Norddeutsches Handwerk 08/2025

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130.Jahrgang

www.hwk-hildesheim.de

Handwerk von morgen

Nachwuchs fördern, der Zukunft baut.

Vom Azubi zum Lehrwermeister

Handwerkmeister Günther

Barkawitz blickt stolz auf 30 Jahre BBZ zurück.

Die Ruhe bewahren

Tipps zum richtigen Umgang mit Kunden in schwierigen Situationen.

Künstliche Intelligenz

Was ChatGPT 4.1 für den Betrieb leisten kann und wo die Grenzen liegen.

Ein Eintrag, der sichtbar macht. Starteintrag

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LiebeLeserinnen, liebeLeser,

derSommerbringtfürvielejungeMenscheneinenaufregendenWendepunkt mit sich: den Start ins Berufsleben – und damit in die Ausbildung im Handwerk. Es ist ein Schritt, der Mut erfordert und gleichzeitig so viel Potenzial in sich trägt. Genau dieser Moment ist es, der uns in der Ausbildungsberatung jedes Jahr aufs Neue antreibt. DennderStartineineAusbildungistderGrundsteinfür eine berufliche Zukunft. Und damit er gelingt, braucht es nicht nur engagierte junge Menschen, sondern auch offene, zukunftsorientierte Betriebe und ein Umfeld, das beide Seiten zusammenbringt. Hier setzen wir als Team Ausbildung an: als Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für Auszubildende sowie für Betriebe, die sich mit Leidenschaft für den Nachwuchs im Handwerk engagieren.

IndieserAusgabenehmenwirSiemitindieWeltdesAusbildungsstarts.Wir haben mit einer Auszubildenden in der Orthopädietechnik darüber gesprochen, wie sie den Weg ins Handwerk gefunden hat – und was sie sich von Berufsschulen und der Arbeitswelt wünscht. (S. 6-7) AußerdemwerfenwireinendifferenziertenBlickaufdie „Gen Z“ – eine Generation, die oft belächelt, manchmal kritisiert, aber viel zu selten wirklich verstanden wird. WasistdranandenKlischees?WietickenjungeMenschen heute wirklich – und wie können Betriebe darauf reagieren, ohne sich selbst zu verbiegen? (S. 12-13)

Und weil gute Beratung Gesichter braucht, stellen wir IhnenindieserAusgabeauchunsereAusbildungsabteilung vor.LernenSiemeineTeammitgliederkennen,dietäglich daranarbeiten,dassAusbildunggelingt–mitErfahrung, Know-how und einem offenen Ohr für alle Fragen rund um den Start ins Berufsleben. (S. 08) Was uns dabei besonders wichtig ist:Wir verstehen AusbildungnichtalsEinbahnstraße.SielebtvomAustausch, vom Zuhören, von der Bereitschaft, sich weiterzuentwickeln – auf beiden Seiten. Ausbildung im Handwerk ist ein starkes Modell. Doch auch starke Modelle brauchen Raum fürVeränderung, damit sie zukunftsfähig bleiben. IchwünscheIhnen–obalsAusbildungsverantwortliche, BetriebsleitungoderalsneueAuszubildende–einenerfolgreichen Start in dieses neue Ausbildungsjahr.

Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Ihr

BurkhardErnst, TeamleiterAusbildung

» App Handwerk

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Chefredaktion:

MarcoWeiß

(Chefredaktion,V.i.S.d.P.)

Tel.051185502455

marco.weiss@schluetersche.de

Abo- und Vertriebsservice

Tel.05118550-8822

E-Mail:vertrieb@schluetersche.de

AUSDERHANDWERKSKAMMER

6 PraktikaalsChancesehen

OrthopädiebetriebsetztaufNachwuchs

10 Rückblickauf30Berufsjahre

LehrwerkmeisterBarkawitzgehtinRente 12 Z wie Zukunft

JungenGenerationenmehrzutrauen

BETRIEB

14 OptimismusinKrisenzeitenbehalten Wiemantrotzdemzuversichlichbleibt

22 RauerTonimsozialenMiteinander PraktischeTipps,umdieRuhezubewahren

24 TransparentePreisgestaltung

ElektromeisterimGespräch

26 FünfJahreseitderRückvermeisterung VerbändeziehenZwischenfazit

28 Wie hilft ChatGPT 4.1 dem Handwerk?

ÜberLeistungsverzeichnisseundPrompts

32 WasAzubiszumStartbrauchen

Gefragt:Sicherheit,FeedbackundVorbilder

REGIONALES

34 MehralsnurSchulnoten

WoraufBetriebeundAzubisWertlegen

BETRIEB

36 NeuePfändungsfreigrenzen

FragenundAntwortenzurLohnpfändung

38 WasdiedegressiveAbschreibungbringt

SeitJulischnellereAbschreibungmöglich

40 Die richtige Software finden

EinLeitfadenfürmehrEffizienzundErfolg 42 ProbearbeitkannzurFallewerden

AnwältinklärtüberrechtlicheGrenzenauf 44 Fehlzeitengezieltentgegensteuern

GutesManagementbeugtKrankzeitenvor 46 NutzenvonFahrsicherheitstrainings

GuteGründefüreingezieltesTraining

BETRIEBPLUS 48 KreativitätimWerkstattbetrieb „BuntesHandwerk“mitMovelinerbeimCSD IMPRESSUM

50 Pflichtangaben

Software-Suche: DerAufwandlohntsich

ZissisBaxewanidisspartinseinemReinigungsservicevielZeitdurchdenEinsatzderSoftware „PlanD“.DieCloud­LösungerleichtertdieArbeit, vorallemdurchAutomatisierungderProzesse|12

Fotos: Kevin Münkel
Fotografie

Zwischen

Werkstatt und Wirklichkeit

Die Ausbildungshistorie der Orthopädie Ottleben OHG aus Kalefeld zeigt, dass es sich lohnt, Praktika als Chance und nicht Last zu sehen.

Mit 15 Jahren hat sie sich erst für ein Praktikum, kurz darauf für ihren Weg ins Handwerkentschieden:AnnaThiemeyer wollte eigentlich Physiotherapeutin werden – doch nach einem dreiwöchigen Pflichtpraktikum der Orthopädie Ottleben OHG in Kalefeld ändert sich ihre Perspektive grundlegend. Für sie war schnell klar: „Das möchte ich machen!“ Es folgt ein weiteresfreiwilligesPraktikumunddanachein Ausbildungsvertrag.

DasssiedamitihrenTraumberufgefunden hat, spürt man in jedem Satz. Heute ist Anna 16 Jahre alt und startet ins zweite

„Ichkann etwasmit meinenHändenschaffen–undgleichzeitigMenschen helfen.“

AnnaThiemeyer, AuszubildendeOrthopädietechnik-Mechanikerin.

LehrjahralsOrthopädietechnik-Mechanikerin.DieAusbildungdauertdreiJahre–eine intensiveZeit,indersieSchrittfürSchrittihr Könnenvertieft.Besondersfasziniertsie,wie vielfältig der Beruf ist: „Ich kann etwas mit meinen Händen schaffen – und gleichzeitig Menschen helfen.“

Wenn Kundinnen und Kunden nach langer Zeit endlich wieder schmerzfrei laufen können, ist das für Anna jedes Mal ein besonderer Moment. Obwohl sie sich auch oft erklären muss, wieso sie sich mit 15JahrenfüreineAusbildungimHandwerk entschiedenhat.„AberfürmichwardieEntscheidung genau richtig.“

MichaelOttlebenbildetseit12Jahrenselbstaus.
MARIEBENDER
Fotos:

„DasschrecktvielejungeLeuteab.“ Im Betrieb übernimmt Anna inzwischen vieleAufgabenselbstständig:Sienäht,fertigt EinlagenoderschleiftorthopädischeSchuhe in die richtige Form.

DiegrößteHerausforderungliegefürsie allerdings nicht in der Werkstatt, sondern in der schulischen Ausbildung. Denn: Ihre Berufsschule befindet sich nicht etwa im Nachbarort–sonderninTravemünde.Rund siebenStundenFahrtzeit,mitZugundFähre. DerUnterrichtfindetinBlockformstatt: neunMalvierWochenwährenddergesamten Ausbildungszeit. „Ich schlafe im Internat mit zwei anderen Mädchen im Zimmer. FürKlausurenzulernenistdortnichtleicht – und die Schule selbst ist ziemlich in die Jahre gekommen.“ Einige Azubis müssten die Internatskosten selbst tragen, teils das DoppelteihresMonatsgehalts.„Dasschreckt vielejungeLeuteab.“BeiAnnaspringtzum Glück der Betrieb ein.

InihremJahrgangkommen55AuszubildendeausganzNorddeutschlandzusammen – sie ist die Jüngste, der älteste Teilnehmer Mitte50.VielesindQuereinsteiger.Dochder Klassenzusammenhalt ist riesig.

AusbildungbeginntmitBegegnung

Michael Ottleben, Geschäftsführer des Betriebs, sieht Praktika als zentralen BausteinfüreineerfolgreicheAusbildung.„Wir bilden seit zwölf Jahren aus – alles ehemalige Praktikanten von uns. So funktioniert die Nachwuchsgewinnung am besten.“Was zählt, ist für ihn nicht das perfekte Schulzeugnis,sondernderpersönlicheEindruck. „IchsehelieberEngagementundNeugierals eine2mehraufdemPapier.DasMenschliche ist mir wichtiger.“

Natürlich gebe es Praktikanten, bei denen die Chemie nicht stimme – aber Ottleben ist überzeugt: „Lieber bei einem PraktikantenmalPechhaben,alsbeieinem Azubi.“AnnaseieingutesBeispieldafür,wie vielBegeisterungundVerantwortungjunge Menschenmitbringen–wennsiedierichtige Umgebung vorfinden.

Trotz aller Erfolge sieht Ottleben auch Reformbedarf.„EinDrittelunsererArbeitszeitgehtfürVerwaltungdrauf.Dasschreckt nicht nur junge Menschen ab – das lähmt auch den Betrieb.“ Auch bei Prüfungen und Berufsschulinhalten wünscht er sich mehr Praxisnähe: „In meiner Ausbildung musste icheinenkomplettenSchuhbauen–dashabe

AUSZUBILDENDE

kommeninAnnas Jahrgangzusammen, bestehendausvielen Quereinsteigernund imAltervon16bis50 Jahren.

ichdanachniewiedergebraucht.Heuteistes ähnlich:Vieles,wasgeprüftwird,hatwenig mit der Realität im Betrieb zu tun.“

Ausbildungmussmodernerwerden

Auch Anna sieht Handlungsbedarf – vor allem bei der Digitalisierung. In der Branche gehe die Schere stark auseinander: „MancheBetriebearbeitenmitmodernsten Maschinen, andere immer noch mit Faden und Nadel.“ Das technische Interesse fehle häufig – sowohl in Betrieben als auch an Schulen. „Dabei würde moderne Technik vieleserleichtern–auchinderAusbildung.“ Ihr Wunsch: mehr Berufsschulen, moderne Ausstattung, weniger Papierkram – und mehr Betriebe, die Praktika ermöglichen.„Ichglaube,vielewissengarnicht,wie spannendeineAusbildungimHandwerksein kann – bis sie es selbst erlebt haben.“ W

DieAuszubildendearbeitetgerneanderaltenNähmaschine. 55

GemeinsamfürsHandwerk

DasTeamderAusbildungsberatungunterstütztSiedabei,Ausbildungerfolgreichundzukunftssicherzugestalten.

Nachwuchstalente gewinnen, begleiten und begeistern – das ist ihr Fachgebiet. UnserTeam der Ausbildungsberatung steht Ihnen bei allen Fragen rund um Ausbildung,

MarionGraupner

Recht und Konfliktlösung zur Seiteund das gerne auch bei Ihnen direkt im Betrieb! Gemeinsam schaffen sie ein Umfeld, in dem junge Menschen wachsen können. Denn gute

»Wasichmache: AlsMeisterfriseurin, VerwaltungswirtinundAusbildungsberaterin–beratezuallenFragen rundumdieAusbildung.IchunterstützeAuszubildendeundBetriebebei Rechten,PflichtenundHerausforderungen währendderAusbildungszeitundhelfe,beiKonfliktengemeinsameLösungenzufinden,umdieAusbildungzuerhalten.

»Warumichdasmache: DieTätigkeitimHandwerkbringt MenschenjedenAlterszusammen.Beieinemgemeinsamen ProjekthatjederdieMöglichkeit,seineFähigkeitenundsein Wisseneinzubringen,sodassallevoneinanderlernenkönnen. DasErgebnisisteinsichtbaresundgreifbaresWerk.

»Dasistmirwichtig: VielenDankfürIhrEngagementinder Ausbildung–dasverdientAnerkennung!Aucherfolgreiche BetriebedürfenBeratungnutzen.OftlässtsicheineSituation klären,bevorsieernstwird.WirsindfürSieda. »MeinLieblingswerkzeug: HaarschneideschereundKneifzange.

Tel:05121162139,marion.graupner@hwk-hildesheim.de

OleTrojak

Ausbildung ist einVersprechen für die Zukunft des Handwerks. Lernen Sie die Menschen kennen, die sich für eine erfolgreiche Ausbildung einsetzen!

DanielGroßmann

»Wasichmache: IchbinDaniel Großmann,Ausbildungsberaterbei derHandwerkskammer–mitAusbildungzumKfz-Mechatronikerund FertigungsmechanikersowieWeiterbil- dungzumIndustriemeisterMetall.Ichbin AnsprechpartnerfürAzubis,AusbilderundBetriebebeiallen FragenzurAusbildungimHandwerk–inklusiveBetriebsbesu- chen,NetzwerkarbeitanSchulenundderGleichwertigkeitsfest- stellungnachBQFG.

»DieZusammenarbeitmitBetriebenistbesonders, weil…

...ichdadurchvieleneueinteressanteMenschen,Unternehmen undGewerkekennenlerne.GeradederpersönlicheAustausch untereinanderistbesonderswichtigundgewinnbringend.

»Wieichhelfenkann: SprechenSiemichgernebeiFragen rundumdieAusbildungan.BeiunsimTeambinichfürdie LandkreiseHolzmindenundNortheimzuständig.

Tel:05121162128,daniel.grossmann@hwk-hildesheim.de

»Wasichmache: IchunterstützealsTischlermeister,HolztechnikerundAusbildungsberater–unterstützeAzubis,AusbilderundalleanAusbildungBeteiligtenbeiallenThemenderdualenAusbildung:Lernhilfen,Unterstützungsangebote,ProblemeimAusbildungsverlauf,VerlängerungenoderVerkürzungenderAusbildungszeitund mehr.ZudembinichfürdieAnerkennungausländischerBildungsabschlüssezuständigundAnsprechpartnerfür denLandkreisHildesheim.

»MeinDrahtzumHandwerk: MeinGroßvaterwarElektrikerundtechnischerLeiterimGronauerKrankenhaus.In seinerFreizeithaterSkulpturenundWappengeschnitzt.EinentsprechendesVorbildsowieWerkzeugundAnleitungwardaherimmer vorhandenfürunsereProjektevonkleinauf.

»MeinTippfürBetriebe: KommunikationinnerhalbderAusbildungistalles.RedenundmalnachfragenvonBeginnanhilftungemein, auchwennesnur5Minutenzwischendurchsind.KontinuitätistmehrwertalsdieeigentlicheGesprächsdauer.

»MeinLieblingswerkzeug: Stichsäge.

Tel:05121160,ole.trojak@hwk-hildesheim.de

AusbildungimWandel

ZwischenPraxisundTheorie:dieBedeutungund GeschichtederhandwerklichenBerufsausbildung.

Ausbildungsbetriebe, Azubis, Ausbildungsjahr – all das sindWörter, die Sie in Ihrem Berufsalltag regelmäßig hören.

Aber was ist genau eine Ausbildung? Und wie hat sich ihre Geschichte im deutschen Handwerk entwickelt? Diese Fragen kurz und knapp zu beantworten, erscheint manchmal schwierig.

DefinitionundGeschichte Ausbildung ist dieVermittlung von Fertigkeiten undWissen durch eine dazu befugte Einrichtung.Wann sie als Konzept erstmals eingeführt wurde, ist ungewiss. Damals ging es jedoch um „Lehrlinge“ statt „Auszubildende“ – und die Rahmenbedingungen waren völlig anders und oft auch schlechter, als sie heute sind.

Die traditionelle berufliche Ausbildung erfolgte damals durch die Lehre bei einem Meister in einem Handwerksbetrieb. Keine Berufsschule, kein theoretischer Unterricht – der Lehrling wurde ausschließlich vor Ort im Betrieb ausgebildet.

Der Kontakt zum Meister war für den Lehrling nicht nur auf den Arbeitsplatz begrenzt – er wohnte oft auch im Haus des Meisters und das war nicht immer einfach: herbeWorte und bei vielen ein gewaltsamer Umgang.Mit dem 19. Jahrhundert kam auch die Industrialisierung und die Notwendigkeit einer modernisierten Ausbil-

VomAusbilder zumAzubi:sowird Handwerkseitjeher weitergegeben.

dung ausTheorie und Praxis wurde immer deutlicher. Die ersten Berufsschulen in Deutschland entstanden.

ZwischenRealitätundGesetz

VonderVergangenheit bisheute, vomLehrling zumAuszubildenden–die Ausbildung warimmer einzentraler Bestandteil desHandwerks–und dassollauch sobleiben.

Aber auch aus rechtlicher Sicht bestand ein großer Bedarf an Regelungen. Der erste Entwurf eines Ausbildungsgesetzes geht auf das Jahr 1919 zurück, als die gewerkschaftliche Seite erfolglos dem Reichstag eine entsprechende Forderung vorlegte. Erst 1969 wurde jedoch das Berufsbildungsgesetz beschlossen. Zusammen mit der Festlegung der Rechte und Pflichten wurde dieTerminologie aktualisiert: „Lehrling“ wurde zu „Auszubildender“, „Lehrzeit“ zu „Ausbildungsdauer“ und „Lehrjahr“ zu „Ausbildungsjahr“.

Undwieistesheute?

Wer heute eine Karriere im Handwerk startet, den erwartet das sogenannte „duale System“ ausTheorie und Praxis. Im Ausbildungsbetrieb erlernen die Auszubildenden praktischen Fähigkeiten.

Der zweiteTeil findet in Bildungseinrichtungen statt: Der Berufsschule, wo sie theoretischesWissen erwerben und dem Berufsbildungszentrum – zurVertiefung der fachpraktischen Kenntnisse.

