige: Wie wird das Team reagieren,wennesvonderÜbergabeeserfährt?FürHinrichsstanddamalsfest:„IchhättedenBetriebnichtübernommen, wenn mich das Team nicht akzeptiert hätte.“ AlsKolleginundProjektleiterinhattesiedasTeaminden vergangenenzweiJahrenzwarvollakzeptiert.Dochnun als Chefin?
ErleichterungimTeam
Doch als Altinhaber Torsten Einemann gemeinsam mit HinrichsdasTeaminformierte,reagierteesüberraschend: „IchkonnteErleichterungindenGesichternsehen“,erinnert sich Hinrichs. Der Grund: „Damit war für dasTeam klar,dasseshierweitergehtundsichniemandeineneue Stelle suchen muss“, sagt die Unternehmerin.
Dennoch wollte sie es genau wissen – und fragte das Team, ob alle mit ihr als neuer Chefin einverstanden sind. „Ich habe auch Einzelgespräche angeboten, falls sichjemandnichtinderRundenichtäußernwill.“Doch das sei nicht nötig gewesen, die Zustimmung erhielt sie sofort – und viel Unterstützung in den folgenden Monaten. „Es gab bis zur Übergabe Anfang 2024 noch einiges zu organisieren und zu klären, das hat viel Zeit gekostet.“ Die Kollegen hätten sich in der Zeit voll hinter sie gestellt, Verantwortung übernommen und sie im Büro stark entlastet.
Denn die Akzeptanz des Teams hatte sich Hinrichs schonvorderÜbernahmeerarbeitet.AlsFachwirtindes Handwerks und gestandene Projektleiterin im Elektrohandwerk brachte sie viel Erfahrung mit, als sie 2021 in demBetriebanfing:„IchwarschonimmerinderElektrobranchetätigundwarauchschonhieralsProjektleiterin unterwegs.IchhabedastechnischeZeichnengelerntund wardannauchvielmitaufdenBaustellenundaufMontagedabei.“StolzzähltsieStationenaufwiezumBeispiel das Airbase-Gelände in Ramstein, Dr. Oetker inWittlich oder das Kraftwerk Neurath.
VeränderungennichtohneÜberzeugungskraft
DassKarinaHinrichsalsChefinnochdaseineoderandere verändern würde, war dem Team auch klar – und kein Problem: Mit den Veränderungen habe sie schon als
UnterdemStichwort#Baumpflanzchallengesprießenauf InstagramimmermehrBeiträgeausdemBoden.ObUnternehmen, Vereine oder Privatpersonen – alle verbindet dieIdee,miteinemkleinenBeitragGroßeszubewirken: Sie pflanzen einen Baum, halten den Moment in kurzen Videos oder Posts fest und nominieren weitereTeilnehmer, es ihnen gleichzutun.
DieSpielregelnsindeinfach:Wernominiertwird,hat meistzweiWochenZeit,einenBaumzusetzen.Geschieht dasnicht,warteteine„Strafe“–traditionelldieEinladung zu einem gemeinsamen Grillabend.
AuchdieHeizungs-,Bad-undSolarprofisWeber&Reil ausEdewechthabendieHerausforderungangenommen. „Fürunswarsofortklar:Damachenwirmit!Instagramist derschnellsteKanal,umvieleMenschenzuerreichen,und wirwolltenzeigen,dassNachhaltigkeitauchSpaßmachen darf“, sagt ChristinWeber, zuständig für Marketing- und Social-Media-ThemendesUnternehmens. (IV) W
Projektleiterin im Betrieb angefangen. „Wir haben das Lagerumstrukturiert,dieArbeitsabläufekomplettindie Cloudverlegt,unddieMonteuresindjetztallemitTablets unterwegs.“ SchnellereAbläufe,wenigerWegeundmehr Überblick für alle sind das Ergebnis.
AmAnfanghabesiedasvielÜberzeugungsarbeitgekostet,berichtetHinrichs.DochinzwischenseiendieMitarbeitendensehrzufrieden,weildiedigitalenAbläufeauchfür sieEntlastungbedeuten.„Undjetztsindsieoftvielschneller mitdemTabletalsich“,freutsichdieChefin.JÖRGWIEBKING W
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meinThema–unddabeischwöreich immer noch auf das geschriebene
Wort: Wie funktioniert etwas? Wie gehe ich vor? Was muss ich beachten? Geht esumdieUmsetzung,findeichTexteimmer noch am hilfreichsten. Doch mittlerweile schätze ich auch Podcasts als Inspiration und Blick nach vorne – vor allem in Sachen Künstlicher Intelligenz (KI) und Digitalisierung. Meine fünf Empfehlungen:
1.„WorkersCast“vonJörgMosler Jörg Mosler, einst als Dachdeckermeister selbstständig,berätheuteHandwerksbetriebe beiderGewinnungneuerMitarbeitenderund Azubis. SeineThemen und Fragen kommen direktausderPraxis.Wöchentlichdiskutiert ermitExpertenüberKünstlicheIntelligenz, Unternehmertum, Kundengewinnung, Einkauf, Lagerhaltung und natürlich über Mitarbeitergewinnung.DerWorkersCastistRatgeber,InspirationundMutmacherineinem. https://www.joerg-mosler.de/podcast/ Reinhören:KIundderDatenschutz–Interview mit DSGVO-Expertin Anke Hofmeyer (Spotify)
2.„Machercast“vonChristophKrause Christoph Krause, Digitalisierungsexperte des Mittelstand-Digital Zentrums Hand-
werk, berät Handwerksbetriebe seit Jahren zu Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz. Sein Fokus:Wie treibt Digitalisierung
Geschäftsmodelle im Handwerk voran? Er spricht mit erfahrenen Praktikern über KI, dasInternetderDingeundvirtuelleRealität. Sein Motto: „Machen ist wie wollen – nur krasser.“https://www.christophkrause.com/ machercast/ Reinhören:KI,Low-Code&Prozesse:Der Schlüssel zur Digitalisierung (Spotify)
Endlich Urlaub und von der Arbeit abschalten – nur leider können das viele nicht. Eine UmfragevonYougovundStatista zeigt, dass 36 Prozent im Urlaub nichtvonderArbeitunddemAlltag abschalten können. Das stützen auch die Zahlen einer Umfrage vom Digitalverband Bitkom. Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass zwei Drittel(67Prozent)derBerufstätigenimSommerurlaubdienstlich erreichbar sind. Besonders gilt
dasfürSelbstständige:87Prozent von ihnen sind laut Bitkom im Urlaub dienstlich zu erreichen. UnterdenangestelltenBerufstätigen sind es 63 Prozent. NichtnurdieErwerbstätigkeit, sondernauchdasAlterspieltbei der Erreichbarkeit eine Rolle. Unter den 50- bis 64-jährigen Erwerbstätigen sind 73 Prozent im Urlaub beruflich erreichbar, unter den 16- bis 29-jährigen Berufstätigen hingegen nur 57 Prozent.
ChristophKrause, „Machercast“
ZurVerfügungstehenlautBitkomnur15Prozentauseigenem Antrieb. Häufiger sind äußere Erwartungen der Grund. 57 Prozent nennen Kolleginnen und Kollegen,52ProzentVorgesetzte, 40 Prozent Kundinnen und Kunden,24ProzentGeschäftspartnerinnen und -partner sowie zehn ProzentdieeigenenMitarbeitenden als Grund. Laut Yougov gibt es noch weitere Stressfaktoren, die die freie Zeit negativ beeinflussen.
Die Zufriedenheit der Azubis in Deutschland bleibt auf einem hohen Niveau. Wie der Ausbildungsreport 2025 des Deutschen Gewerkschaftsbundes(DGB)ergab,sindfast 72ProzentderLehrlingemitihrerAusbildung zufriedenodersogarsehrzufrieden.Dassind etwasmehralsimVorjahr(69,8Prozent),aber etwas weniger als 2022 (73,3 Prozent).
