nobilis - Ausgabe 01-02 2023

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nobilis.de 45.Jahrgang · 6,00 € · Januar 2023 Sind gemütlich! Ausgezeichnet: Nobilis kocht: Warum die Furys Hannover lieben Wolfsbarsch im Wohnzimmer Wohntipps von Bettina Zimmermann und Kai Wiesinger
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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Ich hoffe, Sie sind gut ins neue Jahr gekommen, für das ich Ihnen das Beste wünsche. Haben Sie gute Vorsätze getroffen? Wollen Sie vielleicht mehr Sport machen? Da es durchaus motivierend sein kann, schick beim Schwitzen zu sein, stellen wir Ihnen in dieser Ausgabe ein paar Sportoutfits vor. Doch nicht nur das. Die Nobilis hat den neuesten Sporttrend aufgespürt, der Ihnen für dieses Jahr Stabilität und Stärke geben kann. Jetzt heißt es: Nur nicht hängen lassen!

Das sollte man auch nicht, wenn man einen guten Vorsatz fürs neue Jahr getroffen hat. Tipps, wie man diesen Plänen dauerhaft Taten folgen lässt und durchhält, hat uns eine Expertin verraten. Durchhaltevermögen haben auch „unsere“ Spitzensportler wie Turner Andreas Toba oder Judoka Giovanna Scoccimarro. Wir haben sie nach ihrer Motivation gefragt und durchaus persönliche Geschichten erfahren.

Wer viel Sport macht, sollte auch auf die Ernährung achten. Ein Fachmann in Sachen gutes Essen und hervorragende Küche ist Benni Meusel. Gemeinsam mit ihm haben wir für die Reihe „Nobilis kocht“ einen Wolfsbarsch zubereitet. Der Raubfisch war so frisch, dass uns sein letztes Mahl vor dem Fang beim Ausnehmen entgegenglitschte: Er hatte, bevor er auf Eis gelegt wurde, eine kleine Makrele verspeist.

Benni Meusels neues Restaurant heißt „The Living Room“ und ist kaum größer als ein Wohnzimmer, wobei wir bei meinem nächsten Themenschwerpunkt in diesem Heft wären: Es geht ums Wohnen, Einrichten und Dekorieren. Wer hat nicht Spaß daran? Farben, Formen, Materialien – Bettina Zimmermann hat jede Menge Ideen, wenn es darum geht, Behaglichkeit zu schaffen. Ihr Partner Kai Wiesinger setzt die meisten ihrer

Vorschläge praktisch um, was im Hause Wiesinger/Zimmermann durchaus schon dazu geführt hat, dass der Regisseur Trockenwände hochzieht.

Zu Hause sind die Bandmitglieder von „Fury in the Slaughterhouse“ inzwischen weltweit. Ihre Heimat ist hingegen Hannover. Was sie mit der Stadt (noch immer) verbindet und warum sie den Stadtkulturpreis erhalten und (im Gegensatz zu anderen Preisen) auch angenommen haben, ist eine Geschichte für sich.

Ich wünsche Ihnen jetzt viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe.

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nobilis_magazin nobilis nobilis

Foto: Lorena Kirste
Editorial
Illustrationen: de.freepik.com/rawpixel 3 nobilis 1-2/2023

DAS MÖGEN DIE STARS: Markus Haase fertigt Designobjekte und begeistert die Stars. Zuhause ist er in Lehrte.

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gute Nacht fängt am Tag an“

DAS MÖGEN SPORTFANS: Schick beim Schwitzen? In diesen Outfits kein Problem! Plus: Wir stellen den neuen Trendsport vor.

culture art

40 NEUANFANG: Wechsel beim Museum Wilhelm Busch 44 LIEBLINGSKUNSTWERK: Adam Budak stellt seins vor 46 ROLLENSPIELE: Die Inszenierung der Ärztin 70 FRAUENSACHE: Engagiert zum Erfolg

food friends

50 NOBILIS KOCHT: Mit Benni Meusel im Wohnzimmer 55 FOODNEWS: Das ist neu in der Gastroszene

sport nature

NEUER STYLE: Sportmode, die motiviert 62 SPITZENSPORTLER: Was sie motiviert 68 GUTER VORSATZ? So halten Sie durch!

PRO OFFICE HANNOVER Wir leben Räume

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Inhalt people society 6 AUSGEZEICHNET: Die Furys erhalten einen Preis 10 ERWARTUNGSVOLL: Simone Thomalla und Ron-Robert Zieler zu neuem Arbeiten Foto: Lorena Kirste 56 Ausgabe 1–2/2023
FUNKELND: Das war die Glitterbox-Party 22 Foto: Henning Scheffen
style
PROMINENT: Bettina Zimmermann und Kai Wiesinger zu neuen Wohntrends
ZART UND KLAR: Theresa von Bodelschwinghs Design
PFLANZLICH: Der neue Trend „Urban Jungle“
INDIVIDUELL: Warum es wichtig ist, Stil zu haben
UNBEKANNT: Laves als Inneneinrichter
BESSER SCHLAFEN
„Eine
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Die Titelthemen sind farbig gekennzeichnet.
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71 EVENTS 73 VERLOSUNG 74 IMPRESSUM

Hannovers größte Möbelschau

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Das WIR gewinnt

Zwei Jahre lang hatte es keine Live-Verleihung des Stadtkulturpreises gegeben. Jetzt war es endlich wieder so weit, und das freute nicht nur die Gewinner, die hannoversche Rockband „Fury in the Slaughterhouse“ sowie Waltraud und Jochen Buhrow vom Verein „Neues Land“, die den Sonderpreis erhielten. Schriftstellerin Ninja LaGrande, die den Stadtkulturpreis 2020 nur virtuell in Empfang nehmen konnte, strahlte, als Moderatorin Lis Blume sie nochmals vor dem Publikum in der Orangerie würdigte. „Die virtuelle Verleihung war schon toll, aber mit Publikum ist es doch einfach viel besser“, meinte sie.

„Haltung, Mut, Hoffnung“ war das Motto des Abends. „Bürgerschaftliches Engagement ist wichtiger denn je“, betonte der Vorsitzende des Freundeskreises Hannover e. V., Matthias Görn, gleich zu Beginn der Veranstaltung. Kunst, Kultur und Sport seien unver -

zichtbare Bestandteile einer Stadtkultur. Nur mit diesen Säulen bliebe Hannover lebenswert. „Haltung, Mut und Hoffnung sind hierbei wichtige Leitmotive für unser Handeln. Dafür stehen insbesondere die großartigen Preisträger des nun bereits zum 28. Mal verliehenen Preises“, erklärte der Freundeskreis-Vorsitzende.

Die Bandmitglieder von „Fury in the Slaughterhouse“ freuten sich sehr über die diesjährige Auszeichnung: „Wir haben Hannover viel zu verdanken. Und wir glauben wie der Freundeskreis an das ‚Wir‘.“ Seit mehr als 50 Jahren glauben Waltraud und Jochen Buhrow ebenfalls an die Kraft der Gemeinschaft. Mit ihrem Verein „Neues Land“ vermitteln sie suchtabhängigen Menschen mit christlichen Therapieformen Hilfe und Hoffnung. „Neues Land“ betreibt unter anderem den Kontaktcafé-Bauwagen unter der Raschplatzhochstraße oder auch das SOS Bistro in der Oststadt.

2022

Das Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro werden Waltraud und Jochen Buhrow ihrem Verein zugutekommen lassen. Dankbar nahmen sie die Auszeichnung in Empfang, die Jörg Stichnoth von der gleichnamigen Goldschmiede entworfen und hergestellt hatte. Die Skulptur erinnert an einen unendlichen Liebesknoten in Sternform.

Als Laudatoren für das Ehepaar Buhrow sprachen Dr. med. Alexander Glahn und Hans-Martin Heinemann. „Ein Arzt und ein Pastor – da geht es um Hoffnung und Heilung“, kündigte der ehemalige Stadtsuperintendent Heinemann die zweigeteilte Rede an. „Wir können den von Sucht betroffenen Menschen zwar körperlich gut helfen“, erklärte Glahn, der als geschäftsführender Oberarzt der MHH den Bereich der Suchtmedizin klinisch und wissenschaftlich leitet. Doch zu einer Heilung gehöre weit mehr. „Eben eine ganzheitliche Betrachtung, so, wie sie das Ehe-

Mousse T. mit Ricarda und Udo Niedergerke Fury in the Slaughterhouse und der Verein „Neues Land“ erhalten den Stadtkulturpreis TEXT: HEIKE SCHMIDT
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Bescheidene Gewinner: Waltraud und Jochen Buhrow vom Verein „Neues Land“. Unten: Katharina Sterzer mit Dietmar Althof

paar Buhrow mit seiner Hilfe leistet“, erkläret er. Wenn diese nicht gegeben sei, „dann sehen wir die Betroffenen ganz schnell wieder“. Hans-Martin Heinemann ging auf den seelischen Aspekt ein: „Man muss bereit sein, in die Schattenwelten zu gehen, das Leuchten der Hoffnung weitergeben und auch von Glauben reden.“ Erst beide Blickwinkel – die naturwissenschaftliche Sicht wie auch der Glauben an sich –ließen Hilfen wirksam werden.

Weniger pastoral hielt Mousse T. seine kurzweilige Rede. Er ging auf die erste Zusammenarbeit mit den Furys

Anfang der 90er-Jahre ein: „Als ich gerade anfing und die Furys schon einen eigenen Koch engagiert hatten.“ Ja, der Anfang sei nicht unbedingt einfach gewesen. Aber dann doch erfolgreich geworden (mehr dazu im Interview).

Dass es weitergehen kann mit der Rockmusik in Hannover, dafür will die ausgezeichnete Rockband mit einem Teil ihres Preisgeldes sorgen: Mit der einen Hälfte haben sie die „Weihnachtsfeier für Hannover“, eine Feier für Obdachlose, unterstützt. Die andere Hälfte spenden die Furys dem Rockzentrum. Es soll der Nachwuchsförderung dienen: „Wir brauchen den Nachwuchs. Wer soll sonst später unsere Rente zahlen?“ W

Das Exklusiv-Interview mit Fury in the Slaughterhouse finden Sie auf den nächsten Seiten.

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Der ehemalige Stadtsuperintendent Hans-Martin Heinemann (rechts) war einer der Laudatoren. Oberbürgermeister Belit Onay mit seiner Frau Derya Opernintendantin Laura Berman mit dem Freundeskreis-Vorsitzenden Matthias Görn
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Lockere Atmosphäre: die Furys beim Interview hinter der Bühne. In der Mitte Heike Schmidt

„Hannover ist wunderbar unaufgeregt“

Die Brüder Kai (Gesang) und Thorsten Wingenfelder (Gitarre), Rainer Schumann (Schlagzeug), Christof Stein-Schneider (Gitarre), Christian Decker (Bass) und Gero Drnek (Keyboard) sind Fury in the Slaughterhouse. Die Rockband wurde 1987 in Hannover gegründet. Aus der Stadt sind sie nicht wegzudenken.

Herzlichen Glückwunsch zum Stadtkulturpreis 2022! Was habt ihr als Erstes gedacht, als ihr die Nachricht von der Auszeichnung erhalten habt?

Scheiße, sind wir schon so alt, dass wir einen Preis bekommen? Aber er ist ja glücklicherweise nicht fürs Lebenswerk. Nein, im Ernst, es ist uns eine große Ehre und Freude, weil wir Hannoveraner sind!

Was verbindet ihr mit der Stadt?

In dieser Stadt hatten wir die Chance, das zu werden, was wir sind. Wir sind hier groß geworden, und das ist vor allem auch den Menschen hier zu verdanken, die an uns geglaubt haben wie Wolfgang Besemer, der leider verstorbene Geschäftsführer von Hannover Concerts. Aber auch die Menschen im Frosch (Anm. d. Red.: eine Mini-Kneipe in Limmer, in der die Band ihre ersten Auftritte hatte), in der Glocksee, wo wir unseren ersten Probenraum hatten, das Chez Heinz, das Faust …

An welche Art von Stadtkultur denkt ihr, wenn ihr an Hannover denkt? An Musik der unterschiedlichsten Rich-

tungen, an Poetry Slam, der es ja sogar ins Opernhaus geschafft hat, ans TAK mit seinem durchaus politischen Kabarettprogramm – diese Vielfalt ist großartig! Und vor allem auch, dass es noch kleine Bühnen gibt.

Die jetzt jedoch durchaus Probleme haben … Ja, das ist wirklich schlimm. Erst diese Seuche – die Menschen sind davon noch immer negativ geprägt und haben Angst –, jetzt die Inflation. Es ist total schwierig, weil die Besucher wegbleiben. Entweder aus Angst, sich anstecken zu können, oder aus Angst, Geld für Karten auszugeben, das sie anderweitig gebrauchen könnten.

TEXT: HEIKE SCHMIDT FOTOS: FRANK
WILDE
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Viele Künstler sind näher zusammengerückt. Täuscht der Eindruck? Wie sind eure Erfahrungen in Hannover gewesen?

Das ist auch etwas, was wir total an Hannover schätzen: Egal, was du machst, es geht in dieser Stadt immer um Kooperation. Ob du Hip-Hop oder Rock machst – wir haben uns immer gemeinsam gefreut – auch für die anderen.

Euer Laudator Mousse T. hat Anfang der 90er mit euch zusammengearbeitet.

Ja, er hat im selben Tonstudio am Weidendamm gearbeitet. Da hat man sich auf dem Flur mal getroffen. Er bekam dann den Auftrag, „Radio Orchid“ zu remixen.

Ja, und er hat eure Musik komplett weggeschmissen und nur den Gesang gelassen. Kai (Wingenfelder) soll ziemlich sauer gewesen sein. Stimmt! Er ist rausgegangen und war echt sauer. Mousse T. hat aus unserem Song eine Pop-Nummer gemacht, die noch nicht mal tanzbar war! Das klang wie Lenny Kravitz! Mit Geige und so …

Das ist dann ja total schiefgegangen … Sollte man meinen. Aber dann ist Kai wieder reingekommen und wir haben es gemacht. Auch das ist Hannover: Man tauscht sich aus. Ist auch mal anderer Meinung. Aber wenn man nachdenkt, hat der andere vielleicht doch nicht so unrecht.

Was bedeutet euch Hannover eigentlich noch?

Hannover ist so wunderbar unaufgeregt. Hier macht man nicht auf dicke Hose, hier dreht man nicht durch. Ich bin halt hier zu Hause, ich habe hier Freunde, Beziehungen. Ich bin gerne in der Welt unterwegs. Aber Hannover ist auch ein Stückchen Heimat – wobei Heimat nicht unbedingt ein Ort ist, sondern vielmehr die Beziehungen zu Menschen, die man schätzt – und ich mag die Art der Menschen hier.

Ihr wart weltweit viel unterwegs. Habt ihr etwas vermisst? Ja, klar, ein gutes Herri beispielsweise!

Wie kam es eigentlich, dass ihr

euch nach der Trennung 2006 wiedergefunden habt?

Das ist eine lange Geschichte. 2006 kamen wir nicht mehr miteinander klar. Ich hatte eine Gesichtsrose, und dann habe ich gesagt: Jungs, das war’s, ich höre auf. Und eine Woche später war die Gesichtsrose weg. Wolfgang Besemer kam 2013 auf die Idee zu einer Art Klassentreffen. Da haben wir ein Konzert vor 25.000 Menschen auf der Expoplaza gespielt. 2017 dann zum 30. Bandbestehen waren die Konzerte in der Tui-Arena (Anm. d. Red.: heute Heinz von Heiden Arena) dreimal ausverkauft. Das war so erfolgreich.

Also aufgrund des Erfolges?

Wir haben einfach gemerkt, dass es Fury immer noch gibt. Wir hatten viel vergessen und vor allem auch den ganzen Ego-Mist hinter uns gelassen. Wir hatten Spaß. Die Leute hatten Spaß. Dann sagte aber jemand etwas Schlaues: Wenn ihr nicht eure eigene Nachspiel-Band werden wollt, dann müsst ihr etwas Neues machen. Und das machen wir.

Ihr nehmt auch gerade neue Songs auf. Ja, die werden 2023 herauskommen. Wir sind jetzt besser als je zuvor! Das ist unsere Zugabe!

Zugabe hört sich aber nach baldigem Ende an. Nein, ganz und gar nicht! Wir haben schon immer viele Zugaben gespielt! W

Ein schöner Knoten: Die Goldschmiede Stichnoth fertigte den Preis und stiftete ihn.
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Lässig im Ledersofa: Thorsten und Kai Wingenfelder

Promis zur Zukunft der Arbeit W

ork-Life-Balance? Gibt es für Sophia Thomalla nicht: „Bei mir ist es eher eine Work-Work-Balance. Ich bin 24 Stunden immer für alle erreichbar.“ Von daher passte sie sehr gut in die Veranstaltung von Brainhouse.247, die jetzt ihre Idee von der Zukunft der Arbeit vorgestellt haben. Dem Unternehmen geht es darum, Arbeitsorte zu schaffen, die nicht nur 24 Stunden an sieben Tagen der Woche für Mitarbeiter geöffnet sind, sondern auch einen nahezu Rundum-Lebensservice bieten.

200 geladene Gäste lauschten den Ausführungen der Geschäftsführer Björn Steiner und Susanne Varga im VIP-Bereich von Hannover 96, die sich nicht nur mit Sophia Thomalla prominente Unterstützung ins Boot geholt hatten, sondern auch Weltmeister-Torwart und Hannover-96-Kapitän Ron-Robert Zieler. Zwei Komponenten seien besonders wichtig für den Erfolg: „Um als Team zu funktionieren, muss sich jeder bestmöglich einbringen und sich wohlfühlen.“ Dazu könne Yoga genauso wie gutes Essen beitragen.

