Nachhaltigkeit 2025

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NACHHALTIGKEIT

BEILAGE FÜR DIE „OLDENBURGISCHE WIRTSCHAFT“

Nachhaltig investieren für unsere Zukunft.

Wer aus derselben Region kommt, spricht die gleiche Sprache. Genau wie unsere Mitglieder, Kundinnen und Kunden sind wir tief verwurzelt und kennen als mittelständische Banken die Bedürfnisse der regionalen Unternehmen besonders gut. Wir beraten authentisch und auf Augenhöhe und bringen gemeinsam den Fortschritt dorthin, wo er am schönsten ist: direkt vor die eigene Haustür.

Wir machen den Weg frei. Gemeinsam mit den Spezialisten der Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken: Bausparkasse Schwäbisch Hall, Union Investment, R+V Versicherung, easyCredit, DZ BANK, DZ PRIVATBANK, VR Smart Finanz, DZ HYP, MünchenerHyp, Reisebank.

Verantwortung für die kommenden Generationen!

Wirtschaft und Arbeit nachhaltig zu gestalten: Diese Leitidee prägt die Menschen im Oldenburger Münsterland seit langem. Dafür stehen die vielen inhaber- und familiengeführten Betriebe in unserer Region, die Unternehmenserfolg in Generationen denken und nicht nur von Geschäftsjahr zu Geschäftsjahr. Dafür steht das soziale Miteinander zwischen Firmen und Belegschaften, das im Oldenburger Münsterland zum Glück nach wie vor stark ausgeprägt ist. Und dafür steht die in allen Branchen sichtbare Transformation hin zu ressourcenschonenden Produkten und Geschäftsmodellen. Das ländlich geprägte, traditionsbewusste Oldenburger Münsterland gehört zu den großen Innovationstreibern in puncto Nachhaltigkeit.

Die vierte Ausgabe von „Nachhaltigkeit im Oldenburger Münsterland“ zeigt erneut, wie unsere Region diesen Wandel mutig und konsequent gestaltet – und dies über die Wirtschaft hinaus. Unsere Unternehmen ziehen gemeinsam mit Kommunen und Vereinen an einem Strang, um Wohlstand und Wachstum im Einklang mit dem Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen zu sichern. Sichtbar wird das zum Beispiel im Netzwerk „Transformation und Nachhaltigkeit im OIdenburger Münsterland“, das in diesem Heft vorgestellt wird. Auch die Landkreise und die 23 Städte und Gemeinden spielen im Bereich Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle. Das zeigten die Gespräche mit den Klimaschutzmanagern aus Cloppenburg, Vechta und Lohne oder der Blick auf die lokale Wärmeplanung in der Gemeinde Bösel. Bei diesen „grünen Themen“ wird besonders deutlich, dass unsere Behörden nicht nur verwalten, sondern auch gestalten.

Das Oldenburger Münsterland hat als starke und dynamische Region die besten Voraussetzungen, um den Wandel zu mehr Nachhaltigkeit erfolgreich zu meistern. Anpacken und Herausforderungen mit Zuversicht anzugehen – das gehört zu unserer DNA. Denn wir übernehmen nicht nur für das Heute Verantwortung, sondern vor allem für die kommenden Generationen. Davon können Sie sich in diesem Heft überzeugen.

Ich wünsche Ihnen eine interessante und erkenntnisreiche Lektüre!

Tobias Gerdesmeyer, Landrat

Präsident des Verbundes

Oldenburger Münsterland

Foto: Timo Lutz Werbefotografie

Inhalt

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Nachhaltigkeit systematisch integriert

Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg nimmt im Interview Stellung zum Thema Nachhaltigkeit im Schulunterricht.

8 Umweltschule in Europa

Das Gymnasium Antonianum Vechta wurde 2024 erneut als „Umweltschule in Europa – Internationale Nachhaltigkeitsschule“ ausgezeichnet. Was macht die Schule so besonders?

10 Kreislaufwirtschaft zum Anfassen

2018 wurde das Pöppelmann Zukunftsmobil in Lohne ins Leben gerufen. Auszubildende des Unternehmens kommen damit an Schulen und laden zum Mitmachen ein.

12 Klimaschutzmanagement für die Zukunft

Womit beschäftigen sich lokale Klimaschutzmanagerinnen und -manager? Antworten gibt’s im Interview.

14 Zwei sind stärker als einer

Die Landkreise Cloppenburg und Vechta verstärken ihr Engagement für den Klimaschutz. Was ist geplant?

16 Chancen sehen!

Die Agrar- und Ernährungswirtschaft muss angesichts des Klimawandels umdenken. Was schreiben Unternehmen der Branche in ihren Nachhaltigkeitsberichten?

Impressum

Verlag:

Schlütersche

Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG

Hans-Böckler-Allee 7, 30173 Hannover Telefon 0511 8550-0 info@schluetersche.de, www.schluetersche.de Geschäftsführung: Ingo Mahl und Roland Hauke

Das Manuskript ist Eigentum des Verlages. Alle Rechte vorbehalten. Auswahl und Zusammenstellung sind urheberrechtlich geschützt. Für die Richtigkeit der im Inhaltsverzeichnis aufgeführten Autorenbeiträge und der PR-Texte übernehmen Verlag und Redaktion keine Haftung.

Layout und Herstellung:

18 Nachhaltige Federverarbeitung

Als Traditionsunternehmen züchtet der Gänsehof Tapphorn in Lohne bereits seit 1968 eigenes Geflügel – und legt einen besonderen Wert auf Tierwohl und Nachhaltigkeit.

20 Die Gemeinde Bösel ist ihrer Zeit voraus

Bis Mitte 2028 müssen bestimmte Kommunen ihre Wärmeplanung auf Dekarbonisierung ausgerichtet haben. In Bösel gibt es bereits eine konkrete Maßnahmenplanung.

22 Ein neuer Leuchtturm der Region

Als Studie der Privaten Hochschule gestartet, ist das Netzwerk „Transformation und Nachhaltigkeit im Oldenburger Münsterland“ heute zentral für die Kooperation der wichtigsten Unternehmen in der Region.

24 Neues Leben für alte Kleidung?

Secondhand statt fast Fashion – das ist längst keine Eintagsfliege mehr. Sogar große Player auf dem Modemarkt springen auf den Trend auf. Aber ist das noch nachhaltig?

26 Nachhaltiges Handeln beginnt im Kopf Als Vorreiterin in der Klimapsychologie nutzt Janna Hoppmann, Gründerin von ClimateMind, wissenschaftliche Erkenntnisse, um Menschen, Organisationen und Firmen zum Umdenken zu motivieren.

Ramona Bolte Kommunikation & Wirtschaft GmbH

Redaktion: Mediavanti GmbH Donnerschweer Straße 90 26123 Oldenburg mediavanti.de

Autor*innen: Vera Busch

Claus Spitzer-Ewersmann Alke zur Mühlen

Druck: Bonifatius GmbH Druck – Buch – Verlag Karl-Schurz-Straße 26, 33100 Paderborn

Printed in Germany 2025

Gender-Hinweis: Es oblag den jeweiligen Verfassern der Texte – AnzeigenKunden, Autor(en), Redaktion, Interviewten – ob sie ihre Beiträge „gendern“ oder aus praktischen Gründen wie Platzersparnis und bessere Lesbarkeit die männliche oder weibliche Form von personenbezogenen Hauptwörtern wählen. Dies impliziert keinesfalls eine Benachteiligung der jeweils anderen Geschlechter (weiblich, männlich, divers), die mit den Inhalten der Texte gleichermaßen angesprochen werden.

