Von A wie Ausbildungsberatung bis Z wie Zivil- und Vertragsrecht: Die Handwerkskammern bieten ihren MitgliedbetriebenumfassendeBeratungundsindProblemlöserinvielenAngelegenheiten.Zum125.JubiläumhatdieRedaktion dieserZeitungHandwerkerinnenundHandwerkergefragt,wassiesichzubestehendenDienstleistungenwünschenwürden.Meistsinddas kleineErgänzungenzumaktuellenAngebot.
Ausbildung,Förderung,Sichtbarkeit „Mehr Weiterbildungsangebote, die über die Ausbildung hinausgehen, wären toll. Ich denke da an Themen wie Baustellendokumentation oder Wirtschaftlichkeitsberechnung aber auch Büroorganisation oder bewährte Softwareangebote. Das würde uns imArbeitsalltagwirklichweiterhelfen.“(FlorianKastner,DachdeckereiKastner,Hameln)
„MeinWunsch ist, dass die Handwerkskammern und Innungen enger zusammenarbeiten. Insbesondere die Ausbildungsverord-
nungistteilweisesoveraltet,dassTechniken und Materialien verwendet werden, die in derPraxisgarnichtmehrgefragtsind.Kaum jemand nutzt beispielsweise mehr einen Hobel – der liegt eher auf dem Dachboden.“
(Walter Keitel,Tischlerei Keitel, Lenne)
„DaichgeradeeineBetriebsübernahmehinter mir habe, würde ich mir rückwirkend mehr Informationen rund um die Themen Startkapital, Fördergelder und Unterstützung für jungeUnternehmerwünschen.“(SergejSchäfer,BrunsZerspanungstechnik,Isernhagen)
„Ich wünsche mir eine größere Sichtbarkeit der Frauen in Handwerksberufen und ihre StärkunginderGesellschaft.Daherbitteich die Handwerkskammern, weiterhin am Ball zubleibenundalsInstitutionauchindiesem Bereichpräsenterzuwerden.“(MelanieKruse, Tischlerei Kruse, Sevelten)
„Wir müssen es schaffen, die Vollversammlungen in den Handwerkskammern zu
AusTonundHolzentstehenUnikate
Seit gut einem Jahr fertigt Frauke Farin aus Oldenburg ihre Brottopf-Reihe. „Ich hatte echt Respekt davor, mit dieser MasseTon zu arbeiten“, erzählt die Keramikerin.FüreinenTopfverarbeitetsieungefährfünfKilodavon.FürsolcheMengen Ton sei dieVorbereitung entscheidend: Er wird durchgeschlagen, mitTonfarbe undFarbpigmentenüberzogenundmitMusternverziert.FürdieWirkungseider richtigeTrockenheitsgradwichtig.DieDeckelfürdieUnikatedrechseltihrNachbar. „Besonders gefällt mir die Kombination vonTon und Holz“, sagt Farin.(JTE)
Frauenim Handwerk müssensichtbarerwerden.
MelanieKruse, TischlereiKruse, Sevelten
verjüngen. Das geht nur, wenn viele junge Handwerker auch ein Ehrenamt übernehmen. Dafür müssen wir sie durch unsere Arbeit für eine ehrenamtliche Tätigkeit begeistern.“ (Kai Schaupmann, Joh. Fischer GmbH, Osnabrück)
„Da uns die Weiterbildung der Mitarbeitenden am Herzen liegt, wünsche ich mir aktuelle Informationen zu entsprechenden Fördermöglichkeiten.WenneineFörderung ausläuft, beginnt meist ein anderes Programm, das Betriebe nutzen können. Das wüsste ich gern vorab, sodass wir Chancen auf eine rechtzeitige Bewerbung haben.“ (LukasBäcker,MeyerGruppe,Ganderkesee)
„Mein Wunsch ist, dass das Handwerk für die jungen Generationen wieder spannenderwirdundwirBetriebemehrNachwuchs finden. Das betrifft die Ausbildung und die Unternehmensnachfolge.“ (Kerstin Prause, Inhaberin Kerstin‘s Friseursalon, Stendal) MARTINAJAHN W
„DasHandwerkbleibtauch2025 eine starke Karriereoption“, sagt Jörg Dittrich, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH). Diese Aussage stützten die monatlichen Ausbildungsmarktkennzahlen der Handwerkskammern. ZwischenJanuarundJuliseiennach Informationen der Handwerkskammern mehr als 91.000 AusbildungsverträgeneuindieLehrlingsrollen eingetragen worden. Das sei ein Plus von 5,3 Prozent imVergleich zumVorjahreszeitraum.AufgrundeinesIT-Vorfalls kames2024zueinerUntererfassungbeidenNeuverträgen,diees beiderInterpretationzuberücksichtigen gelte. Doch auch im VergleichzumJahr2023liegtdie aktuelleNeuvertragszahldeutlich im Plus (4,6 Prozent).
Allerdings gebe es neben den positivenZahlenauchernsthafte Warnsignale:MangelndeGrundkompetenzen junger Menschen gefährden laut ZDH zunehmend eine erfolgreiche Ausbildung. „NichtvorhandeneKenntnissein DeutschundMathematikführen zunehmend zu Passungsproblemen zwischen Bewerberinnen undBewerbernundAusbildungsbetrieben“, erklärt Dittrich. DieimKoalitionsvertragvorgesehenenMaßnahmenwieInvestitionen in moderne Bildungsstätten,mehrBerufsorientierungoder ein gestärktes Aufstiegs-BAföG „müsstendaherzügigumgesetzt werden, um potenziellen Auszubildenden den Berufseinstieg zu erleichtern und Auszubildende mit Lerndefiziten zu unterstützen“,fordertDittrich. (JTE) W
● WiderrufDauerfristverlängerung: Unternehmen können eine Dauerfristverlängerung um einen Monat beantragen. Doch bei wiederholtenVerspätungen kann das Finanzamt diese widerrufen.
● WiderrufFreistellungsbescheinigung: Die Freistellungsbescheinigung für die Bauabzugsteuer kann entzogen werden, wenn ein Betrieb Steuern nicht pünktlich zahlt oder die Umsatzsteuervoranmeldung mehrfach verspätet übermittelt.
DieUmsatzsteuervoranmeldungistspätestens am10.TagnachEndedesVoranmeldungszeitraums fällig. Für die meisten Handwerksbetriebe ist das der 10. des Folgemonats. Liegt die Umsatzsteuerschuld desVorjahres unter 9.000 Euro, erfolgt die Anmeldung quartalsweiseimmerzum10.TagnachQuartalsende.
Umsatzsteuerzuspätgezahlt
DieZahlungderUmsatzsteueristam10.fällig, betont Siefert. „Wer die Voranmeldung
Erben eines Familienheims bleiben von der Steuer verschont, wenn derVerstorbene bis zuseinemToddortlebteunddieErbenselbst einziehen.WennderErblasserauszwingenden Gründen die Immobilie nicht bis zu seinemTodnutzenkonnte,greiftindiesemFall §13Abs.1Nr.4cdesErbschaftsteuergesetzes (ErbStG):DieSteuerbefreiungbleibtbestehen. Doch wie verhält es sich, wenn der Verstorbene aus zwingenden Gründen nie in dieImmobilieeinziehenkonnte?Übereinen solchen Fall entschied das Finanzgericht Berlin-Brandenburg.
DerFall:EinSohnlebteineinerEigentumswohnung,dieihmundseinerMutterseit2019 gehörte.DieMutterwohnteineineranderen Wohnung.2020starbsie,undderSohnerbte ihren Anteil an der Eigentumswohnung. Er
erklärte dem Finanzamt, seine Mutter habe indiegemeinsameWohnungziehenwollen, seiaberdurchihreKrankheitdarangehindert worden.DasFinanzamtlehntedieSteuerbefreiung ab. DasUrteil:DasFinanzgerichtbestätigtedie Entscheidung des Finanzamts. Zwar könne eineschwereKrankheiteinzwingenderHinderungsgrund im Sinne des Gesetzes sein. Doch für die Steuerbefreiung hätte die VerstorbenezumindestzeitweiseinderWohnung leben müssen. Das sei nie der Fall gewesen. Die Wohnung habe daher „zu keinem Zeitpunkt vor dem Erbfall den Mittelpunkt des familiärenLebens“derMuttergebildet.(JW) W
DerFall:EinEhepaarzogausseiner65-Quadratmeter-WohnungohneArbeitszimmerin eine 100-Quadratmeter-Wohnung mit zwei Arbeitszimmern. In der Steuererklärung machtedasPaardieWerbungskostengeltend. Das Finanzamt lehnte ab, das Finanzgericht gabdemPaarrecht.DannlandetederFallvor dem Bundesfinanzhof (BFH).
DasUrteil:DerBFHbestätigtedieEntscheidungdesFinanzamtes.DieMotivefürdieAuswahleinerWohnungunddieBestimmungdes Wohnortsseien„nahezustetsdurchdieprivate Lebensgestaltung geprägt“. Eine Ausnahme gelte nur, wenn der Umzug klare berufliche Gründehabe.AbsetzbarseienUmzugskosten dann, wenn der Umzug den Arbeitsweg um mindestenseineStundeverkürztoderdurch einenArbeitsplatzwechselerforderlichwird. Hingegen reiche es für denWerbungskostenabzug nicht aus, dass die neue Wohnung
erstmals Platz für ein Arbeitszimmer bietet. In diesem Fall sei davon auszugehen, dass private Gründe „keine ganz untergeordnete Rolle“spielen,sonderndenUmzugmitveranlassthaben,womitderWerbungskostenabzug fürdenUmzugentfällt. (JW) W
erst am 10. einreicht, muss sicherstellen, dassdasGeldnochrechtzeitigbeimFinanzamt ankommt.“
Vorsteuerfalschermittelt
SiefertnennttypischeProblemebeiderVorsteuer aus Eingangsrechnungen:
● FormaleMängel:Rechnungen müssen alle Pflichtangaben nach § 14 UStG enthalten. Fehlen Angaben, besteht kein Anspruch aufVorsteuerabzug.
● ZeitlicheZuordnung:Vorsteuer können Sie erst geltend machen, wenn die Leistung erbracht wurde und/oder eine ordnungsgemäße Rechnung vorliegt. Fordern Sie für eine fehlerhafte Rechnung eine Korrektur an, dürfen Sie dieVorsteuer erst ziehen, wenn die korrigierte Rechnung vorliegt.
● Versicherungssteuer:Versicherungen sind umsatzsteuerfrei, unterliegen
Erbschaftistanfechtbar
aber der Versicherungssteuer (19 Prozent).
● Bewirtungskosten:Vorsteuer aus Bewirtungskosten können Sie vollständig abziehen.
● Betriebsfeiern: Übersteigen die Kosten pro Mitarbeitendem 110 Euro, entfällt der Vorsteuerabzug komplett.
● Geschenke:Für Kundengeschenke bis 50 Euro netto können SieVorsteuer abziehen.Wird diese Grenze überschritten, entfällt der Abzug. „Das Finanzamt rechnet dabei alle Geschenke eines Jahres an einen Kunden zusammen“, erklärt Siefert. FehlerhafteAusgangsrechnungen Ausgangsrechnungenmüssenvollständigund korrekt sein, betont Siefert.Wichtig dabei:
● Hinweisauf§13bUStG: Bei Bauleistungen für Unternehmer, die selbst Bauleistungen erbringen, muss die Rechnung auf die Umkehr der Steuerschuldnerschaft hinweisen. Der Leistungsempfänger zahlt dann die Umsatzsteuer. „Das gilt auch für private Immobilien des Auftraggebers“, betont Siefert.
Kleinunternehmerregelungüberschritten Seit 2025 gilt eine neue Regelung für Kleinunternehmer.BetriebesindvonderUmsatzsteuer befreit, wenn ihr Netto-Umsatz im Vorjahr maximal 25.000 Euro betrug. Sind Sie von der Umsatzsteuer befreit und übersteigt Ihr Netto-Umsatz im laufenden Jahr 100.000 Euro, müssen Sie zur Umsatzsteuer wechseln–unddassofort.Nurdiebisdahin erzieltenUmsätzebleibenumsatzsteuerfrei. JÖRGWIEBKING W
Wer eine Erbschaft nicht innerhalb von sechs Wochen ausschlägt,nimmtdasErbeautomatischan.Dasgiltallerdingsnicht nur für das Vermögen, sondern auch für Verbindlichkeiten des Verstorbenen. Übersteigen die SchuldendasVermögen,haftetder ErbemitseinemPrivatvermögen. Ausnahme: Der Erbe wusste nicht, dass der Nachlass überschuldet ist. Dann kann er die Erbschaft nachträglich wegen eines Irrtums anfechten. Aber was,wenneinErbenichteinmal wusste, dass er die Beerdigung bezahlenmuss?Hierüberurteilt das Landgericht Frankenthal.
DerFall:EinVatersetztseinen Sohn aus erster Ehe als Erben ein. Nach dem Tod des Vaters bezahlt die Witwe die BeerdigungundfordertdieKostenvom Sohn zurück. Der Sohn erklärt daraufhin die Anfechtung der Erbschaftsannahme. Das Urteil: Das Gericht hat zugunsten des Sohnes entschieden.Erhabeglaubhaftgemacht, dassersichbeidenBeerdigungskosten tatsächlich geirrt hat. Schuld an dem Irrtum sei die Witwe gewesen: Sie hatte den Sohn informiert, dass die BeerdigungausdemErlöseinesAutoverkaufsfinanziertwird.Folglich
IstdasErbeüberschuldet,kanndievorherige Erbschaftsannahmeangefochtenwerden. durftederSohndavonausgehen, dass er die Bestattung nicht bezahlen muss. Die Ausschlagung des Erbes wegen Irrtums sei daher zulässig. Da nun kein Erbe für die Beerdigungskosten aufkommt,mussdieWitwediese tragen. (JW) W a LGFrankenthal:Urteilvom 27.Februar2025,Az.8O189/24
Der Fall: Eine Unternehmerin führte jahrelang ein lukratives Geschäftsmodell, bis die Steuerfahndungsieenttarnte:IhreServicefirmen stellten Schein- und Abdeckrechnungen für angebliche Bauleistungen aus. Die KundenverbuchtendieRechnungen als Subunternehmeraufträge. Anschließend zahlten die Servicefirmen das Geld bar, abzüglicheinerProvision,andieKunden zurück. Mit diesem Bargeld finanzierten die Baufirmen die BezahlungvonSchwarzarbeitern. Gleichzeitig bot die Unternehmerin an, die Schwarzarbeiter als legale Beschäftigte ihrer Servicefirmen anzumelden, um bei Kontrollen abgesichert zu
sein.EinLandgerichtverurteilte die Betrüger zu Freiheitstrafen, dochdasFinanzamtwolltemehr: EsforderteUmsatzsteueraufdie Provisionszahlungen.DieUnternehmerin klagte dagegen: Ohne
Leistungsaustauschkönnekeine Umsatzsteuer anfallen. DasUrteil:Das Finanzgericht Hessen wies die Klage ab. Die Begründung: Die Servicefirmen hättenalsLeistungnichtnurdie Schein- und Abdeckrechnungen erbracht,sonderneinumfassendes Leistungspaket angeboten. Die anderen Leistungen seien mindestenssobedeutsamwiedie Ausstellung der Scheinrechnungen und nicht als unentgeltliche Nebentätigkeit zu werten. Endgültig muss nun der Bundesfinanzhof über den Fall entscheiden (Az.VR 21/24). (JW) W
Das Friseur- und Kosmetikgewerbe soll in den Katalog der Branchen aufgenommen werden, die besonders von Schwarzarbeit betroffen sind.DasgehtauseinemGesetzentwurfhervor, dendieBundesregierungimAugustvorlegthat.Demnach willdieschwarz-roteKoalitionmitdieserMaßnahmevor allem zwei Dinge erreichen: Zum einen soll dieVerbreitungvonSchwarzarbeitimFriseurhandwerkeingedämmt undzumanderensolldieEinhaltungfairerWettbewerbsund Arbeitsbedingungen gefördert werden. WelcheÄnderungenkommenaufdieBetriebezu? SolltederGesetzentwurfauchvomBundestagbeschlossen werden,kommenaufBetriebedesFriseur-undKosmetikhandwerksundderenBeschäftigteneuePflichtenzu.Laut BundesfinanzministeriumsinddasdieMitführungs-und Vorlagepflicht von Ausweispapieren für die ArbeitnehmerunddieSofortmeldepflichtbeiderNeuaufnahmevon Beschäftigungsverhältnissen für Arbeitgeber. Darüber hinaus sieht der Gesetzentwurf jedoch noch weiterePflichtenvor.SosollenArbeitgeberkünftigauch eineHinweispflichthaben–siemüssenihreMitarbeitendenalsoüberdieAusweismitführungspflichtinformieren. ZudemsollenFriseur-undKosmetikbetriebezurArbeitszeitaufzeichnungnach§17desMindestlohngesetzesverpflichtet werden.