Für den Report hat der DGB 9.090 Auszubildendeinden25meistfrequentiertenAusbildungsberufen des Jahres 2023 befragt,
darunter auch sechs handwerkliche Berufe. Dabei zeigte sich, dass nicht jeder Beruf auf gute Werte kommt. So geben im Handwerk Mechatronik-AzubisdiebestenWertean.Im Mittelfeld liegenTischler, Elektroniker, KfzMechatroniker sowie Maler- und Lackierer. ZuderGruppemitdenschlechtestenZufriedenheitswerten gehören die Friseure. Doch nicht nur der Beruf, auch die Betriebsgröße spielt eine Rolle: Je größer derBetrieb,destohöherseidieZufriedenheit derAuszubildenden,heißtesindemBericht. Gründe dafür seien eine bessere personelle undfinanzielleAusstattungsowieStrukturen, die Jugend- oder Ausbildungsvertretungen ermöglichten. Kleinen Betrieben gelinge es hingegen,dieJugendlichenmitpersönlichen Beziehungen oder großem Engagement zu binden.
Allerdingsistnichtallesgolden:LautDGBReport müssen rund 30 Prozent der Azubis Überstunden leisten. Zwar waren es 2011 mehr als 40 Prozent, doch der Anteil liege immer noch „auf einem bedenklich hohen Niveau“,kritisiertderDGB.Sogargestiegenist der Anteil der jungen Leute, die fachfremde Tätigkeiten wie Putzen oder Kaffeekochen übernehmen mussten: von knapp zehn Prozent 2011 auf fast 15 Prozent 2025. (KW) W
3.„Handwerksimpulse“vonThorsten Moortz Thorsten Moortz, ein Vordenker im Handwerk, bringt enorme Erfahrung mit. Sein Schwerpunkt:KommunikationmitMitarbeitenden und Kunden – oft unterstützt durch KünstlicheIntelligenz.ErliefertPraxiswissen zu Kundengewinnung, Mitarbeiterführung undInnovation.SeinVersprechen:„100Prozent Praxis, keine Esoterik, kein Tchakaaa.“ JedeFolgebeantwortetklar:Wasistdas?Wozu
34 Prozent gaben an, dass der Urlaub zu kurz war. 25 Prozent der Befragten litten unter einer Krankheit oder einem Unfall, 24 Prozent fühlten sich durch schlechtesWetter gestresst, und 22ProzenthattenStreitmitihren Mitreisenden.AuchProblememit derUnterkunft(19Prozent)oder derAn-undAbreise(17Prozent) sowieunerwarteteZusatzkosten (17Prozent)könnenzuStressim Urlaub führen. Um aus einem Urlaub erholt hervorzugehen, braucht die relative Mehrheit (42 Prozent) der Befragten mindestens zwei Wochen. 43 Prozent der 18bis 24-Jährigen gaben bei der Yougov-Umfrage an, dass sie schon nach einer Woche gut
taugt es? Wie setze ich es ein? https://www. handwerk.live/podcast/ Reinhören:WasChatGPT4.1fürHandwerk bedeutet–undwarumDujetzthandelnsolltest (Spotify)
4.„Nachfestkommtab“vonKathrin Post-Isenberg Steinmetzmeisterin Kathrin Post-Isenberg ist als Speakerin und Moderatorin für das Handwerkaktiv.InihremPodcastsprichtsie mit Handwerkern und Experten etwa über Nachfolge, Nachwuchsgewinnung und digitaleAkquiseprozesse.Sieerzähltspannende Geschichten aus dem Handwerk und gibt praktische Tipps für den Alltag im Betrieb. https://kathrinpost.de/podcast/ Reinhören: Nachwuchsgewinnung im HandwerkmitTischlermeisterThorstenHein (Spotify)
5.„Digicast“vomMittelstand-Digital Zentrum DerDigicastdesMittelstand-DigitalZentrums Handwerk beleuchtet verschiedene Aspekte derDigitalisierung.AnschaulichundpraxisnahzeigterChancenundVorteileauf.Handwerker berichten aus erster Hand über ihre digitalen Erfahrungen. Themen wie smarte Sensoren,KI-Visualisierung,AvatareunddigitaleBaustellen-ToolsstehenimFokus.https:// www.handwerkdigital.de/Podcast Reinhören:DerKI-Tischler–WieeinChatbot Möbelträume visualisiert (Spotify)
IhnenfehlteinPodcastaufdieserListe? DannschreibenSieunsanredaktion@handwerk.com, welchen Podcast Sie auf dieser Liste vermissen und warum er für Kollegen imHandwerkinteressantist. JÖRGWIEBKING W
sindlauteiner StudieinihremUrlaubzuerreichen. mindestensdreiWochenUrlaub, um vom Alltag entspannen zu können. (JTE) W
erholt sind. Bei den älteren Befragtenab55Jahrenbrauchen 20 Prozent laut ihren Angaben
„Kein Deutsch, kein Rechnen, keine Lust – so schlimm sind unsereAzubis“titelteeinegroße Zeitung pünktlich zum Ausbildungsstart. Sie bestätigte damit sämtliche Vorurteile, die den jungenLeutendersogenannten Generation Z (Gen Z) so nachgesagt werden.
Die jungen Leute aber leiden zunehmend unter solchen Generationskonflikten – und
das hat Auswirkungen auf ihre Arbeitszufriedenheit. So ergab deraktuelleDAK-Gesundheitsreport „Gen Z in der Arbeitswelt“, dass fast ein Drittel der jungen LeuteSpannungenzwischenverschiedenen Altersgruppen am Arbeitsplatz erleben. 25 Prozent davonfühlensichdadurchstark oder sehr stark belastet, weitere 56 Prozent sehen sich weniger stark belastet. Nur 19 Prozent machen diese Konflikte nichts aus.
JüngerenehmenGenerationskonfliktehäufigerwahr Am häufigsten nehmen diejenigenKonfliktewahr,diealsjunge Beschäftigte in älterenTeams in der Minderheit sind. 44 Prozent von ihnen sind betroffen, 16 Prozent sogar häufig oder sehr häufig. Ältere stecken die Auseinandersetzungen offenbar besser weg – oder bemerken sie auch gar nicht: Im Durchschnitt aller Beschäftigten erleben nämlich
nur 23 Prozent Generationskonflikte und für 18 Prozent der Betroffenen sind diese Konflikte eine starke oder sehr starke Belastung. Generationskonflikte haben Auswirkungen auf die Zufriedenheit am Arbeitsplatz, ermittelte der Report. Nur einViertel der unter 30-Jährigen ist mit der eigenen Arbeitssituation vollkommenzufrieden.Beieinerfrüheren Befragung waren es noch 43 Prozent. Volker Nürnberg, Experte für Betriebliches Gesundheitsmanagement und Mitherausgeber desDAK-Gesundheitsreports,hält wenigvonKlischeesüberdieGen Z. „Besonders in Anbetracht des demografischenWandelshilftdas Heraufbeschwören von Generationenkonflikten nicht weiter“, betonter.„Esmussdarumgehen, jungeMenschenbeimEintrittin dieArbeitsweltgutzuunterstützen, damit sie auch langfristig ihrePotenzialeentfaltenkönnen. (KW) W
Ob ein Reel auf Instagram oder ein Video bei Tiktok zur Azubi-Werbung – mit Musik wirkt esbesser.DavidGeßner–FachanwaltfürUrheber-undMedienrechtsowiefürGewerblichen Rechtsschutz –, warnt jedoch davor, bei der Suche nach Hintergrundmusik allzu leichtfertig vorzugehen und lizenzpflichtige Songs ohne Erlaubnis auf gewerblichen Accountszuverwenden.Denn:SolcheVerletzungendes UrheberrechtskönnenvomInhaberdieserRechteabgemahntwerden.Unddaskannschnellteuerwerden.Wie Sie rechtssicher unterwegs sind, weiß der Anwalt.
