Sonderausgabe






Hannover ist unsere Stadt. Und sie ist wundervoll! Die Eilenriede ist größer als der Hyde Park in London. Der Maschsee liegt mitten in der Stadt. Mit dem Fahrrad ist man oft schneller als mit dem Auto – und was Kunst und Kultur angeht, so haben wir nicht nur „alte“ Barockkunst mit den Herrenhäuser Gärten zu bieten, sondern auch sehr viel Neues, das man im Sprengel Museum oder in unseren Kunstvereinen erleben kann.
Sicher ist: Es gibt weitaus mehr als „100 Gründe, Hannover zu lieben“. Doch dieses Heft möchte einen Anfang machen. Einen Anfang, der zeigt: So schön sind unsere Stadt und die Region! Es ist ein klein wenig wie ein Liebesbrief an eine langjährige Freundin, der man nie gesagt hat, wie sehr man sie schätzt, da es ja ohnehin immer selbstverständlich war. Wir geben es dieser langjährigen Freundin jetzt sogar schriftlich: Wir lieben Hannover.
Wir möchten Sie zum Stöbern einladen, zum Entdecken. Dieses Heft wendet sich nicht nur an Besucher dieser Stadt, die vielleicht einen unterhaltsameren Reiseführer vermuten. Es wendet sich vor allem auch an diejenigen, die schon lange hier leben, die vielleicht im Alltag den
Blick für die Schönheiten der Stadt verloren haben, die viele Dinge als Selbstverständlichkeit nehmen. Vielleicht entdecken Sie auch einige Dinge neu, die aus Ihrem Blickwinkel geraten sind.
Dieses Heft zeigt Kultur und Natur, es beleuchtet Ausbildung und Wirtschaft – denn gerade auch die Wirtschaftskraft ermöglichte viele Dinge in dieser schönen Stadt. Ohne den Unternehmer Sprengel gäbe es das gleichnamige Museum nicht, das deutschlandweit zu einem der besten für moderne Kunst gehört.
Es ist schön, hier zu leben. Diese Stadt ist klein genug, um sich wiederzusehen, und groß genug, um sich auch aus dem Weg gehen zu können. Diese Stadt lässt einen in Ruhe, wenn man es wünscht. Gleichzeitig bietet sie viel. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Stöbern und Lesen. Ihre
Dr. Heike Schmidt Chefredakteurin
... kennt mehr als 100 Gründe, Hannover zu lieben.
Im Gespräch verrät er seine wichtigsten.
Von 1972 bis 2006 war Herbert Schmalstieg Oberbürgermeister der Stadt Hannover. Er kennt die unterschiedlichsten Bewohner der Stadt und weiß, warum man hier dauerhaft zu Hause ist.
Herr Schmalstieg, unser Thema sind „100 Gründe, Hannover zu lieben“. Wenn ich Sie nach drei Gründen, Hannover zu lieben, befragen würde, welche fallen Ihnen spontan ein?
Ich würde gerne 100 nennen, aber ich beschränke mich auf drei: Der erste ist, dass Hannover wirklich eine grüne Stadt ist. Innerhalb von zehn Minuten kann jede Einwohnerin und jeder Einwohner zu Fuß im Grünen sein. Es gibt wunderbare Plätze in Herrenhausen und im Berggarten. Da gibt es die Kleingärten, da gibt es die Eilenriede. Der zweite Grund ist, dass Hannover überschaubar ist. Man kommt von dem einen Teil der Stadt sehr schnell in den anderen. Und der dritte Grund wäre für mich, dass Hannover eine Stadt der Kultur ist.
Sie haben es angesprochen: Hannover ist eine Stadt im Grünen. Sie haben gerade eine Bank bekommen …
Ja, ich hatte ja gerade einen gewissen Geburtstag (Herbert Schmalstieg ist im Juni 80 Jahre alt geworden; Anm. der Red.). Ich hatte darum gebeten, keine Geschenke zu
bekommen. Die Stadt wollte unbedingt etwas schenken, sie haben mir eine Bank geschenkt. Sie steht im Berggarten. Das ist wunderbar, weil der Garten zum Verweilen einlädt.
Ist das ein Lieblingsplatz von Ihnen?
Es gibt viele Lieblingsplätze: Das Stadion war ein Lieblingsplatz, wenn ich an 96 denke, der Berggarten, aber auch die Herrenhäuser Gärten. Ich habe ja vieles gegründet oder mitgegründet. So gehöre ich auch zu den Gründungsvätern der Freunde der Herrenhäuser Gärten.
In den Herrenhäuser Gärten gibt es in diesem Jahr auch etwas ganz Besonderes: Nach 38 Jahren „Kleines Fest im Großen Garten“ geht Harald Böhlmann. Das Kleine Fest ist vielleicht auch ein Grund, Hannover zu lieben?
Es ist ein Highlight – und nicht nur für die Hannoveranerinnen und Hannoveraner, sondern für Menschen aus allen Teilen der Republik. Und ich erinnre mich noch genau
Nobilis-ChefredakteurinHeikeSchmidtim GesprächmitHerbert Schmalstieg
daran, als Harald Böhlmann, der damals bei mir Kulturdezernent war, mit dieser Idee kam, und das wurde zunächst von dem einen oder anderen skeptisch betrachtet. Aber ich fand das von Anfang an etwas Großartiges. Es ist ein Markenzeichen geworden und ich hoffe, dass auch nach 38 Jahren Harald Böhlmann dieses Markenzeichen gepflegt wird. Sicherlich wird es die eine oder andere Änderung geben. Aber man müsste darauf achten, dass sich die Menschen weiterhin wohlfühlen.
Ein Markenzeichen sind auch die Nanas. Die waren auch nicht unumstritten …
Die waren sehr umstritten! Ich erinnere mich noch genau daran. Es gab fast 40.000 Unterschriften. Die Leute kamen ins Büro zu mir und sagten: „Die müssen weg!“ Und auf meine Frage: „Was soll denn an deren Stelle?“, sagten die mir: „Ja, die Büffel da vom Zoo, das wäre genau das Richtige.“ Ich habe ihnen dann ein Bild gezeigt, das hinter meinem Schreibtisch hing: Mädchen mit Blumen von Karl Hofer. Das fanden sie toll. Dann habe ich ihnen gesagt: Während der Nazi-Diktatur ist das aus dem Museum entfernt worden. Das war entartete Kunst. Die waren nicht ganz überzeugt. Aber wir waren davon überzeugt. Heute sind die Nanas nicht mehr wegzudenken.
Skepsis – ist das vielleicht auch ein Wesenszug von Hannoveranerinnen und Hannoveranern?
Das ist so. Ich glaube aber, dass man in Hannover eher heimisch werden kann, eher Freundinnen und Freunde finden kann als beispielsweise in Hamburg. Natürlich, Mainzer, Düsseldorfer Karneval mag etwas Besonderes sein, aber das ist auf einige wenige Tage beschränkt. Wenn man hier zu Hause ist, ist man dauerhaft zu Hause.
Was ist der Grund dafür? Bodenständigkeit? Zuverlässigkeit? Eine Mischung aus allem?
Die Hannoveranerinnen und Hannoveraner sind bodenständig, zuverlässig, aber auch weltoffen. Das war auch etwas, wofür ich mich sehr engagiert habe – eine tolerante Stadt zu sein, eine weltoffene Stadt zu sein, eine Stadt des Friedens und das war so, ist so und bleibt auch hoffentlich so.
HerbertSchmalstieg:Knapp35Jahrewar erOberbürgermeisterinHannover.Erliebt „seine“Stadt.
Was würden Sie sich für Hannover wünschen?
Dass wir weiter nach vorn gehen. Dass wir eine tolerante Stadt bleiben. Dass wir eine Stadt des Friedens bleiben, dass der Klimawandel gelingt, aber auch, dass man darauf achtet, dass die anderen Themenfelder nicht zu kurz kommen, ob das die Kultur ist, das öffentliche Grün ist –zum Beispiel, was die Herrenhäuser Gärten angeht –, dass wir uns um den Sport bemühen und dass wir vor allen Dingen auch eine ausreichende Bürgerbeteiligung haben. Und dass man auch die Mobilität für alle Generationen in der Stadt so organisiert, dass die Geschäfte und Märkte davon etwas haben. b
Interview: Heike Schmidt
Fotos: Lorena Kirste
Das ausführliche Interview mit Herbert Schmalstieg können Sie in unserem Nobilis-Podcast hören. Einfach diesen QR-Code scannen.
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EinGemäldezeigtdieOsterstraße um1870.DieSchlüterschewarin HausNummer63untergebracht.
Vor 276 Jahren gab es kein Fernsehen. Kein Radio. Doch es gab soziale Netzwerke. Vielleicht nicht so, wie wir sie heute verstehen. Denn sie hatten nichts mit kleinen Computern in Hosentaschenformat zu tun. Doch es gab sie. Die Kirche war eine dieser Social-Media-Plattformen von einst. Hier trafen sich die Hannoveraner. Beim sonntäglichen Gottesdienst wurde nicht nur gebetet. Vor und nach dem Gottesdienst wurden Neuigkeiten ausgetauscht. Man traf sich in Grüppchen. Man diskutierte. Und was verband sie alle? Was hatten alle dabei, um bei diesem Netzwerktreffen mitreden zu können? Das „Hannoverische Kirchen-Gesang-Buch“! Gedruckt und herausgegeben von der Schlüterschen, die
das königliche Privileg bekommen hatte, diese Bücher zu drucken.
verlieh der Calenbergischen Landschaft am 3. Febru-druck. Die Calenbergische Landschaft war eine Versammlung von Abgeordneten der privilegierten Stände, ein Vorläufer des heutigen Landtages. Als am 3. Mai 1749 Heinrich Ernst Christoph Schlüter mit 31 Jahren die Leitung der Druckerei übernimmt, untersteht er daher auch noch dem Schatz-Kollegium der Landschaft. Er soll te Namensgeber und findiger Verleger der heutigen Mediengruppe werden, die zwar noch Gesang bücher herausgibt, sich aber längst um einige Geschäftsbereiche erweitert hat und im digi talen Medienzeitalter angekommen ist. Der Slogan „Social Media seit 1747“ wird bei der Schlüterschen gelebt.
Heute leiten Ingo Mahl und Natalia Kontsour-Selivanov die Geschicke der Schlüterschen Mediengrup-
SieleitenheutedieSchlütersche Mediengruppe:IngoMahlund NataliaKontsour-Selivanov.
Dieserstreng aussehendeHerr istNamensgeber HeinrichErnst ChristophSchlüter.
DasPrivileg,mitdem dieGeschichteder Schlüterschen beginnenkonnte
pe. Bei den mehr als 70.000 Kunden steht das Unternehmen, zu dem auch die Nobilis gehört, für Konstanz und Erfahrung, aber auch für eine stete Innovationsfähigkeit. „Unser Blick rich-
stets nach vorne“, betont Ingo Mahl: „Dass die Schlütersche Mediengruppe sich über Jahrhunderte hinweg erfolgreich am Markt behaupten konnte, liegt auch daran, dass sie sich nie auf Bestehendem ausgeruht hat.“
Tradition und Innovation zeichnen die Schlütersche Mediengruppe aus. „Bis heute verlegen wir mit Stolz das Evangelische Gesangbuch, das nach wie vor einen großen historischen wie kulturellen Wert hat“, erklärt Natalia Kontsour-Selivanov: „275 Jahre erlebte Geschichte beinhalten neben der eigenen Entwicklung des Unternehmens natürlich auch Ereignisse von weitreichender Bedeutung.“ Die Besatzung Hannovers durch Napoleon hat das zweitälteste Unternehmen der Stadt – nur die Gilde Brauerei ist älter – genauso überstanden wie
Druckerzeugnisseentstandenschonfrüherin Teamarbeit.HiereinEinblickindieWerkstatt.
AuchdasHannoverscheTageblattwurde beiderSchlüterschen gedruckt.
zwei Weltkriege. Das Unternehmen ist im digitalen Zeitalter angekommen: Die Schlütersche ist Fachverlag und Marketing-Agentur in einem. Sie bietet Branchen- und Expertenwissen aus Fachredaktionen und MarketingServices – für Tierärzte genauso wie für Handwerker, für mittelständische Unternehmen wie für große Konzerne. Die Schlütersche ist bodenständig, zuverlässig und dabei
auch einfallsreich und neugierig. Sie gehört zu Hannover wie das Gesangbuch in ihr Portfolio. Denn auch dies wird bis heute von der Schlüterschen Mediengruppe herausgegeben. b hs
EinStichzeigtdasSchlütersche Gründungsgebäude:Im„LandschaftlichenHauszuHannover“wurde denStändendasPrivilegzumDruck verliehen.
Bedeutende norddeutsche Glassammlung Dr. Zahn - Teil III
KUNSTVERSTEIGERUNGEN AUF SCHLOSS AHLDEN
Münchener sind konservativ und traditionsbewusst, Kölner sind aufgeschlossen und wild und Hamburger schick und lässig. Denkt man an die größeren deutschen Städte, fallen einem sofort Charaktereigenschaften ein, mit denen man die Einwohner der jeweiligen Städte verbindet. Wie aber beschreibt man einen typischen Hannoveraner und wie sieht sich dieser selbst?
Wer nach Vorurteilen über Hannover sucht, wird schnell fündig. Die Stadt wird als öde, provinziell, mittelmäßig und nicht besonders ansehnlich beschrieben. Etwas anders sieht es bei den Einwohnern aus. Vereinzelt wird behauptet, Hannoveraner seien bieder und unnahbar. Wie passt es jedoch zusammen, dass Hannover ein solches Imageproblem hat, jedoch neun von zehn Einwohnern entweder gern oder sogar sehr gern in der Stadt an der Leine leben? Die Historikerin Vanessa Erstmann gibt der bescheidenen Art der Hannoveraner eine Mitschuld an den stetigen Vorurteilen und dem schlechten Image. „Die Hannoveraner waren noch nie große Multiplikatoren der Stadt nach außen.“ Das Imageproblem ist also zum Teil hausgemacht. Ein Hannoveraner wird im Gespräch mit Menschen von außerhalb vermutlich nicht damit prahlen, in der tollsten Stadt der Welt zu leben. Vielleicht wird er es jedoch denken. Wie die bereits aufgezeigte Zufriedenheitsstatistik belegt, schätzt der Hannoveraner seine Stadt, die so viel mehr zu bieten hat, als es die Vorurteile vermuten lassen.
Auch der Begriff „Provinz“, der so oft mit einer negativen Konnotation behaftet ist, spielt bei der Zufriedenheitsstatistik eine Rolle. Hannover ist groß genug, um alle wichtigen Attraktionen in unmittelbarer Nähe zu wissen, und klein genug, um dem Trubel von Großstädten wie Hamburg oder Berlin zu entkommen. Was gibt es Besseres, fragt man sich in Hannover. Auch dies zeigt ein Stück weit eine Charaktereigenschaft: Man ist zufrieden mit dem, was man hat, trägt dies aber nicht demonstrativ nach außen.
Hannoveraner gelten als sportbegeistert. Über vereine gemeldet, 80 Prozent der Einwohner gaben bei einer Umfrage der Universität Osnabrück an, mindestens
eine Stunde Sport pro Woche zu machen. Ausdauerläufe in der Eilenriede oder die populäre Maschsee-Runde sind genauso beliebt wie ein Tag auf der Pferderennbahn der Neuen Bult. Lokalpatriotismus wird hier jedoch etwas kleiner geschrieben. Der Eventcharakter steht bei Sportereignissen meist im Vordergrund.
Was bleibt am Ende also hängen? Eine Stadt, die nicht den Anspruch hat, die tollste Stadt der Welt zu sein, mit Einwohnern, die wissen, was sie an Hannover haben, und denen das teils schlechte Image egal zu sein scheint. Einen Prototyp Hannoveraner scheint es dabei nicht zu geben: Zu divers ist die Bandbreite der Einwohner der Landeshauptstadt. b nt/The KonG/diegograndi
HiertreffensichjedenTaghunderteHannoveraner. „UntermSchwanz“beimErnst-August-Denkmalkannman sicheinBildvon„denHannoveranern“machen.
Der schnelle Einkauf um die Ecke am späten Abend, die Tüte Chips, der Liter Milch oder auch Brötchen am Sonntagmorgen: Für viele Hannoveraner sind Kioske unverzichtbar und gehören zum Lebensgefühl. Keine Stadt in Deutschland kann eine so hohe Kioskdichte vorweisen wie die niedersächsische Landeshauptstadt. 387 Kioske gibt es nach Angaben des „Kioskguides“ in der Region Hannover. Die Kioske ballen sich in zentralen Stadtbezirken LindenLimmer, Mitte, Vahrenwald-List und Südstadt-Bult. Viele von ihnen reihen sich entlang der „Limmerstraße“, die
vom Küchengartenplatz nach Linden-Nord abgeht. Nach der Partymeile wurde auch ein Begriff geprägt, der nur in Hannover bekannt ist: „Limmern“ ist die Antwort auf die Frage, was man als frisch Zugezogene oder Zugezogener unbedingt in Hannover gemacht haben muss. Gemeint ist der gemeinschaftliche Zug von Kiosk zu Kiosk über die Limmerstraße in Linden. Große Gruppen treffen sich hier in den frühen Abendstunden, um in die Partynacht zu
BeliebteAnlaufstelleaufderLimmerstraße:Der1AKiosk bieteteinegroße Getränkeauswahl undvielesmehr.
IndirekterNähezurUni:
DieTrinkhalleimMooreist besondersbeliebtbei Studenten.
starten. Besonders beliebt ist „Limmern“ bei Studieren den. Auf dem 700 Meter langen verkehrsberuhigten Ab schnitt befinden sich mehr als zehn Kioske, die ihre Kund schaft mit günstigen Getränken versorgen. Direkt nebenan gibt es beim Imbiss Kateressen „auf die Hand“. Für Frühaufsteher, Nachtschwärmer und Schichtarbeiter sind Kioske wichtige Anlaufpunkte, manchmal werden sie sogar über Jahrzehnte von denselben Inhabern geführt. Erna Koch führte ihren Kiosk in der Sallstraße über 45 Jahre lang. Sie gilt als langjährigste Inhaberin und war bis 2014 eine echte Institution in der hannoverschen Kiosklandschaft.
Kioske werden in ostdeutschen Städten „Späti“ (nach „Spätkauf“) genannt, andernorts sind sie als „Büdchen“ bekannt. In Hannover kennt man sie auch als „Trinkhallen“. Drei der hannoverschen Kioske stehen unter Denkmalschutz. Der Ursprung des Wortes Kiosk liegt im
tenhaus bedeutet. Über das Französische kiosque gelangte das Wort Anfang des 18. Jahrhunderts in den deutschen Sprachgebrauch. Da zu Beginn des 20. Jahrhunderts Pavillons als Aussichtspunkte aus der Mode kamen, wurde der Begriff auf kleine Verkaufsbuden in den Städten übertragen. Die ältesten deutschen Verkaufskioske boten zunächst Getränke an, erst seit Anfang des 20. Jahrhunderts auch Zeitungen. Die hannoversche Kiosklandschaft lässt sich auf den Getränkehändler Carl Nebgen zurückführen. Das Unternehmen Carl Nebgen Limonadenfabrik Cöln & Hannover verkaufte ab 1892 Selterswasser und Limonaden in Köln und Hannover. Rund 80 Verkaufsstellen, sogenannte Nebgen-Buden, soll es gegeben haben. Carl Nebgen kann deshalb als Erfinder der Kioske in Hannover angesehen werden. b jo/Schirmacher
DieserKioskhatKultstatus:OnkelOllis KioskistweitüberdieGrenzenderNordstadtbekannt.
IdyllevordereigenenHaustür:Hannoverliebtseine Kleingärten.Inzwischengibt esWartelistendafür.
Für viele Hannoveraner ist der Kleingarten ihr grünes Wohnzimmer. Zwischen Grill, Planschbecken und Gemüsebeet genießen Familien, Paare und Freunde das Draußensein. Hannover ist bekannt als „Stadt der Gärten“. Fast fünf Prozent des Stadtgebiets besteht aus Schrebergärten, das entspricht etwa
Lange galt der Schrebergarten als eher piefig, ein Ort mit vielen Regeln und Verboten: keine hohen Hecken oder große Bäume, trotz Klimawandel. Uneinsehbare Rückzugsräume sieht das Kleingartengesetz nicht vor. Dafür gibt es klare Vorgaben zur Gartengestaltung – die Fläche für Obst- und Gemüseanbau, Rasen und Zierpflanzen ist festgelegt. Doch seit vielen Jahren vollzieht sich in Hannovers Gärten ein Generationenwechsel. Die Corona-Pandemie hat diesen Trend laut Stadt noch einmal beschleunigt. Es sind vor allem junge Familien, die neben ihrer Wohnung einen Draußenort zum Entspannen, Gemüse und Obst Anbauen sowie Feste Feiern haben wollen. Es besteht nahezu Vollverpachtung, den Leerstand beziffert die Stadt auf nur zwei bis drei Prozent. Die Wartelisten in den meisten der sind gefüllt. Auf dem Lindener Berg etwa warten manche jahrelang auf eine freie Parzelle.
Gutesausdemeigenen
Garten:VieleHobbygärtnerpflanzenGemüsean.
Trotz aller Liebe zum Grünen: Der Druck, Wohnraum zu schaffen, wächst. Die Stadt und der Bezirksverband erarbeitet, das ihnen die Möglichkeit gibt, Kleingärten unter bestimmten Auflagen in Wohnraum und Gewerbegebiete zu verwandeln. Insgesamt verlor die Stadt in den vergangenen sieben Jahren knapp 200 Gärten auf einer Fläche von zehn Hektar. Hannover aber will „Stadt der Gärten“ bleiben – es gebe ein klares Bekenntnis zu den Schrebergärten, heißt es vonseiten der Stadt.
b sn/Schirmacher
Seit seinem Medizinstudium an der Medizinischen Hochschule Hannover ist Hannover für Axel Haverich Lebens-, Arbeits- und Forschungsschwerpunkt. Der 70-Jährige forschte in den Bereichen von Herz- und Lungenchirurgie mit dem Schwerpunkt Transplantationsmedizin und entwickelte an der Medizinischen Hochschule Hannover alternative Methoden zu menschlichen Organspenden. Bereits seit Jahrzehnten decken geeignete humane Spenderorgane nicht den tatsächlichen Bedarf.
Der promovierte und habilitierte Axel Haverich forschte zu Methoden der Gewebe-Regeneration. Die Bandbreite seiner Forschung umfasst unter anderem Gewebezüch-
ProfessorAxelHaverichmachtesichdurchseineForschungsarbeitweitüberdieGrenzenHannoverseinenNamen.
tungen sowie nach- und mitwachsende Organe menschlichen Ursprungs und implantationsfähige Organe tierischen Ursprungs, zum Beispiel vom genveränderten Hausschwein.
Die sogenannte Biohybrid-Lunge, die über angewachsene Zellen des Implantat-Empfangenden verfügt, ist ein Ergebnis der Transplantationsforschung von Haverich und seinem Team. Mit dem Organ Care System (OCS) verfolgt Haverich das Ziel, die Lungen-Organspende außerhalb des Entnahme-Körpers vital zu halten. So lässt sich das Zeitfenster zwischen Entnahme des gespendeten Organs und Transplantation strecken.
Eine minimal-invasive Operationsmethode zur Implantation von Herzunterstützungssystemen, die das Haverich-Team entwickelte, wird inzwischen international praktiziert. 2014 folgte mit der weltweit ersten Kunstherz-Implantation, dem „Heartmate 3“, ein weiterer Meilenstein im Leben des Forschers. Axel Haverich entwickelt seit 2017 eine alternative These zur Entstehung von Arteriosklerose, nachdem er beobachten konnte, dass Menschen mit hochgradiger Arteriosklerose zugleich gesunde Gefäßabschnitte besitzen. b pc/MHH
EinerderForschungsschwerpunktevonHaverich warenMethodenderGewebe-Regeneration.
Im Aegidius-Haus in Hannover fühlen sich schwerbehinderte Kinder und Jugendliche wohl und geborgen. Sie werden hier von fachkundigen Pflegekräften liebevoll und fürsorglich betreut, in einem bestens ausgestatteten Zuhause auf Zeit, tageweise oder für mehrere Wochen.
Für Familien geht die häusliche Pflege schwerkranker Kinder oft bis an die Grenzen körperlicher und seelischer Belastung. Ein Aufenthalt dieser Kinder im Aegidius-Haus ermöglicht Eltern und Geschwistern eine Auszeit und Zeit für Aktivitäten, die im Alltag unmöglich sind oder viel zu kurz kommen. Das Aegidius-Haus, das eng mit dem benachbarten Kinder- und Jugendkrankenhaus Auf der Bult zusammenarbeitet, stellt ein einzigartiges Modellprojekt mit landesweiter Bedeutung für ganz Niedersachsen dar. b br/Schirmacher
KurzeErholung–imAegidius-Hausistdasfür ElternundschwerstkrankeKindermöglich.
Meine Berufung – dein ganzheitliches Wohlbefinden
Ich möchte mich Ihnen als selbstständige promovierte Ärztin für Naturheilverfahren, Akupunktur, TCM, Allgemeinmedizin und seit Jahren vielfach ausgebildeter Coach vorstellen. Seit über 30 Jahren bin ich in meiner eigenen Praxis tätig und habe mich auf die Behandlung von schulmedizinisch austherapierten, chronischen Krankheiten spezialisiert.
Meine Schwerpunkte liegen in der Zelldiagnostik, Zelltherapie, Schmerztherapie, Akupunktur, Mesotherapie und Bioresonanz. Durch meine umfassenden und gründlichen Ausbildungen habe ich ein tiefes Verständnis für diese ganzheitlichen Behandlungsmethoden entwickelt und setze sie erfolgreich ein.
Angesichts der steigenden Zahl erschöpfter, leistungsreduzierter Menschen bis hin zum Burnout und der oft enttäuschenden schulmedizinischen, symptomatischen Behandlungen dieser Krankheitsbilder habe ich ein ganzheitliches Behandlungskonzept auf Grundlage der Zelldiagnostik und Zelltherapie entwickelt. Mein Ziel ist es, als Expertin für chronische Erschöpfungszustände bis hin zum Burnout mein fundiertes Wissen und meine langjährige Erfahrung in der Therapie dieser Erkrankung an Betroffene weiterzugeben.
Mein Ziel ist es, meinen Klienten Werkzeuge und Strategien in einem begleitenden Coaching zur Verfügung zu stellen, um Stress zu bewältigen, ihre Energie wiederherzustellen und eine gesunde Work-Life-Balance zu erreichen. Dabei lege ich besonderen Wert darauf, eine vertrauensvolle und unterstützende Umgebung zu schaffen in der meine Klienten sich frei ausdrücken können, ohne Angst vor Beurteilung oder Stigmatisierung.
Ich bin stolz darauf, Hunderten von Menschen geholfen zu haben, ihre individuellen Herausforderungen zu verstehen und zu bewältigen. Durch meine empathische Herangehensweise und mein fundiertes Fachwissen arbeite ich kontinuierlich daran, das Bewusstsein für Burnout und chronische Erschöpfung zu erhöhen und einen positiven Einfluss auf das Leben meiner Klienten zu nehmen.
Ich glaube fest daran, dass jeder Mensch das Potenzial hat, sein volles Lebenspotenzial zurückzugewinnen und seinen individuellen Lebensweg gesund und selbstbestimmt zu gehen. Mit meiner Behandlung möchte ich dazu beitragen, dass die Erkrankten baldmöglichst ihre Lebensqualität wiedererlangen und ein erfülltes Leben führen können.
Liebe, Frieden und ihre Musik, das ist das Motto der Scorpions, Rockstars von Weltrang aus Hannover.
Die Beatles stammen aus Liverpool, die Scorpions aus Hannover. Obwohl – es gibt Unterschiede: Die Scorpions sind noch da und spielen noch live. Gerade haben sie ihr neues Album „Rock Believer“ auf einer Welttournee vorgestellt. Zum Finale waren sie auch in Hannover und begeisterten 11.000 Fans in der ausverkauften ZAG-Arena.