NACHHALTIG BERATEN. PRAXISNAH GEPRÜFT.

Was passiert, wenn Nachhaltigkeitsberichterstattung durch fundierte Beratung und eine sorgfältige betriebswirtschaftliche Prüfung eine neue Dimension der Aussagekraft für Ihre Stakeholder wie u. a. Kunden, Banken und Geschäftspartner gewinnt?

UNSERE LEISTUNGEN

• Strategische Nachhaltigkeitsberatung:

Wir begleiten Sie beim Aufbau eines effektiven Nachhaltigkeitsmanagements und -reportings

• Prüfung freiwilliger und verpflichtender Nachhaltigkeitsberichte: Unsere Wirtschaftsprüfer (m/w/d) prüfen Ihre Berichterstattung gemäß den Vorgaben der CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive)

Nehmen Sie gern Kontakt mit uns auf:

Ludwig Voss

Wirtschaftsprüfer | Steuerberater | Rechtsanwalt

Jana Ecke

Beraterin Nachhaltigkeit | ESG-Reporting

Freese Feldhaus Partnerschaft mbB Sprengepielstraße 38 | 49377 Vechta

+ 49 (0)4441 / 87 09 - 0 | kanzlei@freese-feldhaus.de

UNSERE STÄRKEN

• Praxisnahe Beratung mit Weitblick – Unser Team vereint Expertise in Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung und Nachhaltigkeit – für ganzheitliche Lösungen aus einer Hand

• Stark in der Region verwurzelt – Im Oldenburger Münsterland zu Hause, mit einem tiefen Verständnis für die lokalen Strukturen und Herausforderungen

Von der Vision zur Tat: E-Bike Produzent Kalkhoff gewährt erstmalig tiefe

Einblicke in seine Nachhaltigkeitsstrategie

Unter dem Motto ‘Unsere Etappen zum Ziel’ legt das Unternehmen in seinem ersten Nachhaltigkeitsbericht seine Nachhaltigkeitsstrategie und konkrete Maßnahmen in den Bereichen Umwelt, Soziales und Wirtschaft offen.

Neben Maßnahmen zum Klimaschutz, wie der Umstellung auf emissionsreduziertes Aluminium für die Produktion von Fahrradrahmen, spielen vor allem die soziale Verantwortung sowie die Langlebigkeit der Produkte eine zentrale Rolle. Parallel zur Erstellung des Nachhaltigkeitsberichts hat der E-Bike-Produzent eine Erklärung beim Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) abgegeben.

„Mit der Veröffentlichung unseres ersten Nachhaltigkeitsberichts möchten wir nicht nur auf eigene Erfolge aufmerksam machen, sondern unterstreichen, dass wir Teil einer Bewegung für nachhaltigeres Wirtschaften in der Branche sind und gleichzeitig anderen Mut machen, anzufangen. Nachhaltigkeit ist unsere gemeinsame Aufgabe“, so Mirjam Van Coillie, Geschäftsführerin bei Kalkhoff.

Lies den gesamten Nachhaltigkeitsbericht auf der Kalkhoff-Website: www.kalkhoff-bikes.com/de_de/ueber-kalkhoff/ nachhaltigkeit-und-corporate-social-responsibility

Anschrift des Autors: Kalkhoff Werke GmbH Europa-Allee 26 49685 Emstek

Web-Wegweiser: https://www.kalkhoff-bikes.com/de_de/homepage

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Fotos: Kalkhoff Werke GmbH

Nachhaltigkeit systematisch in den Schulalltag integriert

Wann ist der richtige Zeitpunkt, Kinder mit Nachhaltigkeitsthemen vertraut zu machen?

Und welche Rolle kann dabei der Schulunterricht spielen? Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg nimmt Stellung.

Interview: Claus Spitzer-Ewersmann

Frau Ministerin, wie findet sich das Thema „Nachhaltigkeit“ in den Lehrplänen der niedersächsischen Schulen wieder?

Julia Willie Hamburg: Nachhaltigkeit ist ein Thema, das unsere Kinder und Jugendlichen nicht nur bewegt, sondern auch direkt betrifft. Durch frühzeitige Bildung rund um das Thema Nachhaltigkeit lernen Kinder und Jugendliche, verantwortungsvoll mit Ressourcen umzugehen und nachhaltige Entscheidungen zu treffen. Mit dem Erlass „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) wird seit 2021 sichergestellt, dass Nachhaltigkeit systematisch in den Schulalltag integriert wird. Uns geht es darum, zukunftsfähiges und transformatives Denken und Handeln in der globalisierten Gesellschaft im Sinne der Generationengerechtigkeit zu fördern. Schülerinnen und Schüler sollen verstehen, welche Auswirkungen ihr eigenes Handeln auf die Welt hat, kritisch hinterfragen und aktiv mitgestalten können. Dabei verfolgt der Erlass einen ganzheitlichen Ansatz: Themen wie Umweltschutz, Klimaschutz und das verantwortungsvolle Handeln in einer globalen Gesellschaft können so immer wieder in Unterrichtsfächern aufgegriffen, gesondert in Projekten beleuchtet werden und spielen im Schulleben eine wichtige Rolle.

Niedersachsens Kulturministerin

Julia Willie Hamburg

Wäre es sinnvoll, ein eigenes Unterrichtsfach zu diesem Themenkomplex einzuführen?

Hamburg: Schule bedeutet heute weit mehr als nur die Vermittlung von Fachwissen. Wir möchten junge Menschen dazu befähigen, ihr Leben selbstbestimmt, verantwortungsbewusst und aktiv mitzugestalten. Nachhaltigkeit ist dafür ein zentrales Thema – und deshalb bereits fächerübergreifend im Unterricht verankert. Statt ein eigenes Fach einzuführen, setzen wir darauf, dass Nachhaltigkeit in vielen verschiedenen Fächern und Kontexten eine Rolle spielt. Durch den BNE-Erlass haben Schulen die Möglichkeit, ihre Unterrichtsgestaltung flexibel anzupassen, so dass freiere Lernräume entstehen, in denen Schülerinnen und Schüler verstärkt Selbstwirksamkeitserfahrungen machen können. Dadurch kann Nachhaltigkeit mit unterschiedlichen Aspekten praxisnah vermittelt werden - in allen Unterrichtsfächern unter der Berücksichtigung unterschiedlicher Perspektiven.

Gab es – vielleicht auch in anderen Bundesländern – bereits entsprechende Versuche?

Die 1986 in Hannover geborene Julia Willie Hamburg ist seit November 2022 niedersächsische Kultusministerin und stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes. Die Politikerin ist Mitglied von Bündnis 90/Die Grünen. „Schülerinnen und Schüler sollen verstehen, welche Auswirkungen ihr eigenes Handeln auf die Welt hat, kritisch hinterfragen und aktiv mitgestalten können.“

Können Sie ein Beispiel nennen?