Diesen Ansatz hat auch Brainhouse.247. Dort sollen nicht nur frische Speisen im Restaurant angeboten werden, es wird zudem ein Gesundheitszentrum geben. Geöffnet wird der Komplex an der Hildesheimer Straße in Laatzen, in der zuletzt Siemens untergebracht war, Anfang 2023. W

Fotos: Henning Scheffen/Brainhouse.247 | Oliver Vosshage Die Promis des Abends: Sophia Thomalla und RonRobert Zieler Seltene Gäste: Marcel und Marie Maschmeyer Alle einmal lächeln: die Fußballmannschaft Hannover 96
Mitten im Vortrag: Björn Steiner 10 nobilis 1-2/2023
Björn Steiner und Gregor Baum people & society

Eine Nacht voller glänzender Momente: Die Glitterbox-Party war ein voller Erfolg.

Während Mousse T.s Outfit eher lässig war, setzte Partnerin Khadra Suffi passend zum Motto auf Glitzer.

Die Gewinnerinnen der NobilisVerlosung mit Nobilis-Chefredakteurin Heike Schmidt (M.): Alina Radel (l.) und Erika Seidel (r.)

Viele Pailletten in der Glitterbox

Wenn eine Party erst nach Mitternacht beginnt, dann ist das fast wie früher: Als Mousse T. um 0:30 Uhr die Regie am DJPult der Glitterbox-Party übernahm, ging es erst richtig los. Die Gogo-Tänzer gaben ihr Bestes, die Pailletten der BesucherOutfits funkelten wie die Discokugeln über der Tanzfläche. Auch Khadra Sufi, Mousse T.s Partnerin, setzte auf den Glitzer-Trend. Sandra Czok, die mit ihrem Mann Sascha im VIP-Bereich im ersten Rang das Spektakel von oben ansah, setzte noch einen drauf: Ihre Kombi strahlte in Pink. Unsere Nobilis-Gewinnerinnen Erika Seidel und Alina Radel waren eher dezenter unterwegs. Sie freuten sich sehr, den Promis im VIP-Bereich näher als sonst kommen zu können. Mit dabei war auch Rudolf Schenker von den Scorpions, dem Hans-Christian Nolte, HMTG-Chef und Organisator der Party, noch kurzfristig zu einem Tisch verholfen hatte. Denn wenn der Meister am DJ-Pult auflegt, kommt die Party nicht nur richtig in Schwung, sondern auch die Promis zum Feiern und Glitzern.

Fotos: Tobi Wölki
Nicht zu übersehen: Der Kuppelsaal des Hannover Congress Centrums mit großem Glitterbox-Logo Prost: v. l. Michael Lohmann, Petra Petersen, Hans-Christian Nolte
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Pretty in Pink: Sandra Czok mit ihrem Mann Sascha Stephan Fehrmann funkelte mit den Discokugeln um die Wette. Auch dieser Herr zeigte sich in einem ausgefallenen Party-Outfit. STANDART FINESTWOMEN’SCLOTHING&ART Öffnungszeiten Di-Fr11.00-19.00Uhr Sa11.00-16.00Uhr Leinstraße32 30159Hannover 0 5 1 1 2 6 1 5 9 2 3 2 w w w s t a n d a r t - h a n n o v e r d e BesuchenSieunser D i g i t a l e s S c h a u f e n s t e r auf FacebookoderInstagram. www.facebook.com/STANDART.Hannover Instagram:standart_by_ingrid_wittler b y I n g r i d W i t t l e r
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Bettina Zimmermann mag Falten – sie geben Sofas mehr Gemütlichkeit.

bringen Gemütlichkeit

Sie mag es sanft: Wollweiß, Hellbeige, lichtes Grau. Bettina Zimmermann hat für das Möbelunternehmen Musterring die Kollektion „Just B!“ entworfen und entwickelt. Diese hat sie jetzt persönlich mit ihrem Partner Kai Wiesinger bei Möbel Hesse vorgestellt. Beim Wohnen legt die Schauspielerin Wert auf dezente Farben. Wohnen bedeutet für sie auch, zur Ruhe kommen.

„Es darf nichts schreien“, betont sie. Nichts gegen eine pinkfarbene Blume in einer Vase, die bewusst einen Akzent setzt. Aber in Knallfarben zu leben, ist nichts für die geborene Burgwedelerin.

Sie ist die Chefin Zimmermann setzt weitgehend auf Naturtöne, manchmal auch auf Schwarz. Das mögen Männer meist genauso wie

Bettina Zimmermann hat gut lachen: Ihr Partner Kai Wiesinger setzt ihre Designideen um. Bettina Zimmermann und Kai Wiesinger stellen ihre Wohntrends bei Möbel Hesse in Garbsen vor.
Illustrationen: gigirosadostock.adobe.com 15 nobilis 1-2/2023

Frauen. Natürlich ist ihre Kollektion weiblich geprägt. Dennoch kommen ihre Möbel bei den Herren ebenso gut an – was vielleicht auch daran liegt, dass ihr Partner Kai Wiesinger ab und an auch seine Meinung zu den Möbeln äußert. Beim Termin in Garbsen hält sich der Regisseur eher im Hintergrund und überlässt ihr die Bühne. Es zeigt sich sehr schnell: In Sachen Möbel ist sie die Chefin.

Er setzt die Ideen um „Ich zeichne die Entwürfe“, erklärt sie. Klassisch mit einem Bleistift bringt die 47 -Jährige ihre Ideen aufs Papier. Wiesinger setzt sie dann um. Neulich hat er im Bad sogar eine Trockenbauwand hochgezogen. „Die steht auch noch“, sagt der 56 -Jährige, der aus Hannover stammt. Ansonsten lässt er sie machen: „Sie hat doch einen sehr guten Geschmack.“ Nein, eigentlich gäbe es nichts, was ihm nicht gefalle. Streit gebe es nie beim Einrichten. Den habe es übrigens auch nicht beim Zusammenziehen gegeben.

Auch Altes durfte mit Seit 2014 sind sie ein Paar. Beide hatten zuvor Beziehungen, beide haben Kinder mit in die neue Partnerschaft gebracht. Ob auch alte Möbel mit in die neue Wohnung ziehen durften? Bei Wiesinger waren es Frachtkisten vom Urgroßvater, bei Bettina Zimmermann ist es Großmutters Küchenbuffet. An-

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sonsten – auch hier kein Streit um vermeintlich hässliche Dinge des anderen, die man selbst nicht in der Wohnung haben wollte.

Eine kinderkompatible Kollektion

Nur manchmal wird die optische Harmonie ein wenig gestört: Das Paar hat vier Kinder. Auch das hat sich auf die Entwicklung der Kollektion ausgewirkt. So gibt es beispielsweise einen Wohnzimmertisch, der aus drei einzelnen Elementen zusammengesetzt werden kann. Bei einem Element kann man den Deckel hochklappen. „Im Inneren kann man schnell Spielzeug verschwinden lassen, das im Wohnzimmer rumfliegt“, erklärt Zimmermann: „Deko bleibt, das Chaos ist verschwunden.“

Welche Deko braucht man?

Um Deko geht es auch in einem Kapitel in Kai Wiesingers neuem Buch „Liebe ist das, was den ganzen Scheiß zusammenhält“. „Aber da steht eher die Frage im Mittelpunkt, ob man Dekoartikel, die man selbst geschenkt bekommen hat, immer wieder rausholen sollte oder einfach weiterverschenken darf“, erklärt der Autor. Jeder kenne ja solche Situationen, in denen sich die Tante angemeldet habe und man schnell noch eine Vase heraussuchen und hinstellen müsse.

Doch neben solchen Dekoartikeln hat das Paar auch Möbel aus der eigenen Kollektion zu Hause. Dazu gehört

das Boxspringbett, das gradliniges Design mit Gemütlichkeit verbindet. Inspiriert dazu haben die Schauspielerin Hotelbetten. „Wir sind ja häufig in Hotels untergebracht“, berichtet sie. Da sei es nicht nur immer so aufgeräumt, sondern auch die Betten seien besonders. „Ich wollte allerdings kein so hohes, bombastisches Kopfteil“, betont sie. Es sollte gemütlicher und wohnlicher

sein. Aus diesem Grund ist das Kopfteil auch niedriger und hat an den Seiten Biesen, sodass es wie ein großes Kissen aussieht.

Nähte müssen flach sein Biesen und Falten sind es auch, auf die die Schauspielerin Wert legt. „Falten bringen Gemütlichkeit“, erklärt sie. Nähte hingegen müssten ganz flach

Natürliche Materialien und Dekoobjekte sorgen für eine ruhige Atmosphäre.
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sein. Denn nichts störe mehr als eine Naht in einem Möbelstück, die das Sitzen unbequem mache. Bequem ist auch die Einzelbank, die perfekt zum Esstisch passt. „Wir hatten früher auch eine Bank am Tisch“, erinnert sie sich. Das sei gemütlich und hole ein Stück Wohnzimmer in den Essbereich. Auch

dort gibt es einen praktischen Moment: „Ich wollte unbedingt einen Teppich unter dem Tisch haben.“ Aber keinen, der besonders empfindlich ist. Schließlich krümeln und kleckern Kinder gerne einmal. Also entschied sie sich für einen Teppich in Melangeoptik, auf dem Krümel kaum sichtbar sind.

Dieses Bett stammt von Bettina – und steht auch in der Wohnung des Paares.
„Deko bleibt, das Chaos ist verschwunden.“
life & style
Bettina Zimmermann

und Naturdeko

Sanfte

Der Mix macht‘s Holz, Metall, Stoff, Leder – Bettina Zimmermann mag es, die unterschiedlichsten Materialien zu kombinieren. „Es ist ein bisschen wie in der Mode“, erklärt sie. In der Wohnung in Berlin hätten sie beispielsweise Betonfußböden. Ein flauschiger Teppich gibt dann nicht nur Wärme, sondern sorgt auch für einen schönen Kontrast.

Zur Zusammenarbeit mit Musterring kam es übrigens über die Serie „Der Lack ist ab“, in der das Paar von 2015 bis 2018 vor der Kamera stand. Die Folgen der Comedy-Serie spielten in einer Wohnung. „Danach hat Musterring angefragt“, erinnert sich die Schauspielerin, die durchaus mit Schlagbohrmaschine und Wasserwaage umgehen kann: „Ich muss ja meinem Namen gerecht werden.“ W

Farben bringen Ruhe in die Wohnung.

„Eine gute NACHT fängt am TAG an“

Wie Schlafcoach Markus Kamps Betroffenen hilft und warum sich ein Besuch auf der Messe „besser schlafen“ lohnt.

S

ie dachte, es sei etwas Banales, was sie am erholsamen Schlaf hinderte. Vielleicht war es das Kissen?

Jeden Morgen wachte Nadine Conrad* mit Nackenschmerzen auf. Unausgeschlafen kümmerte sie sich um ihren Job im Marketing bei einer mittelgroßen Firma. Zweimal Homeoffice, dreimal Anwesenheit im Büro. Wöchentlich wurde gewechselt. Eigentlich alles kein Problem – könnte sie nachts nur durchschlafen.

So wie Nadine Conrad geht es inzwischen sehr vielen Menschen in Deutschland. Immer mehr Menschen haben Ein- oder Durchschlafprobleme.

Die Zahl der Berufstätigen im Alter von 35 bis 65 Jahren, die sich damit herumquälen, ist seit 2010 um 66 Prozent gestiegen – das hieße, 34 Millionen Deutsche liegen nachts wach. Und dennoch ist Nadine Conrad eine Ausnahme – sie

suchte sich professionelle Hilfe. Sie nahm Kontakt zu Markus Kamps auf.

Aufzuwachen ist völlig normal Kamps beschäftigt sich seit Jahren mit dem Thema Schlaf. Er ist Fachdozent und Experte für das Thema Schlaf. Für die Messe „besser schlafen“ war er einer der Berater. Aus seiner Berufserfahrung weiß er, wie viele unterschiedliche Faktoren dazu beitragen können, dass Menschen nicht mehr schlafen können: Leistungsdruck, Überstunden, starker TV-Konsum, spätes Essen und Alkohol, abendliches Daddeln am Handy oder Computer.

Eines eint aber die meisten Betroffenen: „Sie akzeptieren nicht, dass es völlig normal ist, nachts wach zu werden. Stattdessen regen sie sich darüber auf.“ Und das ist der erste Schritt zum eigentlichen Problem. Wer sich aufregt und nicht mehr gelassen ist, bei dem steigt der Stresspegel. Der Körper schüttet Stresshormone aus. Ans Schlafen ist dann nicht mehr zu denken. „Wenn sich die Betroffenen nicht in die Situation hineinsteigern würden, sondern gelassen blieben, dann würden sie auch wieder gut schlafen.“

Probleme am Tag lösen

Nadine Conrad nahm Kontakt zu Markus Kamps auf. „Sie kam zu mir und meinte, ihre Schlafprobleme hingen mit dem falschen Kissen zusammen“, erklärt er. Doch das Problem war vielschichtiger: die pubertierende Tochter, die abends unbedingt mit der Mutter diskutieren wollte, der Achtjährige, der ab und an noch mit ins Bett kroch, und ihr Mann, der im Schichtdienst arbeitete. Nach und nach fand Kamps heraus, was dazu beitragen könnte, dass Nadine Conrad nachts wieder zur Ruhe kommen konnte: „Ganz wichtig war nicht nur, dass die Familie einen Kompromiss beim gemeinsamen Schlafrhythmus fand, sondern auch, dass Probleme am besten nicht erst am Abend besprochen werden.“ Was die meisten Menschen nicht wissen: „Eine gute Nacht fängt am Tag an.“

Kurzfristige Hilfsmittel

Die wenigsten Betroffenen nehmen indes professionelle Hilfe in Anspruch. Nur 4,8 Prozent der Betroffenen gehen zum Arzt. Die große Mehrheit versucht, allein mit dem Problem zurechtzukommen. Immer mehr Menschen greifen

TEXT: HEIKE SCHMIDT FOTO: STOCK.ADOBE.COM/GORODENKOFF PRODUCTIONS OU 20 nobilis 1-2/2023 Advertorial

in einer solchen Situation zu Schlafmitteln. Im Vergleich zu 2010 ist die Einnahme auf fast das Doppelte gestiegen. Die Hälfte aller Menschen mit Schlafproblemen kauft sich Schlafmittel ohne Rezept. „Das sind aber nur kurzfristige Hilfsmittel, die der Symptombehandlung dienen“, betont Kamps.

Der eigentlichen Ursache kommen dann die wenigsten auf die Spur. Auch dazu soll die Messe „besser schlafen“ dienen – sie möchte vielerlei Ansätze aufzeigen, um ganzheitlich Schlafprobleme zu lösen. Dazu gehören nicht nur eine passende Matratze, Duft- und Raumsprays, Nachtwäsche oder auch Sprays, auch spezielle Apps können dazu beitragen, dass Nächte wieder geruhsam werden. Der Schlafcoach kennt aber auch seine eigenen Grenzen. Er kann zwar bei Ein- und Durchschlafschwierigkeiten begleitend helfen, jedoch bei langanhaltenden Schlafproblemen sollte unbedingt der Hausarzt hinzugezogen werden.

Schlafrhythmus einhalten „Ganz wichtig ist ein Schlafrhythmus“, erklärt Kamps. Bei seiner Patientin Nadine Conrad war es gar nicht so einfach, die Schlafgewohnheiten der Familie unter einen Hut zu bekommen. Aber letztendlich hat es der Schlafcoach geschafft. Er glich Zeiten an, Nadine Conrad hat nun nicht nur feste Zeiten im Homeoffice, sondern auch Wachzeiten mit ihrem Mann und den Kindern. Probleme mit der pubertierenden Tochter werden nicht mehr am Abend, sondern morgens besprochen – und ein neues Kopfkissen hat Nadine Conrad jetzt auch. W

*Name von der Redaktion geändert

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Er macht die Möbel der Stars

Markus Haase lebt und arbeitet in Lehrte. Die Dinge, die er dort in seiner Werkstatt fertigt, begeistern Musiker wie Lenny Kravitz oder Ex-Präsidenten-Tochter Ivanka Trump.

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TEXT: BEATE ROSSBACH FOTOS: HENNING SCHEFFEN

Die Lichtskulptur „Cloud“ von Markus Haase schwebt im Raum wie ein Ding aus einer anderen Welt. Der Künstler fährt mit einem weichen Tuch an den Strukturen aus glänzender massiver Bronze und schimmerndem Onyx entlang. Hier und da entdeckt er winzige Details, die er sorgfältig nachpoliert, bis alles perfekt ist.

Jede seiner Skulpturen, für die der Begriff „Deckenlampe“ viel zu profan wäre, ist wertvoll. Die „Cloud“ wird in den nächsten Tagen in eine gepolsterte Transportkiste verpackt, um die Reise zu ihrem neuen Eigentümer nach London, Paris, Shanghai, Dubai oder New York anzutreten. Dort wird sie eine High -Society-Wohnung schmücken. Mehr will Markus Haase nicht verraten. Seine zahlungskräftigen Kunden erwarten selbstverständlich Diskretion. Im Gespräch lässt er dann doch den einen oder anderen Namen fallen wie Lenny Kravitz. Er selbst war schon in diversen Luxuswohnungen und Häusern von Stars und Stern -

chen wie dem Apartment von Ivanka Trump. Allerdings meist in Begleitung der jeweiligen Innenarchitekten. Sie sind sein Kontakt zu der Welt der Reichen und Schönen und besprechen mit Markus Haase, was diese Klientel sich wünscht. Haase kreiert und baut dann exklusive Möbel: Esstische und kleine zierliche Tischchen, elegante Stühle und Spiegel sowie unterschiedliche Wand- und Deckenleuchten. Sein Stil ist unverkennbar und bei Kennern mittlerweile höchst begehrt. Jedes Stück ist Handarbeit, ein Unikat, kostet einen fünf- oder sechsstelligen Betrag und wird über eine angesehene New Yorker Galerie verkauft, mit der er einen Exklusivvertrag hat.