PrivateundgewerblicheAccountstrennen?
„DiemaßgeblicheUrsachefürdieVielzahlurheberrechtlicherVerletzungshandlungenaufdenPlattformenliegt indergeschäftlichenNutzungvonals‚privat‘eingestellten Nutzerkonten“, erklärt Geßner. Denn je nach Art des Accounts gelten unterschiedliche Regeln. „Eine saubere Trennung ist deshalb wichtig“, betont der Fachanwalt. InderPraxisvermischensichprivateundgeschäftliche Nutzungallerdingsschnell.Häufigkommeesvor,dassder Accountursprünglichprivatangelegtwurde,späteraber auchfürdenBetriebverwendetwird,soGeßner.„Sobald Inhaltedaraufabzielen,Kunden,potenzielleMitarbeiter oderDrittedirektanzusprechen,handeltessichnichtmehr umeinereinprivateNutzungdesAccounts“,stellterklar.
Wichtig:„AuchwerblicheInhalte,diedurchDritteveröffentlichtwerden,könneneineUrheberrechtsverletzung darstellen“,warntGeßner.„SokanneinemUnternehmen unter bestimmten Umständen auch dann eine urheberrechtlich relevante Nutzung zugerechnet werden, wenn MitarbeitendeaufihrenprivatenAccountseinVideomit Musikveröffentlichen,indemetwaneueKolleginnenund Kollegengesuchtwerden.EineentsprechendeMusiklizenz muss daher auch in diesen Fällen vorliegen.“
WienutzeichMusikrechtssicher?
Instagram:PrivatenNutzernstelltInstagrameinebreite lizenzierteMusikbibliothekzurfreienVerfügung.Füreine gewerblicheNutzunggeltendieseLizenzennicht.Stattdessen können geschäftliche Accounts die Meta Sound Collectionnutzen.MetaistderMutterkonzernvonFacebook undInstagramundstelltfürbeidePlattformenMusikfür diegewerblicheNutzungzurVerfügung.„Dortsindüber 9.000 lizenzfreie Songs und Sounds für die freie Benutzungbereitgestellt“,erklärtderRechtsanwaltundbetont: „Dabeigiltesallerdingszubeachten,dassdiefürInstagram und Facebook geltenden Musiklizenzen auf die Nutzung innerhalb der Meta-Plattformen beschränkt sind.“ Eine Weiterverwendung sei auf Drittplattformen wie Tiktok nichterlaubt.
Tiktok:DasVideoportalTiktokunterscheidetzwischen persönlichen und Business Accounts. „Während private
NutzerZugriffaufdieGeneralMusicLibraryhaben,steht fürdiegewerblicheNutzungdieCommercialLibrarymit rund einer Million Songs zur Verfügung“, erläutert der Fachanwalt.
LizenzfreieMusikbedenkenlosnutzen? Eine kurze Online-Suche ergibt zahlreiche Treffer für lizenzfreie und kostenlose Musik. Dann sollte doch eine Nutzung kein Problem sein, oder? „Bei diesen Angeboten ist absoluteVorsicht geboten“, betont Rechtsanwalt Geßner.DennnurweildieMusikalslizenzfreiangeboten wird,musssiedasnochlangenichtsein.„Hieristesganz
wichtig,dieLizensierungsbedingungenzulesen“,sagtder Anwalt.ErempfiehltvorallemfolgendePunktezuprüfen: ● Ist eine Nutzung für gewerbliche Zwecke erlaubt? ● Darf die Musik für Social Media verwendet werden?
Undauchhiergilt:„DokumentierenSiedieNutzungsbedingungenfürdenjeweiligenSongperScreenshot,umim FalleinerAbmahnungeinenNachweisfürdieNutzungsbedingungenzuhaben“,rätderRechtsanwalt.Dennbei Urheberrechtsverletzungenistimmerderjenigehaftbar, der das Werk ohne Lizenz veröffentlicht hat – also Sie.
KATHARINAWOLF W
Liebergezielt,nichtinflationär FürLeonThiepoldvonderTischlerei DreyerinWulferstedt(Sachsen-Anhalt) spieltMusikvoralleminReelseine wichtigeRolle.„Siesolleinebestimmte StimmungerzeugenoderdieDynamik derArbeitzuunterstreichen“,erklärtThiepold,derfürMarketing&Vertriebzuständigist.AufdenSocialMedia-SeitendesBetriebswirdMusikgezieltmitBedachteingesetzt.DabeihandeltessichmeistumB-Roll-Aufnahmenaus derWerkstattodervonlaufendenProjektenaufderBaustelle. B-Roll-AufnahmensindergänzendeBild-oderVideosequenzen,diezusätzlichzumHauptmaterialverwendetwerdenund beispielsweiseAbläufeoderStimmungenveranschaulichen. FürdieAtmosphärewirdausschließlichdievonderPlattform bereitgestellteMusikgenutzt.Thiepoldweiß,dassaufSocial Media nicht einfach irgendwelche Songs verwendet werden dürfen,weildadurchUrheberrechteverletztwerdenkönnten. DaherwurdedasInstagram-KontoderTischlereibewusstals geschäftlichesProfilangelegt.DashatnichtnurdenVorteil,bei der Musik rechtlich auf der sicheren Seite zu sein. Bei einem geschäftlichenProfilgibtesauchReichweitenstatistikenund einsolcherSocial-MediaAuftrittwirktzudemprofessioneller. AnderenBetriebenmöchteThiepoldnocheinenTippmitgeben:„IchempfehleMusikgezieltundnichtinflationäreinzusetzen.Siewirktbesondersdann,wennsiezurStimmungdes Beitragspasst“.EbenfallsräterimHandwerkindenSozialen Medienauthentischundnahbarzubleiben.„Einfache,ehrliche Einblickefunktionierenambesten.“ (JTE)
Seit dem 9. Oktober müssen Banken Überweisungen strenger prüfen. Darauf weist der Zentralverband DeutschesBaugewerbe(ZDB)hin.Die neueRegelungbetrifftauchdieZahlungseingängeundZahlungsausgängevonHandwerksbetrieben. Hier die wichtigsten Fragen und Antworten.
WasändertsichbeidenBanken? BankenundSparkassenhabensichbeiÜberweisungenbisheraufdieIBAN-Nummernverlassen. Sie mussten weder die BIC noch den NamendesZahlungsempfängersabgleichen, so der ZDB. Das habe bei IBAN-Tippfehlern zu Fehlüberweisungen geführt und Betrug erleichtert. Ein Beispiel: Der Überweisende gibt den Namen eines bekannten Lieferantenan,dochdieIBANgehörteinemBetrüger. BeimreinenIBAN-Checkfieldasnichtauf,die Bank führte die Überweisung dennoch aus.
Ab Oktober 2025 gilt eine neue EU-Verordnung zur „Überprüfung des Zahlungsempfängers“ im Euro-Raum, auf Englisch „Verification of Payee“ (VoP). Sie verpflichtet Kreditinstitute, vor jeder Überweisung zu prüfen, ob die IBAN mit dem Namen des Empfängers übereinstimmt.
Das Verfahren soll Fehlüberweisungen verhindern und Betrug erschweren. Es gilt fürjedeSEPA-Überweisung,unabhängigvon derjeweiligenBankundderverwendetenSoftware. Nur für Überweisungen von und nach GroßbritannienunddieSchweizistdemZDB zufolgekeineEmpfängerüberprüfunggeplant.