Hamburg: Ein Beispiel für Nachhaltigkeit im Unterricht ist das Projekt und Schulnetzwerk „Internationale Nachhaltigkeitsschule/Umweltschule in Europa“, bei dem bereits 449 Schulen in Niedersachsen für ihr Engagement im Bereich der Nachhaltigkeit ausgezeichnet wurden. So wollen wir Kinder befähigen, sich auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten. Auch an den berufsbildenden Schulen ist „Berufliche Bildung für nachhaltige Entwicklung (BBNE)“ ein fester Bestandteil des Unterrichts. Dabei werden sowohl die Standardberufsbildposition „Umweltschutz und Nachhaltigkeit“ als auch das Konzept eines ganzheitlich nachhaltigen Lernorts berücksichtigt – von der energetischen Sanierung der Schulgebäude bis hin zu umweltfreundlicher Mobilität. So entsteht eine Bildungskette, die Nachhaltigkeit umfassend integriert.

Hamburg: Eine wichtige Barriere ist die psychologische Distanz: die Vorstellung, die Klimakrise sei weit weg. Klimagefühle wie Angst oder Hilflosigkeit und soziale Ablehnung, die wir wegen unseres klimafreundlichen Handelns erfahren können, sind auch von Bedeutung. Außerdem muss die Intentions-Verhaltens-Lücke überbrückt werden. Das meint die Kluft zwischen Absicht und Handeln, umgangssprachlich gesagt: den inneren Schweinehund.

Ab welchem Alter ist es sinnvoll, Schulkindern Nachhaltigkeitsthemen näherzubringen?

Hamburg: Wie schon erwähnt, ist die Sensibilisierung für das Thema Nachhaltigkeit bereits in jungen Jahren sinnvoll. Denn Kinder sind von Natur aus neugierig und offen für Neues – das ist die beste Voraussetzung, um ihnen auch spielerisch den respektvollen Umgang mit Natur und Tieren oder kleine Projekte zum Wassersparen, näherzubringen. All das fördert ein Bewusstsein für verantwortungsvolles Handeln.

Umweltschule in Europa

Gymnasium Antonianum Vechta

Von Alke zur Mühlen

Das Gymnasium Antonianum Vechta wurde 2024 erneut als „Umweltschule in Europa – Internationale Nachhaltigkeitsschule“ ausgezeichnet. Diese Rezertifizierung honoriert das anhaltende Engagement der Schulgemeinschaft für Umweltschutz und nachhaltige Bildung. Die Internationalen Nachhaltigkeitsschulen/Umweltschulen sind heute das größte und mit 30 Jahren älteste niedersächsische Projekt und Schulnetzwerk im Bereich der Nachhaltigkeitsarbeit (BNE). Für das Zertifikat setzen Schulen über zwei Jahre hinweg nachhaltige Projekte um und ergreifen schulgestaltende Maßnahmen. Sie stärken das Umweltbewusstsein der Gemeinschaft, verbessern die Schulqualität und ermöglichen eine internationale Vernetzung.

Nachhaltigkeit als gelebte Schulkultur

Bereits im Jahr 2022 erhielt das Antonianum Vechta die begehrte Auszeichnung als Umweltschule für den Projektzeitraum 2019-2022 und setzte direkt zur Wiederholung an. Mit Erfolg. Schulleiterin Frau Wenzel und die BNE-Ansprechpartnerin Frau Hartmann nahmen im September 2024 im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung in Cloppenburg die Rezertifizierungs-Urkunde entgegen. Der Lohn einer ganzen Reihe von Projekten. Den verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt, der eigenen Person und den Mitmenschen hat sich das Gymnasium Antonianum

Vechta längst in die Schulcharta geschrieben – und lebt diese Werte auch. 2020 wurde das Engagement mit dem Deutschen Klimapreis der Allianz Umweltstiftung ausgezeichnet. Damals wurden im Rahmen von Projekttagen 41 Initiativen zur Nachhaltigkeit realisiert, darunter Baumpflanzungen, Untersuchungen zu Elektromobilität und nachhaltiges Kochen. Mit der Siegprämie schaffte die Schule eine Fahrrad-Service-Station an, die rund um die Uhr zur Verfügung steht. Ein weiterer Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Zukunft. Die Gründung einer Schülerfirma, die eine Fahrradwerkstatt betreibt, war der nächste.

Breites Spektrum an Umweltprojekten

Beim World Cleanup Day, in Filmprojekten, oder im Dialog mit regionalen Unternehmer:innen – das Gymnasium Antonianum sensibilisiert auf verschiedene Arten für Umweltfragen. Auf dem Schulhof, wenn der Einfluss invasiver Arten untersucht wird, oder bei Ausflügen auf den Spuren lokaler Wärme- und Energieversorgung. Ein tolles Gemeinschaftserlebnis: Beim Schulradeln räumte die Schule 2024 gleich in zwei Kategorien ab: „meiste Teilnehmende“ und „gefahrene Kilometer“.

Mit seiner nachhaltigen Vision ist das Antonianum Vechta, das älteste Gymnasium im Oldenburger Münsterland, ein Vorbild für alle Bildungseinrichtungen, die sich aktiv für eine lebenswerte Zukunft einsetzen wollen.

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Wir glauben, dass es wichtig ist, dass jedes Produkt, das wir produzieren recyclebar ist.

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Kreislaufwirtschaft zum Anfassen

Pöppelmann Zukunftsmobil

Von Alke zur Mühlen

Recycling, Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung greifbar machen, das ist das Ziel des Pöppelmann Zukunftsmobils.

Auszubildende des weltweit agierenden Lohner Kunststoffverarbeiters Pöppelmann kommen damit an Schulen. Was immer im Fokus steht: das Mitmachen.

2018 wurde das Projekt Zukunftsmobil in Lohne ins Leben gerufen. „Das Thema Nachhaltigkeit war damals noch nicht so stark in den Lehrplänen der Schulen verankert wie heute“, erinnert sich Frank Lammers vom Pöppelmann-Personalmarketing. „Es wurde über die Jahre aber immer stärker.“ Bis zu 30 Anfragen jährlich gibt es für das Zukunftsmobil inzwischen. „Bei Projekttagen oder Projektwochen zum Thema sind wir oft mit unseren Geräten vor Ort“, berichtet Frank Lammers. „Einige Schulen verbinden ihre Projekttage aber auch mit Ausflügen und besuchen uns in der Dauerausstellung vom Zukunftsmobil, die wir in unserem Ausbildungszentrum verortet haben.“

Wissen macht Schule

Die vier Stationen zum Materialkreislauf, die das Team mitbringt, kommen besonders gut an. „Die Möglichkeit, die einzelnen Arbeitsschritte beim Kunststoffrecycling selbst mit Handarbeit durchzuführen, ist für die Schülerinnen und Schüler sehr interessant und

aufregend“, berichtet Frank Lammers. „Vor allem die Spritzpresse, mit der ‘am Ende’ – eigentlich ist es natürlich ein Kreislauf – ein neues Produkt hergestellt wird, kommt gut an. Wir benutzen in der Regel eine Form, die einen kleinen Kreisel produziert, den die Kinder im Anschluss natürlich behalten dürfen.“ Viele Praxisbeispiele und moderne Lernmaterialien runden die Workshops ab. Für die Schulen besonders attraktiv: die Einsätze des Zukunftsmobils sind kostenlos.