Von Lehrte nach New York und zurück

Der Weg dorthin war für den 50 -jährigen Markus Haase lang und kurvenreich. Der große Kerl mit den mächtigen Pranken, den seine Freunde „Langer“ nennen, erzählt, wie es dazu kam, dass seine Arbeiten und sein Name ab 2013 im Schaufenster der schicken Galerie erschienen. In der Zeit davor stand er auf der anderen Seite der Scheibe, sah die Exponate, „geile FunctionalArt-Möbel“, ging hinein und sagte zum Chef: „Das kann ich auch!“ Und tatsächlich, der Mann aus Germany erhielt seine Chance und wurde erfolgreich. Aber der Reihe nach.

Markus Haase stammt aus Lehrte, wo seine Eltern nach wie vor leben. „Ich besuche sie jeden Sonntag, und sie freuen sich immer, wenn sie mich in Zeitschriften oder im Fernsehen entdecken.“ Ihr Sohn ist eine Art handwerkliches Universalgenie, kennt die Praxis, hat vieles ausprobiert und sehr viel gelernt. Er ist gelernter Energieelektroniker und hat irgendwann bemerkt, „dass Onyx toll aussieht, wenn er leuchtet“. Er ist gelernter Steinbildhauer und kann mittelalterliche Ornamente in Stein meißeln, denn „ich habe zehn Jahre lang Kirchen

Das Lichtobjekt wird austariert und geputzt.

Jede Form wird per Hand in Styrodur geschnitten. In seiner Werkstatt gießt Markus Haase die einzelnen Teile.
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restauriert“. Er ist aber auch Künstler mit viel Talent und Leidenschaft und schuf nach Feierabend eigene Skulpturen. Die Liebe seines Lebens, Ehefrau Alisa, brachte ihn nach New York, wo das Paar mit zwei kleinen Kindern

lebte. Und eines Tages öffnete Markus Haase die Tür der Galerie Todd Merrill, und seine Erfolgsgeschichte als freier Künstler begann. Der Familie wegen leben die Haases seit 2019 wieder in der alten Heimat.

Ein Künstler, der das Licht formt Markus Haase arbeitet mit mehreren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in seinem Atelier. Er baut grundsätzlich Prototypen, die dann über seine Galerie weltweit ausgestellt werden. In der Lichtskulptur „Cloud“ stecken mindestens 400 Arbeitsstunden, berichtet er. Sie entsteht nach einem Verfahren, das „Lost Form“ genannt wird. „Alles, was jetzt Bronze ist, habe ich per Hand aus Styrodur geschnitzt. Dann wird das Stück mit heißer Bronze übergossen.

Feinschliff an der Rohform Ins Gleichgewicht gebracht Bei der Herstellung von Markus Haases Objekten kommt es auf Genauigkeit an.
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Das Styrodur verdampft, die Form ist verloren, die Bronze bleibt.“

Die 100 Kilo schweren Bronzeteile, deren Strukturen nahezu organisch wirken, werden mit einzeln zugeschnittenen Steinen aus wertvollem weißem Onyx bestückt, per Hand angepasst, eingeklebt und geformt, sodass die Elemente ihren finalen Schwung erhalten. Im Inneren der Bronzeelemente, die zusammengesteckt werden, verlaufen Aluminiumkanäle für LED -Streifen. „Das Licht sitzt im Stein und so kann ich das Licht formen“, sagt Markus Haase. Von der Detailarbeit erlaubt er keine Fotos, denn seine Stücke sind sehr begehrt, und er möchte Plagiatoren keine Vorlage liefern.

Atelierbesuch nur auf Einladung Auch der Besuch in seinem Atelier ist nur auf Einladung möglich, und der Kauf seiner Möbel, Leuchter und Skulpturen erfolgt ausschließlich über die New Yorker Galerie Todd Merrill. Dies ist ein üblicher Weg in diesem Preissegment. Markus Haase ist aber

keineswegs abgehoben, sondern denkt praktisch. Er habe keine Lust, sich mit Zahlen, Verhandlungen und Verwaltung zu beschäftigen, sagt er. Lieber widmet er sich seiner Kunst und spielt in der Freizeit mit seinen Kindern. Dabei kommen ihm auch die besten Ideen. „Meistens fällt mir etwas ein, wenn ich

zur Ruhe komme. Wenn ich meinem Sohn abends vorgelesen habe und er kurz vorm Einschlafen ist. Dann geht mir vieles durch den Kopf.“ W

Mehr über Markus Haase im Netz auf www.markushaasestudio.com

Entspannen mit Stil!

Mit den Mitarbeitern bespricht er Form und Konstruktion.

Der Reiz der Reduktion

S

chaffen wir doch gleich zum Auftakt etwas Klarheit. Ja, Theresa von Bodelschwingh ist verwandt mit Friedrich von Bodelschwingh, dem Begründer der Stiftungen Bethel – genauer gesagt, ist sie eine Ururenkelin. Nein, sie hat einen anderen Berufsweg gewählt als der berühmte Vorfahr und ist statt Pastorin Produktdesignerin geworden. Und doch gibt es einen Berührungspunkt zwischen diesen beiden Biografien, von dem indes erst etwas später die Rede sein soll.

Zumal sich privat und beruflich gerade jede Menge bei der 34-Jährigen tut.

So ist die Werkstatt, in der wir stehen, gerade einmal seit drei Wochen eingerichtet: „Deswegen ist es hier auch noch sauber“, merkt ihre Besitzerin lächelnd an. Das Atelier gehört zu den schmucken Kirchröder Räumlichkeiten, die Theresa von Bodelschwingh vor gut zwei Jahren von den Großeltern geerbt und zusammen mit Ehemann Thiemo ebenso wohnlich wie arbeitstauglich eingerichtet hat. Dass der Gatte als IT-Spezialist zwar in Sachen Produktdesign fachfremd, aber gleichfalls handwerklich begabt ist, erwies sich dabei als Vorteil. Und um die aktuellen

Betrachtungen abzurunden: Die Hochzeit fand im August 2022 statt und ist somit auch noch nicht sehr lange her. Zeit, sich anzuschauen, woran die Designerin gerade arbeitet. „Das sind im Wesentlichen zwei Schienen“, sagt sie, und bei beiden fällt sofort ein Grundzug auf: Es geht um Reduktion; viel Schnickschnack ist nicht der Stil der Theresa von Bodelschwingh, auf deren Homepage nicht ohne Grund ein Satz im Mittelpunkt steht: „Ich kehre oft von ganz viel zu ganz wenig zurück und versuche, meine Produkte durch die Details und ihre Materialität besonders zu machen.“

In Papier-Optik und doch aus Porzellan: der große „Papyrus“-Becher Vom Holz zur Keramik: Die hannoversche Produktdesignerin Theresa von Bodelschwingh hat bei der Materialverarbeitung eine ungewöhnliche Entwicklung hingelegt.
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TEXT: JÖRG WORAT FOTOS: THERESA VON BODELSCHWINGH/PORTRÄT: CLARISSA KELLERMANN

Papier und Porzellan Materialität spielt etwa bei einer der besagten Schienen eine entscheidende Rolle, nämlich bei der „Papyrus“-Serie. Wie dieser Name nahelegt, sehen die Porzellanarbeiten auf den ersten Blick aus, als seien sie aus Papier gefaltet, und tatsächlich sind ebensolche Gebilde die Vorlage – die Designerin holt die Gipsformen herbei, mit der die Übertragung ins Porzellan vorgenommen wird. Es gibt zwei „Papyrus“-Becher, deren kleinere Version für Espresso gedacht ist, und sie liegen mit ihrer kristallinen, aber nicht scharfkantigen Struktur sehr schön in der Hand. Interessant wirkt zudem, dass die Innenseiten der Becher uneben bleiben.

Zu den Bechern gesellt sich eine „Papyrus“-Leuchte, und somit wären wir bei der Schnittstelle zur zweiten Werkgruppe, die man als erweiterte Auslegung des Themas „Lampen“ bezeichnen kann. Da gibt es die Leuchte „weave“ mit ihren Porzellan-Nachempfindungen des unter anderem von Caféhausstühlen bekannten „Wiener Geflechts“. Etwas rustikaler kommt die Serie der „Rumpelwichte“ daher – der Name beweist, dass ihre Schöpferin Astrid Lindgrens „Ronja Räubertochter“ gelesen hat. Hierbei handelt es sich um Akkuleuchten aus Filz, die ein wenig langstieligen Pilzen ähneln: „Sehr praktisch“, sagt Theresa von Bodelschwingh. „Wir benutzen sie

selbst, wenn wir mit unserem Van auf Tour gehen.“ Die Wichte gibt es von Haus aus in vier Farben, auf zusätzliche Wünsche würde sich die Designerin nach eigenem Bekunden aber einlassen.

Der Schirm der Deckenlampe „Carla“ wiederum besteht aus feinst gefaltetem Japanpapier: „Da muss man sehr sorgfältig arbeiten“, erläutert Theresa von Bodelschwingh. „Wenn die Ahle einen Millimeter verrutscht, kann man wieder von vorne anfangen.“ Eine Mittellage aus PET sorgt dafür, dass die Lampe nicht beim kleinsten Lufthauch zerreißt, und das Papier wird von einem gedrechselten Holzelement getragen: „Das lasse ich allerdings extra anfertigen.“

Ist das bei jemandem, der mit Papier, Porzellan oder Filz werkelt, nicht selbstverständlich? In diesem Fall keineswegs, denn die vielseitige Frau ist ausgebildete Tischlerin – ihr leider unverkäufliches Gesellenstück, ein zugleich kompakter und filigraner Sekretär aus Ulmenholz und schwarzem Linoleum, ist nachgerade ein Gedicht.

Als Teenager beim Häuserbau Zeit, die Biografie der gebürtigen Rotenburgerin nachzuzeichnen. „Nach dem Abitur wollte ich zuerst Theatermalerin werden und habe ein Jahrespraktikum am Stadttheater Bielefeld gemacht“, erzählt sie. „Aber das war letztlich vom Handwerklichen her unbefriedigend, weil die Bühnenbilder nur aus der Distanz wirken müssen und auf Details nicht sehr viel Wert gelegt wird. Außerdem spielt in modernen Inszenierungen oft das Licht eine viel größere Rolle als das Material.“

Aus der „Papyrus“-Serie: die „Papyrus“-Leuchte

Also rückte eine Erfahrung in den Vordergrund, die Theresa von Bodelschwingh erstmals im Alter von 15 Jahren gemacht hatte und die eine Verbindung zum berühmten Ururgroßvater herstellt, nämlich eine karitative Initiative: „Ich habe vor Ort beim Verein ,Heim-statt Tschernobyl‘ mitgearbeitet und bin immer noch Mitglied“, sagt sie angenehm unprätentiös: „Dabei helfen wir den Bewohnern dieser Region in Belarus unter anderem beim Häuserbau. Das hat mich schon als Teenager sehr interessiert.“

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So erfolgte der nächste Schritt ab 2009 bei der Bielefelder Tischlerei „Feinschliff“ mit dem Abschluss als Gesellin: „Die Meisterprüfung wollte ich nicht mehr machen, an einer eigenen Tischlerei hatte ich kein Interesse.“ Zumal ein bestimmtes Ereignis eher ungeplant Folgen haben sollte: „Ich habe mit meiner Schwester Almut bei einem Drehkurs mitgemacht und dadurch eine Faszination für Keramik entwickelt.“ Es folgten, jeweils in Münster, ein Designstudium und danach von 2017 bis 2019 ein Lehrauftrag – Produktdesign mit dem Schwerpunkt Gips und Keramik.

Im gleichen Zeitraum machte sich Theresa von Bodelschwingh zusammen mit einem Kollegen erstmals selbstständig, um anschließend solo weiterzumachen. Die Liste ihrer Auszeichnungen ist inzwischen beachtlich, und an neuen Ideen herrscht kein Mangel: „Ich habe mir gerade einen 3-D-Drucker gekauft“, sagt sie und zeigt KunststoffPrototypen einer Gefäßserie vor, die von Form und Schichtung einer Zwiebel inspiriert sind und später in Porzellan umgesetzt werden sollen.

In

Bleibt vorerst nur noch eine Frage offen: Welche Carla hatte Theresa von Bodelschwingh bei der Kreation der gleichnamigen Lampe denn nun im Sinn? „Gar keine“, lacht die Designerin. „Für mich sieht das Stück einfach so aus, als müsse es Carla heißen ...“ W

Homepage mit Kontaktangaben, Ausstellungsterminen und Onlineshop: www.theresa-bodelschwingh.de. In Hannover sind die „Papyrus“-Arbeiten der Designerin auch bei „Frau Zimmer“ in der Davenstedter Straße und bei „pro office“ in der Theaterstraße zu sehen.

Produktdesignerin Theresa von Bodelschwingh Gefaltet aus feinem Japanpapier: Leuchte „Carla“
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Flechtoptik: Porzellanleuchte „weave“

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So kommt der ins Wohnzimmer

Groß und außergewöhnlich –Pflanzen bestimmen einen neuen Wohntrend. Tipps für den Urban Jungle zu Hause.

ein, sie haben keine besonders schönen, auffälligen Blüten. Und dennoch haben sie ihren Reiz: Die Klassiker des Blumenschmucks im Wohnzimmer. „Diese Pflanzen sind beliebt aufgrund der Farbe und Form ihrer Blätter“, erklärt Boris Schlumpberger. Der Biologe ist Kustos bei den Herrenhäuser Gärten. In den Gewächshäusern im Berg garten, für die er auch zuständig ist, finden sich auch einige der Pflanzen, die den neuen Wohntrend „Urban Jungle“ bestimmen.

Trendsetter, die den Urwald im eigenen Wohnzimmer kultivieren möchten, greifen dabei oftmals auf Variationen von Klassikern zurück, die bereits in den 60er- und 70er-Jahren „in“ waren. Dazu gehören der klassische Gummibaum genauso wie die Monstera, die schon immer durch ihre großen Blätter bestochen hat. „Jetzt müssen diese aber ein auffälliges Muster haben, um im Trend zu liegen“, erklärt Schlumpberger. Es ist quasi wie in der Mode: Die Schnitte bleiben weitgehend gleich, nur die Stoffe und Farben eines Kleidungsstücks ändern sich.

TEXT: HEIKE SCHMIDT FOTOS: TOBI WÖLKI
Illustration: de.freepik.com/pikisuperstar
Boris Schlumpberger mit einem besonders schönen Exemplar des Spathiphyllum.
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Sie mögen es halbschattig oder sogar dunkel – die neuen Trendpflanzen des Urban Jungle.

In den Gewächshäusern des Berggartens wächst und grünt es besonders üppig.

Robust und pflegeleicht „Schon damals waren diese Pflanzen beliebt, da sie robust und pflegeleicht waren“, sagt Schlumpberger. Zudem benötigten die meisten Arten wenig Licht, sind also auch geeignet, um in weniger beleuchteten Ecken zum Blickfang zu werden.

Gerade die Monstera, die im Internet aufgrund ihrer löchrigen Blätter inzwischen oft als „(Schweizer) Käsepflanze“ bezeichnet wird, liebt es eher schattig. Direkte Sonneneinstrahlung am Fenster mag sie gar nicht. Auch das Gießen darf man einmal vergessen. Wenn ihre Erdschicht im Topf etwas angetrocknet ist, freut sie sich über Wasser. Und ja, was unsere Großeltern vielleicht gemacht haben – ihre großen Blätter nämlich vom Staub befreit – hat sich auch für die heutige Monstera-Generation bewährt. „Pflegefehler verzeiht sie großzügig“, sagt Schlumpberger. Wenn man der Monstera dann noch eine Rankhilfe gibt – die Pflanze klettert in Mexiko beispielsweise an Bäumen hoch –, ist sie glücklich.

Gerne in eine dunkle Ecke

Auch sehr beliebt bei Urban-JungleLiebhabern ist das Spathiphyllum. Die

Ungewöhnlich gezeichnete Blätter sind im Trend.

tropische Pflanze ist ein so genanntes Einblatt und hat elegante, weiße Blüten. Wenn man bei einer bestimmten Spathiphyllum-Art Glück hat, riecht ihr Blütenkolben nach Gewürznelke.

Auch diese Pflanze verzeiht Fehler. Man sollte ihre Erde bloß gleichmäßig feucht halten. „Am besten alle drei Tage gießen, damit sie gut gedeihen kann“, erklärt der Biologe. Auch das Einblatt mag es halbschattig bis schattig. In der Sonne verbrennen seine Blätter leicht und es entstehen unschöne Flecken. „Diese sind nur gewollt, wenn sie von Anfang an zur Pflanze gehören“, betont der Kustos. Er hat noch einen Tipp für alle UrbanJungle-Liebhaber: Schmuckpfeffer (Piper ornatum). „Er sieht aufgrund seiner weiß bis rosa gemaserten Blätter toll aus und ist in der Wohnung leicht zu pflegen.“ Das Einzige, was auch er benötigt, um sich vollends wohlzufühlen, ist eine Kletterhilfe. Es gibt ihn aber auch als Kriechgewächs – für den passenden Teppich im WohnzimmerDschungel. W

Der Gewürzpfeffer ist ein Hingucker.

Pflegeleicht und gut riechend: das Spathiphyllum
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Farbenfrohe Möbelstücke können für eine individuelle Note in der Einrichtung sorgen.

Individuell zum Wohlfühl-Wohnen

Es ist total wichtig, das Zuhause persönlich einzurichten, damit es zu dem Bewohner passt“, sagt Innendesignerin Isabell Christoph von Oertzen. Sie empfiehlt, die Einrichtung immer auf einer schlichten Grundlage aufzubauen. Diese erreiche man mit Möbeln in klassischen Formen und Accessoires aus einer stimmigen Farbfamilie. Außerdem sei viel versteckter Stauraum ein Muss. So trügen große, einfarbige Flächen zu einem sauberen Erscheinungsbild bei, während beispielsweise offene Regalfächer ablenkten. Anschließend könnten kleine, knallige Akzente, sozusagen als Spiegel der Persönlichkeit, dem Raum die individuelle Note verleihen. Die Inhaberin des Stoff handels „Solenzara“ begleitet bereits seit 25 Jah-

ren Hausrenovierungen. Die persönlichen Akzente holt sie mit Stoffen ins Haus. „Bereits kleine Veränderungen wie ein frisch bezogener Stuhl oder eine neue Tischdecke können zu einem angenehmeren Wohngefühl verhelfen“, meint Isabell Christoph von Oertzen. Einzelne Möbelstücke zu personalisieren, mache aus der vielfach produzierten Kollektion eines Möbelhauses etwas ganz Eigenes und Einzigartiges.