WasdasFriseurhandwerksagt DerZentralverbanddesDeutschenFriseurhandwerks(ZV) hält für richtig, dass das Friseurgewerbe in den Katalog derSchwarzarbeitsbekämpfungsbrancheaufgenommen werdensoll.ErsiehteinekonsequentePrüfungaufgrund der Strukturveränderungen als „dringend erforderlich“ an. Häufig werde angenommen, dass Barbershops und vergleichbarespezialisierteAnbietervonHaar-undKörperpflegeleistungennichtzumFriseurhandwerkgehörten. Dochdas„entsprichtnichtdenTatsachen“,betontderZV. DemBundesinnungsverbandzufolgeistdaspersonalintensive Friseurhandwerk „von den Auswirkungen der Schwarzarbeitschwerbetroffen“.DaherseidieAufnahme desFriseurhandwerksindasGesetzzurModernisierung und Digitalisierung der Schwarzarbeitsbekämpfung ein wichtiger Schritt, um die bestehendenWettbewerbsverzerrungen in der Branche zu bekämpfen. Allerdings geht der ZV davon aus, dass die von der BundesregierunggeplantenMaßnahmenalleinnichtreichenwerden,umdieSchwarzarbeitimFriseurhandwerk einzudämmen.Vielmehrseien„ergänzende,passgenaue Maßnahmenerforderlich,diederkleinteiligenBranchenstruktur gerecht werden“. Das könnte zum Beispiel die
Im Kampf gegen Schwarzarbeit und illegale BeschäftigungwollendieSOKA-BauunddieZollverwaltungstärker zusammenarbeiten.Wie die Soka mitteilt, haben beide eineneueVereinbarungunterzeichnet.Dieseregeleden digitalenDatenaustauschzwischendemZollundderSozialkasse.KonkretgehtesdabeiumdieDatenvonInlandsbetrieben und ihren Mitarbeitenden.
KünftigsollesichderDatenaustauschzudemaufausländischeBetriebeerstrecken,dieArbeitnehmeraufdeutsche Baustellen entsenden. „Die Digitalisierung bei der Bekämpfung von Schwarzarbeit und illegaler BeschäftigungisteinzentralesAnliegenderGeneralzolldirektion“, sagt Constanze Voß, Leiterin der Direktion VII bei der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS). DieVereinbarung passegutzudenaktuellenEntwicklungenundtragedazu bei,dieEffizienzderZusammenarbeitweiterzusteigern. LautVoß sende sie ein klares Signal, dass Soka-Bau und FinanzkontrolleSchwarzarbeiteingemeinsamesZielverfolgen und eng zusammenarbeiten.
UndSoka-VorstandGerhardMudrackergänzt:„ImInteressederordnungsgemäßundkorrektarbeitendenBaubetriebestärkenwirdieOrdnungsfunktionvonSoka-Bau auchmitdenMitteln,dieunsdieDigitalisierungbietet.“ Soka-VorstandWerner Schneider, weist darauf hin, dass „die bereits gute und jahrelang etablierte ZusammenarbeitmitdemZoll“durchdendigitalenDatenaustauschin derPraxis„künftigdeutlichvereinfacht“werde. (AML) W
Absenkung des Mehrwertsteuersatzes oder auch eine branchenspezifischeAnpassungderKleinunternehmerregelung sein.
WassichfürdasFleischerhandwerkändernsoll FürdasFleischerhandwerksiehtderGesetzentwurfebenfallsVeränderungen vor: Das Gewerk soll künftig nicht mehr im Fokus der Schwarzarbeitsbekämpfung stehen undzumindestbefristetausdemAnwendungsbereichdes §2aAbsatz1Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetzherausgenommenwerden.DerDeutscheFleischer-Verband(DFV)
VonderHerausnahmedesFleischerhandwerksausdem Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetzversprichtersichvor allemeinesachgemäßereEinordnungvonFleischindustrie undFleischerhandwerk.„DieBetriebedesFleischerhandwerkssindehermitdenenandererLebensmittelhandwerke, fürdiedieVerschärfungenebennichtgreifen,alsmitder Fleischindustriezuvergleichen“,teiltderVerbandmit. DerDFVgehtzudemdavonaus,dassdieHerausnahme zu einer „ersten spürbaren bürokratischen Entlastung“ fürdieBetriebeführendürfte.DasbetreffezumBeispiel dieSofortmeldepflichtenoderdieMitführungspflichtvon
„Gastronomie heißt oft: Hektik, Stress und improvisieren. Aber nicht bei den Geschäftszahlen – dank meiner Steuerberaterin.“
Christiane Machhörndl, Kaffeerösterei Machhörndl
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EsistnochZukunftsmusik:Aufeiner Baustellekommunizierennichtnur Menschen,sondernauchMaschinen inEchtzeitmiteinander.Übereinen virtuellen Datenraum wird die Planung so koordiniert, dass der Einsatz verschiedener Gewerke optimal aufeinander abgestimmt ist.DigitaleProduktpässeliefernnotwendige DatenüberMaterialienundBauteile.Fürden einzelnen Betrieb bedeutet das: Nachweispflichten,MaterialeinsatzundPreise,ArbeitsaufwandundStundensätze–alldaskannautomatisierterfasstundabgerechnetwerden. Einen wichtigen Schritt in diese Richtung unternimmt eines der derzeit größten Forschungsprojekte auf dem Bau: Construct-X, mitnahezu40Partnernund28MillionenEuro Förderung bei rund 50 Millionen Gesamtvolumen. Das Ziel: mithilfe digitaler Lösungen
Unter den Partnern sind große Bauunternehmen, Forschungsinstitute und SoftwareEntwickler, aber auch zwei Handwerksverbände, der Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) und der Zentralverband der Elektro-undInformationstechnischenHandwerke (ZVEH). Sie sollen dafür sorgen, dass die Perspektive der kleinen und mittleren Betriebe in die Forschung mit einfließt. „Mit Construct-X möchten wir die typischenHerausforderungenaufeinerBaustelle gezieltangehen“,sagtChristianStinner,Referent IT Projekte beim ZVSHK. „Wir erleben nochoft,dassKalkulationenaufwendigsind undimmerwiederangepasstwerdenmüssen.
Der Fall: Ein Hörgerätehändler wirbt auf seiner Internetseite damit,dassKundenbeimKaufpro Euro Umsatz ein Payback-Punkt gutgeschriebenwird.DiePunkte dürfendieKundenspäterinSachprämien, Gutscheine, Spenden oderPrämienmeilenumwandeln.
Wegen dieser Werbung wird das Unternehmen von der ZentralezurBekämpfungunlauteren Wettbewerbs (Wettbewerbszentrale) verklagt. Grund: Dies sei einVerstoßgegendasVerbotvon Werbegabengemäß§7Abs.1Heilmittelwerbegesetzt(HWG). DasUrteil:BeiderWerbungfür Hörgeräteistesnichterlaubt,die Gutschrift von PaybackPunkten im Gesamtwert von mehr als 1 Euro zu versprechen, entschied derBundesgerichtshof(BGH). Bei der Gewährung von Payback-Punktenhandleessichum eine Werbegabe im Sinn des § 7 Abs.1Satz1HWG.Dabeibesteht
Die Europäische Kommission hat die Plattform zur OnlineStreitbeilegung (OS-Plattform) zum20.Juli2025eingestellt.Um Abmahnungen zu vermeiden, solltenUnternehmenseitdemalle HinweiseaufdieOS-Plattformentfernt haben, rät die Handwerkskammer (HWK) Schwerin. Dies betreffeinsbesondere
● das Impressum, ● die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB), ● EinträgeaufOnline-PlattformenoderinVerzeichnissen.
2016 war die Plattform eröffnet worden,umdenOnline-Einkauf sicherer und fairer zu gestalten. Unternehmen, die Waren oder
Dienstleistungen auf elektronischem Weg an private Verbraucher verkaufen oder erbringen, waren verpflichtet, auf diese Möglichkeit der Online-Streitbeilegung hinzuweisen. DerGrundfürdieEinstellung liegtindergeringenNutzung:EUweitwurdenlautHWKSchwerin jährlich nur rund 200 Fälle über die Plattform abgewickelt.
Pflichtenbleibenbestehen Unabhängig von der AbschaltungderOS-Plattformbleibendie Informationspflichtennachdem Verbraucherstreitbeilegungsgesetz(VSBG)bestehen,sodieHWK. Für einen Betrieb, der eine Website unterhält oder AGB ver-
Wirsehen ConstructX alsChance fürdasHandwerk.
lautBGHimmerdieGefahr,dass Verbraucher unsachlich beeinflusstwerden.Schließlichwerde nichtmiteinerPreisreduktionfür dasgewünschteHeilmittelgeworben.Vielmehr gehe es um einen Vorteil beim Erwerb anderer Waren, sodass keinerlei Zusammenhang mit dem Erwerb des Hörgeräts besteht.
Laut BGH sind solche Werbegaben daher nur als „geringwertige Kleinigkeiten“ zulässig. Die WertgrenzelegtendieRichterbei 1 Euro fest. Sie argumentierten, dasseinehöhereWertgrenzedie GefahreinerunsachlichenBeeinflussung der Kaufentscheidung erhöhe, da Verbraucher möglicherweise nicht ausreichend nacheinemgeeignetenHörgerät suchen würden. (AML) W
aBGH:Urteilvom17.Juli2025, Az.:IZR43/24
WegengeringerNutzung:DieEUPlattform zurOnline-Streitbeilegungwirdeingestellt. wendet, bedeutet das: Er muss Verbraucher gemäß § 36 VSBG darüberinformieren,oberbereit istoderverpflichtetist,anStreitbeilegungsverfahren vor einer Verbraucherschlichtungsstelle teilzunehmen. Außerdem muss auf die zuständige Stelle hingewiesen werden.
Wichtig: Auch über die fehlende Bereitschaft, an einer Schlichtungteilzunehmen,muss informiert werden. AusgenommenvonderInformationspflicht sindBetriebemitwenigeralszehn Mitarbeitenden. (KW) W
einander teilen können, ohne die Kontrolle über ihre eigenen Daten zu verlieren. Open Source wiederum bedeutet, dass Bausteine undSoftwareöffentlichzugänglichsind,also gemeinsamweiterentwickeltwerdenkönnen. DamitspäterjederNutzervonConstruct-X eigeneAnwendungenaufBasisderbereitgestelltenDatenentwickelnkann,istesnotwendig,eineeigeneSprachefürdiedigitaleZusammenarbeit (Semantik) zu implementieren (Ebene2).„DabeistelltschondieBenennung der Datenpunkte und Einheiten eine echte Herausforderungdar,erklärtSeifert.
Produktdaten fehlen oder sind unübersichtlich, gerade bei komplexen Umbauten oder neuen Förderanforderungen.“
Um hier Abhilfe zu schaffen, wollen die Partner digitaleWerkzeuge entwickeln, die Kalkulation,DokumentationundMaterialdaten direkt miteinander verbinden. So soll es möglichwerden,bereitsinderVorbereitung genauzuplanenundaufderBaustelleflexibel und transparent zu arbeiten.
Construct-XentwickeltdigitaleRäume „WirarbeitendabeiaufdreiEbenen“,erklärt PaulSeifert,ReferatsleiterTechnikundDigitalisierungbeimZVEH.AlsGrundlagewerden digitaleRäumenachInternationalDataSpace Association(IDSA-)StandardinOpenSource entwickelt. Der IDSA-Standard sorgt dafür, dass Unternehmen ihre Daten sicher mit-
AppsundSoftwarefürdasHandwerk Auf der dritten Ebene sollen Apps und Programmeentstehen,dieaufderBaustellewie auchimBürofunktionierenundeinenZugriff in Echtzeit ermöglichen. Damit das auch klappt, wenn auf einer Baustelle kein Internetverfügbarist,arbeitetConstruct-Xmitder sogenanntenCloud-Edge-Technologie.Dafür werdenzweiIT-Technologienverbunden: ● Cloud Computing stellt zentrale Rechenleistung, Speicher und Dienste über das Internet bereit, meist in großen, weiter entfernten Rechenzentren. ● EdgeComputingverlagertRechenleistung undDatenverarbeitungnäherandenOrt, andemdieDatenverfügbarseinsollen–zumBeispielauflokaleServer,dieangebundeneGerätemitDatenspeisen. Cloud-Edge-Anwendungen kombinieren die beidenAnsätze:DieDatenwerdenmöglichst nahanderQuelle(Edge)verarbeitetundnur bei Bedarf in die zentrale Cloud übertragen.
ErsteErgebnisse:Anfang2026 Drei Jahre läuft ConstructX. Erste greifbare ErgebnissesollenimerstenQuartal2026vorliegen. Aufgabe der Verbände sei es dann, dafür zu sorgen, dass alle Informationen, Anwendungen und Werkzeuge gut erklärt undzugänglichgemachtwerden,etwadurch SchulungenoderdigitaleLeitfäden.„Wirsehen Construct-X als Chance für das Handwerk: DamitwirdieDigitalisierungnichtalsBelastung,sondernalsHilfefürdenAlltagnutzen können“,soStinner. KATHARINAWOLF W
Steigt der Mindestlohn, steigt automatisch auch die Minijob-Grenze. Das liegt daran, dassdieMinijob-Grenze–auchGeringfügigkeitsgrenze–seitOktober2022dynamischist.
Gemäß§8Abs.1SGBIVwirddieVerdienstgrenze für Minijobber wie folgt berechnet: Geringfügigkeitsgrenze=(Mindestlohnx130) / 3. Das Ergebnis wird dann auf volle Euro gerundet.
Für die neue Minijob-Grenze hieße das: 13,90 Euro Mindestlohn x 130 / 3 = 602,33 Euro im Monat. Gerundet also 602 Euro im Monat.
Bei einem Mindestlohn von 14,60 Euro dürfte die Minijobgrenze ab 2027 dann auf 633 Euro pro Monat steigen. PraxishinweisfürBetriebe,dieMinijobber beschäftigen:DieArbeitsstundenfürMinijob-
SteigtderMindestlohn,steigtauchdieMinijob-Grenze. ber müssen bei einer Mindestlohnerhöhung nichtmehrangepasstwerden.VorderEinführung der dynamischen Minijob-Grenze war dasanders:DamusstenArbeitgeberbeijeder Mindestlohnerhöhung kontrollieren, ob die Arbeitszeitennochpasstenundsieeventuell verringern.Werdasversäumte,riskierteeinen VerstoßgegendasMindestlohngesetz. (AML) W
DasBundeskabinetthatdasVergabebeschleunigungsgesetzverabschiedet.„AusSichtdes Handwerks ist dies ein richtiger Schritt, der faire Wettbewerbsbedingungen und eine breiteBeteiligungmittelständischerBetriebe bei Vergabeprozessen sichert“, sagt Holger Schwannecke, Generalsekretär des ZentralverbandesdesDeutschenHandwerks(ZDH). DieBundesregierungbekennesichdamitzum Grundsatz der Fach- und Teillosvergabe. Es sei gelungen, einen Ausgleich zwischen BeschleunigungundMittelstandstauglichkeit zufinden,derdiespeziellenAnforderungen des Sondervermögens einschließt. BeigroßvolumigenBeschaffungsvorhaben ausdemSondervermögen„Infrastrukturund Klimaneutralität“ gelten „für hieraus finanzierte Projekte Ausnahmen vom Losgrundsatz,sofernzeitlicheGründedieserfordern“, ergänzt Schwannecke.
NunmüsstenBundestagundBundesratüber denBeschlussentscheiden.MitihrerZustimmungsollensie,soderZDH-Generalsekretär, „eine grundsätzliche Aufweichung der Losvergabeverhindern“.„Andernfallswürdedie Gesamtvergabe unabhängig von Mitteln des SondervermögenskünftigzurRegelwerden. EinErgebnis,dasausWettbewerbssichtwenig effizientwäre“,betontSchwannecke. (JA) W
ChristianStinner, ReferentITProjekte beimZVSHK
WEIL IHRE HÄNDE WICHTIGERES ZU TUN HABEN, ALS ALLES SELBST IN DIE HAND ZU NEHMEN.