Das Handwerk bietet mehr als 130 Ausbildungsberufe: vom Augenoptiker bis hin zur Zweiradmechatronikerin. Aktuell zählt die Handwerkskammer Hildesheim-Südniedersachsen in ihrem Bezirk circa 3.300 aktive Azubis und rund 1.300 ausbildende Betriebe.Von derVergangenheit bis heute, vom „Lehrling“ zum „Auszubildenden“ –die Ausbildung war immer ein zentraler Bestandteil des Handwerks – und das soll auch so bleiben. GIULIABALDRANI W

InWerkstättenlernendieAzubisihrHandwerkkennen.

Vom Azubi zum Lehrwerkmeister

Erinnerungen,Wünsche und Hoffnungen: Zum Eintritt in den Ruhestand erzählt Günther Barkawitz von seiner Zeit im Berufsbildungszentrum.

Nichtalletragenimmereinekleine Version ihres Meisterbriefes jedenTaginihremPortemonnaie mit sich – Günther Barkawitz, Lehrwerkmeister in der Lehrlings- und Meisterausbildung der Handwerkskammer schon!Barkawitzblicktaufeinenklassischen WerdegangimHandwerkzurück:Ausbildung zumGas-Wasser-Installateur,Meisterschule, dannAusbilderundseit30JahrenLehrwerkmeister. Nun steht in wenigen Wochen ein

JAHREarbeitete GüntherBarkawitzim DienstdesHandwerks alsLehrwerkmeister imBBZ.

neuerLebensabschnittan:derwohlverdiente Ruhestand.

SeineKarriere,vonAnfangan Alles hat begonnen, als er ein junger Azubi war: „1976 habe ich meine Ausbildung zum Gas-Wasser-Installateur in einer Peiner Installationsfirma begonnen“, erzählt Barkawitz, während wir in seinem Büro in der BBZ-Werkstatt sitzen. „1980 habe ich meine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und

AusdemBerufsbildungszentrumindieRente-unserLehrwerkmeisterGüntherBarkawitzblicktstolzaufdieletzen30Berufsjahrezurück.
GIULIABALDRANI

war dann für die nächsten 12 Jahre in verschiedenen SHK-Betrieben tätig.“

Doch auch der nächste Schritt seiner Karriere war für ihn klar: Meister werden. „ZwischenApril1992undFebruar1993habe ich den Meisterkurs besucht und erfolgreichabgeschlossen“,erzählter.Nacheiner weiteren beruflichen Station als Ausbilder öffneten sich 1995 die Türen des Berufsbildungszentrums für Barkawitz. „Ein Kollege machte mich darauf aufmerksam, dass die Handwerkskammer einen Ausbilder im SHK-Handwerksucht.Ichhabemichdamals einfachbeworbenunddieStellebekommen.“

Ausbildung:zwischengesternundheute In diesen 30 Jahren hat Günther Barkawitz alsLehrwerkmeisterüber1.000MeisterausgebildetundsovieleAuszubildende,dasser sienichtzählenkann.Ergestalteteauchdie weitere Entwicklung der handwerklichen Berufsausbildung mit – vom steigenden Fachkräftebedarf bis zu den neuen Ausbildungsregelungen,vonderCOVID-Pandemie bis zur Einführung neuerTechnologien.

„Als

Grant HendrikTonne (damalsKultusminister;Anm d.Red.)das BBZbesucht hat,konnten

wirihmhier aufzeigen,wie moderner Unterricht inderhandwerklichen Ausbildung funktioniert.“

GüntherBarkawitz, Lehrwerkmeister SHK.

„Die Ausbildung ist heute komplett anders, als zu meiner Lehrzeit“, erzählt Barkawitz und ergänzt: „vor allem mit den neuen Technologien. Viele haben uns im Unterricht sehr geholfen und unterstützt, besonders während der COVID-Pandemie. Doch je mehr digitale Geräte im Raum stehen, desto stärker wird der ein oder andere Azubi aber auch davon abgelenkt.“

Seine Werkstatt ist bereits seit einigen Jahren mit einem Smartboard ausgestattet. Auch wenn er zu Beginn die Kreidetafel nichtdirekthergebenwollte:heutekanner sich den Unterricht ohne das Smartboard nicht mehr vorstellen. „Als Grant Hendrik Tonne(damalsKultusminister;Anmd.Red.) das BBZ besucht hat, konnten wir ihm hier aufzeigen, wie moderner Unterricht in der handwerklichen Ausbildung funktioniert.“

Das Handwerk steht nie still, neue EntwicklungenundÄnderungensinddieRegel – gleiches wünscht sich Barkawitz auch für die Bedingungen im BBZ. „Die Einstellung von weiteren Ausbildern würde dabei helfen, die Lehrpläne besser einzuhalten und dieAzubisbestmöglichaufdiePrüfungvorzubereiten“, sagt Barkawitz. „Die Rahmenbedingungen sollten ebenfalls verbessert werden, damit wir qualifizierte Ausbilder einstellen können“.

30JahreLehrwerkmeister:undjetzt?

Am 29. August endet die berufliche Karriere von Günther Barkawitz und er tritt den wohlverdienten Ruhestand an. Ihm gehen vorallemdieErinnerungenmitAzubis,Meisterschülern und Kollegen durch den Kopf: „In diesen 30 Jahren habe ich viele schöne Momente erlebt. Meine Arbeit und mein Umgang mit den Azubis waren mir immer besonders.DieKollegen,dieinvielenBelangenmitRatundTatzurSeitestandensowie dieArbeitindenKursenwerdeichfürimmer in mir tragen“, erzählt er.

Aber Ruhestand heißt für Barkawitz alles andere als Ruhe: „Ich freue mich auf mein erstes Enkelkind und einfach darauf, den Tag zu genießen! Und auch sonst habe ichnocheinigePläne,dieichjetztindieTat umsetzenmöchte!“Dochbevoressoweitist, wird er sich bis zum letzten Arbeitstag der handwerklichenAusbildungundseinenKollegen widmen. „Ich möchte mich bei allen für diese 30 Jahre bedanken. Ich werde die nettenGesprächemitihnenvermissen–und bestimmtaucheinbisschendieArbeit.“ W

StolzträgtBarkawitzseinenMeisterbriefinMini-Formatjederzeitmitsich.

WegmitdenVorurteilen-hermitdemHandwerk.Nach

Generation „Kein Bock“? Von wegen!

Warum wir der Generation Z im Handwerk mehr zutrauen sollten – und müssen.

EINKOMMENTARVONMARIEBENDER

Ganz ehrlich: Ich bin 29 Jahre alt –undnichtganzsicher,obichjetzt zu den Millennials gehöre oder schonGenerationZbin.Eigentlich fühle ich mich wie ein digital native – zeitgleich verschicke ich aber noch Postkarten aus dem Urlaub.Welche Klischees jetzt auf michzutreffen?KeineAhnung.Vielleichtgar keine – oder gleich alle?

Und das ist der Punkt: Diese starren Schubladenhelfenoftnichtweiter,wennes darum geht, Generationen wirklich zu verstehen.DabeihatsichvorallemeinSatzbei unsimSprachgebrauchschonrichtigverfestigt: „Die Jugend von heute will nicht mehr arbeiten.“ Man hört ihn auf Baustellen, bei Messen, manchmal beim Einkaufen – halb im Scherz, halb im Ernst.

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PROZENTder Jugendlicheneiner 2023durchgeführten Studie,betrachten Arbeitalswichtigen Lebensbereich.

Gen Z, also alle, die irgendwann nach 1995 geborenwurden,scheintfürvieleDASgroße Rätselzusein:ständigamSmartphone,hohe Ansprüche,wenigBereitschaftfrühaufzustehen – und am liebsten gleichTeilzeit. Aberschauenwirmalgenauerhin.Denn wer regelmäßig mit jungen Menschen ins Gesprächkommt,merktschnell:DieRealität istdeutlichvielschichtigeralsdiesesweitverbreiteteKlischee.SoeinbisschenwiedieVorurteile gegenüber handwerklicher Arbeit…

Knackpunkt:Kommunikation

Ja, es gibt Jugendliche, die wenig Interesse zeigenoderunentschlossenwirken.Diegab esaberauchsicherlichschonvor10,20oder 30 Jahren – oder nicht? Was sich verändert hat, ist die Art, wie junge Menschen über

derGenerationZistdieGenerationAlphaentscheidendfürvieleBetriebe.

Arbeit denken – und vor allem: wie offen sie das kommunizieren.

VieleausderGenerationZstellenheute ganzselbstbewusstFragen:„Wasbringtmir dieser Job? Wie passt er in mein Leben? HabeichEntwicklungsmöglichkeiten?“Das ist keine Faulheit, das ist ein verändertes Bewusstsein–fürsichselbst,fürdieeigene Zeit,fürSinnundPerspektive.AuchhierfallenmirwiederParallelenzumHandwerkauf. Und dieses Bild bestätigt sich nicht nur in Gesprächen – sondern auch in Studien. LautderShellJugendstudie2023betrachten 72 ProzentderJugendlichenArbeitalswichtigenLebensbereich.AuchdieBertelsmann StiftungkommtzudemSchluss:Diejungen Menschenwollenarbeiten–abersiesetzen anderePrioritätenalsfrühereGenerationen. DasHandwerkbietetdafüreigentlichperfekteVoraussetzungen:sinnstiftendeTätigkeiten,klareErgebnisse,Teamarbeit,echteVerantwortung.Vielewissendasnur(noch)nicht.

AusGenerationsfehlerngelernt WirerlebenaufMessen,inSchulklassenoder beiBetriebsbesuchenvielejungeMenschen, die interessiert, aufgeschlossen und engagiertsind.Siefragenebennurkonkretnach –nachArbeitszeiten,Karrieremöglichkeiten, demTeamklima.Nichtseltenhörenwir:„Ich willwasmitdenHändenmachen,wasman sieht.“ Ist das nicht genau der Grund, wieso wiralledasHandwerkunddieArbeitlieben?

Die motivierten Jugendlichen sind also immernochda.NurgehensieinderöffentlichenDebatteoftunter–weilsienichtlautpoltern,sondernleiseabwägen.Undweilmanchelieberurteilen,stattihnenzuzuhören. WasoftalsDesinteresseausgelegtwird, istinWirklichkeithäufigeinGesprächsangebot:„Erklärmir,warumsichdieserWegfür mich lohnt.“ Das ist kein Rückzug von der Arbeitswelt, sondern ein anderer Zugang. Und genau da liegt die Chance fürs Handwerk–mitechtenAufgaben,klarenWerten und sicheren Perspektiven.

Umdenkenlohntsich Wir müssen auf direkte Begegnung setzen: mitProjekttagen,Schulwettbewerben,Messeauftritten und Social-Media-Kampagnen. Viele Betriebe bieten Einblicke, ermöglichen Probearbeiten oder reagieren flexibel aufWünsche.Wer offen kommuniziert und klare Werte lebt, hat gute Chancen, junge Menschen für sich zu gewinnen.

DieGenerationZwillKlischeeswegwischen–dennsiehabenLustaufArbeiten.

Die pauschale Kritik an der jungen GenerationverkenntdasPotenzial,dasinihrsteckt. Sieistnichtwenigerleistungsbereit–siesetzt andere Maßstäbe. Und das ist weder falsch noch bedrohlich. Es ist eine Entwicklung, auf die wir reagieren können – und sollten.

„Das

Handwerkbietet perfekte

Voraussetzungen: sinnstiftende Tätigkeiten, klareErgebnisse,Teamarbeit.Viele wissendas nur(noch) nicht.“

ZwieZukunft

Und während wir genau das gerade lernen, wächstschondienächsteGenerationheran: Generation Alpha.

Noch jünger (geboren ab etwa 2010), noch digitaler, noch selbstverständlicher mit Wandel aufgewachsen. Auch sie wird eigene Vorstellungen von Arbeit, Sinn und Zukunftmitbringen–undauchbeiihrwird essichlohnen,genauhinzuhören.Dennwas wirheuteanOffenheitundDialogüben,entscheidet darüber, wie gut wir auch morgen gemeinsam arbeiten können.

Wenn wir das Handwerk als zukunftsfesten,sinnstiftendenBerufszweigerlebbar machen, wenn wir erklären statt urteilen, dannholenwirsiemitinsBoot.Denneines zeigt sich immer wieder: Die Jugend will arbeiten – sie will nur wissen, wofür. Und dassolltenwirihrbeantwortenkönnen. W

WeitereInformationen:

SiewollenGenZnochbesserverstehen?

DannnehmenSieanunseremKursteil: www.hwk-hildesheim.de/kurs-gen-z

Optimistisch bleiben –nur wie?

Die Dauerkrise scheint kein Ende zu nehmen und jeden Tag kommt noch eine Schreckensnachricht hinzu. So schaffen Sie es, trotzdem zuversichtlich zu bleiben.

KATHARINAWOLF

Man mag schon gar nicht mehr aufs Handy schauen – spätestensseitderCorona-KrisereißendieschlechtenNachrichten scheinbarnichtmehrab.TäglicheMeldungen überKriege,erstarkendenPopulismusoder dieGefahrenderKlimakriseerzeugenbeivielenMenscheneinOhnmachtsgefühl.

GroßeKrisenzulösen,liegtnichtinder HandeinesEinzelnen.Unddennochkönnen wir etwas tun, um uns weniger hilflos zu fühlen, istTherapeutin und Autorin Sabine Nuniusüberzeugt.InihremBuch„Muttrotz Krise“zeigtsie,wieSiewiederoptimistischer in die Zukunft schauen.

Schritt1:Orientierung–Isteswirklich schlimmeralsfrüher?

„Krisengabesschonimmerundauchgejammertwurdeimmer“,stelltNuniusklar.Was sichaberveränderthabe,seidieSchlagzahl,

„Krisengab esnatürlich schonimmer undauch gejammert wurde immer.“
SabineNunius, Therapeutin

mitderunsschlechteNachrichtenausaller Welt erreichen. „Allein die Fülle der Nachrichten führt zu einem Gefühl der Überforderung“, sagt dieTherapeutin.

DasHandwerkbleibtdavonnichtunberührt. Politische Veränderung können GeschäftsmodelleinsWankenbringen.Zudem werde oft über das Handwerk geschimpft –zuteuer,zuschlampig,keineTermine.„Das beeinflusstdieBetroffenenmehralsesihnen bewusstist“,sagtdieTherapeutin.

Schritt2:Bestandsaufnahme–Wiegehtes mir?

„Sich gegen negative Nachrichten abzugrenzen, erfordert Stärke“, sagt Nunius. „Einen Handwerksbetrieb zu führen, ist keinSprint,sonderneinMarathon,derKraft kostet.“ Gleichzeitig hätten Chefs im Handwerk oft das Gefühl, keine Zeit für Pausen zuhaben,weilsonstdieArbeitleide.„Dabei

AuchimDauerregenscheinthinterdenWolkendieSonne.

istderErhaltderkörperlichenundgeistigen Gesundheit die Grundlage dafür, dass der Betriebläuft“,stelltNuniusklar. UnternehmersolltenihrBefindenernst nehmen und zumindest sich selbst ehrlich die Frage „Wie geht es mir?“ beantworten. DabeikönnenfolgendePunktehilfreichsein:

● Schlafe ich genug, um morgens erholt aufzustehen?

● Habe ich genug Power, um meinen Arbeitstag zu bewältigen?

● Freue ich mich auf Aktivitäten oder sind mir schon Dinge zu viel, die mir früher Spaß gemacht haben?

KommendazuStresssymptomewie Verspannungen,Zähneknirschen,Ohrgeräuscheoder Magenprobleme, sollten Sie handeln.

Schritt3:Handlung–Stellschraubenfür mehrZuversicht

UmfürseinWohlbefindenzusorgen,braucht eseinbisschenÜbung,sagtNunius.Wichtig seiaber,überhauptinsHandelnzukommen.

„Esisteine bewusste Entscheidung, Positives zuzulassen.“
SabineNunius, Therapeutin

Foto: Privat

AlsersteStellschraubesolltenSieIhren Medienkonsum überprüfen und auswählen, was Sie wann lesen, hören oder sehen. „SchaltenSiePush-NachrichtenabundschaffenSiesichbegrenzteMedienzeiten“,rätdie Therapeutin.

Die zweite Stellschraube setzt bei der ÄnderungderinnerenHaltunganundhilft, sichausnegativenDenkmusternzubefreien. „EsisteinebewussteEntscheidung,Positives zuzulassen“, sagt dieTherapeutin. Um Grübeleien und Negativ-Spiralen zu unterbrechen,könnenSiedieStopp-Technikanwenden.„SagenSieinnerlichlaut‚Stopp‘zusich und fokussieren Sie sich auf ein positives Gegenbild“, erklärt Nunius.

DiedritteStellschraubeistIhrAkku-Ladezustand. „Machen Sie regelmäßig echte Pausen–IhreEnergieistTeilIhresGeschäftsmodells“, betont Nunius. Treffen Sie Menschen,dieIhnenguttun,sorgenSiefürgute StimmungimBetriebundüberlegenSiesich, obSieeineneigenenBeitragleistenkönnen, um Dinge besser zu machen. W

Mittelstandindex:SchlechteAussichten

DieUmsätzevonkleinenundmittlerenUnternehmensinken,währenddieLohnkostensteigen. DerDatev-Mittelstandsindexzeigtauch,wodienächsteBelastungdroht.

DieUmsätzeimdeutschenMittelstandsindimJunierneutgesunken. LautMittelstandsindex,dendie Datevmonatlichherausgibt,sanken dieUmsätzeinkleinenundmittleren Unternehmen(KMU)imVergleich zumJuni2024um5,5Prozent.

LautDatev-CEORobertMayr verheißendieZahlennichtsGutes: „DererneuteUmsatzrückgangzeigt, wieoffensichtlichdieDringlichkeit politischenHandelnsist“,sagteer beiderJahrespressekonferenzdes IT-Unternehmens.„Ohnegezielte EntlastungenundAnreizeistder Mittelstandzunehmendgefährdet.“

WoistdasMinusamgrößten? Von der schlechten Umsatzentwicklung seien nahezu alle Branchen,

Bundesländer und Unternehmensgrößenklassen betroffen.Wie die Datev mitteilt, gilt das sowohl im Vergleich zumVorjahr als auch im Vergleich zumVormonat. Mit einem Minus von 7 Prozent sei der Umsatzrückgang im Bauhauptgewerbe am stärksten. Auffällig sei er mit jeweils minus 5,9 Prozent imVerarbeitenden Gewerbe und im Handel.

GleichzeitigseienlautIndex LöhneundGehälternominalum 5ProzentgegenüberdemVorjahresmonatgestiegen.DasLohn-und Gehaltswachstumübertreffesomit dieallgemeinePreisentwicklung.

MindestlohnverschärftdieLage Knapp einViertel der Löhne in Kleinstunternehmen liegt laut

Mittelstandsindex derzeit unter 14,60 Euro – also der Lohnuntergrenze, die ab 2027 gelten soll. „Wir sehenindenDaten,dasseineMindestlohnerhöhungstarkeAuswirkungeninstrukturschwachenRegionen–voralleminOstdeutschland undinländlichenKreisen–haben wird“,sagteMayr. (AML) W

DieUmsatz-Kurvegehtderzeitnachunten.