Begeisterung über Schulen hinaus

Betreut wird das Zukunftsmobil bei Pöppelmann von wechselnden aktuellen Auszubildenden. Das Team durfte im letzten Jahr sogar auf der IdeenExpo den Stand der IHK Deutschland für drei Tage verstärken. Auf Europas größtem Jugendevent für Technik und Naturwissenschaft waren die Mitmachstationen aus Lohne heiß begehrt. Ebenso wie bei der „Forscherwoche“, die alle zwei Jahre in Zusammenarbeit mit dem Industriemuseum Lohne durchgeführt wird. „Das Museum wird eine Woche lang für Hunderte von Schülerinnen und Schülern zum außerschulischen Lernort“, freut sich Frank Lammers. Aber auch firmenintern ist das engagierte Team im Einsatz. „Erstmals schult das Zukunftsmobil in diesem Jahr auch Mitarbeitende, die bisher wenig mit dem Thema zu tun hatten oder sich noch unsicher fühlen.“ Eine runde Sache.

Foto:
Poeppelmann

Wie das Klimaschutzmanagement die Zukunft prägt

Womit beschäftigen sich eigentlich lokale Klimaschutzmanagerinnen und -manager?

Diese und weitere Fragen stellen wir Juliane Gentner (Cloppenburg), Alexander Kunz (Vechta) und Sandra Metzger (Lohne).

Interview: Claus Spitzer-Ewersmann

Worin bestehen Ihre wichtigsten Aufgaben als Klimaschutzmanagerin?

Sandra Mezger: Als Klimaschutzmanagerin der Stadt Lohne initiiere ich möglichst viele lokale Maßnahmen zur CO2-Reduktion. Ich arbeite eng mit mehreren Abteilungen im Rathaus, etwa der Stadtplanung, der Liegenschaftsabteilung und dem Bauamt, zusammen, um Projekte in den Bereichen Energie effizienz und erneuerbare Energien im Gebäudebereich sowie die kommunale Wärmeplanung im Stadtgebiet zu realisieren. Ein weiterer zentraler Bestandteil meiner Arbeit ist, die erzielten Fortschritte deutlich zu machen und verfügbare Fördergelder für Klimaschutzprojekte zu nutzen.

Alexander Kunz: Meine Aufgaben umfassen die strategische Entwicklung und Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen in der Stadt Vechta. Dazu gehören insbesondere die kommunale Wärmeplanung, der Ausbau erneuerbarer Energien, Maßnahmen zur Energieeinsparung in der Verwaltung sowie Projekte zur Förderung klimafreundlicher Mobilität. Ein zentraler Aspekt ist zudem die Einbindung und Beratung von Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen, um den Klimaschutz gemeinsam voranzutreiben.

Juliane Gentner: Die Stadt Cloppenburg hat 2023 die Fortschreibung des integrierten Klimaschutzkonzepts beschlossen. Anhand der Zielsetzung der Treibhausgasneutralität bis 2040 wurde ein umfassender Maßnahmenkatalog erarbeitet, an dessen Umsetzung wir arbeiten. Da die Aufgaben von verschiedenen Bereichen innerhalb der Verwaltung bearbeitet werden, ist das Klimaschutzmanagement für die Koordination und das Monitoring zuständig. Auch die Erarbeitung von Konzepten, die Organisation von Veranstaltungen und Öffentlichkeitsarbeit gehören zu meinen Aufgaben.

Welches Thema liegt Ihnen besonders am Herzen?

Gentner: Wir stehen vor der dringenden Aufgabe, unsere Wärmeversorgung auf erneuerbare Energien umzustellen – aus Gründen des Klimaschutzes, aber auch um unabhängig von Energieimporten zu sein und die Versorgung stabil und preisgünstig zu halten. Durch die kommunale Wärme planung wissen wir, dass die aktuelle Versorgung in Cloppenburg zum überwiegenden Teil noch auf fossilen Energieträgern beruht. Ich sehe hier enormen Handlungsbedarf und einen der größten Hebel zur Senkung der Treib hausgasemissionen unserer Stadt.

mit Veränderungen einhergehen. Hier ist es besonders wichtig, transparent zu kommunizieren und gemeinsam tragfähige Lösungen zu entwickeln.

Mezger: Ein Thema, das mir besonders am Herzen liegt, ist die Nutzung klimafreundlicher Technologien für die städtische Infrastruktur. Die Umstellung auf nachhaltige Lösungen wie Elektromobilität und Wärmepumpen ist entscheidend für die Reduktion der CO2-Emissionen und die Verbesserung der Lebensqualität für künftige Generationen. Die energetische Sanierung der Sporthalle am Amasyaweg aus dem Jahr 1970 durch Umstellung auf erneuerbare Energien (Geothermie) ist ein gutes Beispiel. Im Rahmen des niedersächsischen Wettbewerbs „Klima kommunal“ wurde dieses Sanierungsprojekt 2024 als Klimaschutz-Leuchtturm ausgezeichnet. Es geht darum, klimafreundliche Technologien einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen und vorhandene Bedenken und das fehlende Vertrauen durch gute Beispiele abzubauen.

Kunz: Es gibt für mich kein einzelnes Thema, das ich bevorzuge –gerade die Breite des Themenfeldes macht meinen Job so spannend. Klimaschutz umfasst viele unterschiedliche Aspekte, von Energie und Mobilität über Stadtentwicklung bis hin zu Bewusstseinsbildung und Beteiligung. Diese Vielseitigkeit ermöglicht es, mit verschiedenen Akteuren zusammenzuarbeiten und immer wieder neue Lösungsansätze zu entwickeln, was die Arbeit besonders abwechslungsreich und wirkungsvoll macht.

Wie ist die Resonanz auf Ihre Tätigkeit?

Kunz: Die Resonanz ist insgesamt positiv. Das Bewusstsein für Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung wächst stetig. Viele Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen sowie lokale Akteure suchen aktiv nach Möglichkeiten, sich einzubringen. Gleichzeitig gibt es Herausforderungen, da Klimaschutzmaßnahmen oft

Gentner: Vor kurzem habe ich eine Bürgerinformationsveranstaltung zur Wärmewende organisiert, die außerordentlich gut besucht war. Auch das anschließende Feedback war zum größten Teil sehr positiv. Daraus schließe ich, dass Informationsbedarf besteht und Angebote gerne wahrgenommen werden. Dies gilt auch für andere Themen, etwa wenn es darum geht, Menschen fürs Radfahren zu begeistern. Das jährlich stattfindende „Stadtradeln“ wird mit jeweils mehreren Hundert Teilnehmenden gut angenommen, letztes Jahr kamen wir sogar erstmals auf über 1.000 aktiv Radelnde.

Mezger: Die Resonanz auf meine Arbeit als Klimaschutzmanagerin ist sehr positiv. Es gibt sowohl auf der politischen Ebene als auch bei den Bürgern ein wachsendes Interesse an nachhaltigen Lösungen. Besonders erfreulich ist, dass viele Unternehmen und Bürger der Stadt aktiv in Klimaschutzprojekte involviert sind und bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Natürlich gibt es auch Herausforderungen, wie etwa die Integration innovativer Ideen in bestehende Strukturen oder die Überwindung von Widerständen, sobald sich Veränderungen klar abzeichnen. Doch insgesamt haben sich in den letzten fünf Jahren deutliche Fortschritte bei der Energieeinsprung und dem Ausbau erneuerbarer Energien abgezeichnet. Die Unterstützung von Rat und Verwaltung ist dabei ein wichtiger Baustein für den Erfolg.