Die Beatles haben Liverpool verlassen. Die Scorpions sind zu Hause geblieben, in Hannover, denn Hannover ist Heimat, Familie und Freunde. Hier können sie sich ganz ungestört unters Volk mischen, beim Restaurantbesuch, beim Shoppen oder bei eher privaten Events. Die Scorpions, aktuell auf der Bühne mit Frontsänger Klaus Meine, Gi
deren Mitglieder bis auf die Stammbesetzung wech-
thias Jabs. Zwar stammt Schenker aus Sarstedt im Landkreis Hildesheim und wohnt heute in Schwarmstedt. Aber Jabs und Meine, die in Bissendorf leben, sind echte hannoversche Jungs.
EineingespieltesTeam:Die ScorpionssindseitJahren gemeinsamaufderBühne.
DieScorpionsmitBodo
Linnemannvordereinst kleinstenDiscoHannovers
Klaus Meine war ursprünglich Dekorateur, aber es zog ihn schon früh zum Rock. Sein Elternhaus stand in Hannover-Hainholz. Vater Hugo war Gärtner und man spielte Hausmusik. Bei Familienfesten sang der kleine Klaus zur Freude aller das Ave Maria. Daher sorgte Mutter Erna, als ihr Sohn bei den Scorpions einstieg, gern für die Finanzierung einer Gesangsanlage. Eine Investition, die sich gelohnt hat. Klaus Meine und die Scorpions sind immer noch ganz oben dabei und schenken ihrem Publikum immer wieder zuverlässig den „Moment of Glory“, mit jeder Menge Gänsehaut-Feeling und Rock‘n Roll. b br/Verfürth
DieGrotteimGroßenGartenist dasletzteProjektderverstorbenenKünstlerin.
Als feministische Künstlerin international berühmt und gleichzeitig beim breiten Publikum von Herzen beliebt zu sein – das ist schon ein Kunststück für sich! Niki de Saint Phalle ist es gelungen, und das liegt nicht zuletzt an ihren Nanas in Hannover. Die drei drallen, bunten Frauenfiguren am Leibnizufer wirken als fröhliche Identitätsstifterinnen und touristische Wahrzeichen der Stadt. Sie sind die Stars des wöchentlichen Altstadt-Flohmarkts und im Souvenirshop gibt es drei Nanas in der Schneekugel sowie sehr ähnliche „Mollys“ als Kühlschrankmagneten, Schlüsselanhänger oder Dekofiguren.
Doch als die Nanas 1974 an der Leine aufgestellt wurden, gab es zunächst heftige Proteste. Das Komitee „Weg mit den Nanas“ fand sie pornografisch, sorgte sich um die Ehre der Frauen und sammelte zigtausend Unterschriften. Es gab heiße Debatten über Kunst im öffentlichen Raum, bis die Nanas schließlich zum Grundstein von Hannovers Skulpturenmeile werden konnten. Niki de Saint Phalle hat die ganze Aufregung nicht geschadet: Dadurch wurde sie
Buntundfaszinierend:Das sinddieSchöpfungender NikideSaintPhalle.
Einfachfaszinierend:Die GrotteimGroßenGarten
in Deutschland als Künstlerin bekannt. Und damit begann ihre besondere Freundschaft zu Hannover. Im Jahr 2000 wurde sie zur ersten und bisher einzigen Ehrenbürgerin der Stadt. Die damals 70-Jährige schenkte dem Sprengel Museum über 400 ihrer Werke.
Ihre glitzernde Neugestaltung der Grotte im Großen Garten Herrenhausen konnte erst nach ihrem Tod 2002 fertiggestellt werden. Kurz darauf gab Hannover der ehemaligen Passerelle den Namen „Niki-de-Saint-PhallePromenade“. Eine erstaunliche Wahl, denn diese Einkaufspassage im Souterrain erscheint doch eher als Gegenteil von allem, was man mit Niki de Saint Phalle sonst assoziiert: grau statt bunt, eckig statt rund. Aber sie liegt mitten im Herzen der Stadt. b kr/ jordi2r/ Stefan
AufderWiesevordemUniHauptgebäudelässtessichgut imSommergemeinsam liegenundlernen.
Studieren in Hannover? Eine gute Wahl! Mit ganz wenigen Ausnahmen werden an den Universitäten und Hochschulen dieser Stadt alle regulären Studiengänge angeboten. Auf den Spuren des großen hannoverschen Gelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz wird an den zahlreichen staatlichen und privaten Universitäten der Stadt intensiv geforscht und gelehrt.
Die 1831 gegründete Leibniz Universität Hannover ist die größte und vielfältigste Alma Mater der niedersächsischen Landeshauptstadt. Vor ihrem Hauptgebäude, dem ehemaligen Welfenschloss der hannoverschen Könige, steht das Wappentier des Landes, das Niedersachsenross, auf seinem Sockel – ein stolzes Monument aus Stein und gelegentliches Opfer übermütiger Studentenstreiche.
Die Uni bietet ein Fächerspektrum, das von den Ingenieur- und Naturwissenschaften über die Architektur und Umweltplanung, Rechts- und Wirtschaftswissenschaften bis hin zu forschungsstarken Sozial- und Geisteswissenschaften reicht. Mit aktuell
jährlich 4.982 Abschlüssen und 379 PromoLeibniz Universität zu den neun führenden technischen Universitäten in Deutschland,weiten Ranking. Das Know-how der an der Leibniz Universität ausgebildeten Wissenschaftler und Praktiker ist zukunftsweisend.
Auf dem Gebiet der Medizin hat die Medizinische Hochschule Hannover für etliche und Anerkennung erlangt. Die Tierärztliche Hochschule gilt in Deutschland nach wie vor als die begehrteste Adresse für einenreich Mode und Design kann Hannover jede Menge Kreativität vorweisen. Und nicht zu vergessen die Fächer, die an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover auf hohem Niveau gelehrt werden. In diesemriges Jubiläum. Die Lehrenden und die Studierenden der HMTH bereichern das hiesige und das überregionale Kulturleben mit den und Ensembles; der hauseigene Veranstaltungskalender ist prall gefüllt. Etliche große Talente wurden hier entdeckt und auf die mancher große Name tauchte zum ersten Mal in den hiesigen Programmheften auf oder kehrte später als Name einer Lehrkraft zurück.
Hannover ist eine Universitätsstadt, eine Stadt der Wissenschaften, mit einer vielfältigen und hochkarätigen Hochschullandschaft, auf die Niedersachsen zu Recht stolz sein kann. Der Anteil der Studierenden liegtwohner. Überall dort, wo studierende junge Menschen lernen, leben und ihre Freizeit verbringen, passiert ständig etwas Neues. Eine bunte studentische Szene belebt Kultur und Wirtschaft der ganzen Stadt mit immer neuen Impulsen. b jo/Wilde
Mindestens einmal sollte jeder Mensch in Hannover mit diesem ganz besonderen Aufzug gefahren sein: Ursprünglich war der
aufs Dach des hannoverschen Rathauses zu bringen. Jetzt
Kuppel des Neuen Rathauses über die Stadt zu ermög-
der Maschsee, ein paar Schritte weiter reckt die stolze Marktkirche ihren Turm in die Höhe.
Die Fahrt hinauf ist ein kleines Erlebnis für sich. Unter den Füßen spürt man, dass dies kein normaler Aufzug ist. Da er die Kuppel des Rathauses an der Innenseite
sich auch die Platte unter den Füßen der Fahrstuhlnutzer.
schauen:EinegläserneDeckezeigt,dassesumdieKurvegeht.
zu sehen. Seitdem 2007/2008 nicht nur ein Motor, sondern auch eine neue Kabine eingebaut wurde, stehen die sehen, wie es bergauf geht. b hs/Mahramzadeh
Werhochhinausfährt,derkannauchweit überdenMaschseeschauen.
DerFlohmarktamHohenUferhatjeden SonnabendimSommergeöffnet.
Rund um die Nanas in Hannovers Altstadt lässt es sich von März bis Oktober einmal pro Woche herrlich zwischen allerlei Trödel, Kunst- und Sammlerstücken flanieren und um Fundstücke feilschen. Jeden Samstag bieten private Händler hier von morgens bis nachmittags ihre Schätze an – und dasvorgerufen zu haben.
Die Idee zur Durchführung eines Flohmarkts wurde erst-nalisten Klaus Partzsch geäußert, der den Plan gemeinsam mit einigen Kaufhaus-Dekorateuren entwickelt hatte. Allerdings gaben sich noch weitere kreative Akteure der damaligen Zeit als Initiatoren des Trödelmarkts aus, darunter der Aktionskünstler Reinhard Schamuhn und der langjährige hannoversche Imagepfleger Mike Gehrke.
Festgehalten werden kann, dass sich in jenen Jahren mehrere Personen darum bemühten, die verödete Altstadt
das städtische Marktamt schließlich die Erlaubnis, in Hannovers Altstadt einen Flohmarkt zu betreiben. Als Vorbild diente der Trödelmarkt an der Seine in Paris, der „marché aux puces” (Markt der Flöhe). Die Initiatoren hofften, mit ihrer Aktion einen „Hauch Pariser Flair” an die Leine zu
Seine-Wassers in die Leine. Schnell zog der sonnabendliche Flohmarkt am Hohen Ufer ein großes Publikum an und entwickelte sich zum beliebten Treffpunkt für Hannoveraner und Touristen. Der Erfolg blieb nicht unbemerkt: Hannound diente selbst etlichen Städten als Vorbild. b ve/Wilde
Hannover gilt im Allgemeinen als musikbegeistert.
Ein Zweig, der hier besonders stark vertreten
Nummer 1. Dass das gemeinschaftliche Singen nicht nur besonders gut klingen kann, sondern sich auch messbar positiv auf Körper und Geist auswirkt, haben die Einwohner Hannovers schon lange verstanden. Das Angebot an weltlichen wie
Landeshauptstadt auffallend hoch. Da kommt es nicht gera-
Vergangenheit höchste Platzierungen einfahren konnten.
– bereits zum zweiten Mal in Hannover ausgetragen.
DerMädchenchorHannovergehörtzu
Ein wesentlicher Faktor für den Erfolg der hannoverschen
nen versorgt. Diese sorgen dann dafür, dass aus ambitionierten Laien und Profis eine leistungsstarke Gemeinschaft zusammenwächst, welche die hannoversche wie auch die gesamtdeutsche Kultur- und Musikszene mit ihren Veranstaltungen und Auftritten regelmäßig begeistern.
stehende Jazz- und Popchor Vivid Voices sorgt seit 2009 für Aufsehen. Das gesamte Angebot ist jedoch noch weitaus vielfältiger. Der Trend geht hierbei allerdings zum gemisch-
Sängerinnen und Sängern sind in Hannover anzualso nicht von ungefähr. b nt/Schirmacher
DerKnabenchor ist bekanntfürseine hoheQualität.
rauerei, Produktionsstätte für Klareis und letztendlich Kunst- und Kulturzentrum im Herzen von Hannovers Südstadt: Das Eisfabrik-Gelände hat während seiner rund 220 Jahre schon große Veränderungen miterlebt.
Futura in den Hallen der Eisfabrik niedergelassen –und das mit Erfolg. Die Räumlichkeiten bieten seit
VonLichternangestrahlt,erhältdas Gebäudederalten Eisfabrikeinenganz
Mithilfe von Licht, Musik und Projektionen entsteht in der Eisfabrik eine Atmosphäre, die einmalig ist.
rend der Vorstellungen, und die Künstler, die aus den verschiedensten Ländern dieser Theaterwelt rekrutiert wurden, geben dem Spektakel ein Gesicht. b nt/Mohr
AmMaschseeradelnSportler nebenFamilieninHarmonie.
Hannover ist für vieles bekannt. Oft wird die niedersächsische Landeshauptstadt auch als Radstadt gesehen. Ein Merkmal dafür sind vor allem die Fahrradstraßen. Was Fahrradstraßen sind? Wie der Name es schon verrät, ist eine Fahrradstraße keine normale Straße. Denn auf diesen Straßen haben Fahrradfahrer immer Vorfahrt. Andere Verkehrsteilnehmer dürfen sie nur benutzen, wenn dies entsprechend gekennzeichnet ist.
Die wichtigste Regel dabei: Radfahrer dürfen nicht behindert oder gefährdet werden. Das Tempolimit liegt dabei
dass sie nebeneinander fahren dürfen. Trotz der vielen Freiheiten gibt es auch kleine Einschränkungen: Kinder unter zehn Jahren, Fußgänger und auch Inline-Skater müssen bei Vorhandensein einen Gehweg oder Seitenstreifen benutzen. Und das Tempo bestimmen die Radfahrer – für Autofahrer könnte es also manchmal länger dauern.
Hannover sorgt seit mehreren Jahren dafür, dass Radfahrer in Ruhe radeln können. So gibt es bereits dutzende
Fahrradstraßen in Hannover und die Zukunft verspricht die Einführung weiterer. Ende 2022 haben Oberbürgerangekündigt, die Radstraßen zu überprüfen. Das hat vor allem einen Grund: Sie wollen dafür sorgen, dass die Straßen noch sicherer für Radfahrer werden. Maßnahmen seien unter anderem das Einführen von Sichtverbesse-
Gesamtverkehrs einnimmt.
Doch wo sind die Fahrradstraßen überhaupt zu finden? Zahlreiche Stadtteile können sich mittlerweile mit den Fahrradstraßen schmücken. So ist die Appelstraße in der Nordstadt eine, in Hannover Mitte sind es beispielsweise die Lange Laube und die Kleefelder Straße. In der Süd-
haben Fahrräder Vorfahrt: Nämlich bei der Umfahrung Parkplatz Maschsee und in der Wiehbergstraße. Alle Straßen haben eines gemein: Sie versprechen entspanntes Radfahren. b fb/Gerhardts
Die Markthalle am Rande von Hannovers Altstadt wird von den Hannoveranern liebevoll -
oder ein Glas Prosecco. Als Treffpunkt ist die Markthalle derart beliebt, dass es zuweilen eng wird in den Gängen zwischen den Marktständen, und das trotz einer GesamtAndrang traditionell am letzten Tag des Jahres, wenn sich der Markthalle trifft. Die Einlassregelungen der letzten vorgestellten Pläne einiger Hamburger Investoren, die Hannovers Markthalle durch eine Rekonstruktion des Vorum das Jahr 1890 nach dem Vorbild einer Maschinenhalle
HierfühlensichdieGästewohlundgenießen dieAtmosphäre.
DieMarkthallehatsichmittlerweilezueinem festenTreffpunktderHannoveraneretabliert.
der Pariser Weltausstellung errichtet worden. Fraglos würde das aus reichlich Glas und Eisen erbaute Jugendstilgebäude noch heute eindrucksvoll das Stadtbild schmücken. Die alte Markthalle wurde jedoch 1943 bei Luftangriffen zerstört und schließlich ganz abgerissen. Rundschriftensammlung und forderten den Wiederaufbau der
im deutlich schlichteren, funktionalen Gewand ihrer Zeit, wurde jedoch als Gesamtkunstwerk 1989 unter Denkmalschutz gestellt. Die Hannoveraner gewöhnten sich auch
der Markthalle Hannover GbR betrieben wird. Liebe geht bekanntlich durch den Magen und das breite Angebot an lokalen und internationalen Spezialitäten begeistert damals wie heute. b ve/Heinze
ImSommerbietetdieMarkthalleihren GästeneinenSchattenplatz.
Wann sind Sie zuletzt in völlig neue Klangwelten eingetaucht? Auf dem Weg zur Arbeit die Radiomusik variiert nur minimal. Die Hannoversche Gesellschaft für Neue Musik (HGNM) hat sich als Aufgabe gesetzt, das Publikum in eine andere Musikwelt eintauchen zu lassen. Eine Welt, wo Musik nicht als Hintergrundgeräusch im Alltag verstanden wird, sondern in der man ausschließlich durch aufmerksames, waches Hören die musikalische Vielfalt zu verstehen beginnt. Die HGNM ver-
Publikum, Musik und Räumen oder auch Musik und Musik gemeint. Diese Form der zeitgenössischen Musik spiegelt ein Zusammenspiel von Kunst und Musik wider. Eine große -
tival, das seit 2014 ausgetragen wird. Im Fokus steht jedes Jahr ein neuer Komponist oder eine neue Stilrichtung der Moderne. Das diesjährige Event, welches stets in den Frühjahrsmonaten ausgetragen wird, war dem griechischen Komponisten Iannis Xenakis gewidmet, das Thema lautete
des NDR-Landesfunkhauses findet jährlich eine vierteilige
Die hannoversche Küche kommt herzhaft und
Landwirte während der Schlachtezeit im Herbst traditionell ihren Pfannenschlag auf.
Für diese heute noch beliebte Speise wird eine Kochwurst aus Hafergrütze, gekochtem Schweine- und Rindfleisch mit Zwiebeln und kräftigen Gewürzen knusprig angebraten. Was früher als Arme-Leute-Essen galt, wird heute mit Kartoffeln, Spiegelei und sauren Gurken serviert. Auch das hannoversche Zungenragout ist ein pikanter Klassi-
Verkaufsstand an das andere – und so wird die Straße
Wobei in dem Roggenmischbrot gar keine Gerste landet. Vielmehr wird der Teigling unter einer Gasflamme abge-
rer Klassiker ist die Welfenspeise, die ein hannoverscher
weiß-gelbe Dessert greift die Farben der Landesflagge des Königreichs Hannover auf und besteht aus einer Milch-
Nach so viel Deftigkeit brauchen manche einen Schnaps.
einem obergärigen Weißbier. Hannovers Kultgetränk wird in zwei Gläsern serviert und auf einmal heruntergespült –was eine Kunst für sich ist.
Es geht aber auch vegetarisch: Was Hannover und Umgebung kulinarisch ausmacht, lässt sich ab Frühling auf -
burg beobachten. Hier reiht sich ein Spargelfeld mit
Weincreme aus Eigelb, Weißwein und Zitronensaft. b sn/sveta_zarzamora
EineSpezialitätausder Region:Spargel
Konzertreihe statt, bei der renommierte Interpreten aus dem Spektrum der Neuen Musik sowohl Klassiker als auch Uraufführungen performen und sich dabei mit Klängen der Gegenwart auseinandersetzen.
Hannover ist also nicht ausschließlich die Stadt der Rock- oder Jazzmusik, Hannover ist vor allem auch die Stadt der neuen Musik. b nt/Hosseini
DieLüttjeLageistheuteein MussbeimSchützenfest.
Bittelächeln! DieDarstellermachennichtnur aufderBühne,sondern auchvorderKamera einengutenEindruck.
EinKartentrickgefällig?Jan Mattheisbrachteschondamals dieZuschauerzumStaunen.
Es war Winter 1947. Es war kalt. Wilhelm Hirte hatte gerade im Georgspalast ein Varie té eröffnet. Geld war knapp. Kaum jemand konnte es sich leisten, Kar ten für einen Varietéabend zu kaufen und dann noch Speisen und Getränke zu bestellen. Doch mit der Bewirtung wollte Hirte Umsatz machen. Sein Plan: Statt einer gekauften Eintrittskarte brachten die Menschen Kohlen zum Heizen mit. So hatten es alle schön warm und die Besucher konnten das Geld in Speisen und Getränke investieren. Seine Idee ging auf. Bis zu eintausend Menschen gingen fortan jeden Abend ins GOP Varieté, um sich zu amüsieren und zu feiern. Das GOP schrieb seine erste Erfolgsgeschichte.
Diese Geschichte ist nicht nur eine der Lieblingsgeschichten von Bobo Weinzierl, der selbst lange Jahre für das Marketing der GOP Varietés zuständig war. Sie kann auch sinnbildlich für eine Geschichte voller Mut stehen, die Hubert und Hubertus Grote vor dreißig Jahren neu auflegten. Sie hatten einen Neuanfang in der Georgstraße 36 gewagt. Denn
das sehr erfolgreiche Varieté der Nachkriegsjahre hatte gegen das Fernsehen keine Chance mehr gehabt. „Die Stars, die im TV auftraten, verlangten hohe Gagen, die vom Varieté nicht mehr tragbar waren“, erklärt Weinzierl.
In den Nachkriegsjahren hatten Zarah Leander, Marika Rökk, Heinz Erhardt oder auch James-Bond-Bösewicht Gert Fröbe das Publikum begeistert, das sich an kleinen Sechsertischen im Saal drängte. Sie ließen sich einen Abend lang mitreißen von ihren Stars, die sie nahezu hautnah erleben konnten – so dicht und nah saßen sie an der kleinen Bühne. Unvergessen blieb dieser Generation der Auftritt Zarah Leanders 1960 im GOP. In einem weißen Cadillac ließ sie sich ganz diven-like vom Kastens Hotel Luisenhof in das nur etwa 200 Meter entfernte GOP chauffieren. Auf dem Opernplatz war es so voll, dass das exklusive Fahrzeug kaum vorankam. Jeder wollte ein kleines Stück vom Star erhaschen.
AuchHaraldJuhnkewarda!
DergoldeneVorhangbringtdie
BühnedesGOPzumGlitzern.
WarumeinReifen, wennesauchmit Dutzendengeht?
DasGOPistfür spektakuläre Shows bekannt.
Die 60er-Jahre kamen. Mit dem GOP ging es bergab. Stars gab es im Fernsehen, nicht mehr auf der Bühne. Jahrzehntelang wurde versucht, an die glorreichen GOPZeiten anzuknüpfen. Ein Bayernlokal, eine Disco – alles war gescheitert. Als Hubert und Hubertus Grote 1992 das GOP übernahmen, stand es nicht gut um das traditionsreiche Haus. Das erste halbe Jahr lief es gar nicht gut. Man trennte sich von dem Direktor, den man eingesetzt hatte, und holte einen jungen Mann ins Team, dessen Namen später jeder kennen sollte, der GOP sagt: Werner Buss. Doch auch er hatte es schwer. Es lief nicht so richtig. Er bat die Eigentümerfamilie um einen Aufschub um zwei Monate. Wenn es bis dahin nicht gelungen sein sollte, dem GOP neues Leben einzuhauchen, sollte es das gewe sen sein.
„Es war aber gar nicht nötig: Plötzlich war das Haus voll“, erklärt Bobo Weinzierl. Werner Buss, der vor knapp zwei Jahren seinen
SogarFeuerschluckersind schonimEingangsbereichdes GOPaufgetreten.
WasfüreinAnblick: DieGästekonnten eskaumabwarten, dasStückDora Dorettezusehen.
Abschied als kreativer Kopf der GOP Entertainment Gruppe feierte, hatte es geschafft. Denn inzwischen gibt es nicht nur das Haus in Hannover. GOP Varietés sind inzwischen deutschlandweit an sieben Standorten zu finden: Ob München oder Münster, Bremen, Bad Oeynhausen, Essen oder Bonn – überall sind die Shows der GOP Entertainment Group in umgebauten Kinosälen, alten Theatern oder auch einem ehemaligen Kurhaus zu sehen. Krisen hat das GOP schon viele gesehen. Überstanden hat es alle. b hs/GOP-Archiv
FHochkonzentriert:
ranziska Stünkel liebt ihre Heimat. Wobei die international erfolgreiche Fotokünstlerin und Filmregisseurin den Begriff „Heimat“ differenziert sieht: „Hannover ist meine Heimat. Das Steinhuder Meer ist meine Heimat. Ich sage immer: meine Urheimat“, erklärt die Fotokünstlerin, die bei dem Begriff aber globaler denkt: „Ich fühle mich auf dieser Erde beheimatet.“ Diese Einstellung spiegelt sich auch in ihren Arbeiten wider: Vor 13 Jahren hat sie damit angefangen, weltweit mit ihrer kleinen Leica-Kamera Spiegelungen auf Glas einzufangen. „Coexist“ nannte sie ihre Fotoserie dazu. Inzwischen gibt es „Coexist Part 6“, den sie in den letzten zwei Jahren in Australien, Europa und den USA fotografierte.
Sie sucht nach Spiegelungen, die aber letztendlich Ausdruck eines festgehaltenen Moments sind. Eines Moments, in dem das Innen und das Außen verschmelzen. Durch das Glas und die Spiegelung wird beides sichtbar. Die Welten werden durchlässig. Menschen, die auf der Straße gehen, befinden sich plötzlich im Inneren eines Gebäudes. Wolkenkratzer streben an Fahrstühlen nach oben. Eine altmodisch wirkende Straßenlaterne am Rand des Bildes wirkt wie ein Relikt aus einer längst vergangenen Zeit. In Detroit ist das großformatige Bild „all the stories 144“ entstanden.
Neben der Fotografie ist Franziska Stünkel auch als erfolgreiche Filmemacherin unterwegs. Mit „Nahschuss“ gelang ihr nicht nur eine eindrucksvolle und international viel beachtete Schilderung rund um die letzte Hinrichtung in der ehemaligen DDR; sie konnte auch Stars wie Lars Eidinger, Kai Wiesinger oder auch Devid Striesow für den Film gewinnen.
Doch auch, wenn die Künstlerin weltweit unterwegs ist und viel reist, in ihre Heimat kommt sie immer wieder gerne. Was sie an ihr schätzt? „Man hilft sich untereinander“, sagt sie – und das sei in Künstlerkreisen nicht immer so. b hs/Wilde
Dalässtsich Kunstentdecken: Dieunterschiedlichsten GalerienundMuseenöffnen beimZinnoberKunstlauf.
Im Herbst eines jeden Jahres schaut die hannoversche Kunstszene besonders auf ein Wochenende im September. Dann startet der Zinnober Kunstlauf, bei dem Galerien und Museen ihre Häuser, Projekträume und Atelierhäuser für alle Interessierten öffnen. Für Hannovers Kunstszene bedeutet dieses Ereignis, welches sich stets über zwei Tage erstreckt, den Auftakt in eine neue Saison voller Kreativität „made in Hannover“. Neben den großen Institutionen wie der Kestnergesellschaft oder dem Kunstverein beteiligen sich auch viele kleinere Ateliers oder Galerien am Kunstlauf und decken damit eine große Bandbreite der hannoverschen Kunstszene ab. Ziel dieser Veranstaltung ist es, der Öffentlichkeit das breite Spektrum an Kunstschaffenden und deren Werken zu präsentieren und damit die Sichtbarkeit zu erhöhen. b nt/Roman Strobl
Design
angewandte Kunst
Man ist sich nicht ganz einig: „ein bisschen“, „ein Döschen“ oder aber „zwei Kilo“ Blech und Lack? Oldtimerfans wissen jedoch, wie der Spruch weitergeht: „Fertig ist der Hanomag.“ Genau genommen der aufgrund seiner Optik liebevoll „Kommissbrot“ genannte Hanomag 2/10 mit seinem 10-PS-Motor.
Doch die wechselvolle, inzwischen 152-jährige Erfolgsgeschichte des Lindener Unternehmens nur auf seinen hier am Fließband gebauten ersten deutschen Kleinwagen zu reduzieren, ist viel zu kurz gegriffen. Denn die 1871 gegründete Hanomag – ein Kurzwort aus der Telegraphenzeit für den eigentlichen Firmennamen Hannoversche Maschinenbau AG – hat nicht nur Technikgeschichte geschrieben, sondern steht auch für zahlreiche Geschichten und Großstadtmythen.
Bereits 1846 liefert Georg Egestorff mit seinem Vorläuferunternehmen die erste Dampflokomotive „Ernst August“ im Königreich Hannover, die den Eröffnungszug von Lehrte nach Hildesheim zieht.
1871 gründet dann ein Bankenkonsortium die ab 1912 Hanomag genannte Traditionsfirma in Linden-Süd. Wegen der Robustheit ihrer Produkte entwickelt sie sich dort zu einem der größten Industriebetriebe und Arbeitgeber Hannovers. Dazu gehören Pflüge und Ackerschlepper –in 60 Jahren verlassen mehr als 250.000 von ihnen die Werkshallen – sowie Bau- und Zugmaschinen, Klein-Lastkraftwagen und Pkw-Modelle. Der seit 1925 insgesamt 16.000-mal am Band gefertigte 2/10 ist der eigentlich erste „Volks“-Wagen. Mit dem Hanomag Rekord – einem der ersten Serien-Pkw mit Dieselmotor – werden zudem 1939 in einer Rennversion gleich vier Geschwindigkeits-Weltrekorde aufgestellt. Auch Waffen werden bei Hanomag produziert – im Zweiten Weltkrieg von bis zu 14.000 Menschen, darunter über ein Drittel Zwangsarbeiter.
