Norddeutsches Handwerk 07/2025

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Verantwortungleben

EhrenamtalsSäuledesHandwerks

Einestarke Stimme vorOrt

IhreVertreterinnenundVertreterderVollversammlung.

Wohnungsbau: mitTempo voran

WelcheMaßnahmendie Bundesregierungplant

Höherer Mindestlohnin 2026und2027

Kommissionbeschließt zweistufigeErhöhung

LiebeLeserin, lieberLeser

Jubiläum: 125 Jahre Handwerkskammer – Zeit, um sich zu bedanken. Bei Ihnen. Denn was wäre das Handwerk ohne die Menschen, die es mit Leben füllen? Ohne diejenigen, die sich neben ihrem vollen Arbeitsalltag auch noch Zeit nehmen, um sich freiwillig für das große Ganze zu engagieren?

Am1.JulikamunsereneugewählteVollversammlungzuihrererstenSitzungzusammen. 24 engagierte Handwerkerinnen und Handwerker haben sich bereit erklärt, die ZukunftdesHandwerksaktivmitzugestalten. Dieses Ehrenamt ist alles andere als selbstverständlich–umsomehrfreutesmich,dass wirsovielemotiviertePersönlichkeitenfür diese Aufgabe gewinnen konnten. Wer die neuen Gesichter sind und welche Themen sie in den nächsten fünf Jahren bewegen werden,erfahrenSieaufdenSeiten8und9. DievergangenenfünfJahrewarenfürunser Handwerk ohne Zweifel herausfordernd. Pandemie, steigender Fachkräftebedarf, explodierendeEnergiepreiseundeineanhaltendeInflationhabenvieleBetriebeanihre Belastungsgrenzegebracht.Aberwirhaben auchgezeigt,wievielwirgemeinsamschaffenkönnen–mitZusammenhalt,Pragmatismus und echtem Engagement. Gerade das Ehrenamt hat in dieser Zeit viel geleistet. In den Prüfungsausschüssen, denGremien,beiVeranstaltungenundProjekten. Es sind Menschen wie Sie, die das Rückgrat unserer Handwerksorganisation bilden.Menschen,dieVerantwortungübernehmen–fürAusbildung,Qualität,Kollegialität.DasverdientRespektundAnerkennung. AberEhrenamtfunktioniertnichtvonselbst (S. 6). Es braucht nicht nur Menschen, die bereit sind, mitzumachen, sondern auch

Strukturen, die sie unterstützen. Deshalb arbeiten wir als Handwerkskammer kontinuierlich daran, unsere Ehrenamtlichen bestmöglich zu begleiten – denn starkes Ehrenamt braucht auch starke Rahmenbedingungen.

In diesem Magazin werfen wir deshalb einen besonderen Blick auf das Ehrenamt: WirbeleuchtendiehistorischenWurzeln (S. 7), sprechen mit einem langjährigenehrenamtlichenPrüfer (S. 13) und mit unserem PräsidentenDelfinoRoman über seine Erlebnisse und Zukunftswünsche(S.10und 11). Und wir lassen unser Sommerfest Revue passieren (S. 12) – einen dieser besonderen Momente, bei dem wir gemeinsam feiern, uns austauschen und so voneinander lernen konnten.

„DiesesEhrenamtist allesanderealsselbstverständlich–umso mehrfreutesmich,dass wirsovielemotivierte Persönlichkeitenfür dieseAufgabegewinnen konnten.“

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen und freue mich auf das, was wir in den kommenden Jahren gemeinsam bewegenkönnen.Dennichbinsicher:Mitdiesem Team, diesem Zusammenhalt und diesem Engagement sind wir für alles gewappnet, was kommt.

Ihr

PhilipPaulus, JustiziarderHandwerkskammer Hildesheim-Südniedersachsen

AUSDERHANDWERKSKAMMER

6 Mitmachen,mitdenken,mitgestalten Ehrenamt macht den Unterschied

8 Vollversammlung2025-2030

Wer sind die neuen Mitglieder?

10 PräsidentmitHaltung

Im Gespräch mit Delfino Roman

12 SommerfestderKammer

Institution mit Mut zur Veränderung

BETRIEB

14 SichererUV-SchutzfürdieAugen

Tipps für die richtige Sonnenbrille

22 WennderKI-Klonübernimmt

KI als Entlastung in der Kundenberatung

24 Wohnungsbau-TurboderBundesregierung Welche Maßnahmen geplant sind

28 VierPrinzipienfürIhrenBetriebserfolg

Das Konzept New Work – Arbeit neu gedacht

32 FürmehrFrauenimHandwerk Problem: Offene Stellen. Lösung: Frauen?

REGIONALES

34 Kommunikativ Türen öffnen Baufirma bricht alte Strukturen auf

BETRIEB

36 Steuerfalle: Neue Mitwirkungspflicht Pflichten nach der Betriebsprüfung beachten 38 Hard- und Software abschreiben So schnell geht es – wir haben acht Tipps 40 KalkulationeinerHandwerkerstunde Einflussfaktoren und Beispielrechnungen 42 Mindestlohnerhöhungbeschlossen Kommission empfiehlt zweischrittige Erhöhung 44 FORUMmobility&work

Veranstaltung lockt mit Praxisorientierung

BETRIEBPLUS

46

RollendeWerkstätten

Spezialanbieter rüsten Nutzfahrzeuge um IMPRESSUM

50 Pflichtangaben

Flexibilität und Karriere vereinen

ChristianFlack geht flexibel auf die Bedürfnisse  seiner Mitarbeiter bei Holzbau Flack ein. Entwicklungsspielraum und Perspektiven – für ihn die  Zutaten eines erfolgreichen Betriebs. |48

Antworten auf diese und weitere Fragen rund um Unternehmensführung, betriebliche Mobilität und Digitalisierung liefern wir Ihnen auf dem FORUM mobility & work.

Mitmachen,Mitdenken,Mitgestalten.

WeilHandwerkmehralsnurArbeitist–EhrenamtstärktDemokratieund Selbstverwaltung.

„Ehrenamt macht den Unterschied zwischen Nebeneinander und Miteinander. Wer sich für andere engagiert, der entscheidet sich jedenTag neu fürs Miteinander“, mit diesenWorten würdigte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier das ehrenamtliche Engagement der Bürgerinnen und Bürger in seiner Rede zumTag des Ehrenamtes im Jahr 2023, der jedes Jahr am 4. Dezember bundesweit gefeiert wird.

Ehrenamt:einÜberblick

Ein Ehrenamt ist die freiwillige Übernahme einer öffentlichen oder gesellschaftlichen Aufgabe – im Interesse des Gemeinwohls und ohne finanzielle Vergütung. Ob bei der Organisation von Ausstellungen in Museen, alsTrainerin oderTrainer einer Schulmannschaft oder in der Unterstützung politischer und sozialer Projekte: Das Engagement der Ehrenamtlichen ist von unschätzbaremWert. Ohne sie würde vieles in Deutschland zum Stillstand kommen.

UndwiesehendieZahleninDeutschlandaus?Insgesamtengagierensichrund31 MillionenMenschenbundesweitehrenamtlich–darunterauchvieleengagierteHandwerkerinnenundHandwerker,diesichmit großemEinsatzfürdasGemeinwohlstark machen.EhrenamtlichesEngagementstärkt

645

MENSCHENhaben sichimJahr2024 ehrenamtlichim HandwerkinSüdniedersachsenengagiert.

nichtnurdensozialenZusammenhalt,sondernistaucheinetragendeSäuleunserer Demokratie.EinelebendigeDemokratielebt vonMenschen,dieVerantwortungübernehmenundsichaktiveinbringen.

EhrenamtimHandwerk So auch im Handwerk. Zahlreiche Handwerkerinnen und Handwerker setzen sich mit Fachwissen, Erfahrung und Herzblut für ihre Branche ein. Die Möglichkeiten und die Organisationen sind dabei vielfältig: von der Mitarbeit in der Selbstverwaltung über das Prüfungswesen bis hin zur Gremienarbeit in den Handwerkskammern – etwa imVorstand oder in Meisterprüfungsausschüssen.Wer sich hier engagiert, gestaltet aktiv die Zukunft der Branche mit. Ein beeindruckendes Beispiel: Anfang 2024 haben sich 645 Freiwillige ehrenamtlich im Kammerbezirk engagiert. Eine Zahl, die die große Motivation und den starken Einsatz der handwerklichenWelt für die Gemeinschaft zeigt. EhrenamtlichesEngagementim Handwerkbedeutetmehralsfachliche Kompetenzeinzubringen.Esheißt,den Berufsstandzuvertreten,jungeMenschen aufihremAusbildungswegzubegleitenund diehandwerklicheGemeinschaftzustärken. GleichzeitigbietetdasEhrenamtpersönliche Entwicklungsmöglichkeiten:neueKompetenzen,wertvolleKontakte,vertieftesFachwissenunddasguteGefühl,gebrauchtzu werden.EsisteinDienstanderGesellschaft –undeinGewinnfüreinenselbst.

Interessegeweckt?

Die Handwerkskammer bietet zahlreiche Möglichkeiten, sich ehrenamtlich zu engagieren. In einem persönlichen Gespräch wird individuell geklärt, wie man sich entsprechend seiner Stärken und Interessen einbringen kann. GIULIABALDRANI W

Kontakt:PhilipPaulus,Justiziar(05121162-148, philip.paulus@hwk-hildesheim.de)

Ehrenamt?Ehrensache!

DasHandwerkzeigt:EngagementbrauchtkeinenApplaus,sondernMöglichkeiten.DieHandwerkskammerbietetsie–seit1900.

125 Jahre Handwerkskammer – das bedeutet nicht nur eine stolze Institution für das regionale Handwerk. Es bedeutet auch: 125 Jahre Raum für Engagement, für Mitgestaltung, für Ehrenamt. Denn seit ihrer Gründung im Jahr 1900 war die Kammer immer mehr als nur eineVerwaltungsstelle. Sie war und ist ein Ort, an dem sich Handwerkerinnen und Handwerker freiwillig einbringen – für ihren Berufsstand, für die Region und für das Miteinander.

„Das Ehrenamt ist von Anfang an fester Bestandteil der Handwerksorganisation gewesen“, sagt Heide-Susanne Bock, Jubiläumsbeauftragte der Handwerkskammer. „Und das war nie bloß Pflichtgefühl – sondern echtes Herzblut.“

EhrenamtvonAnfangan

Dabei ist das ehrenamtliche Engagement im Handwerk sogar noch älter als die Kammern selbst. Schon im Mittelalter, in der Zeit der Zünfte, engagierten sich Handwerksmeister in ihrer Gemeinschaft. Ob es um die Organisation von Lehrlingsausbildung, um den sozialen Zusammenhalt oder um kulturelle Aktivitäten ging – Ehrenamt war gelebteVerantwortung. Mit den Umbrüchen im 19. Jahrhundert verlor das organisierte Handwerk zunächst viel Einfluss. Doch das Bedürfnis, sich für den eigenen Berufsstand einzusetzen, blieb. Als 1897 das Handwerksgesetz verabschiedet und 1900 schließlich die Handwerkskammern gegründet wurden, bekam auch das Ehrenamt wieder festen Boden unter den Füßen. „Das war der Neustart für eine Selbstverwaltung, in der das Ehrenamt eine tragende Rolle spielt – bis heute“, erklärt Bock.

Diese Rolle wurde jedoch auf eine harte Probe gestellt: In der Zeit des Nationalsozialismus wurde das Ehrenamt seiner freiwilligen Basis beraubt, Strukturen gleichgeschaltet, erfahrene Mitglieder durch linientreue Parteigänger ersetzt. Demokratie, Mitbestimmung,Vielfalt –

all das wurde systematisch abgeschafft. Gerade deshalb ist es heute umso wichtiger, dass wir das Ehrenamt wieder als das sehen, was es ist: gelebte Demokratie.

„DasEhrenamt istvonAnfang anfester Bestandteil derHandwerksorganisation gewesen“
Heide-Susanne Bock, Jubliäumsbeuaftragte derHandwerkskammer

„Ehrenamtistniestehengeblieben“ Nach dem Krieg formierten sich die Handwerkskammern neu – mit ihnen auch das Ehrenamt. Und spätestens im wirtschaftlichenWiederaufbau zeigte sich: Ohne das freiwillige Engagement vieler Handwerkerinnen und Handwerker wäre das, was wir heute als Stärke des Handwerks bezeichnen, kaum möglich gewesen. Ausbildung, Prüfungswesen, soziale Projekte, Mitwirkung in Gremien – überall stehen Menschen hinter den Kulissen, die ihre Zeit und ihrWissen freiwillig einbringen. 125 Jahre Handwerkskammer zeigen: Ehrenamt im Handwerk hat sich immer wieder gewandelt – ist aber nie stehen geblieben. Es passt sich an, wächst mit der Zeit, verliert aber nie seinen Kern:Verantwortung zu übernehmen – freiwillig, engagiert, mit einem Blick über den eigenen Werkstattrand hinaus. MARIEBENDER W

EhrenamtspielteschonimmereinegroßeRolleimHandwerk.

Vollversammlung 2025-2030 nach Gewerke-Gruppe

Handwerke für den privaten Bedarf

Gesundheitshandwerke

Nahrungsmittelhandwerke

Kfz-Handwerke

24 Mitglieder der Vollversammlung

Handwerke für den gewerblich Bedarf

ChristianFrölich, Dipl.-Wirtschafts-Ing. „Wirbenötigeneine Gleichwertigkeitvon akademischerAusbildungundHandwerk.“

MichaelReese, Tischlermeister „IchlebeHandwerk! BeimiristBeruf gleichBerufung.“

AndreaGerke, Zahntechnikerin „Solidarität.“

NadjaGilhaus, Dipl.-Ing.Bekleidungstechnik/ Schneidermeisterin „EsmüssenmehrFrauen insHandwerk,ohne Frauenquote,sondernals Selbstverständlichkeit.“

RomanSommer, Straßenbauer „Ichbingespannt, wasaufmichzu kommt.“

ClausKopp, Orthopädieschuhmachermeister „Gesundheitmuss fürArbeitnehmer sowiefürArbeitgeber bezahlbarbleiben.“

1 Präsident

2 Vizepräsidenten

6 Vorstandsmitglieder

Bauhaupt- und Ausbaugewerbe

REGIONEN:

W Südniedersachsen

W Northeim-Einbeck

W Osterode

W Holzminden

W Hildesheim-Alfeld

KarstenKrügener, Elektrotechnikermeister „Mitbestimmung istdasAundOim Handwerk!“

DirkReinholz, Dipl.-Ing.Fa.Holztechnik „MeinWunschistein offenerDialog–gemeinsamfüreinzukunftsfähigesHandwerk.“

HansJoachimRaith, Kraftfahrzeugtechnikermeister „Ichwünschemir,das Handwerkfürdienächste Generationinteressant undmachbarzuhalten.“

HartmutKahmann, Metallbauermeister „Mitbestimmung hatimHandwerk nichtnurTradition –siehatZukunft.“

SafdarChaudry, ZimmererundDachdeckermeister „Einfachmal machen!“

DelfinoRoman, Steinmetz-undSteinbildhauermeister „Handwerkheißt, Verantwortungzuübernehmen,auchwenn’s unbequemwird.“

RalphReinhardt, Werkzeugmachermeister „Ichbingerne wiederdabei,damit manetwasverändernkann.“

DetlefStruck, Dipl.-Ing.

„Ichmöchte,dasswirinder gesamtenHandwerksorganisationdieBerufsorientierungund diepolitischeInteressenvertretungausbauen.“

SaschaHoppe, Zimmerer „Ichwünschemir mehrWertschätzung fürsHandwerk.“

BurkhardSchlüter, Elektroinstallateurmeister „Elektrotechnik stehtfüreine moderneZukunft.“

UlrichSchonlau, Maurermeister „Esistwichtig,dass dasEhrenamtauchin Zukunftgestärktwird–damitunsdieserwichtige Pfeilernichtwegbricht.“

RolfBertram, Modelltischler „Wirsolltendas Berufsbildungszentrum weiterbringen.“

LarsMollner, MalerundLackierer „Wirsolltendie Ausbildungweiterhinstärken!“

ThorstenUßkurat, Dipl.-Ing. „EineAusbildung imHandwerk isteinsolides Fundament.“

HeikoWeise, Industriemechaniker

„DieWeiterbildung liegtmirbesonders amHerzen!“

JörgBokelmann, Gas-undWasserinstallateurmeister „DieStärkungdesEhrenamtsundeinequalitative Ausbildungsindmir besonderswichtig.“

HolgerMüller, Kfz-Mechaniker

MatthiasZieseniß, Bäckermeister „Handwerkmuss regionalbleiben.“

Präsident mit Haltung

Seit 2013 an der Spitze der Kammer – Delfino Roman

Am 1. Juli wurde Delfino Roman erneutzumPräsidentenderHandwerkskammer gewählt. Im Interview spricht der Steinmetz- und SteinbildhauermeisterübermoderneStrukturen,alteTugendenundwasdasEhrenamt stark macht.

WiesohabenSiesichdamalsentschieden, sichehrenamtlichzuengagieren?

» DelfinoRoman:IchkommeauseinerHandwerksfamilie – und da hat Ehrenamt schon immer eine wichtige Rolle gespielt. Als ich 2010 von der Kreishandwerkerschaft zur WahlfürdieVollversammlungvorgeschlagen wurde,wardasdernächstelogischeSchritt. Ichwolltemitgestalten,Verantwortungübernehmen,Dingeanstoßen–unddasnichtnur im eigenen Betrieb.

„WiralsHandwerkstehen zusammen, dasisteine besondere Stärkevon uns.“

DelfinoRoman, überseineRolle imHandwerkund dieWichtigkeitder Zusammenarbeit.

WaswarfürSiepersönlichdiegrößteHerausforderunginIhrerbisherigenZeitals Präsident?

» Roman: Auf jeden Fall die Corona-Pandemie!DaswarnichtnurfürunsalsBetriebe, sondern auch für die HandwerksorganisationunddieBildungszentreneinebesonders großeHerausforderung.Wirmusstendamals sehr schnell in einer noch unsicheren Lage agieren. Das hat alle Beteiligten besonders gefordert–auchmitBlickaufOnline-Lernen, verkürzte Lehrgänge und die berüchtigten Corona-Verordnungen.Gleichzeitigwardie ModernisierungunseresBerufsbildungszentrumsinHildesheimmiteinemInvestitionsvolumen von rund 14 Millionen Euro eine große, aber wichtige Aufgabe.

WelcheEntscheidungenoderProjekteder vergangenenVollversammlungensehen Sieheutealsbesondersrichtungsweisend?