Abseits der Massenproduktion denkt auch Sofadesignerin Yvonne Heise. Bei Style & Deco La Villa entwirft sie jede Couchlandschaft einzeln. Ob der großflächige Stoff oder die letzte feine Naht: Bei Heise obliegt die Gestaltung dem individuellen Geschmack. „Es darf

bei einem Möbelstück einfach keine Kompromisse geben. Es muss funktional sein, sich der Form des Raumes anpassen und trotzdem optisch gefallen“, findet sie. Die Sofas setze sie gerne mit einfacher Holzeinrichtung und auffälligen, rustikalen Hirschgeweihen in Szene. In ihrer Einzigartigkeit verleihen die Geweihe dem Raum als Kerzenständer oder Tischdekoration einen heimeligen Touch, ohne von dem persönlich gestalteten Sofa abzulenken.

Ebenso einzigartig sind die Tische von Oakbrother. Mit der massiven Tischplatte und dem Tischfuß aus Naturstein ist jedes der Möbelstücke ein schlichtes Unikat. Für die OakbrotherGründer David und Clemens Theil steht

Ein echter Hingucker: ein Hirschgeweih zum Kerzenständer umfunktioniert
Das eigene Zuhause lieben. Diese vier Designer sind sich sicher, dass die Individualität der Schlüssel zum Wohlfühl-Erfolg ist.
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fest: „Unsere Tische erzählen die Geschichte der Natur.“ Deshalb würden die Holzbohlen ungeleimt und unverarbeitet zu einer Tischplatte. Mit den natürlichen Krümmungen, Bruchstellen und Maserungen des Holzes zeige ein Oakbrother-Tisch, dass die Natur individuell ist. So wie jedes Zuhause und jeder Mensch eben auch individuell ist.

Etwas weniger massiv, aber mindestens genauso individuell sind die Lam-

Links: Die verschiedenen Farbtöne der Möbelstücke bilden eine Farbfamilie.

Rechts: Bei einer Farbfamilie basieren die Farben auf demselben Buntton. Deswegen harmonieren die unterschiedlichen Farbtöne trotzdem miteinander.

penschirme von Simone Frings. In ihrer Manufaktur fertigt die gelernte Malerin und Lackiererin Lampenschirme für Leuchten jeglicher Art. Ob schlicht oder gemustert, aus Stoff oder Papier, rund oder eckig: Simone Frings erfüllt nahezu jeden Wunsch, um jeder Leuchte ihre ganz individuelle Note zu geben. Aktuell lägen dabei vor allem Plisseeschirme in sanften Pastellfarben und die Kombination einzelner Lampenschirme in auffällig knalligen Farben im Trend. Dabei

Hier findet sich für jeden Lampen-Liebhaber etwas.

betont Frings: Mit einer persönlichen Bedeutung wird aus einer funktionellen Leuchte ein individuelles, einzigartiges Dekorationsaccessoire. W

Ein Oakbrother-Tisch ist vor allem eins: individuell.
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G. L. F. Laves: Das war doch der berühmte Stadtplaner? Schon, aber nicht nur: Eine Ausstellung im Museum August Kestner zeichnet seine Tätigkeit als Innenraumgestalter nach.

TEXT: JÖRG WORAT FOTOS: MUSEUM AUGUST KESTNER Intime Einblicke: das Schlafzimmer der Königin Friederike
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Die meisten kennen ihn nur als Baumeister: Georg Ludwig Friedrich Laves.

Festlich geschmückt: ein Detail eines Schranks (links) und ein Armlehnstuhl (unten), den Laves

er Umbau des Leineschlosses und der Waterlooplatz samt Säule, das Welfenmausoleum im Berggarten und das heute als Opernhaus bekannte Hoftheater, die Augustenbrücke und die „Villa Rosa“ –man könnte noch lange die Spuren aufzählen, die Georg Ludwig Friedrich Laves (1788 bis 1864) im hiesigen Stadtbild hinterlassen hat. Doch das Museum August Kestner verlässt den Außenraum und zeigt eine weit weniger bekannte Facette des einst führenden Architekten im Königreich Hannover: Eine umfangreiche Ausstellung stellt Laves als Innenraumgestalter in den Mittelpunkt.

„Er hat sowohl für private als auch für repräsentative Räumlichkeiten Entwürfe vom Parkettmuster über die Deckengestaltung bis hin zu Möbeln geschaffen“, erläutert Museumskuratorin Dr. Sally Schöne, die zusammen mit dem Detmolder Experten Dr. Thomas M. Dann eine äußerst facettenreiche Schau zusammengestellt hat. „Viele Exponate“, betont sie, „sind erst im Zuge

der Forschung aufgetaucht und werden hier erstmals präsentiert.“

Ein kompletter, nachweislich von Laves konzipierter Raum hat sich zwar nicht bis heute erhalten, aber Zeichnungen und Fotografien bieten eine Menge Hinweise. So zeigt eine in Aquarell und Gouache ausgeführte Darstellung das Arbeitszimmer des Oberhofmarschalls Georg Graf von Wangenheim – die gesamte Raumausstattung einschließlich aller Details hat Laves besorgt. Die Malerei stammt wahrscheinlich ebenso von Johann Heinrich Wilhelm Kretschmer wie die Abbildung vom „Dunkelblauen Zimmer“ der Königin Friederike im Palais an der Leinstraße, wobei hier zwar das Raumkonzept dem Hofarchitekten zugeschrieben werden kann, das Mobiliar aber nur teilweise.

Mannigfache Einflüsse

Stichwort Mobiliar: Es fällt schwer, bei der Beschreibung der hier leibhaftig präsentierten Laves -Stücke eine Auswahl zu treffen. Zu sehen ist etwa

Art im Coursaal des Leineschlosses stand – eine zeitgenössische Fotografie weist aus, dass die Sitzmöbel damals keineswegs um Tische gruppiert, sondern an den Wänden aufgereiht waren.

Ein Hingucker ist auch ein mächtiger Pfeilerspiegel, entworfen für das Palais von Wangenheim. Etwas exotisch macht sich ein innen mit Zinn ausgeschlagenes Möbelstück zum Weinkühlen aus, das, wie ein Brandstempel eindeutig belegt, vormals im Schloss Herrenhausen stand.

Besonders interessant wirkt gegen Ende des Rundgangs der Vergleich zweier Kastensofas, bei denen Laves Entwürfe von Pierre de La Mésangère

Ganz in Blau: das Arbeitszimmer des Grafen von Wangenheim
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zur Vorlage genommen hat: Das üppigere Exemplar mit seinen goldfarbenen Beschlägen war für ein höfisches Umfeld gedacht, die deutlich schlichtere Ausführung stand in Laves‘ eigenem Wohnhaus, der heutigen Architektenkammer am Friedrichswall.

Gibt es so etwas wie einen Laves-Stil? „Er war vor allem dem Klassizismus verhaftet“, sagt Sally Schöne, weist aber auch auf die Reisen nach Frankreich, Italien oder England hin – es gab also durchaus mannigfache Einflüsse für den Mann, der 1814 in Hannover als

Hofarchitekt begann und über mehrere Etappen bis 1852 schließlich zum Oberbaudirektor aufstieg. Übrigens eine Entwicklung, die Laves laut der Kuratorin keineswegs in die Wiege gelegt wurde: „Sein Vater hatte als Pfarrer einen ganz anderen Hintergrund. Entscheidend für diese Karriere wurde das Studium beim Onkel Heinrich Christoph Jussow, der Architektur an der Kunstakademie Kassel lehrte.“

Wer sich für die Details der Familienverhältnisse interessiert, wird in der Ausstellung per Stammbaum gut aufgeklärt: Durch die Heirat mit Wilhelmine Kestner bekam Laves unmittelbaren Zugang zu den sogenannten „hübschen Familien“ der Stadt. Wilhelmine war die Enkelin von Johann Christian Kestner und „Goethes Lotte“ Charlotte Buff, ihrerseits Eltern von August Kestner, dem Namenspatron des Museums.

Von Grabmälern und Dachbodenfunden

Da wir schon bei Charlotte sind: Laves hat ihr Grabmal auf dem Gartenfriedhof und nicht nur dieses entworfen; auch dieser eher unbekannte Aspekt seines Schaffens wird in der Ausstellung thematisiert. Er selbst liegt auf

dem Friedhof Engesohde begraben, wobei er den Entwurf dieses Grabmals, der von seinem Sohn George umgesetzt wurde, noch mit eigener Hand ausgeführt hat.

Das Museum August Kestner legt stets großen Wert auf Anschaulichkeit. So kann der Besucher hier Reproduktionen von Musterbüchern durchblättern, die Laves inspiriert haben – solche Zusammenstellungen waren damals copyrightfrei zugänglich. Auch gibt es das Angebot, Materialien, die einst beim Aufpolstern von Stühlen verwendet wurden, im wahrsten Sinne des Wortes zu „begreifen“ und festzustellen, wie sich etwa Rosshaar, Flachswerg

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oder Palmfaser anfühlen. Und die beiden Bücherschränke, die Laves in den 1830er-Jahren entworfen hat, sahen zuletzt keineswegs so eindrucksvoll aus, wie sie sich jetzt im Museum präsentieren: „Die sind auf einem Dachboden wieder aufgetaucht“, berichtet Sally Schöne, „und waren vollkommen ramponiert.“ Ein Film zeigt, wie sie in der Isernhagener Restaurierungswerkstatt von Barbara Helmrich auf Vordermann gebracht wurden.

Der Dachbodenfund macht zudem deutlich, dass trotz der Detektivarbeit vor allem von Co -Kurator Thomas M. Dann das letzte Wort in Sachen „Laves als Innenraum- und Möbelgestalter“ nicht gesprochen ist: „Wer weiß“, sagt Sally Schöne hoffnungsvoll, „was noch alles aufgespürt werden kann.“ Und womöglich irgendwann Stoff für die nächste Ausstellung zu diesem Thema liefert. W

Museum August Kestner: „G. L. F. Laves –ein Hofarchitekt entwirft Möbel“, zu sehen bis 26. März 2023. Mehr Informationen unter: www.hannover.de/Museum-AugustKestner

Zur Ausstellung ist eine umfangreiche Monografie von Thomas M. Dann erschienen: „Georg Ludwig Friedrich Laves. Raumkunst und Mobiliar“ (304 Seiten, 49 Euro).

Ein Blick in den Ballsaal des Leineschlosses Auch dieses Kanapee hat Laves erdacht und bauen lassen.

pro office Hannover – wir leben Räume

Was ist eigentlich wohnen?! Laut Duden bedeutet wohnen „seine Wohnung, seinen ständigen Aufenthalt haben“. Der Brockhaus beschäftigt sich noch intensiver mit dem schwachen Verb und liefert die „zusammenfassende Bezeichnung für einen elementaren Bereich der Daseinsvorsorge, dessen Vielfältigkeit“.

Vielfältigkeit! Das ist unser Stichwort! Wohnen heißt auch sich wohlfühlen und das in einer Umgebung, die so vielfältig, so individuell ist, wie Sie auch. Unsere Wohnung, der Spiegel unserer Persönlichkeit, bedeutet für jeden Menschen etwas anderes und ist auch neben Individualität einhergehend mit Ungestörtheit. Hier kann sich jeder völlig frei entfalten, sich selbst darstellen, sich selbst bestimmen, sei-

ne Unabhängigkeit leben, einfach sein. Da sich unsere Bedürfnisse, Vorlieben und Gewohnheiten ein Leben lang verändern – die erste eigene Wohnung, zusammenziehen, Kinderzimmer einrichten, sich vergrößern oder verkleinern –, mit einem Wort so facettenreich sind, zeigen wir Ihnen, was möglich ist, und helfen Ihnen gerne, mit Ihnen eine Umgebung zu erschaffen, die so individuell und vielfältig ist wie Sie selbst!

Wohnen heißt für uns bedingungslos wohlfühlen – in einer Umgebung, die so individuell ist wie Sie selbst.

Genauso vielgestaltig geht es auch in der modernen Arbeitswelt zu, das klassische Büro ist Geschichte. Aber wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich bekanntlich die nächste? Genau! Spätestens die Pandemie und die dadurch ausgelöste kollektive Homeofficierung haben gezeigt: Arbeiten geht auch

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Die neue Frau für Wilhelm Busch

Das Museum Wilhelm Busch bekommt eine neue Direktorin. Nobilis sprach mit Dr. Eva Jandl-Jörg über flache Hierarchien, den Maschsee und Nick Knatterton.

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TEXT: JÖRG WORAT FOTO: FRANK WILDE

Zur Geburt meines Sohnes“, sagt Dr. Eva Jandl-Jörg, „hat mir ein Freund eine Ausgabe von ,Max und Moritz‘ geschenkt.“ Das ist nun 14 Jahre her, und offenbar muss man diese Gabe als Omen betrachten: Zum 1. Februar 2023 wird die einst Beschenkte neue Direktorin im Museum Wilhelm Busch, pardon: „Wilhelm Busch – Deutsches Museum für Karikatur und Zeichenkunst“, wie die offizielle Bezeichnung lautet. Dr. Gisela Vetter-Liebenow, die 35 Jahre lang im Haus tätig war, 10 davon in leitender Funktion, geht in den Ruhestand.

Da die Präsentation von Ausstellungen naturgemäß einen gewissen Vorlauf hat, kann Jandl-Jörg erst etwas später mit eigenem Programm aufwarten. „Im Jänner 2024 könnte es so weit sein“, sagt sie, und die Wortwahl verweist unüberhörbar auf die Herkunft: Die Frau mit der markanten Brille und dem einnehmenden Lächeln stammt aus Österreich. Sie ist in Tirol aufgewachsen und hat in Wien Kulturwissenschaften studiert. Später lehrte sie an der dor -

tigen Universität für angewandte Kunst und an der Universität Mozarteum in Salzburg. Im Museum dieser Stadt war Jandl-Jörg zuletzt als Kuratorin und Sammlungsleiterin für Grafik und Bildende Kunst ab 1800 tätig.

Ausstellungen für das und mit dem Publikum

Das Studium der Kulturwissenschaften hat deutliche Spuren hinterlassen, denn die 50-Jährige geht die Dinge nur bedingt aus der kunsthistorischen Perspektive an: Von Formen der Vermittlung ist im Gespräch mindestens ebenso viel die Rede wie von Inhalten. „Ich will Ausstellungen für das Publikum und mit dem Publikum machen“, lautet eines der allerersten Statements. Und besagtes Publikum ist in diesem Haus bekanntlich breit gestreut: „Das Medium Zeichnung und Karikatur eignet sich ja besonders gut für alle Altersschichten. Und spricht auch diejenigen Menschen an, die mit der Kunstgeschichte vielleicht weniger vertraut sind.“

Sanfmütiger: „Ein Wohltäter“ von Paul Flora

Er spielt für Jandl-Jörg eine wichtige Position in der Kunstszene: Manfred Deix. Hier sein Kunstwerk „Der Duft der Rose ist unerreicht“.

Stichwort Alter: Verständlicherweise will Jandl-Jörg noch keine konkreten Planungen herausrücken, doch ist ihr natürlich nicht entgangen, dass ihre Vorgängerin Gisela Vetter-Liebenow mit den regelmäßigen Ausstellungen hochkarätiger Kinderbuch-Illustrationen erfolgreich eine Art Alleinstellungsmerkmal für das Haus geschaffen hat. Darüber hinaus sind die Ideen der neuen Direktorin sehr weit gefasst und haben unter anderem einen Schwerpunkt in thematischen Konzepten: „Es sollen nicht immer nur Einzelpersonalien sein.“ Und welche übergreifenden Themen könnten bei ihr verhandelt werden? „Rollenbilder zum Beispiel. Etwa bei Frauen und Männern, auch eine Gegenüberstellung deutscher und österreichischer Merkmale in satirischer Form könnte ich mir vorstellen – die ,Piefkes‘ und die ,Ösis‘.“

Leicht verständlich: Laut Jandl-Jörg eignen sich Karikaturen für alle Altersschgichten. Hier ein Kunstwerk des Künstlers Manfred Deix ohne Titel
Foto: Deix
Foto: Deix
Foto: Museum Wilhelm Busch
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Die Karikaturisten in Jandl-Jörgs Heimatland sind ja nicht selten mit spitzerer Feder zugange als ihre deutschen Kollegen und landen schon mal Wirkungstreffer unter der Gürtellinie. Die Präsentationen heftigerer Darstellungen sind wohl auch künftig nicht auszuschließen, doch nennt Jandl-Jörg in einer Aufzählung wichtiger Positionen neben dem Namen Manfred Deix auch denjenigen des deutlich sanftmütigeren Paul Flora. Wäre denn unter ihrer Federführung so etwas wie die unter Polizeibewachung stehende „Charlie-Hebdo“Ausstellung möglich gewesen, die das Busch-Museum 2015 nach dem Anschlag auf die dortige Redaktion gezeigt hat? „Ja, um Solidarität zu bekunden.“

Ein Kind von Nick Knatterton

Bei den Klassikern bekennt sich die Direktorin in spe zu einer besonderen Vorliebe für Daumier. Und wie steht es mit dem großen Komplex der Comics –werden auch die einen Platz im Programm finden? „Punktuell bestimmt“,

sagt Jandl-Jörg und wartet bei diesbezüglichen Erinnerungen an die eigene Biografie mit einer durchaus speziellen Mischung auf: „Ich war ein Kind

von ,Fix und Foxi‘, ,Yps‘ und Nick Knatterton.“ Disney-Comics kommen erst auf entsprechende Nachfrage ins Spiel und dann keineswegs, wie vielleicht zu erwarten, die Duck-Familie: „Meine Favoritin war Minnie Maus mit ihren Kleidern und Stöckelschuhen. Die habe ich immer durchgepaust und nach meinen Vorstellungen ausgemalt.“

Die Südstadt als Wohlfühlort Jandl-Jörg hat eine interessante Familiengeschichte. Die Mutter war eine musisch begabte Volksschullehrerin, der Vater gelernter Koch und unter anderem als Skilehrer und Bergführer tätig: „Bei uns gab es immer gute Kunst, gutes Essen, guten Wein.“ Bei aller Liebe zur Natur bezeichnet sich die so beneidenswert Aufgewachsene heute als absolutes Stadtkind: „Ich brauche das Urbane, die Kinos, viele Cafés.“ Ist sie in letztgenannter Hinsicht vor Ort schon fündig geworden? „Ja, ich war unter anderem in der Holländischen Kakaostube und im Teestübchen.“

Wird nicht im Programm fehlen: Comicserie „Nick Knatterton“
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Foto: Museum Wilhelm Busch

Für ihn hat die Direktorin in Spe eine kleine Vorliebe: Maler Honoré Daumier. Hier sein Werk „Ménage modèle – depuis trente ans ils cultivant la vertue et la giroflée“.