Nach Eingabe der Überweisung prüft die Bank automatisch die Daten und zeigt das VoP-Ergebnis mit einem Ampelsystem an:
● Grün: Name und IBAN stimmen überein („Match“).
● Gelb: Leichte Abweichungen, etwa durch Tippfehler; die Bank nennt den korrekten Empfängernamen („Close-Match“).
● Rot: Keine Übereinstimmung zwischen IBAN und Name („No-Match“).
Nach dieser Rückmeldung entscheidet der Zahlerselbst,oberdieÜberweisungfreigibt oderstorniert.WiestrengBankenbeigelben oderrotenAbweichungenvorgehen,entscheiden sie selbst.
DieFinanzverwaltunghatdieAusstellungvon Freistellungsbescheinigungen für Bauleistungen nach § 48b Einkommensteuergesetz (EStG)umgestellt.Antragstellersolltendeswegen mehr Zeit bis zum Erhalt der BescheinigungeinplanenundAnträgefrühzeitigbeim zuständigen Finanzamt einreichen. Darauf weist das Finanzministerium MecklenburgVorpommern hin. Dies gelte insbesondere dann, wenn ein Betrieb einen konkreten Abgabetermin für dieVorlage beim Auftraggeber einhalten muss.
Bisher konnten die Finanzämter Freistellungsbescheinigungensofortausstellenund aushändigen. Dies ist nun nicht mehr möglich. Als Grund nennt das Ministerium die EinführungdesneuenbundesweitenVerfahrens„ELFE–Freistellungsbescheinigungfür Bauleistungen“.
MitdemneuenVerfahrenwürdenAnträge maschinell bearbeitet. Dabei würden die Bescheinigungen automatisch vordatiert –in der Regel um drei Kalendertage. Fällt das AusstellungsdatumdadurchaufeinWochenende oder einen Feiertag, werde der nächstfolgendeKalendertagalsAusstellungsdatum
eingetragen.DerVersandderBescheinigung erfolge in der Regel zentral per Post. „MitdemneuenVerfahrengehenwireinen weiterenSchrittinRichtungdigitaleVerwaltung“, sagt Finanzminister Heiko Geue. „Die automatisierte Bearbeitung sorgt langfristig für mehr Effizienz.“ (JW) W
Steht die VoP-Ampel auf Grün, haftet dem ZDB zufolge die Bank für Fehler. Gibt der Zahler die Überweisung trotz gelber oder roter Warnung frei, trägt er selbst die Verantwortung. Das gilt auch für Sammelüberweisungen: UnternehmenkönnendieEmpfängerprüfung hier ausschalten, haften dann aber für mögliche Fehler.
WassolltenHandwerksbetriebebeachten?
Auch Handwerksbetriebe sind als Zahler und Empfänger von der Empfängerprüfung betroffen:
● Zahlungsausgänge: Betriebe sollten die Stammdaten ihrer Lieferanten prüfen.
„Die bei der Bank hinterlegten Kontoinhabernamen müssen exakt mit den Empfängernamen im Zahlungsverkehr übereinstimmen“, rät der ZDB. Außerdem sollten Betriebe klären, wie sie aufWarnhinweise reagieren. ● Zahlungseingänge:Der Name auf Rechnungen und der Kontoinhabername bei der Bank müssen übereinstimmen. Andernfalls könntenVoP-Warnungen Kunden verunsichern und die Bezahlung von Rechnungen verzögern.Tipp des ZDB:Weisen Sie Kunden ausdrücklich und rechtzeitig darauf hin, ausschließlich den korrekten Empfängernamen für Überweisungen zu verwenden.
FürdieNeubauförderprogramme KlimafreundlicherNeubau(KFN) und Klimafreundlicher Neubau im Niedrigpreissegment (KNN) gelten seit dem 23. September günstigereZinskonditionen.Das BundesministeriumfürWohnen, StadtentwicklungundBauwesen (BMWSB) setzt damit nach eigenenAngabeneinenzusätzlichen Impuls, um klimafreundlichen, flächeneffizientenundbezahlbarenWohnraum zu schaffen. „WirziehendeshalbdenwichtigenHebelderZinsverbilligung fürBauherrinnenundBauherren nocheingutesStücknachoben“, betontVerena Hubertz, BundesministerinfürWohnen,Stadtentwicklung und Bauwesen.
Das KFN-Programm gehöre laut BMWSB zu den zentralen NeubauförderungendesBundes. Seit 2023 wurden rund 115.000 Wohneinheitengefördert.Unterstützt werden demnach sowohl
Neubauten als auch der Ersterwerb klimafreundlicher und energieeffizienter Wohn- und Nichtwohngebäude. Investoren, Genossenschaften,Unternehmen undPrivatpersonenkönnenlaut Ministerium hierfür zinsverbilligteKrediteüberihreHausbanken beantragen. Kommunen könnten Zuschüsse erhalten. Besonders gefördert werden Gebäude, die das Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG) erreichen, so das BMWSB. Die angepassten Konditionen liegen deutlich unter den momentanen Marktzinsen und sollenzusammenmitdergeplantenbefristetenFördermöglichkeit fürdenEH55-StandardzurAktivierung des Bauüberhangs und dem Bau-Turbo gute Rahmenbedingungen schaffen, erklärt Hubertz weiter. DerZentralverbandDeutsches Baugewerbe(ZDB)begrüßtdiese
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Kreditegefördert.
Entscheidung. Mit den neuen Förderkonditionen sänken die Zinsen beim KFN um 0,6 Prozentpunkte auf 2,3 Prozent. Beim KNN sogar von 2,2 auf 0,8 Prozente,erklärtFelixPakleppa, Hauptgeschäftsführer des ZDB. „JedeWachstumsinitiativeistein Schritt in die richtige Richtung – aber die Senkungen müssen dauerhaft abgesichert werden“, so Pakleppa. (JTE) W
EineRentenversicherungspflicht,dieallenSelbstständigenvorschreibt,eineAltersvorsorgeabzuschließen,gibtesbislangnicht.DieneueBundesregierunghatsichvorgenommen,dasThemain dieserLegislaturperiodeanzugehen.LautKoalitionsvertrag will Schwarz-Rot, „Selbstständige besser fürs Alter absichern“.Wiedasgelingensoll,stehtebenfallsindem Papier.Sosollen„alleneuenSelbstständigen,diekeinem obligatorischenAlterssicherungssystemzugeordnetsind, gründerfreundlichindiegesetzlicheRentenversicherung“ einbezogen werden.
KleinunternehmerundSolo-SelbstständigeimBlick Doch wie genau sorgen Kleinunternehmer und SoloSelbstständigeaktuellfürdasAltervorundwiegutschätzensieihreAbsicherungein?DasMünchenerifo-Institut hat dazu knapp 900 Solo-Selbstständige und Kleinunternehmer mit weniger als neun Mitarbeitenden befragt. Demnach sind sich viele Selbstständige nicht sicher, ob ihre Altersvorsorge den aktuellen Lebensstandard im Ruhestandsichert:Mit46Prozentschätztwenigeralsdie HälftederKleinstunternehmendenundSolo-Selbstständigen ihreVorsorge als ausreichend ein.
KnappeinDrittel(32Prozent)derBefragtengehtdavon aus,dassdieeigeneAltersvorsorgenichtreicht.Weitere 22Prozentsindunsicher.„DieAntwortenunterstreichen dieBedeutungeinergezieltenAltersvorsorgestrategiebei Selbstständigen,auchwennvieleSelbstständigeumfangreich und eigenverantwortlich vorsorgen“, sagt Katrin Demmelhuber vom ifo-Institut.