» Roman: Ein zentraler Schritt war die NeustrukturierungderVollversammlungauf24 Sitze–einbewusstesSignal,demschwindenden Interesse der Gesellschaft zum Ehrenamt zu begegnen: Qualität vor Quantität. Miteinemkleineren,engagiertenGremium gewinnenwiranFokusundHandlungsfähigkeit. So haben wir dieVoraussetzungen für eine zukunftsfähige, schlagkräftigeVertretung des Ehrenamts geschaffen. Außerdem haben wir 2024 ein neues Konzept für die Berufsorientierung beschlossen, welches die finanziellen Ressourcen für die Fachkräftegewinnung enorm gesteigert hat. Heute sind unsere Beraterinnen und BeraterimgesamtenBezirkunterwegs,betreuen Handwerks-WettbewerbefürdieJugendund vermitteln zwischen Berufsinteressierten und potentiellen Ausbildungsbetrieben. Ich würde schon sagen, dass die Förderung derberuflichenBildungindenvergangenen JahreneinenbesonderenStellenwertfüruns eingenommen hat.

WashatSieimAustauschmitdenMitgliedsbetriebenbesondersbewegtoder beeindruckt?

» Roman: Die Vielfältigkeit! Sowohl was die BetriebeundihreArbeitangeht–alsauchdie der Menschen, die im Handwerk arbeiten. Wir alle leisten jeden Tag einen wichtigen Beitrag für unseren Wirtschaftsstandort. OhnedasHandwerkgehtnix!Dochauchdas ehrenamtlicheEngagementvielerHandwerkerinnenundHandwerkerbeeindrucktmich

YANNIKHERBST
Foto: HWK
Steinmetz-undSteinbildhauermeisterRomanistseit2013Kammerpräsident.

BesondereMomente-dieÜbergabederSchmuckbriefe aufderMeisterfeier.

immer wieder. Ihre Beteiligung ist der EckpfeilerfürdenErfolgdesHandwerks–ohne die vielen Menschen, die sich mit Eifer einbringen,würdenichtsfunktionieren:Keine Ausbildung, keineWeiterbildung und auch keine politische Interessenvertretung.

WelcheThemenwerdenausIhrerSichtin denkommendenJahrenentscheidendfür dasHandwerksein?

» Roman: Nach den wirtschaftlich schwierigenJahrenimZugederCorona-Kriseunddes Ukraine-Kriegs ist es nun wichtig, wieder StabilitätundOptimismuszuetablieren.Da setze ich auf die Politik, die richtigen Maßnahmen zu ergreifen. Darüber hinaus sollten wir auch darauf achten, dass der gesellschaftlicheZusammenhaltwiederwachsen kann. Hier kann unser Land noch was vom Handwerk lernen:Was uns stark macht, ist nämlich nicht nur dass, was wir tun – sondern vor allem, wie wir es tun. Handwerk heißt, Verantwortung zu übernehmen, auch wenn’s unbequem wird. Statt immer nur alles schlecht zu reden oder Bedenken zu äußern, brauchen wir mehr Zuversicht, klarePerspektiven–undvorallem:denMut, neueWegezugehenundDingeeinfachmal anzupacken.

WasgebenSieBetriebsinhabernmitauf denWeg,wennesumEhrenamtgeht?

» Roman: Freiheit wird heutzutage leider sehroftmitabsoluterBindungslosigkeitverwechselt.FreiheitbedeutetabernichtBeliebigkeit – Freiheit bedeutetVerantwortung. UndDemokratielebtvomMutzumGelingen. Daher ist es sehr wichtig, dass wir auch in ZukunftaufeinstarkesEhrenamtvertrauen können.OhnedasfreiwilligeEngagementder vielenMenschenindiesemLandwerdenwir langfristig große Probleme bekommen: Im Sportverein, bei der Feuerwehr und auch

SeitvielenJahrensetztsichPräsidentDelfinoRomansetztsichfürdieNachwuchsförderungein-wieauchhierbeimGirlsday2025imeigenenBetrieb.

im Handwerk. Deshalb möchte ich jeden motivieren, sich an irgendeiner Stelle aktiv einzubringen.DennderAustauschistwichtig und bietet für beide Seiten nurVorteile.

WiesehenSieIhreRollealsPräsident–eherModerator,GestalteroderInteressenvertreter?

„Ohnedas Handwerk gehtnix! Dochauch dasehrenamtliche Engagementvieler Handwerkerinnenund Handwerker beeindruckt michimmer wieder.Ihre Beteiligungist derEckpfeiler fürdenErfolg desHandwerks.“
DelfinoRoman

» Roman:Ich denke, die Mischung aus allen drei Bereichen ist das Spannende und Herausfordernde an diesem Amt. Im ZusammenspielvonEhren-undHauptamtsuchen wir nach neuen Ideen und Impulsen, um unser Handwerk aber auch unsere Organisation für die Zukunft gut aufzustellen. Zur Umsetzung müssen dann die vielen unterschiedlichen Gewerke und ihre Interessen auf einen gemeinsamen Nenner gebracht werden. Genauso wichtig ist es, die Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die in unseren Gremien vertreten sind,zuberücksichtigen,zuvertretenundzu vermitteln.WiralsHandwerkstehenzusammen,dasisteinebesondereStärkevonuns. Auf der anderen Seite sehe ich mich auch alspolitischeStimmefürmeineHandwerkskolleginnen und -kollegen. Hier geht es vor allemdarum,diePolitikaufunsereThemen aufmerksam zu machen.

WasmöchtenSiebiszumEndeIhrerAmtszeit2030konkreterreichthaben?

» Roman:Ichbinzuversichtlich,dasswiruns auchinderneuenWahlperiodefüreineStärkungderdualenAusbildungeinsetzenkönnen.VieleDiskussionensindangestoßen,ich denke da zum Beispiel an das Azubi-Ticket oder die Einführung einer Praktikumsprämie – hier gibt es noch einiges zu tun. Und ich möchte daran mitwirken, unsere regionaleHandwerksorganisationzukunftsfähig aufzustellen und eine neue Generation im Ehrenamt zu etablieren. W

Foto:

„Freiheit bedeutet nichtBeliebigkeit–Freiheitbedeutet Verantwortung.Und Demokratie lebtvomMut zumGelingen.“

DelfinoRoman, PräsidentderHandwerkskammerbei seinerAnsprache zumdiesjährigen HWK-Sommerfest.

ZwischenVergangenheitundZukunft-dasSommerfesterinnertan125JahreKammergeschichte.

FreiheitbedeutetVerantwortung

DasSommerfestderKammerzeigt:DasHandwerkhateinelange,traditionsreicheGeschichte –undeineklareHaltungzurZukunft.

125JahreInteressenvertretungundSelbstverwaltung–dasklingtnach Rückblick.BeimtraditionellenSommerfestder Handwerkskammerwurde abervorallemnachvorn geschaut.Rund150Gäste ausPolitik,Wirtschaftund HandwerkwarenimGartenderKammerzusammengekommen.

InstitutionmitHaltung Zwischen einer kleinen Jubiläumsausstellung und vielen Gesprächen ging es um nichts Geringeres als Demokratie,Verantwortung – und die Frage, was das Handwerk stark macht.

Kammerpräsident

Delfino Roman fand in seiner Rede deutliche Worte: Handwerkliche Selbstverwaltung sei ein demokratisches Gut – und aktueller denn je. „Nicht der Staat sollte über das Handwerk entscheiden – sondern das Handwerk selbst“, betonte er. Gerade in Zeiten von Populismus undVertrauensverlust brauche es starke Institutionen mit Haltung: „Freiheit bedeutet nicht Beliebigkeit – Freiheit bedeutetVerantwortung. Und Demokratie lebt vom Mut zum Gelingen.“ Romanerinnerteauchan diedunkelstenZeitender

Handwerks-Geschichte: andieGleichschaltungder KammernimNationalsozialismus,anentrechtete jüdischeHandwerker,an verloreneBetriebe.„PolitischkritischeStimmen verstummten–unddie Selbstverwaltung,einst GarantfürUnabhängigkeit,wurdezueinemWerkzeugstaatlicherLenkung“, sagteer–undschlugsodie BrückezurVerantwortung vonheute.

MutzurVeränderung Trotz aller Herausforderungen zeigte sich Roman optimistisch. Zwei politische Entscheidungen aus Niedersachsen

– feste Fristen für neue Landesgesetze und höhere Vergabeschwellen – seien klare Fortschritte für das Handwerk. „Das zeigt: Veränderung ist möglich –wenn man will.“ Neben Denkanstößen gab es auch Raum für Austausch und Begegnung. Eine Ausstellung erinnerte an 125 Jahre Kammerarbeit, das Ehrenamt wurde sichtbar gewürdigt – und natürlich kam auch das Miteinander nicht zu kurz. Unterstützt wurde das Fest wieder von der INTERVersicherungsgruppe, langjähriger Partner derVeranstaltung. (MB) W

„FürdasHandwerk.“

Ehrenamt,MotivationundVerantwortung:PrüferMarcellHöppnerundseinpersönliches EngagementimhandwerklichenEhrenamt.

„Es ist für mich einfach eine Ehre, das überhaupt machen zu dürfen – genau deshalb heißt es ja auch Ehrenamt.“ Mit diesenWorten beschreibt Marcell Höppner sein langjähriges Engagement. Als Maurermeister und Mitglied im Prüfungsausschuss verkörpert er den Geist des Ehrenamts im Handwerk – wie viele weitere engagierte Handwerkerinnen und Handwerker. Sein Einsatz hat familiäreWurzeln: „Ich bin mit dem Handwerk aufgewachsen. MeinVater hatte damals seinen eigenen Maurerbetrieb gegründet, war über 20 Jahre Obermeister und auch im Meisterprüfungsausschuss tätig“, erzählt Höppner. Über seineTätigkeit als Honorardozent bei der Handwerkskammer kam er selbst in den Meisterprüfungsausschuss.

WarumEhrenamtimHandwerk?

Höppners Einsatz ist getragen von großer Motivation – für das Handwerk, seine Gemeinschaft und für sich selbst. „Ich frage mich immer:Wenn nicht wir, wer soll es dann machen?“, sagt der Maurermeister. „So haben wir die Möglichkeit, selbst die Zukunft des Handwerks zu gestalten und zu entscheiden, wie die Prüfungen aufgebaut werden.“ Auch die Arbeit mit dem Nachwuchs motiviert ihn: „Mir macht es einfach Spaß, die Zukunft von jungen Leuten mitzugestalten“, so Höppner. „Einige von ihnen habe ich motivieren können, selbst im Ehrenamt tätig zu werden.“ Gleichzeitig bringt das Ehrenamt Herausforderungen mit sich. „Die Betriebe müssen ihre Angestellten freistellen, damit sie ihr Amt wahrnehmen können“, erklärt Höppner. „Das kann im Alltag zu Schwierigkeiten führen und möglicherweise andere davon abhalten, sich ebenfalls zu engagieren.“ Im Laufe der Jahre hat Höppner zahlreiche Prüfungen begleitet. Besonders in Erinnerung bleibt ihm seine erste Meisterfeier: „Bevor es die große Feier gab, wurde jedes Gewerk einzeln in den Räumlichkeiten der Handwerks-

MarcellHöppner(li.)siehtauchdasNetzwerkenmitHandwerkskollegenalswertvolle BereichungseinesehrenamtlichenEngagements.

„Esistfürmich einfacheine Ehre,das überhaupt machen zudürfen –genau deshalbheißt esjaauch Ehrenamt“

MarcellHöppner, ehrenamtlicherPrüfer imMeisterpürfungsausschuss

kammer zur Urkundenübergabe geladen“, erinnert er sich. „Am Anfang hatten wir alle unsere Zweifel:Wie können so verschiedene Gewerke mit unterschiedlichen Traditionen auf einer Feier eingeschlossen werden? Das war eine echte Herausforderung, aber auch eine wertvolle Erfahrung.“

EhrenamtalsSchlüsselzurZukunft Höppner sieht im Engagement einen wichtigen Beitrag zurWeiterentwicklung des Handwerks. In einer Zeit, in der Fachkräftebedarf, Berufsorientierung und Ausbildung an Bedeutung gewinnen, könne freiwilliger Einsatz wichtige Impulse setzen. „Gerade weil wir vor großen Aufgaben stehen, ist es hilfreich, wenn Menschen sich einbringen undVerantwortung übernehmen“, betont er. „Das Ehrenamt sollte auch künftig ein fester Bestandteil im Handwerk bleiben – als unterstützendes Element, das Qualität und Zukunftsfähigkeit mitgestaltet.“ (GB) W

Foto: HWK

SonnenbrillenhabeneinVerfallsdatum,dennderUV-Schutzlässtnach–daskursiertaktuellindenMedien.AugenoptikerGuntherSchmidtwidersprichtdieserAnnahmeunderklärt,waszählt.

Sicherer UV-Schutz

UV-Schutz-Angaben auf Sonnenbrillen können trügerisch sein, warnt Augenoptiker Gunther Schmidt. Hier sind neunTipps, wie Sie Ihre Augen richtig schützen.

JOHANNAAHRBECKER

HandwerkerinnenundHandwerker arbeitenoftunterfreiemHimmel – sei es beim Dachdecken oder Montieren im Freien.Wer dabei aufSonnenbrillenohneverlässlichenSchutz setzt,setztdamitauchseineGesundheitaufs Spiel. Denn UV-Strahlen sind schädlich und könnenschlimmstenfallszukrankhaftenVeränderungenderZellstrukturenundsogarzum VerlustderSehfähigkeitführen,soAugenoptiker- und Landesinnungsmeister Gunther Schmidt.Ererklärt,woraufesankommt.

Tipp1:LieberkeineSonnenbrillealseine ungeeignete

Es wäre falsch anzunehmen, eine beliebige Sonnenbrille sei besser als keine, stellt Schmidt klar. „Eine Sonnenbrille ohne aus-

„InderDrogerieoderam Strandim Urlaubwürde ichmich nichtaufdie Beschriftungenverlassen.“

GuntherSchmidt, Augenoptiker-und Landesinnungsmeister

reichenden UV-Schutz lässt das schädliche kurzwellige Licht durch. Gleichzeitig wird dabei in unseren Augen kein Schutzmechanismus ausgelöst“, erklärt er.

Das bedeutet: Wer eine Sonnenbrille ohneausreichendenUV-Schutzträgt,kneift dieAugennichtzusammenunddiePupillen verengensichnicht.Dasführtdazu,dassdas schädlichekurzwelligeLichtvölligungehindert ins Auge trifft. Ohne Brille würde sich dasAugeimmerhinbiszueinembestimmten Grad selbst schützen.

Betroffen ist von der schädlichen Einstrahlung laut Schmidt vor allem die Netzhaut.AberauchdierestlichenStrukturendes Auges, wie der weiße Bereich, der im Alter anfälligerwird,könnendemOptikerzufolge geschädigtwerden.

Tipp2:AufdieKennzeichnungenachten In der Regel wird der Schutz anhand verschiedener möglicher Beschriftungen auf der Brille gekennzeichnet:

● DINEN166: Die Brille erfüllt die Normen für Schutzbrillen. Diese beziehen sich nicht ausdrücklich auf den UV-Schutz, müssen aber bei der Arbeitssonnenbrille erfüllt sein.

● DINEN172:DieBrilleerfülltdieNormenfür(getönte)Arbeitsbrillenmit UV-Schutz.

● CE: Die Brille erfüllt die gesetzlichen Mindestanforderungen.

● UV400: Die Brillengläser blockieren laut Hersteller UV-Strahlen bis zu einer Wellenlänge von 400 Nanometern. Gefährliche UV-Strahlung endet knapp darunter.

● 100ProzentUV-Schutz: Die Brille soll laut Hersteller die gesamte UV-Strahlung blockieren, also ebenfalls alleWellenlängen bis ca. 400 Nanometern.

DochsinddieseAngabenimmerzuverlässig?

„In der Drogerie oder am Strand im Urlaub würdeichmichnichtaufdieBeschriftungen verlassen“, warnt Gunther Schmidt, der in BrandenburgLandesinnungsmeisterist.Er weistdaraufhin,dassdieKennzeichnungen CE, UV400 und 100 Prozent UV-Schutz vom HerstellereigenständigohnePrüfungdurch eine notifizierte Stelle aufgebracht werden könnten.(Siehedazuauchpsa-richtlinien.de)

DerverlässlichsteWegistlautSchmidt, dieBrilleentwederimFachgeschäftzukaufen oder sie im Fachgeschäft prüfen zu lassen. „Hierfür gibt es Messgeräte, mit denen die Durchlässigkeit für UV-Licht ermittelt werden kann“, sagt der Optiker.

Tipp3:UV-SchutzhatkeinVerfallsdatum „Die Oberfläche kann im Laufe der Zeit natürlich zerkratzen“, sagt Schmidt „Das beeinträchtigtdenUV-Schutzabernur,wenn dieser ausschließlich mit der Beschichtung hergestellt wird.“ Dem Optiker zufolge liegt derUV-SchutznormalerweiseaberimGlasmaterial vor: „Da wird der UV-Schutz auch mit den Jahren nicht rausgebrannt“, betont er.

Tipp4:AchtungbeiFarbfiltern

Wer viel Auto fährt, sollte Schmidt zufolge darauf achten, dass kein Farbfilter genutzt wird, der zu Fehlwahrnehmungen führen

Arbeitgeber sindgemäß §3des Arbeitsschutzgesetzesdazu verpflichtet, geeignete Schutzmaßnahmenzu wählen.

GuntherSchmidt, Augenoptiker-und Landesinnungsmeister

kann. Auch für Elektriker eignen sich farbverfälschende Filter nicht.

Tipp5:AchtungbeiAbdunkelung

Auch dunkle Gläser können laut Schmidt beim Autofahren die Wahrnehmung vermindern.DerAugenoptikerweistdaraufhin, dassauchvollkommenklareGläserhundertprozentigen UV-Schutz bieten können.

Tipp6:KontrastverstärkendeBrillen Eine gute Alternative zu Sonnenbrillen mit Farbfilter oder abgedunkelten Gläsern sind lautSchmidtkontrastverstärkendeGläser.„Sie lassen die Farben vollständig durch, schützenvorUV-Strahlungunddunkelnleichtab, sodassgrellesLichtnichtschmerzt“,erläutert derAugenoptiker.AuchfürMalerseiensolche BrillenaufgrundderFarbgebungsinnvoll.

Tipp7:AufdierichtigeGrößeachten „Damit kein Rahmen im Augenwinkel die Sichtblockiert,solltedieBrilleinjedemFall großgenugsein“,empfiehltSchmidt.Istdie Brille zu klein, könnte außerdem von den Seiten UV-Licht das Auge erreichen. Auch einCurved-Design,alsoeineBrillemitgebogenen Gläsern, könne zur freien Sicht und zum Rundumschutz beitragen.