Foto:StadtCloppenburg

Zwei sind stärker als einer

Engagement der Landkreise

Von Claus Spitzer-Ewersmann

Wie die 23 Städte und Gemeinden im Oldenburger Münsterland verstärken auch die Landkreise Cloppenburg und Vechta ihr Engagement für den Klimaschutz. Jeder für sich, aber auch gemeinsam.

In der Region sind weit über hundert Landschafts- und Naturschutzgebiete registriert – von den Ahlhorner Fischteichen bis zur Westlichen Dümmerniederung. Dass all diese Areale seit langem großflächig unter Schutz gestellt sind, dient der Bewahrung wertvoller Ökosysteme und landschaftlicher Besonderheiten.

85 Prozent Reduktion bis 2045

Blicken wir zunächst in den Landkreis Cloppenburg. Hier wird in enger Abstimmung mit den einzelnen Städten und Gemeinden eine Reduzierung des Schadstoffausstoßes um 85 Prozent bis 2045 gegenüber dem Referenzjahr 1990 angestrebt. Wo das geschehen soll, zeigt eine Untersuchung von 2019. Danach verursacht der Industriesektor mit 35 Prozent die Hauptlast der Emissionen, gefolgt von den Bereichen Verkehr (32 %) und Privathaushalte (21 %).

Beispiel Verkehr: Um den Wert zu verringern, nennt das Klimaschutzkonzept fünf Zwischenziele. So soll die Digitalisierung dazu beitragen, die Pkw-Nutzung von 2020 bis 2030 um zehn Prozent zu reduzieren. Die Zahl der Fahrgäste im öffentlichen Personennahverkehr soll sich verdoppeln. Zudem wird das Fahrrad immer wichtiger. Gewünscht ist, dass jeder vierte Weg damit zurückgelegt wird. Schließlich soll auch der Güterverkehr mehr und mehr klimaneutral ablaufen. Zusammengerechnet ließe sich mit diesen Maßnahmen im Verkehrssektor der CO₂-Ausstoß um schätzungsweise 35 Prozent verringern.

Fahrplan zur CO₂-Einsparung

Im Landkreis Vechta liegt ein Klimafolgenanpassungskonzept vor, das Risiken wie Hitzewellen und Dürreperioden, Starkregen und Überschwemmungen berücksichtigt und lokale Lösungsansätze bietet. Zudem wird an einem integrierten Klimaschutzkonzept gearbeitet. Und das geht sogar über die gesetzlichen Vorgaben hinaus. Eigentlich

müsste der Landkreis nur ein Konzept für die Verwaltung und ihre Liegenschaften vorlegen. Doch die Mitarbeiter im Kreishaus setzten das Konzept gleich für das gesamte Kreisgebiet auf – und zwar freiwillig. So soll ein Fahrplan mit konkreten Ideen entstehen, wo und wie Treibhausgasemissionen eingespart werden können. Neben diesen Konzepten wendet sich der Landkreis einem der wichtigsten natürlichen Klimaschützer zu: den Mooren. In den nächsten Monaten soll ein völlig neues Moorkataster entstehen. Die bisherigen Daten wurden zum Teil vor über 50 Jahren erhoben und gelten als veraltet. Um Projekte wie etwa Wiedervernässungen zu planen, braucht es daher eine neue Kartierung über Moortypen und -strukturen sowie die Mächtigkeit der kohlenstoffreichen Böden. Thematisch verwandt mit dem Kataster ist der Arbeitskreis „Großes Moor“, den die Vechtaer Verwaltung gemeinsam mit dem Landkreis Osnabrück ins Leben gerufen hat.

Leben. Natur. Vielfalt.

Ein weiteres Beispiel für ökologische Nachhaltigkeit ist das Projekt „Vielfalt in Geest und Moor“, an dem vier Landkreise gemeinsam arbeiten: Vechta und Cloppenburg, Oldenburg und Emsland. Als Teil des Bundesprogramms „leben.natur.vielfalt“ soll das Bewusstsein für den Artenreichtum im Projektgebiet geschärft und neuer, ökologisch hochwertiger Lebensraum für seltene Tiere und Pflanzen geschaffen werden.

Aber nicht nur hier kooperiert der Landkreis mit weiteren Stakeholdern. Auch für den nachhaltigen Umgang mit der kostbaren Ressource Wasser werden unterschiedliche Partner und Unterstützer ins Boot geholt. So vereint das „Netzwerk Wasser 3.0“ Vertreter von OOWV, Kreislandvolk, Forstamt, Naturschutzbund und vielen weiteren Akteuren. Das gemeinsame Ziel: Wasserknappheit vorbeugen, Risiken durch Stoffeinträge begrenzen und ein nachhaltiges Gewässermanagement etablieren. All das zeigt: Für mehr Nachhaltigkeit engagieren sich in den Landkreisen Cloppenburg und Vechta zahlreiche Player auf vielen Ebenen.

Nachhaltiges Wirtschaften ist das Gebot der Stunde

Die Nachhaltigkeitsstrategie der Zerhusen Kartonagen GmbH, als bedeutender Akteur der Zukunftsbranche, ist menschlich, verlässlich und ökologisch ausgerichtet.

Das mittelständische Familienunternehmen Zerhusen Kartonagen GmbH mit Sitz im niedersächsischen Damme wurde 1987 gegründet und hat sich zu einem der größten Wellpappenverarbeiter Deutschlands entwickelt. Das Unternehmen fühlt sich seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, der Region sowie der Umwelt verpflichtet und ist in jeder Geschäftsbeziehung ein verlässlicher Partner.

Zu Recht steigen die Erwartungen der Gesellschaft an verantwortungsvolles und nachhaltiges Wirtschaften. Zerhusen Kartonagen versteht Nachhaltigkeit als gesamtgesellschaftliche Verantwortung und hat sie fest in allen Unternehmensbereichen verankert – von der Beschaffung über Produktion und Vertrieb bis hin zum Personalwesen und darüber hinaus.

Unsere Mitarbeitenden sind das Herzstück unseres Betriebes und der Grundstein für den Erfolg. Sie liegen uns sehr am Herzen, schließlich sind sie es, die die Firma ‚leben‘ und letztlich Zerhusen sind! Roland Zerhusen

MENSCHLICH – VERLÄSSLICH – ÖKOLOGISCH

Diese Leitlinien bilden das Fundament der Nachhaltigkeitsstrategie der Zerhusen Kartonagen GmbH. Sie dienen als Orientierung, um kontinuierlich an Verbesserungen zu arbeiten und langfristig Verantwortung zu übernehmen – für Menschen, Umwelt und Zukunft.

Unser vollständiger CSR-Bericht mit konkreten Zielsetzungen und Hintergrundinformationen steht auf unserer Website zum Download bereit:

Geschäftsführung (v. links): Robert Zerhusen (Technik), Linda Stärk (Verwaltung) u. Roland Zerhusen

Chancen sehen!