E-Rechnung:Pflicht,aberauchChance

NachderEmpfangspflichtkommtdieAusstellungspflichtbeiderE-Rechnung:Warumessich lautDatevlohnt,dieProzessenichterstkurzvordemStichtagumzustellen.

SeitAnfang2025müssen deutscheUnternehmenin derLagesein,elektronischeRechnungen(E-Rechnungen)vonGeschäftspartnernzuempfangen. Ab2027beziehungsweise ab2028müssenUnternehmenauchE-Rechnungen verschickenkönnen.

„Dasistnichtnureine Verpflichtung,sondern aucheinegroßeChance“, sagtMarkusAlgner,der neueChiefMarketsOfficer (CMO)beiderDatev.

BeiderJahrespressekonferenzberichtete Algner,dassvieleUnter-

nehmenmitderfrühzeitigenUmsetzungnoch zögertenundverwiesauf eineaktuelleUmfragedes Unternehmens.Demnach schätzteinDrittelder Datev-Mitglieder,dassdie meistenihrerMandanten erstkurzvordemgesetzlichenStichtagdieE-Rechnungsschreibungumsetzenwerden.

Algnerbedauertdies undweistdaraufhin, dassdieDigitalisierung vonProzessen„enorme Arbeitserleichterungen“ fürUnternehmerundfür Steuerkanzleienmitsich

bringt.Prozessewürden transparenterundwenigerfehleranfällig.Es bleibemehrZeitfürdas Wesentliche. Dochauchwennviele UnternehmennochzögerlichbeiderE-Rechnung sind,wirddieseverstärkt genutzt.Daszeigendie ZahlendesIT-Dienstleisters:ImerstenHalbjahr 2025seienbereits22,5MillionenE-Rechnungenüber Datev-Systemegelaufen –darunter19Millionen Eingangsrechnungenund 3,5MillionenAusgangsrechnungen.Damitseien

mehralsdoppeltsoviele E-RechnungenüberLösungenvonDatevempfangen undverschicktwordenals imganzenvergangenen Jahrmit11MillionenRechnungen. (AML) W

E-RechnungenwerdenlautDatev immermehrgenutzt.

StromsteuersenkungvomTisch

TrotzKritikbleibtdieRegierungdabei,nurGewerkedesProduzierendenGewerbesweiterhin beiderStromsteuerzuentlasten.ZDH-PräsidentDittrichwarntvordenFolgen.

Bei der Stromsteuerentlastung bleibt alles beim Alten. Sprich:Von der Reduzierung der Stromsteuer profitieren auch weiterhin ledig-

BeiderStromsteuerentlastung bleibtallesbeimAlten.

lich das Produzierende Gewerbe sowie die Landund Forstwirtschaft.

PrivateVerbraucher und Dienstleister müssen auch in Zukunft 2,05 Cent je Kilowattstunde Strom zahlen.

Eine Entscheidung, die der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) scharf kritisiert. Schließlich hatte die Regierung aus Union und SPD im Koalitionsvertrag versprochen, „die Stromsteuer für alle auf das europäische Mindestmaß

senken“ zu wollen. Das entspräche für private Verbraucher 0,1 Cent und für Betriebe 0,05 Cent pro Kilowattstunde.

„Regierungskoalition brichtihrVersprechen“

„Mit der Entscheidung des Koalitionsausschusses, die Stromsteuer nicht für alle als entlastende Maßnahme zu senken, bricht die Regierungskoalition ihrVersprechen“, kritisierte ZDH-Präsident Jörg Dittrich. „Gerade viele Handwerksbetriebe haben

auf diese Zusage vertraut, sie in ihre Planungen einbezogen und darauf basierend unternehmerische Entscheidungen getroffen.“

Diese Entscheidung untergrabe insgesamt das Vertrauen in dieVerlässlichkeit politischer Zusagen und Entscheidungen, warnte der ZDHPräsident.Verlässliche, planbare Politik sei die Grundlage für wirtschaftliches Handeln und Investitionsentscheidungen, so Dittrich weiter. (KW) W

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Vorbei:AbfragenderUmsatzsteuer­IDsindnurnochper Internetmöglich.Telefonische Abfragensindgestrichen.

AusländischeUSt-ID:nurnochdigital

DieKontrollevonUmsatzsteuer-IdentifikationsnummernschütztBetriebevorÄrgermitdem Finanzamt.DerCheckfunktioniertjetztnurnochonline.

Seit dem 20. Juli können Unternehmen die Bestätigung einer ausländischen UmsatzsteuerIdentifikationsnummer (USt-ID) beim Bundeszentralamt für Steuern (BZSt) nur noch online beantragen. Diese Regelung gilt jedoch nur für „einfache Bestätigungsanfragen“. Bei „qualifizierten Bestätigungsanfragen“, die zusätzlich Namen und Anschrift zur USt-ID prüfen, ist ein schriftlichesVerfahren oder die Nutzung einer digitalen Schnittstelle des BZSt erforderlich. Unternehmenmüssenjedoch mitVerzögerungenrechnen:„Aktuell sinddieReaktionszeitenimBestätigungsverfahren(OnlineundSchnittstelle)längeralsüblich“,warntdas BZStaufseinerWebsite.Bei„starker

VerzögerungoderTimeouts“rät dieBehörde,dieAnfragezueiner anderenTageszeitzuwiederholen, undbittet,„voneinemunmittelbaren WiederholenderAnfrage“abzusehen.SolcheHinweiseerscheinen regelmäßigaufderWebsite.

Datenschutzhinweissorgtfür Verwirrung

Ein Datenschutzhinweis unter dem Formular des BZSt könnte Sie irritieren, falls er nicht nach Redaktionsschluss entfernt wurde. Am 23. Juli stand dort noch:Wer den Datenschutzbestimmungen nicht zustimmt, solle „bitte unsere alternativen Kontaktmöglichkeiten, z.B. per E-Mail,Telefon oder per Post“ nutzen. Das BZSt erklärte dazu: „Es

UnwirksameKündigung

handelt sich um ein redaktionelles Versehen, das wir schnellstmöglich beheben werden.“

DieUSt-ID-Abfragespielteine zentraleRollebeiGeschäftenzwischenUnternehmeninverschiedenenEU-Staaten:DerAuftraggeber übernimmtdieUmsatzsteuervoranmeldungund-zahlunginseinem Land.DiesessogenannteReverse-Charge-VerfahrensollSteuerhinterziehungdurchdenAuftragnehmer verhindern.Voraussetzungfürdiese UmkehrderSteuerschuldnerschaft: BeideVertragspartnersindUnternehmen.DasmüssenAuftragnehmer nach§6aAbs.3Umsatzsteuergesetz nachweisen.HierkommtdieAbfrage derUSt-IDinsSpiel:Siedientals NachweisfürdasFinanzamt. (JW) W

WeileinMitarbeiterimUrlaubwar,wurdedieAnhörungzumVorwurfdersexuellenBelästigung verschoben–mitFolgen.

DerFall:EinMitarbeitereinesVerkehrsunternehmenswurdebeschuldigt,einenKollegensexuellbelästigt zuhaben.AlsdieBeschwerdebeim Arbeitgebereintraf,warderBeschuldigteimUrlaub.DasUnternehmen unterrichteteihndahererstnach

DieZeitläuft:BeieinerfristlosenKündigung geltenknappeFristen.

seinerRückkehrvondenVorwürfen undsetzteeineAnhörungan.Der beschuldigtebestrittdieTat,doch daerbereitswegenderInstallation einesPorno-PlayersaufdemDiensthandyabgemahntwordenwar, kündigteihmderArbeitgeberfristlos. DerMannklagte.

DasUrteil:DasLandesarbeitsgerichtBaden-Württembergerklärte dieKündigungfürunwirksam.

GrunddafürwardielangeZeit, diezwischendemBekanntwerden desVorwurfsbeimArbeitgeberund derInformationdesMitarbeiters vergangenwar.Denndiesogenannte Kündigungserklärungsfristbeginnt, wennderArbeitgebervonden

Umständenerfährt,dieGrundfür dieKündigungsindunddieseFrist dauertnurzweiWochen.

BeieinerVerdachtskündigung bestehezudemimmerdieGefahr, dassderArbeitnehmerzuUnrecht beschuldigtwird,sodieRichter. Deshalbseieineordnungsgemäße AnhörungvorAusspruchderKündigungzwingenderforderlich.

DasLAGstelltedabeiklar,dass dieseFristnichtdeswegenverlängert werdenkann,weilderArbeitnehmer imUrlauboderkrankist. (KW) W

aLAGBaden-Württemberg: Urteilvom12.Dezember2024, Az.12Sa25/24

VerzichtaufSäumniszuschläge

BeiInsolvenzmussdasFinanzamtdieHälftederSäumniszuschlägeerlassen.Warumnichtalle?

DerFall:EinMannschuldetdem Finanzamtfast3,6MillionenEuro. Darinenthalten:1,6MillionenEuro SäumniszuschlägefürSteuernaus denJahren2007bis2011.Ermeldet 2018Insolvenzan.DerInsolvenzverwalterbeantragt2021denErlassaller Säumniszuschläge,aberdasFinanzamterlässtnur50Prozent.

EinvollerErlasskommtdem Finanzamtzufolgenurinfrage,wenn derBetroffeneschonzumZeitpunkt derFälligkeitderSteuerninsolvent gewesenwäre–wasnichtderFall war.EinhöhererErlasswäreauch möglich,fallsdieZahlungseine

Existenzgefährdet–wofüreskeine Anhaltspunktegebe.DerInsolvenzverwalterreichtKlagegegendiese Entscheidungein.

DasUrteil:DasFinanzgericht HamburgweistdieKlageab.Der hälftigeErlassistrechtmäßig.Die Begründung:

● SäumniszuschlägesindnachgeltenderRechtsprechungeinDruckmittel,daszurZahlungbewegen soll.SiesindaucheineGegenleistung:einZinsersatzfürZahlungsverzögerungenundeinAusgleich fürdenzusätzlichenVerwaltungsaufwanddesFinanzamtes.

● Als Druckmittel funktionieren die Zuschläge nach einer Insolvenz nicht, als Gegenleistung für die entstandenen Nachteile schon. Deswegen muss das Finanzamt nur die Hälfte erlassen.

● Auch bei Insolvenz ist ein weitergehender Erlass möglich. Das setzt jedoch besondere persönliche oder sachliche Gründe voraus, die nach Auffassung des Gerichts nicht vorliegen.

aFGHamburg:Urteilvom31.März 2025,Az.3K161/23

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JederFünftemöchteerstmalarbeiten

FertigmitderSchule,undnun?TrotzpositiverEinstellungzurAusbildungfehltvielenJugendlichen dasVertrauenindeneigenenWeg.

Wie aus der Jugendbefragung „Ausbildungsperspektiven 2025“ der Bertelsmann Stiftung hervor geht, möchten knapp 20 Prozent der 14- bis 25-Jährigen „erst einmal arbeiten“, bevor sie eine Berufsausbildung anstreben. Bei den Befragten mit niedriger Schulbildung ist der Anteil noch höher (25 Prozent). Viele von ihnen gaben an, dass ihnen das Schreiben von Bewerbungen schwerfällt oder dass sie nicht die geforderten Qualifikationen vorweisen können. Um diese jungen Menschen gezielt zu erreichen, brauche es passgenaue Unterstüt-

zungsangebote, betont Helen Renk, Expertin der Bertelsmann Stiftung für berufliche Bildung. Schüler mit einer höheren Schulbildung haben laut der Jugendbefragung Schwierigkeiten, sich in dem Angebots-Dschungel zurechtzufinden. Die Fülle an Informationen sei einer der wichtigsten Gründe für die Unentschlossenheit dieser Personengruppe.

Qualifikationenstärken Bereits 2023 hatten 19 Prozent der 20- bis 34-Jährigen keinen Berufsabschluss – das entspricht rund 2,86 Millionen

Menschen. Gleichzeitig fehlten bundesweit mehr als 570.000 Fachkräfte. Die wachsende Zahl an Ungelernten drohe diese Lücke weiter zu vergrößern. Renk weist noch auf ein weiteres Problem hin: Ohne Ausbildung steige für die jungen Menschen das Risiko arbeitslos zu werden oder im Niedriglohnsektor zu verharren.

AusbildungoderStudium?

43 Prozent der befragten Schüler möchten eine Ausbildung machen, 40 Prozent streben ein Studium an. Selbst unter Jugendlichen mit niedriger Schulbildung können sich fast neun

TrotzhoherBereitschaftfinden vieleJugendlichekeinenAusbildungsplatz.

von zehn grundsätzlich eine Ausbildung vorstellen. Dennoch sind viele (35 Prozent) von ihnen nicht davon überzeugt, überhaupt einen Platz zu bekommen. (JTE) W

ThomasPeckruhnneuerZDK-Präsident

WechselanderSpitzedesZDK:Kfz-MeisterThomasPeckruhntrittdieNachfolgevonArne Joswigan.DochdasistnichtdieeinzigeneuePersonalie.

ThomasPeckruhnistneuerPräsident desZentralverbandsDeutschesKraftfahrzeuggewerbe(ZDK).DieDelegiertenwähltenihnzumNachfolgervon

ArneJoswig.EndeMaiwarJoswig „ausfamiliärenGründenmitsofortigerWirkungzurückgetreten“,wieder ZDKmitteilt.

DurchdasMitglieder-Votumist der63-JährigePeckruhnnunfürdie restlicheDauerderlaufendenAmtsperiodegewählt–alsobisSommer 2026.Ergehörtbereitsseit2005dem VorstanddesZentralverbandesan. DerausSachsen-Anhaltstammende Peckruhnengagiertsichnichtnur aufBundesebenefürdasKfz-Handwerk,sondernauchaufLandesebene.

Zudemisterseit30JahrenObermeisterderKfz-InnunginSangerhausen. NeuerZDK-Vizepräsidentist derDiplom-Wirtschaftsingenieur MichaelKraft.AlsNachfolgerfür dieausgeschiedenenVorstandsmitgliederJohannGesthuysenund DirkWeddigenvonKnappwurden FabioKrause(Geschäftsführer desFord-Partnerverbands)sowie AlexanderSauer-Wagner(VorsitzenderdesVolkswagenundAudiPartnerverbands)indenZDK-Vorstand gewählt. (AML) W

ThomasPeckruhnistneuerPräsidentdesZDK.
Foto: Robert Kneschke –

Die Ruhe bewahren

SchlechteStimmungüberall,Kundenwerdenaggressiver.
Wieesgelingt,insolchenMomentenruhigzubleiben.

JÖRGWIEBKINGUNDKATHARINAWOLF

DerTonwirdrauerimLand,ergibt eine aktuelle Umfrage der Forsa im Auftrag der DAK: 61 Prozent der Deutschen empfinden das soziale Miteinander im Land als „eher schlecht“ oder „sehr schlecht“. Beleidigungen,RespektlosigkeitundAggressivitäthätten zugenommen, sagen jeweils 77 Prozent der1.003Befragten.DasbetreffedasInternet ebenso wie den öffentlichen Raum.

Ein Trend, den auch Martin Wels (37) kennt: Sein Betrieb in Osnabrück wirbt mit demSlogan„IhrefreundlichenDachdecker“. Doch das schützt das 25-köpfigeTeam nicht immer vor unfreundlichen Zeitgenossen. „Sobald etwas nicht so läuft, wie sie sich dasvorstellen,werdenmancheKundenlaut oderbeleidigend“,sagtWels,derdenBetrieb gemeinsam mit seinemVaterTheo führt.

Nichtallespersönlichnehmen Wels und seinTeam lassen sich von Aggressionen nicht provozieren. Meist genüge es,

„Freundlichkeitistfür micheine Grundvoraussetzungim Leben,um allesWeitere zuschaffen.“
MartinWels, MartinWels&Sohn Osnabrück

wenn Kunden ihren Frust loswerden, um sich zu beruhigen. Dafür nimmt sich der BauingenieurZeit:„Ichhöremirerstallesan undstelledanndenSachverhaltsachlichund fachlichdar.“Genügtdasnicht,trittWelsauf dieBremse:„ManchmalmussicheinemKundenganzklarsagen,dasswirüberallesreden können,aberbitteineinemnormalenTon.“ Wieschaffteres,inangespanntenSituationenfreundlichzubleiben?„Freundlichkeitist fürmicheineGrundvoraussetzungimLeben, umallesWeiterezuschaffen“,sagtWels.

MitKritikgelassenumgehen DochwarumreagierenwiraufnegativeKritik oftzuerstmitÄrgeroderWut?„SozialeWesen, haben das Bedürfnis, wertgeschätzt zu werden“,erklärtMareenIlgner,Trainerinbeider KölnerAgenturfürFreundlichkeit.„Jestärker sichderKritisiertemitderkritisiertenLeistungidentifiziert,destostärkerwirdnegative KritikalsAbwertungempfunden.“IhreTipps, wieUnternehmertrotzdemgelassenbleiben:

Foto: Martin Paplinski /
MeistensschafftesFirmeninhaberMartinWels,ruhigzubleiben.Dochwennesdraufankommt,zeigterKundengegenüberklareKante.

Tipp1:Abstandgewinnenunddurchatmen:DerersteImpulsnachKritikisthäufig ZurückschlagenoderRechtfertigen.„Esbringt abernichts,ineinenKampfumsRechthaben zuziehen“,sagtIlgner.„SelbstwennSiediesen Kampf gewinnen – Ihren Kunden haben Sie verloren.“ Besser sei es, durchzuatmen und AbstandzwischensichunddiezuKritikbringen.ÜbereineböseMailodereineschlechte Google-Bewertungsolltemanerstmalschlafen. „24 Stunden bis zur Antwort sind noch immerschnellgenug.“

Tipp 2: Was wurde warum kritisiert? „Es hilft, sich konkrete Fragen zu stellen, umeinenSchrittzurückzutreten:Waswurde genau kritisiert? Eine Handlung, einVorfall oder ich persönlich?“, so Ilgner. Ebenfalls wichtig:WarumkritisiertmichdiesePerson? Ist wirklich etwas schief gegangen? Oder ist der Kunde ohnehin der aggressiveTyp, der schnell übertreibt? „Wer aus der Situation zurücktritt,erkenntoft,wasdahintersteckt“, meintdieExpertin.