Sie war auch schon im MaschseeStrandbad: „Bei ganz schlechtem Wetter und mit vielen Algen in Wasser. Aber wenn ich etwas Neues kennenlernen will, ziehe ich das konsequent durch.“

Einen gar zu weiten Weg hatte die wagemutige Kunstfreundin dabei übrigens nicht zurückzulegen, denn sie hat bereits ein Wohnung in der Südstadt gefunden: „Das war der Stadtteil, den mir der Vorstand der Busch-Gesellschaft empfohlen hat. Und ich habe mich dort sofort wohlgefühlt.“ Der 14-jährige Sohn Malte wird auf die Montessori-Schule gehen, und seine Mutter hat erfreut die Existenz des nahe gelegenen Frauen-Ruderclubs zur Kenntnis genommen: „Da möchte ich mich auf jeden Fall anmelden.“

Lesungen, kleine Kooperationen und Konzerte

Ein Freizeit-Ausgleich ist sicherlich angebracht, denn Jandl-Jörgs Pläne für das Museum Wilhelm Busch werden viel Einsatz erfordern. Einsatz, der sich gesprächsweise immer wieder um Fragen außerhalb des Hermetischen dreht: Von flachen Hierarchien ist da die Rede, von Lesungen und kleinen Konzerten, von Kooperationen mit anderen hannoverschen Kunstinstitutionen. Und natürlich von der hauseigenen Sammlung – für eine solche Betreuung bringt die neue Direktorin ja schon reichlich Erfahrung mit. „Wir haben rund 60.000 Arbeiten“, betont Jandl-Jörg, „und ich möchte unsere hervorragende Sammlung auch außerhalb von Ausstellungen zugänglich machen. Studierende, Künstler, andere Interessierte – hier sollten alle die Möglichkeit haben, Einblick in die vielen Facetten zu bekommen, die Karikatur und Zeichenkunst zu bieten haben.“ W

Auch „Fix und Foxi“ wird ein Teil des Programms.
Foto: Museum Wilhelm Busch Foto: Museum Wilhelm Busch Foto: Museum Wilhelm Busch Ina Kodetzki Immobilien Immobilien Vertrauen Mit Sicherheit ! Von-Alten-Straße 23 30938 Burgwedel Ruf 5139 9840901 Mobil 0172 4174561 info@kodetzki.de www.kodetzki.de Werte erhalten Mit Herz & Hand Für Ihre Immobilie Sie möchten Ihre Immobilie verkaufen? Sie suchen Ihre Traumimmobilie oder
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Bald unter neuer Führung: Das Museum Wilhelm Busch
Ihr

Stärke und Melancholie

In unserer Serie stellt uns Adam Budack sein derzeitiges Lieblingskunstwerk vor. Der Direktor der Kestner Gesellschaft hat es aus einem ganz bestimmten Grund ausgewählt.

TEXT: JÖRG WORAT FOTOS: HENNING SCHEFFEN

Adam Budak neben seinem Lieblingskunstwerk
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Es ist ein höchst bewegtes Bild –wie sollte es auch anders sein bei einem Gemälde, das „The Dance“ heißt. Es ist mit den Maßen 213,3 mal 274,3 Zentimeter außerdem ein sehr großes und ein zentrales Werk in einer bemerkenswerten Ausstellung, die noch bis zum 29. Januar in der Kestner Gesellschaft läuft: Das in Acryl auf Papier auf Leinwand ausgeführte Querformat aus dem Jahr 1988 gehört zur Schau „Paula Rego. There and Back Again“. Die in Lissabon geborene Künstlerin, die 1975 nach London übersiedelte, ist im Juni diesen Jahres 87-jährig gestorben.

„The Dance“ zeigt eine mondbeschienene Strandszenerie. Auf der linken Seite ist eine einzelne, im Verhältnis übergroße Frauengestalt zu sehen. Zu ihr gesellen sich ein Trio-Reigen aus drei weiblichen Figuren, die Großmutter, Mutter und Enkelin zu symbolisieren scheinen, sowie zwei tanzende Paare – die beiden einzigen Männer auf dem Gemälde weisen eine unübersehbare Ähnlichkeit auf.

„Das Bild erzählt eine Familiengeschichte, wirkt aber auch darüber hinaus“, erläutert Adam Budak, Direktor der Kestner Gesellschaft, die keine hauseigene Sammlung hat. „Paula Rego hat ,The Dance‘ kurz nach dem Tod ihres Ehemanns Victor Willing gemalt.

Die große Frauenfigur darin ist ein Selbstporträt, der linke Paartänzer Victor. Der eigene Sohn Nick stand Modell für diese Darstellung und taucht selbst auf der rechten Seite auf.“ Auch den Hintergrund hat die Künstlerin nicht beliebig gewählt: „Das düstere Gebäude im Hintergrund ist das Fort Caxias bei Lissabon. Gerade hatte ich bei einer Führung wieder einen Besucher, der es auf den ersten Blick erkannt hat.“ Caxias diente in der Zeit des portugiesischen Diktators António de Oliveira Salazar als Gefängnis.

Paula Regos Bilder künden ebenso von erlittenem Leid wie von einem ausgeprägten Drang zur Selbstbehauptung: „Die Ausstellung zeigt überwiegend Frauenfiguren“, sagt Budak, „und zwar starke, die häufig auch eine maskuline Ausstrahlung haben können.“ Ohne dass dadurch Erstarrung entstehen würde: „Schon im Faltenwurf der Kleidung steckt oft extrem viel Bewegung.“

In „The Dance“ sieht Budak zugleich eine Menge Power und eine gewisse Melancholie: „Die findet sich ja verbreitet in der portugiesischen Kultur, in der Fado-Musik zum Beispiel.“ Einen Oberbegriff für Paula Regos Stil zu finden, fällt beim Rundgang durch die Ausstellung nicht ganz leicht: „The Dance“ und andere Bilder haben einen Touch

vom magischen Realismus, dem Besucher mögen aber auch Einflüsse durch den Barockmaler Diego Velázquez oder Francisco de Goya in den Sinn kommen. Wer gerade beim letztgenannten Namen argwöhnt, dass hier nicht nur heitere Themen verhandelt werden, liegt richtig: Die Darstellungen können höchst grotesk werden und auch knüppelhart. Vor allem in ihrer nicht zuletzt durch eigene Erfahrungen geprägten Serie mit Motiven illegaler Abtreibungen präsentierte sich Paula Rego alles andere als zimperlich: „Gerade dadurch hat sie aber Einfluss auf Veränderungen in der Gesetzgebung gehabt“, betont Budak.

Mit seiner zweiten Ausstellung nach eigener Planung setzt der KestnerDirektor ein Ausrufezeichen, allein schon durch die Architektur der Schau, die wie eine Opernaufführung in Vorspiel, verschiedene Akte und ein Finale gegliedert ist – sie enthält außerdem einen Nachbau von Paula Regos Atelier, mit ihren bizarren Figuren gleichsam eine surrealistische Traumwelt. Und einige Leihgaben stammen aus ganz großen Häusern, „The Dance“ etwa aus der Tate Modern in London: So macht sich die Kestner Gesellschaft auch auf internationalem Parkett nachhaltig bemerkbar. W

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Die Kestner Gesellschaft ist Anziehungspunkt für Menschen, die sich für moderne Kunst interessieren.

TIEFGANG UND UNTERHALTUNG

Einfach nur zuschauen? Das Schauspiel Hannover lädt mit der Deutschen Erstaufführung von Robert Ickes Stück „Die Ärztin“ eher zur Selbstbespiegelung ein –auf tragikomische Weise.

Wir alle würden wohl gern behaupten können, völlig frei von Vorurteilen zu sein und andere Menschen niemals nach Schubladendenken zu beurteilen. Aber wäre das, Hand aufs Herz, die Wahrheit? Eine Theateraufführung im Schauspielhaus beleuchtet dieses Thema zugleich tiefsinnig, anrührend und unterhaltsam – die Premiere von Robert Ickes Stück „Die Ärztin“ hatte ihre ganz eigene Ausstrahlung. Die Ausgangssituation könnte nicht tragischer sein. Wir erfahren, dass Professorin Ruth Wolff, Mitbegründerin und Leiterin eines medizinischen Instituts, einen Notfall aufgenommen hat: Die 14-jährige Emily liegt nach einem Abtreibungsversuch im Sterben. Obwohl es sich bei der Klinik um ein Alzheimer-Institut handelt, fühlt sich die Professorin verantwortlich: „Manchmal, und lassen Sie sich davon nicht völlig aus der Bahn werfen, behandeln Ärzte Patienten“, bürstet sie einen verständnislosen Kollegen ab – dieser unverblümte Sarkasmus wird im weiteren Verlauf zu ihrem Markenzeichen.

Die Szene spielt sich vor dem Krankenzimmer ab, und sie verschärft sich, als Pater Jacob erscheint. Er soll im Auftrag von Emilys Eltern, die selbst außer Landes sind, dem Mädchen die Letzte Ölung erteilen. Doch Ruth Wolff verweigert ihm den Zutritt, weil Emily nicht weiß, dass ihr Tod bevorsteht, was ja das Erscheinen des Priesters sofort klar machen würde. Nun entwickelt sich eine zunehmend erregte Diskussion über den Seelenfrieden des Mädchens, wobei

TEXT: JÖRG WORAT FOTOS: KERSTIN SCHOMBURG/SCHAUSPIELHAUS
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Bei dem Stück „Die Ärztin“ ist weder viel Action noch ein großes Bühnenbild zu finden: Die Sprache steht klar im Vordergrund.

Ärztin und Pater je nach Standpunkt ihre Argumente ins Feld führen. Die Situation eskaliert, als es schließlich zu einem physischen Kontakt zwischen den Streitenden kommt, dessen genaue Ausprägung indes nicht sichtbar wird. Emily stirbt, bevor der Priester ihr Zimmer betreten kann.

Ein Konzept der Verwirrung Den Plot hat der britische Autor Icke Arthur Schnitzlers „Professor Bernhardi“ entnommen, und er nennt sein Stück eine „sehr freie“ Bearbeitung. Es ist in der Tat weit mehr als eine Nacherzählung. Mit einem ganz besonderen Dreh, denn das, was wir sehen, stimmt

nicht unbedingt mit dem überein, was gesagt wird. Dass Rollen gegen das Geschlecht besetzt sind, ist das Publikum bei der Intendanz von Sonja Anders gewohnt, die schon kurz nach ihrem Amtsantritt mit einer „Platonowa“ nach Anton Tschechow aufwartete. Hier allerdings sind solche Identitäts-Verschiebungen von Autor Icke ausdrücklich gefordert, und er setzt noch eins drauf, indem etwa der Priester, der von einem weißen Schauspieler dargestellt werden soll, später als schwarz bezeichnet wird: „Das Stück“, schreibt Icke, „ist so konzipiert, dass das Publikum die Figuren überdenken muss, sobald ein Aspekt ihrer Identität offengelegt wird.“

Auf eine Zigarette: Lukas Holzhausen (l.) und Johanna Bantzer – der Priester und die Ärztin im Gespräch Das Ensemble beweist Schauspielkünste vom Allerfeinsten.
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Eine Zeitungsschlagzeile zur eingangs beschriebenen Situation könnte also etwa lauten: „Jüdische weiße Ärztin verweigert katholischem schwarzen Priester Zugang zu Sterbender“. Das wäre faktisch korrekt, würde aber womöglich allerlei Assoziationen auslösen: Geht es hier um Konflikte in Sachen Geschlecht, Hautfarbe oder Glauben? Geht es um Spiritualität versus Naturwissenschaft?

Der Letztgenannten hat sich jedenfalls Ruth Wolff verschrieben, die nichts weiter sein will als eben „die Ärztin“. Insofern ist ihr zunächst auch unverständlich, dass der Vorfall nicht schnell ad acta gelegt werden kann, zumal er Kreise in den Social Media zu ziehen beginnt und Emilys Vater einigen Einfluss hat. Dessen leibhaftiger Auf-

tritt geht übrigens voll an die Nieren: Hajo Tuschy spielt sich hier in einer Mischung aus Verzweiflung und Wut die Seele aus dem Leib – Regisseur Stefan Pucher hat die richtige Balance zwischen Intellekt und Emotion gefunden.

Er hat Stéphane Laimé zudem ein eher unterkühltes Bühnenbild bauen lassen, und wenn es auch zum Einsatz von Live-Videos kommt, Christine Grant zwischendurch auf Rollerblades über die Bühne kurvt, strotzt der Abend nicht vor Action. Die Sprache steht klar im Vordergrund, eine höchst sorgfältig gebaute Sprache, bei der sogar genau vorgegeben ist, wer wem wann und wie ins Wort fällt. Regisseur Pucher hat sehr gut daran getan, nah am Text zu bleiben und auf großen Eigenbau zu verzichten.

Die intelligenten Verwirrspiele um Identitäten setzen sich fort. Ruth Wolff ist mit Charlie liiert, ein geschlechtsneutraler Name, hinter dem sich aber sichtbar eine Frau verbirgt. Die Ärztin wäre also lesbisch – verändert das unsere Einstellung zu ihr, und wenn ja, in welcher Hinsicht?

Die Komik der Verbohrtheit Schließlich kommt es zum großen Finale in Gestalt einer Talkshow. Hier treten unter anderem auf: ein Pastor, ein Dozent für jüdische Geschichte, ein „Aktivist mit dem Schwerpunkt post-koloniale Theorie“ sowie die „Leiterin einer nationalen Aktionsgruppe zur Bekämpfung unbewusster Vorurteile“, und alle haben sich vorgenommen, Ruth Wolff durch die Mangel zu drehen. Jeder und

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Die Bühne ist ihre: Johanna Bantzer in der Rolle „Die Ärztin“

jede versucht, sie, die weder eine Täternoch eine Opferrolle einnehmen will, als Blaupause für die jeweilige Gruppenzuordnung zu benutzen. Diese Passage mit ihren fast schon verschwenderisch aufblitzenden Dialogen reizt auch dann, wenn sie eigentlich gar nicht komisch ist, extrem zum Lachen – menschliche Verbohrtheit kann in ihrer Absurdität halt erstaunliche Ausmaße annehmen.

Der Ausgang der Geschichte wird hier natürlich nicht verraten. Wenn es an diesem Abend etwas zu kritisieren gibt, dann höchstens den Nachklapp mit einem weiteren Gespräch zwischen Ärztin und Priester: Hier wird aus dem „well-made play“ ein „too well-made play“ – obwohl, oder vielleicht auch gerade weil, hier eine kluge Pointe auf die andere folgt, wirkt dieser Teil ein wenig wie angeklebt.

Wenn Worte nicht mehr helfen: Auch eine inszenierte, handgreifliche Auseinandersetzung gehört zum Stück.

Das ist Klagen auf hohem Niveau? Sicherlich. Ein spannender Abend mit einem höchst kompakten Ensemble: Nikolai Gemel, Christine Grant, Lukas Holzhausen, Wolf List, Miriam Maertens, Nicolas Matthews, Viktoria Miknevich und Hajo Tuschy zeigen durch die Bank, was echtes Timing ist. Und Johanna Bantzer schafft es in der Titelrolle, gleichzeitig borniert, bewundernswert und verletzlich zu wirken –ganz große Klasse. W

„Die Ärztin“ ist wieder am 11. sowie am 28. Januar zu sehen. Karten unter Telefon (0511) 9999 1111

In der Hauptrolle: Schauspielerin Johanna Bantzer

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Nobilis kocht in dieser Ausgabe zum Jahresanfang etwas leicht Bekömmliches: Es gibt Wolfsbarsch mit asiatischem Fond und Miesmuscheln.

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TEXT: HEIKE SCHMIDT FOTOS: FRANK WILDE

s riecht frisch nach Zitronen. Röstaromen vom Wolfsbarschstück, das auf der Haut in der Pfanne kross wird, mischen sich darunter. Wenn Benni Meusel kocht, ist das nicht nur unglaublich schön anzusehen. Es sind vor allem auch die Gerüche, die aus seiner Miniküche den ganzen Gastraum durchströmen, die ein Wohlfühlmoment hervorrufen, wie man es vielleicht das letzte Mal als Kind hatte, wenn die Großmutter das Sonntagsgericht zubereitete und das ganze Haus danach duftete.