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Gesund arbeiten –zwischen Anspruch und Alltag
Stärken Sie Ihre Mitarbeiter und Ihr Unternehmen mit dem betrieblichen Gesundheitsmanagement der IKK classic. Zusätzlich gibt es 500 Euro Bonus. Mehr Infos unter www.ikk-classic.de/bgm
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AKTUELLES FÜR
BETRIEBSINHABER UND VERSICHERTE
TIPPS UND TRICKS
Warum der weibliche Hormonhaushalt alle angeht
Hormonelle Veränderungen prägen das Leben von Frauen – von der Pubertät über Schwangerschaft bis hin zu den Wechseljahren. 74 Prozent der Frauen leiden monatlich unter Regelschmerzen, oft begleitet von Stimmungsschwankungen, Müdigkeit oder Schmerzen im unteren Rückenbereich. 52 Prozent der Frauen verhüten hormonell, mit Nebenwirkungen wie Stimmungsschwankungen, verringerter Libido oder erhöhtem Thromboserisiko.
Über 9 Millionen Frauen in Deutschland befinden sich derzeit in den Wechseljahren, von denen zwei Drittel unter Beschwerden leiden. Dennoch wird das Thema in der Gesellschaft oft tabuisiert. Es fehlt an Wissen, Beratung und einem offenen Umgang – sei es im Alltag oder am Arbeitsplatz. Besonders in Branchen wie dem Handwerk, wo körperliche Belastungen und anspruchsvolle Arbeitsbedingungen zum Alltag gehören, zeigt sich ein erhöhter Bedarf an Kommunikation und Austausch.
Mit ihrem neuen Fokusthema „Wie Hormone das Leben von Frauen beeinflussen“ möchte die IKK classic ein Zeichen setzen. Gemeinsam schaffen wir Offenheit, bessere Beratung und ein gesundes Miteinander – im Alltag, am Arbeitsplatz und in der Gesellschaft. MehrzumThema Hormone finden Sie beispielsweise in der IKK YouTube-Serie „Hormone verstehen – Alles über Hormone in jeder Lebensphase“: youtube.com/ikkclassic
Im Firmenkunden-Podcast „Alles geregelt“ gibt es in der Folge „Frauen- und Männergesundheit am Arbeitsplatz“ Tipps zum Thema: ikk-classic.de/alles-geregelt
Online auf dem neuesten Stand
Im stressigen Berufsalltag ist es nicht leicht, den Überblick zu behalten und immer up-to-date zu sein. Mit unseren kostenfreien Online-Seminaren zu Sozialversicherung, Gesundheit im Betrieb oder Management im Handwerk geht das ganz bequem im Büro oder von zu Hause aus. Sie benötigen dazu nur: PC, Laptop, Tablet oder Smartphone mit Internetzugang.
Der nächste Termin: Donnerstag, 18.09.2025, 11-12:30 Uhr: Vorbereitung auf die DRV-Prüfung. Erfahren Sie in diesem Online-Seminar, wieSie sich sicherund umfassend vorbereiten, welches die häufigsten Fehler bei Betriebsprüfungen sind und wie Sie diese vermeiden können.
Weitere Themen und Termine finden Sie in unserem Seminarportal: ikk-classic.de/seminare
Jetzt für den Seifriz-Preis 2026 bewerben
Nachhaltigkeit ist längst kein Nischenthema mehr – schon gar nicht im Handwerk. Die IKK classic ruft deshalb Handwerksbetriebe auf, sich mit ihren nachhaltigen Projekten für den „Seifriz-Transferpreis Handwerk + Wissenschaft 2026“ zu bewerben. Die größte handwerkliche Krankenkasse in Deutschland lobt dabei erneut einen mit 3.000 Euro dotierten Sonderpreis für ganzheitliche Nachhaltigkeit aus. Prämiert werden von Handwerk und Wissenschaft gemeinsam geschaffene Lösungen, die ökologische Verantwortung mit sozialem Engagement und ökonomischer Weitsicht verbinden.
Der Sonderpreis der IKK classic ergänzt die drei Hauptpreise des renommierten Seifriz-Wettbewerbs, der seit über 30 Jahren den erfolgreichen Technologietransfer zwischen Handwerk und Wissenschaft auszeichnet. Bewerben können sich deutschlandweit alle Handwerksbetriebe mit einem innovativen Projekt in Kooperation mit einem wissenschaftlichen Partner. Einsendeschluss ist der 31. Oktober 2025. Weitere Informationen unter seifriz-preis.de
Wie steht es um die Gesundheit im Handwerk? Welche Belastungen gibt es? Und wo liegen Stärken, die andere Branchen nicht haben? Ein Gespräch mit Frank Klingler, Fachbereichsleiter zentrale Aufgaben Prävention der IKK classic, über Stolz, Stress und Strukturen.
Rund 85 Prozent der Handwerkerinnen und Handwerker bezeichnen ihren Gesundheitszustand als „gut“ oder „sehr gut“. Das ist ein Ergebnis der neuen Studie „So gesund ist das Handwerk“, die die IKK classic alle zwei Jahre gemeinsam mit dem Institut für Bewegungstherapie und bewegungsorientierte Prävention und Rehabilitation der Deutschen Sporthochschule Köln herausgibt. Gleichzeitig liegt der Krankenstand mit sieben Prozent im Handwerk über dem Durchschnitt.
Wie passt das zusammen?
Klingler: Das wirkt auf den ersten Blick widersprüchlich – aber wer genauer hinsieht, erkennt: Beides stimmt. Wer im Handwerk arbeitet, ist körperlich stark gefordert. Dass es dabei auch mal zu gesundheitlichen Einschränkungen kommt, ist für viele normal. Viele Handwerkerinnen und Handwerker erleben ihre Arbeit trotzdem als sinnstiftend und erfüllend. Dieses Selbstbild stärkt das Wohlbefinden –und das spiegelt sich in der positiven Einschätzung der eigenen Gesundheit wider.
Unterschätzen Beschäftigte im Handwerk gesundheitliche Risiken?
Klingler: Die meisten kennen die Risiken. Aber im Alltag – unter Zeitdruck – rücken sie manchmal in den Hintergrund. Dann wird eben doch mal schnell etwas Schweres allein gehoben oder die Pausen ausgelassen. Gerade psychosoziale Belastungen nehmen zu, etwa die ständige Erreichbarkeit oder ein hoher Erwartungsdruck. Unsere Erfahrung aus vielen Projekten zeigt: Genau hier braucht es Unterstützung – mit konkreten Angeboten und verständlicher Kommunikation.
Die Lebenszufriedenheit im Handwerk ist hoch, das Handwerk gilt als resilient. Woran liegt das?
Klingler: Wer am Ende des Tages sieht, was er geschafft hat, ist stolz. Diese Erfolgserlebnisse sind eine starke Kraftquelle und wirken
sich positiv auf die Gesundheit aus. Auch die Struktur im Handwerk spielt eine Rolle: kleine Teams, kurze Wege, klare Aufgaben. Viele erleben ihren Arbeitsplatz wie eine zweite Familie. Und: Handwerkerinnen und Handwerker bewegen sich viel. Das tut nicht nur dem Körper gut, sondern wirkt sich auch positiv auf die mentale Gesundheit aus.
Gesundheit wird zunehmend zum Wettbewerbsfaktor – gerade mit Blick auf Fachkräftemangel und demografischen Wandel. Wie können Betriebe sich hier gut aufstellen?
Klingler: Gesunde Mitarbeitende sind das Fundament eines stabilen Betriebs. Unternehmen, die in Gesundheit investieren, tun das nicht nur aus Nettigkeit – sie sichern ihre Zukunft. Ob Rückentraining, gesundes Essen, Betriebssport oder ein Lob: Es gibt viele Wege, etwas
zu tun. Entscheidend ist, dass die Maßnahmen zum Betrieb passen: praktikabel, alltagstauglich und mit klarer Haltung der Führung. Denn gute Rahmenbedingungen und ein wertschätzender Umgang sind oft wirkungsvoller als aufwendige Einzelmaßnahmen.
Frank Klingler, Fachbereichsleiter zentrale Aufgaben Prävention der IKK classic weiß, wie wichtig das Thema Gesundheit für Handwerksbetriebe ist.
Koronare Herzkrankheit –wie lässt sich vorbeugen?
Früh aufstehen, unter Stress arbeiten, zwischendurch schnell etwas essen: Viele Menschen führen ein Leben im Dauereinsatz. Doch genau dieser Lebensstil kann dem Herzen zusetzen und das Risiko für eine Koronare Herzkrankheit (KHK) erhöhen.
Die Koronare Herzkrankheit (KHK), auch bekannt als ischämische Herzkrankheit, ist längst zu einer Volkskrankheit geworden. Allein in Deutschland sind etwa 4,7 bis 5 Millionen Menschen betroffen. Dabei erkranken Männer häufiger als Frauen. Unbehandelt kann die KHK das Herz schädigen und zu einem Herzinfarkt führen – eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Allein im Jahr 2023 starben laut dem Robert Koch-Institut (RKI) rund 120.000 Menschen an den Folgen einer KHK. Bei der Entstehung der Koronaren Herzkrankheit spielen verschiedene Risikofaktoren eine Rolle – manche, wie zum Beispiel das Alter oder die genetische Veranlagung, lassen sich kaum beeinflussen, andere jedoch sehr wohl – durch bewusste Entscheidungen im Alltag.
Rauchstopp
Mit dem Rauchen aufzuhören, zählt zu den wirksamsten Maßnahmen. Denn Rauchen schädigt die Blutgefäße, fördert Entzündungen im Körper und erhöht das Risiko für gefährliche Blutgerinnsel – mögliche Auslöser für Herzinfarkt oder Schlaganfall. Es gibt zahlreiche Online-Entwöhnungskurse und Apps, die Sie beim Rauchstopp flexibel, anonym und oft kostenfrei begleiten. Die IKK classic unterstützt ihre Versicherten auf dem Weg. Mehr: ikk-classic.de/rauchstopp
Obwohl Handwerker oft körperlicher hart arbeiten, empfinden sie häufig Erfüllung in ihrem Job.
Weitere Informationen:
Die IKK classic unterstützt Bertriebe mit passgenauen Angeboten zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement. Jetzt informieren: ikk-classic.de/bgm Mehr zur Studie „So gesund ist das Handwerk“ gibt es hier: ikk-classic.de/so-gesund-ist-das-handwerk
Herzgesunde Ernährung
Ein weiterer Faktor ist die Ernährung. Dabei gilt: mehr Fisch, Salat und Gemüse. Zwei Fleischgerichte pro Woche sind ausreichend. Ergänzen Sie Ihre Mahlzeiten mit ballaststoffreichen Vollkornprodukten wie Schwarzbrot, gesunden Fetten aus Nüssen und pflanzlichen Ölen sowie kaliumreichen Lebensmitteln wie Bananen und Spinat. Herzfit
Mehr Bewegung kann einen großen Unterschied machen. Ausdauersportarten wie Nor-
dic Walking, Fahrradfahren oder Schwimmen entlasten das Herz, fördern die Durchblutung und stärken das gesamte Herz-Kreislauf-System. Zudem sind sie für Menschen im Alter ab 50 Jahren gelenkschonender als Joggen. Daneben kann leichtes Krafttraining den Trainingsplan sinnvoll ergänzen.
Immunsystem stärken
Wer sein Immunsystem mit ausgewogener Ernährung und regelmäßiger Bewegung stärkt, kann Erkrankungen vorbeugen und das Risiko schwerer Verläufe deutlich senken.
Schwimmen ist ein guter Ausgleich zur Arbeit und stärkt das Herz.
Weitere Informationen:
Was sind die Ursachen von KHK, welche Symptome gibt es und wie sehen Behandlungsmöglichkeiten aus? Mehr zum Thema: ikk-classic.de/ khk-vorbeugen
Auch gezielte Maßnahmen wie Impfungen können zusätzlichen Schutz bieten – darunter etwa die Influenza- oder die PneumokokkenImpfung. Denn besonders gefährlich für Menschen ab 60 Jahren und Personen mit chronischen Erkrankungen sind Atemwegsinfektionen, die mit einer Grippe einhergehen, oder Pneumonie: Sie verursachen etwa 50 Prozent der Verschlechterungen bei Herzschwäche. Studien zeigen, dass regelmäßige Grippeimpfungen – vor allem im September und Oktober – das Risiko für Gesamt- und kardiovaskuläre Sterblichkeit um bis zu 18 Prozent senken.
werdenzuInfluencernimInternet.Häufig verdienen sie mit ihrer Bekanntheit
Geld: indem sieWerbung für Produkte oder Werkzeug machen, als Speaker bei Veranstaltungen auftreten oder als Autoren tätigsind.SteuerberaterinAlisonSiefertaus Hannover erklärt, was Influencer steuerlich beachten müssen.
WelcheSteuernmussichalsInfluencer zahlen?
Gewinne als Influencer sind ebenso steuerpflichtig wie die des Handwerksbetriebs: Einkommensteuer:Gewinnesindeinkommensteuerpflichtig,wennsiedenGrundfreibetrag von 12.096 Euro überschreiten. „Das gesamte Einkommen aus allen Tätigkeiten unterliegtderEinkommensteuer,alsosowohl aus dem Handwerksbetrieb als auch aus der Influencer-Tätigkeit“,betontSiefert.AuchKirchensteuerundSolidaritätszuschlagkönnen anfallen.
Umsatzsteuer: Einnahmen als Influencer sind umsatzsteuerpflichtig. Beträgt der Gesamtumsatznichtmehrals25.000Euroim Vorjahr und nicht mehr als 100.000 Euro im laufenden Kalenderjahr, greift die Kleinunternehmerregelung: Influencer können sich von der Umsatzsteuer befreien lassen. Gewerbesteuer: Die Influencer-Tätigkeit gilt als Gewerbe und ist gewerbesteuerpflichtig. Einzelunternehmen und Personengesellschaften haben einen Freibetrag: Gewerbesteuerfällterstan,wennderGewinn 24.500 Euro pro Jahr übersteigt. Daher kann entscheidendsein,obSiefürdieInfluencerTätigkeiteinzweitesGewerbeanmelden:Bündeln Sie Ihr Handwerk und die InfluencerEinnahmenineinemBetrieb,stehtIhnender Freibetragnureinmalzu.„Miteinemzweiten GewerbekönnenSiedenFreibetragzweimal nutzen“,erklärtSiefert.AußerdemkönnenSie das zweite Unternehmen in einem Ort mit niedrigerem Steuerhebesatz ansiedeln. MussicheinzweitesGewerbeanmelden? Dient die Influencer-Aktivität primär dem Marketing des Handwerksbetriebs? „Dann istkeineigenesGewerbenötig“,sagtSiefert. Zielt die Arbeit als Influencer oder Speaker daraufab,EinnahmendurchdieVermarktung IhrerBekanntheitzuerzielen,etwadurchProduktwerbung? „Dann muss man ein eigenes Gewerbe anmelden, weil dies ein anderer Unternehmenszweck ist“, betont Siefert. AlisonSiefertverdeutlichtdieThematikan einemBeispiel:EinFliesenlegermeisterveröffentlichtaufYoutubewitzigeVideosüberseine Arbeit.DamiterzieltereinehoheReichweite underhältvonYoutubeeineVergütung.„Diese VideossindWerbungfürseinenBetrieb,daher istkeineigenesGewerbenötig“,sagtSiefert. AufgrundseinesErfolgsaufYoutubewird der Handwerker als bezahlter Speaker zu Branchen-Events eingeladen. Dort berichtet erüberseineErfahrungen,wieerdurchSocial Media neue Kunden und Azubis gewinnt.
„Auch dafür ist kein zweites Gewerbe erforderlich“, so die Steuerberaterin.
In einigen Videos stellt der Fliesenleger Werkzeuge vor, die er nutzt. Dafür bezahlen ihn die Hersteller. Hier komme es auf den Rahmen an, sagt Siefert: „Wenn ich in den meistenVideosWerbungfürmeinenBetrieb mache, kann ich in anderenVideos Markenbotschafter sein, ohne ein zweites Gewerbe anzumelden.“
Anderssiehtesaus,wennderFliesenleger lustigeTiervideoserstelltunddarinWerbung fürHundefuttermacht,soSiefert.„Dannmuss er definitiv ein zweites Gewerbe anmelden.“
Wichtig:„EskommtaufdenEinzelfallan“, betontSiefert.„ObdieInfluencer-Tätigkeitim Rahmen des Handwerksbetriebs bleibt oder einzweitesGewerbeerfordert,mussanhand deskonkretenSachverhaltsbeurteiltwerden.“
WasmussichalsInfluencerversteuern?
Grundsätzlich sind alle Einnahmen aus der Influencer-Tätigkeitsteuerpflichtig,soSiefert.