Sogar Donald Trump kennt die Hanomag seit deren Konkurs 1984: Der nach dem Verbüßen einer Teilstrafe infolge Betrugs und Konkursverschleppung verurteilte hannoversche Unternehmer und damalige Hanomag-Chef HorstDieter Esch übersiedelt in die USA, kauft sich dort eine
Modelagentur und wird dabei Duzfreund des inzwischen Ex-Präsidenten.
Während auf dem verkleinerten Firmengelände der seit 2002 nun als Komatsu Hanomag GmbH wieder erfolgreich agierenden Firma Radlader und Mobilbagger gebaut werden, ist mit dem heutigen „Hanomag-Viertel“ rundherum ein veritabler, moderner Mix aus Gewerbeund Wohngebiet entstanden.
Architektonisch prägt die Hanomag mit ihrem Gebäudekomplex und Haupttor 1 an der Göttinger Straße den angrenzenden früheren Arbeiterstadtteil Linden-Süd. Das damals errichtete, überlebensgroße Arbeiterstandbild eines „Hammermanns“ wollten die britischen Besatzungstruppen abbauen. Doch Firmen-Mitarbeiter versteckten es vor der Demontage. Nebenan, im großen Hanomag-Saal, fand 1946 passend dazu der erste Nachkriegs-Parteitag der SPD statt.
Auch Großstadtmythen haben sich rund um die Hanomag gebildet – von unterirdischen Gangsystemen zwischen den Hallen (wahr) über Luftschutzstollen im nahen Lindener Berg (zum Teil wahr) bis hin zur sogenannten „UBoot“-Halle 1, in der jedoch nie ein U-Boot gebaut wurde. Ihr Tragwerk war jedoch ursprünglich für eine U-Boot-Fertigungshalle in Wilhelmshaven vorgesehen. Ab Ende der 1980er-Jahre erklang hier nachts jedoch U-Musik – von zwei Diskotheken. Sogar bis in die Comic-Szene hat es die Hanomag geschafft: Denn der aus den „Werner“-Filmen und -Büchern bekannte Handwerksmeister Röhrich ist stets mit einem Hanomag-Lastwagen der Baureihe „Kurier“ unterwegs. Halt mehr als nur Blech und Lack. b tl
SchonvonWeitemistdasHanomagGebäudedankdesgroßenSchriftzugs nichtzuübersehen.
im Sprengel Museum
Einer der bekanntesten Söhne von Hannovers Kunstszene ist zweifelsohne Kurt Schwitters, der mit seiner „Merz-Kunst“ den Dadaismus, jedoch auch die Kunstwelt im Allgemeinen nachhaltig prägen sollte. Schwitters begann 1918 mit dem Sammeln und Zusammenfügen von Abfällen, die er zufällig aufgelesen hatte. Einer dieser Abfälle war eine Art Reklame, auf der Schwitters den Begriff „Kommerz“ las. Aus Kommerz wurde schließlich „Merz“, ein Begriff, mit dem der Künstler fortan seine Collagen und Werke betitelte. Sein gesamtes Leben sollte sich um „Merz“ drehen, also darum, etwas Neues aus „alten Scherben“ zu erschaffen. Gemeint war jedoch nicht nur das physische Zusammensetzen von Abfällen. Kurt Schwitters war nämlich auch für seine Lautgedichte bekannt, die er parallel zu seinen Collagen zu schreiben („merzen“) begann. Sein wohl bekanntestes Gedicht „An Anna Blume“ veröffentlichte er 1919. Eine weitere Version dieses Gedichts verbreitete er nur ein Jahr später an den Litfaßsäulen seiner Heimatstadt Hannover. Schwitters größte und wohl auch imposanteste Kunstwerke waren jedoch seine „Merzbauten“ getauften, raumfüllenden Kunstwerke, die er in seinen eigenen vier Wänden errichtete. Dazu wurden Decken und Wände eingerissen und sogenannte „Grotten“ errichtet, sodass es den Anschein erweckte, man würde sich in einer abstrakten Tropfsteinhöhle befinden. Über die Jahre wuchs Schwitters erster „Merzbau“, bis er 1937 vor der Gestapo fliehen musste und sich in Oslo niederließ. Schwitters Lebenswerk, die Merzhöhle in Hannover, fiel 1943 einer Fliegerbombe zum Opfer und auch sein Versuch einer Nachbildung in Norwegen verbrannte.
Im Sprengel Museum kann man heute dennoch einen ebenfalls begehbaren Nachbau des ersten „Merzbaus“ bestaunen und für einen Moment in die Welt von Kurt Schwitters eintauchen. b nt/Werner Herling
Für das Gefühl von großer Weltbühne muss man nicht unbedingt den langen Weg nach London oder New York auf sich nehmen, ein Besuch in der Theaterwerkstatt Hannover genügt vollkommen. Seit 1976 steht das freie Theater für hochwertiges Schauspiel, anspruchsvolle Inszenierungen und die Idee von internationaler Kooperation.
Die Kooperationspartner variieren dabei genauso wie das Programm. Während man sich zwischen 2010 und 2012 mehrfach im asiatischen Raum behaupten konnte und auf international renommierten Festivals auftrat, liegt der aktuelle Fokus auf einer arabisch-deutschen Zusammenarbeit, was auch bei der Zusammenstellung der Darsteller zu erkennen ist. Die vielen Gastauftritte im Ausland haben das kleine Ensemble mittlerweile zu einem eingespielten Team werden lassen. Zwischen Auftritten in Casablanca und im heimischen Pavillon im hannoverschen Stadtteil List liegen teilweise nur wenige Tage. Der große logistische Aufwand trägt jedoch Früchte: Nationale wie auch internationale Produktionen der Theaterwerkstatt wurden in den letzten Jahren mit Preisen ausgezeichnet und machten das kleine Team in Theaterkreisen bekannt.
Neben den klassischen Genres, die eher auf ein erwachsenes Publikum ausgerichtet sind, hat sich die Theaterwerkstatt auch auf ein jüngeres Publikum eingestellt. Theaterbesuche mit der ganzen Familie oder der ganzen Schulklasse sind also ein echter Geheimtipp. Die „Kleinen“ werden bei den Aufführungen langsam an die Kunst des Theaters herangeführt – mit Kultur kann man schließlich nicht früh genug anfangen. Die Theaterwerkstatt im Pavillon sticht also durch ein vielschichtiges Programm hervor, bei dem alle Altersklassen auf ihre Kosten kommen. b nt/ Dieter Kempa
EineSpielszene ausder Theaterwerkstatt
AuchLaatzenkannsich zeigen.DasBauerncafé bietetköstlichenKuchen undKaffeefürseineGäste.
lIn Deutschland gibt es mehr als 10.000 von ihnen und auch in Hannover gehören Cafés fest zur Gastronomielandschaft dazu. Egal ob Hofcafé, Traditionskonditorei oder hippes Studentencafé, jeder findet in der niedersächsischen Landeshauptstadt seinen Lieblingsplatz. Seit 150 Jahren prägen die Holländische Kakaostube, die Konditorei Kreipe und das Café Kröpke, das heute als Mövenpickcafé bekannt ist, das Stadtbild. Auch das familiengeführte Teestübchen ist nicht mehr aus Hannovers Altstadt wegzudenken. Das urige Café bietet unter anderem vierzig Teesorten und rund zehn Kuchensorten an, die Rezepte der eigens kreierten Gebäcke von Josephine und ihrer Mutter Ute sind natürlich geheim. Der Nachmittagsspaziergang lässt sich wunderbar mit einer Verschnaufpause am Pier51 mit Blick auf den Maschsee ausklingen, bei Vietcafé in der Altstadt mit süßem, vietnamesischen Kaffee und würzigen Baos. Im Lisboa Café in der Südstadt kann man bei Galão, Pastel de Nata und Vinho entspannen. Genauso einzigartig wie das gleichnamige Gewürz, ist das Café Safran an der Glocksee im belebten Linden ein wichtiger Anlaufpunkt.
Wer lokalen Kaffee lieber zu Hause genießen möchte, der kann bei der Hannoverschen Kaffeemanufaktur exquisiten Kaffee genießen, den der Familienbetrieb in Röstereien in Linden-Limmer und Burgdorf-Heeßel eigens röstet. Eine zweite Kaffeerösterei, die Firma Machwitz, produziert ihren Kaffee noch immer nach dem traditionellen Trommelröstverfahren noch heute am Marstall. Bei 24grad kann der nachhaltige frisch geröstete Kaffee direkt im hauseigenen Café genossen werden. Und ganz nebenbei gibt es noch einen Kurs über die verschiedenen Arten, das schwarze Gold zuzubereiten. b jo/Schirmacher
Die unerfüllte Liebe von Johann Wolfgang von Goethe zu Charlotte Buff findet sich in seinem Roman „Die Leiden des jungen Werther“ wieder. Und sie ist eng mit Hannover verknüpft. Charlotte – genannt Lotte – wurde 1753 in Wetzlar geboren und starb 1828 in Hannover. Ihr Grab befindet sich auf dem Gartenfriedhof. Goethe war 25 Jahre alt, als er der 19-jährigen Lotte in Wetzlar begegnete. Er hatte sie zu einem Tanzvergnügen abgeholt, die junge Frau bezauberte ihn durch ihre Erscheinung und ihre offene Art. Er tanzte den ganzen Abend mit ihr. Allerdings heiratete Lotte ein Jahr später Johann Christian Kestner, den Sekretär des kurhannoverschen Hofrats, und lebte fortan in Hannover. Die Familie Kestner gehörte im 18. und 19. Jahrhundert zu den Familien, die an der Spitze des Bürgertums im Kurfürstentum Hannover standen. Lotte wurde Mutter von acht Söhnen und vier Töchtern. Mit Goethe hatte sie weiter Briefkontakt. In Goethes Roman verliebt sich der rastlose Werther in die bodenständige Lotte, die dem biederen Albert versprochen ist. In dieser aussichtslosen Situation leiht sich Werther von Albert zwei Pistolen und schießt sich eine Kugel in den Kopf. Der Roman erschien 1774, wurde ein Bestseller und machte Goethe sowie auch Charlotte Kestner berühmt. Das Museum August Kestner ist nach einem der Söhne Lottes benannt und wurde 1889 eröffnet. Es ist das älteste städtische Museum in Hannover und zeigt 6.000 Jahre angewandte Kunst in vier Sammlungsbereichen: Antike und Ägyptische Kulturen, Angewandte Kunst mit einer Designsammlung und einer wertvollen Sammlung von Münzen und Medaillen. Der hannoversche Diplomat August Kestner, der von 1777 bis 1853 lebte, hatte die Exponate gesammelt. b ms/Wölki
AufdemGartenfriedhofliegt dasVorbildvon GoethesLottebegraben.Siehieß mitNachnamen Kestner.
Hannover ist Heimat vieler Stars, die auf und hinter der Bühne oder auf der Leinwand bekannt geworden sind. Manche sind geblieben, andere sind von hier in die Welt aufgebrochen. Kai Wiesinger und Bettina Zimmermann gehören dazu. Aktuell besonders populär ist etwa die Schauspielerin und Regisseurin Maria Schrader („She said“), die in Hannover aufgewachsen ist und Anfang der 1980er-Jahre zum Ensemble des Schauspielhauses gehörte. Auch die Filmregisseurin, Drehbuchautorin und Schriftstellerin Doris Dörrie („Kirschblüten – Hanami“) ist eine gebürtige Hannoveranerin, machte an der Sophienschule ihr Abitur und ging dann nach Kalifornien, um dort Schauspiel und Film zu studieren. Eine der bekanntesten Sängerinnen der letzten Jahren ist sicher Lena Meyer-Landrut, die 2010 mit ihrem Song „Satellite“ den Eurovision Song Contest gewann. b sn
KaiWiesingerundBettinaZimmermann stammenausderRegionHannover.
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EinblickeinsSchloss: RegelmäßigistdasSchloss auchVeranstaltungsort.
Sie war ein Geschenk. Zugegeben, ein üppiges, aber eben auch einer Königin gemäß: Georg V. von Hannover schenkte Schloss Marienburg seiner Frau Marie zu ihrem 39. Geburtstag. Lange hingegen hatte sie keine Freude an dem Bau auf dem Berg oberhalb von Pattensen: Sie lebte nur knapp ein Jahr von 1866 bis 1867 mit ihrer Tochter Mary dort.
Schon von Weitem ist die Burg, die von 1857 bis 1867 erbaut wurde, zu sehen. Die Baumeister der Hannoverschen Architekturschule, Conrad Wilhelm Haase und Edwin Oppler, setzten ein Gebäude wie aus dem Märchen auf den bewaldeten Rehberg, den König Georg V. eigens für das Projekt angekauft hatte. Ein dickes Tor wie in einer mittelalterlichen Burg verschließt den Schlosshof. Wer durch es hindurchtritt, fühlt sich wie im Märchen. Kein Wunder, dass die Marienburg heutzutage oft als Kulisse für Verfilmungen genutzt wird. Ben Becker war hier 2012 als Münchhausen für die gleichnamige Dokumentation unterwegs, „Das Märchen von den zwölf Monaten“ wurde hier ebenso verfilmt wie die Kinder-Fernsehserie „In Your Dreams“ oder „Allerleirauh“ nach den Gebrüdern Grimm. Die Fernsehteams schätzen die Abgeschiedenheit – Neugierige haben keine Chance, den Dreharbeiten zuzuschauen, wenn das Tor geschlossen ist –wie auch die märchenhafte Kulisse.
Darauf setzt auch der neue Betreiber der Marienburg, Nicolaus von Schöning, der seit Juli 2019 das Schloss vermarktet. Gemeinsam mit seiner Frau Tania und der Familie Graf Hardenberg hat er das Schloss gepachtet. Es gibt inzwischen nicht nur Führungen durch die Räume, im Schloss kann auch geheiratet und gefeiert werden. Ein Ableger des „Kleinen Fests im Großen Garten“ war im Schloss ebenso zu Gast wie ein Hörspielabend zu Romeo und Julia. Doch wird das reichen? Die Marienburg braucht dringend Stützen – und das im wahrsten Sinne des Wortes.
ErnstAugustjr.enthülltedie KroneseinerVorfahrenbei derAusstellung„DerWeg zurKrone“imJahr2014.
Familienbild: KönigGeorg mitseinerFrauMarieund dendreiKindern
Ein Teil des Gebäudes droht den Berg hinabzurutschen. Der weiche Sandstein, auf dem das tonnenschwere Gebäude lastet, trägt nur noch bedingt. Zudem hat sich der Hausschwamm im Gemäuer festgesetzt. Der Hang müsste abgestützt und die Marienburg selbst dringend saniert werden. Auf rund 27 Millionen Euro werden die Kosten geschätzt. Und je länger gewartet wird, desto höher steigen die Kosten.
Inzwischen ist eine Stiftung Eigentümerin des Schlosses. Die dunklen Dielen knarzen noch heute bei jedem Schritt. 2018 hatte Ernst August, Erbprinz von Hannover, die Marienburg für einen Euro verkauft. Die Liemak Immobilien GmbH, eine Immobilienprojektgesellschaft der Klosterkammer Hannover, übernahm das Eigen tum. Das Landesmuseum Hannover konnte dank der Unterstützung verschiedener Stiftungen rund hundert besonders wertvolle Stücke aus dem kultur historischen Inventar im Wert
von zwei Millionen Euro kaufen. Weitere Gegenstände im Wert von rund sechs Millionen Euro hatte Ernst August in eine gemeinnützige Kunststiftung eingebracht, die eigens zu diesem Zweck gegründet wurde.
Und jetzt? Als „mein Eldorado“ bezeichnete einst Marie die im neugotischen Stil gebaute Höhenburg, die sie zu ihrem 39. Geburtstag geschenkt bekam. Ihr Glück dort währte nur kurz. Heute ist die Marienburg ein Ziel für all diejenigen, die eine kleine, märchenhafte Auszeit suchen. b hs
WieimMärchen:Das SchlossMarienburgist immereinenBesuch wert.AuchVeranstaltungenwiezumBeispiel
Hochzeitenkönnendort gefeiertwerden.
Wer durch einen idyllischen Landschaftsgarten nach englischem Vorbild lustwandeln möchte, muss keinen Kanal überqueren. Stattliche 40 Hektar umfasst der Hinübersche Garten im Nordwesten Hannovers. Entlang Marienwerders Leineauen schmiegen sich sanft geschwungene Wiesen zwischen Kloster, Quantelholz und der sogenannten Mittleren Leine. Auch stattliche Bäume mit ausladendem Blätterdach gehören zu dem Natur- und Kulturdenkmal, dessen ursprüngliche Gestaltung aus dem Jahr 1767 stammt.
Die Gartenanlage wurde nach Plänen von Jobst Anton von Hinüber, Amtmann des Klosters, gestaltet. Sie gilt als eine der ältesten Landschaftsgärten nach englischem Vorbild in Deutschland. Wer den verschlungenen, aber meist barrierefreien Wegen im Hinüberschen Garten folgt, kann ein abwechslungsreich gestaltetes Gelände durchmessen und sich von außergewöhnlichen Blickachsen verzaubern
lassen. Im Norden schließt sich der naturnahe Wald des Klosterforstes an.
Der Amtmann (1718 bis 1784) und Namensgeber der Anlage verband in seinen Gartenplänen zwei hochaktuelle Strömungen seiner Zeit: einerseits die Gartenkunst der sogenannten Aufklärung und andererseits die Methoden zukunftsweisender Landwirtschaft. Bezeichnungen wie Kälber- oder Pferdewiesen erinnern an die unterschiedliche Nutzung der Flächen. Wer genau hinschaut, kann neben den Einflüssen Englands zudem die Symbole der Freimaurer entdecken. Denn Jobst Anton von Hinüber war selbst Mitglied der 1746 gegründeten hannoverschen Freimaurer-Loge „Friedrich“.
Formale Staudenbeete finden sich im sogenannten Amtsmanngarten. Weitere Gestaltungselemente wirken dagegen märchenhaft und reichen vom Seerosenteich bis zur künstlichen Ruine namens „Hexenturm“. b pc/Wyrwa
Mittendrin:DasKlosterMarienwerderwirdvomHinüberschen Gartenumschmiegt.
GelehrtermitKeks:
GottfriedWilhelmLeibniz warUniversalgenieund kamalsBediensteterdes HofesnachHannover.
Jurist, Bibliothekar, Mathematiker, Historiker, Universalgelehrter: Gottfried Wilhelm Leibniz gilt als der universale Geist seiner Zeit und war einer der bedeutendsten Philosophen des 17. und 18. Jahrhunderts. Und er ist Namensgeber für den bekannten Leibniz-Keks. Hannover war das Zentrum seines Lebens, auch wenn er viel auf Reisen war. Leibniz wurde 1646 als Sohn einer Professorenfamilie in Leipzig geboren. Er fiel früh als Wunderkind auf und begann im Alter von 15 Jahren ein juristisches und philosophisches Studium, das er als 21-Jähriger mit einer Promotion abschloss. 1676 nahm Leibniz eine Stellung als Hofbibliothekar in Hannover an. Dort arbeitete er unter anderem an einer Universalenzyklopädie. Er beschäftige sich mit dem Bergbau und technischen Problemen der Bergwerke im Oberharz. Leibniz erprobte dort neue mechanische Vorrichtungen. Er entwickelte Pläne für ein U-Boot, erfand einen Windmesser
und eine mechanische Rechenmaschine. Auch das Dualsystem, die Grundlage heutiger Computerprogramme, stammt von ihm.
Als Philosoph machte Leibniz ebenfalls Furore, er gilt als Vordenker der Aufklärung. Der Gelehrte strebte eine Versöhnung der christlichen Konfessionen an. Er widmete sich intensiv der Frage, wie Leid und Elend in der Welt vereinbar sind mit der Idee eines allmächtigen und gütigen Gottes.
Ab 1685 arbeitete er in fürstlichem Auftrag an einer Geschichte des Welfenhauses. Seine Entdeckungen in den Naturwissenschaften und seine philosophischen Schriften werden bis heute beachtet. Leibniz starb 1716 in Hannover, sein Grab befindet sich in der Neustädter Kirche. Sein umfangreicher wissenschaftlicher Nachlass wird von der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek aufbewahrt. b ms/orion_eff
Wassersport und Erholung mitten in Hannover: Die Ihme ist bei Paddlern, Stand-upPaddlern und Ruderern äußerst beliebt. Am Ufer gibt es drei Rudervereine und einen Kanuverleih. Und sogar einen Beachclub – das „Strandleben“. Die Strandbar liegt auf der Fährmannsinsel zwischen Linden und der Nordstadt, genau an der Stelle, wo Ihme und Leine zusammenfließen.
Liegestühle und Sitzsäcke laden am Ihmestrand mit feinem Sand zum Relaxen ein und bieten Urlaubsfeeling und Entspannung pur. Dazu gibt es kleine Snacks und kühle Drinks. Die Ihme entsteht in Evestorf bei Hannover aus zwei Deisterbächen – dem Wennigser Mühlbach und dem
VorallemimSommerist dieIhmebeiPaddlernein beliebtesAusflugsziel.
Jazz-Fans:Patrick Döhring,Vanessa Erstmann,AlexanderzuSchaumburgLippeundDietmar Wischmeyer
Bredenbecker Bach – und fließt nach rund 16 Kilometern in die Leine. Der Fluss ist eine Wasserstraße, die auch von Ausflugs- und Sportschiffen genutzt wird. b ms/Wyrwa
Acht Stufen führen hinab in einen der renommiertesten Jazz Clubs Europas, der nicht nur gute Livemusik, sondern auch viel Flair zu bieten hat. Die markante orange-rote Wandfarbe ist kultiges Markenzeichen des international als „Orange Club“ bekannten Jazzkellers. Große Namen wie Duke Ellington oder Roger Cicero haben es bis auf den Gipfel des Lindener Berges geschafft, wo sich der Jazz Club seit seiner Gründung im Jahr 1966 befindet. Die stilistische Bandbreite reicht dabei von Swing über Latin, Blues, Soul, Funk bis hin zu Hip-Hop-Jazz und elektronischen Klängen. Die ehrenamtlich tätigen Clubmitglieder tragen den Jazz auch in die Stadt hinein, etwa am HimmelfahrtsHannover“ vor dem Neuen Rathaus swingen. b ve/Jazz Club
Kinder liegen Johanna Ruoff am Herzen. Sie selbst hat als Kind viel Liebe erfahren. Dies möchte sie weitergeben – an Kinder, die dieses Glück nicht haben. 2005 gründete sie die Stiftung „Ein Platz für Kinder“, die sich für traumatisierte Kinder einsetzt, die Gewalt, sexuellen Missbrauch oder auch extreme Vernachlässigung erfahren haben. So entstand als erstes Projekt in Hannover die „Mattisburg“ – benannt nach der Burg, in der Astrid Lindgrens Ronja Räubertochter lebte. In dieser Burg finden seit 2009 Kinder im Alter von sechs
Klassische Musik und ein Tag im Grünen: Dass der Georgengarten in Hannovers Nordstadt nicht nur für ausgiebige Spaziergänge genutzt werden kann, hat die Chopin-Gesellschaft schon lange verstanden. Einmal jährlich veranstaltet die hannoversche Kulturinstitution nämlich ein Open-AirKonzert, bei dem ausgewählte Solisten sowie das Junge Sinfonieorchester die Wiese vor dem Wilhelm Busch Museum mit klassischer Musik ausfüllen. Das Besondere
EssindoftmalsdieKleinsten,diebesondersvielSchutzundLiebebenötigen.
bis zehn Jahren nicht nur Schutz, sondern auch (therapeutische) Hilfe. Seitdem sind noch zwei Mattisburgen hinzugekommen – eine in Hamburg und eine in Halle. Jetzt baut „Ein Platz für Kinder“ eine Sternstunden-Mattisburg am Chiemsee, die als therapeutisches Internat betrieben werden soll. b hs/Köhler
WenndieChopin-Gesellschaftzum alljährlichenOpenAireinlädt,ist derBesucherandranggroß.
daran ist zweifelsfrei die Atmosphäre. Das Zuschauerspektrum, das sich über alle Altersgruppen erstreckt, sitzt nämlich nicht aneinandergereiht auf zugewiesenen Sitzplätzen, sondern genießt das Musikspektakel auf Picknickdecken, Campingstühlen oder einfach auf der grünen Wiese. Das Zusammenspiel aus guter Musik, einem Nachmittag im Freien und bestenfalls gutem Wetter hat sich als absolutes Erfolgsrezept entpuppt. b nt/Chopin-Gesellschaft
Das Opernhaus Hannover hat einen hohen Stellenwert – es steht für Tradition, Werte und Kultur. Der Prachtbau wurde von 1845 bis 1852 nach einem Entwurf des Hofbaumeisters Georg Ludwig Friedrich Laves erbaut. Das Gebäude im spätklassizistischen Stil mit zwei großen Seitenflügeln besitzt zur Georgstraße hin einen Vorbau. Dort befinden sich in Stein gemeißelte Abbilder von Dichtern und Komponisten.
Zunächst diente das Gebäude als Königliches Hoftheater, da König Ernst August von Hannover das Schlosstheater zu klein geworden war. Dieses befand sich im ehemaligen Leineschloss, wo seit 1689 Opern- und Theateraufführungen gezeigt wurden. Mozarts „Hochzeit des Figaro“ war die erste Oper, die in dem neuen Prachtbau
die Umbenennung des Gebäudes mit seiner imposanten Architektur in Opern- und Schauspielhaus, es befand sich in der Hand des preußischen Staates. 1921 wurde es
NichtnurderInnenbereich, sondernauch–odervorallem–dasAußengeländeder Operkannsichsehenlassen.
in die Trägerschaft der Stadt Hannover überführt. 1943, während des Zweiten Weltkriegs, trafen Brandbomben das Opernhaus bei einem Luftangriff. Es brannte bis auf die Grundmauern aus. Nach dem detailgetreuen Wiederaufbau wurde das Opernhaus im September 1950 mit einer Aufführung „Der Rosenkavalier“ von Richard Strauss gefeiert. In den folgenden Jahren gab es mehrere Erweiterungen. 1985 folgte eine umfassende Modernisierung, die Oper erhielt eine neue Akustik. Mehrfach wurde danach auch die Bühnentechnik erneuert. Seit 1992 befindet sich das Opernhaus in alleiniger Trägerschaft des Landes Niedersachsen. Es bietet heute Platz für 1.200 Gäste. Die Staatsoper ist Veranstaltungsort für Opern, Konzerte und Ballettaufführungen – ein glanzvoller Ort, heute wie damals. b ms/Zaglitsch
Hannovers Schulbiologiezentrum ist ein faszinierender Lernort. Immer wieder sonntags ist jeder Interessierte in Hannovers Schulbiologiezentrum herzlich und kostenlos willkommen. Dann starten um 10:30 Uhr Führungen und Workshops, in denen es rund um die Natur Dinge neu zu entdecken gibt. Im Sommer geht es beispielsweise um Arzneipflanzen des Apothekergartens, während im Herbst Pilze in den Fokus rücken. Auch Sinnespfad und Tiergehege laden zur Entdeckungsreise ein. Existentielle Aspekte wie Ernährungssicherheit und Klima werden im außerschulischer Lernort
ebenfalls behandelt. Denn das Schulbiologiezentrum versteht sich als Dreh- und Angelpunkt für nachhaltige Entwicklung und globales Lernen. b pc/Schulbiologiezentrum
MitEiferdabei:Kinder beimGemüsekurs
Hannover ist auch eine Stadt der vielen kleinen Bühnen. Eine besonders schmucke findet man in einem ehemaligen Badehaus. Direkt am Küchengarten, diesem historischen und auch heute noch markanten Platz in Linden-Mitte, hat seit 1987 das Theater am Küchengarten, kurz TAK, seine Heimat. Damals von der Kabarettlegende Dietrich Kittner und seiner Frau Christel gegründet, kommen in den Saal mit seinen 130 Plätzen Urgesteine und Nachwuchskünstler aus der Region. Schwerpunkt ist bis heute das Kabarett. Größen wie Volker Pispers traten hier regelmäßig auf, aber auch Lokalhelden wie Matthias Brodowy oder auch die Literaturreihe Nachtbarden.