Stolz auf den Privatkoch So ähnlich ist es auch im „Living Room“, den der 42 -Jährige im November eröffnet hat. Der Name passt: Living Room heißt auf Deutsch Wohnzimmer – und genauso groß ist das kleine, feine Restaurant auch: Es bietet Platz für 16 Gäste. Die Küche ist nahezu im Restaurantbereich. „Die Trennscheibe, die es vorher gab, haben wir entfernt“, erklärt Benni Meusel, der 18 Jahre lang in Hannovers einstigem Spitzenrestaurant „Die Insel“ am Maschsee gekocht hat. „Unsere Gäste sollen durchaus riechen können, was ich in der Küche mache“, erklärt er. Anders als in Sternerestaurants, in denen Kellner unter Cloches geschützte Speisen aus gut abgeschirmten Küchen zum Gast tragen, darf im Living Room gerochen, genossen und gelebt werden – ganz so wie im privaten Wohnzimmer.

Gemütlich und stylisch: Bei Benni Meusel lässt es sich speisen wie im eigenen Wohnzimmer. Für die Deko sorgt die Parfümerie Liebe, das Mobiliar stammt von Klingenberg.

Mit dem Kochen in privaten, durchaus luxuriösen Umgebungen hat Benni Meusel seit Corona Erfahrung. In dieser Zeit – Norbert Schu hatte seine Insel 2019 abgegeben – war er als privater Koch weltweit unterwegs. „Viele Menschen haben ihr Zuhause wiederentdeckt“, erklärt er. „Und festgestellt, dass man dort auch gut Gäste einladen und feiern kann. Ich wurde dann als Privatkoch gebucht.“ Man leistete sich einen eigenen Koch. Das war schick. Man erzählte sich, wen man gebucht hatte. Man war stolz darauf.

Schuppen mit der stumpfen Seite Heute kochen wir in Bennis Wohnzimmer Wolfsbarsch mir asiatischem Fond und Miesmuscheln. „Fisch ist super: Er ist schnell zubereitet, gesund, bekömmlich und kalorienarm“, erklärt er und holt den Wolfsbarsch aus dem Eis. Gestern wurde der Raubfisch gefangen. „Es könnte also sein, dass noch ein Fisch, den er gefressen hat, in ihm ist …?“ Könnte. Doch zunächst wird er geschuppt. Dazu die stumpfe Seite des Messers über den Fisch ziehen. Nähme man die scharfe Seite, könnte man die

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Das Zitronengras (oben) möchte geschlagen werden, damit es sein Aroma freigibt. Die Gräten und der Kopf des Fischs werden zusammen mit Gemüse zu einem Fond gekocht.

Haut verletzen. Danach: ein Schnitt am Unterbauch. Heraus kommen die Innereien – und eine kleine Makrele! Der Wolfsbarsch hatte tatsächlich vor seinem Ableben ein gutes Mahl.

Nie unter Wasser halten Benni Meusel setzt das Messer an, trennt den Fischkopf ab, teilt den Körper und filetiert ihn. Mit einer Pinzette zieht er die letzten Gräten heraus. Zwischendurch tupft er ihn nur mit einem Küchenkrepp sauber. „Nur nicht unter Wasser halten“, erklärt er: „Damit geht jedes Mal Geschmack verloren.“

Der nächste Trick: Die Fischfilets der Länge nach halbieren. „Unser Ziel ist, möglichst gleich große Stücke zu erhalten, damit sie gleichmäßig garen. Sonst verbrennt der eine flache Teil, während der andere noch roh ist.“

Mit einem großen Messer wird der Wolfsbarsch filetiert. Anschließend wird das Fleisch in etwa gleich dicke Stücke geschnitten.

Für den Sud röstet Meusel in Stücke geschnittene Karotten, Sellerie, Zwiebel, Lauch und Fenchel in Olivenöl an. Dann kommen die Gräten und der Fischkopf hinzu. Augen und Kiemen hat der 42 -Jährige vorher entfernt: „Die haben Bitterstoffe.“ Dann mit einem Schuss Noilly Prat und etwas Pernod ablöschen und – ganz wichtig – von Anfang an salzen. „Salz entzieht allen Zutaten Wasser. Aromen werden dann intensiver“, erklärt er. Erst danach mit Wasser auffüllen und köcheln lassen. Dann kommt auch die Petersilie hinzu.

Für den asiatischen Fond werden Karotte, Lauch, Enoki Pilze und Pak Choi ganz fein geschnitten. Das Zitronengras wird zunächst etwas brutal mit dem Messerknauf gehauen, bis das Aroma zu riechen ist. Die Paprika wird geschält, bevor sie zerkleinert wird. „Dann muss man nicht aufstoßen“, weiß Benni Meusel. Alle klein geschnittenen Zutaten werden in Zitronengrasöl angeschwenkt, mit Gewürzen abgeschmeckt, danach kommen die Miesmuscheln hinein und ein Deckel drauf. Die Nudeln ins Wasser geben.

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Schuppen immer mit der stumpfen Seite des Messers. So wird der Fisch nicht verletzt.

Wunderbare Küche: Der Fond wird durch ein Sieb gegeben.

Im Vordergrund liegt schon das geschnittene Gemüse bereit.

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Die Haut schützt das Fleisch Jetzt geht es an den Fisch. In heißem Olivenöl wird er auf der Haut gebraten, dann kurz umgedreht, um wieder auf der Haut in der heißen Pfanne zu liegen. „Immer auf der Haut braten, das schützt das Fleisch“, betont Meusel. Und wie erkennt man, dass er fertig ist? „Mit einer Nadel in den Fisch piken und die Nadel dann an die Lippe halten. Wenn die Nadel lauwarm ist, ist der Fisch gut“, erklärt er.

Die Miesmuscheln haben sich geöffnet. Jetzt den Fond durch ein Sieb in ein Schälchen tun und das Gemüse und die Nudeln hinzugeben. Auf einem zweiten Teller den Fisch mit den Nudeln anrichten. Es sieht nicht nur lecker aus; der Living Room duftet nach feinem Essen. „Hier soll man ruhig alles riechen“, sagt Benni Meusel lächelnd: „Ich will gar kein Sternerestaurant sein.“ Dass seine Küche durchaus auf Sterneniveau ist, ist etwas anderes.

Einrichtung mit Freunden

Dass der Living Room von Benni Meusel ein wirklich schönes Wohnzimmer werden konnte, ist auch Caroline Prenzler von der Parfümerie Liebe und Uwe Klingenberg zu verdanken. „Von Liebe kommen beispielsweise die Windlichter, von Uwe Klingenberg die Stühle“, erklärt Meusel. Wenn sich also ein Gast so wohlfühlt, dass er die Living -Room -Einrichtung mit nach Hause nehmen möchte, kann er das gerne tun. Von dem Umbau seines ehemaligen Petit Clichys war auch Ekki Reimann begeistert – obwohl er zunächst durchaus skeptisch war. Er habe die Arbeiten, die nur vier Wochen dauerten, interessiert verfolgt, erinnert sich Benni Meusel: „Und als alles fertig war, hat es ihm richtig gut gefallen.“ W

The Living Room by Benni Meusel ist dienstags bis sonnabends von 17:30 Uhr an geöffnet. Reservierungen unter (0511) 60033981.

Fertig angerichtet ist das Gericht ein Augenschmaus. Es wärmt von innen, ist leicht bekömmlich und wie gemacht für einen frischen Start ins Jahr 2023.

für vier Personen 1 Wolfsbarsch ca. 1.000 g

Für den Sud 300 g spanische Miesmuscheln 50 ml Pernod 50 ml Noilly Prat 1 Chilli 1 Stängel Zitronengras 1 Limette 1 Knoblauchzehe 1 Schalotte 2 g Safran 20 g Miso Paste etwas Kernöl Gemüse 2 Pak Choy 1 Karotte 1 Stängel Bleichsellerie 100 g Knollensellerie 1 Fenchel 200 g Ramen Nudeln 1 kleines Bund Koriander etwas schwarzer Sesam

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Das Auge isst mit: Die Gerichte des Lokals sind nicht nur lecker, sondern auch schön anzusehen.

Eine

Reise

durch die französische und asiatische Küche:

The Wild Duck

Mit monatlich wechselnden Abendmenüs lädt das The Wild Duck zu sich ein. In wahlweise zwei bis fünf Gängen bietet das Restaurant seinen Gästen ein einzigartiges Dinner-Erlebnis. Die Küche ist modern orientiert und vereint französische und asiatische Spezialitäten, die lokal und saisonal inspiriert in einem Fine-Dining-Konzept serviert werden. Zuletzt entwarf der Inhaber Viet Anh Ngyuen eine Karte rund um den Hirsch, anschließend um den Pilz. Im Januar folgt eine Speisekarte mit dem Thema „Erde und Wasser“. Der Gast wird unter anderem exklusive Gerichte rund um den Hummer erwarten können.

The Wild Duck | Podbielskistraße 167 | 30177 Hannover | Tel. 0511/84868464 | www.thewildduck.de

Im I Mori Ristorante geht vermutlich kein Gast hungrig nach Hause.

Grünkohlzeit im Brunnenhof

Nach Spargel, Pfifferlingen und Wild lockt derzeit eine umfassende Grünkohlkarte die Gäste in das gemütliche Ambiente des Brunnenhofs. Ob als leichter Salat mit eingelegten Zwiebeln, Nüssen und Granatapfel oder im Eintopf mit Möhren, Speck, Kartoffeln und Graupen – aus Grünkohl lassen sich leckere Kleinigkeiten zaubern. Bei den Hauptgerichten steht neben dem Klassiker Grünkohl mit Bregenwurst oder Kassler Nacken ein Gericht mit gebratenem Kabeljau in Dijon-Senfsauce zur Wahl. Inhaber Alexander Rüter betont: „Wir arbeiten jedes Jahr daran, den Grünkohl in einer neuen Kombination auf den Teller zu bringen.“ Der Klassiker dürfe aber trotzdem nie fehlen. Die Grünkohlkarte wird noch bis Ende Februar als Zusatz zum normalen Speiseangebot im Brunnenhof verfügbar sein.

Brunnenhof | Ernst-August-Platz 4 | 30159 Hannover | Tel. 0511/36830 | www.restaurantbrunnenhof.de

Eine spanische Urlaubsidee:

Das I Mori ist ein Restaurant mit echter italienischer Seele. Die beiden Inhaber Salvatore und Lucrezia Allia, gebürtige Sizilianer, wollen mit dem neuen Lokal einen Teil ihrer Esskultur und Familientradition nach Hannover bringen. So beginnt das italienische Dinner im I Mori mit klassischen Antipasti wie Vitello tonnato, Carpaccio Di Manzo oder Burrata in Love. Es folgen die Primi, eine Auswahl an handgemachten Nudelgerichten. Hinter dem nächsten Gang, den Secondi, verbirgt sich eine zweite Hauptspeise. Zur Auswahl stehen ein Gericht mit Lachs und eines mit Rinderfilet. Abgerundet wird der Abend mit einem süßen Dessert. Es gibt kleine Schokoküchlein, Eis und traditionelles italienisches Tiramisu. I Mori Ristorante

Türkische Teigbällchen mit Schokosoße und Karamellkeksstückchen oder doch lieber Churros mit frischer Banane, Himbeeren und Schokosplittern? Im LOCORITOS haben die Gäste die süße Qual der Wahl. Denn nachdem sie sich zwischen runden Lokma und länglichen Churros entschieden haben, wartet ein breites Toppingsortiment auf sie. So ist das LOCORITOS Hannovers erstes Lokal, das die spanischen Süßigkeiten anbietet. „Als wir im August in Barcelona waren und an den ganzen Straßenbuden mit Churros und Lokma vorbeigelaufen sind, fiel uns auf, dass es die in Hannover nur auf dem Schützenfest gibt“, erzählt Mit-Inhaber Imad El Bekkali. Mit der Blitzeröffnung Anfang Oktober änderten Vater und Sohn dies und brachten die Gebäcke nach Hannover.

LOCORITOS | Kurt-Schumacher-Straße 31 | 30159 Hannover | www.locoritos.com

Das LOCORITOS bietet neben süßen Speisen auch leckere Getränke wie Kaffee und Milkshakes an.

Ein Klassiker: Grünkohl mit Kartoffeln, Bregenwurst und Kassler Nacken Fot-os: Central-Hotel Kaiserhof Fotos: The Wild Duck
Tel.
|
| Bandelstraße 2 | 30171 Hannover |
0511/56965646
www.imoriristorante.com
Fotos: I Mori Ristorante
Italienische Tradition im I Mori Ristorante
Fotos: LOCORITOS
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Janina zeigt uns Übungen, die dem Rudern ähneln, aber an Turnringen durchgeführt werden. Sie trägt dabei die brandneue Kollektion von Boochen, einem Hannoveraner Label, welches seinen Sitz in der Nordstadt hat.

Nur nicht

„Functional Training“ heißt die neue Trendsportart, mit der der Körper fit gehalten und geformt werden soll. Sie setzt auf Eigengewicht statt auf Gewichte an Maschinen.

Janina zeigt die perfekte Übung für einen starken Rücken. Der Leo-Look ist ebenfalls von Boochen. TEXT UND STYLING: LUISA VERFÜRTH FOTOS: LORENA KIRSTE
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Janina trägt eine flauschige Kombination aus Sweater, Kapuzenjacke und Trainingsbzw. Homewearhose von Ohzuza, gesehen bei I.G. von der Linde. Givenchy-Cap, Alexander-McQueenTrainingstasche und Stella-McCartneySneaker gibt es bei Horstmann + Sander.

ie meisten Sportler wünschen sich eins am meisten: schnell und effektiv in Form zu kommen. Für sie ist Functional Training 2023 das Mittel der Wahl. Anike Brockmann, Studio-Koordinatorin im Aspria, könnte jede Woche neue Kurse anbieten: „Sie sind einfach am besten gebucht.“

Hinter dem funktionellen Training verbergen sich zum größten Teil anforderungsorientierte Trainingsabläufe. Der Fokus liegt auf Grundbewegungen, die in beinahe allen Sportarten vorkommen. So finden sich Kernbewegungen wie Laufen, Springen, Hüpfen und Drehen als Grundelemente im funktionellen Training wieder. Von hoher Bedeutung ist auch die Stabilisation von Gelenken und des gesamten Rumpfs. Dazu dienen auch Übungen, die aus dem Alltagsleben entliehen sind wie Aufstehen, Aufrichten, Heben, Gehen und Tragen. Der Unterschied zum traditionellen Krafttraining ist, dass an einer Maschine oft nur ein Gelenk beansprucht wird. Beim Functional Training wird ein viel größerer Anteil der Muskelgruppen gefordert.

Funktionell und trotzdem auch ein artifizieller Hingucker: der Weekender von Alexander McQueen, gesehen bei Horstmann + Sander Illustration:
pixabay.com
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Geschmeidig und stark: Gute Sport-BHs sind die Grundlage für ein angenehmes Training, bei dem Frauen sich wohlfühlen. Die Firma Anita steht für Expertise auf diesem Gebiet seit 1886. Zu finden bei I.G. von der Linde.

Auch das Outfit trägt beim Sport zum Wohlfühlen bei. Janina zeigt, wie das Hanteltraining besonders schön von der Hand geht: in einem tollen Outfit, bestehend aus Top von Boochen und Leggins von I.G. von der Linde.

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Übungen für Stabilität und Stärke Kraft, Ausdauer und Schnelligkeit – das soll beim Functional Training verbessert werden. Auch Janina Mentzel, die für uns auch die neuesten Modetrends auf der Fläche ausprobierte, ist begeistert von dem Trainingstrend. „Übungen, die immer dabei sind, sind auf jeden Fall die Burpees“, erklärt sie. Ein Burpee besteht aus einer Kniebeuge, Liegestütze und einem Strecksprung, die zu einer flüssigen Bewegung kombiniert werden. „Burpees sind zudem tolle Ganzkörperübungen, weil man außer seinem Eigen-

gewicht nichts dazu braucht“, betont die Trainerin. Sie nimmt Ausfallschritte immer gern mit in das Trainingsprogramm auf, weil sie nicht nur dabei helfen, die Stabilität zu verbessern, sondern auch die Beine trainieren.

„Ich liebe am Functional, dass man eben nicht an einer Maschine eine Muskelgruppe isoliert trainiert, sondern alle Gelenke und Muskeln bis hin zur Tiefenmuskulatur.“ Da es auf die Zusammenstellung der Übungen ankommt, solle man aber einen Trainer damit beauftragen.

Immer in Bewegung: Das Tau erfordert besondere Koordination und Kraft in einem. Ein starkes Training für den Körper. Auch Janina war schon beim Hyrox-Wettkampf mit dabei. Hier trägt sie ein tolles Outfit aus der Sportkollektion von Tänzerin Kim Wojtera.

Floral und mit Cut-Outs: Sie ist nicht nur eine begnadete Tänzerin sondern jetzt auch Designerin –Kim Wojtera hat ihre eigene Sportkollektion entworfen: edel, verspielt und mit sexy transparenten Cut-Outs. Zu bestellen über www.kimwojtera.shop. Dazu trägt Janina eine Sonnenbrille in Rosa von Versace, gesehen bei Horstmann + Sander.

Am besten mit Trainer Das bestätigt auch Achim Dietrich, Geschäftsführer des Physical Park Hannover. Functional Training gehört dort fest ins Programm. „Wir hatten Functional sehr frühzeitig bei uns im Studio etabliert, einfach weil es perfekt zu unserer Definition von Training und unserem Leitsatz passt: Training mit Know-how.“ Da viele seiner Trainer auch Physiotherapeuten sind, könne man sehr individuell auf die Bedürfnisse der Mitglieder eingehen. Er hat noch einen Trend festgestellt: Die Mitglieder möchten ihre Gesundheitsdaten tracken können. Dies ist beim Physical Park möglich.

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Oversize ist das neue Slim, zumindest bei der Mode. Der fliederfarbene Sweater mit passender Hose im Leo-Look trifft die Passform der Zeit: etwas verkürzt und weiter – kennen wir aus den 80ern und 90ern –und ist wieder da. Von Mey – gesehen bei I.G. von der Linde.

