Herbst&Winterausgabe 2025

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SCHLOSSSEITEN

SCHLÖSSER, ARCHITEKTUR, INTERIORS, KUNST UND HANDWERK

GUTSHOF ALTENBURG

WAGYU ROYAL

BIEDERMEIER

CHRISTIAN EDUARD FRANKE

KUNSTHANDEL BAMBERG

HERRENSTRASSE 1 | 96049 BAMBERG | TEL.: +49 (0) 951 52244 | WWW.FRANKE-KUNSTHANDEL.DE | INFO@FRANKE-KUNSTHANDEL.DE

KÖNIGLICHE KPM KRATERVASE

Berlin 1825

Der vergoldete, preußische Adler auf der Vorderseite des Prunkgefäßes trägt das Profilportrait der Prinzessin Luise von Preußen, Tochter von Friedrich Wilhelm III. und der Königin Luise, die 1825 mit dem Prinzen Friedrich der Niederlande verheiratet wurde. Die Vorlage für das Portrait „en relief“ schuf Leonhard Posch 1825 anlässlich der Hochzeit der Prinzessin Luise. Wilhelm III. bestellte die Vase für sich selbst, sie ist verzeichnet im KPM-Archiv in Berlin und mit dem Rechnungsdatum 5.8.1825 aufgeführt. Nach dem Tod des Königs 1840 ist die Vase an seine Tochter Luise vererbt worden und von ihr mit der Eheschließung deren Tochter Maria Prinzessin der Niederlande mit dem Fürsten Wilhelm von Wied am 18. Juli 1871 in das Haus Wied gelangt, wo sie bis vor wenigen Jahren im fürstlich Wied´schen Besitz verblieb.

Marken: Szepter in Unterglazurblau, KPM mit Adler mit Szepter und Krone in purpur.

SPSG, KPM-Archiv (Land Berlin), Akte Nr. 353, Prestiosa 2, Conto Buch Sr. Majestät des Königs. 1818 – 1850, fol. 120. Höhe: 43 cm, Durchmesser: 28,5 cm, Fuß 16,5 cm x 16,5 cm

Liebe Leserinnen und Leser,

dass ich eine Naturliebhaberin sowie eine Architekturund Kulturfanatikerin bin, weiß mein Freundeskreis –und vielleicht merkt man es auch an der Kuration dieses Magazins. Schon lange stand ein Besuch der Rothschild-Jagdhäuser bei Gaming auf unserer Agenda. Nachdem Freunde von mir dort in den letzten Jahren eines der Häuser gemietet und revitalisiert haben, rückte dieser Wunsch endlich in greifbare Nähe.

Als wir einen Termin mit dem Eigentümer Thomas Prinzhorn vereinbarten und er uns erzählte, dass die frühere Besitzerin Nina Rothschild immer noch regelmäßig zur Hirschbrunft kommt, war klar: Diese Gelegenheit dürfen wir uns nicht entgehen lassen. Umso größer war die Freude, als wir im alten Jagdschloss der Rothschilds tatsächlich bei einer Tasse Kaffee mit ihr zusammensaßen und über vergangene Zeiten sprachen –über Urlaube mit Familie und Freunden, über die Schönheit der Natur, die sie nach wie vor tief schätzt. Heute lebt sie mit ihrem Mann glücklich in Amerika und ist dankbar, dass das kulturelle und architektonische Erbe ihrer Familie so liebevoll gepflegt wird. Sie kehrt jedes Jahr gerne hierher zurück – nicht zum Arbeiten, sondern einfach zum Genießen. Staunen Sie selbst auf Seite 80.

Wir bleiben thematisch in der Natur und widmen uns den sogenannten „Schalentieren“ – so nennt man sie in der Jagdsprache. Unsere Reise führt uns zunächst in die Wiener Innenstadt und dann in die Steiermark: Wir besuchten die Spanische Hofreitschule und das Gestüt Piber, die Heimat der Lipizzaner. Es ist beeindruckend, welch kultureller Schatz hier behütet wird und wie dieser in die ganze Welt hinausgetragen wird.

Die nächste Etappe bringt uns in den Wienerwald, wo Stephan Altenburg, Urenkel von Kaiser Franz Joseph, gemeinsam mit seiner Familie vor acht Jahren seine eigene Landwirtschaft gründete. Hier züchtet er „royales“ Wagyu-Rind und Damwild und erzählt uns, wie es ist, nach dreißig Jahren Stadtleben endlich angekommen

EDITORIAL

HERBST & WINTER 2025

zu sein. Er und seine Frau leben im Einklang mit der Natur, nur 40 Minuten von Wien entfernt. Heute bieten sie Kochkurse und Führungen an, um Besuchern zu zeigen, was in der Hektik des Alltags oft verloren geht, wo Leben entsteht und was es braucht, um nachhaltig zu wirtschaften und sich gesund zu ernähren.

Der ökologische Ansatz wird immer wichtiger – der CO₂-Fußabdruck beschäftigt uns alle, besonders seit seiner Besteuerung. Umso sinnvoller ist es, sich bei Bauoder Renovierungsvorhaben richtig zu informieren. Vielleicht entscheiden Sie sich für Ziegel von Nicoloso oder für eine Infrarotheizung für Ihre Innenstadtwohnung, um den steigenden Gaspreisen zu entkommen. Mit Holz zu bauen, ist nachhaltig – blättern Sie ruhig weiter: Sie finden inspirierende Unternehmen, die lieber mit Bedacht renovieren, als neu zu bauen.

Natürlich beschäftigt uns auch das Thema Wohnen tagtäglich. Wir möchten mehr Menschen dazu animieren, Alt und Neu zu kombinieren. Genau zu diesem Thema trifft man uns auf der ART&ANTIQUE in der Hofburg Mitte November, wo wir im Marmorsaal zum Schlossseiten-Salon, kuratiert von Markus Zippenfenig, einladen.

Wir verstehen den Salon nicht nur als architektonischen Raum, sondern als fein komponiertes Zusammenspiel von Tradition und zeitgenössischer Gestaltung. Hier begegnen sich kulturelles Erbe und moderne Klassiker in einer Atmosphäre, die gleichermaßen sinnlich wie geistreich ist. Der Salon wird so zum lebendigen Treffpunkt – zu einem Ort, an dem sich Privates und Gesellschaftliches, Ästhetisches und Intellektuelles auf natürliche Weise verbinden.

Tauchen Sie mit uns ein in eine Zeit des Rückzugs und entdecken Sie, was der „Dritte Biedermeier“ damit zu tun hat: Wie schon im historischen Biedermeier folgt auch die heutige Wiederkehr keiner Mode, sondern einer seelischen Notwendigkeit. Die Menschen suchen wieder nach Räumen, die tragen – im wörtlichen wie im geistigen Sinn. Nach Jahrzehnten ikonischer Gesten und architektonischer Extravaganzen wächst die Sehnsucht nach stiller Selbstverständlichkeit – nach Möbeln, Materialien und Formen, die uns nicht überwältigen, sondern begleiten.

Wir wünschen Ihnen eine genussvolle Zeit – begleiten Sie uns bei der Neugestaltung der Räume.

Ihre Lisa Gasteiger-Rabenstein

DANUBE PRIVATE UNIVERSITY

Austria

We develop leaders in dentistry and medicine.
Driven by science and humanities.

108 KLIMT: „FRAUEN MIT GESCHICHTE“

Teil 4: Serena Lederer

116 DER BALL

Wien im Dreivierteltakt

122 EINE NACHT AM BALL

123 WIENER GENTLEMAN

Ballgeflüster mit Durchblick

126 SCHLOSS KOHFIDISCH

Historischer Garten mit modernem

Bewässerungssystem

Salzburger Kulturvereinigung

146 SCHLOSS FRAUENTHAL

Spaziergang mit Lukas Liechtenstein

160 AUSNAHMEERSCHEINUNGEN

Die Selected Stays in Niederösterreich

164 NICOLOSO

Aus Ziegeln gebaut, für Generationen gedacht

174 KITZBÜHELER WERKSTÄTTEN

Schöner leben mit Handwerk, das Geschichten erzählt

178 WIR SCHAFFEN FREIRAUM

180 SOPHIE TRAUTTMANSDORFF

Architektin mit Handwerksqualität und Handschlag

192 ANTIQUE PARQUET

Altes Holz, neuer Glanz

196 VEROMED

Gesundheit & Schönheit im Einklang

198 KÖSE WIEN

Eleganz im Badezimmer

GESAMTKONZEPTE & SHOWROOM

Als Komplettausstatter vereinen die Kitzbüheler Werkstätten Holzkunst mit Polsterei, Stoffen, Möbeln, Lampen und Accessoires. In unserem Showroom in Kitzbühel präsentieren wir eine Materialbibliothek, die Bauherren und Architekten inspiriert.

Unsere Polsterei veredelt Möbel mit feinsten Stoffen, unsere Planer entwickeln Raumkonzepte, die vom Entwurf bis zur Umsetzung durch unsere hauseigene Tischlerei alles umfassen. So entstehen Residenzen, die Tradition und Moderne in einzigartiger Harmonie.

INTERIOR DESIGN | PLANUNG | TISCHLEREI | POLSTEREI

Jochberger Straße 1 | 6370 Kitzbühel | +43 5356 64757 o ce@kitzwerk.at | www.kitzwerk.at

200 ESTORAS

Der Duft des Abenteuers

250 EINEN NEUSTART WAGEN bei BLEIB BERG in Kärnten

208 EIDOS.HARO ARCHITEKTEN

Architektur zwischen Geschichte und Zukunft

216 WINTERAUKTION AUF SCHLOSS AHLDEN

218 PLACES2GO

222 ROTBURG

Wärmt Generationen mit Infrarot-Technologie

228 RENAISSANCE DER LADY PREMIER

232 BILLI THANNER

Die Himmelsleiter und viele andere interessante Ideen

236 ATIL KUTOGLU

Das Schönste aus beiden Welten

242 ANNA HOYOS

Zwischen Croissant und Catwalk

255 IM FLÜSTERN DER FLAMME EIN DUFT ENTSTEHT

258 ZEITGENOSSEN IM PALAIS Louis Vuitton macht es richtig

264 JEDES DING HAT DREI SEITEN Kolumne von Eva Maria von Schilgen

266 GUSTAV, DER SCHLOSSHUND

267 BUCHEMPFEHLUNGEN

268 MEDIZIN NEU GEDACHT Zu Besuch bei Medino in Wien

272 GENE Kolumne von Beatrice Tourou

274 Impressum

GUTSHOF ALTENBURG

WO WERTE WURZELN SCHLAGEN

GUTSHOF ALTENBURG

VOM STADTLEBEN ZUM LANDLEBEN –

WIE STEPHAN UND SINTIJA ALTENBURG IHREN TRAUM VOM GUTSHOF VERWIRKLICHTEN

Viele Jahre war Wien das Zentrum ihres Lebens. Stephan und Sintija Altenburg bestritten dort ihren Alltag im klassischen Businesslife, reisten viel, bewegten sich in urbanen Kreisen – bis der Wunsch nach einem anderen Leben immer lauter wurde. Ein Leben mit mehr Bodenhaftung, mit Natur, Tieren und echtem Rhythmus. „Wir wollten unsere Kinder inmitten der Natur großziehen – an einem Ort, wo sie Freiheit erleben, Verantwortung lernen und Wurzeln schlagen können“, erzählt Sintija. Die Idee, aufs Land zu ziehen, reifte über Jahre – und wurde schließlich zur Mission.

Ein Neubeginn mit Geschichte

Stephan Altenburg ist kein Unbekannter. Als Ururenkel von Kaiser Franz Joseph trägt er einen traditionsreichen Namen – doch er steht fest im Heute. Seit über dreißig Jahren führt er mit Erfolg Altenburg Realitäten, ein Wiener Immobilienunternehmen, das für Diskretion, Handschlagqualität und nachhaltige Werte steht. „Tradition ist für mich kein museales Konzept, sondern eine Haltung“, sagt Stephan. Diese

Haltung – Verantwortung zu übernehmen, Bestand zu wahren, Qualität vor Quantität zu setzen – prägt auch den neuen Lebensabschnitt der Familie. Seine Frau Sintija ist eine Unternehmerin mit internationalem Hintergrund. Sie brachte vor fünfzehn Jahren das lettische Kosmetiklabel Stenders nach Wien und wechselte später an Stephans Seite in die Immobilienbranche. Doch stillzustehen war noch nie ihre Art: Parallel sanierte sie in Lettland zwei historische Landhäuser, die sie heute liebevoll als Feriencottages vermietet. „Bauen, gestalten, erhalten – das ist eine Leidenschaft von mir“, sagt sie lächelnd. Das Wissen aus diesen Projekten floss später direkt in die Planung des neuen Familienhofs ein.

Die Suche nach einem Platz zum Bleiben Stephan und Sintija sind selbst auf dem Land aufgewachsen. Nach vielen Jahren im aufregenden Stadtleben begannen sie sich zu fragen: „Wo wollen wir wirklich leben? Wo liegen unsere Wurzeln?“ Und so begann eine zweijährige Suche nach einem Stück Land, nach einem Haus, das mehr sein sollte als ein Wohnort –

nämlich ein Lebensmittelpunkt. Gefunden haben sie ihn schließlich in Laaben, mitten im Wienerwald, zwischen Windbichlerhöhe, Hegerberg, Schöpfl und Hinterschöpfl. Ein alter, halb verfallener Hof, verlassen und doch voller Geschichte. Als Stephan ihn zum ersten Mal sah, wusste er sofort: Das ist es. „Ich rief Sintija an – sie war gerade in Lettland – und sagte nur: ‚Ich hab unser Zuhause gefunden.‘“ Von da an war klar: Hier, auf rund 600 Metern Seehöhe, würde das neue Kapitel beginnen – ein Hof, der Altes respektiert und Neues entstehen lässt.

Ein Hof mit Struktur –Architektur trifft auf Tradition

Der Baustil stand schnell fest: klassisch, funktional, mit einem modernen Verständnis von Raum und Offenheit. Gemeinsam mit einem Architekten entwarfen die Altenburgs einen Vierkanthof, der das historische Prinzip der geschlossenen Hofanlage neu interpretiert – als „offener Vierkanter“. Vier Gebäude bilden heute das Ensemble: ein Stall mit Wirtschaftsgebäuden, ein Verwaltungs- und Mitarbeiterhaus, das Wohnhaus der Familie sowie eine überdachte Garage. Kurz vor Beginn der Pandemie starteten die Bauarbeiten – und mitten in dieser turbulenten Zeit zogen die

Altenburgs ein. „Wir lebten praktisch ein Jahr lang auf der Baustelle“, erinnert sich Sintija. „Die Herausforderung hat sich ausgezahlt!“ Heute ist der Hof fertig –und er strahlt. Holz, Kalkputz, Ziegel, Naturstein ... ehrliche Materialien, die altern dürfen. Jeder Winkel zeugt von Überlegung, von einem Blick fürs Ganze.

Der Gutshof Altenburg –Landwirtschaft mit Haltung Aus der Idee, aufs Land zu ziehen, wurde eine Berufung. Der Gutshof Altenburg ist ein Familienbetrieb, der bewusst klein, regional und nachhaltig bleibt. „Wir wollten keine Agrarfabrik und keine touristische Inszenierung“, sagt Stephan. „Wir wollten echte Landwirtschaft – im Rhythmus der Natur, mit Respekt vor dem Tier.“

Heute leben auf den Weiden zwanzig WagyuRinder, eine edle, ursprünglich japanische Rasse, die für ihr außergewöhnlich zartes Fleisch bekannt ist. Die Altenburgs halten sie mit viel Geduld, Zeit und persönlicher Zuwendung. „Wir schlachten höchstens zehn Tiere im Jahr“, betont Stephan. „Jedes Tier hat seinen Namen, seine Geschichte – und bekommt die Fürsorge, die es verdient.“

„Wir wollten eine echte Landwirtschaft – im Rhythmus mit der Natur mit dem Respekt vor dem Tier.“
Stephan Altenburg

Das Fleisch geht ausschließlich an eine feste Kundengemeinschaft, die die Philosophie des Hofes teilt: Nicht Masse, sondern Bio-Qualität. Zudem gibt es im unteren Teil des Anwesens ein Damwildgatter, das bereits bestand, als die Altenburgs den Hof kauften. Sie haben es integriert und modernisiert – heute können Besucher dort Wildprodukte wie Rücken, Schnitzel oder Käsekrainer direkt ab Hof kaufen, frisch oder tiefgekühlt. „Wer hierherkommt, soll sehen, wie und wo seine Lebensmittel entstehen“, sagt Sintija. „Transparenz ist die Basis von Vertrauen – und Vertrauen die Basis von Nachhaltigkeit.“

Der Gutshof Altenburg versteht sich als geschlossener Kreislauf – sozusagen Nachhaltigkeit als Lebensprinzip. Das Futter für die Tiere stammt von den eigenen Wiesen, der Mist wird als natürlicher Nährstoff verwendet, und das Wasser kommt aus der hofeigenen Quelle. Auch die Energieversorgung wurde mit einer Hackgutheizung autark konzipiert. „Wir wollten zeigen, dass moderne Landwirtschaft und Ästhetik kein Widerspruch sind“, erklärt Sintija. „Es geht darum, Verantwortung zu übernehmen – gegenüber Natur, Tier und Mensch.“

Die beiden arbeiten eng mit dem Wagyu-Verband Österreich zusammen, um höchste Standards in Haltung und Zucht zu gewährleisten. Im Herbst 2024 wurden die ersten Tiere geschlachtet – ein Moment, der zeigte, dass sich die Mühe gelohnt hatte. „Es war ein bedeutender Augenblick für uns“, erzählt Stephan. „Und das Ergebnis – Geschmack, Struktur, Qualität –hat uns in allem bestätigt.“

Gutshof Altenburg –Ort der Ruhe und der Zukunft

Wer heute den Gutshof Altenburg besucht, spürt sofort seine besondere Atmosphäre: das weite Panorama über den Wienerwald, der Duft von Heu, das leise Muhen der Rinder, die spielerische Ruhe von Hund Chili. „Unseren Sohn Salvator und unsere Tochter Natascha bekommen wir gar nicht aus dem Garten, egal wie kalt oder warm es ist“, erzählt Sintija. „Man spürt es sofort: Die Kinder wachsen mit den Tieren –

mit Liebe, Vertrautheit und einem echten Gefühl der Verbundenheit.“ Es ist ein Ort, an dem Zeit anders vergeht. Kein Rückzug aus der Welt, sondern ein bewusstes Hinwenden zum Wesentlichen. „Wir wollten nie fliehen“, sagt Stephan. „Wir wollten ankommen –im Leben, in der Familie, in der Natur.“ Und Sintija ergänzt: „Das schönste Gefühl ist, wenn man abends auf der Terrasse sitzt, den Himmel über den Hügeln sieht und weiß: Hier beginnt unser Tag und hier endet er – genau richtig.“

Der Gutshof Altenburg ist damit mehr als ein landwirtschaftlicher Betrieb. Er ist ein Symbol für eine Haltung – für Mut, Verantwortung und die Entscheidung, bewusst zu leben. Ein Ort, an dem Vergangenheit und Zukunft, Tradition und Moderne, Mensch und Natur ein harmonisches Gleichgewicht gefunden haben.

Text: Lisa Gasteiger-Rabenstein

„Tomahawk, Burger-Patties, Tafelspitz etc.– alles BIO Wagyu, und natürlich auch BIO Damwild, direkt vom Hof.“

Stephan Altenburg

Gutshof Altenburg

Pyrath 5, 3053 Brand Laaben

Stephan Georg Altenburg: +43 676 9246300

Sintija Altenburg: +43 676 4937121

info@gutshof-altenburg.at www.gutshof-altenburg.at

AB-HOF-VERKAUF AM 12., 13. und 14. Dezember 2025

Mit geführtem Rundgang durch den Gutshof & Stallbesichtigung, einer Weinverkostung mit Maximilian Habsburg-Lothringen vom Weingut Habsburg und weihnachtlichem Programm für Groß und Klein.

Gemeinsam genießen, gemeinsam feiern!

KOCHEN AUF DEM GUT ALTENBURG

Auf dem idyllischen Hof der Familie Altenburg dreht sich alles um echten Geschmack, Regionalität und bewussten Genuss. In den liebevoll gestalteten Kochkursen lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, wie man edle Fleischstücke – vom zarten Wagyu bis zum aromatischen Damwild – fachgerecht zubereitet und perfekt in Szene setzt.

In Begleitung eines erfahrenen Kochs wird mit Freude und Leidenschaft vermittelt, worauf es bei der nachhaltigen Verarbeitung hochwertiger Produkte ankommt. Dabei steht nicht nur das Kochen selbst im Mittelpunkt, sondern auch das Verständnis für die Herkunft der Lebensmittel sowie der respektvolle Umgang mit ihnen.

Doch Genuss bedeutet mehr als gutes Essen: Auch das Gastgeben wird auf dem Hof Altenburg großgeschrieben. Die Teilnehmenden erfahren, wie man

eine stilvolle Tafel deckt, kleine Akzente setzt und mit liebevollen Details eine Atmosphäre schafft, in der sich jeder willkommen fühlt. Ein besonderes Highlight ist der geführte Rundgang über den Hof mit Stephan Altenburg. Dabei erhalten die Gäste spannende Einblicke in das Leben auf dem Hof, die Tierhaltung und die Philosophie hinter der nachhaltigen Landwirtschaft der Familie.

Für Familien bietet der Hof außerdem auf Anfrage ein Kinderprogramm an – mit spannenden Einblicken in die Tierwelt und die Natur.

Die Kochkurse finden saisonabhängig statt und verbinden regionale Zutaten, traditionelle Handwerkskunst und moderne Kochtechniken zu einem besonderen Erlebnis. Für Gruppen bis zu zwölf Personen entwickelt die Familie Altenburg auf Wunsch ein individuelles Konzept – vom Menü bis zur passenden Weinbegleitung. Einfach auf die Website gehen.

Ferdinand Georg Waldmüller (Künstler), Sitzendes Mädchen in weißem Atlaskleid, 1839

Foto: © Birgit und Peter Kainz, Wien Museum

Die Möbelfabrik Danhauser, circa 1835 Foto:

BIEDERMEIER 1815–1848

DIE ZEIT DES BÜRGERS

Nach den Napoleonischen Kriegen und dem Wiener Kongress prägt Fürst Klemens Wenzel von Metternich die österreichische Politik. Unter seiner Führung entsteht eine konservative Ordnung, die auf die Monarchie und die Einschränkung liberaler Bewegungen setzt. Öffentliche Kritik und politisches Engagement werden unterdrückt, wodurch das Bürgertum sich zunehmend ins Private und Familiäre zurückzieht.

„Der Mensch ist gut, die Leut’ sind schlecht.“ Johann Nepomuk Nestroy, Autor und Schauspieler

Text: Eva von Schilgen

DER VORMÄRZ WIRD ZUM BIEDERMEIER

Das Wort „Biedermeier“ wird erst ab 1900 üblich. Zuvor bezeichnete man die Zeit zwischen 1815 und 1848 als „Vormärz“ („vor dem März 1848“). Der Name bezieht sich auf die fiktive Figur des spießbürgerlichen „Gottlieb Biedermaier“, welche der Jurist und Schriftsteller Ludwig Eichrodt sowie der Arzt Adolf Kußmaul um 1855 erfanden. In den Münchner Fliegenden Blättern veröffentlichten die beiden sati-

rische Parodien auf die naive, volkstümliche Poesie des schwäbischen Dorfschullehrers Samuel Friedrich Sauter (1766–1846). So wird die Figur eines Dorflehrers mit einfachem Gemüt zur Karikatur von Biederkeit, Kleingeistigkeit und unpolitischer Haltung. Der Name selbst ist zusammengesetzt aus zwei satirischen Gedichten von Victor von Scheffel, „Biedermanns Abendgemütlichkeit“ und „Bummelmaiers Klage“.

Die Bevölkerung zieht sich ins Private zurück, das „Biedermeier“ wird zur prägenden Lebenshaltung.

DER POLITIKER – DIE POLITIK

Der Wiener Kongress tagt von 1814 bis 1815 und bringt eine umfassende Neuordnung Europas nach den Napoleonischen Kriegen. Der österreichische Außenminister Klemens Wenzel Lothar Fürst von Metternich (1773–1859) bestimmt maßgeblich die Entscheidungen und sichert Österreichs Einfluss in Europa.

Ziel ist es, die alte Ordnung wiederherzustellen und Kriege zu verhindern. Dabei setzen die Großmächte Österreich, Preußen, Russland, Großbritannien und später auch Frankreich auf die Prinzipien der Restauration, Legitimität und Solidarität. Alte Dynastien werden wieder eingesetzt und die Mächte verpflichten sich, gemeinsam revolutionäre Bewegungen zu bekämpfen. Damit wurde das Gleichgewicht der Mächte geschaffen, das für mehrere Jahrzehnte relative Stabilität sicherte. Gleichzeitig jedoch werden liberale, nationale und demokratische Bewegungen unterdrückt.

Unter der Führung des Fürsten entsteht in Österreich ein autoritäres System mit strenger Zensur, einer umfassenden Überwachung durch Spitzel und einem starken Polizeiapparat. Zwar herrscht relative Ruhe, doch die Bevölkerung zieht sich ins Private zurück –das „Biedermeier“ wird zur prägenden Lebenshaltung. Gleichzeitig wächst im Untergrund die Opposition.

BAUEN UND WOHNEN – ZWECKMÄSSIG UND BEHAGLICH

Der Stil richtet sich an das aufstrebende Bürgertum, das Wert auf Gemütlichkeit, Sicherheit und private Rückzugsräume legt. Wohnhäuser, Stadtpalais und öffentliche Gebäude haben harmonische Proportionen mit klar gegliederten Fassaden mit rechteckigen Fenstern und Mansardendächern. Typisches Merkmal der

Fürst Klemens Wenzel von Metternich, Gemälde von Thomas Lawrence (1769–1830)

Architektur dieser Epoche sind die Innenhöfe der Biedermeierhäuser: Meist rechteckig angelegt, schaffen sie Platz für einen geschützten, privaten Rückzugsbereich.

Die Wohnräume verbinden Funktionalität mit Eleganz: Helle Farben, feine Stuckelemente und praktische Möblierung gestalten den Alltag komfortabel und bequem. Besonders prägen die Wohnhäuser in den Bezirken Landstraße, Wieden und Josefstadt das Stadtbild. Auch öffentliche Bauten wie Rathäuser und Amtsgebäude übernehmen die klaren, zurückhaltenden Linien des Biedermeier.

Mehrere Architekten prägen in dieser Zeit das Wiener Stadtbild. Josef Kornhäusel (1782–1860) entwirft Wohnhäuser, Palais und Theater-Umbauten, während sich Alois Hildwein (1789-1828) auf bürgerliche Wohnhäuser und öffentliche Gebäude konzentriert und schlichte, funktionale Formen bevorzugt. Zwischen 1823 und 1827 belegen 26 Neu- und Umbauten sein intensives Schaffen und die rege, private Wohnbautätigkeit im Wien dieser Jahre. Leopold Ernst (1808-1862) gestaltet Stadtpalais und Wohnhäuser, die klassische Eleganz mit praktischer Nutzung verbinden.

Die Möbel des Biedermeier zeichnen sich durch klare Linien, schlichte Formen und praktische Gestaltung

aus. Typisch sind kompakte Schränke, Vitrinen, Sofas, Tische und Stühle, oft mit feinen Intarsien, dezenten Schnitzereien oder leicht geschwungenen Konturen. Auch praktische Innovationen, etwa ausziehbare Tische oder modulare Aufbewahrungen, zeigen den Fokus auf Alltagstauglichkeit. Verwendet werden Kirsch-, Nussoder Birnbaum, meist hell gebeizt oder lackiert, um die natürliche Maserung zu zeigen und eine warme Atmosphäre zu schaffen. Bis heute gelten Biedermeiermöbel als Inbegriff zeitlosen, funktionalen Designs.

Wien war ein bedeutendes Zentrum für Möbelherstellung. Joseph Ulrich Danhauser (1780–1829) bot ab 1804 in seinem „Etablissement für alle Gegenstände des Ameublements“ als Erster komplette Wohnraumgestaltungen an, von Möbeln über Polsterwaren und Teppiche bis zu Bronze- und Glasartikeln, Lampen und anderen Gebrauchsgegenständen. In seiner Werkstätte mit über 100 Arbeitern wurden diese nach eigenen Entwürfen gefertigt; die Kunden konnten bereits aus Katalogen wählen.

Seltene Vasenuhr, Joseph Ulrich Danhauser, Umkreis Wien, erstes Viertel 19. Jahrhundert
Peter Fendi, The Evening Prayer, 1839

Ferdinand Georg Waldmüller, Rückkehr von der Kirchweih, ca. 1859–1860

DIE MALEREI – IDEALISIERT, DETAILVERLIEBT

Die Malerei des Biedermeier spiegelt die Sehnsucht nach Harmonie wider. Besonders beliebt sind Porträts des aufstrebenden Bürgertums, die Würde und Wohlstand zeigen, aber auch humorvolle und sittliche Szenen. Die Landschaftsmalerei zeichnet sich durch präzise Detailgenauigkeit sowie naturgetreue Wiedergabe aus.

Der bedeutendste Vertreter dieser Epoche ist Ferdinand Georg Waldmüller (1793–1865). Er ist bekannt für die meisterhafte Darstellung von Licht und Natur. Um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, beginnt er als Maler von Miniaturen. 1827 erhält er den Auftrag, Kaiser Franz I. zu porträtieren, was ihm den Zugang zu Adel und gehobenem Bürgertum ebnet. Zahlreiche Landschaftsgemälde entstehen während seiner Sommeraufenthalte in Bad Ischl. Zum beliebtesten Porträtisten des Hochadels und des Großbürgertums wird Friedrich von Amerling (1803–1887), dessen elegant-harmonische Porträts sich durch feine Farbge-

bung und realistische Stoffdarstellungen auszeichnen. Aus ärmlichen Verhältnissen stammend, prägt der ewig kränkelnde Peter Fendi (1796–1842) die Genremalerei. Gefördert von Kaiserin Karolina Augusta und Erzherzogin Sophie, wird er Zeichenlehrer am Hof. Seine Darstellungen von Kindern, Familien und alltäglichen Szenen strahlen Wärme und Natürlichkeit aus. Weitere bedeutende Künstler sind der Porträt-, Historien- und Genremaler Josef Danhauser (1805–1845), in dessen Gemälden sich oft sozialkritische und moralische Botschaften finden, der populäre Landschaftsmaler Friedrich Gauermann (1807–1862), der Lithograph und bestbezahlte Porträtist Wiens Josef Kriehuber (1800–1876), der es vorzüglich verstand, die Männer bedeutender und die Frauen schöner darzustellen, sowie der in Wien geborene und in Deutschland tätige Maler und Zeichner Moritz von Schwind (1804–1871). Die ironischen und humorvollen Bilder des Münchner Autodidakten Franz Carl Spitzweg (1808–1885) gelten als typisches Spiegelbild des biedermeierlichen Bürgertums.

Friedrich von Amerling (1803–1887), Kaiser Franz I. (II.) (1768–1835) von Österreich im österreichischen Kaiserornat

IM VERTRAUTEN KREIS – LITERATUR UND HAUSMUSIK

Gesellschaftliche Zusammenkünfte finden im Salon des eigenen Heims statt. Man diskutiert, liest Gedichte und musiziert gemeinsam, wobei das Klavier als zentrales Hausinstrument an Beliebtheit gewinnt.

Literatur spielt im bürgerlichen Alltag eine zentrale Rolle. Franz Grillparzer (1791–1872) beeindruckt die literarische Szene mit Tragödien und Gedichten, während Adalbert Stifter (1805–1868) in seinen Erzählungen und Gedichten die Natur und das bürgerliche Leben einfühlsam wiedergibt. Auch der Dichter

der melancholischen Romantik Nikolaus Lenau (1802–1850) hat großen Erfolg, ebenso wie Ludwig August Frankl (1810–1894) mit nationalen und bürgerlichen Themen.

Musik ist ein wichtiger Bestandteil des Biedermeierlebens. Franz Schubert (1797–1828) gilt als der herausragendste Komponist dieser Zeit. Seine Kammer- und Klaviermusik eignet sich hervorragend für die Hausmusik. Liedzyklen wie „Die schöne Müllerin“ (1823) oder die „Winterreise“ (1827) zeichnen sich durch emotionale Tiefe und die Konzentration auf persönli ches Erleben aus. Sie spiegeln die Sensibilität, Melancholie und den Rückzug ins Private wider, die typisch für die Biedermeierzeit sind. Ebenso bedeutend ist Johann Nepomuk Hummel (1778–1837), der sowohl als Komponist als auch als virtuoser Pianist große Anerken nung findet. In der Tanzmusik machen insbesondere Josef Lan ner (1801–1843) und Johann Strauss (1804–1849) Wien zur Hauptstadt des Walzers. Walzer, Polkas und Quadrillen werden bei Bällen, gesellschaftlichen Zusammenkünften und auch in den Salons gespielt und erfreuen sich großer Beliebtheit.

oder „König Ottokars Glück und Ende“ (1823). Auf den Opernbühnen stehen klassische und romantische Werke im Mittelpunkt, etwa Gioachino Rossinis (1792–1868) „Il Barbiere di Siviglia“ und „La Cenerentola“, Ludwig van Beethovens (1770–1827) „Fidelio“ oder „Der Freischütz“ (1821) von Carl Maria von Weber (1786–1826).

SCHAUSPIEL UND OPER – MÄRCHEN, SATIRE, MORAL

Zierlicher Biedermeier-Kommoden-Schreibsekretär, ca.1820/25, 2-tlg., kirschfurnierter Hart- bzw. Weichholzkorpus mit schräggestellten Lisenen, schwarz konturiert

Das Theater unterliegt im Biedermeier einer strengen Zensur, weshalb öffentliche Kritik kaum möglich ist. In den Wiener Vorstadttheatern sind Stücke über Familie, Moral und Alltagsleben beliebt. So verbindet Ferdinand Raimund (1790–1836) in seinen Zauber- und Märchenspielen wie „Der Alpenkönig und der Menschenfeind“ oder „Der Verschwender“ Fantasie, Humor und moralische Botschaften. Johann Nepomuk Nestroy (1801–1862) greift in satirischen Volksstücken wie „Der Talisman“ oder „Einen Jux will er sich machen“ gesellschaftliche Schwächen humorvoll auf. Im Burgtheater dominieren hingegen klassische Dramen, die Werte wie Pflicht, Ehre, familiäre Bindungen und innere Konflikte thematisieren, etwa Franz Grillparzers (1791–1872) „Die Ahnfrau“ (1817)

ORTE DER KOMMUNIKATION

Im biedermeierlichen Wien haben Wirtshäuser und Kaffeehäuser als Treffpunkte für Kommunikation, Austausch und Freizeit eine große gesellschaftliche Bedeutung. Die Wirtshäuser bieten eine gemütliche, bürgerliche Atmosphäre, meist mit Holztischen, Bänken, Kachelöfen und rustikaler Dekoration. Auf der Speisekarte stehen einfache, herzhafte Gerichte. Manche Wirtshäuser bieten Unterkunft für Reisende oder Unterhaltung wie Karten- und Brettspiele.

Die Kaffeehäuser präsentieren sich elegant mit großen Räumen und hohen Fenstern, die das Tageslicht hereinlassen; Spiegel an den Wänden reflektieren das Licht, dunkel gebeizte Holztische, Stühle oder Bänke – teils gepolstert – machen längere Aufenthalte besonders angenehm. Hier treffen sich die Gäste, um über Gesellschaft, Politik, Kunst oder Literatur zu diskutieren und Zeitungen zu lesen. Ein beliebter Zeitvertreib ist das Spielen, insbesondere Schach, das bei Intellektuellen und Künstlern großen Zuspruch findet.

BIEDERMEIER-MODE – SCHLICHT, STILVOLL, BÜRGERLICH

Die Damenmode spiegelt das bürgerliche Ideal von Eleganz, Zurückhaltung und häuslicher Gemütlichkeit wider. Die Taille formt sich zur Wespentaille, die Röcke sind voluminös und fußfrei, oft in tiefen Falten gelegt, ergänzt durch Korsett und Reifrock. Die Ärmel entwickeln sich von kleinen Puffärmeln zu

Modebild – Fünf Figuren, Damen-, Herren- und Kindermoden, Hüte und Frisuren, 1836, unbekannt

aufgebauschten Keulenärmeln. Die Stoffe reichen von einfarbig bis gemustert, tagsüber verwendet man leichtes Leinen, abends Seide. Typische Frisuren sind der Mittelscheitel, hochstehende Knoten oder ab den späten 1830er-Jahren ein schlichter Chignon mit seitlichen Locken. Schuten, flache Schuhe, Sonnenschirme, Fächer und Kaschmirschals komplettieren das Outfit. Der Gold- und Silberschmuck ist zart und filigran; besonders beliebt sind Broschen mit Miniaturporträts, Emaille, Blumenmotiven oder Haarintarsien, die als Erinnerungsstücke an geliebte Personen dienen. Halbedelsteine wie Achat, Granat oder Türkis sowie Perlen finden häufig Verwendung.