Tipp 3: Mit Transparenz Verständnis erzeugen:Wenn Sie geklärt haben, was kritisiertwurdeundwarum,könnenSieinRuhe antworten. „Begegnen Sie dem Kunden auf Augenhöhe.WenneinFehlerpassiertist,räumen Sie ihn ein und machen ein Angebot“, soIlgner.WennsichderKundedasErgebnis IhrerArbeitandersvorgestellthat,zeigenSie Verständnis undschaffenTransparenz.„Da hilft es, Dinge zu erklären – nicht von oben herab,sondernso,dasssichderKundeernst genommenfühlt.“

„Esbringt nichts,in einenKampf umsRechthabenzu ziehen.“
MareenIlgner, Agenturfür Freundlichkeit

Grenzensetzen

Martin Wels kommt manchmal auch mit Freundlichkeit nicht weiter. Zum Beispiel bei jenem Kunden, der sich ein Jahr nach einem Auftrag über einen Schaden an seinem Reihenhaus beschwerte. „Damals war der Bedarf nicht zu erkennen, aber das hat den Kunden nicht interessiert.“ Der Auftraggeber ging sehr unter die Gürtellinie, erinnert sich Wels. „Da ist mir dann doch mal die Hutschnur geplatzt. Ich habe ihm gesagt, was er mit seinem Auftrag machen kann und aufgelegt.“

Über seine eigene Reaktion auf den pampigenAnruferhabeersicherschrocken. „Ichkennemichsonicht,aberdasgingeinfachunterdieGürtellinie.Aberwirmachen allemalFehler.“UmdenverlorenenAuftrag tut es ihm hingegen nicht leid.

Freundlichkeitvorleben

SolcheErlebnisseseiendieAusnahme.MeistenskönneseinTeamKonflikteselbstlösen. Das liege zum einen daran, dass die beiden Chefs bei Neueinstellungen darauf achten, objemandinsTeampasst.„Wennesmenschlichnichtpasst,solltemansichlieberschnell wieder trennen, sonst schlägt sich das auf die Stimmung imTeam nieder.“

Zum anderen sei es Sache der Chefs, dieseFreundlichkeitgegenüberihremTeam vorzuleben.„Dashatauchetwasmitgegenseitigem Respekt zu tun“, sagt MartinWels. „Diesen Respekt müssen wir vorleben und weitergeben.“ W

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KundenfehltoftdasVerständnisfürdiePreisgestaltungim Handwerk,sagtElektromeister

Fehlendes Verständnis für die Preisgestaltung

ElektromeisterTobiasHaackberichtetinSocialMediaüber Stundensätze,MaterialaufschlägeundPreisverhandlungen.

Dafür

ernteternichtnurZustimmung.Warummachterdas?

JÖRGWIEBKING

Materialpreise sind ein DauerbrennerfürKundenundHandwerk – vor allem die Preisaufschläge.Dochwasisteinfairer Materialaufschlag?UndwärenhöhereStundensätzenichtdiebessereAlternative?Oder Pauschalpreise?Wir haben Elektromeister TobiasHaackausHeilbronndanachgefragt. Der 40-Jährige spricht über solche Themen offen in den sozialen Medien, vor allem auf LinkedIn. Hier seine Antworten:

HerrHaack,SieerhaltenvielAufmerksamkeitfürIhreLinkedIn-Beiträgeüber MaterialpreiseundPreisverhandlungen undauchKritik.WarumdiskutierenSie solcheThemenöffentlich?

„Ichmerkeim Alltag,dass aufKundenseiteoftdas Verständnis fürdiePreisgestaltung imHandwerk fehlt.“
TobiasHaack, Elektromeisteraus Heilbronn

» Haack: Ich merke im Alltag, dass auf KundenseiteoftdasVerständnisfürdiePreisgestaltung im Handwerk fehlt. Dabei würden diegleichenKundenniemitAppleüberdessen Einkaufspreise für das iPhone-Material diskutieren.Aberichfreuemich,dasssolche Themen,diemeinenAlltagbegleiten,breiter undauchkontroversdiskutiertwerden.Auf LinkedInfunktionierensolcheDiskussionen gut.IcherhoffemirdavonmehrVerständnis fürdasHandwerk.Undmanchmalgewinne ich so auch einen neuen Kunden.

SiebekommenjetztjedeMengeRatschlägezurPreisgestaltung.Woranliegtdas?

» Haack: Viele Kunden glauben, sie wüssten genau,wieHandwerkerkalkulierensollten–

Foto:
Tobias Haack
TobiasHaack.

ähnlich wie während der WM jeder meint, ein Bundestrainer zu sein. Das Internet verstärkt diese Problematik, da Kunden oft Preise recherchieren und dann meinen, sie hätten den vollen Überblick über Einkaufspreise und Kalkulationen.

WaserwartendieKundenvonIhnen?

» Haack:Viele Kunden wünschen sich, dass MaterialpreiseohneAufschlägeweitergegebenwerden.Sieschlagenvor,denStundensatz zu erhöhen, da sie die Stunden steuerlich absetzen können. Doch wenn ich den Stundensatz erhöhe, gibt es sofort wieder Diskussionen,warumeinHandwerkersoviel verlangt.EsisteinTeufelskreis,jedeLösung führt zu einer neuen Diskussion.

AlsowollenKundeneinfachnurMaterial zumEinkaufspreisundmöglichstniedrige Stundensätze?

» Haack: (lacht):Genau,undambestenbringt der Handwerker dem Kunden gleich noch belegte Brötchen und ein paar Euro in bar mit.

WelcheMaterialaufschlägewärenfair–undworüberregensichdieKundenauf?

» Haack: In einer vernünftigen Kalkulation liegen solche Aufschläge gewerkeübergreifendbeietwa40bis60Prozent.Dasistdurchausvertretbar.DasindjaauchBeschaffung und Lagerung, vor allem aber die Gewährleistung und Service mit drin.

AberichverstehedieDiskussion,wenn es um Materialaufschläge von 100 Prozent und mehr geht. Ich bin auch Kunde und möchte nicht über den Tisch gezogen werden.

Wiewürdeessichauswirken,wennSie denMaterialaufschlagstreichenundden Stundensatzerhöhen?

»Haack: Dann müsste ich meinen Stundensatzvon75auf100Euroerhöhen.Aberwenn ichmit100EuroproStundekommeundder Mitbewerber verlangt 70 Euro, würde ich wohl in neun von zehn Fällen rausfallen.

WarumschauenKundensosehraufden Stundensatz,stattaufdenGesamtpreis?

» Haack: BeimdirektenVergleichvonAngeboten für klar umrissene Leistungen zählt am Ende schon der Gesamtpreis. Aber der Stundensatz wird vor allem dann zum Thema, wenn es um nicht genau planbare

„Ichbinauch Kundeund möchtenicht überden Tischgezogen werden.“
TobiasHaack, Elektromeister

Arbeiten geht, etwa Fehlersuche oder größereProjekte,dienachAufwandabgerechnet werden. Dann kann sich der UnterschiedzwischenzweiHandwerkernschnell summieren.

VieleKundenwollendasMaterialselbst günstigerbeschaffen.Sielehnendasab. Nichtnur,weilSiedanndenStundensatz erhöhenmüssten…

» Haack: Wenn Kunden das Material selbst beschaffen, kann das zu Gewährleistungsproblemen führen, für die ich hafte.

DieKundenargumentierendagegen,sie würdenaufdieGewährleistungaufdas Materialverzichten.Funktioniertdas nicht?

» Haack: Ich habe es ausprobiert, es funktioniertnicht.Wennichmichschriftlichvon der Haftung freistellen lasse, muss ich bei Problementrotzdemnachweisen,dassesam Material liegt und nicht an meiner Arbeit. Wer bezahlt mir diese Zeit? Außerdem entscheidenGerichteoftsokundenfreundlich, dass man am Ende meistens doch in der Haftung ist.

AuchwenneskeineHaftungsprobleme gäbe: Wie soll ich auf Service-Anfragen von Kunden reagieren, die schon bei der Installation um jeden Euro knausern? Ich müsstedanachjedekleineService-Leistung minutengenauabrechnen–unddaswürden solcheKundenauchnichtbezahlenwollen. DeswegenkalkuliertmansolcheLeistungen als Handwerker schon in den Materialaufschlagmitein.Aberdasfunktioniertnicht, wenn der Kunde das Material stellt.

SieerhaltenoftdenTipp,durcheinen PauschalpreisDiskussionenzuvermeiden?WiestehenSiedazu?

» Haack: Ich habe das schon versucht, aber dieRealitätaufderBaustellesiehtoftanders aus als geplant. Privatkunden beauftragen X, wollen dann aber Y umgesetzt haben. Das macht die Kalkulation schwierig und führt zu Mehraufwand im Büro. Ich fahre besser damit, nach Aufwand abzurechnen. Auch wenn ich Pauschalangebote mache, wollen viele Kunden später für die Steuer trotzdem eine Aufschlüsselung nach Material und Stunden. Also habe ich wieder MehraufwandfürdieRechnungserstellung. UndwenndieRechnungvorliegt,gehtdann doch wieder die Diskussion los. W

BeidenbestandenenMeisterprüfungenistbesondersderFrauenanteilinden„rückvermeisterten“Gewerkengestiegen.

Bilanz der Rückkehr zur Meisterpflicht

Fünf Jahre nachWiedereinführung der Meisterpflicht: Was hat die „Rückvermeisterung“ gebracht?

JORINATENBERG

DieBundesregierunghat2019eine Rückführung der Meisterpflicht in zwölf Handwerken beschlossen. Nach fünf Jahren wurde nun die erste Bilanz gezogen. Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWE) hat die Umsetzung desVierten Gesetzes zur Änderung der Handwerksordnung und anderer handwerksrechtlicherVorschriften(bekannt als 4. HwO-Novelle) evaluiert. „Die wissenschaftliche fundierte Aus- und Bewertung desBWMEbestätigtdenErfolgderRückvermeisterung. Die Ziele der Rückführung der zwölf Handwerke in die Anlage A sind auch nach Einschätzung der Bundesregierung erfüllt“,betontderZentralverbanddesDeutschenHandwerks(ZDH).DerVerbandweist daraufhin,dasssichdieEvaluierungaufdie Analyse der Rückführung in die Anlage A

DieZieleder Rückführung derzwölf Handwerke indieAnlage Asindauch nachEinschätzungder Bundesregierungerfüllt.

konzentriert. Die ebenfalls im Rahmen der 4.HwO-NovellevorgenommeneZuordnung von ehemals handwerksähnlichen GewerbenalszulassungsfreieB1-Handwerkefinde lediglich marginale Erwähnung. Hier wäre eindeutlichesBekenntniszurweiterenpositivenPrüfungalsVollhandwerkwünschenswert gewesen, betont der ZDH.

ErstesZwischenfazitderVerbände

● Der FachverbandimFliesen-,PlattenundMosaiklegerhandwerk sieht die Entwicklung durch die Meisterpflicht positiv.

● Im Werkstein-undTerrazzoherstellerhandwerk betont der Fachverband die zentrale Bedeutung der Meisterpflicht für die Qualitätssicherung und die Nachwuchsgewinnung.

● LautBundesfachgruppederEstrichleger steigtseitder„Rückvermeisterung“die Qualität,Schadensfällenehmenab.

● DerZentralverbandSanitärHeizung Klima(ZVSHK)betont,dassnachJahren desRückgangsdieAusbildungseit2024 wiederpositiveTendenzenzeige.

● LautBundesverbandParkettundFußbodentechnikhatdieMeisterpflichtdie Schadensquotedeutlichgesenkt.Die steigendeZahlbestandenerMeisterprüfungenundspezialisierterFortbildungen zeigedasInteressedesHandwerks.

● ImRollladen-undSonnenschutztechnikerhandwerksankderAnteilan SchadensfälleninMeisterbetriebenlaut Branchenverbanddeutlich.MeisterbetriebeverzeichneneinenAnstiegan Innungsmitgliedschaften.

● NachAngabendesBranchenverbandes derDrechsler(Elfenbeinschnitzern)und HolzspielzeugmachersteigedieQualität, nehmedieKundenzufriedenheitzuund wachsedieinternationaleAnerkennung.

● LautdemVerbandsorgedieMeisterpflichtimBöttcherhandwerkfür konstanthoheProduktqualität,sichere traditionellesFachwissenundsteigere dieinternationaleAnerkennung.

● NachAngabendesZentralverbands führtedieMeisterpflichtimSchilderundLichtreklameherstellerhandwerk zueinemBetriebszuwachs.DieMeisterprüfungenhabensichverdoppelt.Der FrauenanteilbeidenbestandenenMeisterprüfungennahmum91Prozentzu.

● LautZentralverbandRaumundAusstattungstiegdieZahlderMeisterprüfungen umrund20Prozent.Beidenbestandenen MeisterprüfungenwuchsderFrauenanteilum60Prozent.

● DerBundDeutscherOrgelbaumeister gibtan,dassdieZahlderSchadens-und GewährleistungsfälleimOrgelbaustabil gebliebenist.DieMeisterpflichttrage zurQualitätssicherungbeiundstärkedie AttraktivitätdesBerufs.

● DasGlasveredlerhandwerkhatkeine Stellungnahmeabgegeben.

DieBranchenseheneinenlängerenZeitraum alsnotwendigfürnachhaltigeErgebnissean. ErfreulichseidergestiegeneFrauenanteilbei den bestandenen Meisterprüfungen. Dieser lagmit19,2ProzentüberdemGesamtdurchschnitt(2023)imHandwerk. W

Erfreulichsei dergestiegeneFrauenanteilbeiden bestandenen Meisterprüfungen: Dieserlagmit 19,2Prozent überdem Gesamtdurchschnitt (2023)im Handwerk.

„OhneMeisterpflicht

wärederBeruftot.“

Ihmgingeswenigerum dieQualität,sondern darum,denBeruf zuretten.FliesenlegermeisterStefan Bohlken(Foto)zieht nach5Jahren„Rückvermeisterung“Bilanz.

WarumhabenSiesichdamalssofür die„Rückvermeisterung“eingesetzt?

» StefanBohlken:Alsich2015Obermeister derFliesenleger-InnungOldenburgwurde, wolltenwirneueMitgliedergewinnen.Aber indenGesprächenkamimmerwiederder Satz:„Ihrhabtdamalsnichtsgemacht,alsdie Meisterpflichtabgeschafftwurde.“Daswarder Auslöser.Ichwolltemirspäternichtvorwerfen lassen,dassichauchweggeschauthabe.Also habeicheinpaarVideosgemacht,onlineLeute mobilisiertundeinePetitiongestartet.Ich wolltederPolitikzeigen:Dasistunswichtig! TatsächlichhabensichBundestagundBundesratdamitbeschäftigt,undseit2020istdie MeisterpflichtimFliesenlegerhandwerkzurück.

WashatdieWiedereinführungder Meisterpflichtgebracht?

» Bohlken:Ichglaube,ohnedieMeisterpflicht wäreunserBerufheutetot.NullAusbildung, daswäredasErgebnisgewesen.Früherkonnte jederFliesenleger„spielen“–ohneAusbildung, ohnePlan.Undwennkeinermehrausbildet,ist dasHandwerkalsBerufsbildineinpaarJahren wegvomFenster.

Washatsichseit2020nochverändert?

» Bohlken:UnserInnungslebenistaktiver geworden.Wirspürenrichtig,dasswieder mehrInteressedaist.BeiunsinOldenburg kommenjedesJahrimSchnittfünfneue Betriebedazu.

WaswünschenSiesichheute?

» Bohlken:Ichfinde,dieAusbildungmuss überarbeitetwerden.EingutesVorbildsind fürmichdieRaumausstatter.Siehabenihren Ausbildungsrahmenplanmodernisiertund setzenmehraufDigitalisierung.Genausowas brauchenwirauch. (AML)

Foto: Bonnie Bartusch

ChatGPT4.1kannkompletteLeistungsverzeichnisseundAufmaßeverstehenundverarbeiten.

ChatGPT4.1im Handwerk

KünstlicheIntelligenzwirdimmerleistungsfähiger.

ChatGPT4.1verarbeitetganzeLeistungsverzeichnisseund entwickeltsichmiteinemGedächtniszumAssistenten.

JÖRGWIEBKING

ChatGPT 4.1 ist ein echter Gamechanger“, sagt Thorsten Moortz, StrategieberaterfürDigitalisierung und Künstliche Intelligenz (KI) im Handwerk.ErhilftBetrieben,KIeinzuführen, undistüberraschtvondenMöglichkeitender neuenVersion. Doch was kann ChatGPT4.1 wirklich–undwostößtesanGrenzen?

Verzeichnisse:AnalyseaufKnopfdruck FürMoortzstehtfest:ChatGPT4.1zeigtseine StärkenvorallembeiderVerarbeitunggro-

„Jepräziser dieVorgaben, destobesser verstehtdie KI,woraufes ankommt.“
ThorstenMoortz, Berater

ßer Datenmengen. „Im Handwerk arbeiten wir oft mit umfangreichen Leistungsverzeichnissen, Aufmaßen, langen E-Mail-Verläufen oder Daten aus der Bauleitung. Die neue Version analysiert solche Daten in einemSchritt.“FrühereVersionenschafften nurfünfbiszehnSeitenamStück.„ChatGPT 4.1 ist ein riesiger Fortschritt.“

Ein Beispiel: Ein Betrieb lädt ein komplettesLeistungsverzeichnishochundfiltert gezieltdierelevantenBereichefürdaseigene Gewerk. Moortz testete dies mit dem Leis-

Foto: Robert Kneschke -

tungsverzeichnis eines 22-Parteien-Hauses undließdieKIalleSHK-Leistungenauswerten. „Die KI hat das mühelos geschafft. Das war echt beeindruckend.“

Wichtigsei,derKIklareAnweisungenzu geben, betont Moortz. „Je präziser dieVorgaben, desto besser versteht die KI, worauf es ankommt.“

AufmaßundAngebot:Automatisierung leichtgemacht

Auch bei Aufmaßen sieht Throsten Moortz

Vorteile: „Zeigt man der KI, wie ein typisches Aufmaß und das dazugehörige Angebot aussehen, erstellt sie aus einer neuen BestandsaufnahmeautomatischeinestrukturierteTabelle.“ChatGPT4.1erkenntMuster und schlägt passende Leistungen und Mengen vor.

Voraussetzung: Der Betrieb stellt Trainingsdaten aus früheren Projekten bereit, idealerweise bestehend aus Aufmaß, Angebot und Rechnung.

AutomatisierteAngebote:Grundlagen schaffen

Für die automatisierte Angebotserstellung braucht es laut Moortz genügend

Beispieldaten und präzise Prompts, also Aufgabenstellungen:

● Die KI hilft selbst bei der Formulierung von Prompts. „Man führt einen Dialog mit der KI, bis der passende Prompt entsteht“, erklärt Moortz.

● Wie vieleTrainingsdaten sind nötig? „Oft reichen 20 bis 60 abgeschlossene Projekte mit Aufmaß, Angebot und Rechnung“, sagt er. Je einheitlicher die Beispiele, desto besser erkennt die KI Muster. Bei komplexeren Aufgaben steigt der Datenbedarf, doch der Einstieg gelingt schon mit wenigen Beispielen.