Tipp8:ArbeitgeberhabendreiPflichten „Arbeitgebersindgemäß§3desArbeitsschutzgesetzeszueinerGefährdungsbeurteilungverpflichtetundmüssengeeigneteSchutzmaßnahmenzuwählen“,erklärtClaudiaWaldinger ausderAbteilungSicherheitderBerufsgenossenschaftderBauwirtschaft(BGBau).

„AbeinemUV-Indexvon3sindMaßnahmenzumSchutzvorUV-Strahlungerforderlich“,sagtWaldinger.Arbeitgeberseiendann in der Pflicht:

● Schutzmaßnahmen zu planen,

● zurVerfügung zu stellen und

● die Beschäftigten dazu zu unterweisen.

Tipp9:FörderungfürSonnenbrillen WennBetriebefürihreMitarbeitendeneine Sonnenbrille anschaffen, können sie dafür eineFörderungbekommen.„Modelle,diedie DINEN172undDINEN166erfüllen,werden vonderBGBaumitbiszu20EuroproStück bezuschusst“,soWaldinger. W

w WeitereInformationenzurFörderungsowiedasFormularfürdieAntragsstellung: www.bgbau.de/praemien.

Handwerksausbildung:hart,aberfair?

DieReportage-Reihe„AzubiStorys“kommtmitaufsDachundindenSalon.Waserleben Auszubildende–undihreAusbilder?DieARD-Mediathekzeigt’sin10Folgen.

AndenUmgangston musstesichZimmererAzubiLasseerstmal gewöhnen:„IstdieScheiße immernochnichtfertig?“,wirdervonAusbilderJulianangepflaumt. „Normal“,findetdasder AusbilderausNorderstedt. „Ehrlich,direkt,aberauch fair.“Lassehatdenersten Schockschnellverarbeitet: „DawirdkeinBlattvorden Mundgenommen,aber dasistjaeigentlichauch gut“,findeter.

DieSzenestammt ausderReportage-Reihe „AzubiStorys“,deren zehnFolgenaktuellinder

ARD-Mediathekzusehen sind.DieKamerabegleitet angehendeHandwerker, darunterSchornsteinfeger, FriseureoderGerüstbauer, aberauchandereBerufe. UndebenLasse,den künftigenZimmerer,der nacheinemBachelor-StudiumdenWeginsHandwerkfand.EinGrundfür AusbilderJulian,dernur einJahrälteristalsLasse, ihnvorlaufenderKamera einbisschenzufoppen: „Derhatzwarstudiert, abernichtsovielimKopf eigentlich.“Mitzulachen hatLasseschnellgelernt. Undnichtzuletztlässt

LasseundDeniselernenimHandwerk.Auchumsiedrehtessichinder Reportage-Reihe„AzubiStorys“.

ihnderChefvielselbst machen,erdarfmehr alsnuranreichenund aufräumen. Es wird viel gelacht in den Azubi Storys, meistens mit, selten auch mal

über die Azubis. Ein realistisches Bild vom Alltag in der Ausbildung will die Reportage-Reihe vermitteln – ob das funktioniert, davon kann sich nun jeder selbst überzeugen. (KW) W

DieMeisterunterdenBäckermeistern

MitihrenKreationengewannenSebastianBrücklmaierundYannikDittmarimTeamdieDeutscheMeisterschaftderBäckermeister2025.

SebastianBrücklmaierund YannickDittmarhabendie DeutscheMeisterschaft derBäckermeistergewon-

nen.DasgabderZentralverbanddesDeutschen Bäckerhandwerksaufder LeitmesseIbainDüssel-

SebastianBrücklmaierundYannikDittmarvorihrenSiegerkreationen.

dorfbekannt.DieBäckermeisterausMünchen undHerfordkonntenden WettbewerbmitGebäcken undeinemSchaustück gegenstarkeKonkurrenten fürsichentscheiden. DasTeamhattesiebeneinhalbStundenZeit,um zumThema„Leidenschaft“ verschiedeneBackwaren undeinSchaustückzu kreieren.EineJury,bestehendausderDeutschen Bäcker-Nationalmannschaft,begutachtetedie Arbeitsweise,diePräsen-

tationderProduktesowie GeschmackundQualität. Was hat die Juroren an der Arbeit des Bäcker-Teams besonders beeindruckt? Laut Roland Ermer, Präsident des Zentralverbandes, „das filigrane Geschick, die strukturierte Arbeitsweise sowie die handwerklicheVielfalt der beiden“. Brücklmaier und Dittmar wurden nun in dasTeam der Deutschen Bäckernationalmannschaft berufen. (JOH) W

KeineallgemeineStromsteuersenkung

DauerhafteEntlastungsollnurfürBetriebedesproduzierendenGewerbeskommen. DerZDHkritisiertdiePlänescharf.

DieStromsteuerentlastungkommt nundochnichtfüralleHandwerksbetriebe.NachdenPlänender BundesregierungsolldieAbsenkung lediglichfürIndustrie,Land-und Forstwirtschaft„verstetigtwerden“. Betriebe,dienichtzumproduzierendenGewerbegehören,würden weiterhin2,05CentproKilowattstundezahlen–unddamitdeutlich mehralsdeneuropäischenMindestsatzfürUnternehmenvon0,05Cent proKilowattstunde.

ImKoalitionsvertraghattenSPD undCDUeigentlichfestgelegt,die StromsteuerfüralleUnternehmen undVerbraucherzusenken.Nunist davonkeineRedemehr.Entlastung fürallesollesanandererStellegeben:

● Die Gasspeicherumlage, die seit dem 1. Juli 0,289 pro Kilowattstunde beträgt, soll künftig aus dem Klima- undTransformationsfonds (KTF) statt von den Gaskunden bezahlt werden.

● Die Bundesregierung will sich verstärkt an den Ausbaukosten des Stromnetzes beteiligen und so die Netzentgelte für Kunden senken.

ScharfeKritikkamvomZentralverbanddesDeutschenHandwerks (ZDH).ZDH-PräsidentJörgDittrich nanntediePläneeinen„Schlagins KontorfürdenMittelstand“und fordertedieRegierungauf,zuihrem Wortzustehen.

ReinigungenwerdentrotzhoherEnergiekostenwohlnichtvonderStromsteuersenkung profitieren.

Das Haushaltsgesetz 2025 muss noch vom Bundestag beschlossen werden und soll laut Finanzministerium im Oktober dieses Jahres in Kraft treten. (KW) W

GEG:SchornsteinfegerfordernReform

DerBundesverbanddesSchornsteinfegerhandwerksforderteineVereinfachungdesGebäudeenergiegesetzes.AuchimVorstandgibteseineVeränderung.

DerBundesverbanddesSchornsteinfegerhandwerkshataufseinem diesjährigenBundesverbandstagin BerlinVorschlägefüreineNovellierungdesGebäudeenergiegesetzes

DasSchornsteinfegerhandwerkforderteinensteigendenAnteilanerneuerbarenEnergienundverbesserteGesamtenergieeffizienzbeiGebäuden.

(GEG)vorgelegt.DieEmpfehlung: EinflexiblesPunktesystem,das verschiedeneWegezurErreichung derKlimazieleberücksichtigensoll, beispielsweisedurchCO₂-Einsparungen,verbesserteGesamtenergieeffizienzodereinensteigenden AnteilerneuerbarerEnergien. DerVerbandschlägtvor,den AnteilerneuerbarerEnergienim Gebäudebereichschrittweisebis 2045auf100Prozentzuerhöhen –beginnendmit15Prozent2029. Hausbesitzersollendabeifreiwählenkönnen,welcheTechnologien oderMaßnahmensieeinsetzen. Gefordertwirdeinsystemoffener, bezahlbarerAnsatz,beidemauch

EffizienzmaßnahmenwieDämmungoderhydraulischerAbgleich abgerechnetwerden.Zudemsollen vereinfachteNachweismöglichkeiten Bürokratieabbauen.

NeuesMitgliedimVorstand

ImZugedesVerbandstageswurdeIris DohmenalsneuesVorstandsmitglied gewählt.DiegelernteSchornsteinfegerinausHannoverübernimmtdie Presse-undÖffentlichkeitsarbeit.Sie löstindiesemAmtJuliaBothurab. AlseinzigeFrauimVorstandsteam möchtesiedieAufmerksamkeitauch aufdenwachsendenFrauenanteilim Handwerklenken,teiltederVerband mit. (JTE) W

Mutterschutz bei Fehlgeburt

Frauen, die eine Fehlgeburt erleiden, haben ab sofort Anspruch auf Mutterschutz. Was sich dadurch für Betriebe und Beschäftigte ändert.

Seit dem 1. Juni 2025 gelten für Frauen, die ab der 13.Schwangerschaftswoche (SSW) eine Fehlgeburt erleiden, gestaffelte Mutterschutzfristen. Darauf weist das Bundesfamilienministerium (BMFSFJ) hin.

Die neue gesetzliche Regelung sieht nach Fehlgeburten folgende Schutzfristen vor:

● ab der 13. SSW: bis zu zwei Wochen,

● ab der 17. SSW: sechs Wochen,

● ab der 20. SSW: bis zu acht Wochen.

Das geänderte Mutterschutzgesetz ermöglicht es den betroffenen Frauen, selbstbestimmt zu entscheiden, ob sie die Schutzfrist in Anspruch nehmen. Der alte Bundestag hat die Gesetzesänderung Anfang 2025 beschlossen und damit

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die Rechte von Frauen, die eine Fehlgeburt erleiden, gestärkt. Der Bundesrat hat das Gesetz im Februar 2025 gebilligt.

Hintergrund: Nach der alten Rechtslage stand Frauen, die ihr Kind vor der 24. Schwangerschaftswoche durch eine Fehlgeburt verloren haben, kein Mutterschutz zu. Das führte dazu, dass Frauen auf eine Krankschreibung angewiesen waren, sofern

Je weiter die Schwangerschaft fortgeschritten war, desto länger ist nach einer Fehlgeburt die Mutterschutzfrist.

sie nach der Fehlgeburt nicht arbeiten konnten. (AML) W

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MehrVerspätungen,höhererZuschlag

WerSteuervoranmeldungenzuspätabgibt,mussmiteinemVerspätungszuschlagrechnen.Das wirdimWiederholungsfallimmerteuer.

DerFall: EineUnternehmerinreicht dieUmsatzsteuervoranmeldung miteinemMonatVerspätungein. EinpaarTagespätererlässtdas FinanzamteinenBescheidüber einenVerspätungszuschlag:Esfordert1,9Prozentderangemeldeten Umsatzsteuer.DieUnternehmerin legtEinspruchein:DasFinanzamt dürfenach§152Abs.5derAbgabenordnung(AO)nur0,25Prozent derfestgesetztenSteuerfürjeden angefangenenMonatverlangen.

Das Finanzamt hält dagegen: Die Unternehmerin habe die monatlichen Umsatzsteuervoranmeldungen innerhalb eines Jahres dreimal verspätet abgegeben. Daher

sei in diesem Fall § 152 Abs. 8 AO maßgeblich. Dieser Absatz sieht vor, dass bei Steuervoranmeldungen auch die Dauer und Häufigkeit der Fristüberschreitungen für die Berechnung des Zuschlags zu berücksichtigen sind.

DasUrteil: DasFinanzgericht KölnweistdieKlagederUnternehmerinab.Fürmonatliche Umsatzsteuervoranmeldungen geltenandereRegelnalsfürdie Jahressteuererklärungen.Dassei nichtzubeanstanden:SteuervoranmeldungensollenSteuerzahlungen sicherstellenundMissbrauchsmöglichkeiteneinschränken.DerGesetzgeberdürfedaherfürunterjährige

AbgabefristenfürUmsatzsteuervoranmeldungennimmtdasFinanzamternstundkann erheblicheVerspätungszuschlägeberechnen.

Steueranmeldungeneinstärkeres Druckmittelanwenden. (JW) W

aFGKöln:Urteilvom28.Januar 2025,Az.11K2808/19

SchadensersatznachFalschberatung

EinEnergieberatermuss6.000EuroSchadensersatzzahlen:ErhatteeinenKundenfalsch beraten,wodurchdieserdieFörderungfürdieenergetischeSanierungverlor.

DerFall:EinHauseigentümerplant dieenergetischeSanierungseines Einfamilienhausesundbeauftragt einenEnergieberater.Mitdessen UnterstützungbeantragtderHauseigentümerdieFörderunggemäß

FenstermitzuhohenWärmedurchgangskoeffizienten:DerEnergieberaterhättevorderenergetischenSanierungbesserberatenmüssen.

derRichtliniederBundesförderung füreffizienteGebäude(BEG-Richtlinie).NachderFörder-Zusageholt derHauseigentümerSanierungsangeboteein.Dieseschickterdem Berater,dersienichtbeanstandet.

NachAbschlussderSanierung gibtderHauseigentümerimVerwendungsnachweisderFördermittel diedurchdieSanierungerreichten Wärmedurchgangskoeffizientender Gebäudehüllean.DochdaszuständigeBundesamtverweigertdieFörderungteilweise:DieneuenFenster undDachfensterhättenzuhohe Wärmedurchgangskoeffizientenund seiendahernichtförderfähig.DaraufhinverklagtderHauseigentümerden EnergieberateraufSchadensersatz.

DasUrteil: Das Landgericht Berlin spricht dem Kläger Schadensersatz in Höhe der entgangenen Förderungssumme zu. Der Energieberater habe seine Pflicht zur fachlich zutreffenden Beratung verletzt.Vor allem hätte er die Angebote auf ihre Förderfähigkeit prüfen müssen. Darüber hinaus habe er den Hauseigentümer falsch beraten, weil er selbst von falschenWerten ausgegangen sei. Zudem habe er in E-Mails an den Kunden auf das Gebäudeenergiegesetz (GEG) und nicht auf dieWerte der BEG-Richtlinie verwiesen. (JW) W

aLGBerlin:Urteilvom18.Februar 2025,Az.30O197/23

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HoherZinsistgerechtfertigt

LangewardieHöhederSäumniszuschlägedesFinanzamtesstrittig. ZumindestfürdieZeitabMärz2022schaffteinUrteilnunKlarheit.

Wer Steuern zu spät zahlt, muss einen Säumniszuschlag zahlen: ein Prozent für jeden angefangenen Monat. Das sind 12 Prozent pro Jahr. Angesichts niedriger Bankzinsen hatte der Bundesfinanzhof immer wieder Zweifel an der Höhe dieses Zuschlags geäußert. Damit ist nun Schluss.

DerFall:DasFinanzamthattevoneiner Steuerzahlerin17.000

EuroSäumniszuschläge fürdieZeitvonMärzbis Dezember2022gefordert. IneinemEilverfahrenvor demFinanzgerichtverlangtedieFraueineAussetzungderVollziehung. DasGerichtgewährtedie Aussetzung.Begründung: InvergleichbarenFällen habederBundesfinanzhof (BFH)ernstlicheZweifel anderVerfassungsmäßigkeitderHöheder Zuschlägegeäußert.Dage-

genlegtedasFinanzamt BeschwerdebeimBFHein. DasUrteil:Diesmal entschiedderBFHanders. MitdemBeginndesrussischenAngriffskriegsauf dieUkraineimMärz2022 seiendieZinsendeutlich undsehrschnellgestiegen. DasgestiegeneZinsniveau haltebisheutean.Daher seienSäumniszuschläge von12Prozentjährlich nichtmehrrealitätsfremd, sodasGericht.

EinSäumniszuschlagvon12ProzentproJahristseitdemZinsanstiegimMärz2022gerechtfertigt, sagtderBundesfinanzhof.

Tipp:Der Beschluss betrifft ausdrücklich nur Säumniszuschläge ab März 2022. Für die lange Niedrigzinsphase davor ist dieVerfassungsmäßigkeit nicht geklärt. Gegen entsprechende, noch nicht bestandskräftige Bescheide können Steuerzahler Rechtsmittel einlegen. (JW) W

aBFH:Beschlussvom21. März2025,Az.XB21/25

KI als digitaler Berater

AufderWebsitediesesBetriebsgrüßtderChefalsdigitaler Kundenberater.WelcheChancenbietensolcheAngebote?
MARTINA

Auf der Website der Zimmerei Diedrich trifft man den Chef persönlich. Als digitaler Kundenberater, erzeugt per KI, grüßt ein Klon von Zimmerermeister Thilo Diedrich im Video. Die Kunden des auf Holzhäuser spezialisierten Betriebs können wählen:HabensieFragenzumThema Bauen mit Holz? Interessieren sie MythenüberHolzhäuser?Oderwollen sie sich ein Angebot inklusive erster Kostenschätzungerstellenlassen?Der KI-Klonerledigtalleszuverlässigrund umdieUhr,ohnedassThiloDiedrich selbst mit den Kunden spricht.

„Wirerfahren,wasKunden interessiert“

SeiteinemhalbenJahristderdigitale Kundenberateronline,unddieZimmerei hochzufrieden mit dem Problemlöser: „Kunden, die Bauen mit Holz

nichtkennen,kommenmeistmitden gleichen Fragen: Brennt so ein Holzhausnichtschnell,wieistesmitSchallschutzundwiehochsinddieKosten?“, sagt Gabi Diedrich, kaufmännische Leiterin des Betriebs. Diese Fragen beantwortet nun der Klon – und das ganzunabhängigvonÖffnungszeiten. Das Angebot mache neugierig: „Laut den Zugriffszahlen schauen sich mehr als 40 Prozent der Website-BesucherdieVideosan“,berichtet sie.DieAuswertungderDatenliefere Infos darüber, was im Markt los ist undwofürsichKundeninteressieren.

ChancenderdigitalenBetreuung

Da Kundenbetreuung im Handwerk zeitaufwändigist,könnenBetriebemit digitalen Angeboten Zeit sparen und ihre Kunden begeistern. „Vier Dinge sinddemKundenbesonderswichtig: Informationen, Preise, Vertrauen in

einen Betrieb und ein schneller Kontakt“,sagtJörgMosler,DachdeckermeisterundInhabereinerDigital-Agentur. „GenauandiesenPunktenmüssenwir ansetzen, um Angebotsprozesse und Kundenbetreuung digital so effektiv wiemöglichzugestalten.“

EineBeratungimVideoformatmit PreiskonfiguratorodereinerTerminvereinbarung sei ein toller Service. EinigeBetriebewürdensolcheAngebote erfolgreich nutzen. Aus seiner BeratungspraxisweißMoslerjedoch, dass die Meisten ihre Prozesse noch nichtsoweitdigitalisierthaben.Errät Handwerkern,einenumfassendenFrage-Antwort-Bereich(FAQ)prominent aufderWebsitezuplatzieren.

Die wichtigsten Fragen zu ihren Dienstleistungen könnten Unternehmer aus ihren letzten Kundenberatungenzusammentragen.DieAntwortensolltensieausführlichformulieren

Foto:
Zimmerei Diedrich
FürZimmermeisterThiloDiedrichundseineFrauGabiistderKI-KloneineechteEntlastunginderKundenberatung.

undsichdabeiauchvonKIunterstützenlassen.DernächsteSchrittkönnten Erklärvideos zu beliebten Themen sein. Oder eine Art EntscheidungsbaummitdemAvatardesBetriebsinhabers,wiebeidenDiedrichs.