Die Herrenmode zeichnet sich durch enge Schnitte und schlichte Eleganz aus. Gehrock, Frack oder Mäntel und Jacken betonen die Taille und zeigen oft Revers oder Schößchen. Dazu trägt man gestreifte oder geblümte Westen und weiße Hemden mit hohem, steifem Kragen. Die Hosen sind gerade und schmal geschnitten, ergänzt durch kunstvoll geknotete Krawatten oder Halstücher. Accessoires wie Zylinder oder Melone, Gehstock, Taschenuhr und Handschuhe gehören ebenso dazu. Dunkle, gedeck-

te Farben dominieren, und Vollbart oder Koteletten komplettieren das Erscheinungsbild.

DAS

ENDE – DIE REVOLTION DER BÜRGER

1848

Die Revolution in Wien 1848 ist Teil der weitreichenden Märzrevolutionen in Europa. Sie bricht aus, nachdem sich Unzufriedenheit über politische Repression, soziale Missstände und wirtschaftliche Not über Jahrzehnte aufgebaut hat. Bürger, Arbeiter und Studenten fordern Reformen, Pressefreiheit, Versammlungsrechte, eine Verfassung und politische Mitbestimmung. In Wien kommt es zu Massenprotesten, Barrikadenkämpfen und Straßenschlachten. Metternich tritt schließlich zurück und geht ins Exil nach England, da dieses keine direkten territorialen Konflikte mit Österreich hatte und nicht an den revolutionären Bewegungen in Mitteleuropa beteiligt war.

Der Kaiser verspricht Reformen, die Zensur wird gelockert und ein Verfassungsprozess beginnt. Die Zeit des Biedermeier beweist, dass die Einschränkung politischer Rechte letztlich den Drang nach Freiheit und politischer Teilhabe verstärkt.

KOSTBARKEITEN AUS EMPIRE UND BIEDERMEIER

Hochmuseale Laterndluhr mit Wiener 4/4-Schlagwerk und Indikationen

„Fertbauer in Wien“ Wien, um 1800

Mahagoni furniert und politiert, kleine Sekunde, Anzeige von Datum und Wochentag, glasgekapseltes Präzisionswerk, Gangdauer 8 Tage Höhe 140 cm

Museale Empireuhr mit Wochengang

„Michael Schmidt in Wien“ Wien, erstes Viertel 19. Jahrhundert

Bronze guillochiert und feuervergoldet, Wiener 4/4-Schlag auf Glocken, Höhe 63 cm

Kunstmesse Art & Antique

Hofburg Vienna

13. – 17. November 2025

Stand Nr. 5

SCHLOSS VIEHOFEN

Hoch über dem Traisental thront Schloss Viehofen, umgeben von Feldern, alten Bäumen und dem weiten Blick bis ins Voralpenland. Seit Jahrhunderten prägt das Schloss den Stadtteil Viehofen in St. Pölten und vereint Geschichte, Natur und Kultur in einzigartiger Harmonie. Heute öffnet das private Anwesen seine Tore für besondere Anlässe: Ob einzelne Räume, die prachtvolle Kapelle oder das gesamte Schloss – hier entstehen exklusive Feste und unvergessliche Momente. Eine Suite mit Antiquitäten bietet Übernachtungsmöglichkeiten für bis zu vier Personen. Wer eine einzigartige

Veranstaltung sucht, ist in Viehofen genau richtig – die außergewöhnliche Lage garantiert Privatsphäre und macht jedes Ereignis unvergleichlich.

SCHLOSS VIEHOFEN

Schlossbergstraße 15, 3107 St. Pölten Sabine und Matthias Figl +43 664 532 85 77 | figl@schloss-viehofen.at www.schloss-viehofen.at

ANTIKHOF FIGL

Seit über 50 Jahren, und mittlerweile in 3. Generation, betreibt Familie Figl den Antiquitätenhandel.

Vor genau 30 Jahren erwarben Sabine und Matthias Figl den denkmalgeschützten Meierhof des Schlosses Plankenberg im Tullnerfeld und renovierten den 400 Jahre alten Renaissancebau. Seither bietet der Antikhof Figl in stilvoll eingerichteten Räumen auf 3000 m2 eine erlesene Auswahl an Kunstwerken von der Gotik bis zur Gegenwart für Privatpersonen und Händler an.

Sabine und Matthias Figl betreiben den Antiquitätenhandel in dritter Generation und bieten im historischen Ambiente des Meierhofes in Plankenberg bei Tulln, 30 km westlich von Wien, eine große Auswahl an Möbeln und Einrichtungsgegenständen verschiedener Epochen sowie Bauernmöbel, Gemälde, Uhren, antike Kachelöfen, Skulpturen, restauriert und unrestauriert, an. Ein weiterer adaptierter Trakt wurde zur Galerie umgestaltet und wird mehrmals im Jahr mit verschiedenen Ausstellungen zeitgenössischer Kunst bespielt.

Antikhof Figl

Sabine und Matthias Figl Hauptstraße 7, 3451 Plankenberg/Tulln Tel: +43 664 5328577 antikhof.figl@aon.at www.antikhof-figl.at

Filiale Wien: Stallburggasse 2, 1010 Wien

STILVOLLE VERBINDUNG

Unter genauer Betrachtung zeigt sich, dass sich Alt und Neu oft harmonisch miteinander verbinden lassen. Wer mit sicherem Blick kombiniert, erschafft einen Wohnraum mit Charakter –und echtem Mehrwert.

1. Das Gemälde „Blick auf den Loser in Altaussee“ von Edmund Mahlknecht (1820–1903) hat Seltenheitswert, Öl auf Holz, 15,5 x 12,8 cm, signiert l. u. „Mahlknecht [1]840“, Originalrahmen, bei kunsthandel-steeb.at, Preis auf Anfrage | 2. Der neue Klassiker: Chandelier „Orchid“, Design von Bodo Sperlein, 2025, Ø 32 cm, H 67 cm, 6 kg, Messing, Oberfläche French Gold (gebürstet), von light. lobmeyr.at, Preis auf Anfrage  | 3. Musealer Wiener Empire Damensekretär, Mahagoni, feuervergoldete Beschläge, 94 x 69 x 136 cm, bei antik-koessl.at, Preis auf Anfrage | 4. Kelim, handgewebter Teppich aus Afghanistan, reine Schurwolle, 300 × 202 cm, bei rohani.at, um € 910  | 5. Bilderuhr „Ferdinand’s Brücke in Wien“ (bez.) Wien, zweites Viertel 19. Jahrhundert, signiert „C. L. Hoffmeister“, Öl auf Metall, Wiener 4/4-Schlag auf Tonfedern, Walzenspielwerk mit 2 Melodien, 76 x 103 cm, bei lillys-art.com, Preis auf Anfrage

ZEITLOS

VERSCHMOLZEN

Ein harmonischer Wohnstil entsteht oft nicht durch strikte Regeln, sondern durch das gekonnte Spiel mit Gegensätzen. Zeitgenössische Kunst trifft hier auf klassische Handwerkskunst, elegante Formen treffen auf gemütliche Stoffe.

1. Stehlampen-Paar, aus Kirschbaumholz, Messing und Original-Lampenschirmen von Josef Frank, bei pamono.at, um € 8.500  | 2. Gemälde des österreichischen Künstlers Jakob Gasteiger, Öl auf Leinwand, 50 x 40 cm, von jakobgasteiger.com, Preis auf Anfrage  |

3. Kommode von Alessandro Masturzo, Messing, die harten Metallplatten kennzeichnen die Rüstung eines Samurai und bestimmen wie Schuppen auf der Haut das Aussehen dieses Stücks, von De Castelli, um € 28.800  | 4. Jetzt investieren in den antiken Wiener Biedermeier-Schrank aus Nussholz, 1820er-Jahre, bei pamono.at, um € 1.480  | 5. Sofa „Stella“, stilvoll und vielseitig, elegante Form, charakteristische, leicht ausfallende Armlehnen, überzeugt in jedem Wohnraum, als 2- oder 3-Sitzer oder als Love Chair individuell konfigurierbar, in vielen Stoffen und Farben erhältlich, bei Gehmacher HOME (gehmacher.at), Preis auf Anfrage | 6. Schale „Century“, von Moser Karlsbad, als Dekoration, in der sich das Licht spiegelt, oder zur Ablage, erhältlich bei artedona.com, um € 3.065

DER DRITTE BIEDERMEIER

Warum eine alte Haltung unsere neue Zukunft sein könnte

Es ist eine merkwürdige Ironie der Geschichte, dass der Begriff „Biedermeier“ im deutschen Sprachraum zum Synonym für Spießigkeit wurde, während er im angelsächsischen Raum als Ausdruck feiner Bürgerkultur gilt – als jene Epoche, in der Maß, Harmonie und handwerkliche Wahrhaftigkeit zu einer stillen, fast moralischen Form des Schönen verschmolzen. Dort spricht man von Biedermeier furniture mit Respekt, hierzulande lediglich mit einem Achselzucken. Vielleicht, weil wir uns

zu sehr an die Pose der Avantgarde gewöhnt haben, um das Maßvolle noch als revolutionär zu erkennen.

Doch die Gegenwart – erschöpft von Dauerkrisen, digitalem Lärm und ästhetischer Beliebigkeit – entdeckt im Stillen jene Haltung neu, die einst das Bürgertum des 19. Jahrhunderts prägte: die Kunst, das Leben im Kleinen zu veredeln. Der Dritte Biedermeier ist keine Stilkopie, sondern eine Antwort. Eine logische, beinahe zwingende Reaktion auf das Unwohl der Mo-

derne, auf das Übermaß an Geschwindigkeit, Meinung und Sichtbarkeit. Seine Botschaft ist eine, die schon Johannes der Täufer verkündete: „Metanoeite!“ – „Kehrt euren Sinn um. Tut Buße.“

Die Rückkehr der Innerlichkeit

Wie bereits im historischen Biedermeier folgt auch die heutige Wiederkehr keiner Mode, sondern einer seelischen Notwendigkeit. Die Menschen suchen wieder Räume, die tragen – im wörtlichen wie im geistigen Sinn. Nach Jahrzehnten der ikonischen Gesten und architektonischen Extravaganzen wächst die Sehn-

sucht nach stiller Selbstverständlichkeit, nach Möbeln, Materialien und Formen, die uns nicht überwältigen, sondern begleiten.

In diesem Sinne ist der Dritte Biedermeier kein Rückzug, sondern ein Aufbruch – eine Stilrevolution der Innerlichkeit. Er versteht das Heim nicht als Statussymbol, sondern als Resonanzraum der Seele. Seine Formen sprechen leise, aber sie sprechen wahr. Holz bleibt Holz, Messing bleibt Messing, Stoff bleibt Stoff –keine Simulation, keine Geste des Scheins. In dieser Materialehrlichkeit liegt jene moralische Kraft, die den

Stil schon um 1900 inspirierte, als Josef Hoffmann, Bruno Paul und Adolf Loos das Biedermeier als Gegenmodell zum überladenen Historismus entdeckten.

Die Ästhetik der Ruhe

Der Dritte Biedermeier schöpft seine Energie nicht aus Überfluss, sondern aus Klarheit. Er liebt das Licht, das über gedämpften Farben spielt, die ausgewogene Proportion, die feine Handwerksgeste. Seine Schönheit ist nicht laut, sondern gelassen – wie das Atmen eines alten Hauses, dessen Böden knarren und dessen Türen erzählen.

Typische Elemente dieser neuen Codierung sind schlichte, symmetrische Möblierungen aus heimischen Hölzern, flächige Wandfarben in Elfenbein, Grau und Ocker, zarte Textilien, Messingbeschläge, Leuchten aus mundgeblasenem Glas. Kein Dekor will beeindrucken – alles will stimmig sein. Der Raum als moralische Komposition: Funktional, aber poetisch. Einfach, aber nicht banal.

Der Sinneswandel als Lebenskunst

In einer Welt, die Geschwindigkeit mit Fortschritt verwechselt, ist Maßhalten zum Widerstand geworden. Der Dritte Biedermeier ist in diesem Sinn ein kultureller Akt der Selbstbehauptung. Er ruft uns auf, das Wesentliche wiederzuerkennen: das eigene Maß, die eigene Zeit, den eigenen Ort. Die Rückkehr zur Handwerkskunst, zur Dauer und zur Sorgfalt ist kein nostalgisches Programm, sondern eine Form des geistigen Umdenkens – eine Metanoia des Wohnens.

Wohnbeispiele des Dritten Biedermeier

Wer so lebt, lebt nicht gegen die Moderne, sondern mit ihr – in bewusster Balance. Technologie darf dienen, aber nicht dominieren. Gestaltung darf erfreuen, aber nicht verführen. Der Dritte Biedermeier sucht das Maß, das die Dinge wieder zu Freunden macht.

Eine stille Avantgarde

Vielleicht ist der Dritte Biedermeier genau das, was unsere Epoche braucht: eine stille Avantgarde. Keine Rückkehr zu gestrigen Formen, sondern eine Rückkehr zu einer verloren geglaubten Haltung. Sie gründet auf der Überzeugung, dass Schönheit keine Pose, sondern eine Form des Guten ist – und dass das Einfache, wenn es ehrlich und sorgfältig ist, uns mehr nähren kann als jedes Spektakel.

In dieser Haltung liegt Kraft. Denn wer seine Umgebung in Ordnung bringt, ordnet zugleich sein Inneres. So verstanden, ist der Dritte Biedermeier mehr als ein Stil: Er ist eine Ethik des Wohnens, eine geistige Antwort auf das Überforderte der Gegenwart – und vielleicht der erste Stil, der nicht nach außen, sondern nach innen wirkt.

Paul Lensing, Lektor an der TU Wien, Immosoph und Immobilienberater

Wenn Sie tiefer in das Thema eintauchen wollen: www.dritterbiedermeier.at

IBBY AND PUZZ

Ibby and Puzz ist eine Hommage an die Liebe der Großeltern von Gründerin Danielle Dahlstrom, die sich gegenseitig diese Kosenamen gaben. Mehr als ein Unternehmen, ist es ein gelebtes Vermächtnis. In einem Brief an Puzz verabschiedete sich Ibby einst mit den Worten: „Don’t worry, I love you.“ Diese Botschaft findet sich heute in jedem Teil der Marke wieder und macht Liebe zum festen Bestandteil.

Entstanden aus der Suche nach Kreationen, die Dahlstrom sich wünschte, aber nirgendwo finden konnte, vereint jedes Stück von Ibby and Puzz den Charme usbekischer Ikat-Seide mit edlen Materialien wie Kaschmir und Samt.

Zu den Feiertagen erweitert Ibby and Puzz sein Universum handwerklicher Luxusstücke – mit Seidenschleifen, Ikat-Stolen mit Samtrückseite und einer Linie der „twinning“ Hundehalsbänder. Auguste, die Markenbotschafterin, Muse en miniature und Wiens stilvollster Dackel, verkörpert diesen Geist. Sie setzt auch stets ein Statement und ist ebenso zeitlos wie trendsetzend.

In limitierter Stückzahl pro Saison handgefertigt, sind diese Accessoires dazu bestimmt, jeden Look zu veredeln – ein Ausdruck von Herkunft, Handwerkskunst und Liebe.

Denn das schönste Accessoire ist immer eines, das eine Geschichte erzählt.

Ibby and Puzz Vienna, Austria www.ibbyandpuzz.com danielle@ibbyandpuzz.com @ibbyandpuzz

ANTIK RENZ –

Ihre Adresse für kostbare Geschichte

Tauchen Sie ein in eine Welt voller Faszination – bei Antik Renz in Kreisbach bei Wilhelmsburg erwartet Sie auf mehreren Tausend Quadratmetern ein Schatz aus vergangenen Zeiten.

An- und Verkauf • Samstag 10:00–15:00 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung

Kreisbacher Str. 31, 3150 Wilhelmsburg • +43 664 44 07 906 • info@antik-renz.at

Foto:

R. HORN’S WIEN

Wiener Ledertradition, zeitlos und modern

Im Herzen der Wiener Innenstadt, zwischen historischen Fassaden und lebendiger Kaffeehauskultur, befinden sich drei Geschäfte, die mehr sind als nur eine Lederwarenmanufaktur. Seit den frühen 1980er-Jahren steht der Name R. Horn’s Wien für höchste Lederqualität, kompromisslose Handwerkskunst und ein Design, das Funktionalität und zeitlose Eleganz vereint. Gegründet von Robert Horn, wird das Unternehmen heute zunehmend von seinem Sohn Julian Horn mitgetragen – ein Generationswechsel, der Tradition und Fortschritt in Einklang bringt.

URSPRUNG UND INSPIRATION

Robert Horn begann Anfang der 1980erJahre damit, für sich selbst Lederwaren zu entwerfen, als er feststellte, dass das Angebot in Wien für seine eigenen Ansprüche an Ästhetik und Qualität nicht ausreichte. Aus dieser Eigeninitiative entstand die erste Kollektion: Brieftasche, Aktentasche, eine kleine Mappe – klassisch schlicht, praktisch und ohne überflüssige Dekoration. Ein Bild aus den 1920er-Jahren – Thomas Mann mit einer schlichten Lederaktentasche – wurde zur Vorlage für eines der beliebtesten Modelle. Auch berühmte Persönlichkeiten wie Sigmund Freud finden sich in der Produktgeschichte wieder: Sein Brillenetui wird bis heute gefertigt, handwerklich und mit charakteristischem Prägestempel.

Die ästhetische Ausrichtung von R. Horn’s Wien ist klar und bewusst: Die Wiener Avantgarde um 1900 mit ihren Gestaltern wie Otto Wagner oder Adolf

Loos beeinflussen Robert Horns Formensprache. Die Prinzipien dieser Zeit – klare Linien und Funktionalität – prägen seine Entwürfe bis heute.

WERKSTATT, MATERIALIEN UND VERAR BEITUNG

Das Sortiment umfasst Aktentaschen, Reisetaschen, Handtaschen, Geldbörsen, Agendas und Kleinlederwaren. Accessoires von Brillenetuis bis hin zu Reiseartikeln ergänzen das Portfolio. Das Leder stammt überwiegend aus ausgewählten italienischen Gerbereien. Verwendet werden Nubuk-, Kalb- und Rindleder, jeweils vollnarbig und mit besonderer Gerbung, Prägung und Zurichtung, damit Struktur, Narbenbild und Festigkeit optimal sind. Ebenso wichtig ist die sorgfältige Verarbeitung der Kanten, etwa durch den Wiener Einschlag, bei dem Leder eingefasst, geklebt und genäht wird, sodass keine offenen Kanten entstehen. In der Werkstatt entsteht jeder Artikel von Hand. Vom er

Es ist schön und befriedigend, fast täglich von Stammkunden zu hören, wie viel Freude Ihnen unsere Produkte bereiten.

sten Entwurf über Prototypen und Tests bis zur endgül tigen Serienfertigung erfolgt alles in enger Zusammenar beit, oft unter Einbindung von Kundenwünschen.

STIL & PHILOSOPHIE

Die Devise lautet „Form Follows Function“ (Gestal tung folgt Funktion). Überflüssiger Zierrat wird be wusst vermieden. Stattdessen dominieren klare Linien, präzise Proportionen und ein Design, das sich auf das Wesentliche konzentriert. Farben spielen jedoch eine Rolle: Vom klassischen Cognac über gedecktes Braun bis hin zu frischen, überraschenden Farbtönen wie Gelb oder Mint – jedes Jahr kommen neue Nuancen dazu, die bewährte Modelle in neuem Licht erscheinen lassen. Auch das Farbspiel unterstreicht die Verbindung von Tradition und Moderne.

MASSANFERTIGUNG & SERVICE

Ein besonderes Merkmal von R. Horn’s Wien sind maßgeschneiderte Unikate. Kundinnen und Kunden bringen Wünsche und Ideen ein – sei es bezüglich Größe, Farbe, Innenaufteilung oder besonderer Ausstattung. R. Horn’s ist eines der wenigen Häuser, die wirklich maßgeschneiderte Einzelstücke herstellen – ohne Kompromisse. Ein Etui für Dirigentenstäbe etwa war eine der kurioseren und zugleich anspruchsvolleren Sonderanfertigungen. Auch Reparatur und Pflege fallen in den Verantwortungsbereich der Werkstatt: Defekte Nähte, Abnutzungen oder Ersatzteile werden vor Ort professionell bearbeitet.

STANDORTE

R. Horn’s Wien betreibt mehrere Geschäfte im ersten Wiener Bezirk. Die Standorte befinden sich am Ende der Fußgängerzonen der Innenstadt, in der Bräunerstraße, Herrengasse und hinter dem Stephansdom. Die Läden sind so gestaltet, dass man das Sortiment in Ruhe betrachten, anfassen und sich von fachkundigem Personal individuell beraten lassen kann. Auffällig im Stadtbild sind zudem die orange-weiß gestreiften Tragetaschen –längst ein inoffizielles Markenzeichen. Der eigene Webshop bedient nicht nur Österreich, sondern auch eine

internationale Kundschaft. Die Produkte finden Liebhaber in Europa und darüber hinaus, Kunden schätzen die Mischung aus Wiener Stil, Qualität und Handwerk.

QUALITÄT & NACHHALTIGKEIT –BESTÄNDIGKEIT ALS PRINZIP

Die Produkte sind so ausgelegt, dass sie bei entsprechender Pflege viele Jahre, mitunter Jahrzehnte überdauern. Kein schneller Trend, keine Wegwerfware. Ziel ist es, Stücke zu schaffen, die geliebt, benutzt und weitergegeben werden. Die handwerkliche Fertigung, die Auswahl erstklassiger Materialien und der Service tragen dazu bei, dass Nachhaltigkeit im praktischen Sinne gelebt wird. Auch Farbvielfalt und Individualität helfen, dass die Kunden sich mit ihren Taschen und Accessoires identifizieren und diese nicht schnell ersetzen wollen.

AUSBLICK & ZUKUNFT

Julian Horn tritt zunehmend in die Fußstapfen seines Vaters. Er bringt frische Impulse, ohne die Wurzeln zu vergessen. Das Sortiment wächst, neue Farben werden ausprobiert und Sonderanfertigungen umgesetzt. Darüber hinaus entsteht zunehmendes Bewusstsein für handgefertigte Gegenstände und Unikate – ein Trend, von dem R. Horn’s Wien profitiert. Kunden, die Qualität, Stil und Beständigkeit schätzen, finden hier nicht nur Produkte, sondern Geschichten – von Leder, Form, Farbe und Funktion.

Horn’s

Bräunerstrasse 7, 1010 Wien • Herrengasse 6–8, 1010 Wien • Stephansplatz 3, 1010 Wien +43 1 513 82 94 | office@rhorns.com | www.rhorns.com

INFOBOX
R.

Winterauszeit in Bad Ischl

Winterauszeit in Bad Ischl

Eingebettet in die verschneite Bergwelt des Salzkammerguts zeigt sich Bad Ischl von seiner romantischsten Seite. Glitzernde Winterlandschaften, wärmende Wohlfühlmomente und stimmungsvolle Adventstage laden zu einer Auszeit ein, die Herz und Seele berührt.

Eingebettet in die verschneite Bergwelt des Salzkammerguts zeigt sich Bad Ischl von seiner romantischsten Seite. Glitzernde Winterlandschaften, wärmende Wohlfühlmomente und stimmungsvolle Adventstage laden zu einer Auszeit ein, die Herz und Seele berührt.

Winter-Highlights 2025

Winter-Highlights 2025

• Salzkammergut Adventsingen

• Salzkammergut Adventsingen

• Christkindlmarkt der Ischler Handwerker

• Christkindlmarkt der Ischler Handwerker

• Adventzauber in den Kaiserlichen Stallungen

• Adventzauber in den Kaiserlichen Stallungen

• Salzkammergut Kathreintanz

• Salzkammergut Kathreintanz

• Weihnachtskonzert in der Stadtpfarrkirche

• Weihnachtskonzert in der Stadtpfarrkirche

• Advent in Bad Ischl mit Peter Gillesberger

• Advent in Bad Ischl mit Peter Gillesberger

• Konzert der Wiener Chormädchen

• Konzert der Wiener Chormädchen

• Operettensalon

• Operettensalon

• Salzkammergut Brauchtumsweihnacht

• Salzkammergut Brauchtumsweihnacht

• Neujahrskonzert

• Neujahrskonzert

• Glöcklerlauf

• Glöcklerlauf

Zu allen Veranstaltungen geht es hier lang

Zu allen Veranstaltungen geht es hier lang

Die Lektion „Piaffe“: Das Pferd hebt dabei die Vorderbeine abwechselnd hoch und schreitet stolz vorwärts.

Foto: © Peter Rigaud

ELEGANZ AUF VIER HUFEN

Lipizzaner & Spanische Hofreitschule Wien

Die Spanische Hofreitschule machte Wien zum Zentrum der klassischen Reitkunst und bewahrt bis heute die Tradition der Hohen Schule der Reitkunst. Die dort ausgebildeten Lipizzaner sind berühmt für ihre Anmut, ihre Grazie sowie ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten in Sprung- und Dressurlektionen. Ihre meisterhafte Ausbildung und die kunstvolle Vorführung der klassischen Übungen sind nicht nur ein faszinierendes Schauspiel, sondern zugleich ein bedeutendes Stück österreichischen Kulturerbes. von Eva von Schilgen

„Ein Pferd! Ein Pferd! Ein Königreich für ein Pferd!“

William Shakespeare (1564–1616), englischer Dichter, Dramatiker, Schauspieler und Theaterleiter: „The Tragedy of King Richard III.“ (1597)

Foto: © Julie Brass

DER NAME – DAS PFERD

Lipizzaner sind elegante, athletische und ausdrucksstarke Pferde mit ruhigem, ausgeglichenem Wesen, hoher Intelligenz und außergewöhnlicher Dressurfähigkeit. Sie sind mittelgroß, meist weiß – dunkel geborene Fohlen werden mit zunehmendem Alter heller –, ausgestattet mit einem muskulösen, kompakten Körperbau, edlem Kopf und ausdrucksstarken Augen. Sie verfügen über starke, gut proportionierte Gliedmaßen und eine besonders ausgeprägte Rückenmuskulatur, die komplexe Bewegungen der klassischen Dressur ermöglicht. Sie sind überdurchschnittlich langlebig und bis ins hohe Alter zur Zucht und zur Arbeit unter dem Sattel geeignet.

Der Name taucht das erste Mal um das Jahr 1786 auf und leitet sich von dem Ort „Lipizza“ (ital. „Lipica“) in der heutigen slowenischen Region Karst ab, wo die Ersten dieser Pferde gezüchtet wurden. 1580 gründete Erzherzog Karl II. von Innerösterreich dieses Gestüt mit dem Ziel, ein edles Reitpferd für den Habsburger Hof zu schaffen, das Anmut, Stärke und Lernbereitschaft vereint. Diese Pferde erhielten den Namen „Lipizzaner“ („Pferde aus Lipica“). Die Zucht basierte im Laufe der Jahrhunderte auf einer sorgfältigen Mischung aus spanischen, italienischen und lokalen Pferderassen, um die charakteristische Eleganz, Kraft, Beweglichkeit und Dressurfähigkeit zu erzielen.

Historisch werden die Zuchtlinien auf sechs „Urhengste“ – Pluto, Conversano, Maestoso, Neapolitano, Siglavy und Favory – zurückgeführt, die Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts am Hof der Habsburger für die Zucht ausgewählt wurden. Jeder dieser Hengste begründete eine eigene Blutlinie, die bis heute gepflegt wird und die genetische Vielfalt der Rasse sicherstellt. So brachte Pluto (geboren 1765 in Dänemark, Schimmel), bekannt für seine Kraft und robuste Konstitution, langlebige und widerstandsfähige Nachkommen hervor. Die Linie von Conversano (geboren 1767 in Neapel, schwarzbraun) gilt als besonders feinfühlig und elegant, ideal für anspruchsvolle Dressurlektionen. Bekannt für Ausdauer und Vitalität, ein starkes Temperament sowie hohe Leistungsbereitschaft sind die Nachkommen von Maestoso (geboren 1773 in Kladrub, schimmelnd). Die anmutigen und harmonischen Bewegungen, ideal für die Hohe Schule der Reitkunst, stammen aus der Linie von Neapolitano (geboren 1790 in Neapel, braun). Pferde der Linie von Favory (geboren 1779 in Kladrub, fuchsfarben) sind besonders lernbereit und von schneller Auffassungsgabe, während das ruhige, ausgeglichene Wesen der

Linie von Siglavy (geboren 1810 in Arabien, Schimmel) Stabilität und Gelassenheit sowie einen leicht orientalischen Typ in die Zucht einbringt. Später kam noch die robuste und widerstandskräftige Linie von Tulipan (geboren 1800), einem schwarzen Barockhengst mit spanischer Abstammung, hinzu, die besonders in Osteuropa gepflegt wird.

Die Stutfamilien sind mindestens genauso wichtig. In Lipica beispielsweise führt man sorgfältig Buch über jede Stute, ihre Nachkommen und ihre Eigenschaften. So wird sichergestellt, dass nicht nur die Hengstlinien, sondern auch die weiblichen Linien fortbestehen.

Eine Besonderheit ist der dunkle Lipizzaner, der sein Leben lang schwarz oder braun bleibt. Obwohl er selten ist, wurde er nie aus der Zucht ausgeschlossen. In der Spanischen Hofreitschule gilt es als gutes Omen, stets mindestens einen Rapphengst in der Herde zu haben. Man sagt, er bringe Glück und beschütze die gesamte Institution.

Die Spanische Hofreitschule ist die bekannteste Bühne der Lipizzaner, doch die Pferde haben auch darüber hinaus viele Einsatzgebiete, unter anderem als Kutschpferde, denn ihr barocker Körperbau, ihre Kraft und ihre Eleganz machen sie zu idealen Wagenpferden. Durch ihr ruhiges Wesen eignen sich Lipizzaner auch für erfahrene Freizeitreiter. Besonders beliebt sind sie für die klassische Dressur im kleinen Rahmen. Dank ihres sanften Charakters werden Lipizzaner vereinzelt auch in der Reittherapie eingesetzt, wo ihre Ruhe und Verlässlichkeit besonders geschätzt werden. Viele Gestüte präsentieren die Lipizzaner in Shows und Kulturveranstaltungen.

Ein besonderes Merkmal der Lipizzaner ist ihre Art der Bewegung. Der Schritt des Lipizzaners ist gleichmäßig, raumgreifend und energisch, im Trab zeigen sie eine auffallend hohe Knieaktion. Besonders in der Piaffe (Trab auf der Stelle) und der Passage (erhobener, erhabener Trab) entfalten sie ihre volle Eleganz. Der Galopp ist eher kurz, aber kraftvoll. Er eignet sich hervorragend für Pirouetten und die Versammlung. Trotz ihrer Berühmtheit sind die Lipizzaner eine gefährdete Pferderasse, weshalb sie auf der Liste der UNESCO als besonders schützenswertes Kulturerbe stehen. Weltweit gibt es nur rund 12.000 Tiere. Das einzige Gestüt für die Spanische Hofreitschule ist heute Piber in der Steiermark, wo man seit 1920 die Hengste züchtet, die später in Wien ausgebildet werden. Hier werden jährlich an die 50 Fohlen geboren. Neben den

Die Kapriole: Das Pferd springt kraftvoll in die Luft und stößt mit den Hinterbeinen nach hinten aus, während die Vorderbeine geschlossen bleiben.

großen europäischen Gestüten Szilvásvárad (Ungarn), Topoľčianky (Slowakei), Monterotondo (Italien) und Đakovo (Kroatien) gibt es auch kleinere Bestände in vielen anderen Ländern der Welt. In Australien, den USA, Kanada und Südamerika existieren private Zuchten, die jedoch meist mit den europäischen Stammbüchern kooperieren.

DIE LIPIZZANER UND ZWEI WELTKRIEGE

Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs war das nah an der Front liegende Stammgestüt Lipizza (heute Lipica, Slowenien) bedroht. 1915 wurde die gesamte Herde kriegsbedingt evakuiert und aufgeteilt: Ein Teil gelangte ins kaiserliche Gestüt Kladrub an der Elbe (Böhmen), ein anderer nach Laxenburg bei Wien. Zusätzlich wurden 137 Jungtiere nach Kladrub überstellt.

Nach Kriegsende gehörte Lipica infolge der Grenzverschiebungen zu Italien. In langen Verhandlungen 1919/20 konnten 109 Pferde, vor allem aus Laxenburg, zurückgeführt werden. Italien beanspruchte zudem die Lipizzaner in Kladrub, doch die junge Tschechoslowakei verweigerte deren Herausgabe. Diese Herde bildete später den Grundstock für das Gestüt in Topoľčianky (Slowakei). Österreich übergab Italien außerdem eine Abschrift der bis 1816 in Wien aufbewahrten Zuchtbücher. Damit waren in Lipica wieder alle sechs klassischen Hengstlinien und 13 der historischen Stutenstämme vertreten – mit Ausnahme der Linien Gidrane (1841) und Rava (1755).

Während des Zweiten Weltkriegs wurden auf Befehl der Wehrmacht wertvolle Pferdebestände aus Sicherheitsgründen in das böhmische Hostau (Hostouň) im Sudetenland verlegt. Dort befanden sich am Ende des Krieges rund 1200 Pferde verschiedener Rassen, darunter auch die berühmten Lipizzaner.

Als die Rote Armee vorrückte, suchte Gestütsarzt Rudolf Lessing im Auftrag von Oberstleutnant Rudolfsky Kontakt zu den Amerikanern. In Verhandlungen mit Oberst Charles H. Reed wurde die Rettung der Tiere vereinbart. Vom 12. bis 15. Mai trieben US-Soldaten und deutsche Kriegsgefangene die Pferde in Gruppen von 30 bis 40 Tieren etwa 40 Kilometer Richtung Bayern. Hochtragende Stuten und Fohlen wurden auf Lastwagen verladen, fünf Zuchthengste geritten.

Während der Rettung der Lipizzaner wandte sich der Leiter der Spanischen Hofreitschule, Oberst Alois Podhajsky, nach einer Vorführung der Hengste am 7. Mai 1945 für den pferdebegeisterten US-General Patton an diesen mit der Bitte um Schutz. Patton willigte ein, sodass Podhajsky 216 Pferde für Österreich auswählen konnte, die am 18. und 22. Mai nach St. Martin in Oberösterreich in die amerikanische Besatzungszone gebracht wurden.

Nach Kriegsende begann eine Neuordnung der Gestüte. 1947 erfolgte eine Aufteilung der Bestände: Italien erhielt 80 Pferde sowie die historischen Zucht-

Foto: ©Peter Rigaud

Die Spanische Hofreitschule ist eine im Michaelertrakt der Hofburg in Wien ansässige Reitinstitution, die ursprünglich der reiterlichen Ausbildung der kaiserlichen Familie diente.

bücher, während lediglich 11 Tiere nach Lipica, das nun auf jugoslawischem Staatsgebiet lag, zurückkehrten. Österreich konnte mit den in St. Martin verbliebenen Pferden die Zucht im Gestüt Piber fortsetzen, das bis heute das Zuchtzentrum für die Spanische Hofreitschule ist. Italien setzte seine Zucht im Militärgestüt Montelibretti fort, Jugoslawien baute in Lipica einen neuen Bestand auf.

DIE SPANISCHE HOFREITSCHULE

Der Name „Spanische Hofreitschule“ hat historische Gründe und hängt eng mit der Herkunft der Pferde und der Reitkunst zusammen. Das Wort „Hof“ bezieht sich dabei auf den kaiserlichen Hof in Wien, das Wort „spanisch“ auf den Import von Pferden aus Spanien, die als besonders edel, intelligent und geeignet für die klassische Reitkunst galten.

Bereits Kaiser Karl V. (1500–1558), ab 1519 römischdeutscher Kaiser und zugleich König von Spanien, hatte spanische Pferde nach Wien gebracht. Sie stammten vor allem aus Andalusien und wurden wegen ihrer Eleganz, Wendigkeit sowie ihres stolzen Auftretens hochgeschätzt. Unter Maximilian II. (1527–1576), ab 1564 römisch-deutscher Kaiser, wurde die Hofreitschule dann institutionalisiert und erhielt die Strukturen, die bis heute bestehen.

Die Hofreitschule diente dazu, die Reitkunst für den Adel zu pflegen, Soldaten auszubilden und mili-

tärische Fähigkeiten zu trainieren, denn die kontrollierte Dressur und Beweglichkeit der Pferde waren für die Kavallerie von großer Bedeutung. Mit der Zeit wandelte sich der Fokus jedoch zunehmend von der militärischen Praxis zur künstlerischen Darstellung, wobei Perfektion und Ästhetik der Bewegungen im Vordergrund standen. Die Ausbildung der Lipizzaner und ihrer Reiter war nicht nur sportlicher oder künstlerischer Natur, sondern auch Ausdruck von Macht, Status und kultureller Raffinesse des Habsburgerreiches. Die Winterreitschule, die im 18. Jahrhundert erbaut wurde, ist ein architektonisches Denkmal und spiegelt den barocken Prunk Wiens wider.