Prompt-Sammlungen:Effizienzsteigern „Wer die KI erfolgreich nutzen will, sollte zentrale Prompts im Betrieb sammeln und dokumentieren“, rät Moortz. Diese sogenanntePrompt-Baseerleichtertes,bewährte Anweisungen weiterzuentwickeln und der KI bereitzustellen.

Tipp: Speichern Sie Ihre Prompt-Base auf einem eigenen Server oder in einer sicherenCloud,stattinderKI.Sobleibtdie Sammlungunabhängigvoneinembestimmten Anbieter.

„Werabwartet, derriskiert, denAnschluss zuverlieren.“

ThorstenMoortz, Berater

WeitereEinsatzfelderundFunktionen Moortz sieht auch Potenzial in der Baustellendokumentation: „Fotos, PDFs und VideoslassensichauswertenundinBerichte umwandeln.“DaserleichtertdieDokumentationdesBaufortschrittsunderfülltNachweispflichten.„HierkanndieKIRoutinearbeiten deutlich vereinfachen.“

EinewichtigeNeuerungvonChatGPTist dasdauerhafteGedächtnis.Esspeichertlaut MoortzbetrieblicheStandards,Definitionen und Abläufe, die bei neuen Aufgaben automatisch berücksichtigt werden. „Das spart Zeit,weilmannichtjedesMalerklärenmuss, was ein Betrieb unter einem ‚gehobenen Standard im Sanitärbereich‘ versteht.“

Tipp:AktivierenSiedasGedächtnisvon ChatGPTunterEinstellungen/Personalisierung / Erinnerung.

Datenschutz:SensibleDatenschützen Beim Einsatz von KI gelten die Vorgaben der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Das Hochladen von Leistungsverzeichnissen öffentlicher Auftraggeber sei unproblematisch, da diese Daten ohnehin zugänglich sind, erklärt Strategieberater Moortz. Sensible oder personenbezogene Daten sollten jedoch nur anonymisiert verarbeitet werden. Alternativ empfiehlt er, eine KI wie Mistral oder Anythingllm lokal zu installieren und mit eigenen Daten zu trainieren.

Schnittstellen:NochLuftnachoben Ein Hindernis bleibt die fehlende Integration in bestehende Programme. Viele Software-Lösungenverfügennochnichtüberdie nötigenSchnittstellen.„DiedirekteÜbergabe von KI-Ergebnissen an Branchensoftware funktioniert noch nicht überall“, räumt Moortz ein.

DieÜbergangslösung:Ergebnisseausder KIwerdenmeistalsExcel-Dateienexportiert undmanuellweiterverarbeitet.„Dasistnoch keinvollautomatisierterProzess,spartaber bereits viel Zeit.“

Foto: Privat

MoortzrätBetrieben,nichtaufperfekte Schnittstellenzuwarten.„WerjetztAbläufe dokumentiert und Beispieldaten sammelt, ist vorbereitet, wenn neue Schnittstellen oder neue Softwareanbieter kommen. Wer jetzt beginnt, legt den Grundstein für den zukunftssicheren Einsatz von KI im Handwerk.“Undwerabwartet?„Derriskiert,den Anschluss zu verlieren.“ W

WerKIimBetriebeinsetzt, mussseineMitarbeitenden lautdemEuropeanAIAct schulen.

TrotzEU-Vorgabe:KaumKI-Schulungen

Betriebe,dieKünstlicheIntelligenzeinsetzen,müssenlauteinerEU-RichtlinieSchulungenfür dieMitarbeitendenanbieten–sinnvollsindsieaberauchunabhängigvoneinerPflicht.

Künstliche Intelligenz (KI) ist im Arbeitsalltag ein nützlichesWerkzeug: Sie kann zum Beispiel beim Formulieren von E-Mails, bei der Erstellung von Social Media-Posts oder beim Anfertigen von Baustellenprotokollen helfen. 20 Prozent der Berufstätigen wurde deshalb von ihrem Arbeitgeber bereits im KI-Einsatz geschult. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung unter 1.005 Personen vom Digitalverband Bitkom. Die große Mehrheit der Beschäftigten

(70 Prozent) habe noch keine KI-Fortbildung vom Arbeitgeber angeboten bekommen. Bei weiteren 6 Prozent gebe es zwar entsprechende Fortbildungen, aber die Befragten haben sie bislang noch nicht wahrgenommen.

„KI macht vieleTätigkeiten im Beruf einfacher und effizienter – und die Nutzung kann zudem noch Spaß machen“, sagt Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst. „Wichtig ist, dass man dieTools richtig bedienen kann und auch über die Möglichkeiten

und Grenzen derTechnologie sowie über Datenschutz und Datensicherheit Bescheid weiß.“

Der Digitalverband verweist auf die europäische KI-Verordnung – den European AI Act. Diese schreibe vor, dass alle Unternehmen, die KI einsetzen, sicherstellen müssen, dass beteiligte Personen über ein „ausreichendes Maß an KI-Kompetenz“ verfügen. Dazu gehören neben eigenen Beschäftigten auch Freelancer, Zeitarbeiter oder Dienstleister. (AML) W

SoerkennenSieverdächtige

Eventtipp

UmKIgehtesauchbeim FORUMmobility&work am27.August2025 inHannover.Dortzeigt IT-EntwicklerBastian StraußimSeminar„KI zumAnfassen–vom BlablazurBaustelle“ ganzpraktisch,wieHandwerkerKünstlicheIntelligenzimBetriebsalltag nutzenkönnen. MehrzumEvent: www.forummobilitywork.de

E-Mails

Phishing-VersuchelassensichoftanhandbestimmterMerkmaleerkennen.SoerkennenSie verdächtigeE-Mailsundschützensich.

BeimPhishingversuchen

Betrüger,übergefälschte E-Mails,Nachrichtenoder Webseitenanvertrauliche DatenwiePasswörteroder

DasBundesamtfürSicherheit inderInformationstechnik(BSI) warntUnternehmervor Phishing-Mails.

Bankinformationenzu gelangen.BeiTippfehlern, seltsamenUmlautenaber auchgutformuliertenTextensolltemanwachsam sein,warntdasBundesamt fürSicherheitinderInformationstechnik(BSI).PrüfenSiebeidenfolgenden Merkmalen dieMailund denAbsendergenauer:

● Eswirdempfohlen, dringendzuhandeln, etwa:„WennSieIhre Datennichtumgehend aktualisieren,dann gehensieunwiederbringlichverloren...“.

● DrohungeninderMail: „WennSiedasnichttun, müssenwirIhrKonto leidersperren…“.

● Aufforderungen vertrauliche Daten anzugeben (etwa PIN oder Kreditkartennummer)

● VerdächtigeLinksoder Dateien(.exe,.zip,.xls, .isooder.doc).

● Die Mail enthält fehlerhafte Grammatik, ungewöhnliche Formulierungen oder unpersönliche Anreden („Sehr geehrter Kunde“).

● DieMailscheintvon einerbekanntenPerson oderOrganisationzu stammen,jedochistdas AnliegendesAbsenders ungewöhnlich.

Sind Sie misstrauisch geworden, sollten Sie den Absender genauer prüfen, indem Sie die Maus über die Absenderadresse führen, ohne zu klicken. Bei einer Phishing-Mail im HTML-Format verbirgt sich hinter dem anzeigten Absender oft eine andere E-Mail-Adresse. (JTE) W

Drei Tipps für den Ausbildungsstart

Jeder dritte Ausbildungsvertrag wird vorzeitig gelöst.

Das muss nicht sein. Gerade das Handwerk kann jungen Leuten bieten, was sie suchen.

Der neue Azubi kommt. Betrieb und die angehende Fachkraft startenzuversichtlichindieAusbildung.Dochhäufigfunktioniert dieZusammenarbeitnichtwiegedacht–laut ZahlendesBundesinstitutsfürBerufsbildung (BIIB) wird jeder dritte Ausbildungsvertrag vorzeitig gekündigt.

WiekönnensolcheAbbrücheverhindert werden?EduardJanzen,Ausbildungsexperte vonAusbilderschein24,sagt:„DiegrößteHerausforderung für Ausbilder ist, mit jungen Menschenumzugehen,dieganzandersticken alssieselbst.“ErhatdreiTippsfürBetriebe, umAusbildungsabbrüchezuverhindern.

Tipp1:VermittelnSieIhrenAzubis Sicherheit

„Das wichtigste, was junge Menschen am Anfang ihrer Ausbildung brauchen, ist Sicherheit“, ist Janzen überzeugt. Sie seien in einer Lebensphase, in der sie sich von den Eltern lösen, Vieles neu ist und sie zugleich massiven Einflüssen von außen

„Daswichtigste,was jungeMenschenam Anfangihrer Ausbildung brauchen,ist Sicherheit.“
EduardJanzen, Ausbildungsexperte

ausgesetzt sind. „Das sorgt für Unsicherheit. Signalisieren Sie Ihrem Azubi deshalb von der Vertragsunterschrift an: Du hast hier einen sinnvollen und sicheren Job mit Zukunft. Keine KI kann Dich ersetzen. Wir wollen Dich für unseren Betrieb“, rät der Ausbildungsexperte.

Foto: Dennis Ewert

Halten Sie also Kontakt nachdem der Vertragunterschriebenwurde.Jelängerdie Zeitspanne zwischen Unterschrift und Ausbildungsbeginn, umso wichtiger sei diese Brückenkommunikation,auchumGhosting zuverhindern.„NehmenSiedenneuenAzubi in die Betriebs-Whatsapp-Gruppe auf und begrüßen Sie ihn dort mit einem Post oder ladenSieihnzueinemProbetagein“,soJanzen. Am ersten Arbeitstag sollte dann alles vorbereitetseinfüreinherzlichesWillkommen:Arbeitskleidung,Werkzeugkofferoder Tablet und ein Einsatzplan, der die ersten Tage und Aufgaben beschreibt.

Tipp2:GebenSie„Instant-Feedback“ InderAusbildunggiltoft:Wennnichtgeme-

NeueAzubisbrauchenvielFeedback,umsichimBetriebwohlzufühlen.
KATHARINAWOLF

ckert wird, ist alles gut. „Das reicht bei den jungen Menschen nicht“, warnt Janzen. Sie seienunteranderemdurchihrenSocial-Media-Konsum ,Instant-Feedback‘, also eine sofortige Rückmeldung, gewohnt. „Wenn die Reaktion des Gegenübers auf ihr Handeln ausbleibt, verunsichert das die jungen Leute“, sagt Janzen.

Errätdeshalb,vorallemamAnfangder AusbildungregelmäßigFeedbackzugeben. „Das muss auf keinen Fall immer positiv sein“, sagt Janzen. Es müsse eine Balance zwischen Kritik und positivem Feedback geben.„Wichtigist,aufAugenhöhezukommunizieren und den Azubi nicht herunterzuputzen.“LiebersolltederAusbildernachfragen:„KannstDunachvollziehen,wasich gerade korrigiert habe?“

Positive Fehlerkultur bedeute nicht, allesschönzuredenoderFehlerstillschweigend zu korrigieren. Im Gegenteil: Es sei wichtig,dieAuszubildendenFehlermachen zu lassen und dann zu signalisieren, dass man daraus nur lernen könne. „Auf Social Media erleben die jungen Leute eine perfekteWelt“,sagtJanzen.DieMühedahinter sei selten sichtbar. „Umso wichtiger ist es, dasssieselbsterleben,dassFehlermachen dazu gehört.“

„Wirstarteninruhiger Atmosphäre“

Zum23.Malhat

AnfangAugustin derTischlerei LotheinLehrling seineAusbildung begonnen.Wie wichtigeinherzlichesWillkommen fürdiejungenLeuteist, wissenKerstinundMatthiasLoth(Foto) ausErfahrung:„Vielesinddochsehr aufgeregt,deshalbempfangenwirsiein ruhigerAtmosphäre“,berichtetKerstin Loth.

„Wennich vonmeinem AzubiPünktlichkeitoder Genauigkeit erwarte,muss ichdasvorleben.“

Tipp3:MachenSiesichIhre Vorbildfunktionklar

Junge Menschen in der Ausbildung seien auf der Suche nach Orientierung, sagt der Ausbildungsexperte. Viele Ausbilder unterschätzten aber die Bedeutung ihrer Vorbildfunktion.

Deshalb sollten Ausbilder regelmäßig prüfen: Lebe ich das vor, was ich von meinenAuszubildendenerwarte?„Wennichvon meinem Azubi Pünktlichkeit, Einfühlungsvermögen oder Genauigkeit erwarte, muss ich das vorleben“, so Janzen. Dasselbe gelte für den Umgang mit dem Handy.

WarumdasHandwerkbesondersgute ChancenbeiJugendlichenhat „DasHandwerkistbeidensinn-undsicherheitssuchendenJugendlichenineinertollen Position“, ist Janzen überzeugt. Denn viele jungen Leute hätten selten erlebt, dass sie stolz auf etwas sein können, dass sie mit deneigenenHändengeschaffenhaben.„Wir könnenetwasschaffenanstattnurzukonsumieren“,sagtJanzen.WennesdemAusbilder dann noch gelingt, eine stabile Beziehung aufzubauen, in der viel emotionale Sicherheit vermittelt wird, sollte Ausbildungsabbruch keinThema mehr sein. W

Praktikum:ZeitfürGespräche UnbekanntsinddieNeuennicht.Alle Azubis,diebeiderTischlereieineAusbildungbeginnen,habenzuvoreinzweiwöchigesPraktikumimBetriebabsolviert.

„Dasistfürunswichtig,umdieBewerber kennenzulernen.UnddiejungenLeute könnenerleben,obderBerufundauch dasMaterialdasrichtigefürsiesind“,sagt KerstinLoth.

DiePraktikumszeitnutzendieLoths auch,umintensiveGesprächemitden Bewerbernzuführen.DenjungenLeuten sollklarwerden,wassieimBetriebund imBeruferwartet,damitderAusbildungsstartauchgelingt.Wichtigseiauch dieBereitschaft,eineFahrerlaubniszu machen.„DasisteinThemabeivielen jungenLeuten.Beiunsmüssenalleinder Lagesein,zueinerBaustellezufahren“, sagtKerstinLoth.AuchüberdenUmgang mitKundenwerdegesprochen.„SchließlicharbeitenwirinprivatenHaushalten, damussmansichbenehmenkönnen.“

TischlermeisterLothbautzudemkleine praktischeTestsindasPraktikumein, umzusehen,welcheFertigkeitendie Bewerberschonmitbringen.Ihmsinddie

naturwissenschaftlichenKenntnisseder Bewerberwichtig:„Wirbrauchendasim UmgangmitdennatürlichenMaterialien, mitdenenwirarbeiten“,sagter.

DerBetriebprofitiertvonder Mund-Propaganda

BewerberhatderBetriebgenug.„Wir profitierenvonderMund-Propaganda unterdenjungenLeuten“,sagtKerstin Loth.„Siewissen,dassdieAusbildung beiunsgutist.“DassauchmalFehler passierten,seiklar:„Danngehtesnicht darum,werschuldist,sondernwiewir einenLösungswegfinden“,beschreibt MatthiasLoth.IndiesemJahrhatdie HandwerkskammerMagdeburgdie TischlereiausSalzwedelals„TopAusbilderimHandwerk“ausgezeichnet.Und AusbildungsabbruchspieltbeidenLoths kaumeineRolle:Seit1991habenerst dreiAzubisdieLehrevorzeitigbeendet. (KW)

Mehr als Schulnoten

Eine Umfrage zeigt, dass dieWünsche von Betrieben und Bewerbern gar nicht so weit auseinanderliegen. Doch viele wissen zu wenig über die Berufe im Handwerk.

ZumStartdesneuenAusbildungsjahres sindnochvieleStellenimHandwerk unbesetzt. Die gute Nachricht: Die MehrzahlderBetriebehatihreAusbildungsplätzeschonvergeben.InNiedersachsen konnten schon 63 Prozent der Ausbildungsplätze vollständig besetzt werden. Weitere 12ProzentderBetriebegingenimJunidavon aus, dass sie ihre offenen Lehrstellen noch besetzenwerden.DasgehtauseinerAusbildungsumfragederLandesvertretungderHandwerkskammernNiedersachsen(LHN)hervor. Befragtwurden800Handwerksbetriebe.

Nichtimmerklapptes zwischenBewerberundBetrieb

Zwei Drittel der befragten Betriebe gaben derLHN-Umfragezufolgean,dassindiesem

„Betriebe schätzen vorallem Motivation, Teamfähigkeit undZuverlässigkeit.“

DetlefBade, stellvertretenderVorsitzenderderLHN

Jahr auch einige Bewerber abgelehnt wurden. Als Begründung führten sie an, dass alle Stellen schon besetzt waren (39 Prozent), die Bewerber nicht die Voraussetzungenerfüllten(43Prozent),dieBewerber nicht erschienen sind (10 Prozent) oder sie vorzeitig absagten (8 Prozent).

„Wir müssen die Chancen eines besseren Matchings nutzen“, sagt Detlef Bade, stellvertretender LHN-Vorsitzender. Zwischen vielen Jugendlichen und Betrieben könnte es passen, nur wüssten viele junge Menschen zu wenig über die Berufe im Handwerk.

Für die meisten Ausbildungsbetriebe sind Schulnoten schon lange nicht mehr ausschlaggebend dafür, ob ein Bewerber eingestellt wird. „Die Betriebe schätzen

Foto: Martina Jahn
Waszählt,istderTeamgedankeimBetrieb:DassagenAuszubildendeFlorentinaOrtegaundAusbildungsleiterinMandyRietz.(v.l.).
MARTINAJAHN

vorallemMotivation,Teamfähigkeit,Disziplin,UmgangsformenundZuverlässigkeit“, betont Bade.

KontaktmitSchulenfördertdasMatching AuchbeiderMalermeisterKramerGmbHin Hannover legt Ausbildungsleiterin Mandy RietzWertaufguteUmgangsformenunddie Motivation der Bewerber. Für die Gesellin, sind Schulnoten zwar nicht das erste Einstellungskriterium. Dennoch schaue Rietz genau hin, wer beispielsweise in Mathe Unterstützungbraucht.„WenndieNachhilfe inderBerufsschulenichtausreicht,arbeiten wir hier nach.“

Das Matching in dem 20-köpfigen Betrieb habe sich verbessert, seitdem sie mit Schulen kooperieren und Praxistage anbieten. So könnten Schüler besser einschätzen, was sie in der Ausbildung erwartet. Das Ergebnis: Die Zahl der Bewerber sei gestiegen und auch die Qualität habe zugenommen.