Agrar- und Ernährungswirtschaft

Das Oldenburger Münsterland verdankt der Agrar- und Ernährungswirtschaft einen großen Teil seines Wohlstands. Angesichts des Klimawandels muss aber auch diese erfolgreiche Branche umdenken. Was die Unternehmen bereits leisten oder vorhaben, schreiben sie in ihren Nachhaltigkeitsberichten. Auf stolzen 68 Seiten präsentierte die Big Dutchman AG 2024 eine geballte Ladung Fakten zum Thema Nachhaltigkeit. Mit dem ersten Nachhaltigkeitsbericht in seiner 85-jährigen Geschichte zeigte das Unternehmen auf, durch welche Ideen und Strategien es seinen CO2-Fußabdruck reduziert. Auch andere Unternehmen aus dem Oldenburger Münsterland zögern nicht, sich zu nachhaltigem Handeln zu bekennen. Die Firma Wernsing Feinkost etwa veröffentlichte ihren ersten Report unter dem Titel „Nachhaltig wirtschaften – Zukunft gestalten“ bereits im Frühjahr 2020, die Goldschmaus Gruppe zog im folgenden Jahr nach.

Neue Geschäftsmodelle entwickeln

Unternehmen müssen ausführliche Informationen zu Umwelt-, Sozialund Governance-Themen liefern, wenn sie mehr als 250 Mitarbeitende beschäftigen und entweder einen Jahresumsatz von mehr als 40 Millionen Euro oder eine Bilanzsumme von mehr als 20 Millionen Euro erreichen. Das ist im Oldenburger Münsterland nicht selten der Fall, insbesondere in der Agrar- und Ernährungswirtschaft. Die Branche, die in der Vergangenheit häufig Kritik und Anfeindungen ausgesetzt

war, sieht Nachhaltigkeitsberichte als gute Möglichkeit gegenzusteuern und etwas für ihren Ruf zu tun.

Bei Big Dutchman hat man die Chance, die sich damit bietet, erkannt. „Wir betrachten Nachhaltigkeit als inhärenten Bestandteil unserer täglichen Arbeit“, sagt Managerin Dr. Lina von Fricken. „Für mich selbst bedeutet dies vor allem, die Kolleginnen und Kollegen aus den unterschiedlichen Bereichen bei diversen Nachhaltigkeitsprojekten zu unterstützen.“ Von Fricken bedauert es, dass die Forderung nach Nachhaltigkeit oft „als Behinderung, als Einschränkung bei wirtschaftlichen Aktivitäten“ gesehen wird. Andere Länder seien da schon weiter: „Dort sieht man mehr die Chancen, die sich ergeben. Anders formuliert: Dort überlegt sich die Wirtschaft, wie man neue Geschäftsmodelle entwickelt, die Lösungen für mehr Nachhaltigkeit bieten.“

Herausforderungen annehmen

Auch die Goldschmaus Gruppe beherzigt diese Herangehensweise. „Die nächsten Jahre werden uns vor Herausforderungen stellen, die wir gern annehmen und meistern möchten“, betont Geschäftsführer Tobias Flerlage im Bericht des Böseler Unternehmens. „Klima und Ressourcenschutz, nachhaltige Prozesse, Logistikoptimierung, tiefere Wertschöpfung der Produkte, höhere Haltungsstufen, nachhaltigere Verpackung und Leergutträger werden große Themen sein.“ Man sei sich bewusst, eine „große soziale Verantwortung entlang der Wertschöpfungskette“ zu tragen.

Nachhaltige Federverarbeitung

Gänsehof Tapphorn

Als Traditionsunternehmen züchtet der Gänsehof Tapphorn in Lohne bereits seit 1968 eigenes Geflügel. Besonderen Wert legt der Familienbetrieb, der im Jahr 2009 von Iris und Sascha Tapphorn übernommen wurde und nun in zweiter Generation geführt wird, auf Tierwohl und Nachhaltigkeit.

Mehrere Tausend glückliche Gänse leben auf dem Hof der Familie Tapphorn. Damit es den Tieren an nichts mangelt, haben sie von ihren großzügigen Stallungen aus Zugang zu grünen Weiden und zahlreichen Futterstellen und Tränken. Eine artgerechte Haltung hat für Iris Tapphorn höchste Priorität, denn die Gänse sind das Herzstück des Unternehmens. Mit einer eigenen Brüterei, Zucht und Schlachterei sowie dem Kükenverkauf, der Mast und der Federverarbeitung deckt der professionelle Betrieb für Gänsehaltung die gesamte Wertschöpfungskette an tierischen Produkten ab.

Beflügelte Handarbeit

Neben dem hochwertigen Fleisch der Tapphorn-Gänse, das vorrangig zu Sankt Martin und Weihnachten verkauft wird, spielen die Federn der Tiere eine große Rolle auf dem Hof. Die flauschigen Decken und Kissen, die im liebevoll eingerichteten Hofladen neben Tapphorns Schnatterschnaps, einem Eierlikör aus Gänseeiern, verkauft werden, sind ausschließlich mit den eigenen Daunen gefüllt.

Die Federn werden den geschlachteten Tieren von Hand entfernt und anschließend mit biologisch abbaubaren Reinigungsmitteln gewaschen. Heißer Dampf und UV-Licht desinfizieren die feinen Daunen, bevor diese in Apfelessig gespült werden. Chemische Zusätze sind dank des hohen Qualitätsanspruchs des Hofs nicht notwendig, denn die Tapphorn-Gänse sind für ihre gute Gesundheit und Hygiene bekannt. Die schonende Verarbeitung in Kombination mit der von Natur aus hohen Güte der Federn sorgt dafür, dass die Federbetten und Kissen vom Hof Tapphorn eine besonders lange Lebensdauer aufweisen.

Frische Betten aus fremden Federn

Doch auch, wer nicht in ein neues Federbett investieren möchte, wird auf dem Gänsehof Tapphorn gut beraten. Ganz im Sinne des Upcyclings bietet das Traditionsunternehmen die Reinigung oder Aufwertung von gebrauchten Daunenkissen und -decken an. Mit speziellen Waschmitteln, natürlich auch ökologisch, werden die alten Federn in kaltem Wasser gewaschen und anschließend mittels UV-Licht von Bakterien und Viren befreit. Auf Wunsch werden die Bettwaren schließlich mit Tapphorn-Daunen aufgefüllt und so wieder kuschelig weich gemacht. Ein praktischer Service, der den Nachhaltigkeitsgedanken der Region stärkt.

Foto: Giese, erstellt mit KI midjourney

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Die Gemeinde Bösel ist ihrer Zeit voraus

Regionale Wärmeplanung

Von Alke zur Mühlen

Bis Mitte 2028 müssen Kommunen mit weniger als 100.001 Einwohner:innen ihre Wärmeplanung auf Dekarbonisierung ausgerichtet haben. Das Ziel: Niedersachsen soll sich bis 2040 klimaneutral mit Wärme versorgen. Die Gemeinde Bösel ist ihrer Zeit voraus und hat bereits konkrete Maßnahmen im Blick. Erdgas ist derzeit der wichtigste Energieträger in Bösel, wie eine Bestandsanalyse ergeben hat. Außerdem gibt es ein großes Sanierungspotenzial. Etwa die Hälfte der Wohngebäude in der Gemeinde wurde vor 1979 errichtet, viele sind unzureichend gedämmt. Zudem ist knapp ein Drittel der Heizungsanlagen älter als 20 Jahre. Diese und noch mehr Zahlen wurden mithilfe eines „digitalen Zwillings“ der Gemeinde erhoben. Das Rechenmodell bildet den Ort ab und hilft bei der Planung, wie sich künftig wo in der Gemeinde am besten Wärme produzieren lässt. EWE Netz hat die Bestandsaufnahme und Analyse im Auftrag der Gemeinde Bösel durchgeführt und Anfang 2025 die Ergebnisse in einer Ausschusssitzung präsentiert.