„Ich habe ein wunderbares Pferd, es hat die Leichtigkeit des Windes und des Feuers Hitze, aber wenn sein Reiter es besteigt, ist seine Sanftmut nichts als die Ruhe vor dem Ausbruch eines Sturmes.“ (aus „The Famous History of the Life of King Henry the Eighth“, 1623, von William Shakespeare, engl. Dichter, Dramatiker und Schauspieler)

Pferd und Pfleger

DIE HOHE SCHULE DER REITKUNST

Heute gilt die Spanische Hofreitschule als global anerkanntes Zentrum für klassische Dressur, wie sie von Reitmeistern der Renaissance und des Barocks entwickelt wurde – etwa von Federico Grisone, Giovanni Battista Pignatelli oder dem berühmten französischen Reitmeister François Robichon de La Guérinière. Das oberste Ziel lautet: „Das Pferd soll durch die Ausbildung schöner, stolzer und zufriedener werden, als es von Natur aus ist.“

Piaffe, Passage, Levade und Kapriole sind zentrale Elemente der klassischen Dressur der Lipizzaner. In der „Piaffe“ zeigen die Pferde höchste Versammlung und Balance, indem sie auf der Stelle rhythmisch und elegant die Beine heben. Die „Passage“ ist ein langsamer, erhabener Schritt, bei dem die Lipizzaner fast über den Boden zu schweben scheinen, ein Ausdruck von Anmut und Kraft. Bei der „Levade“ stemmen sie sich kraftvoll auf die Hinterbeine und halten ein ausgewogenes, nach vorne geneigtes Gleichgewicht; es ist ein ausbalanciertes Aufbäumen auf stark gebeugten Hinterbeinen, bei dem das Pferd ca. 30–35° nach vorne geneigt ist, was enorme Kraft und Koordination erfordert. Ein Höhepunkt der klassischen Ausbildung, der die Kraft, Sprungkraft und exzellente Schulung der Lipizzaner eindrucksvoll zeigt, ist die „Kapriole“, ein spektakulärer Sprung, bei dem die Hinterbeine hoch in der Luft ausstreichen, bevor das Pferd kontrolliert landet.

Begeisterung für die klassische Reitkunst, mehrjährige Erfahrung im Dressur- und Reitunterricht sowie die Bereitschaft, die Tradition der Spanischen Hofreitschule zu bewahren, sind neben körperlicher Fitness, Balance und Koordination die Voraussetzungen, um Bereiter an der Spanischen Hofreitschule zu werden. Verlangt wird zudem Erfahrung im Umgang mit jungen und trainierten Pferden, einschließlich Fohlenaufzucht und Leistungsprüfung. Die Aufnahme erfolgt nach strenger Auswahl, nur wenige Bewerber werden aufgenommen. Praxis und Tradition werden direkt an der Schule erlernt. Neue Bereiter beginnen als Lehrlinge/Elev:innen, lernen die Besonderheiten der Schule, die Tradition und das tägliche Training der Lipizzaner. Die Ausbildung ist praxisorientiert und erfolgt unter Anleitung erfahrener Bereiter bis zur vollen Verantwortlichkeit für Ausbildung und Aufführungen.

Die Spanische Hofreitschule in Wien und die Lipizzaner Zucht wurden von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe anerkannt: 2010 wurden die Klassische Reitkunst und die Hohe Schule der Hofreitschule in das nationale Verzeichnis Österreichs aufgenommen, 2015 folgte die Aufnahme in die internationale Repräsentative Liste, und 2016 wurde das Wissen um die Lipizzaner Zucht im Gestüt Piber ebenfalls national anerkannt.

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Lipizzanergestüt PIBER

Lipizzaner hautnah erleben

Foto: © Rene van Bakel

Auf Schloss Piber in der Steiermark befindet sich das Lipizzanergestüt der Spanischen Hofreitschule.

Foto: © Alina Breitbach

SCHLOSS PIBER

Barocke Eleganz und Wiege der Lipizzaner

Eingebettet in die sanfte Hügellandschaft der Weststeiermark erhebt sich Schloss Piber, ein barockes Juwel mit einer ebenso wechselvollen wie faszinierenden Geschichte. Zwischen 1696 und 1716 von Benediktinermönchen als Abtei errichtet, diente es nach der Säkularisierung als Verwaltungssitz des Militärs, beherbergte zeitweise eine Schule und den Pfarrhof. Heute bildet es das Herzstück des weltberühmten Lipizzanergestüts Piber – jener Stätte, in der seit über 100 Jahren die weißen Stars der Spanischen Hofreitschule Wien das Licht der Welt erblicken.

Das dreigeschossige Bauwerk besticht durch seinen Arkadenhof, der heute als Kulisse für Theateraufführungen, Konzerte oder festliche Hochzeiten dient. Im ersten Stock des Südflügels verbergen sich Prunkräume mit Stuckdecken und barocken Gewölben, die einen stilvollen Rahmen für Eheschließungen, Seminare oder Firmenfeiern bieten. Besonderes Juwel ist die historische Geschirrkammer, in der man bei Führungen prachtvolle Kutschengeschirre aus kaiserlicher Zeit bewundern kann. Seit 2021 liefert die Ausstellung im Museum auf Schloss Piber einen umfassenden Einblick in Aufzucht, Leben und Pflege der Lipizzaner sowie in die Spanische Hofreitschule. Gezeigt werden Originalexponate aus dem 19. Jahrhundert und ein maßstabsgetreues Modell der Hofreitschule, ergänzt durch multimediale Erlebnisse. Die Verbindung von barocker Pracht und lebendiger Kultur macht Schloss Piber zu einem Ort, an dem Geschichte nicht museal erstarrt, sondern gelebte Tradition erfahrbar bleibt. Immer öfter wählen Paare das Barockschloss als Ort für ihre Trauung – sei es im festlichen Prunksaal, im Arkadenhof oder in den gepflegten

Schlossgärten. Seminare, Teambuildings und private Feiern profitieren von der einzigartigen Atmosphäre, die Geschichte, Natur und Lebenskultur harmonisch miteinander verbindet.

Das Gestüt Piber widmet sich seit 1920 der Zucht der ältesten Kulturpferderasse Europas, deren Ursprünge bis ins 16. Jahrhundert zurückreichen. Hier werden jährlich rund 35 bis 40 Fohlen geboren. Während die Stuten als Zuchtpferde oder Kutschpferde im Gestüt verbleiben, beginnt für ausgewählte Junghengste mit vier Jahren die Ausbildung am Trainingszentrum Heldenberg – der erste Schritt in Richtung Spanische Hofreitschule in Wien. Nach ihrer aktiven Laufbahn kehren sie in ihre Heimat Piber zurück, wo sie ihren Lebensabend verbringen.

Das Wissen um die klassische Reitkunst wurde bereits im Jahr 2015 von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe anerkannt. Im Jahr 2022 folgte die Aufnahme des Wissens um die Lipizzanerzucht in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit. Damit ist Piber nicht nur die Wiege der weißen Hengste, sondern auch ein international geschützter Wissensspeicher für eine jahrhundertealte Kulturtradition. Heute präsentiert sich Schloss Piber als lebendiger Ort für Jung und Alt, für Groß und Klein – quasi für jede Altersgruppe –, an dem die Besucher:innen tief in die Welt der Lipizzaner eintauchen können. Führungen durch das Gestüt geben Einblick in Zucht und Aufzucht, Kutschenfahrten laden zur entschleunigten Erkundung der Umgebung ein, und im interaktiven Museum werden die Geschichten der Pferde lebendig. Hier kommen Kinder voll auf ihre Kosten: Sie können bei spannenden Gestütsführungen die edlen Lipizzaner hautnah erleben, sich auf einer erlebnisreichen Gestütsrallye oder einem Rätselweg austoben, im Kletterpark verschiedene Parcours meistern, am Spielplatz toben und beim öffentlichen Reittraining staunen.

Ein besonderes Erlebnis ist das „Fohlenerlebnis“ im Frühjahr, wenn die jüngsten Lipizzaner erstmals die Welt erobern. Den Sommer über verbringen die 1- bis 3-jährigen Junghengste ihre Sommerfrische auf den hochgelegenen Weiden der Stubalm, bevor sie im Herbst im Rahmen

„Schloss Piber, der Ursprung der weißen Pferdelegende, bereitet einen unvergesslichen Tag in der Steiermark.“

des traditionellen Almabtriebs ins Gestüt zurückkehren –ein Höhepunkt im Veranstaltungskalender.

Nach der Kutschenfahrt und dem Erkunden des Areals lädt das Restaurant am Gestüt zu einer genussvollen Stärkung ein – mit Blick sowohl auf die edlen Pferde als auch auf den barocken Prachtbau.

Das Lipizzanergestüt Piber bietet ein dichtes Veranstaltungsprogramm: Im Frühjahr locken die Fohlenerlebnisse und das große Frühlingsfest, im Sommer sorgen Almerlebnisse, stimmungsvolle Sommerabende und Kindererlebnistage für besondere Höhepunkte. Im Herbst erleben die Besucher:innen den traditionsreichen Almabtrieb und das stimmungsvolle Herbst’ln, ehe im Dezember der Adventmarkt im Arkadenhof sowie das Warten aufs Weihnachtsfest für festliche Atmosphäre sorgen.

Schloss Piber ist weit mehr als ein architektonisches Denkmal. Es ist ein lebendiger Kultur- und Begegnungsort, in dem sich barocke Eleganz, steirische Lebensfreude und ein einzigartiges Pferdeerbe zu einem Gesamtkunstwerk verbinden.

LIPIZZANERGESTÜT PIBER

Piber 1, 8580 Köflach www.piber.com

Adventzauber in Piber

Das Gestüt verwandelt sich in ein liebevoll geschmücktes Adventdorf, das mit funkelnden Lichtern, festlicher Dekoration und weihnachtlichen Genüssen verzaubert. Drei Tage lang laden über 40 Aussteller:innen regionaler Produkte, Kunsthandwerk und feiner Kulinarik dazu ein, besondere Momente zu genießen – von himmlischen Schmankerln bis hin zu handgefertigten Geschenkideen, die von Herzen kommen.

Ein vielfältiges Rahmenprogramm lässt das Gestüt in festlichem Glanz erstrahlen: Bei stimmungsvollen Gestütsführungen tauchen Besucher:innen in die faszinierende Welt der weltberühmten Lipizzaner ein, während weihnachtliche Kutschenfahrten Groß und Klein in eine zauberhafte Wintermärchenwelt entführen. Die Adventzauberei begeistert mit funkelnden Momenten, die Kinderaugen zum Leuchten bringen, und in der Christkindlwerkstatt werden kreative Träume wahr – hier können Kinder liebevolle Briefe ans Christkind schreiben und ihrer Fantasie freien Lauf lassen.

Abgerundet wird das stimmungsvolle Erlebnis durch musikalische Highlights, die mit festlichen Klängen den Zauber der Adventzeit in jedem Winkel des Gestüts erklingen lassen.

Ein besonderes Highlight wartet am 24. Dezember: Bei den interaktiven Kinderführungen können die Jüngsten voller Vorfreude das Warten aufs Christkind erleben. Sie entdecken spielerisch die edlen Lipizzaner, streicheln die sanften Pferde und erfahren spannende Geschichten aus dem Leben am Gestüt – eine magische Einstimmung auf das Weihnachtsfest.

Wenn sich eine sanfte Stille über das Gestüt legt und der feine Duft von Tannennadeln durch die klare Winterluft zieht, dann beginnt die zauberhafteste Zeit des Jahres am Lipizzanergestüt Piber. 12.– 14. DEZEMBER 2025 • 24. DEZEMBER

Freitag 12.12.: 13:00 – 20:00 Uhr • Samstag 13.12.: 10:00 – 20:00

Lasst euch verzaubern von der einzigartigen Atmosphäre, wenn Tradition, Vorfreude und Herzenswärme zu einem unvergesslichen Fest voller Freude, Glanz und Besinnlichkeit verschmelzen – beim Adventzauber am Lipizzanergestüt Piber.

© Harry Schiffer

ELEGANZ

mit Hufen

Inspiriert von Reitkultur und britischem Country Chic, vereinen wir erdige Töne, feine Materialien und handwerkliche Präzision. Die Objekte feiern das Pferd nicht nur als Motiv, sondern auch als Haltung: elegant, kraftvoll, souverän.

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7.

KAMINATMOSPHÄRE

Wenn die Tage kürzer werden und draußen der Wind an den Fenstern rüttelt, entfaltet sich drinnen die wahre Kunst des Wohlfühlens. Edle Materialien, warme Farben und klassische Eleganz schaffen ein Ambiente, das an gemütliche Abende vor dem Kamin erinnert.

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1.
6.

FIFE ARMS

IN DEN HIGHLANDS ZU HAUSE, WO DER NEBEL DIE ALTEN GESCHICHTEN BEWAHRT

Text: Sophia Sungler Fotos: Sim Canetty-Clarke

Die Tsarina Suite – eine viktorianische Suite, inspiriert von Kaiserin Alexandra (1798–1860), eine Hommage an Prinzessin Alexandra Fjodorowna, die Kaiserin von Russland wurde, als sie Zar Nikolaus II. heiratete. Sie wurde zusammen mit ihrer Familie und ihren Dienern während der Russischen Revolution hingerichtet. Sie war die Lieblingsenkelin von Königin Victoria. Mit einem Hauch von Russland besitzt dieses Zimmer eine ausgeprägt Fabergé-ähnliche Atmosphäre; hängendes Kristallglas verleiht ihm den glanzvollsten Charakter aller Räume.

So ruht das Fife Arms inmitten der Highlands – wie ein Gedicht aus Stein, Licht und Erinnerung. Es ist ein Haus, das erlebt wird, ein stiller Zeuge der Geschichte, der zeigt, dass wahre Schönheit nicht laut sein muss, um unvergesslich zu bleiben.

Im Herzen der schottischen Highlands, wo Nebel wie atmendes Silber durch die Täler zieht und die Stille sich über die weiten Moore legt, erhebt sich im kleinen Ort Braemar das Fife Arms wie ein Denkmal vergangener Zeiten. Zwischen Granit und Heide, zwischen Wind und Geschichte steht dieses Haus nicht bloß als Hotel, sondern als eine Hommage an das alte Schottland, an seine Kultur, seine Landschaft, seine Seele.

Ursprünglich im 19. Jahrhundert als Gasthaus für Reisende und Kutschen errichtet, wurde es über die Jahrzehnte zu einem Symbol schottischer Gastfreundschaft. Als es von den Galeristen Iwan und Manuela Wirth –den Gründern von Hauser & Wirth – behutsam restauriert wurde, erhielt es ein neues Leben, ohne seine Seele zu verlieren. Heute sind die Räume gefüllt mit über 14.000 Kunstwerken, Gemälden, Skulpturen und Kuriositäten, die zusammen ein Panorama aus Erinnerung und Gegenwart schaffen. Jeder Flur, jedes Zimmer, jeder Kamin erzählt eine Geschichte, die aus Stein und Stoff, aus Holz und Licht gewoben ist.

Die Atmosphäre im Fife Arms ist von jener stillen Opulenz, die nicht prahlt, sondern berührt. In den Salons flackert das Feuer, das Licht tanzt über dunkle Hölzer, und der Duft von Torfrauch und Wachs erfüllt die Luft. Die Zimmer tragen Namen, die an Jäger, Poeten, Königinnen und die Landschaft selbst erinnern. Tweed und Wolle, schwere Vorhänge, Messing und Samt verschmelzen zu einer Ästhetik, die das Wesen der Highlands einfängt: rau, doch warm; schlicht, doch tief.

Die Zimmer und Suiten des Fife Arms sind kleine Refugien, in denen Geschichte, Kunst und Natur miteinander verschmelzen. Jedes der 46 Zimmer trägt seinen eigenen Namen, seine eigene Geschichte – inspiriert von der Landschaft, von Persönlichkeiten der Region oder von den uralten Legenden der Highlands. Die Innenräume verkörpern Schottland: handgefertigte Möbel, weiche Tweeds, warme Wolle und Samt, kunstvolle Objekte und Antiquitäten, die vergangene Zeiten spüren lassen.

Die Croft Rooms strahlen eine stille Geborgenheit aus. Angeregt von traditionellen schottischen Häusern

Die India Suite – inspiriert von Abdul Karim (1863–1909), Diener Ihrer Majestät Königin Victoria, ein großer königlicher Favorit, liebevoll „The Munshi“ genannt.

wirken sie klein, intim, doch voller Wärme, ein Rückzugsort nach langen Wanderungen durch Moor und Heide. Die Nature & Poetry Rooms dagegen umhüllen die Sinne mit sanften Farben, natürlichen Materialien und poetischen Details, die die Seele zur Ruhe bringen und die Landschaft der Highlands in jedem Blick spiegeln.

In den Victoriana Suites lebt die Eleganz des viktorianischen Zeitalters fort. Großzügige Räume, getrennte Sitzbereiche, freistehende Badewannen, schwere Vorhänge und opulente Antiquitäten lassen die Pracht vergangener Zeiten spürbar werden. In den Royal Suites schließlich erreicht der Luxus eine fast magische Dimension: große Betten, beeindruckende Kunstwerke, weitläufige Bäder und private Wohnbereiche verschmelzen mit Ausblicken über die Täler und Berge zu einem Gesamterlebnis, in dem sich Komfort, Geschichte und Natur wie ein Gedicht verbinden.

Jedes Detail im Fife Arms ist kuratiert, von den Kopfstücken mit eingravierten Gedichten über die Farbtöne, die Torf, Moor und Heide widerspiegeln, bis zu den kunstvollen Kuriositäten lokaler Künstler. Die Räume erzählen von einem Schottland, das sich nicht laut präsentiert, sondern in leisen Momenten unver-

gesslich bleibt – in einem Knistern des Kamins, im sanften Licht eines Morgens über den Highlands, im Duft von Wolle, Holz und der fernen Note eines Whiskys. Jedes Zimmer lädt dazu ein, einzutauchen in eine Landschaft, in der Vergangenheit und Gegenwart zu einer einzigen, stillen Symphonie verschmelzen.

Rund um Braemar öffnet sich eine Welt, die von uralter Kraft getragen wird. Der Cairngorms National Park mit seinen Bergen, Flüssen und Tälern umgibt das Dorf wie ein stiller Wächter. Im Sommer blüht die Heide in violetter Pracht, im Winter hüllt der Schnee die Landschaft in ein Schweigen, das fast heilig wirkt. Wanderungen führen durch Wälder mit jahrhundertealten Kiefern, über klare Flüsse und hinauf zu Gipfeln, unter denen sich das Land wie ein endloser Teppich aus Farben und Nebel ausbreitet. Wildtiere zeigen sich im Spiel von Licht und Schatten – Rehe, Adler, vielleicht ein scheues Rotwild. Der Fluss Dee, in der Nähe gelegen, spiegelt den Himmel und bietet Anglern wie Träumern denselben Trost: die Ruhe der Natur, die sich nicht lenken lässt.

Doch die Highlands sind nicht nur Landschaft, sie sind auch Kultur. Alljährlich finden die berühmten Highland Games statt, ein Fest, das seit Jahrhunder-

Das Jacobite-Risings-Zimmer – Braemar ist berühmt als der Ort, an dem im Jahr 1715 das Banner des Jakobitenaufstands gegen König Georg I. erstmals gehisst wurde. Die Tochter des Chiefs des Clans Farquharson unterstützte Bonnie Prince Charlie während des Aufstands von 1745.

ten die Gemeinschaft der Clans, den Stolz und die Traditionen der Region verkörpert. Männer in Tartans messen sich im Baumstammwerfen, Musik erfüllt das Tal, Dudelsäcke tragen Melodien, die älter sind als jede Chronik. Diese Stoffe, die Tartans, sind mehr als Muster: Sie sind ein Ausdruck von Zugehörigkeit, Stolz und Erinnerung. Jede Linie, jede Farbe steht für einen Clan, eine Familie, eine Herkunft. Sie erzählen von Mut, von Landschaft, von Krieg und Frieden. Im Fife Arms wurde eigens ein Tartan entworfen, dessen Farbtöne die Berge, das Moos, den Stein und das warme Licht des Hauses widerspiegeln sollen.

Abends, wenn Nebel und Dunkelheit in die Täler sinken, werden im Fife Arms die Kamine entzündet. Der Schein der Flammen tanzt über Bücher, Gläser, Kunstwerke, Silber, und das Haus wirkt, als würde es leben. Im Pub „The Flying Stag“ verschmelzen Dorfbewohner und Reisende zu einer Gemeinschaft, während in „Bertie’s Whisky Bar“ die leisen Gespräche wie Rauch im Raum schweben. Dort wird Whisky nicht einfach serviert, sondern zelebriert – als Kunst, Ritual und Essenz des Landes.

Die Geschichte des Whiskys ist so alt wie die Highlands selbst. Seine Herstellung folgt einem beinahe mystischen

„Alles, was vergeht, bleibt spürbar – im Knistern des Feuers, im Duft des Whiskys, im Atem des Windes über dem Moor.“

Das Künstleratelier – romantisch unter dem Dach des Fife Arms gelegen, inspiriert vom dekorativen Stil des Bloomsbury Set Charleston Farmhouse in East Sussex, mit einem herrlichen Feuerwerk an handbemalten Wänden, Dachschrägen und einer einladenden Alkovenbett-Nische.

Prozess: Gerste wird gemälzt und getrocknet, manchmal über Torffeuer, das dem Korn eine rauchige Tiefe verleiht. Nach dem Maischen und Gären wird die Flüssigkeit in kupfernen Pot Stills destilliert, bevor sie jahrelang in Eichenfässern ruht. Jedes Fass verleiht andere Nuancen – Vanille, Honig, Trockenfrüchte, Rauch, Meersalz. Der Whisky wird zur Verkörperung seiner Landschaft. In den Highlands ist er kräftig, würzig, erdig; in Speyside süß, fruchtig und von Sherryfässern geprägt; in den Lowlands elegant, weich und blumig; auf Islay salzig, torfig, stürmisch, als hätte das Meer selbst ihn destilliert. In Campbeltown schließlich trägt er eine maritime Herbheit, die an Nebel und Brandung erinnert.

Nicht weit vom Fife Arms entfernt liegt die Destillerie Royal Lochnagar, die schon Königin Victoria besuchte. Dort ruht in jedem Fass ein Stück königlicher Geschichte. Ihr Whisky trägt die Würde des Ortes –klar, kräftig, zugleich sanft und tief. Wer ihn kostet, schmeckt das Land selbst: die kalten Flüsse, die feuchte Erde, das Feuer im Torf.

Die Worte des schottischen Dichters Robert Burns scheinen eigens für diese Landschaft geschrieben:

„Green be your woods, and fair your flowers, Your waters never drumlie! There simmer first unfauld her robes, And there they langest tarry ...“

So vereint das Fife Arms alles, was das alte Schottland ausmacht. Es ist ein Ort, an dem Kunst und Geschichte sich begegnen, an dem Handwerk, Musik und Gastfreundschaft zu einem gemeinsamen Klang verschmelzen. Draußen die Weite, drinnen das Feuer. Draußen der Wind, drinnen das Wispern von Holz und Whisky.

The Fife Arms Mar Road, Braemar Aberdeenshire AB35 5YN, Scotland

Hotel-Rezeption: +44 1339 720200

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E-Mail: mail@thefifearms.com thefifearms.com

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Zwischen weiten Feldern und sanften Wiesen wird jede Jagd zu einem eleganten Abenteuer. Ein Zusammenspiel aus Können, Ästhetik und der Freiheit des Moments – begleitet von dem sanften Rascheln des Grases, dem frischen Duft der Natur und der Ruhe, die nur die Weite des Landes schenken kann.

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Nach einem gelungenen Tag in der Natur trifft man sich zum stilvollen Jagd-Dinner. Für festliche Momente sorgen Champagner, feines Jagd-Dekor und grüne Kristallgläser –eine Hommage an Tradition, Geselligkeit und Stil.

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SCOTLAND AT ITS BEST

Ein Ausflug in die schottischen Highlands

Text: Clarissa Mayer-Heinisch

Wer von Edinburgh nicht ganz zwei Stunden auf wunderbaren Straßen in Richtung Norden zu dem Städtchen Pitlochry fährt, landet in den Highlands. Wildromantische Berglandschaft, tiefe Täler, eiskalte Flüsse, klare Seen, schroffe Felsen zwischen den Wäldern und der unverdorbenen grünen Weite kennzeichnen die Gegend. Hirsche, Lachse, Ponys, aber auch Schafe, Kühe und große Vögel haben hier ihr Paradies. Burgen und Schlösser, belebte Ortschaften sowie Brauereien und Whisky-Destillerien machen diesen Flecken Erde so liebenswert. Die Estates –große Besitzungen, deren Herzstück eine Lodge samt Stallungen, Wiesen und Weiden darstellt – stehen

auch zahlenden Gästen zur Verfügung. Wer hier ein paar Tage verbringt, der hat etwas zu erzählen ...

Die ersten Stunden in den Highlands wirken wie ein Schritt in eine andere Zeit. Schon auf der kilometerlangen Fahrt durch das enge Tal spürt man, dass diese Landschaft nicht für Eile gemacht ist. Weite Flächen ziehen sich bis zum Horizont, mittendrin ein sich idyllisch windendes Bachbett, die Berge türmen sich an beiden Seiten, und in den Senken glitzern dunkle Wasserstellen, still und geheimnisvoll. Wer hierherkommt, um eine Hirschjagd zu erleben, taucht ein in eine Welt, die sich seit Jahrhunderten kaum verändert hat. Die Lodge, ein einfaches, großes Haus aus grobem

Stein gebaut, steht einsam inmitten dieser Wildnis. Nur die Schafe, die friedlich davor grasen, und die Ponys, die aus ihren Boxen lugen, verraten, dass hier Leben herrscht. Küche, Wohn- und Speisezimmer der Lodge sind das Zuhause der Tage: Hier wird gegessen, diskutiert, gelacht, hier treffen sich Gäste und Einheimische, Stalker und Ghillies, um die nächsten Unternehmungen zu planen.

Das Jagderlebnis selbst beginnt in aller Herrgottsfrüh. Wenn der Nebel noch über den Hängen liegt, herrscht aufgeregte Betriebsamkeit im Haus. Schicht über Schicht muss angezogen werden, um auf Kälte, Nässe, aber auch Anstrengung und Wärme gut vorbereitet zu sein. Schottisches Frühstück mit Toast, Scrambled Eggs und Pancakes mit Maple-Syrup dürfen nicht fehlen, bevor wir uns vor der Lodge versammeln. Die Rollen werden verteilt, Jagdgäste einem professionellen Jäger, dem Stalker, und mehreren Jagdbegleitern, die hier Ghillies genannt werden, zugeordnet. Sie alle kennen die Gegend und das Wild, sie tragen Ferngläser, Seile, Messer und Lunchpakete für uns alle mit sich. Wir klettern in einen Jeep, und los geht’s.

Knapp hintereinander und schweigend marschieren wir durchs Hochland. Es ist eine Prüfung für Körper und Geist. Der Boden gibt nach, die Heide ist dicht, Moorlöcher lauern unter dem Gras, der Wind schlägt kalt ins Gesicht. Doch je höher man steigt, desto klarer wird die Luft, desto mehr findet man zu einem Rhythmus, in dem man gut vorankommt. Die Landschaft ist unermesslich schön, und bald sind wir high vor lauter Glück, hier sein zu dürfen. Der Stalker sucht mit seinem Fernglas die Hänge ab. Ein rotes Glitzern zwischen Felsen, eine Bewegung am Rand des Grases, und schon verändert sich die Stimmung. Ein Rudel Hirsche äst am nächsten Bergrücken.

Uns stockt der Atem. Alle gehen geduckt, jeder Schritt ist leise, die Hände berühren kaum den Boden, wenn man vorwärtsrobbt. Die Distanz zum Hirsch ist entscheidend, der Wind muss stimmen, die Deckung darf nicht fehlen. Stunden können vergehen, bevor die Gelegenheit kommt. Wenn sie da ist, entscheidet ein kurzer Moment. Der Stalker gibt das Zeichen, der Schütze legt an, der Schuss hallt über das Tal. Es ist ein Augenblick voller Spannung und gleichzeitig vol-

ler Ernst: Das Tier fällt, und sofort eilen die Ghillies herbei. Es gibt keine lauten Rufe, keine Hast, nur konzentrierte Ruhe und die Übergabe des traditionellen „Bruchs“, der letzten Äsung für das erlegte Stück. Während wir aufgewühlt, aber glückselig Tee und Sandwiches genießen, haben die Jagdbegleiter alle Hände voll zu tun.

Die beiden Pferde, die uns den ganzen Weg hinauf an der Hand einer jungen Frau begleitet haben, kommen jetzt zum Einsatz. Es sind Highland-Ponys, gedrungene, kräftige Tiere, die seit Generationen für diese Aufgabe gezüchtet wurden. Ihnen wird der erlegte Hirsch mit ledernen Riemen auf den Sattel geschnürt, den sie dann sicher über die steilen Pfade und sumpfigen Stellen bergab tragen. Das Bild dieses Abstiegs von Menschen und Tieren prägt sich als unvergessliche Erinnerung ein. Tradition, Kultur, Respekt vor der Natur und vieles bleiben damit assoziiert.

Zurück in der Lodge wird das Wild versorgt, zerlegt, gekühlt. Wir alle begeben uns auf ein Sofa, zufrieden und erschöpft. Zum Abendessen serviert uns der Koch eine Kostprobe des Hirsches, die frisch gebratene Leber, einfach gewürzt, serviert mit einem Glas Whisky. So schließt sich der Kreis, und jeder Gast versteht, dass Jagd hier nicht nur Trophäe bedeutet, sondern Nahrung, Handwerk und Verantwortung.

Doch die Highlands sind weit mehr als „nur“ Jagd. Wer ein paar Tage bleibt, kann eine Fülle an anderen Erlebnissen entdecken. Ein Vormittag am Fluss, die Rute in der Hand, während der Ghillie leise Anweisungen gibt: „Der Lachs steht tief, wirf weiter ins ruhige Wasser.“ Die Flüsse Spey, Dee oder Tay sind berühmt für ihre Salmon-Beats – und das Gefühl, wenn ein starker Fisch anbeißt, ist nicht weniger aufregend als der Anblick eines Hirsches am Berg.

Am letzten Tag steht für uns ein Ausritt auf dem Programm: auf dem Rücken eines Highland-Ponys durch Wälder, entlang von Schluchten und eines reißenden Flusses, fernab jeder Straße. Die Tiere sind ruhig, trittsicher, und sie öffnen Wege, die zu Fuß kaum erreichbar wären. Ein Ritt führt über einen Kamm, von dem aus man die Weite der Highlands überblickt: Täler voller Nebel, Bergspitzen im Sonnenlicht, und ein kreisender Adler am Himmel. Als wir am Abend in die Lodge zurückkommen, beginnt es draußen leicht zu regnen. Drinnen lodert das Feuer im Kamin, wir fallen in die Fauteuils und hören einander zu, denn jeder von uns hat Einzigartiges und unglaublich Aufregendes zu erzählen.

Heißer Tipp: Highland Lodges & Shepherd Huts www.atholl-estates.co.uk

JAGDTAFEL

Wenn draußen das Laub raschelt und der Duft von feuchtem Wald in der Luft liegt, zieht auch in der Stube die herbstliche Stimmung ein. Die Jagdtafel feiert das rustikal Elegante: kräftige Farben, natürliche Materialien und feine Handwerkskunst vereinen sich zu einer stimmungsvollen Tischkultur.

1. Hübsche wiederaufladbare, kabellose Rattan-Tischleute, inkl. Lampenschirm, bei jaipure.at, um € 155 | 2. Der etwas andere Teller „Eber“, von lederleitner.at, um € 32,90 | 3. Klassischer, Platzteller zum Sammeln, Ø 32 cm, caramel, matt, mit Goldrand, von augarten.com, um € 276 | 4. Dieses edle Besteckset von Alain Saint-Joanis vereint traditionelle Handwerkskunst mit zeitloser Eleganz, Griffe in Bambusoptik, von abask.com, um € 455 | 5. Tischsets „Valeria“, 4 Sets mit 4 Servietten, moosgrün, um € 150, und Serviettenschleifen, braun, 4er-Set, um € 19, beides bei jaipure.at | 6. Die kleinen Wassergläser „Mushrooms“ von Artel zelebrieren die Vielfalt und Schönheit der faszinierenden Pilze, mit sechs einzigartigen Motiven, inspiriert von klassischen botanischen Zeichnungen aus dem 19. Jahrhundert, jeder Pilz wird in aufwendiger Handarbeit von wahren Künstlern ihres Faches in das Glas graviert, pro Glas um € 205 | 7. Peppt jeden Tisch auf: Dose in Eichelform, 22,5 x 22,5 x H 30 cm, von lederleitner.at, um € 132

1.
6.
7.

SHOOTING DAYS

Inmitten weiter Felder und dichter Hecken wird die Niederwildjagd zur Kunst der Geduld und Präzision. Umgeben von der unberührten Natur, fordert jeder Moment volle Konzentration und tiefes Verständnis für das Wild. Ein Zusammenspiel aus Tradition, Können und der Freiheit des offenen Landes.

1. Schießweste Tweed, von Chrysalis, via The Gundog Affair, um € 549 | 2. Die orange Trachtenjacke GIAMPIERO JUNKER, zu bestellen bei giampierocelanip.com, um € 590 | 3. Klassiker mit Cutaway-Kragen, von careofcarl.at, um € 150 | 4. Legendärer Weekender, produziert in Spanien, gibt es in Medium (60 x 30 x 35 cm) um € 320 und in Large (70 x 30 x 35 cm) um € 350, bei hopper-hawkes.at oder im Showroom in der Mahlerstraße 9/20, 1010 Wien (nach Terminvereinbarung) | 5. Manschettenknöpfe aus Bergkristall und Perlmutt, Flugwildmotive von Juwelier A.E. Köchert, um € 5.500 | 6. Patronenkoffer, von Rey Pavón, um € 699 | 7. Ein Klassiker, der Schal „Harris“, von laksen-sporting.com, um € 99

ROTHSCHILD PARADIES

Nina Burr ist die Urenkelin von Albert Baron von Rothschild, dem Erbauer des Jagdhauses Holzhüttenboden, und hat jeden Sommer hier mit der Großfamilie verbracht.

HOLZHÜTTENBODEN

DIE ROTHSCHILD JAGDHÄUSER, EIN ARCHITEKTURJUWEL IN DEN BERGEN

Die historische Jagdvilla der Rothschilds in Langau bei Gaming lässt Bewohner und Gäste in eine längst vergangen geglaubte Welt eintauchen. Nina Burr, die Urenkelin des Erbauers Baron Albert von Rothschild, führt uns durch das Haus.

Holzhüttenboden, so lautet die bescheiden und ländlich klingende Adresse, die wir ansteuern. Es geht vorbei an der Kartause Gaming, das Tal wird enger, die Erlauf reißender, der Pass über den Zellerrain windet sich hinauf, und schon ist man ganz nahe am Dürrenstein, dem Scheiblingstein und dem Ötschermassiv, zwischen Felsen, Wäldern und unendlich reicher Natur inmitten der nordöstlichsten Ausläufer der Alpen.

Hier liegt, ganz diskret am Waldesrand, das Jagdhaus der Rothschilds, das am Ende des 19. Jahrhunderts errichtet wurde und im Laufe der Jahre zu seiner heuti-

gen Größe angewachsen ist. Drei Gebäude – ganz aus Holz, jeweils zwei- bis dreistöckig, verbunden durch gedeckte Gänge – waren jahrzehntelang der Lieblingsplatz der Großfamilie Rothschild. So lange, bis die Nationalsozialisten sie enteignete und bis in die USA vertrieb. Am Ende des Krieges nutzten die Russen das Anwesen als Hauptquartier für diese Gegend. Den Zustand, in dem die Rothschilds ihren Besitz nach etlichen Jahren und Kämpfen – und auch nur teilweise –zurückerhielten, kann man sich gut vorstellen.

Als unsere Gastgeberin Nina Burr als junges Mädchen das erste Mal nach Holzhüttenboden kam, war ihre Großmutter Clarice die Hausfrau, woran sie sich gerne erinnert. Nina, heute 79 Jahre alt, elegant und eloquent, setzt sich im großen Salon zu uns. „Dieser Platz weckt Erinnerungen an vergangene Zeiten“, sagt sie. Schon damals hing über dem Kamin das großformatige Bild von Franz Xaver von Pausinger, das Gäm

Das Anwesen liegt inmitten ausgedehnter Wälder und fügt sich beinahe unauffällig in die Natur ein.

sen im Hochgebirge zeigt. Die Kachelöfen sind noch funktionstüchtig, die Luster und Lampen aus Hirschgeweihen hängen an denselben Stellen, und auch sonst ist vieles da, was sie an fröhliche Kindertage erinnert.

Sommer für Sommer kam die Familie hier zusammen. Großvater Alphonse war schon während des Krieges gestorben, ebenso eines der Kinder, sein Sohn Albert. Aber seine Witwe Clarice, die Töchter Bettina und Gwendoline sowie deren Kinder, dazu etliche andere Verwandte und Freunde, belebten das Haus. „Wir waren oft um die 20 Personen hier“, erinnert sich Nina Burr an lustige Tage. Sie waren geprägt von Pirschgängen, Fischen und Spielen. Und es gab Personal, das sich um die Mahlzeiten und die Wäsche kümmerte.