Dreharbeitenandersalserwartet Auf die Idee mit dem digitalen KundenberateristderBetriebübereinen Softwareanbieter gekommen. „Wir haben die Werbung gesehen und fanden die Idee spannend“, erinnert sichGabiDiedrich.DieDreharbeiten für den Klon hätten nur 15 Minuten

gedauert. „Wir meinten, mein Mann müsse im Video über Fachliches reden“,sagtsie. Dochfürdiespätere KI-Stimme habe es gereicht, etwas Alltägliches zu erzählen. Aus den Stimmdaten und den Videos wurde der KI-Klon entwickelt.

MehrZeitalsfürdenDrehinvestierten Agentur und Betrieb in die Vorbereitung: Inhalte identifizieren, Texte schreiben und Verträge über die Nutzung der Daten, der Stimme undderBilderschließen.MitAbsicht wirkt die Stimme nicht natürlich: „Sie klingt anders als die natürliche

Unter welcher ...

Stimme“,sagtDiedrich.Dadurchsollen Kunden erkennen, dass sie mit einem Klon kommunizieren.

NachhaltigkeitundTechnik

Die Kunden regieren überwiegend positiv.DieVerbindungvonNachhaltigkeit und moderner Technik spreche vor allem jüngere Leute an, so Diedrich. „KI ist die Zukunft“, ist sie überzeugt. Allerdings sei KI nur ein Hilfsmittel:„DaspersönlicheGespräch kanndiemoderneTechniknichtersetzen.AbersieerspartunsvielZeit,die wirfürbessereBeratungnutzen.“ W

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für die nächste Ausgabe vom 18. August 2025 ist am 28. Juli 2025

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Bau-Turbo: Welche Pläne es gibt

Die Bundesregierung hat einen Entwurf für den Wohnungsbau-Turbo vorlegt.Welche Maßnahmen sie plant, was das Baugewerbes positiv sieht und was fehlt.

NWohnhäuserschnellergenehmigenundbauen?DafürwilldasBundesbauministeriummitdemWohnungsbau-Turbosorgen. 44

ach weniger als 100 Tagen im Amt hat die Bundesregierung denGesetzentwurffürdensogenannten „Wohnungsbau-Turbo“ vorgelegt.DersiehtlautBundesbauministerium (BMWSB) zum Beispiel folgende Neuerungen vor:

1.Neueinführung§246eBaugesetzbuch (BauGB)

DahinterverbirgtsichlautBMWSBdersogenannte Bau-Turbo. Durch die neue Regelung soll es künftig erlaubt sein, befristet

TAGEnachder Vereidigunghatdas KabinettvonBundeskanzlerFriedrichMerz denGesetzentwurf beschlossen. von bauplanungsrechtlichen Vorschriften abzuweichen. „Wenn sich eine Gemeinde dazu entscheidet, den Bau-Turbo anzuwenden,könnenzusätzlicheWohnungenbereits nacheinerzweimonatigenPrüfungdurchdie Gemeinde,ohneAufstellungoderÄnderung eines Bebauungsplans zugelassen werden“, erläutert das Ministerium. Dies erlaube es durch Neubau, Umbau oder Umnutzung zügig neuenWohnraum zu schaffen. Allerdings soll die Regelung nur befristet eingeführtwerden–undzwarbiszum31.Dezember 2030.

2.Anpassungdes§31Absatz3BauGB Damit werde im Geltungsbereich eines Bebauungsplans mehr Wohnbebauung ermöglicht – also auch über die Vorgaben des Plans hinaus. So könne beispielsweise inganzenStraßenzügendurchAufstockung, Anbauten oder Bauen in der zweiten Reihe neuerWohnraum geschaffen werden.

3.Anpassungdes§34Absatz3bBauGB DadurchsolledieNeuerrichtungvonWohngebäudenauchdortermöglichtwerden,wo sie sich nicht in den Bebauungszusammenhang einfügen.

4.StärkungdesUmwandlungsschutzesbei Mietwohnungen

Laut Bundesbauministerium sollen Mietwohnungenauchweiterhinnichtohneweiteres zu Eigentumswohnungen umgewandelt werden können. Das sei ein wichtiges Instrument, um Mieter vor Verdrängung aus ihrem gewohnten Lebensumfeld zu schützen. In Gebieten mit angespanntem Wohnungsmarkt werde deshalb der sogenannteUmwandlungsschutzumfünfJahre verlängert.

5.VereinfachungderNachverdichtung Strenge städtebauliche Regeln sind laut BMWSB oft ein Grund, warum Nachverdichtungenbislangoftscheitern.Durchdie neuen Regeln solle künftig auch in Innenbereichen – das sind zusammenhängend bebaute Ortsteile – ohne Bebauungsplan von geltenden städtebaulichen Regelungen abgewichen werden können. Als mögliche Praxisbeispiele nennt das Ministerium die nachträgliche Aufstockung von Gebäuden oder die Hinterlandbebauung.

6.BehutsameÖffnungdessogenannten Außenbereichs Verfügbares Bauland wird in vielen Städten und Gemeinden immer knapper. Laut BMWSB soll deshalb künftig auch im sogenannten Außenbereich – also in Gebieten ohne Bebauungsplan und außerhalb eines imZusammenhangbebautenOrtsteils–einfacherneuerWohnraumgeschaffenwerden können. Nach den Plänen der Bundesregierung solle dabei sowohl auf den UmweltschutzalsauchaufdieFlächensparsamkeit geachtetwerden.ZudemsollenurimräumlichenZusammenhangmitbestehendenSiedlungen gebaut werden können.

„DenKommunenwird einstarkes Werkzeug andieHand gegeben,um Verfahrenzu beschleunigenund Hürdenabzubauen.“
FelixPakleppa, ZDB-Hauptgeschäftsführer

7.DurchmischungvonQuartierenwird erleichtert

RestriktiveImmissionsrichtwerteundtechnischeVorgabenfüranlagenbezogenenLärm machen Bauprojekte laut Bundesbauministerium kompliziert und teuer, da es einen erhöhtenInvestitionsbedarfinLärmschutzvorrichtungen gebe. Durch Änderungen im Baugesetzbuch will die Regierung deshalb ermöglichen, dass Gemeinden bei der Aufstellung von Bebauungsplänen von den bestehenden Regeln abweichen dürfen – zum Beispiel bei der Festsetzung von Schallschutzvorkehrungen für das ErreichenbestimmterInnenraumpegel.Dadurch sollemehrWohnbebauunginderNähevon Gewerbebetrieben realisiert werden als bisher.

8.Stärkungderkommunalen Selbstverwaltung

DieGemeindenvorOrtsollendasletzteWort darüber haben, wie der Wohnbau-Turbo konkret eingesetzt wird. Dazu bleibe das Zustimmungserfordernis der Gemeinden bestehen.ZudemwerdedieMöglichkeitfür dieBundesländerverlängert,Kommunenmit angespanntemWohnungsmarkt auszuweisen. Laut BMWST soll das den Kommunen künftigeineReihevonInstrumentenandie Hand geben, um die Entwicklung vor Ort besser zu steuern – zum Beispiel durch die erleichterte Anwendung vonVorkaufsrechten, Befreiungen oder Baugeboten.

WasdasBaugewerbezumGesetzentwurf sagt

Der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) reagiert positiv auf die vom Bundesbauministerium vorgelegte BauGB-Novelle. „Mit dem neuen § 246e wird ein echterWohnungsbauturbo gezündet“, erklärte ZDB-Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa. MitderMöglichkeit,befristetvomPlanungsrecht abzuweichen, werde den Kommunen ein„starkesWerkzeugandieHandgegeben, umVerfahrenzubeschleunigenundHürden abzubauen“.

Docherstellteauchklar,dassdieNovelle allein nicht reichen wird: „Jetzt braucht es denzweitenTurbo–füreinfacheres,kostengünstigeresundstandardisiertesBauen“,fordert der ZDB-Hauptgeschäftsführer. LautBMWSBsolldasGesetzgebungsverfahren im Bundestag bis Herbst 2025 abgeschlossen sein. W

FürZDH-PräsidentJörgDittrichbringtder„Bau-Turbo‘“ChancenfürsHandwerk–aber nur,wennBürokratieabgebautundLohnkostenimZaumgehaltenwerden.

Chance–abermit klarenGrenzen

ZDH-PräsidentJörgDittrichsiehtim„WohnungsbauTurbo“großeChancenfürdasBauhandwerk–warnt abervorVerdrängung.

Der vom Bundeskabinett beschlossene „Wohnungsbau-Turbo“ soll denWohnungsbau durch schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren ankurbeln. Für das Bauhandwerk eine willkommene Perspektive – vorausgesetzt, die Dynamik wird nicht durch neue Belastungen ausgebremst. Im Interview betont Jörg Dittrich, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH),

„DieVerfahrenmüssen beschleunigt werden.“
JörgDittrich, ZDH-Präsident

die Chancen für Handwerksbetriebe. Er mahnt jedoch strukturelle Entlastungen an: Denn steigende Lohnkosten bei gleichbleibender Bürokratielast könnten die neue Aufbruchstimmung schnell wieder ausbremsen.

WiebewertenSiedievomBundeskabinettbeschlossenePlanungsbeschleunigungdurchdensogenannten„BauTurbo“?

» JörgDittrich:DieMobilisierungvonWohnbauland und Verfahrensvereinfachungen können Handwerksbetrieben im Baugewerbe mehr Aufträge bringen und sich als Schub für das Bauhandwerk erweisen. Die BetriebebrauchenAufträgeundsindbereit, Fahrt aufzunehmen. Wichtig ist aber, dass neues Wohnbauland nicht vorrangig auf Gewerbeflächenentsteht,wodurchdanndas Handwerk verdrängt wird. Die neue Dynamik muss durch beschleunigte Verfahren begleitetwerden.Deshalbmüssenauchdie ausgesetztenPlanungs-undGenehmigungsverfahrenparallelreformiertwerden,damit auchüber2030hinausschnellundnachhaltig geplant werden kann.

WelcheImpulseerhoffenSiesichvonder ReformfürdasBauhandwerk?

» Dittrich: Ein häufig gehörter Satz: „Bauen dauert viel zu lange!“ Dabei ist es nicht der eigentliche Bau, sondern die endlosenVerfahren, die eine Investitionsentscheidung bis zur Vollendung so langwierig machen. Schnellere Verfahren machen Wohnungsbauinvestitionen attraktiver. Das ist ein entscheidender Hebel. Gut, dass die neue Bundesregierung das erkannt hat.

WasmussausIhrerSichtnochpassieren?

» Dittrich: Um eine nachhaltige Wirkung zu erzielen, müssen nun auch die Verfahren aufLandesebenebeschleunigtundunnötige Normen abgebaut werden. Dieser Prozess solltebegleitetwerdenvoneinerNeustrukturierungdesFördersystems,vomsozialen über den frei finanzierten Wohnungsbau bis hin zum Eigentumsbau.Wenn all diese Maßnahmen ineinandergreifen, kann das die aktuelle Misere des Baugewerbes auflösen. Der sogenannte Bau-Turbo sendet ein Signal für sinnvollen Bürokratieabbau. WichtigfürdasHandwerkistandieserStelle eine Verstetigung, die auch über 2030 hinausreicht. (CNV) W

Foto: ZDH/Henning Schacht

HandwerksbetriebehabenimvergangenenJahr160.000Wärmepumpeninstalliert.DieEnergiewendeisteinwichtigesGeschäftsfeldgeworden.

E-Handwerkwarntvor

RückabwicklungderEnergiewende

ZVEH-PräsidentStefanEhingerkritisiertdiePlänezumAusbauderGaskraftwerkeundzur AbschaffungdesHeizungsgesetzes.LobfindeteraberfürandereRegierungsideen.

Abschaffung des „Heizungsgesetzes“ und Bau von neuen Gaskraftwerken: Nach Ansicht von Stefan Ehinger, Präsident des Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH), könnten diese Pläne der neuen Wirtschaftsministerin Katherina Reiche zu einer Rückabwicklung der Energiewende führen – und das zu Lasten des Handwerks. „Denn solche Ankündigungen fördern Attentismus und hemmen Investitionen in klimafreundlicheTechnologien“, warnte Ehinger.

DieBundesregierungausCDU undSPDhatimKoalitionsvertrag festgelegt,dasGebäudeenergiegesetz (GEG),auchals„Heizungsgesetz” bekannt,abzuschaffenunddurchein neuesGEGzuersetzenen.Dadurch solleineangeblicheBevorzugung derWärmepumpealsHeiztech-

nikabgebautwerden,dieaberim Gesetzsonichtzufindenist.StattdessengibtdasGEGinParagraph71 unterschiedlicheTechnologienzur Auswahlundschreibtlediglicheinen AnteilvonerneuerbarenEnergienan derWärmeerzeugungvon65Prozent vor.MinisterinReichewiederum hattemitihrerAnkündigung,neue GaskraftwerkemiteinerGesamtleistungvon20Gigawattzubauen, fürIrritationengesorgt.IhrVorgängerRobertHabeckhattedieHälfte dieserLeistungfürausreichend empfunden.Kritikerhieltenschon dasfürzuviel.

Kritik:„Falschverstandene Technologieoffenheit“ Ehingerfordertenunverlässliche politischeundrechtlicheRahmenbedingungensowieklareMarktsignale wiedenCO2-Preis:„Eskannnicht

sein,dassCO2-basierteEnergieträgerdieUmweltverschmutzen,Steuervorteileundandere,nichttarifäre VorteilegenießenundsoWettbewerbsvorteileerhalten.Dasistfalsch verstandeneTechnologieoffenheit“, kritisiertederZVEH-Präsident.

LobendeWortefandEhinger hingegenfürgeplanteMaßnahmen wiedieSenkungderEnergiepreise, denAusbauderStromnetzeoder auchdieFörderungvonElektromobilität.„DerEnergiewendekanndas diebenötigtenImpulsegeben“,sagte erundverwiesaufdenBeitragder E-Handwerke:„2024trugendierund 50.000e-handwerklichenBetriebe mitderInstallationvon357.000Photovoltaik-Anlagen,260.000Speichern, 160.000Wärmepumpen,310.000 Ladestationenund377.000LadepunktenganzerheblichzumFortschritt derEnergiewendebei.“ (KW) W

Foto: Tomasz
Zajdastock.adobe.com

New Work im Handwerk

Wie können Betriebe ihre Mitarbeiterbindung stärken, agil sein und strategisch für die Zukunft planen? Das Konzept NewWork spielt eine Schlüsselrolle.

Handwerksbetriebe stehen derzeit in einem Spannungsfeld zwischen Mitarbeitermangel und Kundenmangel“, betont Andrea Eigel, Beraterin im Handwerk. Die vielen Veränderungen in der Politik sorgten für Verunsicherung bei den Kunden –siewartetenerstmalab.Gleichzeitigfehlen

Nachwuchs und Fachkräfte im Handwerk: ImBaugewerbebeispielsweisedauerteslaut AgenturfürArbeitimDurchschnittmehrals achtMonate,biseineoffeneStellebesetztist.

Eine Möglichkeit, sich in diesem Spannungsfeldsicherzubewegenundsichgleichzeitig schnell an veränderte Kundenwünsche,Mitarbeiterbedürfnisseoderpolitische Bedingungenanzupassen,istNewWork,ist AndreaEigelüberzeugt.Denn:„Veränderungenschnellumsetzen,dasgehtnur,wenndas Team mitzieht.“ NewWork sorge durch die individuelle Gestaltung der Arbeit für eine enge Bindung an den Betrieb – und damit fürEngagement,wennesdaraufankommt. Und: Gute Argumente im Wettbewerb um neue Fachkräfte sind inklusive.

Doch was bedeutet New Work konkret undwielassensichdieGrundideenimHandwerk umsetzen?

NewWork:Mitarbeiterbedürfnisseim Mittelpunkt

New Work – Neue Arbeit – steht für einen grundlegendenWandelbeiderOrganisation vonArbeit:NichtnurdieErfordernissedaran sollen im Mittelpunkt stehen, sondern die Bedürfnisse des Menschen. Entstanden ist

diese Sichtweise angesichts des Umbruchs der industrialisierten Arbeit, in der der ArbeiteramFließbandnurnocheinRädchen innerhalb eines Systems war. Es wuchs die Erkenntnisdarüber,dassMitarbeiterdaran interessiertsind,aktivmitzugestaltenwiesie arbeiten und welchenWert ihre Arbeit hat. Doch New Work meint noch mehr. Wichtig dabei sind insbesondere folgende vier Prinzipien: Sinnhaftigkeit der Arbeit, selbstverantwortliches Arbeiten, Flexibilität und Weiterentwicklung der Mitarbeitenden, erklärt Eigel. „Vieles davon gibt es imHandwerkbereits.“Dochsiesiehtinder BrancheauchEntwicklungspotenzialbeiden vier New-Work-Prinzipien.

Sinnhaftigkeit:Zusammenhängedeutlich machen

EinwichtigesNew-Work-PrinzipistdieSinnhaftigkeit der Arbeit: Hier kann das Handwerk punkten. Beim Einbau einer Heizung oder der Reparatur eines Fensters liegt der SinnaufderHand.„Trotzdemisteswichtig, den Sinn jeder vielleicht auch ungeliebten Aufgabe erklären zu können“, sagt Eigel. „Warum tue ich etwas?“

Gerade Azubis und jüngere Mitarbeitende seien leichter zu motivieren, wenn

BeiNewWorkgehtesauch darum,dieMitarbeiterin Entscheidungsprozesse einzubeziehen.

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„Veränderungenschnellumsetzen,dasgehtnur, wenndasTeammitzieht.“
AndreaEigel,BeraterinimHandwerk
KATHARINAWOLF

siedieZusammenhängeerkennen:Sodient fegen nicht der Azubi-Schikane, sondern sorgtfürmehrArbeitssicherheit.Aufräumen istwichtig,weilAufgabenschnellererledigt werdenkönnen,wennallesanseinemPlatz zu finden ist.

Selbstverantwortung:Nichtimmermuss derChefentscheiden Soliefesfrüher:DerMeistersagt,wasgetan werdenmussunddieAngestelltenführenes aus.BeiNewWorklaufenEntscheidungsprozesse anders. „Es geht darum, MitarbeitendenmehrEigenverantwortungfürihreAufgabenzuzutrauen“,beschreibtEigel.Teams, dieihreBaustellenselbstorganisieren,Filialen,dieeigenverantwortlichSchichten-und UrlaubspläneerarbeitenoderMitarbeitende, die definierte Bereiche allein verantworten sind nur einige Beispiele dafür.