Stellschrauben identifiziert

Fünf konkrete Maßnahmen sollen nun in den nächsten Jahren umgesetzt werden. Eine davon: der Ausbau des Wärmenetzes im Böseler Ortskern. Schon seit 2011 werden unter anderem Schulen, das Schwimmbad und das Rathaus von einer örtlichen Biogasanlage versorgt. Eine Studie soll die Erweiterungsmöglichkeiten

und die künftige Energiequelle konkretisieren. Darüber hinaus ist ein neues Wärmenetz in Petersdorf geplant, Kita und Grundschule sollen angebunden werden. Auch zwei Gewerbegebiete wurden als geeignet für Wärmenetze identifiziert, jedoch nicht priorisiert. Mit Blick auf den Sanierungsstau in Wohngebäuden rückt die Beratung der Bürger:innen in den Fokus. Die Daten des „digitalen Zwillings“ können auch hier bei der Auswahl geeigneter regenerativer Heizsysteme helfen. Außerdem gilt es, über kosteneffiziente Sanierungsmethoden und Fördermöglichkeiten zu informieren. Geprüft wird ebenfalls, ob durch das Ausweisen von Sanierungsgebieten gezielte Förderungen oder steuerliche Vorteile ermöglicht werden können. Zudem sollen externe Akteure bei Projekten zur Dekarbonisierung der Wärmeversorgung unterstützt werden.

Gemeinsam in die Zukunft

Das frühzeitige Angehen der kommunalen Wärmeplanung hat Bösel eine solide Grundlage verschafft, auf der die anstehenden Maßnahmen strategisch und zukunftssicher umgesetzt werden können. Die nächste Herausforderung ist die finanzielle Machbarkeit. Die Gemeinde will gemeinsam mit allen Beteiligten priorisieren. Denn der Bund habe zwar die Aufgabe an die Gemeinden übertragen, sie aber nicht finanziert. Dennoch will Bösel Vorreiter bleiben und seinen Bürger:innen sowie Unternehmen frühzeitig Planungssicherheit geben.

Ein neuer Leuchtturm der Region

Nachhaltigkeitsnetzwerk

Von Erfahrungen anderer profitieren und eigene weitergeben, Ideen austauschen und Synergien nutzen: Das ist das Prinzip von Netzwerken. Das gilt auch und sogar ganz besonders für das Netzwerk „Transformation und Nachhaltigkeit im Oldenburger Münsterland“.

Lena Hollinden und Kimberly Kienitz waren überrascht. Ende 2020 hatten die beiden Studentinnen mit einem insgesamt siebenköpfigen Team Unternehmen aus den Landkreisen Cloppenburg und Vechta Unternehmen um ihre Beteiligung an einer Umfrage gebeten. „Transformation und ökonomische Nachhaltigkeit im Oldenburger Münsterland“ lautete der Titel der Studie der Privaten Hochschule für Wirtschaft und Technik Vechta/Diepholz (PHWT). Am Ende beteiligten sich 112 Unternehmen. „Darüber haben wir uns natürlich sehr gefreut. Es zeigt das große Interesse der Unternehmen an den Ergebnissen einer solchen Studie“, so die Projektleiterinnen.

Auf die Tagesordnung gerückt

Ihre Arbeit lieferte so etwas wie die Initialzündung für ein Netzwerk, dem inzwischen so gut wie alle wichtigen Unternehmen der Region angehören. Ihr gemeinsames Thema: Nachhaltigkeit. „Das Netzwerk bietet Stärke durch Kooperation“, sagt Barbara Wagner, Geschäftsführerin von Wagner CSR. Das Büro aus Mühlen entwickelt Nachhaltigkeits- und Kommunikationsstrategien für Unternehmen, Verbände, Vereine und Organisationen und bildet so etwas wie das strategische Rückgrat des Netzwerks. „Als wir 2017 gestartet sind, stand das Thema

Nachhaltigkeit hier in der Region bei vielen Unternehmen noch nicht auf der Tagesordnung“, weiß Wagner zu berichten. Mittlerweile ist das anders. Zum Auftakttreffen des Netzwerks „Transformation und Nachhaltigkeit im Oldenburger Münsterland“ erschienen im Herbst 2022 gleich mehr als 150 Vertreterinnen und Vertreter von Unternehmen. „Das beweist, wie sehr das Thema inzwischen auch in unserer Region angekommen ist und gelebt wird”, freute sich Jan Kreienborg, Geschäftsführer des Verbunds Oldenburger Münsterland, über die rege Teilnahme.

Veränderungen positiv gestalten

Beim insgesamt dritten Meeting im September 2024 machte auch die Politik deutlich, welche Rolle Nachhaltigkeit bei der weiteren Entwicklung des Oldenburger Münsterlands haben werde. „Unsere Chance liegt darin, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit zu verbinden, unser vorhandenes Know-how zu nutzen und Veränderungen positiv zu gestalten“, bekräftigte der Landrat des Landkreises Vechta Tobias Gerdesmeyer. Sein Amtskollege Johann Wimberg, Landrat des Kreises Cloppenburg, ergänzte: „An diesem Thema kommt niemand mehr vorbei. Die Wirtschaftskraft in der Region ist da. Jetzt muss und kann jeder für sich etwas daraus entwickeln.“ Die Landkreise würden deshalb für die heimischen Unternehmen auf ihrem Weg zur Transformation Angebote schaffen und Hilfestellungen leisten.

Fest steht: Das Netzwerk kann ein Leuchtturm für die starke Wirtschaftsregion sein und zu ihrer positiven Imagebildung beitragen.

Wir unterstützen weltweit die Produktion CO2-neutraler Eier

Seit über 80 Jahren stehen wir für Innovationen in der Landwirtschaft. Als Partner unserer Kunden entwickeln wir nachhaltige Lösungen für die Versorgung der Weltbevölkerung mit Nahrungsmitteln. Und fördern etwa die CO2-neutrale Produktion von Eiern in den USA.

Unser US-Kollege Bryant arbeitet seit 15 Jahren für Big Dutchman. Neben ihm die Farmmanager Shania und Clayton.

Neues Leben für alte Kleidung?

Nachhaltigkeit in der Modeindustrie

Fast Fashion ist ein echtes Problem. Das haben mittlerweile die meisten Verbraucher:innen erkannt. Um trotzdem regelmäßig „neue“ Kleidung im Schrank zu haben, kaufen daher viele secondhand. Gebrauchte Textilien gibt es mittlerweile nicht mehr nur auf dem Flohmarkt. Sogar große Player auf dem Modemarkt springen auf den Trend auf. Ist das noch nachhaltig?