Dazu zählen:
● Werbeeinnahmen aus der Platzierung von Produkten oder Dienstleistungen in Youtube-Videos, Instagram-Posts oder Blog-Artikeln,
● Werbeeinnahmen als Markenbotschafter,
● Provisionen aus dem Geschäft mit Affiliate-Links,
● GutschriftenvonPlattformenwieYoutube,
● Einnahmen ausVerkäufen von Produkten in eigenen Shops oder auf Plattformen,
gramme zur Unterstützung der Digitalisierung und Innovation im Mittelstand gestartet. Die Programme „ERP-Förderkredit Digitalisierung“ und „ERP-FörderkreditInnovation“bietenkleinenundmittlerenUnternehmen finanzielle Unterstützung für Digitalisierungs- und Innovationsprojekte. Finanziert wird die Förderung unter anderem aus ERP-Sondervermögen (ERP = European Recovery Program) für die Mittelstandsförderung.
DieneuenFörderkreditesollen daraufabzielen,dieWettbewerbsfähigkeitdeutscherUnternehmen imdigitalenZeitalterzustärken, erklärtMelanieKehr,Vorständin fürdieinländischeFörderungder KfW. Die Digitalisierungsförde-
empfänger im EU-Ausland und ist dieser UnternehmeroderwirddieLieferschwellein dem jeweiligen Mitgliedstaat überschritten, wird dort die Umsatzsteuer fällig. Innerhalb der EU gibt es jedoch zweiVerfahren,umdieUmsatzsteuerzuvereinfachen:
● Reverse-Charge-Verfahren:Ist der Leistungsempfänger ein Unternehmen, zahlt er die Umsatzsteuer in seinem Heimatland selbst. Das gilt etwa, wenn ein deutscher Influencer eine Gutschrift von Youtube in Dublin erhält.
● One-Stop-Shop-Verfahren:BeiVerbrauchern als Leistungsempfängern greift das europäische One-Stop-Shop-Verfahren (OSS). Influencer registrieren sich einmal beim deutschen Bundeszentralamt für Steuern, melden dort alle grenzüberschreitendenVerkäufe an Privatpersonen in der EU und führen die Umsatzsteuer gesammelt ab. Der Schwellenwert für das OSS-Verfahren liegt bei 10.000 Euro Umsatz pro Jahr.Wer darunter bleibt, kann die Umsatzsteuer an sein deutsches Finanzamt abführen.
● Verkäufe von E-Books,
● Honorare als Speaker.
MussichGeschenkeversteuern?
Testen Sie als Influencer Produkte, die Sie behalten dürfen? Werden Sie zu VeranstaltungeneingeladenundderVeranstalteroder Hersteller übernimmt die Kosten für Reise undHotel?„DassindSachzuwendungen,die derEinkommensteuerundderUmsatzsteuer unterliegen“, sagt die Steuerberaterin. Ausgenommen sindWaren mit einemWert von weniger als zehn Euro. SachzuwendungenkönnenaufzweiArten versteuert werden:
● Entweder versteuert der Schenkende die Zuwendung pauschal mit 30 Prozent und informiert Sie schriftlich. Dann müssen Sie sich als Influencer nicht mehr darum kümmern.
WasmussichbeiderUmsatzsteuerbeachten? ZudengroßenHerausforderungenfürInfluencer gehört die Umsatzsteuer. „Das E-Business spielt sich über Landesgrenzen hinweg ab,unddannwirdeskompliziert“,berichtet Siefert.DieUmsatzsteuerwerdemeistensam Ort der Leistung fällig. Sitzt der Leistungs-
rung sei in drei Stufen unterteilt undrichtetsichnachdemDigitalisierungsgraddesProjekts:
● LevelUp für anspruchsvollere Projekte: Diese Förderung können Betriebe beispielsweise in Anspruch nehmen, wenn sie ein neues digitales Geschäftsmodell aufbauen oder Unternehmensdaten mithilfe eines EnterpriseResource-Planning-Systems erfassen wollen.
WaszähltzumeinenBetriebsausgaben? WasSiealsInfluencerfürdieErzielungIhrer Einkünftebenötigen,könnenSiealsBetriebsausgabengeltendmachen.DazuzählenAusgabenfürKameras,BeleuchtungundwasSie sonst noch an Ausstattung benötigen. Eine Voraussetzung müssen Sie jedoch erfüllen, um Betriebsausgaben geltend zu machen:SiemüssenlangfristigGewinneerzielen,sonstgiltdieTätigkeitalsLiebhaberei.Wie überprüft ein Finanzamt das? „Finanzämter stellen Steuerbescheide mitVerlusten meist unter den Vorbehalt einer Nachprüfung“, erklärt Siefert. „Meistens überprüfen sie die EntwicklungnachdreiJahren.Dannwollensie sehen,wasderInfluencerunternimmt,umin dieGewinnzonezukommen.“ImZweifelsfall könnedasFinanzamtaucheineGewinnprognoseverlangen.
WasmussichbeiderBuchführungbeachten? Influencer sind unter Umständen zur BuchführungverpflichtetundmüssendemFinanzamtjährlicheinenJahresabschlussodereine Gewinnermittlung vorlegen. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten:
● DieEinnahmenüberschussrechnung(EÜR) isteinevereinfachteMethodezurGewinnermittlung.Voraussetzung:Sieerzielen wenigerals800.000EuroUmsatzundwenigerals80.000EuroGewinnimJahr. ● Zur doppelten Buchführung und Bilanzierung sind Sie verpflichtet, wenn Sie diese Grenzen überschreiten.
WiegenaukontrollierenFinanzämter Influencer? Seit2023müssenBetreibervonOnline-PlattformenwieYoutubedenFinanzämternjährlich melden, wer wie viel Geld von ihnen erhaltenhat.„DeswegenfragendiePlattformenbei InfluencernInformationenwiedieSteueridentifikationsnummerab“,berichtetSiefert.„Die Finanzämtersehengenau,welcheEinnahmen einInfluencerinderEinkommensteuererklärung angibt und wie stark sich das von den MeldungenderPlattformenunterscheidet.“ In den kommenden Jahren würden die Finanzbehördensicherdazuübergehen,diese InformationenaufdenCentgenauabzugleichen, erwartet Siefert. „Unser Land braucht Geld,undelektronischeDatenlassensichso einfach abgleichen.“ JÖRGWIEBKING W
BeiderFörderungfürInnovationengibtesebenfallsdiedreiStufenBasis,LevelUpundHighEnd. Ein weiteres neues Angebot ist der „KfW DigitalisierungsCheck“.DiesersollUnternehmen dabei helfen, ihren Digitalisierungsstand zu bewerten und so gezielt Maßnahmen abzuleiten. Für die Basisförderung ist der Check verpflichtend. Die Antragsstellung erfolgt zusammen mit dem Kredit oder innerhalb von drei Monaten danachbeiderHausbank. (JTE) W
DerKundesiehtbeimTermindreiMalaufdieUhr undbeimBaustellenterminmachtderKollege vom anderen Gewerk Druck – steigt da auch IhrPuls?„WennandereStresshaben,lässtuns das nicht kalt“, sagt Mentaltrainerin Lea Halm von der Beratungsagentur „Anti-Stress-Team“.Vielen Menschen seiabergarnichtbewusst,wiesehrsichderStressanderernegativaufdaseigeneWohlbefindenauswirkenkann. DieUrsacheliegtwiesooftimGehirn:„Wirhabendie Tendenz, die Stimmung anderer aufzugreifen“, erklärt Halm. Empathie lautet das Stichwort. „Wie stark wir auf andere reagieren, ist unterschiedlich“, so Halm. Und so findenSieheraus,wiestarkfremderStressSiebeeinflusst: „Nehmen Sie sich abends einen Moment Zeit und lassen den Tag Revue passiere“, erklärt die Mentaltrainerin. „Dann überlegen Sie: In welchen Momenten ging mein Puls hoch, wann wurde meine Zündschnur kürzer? So können Sie Ihre Stressoren entdecken.“
Stelltsichnunheraus,dassauchdieangespannteStimmung von Kunden, Mitarbeitenden oder GeschäftspartnernSieunterDrucksetzt,solltenSiegegensteuern!Lea Halm hat drei wichtige Angriffspunkte.
Punkt1:GrenzenSiesichinnerlichab Der Kunde hat Stress? „Das ist erstmal sein Problem“, betont Halm. „Nicht alles, was der andere sagt und tut, hatmitmirzutun.Ichdarfesbeimanderenlassen.“Mit dieser Grundeinstellung können Sie sich besser gegen fremdenStressabgrenzen.„Ofthilfteineinfachesinneres MantrainkniffligenSituationen“,rätdieMentaltrainerin.
EingestresstesHirn denktunlogisch.
LeaHalm, Mentaltrainerin
„AtmenSietiefeinundausundsagensichSätzewie:Ich bleibe ruhig, ich lasse mich nicht anstecken.“
Ebenfallsnützlich:eininneresBild.„Geradewennman vorab weiß, dass man es gleich mit einem gestressten Menschenzutunhat,kannmansichsowappnen“,meint Halm:„MalenSiesichaus,wieSievoneinemRegenschirm geschützt sind, an dem der Stress des anderen einfach abperlt.“
Punkt2:SchaffenSieräumlicheoderzeitlichDistanz Nichtimmerreichtes,sichinnerlichabzugrenzen.Dann dürfenSiedasauchäußerlichtun.„GehtesumeinTeammitglied, können Sie einen Moment das Büro oder die Werkstatt verlassen, um sich zu sammeln“, sagt Halm.
„Als Chef sollten Sie allerdings die Situation nicht einfachstehenlassen,sondernruhigansprechen:,Ichsehe, dassdugestresstbist.Waswürdedirhelfen?Woliegtdas Problem?‘“
Gegenüber Kunden dürfen Sie Grenzen setzen: „Wer eine Dienstleistung anbietet, ist kein Leibeigener, der den Launen der anderen ausgeliefert ist“, betont Halm. Ist also der andere gestresst, könnten Sie sagen: „Ich sehe, Sie sind extrem im Zeitdruck. Dann lassen Sie uns das Gespräch vertagen, damit wir in Ruhe eine Lösung finden können.“
Ist der Kunde wütend und für Argumente kaum erreichbar,denkenSieanIhrMantra:„Ichbleiberuhig, ich lasse mich nicht anstecken“. Die Stressmentorin rät insolchenFällen,dieSituationauffreundlicheWeisezu beenden. Zum Beispiel so: „Ich verstehe, dass Sie unzufrieden sind und wir werden das Problem klären. Aber dasgehtnichtsofort.Ichkümmeremichundmeldemich bei Ihnen.“
Punkt3:KlärenSieIhrStress-Grundrauschen Laut Halm hat jeder von uns eine Art „Stress-Grundrauschen“.Umherauszufinden,wiestarkesist,helfeeinBild: Stellen Sie sich ein Fass vor, das mit Ihrem Stress gefüllt ist. „Bei manchen Menschen ist es recht leer, sie bringt wenigausderRuhe.BeianderenistdasFasssovoll,dass schon eine Kleinigkeit es zum Überlaufen bringt.“ Gehört Ihr Fass regelmäßig zu den vollen, sollten Sie eine Ablaufmöglichkeit, also einen Ausgleich, schaffen. Denn:„EingestresstesHirndenktunlogisch.Schlimmstenfalls treffen Sie Entscheidungen, die Sie später bereuen“, warnt die Stressmentorin.
Was Sie zum Ausgleich tun können, ist zweitrangig: „Sport, Aufenthalt in der Natur, Treffen mit Freunden –Hauptsache, es tut Ihnen gut“, betont Halm.Wichtig sei es, regelmäßig Pausen einzuplanen. „Pausen werden oft mitFaulenzereigleichgesetzt“,kritisiertsie.„Siesindaber Teil des Arbeitsprozesses.“
Gerade Unternehmern, die starke innere Antreiber haben,fälltesoftschwer,abzuschaltenundloszulassen. „DabeileistenselbstständigeHandwerkerbesondersviel unddürfendeshalbmitgutemGewissenfürsichundihre Bedürfnisse einstehen“, sagt Halm.
DasgelteauchimUmgangmitsichselbst:„Gelassenheit istwieeinMuskel,denmantrainierenmuss“,erklärtdie Mentaltrainerin. Deshalb: Sind Sie mit einer stressigen Situationnichtsoumgegangen,wieSieessichvorgenommenhaben,seienSienichtzustrengmitsich.„Überlegen Sie,wasSieeinemFreundinsoeinerSituationsagenwürden – und sagen es dann zu sich selbst.“
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Websites, über die private Kunden Einkäufe erledigen oder Dienstleistungenbuchenkönnen,müssenbereitsseitEnde Junibarrierefreisein.SoschreibtesdasBarrierefreiheitsstärkungsgesetz(BFSG)vor,um die digitaleTeilhabe von Menschen mit Einschränkungenzustärken.AuchHandwerksbetriebe, die einen Onlineshop betreiben oder Dienstleistungen anbieten, sind davon betroffen, wenn sie
Bei der konkreten Umsetzung gab es noch offene Punkte. Die ersten scheinen mittlerweile weitgehend geklärt, andere hingegen bleiben rechtlich unsicher.
WasgiltfürOverlay-Toolsund Online-Terminvergabe?
EinoffenerPunktbetrafsogenannteOverlayTools.DieseSoftware-Lösungenkönneneiner Website nachträglich hinzugefügt werden, damitMenschenmitBeeinträchtigungendie SeiteaufihreBedürfnisseanpassenkönnen. Hier erscheint es laut Zentralverband des DeutschenHandwerks(ZDH)alsrelativsicher, dass Overlay-Tools nicht ausreichen, um die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen. LautderaktuellenEinschätzungderÜberwachungsstellendesBundesundderLänder seien solche Softwarelösungen derzeit nicht
in der Lage, einen Webauftritt vollständig barrierefreidarzustellen,soderHandwerksverband. Im Gegenteil: Es könnten sogar zusätzlicheBarrierenundnegativeWechselwirkungenmit„assistierendenTechnologien“ entstehen,dieVerbrauchermitBehinderungen bereits nutzen. ZurVorsichträtderVerbandauchinpuncto Online-Terminvergabe.Selbstwennnureine elektronischeTerminvereinbarungmöglichist unddieBezahlungerstvorOrterfolgt,spricht einigesdafür,dassdasBFSGgreift.
NichtnurE-Commerce-Seitenbedenken Rechtlich ungeklärt bleibt die Frage, ob die kompletteWebsitebarrierefreiseinmussoder nurdieE-Commerce-SeitenmitAngebotenan privateKunden(BusinesstoCustomer/B2C). Trotzdem müssten Betriebe damit rechnen, dassdieMarktüberwachungsbehördenWebsitesundderenFunktionenaufBarrierefreiheit prüfen, warnt der ZDH. In folgenden Fällen könnegeprüftwerden:
● Bei allenVerfahrensschritten in der Standardreihenfolge eines üblichenVerbrau-
Der Fall: Ein Transportunternehmen hatte fürseineMitarbeitendenstrengeRegelungen zur privaten Nutzung von Dienstcomputern aufgestellt. So erhielt eine Mitarbeiterin mit ihremArbeitsvertrageineAnweisung,dieihr die Nutzung digitaler Endgeräte zu privaten ZweckenwährendderArbeitszeitverbot.Eine Ausnahme galt nur für dringende Familienangelegenheiten und Pausen. ZwischenderMitarbeiterinunddemUnternehmenentspannsicheinKonflikt:Zunächst
wurde die Frau wegen Verstoßes gegen die Datenschutzrichtlinienabgemahnt.Siehabe sensible Daten eines Kunden an eine dritte Person geschickt. Kurze Zeit später erteilte ihr Arzt ihr ein Beschäftigungsverbot. Der Arbeitgeber entdeckte in ihrer Abwesenheit privateDateienaufihremRechner.Diefristlose Kündigung folgte. DasUrteil:DasLandesarbeitsgerichtRheinland-PfalzerklärtedieKündigungfürunwirksam. Der Arbeitgeber sei bei einer fristlosen
chers, die für die Funktion des B2C-ECommerce-Angebots notwendig sind.
● Bei der Interaktion mit Formularen sowie Steuerelementen und Dialogfeldern der Benutzeroberfläche, Bestätigungen für die Dateneingabe, Fehlermeldungen und sonstigen Rückmeldungen.
● Bei der Startseite (Home), Anmeldung (Login), Seiten-Übersicht (Sitemap), Kontakt, Hilfeseiten und -funktionen sowie Seiten mit rechtlichen Informationen.
OffeneFragenzutechnischenStandards Bis auf Weiteres nicht eindeutig festgelegt sindtechnischeStandards,wiedieBarrierefreiheit konkret umzusetzen ist. Zuständig dafür ist die Bundesfachstelle Barrierefreiheit. Doch in den FAQ auf ihrer Homepage heißt es lediglich, Standards würden veröffentlicht, sobald sie vorlägen.