Im Keller des Theaters kann man nach und abseits der Vorstellung in die Bar „TriBühne“ einkehren, bei der es auch eine Außengastronomie gibt. b sn/Trapphagen
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EineInstitution:dasTAK amKüchengarten
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Der„Erfinder“des „KleinenFestsim
GroßenGarten“:
HaraldBöhlmann
Das Kleine Fest im Großen Garten gehört zu Hannover wie der Maschsee oder die Marktkirche.
Jedes Jahr bewerben sich mindestens dreimal so viele Menschen um die begehrten Eintrittstickets, wie es Karten gibt. Zugeteilt werden sie dann per Losverfahren. Dass es so weit überhaupt kommen konnte, hatte vor 38 Jahren niemand wirklich geahnt – auch der Initiator nicht, der in diesem Jahr zum letzten Mal die Gäste begrüßen und verabschieden wird: Harald Böhlmann.
Das Kleine Fest hat eine Vorgeschichte. Es entwickelte sich aus dem „Fest für Georg Friedrich Händel“, bei dem 1985 rund 600 Mitwirkende im Großen Garten in Herrenhausen erstmals ein Festival im Barockstil aufleben ließen. Harald Böhlmann organisierte damals dieses Festival. Es wurde zum Erfolg. Am Ende des Sommers stand
Poetischundclownesk:Beim KleinenFestgibteslebendige SchneekugelnundeinegelenkigeShirleeSunflower.
dann die Frage im Raum: Sollte man solch ein Festival im Großen Garten nicht fortsetzen? Man sollte. Doch der Ansatz war ein klein wenig anders. „Ich wollte nicht einfach Barock weitermachen“, erklärt Böhlmann, „das verbraucht sich zu schnell.“ Seine Idee war es, zunächst kleine Versatzstücke aus dem Händel-Programm zu nehmen, mit etwas Marionetten- und Pantomimenspiel zu einem kurzweiligen Abend zusammenzustellen. Arbeitstitel war „Kleines Fest“.
Acht Bühnen, ein Opernsänger, das Basler Maskentheater, ein Puppenspieler, etwas Comedia dell’arte – und jede Nummer nur zwanzig Minuten. „Natürlich gab es Kritiker“, erinnert sich Böhlmann. Kein durchgängiges Programm? Die Menschen sollten zwischen den einzelnen Acts im Garten umherschlendern? „Ein erfahrener Veranstaltungsmanager sagte damals: ‚Das geht in die Hose‘“, erinnert sich Böhlmann: „Ich dachte: ‚Ich probiere das einfach mal aus.‘“
Ganz wichtig war ihm von Anfang an: Es musste einen definierten Rahmen geben. Einen Anfang und ein Ende.
DieseSeifenblasenverzaubernnichtnurKinder:Hier von„BubbleonCircus“.
AuchBlumen wandelninderFestzeitüberdieWege.
Frans,derkleine Clown,gehörtseit Jahrenzum KleinenFest.
Und noch heute begrüßt Böhlmann als „Mann mit dem Zylinder“ die Gäste des Kleinen Fests, wenn sich die Tore zum Großen Garten öffnen, genauso wie er die Besucher mit einem Feuerwerk am Ende in die hannoversche Nacht entlässt.
Vier Tage lang dauerte das erste „Kleine Fest im Großen Garten“. Es endete im Gartentheater, wo alle Gäste noch einmal zusammenkamen, um den Abend ausklingen zu lassen. „Schon am ersten Tag war es fast voll“, erinnert sich Böhlmann. 800 Menschen waren gekommen. „So viele, wie gemeinsam ins Gartentheater zum Abschluss passten.“ Danach entwickelte sich das Kleine Fest nicht nur zu einem Publikumsmagneten, der alljährlich zehntausende Menschen aus ganz Deutschland anzieht, es wurde zum Klassiker in der Kulturszene. Allein in diesem Jahr war der Andrang auf die 92.000 Karten riesig:
kaufen. Wer eines der beliebten Tickets bekommt, wird ausgelost. Auch dies ist schon seit Jahren so. Für Harald Böhlmann wird
Fest – und es wird das größte, das es bislang gegeben hat. b hs
Hochhinausmitden Trampolinspringern vonAramelo
Die Ricklinger Teiche sind ein beliebtes Ziel für Erholungssuchende und Schwimmer. Sie liegen in einem Landschaftsschutzgebiet im Südwesten von Hannover. Umgeben von großen Liegewiesen finden auch Sonnenanbeter genügend Platz an den drei Badeteichen, die sich aus dem Dreiecksteich, dem Großen Teich und den Sieben-Meter-Teich für Nacktbadende zusammensetzen. Die Teiche sind offiziell
EinKlassikerimSommer: zumBadenandie„Rickies“
zum Baden freigegeben, es gibt aber keine Badeaufsicht. Jogger, Spaziergänger und Radfahrer nutzen die Wege um und zwischen den Teichen. Im Sommer ist vor allem das Areal um den Dreiecksteich für Partys und Grillabende beliebt. Die Ricklinger Teiche sind durch Kiesabbau entstanden. Der Fischereiverein Hannover hat die drei Seen gepachtet, um dort zu angeln. Zudem kümmert er sich um die Pflege der Gewässer. b ms/Schirmacher
Es war ein Spektakel der Geschwindigkeitsrekorde und tragischen Stürze: Wenn die Stars der Motorsportszene mit mehr als 100 km/h durch Hannovers Stadtwald knatterten und sich risikofreudig in die Kurven legten, bejubelten bis zu
begann in den 1920er-Jahren, als der Motorsport sich zum beliebten Zuschauersport entwickelte. Der gerade erst gegründete Hannoversche Motorradfahrer-Club richtete
aus, an dem 168 Motorradfahrer teilnahmen. Bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges fuhren die waghalsigen Teilnehmer Runde um Runde durch einen knapp fünf Kilo-
meter langen Dreieckskurs zwischen Lister Turm, Zoo und der Waldgaststätte Steuerndieb. Schnell zogen die Rennen auch auswärtiges Publikum an, das sich in den Holztribünen und Baumwipfeln die Hälse verrenkte und sensationslüstern die mit steigender Geschwindigkeit immer häufiger erfolgenden tragischen Todesstürze verfolgte. Vor allem die lokale Reifenindustrie, darunter Continental und die Gummiwerke Excelsior, witterte eine lukrative Vermarktungschance und unterstützte die Rennen. Die wirtschaftlichen und touristischen Motive setzten sich gegen kritische Stimmen durch, die um Hannovers „grüne Lunge” fürchteten und auf die Gefahren hinwiesen. Nach dem Krieg, im Jahr 1950, wurden die Rennen mit erneuten Besucherrekorden fortgesetzt. Das Revival war jedoch von kurzer Dauer: Als das Motorrad als Objekt der Begierde durch das Auto abgelöst wurde und die Kosten für die Sicherheitsvorkehrungen explodierten, fand das Spektakel 1955 ein Ende. Die Faszination für Hannovers umstrittenste Sportveranstaltung ist jedoch bis heute ungebrochen. b ve/Designed by Freepik
WaghalsigmitaltenMaschinenunterwegs: BeimEilenriederennenmaßensicherste MotorradfahrerHannovers.
WHanns Werner Staude,Sascha Casado,Steven CherundoloundJörg Rosenbaumengagieren sichfürherzkrankeKinder. 40
enn ein Kind am Herzen operiert wird, dann braucht es medizinisches Fachpersonal, die richtigen Geräte und Instrumente und jede Menge Know-how. Das steht außer Frage. Aber es braucht eben auch dieses entscheidende bisschen mehr, das über das medizinisch Notwendige hinausgeht. Darum kümmert sich an der Medizinischen Hochschule Hannover seit 2005 der Verein Kinderherz Hannover. Mit Spendenaktionen und
Veranstaltungen sammeln Ehrenamtliche Geld – und tragen dazu bei, dass das medizinische Personal auch für seltene Herzfehler immer weiter fortgebildet werden kann und dass die Kleinen und ihre Eltern sich in der Station der Kinderherzchirurgie der MHH ganzheitlich wohlfühlen. Denn für die kleinsten Patienten ist es nicht egal, welche Bilder an den Wänden hängen, wie die Vorhänge aussehen und wie die Wände gestrichen sind. b sn/Kinderherz
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Maritimes Flair mitten in Hannover – der Maschsee ist Treffpunkt für Wassersportler, Jogger, Radfahrer, Skater, Spaziergänger und Erholungssuchende. Er gehört zu den beliebtesten Ausflugszielen in der Stadt und wird auch der Haussee Hannovers genannt.
von-Bennigsen-Ufer, und es gibt mehrere Kanu- und Paddelvereine, deren Bootshäuser nah am Wasser liegen. Auch Surfer und Stand-up-Paddler tummeln sich auf
EchtesUrlaubsflairumdieEcke:Der MaschseelädtvorallemimSommer ein,Wasserspaßzuhaben.
strandbad. Besucher können sich Tretboote ausleihen,
See, die an mehreren Stellen stoppen. Die Strecke führt vom Nordufer über Südufer, Maschseequelle, Westanleger und Stadion zurück zum Nordufer. Wer auf dem
Rund um den See laden Biergärten, Cafés und Restaurants zum Verweilen ein. Und es gibt ein Hotel am Nordufer. Auf dem Maschsee gibt es zahlreiche Regatten und Bootsrennen – unter anderem das Drachenbootrennen, das viele Zuschauer anlockt. Ein Highlight ist das alljährliche Machseefest im Sommer, zu dem insgesamt bis zu zwei Millionen Besucher strömen. Der See wird für drei Wochen zur Partyzone und Flaniermeile. Rund um den Maschsee sind Gastronomie-Stände aufgebaut, es gibt Bühnen mit Live-Musik, kulturelle Angebote und ein Kin-
meter lang und zwischen 180 und 530 Meter breit. Die Maschseequelle speist den See mit Wasser aus der Ricklinger Masch, einem nahegelegenen Erholungsgebiet. Der Rundweg um den See ist etwa sechs Kilometer lang und wird von hohen Bäumen gesäumt. b ms/Wyrwa
Es befindet sich im größten Sportpark Deutschlands: das Sportleistungszentrum. Es ist nicht nur der Bundesstützpunkt für Wasserball, sondern auch Leichtathleten können sich hier wohlfühlen. So besticht beispielsweise die Leichtathletikhalle durch eine 200 Meter lange Rundlaufbahn und einen 100-Meter-Laufschlauch. Das Besondere der Halle: eine Weit- und Stabhochsprunganlage. Diese findet man sonst
Wie ein Sommer auf Capri
meistens draußen, weshalb es bei ungünstigen Wetterbedingungen für viele Sportler schwer ist, ihr Training vernünftig durchzuführen. Des Weiteren findet man im Gebäude eine Geräteturnhalle, eine Bodenturnhalle, ein Dojo, eine Trampolinhalle und vier Krafträume. Durch die Boxhalle können sich auch Boxer im Zentrum auspowern. Seit neun Jahren ist das Zentrum ein Olympiastützpunkt
Sporthalle und einem Verwaltungstrakt ergänzt. Auch ein Höhentrainingsraum lässt sich im Zentrum finden. Das Bundesleistungszentrum (auch Sportleistungszentrum genannt) ist bei vielen Sportlern besonders beliebt, da es direkt am Maschsee liegt. Somit können die Sportler ihr Training optional mit einem Lauf um den See verbinden. Eine weitere Besonderheit, die der Standort bietet, ist das Erika-Fisch-Stadion, das direkt nebenan liegt. Das Leichtathletikstadion hat unter anderem acht Bahnen und Nebenanlagen wie Wurfplätze und Sprunganlagen.
Das Bundesleistungszentrum präsentiert Trainingsmöglichkeiten für verschiedene Sportarten und ist dadurch auch bei den Spitzensportlern der Region Hannover sehr beliebt. So absolviert unter anderem Spitzensportler Andreas Toba öfter seine Trainingseinheiten dort, um sich auf seine Turn-Wettkämpfe vorzubereiten. b fb
DerHannoveranerAndreasTobagewann2021Silber amReckbeidenEuropameisterschafteninBasel. DafürundfürseineOlympiateilnahmentrainierter imBundesleistungszentrum.
AlsRobertEnkestarb, standdieWelt undvor allemHannoverstill.
Robert Enke ist noch immer einer der größten Sympathieträger von Hannover 96 – auch -
dion trägt seinen Namen und damit auch die Vereinsadresse. „Robert Enke war unsere Nummer 1 und bleibt stets in unserem Herzen”, heißt es auf der wurde Mannschaftskapitän, Nationalspieler und zweimal zum „Kicker-Torhüter des Jahres” gewählt.
Als er sich im November 2009 das Leben nahm, standen ganz Hannover und der halbe europäische Fußballzirkus für kurze Zeit still. Denn seine Witwe Teresa Enke gab bekannt, dass er an Depressionen gelitten hatte. Sie gründete mit dem DFB, der DFL und Hannover 96 die Robert-Enke-Stiftung, um über die Krankheit aufzuklären. Sein Vermächtnis ist unermesslich, wenn sich Betroffene nun eher trauen, darüber zu sprechen. b kr/Schirmacher
Auch das ist Hannover: Man ruft die 110 und hört Hufgeklapper. Ja, in Hannover ist noch eine berittene Polizei im Dienst. Und die Menschen lieben sie. Da kann es passieren, dass die Unfallgegner erst einmal Selfies mit den schönen Pferden machen, bevor es um das Bußgeld geht. In Hannover haben Pferde eindeutig einen Sympathiefaktor und Pferdesport ist Breitensport. Beim Schützenausmarsch im Sommer erhalten die Hunde und Reiter der Niedersachsen-Meute auf ihren Jagdpferden stets großen Applaus, genau wie jede Kutsche und jedes Ponygespann. Alljährlich strömen große und kleine Pferdefans auf das Messegelände zur Ausstellung „Pferd & Jagd“, um sich den einen oder anderen Wunsch zu erfüllen. In der Region Hannover gibt es reichlich grüne Weiden für ein gutes Pferdeleben, und
für die optimale medizinische Versorgung sorgt vorrangig die Pferdeklinik der Tierärztlichen Hochschule Hannover. Der Sport hoch zu Ross inklusive Nachwuchsförderung wird großgeschrieben. Nahezu jeder Reit- und Fahrverein in Stadt und Region pflegt seine kleinen und großen Turniere. Beim internationalen Vielseitigkeitsturnier im Langenhagener Ortsteil Twenge starten sogar prominente Olympiateilnehmer. Um den Polo-Club im benachbarten Ort Maspe ist es leider seit einigen Jahren sehr ruhig geworden. Aber die verwandte Sportart Polocrosse wird in Garbsen-Stelingen von engagierten Aktiven repräsentiert. Eine bedeutende Institution seit
ist der Hannoversche Rennverein. In diesem Jahr werden auf der Rennbahn Neue Bult in Langenhagen wieder acht Renntage veranstaltet, bei denen sich die hannoversche Gesellschaft trifft. In alten Zeiten war Kaiser Wilhelm gern Gast des Rennvereins, denn mit seiner Vorliebe für Pferde traf er in Hannover stets auf Gleichgesinnte.b br
HierfühlensichdiePferdewohl:aufeinergrünen WieseinderRegionHannover.
Für viele Eishockeyfans in Hannover ist klar: Der richtige Eishockeyklub in Hannover, das sind die Indians. Der EC Hannover Indians, so der volle Name, spielt im kultigen Eisstadion am mittelalter-stätte, in der die Fans eine Menge Lärm machen können.
Jahre, doch als Indians bezeichnet sich der Klub nach vielen Umbenennungen und zahlreichen Höhen und Tiefen erst seit 2006. Die Rivalität mit dem Nachbarn aus der Region, den in der Wedemark gegründeten Scorpions, ist groß. Doch verpönt ist der Wechsel zwischen den Indians und den Scorpions, die in der DEL unter Kultcoach Hans Zach Meister wurden, nicht mehr. So war die Scorpions-Legende Len Soccio bis zum Vorjahr Trainer bei den Indians.
Die ganz großen sportlichen Zeiten sind vorbei, wie die Scorpions haben auch die Indians die Lizenz für die DEL längst weiterverkauft. Spielte man am Pferdeturm Mitte
InAktion:dieSpielerderIndiansamPferdeturm
der 1990er-Jahre noch in der obersten Spielklasse, der DEL, gibt es nun seit einigen Jahren Beständigkeit in der Oberliga. Die Fans sind geblieben, sie sind laut und loyal. Bundesweit schätzt man die kreativen und reisefreudigen Anhänger.
Im Dezember 2022 waren die Indians Teil eines Weltrekord-Spektakels: Denn vor rund 35.000 Zuschauern unterlagen die Indians zwar den Scorpions. Das besondere Ereignis in der zum Eisstadion umgebauten FußballArena am Maschsee markierte aber nicht nur einen Höhepunkt in der Sportstadt Hannover, sondern auch einen echten Weltrekord für unterklassige Eishockeyspiele.
b sn/Vosshage
Der Hannover Marathon hat seit der Premiere im Jahr 1991 eine beeindruckende Entwicklung durchgemacht. Es begann mit wenigen Hundert Teilnehmenden. Heute sind mehr als 10.000 Aktive dabei und machen die Veranstaltung zu einer der größten in Deutschland.
Start und Ziel sind direkt vor dem Neuen Rathaus, dann geht es durch die Innenstadt, vorbei an historischen Gebäuden und Wahrzeichen wie dem Opernhaus und der Marktkirche. Das Teilstück durch die Eilenriede bietet viel Grün und an warmen Tagen wichtigen Schatten.
EineinzigartigerMoment,fürdensichjedergelaufene Meterlohnt:derZieleinlaufalsGewinner
Weltrekorde gibt es in Hannover nicht – dafür fehlen die großen Sponsoren, die die Weltelite anlocken. Doch der Marathon bietet aufstrebenden Läuferinnen und Läufern immer eine gute Bühne für Spitzenleistungen. In diesem Frühjahr erst stellte der Deutsche Amanal Petros mit unter 2:07:02 Stunden einen neuen Streckenrekord auf. b sn/Schirmacher
HannoverkannKunst:DieSkulpturenmeilezähltbeidenHannoveranernzu einerderbeliebtestenStraßederStadt.
Wer die mehrspurige Straße zwischen Friederikenplatz und Georgengarten entlangfährt, dem fallen die acht Skulpturen, die nacheinander auf dem Straßenmittelstreifen und am Straßenrand auftauchen, sofort ins Auge. Besonders die bunten Nanas von Niki de Saint Phalle, die an Hannovers Leibnizufer die Blicke auf sich ziehen, erfreuen sich großer Bekanntheit. Aufgrund ihrer drallen, an weibliche Rundungen erinnernden Formen sorgten die drei Nanas nach ihrer Installation im Jahr 1973 für reichlich Entrüstung und heiße Diskussionen. Heute haben sich die Hannoveraner längst an ihre Maskottchen gewöhnt. Mitte der 1970er-Jahre bildete der „Nana-Skandal” jedoch das inoffizielle Ende eines Straßenkunst-Experiments, das Hannover in eine Stadt der Kunst verwandelt hatte. Alle Bemühungen um eine Fortsetzung des Experiments scheiterten und es ist Kunstliebhabern wie dem
Schokoladenfabrikanten Bernhard Sprengel und dem Galeristen Robert Simon zu verdanken, dass schließlich doch noch weitere Skulpturen im öffentlichen Raum installiert wurden.
das Thema erfolgreich voran. In den Jahren von 1986 bis 2000 wurde zwischen dem Stadtzentrum und dem Anfang der Herrenhäuser Allee die von Simon angeregte „Skulpturenmeile” errichtet. Unter den Kunstwerken befinden sich unter anderem Kenneth Snelsons „Avenue K”, „Deus ex machina” von Bernhard Heiliger und „Symphony in Red” von John Henry. Ein weiteres künstlerisches Projekt, das sich als Straßenkunst etikettieren lässt, ist die Anfang der 1990er-Jahre von diversen international renommierten Künstlern umgesetzte Neugestaltung von elf oberirdischen Üstra-Haltestellen, den sogenannten „Busstops“. b ve/Gerhardts
Sie ist mit 280 Kilometern nicht nur die längste Leine der Welt, sondern auch für Hannovers Namen (am hohen Ufer = Honovere) verantwortlich. Zentral gelegen, lädt die Leine Radfahrer, Fuß- und Müßiggänger zum mobilen Stadt-Leben-Fluss-Spiel ein. Sie unterquert den Friederikenplatz und stürzt sich rauschend zwischen FlussgötterSkulpturen ins Flussbett am Landtag. Drehte sich dort früher alles nur um
Nanas und Flohmarkt, so wird das Leineufer hier nun immer reizvoller: mit VHS, Freiflächen zum Entspannen und einer Gastro-Flaniermeile. Dazu kommen Surfer auf ihrer Leinewelle, Kajak- und Kanufahrer. Hinter dem Leinebogen, am Clevertor, bestimmt dann Vogelgezwitscher im Grünen den Klang der City. Am Strandleben chillen Leinegänger am Wasser abschließend dann gern bei kühlen Drinks in den Sonnenuntergang. b tl
Hiergibtesvielzusehen:Die Leinebietetsichnichtnurzum Anschauen,sondernauchbeispielsweisezumSurfenan.
Einst Pferderennbahn, heute Biotop mit Artenvielfalt und Hundeauslaufplatz – das ist die Alte Bult. 1906 wurde auf dem Gelände eine große Pferderennstrecke eröffnet, die damals viele Schaulustige anzog. Sie diente aber auch als Veranstaltungsplatz, beispielsweise
Verleger August Madsack organisiert hatte.
1970 war Schluss mit den Pferderennen auf der Alten Bult. Die Rennbahn zog nach Langenhagen. Statt der Pferderennstrecke wollte IBM ein Werk auf der Alten Bult bauen. Aber die Arbeiten wurden nach kurzer Zeit eingestellt. Der Grund: Da die nahegelegene Bahnstrecke das Territorium immer wieder erschütterte, durften keine Transistoren aufgestellt werden. Ein Glück für Hannover! So konnte ein einzigartiges Biotop entstehen, das jetzt ein Landschaftsschutzgebiet ist und viele verschiedene Arten von Insekten und Pflanzen beheimatet. Es wird geprägt durch seine Sandmagerrasen, die zu den besonders geschützten Biotopen zählen.
Eine weitere Besonderheit ist der 1987 angelegte Hiroshima-Gedenkhain. Wenn die 110 Kirschbäume im Frühjahr blühen, ist der Hain beliebter Platz für Ruhe suchende Spaziergänger. Hiroshima ist die Partnerstadt von Hannover. Der Hain soll an die Japaner erinnern, die während des Atombombenb hs/Schmidt
Fußwege Winterdienst
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BesondersbeliebtbeiHundebesitzern:ein Spaziergang überdieAlte Bult
FrüherPferderennbahn,heuteein Naturreservat:die AlteBult
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Hannoveristbekanntfürseine KunstwerkeimöffentlichenRaum.
Anfang der 1970er-Jahre sorgte ein unkonventionelles Experiment aus Hannover für internationale Schlagzeilen. In der Leinestadt ging die Kunst im wahrsten Sinne des Wortes auf die Straße. Keine andere deutsche Stadt platzierte in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts derart viele Kunstwerke im öffentlichen Raum. Hinter dem Straßenkunst-Experiment standen kreative Köpfe wie der damalige Oberstadtdirektor Martin Neuffer, der höchstpersönlich den Wunsch nach einer farbigen Stadt, die mit Kunstwerken angefüllt ist wie mit Bäumen, zum kommunalpolitischen Programm erhob. Mit dem Projekt sollte zugleich die kurz zuvor in Image-Studien als humorlos und langweilig charakterisierte Stadtbevölkerung aus der Reserve gelockt werden. Eine gewisse „Zwangsbeglückung mit Kunst“ hielt der Oberstadtdirektor dabei für unvermeidlich.
SchraubenaufeineganzandereArtundWeise,alsmansie kennt:Hieringroßundbunt dienensiealsKunstwerk.
AuchdasNORD/LB-Gebäude zeigt,dassHannovereinen gutenGrundhat,umfür seineArchitekturbekannt zu sein.
DieehemaligeHaltestelle „Steintor“warmiteinemKunstobjektvonAlessandroMendini versehen.
Von September 1970 bis August 1973 wurden insgesamt 27 Kunstwerke in den Stadtraum „gepflanzt”, darunter ein zwölf Meter hoher Glasturm von Walter Kuhn, Alexander Calders „Hellebardier“ und Niki de Saint Phalles „Nanas“. Für das größte mediale Aufsehen sorgten Happenings und spielerische Aktionen, die sich über den gesamten Innenstadtbereich erstreckten: Auf den Straßen wurde Farbpuder aufgewühlt und über dem Maschsee konnten die Hannoveraner dank riesiger Plastikröhren trockenen Fußes spazieren. Zudem wurde im Sommer 1970 als Auftaktveranstaltung erstmals ein Altstadtfest mit reichlich Aktionskunst veranstaltet, das über Jahre lief und erfolgreich das Lebensgefühl der Hannoveraner verbesserte. Das eigentliche Straßenkunst-Experiment wurde zwar offiziell nie beendet, fand aber 1974 ein inoffizielles Ende mit dem Skandal um die polarisierenden Nanas. b ve/Gerhardts
MitdemrichtigenReifenprofil überwindetmanauchdie schwierigstenWege.
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Mountainbiking liegt im Trend und was wäre eine Stadt, die immer fahrradfreundlicher werden will, ohne einen MountainbikeParcours? Seit 2015 können sich Mountainbiker auch in Hannover auf einer Fläche von insgesamt 2.000 Quadratmetern auf rasante Fahrt begeben. Der erste offizielle Parcours wurde in Europas größtem Stadtwald, der Eilenriede, angelegt, wo in den 1920er- bis 1950er-Jahren bereits die legendären Eilenriederennen für Aufsehen sorgten. Bereits vor der Eröffnung des Mountainbike-Parcours verlockte der 640 Hektar umfassende Stadtwald wiederholt Radsportfreunde dazu, sich auf riskante Fahrt jenseits der Waldwege zu begeben. Mit ihren Plänen für einen offiziellen Parcours reagierte die Stadt auf das „wilde“ Biken in der Eilenriede, um schädliche Folgen für den Baumbestand zu vermeiden. In der Tat ist mit dem Mountainbike-Parcours am Rodelberg in Waldhausen zwischen dem Spielpark Tiefenriede und der Adolf-Ey-Straße ein Traum für alle Freunde des Mountainbikens in Erfüllung gegangen. Die Anlage bietet mit einem rund 250 Meter langen Pumptrack und einer Dirtline
ProfisundAnfängerjagenvollerEnthusiasmusmit festsitzendenSchutzhelmendenHangherunter.
mit vier Sprunghügeln reichlich Fahrspaß und sportliche Herausforderungen. Bei einer Höhe von bis zu 1,90 Metern erfordert so mancher Sprunghügel reichlich Mut und Erfahrung. Doch der Mountainbike-Parcours ist auch für Einsteiger geeignet. Auf der kurvenreichen Strecke sorgen zahlreiche kleinere Erdhügel und wellenförmige Erhebungen für den richtigen Flow. Sogar die Kleinen können sich ab einem Alter von zehn Jahren auf einem Kidspumptrack austoben. Damit auch wirklich alle auf ihre Kosten kommen, wurden die Profis in die Planung und Gestaltung des Parcours mit einbezogen. Der Mountainbike-Parcours ist seither eine beliebte Attraktion für erfahrene und unerfahrene Mountainbiker aus der gesamten Region. b ve/Landeshauptstadt Hannover/photoschmidt
Sie war eine behütete Tochter aus einer gut situierten hannoverschen Familie, die eine Männerdomäne eroberte. Elly Beinhorn wuchs als Einzelkind in der Südstadt auf. Die Eltern besaßen ein Hutmachergeschäft. Ihre Tochter liebte die Natur und wollte Abenteuer erleben. Mit 16 bewarb sie sich bei Hagenbeck für die Teilnahme an Tierfang-Expeditionen. Leider blieb die Antwort aus. 1928 nahmen Freunde sie zu einem Vortrag mit. Ein berühmter Flieger sprach über seine Pazifiküberquerung – und Elly Beinhorn wusste nun, was sie wollte: fliegen! Der hiesige Aero-Club lehnte sie als Flugschülerin ab. In Berlin-Staaken wurde sie angenommen. Vater Beinhorn tobte und wollte sie von einem Nervenarzt behandeln lassen, aber Elly setzte sich durch. Die Flugausbildung in Berlin war hart und anspruchsvoll. Elly Beinhorn lernte fliegen von der Pike auf und auch, wie ein Motor repariert wird. Mit Kunstflugshows verdiente sie ihr erstes Geld.