WieSelbstständigefürdasAltervorsorgen AllerdingszeigtdieUmfrageauch,dassSelbstständigein vielen Fällen breit und intensiv vorsorgen: So verfügen
Etwa85ProzentderHandwerkerschätzenihreGesundheit als„gut“oder„sehrgut“ein,trotzderhohenkörperlichen undmentalenAnforderungenihresBerufs.Dasergabeine Studie,diedieInnungskrankenkasse(IKK)classiczusammen mit der Sporthochschule Köln herausgebracht hat. Mehrals1.000HandwerkerausverschiedenenGewerken wurden dafür befragt.
DemnachliegtderKrankenstandunterdenHandwerkernmitsiebenProzentnurknappüberdemDurchschnitt derBeschäftigten(6,8Prozent),diemitAnspruchaufKrankengeldbeiderIKKclassicversichertsind.Muskel-und Skeletterkrankungenseienbesondershäufigundmachen 30,9 Prozent der Krankheitsfälle aus. DieMehrheitderHandwerkeristwährendderArbeitszeitüberwiegendkörperlichaktiv.46,8Prozentgabenan, mäßiganstrengendeodergehendeTätigkeitenauszuüben. SchwerekörperlicheArbeitenverrichten17,3Prozentder Befragten. Trotz dieser Belastungen schätzen knapp 82 Prozent ihre Arbeitsfähigkeit als hoch ein und glauben, ihreTätigkeit bis zur Rente ausüben zu können. Für die kommendenzweiJahresindsichgut91ProzentderTeilnehmenden „ziemlich sicher“, dass in ihrem Handwerk noch arbeiten können.
EinweiteresErgebnisderStudie:DasHandwerkistallgemeinzuversichtlich.Rund62ProzentderHandwerker gaben an „häufig“ bis „ständig“ zuversichtlich bei dem BlickindieZukunftzusein.BeideneinzelnenGewerken und den Positionen im Betrieb war laut der Studie kein großerUnterschiedinderZuversichtzuerkennen.Auffällig sei jedoch, dass Handwerker aus dem Gewerk „Holz“ besonderszuversichtlichsind,dennhierhattekeinerder Befragten„eherselten“oder„niemals“angegeben. (JTE) W
97 Prozent der Befragten über mindestens eine Vorsorgeoption.MehralsdreiViertel(78Prozent)kombinieren sogar mehrere Modelle.
Selbstständige haben in Deutschland verschiedene OptionenzurAltersvorsorge.Lautifo-Institutnutzenzwei DrittelderKleinunternehmendenundSolo-SelbstständigenkapitalbasierteVorsorgeformenwieInvestmentfonds oderWertpapiere.MehralsdieHälftederBefragtensetzt aufversicherungsbasierteLösungen–etwaprivateRenten- oder Berufsunfähigkeitsversicherungen. Knapp die Hälfte hat zudem Ansprüche an die gesetzliche Rentenversicherung, weil sie früher pflichtversichert waren. EsgibtaberauchSelbstständige,dieaktuellnochAnsprüche in der gesetzlichen Rentenversicherung erwerben –sechsProzentderBefragtensindfreiwilligversichertund
zwölf Prozent pflichtversichert. Auch den Verkauf des Betriebsplaneneinige(siebenProzent)alsTeilderAltersvorsorgeein–allerdingsgibteshierdeutlicheUnterschiede zwischendenGeschlechtern.Unterdenjenigen,diedenVerkaufalsTeilderVersorgesehen,sind88ProzentMännerund elfProzentFrauen.DerFrauenanteilbeiderUmfragelag nachAngabendesifo-Institutsallerdingsbei24,3Prozent. MehrereVorsorgeoptionen?MehrSicherheit! LautdenForschendendesifo-InstitutsweisendieUmfrageergebnisseaufeinenklarenZusammenhangzwischen derVielfaltderVorsorgeoptionenundderwahrgenommenen Sicherheit hin. „Selbstständige, die mehrereVorsorgeformenkombinieren,fühlensichhäufigerausreichend abgesichert“,erläutertDemmelhuber. ANNA-MAJALEUPOLD W
DEIN DIGITALER ERFOLG BRAUCHT MEHR ALS EINE PRÄSENZ.
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Die Wirtschaft ist ohne Nutzfahrzeuge nicht denkbar. Das untermauern auch einmal mehr die aktuellen Marktzahlen der European Automobile Manufacturers Association. Ihnen zufolge zeigte sich der europäische Nutzfahrzeugmarkt im vergangenen Jahr(2024)miteinemVerkaufsplusvonüber acht Prozent äußerst robust. Und mit dem Verbrenner-Aus 2035 in Reichweite macht sichauchbeidenleichtenNutzfahrzeugendie ElektrifizierungdesAntriebsstrangsbemerkbar.DochwaspasstvondergroßenAuswahl in den eigenen Fuhrpark?
FordE-TransitCustom
DerFordTransitCustomistFordProsKassenschlager.LautKraftfahrtbundesamtwurdeer allein zwischen Januar und Juni 2025 über 10.800 Mal neu zugelassen. Dabei hatte das Gewerbemit77,8ProzentdengrößtenAnteil. Seit2024gibtesdenTransporterausdemEinTonnen-NutzlastsegmentauchalsKastenwagen mitvollelektrischemAntriebundLeistungen von136bis285PS.MiteinerBatteriekapazität von 64 kWh bietet er Reichweiten zwischen 173und324Kilometern,beieinemVerbrauch zwischen22,6und41,4kWh/100km.Aneinem 115kW-Schnellladersollerinrund39Minuten von10Prozentauf80Prozentladen.DerPreis startetab57.953Euro.
VWID.BuzzCargo VolkswagenserstermittelgroßerE-Transporter heißtID.Buzz.Erist4,7Meterlang,1,98Meter breitund1,93Meterhoch,beieinemRadstand von2,98Metern.3,9KubikmeterFrachtpassen inihnhinein.InderVariantePurebesitzterein zulässigesGesamtgewichtvon3.000-undein Gesamtzuggewichtvon4.000Kilogramm.Die zulässigeAnhängelastbeträgt750Kilogramm. Erverbrauchtzwischen20und22,1kWh/100 kmundhateinemaximaleelektrischeReichweite von 335 Kilometern, bei einer Höchstgeschwindigkeitvon145km/hinderVariante Pure.DerNetto-BatterieenergiegehaltinkWh beträgt59kWh(eine79-kWh-Batterieistinden Varianten Pro und 4Motion vorhanden). An einerAC-Ladesäulelädterin6,5Stundenvon Nullauf100Prozent,amSchnellladerbenötigt er 24 Minuten, um von 10 auf 80 Prozent zu laden.Zuhabenisterab42.720Euro.
OpelMovanoElectric ImRahmenderProOneOffensivederMuttergesellschaftStellantisgibtesdenOpelMovano ElectricnunauchmitvollelektrischemAntrieb. Erbringtesaufbiszu420KilometerReichweite (WLTP) und bis zu 17 Kubikmeter LadevolumenimgrößtenModellL4H3.Erfährtmiteiner 110-kWh-Batterieund279PSLeistungvor.An einer150-kW-Schnellladestationsollerinnerhalbvon55Minutenbiszu80Prozentaufladen. Als Movano L3H2 35+ kommt er auf ein zulässiges Gesamtgewicht von 3.500 Kilogramm. In dieser Variante ist er knapp sechs Meter lang, bei einem Radstand von
4,03 Metern. Dazu kommt eine Höhe von 2,61MeternundeineBreitevon2,05Metern. DasLaderaumvolumenbeträgt13Kubikmeter. DiePreisestartenbei55.000Euro.