Bis dahin nennt die Bundesfachstelle als OrientierungshilfedieaktuellgeltendeVersion derNormEN301549.Dieseverweistaufden internationalenStandard„WebContentAccessibilityGuidelines“(WCAG). KATHARINAWOLF W
KündigunginderPflichtnachzuweisen,dass eineweitereZusammenarbeitauseinemwichtigenGrundnichtzumutbarsei.Dieshabedas Transportunternehmennichtgetan. Grundsätzlich könne die private Nutzung dienstlicher Rechner trotzVerbot einen solchenGrundliefern,sodieRichter.Indiesem FallaberhabedieMitarbeiterinbeigenauem Hinsehen nicht gegen die Weisungen des Arbeitgebers verstoßen. Denn: Die Nutzung war nur während der Arbeitszeit verboten. DerArbeitgeberhättealsonachweisenmüssen, dass die Mitarbeiterin tatsächlich währendderArbeitszeitundnichtindenPausen ihren Rechner privat genutzt hatte. (KW) W
Premiere für das regionale Event FORUM mobility & work in Norddeutschland. Ende August kamen Fuhrparkverantwortliche und VertreterausHandwerksbetriebenzueinemAustauschüberbetrieblicheMobilitätzusammen.
AuchVorträgeundDiskussionenzumThema Digitalisierung, Künstliche Intelligenz und FachkräftesicherungstandenandemTagfür die über 350 Fachbesucherinnen und -besucher auf dem Programm.
DieJuristinKatjaLöhr-MüllerwiesaufrechtlicheAspektehin.SomüsstenMitarbeitende beiderFahrzeugrückgabeallevernetztenSysteme auf dieWerkseinstellungen zurücksetzen,umpersonenbezogeneDatenzulöschen. Dies sollte vertraglich in der Überlassungsregelung festgehalten werden. Bei Poolfahrzeugen, die mit einer sogenannten Log-Box ausgestattet sind, müsse klar geregelt sein, unterwelchenUmständendasSystemdeaktiviertwird,etwabeieinemWerkstattbesuch.
DieunterschätztePflichtzurUnterweisung
In einem praktischen Workshop demonstrierteMichaelSchulz,Fuhrparkmanagerder Wuppertaler Stadtwerke, die korrekte FahrzeugeinweisunggemäßderUnfallverhütungsvorschrift (UVV). So gelte ein Fahrzeug nur dannalsbetriebssicher,wennessowohlverkehrssicher (TÜV-Prüfung) als auch arbeitssicher (UVV-Prüfung) ist. Der Fuhrparkverantwortliche müsse die Prüfungen und die Einweisungen schriftlich dokumentieren.
TestfahrtenundFahrsicherheitstrainings
Das ADAC-Fahrsicherheitsgelände bot abwechslungsreicheStreckenfürTestfahrten. Besucher hatten die Möglichkeit, sich vorab festeTermineundverschiedeneModellefür eine Probefahrt zu buchen. Unter anderem waren Modelle der Hersteller BYD, Cadillac, Opel, Peugeot oder XPENG von Herstellern und regionalen Autohäusern zurVerfügung gestelltworden.FürdieFahrsicherheitstrainingswarenhauptsächlichdieKastenwagen ToyotaProaceCityundderToyotaProaceMax im Einsatz.
KIimHandwerksbüro:NeueDimensionen Dass verschiedene KI-Anwendungen die Arbeit im Handwerksbüro erleichtern können,zeigteBastianStraußinseinerPräsentation.Erführtevor,wieeineZusammenarbeit verschiedenerProgrammebeispielsweisedie BaustellendokumentationoderaberdieAuswertungeinesAuftragserledigenkönnen.Der IT-ExpertemitErfahrungenauseinemHandwerksbetrieb machte aber kein Geheimnis daraus,dassdahinterechteProgrammierarbeitunddasWissenrundumKI-Toolssteckt.
Zettelwirtschaftvs.papierlosesBüro Handwerksbetriebe, die sich gegen digitale Prozessesperren,werdenabgehängt.Anprak-
DiedigitaleSpurdesTeamsverfolgen?
tischen Beispielen aus seinem Arbeitsalltag als Fliesenlegermeister, gab Stefan Bohlken Einblick in seine digitalen Tools. Er zeigte auch auf, was in der Zukunft möglich sein wird. Und ermutigte auch erfahrene Unternehmer,Veränderungen positiv zu sehen.
Aufgezeichnet wurde die Folge des Podcasts „Werken mit Recht“ mit demTitel „Fahrzeugortung und Datenschutz: Service oder schon Mitarbeiterüberwachung?“ live auf der Bühne des FORUMs mobility
& work. Die Juristinnen Kim Cleve und Jennifer Smoch erläuterten die rechtlichen Aspekte der Fahrzeugortung. Fest steht aus ihrer Sicht: Das Thema spielt in den Bereich der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) hinein, denn es werden persönliche Daten der Mitarbeitenden verarbeitet, die die Fahrzeuge nutzen. TrackingfürwelcheZwecke? AusderPerspektivederBetriebe sei es nachzuvollziehen, dass sie beispielsweise zur effizienteren Routenplanung Tracking nutzten. So könnte die Routenplanung schneller angepasst werden. Auch gegenüber Kunden könnte es als
Dokumentation dienen, wie lange Mitarbeitende auf der Baustelle waren. Das erspare im Zweifelsfall Diskussionen über die Rechnung.
WannistTrackingerlaubt? Nach Diebstahl zum Beispiel sei das Tracking erlaubt. Doch müssten Betriebe ihr Team schriftlichüberdenEinsatzder Software informieren. Was Sie außerdem beachten müssen, erfahren Sie in der PodcastFolge! (JA) W
Direktzum Podcast geht esüberdiesen QR-Code
DerKampfgegenFehlzeitenimHandwerk Der Krankenstand im Handwerk ist so hoch wie nie – doch woher kommen die vielen Fehltage? Dieser Frage ging Maren Ulbrich, Inhaberin der Agentur Handwerksmensch, auf den Grund. In ihrem Vortrag erfuhren
die Besucher, warum besonders die Motivation der Mitarbeitenden und die gelebte Führungskultur im Betrieb Auswirkung auf den Krankenstand haben. Wenn Sie Lösungen suchen, um den Krankenstand in ihrem Betriebdauerhaftzusenken,merkenSiesich das Online-Webinar von Maren Ulbrich vor! MARTINA JAHNUNDMARTINSCHACHTNER W
a AnmeldungzuWebinar: ScannenSieeinfachden QR-Code
DieoffizielleJubiläumsfeierderHandwerkskammernunddesZentralverbandesdesDeutschen Handwerks (ZDH) hat bereits im Juni in Berlin stattgefunden (siehe Foto). In dieser Ausgabe des Norddeutschen Handwerks haben wir für Sie Stimmen aus Handwerksbetrieben, -kammern, -verbänden undWegbegleitern zusammengetragen. Sie schauen zurückaufdasErreichteundgebeneinenAusblickaufdas,wassiesichfürdiekommenden Jahre vornehmen. Sie erhalten zudem einen Einblick, was Kammern und Verbände als Partner der Betriebe leisten. (JA) W Geschichten,Interviews,FaktenundStimmen lesenSieaufdenfolgendenSeiten.VielFreude dabei!UndfeiernSiemit!
nDeutschlandengagierensich29MillionenMenschenineinemodermehreren Ehrenämtern. Da sich das Handwerk –historisch gewachsen – selbst organisiert, ist ehrenamtliches Engagement hier besonders wichtig. Dabei geht es nicht nur um die Bedürfnisse und Wünsche im eigenen Gewerk, sondern auch um die Weitergabe vonWissen an die nächste Generation. „Die Vielfalt der Ehrenämter im Handwerk ist eine Besonderheit“, sagtThomas Felleckner, verantwortlich für den Bereich Handwerksgeschichte in der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade.
DasHandwerkbietetverschiedeneEhrenämter, in denen sich Azubis, Gesellen, Meister und Betriebsinhaber engagieren können. In den Handwerkskammern ist das beispielsweisedieVollversammlung.Werdortgewählt wird,kannspäteroderparallelimVorstand, im Präsidium oder in verschiedenen Ausschüssen mitwirken.
Prüfungsausschuss zu kommen, braucht maneinenMeistertitelindemzuprüfenden Gewerk. Möglich ist das Ehrenamt auch mit einem gleichwertigen Abschluss, wie beispielsweise einem Ingenieur“, unterstreicht Meimbresse.
4.GarantfürNeutralität–Waskannman imEhrenamtneulernen? Für Gesellenprüfungen werden in der Regel drei Prüfer in einer paritätischen Besetzung sowie Stellvertreter benötigt. Bei den Fortbildungs- und Meisterprüfungen kommen mindestens vier zum Einsatz. „In den Meisterprüfungenistesgesetzlichfestgelegt,dass einfachfremderVorsitzenderdabeiist.Dieser organisiert und leitet die Prüfung, bewertet abernicht“,erläutertdieGeschäftsbereichsleiterinBeruflicheBildung.DerAustauschmit anderen Prüfenden sowie die ZusammenarbeitmitdenPrüflingenermöglichees,unterschiedliche Perspektiven kennenzulernen und neue Erfahrungen zu sammeln.
„Ein engagierter Ehrenamtsträger hat oft noch drei bis vier andere Ehrenämter, die sogenannte Ämterhäufung“, beschreibt Felleckner. „Wenn man ein Ehrenamt gut meistert, wird man oft noch für ein anders angefragt.“Viele Ehrenamtliche berichten, es sei ein gutes Gefühl zu sehen, dass das eigene Engagement etwas bewirke. Viele Handwerker und Handwerkerinnen engagierten sich zudem weit über ihren Betrieb hinaus – vor Ort in Vereinen, Feuerwehr und Rettungsdiensten oder in sozialen Projekten. Sie seien oft unentbehrlich für das Gemeinwohl.
Aber auch in Kreishandwerkerschaften, Innungen, bei den Unternehmerfrauen im HandwerkoderdenJuniorendesHandwerks könnensichHandwerkerehrenamtlichengagieren. „Bei der Wahl des Ehrenamts ist es wichtig,aufdieeigenenFähigkeitenundauf diezurVerfügungstehendeZeitzuschauen“, rät Felleckner.
5.PersönlicherGewinnfürdieEngagierten –WasbringtmireinEhrenamt? Wersicheinbringt,bautNetzwerkeauf,bleibt fachlichamPulsderZeit,erhältAnerkennung – und profitiert auch beruflich von diesem Engagement. Wer in Prüfungsausschüssen oder Fachgremien mitarbeitet, ist stets auf dem aktuellen Stand der Entwicklungen im eigenenGewerk.DurchdendirektenEinblick in Ausbildungsinhalte, Prüfungsstandards oder Weiterbildungsangebote profitieren ehrenamtliche Handwerker fachlich.
7.UnterstützungimBetrieb–Wasistbei einemEhrenamtzubeachten? „Das bekannteste und höchste Ehrenamt im HandwerkistdiePositiondesZDH-Präsidenten. Das ist quasi ein Voll-Zeit-Job“, erklärt Felleckner. Wer zeitintensive Ehrenämter im Handwerk anstrebt, könne das aus seinerSichtnurmitUnterstützungdeseigenen Betriebes schaffen. Wenn das Handwerksunternehmen auch ohnedenInhaberläuft,bleibemehrZeitfür das Ehrenamt und es sei für die Person mit wenigerStressverbunden.„Frühersindviele Betriebe der Kammerpräsidenten während ihrer Amtszeit insolvent gegangen, weil sie dachten, Betrieb und Präsidentenamt lassen sich leicht nebenher bewerkstelligen“, schildert Thomas Felleckner.
3.FundamentderAusbildung–Wen unterstützeichmiteinemEhrenamt? Rund 50.000 ehrenamtliche Handwerker und Handwerkerinnen sind bundesweit in Meister- und Gesellenprüfungsausschüssen aktivundsicherndamitdieQualitätderhandwerklichenAusbildung.IndenPrüfungsausschüssenplanen,organisierenundbegleiten ehrenamtlichePrüferGesellen-,Fortbildungsund Meisterprüfungen, erstellen Aufgaben und bewerten die Leistungen der Prüflinge. Damit stellen sie sicher, dass die berufliche BildungengandenaktuellenAnforderungen der Praxis ausgerichtet bleibt.
Liebe Handwerkerinnen und Handwerker, sehr geehrte Damen und Herren, imNamenderNiedersächsischenLandesregierungundganzpersönlichgratuliereichden niedersächsischenHandwerkskammernsehrherzlichzuIhrem125.Geburtstag. 125 Jahre Handwerkskammern in Niedersachsen – das ist ein stolzes Jubiläum. Seit ihrer GründungimJahr1900sinddieHandwerkskammerndasSprachrohr,dieDienstleisterund dieInteressenvertretungfürdiemehrals87.000HandwerksunternehmengegenüberPolitik, Wirtschaft und der Öffentlichkeit. Seit dieser Zeit werden von den Handwerkskammern ununterbrochen hoheitliche Aufgaben übernommen, wie zum Beispiel das Fördern der beruflichenAusbildung,dasFührenvonHandwerks-undLehrlingsrolleoderdasOrganisierendesPrüfungswesens.DieErfolgeunddieGeschichtederHandwerkskammernsindeng mitdemPrinzipderSelbstverwaltungverbunden.MitdereinzigartigenKombinationaus ehrenamtlichemEngagementvonHandwerkerinnenundHandwerkernausdenRegionen undeinemmodernenDienstleistungsgedankenistdasModellderSelbstverwaltunginternationalhochangesehenundsichertbisheutedieZukunftsfähigkeitdesHandwerks.Gerade inderheutigenZeitistderunermüdlicheehrenamtlicheEinsatzvonHandwerkerinnenund Handwerkern vorbildhaft für die mehr als acht Millionen Niedersachsen.Trotz diverser KrisenundvollerAuftragsbücherengagierensichHandwerkerinnenundHandwerkerseit mehrals125JahrenmitHerzblutundKnowhowtagtäglichinHandwerkskammern,Innungen undVerbänden.FürdiesesEngagementgebührtihnenDankundhöchsteAnerkennung!
Ich bedanke mich für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und bei allen, die über Jahre hinweg mit viel Engagement und Leidenschaft zum Erfolg des niedersächsischenHandwerksbeigetragenhaben.
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder der Handwerkskammer Magdeburg, 125JahreHandwerkskammerMagdeburg–dasistnichtnurein stolzesJubiläum.DasistgelebteGeschichte.EineGeschichte vonMenschen,diemitHerz,VerstandundTatkraftdafürsor gen, dass unser Handwerk stark bleibt. Seit jeher steht das HandwerkfürVerlässlichkeit,fürQualität–undfürdieFähig keit,sichimmerwiederneuzuerfinden.
Seit1900begleitetdieKammerinMagdeburgBetriebe,Aus- zubildende und Meisterinnen und Meister. Sie berät, bildet aus,bringtMenschenzusammen.ImNordenunseresschönen Sachsen-AnhaltsistsieeinezuverlässigePartnerinfüralle, dieanpackenwollen.
WirimLandarbeitenengmitderKammerzusammen.SoentstehenProjekte,diewirken:der Meisterbonus,dieMeistergründungsprämieoderauchdiePraktikumsprämiefürSchülerinnen und Schüler. Das alles sorgt dafür, dass junge Leute bleiben – und ihrenWeg hier bei uns in Sachsen-Anhaltgehenkönnen.Daraufkönnenwirstolzsein.
Ihr SvenSchulze MinisterfürWirtschaft,Tourismus,LandwirtschaftundForstendesLandesSachsen-Anhalt
Wir feiern 125 Jahre Handwerkskammern in Niedersachsen.
Grußwort
Liebe Leserinnen und Leser,
fastalledeutschenHandwerkskammernfeiernindiesemJahrihr125-jährigesBestehen,darunterauchdiebeidenKammernunseresLandes.Die Kammern haben das regionale Handwerk über Generationen hinweg begleitet und geprägt. Sie waren immer ein treibender Motor für FortschrittundWandelundsindesauchheuteimZeitaltervonDigitalisierung undEnergiewende.
DasHandwerkundseineKammernstehenfürbewährteQualitätinAusundWeiterbildung.DerGesellen-undderMeisterbrieferöffnenhervorragendePerspektiven.DasHandwerkschafftundsichertArbeitsplätze vor Ort. Fast jeder siebte sozialversicherungspflichtige Beschäftigte in Sachsen-AnhaltarbeitetimHandwerk.EsträgtmaßgeblichzurregionalenWertschöpfungbei,istfürdieDaseinsvorsorgeimländlichenRaum unerlässlichundstehtfürnachhaltigeWirtschaftsstrukturen.