1931 dann der erste Langstreckenflug, allein mit einer 40-PS-Klemm nach Afrika. Ein gelungener Trip, aber auf dem Rückweg musste sie mit gebrochener Ölleitung in der Sahara notlanden. Glücklicherweise fanden Eingeborene sie und brachten sie nach Timbuktu. Der Trip machte Elly Beinhorn schlagartig berühmt. Als sie später in Hannovers Stadthalle begeistert von ihren Abenteuern berichtete, rutschte ihre Mutter in der ersten Reihe plötzlich vom Stuhl. Sie war vor Schreck ohnmächtig geworden.
1932 startete Elly Beinhorn zur Weltumrundung im Alleinflug, der sie über Bagdad zum Persischen Golf, nach Indien, Nepal, Asien, Australien und Südamerika brachte. 1934 ging es nach Nord- und Südamerika, und das waren nur einige der spektakulären Flüge und Rekorde dieser Pionierin der Lüfte. Elly Beinhorn war eine sehr mutige Frau, auch wenn sie das selbst nie so gesagt hätte. Fliegen vor hundert
EllyBeinhorn war Hannovers ersteengagierteFliegerin.
Jahren, in kleinen offenen Maschinen, ohne Funk, Radar und Navigationssysteme war ein echtes Abenteuer, begleitet von den Tücken des Wetters und technischen Pannen. Elly Beinhorn hat die Alpen und die Anden überquert und sich an den Himalaya herangewagt. Sie überflog Wüsten, Urwälder und Meere, wo sie im Fall einer Notlandung keine Chance gehabt hätte. Sie war, wie man heute sagen würde, eine sehr coole Frau.
Ihr persönliches Schicksal war ebenfalls dramatisch. 1936 heiratete die berühmte Fliegerin den ebenso bekannten Autorennfahrer Bernd Rosemeyer. Die beiden waren „das“ Promi-Paar der 30er-Jahre. Im Januar 1938, der kleine Sohn war gerade zehn Wochen alt, verunglückte Rosemeyer tödlich.
Während des Krieges blieb die leidenschaftliche Pilotin am Boden und politisch unabhängig. In den 50er-Jahren hob sie wieder ab. 1979 gab die damals 72-Jährige ihren Pilotenschein freiwillig ab. Elly Beinhorn wurde 100 Jahre alt und starb im November 2007 in Bayern. In HannoverKirchrode trägt eine Straße ihren Namen. b br/Luftfahrtmuseum
MitdiesemFlugzeug überwandEllyBeinhorneine Distanzvon3470Kilometern in24Stunden.
2016gabeseinegroßeAusstellungzuEllyBeinhorn.Zusehen waraucheineMesserschmitt Bf108Taifun,mitdersieihren Rekordflugaufstellte.
MiteinemsolchenDoppeldeckerwarEllyBeinhornwährend ihrerFliegerkarriereunterwegs.
Historisch:Die1914eingeweihte
StadthalleHannoverwurdenach demEntwurfderArchitekten PaulBonatzundFriedrichEugen Scholererrichtet.
Die am Rande der Eilenriede in Hannovers noblem Zooviertel gelegene Stadthalle bietet
metern reichlich Platz für exklusive Empfänge, Kulturveranstaltungen und Konferenzen. Das im Stil des Neoklassizismus errichtete Gebäude setzte schon 1914, im Jahr seiner Fertigstellung, städtebauliche Akzente. Mit ihrem pompösen Kuppelsaal und der un-
gewöhnlichen Bedachung zählte die Stadthalle bereits in der Kaiserzeit zu den repräsentativen Prachtbauten der Stadt. Nicht weniger eindrucksvoll ist der angrenzende Stadtpark, in dem 1951 die erste Bundesgartenschau stattfand. 1974 wurde die Stadthalle zum Hannover Congress Centrum erweitert, um der wachsenden Bedeutung der Kongress- und Messestadt Hannover gerecht zu werden. b ve/Sina Ettmer
UnterderKuppelbefindet sichdergleichnamigeSaal, indemheuteunteranderem Bälle gefeiertwerden.
Als das US-Magazin Newsweek die Kinderklinik Auf der Bult 2022 zu einem der 200 besten Kinderkrankenhäuser weltweit kürte, war die Freude groß. „Mit dem Boston Children’s Hospital oder dem Great Ormond Street Hospital in London auf einer Liste zu stehen, ehrt uns“, sagte die Klinik der Nobilis.
Tatsächlich macht das Kinderkrankenhaus Auf der Bult mit über 30 Spezialgebieten eine sehr differenzierte Behandlung möglich. Mehr als 50.000 junge Patienten werden hier jährlich versorgt. Vor 160 Jahren gründeten Bürger aus Hannover und Linden die Stiftung Hannoversche Kinderheilanstalt und legten das Fundament für die erste Klinik ausschließlich für Kinder.
Heute gibt es Auf der Bult das nach eigenen Angaben größte Diabeteszentrum für Kinder im deutschsprachigen Raum und das einzige Zentrum für schwer brandverletzte Kinder in Niedersachsen. Auch seltene Hautkrankheiten, Epilepsie und der Bereich der Urologie gehören zu den Schwerpunkten. Die Therapiestation „Teen Spirit Island“ behandelt Drogensucht und als bundesweit erste stationäre Einrichtung Mediensuchterkrankung. Ein Leuchtturmprojekt ist das Mutter-KindZentrum mit Neonatologie, das 2024 eröffnen soll – und die Neugeborenenmedizin und Geburtshilfen des Friederikenstifts und des Henriettenstifts bündelt.
So wichtig die Klinik für Hannover, die Region und darüber hinaus ist, sie hatte zuletzt finanzielle Probleme. Ein Grund: Obwohl die Behandlung von Kindern als anspruchsvoller gilt, sind die Fallpauschalen der gesetzlichen Krankenkassen bei Erwachsenen und Kindern nahezu gleich. Hinzu kamen Corona, Pflegenotstand und der Aufbau des Mutter-Kind-Zentrums. Die Bult habe sich durch Spenden und die Unterstützung der Region und des Landes stabilisieren können, so die Klinik. „Die letzten Jahre waren hart. Wir sind aber auf einem sehr guten Weg.“ b sn/Kinderkrankenhaus Auf der Bult
DerEingangzum Kinderkrankenhaus
funktionsorientierte Kieferorthopädie
Zahn- und Kieferregulierungen für Kinder und Erwachsene
Ganzheitliche Bionatortherapie
Beratungszentrum
TonyHohlfeldhatnicht nurfürdasJante Sterne erkocht,erwarauch schoninderSerie „nobiliskocht“mitdabei.
Hannover holt auf: Die Stadt an der Leine hat einiges in Sachen Spitzengastronomie zu bieten. Zwei Häu-
Sterne, das Handwerk trägt einen. Zudem hat das Jante in diesem Jahr den Michelin-Service-Award für besonders guten Service erhalten.
„Ich bin dankbar und unfassbar stolz auf das gesamte Team dessen Restaurant in diesem Jahr erstmals ausgezeichnet wurde. Ein besonderer Dank gilt seinem Küchenchef Benjamin Gallein.
mit dem Küchenchef des Jante, Tony Hohlfeld: Beide haben in dem inzwischen geschlossenen Spitzenrestaurant Ole Deele hinter dem Herd gestanden. Als Tony Hohlfeld die Ole Deele in Burgwedel verließ, stand Gallein in der Küche.
Doch mit den diesjährigen Auszeichnungen ist Hannover zurück auf der gastronomischen Landkarte. Aber nicht nur in den SterneRestaurants lässt es sich sehr gut essen. So hat sich beispielsweise Benjamin Meusel, der früher bei Norbert Schu in der Insel gekocht hat, selbstständig gemacht und serviert in seinem sehr kleinen, sehr feinen Restaurant „The Living“ wunderbare Menüs. Sein Motto ist: „Kommt als Fremde und geht als Freunde.“ b hs/Wölki
BennyMeuselhatjahrelanginderSternegastronomiegearbeitet.Jetzt kochterinseinemeigenenRestuarant.
Esistangerichtet:Für dieSerie„nobiliskocht“ zauberteBennyMeusel diesesGericht.
Nur einen Spaziergang von den Herrenhäuser
Gärten entfernt schlägt im idyllisch gelegenen
Welfenschloss das Herz der Leibniz Universität Hannover. Das Schloss wurde zunächst als Hauptsitz des Königreichs Hannover geplant, mit der Annexion des Königreichs durch Preußen kamen die Bauarbeiten zum Erliegen. 1879 wurde es von der 1831 gegründeten Höheren Gewerbeschule und späteren Königlichen Technischen Hochschule bezogen.
Aus anfangs 64 Schülern sind inzwischen rund 30.000 Studierende geworden, denen 85 Fächer zur Wahl stehen. Der heutige Name „Gottfried Wilhelm Leibniz Universität“ wurde der größten Universität Niedersachsens anlässlich -
zinforschung und -technik, Quantenoptik und Gravitationsphysik, Optischen Technologien, Produktionstechnik
sowie Wissenschaftsreflexion nimmt die Leibniz Universität Hannover international Spitzenstellungen ein.
Ganz nach dem Motto „Leibniz leben“ bietet die Universität ihren Studierenden in der Freizeit ein vielfältiges Angebot. Beim Hochschulsport, in der Big Band oder dem Fliegerclub bis hin zum Debattierclub und dem Unikinospannen. Zu den bekanntesten Absolventen der Leibniz Universität gehören unter anderem der Dichter Wilhelm Busch, der SPD-Bundesvorsitzende Lars Klingbeil und der Fußballtrainer Mirko Slomka. Auch unter den Professoren finden sich bekannte Namen, so dozierten die Nobelpreisträger Gerhard Ertl (Nobelpreis Chemie 2007) und J. Hans D. Jensen (Nobelpreis für Physik 1963) ebenso wie Philosoph Theodor Lessing und Elektroingenieur und Gründer Fritz Sennheiser an der Universität. b Jo/Gerhardts
EinechtesArchitekturMeisterwerk:DasGebäude derLeibnizUniversität kannsichsehenlassen.
Sie ist schon von Weitem zu sehen: Die Marktkirche im Herzen der hannöverschen Altstadt ist so etwas wie das heimliche Wahrzeichen der Stadt. Mögen das Gebäude der Nord/LB vielleicht imposanter oder das Neue Rathaus romantischerbauweise ist mit ihrer schlichten Eleganz ein Symbol für bürgerliches Selbstbewusstsein, das eigentlich typisch für Hannover ist: unaufgeregt, solide, beständig.
Die Geschichte der Marktkirche beginnt bereits 1125. Daunter St. Georgi erwähnt wurde. 1340 soll das Gotteshaus die Zeit ein ausgesprochener Luxus. Im 14. Jahrhundert wurde dann der Grundstein für einen neuen Turm und norddeutscher Backsteingotik gilt.
Dass der Turm eine verkürzte Spitze hat, was im Nachhinein etliche Nachahmer finden sollte, ist einem ganz handfesten Sachverhalt zu verdanken: 1368 war in Notund Pestzeiten das Geld knapp geworden und dement-
sprechend konnte der Turm nicht mehr ganz bis in den Himmel wachsen. „Die Bauleut seynd müd und im Seckel krank geworden“, ist dazu in der Chronik nachzulesen.
Und noch etwas Besonderes gibt es an der Marktkirche zu entdecken: An der Nord- und Süd seite sind Hexagramme angebracht. -
denheit Gottes mit den Menschen. An der Ostseite der Kirche hingegen ließen die Erbauer ein Pentagramm einfügen. Dieses drehten sie aber. Dieses Symbol solltedem ihm ein Spiegel vorgehalten wurde.
DieMarktkirche isteinechtes Wahrzeichender StadtHannover.
Eine ganz andere Bedeutung haben die Sterne, die in der lassen: Beim Adventskalender lädt die Marktkirche alljährlich Prominente der Stadtgesellschaft ein, um bei einer Andacht unter einem projizierten Sternenhimmel ihre Auslegung einer Bibelstelle zu erklären. Studierende und Stipendiaten untermalen diese Andachten musikalisch und geben ihnen einen feierlichen Rahmen. So unterschiedlich die Redner sind, so verschieden sind auch die Türen, die Künstler, Politiker oder auch Wirtschaftsbosse mit ihren Gedanken öffnen. Und so ist die Marktkirche nicht nur ein gebautes Symbol hannöverscher Gläubig- und Bürgerlichkeit, sondern auch ein offenes Haus zum Gedankenaustausch über Gottes Wort. b hs
DieGlocke,die imMarktkirchenturmhängt,ist imposant.
Gerade einmal 100 Plätze bietet der Theaterraum des Glocksee-Theaters: Direkter Kontakt zwischen Publikum und Darstellern ist nicht nur unvermeidbar, sondern auch durchaus erwünscht. Theater und Schauspiel im kleinen, intimen Kreis. Das Theater an der Glocksee ist in Hannover schon lange kein „Geheimtipp“ mehr.
DieAußenansichtdesTheatersverrätzunächst nicht,wassichimInnerenverbirgt.
Seit nun mehr als 25 Jahren wird auf dem ehemaligen Werkhof-Gelände inmitten der Stadtteile Nordstadt, Linden und Calenberger Neustadt innovatives Schauspiel ausgeübt. Das Publikum ist dabei ebenso bunt und alternativ wie das Gelände oder die Stadtteile, auf
DieCalenbergerNeustadtbietet demTheateranderGlockseeeine einzigartigeKulisse.
dem sich das Theater befindet. Das Besondere ist dabei auch die Größe des Theaters. Theater mit 100 Plätzen findet man sonst nur selten. Die Interaktion, aber auch die Innovation machen den Reiz des GlockseeTheaters aus, welches nun seit mehr als zehn Jahren erfolgreich von Lena Kußmann und im bunten Hannover behauptet. b nt
DieAußenfassadendes Theatersindvorallem eins:bunt.
ImGlocksee-Theater findenregelmäßig verschiedeneAufführungenstatt.
DasGlocksee-Theaterpasstperfekt indieCalenbergerNeustadt.
Für zehn Sommertage im Jahr herrscht eine Art Ausnahmezustand in Hannover. Wenn mindestens eine Million Besucher auf den zehn Hektar großen Schützenplatz strömen und dort nicht weniger als eine Million Gläser des lokalen Traditionsgetränks „Lüttje Lage” leeren, feiert die Stadt einmal mehr das weltweit größte Schützenfest.
gungsveranstaltung, die im Riesenrad oder in der Achterbahn beginnt und in einem der legendären Festzelte
rasante Fahrgeschäfte, Partyzelte und Zuckerwatte.
Hannovers Schützenfest ist nicht nur das größte seinertung der Stadt.
Göttingen den Hannoveranern das Privileg, alljährlich ein Schützenfest zu veranstalten. In sportlichen Wettkämpfen wurden die besten Schützen gekürt, die auf diese Weise auch in Friedenszeiten ihr Talent an der Feuerwaffe beweisen konnten. Eine Schützenordnung regelte den Festbetrieb und den Ablauf des Schießens, der seit 1710 zusätzlich durch die sogenannten „Bruchmeister” kontrolliert wird.
BesondersabendsistaufdemSchützenplatzviellos.
InhistorischenKostümendabei:Beim Schützenausmarsch sitztessichgutauf demBallhof.
BeimSchützenausmarschtreffensichPromisundPolitiker. HierSchützenchefPaul-EricStollemitMinisterpräsident StephanWeil.
EinKlassikeraufdemSchützenplatz:diewildeMaus!
Dagehtesrund:DasKettenkarussell isteinbeliebtesFotomotivbei Schützenfest-Besuchern.
Zu den gepflegten Traditionen gehört auch, dass sich die -
meter langen Marsch durch die Stadt begeben. Und auch das ist eine Rekord-Leistung, denn der Schützenausmarsch ist der längste und größte Festzug Europas. Bei so viel Tradition und Superlative ist es nur konsequent, dass die Stadt erwägt, pünktlich zum 500-jährigen Jubiläum im Jahr 2029 bei der UNESCO die Anerkennung des Schützenfests als Immaterielles Kulturerbe zu beantragen. b ve/ Florian Arp
HochzuRoss:Selbst Pferde„marschieren“ beimgroßenSchützenausmarschmit.
Immerschönhochhalten:DerStandartenträgermarschiert vorneweg.
Di - Fr 11.00 - 19.00 Uhr Sa 11.00 - 16.00 Uhr
Leinstraße 32
30159 Hannover
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Ann-Sophie Schälickehatin diesemJahrMode fürRollstuhlFahrerinnen gezeigt.
Es sind die Kollektionen, auf die Hannover einmal im Jahr wartet. Und wenn sie erstmals zu sehen sind, sichert sich jeder Modebegeisterte einen Platz bei der Modenschau der Fahmoda. Die Fahmoda ist deutschlandweit eine der besten privat geführten Modeschulen. Es gibt sie bereits seit 20 Jahren und sie hat sich im Lauf der Zeit einen anerkannten Ruf in der Textilwirtschaft erarbeitet. Denn bei der Fahmoda werden nicht nur Designs entwickelt. Es geht vor allem um eine solide handwerkliche Ausbildung, auf die die Dozenten Wert legen. Tradition und Innovation, Kreativität und Modemanagement, Handwerk und Design sollen Hand in Hand gehen. Die Studierenden erfahren eine ganzheitliche Ausbildung, die auch die Vermarktung der eigenen Kollektionen umfasst.
Extravagant: Beider Schaugibtes auchMode,die provoziert.
InEdelmetalltönen:AufdemLaufsteg glänzennichtnurAbendkleider.
EinAuftrittwieein Rockstar:neuesDesign aus Hannover
Kurzundgut:Jeansneu interpretiert
DieFahmodaModenschauist jährlicheines derbeliebtesten Eventsinder RegionHannover.
„New Perspectives“ aufzuzeigen, darum ging es im Jahr 2023 bei der Modenschau in der Orangerie in Herrenhausen. Und das umfasste nicht nur Kollektionen für Menschen, die auf zwei Beinen durch die Welt laufen. AnnSophie Schälicke zeigte Mode für Menschen mit Einschränkungen. Die junge Designerin sitzt selbst im Rollstuhl. Sie kennt die Probleme mit Mänteln, die zu lang sind, oder Kleidungsstücken, die beim Rolli-Fahren die Beweglichkeit einschränken. Also entwarf sie einen cremefarbenen Mantel, der nicht nur wunderschön aussieht, sondern hinten so geschlitzt ist, dass die Trägerin bequem im Rolli sitzen kann und der Mantel die Beine trotzdem wunderbar umfließt.
ÜppigeAbendkleidersind auchzusehen.
Die junge Designerin setzt zudem auf einfache Verschlüsse, sodass das Anziehen auch im Sitzen sehr gut möglich ist. Diese Kollektion ist nicht nur sehr durchdacht, sondern auch ein Beispiel für gelebte Inklusion – denn selbstverständlich sind ihre Stücke auch von Menschen ohne Behinderung zu tragen. Für die Performance ihrer barrierefreien Kollektion erhielt sie gemeinsam mit Ioanna Karagiannidou, die ein eigenes DJ-Pult mit auf den Laufsteg brachte, den Preis der Jury für Performance und Darstellung. Denn auch dies gehört zur Fahmoda-Ausbildung: Es kommt nicht nur auf die Kreation, sondern auch auf die Präsentation der Mode an.
Natürlich gibt es auch immer jede Menge Reminiszenzen an Modeklassiker. In diesem Jahr entwickelte Ioanna Karagiannidou fast 30 Jahre nach dem ikonischen „That Dress“ von Gianni Versace einen Jumpsuit, den Kim Kardashian sicherlich sehr gerne zum Feiern tragen würde. Aber auch andere Klassiker entwickelten die Studierenden mit Spaß und Augenzwinkern weiter. So war beispielsweise im Bereich „Tradition never dies“ ein Oberteil zu sehen, das rückwärtig wie ein Rucksack zum Anziehen war: Wasserflasche, Blumenstrauß und Brotbox – alles wird praktisch in Fächern auf dem Rücken untergebracht.
Die Kollektionen der Studierenden der Fahmoda sind al-
schau bekommt, ist – zumindest modisch gesehen – am Puls der Zeit. b hs/Schirmacher
InklusionaufdemLaufstegbeiderFahmoda
Mehr als 12.000 Pflanzenarten aus aller Welt wachsen im Berggarten in Hannover. Das Orchideenschauhaus beherbergt die größte Orchideensammlung Europas, zwischen 500 und 800 prachtvolle Orchideen blühen hier das ganze Jahr über. Im Tropenschauhaus wachsen tropische und subtropische Pflanzen wie Hibiskus, Usambaraveilchen, Gummibäume und Bromelien. Kakteen und andere Sukkulenten sind im Kakteenschauhaus zu sehen.
Mitten im Berggarten befindet sich das von Hofbaumeister Georg Ludwig Friedrich Laves erbaute Mausoleum, in dem Mitglieder der hannoverschen Königsfamilie beerdigt sind. Ursprünglich war der Berggarten als Nutzgarten für die Hofgesellschaft angelegt worden. Seine Anfänge reichen in das Jahr 1704 zurück, als eine große Maulbeerplantage entstand. Rundraupen der Königlichen Seidenraupenmanufaktur in Hameln mit den Blättern der Maulbeere gefüttert. Auch Tabakpflanzen wuchsen einst im Berggarten. Nach und nach verschwanden die Nutzpflanzen, der Berggarten wurde zum botanischen Schaugarten umgebaut.
DerBerggartenerstrahltdankderzahlreichen BlumeninbuntenFarben.
Kurfürstin Sophie kaufte viele exotische Gewächse, auch ihre Tochter Charlotte interessierte sich für fremde Pflanzen. Im 19. Jahrhundert entstanden mehrere Gewächshäuser, 1849 wurde ein Palmenhaus errichtet. Fünf Jahre später befand sich die wertvollste und artenreichste Palmensammlung Europas darin. 1880 entstand das Große Palmenhaus, ein mehr als 30 Meter hohes Gebäude aus Glas und Eisen mit Galerien und Fontänen. Während des Zweiten Weltkriegs wurden alle Gewächshäuser zerstört. Der Schaugarten wurde jedoch wieder aufgebaut. Im Jahr 2000 entstand das Regenwaldhaus, das heutige Sea Life. Es beherbergt viele tropische Pflanzen. b ms
Fährt man vom Bremer Damm in die Landeshauptstadt, ragen die 65 Meter des Conti-Hochhauses am Königswortherlage ist aus den städtebaulichen Funktionen des Platzes folgerichtig entwickelt. Sie ist gestalterisch eindrucksvoll und maßstäblich richtig durchgebildet und bringt das repräsentative Verlangen des Bauherrn mit angemessenen Mitteln zum Ausdruck“, zitieren Georg Barke und Wilhelm Hatopp die Jury des Laves-Preises. Ernst Zinsser und Werner Dierschke entwarfen das 15-stöckige Gebäude, welches bei seiner Fertigstellung 1953 als Continental-Verwaltungshauptsitz auch Westdeutschlands höchstes war. Seit 1995 nutzt es die Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover als Conti-Campus. b pc/Wölki
DasspringendePferdanderFassadezeigtan:Hierwar einmaldieContizuHause.
Evangelisch. Ledig. Fünf Kinder. Abitur. Studium. BWL. Jura angefangen. Sanitäter. Diplomkünstler. Fotograf. Jäger. Performer. Designer. Consultant. Maler und Zeichner“ – mit diesen Begriffen charakterisierte sich Hannes Malte Mahler selbst, bevor er 2016 tragisch ums Leben kam. Das Lebenswerk des Künstlers hätte trotz seiner viel zu kurzen Lebensdauer vielfältiger nicht sein können.
Hannes Malte Mahler schloss 1999 ein Studium der freien Künste an der HBK Braunschweig ab. Als Meisterschüler der renommierten Performance-Künstlerin Marina
in der Künstlerszene. Sein künstlerisches Spektrum war dabei ebenso vielfältig wie seine Vita. Mahler zeichnete, malte, illustrierte, baute Skulpturen, fotografierte und war ein talentierter Performer. Populär war vor allem Mahlers Glitterbaumshooting, bei dem Gäste in seinem Atelier mit einem Luftgewehr auf geschmückte Weihnachtsbäume schießen durften. Eine Tradition, die auch heute noch im Calder-Saal des Sprengel Museums fort-
64
IVielfältigerKünstler:
HannesMalteMahler
geführt wird und sich weiterhin großer Beliebtheit erfreut.
Mahler folgte außerdem auch dem Zahn der Zeit, was seine künstlerischen Möglichkeiten anging. Mit dem iPad zeichnete der Hannoveraner erfundene Tiere, Werkzeuge und vieles mehr. Die fertigen Motive wurden dann auf T-Shirts abgedruckt und unter dem Label „MAHLER-
Schnittstelle zwischen Kunst und Kommerz. Die Modemarke sollte sein letztes großes Projekt werden. Auch heute sieht man in der hannoverschen Kunstszene noch Menschen, die durch MAHLERWEAR-Shirts ihre Anerkennung für die Arbeit des verstorbenen Künstlers zeigen. Mahlers Kunst, seine Performances und sein Lebenswerk im Allgemeinen sind also noch immer präsent in der hiesigen Kunstlandschaft. b nt/Mahler
n Hannover ist man nicht nur für große (Fuß-)Bälle bekannt. In der Landeshauptstadt geht es vor allem auch um sehr viel kleinere runde Bälle – Tischtennisbälle! Es gibt zahlreiche Tischtennis-Angebote in der niedersächsischen Landeshauptstadt. So bietet selbst Hannover 96 ein umfangreiches Tischtennis-Programm an: Von Anfängern bis hin zu den Profis finden sich dort alle Tischtennis-Interessierten und können sich ihr Training individuell zusammenstellen. Und auch beim TischtennisVerband Region Hannover lassen sich verschiedene Angebote rund um den kleinen Ball finden. Besonders bekannt ist der Tischtennis-Verband Niedersachsen. Denn er ist der Zusammenschluss aller Tischtennis-Vereine in ganz Niedersachsen. Er ist mit den meisten Mitgliedern gleichzeitig der zweitgrößte Landesverband im Deutschen
HannoveristauchdieStadtdeskleinenBalles: HierwirdTischtennisgespielt.
Tischtennis-Bund. Und auch im Turn-Klubb Hannover gibt es die Möglichkeit, Tischtennis zu spielen und oder zu erlernen. b fb/DWP
Von ihnen gibt es 15. 15 Fahrradrouten, die von Hannover in umliegende Naherholungsgebiete der Region führen. Auf den verschiedenen Routen gibt es dabei einiges zu entdecken. So laden bunte Parks und Gärten sowie verschiedene Bäder, Seen und Museen ein, vom Fahrrad abzusteigen und zu entdecken. Die Fahrradrouten sind dabei besonders beliebt, da die Strecken meistens gerade verlaufen und nicht viele Berge zum Hindernis werden. Somit eignen sich die Wege auch für Familienausflüge.
Seien es Tages- oder Wochenend-Ausflüge: Verschiedene Hotelangebote in der Region bieten ein attraktives Übernachtungsangebot. Zahlreiche Restaurants sorgen hingegen dafür,
dass die Radler auch kulinarisch versorgt werden können. Und diejenigen, die lieber in der Natur essen möchten: Zahlreiche Bänke und Plätze laden ein, eine Pause zu machen.