„WichtigeVoraussetzungen sindeinegute Kommunikationund einepositive Fehlerkultur.“
AndreaEigel, Beraterinim Handwerk

Von selbst funktioniert das allerdings nicht:„WichtigeVoraussetzungendafürsind eineguteKommunikationundeinepositive Fehlerkultur“, sagt die Beraterin. Je nach BetriebsgrößekönnebeispielsweiseeinVertrauenskreisausChefundMitarbeitervertreternüberaktuelleEntwicklungenimBetrieb sprechen und gemeinsam beraten. „So fließen unterschiedliche Perspektiven ein und gleichzeitig ist die Kommunikation in den Betriebsichergestellt.“Digitalisierunghelfe dabei, allen die nötigen Informationen zur Verfügung zu stellen. „Wenn per App Pläne undZahlenaufderBaustellevorliegen,muss nichtimmerderChefwegeneinerEntscheidung angerufen werden“, erklärt Eigel.

Flexibilität:MehralsdieVier-Tage-Woche New Work, das klingt für viele nach Home OfficeundVier-Tage-Woche.„Flexibilität

meint aber mehr, nämlich die Bereitschaft, die sich ändernden Bedürfnisse der Mitarbeitenden zu berücksichtigen“, sagt Eigel. NatürlichkönneesdabeiauchumkreativeArbeitszeitmodellegehen,sodieBeraterin.„WasimRahmenderbetrieblichenMöglichkeitengeht,sollteauchgenutztwerden.“

Ein Malerbetrieb, der einer allerziehenden Mutterermöglicht,eineStundespäteranzufangen,weildieKitaerstspätöffnet,derStart zurBaustellevonZuhausestattvomBetrieb, kurzfristig einenTag Urlaub ermöglichen –um solche Dinge geht es und die gibt es in vielen Betrieben bereits, so Eigel.

WeiterentwicklungderMitarbeitenden: AlleanBordhalten New Work bedeutet, dass sich die Arbeit individuellandieBedürfnissederMitarbeitendenanpasst.Dasheißtaberauch:„Nicht jeder will eine Vier-Tage-Woche und nicht jeder will selbstverantwortlich arbeiten“, meint Eigel. Führungskräfte müssten sich daraufeinstellen,dassMitarbeitendeindividuellgeführtwerdenmüssenundsichnicht alle dem Stil des Chefs anpassen.

„BeiNewWork gibteskeine Einheitslösung,diefür jedenBetrieb passt.“
AndreaEigel, Beraterinim Handwerk

Foto: Kaleidoskop Marketing

Gleichzeitig dürfe niemand abgehängt werden, warnt die Handwerks-Beraterin.

„Auch die Mitarbeitenden müssen sich immerwiederanVeränderungenanpassen, seiesaneineneueSoftwareoderaneineveränderteArbeitsweise.“Führungskräftehaben daherdieschwierigeAufgabe,dieMenschen sachte in die richtige Richtung zu führen.

NewWork:SchlagwortoderDauertrend?

„AuchinZukunftwerdenunsschnelleVeränderungenvielFlexibilitätabverlangen–man denke nur an die rasanten Fortschritte der Künstlichen Intelligenz“, konstatiert Eigel. „Handwerksbetriebebrauchendeshalbeine Unternehmenskultur,dieesermöglicht,auf solcheVeränderungenimAustauschmitdem Team zu reagieren und sie für den Betrieb zu nutzen.“

Dabei sei klar, dass es nicht die eine Lösung für alle Handwerksbetriebe gebe.

„Es kommt schon sehr individuell auf das Gewerk, den Betrieb und das Team an“, räumt die Beraterin ein. Aber sie ist überzeugt:InvielenBetriebenistvielesmöglich – „wenn man nur will.“ W

FlexibilitätundKarriere–dasgehtauchimHandwerk

WennesumdieBedürfnisseseinerMitarbeitergeht,istChristianFlack(Foto)zu vielembereit.DerBauingenieurundZimmererausBaden-WürttembergbeschäftigteinjungesTeaminseinemBetrieb, HolzbauFlack,dersichseitderBetriebsübernahmeimJahr2013von15auf40 Mitarbeitermehralsverdoppelthat.

„Wirbildenaus,umunserenBedarf anFachkräftenzudecken“,sagtFlack. 13Azubissindderzeitbeschäftigt.Nicht jederbleibt,dochdemBetriebliegtviel daran,dieMitarbeitendenmitguten Entwicklungsmöglichkeitenoderflexibler Arbeitszeitzuhalten.„Wirhabeneinen Lageristen,derwegenderFamilieeine Stundespäteranfängt“,nenntFlackein Beispiel.AndereMitarbeiterkommennur anvierTageninderWocheindenBetrieb.

DochFlacksiehtauchGrenzender Flexibilität:„EsisteinschmalerGrat“, betonter.Schließlichdürfenichtder Eindruckentstehen,jederkönnekommen

undgehenwannerwolle.„Flexibilität gehtnurzusammenmitklarenRegeln.“ DerLageristfängtnichtjedenTagzueiner anderenUhrzeitan,sondernverlässlich um8.30Uhr.„ManmussdasganzeTeam unddieStimmungimBlickbehalten“,so Flack.Undnichtzuletzt:„DieBaustellen müssenfunktionieren.“

Perspektivenschaffen Nochwichtigeristes,seinemTeamgute Entwicklungsperspektivenzubieten.Für einenjungenMeisterwurdedaherein eigenerBereichgeschaffen:„Mitdem Wachstumkamenimmermehrgroße Projekte“,berichtetFlack.DochalsregionalerBetriebsindunsauchdiekleineren Aufträgewichtig.„Diemusstenwirimmer dazwischenschiebenundkonntenden KundenkeinezuverlässigenTermine nennen“,erinnertersich.Nunkümmert sichderjungeMeisterweitgehendeigenständigumdiesekleinenProjekte–vom

Angebotbis zurRechnung.„So bekommendie Kundeneinen festenTerminund wirkonnteneinemMitarbeitereinen attraktivenArbeitsplatzbieten“,nennt FlackdieVorteile. SeinzweiterGeschäftsführerist ebenfallseinEigengewächsausdem Betrieb.„MankannimHandwerkauch miteinemHauptschulabschlussKarriere machen“,betontFlack.Erbedauert,dass kleineundmittlereBetriebeoftinsHintertreffengeraten,wennesumKarriere geht:„DieLeutehörenauf,weilsiekeine Chancesehen,sichweiterzuentwickeln.“ Dochvielesseimöglich,davonistder Zimmererüberzeugt:„Wirversuchenim BetriebPlatzundEntwicklungsspielraum zuschaffen,damitsichjederweiterentwickelnkann.“ (KW)

TeilzeitaufRekordniveau

DieTeilzeitbeschäftigungerreichtneueHöchstzahlen,doch dasArbeitsvolumensinkt–dassagtderIAB­Bericht.

DieTeilzeitquoteseiimersten Quartal2025imVergleichzum Vorquartalum0,4Prozentpunkte auf39,8Prozentgestiegen,berichtet dasInstitutfürArbeitsmarkt-und Berufsforschung(IAB).Damithabe dieTeilzeitbeschäftigungeinen neuenHöchstwerterreicht.DieZahl derErwerbstätigenhingegenseiim GegensatzzumVorjahresquartalum 60.000auf45,82MillionenPersonen gesunken.DieZahlderTeilzeitbeschäftigtenhabesichum1,1Prozent erhöht,währenddiederVollzeitbeschäftigtenum0,6Prozentauf 25,35Millionenzurückgegangensei.

DieseEntwicklunghängeauch miteinemZuwachsinBranchenmit einemhohenTeilzeitanteilwiedem

Gesundheits-undSozialwesensowie ErziehungundUnterrichtzusammen.EbensospielenJobverlustein vollzeitdominiertenBranchenwie IndustrieundBaueineRolle.Enzo Weber,LeiterdesIAB-Forschungsbereichs„PrognosenundgesamtwirtschaftlicheAnalysen“,betont,dass dieWirtschaftskrisedasArbeitsvolumendrücke,undesmehrKurzarbeit undwenigerVollzeitstelleninIndustrie,BauundZeitarbeitgebe. DasArbeitsvolumender Erwerbstätigenseium0,2Prozent auf15,66MilliardenStundengestiegen.Saison-undkalenderbereinigt habedasArbeitsvolumengegenüber demVorquartaljedochum0,4Prozentabgenommen.Diedurchschnitt-

DieZahlderTeilzeitbeschäftigtenstiegimerstenQuartal2025lautIABauf16,75Millionen Personen.

licheWochenarbeitszeitsankim VergleichzumVorjahresquartal leichtauf30,34Stunden.Während Vollzeitbeschäftigteetwaskürzer arbeiteten,stiegdieArbeitszeitbei Teilzeitkräftenauf18,54Stunden,da siezunehmendseltenerinMinijobs mitgeringerStundenzahltätigseien, sodasIAB. (JTE) W

FachkräftesicherungimFokus

DasBundesministeriumfürWirtschaftundEnergieunterstütztkleineundmittlereUnternehmenbeiderEntwicklunginnovativerLösungenzurFachkräftesicherung.

Im Innovationsprogramm für Geschäftsmodelle und Pionierlösungen (IGP) ist ein neuer Förderaufruf gestartet. Im Mittelpunkt stehen Innovationen zur Fachkräftesicherung und Arbeitsmarkintegration. Die Zielgruppe für dieses Programm sind laut dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE) kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Unterstützt werde bei der Entwicklung marktnaher, nichttechnischer Innovationen.

„VieleUnternehmen suchenhänderingend Arbeits-undFachkräfte“, betontGittaConnemann, parlamentarischeStaatssekretärinimBMWE.Daher seienkreativeLösungen gefragtundwürdengefördert.DieKraftdesMittelstandesliegeinseinem Ideenreichtum–auch beiderGewinnungund BindungvonTalenten,so Connemann.

Das IGP fördere unternehmerische Innovationen, die die Zukunft des Standortes Deutschland

sichern sollen. Das Budget betrage pro Förderrunde etwa 10 Millionen Euro. Zum aktuellen Förderaufruf gehörten Innovationen für Aus-, Fort- und Weiterbildung, neue Konzepte und Services zur Gewinnung ausländischer Fachkräfte sowie Angebote zurVereinbarkeit von Familie und Beruf. Die besten Ideen würden in einem mehrstufigen Verfahren ermittelt.

Das IGP erweitere und modernisiere die Unterstützung für unterneh-

merische Ideen. Es werde vor allem von kleinen, jungen und digitalaffinen Unternehmen stark nachgefragt. Ende 2025 sei der nächste Förderaufruf geplant, der Geschäftsmodelle und Pionierlösungen für mehr Attraktivität und Wirtschaftskraft von Stadt und Land in den Fokus nehmen soll. (JTE) W w

WeitereInformationen undEinreichungvon Teilnahmeanträgenbis zum19.Augustunter: www.bmwk.de

Foto: Markus Mainkastock.adobe.com

Offene Stellen? Frauen gezielt ansprechen!

2024 konnte hierzulande etwa die Hälfte aller offenen Stellen in Handwerksberufen nicht besetzt werden. Ein Lösungsansatz? Mehr Frauen!

STEFANIEHÜTZ

Im letzten Jahr entfiel 22,1 Prozent der gesamtenFachkräftelückeinDeutschland auf Handwerksberufe. Das geht aus der aktuellen Studie „Fachkräftemangel in Handwerksberufen: Frauen sind ein wichtiger Teil der Lösung“ des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (Kofa) hervor.

Bundesweithabendemnach107.564passend für das Handwerk qualifizierte Fachkräfte gefehlt, darunter

● knapp 90.000 Gesellinnen und Gesellen mit abgeschlossener Berufsausbildung,

● 8.700 Meisterinnen und Meister sowie

● etwa 9.500 Absolventen und Absolventinnen weiterer handwerklicher Fortbildungen, wie etwa Master Professional für Restaurierung im Maler- und Lackiererhandwerk.

30.000

MEISTERINNEN wurdenzwischen Juni2023undJuni 2024insozialversicherungspflichtigen Handwerksberufen beschäftigt.

UnterdenHandwerksberufenmitdemgrößtenFachkräftemangelsindvieleBauberufe, diefürdieEnergiewendevonzentralerBedeutungsind,wiebeispielsweisedieBauelektrik, die Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sowie die Dachdeckerei. Gute Nachricht: In diesenBerufengabes2024leichteZuwächse beiweiblichenBeschäftigten.

FrauenanteilinEngpassberufensteigt OhnehinzeigtsichlautKofa-Studieeininteressanter Trend: Während die Zahl weiblicher Beschäftigter in Handwerksberufen ohne Fachkräfteengpass seit 2013 deutlich zurückging(minus14,6Prozent),stiegsiein Berufen mit dauerhaftem Engpass deutlich an(plus18Prozent).Mankönnteesauchso formulieren: Wenn es eng wird, kommen Frauen zum Zuge.

FürdieZukunftwirdeswichtigsein,mehrFrauenfürdasHandwerkzubegeistern.

InsgesamtliegederAnteilsozialversicherungspflichtigbeschäftigterFraueninHandwerksberufenseit2013unverändertbeirund 24Prozent.EinniedrigerWert,dennüberalle Berufe hinweg bewege sich der Frauenanteil bei gut 46 Prozent. Auch innerhalb der SparteHandwerkwurdenerheblicheUnterschiede ermittelt. So liege die Frauenquote beiSchornsteinbaugesellinnenlediglichbei 0,1Prozent,imVerkaufvonBack-undKonditoreiwarendagegenbei91,6Prozent.

MehrMeisterinnenimHandwerk ZwischenJuli2023undJuni2024wurdender Kofa-Studie zufolge knapp 30.000 sozialversicherungspflichtigeMeisterinneninHandwerksberufenbeschäftigt,gut7.000mehrals noch 2013. Die Zahl der auf Meisterniveau beschäftigtenMännerseiimselbenZeitraum konstant geblieben, bei etwa 139.000. HierdurchstiegderFrauenanteilinder„Meisterklasse“ von 13,3 Prozent auf 17,1 Prozent. Der größte prozentuale Zuwachs an Meisterinnen wurde wiederum in männertypischenHandwerksberufenermittelt,wie

● demTiefbau (plus 134 Prozent; Frauenquote bei 2 Prozent)

● dem Hochbau (plus 114,8 Prozent; Frauenquote 1,9 Prozent)

● Metallbau und Schweißtechnik (plus 96,8 Prozent; Frauenquote 1,4 Prozent).

MehrFrauenfürdasHandwerkgewinnen

Laut den Studien-Autorinnen gelte es nun:

● GeschlechterklischeesinderBerufsorientierungund-beratungzuüberwinden.

● Weibliche Rollenvorbilder sichtbar zu machen.

● MädchendieMöglichkeitzugeben,sich auszuprobieren,umpositiveErfahrungen imgewerblich-technischenBereichzu sammeln.Betriebekönnensichdafür beispielsweiseamjährlichenGirls’Day beteiligenundihreTürenöffnen.

AuchdiePolitikistgefragt

Aber auch für die Politik gibt es eine Botschaft:EinebessereAbsicherungvonSchwanger-undMutterschaftfürGründerinnenund Selbstständige könnte dazu beitragen, dass nochmehrFrauenbereitsind,Handwerksbetriebezugründenundzuübernehmen.Auch das wäre wichtig, denn viele BetriebsinhabererreichenindenkommendenJahrendas reguläreRenteneintrittsalterundwollenihre Betriebeübergeben. W

Lautden StudienAutorinnen gelteesnun Geschlechterklischeesin derBerufsorientierungund -beratungzu überwinden.

SogehtZusammenarbeit mitFrauenimHandwerk

KarinBeier(Foto)istInhaberinderApenburger Landbäckerei,inder nurFrauenarbeiten. EinMerkmal,dasso nichtgeplantwar;sich aberdurcheinenZufall entwickelthat.IhreMitarbeiterinnenhatdieBäckermeisterinhauptsächlich überMundpropagandagefunden.„Hierauf demLandhabenwirunsereigenesNetzwerk“, erklärtBeier.Aberdie60-Jährigegehtmitder ZeitundhatzweiihrerMitarbeiterinnenüber digitalePlattformengefunden.Dafürhatsich dieUnternehmerinausApenburgUnterstützungvonLandesinitiative‚FachkraftimFokus‘ geholt.

WeiblicheFachkräftein Entscheidungeneinbeziehen „MitFrauenzuarbeitenisteinfachtoll“,sagt dieMeisterin.Ebenfallshabesiegelernt, dasseswichtigist,weiblicheFachkräftein Entscheidungenmiteinzubeziehenundihnen denRückenzustärken.Mansolltesienicht inKonkurrenzmitMännernsetzen:„Wenn Frauenuntersicharbeiten,blühensieauf“, betontBeier.Zudemmöchtesiemiteinem Klischeeaufräumen:„WennFrauenzusammenarbeiten,sindsienichtzickig.Dieses Klischeeistärgerlichundstimmtausmeiner Sichteinfachnicht“.

TippsfürBetriebe,dieFrauengezielt ansprechenwollen

„WichtigisteineSichtbarkeitvonFrauenim Handwerk.Ichempfehle,sieinGesprächenin ihremVorhabenzubestärken,indieseBerufe zugehen“,sagtBeier.

UndnocheinenTipphatdieMeisterin:In vielenBranchenwirdabdemBekanntwerden derSchwangerschafteinBeschäftigungsverbotausgesprochen.Daherempfiehltdie Unternehmerin,beiderBeschäftigungjunger FraueneineSchwangerschaftimmermitzudenken.EinBetriebsolltenichtblindindie Personalplanunggehen,sondernsoaufgestelltsein,dassAusfällekompensiertwerden können. (JTE)

SetztaufmoderneStrukturen,WissenstransferundKommunikation:Bauunternehmerin

Kommunikativ Türen öffnen

In

der Baufirma von Ann-Marie

Franke werben Mitarbeiter von sich aus Fachkräfte an. Das ist das Ergebnis eines

Veränderungsprozesses

im Betrieb. Aber nicht nur das.

Wenn Ann-Marie Franke mit ihren Mitarbeitenden Jahresgespräche führt, fragt sie immernach,obsichdiePersonimTeamwohlfühlt.EinweitererwichtigerPunktsinddieEntwicklungsmöglichkeiten der Fachkräfte: „Ich frage zum Beispiel: ‚Wo willst du hin? Was möchtest du erreichen?‘ Oder: ‚Was bist du bereit, dafür zu tun?‘‘“,berichtetdieBauunternehmerinaus Sarstedt. Nicht selten habe sie dann schon gehört,dassjemandgerndieMeisterschule besuchen würde oder aber auch zufrieden auf der aktuellen Position ist.