JugendlicheunterschätzendasHandwerk InderAusbildungsumfragewurdenBetriebe auch gefragt, welche Aspekte junge MenschenaneinerhandwerklichenAusbildung unterschätzen.FastzweiDrittelsagten,dass die Karrierechancen von vielen nicht gesehenwerden.FastdieHälftegaban,dassdie gutenVerdienstmöglichkeitenunterschätzt werden.Laut60ProzentderAusbildungsbetriebeistvielenjungenMenschennichtklar, wie groß die Bedeutung des Handwerks für die Gesellschaft- und die Freude am handwerklichen Arbeiten ist.

Florentina Ortega startete im August in das 2. Ausbildungsjahr in dem Hannoverschen Malerbetrieb. Was hat sie in ihrem Beruf unterschätzt? „Ganz klar die körperliche Arbeit“, sagt die 17-Jährige. Sie habe zwar gewusst, dass Maler auch körperlich arbeiten.Aberdassesauchrichtiganstrengendwerdenkann,warihrnichtbewusst.Sie schätztwiederumdiefamiliärenStrukturen unddieAtmosphäreimTeam.Zudemwerde es nie langweilig: „Fast jeden Tag habe ich andere Aufgaben“, berichtet Ortega.

DamithatdieAuszubildendedasgefunden, was sich die meisten Bewerber im Handwerk wünschen: Laut der LHN-Umfrage ist das ein gutes Team. Wichtig seien jungen Leuten auch ein „guter Verdienst“, eine„moderneArbeitsumgebung“undeine „erfüllendeTätigkeit“. MARTINAJAHN W

Damithat dieAuszubildendedas gefunden, wassich diemeisten Bewerberim Handwerk wünschen: Eingutes Team.

ImAmtbestätigt

Karl-HeinzBley (Foto)isterneutzum Präsidentendes Landesverbandes NiedersachsenBremenundzum LandesinnungsmeisterdesKfz-GewerbesNiedersachsengewählt worden,bereitszumsechstenMalinFolge. Bleykanndabeiweiterhinaufeinerfahrenes Führungsteambauen:SeineStellvertreter ArnulfWinkelmann,Kfz-InnungSoltau-Fallingbostel,bleibtVizepräsident,undHansJörg Koßmann,Kfz-InnungBremen,wurdeerneut alsstellvertretenderLandesinnungsmeister bestätigt.InderVersammlungwurdedie personelleKontinuitätalswichtigerErfolgsfaktorhervorgehoben.Trotzanhaltender HerausforderungenimKfz-Gewerbesieht BleyAnlasszurZuversicht.Unvermeidliche VeränderungenmüsstenalsChancengenutzt werden–diePolitikspieledabeieinezentrale Rolle.Hoffnungsetzeerdabeisowohlauf dassteuerlicheInvestitionssofortprogramm alsauchaufdasGesetz„Sondervermögen InfrastrukturundKlimaneutralität“. (IZ)

InnovativeBauordnung

DienovellierteNiedersächsischeBauordnung isteinederinnovativstendesLandes:Auf demTagderImmobilienwirtschafthat derZentraleImmobilienAusschussdie Prämierungvorgenommen.ClaudiaSimon, AbteilungsleiterinfürStädtebauundWohnen imNiedersächsischenBauministerium, nahmdieAuszeichnungstellvertretendfür dasLandNiedersachsenentgegen.„Unsere ‚Umbauordnung‘wurdegemeinsammitder PraxisfürdiePraxisentwickelt.Sieermöglicht es,schneller,einfacherundwirtschaftlicherzu bauen–undschafftAnreize,indenBestand zuinvestierenundAbrisszuvermeiden“,sagte sie.DieBauordnungstehefüreinenbaupolitischenParadigmenwechselmitbundesweiter Signalwirkung:wenigerVorschriften,mehrGestaltungsfreiheit–beigleichzeitiggewahrter Sicherheit.Zielseies,Bauvorhabeneffizienter zuermöglichenundunnötigebürokratische Hürdenzubeseitigen.(JA)

KomplizierteLohnpfändung:BeiderBerechnungdespfändbarenBetragsmüssenArbeitgebereineMengebeachten.

Lohnpfändung: Was ist zu beachten?

Seit Juli 2025 gelten neue Pfändungsfreigrenzen.Was müssen Unternehmer bei der Lohnpfändung beachten? Die wichtigsten Fragen und Antworten.

JÖRGWIEBKING

EineLohnpfändungistfürGläubiger oftdereinzigeWeg,ihrGeldeinzutreiben. Die Verantwortung dafür liegtdannbeidenArbeitgebernder Schuldner. DasVerfahren ist komplex, Fehler können teuer werden.Was im Ernstfall wichtig ist, erklärt Steuerberaterin Alison Siefert aus Hannover.

WassindPfändungsfreigrenzen undwiehochsindsie?

Pfändungsfreigrenzen bezeichnen den unpfändbaren Teil des Netto-Lohns eines Mitarbeitenden.DerGesetzgeberpasstdiese Grenzen und die pfändbaren Beträge jährlich zum 1. Juli in der Pfändungstabelle an. Stand 1. Juli 2025: Nettolöhne bis 1.559,99 Euro sind unpfändbar. „Das heißt nicht, dass jeder Euro über dieser Grenze vollständig pfändbar ist“, erklärt Siefert. Arbeitgeber müssen die Freigrenze individuell berechnen. Der pfändbare Betrag

Beieiner Lohnpfändungliegtdie Verantwortungbeiden Arbeitgebern derSchuldner.

hängtvomArbeitslohnunddenUnterhaltspflichten des Mitarbeitenden ab. Je höher der Lohn und je geringer die Unterhaltspflichten, desto höher ist der pfändbare Betrag. „Wer etwa Kinder, Ehepartner oder Ex-Partner unterstützt, hat eine entsprechendhöhereFreigrenze“,erläutertSiefert.

Ein Beispiel: Ein Arbeitnehmer verdient netto 3.130 Euro im Monat. Ohne Unterhaltspflichten sind 1.202,50 Euro pfändbar. Mit einem Kind sinkt der Betrag auf 498,89 Euro, bei vier Kindern auf 2,33 Euro.

Tipp: Das Bundesjustizministerium veröffentlichtdiePfändungstabellealsBroschüre. DieTabelle für 2025 können Sie auf der Ministeriumswebseite herunterladen.

WannmüssenArbeitgeberbeieiner Lohnpfändunghandeln?

Sobald ein Gericht einen Pfändungs- und Überweisungsbeschluss zustellt, sind

Arbeitgeber in der Pflicht. „Ab diesem Zeitpunktmüssensieaktivwerden“,betont Siefert.

Der Arbeitgeber wird dann zum sogenannten Drittschuldner: Er darf nur noch den unpfändbaren Teil des Lohns an den Mitarbeitenden auszahlen. „Den pfändbaren Betrag muss er direkt an den Gläubiger überweisen“, erklärt Siefert.

Führt der Arbeitgeber die Pfändung nicht korrekt aus, drohen Haftungsrisiken. „WerseineDrittschuldnerpflichtenverletzt, haftetfürdenSchadendesGläubigers“,warnt die Steuerberaterin.

WelcheAuskunfts-undMitwirkungspflichtenhabenArbeitgeber?

Nach Zustellung des Gerichtsbeschlusses müssen Arbeitgeber innerhalb von zwei WocheneineDrittschuldnererklärunganden Gläubiger senden. Das Gericht stellt dafür ein Formular bereit.

DieErklärungenthältfolgendeAngaben:

● AnerkennungderForderung: Der Arbeitgeber bestätigt, ob die genannte Person tatsächlich bei ihm beschäftigt ist. Das ist kein Schuldanerkenntnis, sondern dient der Klärung, ob die Forderung an den Arbeitgeber berechtigt ist.

● BestehendePfändungen: Gibt es bereits andere Lohnpfändungen, müssen die Gläubiger samt Aktenzeichen der Pfändungsbeschlüsse und noch offener Restschulden aufgeführt werden.

● PfändbarerBetrag:Arbeitgeber müssen den pfändbaren Betrag berechnen und mitteilen.

Wichtig: Läuft bereits eine Pfändung, ist diese laut Siefert vorrangig zu bedienen: „Pfändungen werden immer in der Reihenfolge ihres Eingangs bedient.“

Tipp:DieDrittschuldnererklärungmuss einArbeitgeberinnerhalbvonzweiWochen abgegeben.WerdieFristversäumt,haftetfür denentstandenenSchaden.DieSteuerberaterinrät:„FüllenSiedieErklärungsofortaus oder geben Sie sie direkt an das Lohnbüro weiter.“

WaszähltzumpfändbarenEinkommen–undwasnicht?

Nicht der gesamte Lohn eines Mitarbeitenden ist pfändbar. „Pfändbar ist nur die laufende Arbeitsvergütung“, sagt Siefert.

„Werseine Drittschuldnerpflichten verletzt, haftetfürden Schadendes Gläubigers.“
AlisonSiefert, Steuerberaterinaus Hannover

Unpfändbar oder nur teilweise pfändbar sind viele andere Zahlungen: „Dazu gehören Aufwandsentschädigungen für Dienstreisen, Gefahrenzulagen, Erschwerniszuschläge, Erziehungsgelder, Sterbegelder, Blindenzulagen, Studienbeihilfen und Jubiläumszuwendungen“, zählt Siefert auf. Überstundenzuschläge sind nur zur Hälfte pfändbar.

Auch Urlaubs- und Weihnachtsgelder sind bis zu einer branchenüblichen Höhe geschützt. „Branchenüblich wäre zum Beispiel die Höhe eines tariflichen Urlaubsgeldes“, erklärt die Steuerberaterin. Das Weihnachtsgeldbleibtallerdingsnurbiszur Hälfte des aktuellen Pfändungsfreibetrags unpfändbar, derzeit also 780 Euro.

WieberechnetsichdieLohnpfändung?

DieBerechnungerfolgtinmehrerenSchritten, erläutert Siefert:

1 Ermitteln Sie den maximal pfändbaren Netto-Lohn:

● Ziehen Sie vom Brutto-Einkommen alle unpfändbaren Bezüge ab.

● Das Ergebnis entspricht dem pfändbaren Brutto-Lohn.

● Ermitteln Sie für diesen Betrag die „fiktive“ Einkommensteuer und den „fiktiven“ Arbeitnehmer-Beitrag zur Sozialversicherung und ziehen Sie beides davon ab.

● Das Ergebnis ist der maximal pfändbarer Netto-Lohn.

Die „fiktiven“ Abzüge für Steuern und SozialversicherungdienennurzurBerechnungderLohnpfändung,stelltSiefertklar.

„In der Lohnbuchhaltung werden wie bisher die vollen Abzüge auf das Brutto-Einkommen gebucht. Die Pfändung hat keinen Einfluss auf die tatsächlichen Abzüge.“

2 Berücksichtigen Sie Unterhaltspflichten: Klären Sie, wie viele Personen der Mitarbeitende unterstützt.

Foto: Steuerberaterkammer Niedersachsen

3 Nutzen Sie die Pfändungstabelle: Ermitteln Sie anhand des maximal pfändbaren Netto-Lohns und der Unterhaltspflichten den pfändbaren Betrag.

4 Berücksichtigen Sie bestehende Pfändungen: Ziehen Sie diese Beträge vom pfändbaren Betrag ab. „Nur der Betrag, der nach Abzug der Freigrenze und vorrangiger Gläubiger übrig bleibt, geht an nachrangige Gläubiger“, erklärt Siefert.  W

Steuervorteil:In denerstendrei Jahrensummiert sichdiedegressiveAbschreibung schnellaufdas Doppelteder linearenAbschreibung.

Schneller abschreiben

Abschreibungen sind seit Juli schneller möglich.Was bringt die degressive Abschreibung

für Investitionen und Elektrofahrzeuge?

JÖRGWIEBKING

Der Gesetzgeber will Investitionen inDeutschlandfördern–miteiner attraktiverenAbschreibungsmöglichkeit. Dafür haben Bundestag und Bundesrat ein „InvestitionssofortprogrammfürWirtschaftswachstum“beschlossen, den sogenannten Investitionsbooster. UnternehmenkönnennunfürInvestitionen zwischendem1.Juli2025und31.Dezember 2027diedegressiveAbschreibung(AfA)nutzen. Diese erlaubt es ihnen, jährlich bis zu 30ProzentderInvestitionssummeabzuschreiben.DasgiltfürallebeweglichenWirtschaftsgüterwieMaschinen,Werkzeuge,Fahrzeuge sowieBetriebs-undGeschäftsausstattung.Für Elektrofahrzeuge plant die Regierung sogar einenAbschreibungssatzvon75Prozent.

1.UnterschiedederAbschreibungsarten Unternehmen entscheiden, ob sie die lineare oder die degressive AfA anwenden. Die Unterschiede im Überblick:

● LineareAbschreibung: Unternehmen verteilen die Anschaffungskosten eines Wirtschaftsguts gleichmäßig auf die Nutzungsdauer. Die jährliche Abschreibung richtet sich nach der AfA-Tabelle des Bundesfinanzministeriums: zum

PROZENTder Investitionssumme könnenmitder degressivenAfAabgeschriebenwerden.

Beispiel 10 Jahre für eine mobile Arbeitsbühne, 13 Jahre für ein Schweißgerät oder 16 Jahre für eine Drehbank.

● DegressiveAbschreibung:Erlaubt ist das Dreifache der linearen Abschreibung, maximal jedoch 30 Prozent des Restwerts. Dadurch fallen die Abschreibungen anfangs höher aus und sinken mit den Jahren.

2.WiewirkensichdiebeidenAbschreibungsartenaus?

Ein Beispiel: Im Januar 2026 investieren Sie 30.000 Euro in eine Maschine mit einer Nutzungsdauervon9Jahren.

LineareAbschreibung:

● Abschreibungssatz = 1/Nutzungsdauer. In diesem Beispiel: 1/9 = 11,11 Prozent

● Sie schreiben von 2026 bis 2034 jährlich 3.333 Euro ab.

DegressiveAbschreibung:

● Abschreibungssatz:Das3-facheder linearenAbschreibungwäreindiesem Beispiel1/9x3=33,33Prozent.Dasliegt überdemgeplantenMaximalwertvon 30Prozent,daheristderAbschreibungssatzauf30Prozentbegrenzt.

● ImerstenJahrschreibenSie9.000Euro ab,6.300EuroimzweitenJahr, 4.410EuroimdrittenJahr…

IndenerstendreiJahrensummiertsichdie degressive Abschreibung auf knapp 20.000 Euro – fast doppelt so viel wie bei der linearen Methode.

3.WechselderAbschreibungsart Paragraf 7 Abs. 3 des EinkommensteuergesetzeserlaubteineneinmaligenWechselvon derdegressivenzurlinearenAbschreibung. Danach schreiben Sie den verbleibenden Buchwert linear über die verbleibenden Nutzungsjahre ab.

Ein Wechsel lohnt sich, wenn die lineareAbschreibungabdiesemZeitpunkthöher oder gleich der degressiven ist. In unserem Beispiel wäre das 2032 sinnvoll: Der Restwert der Maschine beträgt Ende 2031 noch 3.529 Euro. Die degressive Abschreibung für 2032 läge bei 1.059 Euro und würde weiter sinken. Bei einemWechsel zur linearen Abschreibungwäreneshingegengleichbleibend1.176Euro.

EinWechselvonderlinearenzurdegressiven Abschreibung ist hingegen nicht möglich.

PROZENTdes Anschaffungspreises vonElektrofahrzeugenkönnenimJahr desKaufsabgeschriebenwerden.

4.KönnenInvestitionenvorJuli2025 degressivabgeschriebenwerden?

FürInvestitionenimZeitraumvonJanuarbis Juni2025gibteskeinedegressiveAbschreibung. Sie müssen bis zu Ende linear abgeschrieben werden.

FürInvestitionenvor2025geltenjedoch andere Regeln: In den Jahren 2020 bis 2024 erlaubtederGesetzgebermiteinerUnterbrechung bereits degressive Abschreibungen, um Betriebe in den Krisen zu entlasten.

● FürInvestitionenzwischendem1.April unddem31.Dezember2024warendegressiveAbschreibungenmiteinemSatzvon maximal20ProzentproJahrerlaubt.

● Für Investitionen zwischen 1. Januar 2020 und 31. Dezember 2022 galt ein AfA-Satz von maximal 25 Prozent.

5.RegelungenfürElektrofahrzeuge

Auch für Elektrofahrzeuge gibt es eine Sonderregelung: Im Jahr des Kaufs können Sie 75ProzentdesAnschaffungspreisesabschreiben. Danach sinkt der Abschreibungssatz zunächst auf 10 und 5 Prozent des Restwertes und dann bis auf zwei Prozent. Zum Vergleich: Bei einer linearen Abschreibung miteinerNutzungsdauervon6Jahrenbeträgt derjährlicheSatznur16,67Prozent. W

20.000EurofüreigeneÜberwachung

UmeinemMitarbeiterArbeitszeitbetrugnachzuweisen,hateinArbeitgebereinenDetektiv engagiert–mitErfolg.NunistderBetrügernichtnurseinenJoblos.

DerFall: Der Mitarbeiter eines Verkehrsbetriebs stand imVerdacht des Arbeitszeitbetrugs. Sein Arbeitgeber heuerte einen Detektiv an, der diesenVerdacht belegen sollte.Tatsächlich fand die Detektei heraus, dass der Mitarbeiter seinen Arbeitgeber in großem Stil betrog. Ihm wurde deshalb fristlos gekündigt.

AlsderManngegendieKündigungklagte,antwortetederArbeitgebermiteinerGegenklage:DieFirma verlangtedieErstattungderKosten fürdenDetektivinHöhevonmehr als20.000EuroalsSchadensersatz.

DasUrteil: Das Landesarbeitsgericht Köln entschied im Sinne des Arbeitgebers. Der vorsätzliche Arbeitszeitbetrug reiche für eine fristlose Kündigung aus, so die Richter. Der Einsatz des Detektivs sei nicht zu beanstanden und verstoße auch nicht gegen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Der Mitarbeiter müsse die Kosten für den Detektiv erstatten, weil dieser aufgrund eines konkreten Tatverdachts engagiert wurde und dieser dadurch tatsächlich belegt wurde. (JW) W

aLAGKöln:Urteilvom11.Februar 2025,Az.7Sa635/23

DieÜberwachungeinesMitarbeitersdurch einenDetektivverstößtnichtunbedingtgegen denDatenschutz.

Foto:

Die richtige Software für Handwerker

Die passende Branchen-Software entscheidet über Effizienz und Erfolg im Handwerk. Unser Leitfaden zeigt, worauf Sie bei der Auswahl achten sollten.