Der Ausgangsort aller 15 Routen ist das Nordufer des Maschsees. Von dort aus können die Radler beispielsweise in knapp 22 Kilometern nach Bredenbeck (Wennigsen) radeln und sich über den Deister freuen, über den der Weg führt. Auch die „Meeresluft” kann durch die Route zum Steinhuder Meer innerhalb weniger Dutzend Kilometer genossen werden. Generell gilt: Wer Fahrradfahren, Kultur und Kunst mag, wird bei den Strecken auf seine Kosten kommen. Die verschiedenen Routen gibt es
detailliert unter www.hannover.de zu entdecken. b fb/Wyrwa
AufdenRadwegengibtesvorallemeinszusehen: ganzvielNatur.
Seit 1975 gehört die langjährig von Reinhard Kramer initiierte und organisierte „Nacht von Hannover“ zu den SommerEvents. Unter frenetischem Beifall von bis beim Profi-Radrennen meist kurz zuvor noch bei der „Tour de France“ aktive Zweirad-Akteure unter Flutlicht und Volksfest-Atmosphäre bis zur Zieleinfahrt gegen Mitternacht ihre Runden über den Asphalt. Zu den Startern des Rennens, das entlang der Markthalle, der Oper und seit 2016 auch des Neuen Rathauses führt, zählen internationale Radsport-Stars wie Joop Zoetemelk, Mario Cipollini und zuletzt (2019) Geraint Thomas. Aber auch Jan Ullrich, Erik Zabel, André Greipel und Lokalmatador Grischa Niermann sind schon dabei gewesen. b tl
DieOrganisatoren,alsdieNacht„neu“wurde:GrischaNiermann(sportlicher
DasGebäudewurde vondemArchitekturbüroBehnisch&Partner entworfenundistseit 2002derHauptsitzder NORD/LB.
Ein Gebäude, das in Hannover besonders ins Auge sticht, ist der imposante Glaskomplex der Nord/LB Hannover. Wie
hohe Turm in die Höhe und ist dabei nicht zuletzt durch die verschachtelte Aufteilung des Gebäudes am Aegi ein echter Hingucker. Nach vierjähriger Bauzeit wurde das Gebäude im Juni 2002 fertiggestellt. Das Besondere: Das Verwaltungsgebäude verfolgt ein ökologisches Konzept, das, obwohl es bereits etwas mehr als 20 Jahre alt ist, noch immer als äußerst fortschrittlich gilt. Die Glasfassade sieht dabei nicht nur spannend und modern aus, sie sorgt auch dafür, dass zum Beispiel keine Klimaanlage benötigt wird. Durch die ausgeklügelte Architektur genügt schon „einfaches Lüften“. b nt/Gerhardts
Das neue Schloss Herrenhausen in Hannover ist eines der hochkarätigsten Veranstaltungsorte Europas. Es ist Tagungszentrum und Museum – mit historischer Fassade und modernem Innenleben. 2013 wurde das neue Schloss eröffnet. Das Tagungszentrum im Hauptgebäude wird vor allem für wissenschaftliche Vorträge genutzt und bietet Platz für rund 300 Teilnehmer. Im Untergeschoss befindet sich ein Vortragssaal mit ebenfalls etwa 300 Plätzen. Ein Festsaal im Obergeschoss kann für Kammermusik genutzt werden. In den Schlossflügeln ist das Museum untergebracht.
Ursprünglich war das Schloss Herrenhausen ein Barock-Bauwerk aus dem 17. Jahrhundert. Es war Bezugs- und Ausgangspunkt für die Planung und Gestaltung des Großen Gartens. Der damalige Hofbaumeister Georg Ludwig Friedrich Laves gestaltete den Schlossbau in den Jahren 1819 bis 1821 im klassizistischen Stil um. Das Gebäude diente der Welfenfamilie als Sommersitz. Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Schloss 1943 bombardiert, das Hauptgebäude brannte vollständig ab. Erhalten blieben nur die Grotte, die Große Kaskade und die Freitreppe des Schlosses, die später in den Großen Garten versetzt wurde. Die Welfen verkauften das zerbombte Schloss und das zugehörige Grundstück nach dem Krieg an die Stadt Hannover. Es gab dann verschiedene Vorschläge zum Wiederaufbau des Schlosses, die jedoch nicht umgesetzt wurden.
Erst 2010 ließ die VolkswagenStiftung das Schloss wieder errichten. Das neue Gebäude entstand exakt an der Stelle, an der das ursprüngliche Schloss gestanden hatte. Die historische Fassade wurde rekonstruiert. Der Bau gibt heute den Herrenhäuser Gärten ihren architektonischen Bezugspunkt zurück und zeugt vom glanzvollen Leben bei Hofe. b ms
DasneueSchloss in Herrenhausen istamStandort desUrsprungsbauserrichtet worden.
Seit etwa 200
Jahren hält sich der weitverbreitete sprachliche Mythos, in und um Hannover werde das „beste“ Hochdeutsch gesprochen. Dieser Behauptung geht ein Forscherteam der Leibniz
Universität Hannover nach.
Spricht man in Hannover wirklich das reinste Hochdeutsch? Der Frage geht das Projekt „Die Stadtsprache Hannovers“ nach und wertet dazu aktuelle Sprachdaten von 100 hannoverschen Sprecherinnen und Sprechern aus. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Projekt. „Wir wollen ein möglichst vollständiges Bild der stadtsprachlichen Sprachlagen erlangen, um herauszufinden, wie ‚hochdeutsch‘ die Sprache in Hannover tatsächlich ist“, erläutert Dr. François Conrad vom Deutschen Seminar der Leibniz Universität. In einer repräsentative Forsa-Umfrage im Oktober 2020 wurden 2.004 Menschen in ganz Deutschland zum Ort des „besten“ Hochdeutsch befragt. 24 Prozent der Befragten gaben zwar den Raum Hannover als die Gegend mit dem reinsten Hochdeutsch an, erste Ergebnisse der Untersuchung widerlegen das jedoch.
„Hannover ist keine sprachliche Insel, auch keine rein hochdeutsche“, sagt Conrad. Das Deutsch, das in Hannover gesprochen wird, sei sehr ähnlich wie das Deutsch, das in großen Teilen Norddeutschlands gesprochen werde. Der Fachausdruck dafür ist der „Regiolekt“: Was früher die Dialekte waren mit etwa typischen Aussprachen und Wortformen in einem bestimmten Dorf oder einem Landkreis, findet sich heute in großflächigeren Gebieten wieder und ist dabei sehr nah am Hochdeutschen. „Für den sogenannten ostfälischen Raum, zu dem Braunschweig, Celle, Hildesheim, Göttingen oder Magdeburg gehören, finden sich als typische regiolektale Merkmale zum Beispiel die Aussprache von Zug als Zuch oder von Käse als Keese“, so Conrad. Der Mythos beziehe sich aus heutiger Sicht sprachlich eher auf den gesamten ostfälischen Raum. Hannover stand vermutlich wegen seiner Rolle als königliche Residenzstadt im Fokus. Grundsätzlich spreche der norddeutsche Raum allgemein ein
„gutes“ Hochdeutsch, weil das Hochdeutsche seit dem 16. Jahrhundert über die Schrift erlernt worden sei. Zuvor wurde in Norddeutschland Niederdeutsch gesprochen und geschrieben. Als sich die hochdeutsche Schrift am Beginn des 16. Jahrhunderts, begünstigt durch die auf Hochdeutsch verfasste Bibelübersetzung von Martin Luther, deutschlandweit als schriftliche Hauptform durchsetzte, mussten die niederdeutsch sprechenden Menschen im Norden das Hochdeutsche als Fremdsprache erlernen. Und bemühten sich entsprechend, dies besonders gründlich zu tun. Das „Hannöversch“, eine Mischung aus Hochdeutsch und Niederdeutsch, ist heute nur noch bei älteren Sprechern zu hören. b jo / Freepik
Buchstabensalat?NichtinHannover. EinProjektgehtjetztderFragedes reinstenHochdeutschnach.
SofaLOFT Hannover
GmbH & Co. KG
Jordanstraße 26
30173 Hannover
(05 11) 8 07 07 0
www.sofaloft.de info@sofaloft.de Öffnungszeiten:
Mo.-Fr.: 10-19 Uhr
Sa.: 10-18 Uhr
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Viele Einzelstücke und außergewöhnliche Möbel, die es anderswo
zwischendurch einen guten Kaffee an der gemütlichen Theke genießen. Das SofaLoft ist alles, aber kein typisches Möbelhaus.
Auch wer Kultur mag, wird das SofaLOFT für sein abwechlungsreiches Programm lieben. Im hauseigenen Kino läuft – nach
Das SofaLOFT bietet lokalen und überregionalen Künstlern eine schöne Bühne für Theater, Ausstellungen, Kabarett und Konzerte. Firmen mieten die Räume gern für Feiern oder Veranstaltungen, die sich mit einem Kulturprogramm und gutem Catering im SofaLOFT kombinieren lassen.
Das gesamte SofaLOFT-Team freut sich auf Sie und berät Sie gerne!
Sylvia Sobbek, Geschäftsleiterin SofaLOFT
„SofaLOFT bringt Räume zum Lächeln!“
Das SofaLOFT eröffnete 2007 in einer ehemaligen Porzellanfabrik. Das Einrichtungshaus hat Schönes für alle Wohnund Lebensbereiche. Auch für Kulturfans ist das SofaLOFT eine der spannendsten Adressen Hannovers.
WenndieFackelschwimmer unterwegssind,ist Maschseefest!
DasMaschseefestzieht JahrfürJahrnichtnur Einheimische,sondern auchTouristenan.
Wer sich nach Urlaubsfeeling sehnt, muss nicht immer in die Ferne reisen. Für knapp drei Wochen im Jahr verwandelt sich
Hannover selbst in ein beliebtes Reiseziel, wenn Niedersachsens bekanntestes Sommerfestival an den Maschsee lockt. Rund zwei Millionen Gäste besuchen alljährlich Deutschlands größtes Seefest und erfreuen sich an dem maritimen Flair.
An den Uferpromenaden rund um den Maschsee sorgt ein vielfältiges gastronomisches Angebot für kulinarische Genüsse, die von einem nicht minder facettenreichen Unterhaltungsprogramm auf den diversen Bühnen begleitet werden. Das besondere Flair des 1936 feierlich eingeweihten Maschsees machte den See von Beginn an zu einem beliebten Naherholungsgebiet. Vor allem die Wassersportler erkannten früh das Potenzial des innerstädtischen Sees und veranstalteten hier zahlreiche sportliche Wettkämpfe mit unterhaltsamem Begleitprogramm. Im Jahr 1950 fanden im Rahmen der Deutschen Kanumeisterschaften erstmals die „Maschseetage” statt, die für anderthalb Jahrzehnte jährlich etliche Hannoveraner und auswärtige Besucher in den Bann zogen. Das Seefest hatte sich so großer Beliebtheit erfreut, dass ab den 1970er-Jahren wiederholt Versuche unternommen wurden, die Ver-
Ortezuträumen,zugenießenunddemSonnenuntergangzuzuschauen–beimMaschseefestsindauchdiesezufinden.
anstaltungsreihe fortzusetzen. Obwohl die lokale Tagespresse die Maschseetage bereits 1970 zu einem ebenso bedeutenden hannoverschen Volksfest wie das traditionsreiche Schützenfest erklärte, gelang es zunächst nicht, die Maschseetage als feste Größe im Veranstaltungskalender zu etablieren. Den Status eines Volksfestes sollte die Veranstaltung erst Mitte der 1980er-Jahre einnehmen, als sich aus den einstigen Maschseetagen ein deutlich auf den Erlebnischarakter hin ausgerichtetes Maschseefest entwickelte. Pünktlich zum 50-jährigen Jubiläum des Maschsees bekam die Idee, in den Sommermonaten ein großes Seefest zu veranstalten, eine neue Dynamik.
Die geplante Festwoche zum Seejubiläum sollte die Tradition der einstigen Wassersportwochen aufnehmen, aber auch Straßentheater und Musik bieten und zudem
mit einem großen Feuerwerk enden. Die Veranstaltung lockte 70.000 Besucher und verlief insgesamt derart erfolgreich, dass kurz darauf eine jährliche Fortsetzung des Maschseefestes erwogen wurde. Die Befürworter des Maschseefestes versprachen sich von der Veranstaltung eine Attraktivitätssteigerung und einen Imagegewinn für die Stadt. Die Kritiker dagegen befürchteten unter anderem eine zu hohe Lärmbelästigung für die Anwohner. Noch heute halten die Debatten um die Seesause an, die sich in den vergangenen Jahrzehnten immer mehr zu einem Magneten für Touristen entwickelte.
Seit 1996, als die Veranstaltung erstmals mehr als eine Million Besucher zählte, gilt das Maschseefest als ein „Millionenevent”, das sich überwiegend einer großen Beliebtheit erfreut, und zwar überregional. b ve/HMTG
Wenn in der ZAG-Arena am Messegelände die Lichter ausgehen und das Geräusch der Klatschpappen die Halle ausfüllt, ist in Hannover Handballzeit. Bei einer Kulisse, die man sonst nur selten findet, läuft anschließend die Mannschaft aufs Spielfeld, um die Punkte in der niedersächsischen Landeshauptstadt zu behalten.
TSV Hannover Burgdorf, besser bekannt als „die Recken“, hat sich in den letzten Jahren als feste Größe in Deutschlands höchster Spielklasse etabliert. In Hannover sind sie jedoch schon länger ein sportliches Highlight, das regelmäßig Zuschauermassen in die Halle zieht. Trainiert werden die Recken seit Sommer 2021 von Christian Prokop, ein Name, der Handballinteressierten ein Begriff sein wird. Von 2017 bis 2020 trainierte der gebürtige Sachsen-Anhalter die deutsche Handballnationalmannschaft.
In der Saison 22/23 merkten die Zuschauer schnell, dass die Automatismen zwischen Mannschaft und Trainerteam ineinanderzugreifen begannen. Am Ende der Spielzeit konnten die Recken 18 Siege erringen. Zum Vergleich: In der letzten Saison waren es lediglich zwölf Siege. Nicht umsonst stehen die Niedersachsen damit auf einem überzeugenden sechsten Tabellenplatz, welcher die Qulaifikation für die European League bedeutet – eine Leistung, die besonders auch die hannoversche Bevölkerung durch ihre Anwesenheit bei den Heimspielen zu honorieren weiß.
Heimspiele werden stets zum Spektakel für die Mannschaft, jedoch auch für die Zuschauenden, die aktiv ihren Teil zu dieser Atmosphäre beitragen können. Der Leitspruch „Recken rocken!“ ist also aktueller denn je. b nt/Günther
Am Fiedeler Platz · 30519 Hannover-Döhren Telefon 05 11/9845123
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DieserKeks weistaufdas Bahlsen-Stammhaushin.
Beim Namen Bahlsen denkt man in Hannover an den Butterkeks. 1881 entwickelte Hermann Bahlsen das flache, viereckige Gebäck und nannte es Leibnizkeks. Aber was verbindet den hannoverschen Universalgelehrten und Hofbibliothekar Gottfried Wilhelm Leibniz mit dem lagerfähigen Gebäck? Die Haltbarkeit! Leibniz forschte nach Methoden, um die Ernährung von Soldaten über einen längeren Zeitraum sicherzustellen und entdeckte Zwieback. Bahlsens Butterkeks ist ebenfalls lagerfähig, schmeckt aber
erhielt der Keks eine Goldmedaille, auf der World-Columbian-Exposition-Weltausstellung in Chicago eine weitere. Weil er als Reiseproviant ideal ist, entstand der Slogan: „Was ißt die Menschheit unterwegs? Na selbstverständlich Leibniz Cakes!“ Die Fabrikation von Backwaren setzte besondere Kräfte frei. Europas erste Fließbandproduktion startete 1905 bei Bahlsen. Das 1911 erbaute Verwaltungsgebäude an der Podbielskistraße ebenso wie das Fabrikationsgebäude an der Lister Straße zählen zu den Höhepunkten der hannoverschen Jugendstilarchitektur. Mit der TET-Stadt entwarf Bahlsen sogar eine eigene Metropole, allerdings blieb es bei der Planung.
Deutschlands erste Leuchtreklame funkelte für Bahlsen, aber nicht in Hannover, sondern am Potsdamer Platz in Berlin. Dafür gestalteten talentierte Menschen Postkarten, Reklame, Dosen und Verpackungen. 1935 führte Bahlsen die Salzlette aus Amerika ein und selbst ein Keksdiebstahl sorgte für Aufmerksamkeit. 2013 wurde ein 20 Kilogramm schwerer Leibnizkeks aus vergoldetem Messing entwendet, der an dem Bahlsen-Gebäude hing. Als Täter posierte das Krümelmonster vor dem Leibniz Universität. b pc
WernerM.Bahlsenvorder FirmenzentraleinHannover
Innen Stahl, außen Backstein und eine Kuppel aus Kupfer: Das Anzeiger-Hochhaus ist eines der schönsten Gebäude Hannovers. In ihm wird seit 1928 Mediengeschichte geschrieben. Der Entwurf des Gebäudes stammt vom Architekten Fritz Höger, der Stil heißt Backsteinexpressionismus. Erster Nutzer war der Verlag Hannoverscher Anzeiger A. Madsack & Co., der als Verlagsgesellschaft Madsack heute Herausgeber der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung (HAZ) und Neuen Presse (NP) ist. Die Magazine „Der Spiegel“ und „Stern“ wurden hier gegründet und bis heute ist das Gebäude zentraler Standort von Medienunternehmen. Die Hochhaus-Lichtspiele im 51 Meter hohen Gebäude zählen zu den höchstgelegenen Kinos Deutschlands. Und es wurde sogar einmal zur Kunst: Als das charakteristische Dach des Anzeiger-Hochhauses neu eingedeckt wurde, nutzte Künstlerin Katinka Bock die Metallplatten für ihre Neun-MeterSkulptur „Rauschen“. Deren hohler Körper in Form einer Meeresschnecke verweist auf die Herkunft des Materials. b pc/Wölki
DasAnzeiger-Hochhausist einesderWahrzeichenvon Hannover.
Erfunktioniertwieein
Wegweiser:immerder roten„Linie“hinterher.
Immer der roten Linie folgen, die auf dem Straßenpflaster mitten durch Hannovers Innenstadt von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten führt: So ein Stadtrundgang auf eigene Faust ist denkbar einfach, unkompliziert und zwanglos. Der gut vier Kilometer lange, aufs Pflaster gemalte „Rote Faden“ ist wohl Hannovers außergewöhnlichstes Kulturgut. Seit über 50 Jahren führt er Besucher zu 36 Sehenswürdigkeiten. Sie können verweilen, wo und wie lange es ihnen gefällt, zwischendurch ein Museum besichtigen, Kaffee trinken oder shoppen gehen, die Route abkürzen, mit Abstechern verlängern oder den Rest auf morgen verschieben, ganz wie es ihnen passt.
Es lohnt sich, vorab in der Tourist-Info am Bahnhof dierigens auch für Einheimische, die in aller Kürze interessante Geschichten und Hintergrundinfos erfahren: Wer hätte gedacht, dass ein Londoner Opern-Guide das hannoversche Opernhaus zu den Top 20 der Welt zählt? Wer hat gewusst, dass die Friedensglocken in der Aegidienkirche absichtlich jeweils fünf Minuten nach 9, 12, 15 und 18 Uhr läuten? Sie sollen nämlich nicht übertönt werden von den anderen Stadtkirchen, die zur vollen Stunde läuten. Wann erlebte das Stadion am Maschsee seinen Zuschauerrekord? Das war kurz nach der Eröffnung 1954, als 90.000 beim FußballLänderspiel gegen Frankreich dabei waren – wobei es vorher Anfragen für 500.000 Eintrittskarten gab und das Spiel am Ende 1:3 verloren ging. Worauf weist in der Altstadt vor dem Eckhaus Kramerstraße 25 ein Kreuz im Pflaster hin? Nur von diesem Punkt aus sind alle vier Türme der Innenstadtkirchen zu sehen. Außerdem gehörte er zu den sieben Wahrzeichen der Stadt, die reisende Handwerksgesellen kennen mussten, um ihren Besuch in Hannover zu belegen. b kr/Gerhardts
DieBullissindechteUnikate. MeistinbuntenFarbenund ganzeinfach:einzigartig.
eichte Nutzfahrzeuge und Großraumlimousinen von Volkswagen gibt es weltweit – alle liefen in Hannover-Stöcken vom Band. Hier sitzt VWN, wie Volkswagen Nutzfahrzeuge abgekürzt wird. Neben dem vollelektrischen ID.Buzz werden hier aktuell die Modelle T6.1 und T7 produziert.
Sichtbar wird der Konzern durch den Gebäuderiegel parallel zur Mecklenheidestraße. Nach dem Kauf des Baugrund-
die Grundsteinlegung. Die Fläche des Werksgeländes beträgt heute 1,1 Millionen Quadratmeter, was einer Fläche von 152 Fußballfeldern entspricht.
Bei der Konzernansiedlung konnte sich Hannover gegen über 300 Mitbewerber durchsetzen. Niedersachsens Landeshauptstadt wurde VW-Stadt. Denn das Nutzfahrzeugwerk ist mit rund 13.500 Mitarbeitenden größter industrieller Arbeitgeber und mit knapp 600 Auszubildenden und dual Studierenden auch größter industrieller Ausbildungsbetrieb der Region Hannover.
Rückblende: Ein gutes Jahr nach der Grundsteinlegung, am 8. März 1956, lief in Halle 1 mit dem T1 Bulli das erste Nutzfahrzeug vom Montageband in Hannover-Stöcken. Die enorme Geschwindigkeit, die bei der Errichtung der Gebäude ebenso wie bei den Produktionsabläufen deutlich wird, hat ihren Grund in Wolfsburg. Die Architektur und Ausstattung des dortigen Werks wurden in zahlreichen Aspekten als Vorbild respektive Blaupause für den VW-Stammsitz in Hannover genutzt. Der erfolgreiche Fahrzeughersteller bündelt Kräfte: Neben der Wärmetauscherfertigung gibt es die renommierte Gießerei. Sie stellt Zylinderköpfe und Saugrohre für den Konzernverbund her.
Wer sich gerne selbst von den Bullis überzeugen möchte, kann eine Besichtigung buchen. b pc/Lippelt
EineBühnefürden Klassiker,denVWBulli
ZumBulli-Treffen strömenTausendenach Hannover.
enerationen schreiben mit einem grünschwarzen Füllfederhalter, der mit lichtechter Tinte befüllt ist. Ob Tintenfass oder Patrone, mit dem charakteristischen Pelikan prangt eines der ältesten Warenzeichen Deutschlands auf dem Etikett. Auch Grafik, Kunst und weitere kreative Bereiche sind mit der hannoverschen Marke eng verbunden.
Die Geschichte des Unternehmens begann vor annähernd zweihundert Jahren mit Tinte kochen und Farben pressen. Der Chemiker Carl Hornemann beschäftigte sich mit der Herstellung hochwertiger Farben zum Schreiben, Zeichnen und Malen. Er experimentierte und produzierte in einem alten Bauernhaus vor den Toren Hannovers im Ort Groß Munzel. Seine Ergebnisse fand er vielversprechend, weshalb Hornemann 1832 seine Farben- und Tintenfabrik in Hannover gründete. Sechs Jahre später, am 28. April 1838, veröffentlichte Hornemann
EinKlassikeraus Hannover:der Füller vonPelikan
seine erste Preisliste und lieferte damit das offizielle Gründungsdatum seines Unternehmens. Heute ist die Pelikan Gruppe Teil eines weltweit führenden Markenanbieters in den Bereichen Papier-, Büro- und Schreibwaren (PBS).
Die Pelikan Vertriebsgesellschaft mbH & Co. KG (PVG), so nennt sich die größte Landesgesellschaft der Pelikan Gruppe, hat ihren Sitz in Hannover und eine weitere Niederlassung in Falkensee nahe Berlin. Ein überwiegender Teil der Produkte aus den Bereichen Schreiben und Malen produziert Pelikan in Vöhrum bei Hannover. Wie Entwicklung und Produktion voranschritten und Pelikan ein eigenes Stadtviertel prägte, kann man im Pelikanmuseum namens Tintenturm erfahren. Wechselnde Ausstellungen, Führungen und ein Shop liefern Überraschendes und Wissenswertes rund um den hannoverschen Klassiker. b pc/Pelikan
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JährlichesHighlight:derEinzug derDebütanten
Der Opernball ist alljährlich das gesellschaftliche Highlight. Mit ihm startet in Hannover die jährliche Ballsaison. Zwei Tage lang dreht sich im Opernhaus dann alles um ein Motto. Egal, ob „Bésame mucho“ oder „Eine Nacht im Orientexpress“, „Wie im Traum“ oder „Paris“ – diesen Opernball zeichnet (bislang) aus, dass er unter einem Motto steht und das ganze Opernhaus dementsprechend schmückt und ver-
FestlicheStimmung:IndenGängenderOpertrifft mansich.
wandelt. Ein besonderer Höhepunkt ist auch in jedem Jahr der Einzug der Debütanten, die traditionell von der Tanzschule Bothe ausgebildet werden. Nachdem die jungen Menschen in weißen Kleidern und schwarzen Anzügen auf dem Parkett debütiert haben, heißt es dann „Alles Walzer!“. Bis in die frühen Morgenstunden wird dann im gesamten Opernhaus getanzt und gefeiert. Es ist ein Ball, der seinesgleichen sucht. b hs/Schirmacher
SängerinnenundSänger derOpereröffnenden Opernballmiteinem Eingangsprogramm.
DasOpernhausbleibtbis spätindieNachtfürdie Tänzerhellerleuchtet.
Wilhelmstein
SegelnimSonnenuntergang:Romantikam SteinhuderMeer
UrlaubsflairumdieEcke:Knapp30KilometervonHannover entferntliegtdasSteinhuderMeer.MitseinemSandstrand hatessichzueinemechtenUrlaubsdomizilentwickelt.
Ein Paradies für Wassersportler, Urlauber und Naturfreunde: Das Steinhuder Meer ist der größte See in Niedersachsen und eine vielseitige Urlaubsregion.
Mit dem Auto ist man von Hannover aus in einer halben Stunde da – direkt am Meer, am Steinhuder Meer. Surfer, Segler, Sonnenbadende – der Naturpark bietet Abwechslung auf dem Wasser und an Land. Wer körperlich aktiv sein möchte und Trends liebt, findet in dieser Region viele Angebote. Aber auch Urlauber, die einfach nur die Seele baumeln lassen möchten und sich Ruhe wünschen, sind am Steinhuder Meer genau richtig. Segeln, Surfen, Kiten, Stand-up-Paddling, Kanufahren oder Schwimmen machen den See für Wassersportler attraktiv. Sonnenhungrige, die am Strand relaxen und eine kühle Brise genießen möchten, finden genügend Plätze. Feinen Sandstrand, eine große Liegewiese und einen Spielplatz bietet auch die künstlich angelegte Badeinsel in Steinhude.
Die Wege rund um den See sind ideal zum Joggen, Wandern und Radfahren. Das Radwegenetz am Steinhuder
Meer ist rund 600 Kilometer lang, es gibt 16 Radtouren in der Region. Im Sommer laden zahlreiche Cafés und Restaurants zum Verweilen und Genießen ein. Entlang des Rundwegs um den See liegen viele idyllische Picknickplätze, entweder im Grünen oder direkt am Wasser mit traumhaftem Blick auf das Meer.
Wer sich mit dem Fahrrad auf den 32 Kilometer langen Rundweg ums Meer begibt, kann vielfältige Landschaften erleben: die Meerbruchswiesen, das Tote Moor oder auch Dünen und Erlenwälder. An markanten Punkten stehen Schilder, die die Natur erklären. Außerdem laden Aussichtstürme dazu ein, einmal den Blick über die abwechslungsreiche Landschaft schweifen zu lassen. Kinder können die Natur spielerisch entdecken. Der Naturpark und die Ökologische Schutzstation Steinhuder Meer bieten für Jungen und Mädchen ab sechs Jahren in der Zeit von März bis Dezember ein vielseitiges Naturerlebnisprogramm an.