AlteStrukturenaufgebrochen SeitihrerÜbernahmealsGeschäftsführerin hat Franke in dem Handwerksbetrieb vor allemandenThemenOffenheit,Kommunikation,TransparenzundDigitalisierunggearbeitet.„AlteStrukturenundProzesselocken junge Menschen heute nicht mehr“, ist die 35-Jährige überzeugt. Sie habe erlebt, dass Auszubildende – anders als früher - Raum für sich und ihre Anliegen einfordern. DiestudierteArchitektinhatbereitsals JugendlichePraktikainArchitektur-undBau-

„AlteStrukturenund Prozesse lockenjunge Menschen heutenicht mehr.“
Ann-MarieFranke, Unternehmerin

betriebengemachtundistindemFamilienunternehmenaufgewachsen.2015istFranke alsBauleiterinindenHandwerksbetriebmit heute30Mitarbeitendeneingestiegen.Nach undnachhabesieGeschäftsführer-Tätigkeiten von ihremVater übernommen. Die offizielle Übergabe fand zum 70. Jubiläum der FrankeBauunternehmenGmbHimJahr2024 statt.AlsProkurististJoachimFrankenoch im Betrieb beschäftigt.

Mit einem angestellten Meister teilt sich Ann-Marie Franke die Kunden auf. Wenn es um Fassadenbaustellen geht, ist er der Ansprechpartner – in Sachen Generalunternehmertum übernimmt sie. Erster KontaktzumTeamsinddieBauleiteraufden Baustellen.

PerspektivenbindenMitarbeitende Auch Tandems von älteren und jüngeren Gesellen hat Franke eingeführt. „Für den Wissenstransfer in unserem Betrieb ist das sehrwertvoll“,sagtsie.JederbekommtausreichendFreiheitenundSpielraum,sichweiterzuentwickelnundIdeenmiteinzubringen. UndesgibtfürjedeneineVertrauensperson im Betrieb.

Ann-MarieFranke

Spezialisiert hat sich der Betrieb auf Bauen im Bestand. Bei der Einsatzplanung achte sie darauf, dass Gesellen ihren Stärkenentsprechendarbeiten.„Manmussden jungen MenschenVertrauen entgegenbringen und ihnenVerantwortung übertragen“, ist Franke überzeugt. Dafür müsse man als Chefin auch locker lassen können.

Bei der Besprechung der Bauvorhaben legt sie die Kostenstruktur offen. Franke informiert darüber, welche Zeiten sie für die Erfüllung bestimmter Aufgaben veranschlagt.Somachesietransparent,wannein Bauvorhaben erfolgreich ist.

Und das trägt Früchte: Seit einiger Zeit bringen die jungen Gesellen Bekannte mit in den Betrieb – also potenzielle Mitarbeitende. „Es spricht sich herum, dass sie sich wertgeschätztundgesehenfühlen“,sagtdie Unternehmerin. „Wer denkt, dass offene KommunikationnurbeiFraueneinwichtiges Themaist,derirrt“,ergänztFranke,diesich imArbeitskreis„JungerBauunternehmer“in Niedersachsenengagiert.

MigrationalsChancefürdasHandwerk Um dem Fachkräftemangel in der Branche zu begegnen, beschäftigt das FamilienunternehmenschonlängerMitarbeitendemit Migrationshintergrund–beispielsweiseaus Osteuropa,demIran,MarokkooderLiberia.

Ministergratuliert

GrantHendrik

TonneistseitMai 2025neuerniedersächsischer Wirtschaftsminister.Inseiner neuenFunktion hatderSPD-Politiker erstmalseineniedersächsischeHandwerkskammer(HWK)besucht.Beider VollverssammlungderHWKHannover überbrachteTonneGlückwünsche zum125-jährigenJubiläum.„Sie dürfenstolzdaraufsein“,sagteTonne. „SieleistenhierhervorragendeArbeit.“DerMinisterthematisierteinseinerRedeauchdieHerausforderungen beiderberuflichenBildung:„Junge

„Werdenkt, dassoffene Kommunikationnur beiFrauen einwichtiges Themaist,der irrt.“

Franke, Unternehmerin

DerSchlüsselzurerfolgreichenBindungliegt aus ihrer Sicht auch hier in der Kommunikation. So unterstütze sie Mitarbeitende, in DeutschlandFußzufassenundhörezu,wo esProblemeundBedarfegibt.Auchhelfesie ihnen,ihreSprachkenntnissekontinuierlich zuverbessern,teilweiseauchdurchBeantragung für Förderungen.

AberauchimTeamspieltMigrationeine Rolle.„RassismusistimmerwiederThema, nichtnuraufBaustellenoderinderSchule. Wir haben viele Hürden abgebaut, stellen mehr Fragen und gehen anders miteinander um“, berichtet die Unternehmerin. Das wüsstennichtnurdieKollegenmitMigrationshintergrund zu schätzen.

SchlankeVerwaltung,digitaleProzesse Was die jungen Menschen aber auch animiert, im Franke Bauunternehmen zu arbeiten, sind das digitale Umfeld und die schlanken Strukturen. Projekte, Löhne, Rechnungen und vieles mehr werden digital erfasst. „Ich habe dadurch tagesaktuell eine Kostenübersicht und weiß, wo wir stehen“, sagt Ann-Marie Franke. Betriebliche Smartphones habe sie bereits vor Corona eingeführt,siesorgenfüreinenreibungslosenAblauf.UndworaufdieUnternehmerin ganzbesondersstolzist:„Werhierzufrieden ist, wirbt von sich aus für uns.“ W

LeutesindtrotzdergutenBerufsbildungindenSchulenoftverunsichert“, soTonne.Dasliegevorallemander VielzahlderMöglichkeiten.Nach EinschätzungdesMinisterskannhier vorallemBegegnungzwischenden jungenLeutenunddenBetriebenhelfen–zumBeispieldurchPraktika.Eine besondereEhrewurdedemMinister zumAbschlussderVollversammlung zuTeil:ErdurftemitPeterKarst(l.) undThomasGehre(r.)dieGeburtstagstorteanschneiden. (AML)

Azubi-Ticketgefragt

EineMehrheitderBetriebebefürwortetdieEinführungdesAzubitickets inNiedersachsen.Dasergabeine BlitzumfragederLandesvertretung

derHandwerkskammernNiedersachsen(LHN)unter770Betrieben.Die Ergebnisse:Über80Prozentder Betriebebefürworteneinlandesweites AzubiTicket.Fast90Prozentseheneine bessereErreichbarkeitderLernorte Schule,Betriebundüberbetriebliche UnterweisungalsVorteil.Mehralszwei Drittelsindüberzeugt,dasseinTicket dieAusbildungattraktivermacht.„Die ErgebnisseunsererUmfragezeigen deutlich,wiegroßderWunschnach mehrMobilitätundChancengleichheit inderberuflichenBildungist.Das AzubiTicketkanneinSchlüsselinstrumentsein,umdiedualeAusbildungzu stärkenundjungenMenschendenWeg insHandwerkzuerleichtern“,sagte HildegardSander,HauptgeschäftsführerinderLHN. (JA)

Foto: Anna-Maja Leupold

Betriebsprüfersollenentlastetwerden:DeswegenmüssennunUnternehmenselbstihreSteuererklärungennacheinerBetriebsprüfungkontrollieren.

Achtung Steuerfalle

Unternehmen müssen ab 2025 nach einer Betriebsprüfung durch das Finanzamt selbstständig weitere Steuererklärungen berichtigen. Andernfalls drohen Strafen.

JÖRGWIEBKING

Schon bisher mussten Unternehmen fehlerhafteoderunvollständigeAngabeninSteuererklärungenkorrigieren. Das schreibt § 153 Abs. 1 der Abgabenordnung(AO)vor.Neuist§153Abs.4AO: DieseVorschrift verpflichtet Unternehmen, nacheinerBetriebsprüfungselbstzuprüfen, obdiefestgestelltenFehlerauchandereJahre betreffen – und gegebenenfalls die entsprechendenErklärungenzukorrigieren.

DieneueRegelungsolldieFinanzämter entlasten.FrühermusstendieBeamtenselbst prüfen, ob sich Fehler aus einer Prüfung auf andere Jahre auswirken. Diese Aufgabe sollenBetriebsinhabernunselbstübernehmen.Was sie dabei beachten müssen, weiß Steuerberater Dirk Rose,Vizepräsident der Bundessteuerberaterkammer in Berlin.

WasmüssenUnternehmenkorrigieren? UnternehmenmüssennichtnurFehlerkorrigieren,dieihnenspäterauffallen.„Siemüssen nun auch Angaben in einer anderen Steuererklärungberichtigen,wenndieseAngaben

„Esgibtweder gerichtliche Entscheidungennoch verbindliche Vorgabender Finanzverwaltung.“

Foto: Bundessteuerberaterkammer

durch eine Außenprüfung in einem anderen Zusammenhang als fehlerhaft erkannt wurden“, sagt Rose. Diese Korrekturpflicht bestehedannnichtnurfürdengeprüftenZeitraum,soRose.„Siekannsichauchaufandere ZeiträumeoderErklärungenerstrecken.“Der SteuerberatererläutertdasaneinemBeispiel:

● Ein Unternehmer hat Steuererklärungen für die Jahre 2020 bis 2024 abgegeben.

● 2025 überprüft das Finanzamt die Jahre 2020 bis 2022.

● Dabei berechnet die Finanzverwaltung die Abschreibung eines Betriebsgebäudes neu.

● Der Unternehmer muss nun die Steuererklärungen für 2023 und 2024 prüfen und die Abschreibung anpassen.

WieweitdieneueBerichtigungspflichtreicht, ist noch unklar: „Es gibt weder gerichtliche Entscheidungen, noch verbindlicheVorgabenderFinanzverwaltung“,sagtRose.Fraglich sei etwa, ob die Pflicht nur denselben Sachverhaltbetrifft,etwadieAbschreibung

eines Gebäudes, oder auch vergleichbare Fälle, wie die Behandlung von Reisekosten.

NeueBerichtigungspflicht:Wasfälltdarunterundwasnicht?

DieBerichtigungspflichtnach§153Abs.4AO geltefüralleSteuernundSteuervergütungen, dieabdem1.Januar2025entstehen,sagtRose. AußerdemgiltsiefürfrüherentstandeneSteuern, wenn das Finanzamt dafür noch keine PrüfungangeordnethatoderdiePrüfungerst nachdem1.Januar2025anordnet.

Die Pflicht greife jedoch nur unter bestimmten Bedingungen:

1 BestandskräftigerPrüfbescheid: Ein Sachverhalt wurde durch eine Außenprüfung als fehlerhaft erkannt, und diese Feststellung wurde inzwischen in einem rechtskräftigen Steuerbescheid umgesetzt.

2 GleicherSachverhalt: Die Korrekturpflicht betrifft nur andere Steuererklärungen, in denen dieser Sachverhalt

„EinVerstoß kannals vorsätzliche Steuerhinterziehungoder alsleichtfertigeSteuerverkürzungdurch Unterlassen gewertetwerden.“

DirkRose, Steuerberater

ebenfalls zu einer falschen Besteuerung geführt hat.

3 UngeprüfteSteuererklärungen:Diese anderen Steuererklärungen waren nicht Teil der ursprünglichen Prüfung.

WelcheSanktionendrohenbeiVerstoß?

WerdieBerichtigungspflichtnach§153Abs. 4 AO ignoriert, riskiert ein OrdnungsgeldoderSteuerstrafverfahren.„EinVerstoßkann alsvorsätzlicheSteuerhinterziehungoderals leichtfertigeSteuerverkürzungdurchUnterlassen gewertet werden“, warnt Rose.

WiesolltensichbetroffeneUnternehmen verhalten?

Betriebsinhaber sollten die Ergebnisse von Betriebsprüfungengenauprüfen,empfiehlt derSteuerexperte.FührendieFeststellungen zuÄnderungenandererSteuererklärungen, „kann eine vorsorgliche Korrektur empfehlenswert sein, um mögliche Sanktionen zu vermeiden“. W

SchadensersatznachFalschberatung

EinEnergieberatermuss6.000EuroSchadensersatzzahlen:ErhatteeinenKundenfalsch beraten,wodurchdieserdieFörderungfürdieenergetischeSanierungverlor.

DerFall:EinHauseigentümerplantdieenergetische SanierungseinesEinfamilienhausesundbeauftragt einenEnergieberater.Mit dessenUnterstützung beantragtderHauseigentümerdieFörderung gemäßderRichtlinie derBundesförderung füreffizienteGebäude (BEG­Richtlinie).Nachder ZusagefürdieFörderung holtderHauseigentümer AngebotefürdieSanierungein.DieAngebote schickterdemBerater,der diesenichtbeanstandet.

Nach Abschluss der Sanierung gibt der

Hauseigentümer imVerwendungsnachweis der Fördermittel die durch die Sanierung erreichten Wärmedurchgangskoeffizienten der Gebäudehülle an. Doch das zuständige Bundesamt verweigert die Förderung teilweise: Die neuen Fenster und Dachfenster hätten zu hohe Wärmedurchgangskoeffizienten und seien daher nicht förderfähig. Daraufhin verklagt der Hauseigentümer den Energieberater auf Schadensersatz. DasUrteil: Das Landgericht Berlin spricht dem Kläger Schadensersatz in

Höhe der entgangenen Förderungssumme zu. Der Energieberater habe seine Pflicht zur fachlich zutreffenden Beratung verletzt.Vor allem hätte er die Angebote auf ihre Förderfähigkeit prüfen müssen. Darüber hinaus habe er den Hauseigentümer falsch beraten, weil er selbst von falschen Werten ausgegangen sei. Zudem habe er in E­Mails an den Kunden auf das Gebäudeenergiegesetz (GEG) und nicht auf die Werte der BEG­Richtlinie verwiesen. Die Beratung sei auch deshalb unzu-

reichend und fehlerhaft gewesen. (JW) W

aLGBerlin:Urteilvom 18.Februar2025, Az.30O197/23

FenstermitzuhohenWärmedurchgangskoeffizienten:DerEnergieberaterhättebesserberatenmüssen.

Foto: Robert KneschkeFotolia.com

Hard- und Software schnell abschreiben

KennenSiedieSteuerregelnzurAbschreibungvonHardwareundSoftware?AchtTipps,wieSiedieKostenfürProgramme,ComputerundandereGeräteschnellabsetzen.

JÖRGWIEBKING

Die Abschreibung von Hard- und Software gehört zu den wenigen erfreulichen Aspekten des deutschen Steuerrechts: Sie entlastet Betriebe finanziell und bürokratisch, denn sie dürfen die Kosten im Anschaffungsjahr vollständigabschreiben–ohneBegrenzung.

1.SofunktioniertdieAbschreibung

Das Bundesfinanzministerium (BMF) geht von einer einjährigen Nutzungsdauer aus, erlaubt aber auch Alternativen. Betriebe haben dadurch drei Möglichkeiten:

● EinjährigeAbschreibung: Die Kosten werden monatsgenau über 12 Monate verteilt.

DasBMF erlaubteine einjährige Abschreibung,eine mehrjährige Abschreibung odereine Sofortabschreibung.

● Sofortabschreibung:Diegesamten AnschaffungskostenwerdenimAnschaffungsjahralsBetriebsausgabenangesetzt.

● MehrjährigeAbschreibung:Die Kosten werden gemäß den Abschreibungstabellen der Finanzämter über drei bis fünf Jahre verteilt.

Ein Beispiel: Sie haben für Ihr UnternehmenimOktober2024einTabletimWertvon 2.100 Euro netto angeschafft.

● EinjährigeAbschreibung: Im Anschaffungsjahr schreiben Sie 525 Euro ab (Oktober bis Dezember je 175 Euro), im Folgejahr die restlichen 1.575 Euro (Januar bis September).

FürSoftwareundHardwareiststeuerlicheinemonatsgenaueeinjährigeAbschreibungvorgesehen.Dochesgehtnochschneller.

● Sofortabschreibung:Sie setzen die vollen 2.100 Euro im Jahr 2024 ab.

● MehrjährigeAbschreibung:Beieiner dreijährigenAbschreibungverteilensich dieKostenauf36Monate(58,33Euro proMonat).ImJahr2024schreiben Sie175Euroab(3×58,33Euro),inden Jahren2025und2026jeweils700Euro (12×58,33Euro)und2027dierestlichen 525Euro(9×58,33Euro).

Die monatsgenaue Abschreibung – sei es einjährig oder mehrjährig – lohnt sich für Betriebe, die im Anschaffungsjahr geringe Gewinne erzielen oder in den Folgejahren höhere Gewinne erwarten.

2.DieseSoftwarekönnenSiesofort abschreiben

DieSofortabschreibungimAnschaffungsjahr erlaubt das BMF für

● Standard-Software: etwa Handwerker-, Buchhaltungs-, Steuer-, Grafik- oder Office-Programme.

● IndividuelleSoftware: speziell angepasste oder eigens entwickelte Programme wie ERP-Software,Warenwirtschaftssysteme oder andere Anwendungen zur Unternehmensverwaltung und Prozesssteuerung.

Dabei spielt es keine Rolle, ob die Software lokal installiert oder cloudbasiert ist.

3.GemieteteSoftwaresofortabsetzen Monatliche Kosten für gemietete Software, etwa Software-as-a-Service (SaaS), fallen nicht unter die Sofortabschreibung. Die Software gilt als Dienstleistung, nicht als Anschaffung.DieKostendafürsindlaufende BetriebsausgabenundsofortinvollerHöhe absetzbar.

4.AndereRegelnfürdieWebsitedesBetriebs Für Websites von Unternehmen gilt die Sofortabschreibung nicht, wie die Oberfinanzdirektion Frankfurt am Main betont. Erstellungskosten müssen über drei Jahre abgeschrieben werden.

Beauftragt ein Handwerksbetrieb eine AgenturmitderErstellungeinerHomepage für 5.000 Euro, verteilt sich die AbschreibungaufdreiJahre.LaufendeKosten,etwa für Hosting oder ein gemietetes ContentManagement-System, sind hingegen sofort absetzbar.

Diemonatsgenaue Abschreibung lohntsichfür Betriebe,die imAnschaffungsjahr geringe Gewinne erzielenoder indenFolgejahrenhöhere Gewinne erwarten.

5.FürdieseHardwaregiltdieverkürzte Abschreibung

Das BMF definiert Hardware wie folgt:

● Computer: Desktop-PCs, Notebooks, Tablets mit oder ohneTastatur,Thin Clients,Workstations, kleine Server.

● Zubehör:zum BeispielTastaturen, Mäuse, Scanner, Kameras, Mikrofone, Grafiktabletts, Dockingstationen und externe Netzteile.

● ExterneSpeicher:zum Beispiel Festplatten und USB-Sticks.

● Ausgabegeräte:Monitore,Headsets,Lautsprecher,Drucker,PlotterundBeamer.