CLEMENSNOLL-VELTEN

Stundenlanges Tippen von Angeboten, Zettelwirtschaft bei der Zeiterfassung und Chaos bei der Baustellenplanung: In vielen Handwerksbetrieben bremst der Büroalltag das Tagesgeschäft. Digitale Lösungen könntenhelfen – wenn sie zum Betrieb passen. Hier beginntdasProblem:DerMarktistunübersichtlich, die Unterschiede deutlich – und die Investition will gut überlegt sein. Mehr als 100 Anbieter buhlen um die Gunst des Handwerks. Zu den bekannten CloudlösungenzählenHero,ToolTime,Plancraft oder Craftnote. Bei lokal installierten Programmensindsmarthandwerk(blue:solution), Sage 50 Handwerk oder Taifun verbreitet. Gleichzeitig nimmt die Marktkonzentration zu: Der neue Branchenriese One Qrew – 2024 aus 15 Einzellösungen entstanden – versorgt nach eigenen Angaben über 40.000BetriebeimdeutschsprachigenRaum.

Cloudvs.lokaleInstallation

DieersteWeichenstellungbetrifftdiegrund-

PROZENTaller Handwerksbetriebe gebenan,dasssie sichkeineVielzahl andigitalenAnwendungenleisten können.

sätzliche Architektur der Software. CloudSoftware-Preisebeginnenbei16,90Europro Monat/NutzerfürBasis-Versionen,während Premium-Paketebei29bis79EuroproMonat liegen.ZumVergleich:BeieinerLaufzeitvon zwölf Monaten kostet die Hero-Starter-Version 49 Euro netto pro Nutzer und Monat. Cloud-Lösungen locken mit Flexibilität undgeringemStartaufwand.Sieermöglichen den Zugriff von überall – von der Baustelle, ausdemBüroodervomheimischenSchreibtisch. Automatische Updates und Backups gehören zum Service. Cloud-Software hat kurze Kündigungsfristen – allerdings um den Preis höherer monatlicher Kosten als bei einem Laufzeit-Vertrag. Ändert sich die AnzahlderMitarbeitenden,kanndieZahlder Lizenzenflexibelangepasstwerden. LokaleInstallationenbedeutendagegen eine höhere Anfangsinvestition. Dadurch, dass man einen Server kaufen muss, sind die Anschaffungskosten bei einer Installationssoftware deutlich höher. Dafür liegen dieDatenvollständiginIhrerHandunddie

DieFunktioneneinerSoftwaresindeinwichtigerAspektbeiderAuswahl–abernichtderEinzige.

GrundfunktionensindnichtvoneinerInternetverbindung abhängig.

Datenschutz:DeutscheServersindPflicht BeiCloud-Anbieternlagerndiesensibelsten Betriebsdaten auf fremden Servern. Kundendaten, Kalkulationen und Geschäftsgeheimnisse verlassen das Unternehmen und werdeninRechenzentrengespeichert,über die man keine direkte Kontrolle hat.

Andererseits: Eine ISO 27001-Zertifizierung belegt, dass der Anbieter internationale Sicherheitsstandards erfüllt. Die DSGVO-Konformität lässt sich durch konkrete Fragenprüfen:WowerdendieDatengespeichert? Wer hat Zugriff auf die Server? Wie werden Daten verschlüsselt? Gibt es einen Auftragsverarbeitungsvertrag?

DasWorst-Case-Szenariobereitetvielen HandwerkernKopfzerbrechen:Waspassiert mitdenDaten,wennderSoftware-Anbieter Insolvenzanmeldet?PlötzlichsindJahreder Geschäftsdokumentationnichtmehrerreichbar.DabeigeltenfürallesteuerlichrelevantenUnterlagengesetzlicheAufbewahrungspflichten zwischen sechs und zehn Jahren. BereitsvorVertragsabschlusssolltenSieeine „Datenportabilität-Garantie“ einfordern. Regelmäßige Datenexporte müssen möglich sein, am besten automatisiert. Klären Sie, wie lange Daten nach einer Kündigung verfügbar bleiben. Zusätzlich sollten Sie monatlicheDatenexporteerstellen,wichtige

HierfindenSieeine Check-Listefür dierichtigeSoftware-Auswahl.

Dokumente auch lokal speichern und eine eigene Backup-Strategie entwickeln.

DierichtigeEntscheidungtreffen

DieAuswahlderpassendenSoftwarebeginnt mit der ehrlichen Analyse des eigenen Bedarfs. Welche Funktionen benötigen Sie regelmäßig? Angebote und Rechnungen gehören zur Grundausstattung. Was brauchen Sie noch: Terminplanung, Zeiterfassung, Kundenverwaltung oder Materialverwaltung? Zu den Funktionen gehören auch SchnittstellenzuanderenProgrammen,die Sie weiterhin nutzen.

Der Anbieter-Check sollte gründlich ausfallen. Wie lange gibt es das Unternehmen schon? Ist es finanziell stabil? Gibt es Referenzkunden aus der eigenen Branche?

Auch die Kosten spielen eine Rolle: Aus Sicht von dreiVierteln aller Handwerksbetriebe sind die Investitionskosten eines der größten Hemmnisse der Digitalisierung. 47 Prozentsagen,siekönntensichvieledigitale Anwendungennichtleisten.BeiderKostenkalkulationlauernversteckteFallen:Zuden reinen Lizenzkosten kommen oft Schulungen, Einrichtung und zusätzliche Module. Auch Ausstiegskosten bei einem späteren Anbieterwechsel sollten bedacht werden. Eine ausgiebige Testphase von mindestens 30 Tagen mit echten Daten und unter Einbeziehung aller Mitarbeitenden ist daher unverzichtbar. W

„WirsparenmitderSoftwaremehrereTageZeitproMonat“

DieSuchenachderpassendenSoftware kostet Zeit und vieleÜberlegungen. DochderAufwandlohntsich. „Wir sparenmit der neuenSoftwarejeden Monat mehrere Tage Arbeitim Büroein“, berichtetZissis Baxewanidis (Foto)vom ReinigungsserviceBlitzblank inStadthagen. Er ist fürdiePersonalplanungund Organisation verantwortlich– undfür dieAuswahl der Software.

BisherhattedasUnternehmenvieles nochmithilfegängigerOffice-Software erledigt.DieBranchensoftware„PlanD“ kostetzwardeutlichmehr,dochsierechnetsichdurchdieZeitersparnis.

BeiderAuswahlließsichBaxewanidis vonderInnovations-undTechnologiebe-

ratungderHandwerkskammerHannover unterstützen.WichtigwardemUnternehmerbeiderAuswahleineCloud-Lösung: „Wirwollten,dassallesvernetztundaktuellistunddasswirüberallaufdieDaten zugreifenkönnen“,sagtBaxewanidis. DasistauchfürdenEinsatzderMitarbeitendenwichtig:Siemeldensichper SmartphoneineinerAppan,sobaldsie beieinemKundensind.WasBaxewanidis besondersgutgefällt:DieSoftwareprüft perGPS,obderinderAppausgewählte KundezumStandortdesMitarbeitenden passt.DassenktdasRisikoversehentlicherFehlbuchungen.

Nach getaner Arbeit bei einem Kunden „stempeln“ sich die Mitarbeitenden in der App wieder aus. Die Software erstellt direkt einen Arbeitsschein – und eine Rechnung, sobald der Kunde den Schein auf dem Handy unterschrieben hat. „Noch werden die Rechnungen vor dem Versand im Büro geprüft und freigegeben“, berichtet Baxewanidis. Der nächste Schritt könnte ein automatisierter Rechnungsversand sein. Der Unternehmer ist zuversichtlich: „Wir nutzen die Software seit neun Monaten und bisher waren die Rechnungen weitgehend fehlerfrei.“ (JW)

Wie riskant ist Probearbeit?

Kommtein Bewerberauf Probeinden Betrieb,darf ernurkleine AufgabenunterAnleitung erledigen.

Probearbeit ist in vielen Handwerksbetrieben üblich. Die rechtlichen Grenzen solcherTestphasen sind aber eng gesteckt. Eine Anwältin klärt auf.

Schon ein kleiner Fehler reicht, um ausderProbearbeiteinenfestenJob zumachen.IreneTaut,Fachanwältin fürArbeitsrechtbeiLüdersRechtsanwälteinHannover,nenntdiegrößtenFallen und erklärt, wie man sie vermeidet.

ProbearbeitoderEinfühlungsverhältnis?

Zunächst ist eine Unterscheidung wichtig: Handelt es sich überhaupt um Probearbeit? „WasProbearbeitgenanntwird,istrechtlich gesehenofteinsogenanntesEinfühlungsverhältnis“,erklärtdieAnwältin.Dasbedeutet: Es gibt kein Arbeitsverhältnis. Der ArbeitnehmeristnichtzurArbeitverpflichtetund bekommt auch kein Geld.

„Das Probearbeitsverhältnis wiederum ist ein reguläres Arbeitsverhältnis mit gegenseitigen Pflichten“, sagt Taut. Der Mitarbeitende muss die zugewiesenen Aufgabenerledigenundwirddafürbezahlt.

„Ist ein Probearbeitsverhältnis und eine Probearbeit des Bewerbers gewollt, sollte daher vor Arbeitsbeginn ein schriftlicher befristeter Arbeitsvertrag vereinbart werden“, betont die Anwältin. Denn: „Wird vor

„WerBewerber zurProbe arbeitenlässt, solltedie Bedingungen unbedingt schriftlichfestlegenundsich daranhalten.“
IreneTaut, Fachanwältinfür Arbeitsrecht

Foto: Laborius –Die Fachanwälte für Arbeitsrecht

Arbeitsbeginn kein solcher Vertrag abgeschlossen, liegt ein unbefristetes Arbeitsverhältnis vor.“

WoraufistbeieinemEinfühlungsverhältnis zuachten?

Doch auch aus einem eigentlich unentgeltlichenEinfühlungsverhältniskönneschnell einvergütungspflichtigesundunbefristetes Arbeitsverhältnis werden, warntTaut. Deshalb sollten Arbeitgeber insbesondere die folgenden fünf Punkte beachten:

1 Die „Einfühlung“ darf nur kurz sein, also einige Stunden bis maximal zwei oder dreiTage.

2 Der Bewerber ist nicht verpflichtet, bestimmteTätigkeiten zu erbringen. Zulässig ist die Erledigung kleiner Aufgaben unter Anleitung.

3 Der Arbeitgeber hat keinWeisungsrecht zu Umfang, Zeit oder Ort der Arbeit. Der Bewerber muss also weder Arbeitsnoch Pausenzeiten einhalten.

4 Der Bewerber wird nicht bezahlt.

5 Das Einfühlungsverhältnis kann jederzeit beendet werden – auch mündlich.

Foto: Seventyfour
KATHARINAWOLF

Wichtig: Zwar gelten arbeitsrechtliche Schutzvorschriften nicht, der Bewerber muss der Juristin zufolge aber dennoch in jeweilige Unfallverhütungsvorschriften eingewiesen werden.

IstderBewerberwährendderProbetage unfallversichert?

„In der Regel ist der Bewerber nicht unfallversichert“, sagt die Anwältin. „Nach der Rechtsprechung des Bundessozialgerichts unterliegen aber Einfühlungsverhältnisse undProbetageunterbestimmtenVoraussetzungendergesetzlichenUnfallversicherung.“ Das sei dann der Fall, wenn es sich um eine sogenannte „Wie-Beschäftigung“ handelt.

„DazumussdieTätigkeitdemUnternehmen nützen, darf also nicht in erster Linie imInteressedesBewerbersliegen“,erläutert Taut. Außerdem müsse sie dem mutmaßlichenWillendesUnternehmersentsprechen undunterarbeitnehmerähnlichenUmständen ausgeübt werden.

„Wenn es tatsächlich während der Probetage zu einem Unfall kommt, muss das

Zwargelten arbeitsrechtlicherSchutzvorschriften nicht.Der Bewerber mussaberin Unfallverhütungsvorschriften eingewiesen werden.

Unternehmen ihn binnen drei Tagen dem Unfallversicherungsträger mitteilen“, so Taut. Zudem sollte der Bewerber, der sich verletzt hat, darauf hingewiesen werden, dass es sich wahrscheinlich um einen „Arbeitsunfall“handele.DerVerletztemuss danneinenDurchgangsarztaufsuchen,statt zu seinem Hausarzt zu gehen.

VersehentlicheFestanstellungvermeiden „EineschriftlicheVereinbarungdesEinfühlungsverhältnissesistdringendanzuraten“, betontdieAnwältin.DarinsolltenZweckund Inhalt der Probetage angegeben sowie die zeitlicheBefristungfestgeschriebenwerden. Außerdem sollte klargestellt werden, dass keineArbeitspflichtbestehtundderBewerber kein Geld bekommt.

DochVorsicht: Die festgelegten Regeln müssen auch eingehalten werden. „Wie immer im Arbeitsrecht ist auch hier das gelebteVerhältnis entscheidend“, sagtTaut. „ErfolgenzumBeispielkonkreteWeisungen des Arbeitgebers, werden die Grenzen des Einfühlungsverhältnissesüberschritten.“ W

KaumPausevorundnach

derGeburt

EinefinanzielleAbsicherungfürschwangereSelbstständigefehlt:EineStudiezeigt,dass HandwerkerinnenvorundnachderGeburtkaumimBetriebpausieren.

EineSchwangerschaftist fürselbständigeHandwerkerinnennichtnur körperlicheineBelastung, sondernauchfinanziell. Daszeigteineaktuelle Befragung,diedasInstitut fürMittelstandsforschung (IfM)BonnimAuftragdes nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministeriums unddesWestdeutschen Handwerkskammertags (WHKT)durchgeführthat.

WieschnellkehrenSelbstständigezurück?

BereitsnachsechsWochen stehejedevierteHand-

werkerinwiedervolleinsatzbereitimBetrieb.Etwa jedezweitebefragteHandwerkerinkehrteinnerhalb vonvierWochenmit reduzierterStundenzahl zurück.Diesgeschieht oftauswirtschaftlichen Gründen.

WeristgegenVerdienstausfälleabgesichert?

Viele selbstständige Handwerkerinnen wüssten nicht, dass es die Möglichkeit gibt,Verdienstausfälle während Schwangerschaft und Mutterschaft privat über Kranken­

geld- oder Krankentagegeldversicherung zumindest abzufedern (62,8 Prozent). 16,7 Prozent hätten sich bewusst dagegen entschieden. Und 29 Prozent der befragten Mütter gaben bei der Studie an, während der Mutterschaftsfrist Krankengeld oder Krankentagegeld von ihrer Krankenkasse erhalten zu haben. Drei von vier Befragten sehen sich von erhöhten psychischen Belastungen betroffen. Ebenfalls haben die meisten Handwerkerinnen

ihre beruflicheTätigkeit erst wenigeTage vor der Geburt vollständig ruhen lassen, so ein Ergebnis der Studie. Jede zweite selbstständige Handwerkerin hörte erst eineWoche oder noch kürzer vor der Geburt komplett auf zu arbeiten.

Mehr als 80 Prozent der Befragten fänden die Einführung eines umlagefinanzierten Mutterschaftsgeldes sinnvoll. Gut 40 Prozent sehen auch in der Einführung einer Betriebshilfe ein sinnvolles Modell. (JTE) W

HandwerkhabendieAugenoptikerdiewenigsten

unddie

Fehlzeiten gezielt entgegensteuern

Wie

lange fehlen Mitarbeitende

– und warum?
Wer systematisch analysiert, erkennt Muster und verbessert das Arbeitsklima nachhaltig.

JORINATENBERG

Häufige Erkrankungen von Mitarbeitenden sind ein Zeichen dafür, dass etwas im Betrieb nicht richtig läuft. Laut Maren Ulbrich, Beraterin für Personal- und Veränderungsprozesse, entstehen Fehlzeiten besonders dann, wenn Mitarbeitende mit der Führungskraft unzufrieden sind, ein schlechtes Arbeitsklima herrscht oder die Belastung am Arbeitsplatz nicht stimmt.

EinFehlzeitenmanagementerleichtertden Überblick

DamitUnternehmereinenÜberblicküberdie FehlzeitenihresTeamsbehalten,rätUlbrich zu einem Fehlzeitenmanagement. Darin

„Kompetente Führungskräftesind essenziell.“

MarenUlbrich, BeraterinfürPersonalundVeränderungsprozesse

werdetäglichderKrankenstandallerMitarbeitenden protokolliert. Eine genaue ÜbersichterhaltenBetriebsinhaberdann,wennsie dasProtokollmindestensübereinenZeitraum vondreiJahrenführen.„DamitsindSieinder Lage,denKrankenstandzuvergleichen“,sagt dieBeraterin.EinbesonderesAugenmerksolltenSieaufdieanfallendenKrankentagevon Beschäftigtenlegen,dieeinJahroderkürzer im Betrieb sind. Häufen sich die Fehltage, könntenUnternehmersofortreagieren.

Maren Ulbrich empfiehlt, sich die Fehlzeiten detailliert anzuschauen: Wie lange sind die Mitarbeitenden krank? Gibt es Regelmäßigkeiten bei der Krankmeldung? Tritt die Krankschreibung bei bestimmten

Im
Fehltage(7,7)
meistenFehltageweisendieMaurerimDurchschnittmit19,2Tagenauf.

Konstellationen im Team auf? „Ich schaue mir besonders die Fehlzeiten an, die über zwölfTagedauern“,erklärtUlbrich.Denndas seieineSchwelle,diebesorgniserregendist.

Als Referenzwert dazu diene beispielsweisedieStudie„GesundheitimHandwerk“ derIKKclassic.DarinwurdenalleDatender beschäftigten Pflicht- und freiwillig Versicherten der IKK classic aus dem Handwerk ausgewertet.

DieErgebnissezeigeneinedurchschnittliche Krankheitsfalldauer von 12,7 Tagen, wobei sie in den einzelnen Gewerken variiert. So haben laut IKK classic im HandwerkdieAugenoptikerimDurchschnittdie wenigstenFehltage(7,7Tage)undMaurerdie meisten (19,2Tage).

RückkehrerndenWiedereinstiegerleichtern Nacheiner„untypischen“Krankenzeitseies laut Ulrich wichtig, zeitnah nach dem WiedereinstiegeinRückkehrgesprächzuführen. Dabeisolltegeklärtwerden,welchepräventivenMaßnahmenderArbeitgeberergreifen kann. „Führen Sie das Gespräch nicht zwischen Tür und Angel“, betont die Expertin. „DerTerminsolltegeplantseinundungefähr einenhalbenTagvorherangekündetwerden.“ ZudemsollteesineinerAtmosphärestattfinden,indersichderMitarbeitendewohlfühlt. Entscheidend sei es, dem Mitarbeitenden auf Augenhöhe zu begegnen und eine gewisse Fürsorge zu zeigen. Das Gespräch sollte lösungsorientiert und positiv wertschätzend sein und nicht negativ und mit Vorwürfen behaftet. Fragen Sie beispielsweise: Wie können wir dich unterstützen undfördern?WelcheHilfsmittelwürdendie Arbeit erleichtern?Was würde das Arbeitsumfeld verbessern?