DieKammernunddieLHNsetzensichnichtnurmitdenhauptamtlichenBeschäftigten,sondern auchundbesondersmitihremengagiertenEhrenamtfüreinensehrwichtigenWirtschaftsbe- reichein:DasHandwerkistdieWirtschaftsmachtvonnebenanundinNiedersachsenweitmehr als nur ein wirtschaftlicher Sektor – es ist das Rückgrat unserer Gesellschaft undWirtschaft. DasHandwerkiststarkgeprägtvonFamilienunternehmenundstehtfürQualität,Traditionund Innovation.BesondersinländlichenGebietenstelltdasHandwerkwichtigeArbeits-undAusbil- dungsplätzezurVerfügungundsichertsodieLebensqualitätvorOrt. AuchinökologischerHinsichtsetztdasHandwerkwichtigeImpulse:ObimBaugewerbe,inder EnergieversorgungoderimBereichderMobilität–dasniedersächsischeHandwerkisteintreibenderFaktorbeiderUmsetzunginnovativer,nachhaltigerundklimafreundlicherLösungen. FürdieZukunfthoffeichweiterhinaufguteZusammenarbeitzwischenWirtschaft,Verwaltung und Politik und wünsche den Betrieben des Handwerks viele weitere erfolgreiche Jahre. Die HandwerkskammernunddieLHNwerdensicherlichweiterhinvieldazubeitragen.
OlafLies NiedersächsischerMinisterpräsident
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DiesesJubiläumistfürmichdieGelegenheit,unsereBetriebe,dieMitarbeitendensowiedasEhrenamtzufeiern–undnicht uns selbst als Selbstverwaltungsinstitution“, sagtThomas Gehre, Präsident der Handwerkskammer Hannover. Im Fokus müssten die Geschichten über traditionsreiche und innovative Betriebe stehen sowie Ehrenamtsträger und qualifizierte Beschäftigte.
ThomasGehre,
Präsident HandwerkskammerHannover
„Als Interessenvertretung der Unternehmerinnen und Unternehmer setzen wir uns für politischeRahmenbedingungenein,fürwenigerBürokratie,aberauchfüreineWirtschaftspolitik, die mittelstandsfreundlich ist“, betont Gehre. „Meine Motivation als Präsident der Handwerkskammer Hannover ist es, die Rahmenbedingungen für die nächste Generation von Handwerkerinnen und Handwerkern mitgestalten zu können“, sagt er. Im Ehrenamt engagierteMenschenseienVorbilder.SiezeigtendernächstenGeneration,dasssichEinsatz lohnt und dassVerantwortung etwas bewegt.
Was er sich für die Zusammenarbeit mit den Betrieben wünscht? „Dass derWert unserer Selbstverwaltungimmerwiederneuverstandenwird.“MitihrenhoheitlichenAufgabenleiste dieKammerzurOrdnungdesHandwerksGroßartiges.UndmitihrembreitenDienstleistungsangebotstelledieKammerBetriebeneinumfassendeskostenfreiesAngebotzurVerfügung. W
125JahreHandwerkskammernsindeinstarkesZeichenfürBeständigkeit,Verlässlichkeit und die Fähigkeit, sich immer wieder auf Herausforderungen einzustellen“, sagt Eckhard Stein, Präsident der Handwerkskammer Oldenburg. Dieses Jubiläum sei ein
Anlass,aufdasEngagementunzähligerHandwerkerinnenundHandwerkerzurückzublicken, die das Fundament für den heutigen Erfolg gelegt haben.
„AlsHandwerkskammervertretenwirdieInteressenunsererBetriebegegenüberPolitik, Verwaltung und Öffentlichkeit.Wir treten ein für faire wirtschaftliche und rechtliche Rahmenbedingungen, zukunftsfähige Ausbildung, unterstützen bei der Fachkräftegewinnung, der Digitalisierung und der Innovation“, sagt Stein.
Das Ehrenamt sieht Stein als unverzichtbaren Bestandteil der Arbeit und zugleich als Ausdruck der besonderen Kultur im Handwerk. Dieses Engagement sei das Rückgrat der Kammern und verleihe ihrer Arbeit Glaubwürdigkeit und Gewicht. Mit einer noch engeren und vertrauensvolleren Zusammenarbeit könnten Handwerkskammern und Betriebe den HerausforderungenwieFachkräftemangel,Nachhaltigkeit,EnergiewendeundDigitalisierung erfolgreich begegnen.“ W
AndreasNünemann, Präsident HandwerkskammerOsnabrückEmsland-GrafschaftBentheim
EckhardStein, Präsident HandwerkskammerOldenburg
In 125 Jahren hat sich nicht nur die Welt grundlegend verändert, sondern auch das Handwerk selbst“, sagt Andreas Nünemann, Präsident der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland-GrafschaftBentheim.DieHandwerkskammeralsverlässlicherPartner habesichalsInteressenvertretungdafüreingesetzt,dieAusbildungsstandardszusichern und Innovationen förderlich zu begleiten.
ImMittelpunktstündenimmerdieMenschen,diedurchihrEngagement,ihreKreativität und ihren unermüdlichen Einsatz diese Erfolgsgeschichte möglich gemacht haben. „Ihnen gebührt unser besonderer Dank für 125 Jahre erfolgreiche Handwerksgeschichte“, betont Nünemann.
„Ohne das Ehrenamt geht gar nichts im Handwerk“, ist er sich sicher. Gemeinsam mit dem Hauptamt sei das Handwerk zu dem geworden, was es heute ist: Eine tragende Säule derdeutschenWirtschaft:Modern,konjunkturellresistent,zukunftsgerichtet.„Dasistauch mein persönlicher Anspruch, dem ich jedenTag versuche, gerecht zu werden.“ W
Das 125-jährige Bestehen der Handwerkskammer erfüllt mich mit großem Stolz und Dankbarkeit.Eszeigt,welchebedeutendeRolledasHandwerkinunsererRegionhat“, sagtAlbertLienemann,PräsidentderHandwerkskammerfürOstfriesland.AlsInstallateurundHeizungsbauermeistersetzeerdieTraditiondesFamilienbetriebsinHoltropindervierten Generation fort. „Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie wichtig Beständigkeit, aber auch stetige Erneuerung im Handwerk sind“, betont er.
DieKammerübernehmeeineVielzahlwichtigerAufgabenfürdieBelangedesHandwerks: Sie sei Ansprechpartner, Unterstützer und Impulsgeber. Ihre Kernaufgabe bleibe dabei die Vertretung der legitimen Interessen des Handwerks und seiner Betriebe.
„DasEhrenamthatfürmichpersönlichundfürdieHandwerkskammerneinenbesonderen Stellenwert. Das Handwerk lebt, weil es Menschen gibt, die bereit sind, sich dem Ehrenamt zu verschreiben“, sagt Lienemann. Ohne das Engagement sei die Arbeit der Kammern nicht möglich.EsverdienehöchsteAnerkennungundseieinunverzichtbarerBestandteilderArbeit.
AlbertLienemann, Präsident HandwerkskammerfürOstfriesland
„Für die kommende Zusammenarbeit wünsche ich den Akteuren auf beiden Seiten allzeit gute Fahrt und immer eine HandbreitWasserunterdemKiel!Ichbinüberzeugt,dassdasostfriesischeHandwerkauchindennächsten125Jahrensicherseinen Kurs hält und eine starke, verlässliche Säule unserer Region bleibt.“ W
DieGründungeigenständigerHandwerkskammernstehtinengemZusammenhang mit der Schaffung eines modernen Bildungswesens und einer weltweit einzigartigenBerufsbildungskultur,dieheutezudenStärkendesStandortsDeutschlandzählt“,sagtDetlefBade,PräsidentderHandwerkskammerBraunschweig-Lüneburg-Stade.Nochheutezeigesich,wievisionärundzukunftsweisenddieseIdeeist.
„Die politische Einflussnahme und Kontaktpflege zu Parlamenten, Parteien und BehördensindwichtigeAspektederInteressenvertretungunsererHandwerkskammer“,betontBade.AberauchdieWirtschaftsbeobachtungzurAnalysederEntwicklungenimHandwerkunddieÖffentlichkeitsarbeit,umdiegesellschaftlicheBedeutung desHandwerkshervorzuhebenundfürdieInteressenunsererBetriebeeinzustehen, seien maßgebliche Punkte.
„Die 125 Jahre stehen für mich daher nicht nur für Vergangenes und Tradition sondern auch für die Zukunft des Handwerks“, sagt Bade. W
Fürmichsind125JahreHandwerkskammern ein starkes Zeichen: für Selbstverwaltung, Zusammenhalt und Verantwortung. Diese Tradition erfüllt uns mit Stolz – und sie ist zugleich Ansporn, das Handwerk und unsere Gesellschaft aktiv weiterzugestalten“,sagtDelfinoRoman,Präsidentder Handwerkskammer Hildesheim-Südniedersachsen.
NachdenwirtschaftlichschwierigenJahrenseiesnun wichtig,wiederStabilitätundOptimismuszuetablieren. AuchdergesellschaftlicheZusammenhaltsolltewieder wachsen.HierkönnedasLandvomHandwerklernen: „Was uns stark macht, ist nämlich nicht nur das, was wirtun–sondernvorallem,wiewirestun.Handwerk heißt,Verantwortung zu übernehmen, auch wenn’s unbequem wird“, betont Roman. „Statt Alarm zu schlagen, brauchen wir Zuversicht, klare Perspektiven – und vor allem: den Mut, neueWege zu gehen und Dinge einfach mal anzupacken.“
OhnedasfreiwilligeEngagementimSportverein,beiderFeuerwehrundauchimHandwerk würdedasLandlangfristigProblemebekommen.„Deshalbmöchteichjedenmotivieren,sich an irgendeiner Stelle aktiv einzubringen“, sagt Roman. W
DasJubiläumistnichtnureinefeierlicheRückschau–esisteinBekenntniszurStabilität,zum WandelundzurVerantwortung“,sagtAndreas Dieckmann,PräsidentderHandwerkskammer Magdeburg.„Esmachtmichstolz,heutePräsidenteiner Institutionzusein,dieüberGenerationenhinwegfürQualität,Ausbildung,InteressenvertretungundGemeinschaft im Handwerk eingetreten ist – und dies auch in Zukunft mit voller Kraft tun wird“, ergänzt er.
Als Interessenvertretung verstehe sich die Kammer alsBündlerunterschiedlicherStimmenausmehrals100 Gewerken. „Uns ist wichtig, zuzuhören, Anliegen aufzugreifen und so Lösungen zu fördern, die das Handwerk insgesamt voranbringen“, betont Dieckmann.
DasEhrenamtseidasFundamentderKammerarbeit.„Fürmichpersönlichbedeutetdas: Verantwortungübernehmen,mitgestalten,aberauch:ausdemHandwerkfürdasHandwerk sprechen.“DieFormderSelbstorganisationseietwasganzBesonderes.SieschaffeIdentifikation undVerbindlichkeit–zweiWerte,dieimEhrenamtundimHandwerkgleichermaßenzählten. Um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern, wünsche der Präsident sich vor allem eins: „Dass wir weiterhin eng, vertrauensvoll und auf Augenhöhe zusammenarbeiten.“ W
»Dittrich: Wir vertreten die Interessen von über einer Million Betrieben und deren 5,6 Millionen Beschäftigten. Das geschieht nicht abstrakt, sondern konkret. Wir bringen das Wissen aus der Praxis und die Perspektiven aus dem Handwerk in politische Entscheidungsprozesse ein. Wir im Handwerk sind keine Zuschauer der politischen und wirtschaftlichen Entwicklung, wir sind Akteure. Ob beim Thema Ausbildung, Fachkräftesicherung, Energiepolitik oder Digitalisierung: Die im ZDH zusammengeschlossenen Kammern und Verbände sorgen dafür, dass die Stimme des Handwerks gehört wird. Vor allem findet dort die Organisation der beruflichen Bildung statt. Eine gewaltige gesellschaftliche Leistung, die leider zu wenig Wertschätzung erfährt.
Die Handwerkskammern werden gegründet. Die Grundlage bildete ein neues Handwerksgesetz des Reichstags von 1897.
1908:
DieHandwerkskammerOsnabrück-AurichwirdaufErlass des preußischen Wirtschaftsministeriumsaufgelöstund dieHandwerkskammer für Ostfriesland gegründet.
1935:
Der „Große Befähigungsnachweis“ wird eingeführt. Dieser legt fest, dass „jeder Handwerker,dereinenHandwerksbetriebleitenund Lehrlinge ausbilden will“, den Meisterbrief besitzen muss.
Stim Meil
1908:
Einführung des „Kleinen Befähigungsnachweises“. Er gilt – zusammen mit der Meisterprüfung – als Voraussetzung für die Ausbildung von Lehrlingen.
1929:
Der Reichstag beschließt eine Ergänzung der Gewerbeordnung. Die Handwerkskammern werden damit zur Führung einer „Handwerksrolle“ verpflichtet. Das ist ein amtliches Verzeichnis „derjenigen Gewerbetreibenden, die im Bezirk der Kammer selbständig ein Handwerk als stehendesGewerbe ausüben.“
Gründung des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) in Boppard. Der erste Präsident wird RichardUhlemeyer aus Hannover.
19721976:
HWK M Verstaatlic vieler H betriebe derungder selbststä
1953:
Aktivierung einer einheitlichenHandwerksordnung. Sie wird von Bundestag und Bundesrat verabschiedet und schafft im gesamten Bundesgebiet ein einheitliches Handwerksrecht.
Die Handwerkskammern der DDR treten dem ZDH und dem Deutschen Handwerkskammertag (DHKT) bei einer Großkundgebung in Zwickau mit mehreren Tausend TeilnehmernfürdieEinheitdes Handwerks bei.
1999:
Der ZDH zieht von Bonn nach Berlin um.
2005:
Seit diesem Jahr trägt die Handwerkskammer Hildesheim-Südniedersachsen ihren heutigen Namen.
2004:
Die neue Handwerksnovelle(HwO) tritt in Kraft, damit wird die Meisterpflichtin53Gewerken abgeschafft.
2009:
Die Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade bildet sich aus einer Fusion der ehemaligen Handwerkskammern Braunschweig und Lüneburg-Stade.
2013:
Ergänzung der Grafschaft Ben theim im Namen der Handwerks kammer Osna brück-Emsland als „Ausdruck der Wertschätzung“.
2010:
Die Imagekampagne des deutschen Handwerks startet.
2019:
Die Meisterpflicht wird in zwölf Gewerken wieder eingeführt.
» MikeSchneider,NHT-Präsident:Das125-jährigeJubiläum derHandwerkskammernisteinstarkesZeichenfürStabilität,Beständigkeit,VertrauenundVerlässlichkeit.Zudem ist es ein sehr guter Anlass, die enge Zusammenarbeit zwischendenVerbändenundKammerndesHandwerks inNiedersachsenzuwürdigen–denndiesestellennicht nurjeweilsfürsichalleine,sondernauchgemeinsameine starke Stimme für die Betriebe dar. Zusammen mit den niedersächsischenHandwerkskammernundVerbänden verleihendabeidieLandesvertretungderHandwerkskammern in Niedersachsen (LHN) und die Unternehmensverbände Handwerk Niedersachsen (UHN) – die beiden SäulendesNHT–demHandwerkkonsequentundnachdrücklich Gehör in der Politik.
WaszeichnetdieZusammenarbeitderHandwerkskammernunddenVerbändeninNiedersachsenaus? » Schneider: Die Zusammenarbeit zwischen denVerbändenundKammernistseitJahrzehntengeprägtvoneinem konstruktiven, vertrauensvollen Austausch und dem gemeinsamen Interesse, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die niedersächsischen Handwerksbetriebezuverbessern.BeideSeitenbringenihrejeweiligen PerspektivenundStärkenein,umpraxisnaheLösungen zu entwickeln und die Interessen des Handwerks wirkungsvoll zu vertreten. Bei der Erarbeitung von Positionen oder auch im Rahmen vonVeranstaltungen werden zudem gemeinschaftlich wichtige Impulse gesetzt.
WelcheRollespieltdabeidasEhrenamt?
» Schneider:DasEhrenamtspieltimHandwerkstetseine zentraleRolle,soauchinderZusammenarbeitzwischen denniedersächsischenHandwerkskammernund-verbänden. Es bringt wertvolle Praxiserfahrung, Engagement und eine starke Verbindung zur unternehmerischen Realitätein.Geradeauchdurchdieehrenamtlichtätigen VertreterinnenundVertreterentstehteinvertrauensvoller Dialog, der die gemeinsame Arbeit bereichert. Das EhrenamtistdaszentraleRückgratdesHandwerks.Obin Innungen,indenHandwerkskammernoderindenMeisterprüfungsausschüssen – ohne Ehrenamt geht nichts.