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Modern trainieren in historischer Kulisse

Beim TKH ist Functional Training bereits seit fünf Jahren ein großes Thema. 400 Mitglieder der insgesamt 7.500 Mitglieder sind schon Functional-TrainingFans. „Wir haben in unserem historischen Gebäude in der Maschstraße 16 eine super Location geschaffen. Unsere modernen Trainingsgeräte stehen in dem geschichtsträchtigen Bau“, berichtet der TKH-Vorstandsvorsitzende Hajo Rosenbrock. Von der Crossfit-Box, die in der ersten Etage auf der alten Tribüne steht, könne man beim Training in die Halle schauen und den anderen Gruppen beim Fitness oder seinen Kids beim Kinderturnen zuschauen. Das hat auch Vorteile für Eltern: „Viele trainieren bei uns, während die Kinder beim Turnen sind.“

Wettkämpfe rund um die Welt „Rund um das Functional Training hat sich inzwischen ein sehr großer Hype entwickelt“, hat Anike Brockmann beobachtet. Dazu gehört auch Hyrox, ein globales Fitness-Rennen für jedermann.

Es ist eine Mischung aus acht Ein-Kilometer-Läufen, die sich mit acht unterschiedlichen Workouts abwechseln. Die Wettkämpfe finden oft rund um den Globus statt. „Dabei messen sich die Fittesten der Fittesten. Unser Trainer Andreas Kröger hat vor Kurzem ebenfalls teilgenommen und war danach gut ausgepowert“, berichtet Brockmann.

Das kann Andreas Kröger nur bestätigen: „Am Ende ist man zwar fix und fertig, aber glücklich“, so der leidenschaftliche Sportler. Auch er setzt vollends auf die neue Trendsportart: „Als

Triathlet ist Functional Training für mich dazu noch eine super Ergänzung für mehr Stabilität und Rumpfkraft.“

Jeder kann mitmachen Auch Janina Mentzel hat schon beim Hyrox-Wettkampf mitgemacht. „Es ist eine großartige Competition, weil es immer die gleichen Übungen sind und man sich von Wettkampf zu Wettkampf versucht zu steigern“, erklärt sie. Sie ist im Team gestartet. „Das ist klasse, weil man sich bei den Übungen aufteilen und jeder seine Stärke auf einem Gebiet zeigen kann“, erklärt sie. Die Stimmung vor Ort sei unglaublich gewesen. „Selbst der Letzte, der ins Ziel kommt, wird angefeuert“, berichtet sie. „Das finde ich sehr schön, weil wirklich jeder mitmachen kann, egal wie fit er ist.“ W

Durchatmen und auch die Ruhephase nach dem Sport zelebrieren. Janina hat sich eingekuschelt in den flauschig-weichen Pullover mit Zipper von Fürstenberg Sports, gesehen bei I.G. von der Linde. Die Sneaker von Chloé sind genau wie die Gucci-Sonnenbrille und der Weekender von Horstmann + Sander.
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Von wegen alt: Immer wieder hat Andreas Toba bewiesen, wie leistungsfähig er ist.

Andreas Toba:

Der selbstlose Held

Der Hannoveraner Andreas Toba ist als Held der Turner in die Olympiageschichte eingegangen. Und seine Karriere ist noch nicht zu Ende.

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TEXT: KAREN ROSKE FOTOS: TOM WELLER

Seit den Olympischen Spielen in Rio ist Andreas Toba als „Hero de Janeiro“ berühmt. Nachdem er sich in der Qualifikation fürs Mannschaftsfinale bei der Bodenübung einen Kreuzbandriss zugezogen hatte, absolvierte er trotzdem noch seine Übung am Pauschenpferd – mit der höchsten Wertung im deutschen Viererteam. Damit brachte er seine Mannschaft ins Finale, an dem er selbst jedoch nicht mehr teilnehmen konnte. „Toba ist der Held der Turner“, schrieb die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Bei der Bambi-Verleihung gewann er den Publikumspreis. Und in seiner Heimatstadt Hannover bekam er auf offener Straße Applaus, wenn er an seinen Krücken vorbeihumpelte.

Das war 2016. Heute ist er nicht unzufrieden damit, dass er nur noch von Insidern erkannt wird. Im Olympiastützpunkt am Maschsee wirkt er unter all den Sportlern und Betreuern, die dort ein- und ausgehen, in seiner Alltagskleidung schmal und unscheinbar. Aber beinahe jeder ruft ihm freudig zu: „Hallo, Andy!“ Und wenn er voller Überzeugung von seinen großen Werten spricht, hat er eine beeindruckende Ausstrahlung.

Für ihn selbst war die „tapfere Großtat“, wie die Bild-Zeitung seinen selbstlosen Einsatz in Rio nannte, gar nicht so außergewöhnlich. Er winkt ab: „Das spiegelt nur unsere tägliche Trainingsleistung; diese Bereitschaft zur Aufopferung ist jeden Tag da. Die Situation damals war vielleicht extrem, aber letzten Endes hätten viele andere genauso reagiert.“ Nach kurzem Zögern ergänzt er: „Nicht alle, das muss man auch sagen.“

Silber zum Dank an Trainer, Eltern und Freundin

Als seinen größten persönlichen Erfolg bezeichnet der 32 -Jährige die Silbermedaille am Reck bei der Europameisterschaft 2021 in Basel. „Das hatte niemand von mir erwartet“, erzählt er mit blitzenden Augen. „Angeblich hatte ich meinen Zenit überschritten.

Ich galt als ‚zu alt und nur noch mannschaftstauglich‘, hieß es.“ Die herablassende Betonung im Zitat spricht er dabei deutlich mit. Das Reck war schon

immer sein Lieblingsgerät – und bei der Begründung gerät er ins Schwärmen: „Man fliegt! Es ist das spektakulärste Gerät und macht am meisten Eindruck, das fand ich schon als Schüler cool.“ Wie viel Schweiß und Tränen dafür nötig seien, das wüssten ja nur der Trainer und er selbst.

Auch diesen stolzen EMErfolg am Reck will er gerne teilen: „Das war ein Dankeschön für alle, die mich in den letzten Jahren unterstützt haben.“ Er wird nicht müde, seinen Trainern Adrian Catanoiu und Peter Scholz zu danken, seiner Freundin und seinen Eltern. Seine Mutter zitiert er mit einem Sprichwort aus Rumänien, dem Heimatland der Eltern: „Du bist das Spiegelbild der Menschen, die dich umgeben.“ Sein Vater nahm ihn schon als Kleinkind mit in die Turnhalle und bleibt sein größtes Vorbild: Der Kunstturner Marius Toba war 1988 bei den Olympischen Spielen in Seoul noch für Rumänien gestartet. 1989 zog er nach Deutschland und wählte Hannover als Wohnort, weil er hier bei Andreas Aguilar trainieren konnte. Kurz darauf folgte seine Frau, Sohn Andreas kam zur Welt und später noch eine Tochter. Bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney war „der Herr der Ringe“ Marius Toba der älteste aller Turner und schaffte es als einziger Deutscher ins Finale an den Ringen.

Dass Mutter und Schwester keinen Leistungssport treiben, findet Andreas Toba zum Ausgleich ganz gut. Seine Freundin Daniela Potapova dagegen hat das harte Turnerleben selbst erlebt: Sie stammt aus Berlin, war als rhythmische Sportgymnastin erfolgreich und hat ihre Sportkarriere nach den Olympischen Spielen 2016 beendet. Das Paar lebt zusammen in Hannover-Döhren.

Werte fürs Leben: Disziplin und Respekt

Andreas Toba hat neben dem Hochleistungssport studiert. Nach der aktiven Karriere möchte er als Trainer arbeiten, hat sich aber sicherheitshalber breiter aufgestellt: Seit 2016 hat er

den Bachelorabschluss für Sport im Lehramt in der Tasche, 2019 folgte der Master in Sportmanagement, beides im Fernstudium in Temeswar. Nach Rumänien musste er nur für die Klausuren fahren und konnte bei Verwandten wohnen. Dort hatte Familie Toba früher alle Urlaube verbracht, auch Andreas ist in zwei Kulturen zu Hause. Erst mit Freundin Daniela hat er andere Reiseziele angesteuert – nachdem er mit der Turnermannschaft bereits auf allen Kontinenten außer in Afrika war.

In der Turnhalle hat er Freunde fürs Leben gewonnen. Seit dem gemeinsamen Training teilen sie Werte wie Disziplin, Aufmerksamkeit und Respekt. Und auch wenn die langjährigen Freunde selbst keine aktiven Turner mehr sind, haben sie Verständnis für das Leben eines Olympioniken: Der Sport geht immer vor.

Andreas Toba hat gerade ein Jahr mit vielen kleineren Verletzungen hinter sich – und hat es dennoch geschafft, sich zu den Wettkämpfen in Topform zu bringen. In der Bundesliga geht der TKH-Turner für Schwäbisch GmündWetzgau an den Start und sammelt zuverlässig Punkte. Mit der Nationalmannschaft steht Ende März die EM in Antalya an. Und auch 2024 in Paris will Andreas Toba wieder dabei sein. Das sind dann seine vierten Olympischen Spiele, „wenn der Körper es mitmacht“. Hannover hofft darauf. W

Ein schönes und sportliches Paar: Andreas Toba und Daniela Potapova
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Giovanna Scoccimarro: Unsere Judoka

Die Wolfsburgerin kam nach Hannover, um am Judo -Bundesstützpunkt zu trainieren.

Das Stimmengewirr von rund 50 Judoka, die sich in der weiten Halle am Olympiastützpunkt Hannover verteilen, nimmt langsam ab. Kinder und Teenager versammeln sich im hinteren Bereich. Vorne stellen sich zwei Dutzend junge Erwachsene in einer Reihe auf, ihrem Trainer gegenüber. Sie verneigen sich. Er gibt kurze Anweisungen für die folgenden Bodenübungen. Wie die Trainingspaare dann ihre Gliedmaßen verknoten und sich übereinander rollen, sieht auf den ersten Blick ganz leicht aus. Doch die Anstrengung zeigt sich an roten Köpfen oder zu Berge stehenden Haaren, hier und da ertönt ein Stöhnen. Eine Judoka überragt die anderen jungen Frauen. Auf ihrem Rücken stehen „Scoccimarro“ und das Kürzel „GER“ für die Nationalmannschaft, vorne prangt der Bundes adler. Giovanna Scoccimarro, 25 Jahre alt und 1,78 Meter groß, trainiert hart, um nach einer Verletzung wieder genug Punkte für den Olympiakader 2024 in Paris zu sammeln.

In Tokio hat sie 2021 mit dem Mixed -Team die Bronze -Medaille erkämpft. Im Einzel kam sie auf den fünften Platz. „Es ist eine besondere Ehre, wenn man sich im Mutterland des Judo bei den Olympischen Spielen beweisen kann“, sagt sie und klingt aufrichtig ehrfürchtig. Seit zehn Jahren ist sie Leistungssportlerin und war seitdem regelmäßig in Japan. Sie mag das Land, das Essen und die Kultur, in der sich die Judo -Werte spiegeln: Respekt

So schnell lässt sich die Judoka nicht unterkriegen: Giovanna Scoccimarro beim Kampf. Mit Durchhaltevermögen zum Erfolg: Giovanna Scoccimarro
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gegenüber Älteren, Höflichkeit und Freundschaft. Allerdings sei es nach zwei Wochen auch schön, wieder zum rustikaleren Umgang in Norddeutschland zurückzukehren. Lachend erzählt sie: „Man gewöhnt sich an die japanischen Sitten und bringt sie mit nach

Hause, aber wenn ich mich dann aus Versehen vor meinem Chef verbeuge, hält der mich doch für verrückt!“

Giovanna Scoccimarro arbeitet bei VW in Stöcken, dank einer Sportförderstelle in Teilzeit, mit Freistellungen für Trainings-

Da fliegt die Gegnerin auch schon mal über die Schulter auf die Matte.

lager und Wettkämpfe. Ihre Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement hatte sie in Wolfsburg begonnen, nur ein paar Kilometer entfernt von ihrem Heimatdorf im Landkreis Gifhorn. Nach einem Jahr wechselte sie nach Hannover und wohnte zunächst in einer Sportler-WG für Bundeskaderathleten. Mittlerweile lebt sie in einer eigenen Wohnung in der Nordstadt und ist froh, zwischen den vielen Reisen mit dem Judo-Team auch mal für sich zu sein.

Zum Judo kam sie schon als Kleinkind, durch ihre beiden älteren Brüder. Sportlich hat sie die beiden überholt – aber auf die Matte legen könnte sie sie mit ihren 70 Kilo Kampfgewicht kaum. „Höchstens den mittleren, wenn ich gerade eine Glückssträhne habe“, sagt sie verschmitzt. Beide Brüder sind als Judo-Trainer beim Wolfsburger MTV Vorsfelde aktiv. Das ist auch Giovannas Verein, für den sie in der Bundesliga kämpft.

Die Scoccimarros sind eine „VW - Familie“. Giovanna wurde von Wolfsburg nach Hannover ausgeliehen, damit sie am Bundesstützpunkt rund 20 Stunden pro Woche trainieren kann. Mindestens bis 2028 will sie bleiben – dann sind die Olympischen Spiele in Los Angeles. W

Ganz schön ernst: Konzentration ist wichtig vor und während des Wettbewerbs.
Fotos: ijf.org 65 nobilis 1-2/2023

Poul Zellmann: Vom Einzelkämpfer zum

Vor den Ringen: Poul Zellmann, unser Mann für Olympia

Teamplayer
einem Jahr schwimmt der Olympionike Poul Zellmann für Waspo.
Seit
66 nobilis 1-2/2023 sport & nature
TEXT: KAREN ROSKE

Eigentlich wollte Poul Zellmann keine Sonderrolle spielen, als er im letzten Sommer seine duale Ausbildung beim Land Niedersachsen begann. Aber er kam zwei Wochen zu spät. Denn er war noch mit der deutschen Nationalmannschaft in Rom, hatte bei der Europameisterschaft über 200 Meter Freistil den siebten Platz mit der Staffel und den zwölften im Einzelwettkampf geholt. Also wurde er am ersten Tag in seiner neuen Fachhochschulklasse eben doch direkt als Bundeskader-Schwimmer und Olympionike vorgestellt.

Sein größter Erfolg war das Finale 2021 bei den Olympischen Spielen in Tokio. „Aber viel wichtiger als die Platzierung ist für mich, dass ich meine persönliche Bestzeit geliefert habe genau in dem Moment, als es darauf ankam“,

betont der 27 -Jährige. „Darauf hatte ich mich zehn Jahre lang vorbereitet.“ Freistil ist seine Lieblingsdisziplin, weil es die schnellste ist.

Damals startete er noch für die SG Essen und trainierte am Essener Bundesstützpunkt. Seit Anfang 2022 geht er für Waspo an den Start, die Wassersportfreunde von 1898 Hannover, und trainiert im Olympiastützpunkt am Maschsee. Der Wechsel zum neuen Trainer Emil Guliyev und in ein jüngeres Team war nicht einfach, hat ihn aber auch zur Selbstreflexion angeregt: „Früher war ich Einzelkämpfer und es war gut, dass ich die Schuld nie bei anderen suchen konnte“, meint er. „In der Nationalmannschaft habe

Startblock oder Siegertreppchen? Der Wassersportler kennt beides.

ich Teamgeist entwickelt. Und jetzt spiele ich auch im Verein eine andere Rolle, kann meine Erfahrung weitergeben und freue mich über das wachsende Mannschaftsgefüge.“

Mit dem Ziel der Olympischen Spiele 2024 in Paris vor Augen, schwimmt er 20 bis 25 Stunden pro Woche, plus Athletiktraining und Physiotherapie. Er betont, dass er dem Leistungssport außerordentliche Erfahrungen, Persönlichkeitsbildung und Privilegien verdanke. Aber langfristig will er sein Leben nicht mehr allein durch den Sport definieren.

Der Grund für seinen Umzug nach Hannover war seine Freundin Anna -Lena, die aus der Region Hannover stammt. Die beiden haben ein Jahr in der List gewohnt, bevor sie im vergangenen September aufs Land gezogen sind. Bei Uetze haben sie nun ein Haus, einen kleinen Hund und Anna -Lenas Eltern um die Ecke. In trainingsfreien Zeiten spielt Poul Fußball beim TSV Eintracht Obershagen.

Der gebürtige Brandenburger schlägt eine Beamtenlaufbahn ein. Er will einen sicheren Beruf, hält sich die spätere Fachrichtung aber noch offen. Seine Sportförderstelle beim Land Niedersachsen erlaubt ihm, in den Praxiseinsätzen nur halbtags zu arbeiten. Vorher war er Sportsoldat, nachdem er am Sportinternat in Magdeburg sein Abitur abgelegt hatte. Das Schwimmen hat sein Leben geprägt: „Leistungssportler beherrschen die Kunst, sich zu fokussieren und sich zu quälen. Man muss bereit sein, alles zu opfern“, stellt er ganz unpathetisch fest. „Olympia ist nichts anderes als ein großer Ausleseprozess.“ W

Früher Einzelkämpfer, heute Teamplayer: Poul Zellmann geht für Waspo ins Wasser.
Fotos: privat (1)/thesportpicturepage (2) 67 nobilis 1-2/2023

Guter Vorsatz?

So halten Sie durch

Alle Jahre wieder: Neues Jahr, neuer Vorsatz. Die Nobilis hat mit DiplomPsychologin und Coach Dr. Ester Kuhlmann gesprochen. Sie verrät, wie Sie gute Vorsätze durchhalten und umsetzen.

INTERVIEW:
FOTO: HEIKO
GROOT
FENJA BASEN
DE
68 nobilis 1-2/2023 sport & nature
Diplom-Psychologin und Coach Dr. Ester Kuhlmann

Gibt es einen Tipp, wie man einen Vorsatz wirklich umsetzen kann?

Zunächst einmal: Es gibt zwei verschiedene Arten von Vorsätzen. Beim einen lässt man etwas weg, beim anderen fügt man etwas hinzu. Daher sollte man sich zunächst überlegen, in welche Kategorie der Vorsatz fällt.