Platz gab es mehr als genug: Das Ensemble besteht aus drei Häusern, die miteinander verbunden sind, dazu Stallungen, Meierei, Gewächshäuser, eine Kegelbahn, ein Fischteich, die Kantine – und sogar eine Sternwarte, die heute noch in Funktion ist. Die Land- und Forstwirtschaft beläuft sich auf mehr als 12.000 ha, und die vielen kleineren Jagdhäuser, die Verwaltungsgebäude, der Glassalon sowie etliche Holzfällerhütten gehörten ebenfalls bis vor einigen Jahren den Rothschilds. Inzwischen hat die Prinzhorn Holding GmbH alles übernommen. Zur vollsten Zufriedenheit der ur-

sprünglichen Besitzer übrigens. Die in Boston, USA, lebende Nina Burr beispielsweise hat ausschließlich lobende Worte für ihn. „It does still feel like coming home“, sagt sie. „Thomas Prinzhorn has fixed everything here so beautifully.“

Auf unserem gemeinsamen Gang durch die wunderschönen Räume der Jagdvilla sehen wir, was sie meint. Wir starten in der großen Halle, die schon früher für die erste Begrüßung der Gäste in Verwendung war. Größere und kleinere Salons und Bibliotheken schließen an, und von überall aus kann man durch große Glasscheiben auf die alten Buchen, Linden und Kastanienbäume inmitten des Anwesens blicken. Der lange Gang führt vorbei an Trophäen aus alten Tagen. Auf den Geweihbrettern sind die Initialen von Familienmitgliedern aus vorangegangenen Generationen bis zu jetzigen zu lesen. Gämsen, Hirsche, Rehe und Birkhähne zieren die Wände in eindrucksvoller Weise.

Die knarrenden Stiegen führen hinauf zu den Schlafzimmern. Auch hier dominiert natürlich Holz bei den Türen, Böden und Plafonds, den Betthäuptern und bei jeglicher Möblierung; selbst die Waschbecken und Badewannen sind mit Fichte oder Lärche vertäfelt. Hier haben Ninas Großeltern, Eltern sowie ihre Cousins und Cousinen viele Sommer- und Herbstnächte

„We have always only been stewards of the property.“
Nina Burr (geb. Rothschild)

Die Forstverwaltung in Langau ist das Herz des Unternehmens. Hier arbeiten die Jäger und Förster des großen Besitzes.

Im sogenannten „Glassalon“ finden bis heute die Feste der gesamten Dorfgemeinschaft statt.

verbracht. Zu anderen Zeiten des Jahres ist es in dieser Region eher kalt und ungemütlich.

„Großmutter Clarice war eine großartige Frau“, erzählt ihre Enkelin. Sie konnte nach der Restitution erst 1952 zurück nach Holzhüttenboden, denn da hatten die Russen endlich ihren Sitz innerhalb der russischen Zone in die Kartause Gaming verlegt. Clarice fing sogleich an, Teile des Hauses wieder bewohnbar zu machen. Und weil sie eine „sehr gesellige und gastfreundliche“ Frau war, wie Nina sie beschreibt, füllte sich das Haus sehr schnell wieder mit Leben.

Auch damals schon spielte der Glassalon, ein schönes Gebäude im Zentrum des Ortes Langau, „das von Thomas Prinzhorn bis zur Perfektion renoviert wurde“, wie Nina Burr findet, eine wichtige Rolle. „Es war das gesellschaftliche Zentrum für die gesamte Gemeinschaft. Erbaut im Jahr 1898 in Verbindung mit dem nahe gelegenen Schießstand, sollten die weit verstreut

arbeitenden Forstleute zum Wettbewerb und gemeinsamen Feiern zusammenkommen können“, erzählt sie. Und da es in Langau heute kein Gasthaus mehr gibt, ist der Glassalon mit seiner großen, hellen Halle auch jetzt wieder der Platz, an dem Geburtstage, Hochzeiten, Trophäenschauen und vieles mehr stattfinden.

Die Jagdvilla und alles, was dazugehört, „war für meinen Großvater ein Voluptuar“, erzählt Nina, „ein Platz, an den er gerne kam und es genoss, ohne an die Kosten zu denken.“ Nach dem Krieg hatten sich die Verhältnisse natürlich geändert, der Besitz musste sich selbst erhalten, und über kurz oder lang wurden Teile des Jagdreviers und die Nebenhäuser vermietet.

Nina und ihr Ehemann Craig haben sich schon vor einiger Zeit nicht allzu weit von der Jagdvilla entfernt ein eigenes Haus gebaut, das sie für weitere zehn Jahre vom neuen Eigentümer mieten. Ihre Kinder und Enkel sind Amerikaner und „führen dort ihr Leben“,

„Ich bin nur der Hausmeister der Häuser.“
Thomas Prinzhorn

wie das Ehepaar empfindet. Deren Bindung an Holzhüttenboden ist genau wie das der restlichen Verwandten nicht mehr allzu stark. Daher machte es für Ninas Generation auch Sinn, gemeinsam zu verkaufen.

Teil des Besitzes ist der berühmte Rothwald, ein 400 ha großes Gebiet, das eines der letzten größeren Urwaldreste des gesamten Alpenbogens darstellt. Hier kann man, wenn man Glück hat, auf Hirsche, Gämsen,

Den Glassalon kann man bei der Forstverwaltung auch für Feste mieten.

Die Forstverwaltung Neuhaus umfasst rund 30 Immobilien – darunter Jagdvillen, Gäste- und Wirtschaftsgebäude –, die laufend renoviert, erhalten und genutzt werden. Dabei werden die historischen „Rothschildhäuser“ der Region im typischen Chalet-Stil weiterhin gepflegt und bewohnt.

Wildschweine, diverse Eulenarten und Käuze, Spechte, Salamander, Molche und vieles mehr stoßen. Aber auch auf uralte Fichten und Tannen. Die bis zu 500 Jahre alten Buchen stehen schon seit vielen Jahren unter dem Schutz des UNESCO Weltnaturerbes.

„We have always only been stewards of the property“ –also Behüter, Bewahrer, Beschützer des Besitzes –, sagt Nina Burr sinngemäß. „Wir hatten großes Glück, hier sein zu dürfen. Es war immer Natur, und man kann die Natur nie so richtig besitzen.“ Aus dieser bewundernswerten und bescheidenen Haltung versteht man auch, dass die Familie Rothschild sich glücklich schätzt, dass alles in einer Hand geblieben ist. Im Moment ist es Thomas Prinzhorns Hand. Er sieht die ehemaligen Rothschild-Besitzungen nicht nur als Investment, sondern verbringt selbst viel Zeit dort. „Ich bin nur Gast auf dieser Welt. Ich möchte etwas beitragen und versuche, den Besitz zeitgemäß zu verwalten.“

Berauscht von unserem Ausflug in längst vergangen geglaubte Zeiten, von der Geschichte der Rothschilds

sowie der einzigartigen Schönheit der großzügig angelegten und bis ins letzte Detail wunderbar erhaltenen Jagdvilla, fahren wir durch die Kastanienallee bergab, überqueren den rauschenden Langaubach und begeben uns zurück in die Welt des Asphalts und der Hektik.

Text: Clarissa Mayer-Heinisch

INFOBOX

Wer Lust bekommen hat, die Region zu entdecken, kann sich an die Forstverwaltung Neuhaus in Langau wenden. Sie bietet nachhaltige Forstwirtschaft, Bergjagd, Events, regionale Wildprodukte und Immobilien in den Kalkvoralpen Niederösterreichs.

Forstverwaltung Neuhaus GmbH

Maierhöfen 1, 3294 Langau bei Gaming Tel.: +43 7480 5201

E-Mail: office@fv-neuhaus.at www.fv-neuhaus.at

100 m 2 LUXUS-ALTBAU AM BÖRSEPLATZ 1, 1010 WIEN

STEHT ZUM VEKAUF

Prachtvolles, repräsentatives Haus

Garagenplatz

Neuwertiger Zustand

Große Wohnküche

2 Schlafzimmer + 2 Bäder Klimatisiert

Salomon Rothschild (1774–1855), Begründer der österreichischen Linie

Die Hand mit den 5 Pfeilen symbolisiert den Zusammenhalt der fünf Söhne von Amschel Mayer Rothschild.

DIE WIENER ROTHSCHILDS

TEIL1: EINE GESCHICHTE VON MACHT, GLANZ UND VERLUST

Die Wurzeln der Familie Rothschild lassen sich in Deutschland bis ins Jahr 1500 zurückverfolgen. Seit dem 18. Jahrhundert prägten sie als Bankiers maßgeblich Europas Finanzwesen und zählten im 19. Jahrhundert zu den einflussreichsten Geldgebern europäischer Staaten. In Wien begründeten die Rothschilds eine einflussreiche Linie der Familie, die Wirtschaft und Kultur prägte, bis die politischen Wirren des 20. Jahrhunderts ihr Erbe zerstörte.

AUFSTIEG, EINFLUSS UND VERMÄCHTNIS

Die Geschichte der Rothschilds beginnt im Frankfurter Ghetto. Der Name „Rothschild“ hat seinen Ursprung in der Judengasse, wo die Häuser zur besseren Orientierung nicht mit Nummern, sondern mit farbigen Schildern, Symbolen oder Namen gekennzeichnet waren. Eines dieser Häuser trug ein rotes Wappen über der Tür und wurde „Haus zum roten Schild“ genannt. Aus dieser Tradition entwickelte sich der Familienname.

Der Aufstieg der Familie, die bereits seit dem 16. Jahrhundert dort wohnt, beginnt mit Mayer Amschel Rothschild (1744–1812). Sein Vater handelte

mit Münzen und machte Wechselgeschäfte, der Sohn besucht zunächst die jüdische Elementarschule, später eine Talmudschule. Nach dem frühen Tod der Eltern bricht der Zwölfjährige die Ausbildung ab und geht nach Hannover, wo er bei dem Hoffaktor und Bankier Wolf Jakob Oppenheim eine Lehre beginnt. Als Hofjuden beliefern die Mitglieder der Oppenheim-Familie die Adelshöfe mit Luxusgütern, wickeln deren Finanzgeschäfte ab und beschaffen Sammelstücke für die fürstlichen Sammlungen.

Um 1764 kehrt der zwanzigjährige Mayer Amschel nach Frankfurt zurück und eröffnet ein Münz- und Wechselgeschäft. Zugute kommt ihm, dass er in Hannover den Münzsammler General Johann Karl

Aus dem Buch „Die Wiener Rothschilds. Ein Krimi“, Seite 22. Das Dokument wurde im Rahmen der Ausstellung im Jüdischen Museum Wien gezeigt.

Friedrich von Estorff kennengelernt hat, was ihm den Zugang zum Münzkabinett des Erbprinzen und späteren Kurfürsten Wilhelm von Hessen in Hanau (1743–1821) eröffnet. Dank dieser Verbindung kann Rothschild wiederholt wertvolle Münzen an den Hof verkaufen. Als er genug Kapital erwirtschaftet hat, beginnt er mit Bankgeschäften.

Am 29. August 1770 heiratet Mayer Amschel die 17-jährige Gutle Schnapper, die Tochter des Hoffaktors Wolf Salomon Schnapper aus dem Fürstentum Sachsen-Meiningen. Sie bringt eine Mitgift von 2.400 Gulden in die arrangierte Ehe ein, was in etwa dem Jahreseinkommen ihres zukünftigen Mannes entspricht. Zwischen 1771 und 1792 bekommt das Paar zwanzig Kinder, von denen zehn das Erwachsenenalter erreichen. 1785 erwirbt die Familie das „Haus zum grünen Schild“ in der Judengasse, das zum Stammhaus der Rothschild-Dynastie wird.

Der Einstieg in das Bankgeschäft gelingt, als Mayer Amschel 1789 mit Landgraf Wilhelm IX. von HessenKassel ein Wechseldiskontgeschäft abschließt. 1801 wird Rothschild zu seinem Hoffaktor ernannt, 1804 vermittelt er erstmals allein eine Staatsanleihe an den inzwischen zum Kurfürsten aufgestiegenen Wilhelm. Wichtige Unterstützung erhält Rothschild von Wilhelms Finanzberater Carl Friedrich Buderus, der ihm zunehmend den Zugang zu den Finanzgeschäften des Hofes sichert. Nach der französischen Besetzung Kassels 1806 rettet Buderus einen Großteil von Wilhelms Vermögen und nutzt ab 1807 ausschließlich Rothschilds Dienste. 1811 zahlt Mayer Amschel eine erhebliche Summe an das Großherzogtum Frankfurt – im Gegenzug dafür erhalten Juden und Jüdinnen die Bürgerrechte und dürfen das Ghetto verlassen. Kurz vor seinem Tod am 16. September 1812 wird er Mitglied des Frankfurter Wahlkollegiums.

In seinem Testament bestimmt er, dass das Familienunternehmen ungeteilt bleiben solle, dass sämtliche Schlüsselpositionen ausschließlich von männlichen Familienmitgliedern besetzt werden und dass das Vermögen nicht inventarisiert oder veröffentlicht wird.

DIE EUROPÄISCHE „BANKUNION“ DER ROTHSCHILDBRÜDER

1810 hatte Mayer Amschel Rothschild seine fünf Söhne als gleichberechtigte Partner in die Firma „Mayer Amschel Rothschild und Söhne“ aufgenommen. Diese gründen in den Folgejahren Filialen in den wichtigsten europäischen Residenzstädten Paris, London, Neapel und Wien.

Amschel Mayer Rothschild (1773–1855) übernimmt nach dem Tod des Vaters Mayer Amschel die Leitung. Er koordiniert die Geschäfte der Familie in Deutschland, während seine Brüder die internationalen Filialen führen. Amschel Mayer bleibt unverheiratet und ohne Nachkommen; die Frankfurter Linie wird nach seinem Tod von seinen Neffen weitergeführt. Das Bankhaus besteht bis 1901.

Mayer Amschel Rothschild (1744–1812)

„Ich habe bei meinen Börsenspekulationen nie zu den Dummköpfen gehört, die immer wieder den unmöglichen Versuch machen, nur zum niedrigsten Kurs zu kaufen und zum höchsten zu verkaufen.“

Salomon Mayer Rothschild (1774–1855) gründet 1820 die Wiener Filiale und fördert mit der Finanzierung von Infrastrukturprojekten die wirtschaftliche Modernisierung Österreichs.

Carl (Kalmann) Mayer Rothschild (1788–1855) etabliert 1821 die Bank „C.M. de Rothschild & Figli“ in Neapel. Sie ist Kreditgeber des Königreichs beider Sizilien, aufgelöst 1861 nach der italienischen Einigung.

Jakob (James) Mayer Rothschild (1792–1868) baut die Pariser Filiale „de Rothschild Frères“ auf und ist führend in Eisenbahn- und Industriefinanzierung. 1981 verstaatlicht, wurde das Bankhaus 1986 neu gegründet und ist heute Teil von „Rothschild & Co“.

HEIRAT ALS STRATEGIE –FAMILIE ALS UNTERNEHMEN

Die Heiratspolitik wird zu einem zentralen Instrument der Familie Rothschild, denn enge familiäre Bindungen gelten damals als entscheidend, um die wirtschaftliche und gesellschaftliche Spitzenstellung einer Dynastie zu bewahren.

Als aus den Niederlassungen der fünf Söhne Mayer Amschels eigenständige Linien entstehen, greift man auf eine in den höheren Kreisen Europas bis weit ins 19. Jahrhundert gepflegte Tradition der arrangierten Ehen zwischen Cousins und Cousinen zurück. Die Rothschilds legen im 19. Jahrhundert ebenso großen Wert darauf, dass ihre Söhne innerhalb des Judentums heiraten. Die Ehen mit nichtjüdischen Partnerinnen wären nicht nur religiös problematisch gewesen, sondern hätten das enge Netz gemeinsamer Identität, Tradition und Loyalität gefährdet, das die Familie bewusst pflegt. Im Gegenzug war es aber möglich, dass Rothschild-Töchter – wenn auch selten – in andere jüdische Familien einheirateten.

„Das Geld ist der Gott unserer Zeit und Rothschild ist sein Prophet.“

Heinrich Heine (1797–1856) Dichter und Journalist

„In die Börse muß man gehen wie in ein kaltes Brausebad: schnell hinein und schnell wieder heraus.“

Nathan Mayer Rothschild (1777–1836) gründet in London die Bank „N. M. Rothschild & Sons“ und wird der wichtigste Partner bei der Finanzierung der britischen Regierung nach den Napoleonischen Kriegen. Die Bank existiert bis heute als „Rothschild & Co“.

„Buy when the cannons are firing, and sell when the trumpets are blowing.“

Von den einundzwanzig zwischen 1824 und 1877 geschlossenen Ehen der Familie sind fünfzehn Verbindungen zwischen direkten Nachkommen des Stammvaters Mayer Amschel. Den Auftakt macht James de Rothschild, der am 11. Juli 1824 in Frankfurt Betty, die Tochter seines Bruders Salomon, heiratet.

DIE WIENER

Zwischen 1744 und 1911 entwickelt sich der Wiener Zweig der Rothschilds zu einer der reichsten und angesehensten Familien des Habsburgerreiches. Sie gewinnt durch die Finanzierung von Großprojekten

Anselm Salomon von Rothschild (1803–1874)

sowie durch enge Kontakte zum Kaiserhaus schnell enormen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Einfluss. Mit dem „Anschluss“ Österreichs im Jahr 1938 findet dies ein abruptes Ende. Die Nationalsozialisten enteignen das gesamte Vermögen der Rothschilds und zwingen sie zur Flucht ins Exil. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrt kein Familienmitglied mehr dauerhaft nach Wien zurück.

PIONIER UND INDUSTRIEMÄZEN

Salomon Mayer von Rothschild (1774–1855) begründet die Wiener Linie. Zusammen mit seinen Brüdern wird er 1817 von Kaiser Franz II. von Österreich geadelt und erhält 1822 den erblichen Adelstitel „Freiherr von Rothschild“. 1821 gründet er das Bankhaus „S. M. von Rothschild“; da er aber als Jude bis zur Verleihung des Ehrenbürgerdiploms der Stadt Wien (1843) keinen Grundbesitz erwerben darf, wohnt und arbeitet er im Hotel „Zum römischen Kaiser“ in der Renngasse. Verheiratet ist er mit Caroline Stern, die aus einer wohlhabenden jüdischen Familie in Frankfurt am Main stammt. Das Paar hat zwei Kinder, Anselm und Betty.

Das Bankhaus entwickelt sich rasch zum einflussreichen Kreditgeber für Staat, Adel und Großindustrie, besonders unter Staatskanzler Fürst Clemens Wenzel von Metternich. Der österreichischen Regierung werden umfangreiche Staatsanleihen bereitgestellt, um die enormen Kosten der Napoleonischen Kriege zu bewältigen. Neben der Finanzbranche engagiert sich Salomon im Ausbau der österreichischen Industrie sowie des Verkehrs- und Versicherungswesens. Während der Revolution 1848 wird er zum Ziel von Kritik – man sieht in ihm den Vertreter des „Finanzmacht-Systems“ Metternichs. Er muss Wien verlassen und zieht sich nach Frankfurt zurück, wo er als einer der reichsten Männer Europas mit einem geschätzten Vermögen von 100 Millionen Gulden verstirbt.

DER VISIONÄR UND PHILANTROP

Sein Sohn Anselm Salomon von Rothschild (1803–1874) übernimmt 1855 die Leitung des Bankhauses. Er erkennt, dass Investitionen in die Infrastruktur langfristig die Wirtschaftskraft des gesamten Kaiserreichs steigern werden. Unter seiner Leitung finanziert die Bank den Bau mehrerer wichtiger Bahnlinien, unter anderen jenen der Kaiser-Ferdinand-Nordbahn, die Wien mit Brünn und später mit Krakau verbindet. Anselms Engagement legt den Grundstein für das moderne Verkehrsnetz in Österreich.

Verheiratet ist Anselm mit Charlotte aus Neapel, der Tochter des jüngsten Bruders seines Vaters. Die Ehe wird

1826 geschlossen. Ihre im Jahr 1830 geborene Tochter Charlotte wird zu einer engen Freundin der Kaiserin Elisabeth von Österreich.

1847 bekommt Anselm Salomon das Ehrenbürgerrecht von Wien verliehen, 1861 wird er vom Kaiser in das Herrenhaus berufen, dem aus Vertretern des Adels, des Klerus und besonders verdienstvollen Bürgern bestehenden Oberhaus des österreichischen Reichsrats. 1855 gründet er die „k. k. privilegierte österreichische CreditAnstalt für Handel und Gewerbe“ (CA), im Gegensatz zum Rothschild’schen Privatbankhaus als Aktiengesellschaft. Das Grundkapital beträgt 100 Mio. Gulden, wovon die Rothschilds einen bedeutenden Teil zeichnen.

Groß ist auch sein soziales Engagement. So stiftet er der jüdischen Gemeinde in Wien ein Spital und hinterlässt der jüdischen Gemeinde 1,2 Millionen Gulden. Basierend auf dem Silberwert, wären das heute etwa 14,7 Millionen Euro; nimmt man als Grundlage zur Umrechnung den Tageslohn eines einfachen Arbeiters um 1840, wären dies fast 100 Millionen Euro. Als begeisterter Sammler von Kunstgegenständen legt er den Grundstein zur berühmten Kunstsammlung.

BAUHERR UND MULTITALENT

Albert Salomon Anselm von Rothschild (1844–1911) ist der bedeutendste Vertreter des Wiener Zweiges der

Albert Salomon Anselm von Rothschild (1844–1911) (photographed by Emil Rabending)

Familie. Nach seinem Studium an der Bonner Universität arbeitet er bei einem Bankhaus in Hamburg und übernimmt 1874 die Geschäfte der Rothschild Bank. Als Aufsichtsrat macht er die CA zur wichtigsten Bank Zentraleuropas und ist Finanzier von Eisenbahnen, Industrieunternehmen und Staatsanleihen.

Im Jahr 1876 heiratet er Bettina Caroline de Rothschild, die aus der französischen Linie der Familie kommt. Aus dieser Verbindung werden sieben Kinder geboren, darunter die Söhne Alphonse und Louis. Eugenie, die den italienischen Prinzen Giovanni Angelo Borghese heiratet, lebt später in Rom.

1887 erhält Albert von Kaiser Franz Josef I. das Recht zur Teilnahme an Hofbällen, was die Aufnahme in die erste Gesellschaft Österreichs bedeutet. Sein Engagement in Architektur und Stadtplanung sowie die von ihm in Auftrag gegebenen Bauwerke sind heute ein bedeutender Teil des kulturellen Erbes der österreichischen Hauptstadt. Er pflegt Kontakte mit zahlreichen Wiener Künstlern und Intellektuellen, betätigt sich als Kunstmäzen und Sammler, fördert Musik und bildende Kunst. Er interessiert sich für Fotografie und Astronomie, ist ein hervorragender Schachspieler und Schachmäzen sowie ein ausgezeichneter Eiskunstläufer im Wiener Eislaufverein. Mit einem geschätzten Vermögen von einer Milliarde Kronen (ein eventueller

Vergleichswert wären 28 Milliarden Euro) gilt er bei seinem Tod 1911 als der reichste Mann Europas.

ALBERTS DREI SÖHNE UND DAS ENDE

EINER DYNASTIE

Alphonse Freiherr von Rothschild (1878–1942) studiert Jura, praktiziert jedoch nicht, sondern widmet sich der klassischen Literatur und der Philatelie. In seinem Besitz befindet sich eine umfangreiche Kunstsammlung, seine Briefmarkensammlung zählte zu den bedeutendsten der Welt. Seine Leidenschaft gehört dem Pferdesport und der Jagd. Von seinem Vater Albert erbt er das Palais Nathaniel Rothschild, Schloss Schillersdorf sowie weitläufigen Grund- und Waldbesitz in Niederösterreich, darunter die Domäne Gaming mit den Rothschild-Häusern sowie das Naturschutzgebiet „Urwald Rothwald“. 1912 heiratet er die Engländerin Clarice Sebag-Montefiore.

Nach der offiziellen Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien am 28. Juli 1914 werden Alphonse und sein jüngerer Bruder Eugène aus der Reserve einberufen; sie dienen als Oberleutnants beim sechsten k.u.k. Dragonerregiment an der Ostfront gegen die Russen in Galizien.

Alphonse dient als Ordonnanzoffizier, wird 1915 zum Rittmeister der Reserve befördert und für seine herausragenden Leistungen in der Zweiten Armee als Rechtsberater und Nachrichtenoffizier ausgezeichnet. Im Septem

ber 1918 wird er offiziell aus dem Militärdienst entlassen und erhält die kaiserlich-osmanische Kriegsmedaille.

Im März 1938 besucht Alphonse mit Clarice eine Briefmarkenschau in London und entgeht so der Gefangennahme durch die Gestapo. Es gelingt ihnen, ihre Töchter in die Schweiz zu holen, wo sein an Krebs erkrankter Sohn 1938 stirbt. 1940 emigriert die Familie nach Amerika, wo Alphonse 1942 verstirbt. Nach dem Krieg erhält Clarice den Besitz in Niederösterreich restituiert und verbringt mit ihrer Tochter Bettina regelmäßig den Sommer in Langau; ab 1974 lebt diese mit ihrem Mann wieder in Österreich. 2019, sieben Jahre nach ihrem Tod 2012, veräußern die Erben den Besitz für kolportierte 190 Millionen Euro an die Industriellenfamilie Prinzhorn.

Louis Nathaniel Freiherr von Rothschild (1882–1955) übernimmt nach dem Tod seines Vaters 1911 auf dessen Wunsch die alleinige Geschäftsführung des Bankhauses. Er ist zudem Hauptaktionär der CA, kontrolliert diese und deren Industriebeteiligungen sowie die Ungarische Allgemeine Kreditbank, womit er zum reichsten Mann Österreich-Ungarns wird. Nach dem Aussterben der Frankfurter Linie übernimmt er zudem die Verantwortung für einen großen Teil der internationalen Aktivitäten des Hauses Rothschild. Ab 1922 ist er Generalrat der Österreichischen Nationalbank. Als es infolge der Weltwirtschaftskrise 1931 zum Zusammenbruch der CA kommt, leistet er einen nam-

haften Beitrag zu deren Rettung. Sein Wiener Palais in der Prinz-Eugen-Straße beherbergt eine der größten privaten Kunstsammlungen des 18. Jahrhunderts mit Werken von Fragonard, Boucher, Gainsborough und anderen sowie eine Vielfalt an Antiquitäten, Möbeln, Miniaturen und mehr.

Louis ist bekannt als exzellenter Polospieler, begeisterter Reiter, Jäger und Ballonpilot. Nach seiner Verhaftung durch die Nationalsozialisten im März 1938 verbringt er 14 Monate in Einzelhaft in der berüchtigten GestapoZentrale im Hotel Metropole am Wiener Morzinplatz. Während seiner Haft sucht Heinrich Himmler ihn auf und verbessert offenbar seine Haftbedingungen. Sogar die Königin von England und wahrscheinlich auch der Herzog von Windsor setzen sich für Louis’ Freilassung ein, doch die Nazis halten ihn so lange fest, bis sie ihm sein gesamtes Vermögen abgepresst haben. Offiziell muss die Familie 21 Millionen Reichsmark überweisen. Sein Schicksal regte vermutlich Stefan Zweig zu seinem Werk „Die Schachnovelle“ an.

Louis emigriert nach Buenos Aires, dann in die USA, wo er 1946 Gräfin Hilda von Auersperg heiratet; ihre Ehe bleibt jedoch kinderlos. Louis stirbt 1955 an Herzversagen beim Schwimmen in Montego Bay, Jamaika. Seine Besitzungen werden 1945 größtenteils nicht zurückgegeben, der Banksitz in der Wiener Renngasse wird an das Bankhaus Schoeller & Co verkauft. Die umfangreichen Besitzungen im Mostviertel mit dem

Alfons (Alphonse) von Rothschild (1878–1942) Clarice von Rothschild (geb. Sebag-Montefiore)
Foto: © Edith Barakovich, 1927

Kitty Baronin de Rothschild, geb. Catherine Wolff, geschiedene Gräfin Schönborn-Buchheim, Gemälde von Philip de László, 1922

Rothschild-Schloss in Waidhofen an der Ybbs schenkt Rothschild der Republik Österreich unter der Auflage, dass diese die Pensionsansprüche seiner ehemaligen Forstleute weiterhin erfüllt.

Auf seinen ausdrücklichen – wenn auch für die Familie unverständlichen – Wunsch wird er in Wien am Zentralfriedhof begraben; am gleichen Tag lässt die Arbeiterkammer, in deren Eigentum sich Louis’ Wiener Palais besitzt, dieses sprengen. Erst 1998 erhalten seine Erben über 200 Kunstwerke restituiert.

Louis Nathaniel Freiherr von Rothschild (1882–1955)
Foto:
Foto: © Georg Fayer

Ostansicht des Schlosses Rothschild in Reichenau an der Rax. Der repräsentative Landsitz wurde von 1884 bis 1889 nach Plänen der Architekten Amand Louis Bauqué und Albert Emilio Pio im Auftrag von Nathaniel Meyer Freiherr von Rothschild von Heinrich Glaser errichtet.

Eugène Daniel Baron von Rothschild (1884–1976), der jüngste Bruder, wächst in Niederösterreich und Mährisch-Schlesien auf. Er erbt 1911 das prachtvolle Schloss Enzesfeld bei Wien, das sich in den 1920er- und 1930er-Jahren zu einem Treffpunkt der High Society entwickelt. Während seine Brüder die Finanzgeschäfte führen, widmet Eugène sich mehr der Gesellschaft und engagiert sich sozial.

Im Ersten Weltkrieg meldet er sich freiwillig und dient bis zu seiner Entlassung am östlichen Kriegsschauplatz. 1918 nimmt Eugène die tschechoslowakische Staatsbürgerschaft an.

„Ihr Geld ist nicht weg, mein Freund –es hat nur ein anderer.“

Amschel Mayer Rothschild (* 12. Juni 1773 in Frankfurt am Main; † 6. Dezember 1855 ebenda), deutscher Bankier

1925 heiratet er in Paris die US-amerikanische, zweifach geschiedene Katholikin Cathleen Wolff, geschiedene Gräfin Schönborn-Buchheim, die von der Presse und der Gesellschaft als „eine der fünf schönsten Frauen der Welt“ bezeichnet und von Pariser Modeschöpfern zu den zehn bestgekleideten Frauen der Welt gezählt wird. Die Ehe mit „Pretty Kitty“ sorgt zwar für Unverständnis in seiner Familie, doch sie ist glücklich. Die beiden gehören bald zur europäischen High Society und sind eng mit Wallis Simpson, der späteren Herzogin von Windsor, befreundet. Nach der Abdankung Edward VIII. 1936 hält sich dieser bei ihnen auf Schloss Enzesfeld auf.

Eugène und Kitty leben nach dem Anschluss zunächst in Frankreich. 1939 führt Eugène Verhandlungen mit den Nationalsozialisten über die Freilassung seines Bruders in Wien. Erst nach Abgabe des gesamten Besitzes der Wiener Rothschilds kommt dieser aus der Haft. Eugène und Kitty emigrieren nach Amerika und lassen sich in Long Island nieder, wo Kitty 1946 stirbt. Eugène lässt an der Pfarrkirche von Enzesfeld eine Gedenktafel für seine katholische Gattin anbringen. 1952 heiratet er die britische Schauspielerin Jeanne Stuart. Das Paar lebt zunächst in New York, später in Monaco, wo Eugène engen Kontakt mit Fürst Rainier III. und Fürstin Gracia Patricia von Monaco pflegt.

Nach dem Krieg erhält Eugène Rothschild seine von den Nationalsozialisten geraubten Besitzungen zurück und wird zudem von der nun kommunistischen Tschechoslowakei für seine Verluste entschädigt. Er verkauft Schloss Enzesfeld 1963 und verstirbt 1976 in Monte Carlo im Alter von 92 Jahren als Letzter der Wiener Rothschilds.

Text: Eva von Schilgen

Das 1847 errichtete Palais Rothschild in der Wiener Innenstadt ist seit 1952 Sitz der Schoellerbank.

Das Gebäudeinnere verbindet historische Substanz mit den Ansprüchen einer modernen Privatbank.

TRADITION TRIFFT INNOVATION

Wo aus Tradition und Innovation Mehrwert entsteht: Im zeitlosen Ambiente des Palais Rothschild in der Wiener Renngasse bietet die Schoellerbank renommiertes Vermögensmanagement am Puls der Zeit. Die im Jahr 1833 gegründete Schoellerbank ist eine der führenden Privatbanken Österreichs. Was das Traditionshaus über all die Jahre so erfolgreich macht, ist die überzeugende Kombination aus Kontinuität im Anspruch an Kundennähe und Zukunftsorientierung in der Lösung.

MEHRWERT GANZHEITLICH

Für die Schoellerbank geht modernes Vermögensmanagement über die reine Geldanlage weit hinaus. Die Expert:innen sind überzeugt, dass sie die Bedürfnisse ihrer Kund:innen gesamtheitlich verstehen müssen, um ebenso individuelle wie nachhaltige Anlagekonzepte zu entwickeln. Dabei verbindet das Institut das traditionelle Bankgeschäft mit globalem Knowhow, modernen Technologien und innovativen Dienstleistungen.

EXZELLENTE

SERVICES DANK GELEBTER KUNDENNÄHE

In ihren Kernkompetenzen Vermögensanlageberatung, Vermögensverwaltung und Wealth Planning zeigt sich der Mehrwert auch in Services, die oft einige Schritte weiter gehen. Etwa in den Generationengesprächen zur geregelten Vermögensweitergabe, einem eigenen Stiftungskompetenzzentrum, der Unterstützung bei Immobilientransaktionen oder in der hauseigenen Kapitalanlagegesellschaft Schoellerbank Invest. Das gelebte Verständnis ganzheitlicher Kundenorientierung zeigt sich auch in der Nähe zu den Kund:innen an insgesamt acht Standorten in ganz Österreich.

PRIVATBANK TRADITION SEIT 1833

Die Schoellerbank ist die einzige österreichweit vertretene Privatbank. Neben Wien unterhält sie sieben weitere Standorte. Mit 320 Mitarbeiter:innen verwaltet das Finanzinstitut ein Vermögen von mehr als 13 Milliarden Euro. Die Schoellerbank ist eine 100%ige Tochter der UniCredit Bank Austria und das Kompetenzzentrum der UniCredit für Wealth Management in Österreich.

DISCLAIMER

Hierbei handelt es sich um keine Anlageberatung oder Produktempfehlung. Veranlagungen in Finanzinstrumente können mit erheblichen Verlusten verbunden sein. Eine individuelle, persönliche Beratung ist jedenfalls erforderlich.

Schoellerbank AG

Palais Rothschild Renngasse 3, 1010 Wien Tel. +43 (1) 534 71-0 info@schoellerbank.at www.schoellerbank.at

Wohnen im ikonischen Funkhaus

Ein Ort mit Geschichte – und Zukunft.

Wo einst Radiogeschichte geschrieben wurde, beginnt ein neues Kapitel Wiener Wohnkultur. In bester Lage des 4. Bezirks, zwischen Karlsplatz und Belvedere, entstehen 57 exklusive Eigentumswohnungen.

Der denkmalgeschützte Altbestand wird mit großer Sorgfalt revitalisiert und durch ein modernes Terrassenhaus in Holz-Hybrid-Bauweise ergänzt. Wohnflächen von ca. 40 bis 300 m² verbinden historische Substanz mit zeitgemäßer Eleganz.

Südseitige Ausrichtung, Grünblick und großzügige Freiflächen schaffen ein außergewöhnliches Wohngefühl. Geothermie und Photovoltaik sorgen für nachhaltigen Komfort – am Puls der Großstadt.

Elisabeth Rohr - de Wolf

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MY STYLE LOUISE DE ROTHSCHILD

Louise de Rothschild hat nach ihrer Zeit beim Auktionshaus Christie’s ein eigenes Schmucklabel gegründet. „Mazarin“ fertigt gleich beim Place Vendôme an und interpretiert Understatement neu. Mehr zu Louise gibt es in der nächsten Ausgabe.

Text: Beatrice Tourou

ENTSPANNT

Der Pariser Stil wird vom Rest der Welt gefeiert wie kein anderer. Die weiße Seidenbluse (1.) wird nicht nur von Louise zelebriert – hier ein Modell von „Souer“. Getragen wird sie zum Pariser Lunch im „La Petite Chaise“, das traditionelle Pariser Küche serviert, wo das Gedeck mit Radieschen und Butter gereicht wird. Französinnen kennen das Geheimnis strahlender Haut, deshalb greift Louise zum neuen Kultlabel „JOD Paris“ (2.) Ihre Taschen (3.) sind von „Fauré Le Page“. Das Eboris Necklace von Mazarin Paris (4.) ist ein moderner Klassiker: ein skulpturales Torque-Collier aus massivem, handgebürstetem Gold, das an einem Ende mit einem funkelnden Diamanten besetzt ist. Die fließende, geschmeidige Linienführung verleiht eine zeitlose Eleganz – ein Schmuckstück, das man mühelos Tag und Nacht tragen kann.