Auch Genießer kommen nicht zu kurz: Gemütliche Grillplätze laden zum Feiern an lauen Sommerabenden ein. Touristen können sich Elektro- oder Tretboote ausleihen. Und selbst übers Meer schippern? Kein Problem! Personenschiffe fahren auf dem Steinhuder Meer. Mit den sogenannten Auswandererbooten geht es von Steinhude aus zur Insel Wilhelmstein mitten im Steinhuder Meer. Neben den historischen Auswanderern setzen auch Linienschiffe von Steinhude und Mardorf über. Der Wilhelmstein ist eine 1,25 Hektar große künstliche Insel, die Graf Wilhelm zu Schaumburg-Lippe von 1761 bis 1765 aufschütten ließ. Der Wilhelmstein wurde als uneinnehmbare Festung gebaut, diente als Militärschule und Forschungszentrum und war später eine ausbruchsichere, düstere Gefängnisinsel. 1774 wurde das Schlösschen mit einem Turm aufgestockt, in dem
der Graf ein Observatorium zur Himmelsbeobachtung einrichten ließ. Heute ist die Insel ein beliebtes Ausflugsziel, es gibt Führungen, Konzerte, kulturelle Veranstaltungen und Familientage.
Bekannt ist das Steinhuder Meer auch für den Steinhuder Rauchaal, der bei vielen Restaurants auf der Speisekarte steht. Der Aal wird vor Ort frisch geräuchert und in Fischgeschäften auch zum Mitnehmen verkauft. Zudem bieten einige Hofläden Blaubeeren an, die die Besucher auf Plantagen auch selbst pflücken dürfen. In den Orten rund um das Steinhuder Meer können Gäste Kunstausstellungen, Trödel- und Bauernmärkte oder ein Promenadenfest besuchen. Auch im Winter lohnt ein Ausflug zum See. Wenn das Meer zugefroren ist, können die Besucher Schlittschuh laufen oder Eissegeln. b ms/hs
EinekünstlicheInselmittenimMeer:dieFestung Wilhelmstein
AmMeerkannman einegroßeArtenvielfaltanVögelnund Tierenentdecken. GeräucherteAalegeltenalsSpezialitätin Steinhude.Gefangen werdensieinReusen.
Surferhabenaufdem größtenBinnensee NorddeutschlandsSpaß.
Neulich auf einer Party, Small Talk in kleiner Runde: „Ach, du kommst gar nicht aus Hannicht.“ – „Wir auch nicht.“ Fast alle waren irgendwann zugezogen, für die Ausbildung, den Job oder die große Liebe. Aber alle sind selbstverständlich Hannoveranerinnen und Hannoveraner, ganz egal, wie lange schon. Dünkel gegenüber Zugezogenen? Das gibt’s hier nicht.
Ganz anders zum Beispiel in Kassel, wie der hannoversche Schriftsteller Hartmut El Kurdi in einer Kolumne be-
DasNeueRathausinHannover kenntjederundes„gehört“ auchjedem,dennStandesdünkelgibtesinderHauptstadtanderLeinenicht.
schrieben hat: „In meiner Aufwachs-Stadt Kassel gibt es ein sorgfältig ausgetüfteltes System, mit dessen Hilfe die Einwohner kategorisiert werden. In Kassel wohnen eben nicht nur Kasseler, sondern vor allem auch Kasselaner und Kasseläner. Die ‚Kasseläner‘ sind Menschen, deren Eltern schon in Kassel geboren wurden, als ‚Kasselaner‘ muss man dort selbst das Licht der Welt erblickt haben, und der schlichte ‚Kasseler‘ ist ein zugereister, aber nun dauerhaft in Kassel lebender Mensch.“ b kr/ AdobeStock_Michael Abid
Hannover ist bestens erreichbar. Spitze Zungen sagen, das Gute ist, dass man hier so schnell wegkommt. Stimmt irgendwie. Von Hannover aus gelangen Reiselustige ruckzuck ans Meer und in die Berge, nach Berlin und gen Osten, oder vielleicht ganz weit weg, nach Bayern.
Schon Hannovers Kinder kennen die kleine Stadt Lehrte, die ihnen seit Generationen im Erdkundeunterricht eingetrichtert wird: „Der Bahnhof in Lehrte ist ein Verkehrsknotenpunkt.“ Diese Aussage stammt noch aus der Zeit, als es keine ICEs gab und sich der Eisenbahnverkehr in alle Richtungen auffächerte. Heute stehen die Regionalzüge immer noch ziemlich lange in Lehrte und genießen den Aufenthalt. Die Schnellzüge nach Berlin brausen hindurch, auf der Suche nach Wolfsburg.
Autobahnen sind auch immer ein Thema in Hannover, denn sie verbinden unsere Stadt mit allen Teilen des
Landes. Der Begriff „Verkehrsknoten“ ist hier ebenfalls angebracht, besonders
Freitagnachmittag. Dann vielleicht lieber Landstraße?
Durch Hannover verläuft die Bundesstraße 3, die über rund 8oo Kilometer Länge durch Deutschland führt – von Buxtehude bis Basel.
DieAutobahnkreuzebeiLehrte verbindenganz EuropainalleHimmelsrichtungen.
Hannovers Flughafen ist das wichtigste internationale Drehkreuz des Landes Niedersachsen, groß genug, um von dort aus in die weite Welt zu starten. Gemessen an den Passagierzahlen ist der Hannover Airport der neuntgrößte Verkehrsflughafen in Deutschland. Aber er ist so überschaubar, dass niemand den Überblick verliert und irgendwo in den Terminals verloren gehen könnte. Und noch ein Special: Die Naturschützer hassen es, aber ja, es gibt am Airport auch einen diskreten kleinen Terminal für Privatflüge. Wer in Hannover lieber individuell unterwegs ist und es sich leisten kann, weiß diese Möglichkeiten zu schätzen. b br/Gerhardts
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Feiernundgenießengeht ambesten gemeinsamundmit einem Bier.
Bierbrauen ist in Hannover eine mehrere Jahrhunderte alte Tradition. Angefangen hat alles 1526 mit dem in Stöcken geborenen Cord Broyhan, der ein helles obergäriges Bier braute, das heute zusammen mit einem Glas Korn als Hannovers Kultgetränk „Lüttje Lage“ in aller Welt bekannt ist.
20 Jahre später gründete er gemeinsam mit anderen Braumeistern die Brauergilde, aus der später Hannovers ältestes existierendes Unternehmen, die Gilde Brauerei in der Südstadt, wurde. Der „Broyhan-Taler“, ein kupfernes Brau- und Steuerzeichen, ist noch heute Markenzeichen der Großbrauerei. Die Brauergilde Hannover bezog be-
BierausHannover:MittenimStadtteilHerrenhausenhatdieHerrenhäuserBrauereiihren Produktionsstandort.
reits 1870 das heutige Grundstück an der Hildesheimer Straße nahe dem Maschsee. Im imposanten Braukesselhaus auf dem Firmengelände werden heute die nicht nur in Hannover äußerst beliebten Biere Gilde Ratskeller Premium Pils, Gilde Pilsener und Lindener Spezial gebraut.
Hannovers zweite Großbrauerei, die Privatbrauerei Herrenhausen, stellt ihr Bier seit 1868 im Nordwesten der Stadt ganz in der Nähe der weltberühmten Herrenhäuser Gärten her. Gebraut werden sieben Biere im Zeichen des weißen Niedersachsenrosses im roten Wappen. Das Herrenhäuser Premium Pils ist in Hannover als „Herri“ bekannt und wird mit Wasser aus dem eigenen Brunnen produziert. Das Familienunternehmen verkauft neben Herrenhäuser Alsterwasser, dem ersten fertig gemischten Alsterwasser Norddeutschlands, unter anderem Herrenhäuser Icebeer, Herrenhäuser Weizenbier (das erste Weizenbier Norddeutschlands) sowie Lüttje Lagen (ein obergäriges Schankbier, das zusammen mit einem Korn getrunken wird). Zu besonderen Anlässen wie dem Oktoberfest wird außerdem Hannoversches Festbier ausgeschenkt. jo b Katialo/Wilde/bhp
Prost!InHannoverhatdas„Herri“ schonKultstatuserlangt.
Hannover hat viele Gewinner. Einige ragen heraus, zum Beispiel Weltrekordlerin Erika Fisch. Die Mehrkampfanlage in Hannovers Sportpark trägt ihren Namen, denn Erika Fisch holte rund 20 nationale Titel im Sprint, Hürdensprint, Weitsprung und in diversen 96-Teams. 19 Goldmedaillen spiegeln ihren Erfolg bei den Deutschen Meisterschaften und den Deutschen Hallenmeisterschaften. Bei der Europameisterschaft 1962 gewann Erika Fisch beispielsweise Silber (4 x 100 m) und Bronze im 80 Meter Hürdenlauf. Schon beim olympischen Weitsprung-Finale 1956 hatte sie Platz vier erringen können. Es war zugleich das
RalfSchnooristpersönlich imCaféKanzutreffen.
ImCaféKkannseineigenesWissenbei Quizrundentesten.
Jahr ihres Weltrekords, den Erika Fisch mit der 4x100Meter-Staffel mit Christa Stubnick, Gisela Köhler und Bärbel Meyer holte. Ihre herausragendsten Leistungen waren 6,21 Meter im Weitsprung (1953), 100 Meter in 11, 6 Sekunden (1965) und 200 Meter in 24,6 Sekunden. Erika Fisch, geboren am 29. April 1934 in Hannover, starb als hannoversche Sportlegende am 9. November 2021 in ihrer Geburtsstadt.
Ein weiterer Gewinner ist Ralf Schnoor. Vor 13 Jahren siegte er bei Günther Jauchs Rate-Show „Wer wird Millionär?“. Der Konditormeister und Cafébetreiber aus HannoverLinden hat ein legendäres Faible für Quizfragen. Denn der siebte Jauch-Millionär organisiert selber Quiz-Veranstaltungen und startete deshalb überdurchschnittlich gut vorbereitet in die Fernsehsendung. Auch Lampenfieber scheint dem weltoffenen Quiz-Millionär wenig auszumachen, er rätselte sich locker durch die Fragen. Die Millionenfrage hatte Ralf Schnoor während seines eigenen Café-K-Quiz übrigens schon mal gestellt und wusste, dass die erste deutsche Briefmarke „Schwarze Einser“ heißt und 1849 in Bayern herauskam. b pc/Café K
EinesderschönstenTreppenhäuserHannovers:die CumberlandscheGalerie
Dieses Treppenhaus ist ein Kulturort der besonderen Art. Einst führte die dreiläufige Treppe durch die Gemäldegalerie des letzten hannoverschen Kronprinzen, Herzog von Cumberland. Doch von dem zwischen 1883 und 1886 errichteten dreigeschossigen Backsteinbau blieb nach den Luftangriffen während des Zweiten Weltkriegs nur noch das Treppenhaus erhalten. Die Überreste der mittler-
weile denkmalgeschützten Cumberlandschen Galerie bilden seit Anfang der 1990er-Jahre den hinteren Flügel des Schauspielhauses Hannover. Seither dient das historische Treppenhaus als Kulisse für Theaterinszenierungen. Darüber hinaus werden die historischen Treppenstufen wöchentlich Schauplatz von durchtanzten Clubnächten, wenn in der Cumberlandschen Bar die angesagten DJs ihre Platten auflegen. b ve/Wölki
in hannovers gärten und museen
über hannovers tischen und treppen an hannovers fassaden und toren sowie auf manchem gabentisch
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›vorwärts strahlend nach weit ‹ ein ganzer reigen an leuchtenden gründen in dieser stadt so glücklich zu sein !
auf alle, die bei 100 nicht aufhören
Er brachte den seriell produzierten Klang in die Welt: Emil Berliner wurde 1851 als eines von zwölf Geschwistern in eine anerkannte, aber verarmte jüdische Kaufmannsfamilie aus Hannover hineingeboren. Schon als junger Mann strebte der Erfinder nach Höherem. Seine Suche nach Wohlstand führte ihn 1870 in die USA, wo er sich unter anderem als Laboratoriumsgehilfe und Buchhalter über Wasser hielt. Seine wahre Erfüllung fand der mit reichlich Experimentierfreude ausgestattete Kaufmann jedoch in der Beschäftigung mit den Wundern der Elektrizität und Akustik. Als Autodidakt widmete er sich voller Begeisterung den technischen Neuerungen und Möglichkeiten seiner Zeit. Gerade einmal sieben Jahre nach seiner Ankunft in den USA gelang ihm die Erfindung eines Mikrofons, das akustische Signale in elektrische Schwingungen umwandeln konnte. Damit hatte er ganz nebenbei die Voraussetzung für die Telefonie über weite Entfernungen erfunden. Gemeinsam mit seinem Bruder Joseph, der nicht weniger technikaffin war, gründete er 1881 in seiner wirtschaftlich aufblühenden Geburtsstadt Hannover die „J. Berliner, Telephonfabrik”. Emil Berliners Forschungsdrang war damit allerdings noch nicht erschöpft. Er widmete sich fortan der massenhaften Reproduktion von Tonaufnahmen. Mithilfe einer runden Zinkplatte, die mit einer Wachsschicht überzogen wurde, und einem Gerät, das die Schallwellen per Nadel in die Zinkplatte ritzte, erlebte er 1887 einen weiteren Durchbruch. Die Schallplatte und das Grammophon waren erfunden und eine Sensation. Das Visionäre an seiner Erfindung war die beliebig
DurchihnkonntedasGrammophonseinenSiegeszug antreten:EmilBerlinererfanddieSchallplatte.
mögliche Vervielfältigung der Platten, was mit den zuvor gebräuchlichen Walzen-Phonographen von Thomas Alva Edison undenkbar gewesen war. Abermals gründete Emil mit seinem Bruder Joseph in seiner alten Heimatstadt ein Unternehmen, das Weltruf erlangen sollte: die „Deutsche Grammophon Gesellschaft”. Im Jahr 1898 lief in der Kniestraße in Hannovers Nordstadt die erste Schellackplatte vom Band. Zwei Jahre später ließ Emil Berliner mit dem Foxterrier Nipper, der vor einem Grammophon sitzend der Stimme seines Herrn („His Master‘s Voice“) lauscht, eines der bekanntesten Warenzeichen der Welt eintragen. Im Jahr 1904 zog die berühmte hannoversche Schallplattenfabrik auf ein größeres Gelände an der heutigen Podbielskistraße, wo schon bald über sechs Millionen Platten pro Jahr produziert wurden. Die Tonträger „made in Hannover“ gingen um die Welt, und das über Jahrzehnte: Es folgten die erste Langspielplatte aus Kunststoff (1951), die Musik-Kassette (1965) und schließlich die CD (1981). Diesen Siegeszug sollte Emil Berliner, der 1929 im Alter von knapp 80 Jahren in Washington, D.C. starb, nicht mehr erleben. Seine bahnbrechenden Erfindungen bilden jedoch bis heute das Fundament für sämtliche elektronische Unterhaltungsmedien. b ve/Made
Sinnbildlichfür dieAvantgarde: derSpanier
Einerderbekanntesten Vertreter derAvantgarde:der Hannoveraner Kurt Schwitters
Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg. Das Leben hatte sich geändert. In Politik, Gesellschaft und Kultur wehte ein neuer Wind der Freiheit. Musik, Kunst, Architektur – überall gab es Neues. Expressionismus, Kubismus, Dadaismus und Surrealismus markierten im ganzen Land einen inspirierenden künstlerischen Neubeginn. Das Zeitalter der Avantgarde hatte begonnen – auch in Hannover. In der Waldhausenstraße 5 lebte damals Kurt Schwitters. Er hat hier im Heft eine eigene Geschichte.
Aber Schwitters war nicht der einzige Vertreter der Avantgarde in der Stadt. Avantgardistische Literaturzeitschriften und die Schriftenreihe „Die Silbergäule“ wurden gegründet, die seine Werke und die anderer Dada-Künstler
veröffentlichten. Hannovers Oper spielte moderne Musik, die beim Establishment nicht immer gut ankam. Im Mai 1924 wurde ein Paul-Hindemith-Konzert ausgepfiffen. Das moderne Ballett, der Ausdruckstanz, kam auch in Hannover an. Hier tanzte die Mary-Wigman-Schülerin Yvonne Georgi solo und mit ihrem Partner Harald Kreutzberg, mit dem sie auch in Amerika gefeiert wurde. Georgi war von 1926 bis 1931 Ballettmeisterin in Hannover, emigrierte dann und kam in den 1950er-Jahren an die Staatsoper zurück.
Eine Neugründung im Bereich bildender Kunst ist nach wie vor ein Leuchtturm. 1916 gründete Paul Erich Küppers mit Gleichgesinnten die Kestner Gesellschaft „zur Pflege zeitgenössischer Kunst“. Fest an seiner Seite seine Ehefrau Sophie, die sich später in den russischen Maler El Lissitzky verliebte. Mit ihm wiederum richtete Museumsdirektor Alexander Dorner zwischen Herbst 1926 und Februar 1928 das „Kabinett der Abstrakten“ ein, dessen Nachbau ebenso wie Schwitters Merzbau im Sprengel Museum zu sehen ist.
Mit der Ausstellung „Der neue Mensch, der Ansager, der Konstrukteur. El Lissitzky: Das Selbstbildnis als Kestner Gesellschaft“ spürt die Kestner Gesellschaft vom 8. Juli bis 1. Oktober 2023 den Gründungsmomenten ihrer Geschichte und der avantgardistischen Mission der modernen Zeiten vor hundert Jahren nach. b br/Sprengel Museum
OttoDixwareinederprägendenKunstpersönlichkeitenderAvantgarde.ZusehenistseinWerk „MeineEltern“.
An ausgewählten Sommerabenden geschieht etwas ganz Besonderes im Großen Garten. Dann erlöschen die illuminierten Wasserspiele im Barockgarten, Musik erklingt und der Himmel über Hannover beginnt zu glitzern: Beim internationalen Feuerwerkswettbewerb, den es in diesem Jahr schon zum 31. Mal gibt, messen sich an fünf Abenden zwischen Mai und September international renommier-
te Feuerwerkskünstler mit ihren Shows und bringen die Besucher im Großen Garten zum Staunen. In jedem Jahr gibt es dabei einen Pflichtteil – ein Musikstück, das alle Teilnehmer umsetzen müssen – und einen Teil, den die Pyrotechniker frei gestalten können. Tausende Zuschauer sind jedes Mal dabei. Sie kommen oft schon vor dem Feuerwerk, um im Garten Kleinkunst zu genießen und ein Picknick zu machen. b hs/Schirmacher
BunteundleuchtendeFarbenerhellen jährlichdenHimmel überHannover.
FeuerwerkebringendieNachtnicht nurzumLeuchten, sondernauch zumGlitzern.
Einmalbittelächeln!Die hannoverscheBandFury intheSlaughterhouse
Ihre Hits sind bis heute radiotauglich, die Live-Auftritte legendär, die Fans leidenschaftlich und loyal: Fury in the Slaughterhouse ist nach den Scorpions die erfolgreichste Rockband aus Hannover.
Seit ihrer Gründung im Jahr 1987 haben sie mit ihrem einzigartigen Stil und ihren packenden Live-Auftritten eine treue Fangemeinde gewonnen. Die Furys, wie die meisten Fans die Bandmitglieder schlicht nennen, feierten ihren Durchbruch in den 1990er-Jahren mit Hits wie „Radio Orchid“, „Time to Wonder“ und „Won‘t Forget These Days“.
DieFurysbeiderVerleihungdes
24.Stadtkulturpreises
2008 dann brauchten die Furys eine Pause. Zu viele Ideen, zu viele Soloprojekte, denen sie nachgehen wollten. Die beiden Brüder Kai und Thorsten Wingenfelder waren unter ihrem Nachnamen als Poprock-Duo Wingenfelder auch auf großen Bühnen unterwegs. Gitarrist Christof Stein-Schneider bespielte über Jahre kleine Klubs mit seinem Spaßprojekt „Wohnraumhelden“ und ist aktuell mit Mit-Fury Kai Wingenfelder als „Die Desinfizierten 2“ unterwegs, zuletzt in der 96-Fan-Kneipe Nordkurve. Und immer wieder gab es die gemeinsamen Highlights, die Pause von der Pause, etwa 2013 beim „Klassentreffen“, einem Konzert in alter Besetzung vor 25.000 Fans auf der EXPO-Plaza.
Sie vermissten sich, die Furys, trotz aller Projekte. Und überraschten ihre Fans 2017 mit einer Reunion. Seitdem sind sie wieder als Band unterwegs. b sn
EinTeilderFurysmit
NicoRöger(ganz rechts)
Hannover ist ein Paradies für Leseratten. Schon 1599 wurde die erste öffentlich zugängliche Bibliothek gegründet. Aktuell ist die Niedersächsische Landesbibliothek, die Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek in Hannover, eine Schatzkammer des Wortes mit einem Bestand von mehr als 1,7 Millionen Me-
fenden Zeitschriften. Literatur hat in Hannover viele Botschafter. Es gibt ein Literaturhaus, den Literarischen Salon und rund ums Jahr jede Menge Lesungen. Erfreulicherweise gibt es in der Stadt noch etliche engagierte Buchhandlungen und ambitionierte Verlage. Mit der Ehrung durch namhafte Literaturpreise können sich Edelfedern, nicht nur die aus Hannover, einen Namen machen.
Alle Namen aufzuzählen, die literarisch mit Hannover verbunden sind, würde hier den Rahmen sprengen. Da wären Hoffmann von Fallersleben, Frank Wedekind, Theodor Lessing und nicht zu vergessen Wilhelm Busch. 1906 wurde in Hannover die Philosophin und Schriftstellerin Hannah Arendt geboren. 1922 arbeitete Erich Maria Remarque als Werbeleiter bei der Conti und Gottfried Benn saß im Stadtpark und schrieb 1935 seine „Stadthallen-Gedichte“. Nicht zu vergessen Hermann Löns, der 1902 nach Hannover heiratete und von hier aus die Heide entdeckte. Vicki Baum lebte von 1917 bis 1923 in unserer Stadt und wurde später durch ihre Romane weltberühmt.
Und heute? Bis in die Bestsellerlisten und sogar auf die Bühne schaffte es das Erstlingswerk „Der Club“ von Takis Würger, Journalist und ursprünglich in Wennigsen zu Hause. Er hat seitdem weitere Bücher verfasst und ist kein Autor des Magazins Spiegel mehr. Schade eigentlich. Seine Artikel werden vermisst. Alexa Henning von Lange, in Hannover geboren und in Letter aufgewachsen, widmet sich in „Die karierten Mädchen“ und dem Folgeband, „Zwischen den Sommern“, der im August erscheint, den Lebenserinnerungen ihrer Großmutter. Noch erfolgreichere Geschichten erzählt Annette Hess, ebenfalls aus Hannover. Ihr Roman „Deutsches Haus“ wurde gerade verfilmt.
„Geschätzt leben inzwischen von Anspruch und Textqualität her mindestens 150 professionelle Schriftstellerinnen und Schriftsteller in Hannover“, schrieb unlängst eine Tageszeitung. Die eher leichte Literatur ist breit vertreten, mit Krimis und Romanen unterschiedlicher Güte. Aber auch die Perlen werden entdeckt. Neue Preise werden in Hannover ausgelobt und im Kulturbüro der Stadt ist eine Lyrikerin für die Literaturförderung zuständig. Hier noch eine aktuelle Meldung: Deniz Utlu, in Hannover geboren, wurde schon mehrfach mit Preisen ausgezeichnet. Sein neuer Roman „Vaters Meer“, der streckenweise in Hannover spielt, erscheint im August. b br/djile
VielzumSchmökern:LiteraturausHannoverhat vieleunterschiedlicheSeiten.GottfriedBenn hathiergenausogeschriebenwieAlexa HenningvonLange.
Skurril, aber sympathisch: Der Kröpcke, Hannovers Platz im Zentrum, wurde nach einem Oberkellner benannt. Herrn Kröpcke gehörte ein Kaffeehaus auf dem Theaterplatz, gleich neben der Oper. Ursprünglich hieß es Café Robby, 1869 erbaut von Konditor Georg Robby, ein eleganter Bau im orientalischen Stil. 1876 verpachtete Robby das Café an einen Gastronomen, der bald darauf verstarb. Dessen Witwe führte das Haus weiter, mit Hilfe eines tüchtigen Oberkellners namens Wilhelm Kröpcke. Der wurde 1885 zum neuen Chef und machte das Café Kröpcke unter seinem Namen berühmt. Nach der Zerstörung 1943 wurde in einem Zeltbau improvisiert. 1948 erfolgte der Wiederaufbau nach einem Entwurf des Architek ten Oesterlen. Von dem neuen Namen „Café am Kröpcke“ waren die Nachkommen von Wilhelm Kröpcke nicht angetan. Als die Stadt jedoch 1947 anregte, den gesamten Platz zu seinen Ehren „Kröpcke“ zu nennen, stimmten sie zu. 1970 bekam Hannover die U-Bahn, der Oesterlen-Bau wurde abgerissen und durch einen modernen Bau mit klobigen Dächern ersetzt. 1976 eröffnete hier das „Mövenpick am Kröpcke“. Zuerst waren die traditionsbewussten
Schwerwiederzuerkennen:ImBereichrundums CaféKröpckehatsichin denletztenJahrzehnten einigesgetan.
Kaffeehausbesucher gegenüber der Schweizer Gastronomie etwas skeptisch. Aber das hatte sich bald erledigt. Dietmar Althof, Direktor bis 2001, ein charmanter Österreicher, wurde als „Mister Mövenpick“ der beliebteste Gastgeber der Stadt. Er erzählt gern hinreißende Anekdoten von damals. Zum Beispiel, wie die berühmte Himbeertorte aus der Not geboren wurde, als einmal der Kuchen nicht reichte. Die Ära seines Nachfolgers Mathias Baller ist nun auch schon zu Ende. Sven Dey und Küchenchef Oliver Hodemacher führen das Café Kröpcke im Herzen der Stadt weiter. Das Mövenpick-Gebäude soll umgebaut werden. Die Himbeertorte bleibt hoffentlich. b br/ Landesarchiv Baden Württemberg
EinbeliebtesStück desNeuenTheaters: „HerzundNiere“
Es ist wohl eines der kleinsten, aber auch eines der charmantesten Theater in Hannover – und das zudem seit 60 Jahren in privater Trägerschaft!
Am 16. Mai 1962 gründete James von Berlepsch das Neue Theater an der Georgstraße 54. Seitdem ist es nahezu ein Muss in der städtischen Gesellschaft, bei Premieren dabei zu sein. Gespielt werden vornehmlich Komödien. Dabei gibt es meistens einen prominenten Gast auf der Bühne zu sehen: Ob Tanja Schumann oder Franziska
Traub – die Zuschauer auf den mit rotem Samt überzogenen Sesseln sitzen fast auf der Bühne. Das kleine Theater mit seinen 151 Plätzen ist wie ein Wohnzimmer, in dem die Stars nur für einen kleinen, privaten Kreis auftreten. Es wird jetzt in der zweiten Generation vom Sohn des Gründers, Christopher von Berlepsch, Betriebsleiterin Mirja Schröder und dem künstlerischen Leiter Florian Battermann erfolgreich weitergeführt. Allein in den vergangenen zehn Jahren kamen 500.000 Zuschauer. b hs/Vosshage
DerWegindenTheaterraummachtdank derPlakateLustauf mehr.
Es ist schon ein ganz besonderes Paar, das da im idyllischen Bothfeld lebt. Zu ihrem Haus kommt man nur zu Fuß. Es grenzen Wiesen an. Ein kleines Waldstück. Idylle. Natur. Dass hier richtige Psychothriller entstehen oder Cosy-Crime-Krimis, die zu Bestsellern werden, das ahnt niemand, der Ulrike Gerold und Wolfram Hänel zu Hause besucht. Die beiden schreiben seit Jahren gemeinsam Krimis, sitzen am langen Tisch in der Küche oder im Wohnzimmer, reden über Figuren und ihre Entwicklungen, über Morde, über Kommissare, Opfer und
Siepassenzusammen:
WolframHänelund UlrikeGerold.