NissanInterstarjetztvollelektrisch Nissan legt den Interstar nun vollelektrisch auf. Mit einer nutzbaren Ladelänge von 3,22 bis 3.85 Metern und einem Laderaumvolumenvon10,8bis14,8Kubikmeternbietetder InterstarreichlichPlatz.Beieinemzulässigen GesamtgewichtvonvierTonnendürfenbiszu 1,6 Tonnen eingeladen und bis zwei Tonnen angehängtwerden.Mitder87kWh-LithiumIonen-Batteriesolldie143-PS-Versionbiszu460 Kilometerweitkommen.Biszu200Kilometer Reichweite verspricht der E-Transporter mit 130PSund40-kWh-Akku.WährendinKombinationmitdemkleinerenAkkuWechselstrom standardmäßigmit7kW(optional11kW)und Gleichstrommit50kWgeladenwerdenkann, lässtsichdiegroßeBatterieabWerkmit11kW AC (optional 22 kW) und 130 kWam Schnelllader befüllen. In 30 Minuten kann so Strom fürdienächsten250Kilometeraufgenommen werden.DiePreisestartenbei46.200Euro.
RenaultMasterE-TechElectric
Der neue Renault Master E-Tech Electric ist seit dem Frühjahr 2024 erhältlich und fährt mit bis zu 460 Kilometer Reichweite vor. Es stehen zwei Elektromotoren mit 130 PS oder 143PSzurWahl,diejeweilseinDrehmoment
Der Fall: Ein Elektriker, der nebenberuflich selbstständig Gartenarbeiten erledigt, überfuhr mit seinem Wagen eine rote Ampel. Das Problem: An der Stelle stehen zwei Ampeln sodichthintereinander,dassvor
allemortsunkundigeAutofahrer die erste Anlage oft übersehen und bei Rot fahren. SoergingesauchdemHandwerker. Er übersah das rote Licht und fuhr, obwohl die Ampel bereits sechs Sekunden auf Rot stand. 200 Euro Geldbuße und ein Fahrverbot zwischeneinemunddreiMonaten sinddafürdieüblichenStrafen. Der Elektriker räumte den Verstoß ein, widersprach aber trotzdemdemBescheid.Durch einFahrverbotsaherseinewirtschaftliche Existenz bedroht. Dennsowohlalsfestangestellter DasUrteil: Das Amtsgericht DortmundsahdieNötedesVerkehrssündersundentschiedauf Milde. Dazu trug auch die Aus-
sage des Arbeitgebers bei. Er bestätigte die Sorge des Elektrikers,dassesfürihnimBetrieb ohneFührerscheinkeineanderenEinsatzmöglichkeitengäbe. Er würde dann voraussichtlich ohne Gehalt freigestellt. Angesichts dieser Aussicht nutzte das Gericht seine SpielräumeundverhängtekeinFahrverbot,auchweilsichderHandwerker bislang nichts hatte zuschulden kommen lassen. Stattdessen muss er nun 400 Euro, also die doppelte Strafe zahlen. (KW) W
von 300 Nm mobilisieren. Die Basisvariante beziehtihreEnergieauseiner40-kWh-Batterie und ermöglicht eine WLTP-Reichweite von rund200Kilometern.Aneiner130-kW-Gleichstrom-Schnelllade-Stationlädterin30Minuten Stromfür250KilometerFahrstrecke.DerMasterE-TechElectricverfügtübereineNutzlast von 1.625 Kilogramm und eine Anhängelast von2,5Tonnen.DaszulässigeGesamtgewicht beträgt vier Tonnen. Preislich startet er ab 51.790 Euro und ist lieferbar in den Versionen L2H2 (Gesamtlänge: 5,68 Meter, Höhe: 2,49MeterundLadevolumen:10,8Kubikmetern) und L3H2 (6,13 Meter lang, 2,49 Meter hochund13KubikmeterLadevolumen).
MercedesSprinter Auch Mercedes‘ Transporter-Klassiker fährt elektrifiziert auf den Straßen. Die Motorleistungliegtzwischen136und204PS.Eristmit 56,81oder113kWhzuhabenundfährtbiszu 484 Kilometer. Mit der 56-kWh-Hochvoltbatterie und der Sonderausstattung DC-Laden (115kW)lädteranderSchnellladesäulein28 Minutenvonzehnauf80Prozent.Der3,5Tonner ist circa 5,9 Meter lang, 2,33 Meter hoch, 2,34Meterbreit,beieinemRadstandvon3,66 Metern.DiemaximaleLaderaumlängebeträgt 3,37Meter,dieLaderaumhöhe1,71Meter,bei einemLaderaumvolumenvon9.000Litern.Das Gesamtgewichtbeträgt3.500Kilogramm,das Lastzuggesamtgewicht5.000Kilogramm.Die Preisestartenab37.992,50Euro.
Mit dem Proace Max ist Toyota seit Mitte 2024 auch in der 3,5-Tonnen-Klasse am Start. Der Transporter bietet drei Längen (5,41 Meter, 6,00 Meter und 6,36 Meter) und zwei Radstände. Dazu kommen eine maximale Zuladung von 1.460 Kilogramm und ein Ladevolumen von bis zu 17 Kubikmeter. DerElektromotorkommtauf279PSundhat einenVerbrauchzwischen26und31kWh/100 km.AnderAC-LadesäulelädtervonNullauf 100Prozentinnerhalbvonmindestens11,75 Stunden,amSchnellladerbrauchteretwa55 Minuten,umvonNullauf80Prozentzuladen. Die Preise starten bei 55.820 Euro. KiasteigtinsNutzfahrzeuggeschäftein Das auf der IAA-Transportation 2024 vorgestellte PBV-Konzept hat Kia inzwischen zur Marktreife geführt. Der Elektrotransporter PV5 Cargo ist zu Preisen ab 33.000 Euro zu haben. In der 122-PS-starken Basisvariante ist eine 51,5-kWh-Batterie verbaut, die eine Reichweitevonbiszu291Kilometernermöglicht.Ab36.800EuroisteineAusführungmit 163 PS, 71,2 kWh und 397 Kilometer Reichweite erhältlich. Eine kleinereVariante mit 43,3 kWh soll bald folgen. Zum Start gibt es zunächst nur die Langversion L2H1 mit 4,70 Meter Länge und 4.400 Liter Laderaumvolumen.DiekürzereAusführungL1H1folgt ebenso wie die Langversion mit Hochdach (L2H2) im Jahr 2026. KEVINSCHMIDT W
Ziel der Veranstaltung von Handwerkskammer und Industrie- und Handelskammer Magdeburg war es, gemeinsam mit Unternehmen und VertreternausPolitikundVerwaltungüberPerspektivenundHerausforderungendesWirtschaftsraums ins Gespräch zu kommen und konkrete Impulse für die Zukunft zu setzen.
Im Mittelpunkt stand die Frage, wie die Region MagdeburgmitderLandeshauptstadtsowiedenLandkreisen Börde,JerichowerLandundSalzlandkreisihrewirtschaftliche Zukunft erfolgreich gestalten kann. InWorkshops undanThementischenwurdenaktuelleHerausforderungen wie der Fachkräftebedarf und die notwendige Digitalisierung intensiv diskutiert.
Einen besonderen Akzent setzte die Podiumsdiskussion,indereinhoffnungsvollerundgleichzeitigrealistischerBlickaufdieRegiongeworfenwurde.Glasermeister IngmarSchwanausMagdeburg,derseinFamilienunternehmen in fünfter Generation führt, brachte es auf den Punkt:DieRegionseiüberschaubar,liegezentral,seigut erreichbar – und vor allem: man kenne sich. Geschäftspartnerbegegnetensichmehralseinmal,Zusammenarbeit funktioniere im Nahbereich, das Handwerk sei tief in der Region verwurzelt.
Schwans Appell an die Politik: nicht nur Großansiedlungen in den Fokus rücken, sondern den kleinen und mittlerenUnternehmenmehrWertschätzungundAnerkennungentgegenbringen–fürihrentäglichenEinsatz, ihre Standorttreue und die Stabilität, die sie der Region geben.