Foto:

Gerhard Garstenauer, Felsenbad oder Felsentherme Bad Gastein, 1966–1968, Foto s/w, 2025

GERHARD GARSTENAUER

Radikal in den Möglichkeiten des Raums

Es gibt Architekten, die Häuser bauen. Und es gibt Architekten, die Welten denken. Gerhard Garstenauer gehörte zu Letzteren.

G

eboren 1925 in Fusch an der Großglocknerstraße, aufgewachsen zwischen alpiner Landschaft und dem Nachhall der Katastrophen des 20. Jahrhunderts, entwickelte er eine Haltung, die Architektur nie als bloßes Handwerk verstand, sondern als intellektuelle Praxis. Für ihn war jedes Bauwerk eine Antwort auf die Frage, wie Menschen leben, sich bewegen, Räume begreifen.

In einer Zeit, in der Salzburgs Kulturlandschaft noch tief im Konservativen verankert war, wagte Garstenauer den Sprung ins Offene. Sein Felsenbad in Bad Gastein, jene in die Landschaft gefräste Topografie von Beton, Wasser und Licht, war ein Manifest: kühn, unkonventionell, geradezu utopisch. Auch die Gondelbahnen, die er für den Stubnerkogel entwarf, erzählen von dieser Lust am Experiment. Sie schwebten nicht nur über Täler, sie symbolisierten

auch ein neues Lebensgefühl – den Aufbruch einer Region, die sich nach dem Krieg neu erfinden musste. Garstenauers Denken war stets umfassend. Er analysierte, programmierte, formulierte Konzepte. Architektur war für ihn eine Form der Forschung: präzise, detailverliebt, interdisziplinär. Und sie war Debatte. Unermüdlich schrieb er Briefe, Artikel, Kommentare, bezog Stellung zu Stadtentwicklung, Raumordnung, Mobilität. Mitunter streitbar, immer klar. Wer ihm begegnete, erinnert sich an Charisma, Eloquenz und den leidenschaftlichen Willen, Architektur als gesellschaftliche Aufgabe zu begreifen.

Sein Weg führte durch Hörsäle und Kommissionen, durch Planungsbüros und Sommerakademien. Er lehrte in Wien, Graz, Innsbruck, prägte den Salzburger Gestaltungsbeirat, forderte Studierende ebenso heraus wie Politiker und Unternehmer. Für Garstenauer war

Foto: Salzburg Museum, © Andrew Phelps

Architekt Gerhard Garstenauer an der Bar im K+K (Koller+Koller) Hotel Fenix Prag, nach 1999

Architektur kein abgeschlossenes Fachgebiet, sondern ein offener Prozess, gespeist aus Theorie, Kunst, Technik und sozialer Wirklichkeit.

Heute, fast zehn Jahre nach seinem Tod, wirkt dieses Denken hellsichtig. Denn vieles, wovor Garstenauer warnte, ist Realität: die Gefährdung moderner Bauten, die Kurzlebigkeit von Konzepten, die Achtlosigkeit gegenüber den Zeugnissen der Nachkriegszeit. Sein Werk – vielfach ausgezeichnet, international anerkannt –ist in Teilen bereits verändert oder verschwunden. Umso wichtiger ist der Blick zurück, nicht nostalgisch, sondern als Aufforderung, die Moderne neu zu lesen.

Das Salzburg Museum verwaltet seinen Nachlass: Skizzen, Modelle, Fotografien, unzählige Notizblätter. Ein Schatz, der zeigt, wie genau Garstenauer dachte, wie kompromisslos er arbeitete, wie radikal er immer wieder die Grenzen verschob. Aus diesem Fundus speisen sich Symposium und Ausstellung zum 100. Geburtstag des Architekten.

Unter dem Titel „Garstenauer Einhundert – Architekt · Gestalter · Denker“ ist seit 17. Oktober 2025 im Architekturhaus Salzburg, als Gastspiel des Salzburg Museums in Kooperation mit der Initiative Architektur,

Gerhard Garstenauer, Wendeltreppe, ÖFAG-Neubau (Österreichische Fahrzeugbau AG), Innsbrucker Bundesstraße, Salzburg, 1971–1974, Foto s/w, 2025

eine Präsentation zu sehen, die mehr ist als eine Werkschau. Sie setzt Garstenauer in Bewegung, bringt seine Ideen in Dialog mit künstlerischer Forschung und fragt nach ihrer Gegenwart. Es ist eine Hommage, aber auch ein Prüfstein: Was bleibt? Was fordert uns heraus? Was inspiriert?

Gerhard Garstenauer starb 2016 in Salzburg, hochgeehrt und doch in vielem unterschätzt. Sein Vermächtnis liegt nicht allein in Beton und Glas, sondern in einer Haltung. Architektur, so verstand er, ist kein Besitzstand, sondern ein Experiment – riskant, notwendig, offen. Wer heute über seine Bauten spricht, spricht zugleich über uns selbst: über die Fähigkeit, radikal zu denken, das Bestehende zu befragen und neue Räume zu erfinden.

INFOBOX

Garstenauer Einhundert –Architekt · Gestalter · Denker 17. Oktober 2025 bis 20. Februar 2026 Architekturhaus Salzburg, Sinnhubstraße 3 Eine Kooperation von Salzburg Museum und Initiative Architektur www.salzburgmuseum.at

Foto: Salzburg Museum, © Andrew Phelps
Porträt der Serena Lederer (1899)

1903, Martin Gerlach (1879–1944), Bildnis Serena Lederer in ihrer Wohnung in Wien, Bartensteingasse Nr. 8. An der Wand drei Gemälde von Gustav Klimt: „Wally“, „Goldener Apfelbaum“ und ihr eigenes Porträt „Bildnis Serena Lederer“

SERENA LEDERER –DIE SAMMLERIN

KLIMT: „FRAUEN MIT GESCHICHTE“

Der Serie 4. Teil

Serena Lederer gehörte zu den bedeutendsten Förderinnen der Wiener Moderne. Das engagierte Mäzenatentum von ihr und ihrem Ehemann August Lederer sowie die enge Freundschaft mit Gustav Klimt führten zur Entstehung der umfangreichsten privaten Klimt-Sammlung. Die Enteignung durch die Nationalsozialisten im März 1938 sowie der Verlust bedeutender Werke beim Brand von Schloss Immendorf im Mai 1945 führen eindrucksvoll vor Augen, wie fragil kulturelles Erbe angesichts politischer Verfolgung und kriegerischer Gewalt ist.

Elisabeth Lederer (Bachofen-Echt) (1914/1916)

Serena Lederer wird am 20. Mai 1867 in Budapest als Szeréna Pulitzer, Tochter des wohlhabenden Ehepaares Simon Siegmund und Charlotte Pulitzer, geboren. Charlottes Großonkel ist der in die USA emigrierte Journalist und Verleger Joseph Pulitzer (1847–1911), einer der bedeutendsten Pioniere des modernen Journalismus und Stifter des nach ihm benannten Preises.

Im Juni 1892 heiratet Serena den Großindustriellen August Lederer (1857–1936), der leitender Direktor der Raaber Spiritusfabrik AG sowie der Jungbunzlauer Spiritus AG ist. Dessen Vater Ignaz Lederer

(1820–1896) hatte 1859 eine Raffinerie für Alkohol in Böhmisch-Leipa gegründet, diese im Jahr 1867 nach Jungbunzlau verlegt und dort ein neues Verfahren eingeführt, das es ermöglichte, aus Zuckerrübenmelasse besseren Spiritus zu erzeugen. Die Mitgift der Braut investiert August Lederer in den Kauf der bis dahin staatlichen Spiritusfabrik in Raab/Györ (Ungarn), die er mit großem Erfolg führt. Ab 1900 fungiert er als Alleinvorstand der Unternehmen und gehört zu den tausend reichsten Personen der österreichischungarischen Monarchie. Serena ist eine Frau von außergewöhnlicher Schönheit und Eleganz und gilt als die bestgekleidete Dame der Wiener Gesellschaft.

Ihr exquisiter Kleiderschrank steht auch Gustav Klimt zur Verfügung, als dieser für sein Gemälde „Schubert am Klavier“ kostbare Roben für die dargestellten Damen sucht. Auf ihre Initiative entsteht in den folgenden Jahrzehnten eine bedeutende Kunstsammlung mit Werken von Gustav Klimt, Egon Schiele und anderen Künstlern sowie mit italienischen Altmeister-Gemälden, prachtvollem antiken Mobiliar und Werken der Wiener Werkstätte.

Das Paar hat drei Kinder: Elisabeth (1894–1944), Erich (1896–1985) und Friedrich „Fritz“ (1899–1972). Die Familie lebt in Györ in einem herrschaftlich barocken Haus und im „Ledererschlössel“ in Weidlingau am westlichen Stadtrand von Wien, an der Grenze zu Niederösterreich. Die Beletage der Wiener Stadtwohnung in der Bartensteingasse 8, sie ist nur wenige Gehminuten von Klimts Atelier in der Josefstädter Straße entfernt, lässt das Ehepaar 1905 von Josef Hofmann neu gestalten, um genügend Platz für das vier mal drei Meter große Gemälde „Die Philosophie“ von Klimt zu schaffen.

Das Verhältnis Serenas zu Gustav Klimt ist seit Jugendtagen ein sehr enges. Bereits 1888 hatte er von der noch unverheirateten Serena ein Miniaturporträt in das Gemälde „Zuschauerraum im Alten Burgtheater“ eingefügt. Regelmäßig kommt er donnerstags zum Mittagessen in die Bartensteingasse, gibt ihr Zeichenunterricht. Er macht sie mit Egon Schiele bekannt, der ebenfalls zum Freund der Familie wird, insbesondere von Serenas Sohn Erich.

1899 malt Klimt ihr Porträt, das zu den bedeutendsten Werken seiner frühen Porträtmalerei zählt. Es vereint repräsentative Eleganz mit einem sinnlich-dekorativen Stil, der bereits erste Anklänge an seine später berühmte „Goldene Phase“ erkennen lässt. Heute ist das Porträt im Metropolitan Museum of Art in New York ausgestellt. 1914 folgen das Bildnis ihrer Tochter Elisabeth und 1917 jenes ihrer Mutter. In der Wie-

ner Wohnung wird ein eigener Raum speziell für die Werke von Gustav Klimt eingerichtet. August Lederer stirbt im April 1935. In seinem Testament setzt er seinen Sohn Erich als Universalerben ein, die Kunstsammlung verbleibt bei seiner Witwe.

1938 wird die Familie nach dem „Anschluss“ Österreichs zwangsenteignet. Serena kann als ungarische Staatsbürgerin mit ihren Söhnen Erich und Fritz nach Budapest fliehen, ihre Tochter Elisabeth, seit 1921 mit

Gustav Klimt, Freundinnen II, 1916/17
Gustav Klimt, Schubert am Klavier, 1899

Gustav Klimt, „Die Medizin“, 1900−1907, Fotogravüre aus der Mappe „Das Werk von Gustav Klimt“, hrsg. vom Kunstverlag Hugo Heller, Wien/Leipzig, 1917/18

Wolfgang von Bachofen-Echt, einem bekennenden Nationalsozialisten verheiratet, bleibt in Wien. Unmittelbar nach dem Tod ihres gemeinsamen Sohnes (1938) lässt sich dieser von seiner „nichtarischen“ Frau scheiden. Elisabeth muss zwangsweise alle ihr gehörenden Anteile an der Nußdorfer Bierbrauerei AG sowie das Haus in der Jacquingasse 43 an ihn überschreiben.

Um ihre Tochter zu schützen, erklärt Serena Lederer eidesstattlich bei der Reichsstelle für Sippenforschung, Klimt wäre der leibliche Vater ihrer Tochter und diese daher ein „jüdischer Mischling“, was Elisabeth wahrscheinlich vor der Deportation rettet. Ob tatsächlich jemals eine intime Beziehung zwischen Klimt und seiner Mäzenin bestand, ist nicht bekannt.

Die Kunstsammlung Lederer befindet sich Ende 1939 zum Teil als Umzugsgut bei einer Spedition; ein weiterer Teil wurde vom Denkmalschutzamt beschlagnahmt und untergestellt, andere Objekte sind im Schloss Weidlingau und im Collegium Hungaricum in Wien untergebracht. Sechs Objekte hat bereits August Lederer nach Györ oder Budapest ausgeführt, sodass diese von den diversen Sicherstellungen verschont bleiben. Drei dieser Kunstwerke sind bis heute unauffindbar.

1942 wird die Sammlung in Österreich durch die Staatsanwaltschaft beschlagnahmt, verbleibt aber

Gustav Klimt, „Die Philosophie“, 1900−1907, Fotogravüre aus der Mappe „Das Werk von Gustav Klimt“, hrsg. vom Kunstverlag Hugo Heller, Wien/Leipzig, 1917/18

an den jeweiligen Lagerungsorten. Bei der Spedition Kirchner & Co. in Wien lagern Gemälde von Gustav Klimt, von denen einige 1943 auf der Ausstellung der Wiener Secession gezeigt werden, die auf Wunsch Baldur von Schirachs organisiert wurde. Andere Kunstwerke, darunter auch Teile des Beethoven-Frieses und Zeichnungen, werden für die Ausstellung vom Denkmalamt sowie vom Rechtsanwalt von Elisabeth Bachofen-Echt ausgeliehen.

Am 27. März 1943 stirbt Serena Lederer verarmt in Budapest. Elisabeth Bachofen-Echt ist gezwungen, aus der Sammlung ihrer Eltern Kunstwerke an Kunsthändler und auch die beiden Gemälde „Die Philosophie“ sowie „Die Jurisprudenz“ an die Österreichische Galerie in Wien zu verkaufen.

Im Frühjahr 1944 werden einzelne Kunstwerke in das Schloss Immendorf verbracht, seit 1942 Depot für wertvolle Kunstwerke, die vor den Zerstörungen des Krieges geschützt werden sollen, andere nach Thürnthal und nach Bad Aussee. Das „Umzugsgut“ verbleibt in der Spedition, die im Juli 1944 von Bomben getroffen wird.

Am 19. Oktober 1944 verstirbt Elisabeth BachofenEcht in Wien.

Am 8. Mai 1945 wird auf Schloss Immendorf ein Brand gelegt, dem auch Kunstwerke aus der Sammlung Lederer zum Opfer fallen, darunter „Die Musik“ (1897/98), „Schubert am Klavier“ (1899), „Der goldene Apfelbaum“ (1903), „Bauerngarten mit Kruzifix“ (1912), „Gartenweg mit Hühnern“ (1916), „Freundinnen II“ (1916/17), „Bildnis Wally“ (1916), „Leda“ (1917) sowie die sogenannten Fakultätsbilder („Philosophie“, „Jurisprudenz“, ggf. „Medizin“), geschaffen zwischen 1900 und 1907 für die Universität Wien.

Die Ursache dieses verheerenden Brandes ist bis heute ungeklärt. Einige Hinweise deuten darauf hin, dass das Schloss im Mai 1945 gezielt von deutschen Truppen, mutmaßlich Einheiten der SS, in Brand gesteckt wurde, um die eingelagerten Kunstschätze dem Zugriff der heranrückenden Roten Armee zu entziehen. Ebenso fehlen belastbare Hinweise auf eine mögliche Beteiligung sowjetischer Soldaten an der Zerstörung. Auch die gelegentlich geäußerte Vermutung, einzelne KlimtWerke könnten vor dem Brand ausgelagert worden sein, lässt sich nach derzeitigem Kenntnisstand nicht belegen.

Nach 1945 tauchten Teile des „Umzugsguts“ von Serena Lederer in Wien bei amerikanischen Militärangehörigen auf. Um die im Familienbesitz befindlichen Kunstwerke

außer Landes bringen zu dürfen, benötigt Erich Lederer die Genehmigung des Bundesdenkmalamts, doch diese wird ihm zunächst verweigert. Stattdessen kommt es zu einer Praxis, die in der Nachkriegszeit in Österreich häufig angewandt wird: Eigentümer werden zur „Schenkung“ von Kunstwerken an öffentliche Institutionen gedrängt und erhalten im Gegenzug Ausfuhrgenehmigungen für andere Werke. Auf diese Weise gelangen 1949 zahlreiche Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen in den Besitz von Wiener Museen sowie der Republik Österreich. Diese erzwungenen „Schenkungen“ erfolgen gezielt nach den Wünschen von Museumsdirektoren, die entsprechende Empfehlungen an das Denkmalamt weitergeben. Zudem werden dem Staat Vorkaufsrechte auf bedeutende Werke eingeräumt.

1948 tauchen die beiden Porträts von Mutter und Tochter im Dorotheum Wien auf und können noch vor der Versteigerung an die rechtmäßigen Erben restituiert werden. Erst ab 1950/1951 kann Erich Lederer frei über den verbliebenen Teil der Kunstsammlung verfügen und diesen exportieren. In den Jahren 1990, 2000 und 2012 werden auch die sogenannten „Schenkungen“ – mit Ausnahme des Beethoven-Frieses – an seine Erben restituiert.

Text: Eva von Schilgen

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WIEN IM DREIVIERTELTAKT

Wien gilt heute als die „Welthauptstadt des Walzers“, doch die Tradition der großen Wiener Bälle reicht bis in die Zeit des Wiener Kongresses 1814/15 zurück, als die europäische Aristokratie in der Donaumetropole nicht nur politische Entscheidungen traf, sondern auch rauschende Feste feierte. Aus diesen gesellschaftlichen Zusammenkünften entwickelte sich eine Ballkultur, die bis heute einzigartig ist.

Text: Eva von Schilgen

Ludwig Sigmundt, Ballszene, um 1893, Albertina, Wien
Foto: © ALBERTINA, Wien (Daniel Antalfi, Ana Paula Franco, Paul Landl, David Achleitner und Peter Ertl)

DER WIENER KONGRESS TANZT

Nach den Niederlagen Napoleons trafen sich im Jahr 1814 Vertreter nahezu aller europäischen Mächte in Wien, um eine neue politische Ordnung für den Kontinent zu schaffen, ein Gleichgewicht der Kräfte zu etablieren, territoriale Neuordnungen vorzunehmen und künftige Kriege zu verhindern. Unter der Leitung des österreichischen Staatskanzlers Klemens Wenzel Lothar von Metternich (1773–1859) wurde ein „System der Restauration“ etabliert, das Monarchien stärkte und revolutionäre Bewegungen eindämmen sollte.

Doch Metternich spielte nicht nur auf dem politischen Parkett eine Schlüsselrolle, sondern verstand die Bedeutung gesellschaftlicher Repräsentation. Feste, Soireen und Bälle dienten als „informelle Diplomatie“: In den Ballsälen konnten Kontakte geknüpft, Allianzen gefestigt und Konflikte entschärft werden. Wien zählte vor dem Kongress etwa 230.000 Einwohner. Während des Kongresses stieg die Zahl durch Diplomaten, Soldaten, Bedienstete, Händler und Besucher auf schätzungsweise 300.000 bis 350.000 Menschen, darunter auch zahlreiche junge Frauen aus ländlichen Regionen, die

Arbeit als Dienstmädchen, Wäschermädel oder in den Haushalten der Kongressteilnehmer suchten, sich einen Aufstieg durch Heirat erhofften oder Beziehungen zu wohlhabenden wie einflussreichen Männern. Sie ermöglichten indirekt den gesellschaftlichen Glanz der Bälle, Salons und Empfänge, der Wien als internationale Bühne der Diplomatie auszeichnete.

DER BALL DES KAISERS

Der Hofball war das herausragende gesellschaftliche Ereignis im kaiserlichen Wien. Er fand meist im Ballsaal der Hofburg statt, oftmals in Verbindung mit der Hofoper oder anderen kaiserlichen Repräsentationsräumen. Nur geladene Gäste aus Adel, Diplomatie und Hofgesellschaft sowie hochrangige Beamte durften daran teilnehmen. Wer eingeladen war, hatte den Sprung in die Gesellschaft geschafft. Strenge Etikette regelte den Einlass ebenso wie die Kleiderordnung: Frack für Herren und weiße Kleider für Debütantinnen, deren Teilnahme den Eintritt in die gesellschaftliche Elite symbolisierte. Der Einzug der kaiserlichen Familie und die Polonaise eröffneten den Ball. Mit dem Ruf „Alles Walzer!“ begann die Tanzphase.

Wilhelm Gause, 1904, Wien Museum

Wiener Wäschermädel und Fiaker im Tanz – Handzeichnung im Postkartenformat, verschickt als Postkarte, eingesteckt in ein Sammelalbum

TANZTRADITION

Der Wiener Walzer ist das Symbol der Wiener Ballkultur. Er entstand Ende des 18. Jahrhunderts in Wien und Umgebung und galt anfangs als skandalös, denn anders als bei früheren Gesellschaftstänzen wie dem Menuett oder der Polonaise tanzten die Paare eng umschlungen. Diese körperliche Nähe wurde von vielen Zeitgenossen als anstößig und moralisch bedenklich empfunden.

Die Polonaise ist ursprünglich ein polnischer Tanz und war im 18. und 19. Jahrhundert in ganz Europa beliebt. In Wien wurde sie besonders als Eröffnungstanz auf Bällen etabliert. Bei diesem prozessionsartigen Tanz im Dreivierteltakt ziehen Paare in geordneter Linie durch den Ballsaal. Die Polonaise diente zur feierlichen Eröffnung, zeigte Rangordnung und Etikette und symbolisierte den Übergang vom Zeremoniell zum freien Tanz.

Die Quadrille stammt aus Frankreich und kam im 18. Jahrhundert nach Wien. Als Gruppentanz mit vier Paaren, die nach vorgegebenen Figuren und Mustern tanzen, erfordert sie Koordination, gemeinsame Regeln und Gruppeninteraktion.

Mit dem Ruf
„Alles Walzer!“ begann die Tanzphase.

Die Polka, ein lebhafter Tanz im Zweivierteltakt mit schnellen Schritten und schwungvollen Drehungen, stammt ursprünglich aus Böhmen (um 1830).

Der Ländler gilt als Vorläufer des Wiener Walzers. Er ist ein volkstümlicher Dreivierteltakt-Tanz, oft mit stampfenden Schritten und hüpfenden Bewegungen.

WALZERSEELIGKEIT UND KOMPONISTEN

Die Musik für Wiener Bälle wurde vor allem von der Strauss-Familie geprägt. Ihre Kompositionen legten die Grundlage für die klassische Wiener Ballsaison, prägten die internationale Wahrnehmung der Wiener Kultur und machten den Walzer zum Symbol der Balltradition. Johann Strauss Vater (1804–1849) gilt als Begründer der modernen Walzermusik und trug wesentlich dazu bei, dass der Walzer in Wien gesellschaftlich akzeptiert und kulturell etabliert wurde. Johann Strauss Sohn (1825–1899) machte den Wiener Walzer auf seinen Tourneen weltweit bekannt. Seine Kompositionen „An der schönen blauen Donau“, „Kaiser-Walzer“, „Wiener Blut“ „Künstlerleben“ und „Rosen aus dem Süden“ fehlen bei keinem Wiener Ball. Seine Brüder Eduard Strauss (1835–1916) und Josef Strauss (1827–1870) sind für Polkas und Märsche bekannt.

Zur gleichen Zeit komponierte Josef Lanner (1801–1843) elegante Walzer und Quadrillen, später trug Carl Michael Ziehrer (1843–1922) mit Walzern, Polkas und Märschen zur musikalischen Gestaltung der Wiener Ballsaison bei.

Ballveranstaltungen sind ein wichtiger Bestandteil der Wiener Identität. Etwa 400 bis 450 Bälle pro Saison finden in Wien zwischen November und Fasching in historischen Sälen wie jenen der Wiener Hofburg, der Staatsoper, des Rathauses oder in großen Hotels statt.

Treppenaufgang in der Wiener Staatsoper

BALL UP TO DATE

Hier ein Auszug der wichtigsten Bälle:

Der Wiener Opernball ist ein Staatsball und Höhepunkt der Ballsaison, veranstaltet in der Wiener Staatsoper. Bruno Kreisky (1911–1990), ehemaliger Politiker und österreichischer Bundeskanzler, sagte einmal: „Es ist eine Rache der Geschichte, dass die einst jungen Revolutionäre nun auf ihre alten Tage befrackt und mit Orden behangen auf Bälle gehen müssen, um dort zu repräsentieren.“

Der Kaffeesiederball wird von den Wiener Kaffeehausbesitzern organisiert. Er ist für seine elegante Atmosphäre und die Präsentation kunstvoller Torten bekannt.

Der Juristenball, der Ball der Rechtswissenschaftler, bietet eine stilvolle Kulisse für Juristen aus aller Welt.

Am Jägerball in der Wiener Hofburg nimmt Tradition einen hohen Stellenwert ein. Er ist besonders bei der „Jugend“ beliebt, und hier geht so mancher „auf die Pirsch“. Dresscode ist Dirndl und Trachtenanzug.

Der Philharmonikerball ist einer der traditionsreichsten und exklusivsten Bälle Wiens. Er findet jährlich am vorletzten Donnerstag im Jänner im Wiener Musik-

verein statt und wird traditionell mit einer eigenen Fanfare eröffnet. 1924 komponierte Richard Strauss die „Wiener-Philharmoniker-Fanfare“ für den ersten Ball, die seitdem jedes Jahr gespielt wird.

Ein festlicher Ball der Wiener Konditoren ist der im Jänner stattfindende Zuckerbäckerball. Höhepunkt ist die Präsentation kunstvoller Zuckerarbeiten.

Am Wiener Ärzteball feiern nicht nur Mediziner. Er fördert jedoch den Austausch unter Fachkollegen in einem eleganten Rahmen.

Veranstaltet von der Technischen Universität Wien, bietet der Techniker Cercle Ball eine Mischung aus Tradition und Innovation.

Einen überaus glamourösen Jahreswechselball bietet der Hofburg Silvesterball mit internationalen Gästen.

Mit der Rudolfina-Redoute endet die Ballsaison. Sie ist Wiens größter Maskenball, bei dem die Gäste bis Mitternacht elegante Abendgarderobe und Masken tragen. Nach der Demaskierung folgt die Damenwahl.

Im Stof f liegt die Eleganz. Im Schnitt die Vollendung.

Ein Gutschein schenkt die Erfahrung feinster Handwerkskunst.

Seit über einem Jahrhundert widmet sich das Haus Gino Venturini der Kunst des Maßhemds Aus edelsten Stoffen und in sorgfältiger Handarbeit entstehen in Wien Hemden von zeitloser Eleganz. „Wirklicher Luxus ist es, gut beraten zu werden“, sagt Nicolas Venturini, der das Familienunternehmen in dritter Generation führt. Zuhören und Verstehen bilden die Grundlage, um jedes Hemd zum Spiegel der Persönlichkeit seines Trägers werden zu lassen Ein Maßhemd ist eine Reise: von der Anprobe über die Wahl von Stoff, Kragen und Manschetten bis hin zur Vollendung im Detail. Popeline, Twill oder Oxford stehen neben modernen Drucken und Stretchqualitäten – stets verbunden durch feine Handarbeit und ein unvergleichliches Tragegefühl. Tradition bedeutet zugleich Nachhaltigkeit. Kragen und Manschetten können erneuert, Hemden repariert werden – so behalten sie über Jahre hinweg ihre Qualität Handgestickte Monogramme unterstreichen die Liebe zum Detail und machen jedes Stück einzigartig. Ob für Alltag, Geschäft oder Ballsaal – Gino Venturini verbindet klassische Schneiderkunst mit moderner Raffinesse. Innovationen wie das Frackhemd 2.0 vereinen Eleganz, Komfort und Wiener Handwerkstradition auf höchstem Niveau.

Wien PLACES TO GO

EINE NACHT AM BALL

D

as Almanac Palais Vienna präsentiert zur Ballsaison 2026 ein unvergleichliches Erlebnis: „Eine Nacht am Ball“ –ein zweitägiges Fest aus Eleganz, Kultur und Luxus. Beginnen Sie mit einer romantischen Kutschfahrt entlang der Ringstraße, bevor Sie in unserer Duplex Park Suite residieren. Ein privater Tanzkurs in den historischen 1871 Heritage Rooms, ein maßgeschneidertes Kleid aus dem Atelier von Juergen Christian Hoerl sowie ein exklusives Fotoshooting machen Ihren Auftritt perfekt.

Krönen Sie den Abend mit Dinner und Drinks im Donnersmarkt, einem glanzvollen Ballbesuch und Limousinenservice zurück ins Hotel. Abgerundet wird das Erlebnis durch Frühstück im Zimmer, Spa-Massage und Late Check-out – Wiens Traum in zwei Nächten.

INFOBOX

Almanac Palais Vienna Parkring 14–16, 1010 Wien

Telefon: +43 1 2660108 www.almanachotels.com/vienna

WIENER

GENTLEMAN

Der Wiener Gentleman betritt den Ballsaal mit einer Selbstverständlichkeit, die aus Haltung erwächst. Der schwarze Frack mit seidenbesetztem Revers, die makellos gebundene weiße Fliege und das strahlend weiße Hemd erzählen von zeitloser Eleganz. Ein stilles Bekenntnis zu Etikette und Kultur.

1. Must-have: Klassischer Frack mit Hemd, von knize.at, ab € 2.850 | 2. Antike Taschenuhr, in 18K Gelbgold, mit arabischen Ziffern und Chronograph, von Patek Philippe, um circa € 17.000 | 3. Abgerundet mit einem Zylinder, von Nagy Hüte, um € 299 | 4. Elegant mit einem weißen Seidenschal, von careofcarl.at, um € 110 | 5. Alter Birnenbrand, fassgereift, rund und fruchtig, wunderschöner Abgang, von guglhof.at, um € 70 | 6. Ballprofis nehmen den Birnenbrand im Flachmann mit, hier aus Leder, von aspinaloflondon.com, um € 80 | 7. Let’s dance mit den Slippers „Oscar“, von mychatelles.com, um € 350 | 8. Wird für Gesprächsstoff sorgen: Silbermanschettenknöpfe „Biene“, emailliert, gefertigt in 925f Sterlingsilber, von rozetundfischmeister.at, um € 245

BALL

GEFLÜSTER

Es ist wieder so weit: Es darf getanzt und gefeiert werden. Wichtig ist, das richtige Outfit zum Ball zu tragen, sodass man in seiner Robe funkelt und bis in die Morgenstunden auf dem Tanzparkett brilliert.

1. Auf roten Samtpfötchen unterwegs in den Pumps von Aquazzura, bei mytheresa.com, um € 760 | 2. Ohrgehänge mit orangefarbenen Jadescheiben und Saphiren, 1,36 ct in 18K Weißgold, von A.E. Köchert, um € 6.600 | 3. One Shoulder Robe in Gold, von Solace London, via mytheresa.com, um € 790 | 4. Gemütliche Pumps in platinfarbenem Glattleder mit bernsteinfarbener Strass-Applikation, von bellasvienna.at, um € 249 | 5. Definitiv ein Klassiker, der auch zur Jeans passt, die Wolljacke mit Jacquard-Ramage-Motiv, von etro.com, um € 1.790 | 6. Jacquard-Clutch, von Dries Van Noten, durch eine Kuvert-Silhouette inspiriert, mit Magnetverschluss, abstraktes Muster und aufwendige Verzierungen, abnehmbarer Kettenriemen, bei mytheresa.com, um € 895

DURCH

BLICK

PARADIES

Mit Brillen sieht man nicht nur klar, sondern setzt auch ein stilvolles Statement. Zarte Formen, edle Farben und ein Hauch von Leichtigkeit. Und das passende Etui? Ein kleines Schmuckstück, das die Brille mit Eleganz umhüllt.

1. Brillenetui „Cowboy“, bei brillenwerkstatt.at in Salzburg, um € 95 | 2. Dänische Brillenfassung „Villium“, Carbon und Holz, von FLEYE Copenhagen, bei brillenwerkstatt.at in Salzburg, um € 444 | 3. Wenn man Durchblick braucht, dann mit der dänische Brillenfassung „Isolde“, aus 100 % Titan, von FLEYE Copenhagen, erhältlich bei brillenwerkstatt.at in Salzburg, um € 399  | 4. Old Money Style Modell PH2083, von POLO BY RALPH LAUREN um € 129 | 5. Damenbrille HER 0223 FWM, von Carolina Herrera, um € 122 | 6. Lederetui, personalisierbar, von valextra.com, um € 420 | 7. Coole Brille „Lignes d’Or“ L024, vergoldet, von silhouette.com, um € 750

SCHLOSS KOHFIDISCH

Historischer Garten mit modernem Bewässerungssystem

Heiße Sommer stellen historische Anwesen vor große Herausforderungen. Auf Schloss Kohfidisch im Südburgenland zeigt Schlossherrin Sarah Keil, wie sie Regenwasser optimal nutzt, um den weitläufigen Garten zu bewässern.

Foto: © Andreas Hafenscher

SCHLOSS KOHFIDISCH HISTORISCHER GARTEN

mit modernem Bewässerungssystem

Am südlichen Ortsrand von Kohfidisch im Burgenland liegt das gleichnamige Schloss. Ursprünglich im 13. Jahrhundert als Kirche errichtet, ist es in seiner jetzigen Form von einem weit angelegten englischen Garten mit alten, seltenen Bäumen umgeben. Sarah Keil und ihre Familie, die im Besitz dieses historischen Anwesens sind und die Räumlichkeiten bewohnen, kümmern sich mit viel Herzblut um die Revitalisierung. Neben einem Buschenschank finden im Schloss häufig Veranstaltungen statt. Besonders gerne wird die Location mit ihrem 4.000 m2 großen Schlosshof auch für Hochzeiten gebucht.

Angesichts der immer heißeren und trockeneren Sommer wurde die Pflege des Hofes mit seinen Grünflächen für die Familie zu einer zunehmenden Herausforderung. Da das Schloss mit seinen Nebengebäuden über eine große Dachfläche verfügt, lag die Idee nahe, das Regenwasser zu sammeln und für die Bewässerung des Schlossgartens zu verwenden. Der dafür errichtete Regenwassertank und die Bewässerungsanlage wurden von den Expert:innen von Pipelife Austria geplant mit

dem Ziel, sich in das historische Ensemble und seinen Betrieb nahtlos einzugliedern.

„Extremsommer mit Hitze und Trockenheit machen effektive Lösungen in der Gartenpflege unverzichtbar“, sagt Sarah Keil, Eigentümerin des Schlosses Kohfidisch. „Daher war es uns ein besonderes Anliegen, eine nachhaltige Maßnahme für die Bewässerung des Schlossgartens zu finden. Schnell war klar, dass wir dafür das Regenwasser sammeln und wiederverwenden möchten.“

SMARTES BEWÄSSERUNGSSYSTEM

Seit Mai 2025 ist die moderne Bewässerungsanlage in Betrieb. Während eine unterirdische Wasserzisterne das Regenwasser sammelt, das über die Dächer fließt, sorgt das hochmoderne Bewässerungssystem für eine präzise Wasserversorgung des Gartens. „Dank der Hilfe von Pipelife wurde der Regenwassertank perfekt auf unsere Gegebenheiten abgestimmt, und auch die Bewässerungsanlage passt genau zu unserem Garten. Sie läuft automatisch, orientiert sich am Wetter und entlastet uns spürbar bei der Gartenarbeit“, sagt die Schlossherrin abschließend.

DIE ANTWORTEN DES EXPERTEN AUF UNSERE FRAGEN

Wir haben mit Sefer Burrniku, Fachberater bei Pipelife Austria, über die maßgeschneiderte Bewässerungslösung für Schloss Kohfidisch gesprochen.

Warum war eine spezielle Bewässerungslösung für den Schlossgarten notwendig?

„Historische Gärten wie der von Schloss Kohfidisch sind nicht zuletzt aufgrund ihrer Größe besonders anspruchsvoll in der Pflege. Die immer heißer werdenden Sommer machen eine zuverlässige Wasserversorgung unerlässlich. Wir haben daher gemeinsam mit der Familie Keil ein System entwickelt, das auf die individuellen Gegebenheiten vor Ort abgestimmt ist.“

Was macht das System von Pipelife Austria so besonders?

„Der große Regenwassertank aus Polyethylen mit rund 16 Metern Länge und einem Innendurchmesser von 2.400 mm wurde maßgefertigt und unterirdisch verlegt, sodass er den Betrieb und die Ästhetik des Anwesens nicht beeinträchtigt. Mit einem Speichervolumen von 75 m³ Regenwasser kann der gesamte Garten auch in längeren Trockenperioden ausreichend versorgt werden. Die Kombination aus Regnern, Sprühern und Tropfern aus dem Pipelife „Rain Bird“-Programm sowie ein Bewässerungscomputer und Regensensor sorgen dafür, dass jeder Bereich optimal bewässert wird –automatisch und ressourcenschonend.“

Wie wird das Regenwasser genutzt?