Diese Gespräche müssten nicht ausschließlich von der Betriebsleitung geführt werden,sagtUlbrich.JenachBetriebsstruktur könne auch der direkteVorgesetzte des erkrankten Angestellten übernehmen.

SobeugenSieKrankmeldungenvor Ein möglicher Weg, „Krankheitsquellen“ im Betrieb zu erkennen, sind regelmäßige Check-Ups der Arbeitszufriedenheit. Das kann durch anonyme Mitarbeiterbefragungen oder qualitative Einzelgespräche erfolgen.Istder‚Fehler‘gefunden,sollteergezielt angesteuertunddieProblemstellunganalysiertwerden,empfiehltUlbrich.Daskönnen zum Beispiel sein: Falsche Belastung durch

„Gute Führungskompetenz kanneinen hohenKrankenstand verhindern.“
MarenUlbrich

Foto: Liesa Flemming

fehlende Hilfsmittel / Schulungen / UmstellungderTeams/ÄnderungderTätigkeit.Die TopdreidergewünschtenGesundheitsmaßnahmenimHandwerksindlautIKKclassic–Rückentraining,Bewegungsangebotesowie Stressbewältigung und Entspannung.

NachderFehlersuchesolltenBetriebsinhabereineTransparenzfürdieMitarbeitenden schaffen. Bei angegebenen Wünschen solltensieRückmeldungenzudessenVerlauf geben.Möglichseiebenfalls,dieErgebnisse der anonymen Mitarbeiterbefragung auszuhängen. Diese Maßnahmen steigern die GlaubwürdigkeitunderhöhendasVertrauen in die Führung, sagt Ulbrich.

WarumguteFührungFehlzeitenverringert Ein weiterer Grund für einen erhöhten KrankenstandkanndieUnzufriedenheitmit Führungspersonen im Betrieb sein. „Gute FührungskompetenzkanneinenhohenKrankenstandverhindern“,betontdieInhaberin von„Handwerksmensch“.UmdasVertrauen zumTeamaufzubauenundaufrechtzuerhalten, sei die Auseinandersetzung mit dem geschilderten Konflikt wichtig. Nur dann könnte das Problem entschärft werden. Ulbrich rät Führungskräften, genau zu überprüfen,wiedasTeamaufgestelltist:Was sind mögliche Konfliktpunkte? Wie ist der Altersunterschied?SinddieWertewiePünktlichkeitundArbeitsmentalitätimEinklang? WiesiehtesmitderGeschlechtergleichheit aus?

Gibt es ein Ungleichgewicht, sollten langfristige Lösungen gefunden werden –beispielsweisedasTeamneuaufstellenund schauen, ob die neue Konstellation Besserung bringt. Dabei sollte ein Austausch mit demTeamstattfinden,umweitereKonflikte zu vermeiden. W

Veranstaltungstipp: FORUMmobility&workinHannover

Am27.August2025findetdasFORUMmobility&work inHannoverstatt:MitdabeiistauchdieInhaberinder Agentur„Handwerksmensch“,MarenUlbrich.BeiIhrem Workshop„Derkranke,fauleApfelimKorb–führenin wirtschaftlichturbulenterZeit“gibtsieweitereTippsfür eingelungenesFehlzeitenmanagement.

MehrzumEventfindenSieunterwww.forummobilitywork.de

Für mehr Sicherheit und Teamgeist

Die Grenzen des eigenen Fahrzeugs auszureizen, das bringt Spaß. Doch es gibt noch mehr Gründe, warum ein Fahrsicherheitstraining eine gute Idee ist.

JORINATENBERG

Bremsen, manövrieren, Kontrollieren: Für Handwerker ist das Alltag, sogar mit vollbeladenem Transporter.AberkonntenSieund Ihr Team das schon mal unter Extrembedingungen ausprobieren? Genau das geht bei Fahrsicherheitstrainings, die auf einer mit Wasser gefluteten Teststrecke oder im unebenen Gelände stattfinden. Hier sind 5 Gründe, warum sich das – auch aus Sicht des ADAC – lohnt.

1.GefahrenerkennenundinNotsituationenrichtigreagieren

InNotsituationenzähltmeistjedeSekunde. Schnelligkeitistdanngefragt,wenneinKind unerwartet auf die Straße läuft. Auch bei AquaplaningaufderAutobahnmüssenFahrerblitzschnellreagieren.Dochwiebremst man effektiv? Und wie bringt man seinen

Handwerker könnenim Rahmeneines Fahrsicherheitstrainings professionelle Fahrpraktiken lernenund Notmanöver trainieren.

Wagen im Notfall wieder unter Kontrolle? Gezieltes Training kann helfen: Bei einem Fahrsicherheitstraining können Handwerker zum Beispiel professionelle Fahrpraktiken lernen und Notmanöver trainieren.

2.NeueFahrersichereinweisen Sie haben einen neuen Mitarbeitenden, der zum ersten Mal denTransporter fahren soll? Oder der Kollege, der den Firmenbulli sonst zur Baustelle gefahren hat, arbeitet nicht mehr bei Ihnen und jetzt muss jemand anderes diese Aufgabe übernehmen? Hier kann ein Fahrsicherheitstraining ebenfalls sinnvoll sein, damit Ihre Mitarbeitenden Fahrpraxis sammeln. Es hilft zudem, ein Gespür für das Fahrzeug, die Geschwindigkeit und das Bremsverhalten unter extremenWetterbedingungen zu bekommen.

Foto: Kevin Münkel
NotmanöverundschwierigeWetterbedingungenerfordernbesondereFahrpraxis.

3.Angstüberwindennacheinem (Beinahe-)Unfall

Jemand aus ihrem Team hatte einen Unfall oder er konnte gerade so noch verhindert werden. Doch die Angst, sich hinter das Steuer zu setzen, bleibt zurück? Um wieder Selbstvertrauenzugewinnen,kanneinFahrsicherheitstrainingeineguteUnterstützung sein.AuchandereÄngste–wiezumBeispiel vor dem Fahren auf glatten, verschneiten Straßen oder bei Aquaplaning – können durcheinFahrsicherheitstrainingabgebaut werden.

4.Wersicherfährt,verursacht wenigerKosten Ein weiterer Pluspunkt: Ein sicherheitsbewusstes Fahrverhalten senkt das Risiko für Sach-undPersonenschädenunddamitauch dieKostenfürVersicherungen,Ausfallzeiten

Miteinem Fahrsicherheitstraining alsgemeinsameAktion lässtsichdas Wir-Gefühlim Teamstärken.

undErsatzfahrzeuge.MitHilfevonTraining kann es zudem gelingen, den Verschleiß am Fahrzeug und damit auch die Kosten zu reduzieren.

5.FahrspaßundTeambildung

Mit einem Pkw oder einem Nutzfahrzeug über eine Teststrecke zu fahren und dabei dieGrenzendesFahrzeugsauszureizen,das bringt Spaß. Gleiches gilt, wenn es beim Fahrsicherheitstraining ins Gelände geht. Dort können Bergauf- und Abfahrten zu einem Off-Road-Erlebnis werden.

Besonders schön sind solche Herausforderungen, wenn man sie nicht alleine meistern muss, sondern mit dem gesamten Team. Mit einem Fahrsicherheitstraining als gemeinsame Aktion können Chefs im Handwerk das Wir-Gefühl in ihrem Team stärken. W

Autoreparaturverschwiegen? DaskannBetrugsein!

EinAutohausinformierteseinenKundennichtüberzahlreicheErsatzteileamGebrauchtwagen. EinGerichtwertetedasalsarglistigeTäuschung.Nunwirdesteuer.

DerFall:EinKundekaufte ineinemAutohausmit angeschlossenerWerkstatt einenGebrauchtwagen fürknapp26.000Euro. EinknappesJahrspäter benötigtederWageneine Reparatur,fürdieder KundedasAutoineine andereWerkstattbrachte. AlsdortderFehlerspeicherausgelesenwurde, stelltesichheraus,dassbei demWagenbereitsTurbolader,Katalysator,Kupplung,Rumpfmotorund Kühlmittelpumpeersetzt wordenwaren.DerAutokäuferwolltedaraufhin

denKaufrückabwickeln. HätteervondenReparaturengewusst,hätteerdas AutonichtzudiesemPreis odergarnichtgekauft.Der StreitlandetevorGericht. DasUrteil:Das LandgerichtLübeck entschiedimSinnedes Käufers.DasAutohaus habedenKundenbeim Gebrauchtwagenverkauf arglistiggetäuscht.Es hättedenKäuferaufdie Reparaturenhinweisen müssen,daderUmfang unddieAnzahlaußergewöhnlichseien,sodie Richter.Zudemwusstedas

AutohausvondenArbeiten,dasieindereigenen Werkstattvorgenommen wurden.Esstellesichdie Frage,obeininformierter KäuferdasAutogekauft hätte.ObderKundenach derReparaturgeschichte gefragthabe,seinichtentscheidend,sodieRichter.

DerBetriebmussnun denWagenzurücknehmenunddemKäuferfast 30.000EuroKaufpreisund AnwaltskostenplusZinsen erstatten. (KW) W

aLGLübeck:Urteilv.8.Mai 2025,Az.3O150/21

VordemVerkaufisteinKundeüber dieReparaturhistoriedesAutoszu informieren.

Wellnhofer

Kreative Konstruktion

Wenn LKWs nicht nur transportieren, sondern unterhalten: Ein Besuch bei Handwerkern, die zeigen, wie viel Kreativität in einemWerkstattbetrieb steckt.

EsriechtnachLackundverbranntem Gummi.AusderoffenenWerkstatthalle hallt AC/DC. Im Hintergrund rauschendieAutosüberdieA1bei Seevetal. Ein lauter Knall durchbricht die sommerlicheVormittagsruhe,alswirbeiNist Fahrzeugtechnikankommen.Vorneaufdem HofstehteinelfMeterlangerLKW-Auflieger. DaraufeinGerüstausgrauemStahlundGitter. Noch sieht er kahl aus.

„Wenn der Wagen geschmückt ist, ist er kaum wiederzuerkennen“, sagt Nico Strohecker, Kfz-Mechatronikermeister und Geschäftsführer von Nist Fahrzeugtechnik. EristauchMitgründervonMoveliner,einer VermietfirmafürmobileEventtrucks.ZusammenmiteinemGeschäftspartnervermietet er diese Auflieger deutschlandweit.

EinekompletteEigenkonstruktion MitMovelinergehtdiePartyauchunterwegs. ZweiVarianten haben Nico Strohecker und JORINATENBERG

„Wennder Wagen geschmückt ist,ister kaumwiederzuerkennen.“
NicoStrohecker, Kfz-Mechatronikermeister

seinTeamschonkonstruiert.Einenkleineren einstöckigenAufliegermitelfMeternLänge. Rund7,5TonnenbringteraufdieWaageund 70 bis 80 Personen können darauf bequem Platz finden. Die größereVariante, von der es schon drei Stück gibt, hat zwei Etagen und eine Länge von rund 14 Metern. Bis zu 140 Personen passen auf den Elftonner. Auf jedemAnhängeristeinDJ-Pultfestverbaut. Bei der größerenVersion sind sogar Toiletten an Bord. Der kreative Kopf hinter den MovelinernistNicoLorange.ErhatdieAuflieger geplant, konstruiert und mitgebaut. Die Grundlage, das Chassis mit Achse und Rädern,erhältderBetriebabWerkfertigund realisiertdaraufdenjeweiligenAufbau.Weiteres Know-how kommt aus demTeam von Nist Fahrzeugtechnik.

MeistsinddreiPersonenamBaueinesAufliegersbeteiligt.DieBauzeitbeträgtfünfbis sechsWochen,biszu120.000EuroKostenkönnenentstehen.AufgrundvonSicherheitsas-

Foto: Jonathan Gordon
NicoStrohecker(zweitervonlinks)unddasTeamvon„BuntesHandwerk“bereitendenMovelinerfürdenCSDinMünchenvor.

pektenwurdederKonstruktionsprozessvom TÜVengbegleitet.Wieetwabeiderelektronischen„Terrasse“amhinterenTeildeskleinen Aufliegers.Siekannhoch-undruntergefahren werden, und über die ausklappbare Treppe können die Gäste – auch während der Fahrt –auf-und.absteigen.

WasdenMovelinerbesondersmacht FürdenrichtiggutenBeatbeidenUmzügen wirdeinehochwertigeMusikanlagemitangemietet. „Ein guter Sound ist oft eine Anforderung von DJs“, erklärt Strohecker. „Eine hochwertigeAnlageistdahereinAlleinstellungsmerkmal.“DieAnlage,dierund250.000 Euro wert ist, ist robust und für genau solcheEventsentwickelt.DieWagensollensich vonderMasseabhebenundhabensoeinen hochwertigenKlangnachaußenundinnen, berichtet der Unternehmer. Ein EventtechnikersorgtfürdierichtigeVerkabelung.Bei großen Veranstaltungen ist er auch dabei, damit alles glatt läuft.

Die Hauptsaison für Moveliner ist von JunibisAugust.VermietetwerdendieAnhänger mit Zugmaschine inklusive Fahrer und derMusikanlage.WeitereExtraswieTheken mitGetränkenunddemAusschankkönnen aufAnfragedazugebuchtwerden.ZumEinsatz kommen die Party-Auflieger beispielsweisebeiKarnevalsumzügen,RaveThePlanet oder dem Christopher Street Day (CSD). FürdenCSDinvierStädten–unteranderemMünchenundHamburg–hatderVerein BuntesHandwerkdieMovelinergemietet.Er VereinsetztsichfürRespektundVielfaltim Handwerkein.UmdenVereinunddasHandwerkzuunterstützen,verleihtStroheckerdie Fahrzeuge dorthin zum Selbstkostenpreis. „IchfindeihreAktionentoll–undwennich

„Fahrzeuge habenesmir schonseit Kindheitstagenangetan.“

Nico

Strohecker, Kfz-Mechatronikermeister

etwas zum Erfolg und zur Sichtbarkeit des Handwerks beitragen kann, mache ich das gerne“,sagtderHandwerksmeister.Andere Kunden erhalten für die Vermietung Fixpreise inklusive Anfahrtskosten.

Instandsetzen,lackieren,gestalten Während draußen noch an derTechnik des Aufliegersgearbeitetwird,gehenwirweiter durchdieWerkstatthalle.EsfliegenFunken, undesriechtnacherhitztemMetall.Andem einen Fahrzeug wird geschweißt, an dem anderen geflext. Hier werden LWKs, meist nach Unfällen, wieder instandgesetzt. Spezialisiert hat sich Nist Fahrzeugtechnik auf Kühlfahrzeuge. Die Besonderheit liegt hier im Aufbau aufgrund der Isolierung. Da es nicht viele Betriebe mit dieser Spezialisierung gibt, ist die Konkurrenz eher klein. „Fahrzeuge haben es mir schon seit Kindheitstagen angetan“, erklärt der 30-jährige Unternehmer. Heute sei sein Hobby auch sein Beruf. Insgesamt mache die Kfz-Werkstattetwa30bis40ProzentderAufträgeseines Betriebes aus.

Mit Nist Folientechnik betreibt Nico StroheckeraußerdemeineTochterfirma,die sichaufFolierungundLackierungvonFahrzeugenvornimmt.„WirhabenauchKunden, die bestellen ein Logo auf der Dachfläche“, erzähltStrohecker.DasseiaufVeranstaltung mithohenAttraktioneneineguteWerbung. Als wir die Werkstatt verlassen, steht die Mittagssonne hoch am Himmel. Nico Lorange verschraubt gerade die letzten Stromanschlüsse am kleinen Moveliner und prüft noch einmal die Elektronik der Terrasse. Ein leichterWindhauch trägt den metallischenGeruchunddierockigenKlänge aus derWerkstatt nach draußen. W

Foto: Jonathan Gordon
FürmehrVielfaltimHandwerk:PlakateaufdemCSD.
NicoLorange(li.)undNicoStroheckerbesprechendieletztentechnischenDetails.
Foto: Martina Jahn

Impressum

OrganderHandwerkskammern

130.Jahrgang

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Erscheinungsweise: monatlich

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Einzelheft€1,50zzgl.Versandkosten FürdieinderHandwerksrolleeingetragenen HandwerkeristderBezugspreisdurchden Mitgliedsbeitragabgegolten.

ISSN 0029-1617

Druck:

VogelDruckundMedienserviceGmbH, Höchberg

GenderneutraleSprache

DiePublikationrichtetsich,sofernnicht ausdrücklichetwasanderesangegebenist, analleinteressiertenPersonen,unabhängig vomGeschlecht.Wirbemühenunsumeine geschlechterneutraleSprache,weisenaber daraufhin,dasswirinbestimmtenFällenwegenderbesserenLesbarkeitundVerständlichkeitnurdiemännlicheFormverwenden.

W VIER FRAGEN AN

Andre Wasylciw

Firmenname Malereibetrieb Eylers GmbH

Webseite www.maler-eylers.de

Ort Schneverdingen

Gewerk Maler und Lackierer

Mitarbeiterzahl 25

Funktion Geschäftsführer

1. Welche App nutzen Sie beruflich am meisten? Winworker, eine Handwerkersoftware.

2. Was war Ihre größte digitale Herausforderung?

Die Aufarbeitung der Korrespondenz von Kunden und Unternehmen, die nicht elektronisch arbeiten.

3. Wofür nutzen Sie Social Media?

Für die Akquise von Mitarbeitern und Kunden und um unsere Referenzen dort zu zeigen. Wir teilen in den sozialen Netzwerken auch Stellenanzeigen.

4. Gönnen Sie sich Online-Auszeiten?

Nicht während der Arbeitszeit, aber im privaten Bereich. Da lege ich das Handy mal für zwei Stunden weg, an Feiertagen manchmal auch den ganzen Tag.

W MEIN LIEBLINGSPROJEKT

MitvieltraditionellerHandarbeit

BootsbaumeisterAndreas Krausewurde2023beauftragt,einMuseumsschiff imDeutschenMuseum MünchenfüreineRenovierungvorzubereiten.DerFinkenwerder Fischewerwarinden 1950er-JahreninfünfTeile

zersägtwordenundstand nunaufeinemBoden,der saniertwerdenmusste. DasSchiffsolltedafür dreiMeterangehoben werden.DerEwerwurde mitsiebenMeterlangen Decksbalkenverstärktund mitStützenbefestigt.Auch

diePlankenanderBünn warenzuerneuern.An demaus1881stammendenExponatdurftedabei kaumetwasverändert werden.„VorderMaria habeichschonmitzehn Jahrengestanden“,sagt Krause.EsseieineEhre gewesen,andemSchiffzu arbeiten. (JTE)

Foto: Maria Haemmerling
Foto: Privat

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