» Schneider: Die Verbandsseite freut sich auf viele weitere Jahre der partnerschaftlichen Kooperation. Das gilt auch für dieWahrnehmung handwerklicher Interessen
indenunterschiedlichenGremienundAusschüssenauf Landesebene.DerNHTgratuliertdenniedersächsischen Handwerkskammern sowie der Landesvertretung der HandwerkskammernNiedersachen(LHN)ganzherzlich zum 125-jährigen Jubiläum. MARTINAJAHN W
Das steuerliche Investitionssofortprogramm 2025: Wachstumsbooster oder doch eher ein laues Lüftchen?
W Der Industriestandort Deutschland hat mit einer anhaltenden Konjunkturschwäche zu kämpfen. Seit Jahren fehlt es an Investitionsanreizen. Dem möchte die Bundesregierung nun mit einem „Wachstumsbooster“ entgegentreten, um Deutschland wieder auf Wachstumskurs zu bringen und die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Nachfolgend ein Überblick über die wesentlichen Neuregelungen.
W „Investitions-Booster“: Für nach dem 30.6.2025 und vor dem 1.1.2028 angeschaffte oder hergestellte abnutzbare bewegliche Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens wird wahlweise (erneut) die degressive AfA eingeführt. Der Prozentsatz darf höchstens das Dreifache des jeweiligen linearen AfA-Satzes betragen und 30 Prozent nicht überschreiten.
W Schrittweise Senkung des Körperschaftsteuersatzes: Geplant ist, den Körperschaftsteuersatz ab dem Veranlagungszeitraum 2028 im Verlauf der folgenden fünf Jahre, um jeweils einen Prozentpunkt abzusenken. Damit verringert sich die Körperschaftsteuerbelastung ab dem Veranlagungszeitraum 2032 auf nur noch 10 Prozent (statt bisher 15 Prozent) des zu versteuernden Einkommens.
W Absenkung des Thesaurierungssteuersatzes nach § 34a EStG für nicht entnommene Gewinne: Für nicht entnommene Gewinne von
● Niedersachsen:74MilliardenEuro
Personengesellschaften wird ab dem Veranlagungszeitraum 2028 korrespondierend zur Senkung des Körperschaftsteuersatzes auch der Thesaurierungssteuersatz nach § 34a Abs. 1 Satz 1 EStG abgesenkt. Die Absenkung erfolgt in drei Stufen auf 25 Prozent für Veranlagungszeiträume ab 2032.
W Degressive Abschreibung für neu angeschaffte Elektrofahrzeuge: Für Fahrzeuge, die nach dem 30.6.2025 und vor dem 1.1.2028 angeschafft oder hergestellt werden, kann im Jahr der Anschaffung eine Abschreibung von 75 Prozent in Anspruch genommen werden. Zu beachten ist, dass für das Fahrzeug daneben keine weitere Sonderabschreibung in Anspruch genommen werden darf.
W Anhebung der Bruttolistenpreisgrenze bei der Dienstwagenbesteuerung von Elektrofahrzeugen: Bei der Privatnutzung eines betrieblichen Kraftfahrzeugs („reines“ Elektrofahrzeug), ist nur ein Viertel der Bemessungsgrundlage (Bruttolistenpreis) und bei der Fahrtenbuchregelung nur ein Viertel der Anschaffungskosten oder vergleichbarer Aufwendungen anzusetzen. Dies gilt bislang jedoch nur, wenn der Bruttolistenpreis des Kraftfahrzeugs nicht mehr als 70.000 EUR beträgt. Dieser Höchstbetrag wird auf 100.000 EUR, für Kraftfahrzeuge die nach dem30.6.2025angeschafftwerden,angehoben.
W Die gewählten Instrumente der Bundesregierung zur Überwindung der aktuellen wirtschaftlichen Schwächephase sind richtig und erforderlich. Es kann sich hierbei jedoch nur um die ersten Schritte raus aus der Krise handeln, denn für einen wirklichen Wachstumsbooster bedarf es zwingend weitere steuerliche und außersteuerliche Veränderungen. W Bei Fragen sprechen Sie uns gerne an!
Autor des Textes: Benjamin Kelhüseyin Steuerberater, Diplom-Finanzwirt (FH)Master of Laws (LL.M.) angestellt bei der Sozietät VOSS SCHNITGER STEENKEN BÜNGER & PARTNER in Oldenburg benjamin.kelhueseyin@obic.de
urch einen Anruf der HandwerkskammeristUweRonneburgaufihr Dienstleistungsangebot aufmerksam geworden. „Wir haben einen Vor-Ort-Termin vereinbart und den Berater zu uns eingeladen“, sagt der Betriebsleiter des Truckports Hamburg-Hannover am Standort Hildesheim. Ihm sei nicht bewusst gewesen,dassdieKammerauchzudenThemen Webseiten und Social Media berät. „In demzweistündigenGesprächhabenwirviele wertvolleTippsundVerbesserungsvorschläge erhalten“,berichtetRonneburg.Sohabensie gemeinsamThemenundInhaltefürdieDarstellung des Kfz-Betriebs im Netz erarbeitet. Zudem wurden Ideen für mehr Sichtbarkeit desUnternehmensaufdenSocial-Media-Kanälen Instagram und Facebook entwickelt. „DieBeratunghatmichbegeistert“,resümiert der Betriebsleiter.
BeratungfürdieBetriebsführung Alle Handwerkskammern bieten ihren Mitgliedsbetrieben kostenfreie Beratung an. Je nach Angebot kann das unter anderem folgendeThemengebiete umfassen:
● Vermittlung von Kooperationspartnern, internationalen Kontakten, Fachkräften.
Ausbildungs-undPrüfungswesen Zudem bündeln die Handwerkskammern die Bereiche Aus- undWeiterbildung. Diese Angebotegehörenzuden„öffentlichenLeistungen“. Dazu zählen beispielsweise:
● Führung der Handwerksrolle und Lehrlingsrolle
● Organisation von Gesellen-, Meister- und Fortbildungsprüfungen
● Durchführung von Gleichwertigkeits- und Anerkennungsverfahren
● Bestellung undVereidigung von Sachverständigen
● Mitwirkung bei Berufsausbildungsvorschriften und Prüfungsordnungen
● Überbetriebliche Lehrlingsunterweisung
● Integrationsleistungen, wie die „Willkommenslotsen“
● Vermittlung zwischenWirtschaft, Politik und Betrieben.
EinAnrufgenügt... WennRonneburgkünftigFragenrundumdie WeiterentwicklungderOnline-Marketingkanälehat,wirdersichbeiderKammerinHildesheimmelden.BisdahintestetderBetrieb dieneuenZeitenfürdieVeröffentlichungder Social-Media-Beiträge. MARTINAJAHN W
1 Unverbindliches Kilometerleasing-Beispiel der Leasys S.p.A. Zweigstelle Deutschland, Friedrich-Lutzmann-Ring 1, 65428 Rüsselsheim am Main, zzgl. gesetzl. MwSt., Überführungs- und Zulassungskosten für den Opel Vivaro Cargo Standard, 1.5 BlueHDi 120 Stop&Start (88 kW). Mtl. Leasingrate inkl. Opel WartungPro (19,95€ mtl.): 314,95€/Monat. Gültig bis 30.09.2025. Der Abschluss dieses Pakets ist jedoch keine Voraussetzung für das Zustandekommen eines Leasingvertrags.
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Alle Preise zzgl. der gesetzl. MwSt. Nicht kombinierbar mit anderen Aktionen, Sonderkonditionen oder Rahmenabkommen. Beispielfotos der Baureihen. Ausstattungsmerkmale nicht Bestandteil des Angebots.
Seit der ersten Stunde begleitet die SchlüterscheMediengruppealsPartner die Handwerkskammern. Erst in Niedersachsen, dann nach der Wiedervereinigungab1990auchdieHandwerkskammer Magdeburg.
In jeder Ausgabe des Norddeutschen HandwerksbereitetdieRedaktionTexteund Themenauf,dieBetriebeinderBetriebsführung unterstützen und gibt ihnenTipps und nutzwerte Artikel als Lösungsvorschläge an die Hand. Auch mit dem Online-Angebot handwerk.com,demNewsletter,Push-NachrichtenundderbegleitendenAppHandwerk finden die Betriebe ein vielseitiges Informationsangebot zu den täglichen Herausforderungen im Handwerk vor.
NeueFormdesE-PapersundderApp Die digitale Ausgabe der Zeitung – mit dem E-PaperundderdazugehörigenApp–werden im kommenden Jahr auf einer neuen Plattform erscheinen (siehe Screenshots rechts). Dazu gehören auch neue Funktionen, die durch eine Künstliche Intelligenz gestützt sind.Künftigwirdesbeispielsweisemöglich sein, eine Zusammenfassung der Themen einerAusgabezuerhalten.Zudemkanndurch dieReader-FunktionjederArtikelvorgelesen werden. Auf Wunsch fasst die KI auch den Inhalt jedes Artikels zusammen.
DieneuedigitalePlattformkannPodcasts einbindenundabspielen,News,Videossowie NewslettervoneigenenundexternenWebsites integrieren und ausspielen.
Optional liefert der Anbieter auch einen KI-Chatbot mit. Die integrierte Suche ist in derLage,nurdieinternenMedienähnlichwie Chat-GPT zur durchsuchen. Der Vorteil: Es werdenkeineüberflüssigenodergefälschten News ausgegeben.
„VielenDankfürIhrVertrauen“ Auf diese Weiterentwicklung ist auch Ingo Mahl,CEOderSchlüterschenMediengruppe, gespannt:„IchfreuemichaufdieZusammenarbeit in den kommenden Jahren und die Umsetzung der vielen gemeinsamen Ideen.“ ZumJubiläumfügterhinzu:„Persönlichund imNamenderSchlüterschenMediengruppe möchte ich den Handwerkskammern, der LHN und dem ZDH ganz herzlich zu diesem besonderenJubiläumgratulieren.MitRespekt undgroßerWertschätzungblickeichaufdie vergangene, gegenwärtige und zukünftige Arbeit dieser überragend wichtigen Institutionen – stets im Sinne des Handwerks und derzahlreichenBetriebeimganzenLand.Die Schlütersche Mediengruppe ist stolzer PartnerderKammernundVerbände.VielenDank für IhrVertrauen.“ MARTINAJAHN W
DasTeamhinterdemNorddeutschenHandwerk
Mit dem Newsletter von handwerk.com informiere ich mich zwei Mal pro Woche verlässlich über aktuelle Themen aus Bereichen wie Recht, Steuern, Personal oder Marketing & Werbung.
» EckhardStein(LHN-Präsident): Die 125 Jahre stehen für Verlässlichkeit, Zusammenhalt und eine starke gemeinsame Stimme des Handwerks. DieVertretung der Handwerkskammern, die heutige LHN e.V., wurde im Gründungsjahr von den Handwerkskammern etabliert, weil man von Anfang an erkannt hat, dass Gemeinsamkeit stark macht. Dabei war und ist neben der politischen InteressenvertretungdiegemeinsameAufgabederHandwerkskammernalsSelbstverwaltungseinrichtungendes Handwerks, die Betriebe vor Ort eng zu begleiten und dabeieinequalitativhochwertigeAus-,Fort-undWeiterbildung zu sichern.
WasbedeutetdiesesJubiläumfürdieLHN?
» HildegardSander(LHN-Hauptgeschäftsführerin):Wirhaben vieleGlückwünscheausderLandesregierung,vonvielen PolitikerinnenundPolitikernundausbefreundetenKammern,Verbänden sowie aus unserem übrigen Netzwerk bekommen.DieseWertschätzungbedeutetdemgesamten LHN-Team sehr viel. Die erfolgreiche Interessenvertretung auf Landesebene ist das Ergebnis einer konstruktiven,beharrlichen,manchmalauchkritischenPositionierung. Sie findet in vielen Anhörungen, Stellungnahmen und Gesprächen ihren Niederschlag. Unsere Maxime ist es, mit Wertschätzung und Respekt die Interessen des Handwerks in Erinnerung zu rufen.
» EckhardStein:UnseintdasgemeinsameZiel.DieMitarbeitendenderHandwerkskammernsteckenEngagement undHerzblutinihreAufgaben.Wirmerkendas,wennwir enge Fristen vorgeben müssen, um Stellungnahmen für plötzlichaufkommendeThemenzuerarbeiten,beispielsweisewennwirBest-PracticeBeispielefürpolitischePresseanfragenbenötigenoderVeranstaltungendurchführen. Die LHN ist keine eigenständige, abgegrenzte Organisation.WirsindundfühlenunsalsTeildervertrauensvoll zusammenarbeitenden Handwerksfamilie.
» Hildegard Sander: Am Herzen liegen uns die Handwerksbetriebe und ihre Beschäftigten. Handwerk ist ein besondererWirtschaftsbereich,indemFamilienbetriebe mitLeidenschaftfürdieProdukteundDienstleistungen dominieren, die sie anbieten. Für uns bedeutet das themenmäßig im Einsatz für diese Betriebe:
● Schaffung einer guten Infrastruktur für die berufliche Bildung und Ausbildung: Der Erfolg Deutschlands steht auf zwei Säulen der Bildung, der akademischen und der beruflichen. Letztere hat im Zuge der Akademisierung gelitten und muss dringend wieder in gleichwertiger Form gestärkt werden.
● Unternehmertum und Betriebsentwicklung stärken: Die Bedeutung von engagierten Unternehmerinnen und Unternehmern ist nicht hinreichend sichtbar, an vielen Stellschrauben muss wieder gedreht werden, um die Freude an der Führung eines Betriebes zu stärken – auch außerhalb der Start-up Szene.
● Weniger Bürokratie, mehrVertrauen schaffen: Die Betriebe können ihre Kernaufgaben nur noch teilweise wahrnehmen, weil die überzogenen, bürokratischenVorgaben wertvolle Zeit rauben. Dabei könnte mehrVertrauen mehr Gestaltungsspielräume schaffen.
● Bedeutung des Handwerks sichtbar machen: Handwerk ist systemrelevant bei der Sicherstellung der Lebensmittelversorgung, der Gesundheit und Hygiene, derVersorgung in den BereichenWasser,Wärme und Energie, der Mobilität undTransport sowie der Kommunikation. Das ist nicht immer allen klar. Bei der Energie- und Klimawende ist das in der Politik und Bevölkerung inzwischen sehr präsent.
AufwelcheMeilensteinesindSiebesondersstolz?
» Eckhard Stein: Das Handwerk ist unfassbar breit aufgestellt. So gibt es kein Ministerium, mit dem wir nicht Themen vorantreiben.
● In jedem Fall sind wir stolz auf die Einführung der Innovationsförderung für kleine Unternehmen, anfangs nur für Handwerk, die bundesweit in der Form einmalig ist und seit Ende der 90er Jahre trotz wechselnder Regierungen fortgeführt wurde.
● Die Integrationsleistung, die mit dem IFHa-Projekt seit 2015 von allen Handwerkskammern mit Eigenund Fördermitteln als landesweite Initiative auf große Aufmerksamkeit gestoßen ist.
Wirsehenuns alsTeilder Handwerksfamilie.
EckhardStein, LHN-Präsident
● Die exzellente Zusammenarbeit mit den Handwerkskammern während der Coronazeit, die dazu geführt hat, dass die Bildungszentren nur sehr kurzzeitig geschlossen werden mussten, unterstützt mit Mitteln des Landes.
● Stolz sind wir auch auf die frühe Einführung der Meisteranerkennungsprämie (4.000 Euro) und die Einführung der Meistergründungsprämie (10.000 Euro), mit beiden Ansätzen stand und steht Niedersachsen an der Spitze imVergleich der Bundesländer.
» HildegardSander:EinprogressivesVorgehenindervertrauensvollen Zusammenarbeit. Dabei wollen wir neue HerausforderungenalsChancenbegreifen.Dazuzählen die Einführung von KI-Anwendungen zur Optimierung derBetriebsprozesse,dieStärkungderNachhaltigkeitdes Handwerks,dieFachkräftegewinnungmitneuenFormatenundKonzepteninderAnsprache,Qualifizierungund Begeisterung für das Handwerk.
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Ein leises metallisches Klirren dringt aus dem Wohnzimmer eines kleinen ostfriesischen Hauses auf der Nordseeinsel Borkum. Manfred RichteröffnetgeradedenschwerenSetzkasten. Zwischen den Fingern des 74-Jährigen gleiten winzige Bleilettern, Buchstabe für Buchstabe in den Winkelhaken – eine Bewegung, die heute fast vergessen scheint. DochfürRichteristsieTeileineshalbenJahrhunderts Handwerkskunst:Seit50JahrenisterSchriftsetzermeister, 40JahreführterdieDruckereiseinerFamilieaufderInsel. DafüristervonderHandwerkskammerfürOstfriesland kürzlich geehrt worden. Seine Geschichte beginnt 1967. Manfred Richter, der auf Borkum aufgewachsen ist, hat geradedieSchuleabgeschlossenundistsichunsicher,wo ihn die berufliche Reise hinführen soll. „MeinVater war auchSchriftsetzer,hatteseineeigeneDruckerei.Erhatmir dannvorgeschlagen,seinenBerufzuerlernen“,erzählter.