„Das Wasser wird von den Dachflächen des Schlosses und der Nebengebäude gesammelt und gereinigt, im

„Regenwasser wird bei uns zum Lebenselixier für den historischen Garten.“

Tank gespeichert und dann gezielt im Garten verteilt. So schließen wir den Kreislauf und nutzen die natürlichen Ressourcen effizient, ohne zusätzliche Trinkwasserkapazitäten zu belasten.“

Gab es Herausforderungen bei der Installation?

„Die größte Herausforderung war die präzise Anpassung des Tanks an die örtlichen Gegebenheiten und seine unterirdische Verlegung nahe der Zufahrt. Dank sorgfältiger Planung und Logistik konnte die Anlage jedoch innerhalb kurzer Zeit installiert und in Betrieb genommen werden.“

Wann ist die beste Zeit für die Installation einer Bewässerungsanlage?

„Am günstigsten ist die Installation im Frühjahr, wenn der Boden gut bearbeitbar ist und die Vegetation neu erwacht. Ebenso eignet sich der Herbst, wenn die Gartensaison endet und Arbeiten den Parkbetrieb kaum stören. Sommerhitze und Winterfrost hingegen erschweren die Umsetzung. Wer in den Übergangszeiten plant, verbindet reibungslose Installation mit höchstem Nutzen für die Schlossgärten.“

Gartenbewässerung von Pipelife Austria Gartenbewässerungsanlage planen und Gartenbewässerung kaufen: Pipelife ist Ihr Spezialist für Bewässerungsanlagen vom System „Rain Bird“. Mehr Zeit und ein schöner Garten dank automatischer Gartenbewässerung. Clevere Gartenbesitzer genießen mit Pipelife Gartenbewässerungsanlagen mehr Freizeit.

www.pipelife-bewaesserung.at

Sefer Burrniku
INFOBOX

MOZARTWOCHE 2026 HAPPY BIRTHDAY, WOLFGANG AMADÉ!

MOZART: LUX ÆTERNA

Feiern Sie mit uns Mozarts 270. Geburtstag! Dieser fällt im Jänner 2026 mit 70 Jahren Mozartwoche zusammen, dem weltweit bedeutendsten Mozart-Festival, das 1956 zu Ehren des Genius Loci ins Leben gerufen wurde. Anlass genug also, um abermals die bedeutendsten Mozart-Interpreten nach Salzburg zu holen!

Im Mittelpunkt dieser besonderen Mozartwoche strahlt die Neuproduktion der beliebtesten Oper aller Zeiten: „Die Zauberflöte“. MozartwocheIntendant Rolando Villazón inszeniert, Roberto González-Monjas dirigiert das Mozarteumorchester Salzburg. Ein spielfreudiges Sänger-Ensemble mit einigen der führenden Zauberflöten-Interpreten unserer Zeit wird auf der Bühne stehen: Kathryn Lewek

ist eine weltweit gefeierte Königin der Nacht, Franz-Josef Selig ein legendärer Sarastro. Die junge Sopranistin Emily Pogorelc begeisterte als Pamina u. a. bereits an der Metropolitan Opera New York sowie an der Bayerischen Staatsoper, der junge Tenor Magnus Dietrich singt den Tamino auch an der Staatsoper Berlin und an der Semperoper Dresden. Hinzu kommen noch Theodore Platt als Papageno und Tamara Ivaniš als Papagena.

Foto: © Andrew Phelps

HOCHKARÄTIGER KÜNSTLERREIGEN

LEUCHTET IM EWIGEN LICHT MOZARTS

Rund um dieses Opernereignis kreist ein dichtes Programm; die Orchester- und Kammerkonzerte sind gewohnt hochkarätig besetzt. Gefeiert wird hier noch so einiges mehr – Uraufführungen, Abschiede und weitere Geburtstage. So kommen zwei neue Werke des jungen, aufstrebenden Salzburger Komponisten Karim Zech zur erstmaligen Aufführung. Zwei legendäre Ensembles, die sich 2026 endgültig von der Bühne verabschieden, treten zum letzten Mal bei der Mozartwoche auf: die Cappella Andrea Barca und das Hagen-Quartett. Zwei langjährige Freunde des Festivals, die am selben Tag Geburtstag feiern wie Mozart, finden sich in der erlesenen Künstlerriege: Emmanuel Pahud und Renaud Capuçon. Das Jubiläumsprogramm wird komplettiert durch kunstvolles Marionettentheater mit Livemusik, Performance, Kino mit frühen Filmraritäten rund um Mozart, Lesungen, Künstlertalks, Familienkonzerte, ein Pubquiz und vieles mehr.

Für die rund 70 Veranstaltungen werden renommierte Künstler, Ensembles und Orchester erwartet: Die Wiener Philharmoniker begleiten die Mozartwoche seit 70 Jahren, der Klangkörper steht dreimal auf der Bühne, und zwar mit Adam Fischer und Igor Levit, mit Karina Canellakis und María Dueñas sowie mit Robin Ticciati, Magdalena Kožená und Daniel Ottensamer. Der Altmeister des Originalklangs Jordi Savall reist mit Le Concert des Nations an, das Danish Chamber Orchestra mit Emily D’Angelo. Starpianistin Maria João Pires kommt ebenso in die Mozartstadt wie Xavier de Maistre mit Avi Avital, Daniel Hope, Iveta Apkalna und Kit Armstrong.

Das Abschlusskonzert wird vom Havana Lyceum Orchestra mit Rolando Villazón, Daniel Hope und Jenny Peña unter der Leitung von José Antonio Méndez Padrón gestaltet.

Mozartwoche 2026

22. Jänner bis 1. Februar 2026 in Salzburg Infos und Tickets: mozartwoche.at

Daniel Hope
Kathryn Lewek
Philippe Jaroussky
María Dueñas

DIE WELT ZU GAST

GANZJÄHRIG INTERNATIONALE KONZERTVIELFALT

MIT DER SALZBURGER KULTURVEREINIGUNG

SALZBURGER KULTURVEREINIGUNG

Ihr Garant für hochkarätige Kulturerlebnisse

Die Salzburger Kulturvereinigung spielt als führender Konzertveranstalter der Mozartstadt seit vielen Jahrzehnten die wichtige Rolle des Gastgebers für hochkarätige Kulturerlebnisse: Rund 100.000 Menschen sind alljährlich begeisterte Zuhörer und Teilnehmer ihrer Konzerte und Veranstaltungen. Der bewährte Mix aus renommierten und aufstrebenden Namen der Klassikwelt wird auch dieses Jahr das Publikum begeistern.

BENJAMIN SCHMID

Starviolinist und Künstlerischer Leiter

Benjamin Schmid debütierte bereits 1986 an der Violine bei der Salzburger Kulturvereinigung. Er ist seither eng mit ihr verbunden und steter Gast bei ihren Konzerten. Nach Jahrzehnten reger Konzerttätigkeit auf den wichtigsten Bühnen der Welt stellt er nun seine Erfahrungen als Künstler sowie seine Begeg-

nungen und Kontakte in die besten Musikerkreise für seine Heimatstadt Salzburg bereit. Als Künstlerischer Leiter zeigt er volles Engagement, um die Konzerte der Salzburger Kulturvereinigung zu zentralen Events der Kulturlandschaft Salzburgs zu machen.

Die Künstlerliste dieser Saison darf sich mit spannenden bekannten, aber auch unbedingt zu entdeckenden Künstlerinnen und Künstlern schmücken: Von Francesco Piemontesi, Andrés Orozco-Estrada, Martin Fröst und Augustin Hadelich über Vivi Vassileva, Biréli Lagrène oder Emmanuel Tjeknavorian reicht eine internationale Elite bis zu heimischen Stars wie Thomas Gansch, Patrizia Ferrara oder Ursula Strauss.

VORWEIHNACHTLICH

Hänsel, Gretel, der Nussknacker und das Cello „Der Nussknacker“ ist eines jener abendfüllenden Ballette, als deren Großmeister Pjotr Iljitsch Tschaikowsky gilt. Das bezaubernde Märchen ist auch eine

Foto:
© Ida Wang
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Julia Sellmann

alljährliche Weihnachtsfreude für Jung und Alt. Ganz ohne Tanz wird eine Auswahl der berühmtesten Nummern gegeben, zu der sich die ebenso zauberhafte Ouvertüre von Engelbert Humperdincks „Hänsel und Gretel“ gesellt.

Beim klassischen Cellokonzert von Joseph Haydn kommen Connaisseurs von Violoncello-Klängen voll auf ihre Kosten, wenn Starcellist Andreas Brantelid dieses Meisterwerk interpretiert. Vorweihnachtliche Klangfreuden werden von einem der traditionsreichsten Klangkörper der Welt dargeboten: dem Gürzenich-Orchester Köln unter Stabführung von Maestro Andrés Orozco-Estrada.

KLEIN, ABER FEIN

Die neue Jazz-Schiene

Als Starviolinist ist Benjamin Schmid auf den Bühnen der Klassik weltweit bekannt und gefragt. Ebenso als

Interpret virtuoser Jazzklänge. So ist es kaum verwunderlich, dass auch diese Musik in das Portfolio der Salzburger Kulturvereinigung Einzug hält – in zwei spannenden Jazzkonzerten.

Zum 100er des Lyrikers Ernst Jandl geben sich das Orjazztra Vienna & Christian Muthspiel in ihrem letzten gemeinsamen Konzert die Ehre und lassen Sprachkunst auf Tonkunst treffen, wenn die Gedichte Ernst Jandls mit feinsten Jazzklängen zum Leben erweckt werden. Mit diesem denkwürdigen Jazzabend seiner 18-köpfigen Bigband verabschiedet sich der Komponist Christian Muthspiel von der Konzertbühne.

Im Januar lässt das DJANGO DROM Festival den legendären „König des Gypsy Jazz“ Django Reinhardt in einem zweiteiligen Jazzabend hochleben und wartet mit Großmeistern wie Biréli Lagrène, Herb Berger, Diknu Schneeberger, Patrizia Ferrara, Benjamin Schmid u. v. m. auf.

Salzburger Kulturvereinigung

Waagplatz 1a (Trakl-Haus), 5020 Salzburg +43 662 845346

info@kulturvereinigung.com www.kulturvereinigung.com

Foto:
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NEUJAHRS KONZERTE

IM GROSSEN FESTSPIELHAUS

Alles Walzer, Marsch und Polka –und russische Romantik aus Meisterhand!

1. JÄNNER 2026 15.00 & 19.00

TSCHAIKOWSKY: Schwanensee-Suite

STRAUSS SOHN: Kaiserwalzer

RACHMANINOW: Rhapsodie über ein Thema von Paganini

PHILHARMONIE SALZBURG

ELISABETH FUCHS - Dirigentin

SYLVESTER GALA

MELODIEN DER 1920er & 30er

31. DEZEMBER 2025 – 16.00 & 19.30

SZENE SALZBURG

DEJAN LAZIĆ - Klavier

DAS BALLASTSTOFFORCHESTER

EGON ACHATZ - Musikalische Leitung

EVA HINTERREITHNER

MARKUS OBEREDER

DANIEL STRASSER

HELMUT ZEILNER Gesang

21. JÄNNER 2026

WAGNER: Vorspiel und Liebestod aus „Tristan und Isolde“

19.00 GROSSES FESTSPIELHAUS

WIENER SYMPHONIKER

ELGAR: Enigma-Variationen

PROKOFJEW: Konzert für Violine und Orchester Nr. 2, g-Moll

ALEXANDER SODDY - Dirigent

AUGUSTIN HADELICH - Violine

Maximilian Gössl führt das Familienunternehmen nun in dritter Generation.

GÖSSL

VOM WÄSCHEHERSTELLER ZUR LUXUS-TRACHT. DIE REISE DER FAMILIE GÖSSL.

Grete Gössl legte den Grundstein für das heutige Trachten-Imperium.

GÖSSL

VOM WÄSCHEHERSTELLER ZUR LUXUS-TRACHT. DIE REISE DER FAMILIE GÖSSL.

Es ist eine Geschichte, wie sie nur die Wirren der Nachkriegszeit schreiben konnten: 1947, in den Trümmern eines vom Krieg erschütterten Europas, legen ein junger Mann aus Niederösterreich und eine Frau aus einer deutschen Minderheit in Polen in Salzburg den Grundstein für etwas, das einmal zu einer der bekanntesten Trachtenmarken des Landes werden sollte. Wir trafen Maximilian Gössl, der uns erzählt, wie alles begann, und der uns auch erklärt, was in den letzten Monaten passiert ist.

Die grün-weiße Lampasse ist heute das unverkennbare Markenzeichen von Gössl. Wer sie sieht, weiß: Dahinter stecken Qualität, Handwerk und ein Stück gelebte Tradition. Doch der Weg dorthin war weit – geprägt von Flucht, Neubeginn und unbeirrbarem Unternehmergeist.

Kurz vor Kriegsende fliehen die Großeltern der heutigen Eigentümerfamilie aus der russischen Zone. Mit Mut, Einfallsreichtum und einigen wenigen Textilmaschinen, die rechtzeitig von Polen nach Salzburg gebracht werden konnten, wagen sie den Start in eine neue Existenz. Produziert wird zunächst Wäsche, ganz im Geiste der Familientradition. Bereits in der Monarchie war Gössl in der Textilindustrie tätig gewesen, verlor jedoch in den Wirren des Krieges alles – bis auf ein paar wenige Maschinen.

1952 entsteht in Anif die erste damals moderne Werkstatt von Gössl. Oben die Wohnräume, unten die Werkstatt – ein Bild, das für viele österreichische Familienbetriebe jener Zeit typisch ist, und doch den Beginn einer besonderen Erfolgsgeschichte darstellt.

Von der Wäsche zur Tracht Als große Betriebe bald die Unterwäscheproduktion übernehmen, folgt die junge Firma ihrem Instinkt und setzt ab 1963 auf Trachtenblusen. Der Markt wächst, und so entsteht 1970 in Stuhlfelden im Pinzgau eine neue Produktionsstätte. Im selben Jahr steigt Gerhard Gössl, der Sohn der Gründer, in das Unternehmen ein und übernimmt wenig später die Geschäftsführung.

Die 1970er-Jahre bringen eine entscheidende Wende: Gössl erweitert das Sortiment um Herrenhemden und Oberbekleidung, und 1979 erlebt das Pfoad seine Re-

1982 zog die Verwaltung von Gössl in die Casa Austria gegenüber von Schloss Hellbrunn.

man auf Trachtenblusen für Damen.

naissance. Mit kleinem Stehkragen, Riegel und halber Knopfleiste wird es von Gössl neu aufgelegt und entwickelt sich zu DEM Trachtenhemd schlechthin – für Herren wie für Damen. Ähnlich prägend ist die Wiederentdeckung des Stehkragen-Gilets, das Gössl über die Grenzen Aussees hinaus populär macht. Heute ist es das Trachtengilet in Österreich und Süddeutschland.

Expansion und Lifestyle

1982 zieht die Verwaltung in die prachtvolle Villa Arco gegenüber von Schloss Hellbrunn, heute bekannt als Casa Austria. Ein Jahr später wird ein eigenes Magazin mit dem Titel Leben mit Tradition gegründet, das spätere Gwandhaus Journal. Mit vielen Porträts sowie Handwerks- und Kulturgeschichten wird es zum Vorläufer dessen, was heute das Servus Magazin ist. Auch vor modischen Experimenten hat Gössl keine Angst: Mit dem Designer Helmuth Lang entsteht 1985 die Luxuslinie Fallwick, die es sogar auf die Covers von Vogue und Harper’s Bazaar schafft. Eine Modenschau im Pariser Centre Pompidou und prominente Trägerinnen wie Tina Turner machen klar: Tracht kann internationale Bühne. Bemerkenswert ist auch der frühe Einsatz für Nachhaltigkeit: Bereits in

1983 feierte das Gwandhaus Journal seine Geburt.

In den 1990er-Jahren erwarb Gössl die Marke SALKO Lodenmäntel.

den 1980er-Jahren verarbeitet Gössl kbA-Leinen aus kontrolliert biologischem Anbau – lange bevor „bio“ zum Trend wird.

Der erste Firmensitz von Gössl in Anif (um 1952)
Grete und Leopold Gössl

Oben:

waschbar, atmungsaktiv und für den Sommer „die bessere Alternative“.

Mitte: Gössl im Jahr 2025: Klassische Eleganz – back to the roots.

Rechts: Das Ausseer Dirndl von Gössl ist ein Klassiker, den man in fast jedem Schrank findet und der gerne vererbt wird – sozusagen als Einsteiger-Modell.

Neue Märkte, neue Häuser

Die 1990er-Jahre stehen im Zeichen von Zukäufen und Erweiterungen: Die Lodenmarke SALKO geht an Gössl, ebenso die Lizenz für Lady Manhattan. Im Jahr 2000 folgt dann der Schritt, der das Unternehmen neu definiert: Gössl wird nicht nur Hersteller, sondern auch Retailer.

Das Gwandhaus, im Jahr 2005 eröffnet, wird zum Symbol dieser Ära. Sitz der Firma, Flagship-Store und Kulturstätte in einem, erhält es den Staatspreis für Tourismus als „innovatives kulturtouristisches Angebot“. Parallel entstehen eigene Gössl-Geschäfte, zunächst in Graz, Eugendorf und Linz. Heute umfasst das Netz 26 Standorte, einige davon als Franchise geführt, außerdem mehrere Filialen in Süddeutschland –und neue Partner werden gesucht.

Wandel und neue Generation 2009 präsentiert Gössl die „Edition“ – eine avantgardistische Luxuslinie. 2013 tritt mit Maximilian Gössl die dritte Generation in das Unternehmen ein. Er hat zuvor Philosophie und Betriebswirtschaft studiert, in München bei Bogner gearbeitet und bringt frischen Wind. 2016 stirbt Firmengründerin Grete Gössl, ein Jahr später feiert die Marke ihr 70-jähriges Bestehen –gekrönt vom Salzburger Modepreis.

„Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche.“

Max übernimmt die Geschäftsführung, sein Vater zieht sich zurück. Um mit neuem Schwung in die geplante Expansion zu gehen, wird das Gwandhaus verkauft. In Wahrheit muss der Erlös jedoch für das Überleben der Firma während der Coronakrise aufgewendet werden. Als Retailer hat es Gössl aufgrund der hohen Fixkosten besonders stark getroffen. Und auch die darauffolgenden Jahre kosten enorm viel Kraft.

Nun jedoch blickt Gössl nach seiner umfassenden Neustrukturierung im ersten Halbjahr 2025 wieder zuversichtlich nach vorn: Expansion, eine eigene App sowie ein neuer Online-Shop stehen auf dem Plan.

Mehr als Mode – ein Stück Kultur

Gössl ist längst mehr als ein Modelabel. Die Marke hat Traditionen bewahrt und neu erfunden, hat die Sprache der Tracht international verständlich gemacht und sie zugleich im Alltag verankert.

Vom Pfoad bis zum Stehkragen-Gilet, vom Gwandhaus Journal bis zu Boutiquen in ganz Österreich und Süddeutschland – Gössl ist ein Stück gelebte Kulturgeschichte. Und eine Familiengeschichte, die zeigt: Innovation und Heimatbewusstsein schließen sich nicht aus – sie befruchten einander.

Bild links oben: Das Entree in den „Vatikan der Tracht“ als Geheimtipp. Das Gwandhaus hat 7 Tage die Woche offen, wenn man sich schnell neu einkleiden oder einfach den Garten bei einem Glas Bier oder Wein genießen will.

Bilder oben: Mit der aktuellen Herbst/Winter-Kollektion gelingt es Gössl, einen altbewährten Klassiker neu zu zelebrieren – zeitgemäß interpretiert, und dennoch tief in der Tradition verwurzelt.

Bild unten: Das Stehkragen-Gilet von Gössl ist längst mehr als ein Kleidungsstück. Es gilt heute als Inbegriff der modernen Tracht und verbindet schlichte Eleganz mit unverwechselbarer Handwerkskunst.

MAXIMILIAN GÖSSL

Geschäftsführer von Gössl

„WIR FERTIGEN DIE ERBSTÜCKE VON MORGEN.“

Ein Gespräch mit Maximilian Gössl über Ikonen, Krisen und die Zukunft der Tracht

Herr Gössl, was ist heute – auf den Punkt gebracht –die DNA von Gössl?

Maximilian Gössl: Im Kern geht es bei uns um die Verbindung von Tradition und Zeitgeist. Gössl steht für eine Tracht, die hochwertig verarbeitet sowie aus besten Werkstoffen gefertigt wird und zugleich modern interpretierbar ist. Wir wollen Kleidung schaffen, die heute Freude macht, morgen aber genauso Bestand hat. „Die Erbstücke von morgen“ – das ist für uns keine Werbezeile, sondern ein echtes Versprechen. Denn die schönste Anerkennung ist, wenn ein Modell von Generation zu Generation weitergegeben wird und dabei nichts von seiner Schönheit verliert.

Wie entsteht eine Kollektion bei Ihnen – vom ersten Strich bis zur Präsentation im Geschäft?

Gössl: Eine Kollektion ist immer ein Gemeinschaftswerk. Wir beginnen mit intensiver Recherche, oft bei alten Originaltrachten, im Austausch mit Handwerkern, aber auch inspiriert von aktuellen Strömungen. Unsere Designerinnen und Designer bringen kreative Impulse, während wir als Unternehmerfamilie darauf achten, dass Stil, Markensprache und Identität gewahrt bleiben. Aus Skizzen werden Muster, die mehrfach probiert, angepasst und verbessert werden. Erst wenn Passform, Material und Verarbeitung perfekt zusammenspielen, geht ein Modell in die Produktion. Dieser Prozess dauert rund eineinhalb Jahre – eine lange Zeit, die aber notwendig ist, wenn man echte Qualität liefern will.

Das Pfoad gilt als Ikone von Gössl. Was macht seinen Reiz aus?

Gössl: Das Pfoad ist ein Schlupfhemd mit kleinem Stehkragen, Riegel und halber Knopfleiste. Früher war es in unserer Region weit verbreitet, ist dann aber fast verschwunden. In den 1970er-Jahren haben wir es wiederentdeckt, neu aufgelegt und für die moderne Tracht tragbar gemacht. Heute ist das Pfoad aus der Tracht nicht mehr wegzudenken. Besonders beliebt ist es in Leinen – luftig, angenehm, perfekt für den Sommer. Wir haben das Pfoad auch für Damen entwickelt, was ein großer Erfolg wurde. Damit ist es zu einem Kleidungsstück geworden, das Tradition verkörpert und gleichzeitig höchst alltagstauglich ist.

Das Gwandhaus gilt als „Vatikan der Tracht“. Was bedeutet dieser Ort für Sie?

Gössl: Das Gwandhaus ist ein Herzensprojekt meiner Familie. Mein Vater hatte die Vision, der Tracht eine Heimat zu geben, die über ein reines Geschäft hinausgeht. Der historische Lasserhof wurde in ein u-förmiges Ensemble verwandelt – mit einem Restaurant, unserem Atelier und natürlich dem Flagship Store. Hier vereinen sich Architektur, Geschichte und Handwerk zu einem Gesamterlebnis. Besucher spüren sofort, dass es um mehr geht als Mode: Es ist ein Haus der Kultur, ein Treffpunkt für Menschen, die unsere Werte teilen. Dass „Die ZEIT“ das Gwandhaus einmal als „Vatikan der Tracht“ bezeichnet hat, zeigt, wie stark es wahrgenommen wird.

Obwohl das Gwandhaus heute nicht mehr in unserem Eigentum ist, freuen wir uns sehr, dass Red Bull die ursprüngliche Vision des Hauses mit viel Gefühl und Wertschätzung weiterführt. Unser Flagship Store bleibt selbstverständlich weiterhin im Gwandhaus bestehen und heißt Besucherinnen und Besucher wie gewohnt herzlich willkommen.

Gössl hat nicht nur Mode gemacht, sondern auch publiziert. Was war die Idee hinter dem Gwandhaus Journal ?

Gössl: Das Gwandhaus Journal war uns immer ein besonderes Anliegen. 1983 gegründet, sollte es von Anfang an mehr sein als ein Produktkatalog. Es war ein LifestyleMagazin, das Handwerk, Kultur, Heimat und Kunst in den Mittelpunkt stellte – mit sorgfältig geschriebenen Artikeln, Fotografien und Porträts. Wir wollten zeigen, dass Tracht nicht nur Kleidung ist, sondern ein Teil eines Lebensgefühls. Viele Menschen haben das Journal gesammelt, manche bis heute. In gewisser Weise war es ein Vorläufer von Magazinen wie Servus. Nach über 40 Jahren haben wir 2024 die letzte Ausgabe gedruckt. Jetzt arbeiten wir an einem neuen, zeitgemäßen Format, das stärker digital sein wird und unsere Kundinnen und Kunden noch direkter erreicht.

Corona, Inflation, Sanierung – turbulente Jahre liegen hinter Ihnen. Was sollen Ihre Kundinnen und Kunden wissen?

Gössl: Zunächst – wir waren nie weg. Unsere Geschäfte waren in dieser Zeit durchgehend geöffnet, unsere Kollektionen liefen weiter. Aber die Pandemie hat uns hart getroffen – vor allem, weil wir Kollektionen lange im Voraus finanzieren müssen. Als die Feste ausfielen, fehlte schlicht der Anlass für Tracht. Gleichzeitig stiegen

die Rohstoffpreise und Löhne massiv an. Das hat uns ins Sanierungsverfahren geführt. Aber wir haben diesen Prozess erfolgreich abgeschlossen, unser Filialnetz gestrafft und uns neu aufgestellt. Heute sind wir wieder in einer Position, in der wir investieren können – in Produkte, in Digitalisierung, in Nähe zur Kundschaft. Gössl ist lebendig, vielleicht lebendiger denn je.

Wohin geht die Reise?

Gössl: Wir bleiben unserem Kern treu: hochwertige, zeitlose Tracht. Gleichzeitig entwickeln wir uns weiter – mit einem modernisierten Onlineshop, einer neuen Gössl-App für direkten Austausch, exklusiven Einladungen und Vorteilen für unsere Kundinnen und Kunden. Wir wollen Expansion, aber gezielt und mit den richtigen Partnern, auch im Franchise. Kollektionen, die Anlass und Alltag verbinden – jagdlich, festlich, sommerlich leicht – sind unser Weg, um zu zeigen: Tracht gehört ins Heute und ins Morgen.

INFOBOX

Alles über Gössl finden Sie unter: www.goessl.com

AUF „PARKETTGEFLÜSTER“ DIE GANZE STORY

SCHLOSS FRAUENTHAL

Hausherr Lukas Liechtenstein vor dem Portal seines Familienschlosses

Park und Golfplatz umgeben das wunderschöne Schloss Frauenthal.

SCHLOSS FRAUENTHAL

SPAZIERGANG MIT LUKAS LIECHTENSTEIN DURCH GESCHICHTE UND GEGENWART

Schloss Frauenthal ist ein verstecktes Juwel. Man fährt über die sanften Hügel der Weststeiermark bis an den Stadtrand von Deutschlandsberg, dann eine kurze Allee entlang – und schon steht man vor dem Schloss. In unmittelbarer Nähe sind Wirtschaftsgebäude, Reitstall, Golfclub, Pilzzucht und ein gepflegter Park zu sehen. Den Hausherrn finden wir im Arkadenhof, wo er mit Arbeitern an der Trockenlegung einer Säule werkt. Hands-on, im wahrsten Sinne dieses Wortes. Lukas Liechtenstein ist geerdet, bescheiden, gebildet, sympathisch. Und genau so führt er das SchlossseitenTeam durch sein Zuhause.

Ein mächtiges steinernes Portal, gekrönt vom Wappen der Grafen von Zehentner, der einstmaligen Besitzer, lädt ein, in den Innenhof zu gehen. Vier Flügel, drei

Stockwerke, vom wilden Wein umrankte Säulen, verglaste Arkaden und alt gedeckte, elegante Dachflächen bestechen und lassen sogleich erahnen, wie gemütlich es sein muss, hier zu leben. Nach einer wechselvollen Geschichte des jahrhundertealten Gebäudes „haben meine Ur-Urgroßeltern Alfred und Henriette das Schloss sowie einige andere, quer über die Steiermark verteilte Güter um 1820 erworben“. Das Paar hatte neun Kinder. Henriette muss eine beeindruckende Frau gewesen sein – sie war es, die das Haus gestaltete und prägte. Auch baulich veränderte sie einiges: Die Arkaden in den oberen Stockwerken kamen hinzu, der ursprünglich an einer Seite offene Hof wurde zu ihrer Zeit geschlossen, und zwar da, wo die Kapelle als eigenes Gebäude mit einem Turm versehen war. „Vieles ist nur Vermutung“, erzählt der Hausherr. „Wir haben kein Archiv mehr, es ist leider verschollen.“

In den original erhaltenen hölzernen Paneelen sind Bilder von ehrwürdigen Vorfahren eingelassen.

Die mietbaren Gästewohnungen sind liebevoll eingerichtet.

Im Speisezimmer beeindruckt die Bildergalerie an den Wänden, die von Japanreisen des Vorfahren Heinrich Prinz Liechtenstein stammen.

„Ein Schloss lebt nicht von selbst. Man lebt mit ihm, mit den Geschichten und mit dem, was man selbst daraus macht.“

Lukas selbst, sein älterer Bruder Alfred, der mit seiner Familie im nahe gelegenen Schloss Hollenegg lebt, und seine Schwester Livia, die in London und Italien ihr Zuhause hat, sind in Frauenthal aufgewachsen. Sein heute 90-jähriger Vater hatte das Schloss nach dem Krieg quasi als Ruine übernommen und nach und nach gemeinsam mit seiner Frau wiederhergestellt. „Für uns Kinder war das Schloss eher ein Zuhause als ein Palast. Es ist nicht pompös, sondern praktisch“, so Lukas Liechtenstein.

Wir marschieren los. Lange Gänge, an den Wänden jede Menge Ahnenbilder und ein paar Geweihe. Hinter jeder der schönen, hölzernen Türen erwartet uns eine Überraschung. Der Salon ist die erste: Holzpaneele, die fast bis zur Decke ragen, tragen große Gemälde in sich. Goldgerahmt kann man hier von Jagdszenen bis Heiligenbildern Diverses entdecken. Im nächsten Raum sind japanische Drucke in die Wand eingelassen. Und immer wieder fällt der Name eines Vorfahren: Heinrich Prinz Liechtenstein. Er war ein Weltreisender und brachte seiner Schwester Henriette aus aller Herren Länder verschiedenste Souvenirs mit: Nicht nur diese ungewöhnlichen Bilder und Gegenstände, sondern auch einige Platanen, die bis heute, 200 Jahre danach, in beeindruckender Größe im Park stehen.

Auffallend sind die Kachelöfen, die Salons, Bibliothek und Speisezimmer zieren. „Die Ur-Urgroßmutter muss technisch sehr interessiert gewesen sein“, erzählt Lukas Liechtenstein. Sie hatte ein Faible für diese Öfen, die kunstvoll gestaltet und mit Wappen verziert sind. Außerdem gab es schon früh ein eigenes Kraftwerk, das den Strom erzeugte, und seit 1906 führt ein Lift vom Hof aus bis unter das Dach. Stichwort Kraftwerk: Der studierte Physiker Lukas Liechtenstein hat das System mittlerweile perfektioniert. In einem sehenswerten Maschinenraum wird heute mittels Holzgas Strom für 45 Haushalte erzeugt.

Wir erreichen den zweiten Stock, wo bis vor wenigen Jahren eine Haushaltsschule eingemietet war. Auch hier große Räume, viele von ihnen holzvertäfelt, mit eingelassenen Bildern, stuckverzierten Plafonds und vielen großen Fenstern, von denen aus man auf das herrliche Areal des Golfplatzes blickt.

Zurück zu ebener Erde öffnet Lukas Liechtenstein eine unauffällige Türe zur wunderschönen barocken Kapelle, einem zweigeschossigen Raum, der zur Gänze aus dem 17. Jahrhundert stammt und dem heiligen Josef geweiht ist. Ein kostbares Altarbild, einige wei-

„Für uns Kinder war das Schloss eher ein Zuhause.
Es ist nicht pompös, sondern praktisch.“

tere an den Wänden sowie ein reich bebilderter Plafond sind Ehrfurcht gebietend schön. Drei Taufkerzen bezeugen, dass die Kapelle immer wieder genützt wird.

In den vier Ecken des Hofes befinden sich Mietwohnungen; drei davon stehen für kurzzeitige Feriengäste zur Verfügung, eine ist dauervermietet. In den Interieurs dieser Apartments kann sich Lukas’ Ehefrau austoben. Die aus Frankreich stammende Natalie ist in einem großen Unternehmen in Graz als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig, fertigt in einem Raum des Schlosses so nebenbei köstlich duftende Seifen und ist ihren gemeinsamen drei halbwüchsigen Kindern „eine coole Mami“, wie der Ehemann konstatiert. Die Auswahl an Stoffen, Möbeln und Bildern sowie die Gestaltung von Badezimmern und kleinen Küchen liegen in ihrer Hand. Alles wirkt lässig, gemütlich und einladend.

Wir spazieren rund um das Haus entlang der Fassaden, sehen symmetrisch platzierte Fenster und deren Umrahmungen, das weit ausladende Dach und einen großen Balkon, gelangen dann zu einem liebevoll angelegten Gemüsegarten. Von hier geht es zum Teich und zur Allee, die sich in einer großen Schleife durch

Schloss Frauenthal ist in vielerlei Hinsicht gemütlich bewohnbar. Lediglich die langen Gänge mit Marmorböden und Fenstergalerien sind im Winter sehr kalt.

Wo knapp 200 Jahre lang der Wein der Familie Liechtenstein lagerte, wachsen heute die Shiitake-Pilze und Kräuterseitlinge des Unternehmens „Schilcherland Pilze“. Der Gründer Daniel Konrad nützt die Räumlichkeiten für sein Unternehmen. Auch Führungen kann man bei ihm buchen.

das akribisch gepflegte Grün des Golfplatzes zieht und durch die Lukas Liechtensteins Ahnen einst mit ihren Pferdekutschen fuhren.

Ein lang gestrecktes gelbes Gebäude, das ursprünglich als Wagenhaus genutzt wurde, beherbergt heute die Pferde. Ein Reitclub hat hier Boxen, Freiplätze, Hallen und Koppeln in Verwendung, was Lukas Liechtenstein besonders freut, hat doch seine Familie immer schon eine Pferdezucht betrieben. Die noch vorhandenen steinernen Tröge, die metallenen Stelen zwischen den Pferden und die mit Marmor verzierten Wände zeugen von der vergangenen Art, die edlen Tiere zu halten.

Im Weinkeller, von dem man auf den ersten Blick hauptsächlich das große Tor sieht, befindet sich heute eine kommerzielle Pilzzucht, die von Lukas Liechtenstein gemeinsam mit einem lokalen Unternehmer betrieben wird. In der feuchten Kühle gedeihen diverse Sorten besonders gut, die an die Restaurants der Umgebung, aber auch ab Hof verkauft werden. Für Liechtenstein ist es „ein Experiment, das langsam zur Profession wird.“

„Ein Schloss lebt nicht von selbst“, so der Hausherr, als er uns vor dem großen Tor verabschiedet. „Man lebt mit ihm, mit den Geschichten und mit dem, was man selbst daraus macht.“

Und schon ist Lukas Liechtenstein im schnellen Schritt davon. Er muss noch die Handwerker im Hof, den Betreiber des Golfplatzes, die Pächterin des Reitstalls, den Pilzzüchter, den Techniker für das neue Heizsystem und den Gärtner treffen, bevor seine Frau und die Kinder nach Hause kommen und seine Aufmerksamkeit erwarten.

INFOBOX

SCHLOSS FRAUENTHAL

Prinz Lukas von und zu Liechtenstein

Ulrichsberg 1, 8530 Deutschlandsberg Austria

schloss.frauenthal@gmail.com Tel.: +43 699 17159437

www.schloss-frauenthal.com

www.koelnberger.de

AUSNAHMEERSCHEINUNGEN. AUSNAHMSLOS.

Die Selected Stays in Niederösterreich.

Malerische Landschaften, spannende Ausflugsziele, lebendige Städte und ein reiches kulturelles Erbe: Niederösterreich hat seinen Gästen großartige Urlaubserlebnisse zu bieten. Was diese Region noch besonderer macht, sind die vielen außergewöhnlichen Unterkünfte.

Unter dem Label „Selected Stays“ vereint sich eine fein kuratierte Sammlung einzigartiger Adressen. Jede eine Ausnahmeerscheinung für sich: Ein Schloss auf Zeit? Oder lieber großer Luxus im kleinen Stil in einem der Chalets, Lodges, Cottages und Hide-aways im Grünen? Oder direkt dort schlafen, wo der Wein wohnt? So unterschiedlich sie auch sein mögen, die Selected Stays sind allesamt Häuser mit Seele – geprägt von ihrer bewegten Geschichte oder von der Vision moderner Architektur.

ÜBERNACHTEN IM SCHLOSS

Traumurlaub im historischen Ambiente Zwischen alten Gemäuern, die Geschichten aus längst vergangenen Zeiten erzählen, und Gärten, die mit Weitläufigkeit und Idylle locken, wird jede Übernachtung im Schloss zu einer willkommenen Zeitreise. Hier begegnen sich Kultur und Natur, Stille und Inspiration.