6.Aufzeichnungspflichtengeltenweiterhin UnabhängigvonderAbschreibungsmethode geltendieüblichenDokumentationspflichten weiterhin:HardwaremussinsBestandsverzeichnis des Anlagevermögens aufgenommenwerden.GekaufteSoftwaregehörtebenfalls ins Bestandsverzeichnis.

7.BilanzierendeUnternehmen: Steuerberatereinbeziehen! Unternehmen,dieeineHandelsbilanzerstellen,solltendieverkürzteAbschreibungmit ihrem Steuerberater besprechen. Denn die verkürzteAbschreibunggiltnursteuerrechtlich,nichtfürdieHandelsbilanz.Dortbleibt dieAbschreibungnachAbschreibungstabellen oder der tatsächlichen Nutzungsdauer maßgeblich. Die Folge: Statt der in der PraxisoftüblichenNutzungeinereinheitlichen Bilanz müssten Betriebe eine Steuer- und eine Handelsbilanz erstellen.

8.Alternative:SofortabschreibungalsGWG Für Hardware gibt es eine weitere Möglichkeit: Betriebe können sie als sogenannte Geringwertige Wirtschaftsgüter (GWG) im Anschaffungsjahr vollständig abschreiben, wenn:

● der Anschaffungspreis netto maximal 800 Euro beträgt,

● die Hardware selbstständig nutzbar ist.

Beispiele:

● EinTablet für 700 Euro ist sofort als GWG absetzbar.

● EineTastatur für 200 Euro und Kopfhörer für 150 Euro gelten nicht als GWG, da sie nicht eigenständig nutzbar sind.

● Ein Multifunktionsdrucker für 500 Euro ist hingegen GWG-fähig, da er auch ohne PC Fotokopien erstellen kann. W

Was kostet ein

Handwerker?

VieleKundenwissennicht,welcheKostenderStundensatz einesHandwerkersdeckenmuss.ZweiBeispielezeigen, wiedieKalkulationeinerHandwerkerstundeaussieht.

JÖRGWIEBKING

Eine Handwerkerstunde kostet durchschnittlich zwischen 60 und 85 Euro. Zuzüglich Umsatzsteuer sindesalsoeher71bis95Europro Stunde. „Das ist die Spanne, die wir in der Betriebsberatung sehr oft sehen“, berichtet MichaelMetzler,BetriebsberaterderHandwerkskammer Oldenburg. Diese Spanne decktnachseinerEinschätzungrund80bis 95 Prozent aller Betriebe im Kammerbezirk Oldenburg ab. „Aber es gibt auch Betriebe, die eher bei 50 Euro liegen, und wir hatten auchschoneinenmiteinemStundensatzvon 200 Euro“, sagt Metzler.

DieseFaktorenhabenEinflussaufden Stundensatz

EindurchschnittlicherStundensatzseiallerdingssehrungenau,betontderBetriebsbera-

„Der

Stundensatzenthält vieleFaktoren,indenen sichdie Gewerkesehr unterscheiden,aber auchBetriebe untereinander.“

Metzler,

ter.„DerStundensatzenthältvieleFaktoren, in denen sich die Gewerke sehr unterscheiden,aberauchBetriebeuntereinander.“Der StundensatzeinesHandwerkershängtunter anderemvomGewerkab,derkonkretenLeistung,derQualifikationdesMitarbeitenden, demStandortundweiterenFaktoren.Hinzu kommenFahrtkostenundZuschlägefürFeiertage,Wochenenden und Notdienste. Und wenneinKundevomHandwerkereineZertifizierung oder eine Nachhaltigkeitskennzeichnungwünsche,wirkensichderenKosten ebenfalls auf den Stundensatz aus.

Beispielrechnung:

StundensatzBauhauptgewerbe Einen besonders großen Einfluss auf den StundensatzhabendieStundenlöhneunddie betrieblichen Gemeinkosten. Die Betriebs-

EinengroßenEinflussaufdenHandwerker-StundensatzhabenderStundenlohnunddie betrieblichenGemeinkosten.

kostenspiegelnunteranderemdenAufwand für Maschinen und Gebäude wider.

Metzler erläutert das anhand einer Beispielrechnung für einen Betrieb im Bauhauptgewerbe. Der durchschnittliche StundensatzfüreinenGesellenohneZusatzqualifikationen beträgt rund 18 Euro. Die Spannbreite bei den betrieblichen GemeinkostenseisehrgroßundliegtimBauhauptgewerbe zwischen 80 und 120 Prozent des Stundenlohns.InstarkspezialisiertenBetrieben mit hochtechnologischen Maschinen könntendieseBetriebskostenaufbiszu240 Prozent ansteigen.

Beispielrechnung: StundensatzAusbaugewerbe WiegroßderEinflussderBetriebskostenist, zeigtderVergleichmiteinemdurchschnittlichenStundensatzindenAusbaugewerken: DortbeträgtderdurchschnittlicheStundenlohn eines Gesellen ohne besondere Qualifikation rund 17,50 Euro, also kaum weniger als im Bauhauptgewerbe. Allerdings beträgtderdurchschnittlicheAufschlagfür die betrieblichen Gemeinkosten hier nur 30Prozent–wasunterdemStrichzueinem deutlichniedrigerenStundenverrechnungssatz führt:

„Kunden solltenimmer schauen,was sieeinAuftrag unterdem Strichkostet.“
MichaelMetzler, Betriebsberater

Foto: Robert Kneschke-stock.adobe.com

IstderniedrigsteStundensatzam günstigsten?

BeiderAuftragsvergabeachtenvieleKunden aufdenPreis.EswäreallerdingseinFehler, wennsichKundennurandenStundensätzen derHandwerkerorientieren,warntMetzler. EinBetrieb,derinMaschinenundProzesse investiert hat, habe höhere Betriebskosten und werde einen höheren Stundensatz verlangen.WennderBetriebdadurcheffizienter arbeite, gleiche sich das durch die Zahl der Arbeitsstunden wieder aus.

„Ein Unternehmen, das einen Stundensatz von 100 Euro verlangt und 10 Stunden benötigt, ist immer noch günstiger als ein UnternehmenmiteinemStundensatzvon50 Euro, das für die gleiche Arbeit 25 Stunden benötigt“,sagtderBetriebsberater.„DeswegensolltenKundenimmerschauen,wassie einAuftragunterdemStrichkostetundnicht auf die Stundensätze.“

WiedetailliertsolltenBetriebeihre Stundensätzeerläutern?

WennKundendenStundensatzinfragestellen, sollten Handwerker die Zusammensetzung des Stundensatzes gerne erläutern, empfiehltMetzler.AuchkonkreteErklärungen für die Höhe der Gemeinkosten seien hilfreich, zum Beispiel:

● „Ich sorge für die Gesundheitsförderung meiner Mitarbeiter, und das ist auch wichtig für die Motivation.“

● „Ich schule meine Mitarbeiter regelmäßig in neuenTechniken und Materialien, damit wir solche Leistungen kompetent und effizient anbieten können.“

● „Wir investieren in moderne Maschinen, die unsere Mitarbeitenden bei der Ausführung unterstützen und körperlich entlasten.“

Allerdings sollten Betriebe ihre Kosten –wie zum Beispiel die Gemeinkosten – nicht detailliertnachSpezialverfahren,Maschinen odersonstigengeschäftlichenProzessenaufschlüsseln, sagt Metzler. „Da würde mir die Transparenz zu weit gehen.“

Foto: HWK Oldenburg

Dass Handwerksbetriebe auskömmlicheStundensätzeverlangen,seinuneinmal notwendig,betontderBetriebsberater:„Die Inhaber müssen von ihrem Betrieb leben. Es nützt doch niemandem etwas, wenn ein Betrieb zehn Jahre mit zu knapp kalkuliertenStundensätzenarbeitetundimelftenJahr genau deswegen schließen muss.“ W

LautBeschlussder Mindestlohnkommission sollderMindestlohn 2026zunächstauf 13,90Euroangehoben werdenundab2027 dannauf14,60Euro.

13,90EuroMindestlohn?

Die Mindestlohnkommission empfiehlt, die Lohnuntergrenze in zwei Schritten anzuheben. So geht es weiter.

ANNA-MAJALEUPOLD

Zum 1. Januar 2026 soll der gesetzliche Mindestlohn auf 13,90 Euro pro Stunde steigen. Außerdem soll die Lohnuntergrenze zum 1. Januar 2027 auf 14,60 Euro angehoben werden. Das empfiehlt die Mindestlohnkommission.AktuellbeträgtderMindestlohn 12,82 Euro.

DieBegründungderKommission

Die aktuelle Beschlussfassung fällt laut der Mindestlohnkommission in „eine Zeit anhaltender wirtschaftlicher Stagnation“. Das Gremium weist darauf hin, dass sich die deutsche Wirtschaft „in weiten Teilen mit konjunkturellen und strukturellen Herausforderungen sowie externen Schocks konfrontiert“ sieht. Die Entwicklung derVerbraucherpreise habe sich nach einem starken Anstieg in den Jahren 2021 bis 2023 normalisiert. „Für das Jahr 2026 lassen die angekündigten Maßnahmen der Bundesregierung eine

Aufhellung der wirtschaftlichen Lage erhoffen“, teilt das Gremium weiter mit. Darin vertreten sind je dreiVertreter von Arbeitgebern und Arbeitnehmern.

Die Erhöhungsschritte seien das ErgebniseinerGesamtabwägung,die dieMindestschutzfunktiondesgesetzlichenMindestlohnsfestigtsowiedie erwartetenEntwicklungenamArbeitsmarktundhinsichtlichderKonjunktur berücksichtigt.

Die Mindestlohnkommission entscheidet alle zwei Jahre über die Anpassung der Lohnuntergrenze. Dabei muss das Gremium gemäß § 9 Absatz 2 Mindestlohngesetz drei Punkte prüfen:

1 Wie hoch muss der gesetzliche Mindestlohn sein, damit er Beschäftigen einen Mindestschutz bietet?

2 WelcheLohnuntergrenzesorgtfür faireWettbewerbsbedingungen?

3 Und welcher Mindestlohn gefährdet die Beschäftigung nicht?

InDeutschlandwurdedergesetzliche Mindestlohn 2015 als Lohnuntergrenze eingeführt. Sie lag zunächst bei 8,50 Euro pro Stunde. Seither gab esmehrereMindestlohnerhöhungen–dieletztewarimJanuar2025.Seither liegt der Mindestlohn bei 12,82 Euro proStunde.DieAnhebungderLohnuntergrenzeum1,78Euroauf14,60Euro im Jahr 2027 entspricht laut Bundesarbeitsministerium einer Steigerung um 13,88 Prozent. Das sei die größte sozialpartnerschaftlichbeschlossene Lohnerhöhung seit Einführung des Mindestlohns.

Wiegehtesjetztweiter?

Die neue Lohnuntergrenze von 13,90 Euro tritt nicht automatisch zum 1. Januar 2026 in Kraft. Gemäß § 11 Mindestlohngesetz ist nun die Bundesregierunggefordert:Siemuss sichmitdenvorgeschlagenenAnpassungenauseinandersetzenundkann sie per Rechtsverordnung verbindlich machen.

ZumBeschlussderMindestlohnkommission erklärt BundesarbeitsministerinBärbelBas:„Ichwerdeder Bundesregierung vorschlagen, diese AnpassungdurchRechtsverordnung zum 1. Januar 2026 verbindlich zu machen.“

Im Bundestagswahlkampf 2025 hatteihreParteinocheineAnhebung auf15Eurogefordert.Dochnunstellte die SPD-Politikerin klar: „Ich weiß, dass um den aktuellen Kompromiss hartgerungenwurde.Dasgemeinsame Ergebnisbegrüßeichausdrücklich.“Es zeige, dass die Sozialpartnerschaft in Deutschlandfunktioniere.

WiesichderMindestlohnauf Minijobsauswirkt Sofern die Bundesregierung dem Anpassungsvorschlag der Mindestlohnkommission zustimmt, wird sich das auf dieVerdienstgrenze bei Minijobs auswirken. Hintergrund: Die sogenannte Minijob-Grenze ist

„AmbitionierteErhöhungen“

„DieBundesvereinigungBauwirtschafterwartet,dassdie PolitikdiesesErgebnisakzeptiert“,soHauptgeschäftsführerFelixPakleppa(Foto).Eshandlesichdabeium „sehrambitionierteErhöhungen“.Siewürdenzahlreiche TarifverträgeimBau-undAusbaugewerbebetreffen.Das seieineerheblicheBelastungfürdiebetroffenenBetriebe.

„AusgewogenerKompromiss“

AusSichtdesZentralverbandsdesDeutschenFriseurhandwerks(ZV)istderBeschluss„ausgewogenerKompromiss“.DieEntscheidungtragesowohldenBelangen derBeschäftigtenalsauchdenwirtschaftlichenRealitätenderBetriebeRechnung.„SieistErgebnisverantwortungsvollerAbwägung“,sagtZV-PräsidentinManuela Härtelt-Dören(Foto). (AML)

seit Oktober 2022 dynamisch. Das bedeutet:SiewirdbeijederMindestlohnerhöhungautomatischangepasst. Sollte der Mindestlohn 2026 tatsäch-

lichauf13,90Eurosteigen,dürftedie Minijob-Grenze zum 1. Januar 2026 auf 602 Euro im Monat angehoben werden. W

SignalIduna-Bilanz:Rekord-Ergebnis

InkeinemJahrderUnternehmensgeschichteerzieltedieSignalIdunaGruppeeinbesseresVertriebsergebnisals2024.EinerfreulichesErgebnisfürdenscheidendenVorstandsvorsitzenden.

2024wareinRekordjahrfürdie SignalIdunaGruppe:DasVertriebsergebniskonntenach2023 erneutgesteigertwerden–dieses Malum8,8Prozentauf393MillionenEuro.Gestiegensindauchdie gebuchtenBruttobeiträge–um5,1 Prozentauf7MilliardenEuro. „Der Wachstumskurshatsichverstetigt, dazutragenauchdiesehrguten VertriebsergebnissederletztenJahre bei“,sagteUlrichLeitermann,bis EndeJuniVorstandsvorsitzender derSignalIdunaGruppe,aufder BilanzpressekonferenzinDortmund. DamitseidieSignalIdunaGruppe imviertenJahrinFolgegewachsen. Allerdings war auch beim Schadenaufwand 2024 eine Steige-

rung zu verzeichnen: 6,3 Milliarden Euro wurden dafür aufgewendet, 11,1 Prozent mehr als imVorjahr. Der Grund: deutlich höhere Schadenkosten in Folge der Inflation und höhere Aufwendungen in der privaten Krankenversicherung. Dadurch sei das Gesamtergebnis von 823,4 auf 553,7 Millionen Euro zurückgegangen.

Leitermann betonte dieVorreiterrolle der Signal Iduna Gruppe in Bezug auf die Nutzung von Künstlicher Intelligenz. Sie greife dort, wo wiederkehrendeTätigkeiten automatisiert werden könnten. Innerhalb des Unternehmens wolle man erreichen, dass sich die Mitarbeitenden mit der neuenTechnolo-

gie auseinandersetzen. Außerdem soll dem demografischenWandel vorgebeugt werden.

LeitermannübergibtanUhlig AufderdiesjährigenBilanzpressekonferenzverabschiedetesich Leitermann,derzum1.Juli2025den VorstandsvorsitzanTorstenUhlig übergab.Leitermannließdie28Jahre indemUnternehmenunddie12 JahreVorsitzderSignalIdunaGruppe Revuepassieren–mitallenHöhen undHerausforderungen.AlsBeispielenannteerdieFusionderSignal mitderIdunaNova,dasPlatzender Dotcom-Blase,dieWeltfinanz-oder dieEurokrisesowiedieNamensrechteamSignalIdunaPark. (JA) W

vomFliesenlegermeister:StefanBohlkenist

Betriebsführung: Tipps von Profis

KI praxisnah erleben, Erfolgsstrategien für die Digitalisierung oder Lösungen für die Fachkräfterekrutierung: Das erwartet Besucher beim FORUM mobility & work.

ANNA-MAJALEUPOLD

Betriebsführung neu denken – das bietetdasFORUMmobility&work NORD. Das Event findet am 27. August 2025 in Hannover auf dem GeländedesADAC-Fahrsicherheitszentrums statt.EsgibtdortpraxisorientierteFachvorträge, Seminare, interaktive Workshops zu denThemen Digitalisierung im Handwerk, Künstlicher Intelligenz (KI), Rekrutierung von Fachkräften und Betriebsführung in wirtschaftlich turbulenten Zeiten.

Digitalisierung:Einfachundeffizient UnterdenSpeakernistmitFliesenlegermeisterStefanBohlkenaucheinUnternehmeraus demHandwerk.DerInhaberdesOldenburger

„Ichdemonstriereechte Beispiele direktzum Anfassen.“
BastianStrauß, IT-Entwickler

FliesenfachbetriebsBohlkenweißauseigener Erfahrung, dass Digitalisierung einschüchterndseinkann.TrotzdemhatsichderUnternehmerdieserHerausforderunggestellt.

Beim FORUM wird er berichten, wie er seinenBetrieberfolgreichdigitalisierthat.Im RahmeneinesMini-SeminarsgibtStefanBohlken Einblicke, was in seinem Betrieb funktioniert hat und was nicht. Zudem können Seminar-TeilnehmervomMeistererfahren:

● Welche ersten konkreten Schritte Betriebe bei der Digitalisierung gehen können.

● Welche Apps wirklich sinnvoll sind –und welche den Betriebsalltag unnötig komplizieren.

Foto: Felix Albertin
Lernen
einerderSpeakerbeimFORUMmobility&workinHannoveram27.August.

● Wie sich Angebote und Rechnungen mit wenigen Klicks erstellen lassen.

KI-BeispieleausdemHandwerkeralltag

DasThemaKIistderzeitauskaumeinerDiskussionwegzudenken.Dochwasbedeutetdas konkretfürdasHandwerk?DieserFragewird

BastianStraußinseinemWorkshop„KIzum Anfassen–vomBlablazurBaustelle“nachgehen.Erwirdlivezeigen,wiekünstlicheIntelligenzheuteschonganzohneProgrammieren zumpraktischenWerkzeugwird.„Ichspreche nichtüberZukunftsmusik,sonderndemonstriere echte Beispiele direkt zum Anfassen“, versprichtderIT-Entwickler.Straußwillzum Beispielzeigen:

● wie eine E-Mail automatisch ins CRM wandert,

● wie ein polnischer Bauleiter in seiner Muttersprache per Sprache einfach ein Baustellenprotokoll in Deutsch dokumentiert oder

● wie Social-Media-Beiträge per Sprache entstehen.