WirtschaftsministerSvenSchulzegriffdieseBotschaft direktauf:DieWirtschaftinSachsen-Anhaltseiklarmittelständischgeprägt,betonteer,undesseierklärtesZiel seiner Politik, die kleinen Betriebe mit einfachen und wirksamen Instrumenten zu stärken. Programme wie die Meistergründungs- oder Praktikumsprämie kämen unbürokratisch und direkt im Handwerk an.
Denkmalschutz neuentdecken
Seit dem 3. Oktober und noch bis8.Februar2026istimMagdeburger Dom die interaktive und multimedialeWanderausstellung „Liebe oder Last?! – Baustelle Denkmal“derDeutschenStiftung Denkmalschutz zu sehen.
„Die Schau wirft einen ungewöhnlichen Blick auf das kontroverseThema Denkmalschutz undgibtAntwortenaufvieleFragen,irrtümlicheAnnahmenoder gängige Vorurteile, die so noch nirgendwo beantwortet worden sind“, heißt es in der Beschreibung desVeranstalters.
Die Ausstellung thematisiert auch einige Denkmale aus Magdeburg:denDom,denMoritzhof und das Kloster Unser Lieben Frauen.
GeöffnetistderDomimOktobervon10bis17Uhr,vonNovember bis Januar von 10 bis 16 Uhr, anSonn-undFeiertagenab11.30 Uhr.(AG)
DieVollversammlung der Handwerkskammer Magdeburg hat in ihrer Vollversammlung am 24.Juni 2025 u.a. folgenden Beschlussgefasst,dervomMinisteriumfürWirtschaft,Tourismus, Landwirtschaft und Forsten des Landes Sachsen-Anhalt genehmigt wurde: Änderung des Finanzstatuts der Handwerkskammer
Die entsprechende elektronische Bekanntmachung finden Sie auf der Internetseite der Handwerkskammer Magdeburg unter:www.hwk-magdeburg.de/ rechtsgrundlagen
ImpulsezumWeiterdenkenlieferteInnovationsberater Jean-Philipp Hagmann aus Zürich. Er stellte die provokanteFrage,wasInnovationeherverhinderealsfördere, undmachtedeutlich:Oftseieshilfreicher,etwaswegzulassen,alsNeueshinzuzufügen.AusseinerDefinitionvon Innovationals„dieFähigkeiteinerOrganisation,Aufgaben aufüberraschendeArtzulösen“lässtsichableiten,dass dasHandwerkperseinnovativist–jedenTagaufsNeue. Das Forum machte insgesamt deutlich: Die Region hat enormes Potenzial – wenn alle Akteure gemeinsam gestalten, voneinander lernen und auf Augenhöhe zusammenarbeiten.
IHK-Präsident Klaus Olbricht und Handwerkskammer-Präsident Andreas Dieckmann betonten: „Wir habenunsüberdasgroßeEchounddenintensivenAustausch sehr gefreut.“ Sie kündigten an, dasWirtschaftsforumaufgrunddergroßenResonanz2026fortzuführen. THERESEKLETTE-SCHRILLS W
» Elvis Berisha: Über Umwege: Ich bin in Magdeburg geboren, aber meine Eltern kamen ursprünglich aus demKosovo.Alsichsiebenwar,musstenwiralsFamilie zurückziehen. Dort lernte ich die Sprache, machte mein AbiturundbeganndanachmeinStudiuminKriminologie, umspäterPolizistzuwerden.MeinPlanscheitertejedoch daran,dassichvorderverantwortlichenBehördenichtals „echterKosovare“galt–eineKarrierealsPolizistbliebmir verwehrt. Aufgrund dieser Perspektivlosigkeit habe ich meinStudiumabgebrochenundbinmit19Jahrenallein zurücknachMagdeburg.Ichversuchte,meinenursprünglichenBerufswunscherneutzuverfolgen,dochmanriet mir zunächst zu einer handwerklichen Ausbildung. So begannichmeineAusbildungineinemMalerbetrieb–und bin diesem Handwerk bis heute treu geblieben.
» ElvisBerisha:NachdemichineinemMalerbetriebalsVorarbeitertätigwar,merkteich,wiesehrmirVerantwortung liegt.SchonbaldtrauteichmirdenMaler-undLackierermeister zu und meldete mich an. Im Vollzeitkurs der MeisterschuleentwickelteicheinekonkreteVorstellung davon,wasesbraucht,umalsSelbstständigerarbeitenzu können.MitderZeitwurdeesfürmichimmerschwerer, mir eine Rückkehr in ein Angestelltenverhältnis vorzustellen–ichwolltemeineigenesUnternehmenaufbauen. WelchesWissenhabenSiesichnochangeeignet?
» Elvis Berisha: Ich habe mich intensiv mit den Themen Betriebsführung, Marketing, Kalkulation und Kundenbetreuungauseinandergesetzt.Zusätzlichhabeichmich beiderHandwerkskammerundanderenStellenüberFördermöglichkeiten, rechtliche Grundlagen und Buchhaltung informiert, um mein Unternehmen von Anfang an professionell aufzustellen.
DasBerufsbildungszentrumderHandwerkskammer Magdeburg sucht qualifizierte Meisterinnen und Meister sowie DiplomIngenieure (oder vergleichbare Qualifikationen) zur Sicherung des Fachkräftebedarfs auf Meisterebene.
Als Dozentin oder Dozent vermitteln Sie Fachwissen und Praxiserfahrung an angehende Meister und tragen maßgeblich zur Qualitätssicherung undWeiterentwicklung des Handwerks bei.
Eine solche Tätigkeit ist ideal, wenn Sie sichnebenberuflichengagierenmöchten.Die Einsatzzeiten werden individuell mit Ihnen abgestimmt, sodass sie sich perfekt in Ihren Arbeitsalltag integrieren lassen. Bei einer Dozententätigkeit arbeiten Sie auf Honorar-
basis.Siearbeitenflexibelunderhalteneine entsprechendeVergütung bzw. Honorar für Ihren Einsatz. W
Gesuchtwirdaktuell
● DozentimFachbereichInstallateur-und Heizungsbau-TeilII(Fachtheorie)- Anlagentechnik (Heizungsanlagen, Lüftungsanlagen,Trinkwasseranlagen inkl. DIN sowie jeweils zugehörige Berechnungen) Interessenten(auchfürandereFachrichtungen)meldensichbittebei: ChristinWeidemeier,LeiterindesBerufsbildungszentrumsderHandwerkskammerMagdeburg, Tel.03916268-108,E-Mailcweidemeier@ hwk-magdeburg.de
WohabenSiesichUnterstützunggeholt?
» ElvisBerisha: Ich habe mir früh eine Unternehmensberaterin an meine Seite geholt. Mit ihr an meiner Seite habeichmichvonAnfangansichergefühlt–siehatmich Schritt für Schritt durch alle bürokratischen Herausforderungen begleitet.
WelchePlänehabenSiefürdieZukunft?