Wöchentlich wechselnde Kollektionen, Berge an billigen und schlecht verarbeiteten Kleidungsstücken und Unmengen von Müll –das ist Fast Fashion. Obwohl das Problem um die schnelllebige Mode weitläufig bekannt ist, steigt die Zahl an produzierten Kleidungsstücken immer weiter an. Mittlerweile ist die Textilproduktion für elf Prozent der globalen Treibhausemissionen verantwortlich und belastet zudem zahlreiche Arbeiter:innen, die sich für Hungerlöhne täglich gravierenden Arbeitsbedingungen und schädlichen Chemikalien aussetzen müssen, um unsere Kleidung zu nähen. Dabei kommen größtenteils Kunststofffasern zum Einsatz, die am Ende ihres Lebens als Mikroplastik in die Umwelt gelangen. Denn obwohl im Handel häufig die Rede von recycelten Materialien ist, wird nicht zuletzt aus technischen Gründen maximal ein Prozent der Altkleider wiederverwendet.

Das Geschäft mit der Nachhaltigkeit

All diese Probleme könnten eingedämmt werden, wenn wir nachhaltiger mit Kleidung umgehen, sie häufiger tragen und

seltener neu kaufen. Die Lösung scheint also einfach – und liegt zudem voll im Trend: Secondhand-Geschäfte sind so beliebt wie nie, Online-Börsen für gebrauchte Mode florieren und immer häufiger werden Kleidertauschpartys oder Vintage Kilo Sales veranstaltet, bei denen Secondhand-Kleidung verschenkt, getauscht oder zum kleinen Preis erworben werden kann. Das haben auch große Modehäuser wie Zara, H&M oder Zalando längst gemerkt. Alle drei Marken verfügen über eigene Online-Märkte, auf denen Kund:innen gebrauchte Kleidung verkaufen können.

Mit sellpy, einer der größten Secondhand-Plattformen Europas, geht H&M noch einen Schritt weiter. Doch die Bemühungen um Secondhand-Kleidung hat bei den genannten Labels wohl nur wenig mit Nachhaltigkeit zu tun. „Die großen Konzerne wollen natürlich attraktiv für ihre Kundinnen und Kunden sein und sie merken, dass gerade Jüngere sehr stark auf das Thema Secondhand abfahren“, so Prof. Dr. Jochen Strähle, Experte in der Modebranche, im Gespräch mit dem ZDF. Fast Fashion bleibt währenddessen das Kerngeschäft der Marken, die durch die Gewinne auf dem SecondhandMarkt weiter wachsen können. Wer also wirklich Wert auf nachhaltige Kleidung legt, sollte genauer hinsehen und eher auf den kleinen Laden um die Ecke als auf große Modehäuser setzen.

Foto: Francois Le Nguyen auf Unsplash

Die Erich Stallkamp ESTA GmbH: Know-how im Bereich Biogas

Nachhaltigkeit ist bei der Erich Stallkamp ESTA GmbH kein Trend, sondern ein technisches Prinzip. In Dinklage entwickeln und produzieren wir langlebige Anlagenkomponenten aus hochwertigem Edelstahl – etwa Hochfermenter, Separatoren und Rührwerke die Ihren Einsatz unter anderem in Biogasanlagen finden.

Die robusten Materialien und durchdachten Konstruktionen sorgen für eine lange Lebensdauer, reduzierte Emissionen und steigende Energieeffizienz.

Als Mitglied in Verbänden wie der Wold Biogas Association engagieren wir uns zudem für die Weiterentwicklung nachhaltiger Branchenstandards. Mit Technik »Made in Germany« – präzise, effizient und zukunftsorientiert – zeigt Stallkamp, wie ökologisches Verantwortungsbewusstsein und industrielle Innovationskraft zusammenwirken können.

| pumpen | lagern | rühren | separieren

Nachhaltiges Handeln beginnt im Kopf

Psychologie als Schlüssel zur Bewältigung der Klimakrise

Interview: Vera Busch

Die Klimakrise betrifft uns alle. Als Vorreiterin in der Klimapsychologie nutzt Janna Hoppmann, Gründerin des Unternehmens ClimateMind, wissenschaftliche Erkenntnisse, um Menschen, Organisationen und Firmen zum Umdenken zu motivieren.

Frau Hoppmann, einfach erklärt: Was macht eine Klimapsychologin?

Janna Hoppmann: Eine Klimapsychologin verbindet Theorie und Praxis, beschäftigt sich mit dem Erleben und Verhalten von Menschen in der Klimakrise und übersetzt Forschungsergebnisse in Handlungsempfehlungen.

Wie sind Sie zur Klimapsychologie gekommen?

Hoppmann: Schon in meiner Kindheit hat mich globale Gerechtigkeit beschäftigt. Im Psychologiestudium interessierten mich die gesellschaftspolitische Dimension und die praktischen Einsatzbereiche der Inhalte besonders. Ich wollte verstehen, warum Menschen wählen, wie sie wählen, und wie gesellschaftlicher Zusammenhalt oder Polarisierung entstehen. Meine Masterarbeit habe ich über die Verknüpfung zwischen Psychologie und Umwelt geschrieben. Da habe ich gemerkt, dass ich es nicht auf mir sitzen lassen kann, dass wir das Potenzial der Psychologie nicht nutzen, um die Klimakrise einzudämmen.

Welches Potenzial bietet die Klimapsychologie?

Hoppmann: Es geht um menschengemachte Krisen, die nur von Menschen gelöst werden können. Dafür müssen wir menschliches

Handeln begreifen. Wir müssen uns fragen, wie wir Barrieren abbauen und Menschen dazu motivieren, Teil des Wandels werden zu wollen. Diese klimapsychologischen Fragen sind entscheidend, um die Klimakrise zu lösen.

Welche Barrieren hindern uns am Handeln?

Hoppmann: Eine wichtige Barriere ist die psychologische Distanz: die Vorstellung, die Klimakrise sei weit weg. Klimagefühle wie Angst oder Hilflosigkeit und soziale Ablehnung, die wir wegen unseres klimafreundlichen Handelns erfahren können, sind auch von Bedeutung. Außerdem muss die Intentions-Verhaltens-Lücke überbrückt werden. Das meint die Kluft zwischen Absicht und Handeln, umgangssprachlich gesagt: den inneren Schweinehund.

Und was kann man konkret gegen diese Barrieren tun?

Hoppmann: Wir müssen emotionale Nähe schaffen. Die Klimakrise ist auch bei uns angekommen, wie uns die Katastrophe im Ahrtal zeigt. Negative Gefühle brauchen Raum, dürfen uns aber nicht lähmen. Deswegen sollte klimafreundliches Handeln einfach sein, Spaß machen und gesellschaftlich anerkannt werden. Das ist ein langer Prozess. Unsere Selbstwirksamkeit können wir aber schon durch kleine Aktionen stärken. Beispielsweise, wenn wir im Sportverein oder auf der Arbeit nachhaltiger denken. Als Individuen alleine sind wir nicht in der Lage, die Welt zu verändern, aber mit anderen zusammen können wir viel anstoßen.

Ob nachhaltige Investitionen, strategische Ausrichtung oder Risikoeinschätzung: Unsere geprüften Berater:innen Sustainable Finance begleiten Sie dabei, ESG-Anforderungen praxisnah und zukunftssicher in Ihr Geschäftsmodell zu integrieren. Weil’s um mehr als Geld geht.

Mehr dazu unter lzo.com/esg

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