VORSATZ SOLLTE NICHT ALS STACHEL GESEHEN WERDEN, DER AB UND ZU ETWAS STICHT, SONDERN ALS GESCHENK.“

Und dementsprechend muss ich anders handeln?

Ja. Geht es bei dem Vorsatz um das Weglassen – zum Beispiel mit dem Rauchen aufzuhören –, ist dieser deutlich schwieriger einzuhalten. Alte Verhaltensmuster sind härter zu durchbrechen. Neue Sachen hinzuzufügen – zum Beispiel mit Sport anzufangen –, ist deutlich leichter. Allerdings besteht das Problem, dass man die Sache vorher nicht „gebraucht“ hat –deswegen fällt es einem oft leichter, den Vorsatz über Bord zu schmeißen.

Personen sind aber unterschiedlich … Tatsächlich spielt auch die individuelle Persönlichkeit eine große Rolle. Der Vorsatz muss bestenfalls zu der Persönlichkeit des Menschen passen. Jemand, der besonders introvertiert ist, sollte sich nicht vornehmen, vom neuen Jahr an jede Woche auf eine Party zu gehen. Das wird nicht funktionieren.

Generell gilt: Niemals zu viele oder zu große Vorsätze setzen. Das ist dann eher kontraproduktiv. Lieber kleine Ziele setzen.

Wie kann ich mich motivieren, um meinen Vorsatz einzuhalten?

Wichtig ist, dass man sich nicht umkrempelt. Man sollte den Vorsatz für sich selbst machen und nicht für jemand anderen. Das sollte man sich bei Selbstzweifeln vor Augen halten.

Das Belohnungssystem spielt ebenfalls eine große Rolle. Der Vorsatz sollte nicht als Stachel gesehen werden, der ab und zu etwas sticht, sondern als Geschenk. Man sollte sich selbst belohnen, denn so steigt die Motivation weiterzumachen. Dennoch gilt: Viele, kleinere Belohnungen –zum Beispiel jeden Monat eine – sind besser als eine große Belohnung im ganzen Jahr. Durch kleine Geschenke, die man sich selbst macht, steigt die Produktivität.

Sollte man von seinem Vorsatz

erzählen?

Ich würde das nicht tun. Das erhöht zwar den gesellschaftlichen Druck, allerdings könnte dies kontraproduktiv sein: Bei Misserfolgen könnten negative Reaktionen von außen kommen, welche sich dann wiederum negativ auf einen selbst auswirken.

Und: Konsistenz statt Intensität. Man sollte auch nachsichtig mit sich sein. Wenn mal einen Tag kein Sport gemacht wurde, muss nicht gleich der ganze Plan über Bord geworfen werden. Kontinuierlich dranbleiben ist hier das Stichwort.

Gibt es einen optimalen Zeitpunkt, um sich einen Vorsatz zu setzen? Einen optimalen Zeitpunkt gibt es nicht. Generell kann jedes Ereignis im Jahr ein Grund sein, um sich einen Vorsatz zu nehmen. Wenn man zum Beispiel im Mai Geburtstag hat, kann man das als Anlass nehmen, um sich einen Vorsatz zu setzen.

Sollte man aber ab Januar/dem neuen Jahr starten wollen, ist es wichtig, dass man sich bereits im Dezember einen Plan macht. Einen Plan darüber, was man erreichen möchte und wie der Weg zum Ziel aussehen soll. Es müssen erst bestimmte Faktoren – wie der Weg zum Ziel – für sich selbst analysiert werden, bevor man mit dem Vorsatz starten kann. Mit einem guten Plan und wirklich realistischen Zielen kann dann gut vorbereitet gestartet werden. W

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„DER

Der Frauenclub Hannover

VON FRAU ZU FRAU

Der Frauenclub Hannover geht in die nächste Runde: Es ist das dritte Jahr, welches für den Club von Gründerin Tosin A. David anbricht. Passend dazu hat sich die Nobilis mit der Unternehmerin mal genauer unterhalten.

Persönlichkeit, Stärke, Anerkennung: Darum geht es im Frauenclub Hannover. „Jede Frau sollte die Anerkennung bekommen, die sie verdient hat”, so FrauenclubGründerin Tosin A. David. Sie möchte Frauen fördern – dazu hat sie vor drei Jahren den Frauenclub Hannover gegründet. Durch verschiedene Methoden wie Spiele, Workshops oder Motivationsvorträge, aber auch die Interaktion untereinander sollen die Teilnehmerinnen sehen, dass sie mit ihren Gedanken nicht allein sind.

Die Idee scheint aufgegangen zu sein: Zahlreiche positive Rezensionen tummeln sich auf der Website des Frauenclubs. „Tosin hat mit dem Frauenclub einen wundervollen Ort der Begegnung geschaffen, in dem ein inspirierender Austausch stattfindet”, schreibt unter anderem Teilnehmerin Sylvia Erdmann.

Ein Ort für jede Frau

Der Frauenclub Hannover befindet sich zwar in den Räumen des Unternehmerinnenzentrums in Hannover, ist aber nicht nur für Unternehmerinnen. „Im Frauenclub ist jede Frau willkommen“, so David. Jede, die sich weiterentwickeln möchte, sich nicht mehr allein fühlen möchte, und jede, die Antworten auf ihre Fragen und Unsicherheiten bekommen möchte.

Der Club ist in Hannover ansässig, dennoch bietet Tosin A. David auch OnlineVeranstaltungen an. So können auch Frauen, die nicht in Hannover wohnen, an manchen Kursen teilnehmen. Und das Angebot kommt gut

an: „Ich bin so happy, dass ich die Möglichkeit habe, online eure Angebote wahrzunehmen, da ich im Rheinland wohne”, schreibt Teilnehmerin Alexandra Bieder auf der Frauenclub-Website.

Davids Ziel ist vor allem, dass sich ihre Teilnehmerinnen darüber bewusst werden, wie hoch ihr eigener Wert ist. Sie fragt die Frauen am Anfang der Veranstaltungsreihen, wer von ihnen abends auf dem Sofa sitzt und sich selbst anerkennend auf die Schulter klopft. „Keine Hand geht hoch, wenn ich nachfrage”, verrät die Unternehmerin.

Das möchte sie ändern: Die Gründerin des Frauenclubs ist der Meinung, dass Frauen nicht perfekte Vorbilder sein müssen und es auch nicht versuchen sollen. „Jede Frau sollte stolz darauf sein, eine Frau zu sein”, findet David. W

Die nächste Veranstaltungsreihe „Der gute Start in mein neues Jahr” beginnt im Januar 2023 und kann teilweise online, aber auch in Präsenz besucht werden.

TEXT: FENJA BASEN
Frauenclub-Gründerin Tosin A. David Daumen hoch für einen erfolgreichen Besuch im Frauenclub Hannover Foto: Frauenclub Hannover
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Foto: Jule Trödel

7.1.2023

Der Nussknacker –Klassik trifft Breakdance

Der Nussknacker ist das wohl das berühmteste Werk, das je für eine Ballettbühne geschrieben wurde. Die international preisgekrönte Breakdance-Gruppe „Da Rookies“ inszenierte es nun neu – in einer spannenden Kombination aus modernem Hip-Hop und klassischem Ballett. Mit aufregenden Choreografien zu der Originalmusik von Peter Tschaikowsky lassen die Primaballerina Anastasiya Yakemenko und der Hip-Hop-Weltmeister Noran Kaufmann die Geschichte rund um Klara und den Nussknacker-Prinzen neu aufleben. Auf ihrer Deutschlandtour kommt das Ensemble Anfang Januar ins Theater am Aegi. Tickets gibt es online und an allen bekannten Vorverkaufsstellen.

Der Nussknacker | Theater am Aegi | Aegidientorplatz 2 30159 Hannover | Tel. 0391/60783738 | www.darookies.de

11.1.2023

Academy of St Martin in the Fields:

Teuflisch schwierig

Niccolò Paganini gilt als einer der berühmtesten Violinisten und Komponisten des 19. Jahrhunderts. Bekannt ist der italienische Musiker vor allem für sein teuflisch schweres erstes Violinkonzert. Dieses wird Joshua Bell Mitte Januar im Kuppelsaal des Hannover Congress Centrums spielen. Der amerikanische Violinist kam bei einem früheren Konzert bereits in den Genuss, eine der letzten beiden spielbaren Geigen Paganinis zu spielen, und fühlt sich seiner Musik daher sehr verbunden. In Begleitung des Orchesters „Academy of St Martin in the Fields“ werden neben Paganini Stücke von Giuseppe Tartini und Robert Schumann aufgeführt. Tickets für den Konzertabend kosten 15 bis 95 Euro und sind auf der Website von Pro Musica erhältlich.

Academy of St Martin in the Fields | Hannover Congress Centrum | Trammplatz 2 | 30159 Hannover Tel. 0511/3530665 | www.promusica-hannover.de

26.1. BIS 27.1.2023

Im Jahr 2003 wurde die Filmmusik zu dem Kinofilm „Das Wunder von Bern“ von der NDR Radiophilharmonie eingespielt. Nun kehrt das Stück unter der Leitung von Dirigent Frank Strobel für ein Filmkonzert an seinen Ursprung zurück. Der Kinofilm „Das Wunder von Bern“ erzählt die Geschichte vom legendären ersten WM-Sieg der deutschen Fußballnationalmannschaft 1954 in Bern. Gleichermaßen handelt der Film aber auch von der Geschichte einer Nachkriegsfamilie. Es geht um Gefangenschaft, Rückkehr, Entfremdung, Liebe, Schmerz und letztendlich den ganz großen Sieg. Tickets lassen sich ab einem Preis von 12 Euro online über den NDR Ticketshop ergattern.

„Das Wunder von Bern“ | NDR Großer Sendesaal | Rudolf-von-BenningsenUfer 22 | 30169 Hannover | Tel. 040/441920 | www.ndr.de

12.1. BIS 21.1.2023

Wir sagen uns Dunkles

Das Ballett „Wir sagen uns Dunkles“ vereint vier prägende Choreografen des zeitgenössischen Tanzes. Jeder mit einem einzigartigen Stil, jeder, der das Leitthema „Verborgenes“ anders interpretiert. Eingeleitet wird der Abend mit einem Klassiker von Jirí Kylián. In „Gods and Dogs“ erforscht der Künstler die Nuancen zwischen Krankheit und Gesundheit, Normalität und Wahnsinn. Anschließend folgt mit „Skew-Whiff“ ein gemeinsames Stück von Paul Lightfoot & Sol León. In ihrer Arbeit widmen sich die Künstler den Grenzen der Fortbewegung. „Wir sagen uns Dunkles“ ist schließlich das namensgebende Finale des Abends. Inspiriert von dem Briefwechsel mit einem Dichterpaar bringt Marco Goeckes in seiner Choreografie die innere, tief verletzliche Seite des Menschen zum Vorschein. Tickets für die Veranstaltung gibt es ab 21 Euro im Onlineshop der Staatsoper Hannover.

Wir sagen uns Dunkles | Staatsoper Hannover | Opernplatz 1 30159 Hannover | Tel. 0511/99991111 | www.staatstheater-hannover.de

Foto: darookies.de
Foto: Ralf Mor
Foto: Benjamin Ealovega
„Das Wunder von Bern“ – Filmkonzert mit Frank Strobel
Foto: Wild Bunch Germany
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GALERIEN

BIS 11.2.2023

ASTERACEAE // Jürgen Jansen & Paul Schwer

Die Künstler Jürgen Jansen und Paul Schwer lassen die Galerieräume noch bis Mitte Februar mit strahlend bunten Gewächsen, einem Meer aus Farben, Licht und organischen Formen erleuchten. Beide verbindet die Leidenschaft zur Malerei. Jansen arbeitet dabei mit Öl und Harzen auf Holztafel, Schwer besticht mit seinen aus Kunststoff verformten Objekten und Installationen, in denen die Grenze zwischen Malerei und Plastik aufgehoben wird. Ab 25.Februar widmen wir uns dann dem Gestaltungselement in der Kunst, von dem alles ausgeht: Der Linie. Die international besetzte Ausstellung „Follow the line“ zeigt eindrucksvoll, wie vielfältig und ausdruckstark die Linie eingesetzt wird.

BIS 19.3.2023

Phyllida Barlow: „Breach“

„Breach“ ist ein Werk der britischen Bildhauerin Phyllida Barlow. In Handarbeit fertigte die Künstlerin im Sprengelmuseum eine raumgreifende Installation auf einer Ausstellungsfläche von mehr als 700 Quadratmetern an. Dabei verband sie unzählige Materialien, wie Bauholz, Beton, Farbe, Pappe, Gips und Stoff zu einem großen Ganzen. Ihre Arbeit soll vor allem eins verkörpern: einen Bruch. Einen Bruch mit dem Raum und der Konvention des künstlerischen Arbeitens. So entstünden ihre Arbeiten laut der Kuratorin Carina Plath immer in einem fortlaufenden Prozess der Materialisierung mit unbekanntem Ende. Barlow gilt als eine der wichtigsten Bildhauerinnen der Gegenwart und ist Preisträgerin des diesjährigen Kurt-Schwitters-Preises.

Breach | Sprengel Museum Hannover

Kurt-Schwitters-Platz | 30169 Hannover Tel. 0511/168 43875 | www.sprengel-museum.de

BIS 25.2.2023. „architectura“

Die Ausstellung „architectura“ - Sammlung + Gast zeigt künstlerische Aussagen zu Architektur und Raum. Die Arbeiten aus der Sammlung Gisela Sperling reichen von Architekturabbildungen bis zu Präsentationsformen und Interventionen, die die Architektur selbst thematisieren. Die Sammlung konzentriert sich von Anfang an auf künstlerische Positionen, die aus der Zeichnung oder der Skulptur entwickelt sind. Sie erkundet damit das Verhältnis zweier Künste, die scheinbar gegensätzliche Welten entwerfen.

Öffnungszeiten: Mi-Fr von 10-18:30Uhr, Sa von 11-14 Uhr und nach Vereinbarung.

Galerie Robert Drees | Weidendamm 15 30167 Hannover | Tel. 0511/9805828 www.galerie-robert-drees.de

Kunstraum Friesenstraße | Friesenstraße 15 | 30161 Hannover Tel. 0511/60499923 | www.kunstraum-friesenstrasse.de

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Herling / Herling / Werner, Sprengel Museum Hannover 2022
Foto: Birgit Streicher Foto:
Foto: Roland Schmidt Foto: Benjamin Rubloff
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VERLOSUNG

KORYPHÄE AM KLAVIER

Denis Kozhukhin gilt als einer der gefragtesten Pianisten der jüngeren Generation. Die Chance, ihn beim Brahms- Festival das 2. Klavierkonzert von Johannes Brahms spielen zu hören, sollten Sie sich also nicht entgehen lassen. Begleitet wird das Solo des begabten Musikers mit der Sinfonie Nr. 4 von Brahms, gespielt durch die NDR Radiophilharmonie, geleitet durch Dirigent Andrew Manze. Nutzen Sie Ihre Chance und gewinnen Sie zwei Tickets für sich und eine Begleitung Ihrer Wahl. An den glanzvollen Konzertabend im Kuppelsaal des Hannover Congress Centrums werden Sie sich garantiert noch lange erinnern. So lassen sich die romantischen Orchestermelodien des deutschen Komponisten nicht so schnell vergessen.

Termin: 14. März 2023, 20 Uhr

Verlosung: 3 x 2 Tickets für das „Klavierkonzert mit Kozhukhin“ beim Brahms-Festival

Schicken Sie bis zum 31. Januar 2023 eine Postkarte mit dem Stichwort „Klavier“ an unsere Redaktion (Adresse siehe Impressum) oder eine E-Mail mit dem Betreff „Klavier“ an verlosung@nobilis.de.

Foto: A-K Bauer Fotos: Micha Neugebauer
Hannovers Vielfalt erleben 73 nobilis 1-2/2023

Das neue Heft erscheint am 1. März 2023

ERFOLG IN DER WÜSTE:

Lesen Sie bei uns, was die Direktorin des Landesmuseums Katja Lembke in einer 2.000 Jahre alten ägyptischen Totenstadt gefunden hat.

RAUF AUFS RAD:

Freuen Sie sich auch schon auf den Frühling? Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihr Fahrrad nach dem Winter fit für die erste Tour machen.

‡ people · lifestyle · art

Herausgeber und Verlag: Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG

Postanschrift: 30130 Hannover

Adresse: Hans-Böckler-Allee 7 30173 Hannover Tel. 0511 8550-0 Fax 0511 8550-2403 www.schluetersche.de, www.nobilis.de

Redaktion: Dr. Heike Schmidt (Chefredaktion, V.i.S.d.P.) Tel. 0511 8550-2630 heike.schmidt@schluetersche.de Torsten Hamacher (Content Manager) Tel. 0511 8550-2456 hamacher@schluetersche.de

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ISSN 1437-6237

Druck: Grafisches Centrum Cuno GmbH & Co. KG Gewerbering West 27 39240 Calbe

Gleichbehandlung

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Chris Cosma und Chidobe Ogbukagu produzieren vegane und plastikfrei verpackte Kosmetik. Wir haben die beiden Unternehmer in Altwarmbüchen besucht.

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Impressum 74 nobilis 1-2/2023
Foto: stock.adobe.com/oana Foto: Tobi Wölki
Illustrationen: de.freepik.com/vectorjuice Foto: Landesmuseum Hannover
Die Konzerte der NDR Radiophilharmonie hören Sie im Radio auf NDR Kultur. 11.03.23 BIS 18.03.23 KUPPELSAAL HANNOVER Foto: Andrew Manze von Nikolaj Lund | NDR Andrew Manze Dirigent | Christian Tetzlaff Violine Tanja Tetzlaff Violoncello | Martin Helmchen Klavier Denis Kozhukhin Klavier | Susanne Bernhard Sopran Benjamin Appl Bariton | NDR Vokalensemble WDR Rundfunkchor Brahms-Festival Noble Empfehlungen

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