» ElvisBerisha: Mein Ziel ist es, den Betrieb weiter auszubauen,einstarkesTeamaufzubauenundauchLehrlinge auszubilden,ummeinWissenweiterzugeben.Außerdem möchteichmichimBereichmodernerGestaltungstechnikenweiterentwickelnundmeinenBetriebinMagdeburg und Umgebung als verlässlichen und kreativen Partner etablieren. ANNE-KRISTINGOTOT W
Bei der Messe am bundesweiten Tag des HandwerkskonntenSchülerinnenundSchüleranden StändenderAusbildungsbetriebeundVerbände sowieindenLehrwerkstättendiegroßeVielfalt der Handwerksberufe kennenlernen, ihre handwerklichen Fähigkeiten beim Handwerksparcours testen und mitFachleutenunterschiedlicherGewerkeinsGespräch kommen.FürmusikalischeUnterhaltungsorgtedie SchülerbandderErnst-Wille-GemeinschaftsschuleMagdeburg. Andreas Dieckmann, Präsident der Handwerkskammer Magdeburg, sagte auf der HANDWERK4YOU: „Eine Tätigkeit im Handwerk tut gut – nicht nur der Gesellschaft, sondern jedem Einzelnen, der einen Handwerksberufausübt.HandwerkerinnenundHandwerker bewerten ihre Gesundheit laut einer aktuellen Studie deutlich besser als der Durchschnitt der Bevölkerung. Wer am Ende desTages sieht, was er geschaffen hat, ist zufrieden und fühlt sich wohl. Deshalb steht der heutige Tag des Handwerks unter dem Motto „Handwerk tut gut“. Damit greifen wir ein Thema auf, das gerade für die junge Generation immer wichtiger wird. Echtes Wohlbefinden ist die Grundlage für Zuversicht und einen selbstbewussten Blick in die Zukunft – ein Beruf im Handwerk sorgt dafür.“
Auch Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Sven Schulze stattete der HANDWERK4YOU einen Besuch ab und kam mit Ausstellern, Besuchern und Vertretern der Handwerksorganisation ins Gespräch. „DasHandwerkisteineechteZukunftsbranche.Wersich für diesen Weg entscheidet, hat hier bei uns in Sachsen-Anhalt sichere Jobperspektiven, spannende Aufgaben und beste Aufstiegschancen. Als Land unterstützen wir junge Menschen dabei von Anfang an: Mit unserer Praktikumsprämie können Schülerinnen und Schüler ab 15 Jahren das Handwerk kennenlernen und dafür bis zu 480 Euro erhalten. Und auch später öffnen wirTüren –etwamitderMeistergründungsprämie,diedenSchritt
in die Selbständigkeit erleichtert. Unser Ziel ist klar: Wir wollen mehr junge Menschen für unser Handwerk begeistern, sie sollen das Handwerk für sich entdecken undihreZukunfthierinSachsen-Anhaltgestalten“,sagte Schulze.
Auch nach Beginn des Ausbildungsjahres bietet das HandwerkweiterhinzahlreicheoffeneAusbildungsplätze. Die Handwerkskammer steht Interessenten mit Rat und Tat zur Seite. ANJAGILDEMEISTER W
Es ist ein spätsommerlicher Tag, als wir bei der Markuskirche im Stadtteil List in Hannover ankommen. Mit dem Betreten der Kirche wird es frischer. Am Gatter zur oberen Empore wartet Georg Schloetmann. Er ist Orgelbaumeister und von der Kirchengemeinde mit einer besonderen Aufgabe betraut: Er und seinTeam vom Orgelbaubetrieb E. Hammer aus Hannover sollen der Orgel „ihren Klang zurückbringen“.MiteinerErweiterung,einer zweiten Orgel, soll es in der Markuskirche wieder romantische Klänge geben.
Das bisherige Instrument ist eine neobarocke Orgel. Zehn Jahre habe es vom ersten Angebot bis zum Projektbeginn gedauert. Zwischenzeitlich gab es Planung, AbsprachenunddieBeschaffungderFinanzierung. „MichreiztbesondersderNeubau,dadieser inunseremGewerkeherseltenist“,betontder Handwerksmeister.ZudemseieinAuftragin dieser Größenordnung nicht alltäglich.
Ausaltmachtneu
Die ursprüngliche Orgel der Markuskirche von 1906, die eine romantische Klangfarbe hatte, wurde im Zweiten Weltkrieg beschädigt.1958wurdeeineneueOrgelmitbarocken Klängenerbaut.UmdieromantischenKlänge wiederindieKirchezurückzubringen,sollte die bestehende Orgel erweitert werden. Für die Erweiterung, dem sogenannten Auxiliar,hatderOrgelbauerdiePfeifeneiner Orgel von 1906 aus Hildesheim aufbewahrt undwiederverwendet.DieseseilautderKirchengemeindeein„Schwesterinstrument“der ursprünglichenOrgelundzeitgleichinderselben Werkstatt von Furtwängler & Hammer erbautworden.DieserBetriebwardasVorgängerunternehmenvonE.Hammer,denSchloetmannheutemitneunMitarbeitendenführt. „DerKernteildesAuxiliarsbestehtausder alten Hildesheimer Orgel, das sind rund 60 Prozent“,erklärtderOrgelbauer.DieAußenverkleidungdesInstrumentswurdeneuaus Eiche gebaut. Um der Konstruktion mehr Lebendigkeit zu verleihen, hat der in dem OrgelbaubetriebbeschäftigteTischlerBretter inunterschiedlichenStärkenverwendet.„Die HolzstrukturerzeugteinlebendigesSpielmit dem Licht“, beschreibt Schloetmann. DerNeubau Im Innern der neuen Orgel, die durch eine kleine Tür begehbar ist, riecht es nach frischem Holz. 1.060 Pfeifen werden hier verbaut. Vom Kirchenschiff aus sind nur 42 Pfeifen an der Vorderseite des Neubaus zu
W VIERFRAGENAN
Larissa Pichler
FIRMENNAME GlaschulzHandel&Glasbau
WEBSEITE www.glaschulz.de
ORT Rosdorf
GEWERK Glaserei
MITARBEITERZAHL 12
FUNKTION Prokuristin
erkennen. Jede einzelne Pfeife stimmt der Orgelmacher per Hand. Durch das weiche MaterialderZinn-undBleilegierungkönnen die Pfeifenzungen verkürzt oder verlängert werden. Dadurch kann der Handwerker die Tonhöhe beeinflussen. Die Intonierung der TönewirddurchdasEinkulpenamPfeifenfuß gesteuert.DafürwirdeineMessingglockeverwendet, die das Luftloch am Fuße der Pfeife verengt oder erweitert.
BarocktrifftaufHightech Anmutige Klänge entlockt der Orgelbauer dem Instrument. Um die neue kleine Orgel
2. Wie rekrutieren Sie Nachwuchskräfte für Ihren Betrieb? HauptsächlichüberSocialMediamitbezahltenAnzeigen.Wirbesuchenaber auchAzubimessenundschaltenWerbungimRadio.
3. Wie würden Sie Ihren Führungsstil beschreiben? NahbarundaufAugenhöhe.JederMitarbeiterkannseinenInputeinbringen.
4. Was tun Sie, damit Ihre Mitarbeitenden sich wohlfühlen?
anzuspielen, kommt modernsteTechnik ins Spiel:EinDatenkabelsorgtfürdieVerbindung vomSpieltischderaltenOrgelhinzurneuen Orgel. Auch beim Stimmen hat die Technik einen Vorteil: „Ich kann die Orgel mit dem Handyanspielen“,erklärtderUnternehmer. „Esmussjetztkeinerdanebensitzenunddie Orgel manuell bedienen.“
FürdieelektrischeErweiterungmussteder Spieltisch modernisiert werden. Er verfügt übervierKlaviaturen,dieübereinanderangeordnet sind. Mit der oberen Klaviatur wird das Brustwerk der großen Orgel angespielt. DarunterbefindetsichdieKlaviaturdesKro-
nenwerks.DieDrittespieltdasHauptwerkder Orgelan.UndaufderunterenKlaviaturliegt das sogenannte Rückpositiv. Die Pedale der Orgel sind für die Basstöne. Dank der Elektronik lassen sich die Teilwerke der neuen Orgel den vier Manualklaviaturen und der PedalklaviaturjenachBedarffreizuordnen. Mittlerweile ist die Orgel offiziell eingeweiht worden. Wie zufrieden ist der OrgelbauermitdemErgebnis?„WenndieOrgelzum ersten Mal losbraust, ist man entsprechend aufgeregt. Aber es hat alles gut funktioniert und die Leute waren begeistert“, sagt Georg Schloetmann. JORINATENBERG W