CarloslebtebeiUlrikeGeroldund WolfgangHänel.Eristunteranderem Vorbildfür„Dusty“,denHauptdarsteller einerKinderbuchreihe.Leiderverstarb erindiesemJahrmit15Jahren.
Unter dem Pseudonym Freda Wolf schreiben die beiden (Psycho-)Thriller wie „Rauhnächte – Sie werden Dich jagen“, der im vergangenen Dezember erschien. In diesem Jahr haben sie ihren zweiten Cosy-Crime-Krimi abgeliefert: „Vier Signoras und ein pikantes Geheimnis“. Im Stil von Agatha Christie, garniert mit Urlaubsflair und viel Bella Italia, geht wieder ein Leseclub à la Sex and the City auf Ermittlungstour. Eins eint ihre durchaus sehr unterschiedlichen Krimis: „Wir schreiben immer nur Dinge, zu denen wir einen Bezug haben“, erklärt Ulrike Gerold.
Natürlich kennen sie den österreichischen Ort, in denen ihre Rauhnächte spielen. Ihre Tochter ist nicht nur passionierte Skiläuferin, sondern auch Skilehrerin, sodass sie auch unter diesem Aspekt richtig Ahnung in Sachen Bergwelt haben. Manchmal streiten sich die Eltern mit der „nein, das ist mein Kommissar!“ –, aber im Großen und Ganzen versteht sich die Schriftsteller-Familie sehr gut. Dabei sind Auseinandersetzungen um die Figuren auch durchaus erwünscht. Nur so kann man sie schließlich entwickeln und auch authentisch gestalten. Denn auch das macht die Krimis von Ulrike Gerold und Wolfram Hänel aus: Die Personen scheinen „echt“ – übrigens auch die, die in ihren Hannover-Krimis wie „Haarmanns Erbe“ oder „Kein Erbarmen“ vorkommen. b hs/Kirste
MMousseT.bemerkte schoninderSchulzeit, dassereineBegabung fürMusikbesitzt.
ousse T. hat sich als Meister der tanzbaren Beats einen Namen gemacht. Im Jahr 1998 erlangte der als Mustafa Gündogdu geborene DJ und Produzent weltweite Aufmerksamkeit: Sein Hit „Horny ‘98“ stürmte die Charts in zahlreichen Ländern. Die spezielle Mischung aus House, Funk und DiscoElementen begeisterte das Publikum, seine Remix-Fähigkeiten sprachen sich schnell herum – so konnte er Songs von Künstlern wie Michael Jackson, Whitney Houston und Jamiroquai veredeln. Mit „Sexbomb“ von Tom Jones landete Mousse T. einen weiteren weltweiten Hit, den er dem Sänger auf den Leib geschrieben und auch produziert hatte. b sn/Münkel
KhadraSufiistMousseT.sgroße Liebe,dieer2018gefundenhat. Museum Schloss Herrenhausen 2-4-2023 bis 14-1-2024
Für weitere Informationen zur Ausstellung sowie Veranstaltungen im Begleitprogramm scannen Sie einfach den nebenstehenden QR-Code oder gehen Sie ins Internet unter www.hannover.de/Herrenhausen/ Museum-Schloss-Herrenhausen
Ein Schuss, ein Tor, Hannover! Wenn es knallt und scheppert, wenn der Torstand mit kleinen Schiebern aktualisiert wird und zwei bis vier Menschen konzentriert an Eisenstangen drehen, dann ist man beim Krökeln. So nennt man in der Landeshauptstadt das Spiel, das andernorts als Tischfußball oder Kickern bekannt ist. Denn im Hannöverschen ist der Krökel ein Synonym für Eisenstange. An diesen Eisenstangen hängen die Spielfiguren, mit denen die Spielerinnen und Spieler an den Griffen kunstvoll Ballstafetten vollziehen.
Kurze Regelkunde für alle Neueinsteiger: Beim Krökeln treten zwei Teams gegeneinander an und versuchen, den Ball in das gegnerische Tor zu schießen, indem sie die Spielfiguren auf den Stangen kontrollieren. Jedes Team besteht aus vier Reihen von Spielern, die sich in der Verteidigung, im Mittelfeld, im Angriff und im Tor befinden. Die Spieler dürfen den Ball nur mit den Figuren berühren, nicht aber mit den Händen. Meist gilt: Wer zuerst zehn Tore erzielt, gewinnt.
Hannover hat sich zu einem wichtigen Zentrum für diese beliebte Freizeitaktivität entwickelt und ist Heimat vieler herausragender Persönlichkeiten und Orte, die eng mit
dem Krökeln verbunden sind. Die Wurzeln des Krökelns in Hannover reichen viele Jahrzehnte zurück. In den 1960er-Jahren begannen einige engagierte Tischfußball-Enthusiasten in der Stadt, eigene Tische zu bauen und organisierte Turniere abzuhalten. Inzwischen wird in Hannover in zahlreichen Bars und Kneipen, in Jugendzentren und an Schulen gekrökelt. Aber auch in echten Sportzentren wie der Krökelbar in der Georgstraße, die zugleich das Bundesleistungszentrum (BLZ) ist, das 2007 in Hannover gegründet wurde. Hier treffen sich sowohl professionelle Spieler als auch Amateure, um ihr Können zu zeigen und spannende Matches auszutragen. Hier gibt es an jedem zweiten und vierten Freitag im Monat Tipps für Einsteiger sowie für Fortgeschrittene.
Anders als Dart oder Billard hat sich Krökeln noch nicht zum Volks- oder TV-Sport entwickelt. Es läuft immer noch ein wenig unter dem Radar der öffentlichen Wahrnehmung. Zu Unrecht, denn Tischfußball hat Kultpotenzial. Es verlangt den Spielenden ein Höchstmaß an Konzentration und Koordination ab. Man muss blitzschnell Situationen erfassen, vorausahnen und dann schnell handeln, mit viel strategischem Gespür. b sn/Axel
Heuteschongekrökelt?InHannoverist KrökelneinSport.
Die Deutsche Messe AG zählt zu den führenden Messegesellschaften weltweit. Die rund
Zielsetzung sei es, mithilfe von Zusammenarbeit Innovationen, Nachhaltigkeit und Wohlstand voranzutreiben. Die erste Export-Messe war 1947 eine Idee der britischen Besatzer. Die Deutschen sollten sich trotz der desolaten wirtschaftlichen Lage wieder aus eigener Kraft versorgen.
Zu Hannovers Glück lehnte Düsseldorf als Messestandort den Vorschlag ab. So kam die Deutsche Messe- und Ausstellungs-AG nach Hannover und brachte millionenschwere Investitionen in die vom Zweiten Weltkrieg zerstörte Stadt. Der Erfolg der Messe bestätigt die Veranstalter, schon 1950 und das trotz der außenpolitischen Isolation Deutschlands. Im Juni 1988 ist das
niert der Messestandort Hannover als Drehscheibe für Ost und West und entwickelt sich zunehmend zum Raum für internationale Kontakte. In den 2000er-Jahren passt sich -
te Welt an. 2013 greift sie als erste Messegesellschaft die Themen Industrie 4.0 und die Trends der Digitalisierung auf. Wegen der Pandemie richtet das Unternehmen die
2022 startet die Deutsche Messe AG im Messegeschäft in Präsenz wieder durch. Analog zur Zielgruppe wandelt sich das Kerngeschäft des Unternehmens vom Messeveranstalter zum internationalen Anbieter von Veranstaltungen und Data-Services. b Jo/Gerhardts
DasMessegelände istnichtnurschön füreinenBesuch, sondernauchder Anblickkannsich sehenlassen.
EinstSitzderWelfen,heute derPolitik:ImLeineschloss tagtheutederLandtag.
DasneueSchlossinHerrenhausenfügtsich indenGarteneinunddienthäufigalsKulisse.
In und um Hannover stehen zahlreiche Schlösser der Welfen, die hier über Jahrhunderte herrschten und protzten. Ihre repräsentativen Residenzen sind Wahrzeichen der Stadt geworden, einige auch Touristenmagneten, aber kein einziges huldigt der Monarchie als reines Museum. Die Welfenschlösser sind ganz unprätentiös im Gebrauch. Im
Welfenschloss
Hannoversche Studierende gehen in einem der prächtigsten Gebäude der Stadt ein und aus: Die Leibniz Universität hat ihren Sitz schon seit 1879 im Welfenschloss in der Nordstadt. Es wurde 1856 als Sommersitz geplant und sollte zur ständigen Residenz erweitert werden. Aber zehn Jahre später mussten die Welfen abdanken, ab 1875 begann der Ausbau zur Polytechnischen Schule.
Leineschloss
Seit 1962 tagt der Niedersächsische Landtag im Leineschloss in der Altstadt. Auf den Grundmauern eines mittelalterlichen Klosters entstand hier im 17. Jahrhundert eine Residenz, Leibniz wohnte zwölf Jahre als Bibliothekar darin. 200 Jahre später fügte Hofarchitekt Laves die klassizistischen Säulen hinzu und nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Ruine von Dieter Oesterlen modern ausgebaut. Das Leineschloss hat eine skandalöse Kriminalgeschichte: Hier verschwand in der Nacht des Kurprinzessin Sophie Dorothea aufgeflogen war. Er wurde mutmaßlich ermordet, doch seine Leiche tauchte nie auf. Sophie Dorothea wurde lebenslang verbannt.
vonobenbetrachtet
Schloss Herrenhausen
DasneuerbauteSchlossinHerrenhausendient alsVeranstaltungs-undTagungsort.
Das Lustschloss im Großen Garten Herrenhausen hatte den Zweiten Weltkrieg nicht überlebt. Jahrzehntelang liefen die Spazierwege und Sichtachsen am zentralen Platz des Barockgartens ins Leere. Bis die Volkswagenstiftung Geld für den Wiederaufbau locker machte, sodass die klassizistische Fassade 2013 rekonstruiert werden konnte. Dahinter befindet sich ein wissenschaftliches Tagungszentrum, in den Schlossflügeln das Museum Schloss Herrenhausen.
Schloss Landestrost
Im Weserrenaissance-Schloss in Neustadt an der Leine wird gearbeitet, geheiratet, getagt, besichtigt, spaziert und Sekt gekeltert. Seit 1885 ist Schloss Landestrost Sitz des Landkreises, zunächst für Neustadt am Rübenberge und dann als Außenstelle des Landkreises Hannover. Seit 1997 gehört es der Stiftung Kulturregion Hannover. Im Gewölbe ist Niedersachsens einzige Sektkellerei untergebracht, im neuen Westflügel das Amtsgericht und die Volkshochschule Hannover Land, im Ostflügel das Archiv der Region. Drinnen und draußen finden Konzerte, Lesungen, Kinoabende und Ausstellungen statt.
ImSchlossLandestrostinNeustadtgibteskulturelle Veranstaltungen.
Musterhausbesichtigungen
Hannover-Wettbergen
Hanna-Neuse-Straße 16 | 30457 Hannover 0511 45082280 | info@fischerbau.de
Laatzen-Rethen Lübecker Straße 14+14a | 30880 Laatzen 05102 919090 | info@fischerbau.de
Montag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr Samstag und Sonntag nach Vereinbarung
Das märchenhafte Schloss Marienburg war noch am längten im Privatbesitz der Welfen, bis Ernst August der Jüngere es 2020 in eine Stiftung überführte. Man kann die königlichen Gemächer bei Führungen besichtigen. Vor allem ist das Schloss aber als Ausflugsziel mit Café, Location für Traumhochzeiten, populäre Events vom Fantasy-Festival bis „Best of Kleines Fest“ und als Filmkulisse beliebt. b kr
ImposantragtdieMarienburgauf.Das„Märchenschloss“bietetheute AusstellungsräumeundGastronomie.
ImneuenSchlossinHerrenhausenistin einemFlügeleinMuseumuntergebracht.Es zeigtStückezurGeschichteHannovers.
Vor den spanischen und portugiesischen Restaurants wird auf dem Bürgersteig getafelt, die vielen Tapas-Tellerchen passen kaum auf die Tische. Es duftet nach gegrilltem Fisch und frischem Knob-
dazu, auf ein frisch gezapftes Glas „Estrella Galicia“ oder „Sagres“ oder auf einen „Café solo“. InvonSpaniern geführtenLäden gibtesSpezialitäten zukaufen.
Es ist kein Zufall, dass die Dichte der spanischen und portugiesischen Restaurants hier so hoch ist: Die benachbarte Maschinenbau-Fabrik Hanomag hatte in den 1960er-Jahren eine Anwerbestelle für Gastarbeiter in Galicien, dem nordwestlichsten Zipfel Spaniens an der Grenze zu Portugal. Und Anfang der 1970er-Jahre war Linden-Süd der Stadtteil mit dem größten spanischen Bevölkerungsanteil in ganz Deutschland!
Diesen Eingewanderten zu Ehren bekam im AhrbergViertel, das um die Jahrtausendwende aus einer histo-
rischen Wurstfabrik entstand, der zentrale Platz den Namen Plaza de Rosalia: Er erinnert an die galicische Dichterin Rosalia de Castro. Im Ahrberg-Viertel gibt es auch ein spanisches Restaurant, einen galicischen Kulturverein und jedes Jahr ein deutsch-spanisches Sommerfest. Rundherum gab es zeitweilig noch viel mehr spanische und portugiesische Lokale. Einige sind wieder verschwunden, andere haben sich inzwischen anderswo in Hannover angesiedelt. Und in Linden-Süd kann man sich im spanischen Supermarkt „Los Amigos“ mittlerweile auch selbst mit Feinkost und Spezialitäten eindecken. b kr/Wilde
EinesderhannoverschenWahrzeichen:dieHeinz vonHeidenArena,inderdieHeimspieledesFußballvereinsHannover96ausgetragenwerden.
Man kann es drehen und wenden, wie man -
ders in Hannover. Hier und auch bundesweit steht sie als Kürzel für den Hannoverschen Sportverein von 1896. Fußballfans verbinden damit sportliche Höhepunkte: die beiden Deutschen Meisterschaften 1938 und 1954, den sensationellen DFB-Pokal-
auch das Erreichen des Viertelfinales der Europa League in der Saison 2011/12. Aber auch Abstiege aus der Bundes-
de Lizenzentzüge wegen hoher Verschuldung gehören zur wechselvollen Vereinsgeschichte. Im Laufe der letzten Jahrzehnte haben insgesamt 15 deutsche Nationalspieler wie Ludwig Männer und Walter Rodekamp, Hans Siemensmeyer und Jupp Heynckes, Fredi Bobic, Gerald Asamoah und Robert Enke, Per Mertesacker und Ron Robert Zieler das Trikot der auch „die Roten“ Genannten getragen. Der aus Ricklingen stammende frühere 96er Niclas „Lücke“ Füllkrug ist aktuell Mittelstürmer der deutschen Nationalmannschaft und Torschützenkönig der soeben beendeten Bundesliga-Saison.
Wer eher abwechslungsreichen Erlebnisfußball statt konstanten Erfolgsfußball sucht, ist beim aktuellen Zweitligisten im 1954 auf Weltkriegs-Trümmerschutt erbauten und zur WM 2006 modernisierten Niedersachsen-Stadion richtig. Der aktuelle Sponsorenname am Maschsee lautet seit 2022 Heinz von Heiden Arena.
Hier hat 96 grandiose und unvergessliche DFB-Pokal- und Europa-League-Spiele gewonnen und in umkämpften Bundesligatreffen auch gegen Bayern München gesiegt. In Freundschaftsspielen wurde im Juli 2007 im Stadion unter La-Ola-Wellen Real Madrid 3:0 geschlagen und fünf Jahre später, nach einer 3:1-Führung, noch knapp 3:4 gegen Manchester United verloren. Aber auch schmachvolle Niederlagen wie am finalen Spieltag der Saison 2022/23 mit 1:5 im letzten Heimspiel gegen Holstein Kiel gehören bei den Roten und ihren treuen Anhängern immer dazu.
Denn für echte hannoversche Fußballfans ist 96 einfach „Familie“. Die kann man sich halt nicht aussuchen. Son-
einfach die „Alte Liebe“.
Zum insgesamt rund 21.000 Mitglieder zählenden Verein -
minton und Bowling bis hin zu Leichtathletik, Schach und Schwimmen, Tanzen, Tennis und Triathlon. 96 zählt somit zu den 30 mitgliederstärksten Sportvereinen Deutschlands und hat eigentlich Schwarz-Weiß-Grün als seine Farben. Da dies jedoch auch die Farben von zwei weiteren hannoverschen Vereinen waren, einigte man sich vor fast 100 Jahren auf eine Änderung: Arminia spielt in Blau, der
Rot. Halt die Farbe der Liebe. b tl/Hannover 96
EinSpielvonHannover96zubesuchen,gehörtzu HannoverwiederSchützenplatzzudenSchützen.
„Eine Idee muss Wirklichkeit werden können, sonst ist sie eine eitle Seifenblase!“
Berthold Auerbach (1812 bis 1882, deutscher Schriftsteller)
Naher Führungswechsel bei KORNAUENGINEERING
„Seit über 38 Jahren unterstützt das Ingenieurbüro Kornau Engineering für Luftfahrttechnik und Maschinenbau bekannte hannoversche Unternehmen bei der Entwicklung und Neubauten. Geschäftsführender Gründer und Inhaber ist Dipl.Ing. Georg Kornau.
Sein Sohn Marvin Kornau bereitet sich für den Abschluss seines Studiums im Bereich Maschinenbau vor. Nach der gesammelten Erfahrung bei anderen Unternehmen möchte er das IngBüro des Vaters weiterführen. Wir gratulieren Herrn Dipl.-Ing. Georg Kornau zum 70. Geburtstag!”
www.kornau-engineering.de
BisheuteistderGroßeGartenin seinerursprünglichenFormals Barockgartennahezuunverändert erhaltengeblieben.
Nur mit dem Herrenhäuser Garten können wir prunken, der in der Tat schön und wohlgehalten ist.“
Das schrieb Kurfürstin Sophie von Hannover 1713 in einem Brief an Leibniz. Noch heute gehört der Große Garten zu den Kronjuwelen der Stadt. Ursprünglich als Versorgungsgarten angelegt, bauten Herzog Ernst August und seine Gattin Sophie, als sie die Herrscher wurden, Schloss und Garten in Herrenhausen als Sommerresidenz aus. Das Vorbild für die Gärten des Barockzeitalters war Versailles. Martin Charbonnier hieß der französische Gartenkünstler, den Sophie als Hofgärtner einstellte, um ihre
DerBerggarten isteinbeliebtes AusflugszielfürHobbygärtneroder Jene,dieHannoversidyllischeSeite kennenlernmöchten. Ergehörtzu denHerrenhäuserGärtenundliegt gegenüberdesGroßenGartens.
Naturschauspielimgroßen
Garten: DerRegenbogen rundet dietolleKulisse ab.
Ideen zu verwirklichen. Unter ihr entstanden das Gartentheater, das Galeriegebäude, die Fontänen-Anlagen und die Eckpavillons. Als sie 1714 starb, war der Große Garten so gut wie vollendet.
Ein kulturelles Highlight der Neuzeit ist die Grotte der Künstlerin Niki de Saint Phalle, eröffnet 2003. Seit 1936 ist der Garten Eigentum der Stadt Hannover, wurde 1966 restauriert und seitdem liebevoll gepflegt.
DiezahlreichenBäume spendenimSommer genugSchattenfürausgibiegeSpaziergänge.
Auch Direktorin (seit 2022) Anke Seegert engagiert sich mit ihrem Team dafür, dass die Herrenhäuser Gärten weiterhin rund ums Jahr die Besucher aus aller Welt bezaubern. b br/Gerhardts
Eine Veranstaltung im Galeriegebäude des Schlosses Herrenhausen ist ein Fest für alle Sinne. Dabei werden die Blicke des Publikums nicht nur auf die Bühne gerichtet bleiben, sondern sicherlich auch durch den Raum schweifen. Zu den Wand- und Deckenmalereien, die seit über dreihundert Jahren diesen Saal schmücken. Das Galeriegebäude in Herrenhausen wurde in den Jahren der Herrschaft von Kurfürst Ernst August und Kurfürstin Sophie von 1694 bis 1698 erbaut. Sophie von Hannover lebte gern und oft in Herrenhausen, der Ausbau der Sommerresidenz und des Gartens war ihr Herzensprojekt.
Ursprünglich sollte die Galerie nach Entwürfen eines kurpfälzischen Baumeisters errichtet werden und vorrangig als Orangerie dienen. Die Kurfürstin hatte jedoch
während der Bauarbeiten neue Ideen. Sie regte an, das Gebäude so zu gestalten, dass der große Saal zugleich als Festsaal und die Flügelbauten auch zum Wohnen genutzt werden können. Italienische Künstler wurden beauftragt, die Galerie zu schmücken. Der Venezianer Tomasso Giusti, der als Architekt und Maler am hannoverschen Hof arbeitete, malte die Aeneas-Fresken im Festsaal. Die verschlungenen Bandstuckaturen und das riesige Bandornament an der Decke sind das Werk der Stuckateure Dossa Granna und Pietro Rosso. Bald nach der Fertigstellung fanden in der Galerie Schauspielaufführungen statt. Bis heute wird das Gebäude für Theater, Konzerte und Ausstellungen genutzt.
Seit 1965 dient eine moderne Glashalle des dänischen Architekten Arne Jacobsen als Foyer. Im Mai 2018 wurden intensive Sanierungsarbeiten beendet, bei denen das Foyer technisch rundum erneuert wurde. Eine elegante Brücke zwischen Gegenwart und Barock, ganz im Sinne des berühmten Architekten und Designers. b br/Gerhardts DieGaleriewurde gegenEndedes17. Jahrhundertsvon BrandWestermannerbaut.
Was hat eine Schokoladendynastie mit einem Museum für moderne Kunst zu tun? Was auf den ersten Blick nach dem Beginn eines schlechten Witzes klingen mag, hat in Hannover einen realen Hintergrund.
Die Geschichte des Familienbetriebs, der sich auf die Herstellung und den Vertrieb von Schokolade spezialisiert hatte, geht in das Jahr 1851 zurück, als Carl August Bernhard Sprengel in Hamburg Harburg die Firma B. Sprengel & Co. gründete. Nur zwei Jahre später verlagerte er den Standort des jungen Unternehmens nach Hannover.
1923 trat Bernhard Sprengel in das Familienunternehmen ein. Er führte die Firma durch die Kriegsjahre und schaffte es, Sprengel zu einem der größten Unternehmen der Branche zu entwickeln. Neben der eigentlichen Arbeit entdeckte Bernhard Sprengel schon früh die Begeisterung für moderne Kunst. Bereits 1937 legte der Schokoladenfabrikant den Grundstein für seine Sammlung, als er nach einer Ausstellung für „entartete Kunst“ sein erstes Kunstwerk erwarb. In den Folgejahren intensivierten Bernhard Sprengel und seine Frau Margrit ihre Leidenschaft, freundeten sich mit Künstlern an und vergrößerten ihre Kunstsammlung. Die Sammlung umfasste Werke von Pablo Picasso, Paul Klee und anderen bedeutenden Künstlern. 1969 schenkte das Ehepaar Sprengel die vollständige Sammlung der Stadt Hannover und stellte gleichzeitig 2,5 Millionen Deutsche Mark für den Bau eines Museums zur Verfügung.
Zehn Jahre später eröffnete
schließlich das Museum am Nordufer des Maschsees. Es erhielt den Namen seiner Spender – Sprengel Museum.
Das Potenzial der vorhandenen Sammlung wurde schnell erkannt und mit Kunstbeständen des 20. Jahrhunderts aus dem Niedersächsischen Landesmuseum und dem Museum August Kestner aufgestockt. Hinzu kamen Schenkungen von renommierten Künstlern wie Kurt Schwitters oder Niki de Saint Phalle. Das Museum entwickelte sich zu einem der bedeutendsten Museen für zeitgenössische Kunst. b nt
DasSprengel Museum ist immer gern besucht.
DasSprengelMuseum bietetnichtnurim InnenbereicheinzigartigeKunst,sondern auchimAußenbereich.
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Autoren:
br: Beate Rossbach
fb: Fenja Basen
hs: Heike Schmidt
jo: Jana Oppermann
kr: Karen Roske
nt: Niklas Trapphagen
pc: Patricia Chadde
sn: Stefanie Nickel
tl: Torsten Lippelt
ve: Vanessa Erstmann
Fotografen/Fotos:
Frank Wilde, Hassan Mahramzadeh, Horst Beiderwellen, Lorena Kirste, Thomas Schirmacher, Tobi Wölki, Torsten Lippelt
Layout Konzeption:
Jessica Schneider, Heike Schmidt
Producing:
Nicole Müller, Yvonne Keller
Korrektorat: Eva Walitzek
Anzeigenverkauf:
Sabine Neumann, Petra Windscheid
Ein besonderer Dank geht an … … Klaus-Dieter Hoppe vom Luftfahrtmuseum Laatzen-Hannover e. V., der historische Bilder von Elly Beinhorn herausgesucht hat, sowie Horst Beiderwellen vom Fliegerclub Rheine-Bentlage, der aus seiner Maschine heraus den nachgebauten Doppeldecker von Elly hat. Wir danken zudem den Museen, Institutionen und Vereinen für ihre Mithilfe an diesem Heft. Ebenso der HMTG, die Bilder zur Verfügung gestellt hat, und unserem Azubi Leander Quittkat für die redaktionelle Hilfe. Ein Dank geht auch an Michael Rupp und an sein Team von Kastens Hotel Luisenhof, wo wir das Foto fürs Vorwort machen durften.
Herausgeber und Verlag: Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG
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ISSN 1437-6237
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Seit 1988 ist die kleine, edle Passage ein Treffpunkt für alle, die das Besondere lieben: exklusiv Einkaufen in entspannter Atmosphäre!
Dank des gläsernen Kuppeldaches kann hier bei Wind und Wetter geshoppt und in Ruhe flaniert werden. Die Kröpcke Passage ist eine Durchgangspassage von der Luisenstraße zur Rathenaustraße. Die Pflanzendekoration ist den Jahreszeiten angepasst, im Frühling blühen wunderschöne Tulpen und Mandelbäume.
Traditionsreiche Familienunternehmen und vielversprechende Newcomer bieten hochwertige Damenmode, Brautmode, Accessoires, Schmuck, Silber, Kunst, Kosmetik und vieles mehr. Die persönliche Beratung ist die Leidenschaft der meist noch inhabergeführten Geschäfte, die teilweise nur vom Inneren der Passage Ihren Zugang haben.
Hochwertige italienische Köstlichkeiten werden vom Inhaber Antonio Origlio und seinen freundlichen Mitarbeitern vom Frühstück im Bistro ORIGLIO bis zum Abendessen im Restaurant ROTONDA serviert.
Für den schnellen Kaffee oder Snack zwischendurch, empfängt das Panamakaffee an der Luisenstraße. Im Sommer bieten beide Gastronomen zusätzlich Sitzgelegenheiten im Außenbereich an.
In den aktuell insgesamt 15 Geschäften, die zum Gesamtkomplex Kröpcke Passage gehören, gibt es für jeden etwas zu entdecken! Es begrüßen Sie: 1001 Creationen, Juwelier DELIUS, designforum, elegant & excellent Wimpern, Galerie CC, i:belle Damenmoden, Khalil Coiffeur, LIEBE, LUMAS Galerie, Lutz Huth Schmuck, LUXUSSACHEN, Montblanc, Mühlhausen Pfeifen-Studio, Panamakaffee, Robbe & Berking, Restaurant Rotonda & Bistro Origlio, White & Night Braut- und Abendmode.
Neueste Informationen finden Sie auch immer hier: www.kroepcke-passage.de sowie auf der facebook-Seite.
Ein wenig versteckt liegt der Eingang zur Passage über die Rathenaustraße. Hier finden Sie auch die Aufgänge zu den Büros und Praxen.