„Fehlzeiten sindnichtnur einSymptom, siesindein Signal.“
Maren

Ulbrich, Unternehmensberaterin

PODCAST

Live-Podcast-Aufzeichnung vonWerkenmitRecht

Betriebsinhaber fragen, Juristinnen antworten: So funktioniert der Podcast „Werken mit Recht“, den Jennifer Smoch und Kim Cleve seit April 2024 machen. Die beiden Juristinnen werden beim FORUM mobility & work am 27. August 2025 in Hannover eine Folge aufnehmen – und zwar live vor Publikum. „Wir greifen im Podcast meist Themen aus unserer Beratungspraxis auf“, sagen die Juristinnen, die beide bei einer Kreishandwerkerschaft (KH) arbeiten –Smoch ist KH-Geschäftsführerin in Harburg und Cleve ist stellvertretende KH-Geschäftsführerin in

Foto: Privat

Braunschweig. Doch es werden auch Zuhörer-Fragen beantwortet.Tipp: Wenn Sie einenThemenwunsch haben, schreiben Sie uns gerne an redaktion@handwerk.com.(AML)

DiebeidenPodcast-Gastgeberinnen JenniferSmoch(li.)undKimCleve.

GEWINNSPIEL

FehlzeitenindenGriffbekommen –aberwie?

AuchUnternehmensberaterinMarenUlbrich –bekanntals„Handwerksmensch“–kommt zum FORUM nach Hannover. „Der kranke, faule Apfel im Korb – führen in wirtschaftlich turbulenter Zeit“ wird ihr Seminar heißen.DortkönnenHandwerkerlernen,wiees gelingt,Fach-undFührungskräftezuhalten. UlbrichwirdzudemStrategienaufzeigen,wie Betriebe neue Mitarbeitende gewinnen und dabeikrankheitsbedingteAusfälleindenGriff bekommen. „Fehlzeiten sind nicht nur ein Symptom,siesindeinSignal“,sagtdieUnternehmensberaterin.„Wersieerkennt,versteht und aktiv bearbeitet, stärkt das ganzeTeam –undsichertdieZukunftdesBetriebs.“ W

HiergehteszurAnmeldung undzuweiterenInfoszum FORUMmobility&work

Fahrsicherheitstrainingzu gewinnen:Jetztmitmachen!

Das Fahrsicherheitstraining beim ADAC-Fahrsicherheitszentrum in Hannover wird eines der Highlights beim FORUM mobility & work sein.

Die Redaktion verlost unterallenHandwerkern, die sich bis zum 18. Juli 2025 anmelden, folgende Tickets: Drei Fahrsicherheitstrainings mit einem Pkw und drei Fahrsicherheitstrainings mit einem Nutzfahrzeug. Tragen Sie dafür bei der Buchung im Feld „Bemerkung“ entweder das Stichwort „Fahrsicherheitstraining Pkw“ oder„Fahrsicherheitstraining Nutzfahrzeug“ ein. Voraussetzung:Teilnehmer müssen mindestens

18Jahrealtsein,einengültigen Führerschein besitzenundeinenWohnsitzin Deutschlandhaben.(AML)

Weitere Infoszu Anmeldungund Gewinnspiel

Interesse?Jetztteilnehmen!

Foto:
Torsten Hamacher

Maßgeschneidert für mobile Anwendungen

Spezialanbieter rüsten Nutzfahrzeuge zu mobilenWerkstätten um. Der Markt für Umbauten wächst. Die Hersteller entwickeln dafür flexible Finanzierungsmodelle.

MARTINSCHACHTNER

FahrzeugbauerundWerkstättenstattenTransportermitRegalsystemen, Werkzeugkisten und Halterungen ausundsorgensofürOrdnungund Sicherheit bei mobilen Handwerkern. Die Komponenten und Systeme für den professionellen Innenausbau kommen häufig von Spezialisten wie Bott, Kögl, Modul System, Sortimo, Work System oder Würth/ Orsymobil. Bei den Materialien setzen KomponentenherstelleraufeinenKompromissaus geringemGewichtundhoherBelastbarkeit. Häufig verwendet würden Aluminium oder verstärkterKunststoff,umdieLanglebigkeit der Einrichtung zu gewährleisten, ohne das Fahrzeugunnötigschwerzumachen,heißtes. AngebotundNachfrageentwickelnsich offenkundiggut:DasfürHandwerkrelevante SegmentderNutzfahrzeugemiteinerNutzlastvon1,5bisdreiTonnenwuchsinEuropa im vergangenen Jahr durchschnittlich um sieben Prozent. So zumindest konnte man

BeidenMaterialiensetzen Komponentenhersteller aufeinen Kompromiss ausgeringem Gewichtund hoherBelastbarkeit.

es einer Mitteilung zu den Unternehmenszahlen von Bott entnehmen. Ford Pro gibt an, dass etwa 50 Prozent der in Europa verkauftenFordTransitnachKundenwünschen um- oder ausgebaut werden.

EffizienzundSicherheit

Fahrzeugeinrichter argumentieren, dass die Einbauten zwar zuerst einen Aufwand darstellen, auf lange Sicht allerdings beim Sparen helfen. Ein aufgeräumtes Fahrzeug untermauert außerdem die Professionalität gegenüber den Kunden, weiß man bei Work System. Dem Anbieter zufolge soll sichdieInvestitiondurcherhöhteEffizienz, verbesserte Arbeitsabläufe und geringere körperliche Belastung rasch amortisieren – branchenübergreifend.

Viele Anbieter gehen Partnerschaften mit Fahrzeugherstellern ein, um Komplettlösungen anzubieten. Handwerksbetriebe ordern hierfür ein Neufahrzeug beim Auto-

Foto: Bott
RollendeWerkstättenwartenaufihreAuslieferungbeiBott.

bauer, der ab Werk für den Umbau sorgt. Von Ford, MAN, Stellantis oder VW gibt es beispielsweisekonfigurierteUmbautenzum Komplettpreis(„Ein-Rechnungs-Geschäft“)–teilweise auch als Leasingangebot.

Der Werksausbau eignet sich aufgrund höherer Kosten und begrenzter Individualisierungs-Möglichkeiten insbesondere für große Flotten. Wenngleich in einer Mitteilung zur Kooperation zwischen MAN und Würthzulesenist,dasseinaufdenMANTGE abgestimmtesWürth-SystemdenLaderaum optimal ausnutzt „individuell an die jeweiligenAnforderungenderspezifischenBrancheangepasst“ist.DiemobileWerkstattauf RäderngibtesalsAusstattungsvarianteBasic oder Premium. Teils kommt Handwerkern mit speziellen Anforderungen jedoch ein „Zwei-Rechnungs-Geschäft“entgegen,beidem FahrzeugkaufundAusbauseparaterfolgen.

LösungengehenmitderZeit Bott hat in Zusammenarbeit mit Stihl eine Lösung für das mobile Laden von Akkus entwickelt(„BottVario3poweredbyStihl“). Diese richte sich vor allem an den Gartenund Landschaftsbau sowie Kommunalbetriebe, heißt es. Aber auch andere Gewerke könnenprofitieren,wennsieElektro-Werkzeuge nutzen. Ziel sei es, das Lademanagement für Akku-Arbeitsgeräte zu beschleunigen und die emissionsfreie Montage wirtschaftlicher zu machen.

DieBernerGrouparbeitetüberdieTochtergesellschaft „BTI by Berner“ bereits seit JahrenmitSortimozusammen.Aktuellsteht die Internationalisierung an. Eine neue Art derFinanzierungbeinhaltetdasServicekonzept „Bera Mobil“. Damit können Betriebe

ein Regalsystem von Sortimo beziehen und durch ein Bonussystem und den Kauf von Berner-Produkten abschreiben, heißt es in einer aktuellen Mitteilung.

NebenKauf undLeasing bestehen auchkurzzeitigeMietmodelle.

BeiAusfällenoderAuftragsspitzenlassensichNutzfahrzeugebeimitStandard-oder individuellenRegalsystemenvonSortimomieten.

FürdieKöglGmbHsindInnovationenTeil derFirmen-DNA,wieGeschäftsführerMarkus Kögl herausstellte. Der Fahrzeugeinrichter ausBubesheimbegingimvergangenenJahr 60-jähriges Jubiläum und hat laut eigenen Angaben mithilfe künstlicher Intelligenz flexible Konfigurationstools entwickelt, um individuelleBaukastenlösungeneffizientzu erstellen. Das soll der Beratung und AnpassungvonFlexmo-Einrichtungenzugutekommen.KöglführtedieEigenmarke2010ein,die zweiteFlexmo-Generationfolgte2015.

AnschaffungundService Neben Kauf und Leasing bestehen auch kurzzeitigeMietmodelle:IndiesemKontext kooperiertSixtmitSortimo.BeiAusfällenoder AuftragsspitzenlassensichNutzfahrzeugemit Standard-oderindividuellenRegalsystemen mieten. Die Mindestlaufzeit wurde laut Sixt vonzwölfaufeinenMonatreduziert,beimaximal36MonatenLaufzeit.SeitJuni2024gebees denTarif„FallServiceRental“,beidemKosten wieVersicherung,Steuern,WartungundReparaturenimMietpreisenthaltenseien.Dieser TarifmitflexiblenKilometerpaketenseieine AlternativezuKaufoderLeasing.

Einbaupartner bieten auch Wartung und Instandhaltung der Ausbauten an. Dies umfasse die Überprüfung von Regalen, Schubladen, Zurrgurten und anderen Befestigungsmitteln sowie den Austausch defekterTeile.Modul-Systemhatlauteigener MitteilungeinedigitaleWartungsanwendung in sein „Modul-Connect“-System integriert. DiesedienederOptimierungdesWartungsmanagementsfürFlottenundseieineErweiterungdesAssetTrackerszurEchtzeitverfolgung vonWerkzeugen. W

AllesWerkzeugundMaterialhatseinensicherenPlatzundistUVV-konformverstaut.
Foto: Berner

Handwerk feiert Doppeljubiläum

125JahreHandwerkskammernund75JahreZDH:MitRückblickenundZukunftsvisionenfeiertenknapp400Gästeaus Handwerk,Politik,WirtschaftundGesellschaft.

MARTINAJAHN

Was das Handwerk ausmacht?

Die herausragende Rolle der Selbstverwaltung und des Ehrenamts,derunermüdliche EinsatzfüreinestarkeDemokratieundeine zukunftsfähigeberuflicheBildungsowiedas EngagementfürnachfolgendeGenerationen. DaswurdenichtnurindenFestredenaufder Jubiläumsfeier in Berlin deutlich, sondern auch in vielen Gesprächen mit den Gästen in Berlin.

MitbestimmungundSelbstverwaltung „Verantwortung, Werte, Zukunft“ lautete das Motto der Feier imTipi am Kanzleramt MitteJuni.InseinerFestredeerinnerteJörg Dittrich, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH) an die Anfänge der Handwerkskammern und des ZDH. „Wenn wir auf 125 Jahre Handwerkskammernzurückblicken,dannschauenwir zurückaufeineZeit,inderMitbestimmung

„Esistdie Sehnsucht nachTeilhabe,nach Gestaltung, dieunser Handwerkbis heuteprägt.“
JörgDittrich, ZDH-Präsident

keineSelbstverständlichkeitwar.Unddoch waresgenaudieseSehnsuchtnachTeilhabe, nach Gestaltung, die unser Handwerk bis heute prägt“, sagte er.

Dittrich sprach auch über Verantwortung, Gemeinschaft und demokratischer Teilhabe als Kern des Handwerks. „Unsere Strukturensinddurchlässig,plural,pragmatisch.Wir leben die Demokratie in unseren Gremien,inderdualenAusbildung,imMiteinander von Haupt- und Ehrenamt. Diese FormderMitgestaltungistkeinenostalgische Idee, sie ist ein Zukunftsmodell.“

ErdanktedenMenschen,diedieSelbstverwaltung des Handwerks stark machen:

„Es sind tausende Frauen und Männer in Innungen,KammernundVerbänden,diemit ihrer Zeit, ihremWissen und ihrem Herzen fürdasHandwerkeinstehen.Selbstständige und Arbeitnehmer bilden in diesem ehrenamtlichen Engagement gleichermaßen das Rückgrat unserer Demokratie“, betonte er.

ImGesprächaufderBühneimTipiamKanzleramt:ModeratorinJudithRakersundZDH-PräsidentJörgDittrich.

DieGastgeber:ZDH-GeneralsekretärHolgerSchwanneckeundZDH-PräsidentJörgDittrich(v.l.).

BundespräsidentFrank-Walter SteinmeierehrtedasHandwerk.

VollesHaus:Knapp400GästekamenzuderJubiläumsfeier.

ImmerwiedernahmenGästefürGesprächenebenModeratorinJudith Rakersplatz.

Handwerksbattle:TischlermeisterinAnnaHuber gegenRalfMöller,moderiertvonAaronTroschke.

Handwerkals„Fundamentfürdie Zukunft“

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier lobte die „Erfolgsgeschichte“ der HandwerkskammernunddesZentralverbandes. „Ohne die Kammern wären heute AusbildungundQualitätdesHandwerksnichtauf dem hohen Niveau, auf dem sie sind. Ohne den Zentralverband wäre die Stimme des Handwerks leiser, hätte weniger Gewicht“, sagte er.

DasHandwerksteheinbesondererWeise für die vielen Stärken unseres Landes. „Sie alle schrauben, hämmern, sägen, löten, planen und entwickeln den Weg zu einer lebenswertenZukunft.Sieallehelfenmit,die großen Aufgaben unserer Zeit zu meistern, ob es um die Digitalisierung geht, um neue Technologien oder den Umbau hin zur Klimaneutralität.Sieallesindmiteinanderein wichtigerGrunddafür,dasswirinDeutschlandselbstbewusstundzuversichtlichnach

„Sieallesind miteinander einwichtiger Grunddafür, dasswirin Deutschland selbstbewusst undzuversichtlichnach vornschauen können.“

Frank-Walter Steinmeier, Bundespräsident

Die„12Tenors“präsentierteneinenAusschnittausihrem aktuellenProgramm.

vorn schauen können“, sagte der Bundespräsident. Er sei sicher, dass das Handwerk einekraftvolleTraditionundeinfestesFundament habe, „auf das sich eine gute, eine bessere Zukunft bauen lässt“.

Zwischen den Festreden führte Moderation Judith Rakers Gespräche mit Wegbegleitern des Handwerks. So nahmen beispielsweiseDittrichsVorgänger,Hans-Peter Wollseifer,undderehemaligeZDH-HauptgeschäftsführerHanns-EberhardSchleyerauf demweißenSofaPlatz.Sieberichtetenüber ihreEindrückeundErinnerungenimLaufe der Jahre. Prominent wurde es beim Handwerksbattle:Hollywood-StarRalfMöller,der sich ebenfalls für das Handwerk einsetzt, tratgegendiejungeTischlermeisterinAnna Huber an. Beide lösten drei Aufgaben, die Influencer AaronTroschke stellte. Der Sieg ging an die junge Frau. Mit einer GesangsprobeausihremaktuellenProgrammrundeten die „12Tenors“ den Abend ab. W

Impressum

OrganderHandwerkskammern

130.Jahrgang

Herausgeber: SchlüterscheFachmedienGmbH EinUnternehmender SchlüterschenMediengruppe

Postanschrift:30130Hannover

Adresse:

Hans-Böckler-Allee7,30173Hannover Tel.05118550-0 www.schluetersche.de,www.handwerk.com

Redaktion: ClemensNoll-Velten(Chefredakteur, V.i.S.d.P.)

Tel.05118550-2701 clemens.noll-velten@schluetersche.de

MartinaJahn(verantwortlicheRedakteurin) Tel.05118550-2455

martina.jahn@schluetersche.de

MareikeRosenberger-Knewitz Tel.0821319880-39

rosenberger-knewitz@schluetersche.de

Anna-MajaLeupold Tel.05118550-2460

anna-maja.leupold@schluetersche.de

JohannaAhrbecker Tel.05118550-2439

johanna.ahrbecker@schluetersche.de

JorinaTenberg Tel.05118550-2624

jorina.tenberg@schluetersche.de

ContentManagement: TorstenHamacher,Tel.05118550-2456 torsten.hamacher@schluetersche.de

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Braunschweig-Lüneburg-Stade: MatthiasSteffen

Hannover:PeterKarst Hildesheim-Südniedersachsen: Ina-MariaHeidmann

Magdeburg:BurghardGrupe

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Erscheinungsweise: monatlich

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Einzelheft¤1,50zzgl.Versandkosten FürdieinderHandwerksrolleeingetragenen HandwerkeristderBezugspreisdurchden Mitgliedsbeitragabgegolten.

ISSN 0029-1617

Druck:

VogelDruckundMedienserviceGmbH, Höchberg

GenderneutraleSprache

DiePublikationrichtetsich,sofernnicht ausdrücklichetwasanderesangegebenist, analleinteressiertenPersonen,unabhängig vomGeschlecht.Wirbemühenunsumeine geschlechterneutraleSprache,weisenaber daraufhin,dasswirinbestimmtenFällenwegenderbesserenLesbarkeitundVerständlichkeitnurdiemännlicheFormverwenden.

W VIERFRAGENAN

Eike Plagge

FIRMENNAME Elektro-Jäger

WEBSEITE www.elektro-jaeger.de

ORT Wolfenbüttel

GEWERK Elektrohandwerk

MITARBEITERZAHL 15

FUNKTION Geschäftsführer

1. Welche App nutzen Sie beruflich am meisten?  DieFoto-AppundWhatsapp.Interntauschenwirunssoschnellanhand vonBildernundVideosüberdieSituationaufderBaustelleaus.

2. Was war Ihre größte digitale Herausforderung?  BeiderDigitalisierungalleMitarbeitendenabzuholenundniemandenauf derStreckezurückzulassen,geradeinunseremMehrgenerationenbetrieb.

3. Wofür nutzen Sie Social Media? IchmöchtediemoderneSeitedesElektrohandwerkszeigen.

4. Was wollen Sie als nächstes digitalisieren?

JederMonteursollmiteinemTabletaufdigitaleAktenzugreifenkönnen. BaldwerdenwiraucheineSchulungzurHandwerkersoftwareTaifunbuchen.

W MEINLIEBLINGSPROJEKT

ImagefotosinelektrisierenderHöhe

Für den Fotografen Jakob Prößdorf aus Leer war dieses Shooting mehr als ein Routineeinsatz. Beim Eröffnungsfest eines Windparks dokumentierte er das Miteinander vonTechnik und Nach-

barschaft. Anschließend startete er die Drohne: So entstanden Porträts der Parkwarte bei ihrer Arbeit hoch oben auf den Windkraftanlagen. „Gerne wäre ich auch mit hochgestiegen“, erzählt Prößdorf

abenteuerlustig. Übernachtet hat er im ausgebautenVan direkt zwischen den Anlagen. „So sind wir in den magischsten Momenten vor Ort – etwa imWindpark bei Sonnenuntergang. (JOH)

Foto: Jakob
PrößdorfFeuerQuell
Fotografie

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