BegehrterMeistertitelinBiberachangepeilt ImAltervon15JahrenverlässtererstmalsdieInsel,zieht für die Ausbildung nach Oldenburg und lernt in derTraditionsdruckereiIsensee,wasesheißt,imgrafischenSystemzudenken:„NichtinZentimetern,sonderninPunkt wirdgerechnet.DerSetzkastenfolgtnichtdemAlphabet, sondernderHäufigkeitdesVorkommenseinesjedenBuchstabens.Dasmusstesitzen,damitmanzügigvorankam“, erinnertersich.ImSommer1972lernterschließlichseine spätere Frau Petra kennen. Gemeinsam zieht das Paar nachwenigenMonatenaufdieInselzurück,daManfred RichterimelterlichenBetriebdringendgebrauchtwird. Daskommtihmnichtungelegen,dennermöchteden MeistertitelamrenommiertenHauchler-StudioinBiberachanderRißerwerben.„DadieSchulesehrgefragtwar, musste ich anderthalb Jahre auf einen Platz warten“, so Richter. Eine Zeit, die er im väterlichen Betrieb sinnvoll überbrückt. 1975 legt er als jüngster Absolvent nach elf MonatenVollzeit-Unterricht seine Meisterprüfung ab.
Im Berufsbildungszentrum (BBZ) der Handwerkskammer für Ostfriesland haben zehn AuszubildendeausdemFliesen-,Platten-und Mosaiklegerhandwerk den praktischen Teil ihrer Gesellenprüfung erfolgreich abgelegt.
Innerhalb von zweieinhalb Arbeitstagen mussten die Prüflinge eine etwa eineinhalb MeterhoheMauereckeerrichten,die einseitigverfliestundabgedecktwurde.Zusätzlich wurdeeineSitzbankangefertigt.DieWandfliesenwurdenimDickbettverfahrenangesetzt, währendderBodenmitEstrichversehenund verfliest wurde. Präzision, ein gleichmäßigesFugenbildundeinesaubereSchnitttechnik waren gefragt. Bestandenhaben: Neels Ennen(Holtgast),MarvinFischer(Berumbur),
IneinerkleinenFeierstundevereidigteHandwerkskammerpräsident Albert Lienemann Malik Lazali (31) aus Südbrookmerland zum öffentlichbestelltenSachverständigenfürdas Maurer- und Betonbauerhandwerk. Lazali blickt auf einen vielseitigen Werdegang zurück: Nach der Ausbildung zum Kaufmann für Groß- und Außenhandelsmanagement folgten Weiterbildungen zum KaufmännischenFachwirtundzumBetriebswirt des Handwerks. Danach stieg er in das Handwerkein:Von 2020bis2022absolvierte er eine Ausbildung zum Maurer und erwarb späterdenTitelMaurer-undBetonbauermeister.AktuellisterimBaubetriebseinesVaters RamziLazalitätig,denerab2026schrittweise übernehmen wird.
Mit der Vereidigung ist er als neutraler Experte berechtigt, Gutachten zu erstellen – zum Beispiel für Gerichte, Verbraucher, Bauherren oder Handwerksbetriebe. (JS) W
Kontakt:www.hwk-aurich.de/sachverstaendige
MitderDigitalisierungverschwindenhandgesetzteZeilen Mit demTitel in derTasche übernimmt er anschließend gemeinsam mit seinem älteren Bruder den Familienbetrieb und erlebt die Hochzeiten des Handwerks: „Von medizinischen Formularen über Grußkarten bis hin zu Kinoflyern haben wir alles angefertigt. Und alles wurde vonHandgesetzt–BuchstabefürBuchstabe.JungeLeute können sich das heute gar nicht mehr vorstellen.“ Mit der zunehmenden Digitalisierung verschwinden nach und nach die handgesetzten Zeilen und Computer ersetzen das jahrhundertealte Handwerk. „Natürlich haben wir uns dieser Entwicklung angepasst“, erklärt der Meister. Existenzängste habe er aber nie gehabt. „Ich war keine 20 mehr und war mir sicher: Bis sich das vollständig durchsetzt, bin ich in Rente.“Vor rund zehn Jahren hat Manfred Richter den Ruhestand angetreten undübernimmtnurnochgelegentlichkleinereAufträge. JACQUELINESTÖPPEL W
Experteninformierenzu IT-SicherheitinBetrieben
CyberangriffeaufUnternehmen–besonders aufkleineundmittelständische–nehmenstetig zu und sorgen für erhebliche wirtschaftliche Schäden. Um Handwerksbetriebe für aktuelle Gefahren zu sensibilisieren und praxisnahe Hilfestellung zu bieten, lädt die HandwerkskammerfürOstfrieslandzueiner kostenfreienInformationsveranstaltungein. Unter dem Titel „KI und IT-Sicherheit im Handwerk–CybercrimemitdemLKANiedersachsen“referierenamMittwoch,12.November,17.30Uhr,ExpertinnenundExpertender Zentralen Ansprechstelle Cybercrime (ZAC) des Landeskriminalamtes Niedersachsen (LKA) im Kammersaal der Handwerkskammer, Straße des Handwerks 2, in Aurich. Die Anmeldung erfolgt online. Anmeldeschluss ist der 30. Oktober. (WF)
Anmeldung:www.hwk-aurich.de/cybercrime-lka
Foto: J. Stöppel
MalteEschenistneuer ObermeisterderMetaller
DieMitgliederderInnung der Metallhandwerke Aurich-Leer-Wittmund habenimRahmenihrer JahreshauptversammlunginderBlumenhalle Wiesmoor einen neuen Vorstand gewählt. Im MittelpunktderVersammlungstandendieNeuwahlendesObermeistersunddesSchriftführers. Malte Eschen wurde einstimmig zum neuen Obermeister gewählt. Er folgt auf seinen Vater Holger Eschen. Zum neuen Schriftführer bestimmten die Mitglieder Frank Schmidt, Personalleiter der Logaer Maschinenbau GmbH in Leer. Beide erhielten das volleVertrauen derVersammlungundwurdenmitbestenWünschen bedacht.
Gewerberecht,Prüfungswesen,Ausbildung, Beratung, Bildung und mehr: Seit nunmehr 125 Jahren vertritt die Handwerkskammer fürOstfrieslanddieInteressendesregionalen Handwerks. Die eigentliche Geburtsstunde ist allerdings nicht auf das Jahr1900zurückzuführen, sondern wird mit der ersten Vollversammlung in der Königlichen Regierung Aurich am 28. April 1908 datiert. An diesem Tag wurde die Kammer gegründet, um 4.910 Betriebe als selbstverwaltende Institution zu vertreten. Der erste Vorsitzende – heute spricht man vom Kammerpräsidenten – war derEmderTapeziermeisterAugustKamberger. ImJahr1900entstanden71Kammern Der Gründung waren erhebliche StreitigkeiteninnerhalbdergemeinsamenHandwerkskammerfürdieRegierungsbezirkeOsnabrück und Aurich vorausgegangen. 1897 hatte der Minister für Handel und Gewerbe in Berlin einGesetzüberdieBildungvonHandwerkskammernerlassen.Bis1900warenimgesamten Deutschen Reich 71 Handwerkskammern entstanden.Teilweisedecktensichdie Kammergrenzen mit denen der Kreise oder Regierungsbezirke.
Oft wurden aber auch, wie im Fall der BezirkeOsnabrückundAurich,großeRegionen unter einem Dach zusammengefasst. Damit wurdeOsnabrückzumSitzderKammer,wobei die Ostfriesen in der Vollversammlung eine MehrheitvonzweiStimmenhatten.Mitdem Leeraner Bauunternehmer Gottlieb Bamme stelltensieauchdenerstenVorsitzenden.
PrinzunterstütztKammersitzinAurich Wegen der großen Entfernung zum Kammersitz und der unterschiedlichen Mentalität gelang keine erfolgreicheVertretung der GesamtinteressendesHandwerks.„Loslösung von Osnabrück?“, so lautete schon 1902 die Parole des Auricher Buchdruckers Alexander Schnepel, und auch Malermeister L. H. DykmannausLeerschlugindieselbeKerbe. Als sich auch der Auricher Regierungspräsident, Prinz von Ratibor, für die EigenständigkeitOstfrieslandsaussprach,machte einErlassdesMinistersvom9.Oktober1907 denWeg frei für die „Handwerkskammer zu Aurich“. SeitdemhabenzahlreichePräsidentendie Kammer geführt. Der elfte Amtsinhaber ist
Albert Lienemann, Gas- undWasserinstallateur- sowie Zentralheizungs- und Lüftungsbauermeister aus Holtrop. Seit zehn Jahren steht er an der Spitze der Selbstverwaltung. Auch in der Geschäftsführung zeigt sich Kontinuität: Dem ersten Syndikus – heute Hauptgeschäftsführer genannt – Dr. rer. pol. Heinrich Reiners aus Hooksiel folgten fünf weitereHauptgeschäftsführer.Seit2019leitet Jurist Jörg Frerichs aus der Krummhörn die Verwaltung. Die Handwerkskammer für Ostfriesland – so lautet der Name seit 1960 – ist Kompetenz- und Dienstleistungszentrum für mehr als 5.700 Betriebe mit geschätzten 35.000 Beschäftigten und rund 2.400 Auszubildenden. WIEBKEFELDMANN W
Geburtstagsfeier
Gefeiert wird das 125-jährige Bestehen am Samstag, 20. September. Mit offenen Werkstätten und Mitmachaktionen sind Besucher eingeladen, von 10 bis 14 Uhr auf Entdeckungstour durch das Berufsbildungszentrum in Aurich, Straße des Handwerks 2, zu gehen. Dabei können Gäste den Auszubildenden und Meistern über die Schulter schauen.
Info:www.hwk-aurich.de/tdh2025
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Die Zimmerei Gröper aus dem niedersächsischen Harpstedt gehört zu den wenigen Betrieben, die in diesem Jahr ebenfalls 125 Jahre alt werden. „Mein Urgroßvater Heinrich hat denBetriebimJahr1900alsSägereimitangeschlossenerZimmereigegründet“,berichtet GeschäftsführerJensGröper,derdenBetrieb 1995 übernommen hat und ihn damit inzwischen in vierter Generation führt.
Seit der Gründung hat sich in dem Familienbetrieb allerdings viel verändert: „Wir habenlangeZeitselbstHolzgeschnitten,doch ausdiesemGeschäftsindwirvorJahrenausgestiegen“,sagtZimmerermeisterJensGröper. Zu groß sei der Konkurrenzdruck durch die großen,modernenSägereiengewesen.„Heute führenwiralleArbeitenderklassischenZimmerei,desHolzbauseinschließlichZiegelbedachungendurch“,sagtderUnternehmer,der denBetriebgemeinsammitEhefrauRitaund Sohn Philipp leitet.
Auch die Arbeit im Zimmererhandwerk hat sich im Laufe der letzten 125 Jahren stark gewandelt. „Auf der Baustelle war früher alles Handarbeit, heute haben wir mit Kran und Hebemittel viel Technik im Einsatz“, sagt Bauingenieur Philipp Gröper. Doch es gibt auch Dinge, die sich nicht verändert haben: „Das Zimmererhandwerk ist noch immer körperliche Arbeit“, merkt Rita Gröperan.SchließlichseiendieMitarbeitenden permanent der Witterung ausgesetzt, da sie bei Regen, Wind und Sonne draußen arbeiten. Trotzdem ändere sich das AnsehenderZimmererunddasHandwerkwerde wieder „cool“.
Der Betrieb beschäftigt heute insgesamt sieben Mitarbeitende, die auf Baustellen im Umkreis von maximal 50 Kilometern rund um Harpstedt im Einsatz sind. Gemeinsam mit demTeam sowie mit Geschäftspartnern undLieferantenfeiertendieGröpersAnfang September ihr Firmenjubiläum. „125 Jahre, fürmichistdaskaumgreifbar,weilichzuvielenPersonengarkeinenpersönlichenBezug mehrhabe“,sagtPhilippGröper.„Dasistaber eineZahl,diemichsehrstolzmacht“,ergänzt der28-Jährige,derdieZimmereieinesTages übernehmen und in die fünfte Generation führen will.
VonderGlasplattezurDigitalkamera Auf eine lange Firmengeschichte kann auch Fotografenmeisterin Dodea Paulsen zurückblicken. Sie führt den Betrieb Foto Paulsen in Norden, der im Jahr 1894 von Peter Paulsen gegründet wurde. Das Unternehmen feierte im letzten Jahr somit sein 130-jähriges Bestehen. In dieser Zeit hat das Fotografenhandwerk einen enormen Wandel
erlebt. „Früher war die Fotografie richtige Handarbeit“, berichtet die Fotografin. Ihr Uropahabeum1900nochaufGlasplattemit vorhandenemTageslichtfotografiert.Später habe es dann die Magnesiumblitze und die Elektronenblitzegegeben,diedasFotografierenauchbeischlechterenLichtverhältnissen ermöglichten.
1995übernahmDodeaPaulsendenBetrieb von ihremVater – trotz seiner wohlmeinendenWarnung:„LernetwasAnständiges,dann hastduauchrichtigWochenende.“Dochvon diesenWorten ließ sich die Unternehmerin nichtabhalten:„Fürmichkamkeinanderer BerufinFrage.IchbinmitderKamerainder Handgroßgewordenundliebeeseinfach,zu fotografieren“,sagtsie.IhreersteKamerasei
gegründetund
der
eine Instamatik von Kodak gewesen. Später folgten eine Rollei mit Schwingspanner und die A1 von Canon sei ihre erste Spiegelreflexkamera mit Programmautomatik gewesen. Seit 2005 fotografiert Paulsen mit einer Digitalkamera. MitderDigitalisierunghatsichdasgesamte Berufsfeldstarkverändert.„Heutekannjeder mitwenigAufwandselbstguteFamilienfotos machen“,sagtdieUnternehmerin.Genaudas warzurGründungszeitdesBetriebsaberder Grund, warum die Menschen in den Laden von Peter Paulsen kamen.
Klaristschon,dasseswegenderEntwicklung des Fotografenhandwerks keine fünfte GenerationbeiFotoPaulsengebenwird:„Ich werde den Betrieb schließen“, sagt die Foto-
grafin.Wann das sein wird, weiß die 56-Jährige noch nicht. Ihre Berufsentscheidung bereut Dodea Paulsen allerdings bis heute nicht:„IchbinmitLeibundSeeledabei“,sagt dieFotografin,dieanihremBerufbesonders den Umgang mit Menschen schätzt. „Man kommt den Leuten beim Fotografieren sehr nah und lernt sie richtig kennen.“
VonderTischlereizumBestattungsinstitut Ebenfalls mit großer Begeisterung ist auch Hans Aue im Einsatz: Der Tischlermeister arbeitet seit mehr als 60 Jahren bei BestattungenAueinMagdeburg.Somitdurfteerden Großteil der 125-jährigen Firmengeschichte miterleben. „Otto Schrader, mein Großvater mütterlicherseits, hat den Betrieb im Jahr 1900 alsTischlerei mit Sargmagazin gegründet“,berichtetder86-Jährige.LangeZeitseien in derTischlerei die Särge für die Bestattungen hergestellt worden.
DiebeidenGeschäftsbereichehatdieFamilie Aue allerdings zu DDR-Zeiten voneinander getrennt: „Zu diesem Schritt haben wir unsaussteuerlichenGründenentschieden“, erinnert sich Hans Aue. Er habe damals die Geschäftsführung der Tischlerei übernommenundseineFrauDorisdasBestattungsinstitut.„DieTischlereihabenwir2002verkauft und das Bestattungsinstitut ist noch immer in der Hand der Familie“, sagt der Tischlermeister.HeutewirdderFamilienbetrieballerdingsvonseinerTochterHeikeEsposito-Aue geführt. Neben dem Stammhaus in Magdeburg gehören noch fünf weitere Geschäftsstellen zum Unternehmen.
HansAuefreutsich,dasserindiesemJahr dasFirmenjubiläummiterlebendarf:„Dasist etwasganzBesonderes,daichschonsolange dabei bin und wir als Familie mit der Firma leben.“Undsowieesaussieht,wirddasauch nochsoweitergehen:„MeineEnkelinarbeitet aktuellnochnichtimUnternehmen“,sagtder Meister. „Sie hat aber angekündigt, dass sie das Bestattungsunternehmen mal übernehmen möchte.“ ANNA-MAJALEUPOLD W