SCHLOSS SCHÖNAU

Eingebettet in eine romantische Parklandschaft, ist Schloss Schönau ein Refugium für alle, die Schönheit

Schloss Schönau
Unter dem Label
„Selected Stays“ vereint sich eine fein kuratierte Sammlung einzigartiger Adressen.

und Ruhe suchen. Die harmonische Verbindung aus klassischer Architektur und Natur lässt Raum zum Durchatmen – und zum Staunen.

WOW-Faktor: Eine Führung im mystischen Tempel der Nacht. Ein unterirdisches Labyrinth, das für den verschlungenen und gefährlichen Weg des Lebens stehen soll. Ein architektonisches Meisterwerk – einzigartig in Europa.

HOTEL SCHLOSS DÜRNSTEIN

Über dem Donaustrom thront das Hotel Schloss Dürnstein wie ein stiller Wächter über die Wachau. Historische Mauern, der berühmte blaue Turm und die sanften Weinberge der Region eröffnen weite Blicke und stille Momente. Hier verschmelzen Kulturgeschichte, Flusslandschaft und feine Gastlichkeit zu einem Aufenthalt, der lange nachklingt.

Geheimtipp: Der Ausblick auf die Donau lädt zu einem Perspektivenwechsel ein. Bei einer Zillenfahrt entdeckt man das Schloss, die Ruine und die gesamte Region auf ganz besondere Art und Weise.

SCHLOSS HORN

Mitten im Waldviertel gelegen, lädt Schloss Horn dazu ein, in einer kleinen, exklusiven Gruppe den Schlossalltag zu genießen. Flanieren im Park mit anschließender Abkühlung im Pool, durch die Schlossgänge spazieren und in den luxuriösen Schlafzimmern von vergangenen Zeiten träumen.

WOW-Faktor: Hier gibt es sogar eine schlosseigene Kapelle. Einfach durch die langen Gänge, die mit roten Teppichen ausgelegt sind, flanieren und staunen.

Schloss Schönau
Hotel Schloss Dürnstein
Hotel Schloss Dürnstein
Schloss Horn

BOUTIQUE-FERIENWOHNUNG

„ALTES SCHLOSS“

Direkt im berühmten Schlosspark Laxenburg befindet sich im „Alten Schloss“ eine edle Boutique-Ferienwohnung. Hier wohnt man wie einst der Kaiser, selbstverständlich mit den Annehmlichkeiten der heutigen Zeit ergänzt. Und so wie er anno dazumal könnte man das eigene Pferd mitnehmen und für die Dauer des Aufenthalts im Reitstall unterbringen.

Geheimtipp: Das ganze Jahr über finden spannende Veranstaltungen im Schlosspark und in der Franzensburg statt.

SCHLOSS AN DER EISENSTRASSE

Wo die Ybbs im Mostviertel fließt, erhebt sich das Schloss an der Eisenstraße direkt an deren Ufer – ein Tor zwischen Natur und Kultur. Auf kurzem Wege spaziert man ganz bequem über eine idyllische Brücke ins Stadtzentrum von Waidhofen an der Ybbs. Wen es raus in die Natur zieht, der befindet sich an einem perfekten Ausgangspunkt für eine Radfahrt am Ybbstalradweg.

Geheimtipp: Das nächtliche Waidhofen an der Ybbs lässt sich bei einer Nachtwächterführung entdecken! Im Dunkeln ist bekanntlich gut munkeln, und die Nachtwächter haben garantiert viele spannende Geschichten zu erzählen.

Altes Schloss Laxenburg
Altes Schloss Laxenburg
Schloss an der Eisenstraße

Intendant

22.01.–01.02.26 mozartwoche.at

Rolando Villazón

NICOLOSO

HANDWERK AUS

ÖSTERREICH MIT ITALIENISCHEM

FLAIR

NICOLOSO ZIEGELMANUFAKTUR

Aus Ziegeln gebaut, für Generationen gedacht.

Monica Nicoloso und ihr Vater führen das Ziegelhandwerk der Familie bereits in dritter Generation am Standort Pottenbrunn bei St. Pölten – mit Wurzeln in Italien und enger Zusammenarbeit mit innovativen Manufakturen.

Die Wurzeln der Familie Nicoloso reichen weit zurück nach Italien, wo bereits seit Jahrhunderten Ziegel in Handarbeit gefertigt wurden. Ende der 1950er-Jahre brachte der Großvater das Handwerk nach Österreich. Heute führt Monica Nicoloso mit ihrem Vater dieses Erbe weiter – mit einem klaren Profil: Nicht Masse, sondern Klasse. „Wir verstehen uns als Partner für Bauherren, Architekten und Denkmalpfleger. Unsere Ziegel sind nicht einfach nur Material, sondern Träger von Identität und Zeit.“

Die Nachfrage wächst – nicht zuletzt deshalb, weil die Nicolosos nicht bei klassischen Mauerziegeln stehen geblieben sind, sondern umfassende Produktfamilien anbieten: Spezialformate, Cotto, Ziegelböden, frostsichere Ziegel, Klinker … und das alles in vielen Varianten. Ob Restaurierungen historischer Bauten wie Schloss Schönbrunn, Schloss Hof oder das Wiener Arsenal, private Weinkellergewölbe oder moderne Architekturprojekte – hier gibt es für jedes Vorhaben die passenden Ziegel. Wir schauen uns den Betrieb mit Monica Nicoloso an, für die jeder Ziegel eine Seele hat. Sie zelebriert die Renaissance des Handwerks und hat für jeden Raum die passenden Ziegel parat.

Wenn man mit Monica Nicoloso spricht, spürt man sofort: Hier geht es nicht nur um Baustoffe, sondern um Leidenschaft, Kultur und ein Stück gelebte Geschichte. Im niederösterreichischen Pottenbrunn führt sie gemeinsam mit ihrem Vater ein traditionsreiches Ziegelwerk. Der Familienbetrieb setzt sich bewusst von der Massenproduktion der großen Industrie ab. Während viele Werke standardisierte Hochlochziegel herstellen,

widmen sich die Nicolosos der Kunst, den Ziegeln wieder Charakter zu verleihen – individuell, nachhaltig und immer mit Blick auf den besonderen Einsatz.

Ziegel als Kulturgut

Ziegel haben die Menschheit bereits seit Jahrtausenden begleitet: Im alten Ägypten benutzte man Lehm und/ oder Nilschlamm, der mit Pflanzenfasern wie geschnittenem Stroh vermischt und in feste Formen gepresst wurde; später kamen erstmals gebrannte Ziegel auf, die deutlich dauerhafter waren. Die Römer perfektionierten diese Technik und setzten ihre Ziegel auch für Bögen und Gewölbe ein. In China wurden schon sehr früh Dachziegel entwickelt, die später nach Europa gelangten. Alle diese Entwicklungen prägen bis heute, was wir unter Ziegelbau verstehen.

„Ziegel sind ein Kulturgut, das uns durch viele Epochen begleitet“, so Nicoloso. „Indem wir Ziegel für historische Gebäude fertigen, setzen wir diese Linie fort.“ Ihre Produkte knüpfen an alte Traditionen an, ohne nostalgisch zu wirken – sie sollen Architektur mit Authentizität bereichern und Bestand haben.

Klinker & Mauerziegel – ein Schwerpunkt von Nicoloso

Ein besonders markantes Segment im Portfolio ist die Klinker- und Mauerziegelreihe. Auf der Website des Unternehmens findet man detaillierte Kategorien wie:

• Standard-Ziegel – klassische Ausführung

• Antike Mauerziegel / Vintage – frostsicher, mit historischer Anmutung

• Graue & schwarze Ziegel – für moderne, reduzierte Architektur

• Fassadenklinker – mit feiner Oberfläche und Struktur

• Glasierte Ziegel – für dekorative Akzente

• Langformat-Ziegel – gestreckte Proportionen für elegante Fassaden

Diese Vielfalt erlaubt, dass Bauwerke bewusst und differenziert gestaltet werden können. Die Besonderheit dabei: Farbe und Form werden als Gestaltungselemente verstanden. Ein Ziegel hebt sich durch sein lebendiges Spiel von Licht und Schatten von glatten Oberflächen ab und setzt Akzente im Grün der Umgebung.

Als Beispiel nennt Nicoloso den „Standard“-Klinker, die „Vintage“-Serien, den „Smoked Brick“ in Grau/ Schwarz, „Fassadenklinker“ (bzw. „SK1N“) sowie glasierte Ziegel oder „Corso“, ein modernes Langformat. Auch der Ausdruck „alter Mauerziegel“ wird als Mög

MONICA NICOLOSO im Interview

Glasierte Ziegel wurden schon in alten Kulturen verwendet. Als neuer Trend, inspiriert von der Vergangenheit, sind glasierte Klinker mit trendigen Farben und aufregenden Spezialeffekten bei Planern heute beliebter denn je.

Ziegel gewinnen mit den Jahren an Charakter, sind nahezu unverwüstlich und bewahren ihre Schönheit ohne Pflegeaufwand. Im Außenbereich werden sie zu stilvollen Sichtschutzwänden, trotzen Frost und Witterung.

lichkeit erwähnt, Abrisssteine mit charaktervoller Optik zu nutzen. Wobei Nicoloso betont, dass neue Ziegel und Klinker eine hohe Frostbeständigkeit bieten.

Der Betrieb Nicoloso betreibt einen 150 Jahre alten Ringofen nach dem „System Hoffmann“ – derzeit der Letzte seiner Art in Österreich –, in dem auch handgeformte Ziegel gebrannt werden. Diese Kombination aus traditionellem Brennverfahren und moderner Produktvielfalt ist ein Unterscheidungsmerkmal, auf das Nicoloso stolz verweist.

Projekte & Beispiele – Historie trifft Moderne

Die Bandbreite der Einsätze zeigt, wie flexibel man Ziegel gestalten kann. Besonders eindrucksvoll sind die historischen Restaurierungen, etwa im Schloss Schönbrunn, im Schloss Hof oder im Wiener Arsenal, wo Ziegel in Farbe, Format und technischer Beschaffenheit so exakt zum Altbestand gefertigt wurden, dass sie sich unsichtbar einfügen. Auch im privaten Bereich finden handgefertigte Spezialziegel sowie maschinell produzierte Ziegel ihren Platz – beim Bau von Gewölben für Weinkeller, beim Anlegen dekorativer Gartenmauern und Fassaden oder bei der Verkleidung von Kaminöfen im Innenbereich, die durch das Material einen ästhetischen wie funktionalen Mehrwert erhalten.

Darüber hinaus gibt es eine Fülle moderner Anwendungen: So entstanden mit dem Dekoziegel „Blume“ vielseitige Elemente, die als Blumentopfständer, Ablage oder schlicht als Blickfang dienen. Glasierte Ziegel wiederum setzen sowohl innen als auch außen leuchtende Akzente und erhöhen gleichzeitig die Witterungsbeständigkeit. Die sogenannten „Breeze-Blocks“ – luftdurchlässige Klinkerelemente – erfreuen sich gleichermaßen wachsender Beliebtheit, da sie als Sichtschutz, Raumteiler oder dekorative Wand genutzt werden können und dabei immer ein Spiel aus Licht und Schatten erzeugen. Schließlich eröffnen auch Fassadenklinker, Schindeln und Langformate ungeahnte Möglichkeiten, moderne Architektur mit Relief, Struktur und grafischer Wirkung zu bereichern. So entsteht ein breites Spektrum, das von der behutsamen Ergänzung jahrhundertealter Bauwerke bis zur kreativen Gestaltung zeitgenössischer Architektur reicht – ein Spannungsfeld, das die besondere Stärke von Nicoloso ausmacht.

Dank der Klinkerpalette lassen sich zudem klassische und moderne Fassaden mit stimmigen Akzenten realisieren, je nach Stil von warmem Rot über gedeckte Naturtöne bis hin zu kühlem Grau oder Glasurfarben.

„Jedes Projekt braucht seinen eigenen Ziegel – nur so entsteht ein harmonisches Ganzes.“

Zusammenarbeit mit Architekten und Bauherren

Ein zentraler Teil der Philosophie ist die enge Abstimmung mit Architekten. „Ein Ziegel aus dem Katalog genügt oft nicht“, betont Nicoloso. Vielmehr wird gemeinsam nach maßgeschneiderten Lösungen gesucht –für Statik, Design, Farbwirkung, Oberflächenstruktur und die harmonische Einbindung ins Umfeld. Gerade bei Dachziegeln und Wiener Taschenziegeln kann die Vielfalt genutzt werden, um nicht nur funktionale, sondern auch expressive Akzente zu setzen. „Ein Dach kann die Identität eines Hauses prägen, und wir wollen, dass es auch in hundert Jahren noch Bestand hat.“

Vielfalt, Qualität und technische Exzellenz

Die Produktpalette der Nicolosos ist beeindruckend breit:

• Über 1.000 Varianten – von den klassischen roten Mauerziegeln über graue und weiße Formate bis hin zu glasierten Oberflächen

• Cotto- und Terrakotta-Ziegel: ideal für Terrassen, Innenräume oder mediterranes Flair

• Sechseckige Bodenplatten und andere Sonderformate: für Gartenarchitektur, Weinkeller oder besondere Designlösungen

• Frostsichere Ziegel in unterschiedlichen Stilrichtungen: Standard, Vintage, Fassadenstruktur, Glasur oder Langformate

Technisch liegen die Stärken in der Frostbeständigkeit, der hohen Druckfestigkeit sowie in der günstigen kapillaren Leitfähigkeit. Diese Eigenschaften sind sowohl bei der Denkmalpflege als auch bei modernen Bauten entscheidend. „Der Trend geht in zwei Richtungen“, sagt Nicoloso. „Die einen greifen zu klassischem Cotto oder Klinker, die anderen zu nüchternem Grau, das mit Glas und Beton harmoniert.“ Doch egal, welcher Stil – die Ziegel müssen Bestand haben. Und das tun sie.

Ziegel im Außenraum – für die Ewigkeit gedacht Besonders im Außenbereich entfalten Ziegel ihre ganze Kraft. Ob als Gartenmauer, als Einfassung von Wegen

Im Zuge eines Projekts werden auch die alten Mauern am Schlossberg Graz behutsam restauriert – ein Stück gelebte Baukultur. Nicoloso war als Berater hier vor Ort und organisierte die richtigen Ziegel.

oder als stilvolle Umrandung eines Pools – die Produkte aus dem Hause Nicoloso sind nicht nur praktisch, sondern prägen die Atmosphäre ganzer Anlagen. Eine Mauer aus Klinker wirkt wie ein natürlich gewachsenes Element, das sich harmonisch in Pflanzen, Rasenflächen und Terrassen einfügt. Gleichzeitig vermittelt sie Beständigkeit: Was heute errichtet wird, bleibt auch für die kommenden Generationen erhalten. Die enorme Frostsicherheit und Langlebigkeit der Ziegel macht sie zu einem Material „für die Ewigkeit“, das jeder Witterung standhält, ohne an Schönheit einzubüßen.

Doch Ziegel sind weit mehr als klassische Gartenmauern. Immer häufiger setzen Architekten sie ein, um Außenräume kreativ zu strukturieren: als halbtransparente Wände, die Licht und Luft durchlassen, als gestalterisches Element in Sitzplätzen oder Pergolen, oder als farbliche Akzente, die bewusst Kontraste schaffen. In der modernen Architektur sind sie ein spannendes Gegenstück zu Glas und Beton. Wo kühle Flächen dominieren, sorgen Ziegel für Wärme, Textur und handwerkliche Authentizität. Diese Verbindung aus Natürlichkeit und zeitgenössischem Anspruch macht sie zu einem Werkstoff, der sowohl in der traditionellen Gartengestaltung als auch in avantgardistischen Bauprojekten seinen Platz hat.

So beweisen Ziegel, dass sie nicht nur Häuser tragen, sondern ganze Lebensräume prägen – dauerhaft, schön

und mit dem beruhigenden Gefühl, dass hier etwas geschaffen wurde, das Bestand hat.

Zwischen Tradition und Zukunft

Das Hochwasser von 2024 war ein harter Einschnitt: Der über 150 Jahre alte Ringofen, der nach dem „Hoffmann-System“ betrieben wurde, musste für Reparaturmaßnahmen stillgelegt werden. Dennoch sah Nicoloso in dieser Krise keine Aufgabe, sondern eine Chance: Der Vertrieb wurde gestärkt, und Kooperationen mit italienischen Familienbetrieben wurden intensiviert, wodurch das Sortiment weiter wachsen kann.

„Wir arbeiten eng mit Produzenten in Norditalien zusammen, die denselben Qualitätsanspruch teilen. So können wir Spezialstücke in hoher Qualität liefern und gleichzeitig unsere Identität wahren.“ Mit diesem Ansatz verbindet Nicoloso Tradition mit Innovation und zeigt, dass ein Familienbetrieb heute durchaus Vorreiter sein kann.

Nachhaltigkeit und Verantwortung

Ziegel sind von Natur aus langlebig und überdauern oftmals Jahrhunderte. Heute rückt jedoch auch der ökologische Aspekt stärker ins Zentrum. Nicoloso setzt auf nachhaltige Produktion, regionale Rohstoffe (wenn möglich) und kontrollierten Zukauf von Spezialprodukten. „Es geht nicht nur darum, Häuser zu bauen, sondern Werte zu schaffen, die Generationen überdauern“, betont sie. Jüngere Kunden verlangen zunehmend

Das Sortiment von Monica Nicoloso reicht von klassischen Mauerziegeln und Bodenplatten bis zu handgefertigten Spezialstücken und modernen Klinkern – so findet sie für jedes Projekt die passende Lösung.

Materialien, die nicht nur schön, sondern auch umweltfreundlich sind. Hier punkten die Nicoloso-Ziegel doppelt: robust, recyclebar, und durch ihre Vielfalt sowohl für klassische als auch für moderne Architektur passend.

Mehr als ein Baustoff

Ziegel sind kein bloßer Baustein – sie sind Geschichte, Ästhetik und Struktur zugleich. Ohne sie könnten viele Städte ihre charakteristischen Fassaden und Formen nicht aufrechterhalten. Die Nicolosos machen deutlich: Jedes einzelne Stück erzählt und stärkt die Architektur, in die es eingebaut wird.

Monica Nicoloso ist nicht nur Unternehmerin, sondern eine Brückenbauerin zwischen Handwerk und Vision. Wer mit ihr spricht, spürt sofort: Hier wird nicht bloß verkauft – hier wird Architektur mit Seele vermittelt. „Ein Haus ohne Ziegel ist schwer vorstellbar“, sagt sie und lächelt. „Auch in Zukunft wollen wir Ziegel schaffen, die mehr verkörpern als bloße Mauersteine. Sie sollen Ausdruck von Beständigkeit und Charakter sein.“

INFOBOX

ZIEGELWERK NICOLOSO

Bahnstraße 50, 3140 Pottenbrunn Tel.: +43 2742 42214-0 ziegelwerk@nicoloso.at www.ziegelwerk-nicoloso.com

PRIVATE BROKER

HISTORISCHES ERBE RICHTIG VERSICHERT.

DAMIT IHRE SICHERHEIT KEIN ZUFALL WIRD.

Douglas Machat & Cie. wurde von Benedikt Graf Douglas und Philip Machat gegründet. Das Unternehmen gehört zu den führenden Agenturen Europas im Bereich hochwertiger Versicherungen für Schlösser, Kunst, Schmuck und Oldtimer.

Als unabhängiges Unternehmen bietet Douglas Machat & Cie. perfekt zugeschnittene Lösungen. Hochgradig persönlicher Service, umfassendes Wissen und jahrelange Erfahrung sind die Grundpfeiler des Geschäfts. Unabhängig davon, ob der Kunde nach umfassendem Schutz oder nach einer Optimierung bestehender Versicherungsanordnungen sucht.

Mag. Philip Machat
Benedikt Graf Douglas
Douglas Machat & Cie.

KITZBÜHELER WERKSTÄTTEN

Schöner leben mit Handwerk, das Geschichten erzählt.

Wenn das Licht durch alte Fenster fällt und Holz die Geschichte eines Hauses atmet, beginnt jene Arbeit, die die Kitzbüheler Werkstätten seit Jahrzehnten prägt.

Gegründet im Herzen Tirols, vereint das Unternehmen alpine Handwerkskultur mit höchster Präzision und einem Sinn für Ästhetik, der über Generationen gewachsen ist.

Der Anspruch ist klar formuliert: Räume für die Ewigkeit zu schaffen – Orte, deren Seele sichtbar bleibt und deren Geschichte weiterlebt. Dafür kommen Techniken zum Einsatz, wie sie schon die alten Meister kannten: traditionelle Holzverbindungen, feinste Oberflächenbearbeitungen, handgeschnitzte Ornamente. Jede Fuge, jede Maserung, jede Linie erzählt von Hingabe und Zeit.

Der Bauherr brachte es auf den Punkt: „Die Kitzbüheler Werkstätten haben es verstanden, die Seele des Schlosses in jedem Stück Holz weiterleben zu lassen.“

EIN SCHLOSS IN BAYERN

Ein besonders eindrucksvolles Projekt führte die Kitzbüheler Werkstätten in ein traditionsreiches Schloss in Bayern. Hier ging es nicht nur um die Restaurierung historischer Elemente, sondern um die vollständige Neuanfertigung von Böden, Wandvertäfelungen und Decken – in einer Qualität, die sie wie selbstverständlich Teil der historischen Substanz erscheinen lässt.

Mit großer Sorgfalt wurden Hölzer ausgewählt, Maserungen sowie Proportionen abgestimmt und Oberflächen von Hand veredelt. Jede Verbindung bleibt unsichtbar, jeder Übergang fließend.

So entstanden Räume, die den Eindruck erwecken, als seien sie über Jahrhunderte gewachsen – eine Arbeit, die nicht rekonstruiert, sondern neue Geschichte schreibt, im Einklang mit der Seele des Schlosses.

TECHNIKEN & HÖHEPUNKTE

Besonders eindrucksvoll zeigt sich die handwerkliche Meisterschaft in der Hauskapelle des Schlosses. Hier entstand eine dreifach gewölbte gotische Decke aus Zirbenholz, vollständig neu geschaffen.

Die Umsetzung erforderte höchste Präzision: Jedes Gewölbe wurde individuell berechnet, jedes Profil von Hand geschnitzt, jedes Ornament sorgfältig ausgearbeitet.

Unsichtbare Holzverbindungen und feinste Übergänge lassen die Decke wie ein Gesamtkunstwerk erscheinen – technisch anspruchsvoll und ästhetisch erhaben zugleich.

Das Ergebnis ist ein Werk, das den Raum nicht nur schmückt, sondern prägt: ein handwerkliches Meisterstück, das wirkt, als sei es seit Jahrhunderten Teil der Kapelle.

VILLEN, FINCAS & APARTMENTS

Die Expertise der Kitzbüheler Werkstätten beschränkt sich nicht auf historische Bauten. Auch exklusive Villen, Chalets und Stadtresidenzen tragen die unverkennbare Handschrift des Tiroler Unternehmens.

In einer mallorquinischen Finca verbinden sich handgehobelte Eichendielen, flächenbündige Massivholztüren mit Schattenfuge und eine Küche aus massivem Naturstein zu einer harmonischen Einheit.

In Frankfurt schafft die Kombination aus Altholz, Loden, Leder und Naturstein alpine Behaglichkeit in urbanem Umfeld.

Und in einer Münchner Stadtvilla trifft zeitgenössisches Design auf meisterhafte Handwerkskunst – etwa in einer in Bronze gespachtelten Küche mit keramischer Arbeitsplatte und Möbeln von Poltrona Frau.

Jedes dieser Projekte vereint präzises Handwerk, edle Materialien sowie ein feines Gespür für Raum und Atmosphäre. Nachhaltigkeit, Präzision und Schönheit bilden das Fundament dieser Arbeit – getragen von Leidenschaft und Erfahrung.

HANDWERKSKULTUR AUS KITZBÜHEL

Als Komplettausstatter verbinden die Kitzbüheler Werkstätten Holzkunst, Polsterei, Stoffe, Möbel, Lampen und Accessoires zu einem stimmigen Gesamtkonzept.

Im Showroom in Kitzbühel präsentiert sich eine inspirierende Materialbibliothek – ein Ort der Begegnung für Bauherren und Architekten, die das Besondere suchen. Die hauseigene Polsterei veredelt Möbel mit feinsten

„Tradition ist nicht das Bewahren der Asche, sondern das Weitergeben des Feuers.“

Stoffen, während erfahrene Planer Raumkonzepte entwickeln, die vom Entwurf bis zur Umsetzung jeden Schritt begleiten.

So entstehen Interieurs, die Tradition und Moderne in einzigartiger Harmonie verbinden – mit dem Anspruch, Räume zu schaffen, die Generationen überdauern.

WIR SCHAFFEN FREIRAUM.

Danke Oma – dein Sofa bleibt erhalten, stilvoll gelagert.

Im Norden Salzburgs, nahe der Abfahrt Salzburg Nord, bietet Multistorage moderne Lagerräume mit flexiblen Verträgen, Klimaregulierung, Sicherheit und persönlicher Beratung.

Immer mal wieder im Leben gibt es Situationen, in denen Veränderung angesagt ist: Umzüge und Ortswechsel stehen an, unvorhergesehene (Erb-) Stücke sind unterzubringen, eine neue Einrichtung muss während der Renovierung zwischengelagert werden. Wie gut, dass hier weder guter Rat noch gute Möglichkeiten teuer sind. Ihr Partner in Sachen Einlagerung liegt nah: Multistorage bietet Lagerräume für Privatpersonen und Unternehmen.

FLEXIBEL BUCHEN

Wir vermieten Lagerräume in verschiedensten Größen. Durch flexible Zusammenlegungen von Abteilen kann ein Lagerraum auf bis zu 100 m² erweitert werden. In den geräumigen Abteilen zwischen 2 m² und 100 m² können auf jeweils drei Geschoßen Erb- und Erinnerungsstücke, Sportequipment, Saisonartikel wie Gartenmöbel oder Autoreifen und auch

ganze Hausstände verstaut, gestapelt und die für kommenden Zeiten sicher aufbewahrt werden. Buchbar sind diese Lager persönlich vor Ort im Kundencenter, telefonisch oder per E-Mail. Die Laufzeit reicht von einer Woche bis hin zu vielen Jahren und ist flexibel kündbar. Umzugszubehör sowie Unterstützung bei der Platzbedarfserhebung vor Ort gehören ebenso zum Premium-Service wie die kundenfreundlichen Öffnungszeiten.

HOHE STANDARDS

Die Lagerbedingungen bei Multistorage sind optimal: Die beiden modernen Gebäude sind beheizt und belüftet, trocken und frostsicher. Der Zugang, die Anlieferung und die Abholung sind für Kunden 365 Tage im Jahr jeweils zwischen 6 und 22 Uhr mittels Zutrittscode möglich.

INFOBOX

Multistorage GmbH

Scherenbrandtnerhofstraße 11, 5020 Salzburg office@multistorage.at

Hotline: +43 800 208003 | Tel.: +43 662 879494 www.multistorage.at

Architektin mit Handwerksqualität und Handschlag

SOPHIE TRAUTTMANSDORFF

Ein Besuch bei einer jungen Dame, die Architektur, Kunsthandwerk, Geschichte und Tradition zu einem unverwechselbaren Lebenswerk verbindet.

Seit heuer 30 Jahren prägt Sophie Trauttmansdorff-Weinsberg das Kunsthandwerk der dekorativen Illusionsmalerei – ein Handwerk, das sie von Europa bis in ferne Länder geführt hat. Ob in den Hamptons auf Long Island, in Dubai, Frankreich, Griechenland, Ungarn oder Indien: Fast überall hat sie Wände bemalt, Baustellen betreut und Projekte begleitet.

Der „Vösendorfer Pinselkoffer“ ist weit gereist – bis nach Chile, Mexiko oder Sri Lanka, und doch auch oftmals ins heimisch nahe Waldviertel. Heute, nach

drei Jahrzehnten auf internationalen Baustellen, arbeitet Sophie „mehr denn je“. Je größer die Aufgabe, desto größer die Herausforderung – und desto mehr Freude zieht sie daraus, ihr Know-how des anpassungsfähigen Kunsthandwerks weiterzugeben.

„Wir sind Dienstleister und schaffen wunderbare Atmosphären für den Auftraggeber und sein Refugium.“ Die nächste Generation zeigt bereits Passion für das Malen, während Sophie selbst zusätzlich als Nebenerwerbslandwirtin Verantwortung trägt.

Mit großem Feingefühl führt Sophie Trauttmansdorff das Erbe ihrer Familie fort. Das Gutshaus, dessen Geschichte bis ins 12. Jahrhundert zurückreicht und einst Raststation der Templer war, hat sie behutsam renoviert – ohne dessen Charakter zu verlieren. Hier, wo sie ihre Kindheit verbrachte, verbindet sie Geschichte, Handwerk und Kunst zu einem neuen, lebendigen Ganzen. Ihr Wissen und ihre Erfahrung stellt sie seit über 30 Jahren auch Bauherren und Privatpersonen zur Verfügung.

Nun aber besuchen wir sie zu Hause in Vösendorf, wo sie ihr historisches Anwesen Schritt für Schritt renoviert – mit dem gleichen Feingefühl, mit dem sie weltweit Illusionen an Wände zaubert oder Baustellen für eine fachgerechte Sanierung berät.

Selbst Denkmalschützer nehmen oftmals eine Bauaufsicht und Beratung in Anspruch. Gleich am Tor des ziegelumbauten Parks des altehrwürdigen Gebäudes bei Vösendorf werden wir stürmisch begrüßt – nicht etwa von der Hausherrin selbst, sondern von Matteo, einem jungen Golden-Retriever-Mischling aus Griechenland. Erst danach tritt Sophie Trauttmansdorff-Weinsberg hervor und empfängt uns mit einem Lächeln und festem Handschlag.

Das Gut ist für sie nicht nur Wohnort, sondern Heimat. Seit ihrer Kindheit fühlt sie sich mit den alten Mauern verbunden. Heute lebt sie hier gemeinsam mit ihrer Tochter und den Tieren, die zum Familienleben gehören: Hunde, Hühner, Schildkröten, ein Pferd und ein Esel. Als Reiterin ist ihr die Nähe zu Tieren selbstverständlich – sie sind Teil ihres Alltags und Teil der Atmosphäre des Hauses.

Die Künstlerin und ihre Berufung

Sophie Trauttmansdorff machte sich früh selbstständig, zunächst im Team zusammen mit Stephanie von Brackel (sie saniert und vermietet heute im Nebenerwerb Häuser in Deutschland und Kroatien; villariedhof.com, villakersdorf.de), später mit einem Team, das je nach Auftragsgröße mit Dekorationsund Illusionsmalerei angepasst wurde. Ihr Ziel war es von Anfang an, die alte Technik der Wandmalerei und Interior-Dekoration wiederaufleben zu lassen und in unsere Zeit zu holen. Beim Gang durch das Haus erschließt sich die Vielseitigkeit der Hausherrin: Renovierungsarbeiten führt sie oft eigenhändig aus. Verputzen, Tapezieren, Böden und Fliesen verlegen oder Möbel einrichten – alles geschieht in Eigenregie. Dahinter steckt ihr hoher Anspruch, der Authentizität der Bausubstanz gerecht zu werden und nichts zu verfälschen. Dabei wird nicht nur ein Stil überall angefertigt, sondern stets individuell auf den jeweiligen Auftrag eingegangen. Ob Farbberatung, Bauaufsicht für Altbau-Sanierungen oder dekorative Wandmalereien – es sind allesamt Unikate. Hier gibt es nicht eine Stilrichtung, sondern die Intention, auf die Wünsche der Auftraggeber und den Bestand einzugehen. Ihre Kunst, die Illusionsmalerei, zeigt sich in Murals und Fresken, in Spiegelungen von Räumen, in exotischen Insignien, Pflanzen und Tieren. Viele ihrer Werke finden sich bei Kunden in ganz Europa

und darüber hinaus. Auch im eigenen Haus gilt ihr Leitsatz: „Ich komme in den Raum und spüre, was er braucht. Dann fließt etwas, und die Ideen kommen.“

Geschichte zwischen Templern und Vösendorf Das große Ziel von Sophie Trauttmansdorff ist es, das Erbe ihrer Vorfahren zu bewahren. Dies zeigt sich im Gutshaus, das sie behutsam renoviert, ohne dessen Charakter zu verlieren. Die Geschichte reicht bis ins 12. Jahrhundert zurück. Das Gut war einst eine Gaststätte und Raststation der Templer, bot Unterkunft und Pferdewechsel. Seit etwa 400 Jahren ist es im Besitz der Familie ihrer Mutter. Früher diente es vor allem der Verwaltung der Landwirtschaft; bewohnt wurde es nicht. Erst Sophies Großmutter und ihre Eltern machten es zum Heimatort der Familie, in dem sie ihre Kindheit verbrachte. Diese enge Verbindung erklärt ihre Leidenschaft, die alten Mauern in eine neue Zeit zu führen. Mit über 30 Jahren Erfahrung in der Arbeit mit historischer Bausubstanz nimmt sie die Herausforderung Schritt für Schritt an.

Räume voller Seele Es gibt viel zu tun. Der Eingangsbereich etwa ist „neu“, wirkt aber so stimmig, als wäre er schon immer ein Teil des Hauses gewesen. Die Küche wurde in der Nähe des Speisezimmers und des Salons integriert – eine praktische Lösung, um Gäste zu bewirten, schließlich muss man in einem alten Gebäude auch modern leben können. Der Blick vom Salon in den weitläufigen Park blieb dabei selbstverständlich erhalten. Der alte Gewölbekeller mit seinen antiken Ziegeln verweist eindrucksvoll auf die Geschichte des Hauses. Den Abgang dorthin hat die Hausherrin selbst gestaltet. Im Erdgeschoss findet sich zudem ein kleinerer Salon mit gemütlichen Sitzgelegenheiten, die Sophie aus London mitgebracht hat. Meistens trifft man sich jedoch im ersten Salon, wo der große Tisch zum gemeinsamen Essen und Reden einlädt. Gedeckt ist er mit einer Decke aus Indien (CrewelStickerei), einem siebenarmigen Kerzenleuchter und Erinnerungsstücken an ihre Eltern.

Schwedische Helligkeit im Obergeschoss

Im ersten Stock wird sichtbar, wie sehr Sophie Trauttmansdorff Altes mit Neuem verbindet. Tapeten von Joseph Frank aus Stockholm ergänzen das historische Mobiliar, und auch die dortige Tradition, dunkle Tage mit hellen Pastellfarben zu beleben, findet sich in den Räumen wieder.

„Viele Teile, die zusammenpassen müssen, habe ich gezielt gesucht“, erklärt sie. „Es geht nicht darum,

Sophie steht in ihrem neu gestalteten Flur, dem eine schwedische Tapete frische Leichtigkeit verleiht. Die Türen stammen von Flohmärkten, und die Vertäfelung des neu entworfenen Stiegenaufgangs hat sie selbst gestaltet – umgesetzt wurde sie anschließend von einem Tischler ihres Vertrauens.

Ahnenbilder und moderne Kunst ergeben gemeinsam ein spannendes Ganzes.

Restaurierung der Wandmalerei auf der Burg Clam in Oberösterreich

Die gestaltete Sonnenuhr auf Palazzo Lodron wird vom Hausherrn Volpini persönlich inspiziert

wo ich sie finde, sondern dass sie optimal zum Raum und zum Ziel passen.“ Doch das Haus ist groß – und sechs Zimmer warten noch immer auf ihre weitere Renovierung.

Handwerk mit Präzision

Die Sanierung erfolgt, wie bereits erwähnt, überwiegend in Eigenregie. Helfer werden nur dort eingesetzt, wo es zwingend nötig ist. Einbauten, Versetzungen von Wänden oder die Sanierung der Weinkeller –alles wird von der Hausherrin selbst erledigt. Kein Wunder, dass sie sogar Fliesendekore malt oder Wände neu gestaltet. Auch die Originalfassade aus dem 17. Jahrhundert wurde nach historischen Vorbildern in Weiß, Rot und Grau erneuert. Die Werkstatt dafür liegt in einem kleinen Nebenhaus – ein stiller Ort, an dem die Künstlerin seit über 30 Jahren mit Ölfarben, Acryl und Pigmenten arbeitet. In ihrer Werkstatt warten über 100 Pinsel auf den passenden

ILLUSIONSMALEREI

Heute greifen viele Bauträger wieder auf kunstvolle Scheintechniken zurück – dekorativ gestaltete Wände heben zu jeder Zeit die Stimmung. Mit etwas Prunk und einem Hauch Arkadien wird selbst ein enger Gang zu einem beschwingten Erlebnis. Ob klassisch oder puristisch: Dekorationsmalerei lässt sich stets harmonisch in die bestehende Architektur integrieren.

Seit 1996 schafft Murals.at unter der Leitung von Sophie Trauttmansdorff unverwechselbare Unikate, die alte Wandmalerei-Techniken in zeitgemäßes Interior-Design überführen.

Einsatz. „Jede Aufgabe braucht den richtigen Pinsel“, betont sie. Wie schon in früheren Jahrhunderten arbeitet sie mit Aquafix: Zunächst werden die Umrisse auf Konzeptpapier gezeichnet, gespiegelt und dann auf die Wand übertragen. Nur so entstehen richtige Proportionen. Diese sorgfältige Vorgehensweise spürt man in allen ihren Arbeiten. Mit Feingefühl und Freude bringt sie Motive an die Wand – seien es Landschaften, Pflanzen oder architektonische Illusionen. Bei größeren Aufträgen holt sie sich zwar Unterstützung, doch entscheidend bleibt immer die Kooperation mit den Auftraggebern: „Wir erarbeiten das Konzept gemeinsam. Am Ende soll der Auftraggeber in seinem Haus glücklich sein – nur dann ist meine Arbeit erfüllt.“

Ein Lebenswerk mit Handschlag

So wächst hier Schritt für Schritt ein Gesamtkunstwerk. Architektur, Handwerk und Malerei verschmel

Mit ihrer Tochter und Hund Matteo lebt Sophie Trauttmansdorff hier inmitten einer Baustelle, die Schritt für Schritt zur Vollendung geführt wird. Für Sophie bedeutet das, keine falschen Ergänzungen zuzulassen, sondern einen langen Gang durch die Zeit zu gehen, bis Haus und Geschichte ihre Würde zurückgewinnen.

zen zu einem Lebensprojekt. Sophie Trauttmansdorff bewahrt das Erbe ihrer Familie und bringt es mit Respekt, Geduld und handwerklicher Präzision in die Gegenwart.

Sie ist Architektin, Malerin, Restauratorin und Landwirtin – und zugleich eine Madame, die auf den Handschlag ebenso viel Wert legt wie auf das Detail in einer Freske. Ihr Haus ist Spiegelbild ihrer Haltung: authentisch, liebevoll und mit Herz gestaltet. Ein Projekt, das zeigt: Manchmal braucht es keine großen Firmen, sondern die Kraft, Geduld und Hingabe einer einzelnen Frau – mit Handwerksqualität und Handschlag, darauf legt sie selbst auch viel Wert. Denn sie weiß: „Man kann nichts mitnehmen – aber es ist schön, etwas zu erhalten!“

Ihr Fachwissen gibt sie auch an andere Bauherren weiter und unterstützt diese bei Renovierungen – vom Rohbau bis hin zum Interior. Dabei betont sie stets,

Für das Jagdzimmer gestaltete Safetüre

Sophie bei der Arbeit an einer Wandmalerei

dass ihre Aufträge ausschließlich über Empfehlungen entstehen. Diese Arbeitsweise hat sie bereits zu Kunden in ganz Europa geführt, die ihr Fachwissen und ihr Gespür für historische Substanz sehr schätzen.

Man merkt Sophie bei jeder ihrer Arbeiten an, mit wie viel Feingefühl und Freude sie ans Werk geht. Für größere Projekte holt sie sich gelegentlich Hilfe. Sie schätzt die Zusammenarbeit mit ihren Mitarbeitern ganz besonders, die sie projektweise in familiärer Beziehung begleiten. Man verbringt dann sehr viel Zeit zusammen an den unglaublichsten Orten. Auch haben sich sehr oft die schönsten Freundschaften mit Auftraggebern gefunden. Dennoch betont sie immer wieder: Die Auftraggeber, die gezielt zu ihr kommen, entwickeln gemeinsam mit ihr das Konzept für die Umsetzung.

Am Ende soll der Bauherr in seinem Haus glücklich sein – nur dann ist ihre Arbeit für sie wirklich erfüllt.

Einen großen Dank richtet Sophie an ihre Mitarbeiter – ohne sie wären viele Projekte in dieser Form nicht möglich. Es ist nicht nur Einsatz und Freude an der Arbeit, sondern auch verlässliche Unterstützung

und das gemeinsame Durchhalten, selbst wenn Anstrengung auf vielen Ebenen gefragt ist. Es ist weit mehr als ein bloßes Miteinander-Schaffen – es ist eine tiefe Verbundenheit, die jeden materiellen Wert überstrahlt.

Diese gelebte Gemeinschaft ist vielleicht das Fundament, auf dem all ihre Werke ruhen: Vertrauen, Leidenschaft und das Bewusstsein, dass wahre Qualität nur dort entsteht, wo Menschen mit Herz und Hingabe zusammenarbeiten.

Text: Hannelore Lensing

INFOBOX

Sophie Trauttmansdorff unterstützt Bauherren und Eigentümer mit Fachwissen und künstlerischem Gespür –von der Architektur über das Interior bis zur Farbberatung.

Sophie-Melanie Trauttmansdorff 2331 Vösendorf +43 664 4012994 www.murals.at

Julius Meinl am Graben, Graben 19, 1010 Wien, meinlamgraben.eu Mo-Fr 08:00-19:30 Uhr, Sa 09:00-18:00 Uhr

THOMAS REINER –ANTIQUE PARQUET

Altes Holz, neuer Glanz – der Spezialist für alle antiken Parkettböden

Ob in herrschaftlichen Schlössern, historischen Villen oder stilvollen Stadtwohnungen –Parkettböden verleihen Räumen Charakter, Wärme und eine unverwechselbare Authentizität. Sie verbinden handwerkliche Tradition mit zeitloser Eleganz und bleiben ein wertvolles Erbe für kommende Generationen.

Die Wiener und Tiroler Manufaktur „Antique Parquet“ hat sich ganz der Bewahrung und Wiederbelebung historischer Parkettböden verschrieben. Das Unternehmen restauriert, handelt und rekonstruiert Parkett- und Tafelböden aus dem 18., 19. und 20. Jahrhundert.

So können auch oftmals fehlende Bereiche als präzise Repliken nach historischem Vorbild gefertigt werden, wobei stets das Ziel im Vordergrund steht, die Authentizität und handwerkliche Qualität der Originale zu erhalten. Schon früh entdeckte Firmengründer Thomas Reiner seine Leidenschaft für historische Hölzer und vor allem für historische Möbel, die er während seiner

Ausbildung und Tätigkeit als Möbelrestaurator unter anderem im Württembergischen Landesmuseum Stuttgart und in zahlreichen Restaurierungsprojekten im In- und Ausland erlernte. Aus dieser Erfahrung heraus gründete er in Wien „Antique Parquet“, das heute über eine der größten Sammlungen von Parkett-, Dielen- und Holzböden überhaupt verfügt.

Der umfangreiche Fundus befindet sich in zwei großen Hallen in der Nähe des Wiener Flughafens. In seinem Wiener Stadtatelier hingegen wird mit größter Sorgfalt gearbeitet. Präzise Werkzeuge wie Skalpell, Pipette und Spachtel, feine Messer und Sägen kommen ebenso zum Einsatz wie althergebrachte Techniken der Oberflächenbehandlung. Für Reiner sind antike Parkettböden „Mö-

bel, auf denen man läuft“, Träger von Geschichten, Geschichte, Identität und Ästhetik. Seine Arbeit ist von tiefem Respekt gegenüber der Vergangenheit und einem klaren Verständnis für historische Materialien geprägt, um diese auch in unser Zeitalter zu transformieren.

Die Geschichte des Tafelparketts reicht zurück bis ins 17. Jahrhundert. In Frankreich entstanden damals die ersten kunstvoll zusammengesetzten Böden aus Harthölzern, allgemein bekannt als „Versailles-Parkett“. Im Laufe der Zeit wurden diese geometrischen Strukturen weiterentwickelt und zu immer aufwendigeren Mustern verfeinert. Besonders im Barock und Rokoko galten sie als Inbegriff von Eleganz und Repräsentation.

Verarbeitet wurden bevorzugt Hölzer wie Eiche, Ahorn, Nussbaum oder Kirsche, in den alpinen Regionen auch Fichte, Kiefer oder Zirbe. Jede Holzart, jede Maserung und jedes handwerkliche Detail spiegelten Geschmack, sozialen Rang und Zeitgeist ihrer Epoche wider.

Über die Jahrhunderte hinweg hat die natürliche Patina dieser Böden eine unvergleichliche Ausstrahlung geschaffen, eine Tiefe, Wärme und ein Charisma, wie kein modernes Material sie je produzieren kann. Die Restaurierung solcher Böden verlangt ein umfassendes Wissen und handwerkliche Präzision. Alte Böden werden gereinigt, entnagelt, Fehlstellen mit passendem Holz ergänzt, und die Oberflächen entweder naturbelassen

oder mit natürlichen Ölen und Wachsen behandelt. Alles geschieht stets im Einklang mit der historischen Substanz. Für Thomas Reiner und sein Team ist jeder Boden ein wunderbares, begehbares Kunstwerk, das mit Respekt und Feingefühl behandelt werden will.

Neben der ästhetischen Qualität spielt auch die Nachhaltigkeit eine sehr zentrale und wichtige Rolle: Durch die Wiederverwendung historischer Böden wird kein neues Holz geschlagen, Ressourcen werden geschont, eine Menge CO2 eingespart. Und ein Stück Kulturgeschichte bleibt auch in der Zukunft lebendig.

Heute zählt „Antique Parquet“ zu den weltweit führenden Spezialisten für historische Parkettböden. Unter der Leitung von Thomas Reiner wurde das Unternehmen an einer Vielzahl herausragender Restaurierungen beteiligt: vom prunkvollen Schloss Ludwigsburg und Schloss Lichtenstein in Deutschland über die Wiener Hofburg, die Präsidentschaftskanzlei in der Hofburg, Schloss Schönbrunn, die Festung Hohensalzburg und die Stefan-Zweig-Villa in Salzburg bis hin zu Schloss Köpenick in Berlin. Auch architektonische Großprojekte wie der Leipziger Hauptbahnhof sowie renommierte Hotels wie das Cipriani in Venedig, das Latrobe Hotel in Baltimore oder Hotels am Wolfgangsee und in Wien tragen die Handschrift von „Antique Parquet“. Hinzu kommen private Residenzen und museale Einrichtungen weltweit, unter anderem das Museum des Architekten von Andy Warhol, Peter Marino, in denen historische Parkettböden aus Wien neu erstrahlen.

Einen eindrucksvollen Einblick in die Geschichte und Entwicklung dieser Böden bietet die Ausstellung des Bundesdenkmalamtes in der Kartause Mauerbach. „Antique Parquet“ fungiert hier als Hauptleihgeber und zeigt eindrucksvoll, wie Kunst, Handwerk und Tradition auf höchstem Niveau zusammenfinden.

(Kartause Mauerbach, Kartäuserpl. 2, 3001 Mauerbach; Besuch nach Voranmeldung: +43 1 53415-850500)

Das Atelier von „Antique Parquet“ befindet sich in der Sechshauserstraße 49, 1150 Wien. Außerdem präsentiert das Unternehmen einen Großteil seiner Kollektion und Muster auf der Website www.antique-parquet.com, die Designern, Architekten, öffentlichen Behörden und privaten Bauherren einen Überblick über verfügbare Parkettböden bietet.

Grundlage für Thomas Reiners Tätigkeit als Restaurator ist auch die Mitgliedschaft im Österreichischen Restauratorenverband (ÖRV) sowie im Verband der deutschen Restauratoren (VDR), die einen verantwortungsvollen und fachgerechten Umgang mit dem raren Material gewährleisten.

Antike Parkettböden sind für den Spezialisten mehr als nur Bodenbeläge – sie sind Zeitzeugen, die Geschichten erzählen, handwerkliche Meisterschaft offenbaren und Räumen eine Seele verleihen, wie nur echtes, gelebtes Holz sie ausstrahlen kann.

INFOBOX

Thomas Reiner

Tel.: +43 676 7403520 Sechshauserstrasse 49/27, 1150 Wien www.antique-parquet.com info@antique-parquet.com

Besichtigung ab 24. November Mo–Fr 10–18 Uhr, Sa 10–17 Uhr

Alfons Walde, Einsamer Berghof, 1933, Schätzpreis: € 180.000 – 360.000

Gemälde des 19. Jhd.

Moderne Kunst 2.Dezember

Zeitgenössische Kunst 3.Dezember

Antiquitäten Jugendstil & Design 9.Dezember

Schmuck Armband- & Taschenuhren 10.Dezember

VEROMED

GESUNDHEIT & SCHÖNHEIT IM EINKLANG

Was mit einer Leidenschaft für Kunst und Grafik begann, hat sich zu einer tiefen Berufung entwickelt: Menschen in ihrem Wohlbefinden und ihrer Schönheit zu unterstützen. Unter dem Namen VEROMED vereinen sich kreative Präzision, ästhetisches Feingefühl sowie ein ganzheitlicher Blick auf Gesundheit und Schönheit.

Das Leistungsangebot konzentriert sich auf drei besondere Schwerpunkte:

• Schröpfmassagen – eine traditionelle Methode zur Förderung von Durchblutung, Entspannung und Regeneration

• Microblading – die feine Kunst, natürliche und ausdrucksstarke Augenbrauen zu gestalten

• Paramedizinische Pigmentierung – eine spezialisierte Technik, die nicht nur ästhetische Korrekturen ermöglicht, sondern auch das Selbstbewusstsein stärkt

• Schröpfmassagen

Diese bewährte Methode unterstützt die Durchblutung, lockert Verspannungen und regt die Selbstheilungskräfte an. Schröpfen eignet sich nicht nur zur Entspannung, sondern auch als begleitende Maßnahme in der Regeneration von Haut und Gewebe.

• Microblading

Mit künstlerischem Feingefühl werden feine Härchen gezeichnet, die Augenbrauen wieder Form, Ausdruck und Natürlichkeit verleihen. Diese Technik eignet sich besonders für Kund:innen, die sich ein dauerhaft ästhetisches Ergebnis wünschen.

• Paramedizinische Pigmentierung

Hier liegt ein besonderer Schwerpunkt von VEROMED: präzise Pigmentierungen, die über die klassische Kosmetik hinausgehen und oft eine enorme psychische Wirkung entfalten. Dazu zählen AreolaRekonstruktionen, Farbangleichungen bei Hautunregelmäßigkeiten sowie die ästhetische Korrektur nach medizinischen Eingriffen.

• Spezialisierte Narbenbehandlungen Narben erzählen Geschichten – doch sie müssen nicht für immer sichtbar bleiben. VEROMED bietet drei gezielte Methoden, um das Hautbild zu harmonisieren und Betroffene in ihrem Wohlbefinden zu stärken:

1. Schröpfen – fördert die Durchblutung und unterstützt den Abbau von verhärtetem Narbengewebe.

2. Needling – regt die Kollagenproduktion an, wodurch sich das Hautbild glättet und die Elastizität verbessert.

3. Pigmentierung – kaschiert die Narbe optisch durch feinste Farbanpassungen und fügt sie harmonisch in das Hautbild ein.

„Meine Mission bei VEROMED ist es, Menschen dabei zu unterstützen, ihre wahre Schönheit und ihr inneres Gleichgewicht zu entdecken und zu entfalten“, erklärt die Gründerin. Die Verbindung von künstlerischer Präzision mit medizinisch-ästhetischem Fachwissen macht VEROMED zu einem besonderen Ort, an dem Körper und Seele gleichermaßen gestärkt werden.

VEROMED – weil wahre Schönheit von innen und außen kommt.

VEROMED in der Spineclinic Veronika Zillner

Werdertorgasse 17, 1010 Wien 0664 1118841 | www.veromed.at

Einzigartige Wohnkunst

Wohnraumbeispiel in historischen Räumlichkeiten

Schauraum in der Köllnerhofgasse 2, 1010 Wien

KÖSE WIEN

Eleganz im Badezimmer – wo Technik auf Design trifft

Ein Badezimmer ist längst mehr als nur ein funktionaler Ort – es ist ein persönlicher Rückzugsraum, ein Ort der Ruhe, der Entspannung und des Wohlbefindens. Wer diesen Raum gestalten lässt, wünscht sich Perfektion bis ins Detail. Genau hier setzt Köse Installationen & Badkultur an.

Mit einem feinen Gespür für Design und Technik schafft das Wiener Unternehmen exklusive Komplettbäder, die Eleganz, Komfort und Funktionalität auf höchstem Niveau vereinen. Vom ersten Entwurf bis zur finalen Umsetzung entstehen hier Räume, die nicht nur überzeugen, sondern begeistern.

Ob Badsanierung, Neugestaltung oder die Installation ganzer Wohnhäuser – das erfahrene Team rund um Köse plant und realisiert jedes Projekt mit Leidenschaft und Präzision. Auch in den Bereichen Heizung, Klima, Lüftung und Sanitär setzt das Unter-

nehmen auf innovative Lösungen und nachhaltige Technik, die in puncto Effizienz und Ästhetik neue Maßstäbe setzen.

Jahr für Jahr entstehen so zahlreiche Neubauten und Sanierungen für Bauträger, Architekten und Privatkunden in Wien und Umgebung. Das Ergebnis: Räume, die den Alltag verschönern – mit Stil, Qualität und einem klaren Bekenntnis zu Handwerkskunst.

INFOBOX

Köse Badkultur Standorte: 1010 Wien, Bäckerstraße 3/6a 1010 Wien, Köllnerhofgasse 2 1060 Wien, Gumpendorfer Straße 124 & 137

Tel.: 01 5952906-0 office@koese-gmbh.at www.köse.at

ESTORAS

DER DUFT DES ABENTEUERS

Ehefrau Sissi ist nicht nur im Office, sondern auch als Model für die Estoras-Werbekampagnen tätig.

ESTORAS

PAUL ESTERHÁZY ÜBER DEN DUFT DES ABENTEUERS

E

s ist ein Winterabend im Jahr 1925. In einem St. Moritzer Grand Hotel sitzt der junge Antal Esterházy mit Freunden fest. Draußen wütet ein wilder Schneesturm, drinnen knistert ein heimeliges Kaminfeuer. Die Männer führen ein Gespräch darüber, wie schön es wäre, wenn jetzt die Sonne schiene. „Wenn du Sonne willst – in der Sahara gibt es genug davon“, so sein Freund László Almásy. Ein Scherz, eigentlich. Doch Antal nimmt ihn ernst. Wenige Wochen später sitzen die beiden in einem Wagen der Grazer Automobilmanufaktur Steyr und sind unter den Allerersten, die es wagen, auf diese Weise die Sahara zu durchquerten.

Fast ein Jahrhundert später versucht sein Enkel Paul Anton Esterházy, diese Geschichte in Form von Düften nachzuerzählen. Mit seiner Marke ESTORAS, der lateinischen Übersetzung des Namens Esterházy, verwandelt er das Abenteuer seines Großvaters in Parfum. Aufgewachsen im Burgenland, „wurden wir dort in einer feindlichen Übernahme nach fast 400 Jahren vor die eigene Tür gesetzt, das ist ja kein Geheimnis“,

erzählt Paul Anton Esterházy freimütig. Aber nichtsdestotrotz „lebe ich mit dem Verständnis dafür, was es bedeutet, ein Kulturgut zu bewahren. Burgen, Archive, alte Möbel – und mittendrin immer die Erzählungen über meinen Großvater. Für mich war es wie eine Schatzsuche. Ich wollte herausfinden wer dieser Mann eigentlich war.“

Paul Anton Esterházy ist 1986 geboren. Zwischen dem 1944 verstorbenen Großvater Antal und ihm liegt also fast ein halbes Jahrhundert. „Aber ich wollte ihn irgendwie in meinem Leben um mich haben“, so Esterházy. Dementsprechend sammelte er Geschichten und Anekdoten, bis der Großvater immer greifbarer wurde – „immer mehr als Person, als Gegenüber“, wie er schildert. Ein charmanter Mann voll Lebenslust und Abenteuergeist muss er gewesen sein, jemand, dem das Leben leichtgefallen ist. Kein Wunder also, dass er mit seinem Bugatti aufregende Bergrennen absolvierte, im Winter Ski fuhr und sich ohne große Umschweife von seinem Freund Lázsló Almásy zu der Fahrt durch die Wüste überreden ließ. Mit einem Steyr Typ VII starte

Die abenteuerliche Fahrt der beiden Freunde Antal Esterházy und Lászlo Almásy führte zu den Pyramiden von Gizeh. Die entsprechenden Tagebucheinträge waren für Paul Anton Inspiration für einen der Düfte.

ten die beiden, in elegante, dreiteilige Anzüge gewandet, im Hafen von Alexandria ihre abenteuerliche Reise in den Süden – in eine Gegend, die damals noch nicht kartografiert war. In dem berühmt gewordenen Film „Der englische Patient“ wird diesem Abenteuer in allen Facetten nachgespürt.

Antals Enkel Paul Anton hat in Oxford und Cambridge Management und Internationale Beziehungen studiert, betreut den familieneigenen Besitz in Bayern und hat sich außerdem knapp zehn Jahre als Investmentbanker seine Sporen verdient. Während des Studiums lernte er Mohammed Jamal kennen, einen Kollegen, dessen Familie im Parfumbusiness zu Hause ist. Und als Paul Anton ihm von einem Flakon erzählte, das in irgendeiner der Kisten des Großvaters aufgetaucht war, brachte sein Freund ihn auf die Idee. „Ist dir eigentlich bewusst, dass du für die Welt der feinen Parfums eine Goldader getroffen hast?“, soll er damals gefragt haben. Dann nahm er ihn in diverse Parfumlabors in die Cotswolds, eine Gegend westlich von London, mit, um dort „den Duft des Großvaters zu entziffern“, wie Paul Anton erzählt.

„Schon der Prozess der Herstellung ist etwas so Schönes“, kommt der junge Unternehmer ins Schwärmen. Jedes Parfum beginnt mit einer Duftidee, die

eine gewünschte Stimmung und Emotion widerspiegeln soll. Ein Parfumeur, auch „Nase“ genannt, entwickelt erste Duftakkorde. Diese kommen aus natürlichen Rohstoffen wie ätherischen Ölen, Harzen, Blüten, Hölzern, Früchten oder auch Gewürzen. Um seltene beziehungsweise sehr kostbare Düfte nachzubilden oder um neue Nuancen zu kreieren, werden auch im Labor hergestellte Stoffe verwendet. Destillation, Kaltpressung, LösungsmittelExtraktion oder Extraktion mittels Kohlendioxyd sind die gängigsten Verfahren, um aus natürlichen Quellen Duftstoffe zu gewinnen. Und dann beginnt erst die wahre Königsklasse: Die Mischung von Basisnoten, Herznoten und Kopfnoten muss eine Duftpyramide erzeugen, die von schnell verfliegendem bis zu lang anhaltendem Duft reicht. Und je nach Konzentration der Duftstoffe entsteht das klassische Parfum, Eau de Parfum, Eau de Toilette oder Eau de Cologne.

Paul Anton Esterházy kann alle diese Prozesse so spannend, detailreich und anschaulich erzählen, dass man das Abenteuer seines Großvaters auf diese Weise miterleben kann. Ihn selbst haben schlussendlich die Tagebucheintragungen der beiden Sahara-Helden, einige originale Schwarz-Weiß-Fotografien und last, but not least der Flakon, in dem noch der Bodensatz des Parfums übrig war, auf seine unternehmerische Reise

geschickt. Marie le Febvre, eine Parfumeurin aus Paris, die mit einem Kärntner verheiratet ist, arbeitete während der ersten Lockdowns via Skype und Post mit Paul Anton Esterházy zusammen, und gemeinsam entwickelten sie die Basis des ersten ESTORAS-Dufts. „Er ist holzig, ledrig, in der Herz- und Kopfnote frisch und scharf wie Zitrus, Bergamotte und Timut-Pfeffer, um so unisex wie möglich zu sein“, erklärt Esterházy. Jetzt schaltet sich Sissi ein, Paul Antons Ehefrau: „Zu dem Zeitpunkt, als der erste Duft im Entstehen war, stand Paul noch ganz am Anfang – aber jetzt kennt er sich aus in der Welt der verschiedensten Öle, die die Klaviatur des Parfumeurs darstellen. Ein Parfum zu entwickeln, ist wirklich eine Kunst.“

Das französische Städtchen Grasse gilt als die Welthauptstadt des Parfums, und genau dort holt Paul An-

ton Esterházy seine Ingredienzien. Abgefüllt, gereift und gelagert wird dann hoch oben in den Berchtesgadener Bergen. „Heritage“ ist das Stichwort, das bei Esterházy oft fällt. Es meint die Familiengeschichte, die sich mit der Zeit weiterentwickelt. Da passt das moderne Design der neuen Flakons dazu. „Wir wollten respektvoll mit der Vergangenheit umgehen und es für das Heute relevant machen“, so der Anspruch an das Designstudio. Entstanden ist ein schöner Glaszylinder mit einem runden, kupferfarbigen Verschluss. Alles verziert mit dem ESTORAS-Logo, das in seiner quadratischen Form und der Art der Schrift an die Zeit des Art déco erinnert, an die Wiener Werkstätte, aber auch Anklänge an das Familienwappen in sich trägt. Dem ersten Duft mit Namen „Antal“ folgten inzwischen bereits drei weitere, die jeweils an Stationen entlang der Reiseroute des Großvaters angelehnt sind.

Da gibt es „Port of Alexandria“, den Ausgangspunkt des Abenteuers, als mediterranen, sommerlichen Duft, die „Shadows of Giza“ und die „Shores of Asyut“, wo Almásy und Esterházy das erste Mal an den Nil herangekommen waren. Gerade in Arbeit ist „Fires of Luxor“, ein Parfum, das nächstes Jahr herauskommen wird und ebenfalls eine Momentaufnahme der Reise wiedergeben soll. Neben Marie Lefebvre ist mit Zsolt Zólyomi mittlerweile auch eine ungarische Nase an den Kreationen beteiligt.

Verkauft werden die kostbaren Flakons „nur in den ersten Häusern am Platz, europaweit, in den USA, in den Emiraten und bald auch in Asien“, erzählt Paul Anton Esterházy, „weil das Storytelling und das Verständnis für die Komplexität der Düfte in unserem Fall besonders wichtig sind.“ Europa, die USA, Asien und die Emirate nennt Paul Anton als seine besten Absatzmärkte. Teil dessen ist die Verpackung der Flakons: ein Karton, der, wenn man ihn entfaltet, nicht nur einen datierten Tagebucheintrag des Antal Esterházy, sondern auch die illustrierte Reiseroute zeigt.

Gemeinsam mit seiner Frau, die neben zwei kleinen Buben auch einen Teil des Duftgeschäfts managt und das Gesicht der Fotokampagnen ist, einigen Nasen,

einer Design- und Werbeagentur, einer Verkaufsagentur und einem Social-Media-Manager hofft Paul Anton Esterházy, die 3.000 Kilometer der abenteuerlichen Reise seines Großvaters im Laufe der Jahre in dreizehn verschiedenen Düften nachbilden zu können. Ein erster Laden in Wien soll bald folgen, um die Welt von ESTORAS erlebbar zu machen. „In jeder Ecke dieser Welt“, ist er sich sicher, „gibt es Enthusiasten für so eine einzigartige Geschichte, von der man sich begeistern und inspirieren lassen kann.“

ESTORAS Enterprises GmbH

Tuchlauben 7A, 1010 Wien www.estoras.co @estoras_official

ZEPPETZAUER BAU

Ihr Partner für meisterhafte Zimmerei, Holzbau und exklusive Bauprojekte.

Wir realisieren individuelle Gartenhäuser, Terrassen, Holzkonstruktionen sowie anspruchsvolle Bauvorhaben und Restaurierungen historischer Villen – stets mit höchster Präzision, Qualität und Liebe zum Detail. Traditionelles Handwerk trifft bei uns auf modernes Design, für langlebige, stilvolle Lösungen aus Holz, die Charakter und Geschichte bewahren.

Hier wurde von ZeBau der gesamte Turm neu errichtet

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Nicht im Grünen betonieren, sondern Altes gut sanieren.

und Lebensqualität. Mit meisterhafter Handwerkskunst, ausgesuchten Materialien und einem Auge für Ästhetik schaffen wir Räume zum Wohlfühlen. Für Menschen, die das Echte lieben und Wert auf das Besondere legen –Zeppetzauer, Ihre Zimmerei für anspruchsvolles Wohnen im Einklang mit der Natur.

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Filiale in Gmunden Scharnsteiner Straße 49 4810 Gmunden +43 7612 64013 gmunden@zebau.at

Museum Belvedere Salzburg: Im Herzen von Salzburg entsteht derzeit ein Highlight der österreichischen Museumslandschaft: Die Neue Residenz, schon bislang Sitz des Salzburg Museums, erweitert sich zu einem hoch attraktiven Kulturareal und Standort des neu geschaffenen „Belvedere Salzburg“.

ARCHITEKTUR ZWISCHEN GESCHICHTE UND ZUKUNFT EIDOS.HARO ARCHITEKTEN

Im Frühjahr 2025 entstand die Eidos & Haro ZT GmbH durch den Zusammenschluss zweier etablierter Büros: der Eidos Architektur und der Haro Architekten, Haslauer & Rodríguez Paraja. Beide Unternehmen hatten bereits über ein Jahrzehnt hinweg markante Spuren in der österreichischen Architekturlandschaft hinterlassen.

Hoher Stock der Festung Hohensalzburg: Die Fürstenzimmer der Festung Hohensalzburg – einzigartige Zeugnisse spätgotischer Profanarchitektur – wurden nach jahrzehntelangem Stillstand behutsam restauriert. Mit neuer musealer Präsentation und zeitgemäßen technischen Standards erstrahlt Europas größte Burganlage in frischem Glanz.

Stiftskirche St. Peter in Salzburg: Die Generalsanierung der Stiftskirche verbindet frühromanische, barocke und zeitgenössische Elemente. Im Mittelpunkt steht das neu gestaltete Presbyterium mit offener Mitte und der erstmals erlebbaren Verbindung zur Krypta – ein Dialog von über 1000 Jahren Baugeschichte.

Fotos: Eidos Architektur ZT GmbH, Haslauer & Rodríguez Paraja ZT GmbH, Stefan Zauner

Architektur bewegt sich stets im Spannungsfeld von Vergangenheit und Zukunft. In den Schichtungen von Mauern, Räumen und Orten liegen Erinnerungen und Geschichten, zugleich öffnen sich darin die Möglichkeiten für Neues. Aus dieser Haltung heraus ist die Eidos & Haro ZT GmbH entstanden: Zwei Büros, die über Jahre hinweg in der österreichischen Architekturlandschaft deutliche Spuren hinterlassen haben, bündeln ihre Erfahrung und schaffen eine Plattform, die Baukultur nicht nur bewahrt, sondern in die Zukunft bringt.

„Ein Projekt gelingt nur, wenn alle Beteiligten gemeinsam daran arbeiten und daraus etwas wirklich Gemeinsames entsteht“, betont Bernd Haslauer. Dieser Gedanke prägt die Arbeitsweise des neuen Büros, das sich bewusst als interdisziplinäre Plattform versteht.

Eidos – Denkmalpflege mit Weitblick

Die Wurzeln von Eidos reichen ins Jahr 2013 zurück, als Clemens Standl die Eidos Architektur ZT GmbH in Salzburg gründete. Von Anfang an positionierte sich das Büro als Spezialist im Bereich Bauen im Bestand. Standl brachte dafür nicht nur seine architektonische Kompetenz, sondern auch ein tiefes kunstund bauhistorisches Wissen ein.

„Baudenkmale sind Zeugnisse unserer Kulturgeschichte. Sie bewahren Wissen über Tradition und Identität, das wir für die Zukunft sichern müssen“, erklärt Standl.

Der in Salzburg geborene Architekt verfügt über 20 Jahre Erfahrung in der Arbeit mit historischer Bausubstanz. Nach seinem Architekturstudium an der TU Wien spezialisierte er sich an der Universität Ferrara im Fach Restauro Architettonico und ergänzte sein Wissen durch Studien in Kunstgeschichte. Auszeichnungen wie die Medaglia d’oro beim Premio Internazionale Domus Restauro e Conservazione Fassa Bortolo belegen die internationale Anerkennung seiner Projekte.

Eidos hat in den vergangenen Jahren eine beeindruckende Liste an Referenzen aufgebaut: von der Generalsanierung des Hohen Stockes der Festung Hohensalzburg über Restaurierungen der Festung Hohenwerfen, der Burg Mauterndorf und von Schloss Mirabell bis hin zur Residenz Salzburg. Besonders prägend ist auch die Arbeit im Museumsbau: Gemeinsam mit Schenker Salvi Weber Architekten konnte sich Eidos 2022 beim Wettbewerb für den Neubau des Belvedere Salzburg und die Generalsanierung der Neuen Residenz durchsetzen. Derzeit verantwortet Eidos als

„Für uns ist Bauen im Bestand immer ein Dialog mit der Geschichte. Alte Strukturen bewahren wir nicht nur, wir führen sie durch behutsame Eingriffe in die Gegenwart.“

Generalplaner das neue „Sound of Music Salzburg“Museum im Schloss Hellbrunn.

Haro Architekten –Wohnbau und Internationalität

Die Haro Architekten wurden 2012 von Bernd Haslauer und Roberto Rodríguez Paraja gegründet. Von Beginn an verband das Büro internationale Erfahrung mit einer starken Verwurzelung in Salzburg.

Villa in Morzg: Die auskragende Sichtbetonplatte verbindet Innen- und Außenraum und schafft zusammen mit der klaren Geometrie und den natürlichen Materialien eine Atmosphäre von Ruhe und Offenheit. Der geschützte Freibereich wird zum erweiterten Wohnraum, in dem sich Architektur und Landschaft harmonisch durchdringen.

Foto: Haro / Tobias Kreissl

„Jedes Projekt ist eine neue Chance – ein Weg, die Bedürfnisse der Bauherrschaft zu erfüllen und zugleich eine klare architektonische Haltung sichtbar zu machen“, sagt Rodríguez Paraja.

Der 1975 in Gijón (Spanien) geborene Architekt studierte in Navarra und Madrid, bevor er in internationalen Büros Erfahrungen sammelte. Mit einem Master in Business for Architecture and Design an der IE University Madrid verbindet er architektonisches Können mit unternehmerischem Weitblick. Seine Stärke liegt darin, internationale Einflüsse aus Architektur und Design mit maßgeschneiderten Lösungen für anspruchsvolle Bauherren zu vereinen.

Besonders im Bereich des luxuriösen Wohnbaus hat Haro Akzente gesetzt. Ein prominentes Beispiel ist die im Wall Street Journal vorgestellte Villa in Morzg. Das eingeschoßige Wohnhaus besticht durch klare Linien, edle Materialien und ein fein austariertes Zusammenspiel von Wand, Decke und Dach. Naturstein, Sichtbeton und Glas fügen sich zu einer Architektur, die sich nach außen hermetisch schließt und im Inneren eine offene, lichtdurchflutete Atmosphäre entfaltet.

„Luxus bedeutet für uns nicht Prunk, sondern Qualität und Liebe zum Detail“, ergänzt Rodríguez Paraja. Diese

An seiner Seite bringt Bernd Haslauer, 1974 in Salzburg geboren, seine akribische Arbeitsweise und Detailgenauigkeit ein. Nach Studien in Wien, Madrid und Brüssel leitete er zahlreiche Projekte im In- und Ausland. „Architektonische Qualität entsteht, wenn wir präzise planen und jedes Detail ernst nehmen –vom städtebaulichen Konzept bis zur handwerklich perfekten Fuge“, betont Haslauer.

Bild links:

Alte Residenz Salzburg – Mit dem neuen Besucherzentrum und dem Iuvavum-Archäologiemuseum realisieren Eidos.Haro Architekten den letzten Baustein des Salzburger Kulturbautenplans. Der Entwurf bewahrt das historische Erscheinungsbild des DomQuartiers und eröffnet zugleich einen modernen Zugang zu den einzigartigen Domgrabungen.

Bild oben:

Villa in Morzg – Durch die pyramidenförmigen Dachkörper fällt das Sonnenlicht über Oberlichten in den Raum und erzeugt im Tagesverlauf ein lebendiges Spiel von Geometrien und Licht. So entsteht eine Architektur, die Großzügigkeit und Ruhe zugleich ausstrahlt.

Haltung prägt zahlreiche Villen- und Wohnhausprojekte, die das Büro in Salzburg und darüber hinaus realisiert hat.

Auch die internationale Fachwelt würdigte Haro Architekten: Neben dem Ricardo Magdalena Architecture Award erhielt Roberto Rodríguez Paraja mit seinem Team unter anderem den Asturias Architecture Award, den García Mercadal Award sowie die Plomada de Plata. Diese Auszeichnungen bestätigen die Fähigkeit des Büros, architektonische Sensibilität mit Innovationskraft und höchster Ausführungsqualität zu verbinden.

GEMEINSAM STARK –PROJEKTE, DIE VERBINDEN

Mit dem Zusammenschluss zur Eidos & Haro ZT GmbH bündeln beide Büros ihre Stärken. Sie agieren als Generalplaner und begleiten Projekte von der ersten

bauhistorischen Analyse über die architektonische Planung bis zur baulichen Umsetzung.

Zu den aktuellen Referenzen gehören die Generalsanierung des Promenadengevierts und des Landestheaters in Linz – ein Projekt, das sowohl städtebauliche als auch denkmalpflegerische Herausforderungen vereint. Ein weiteres gemeinsames Highlight ist die Erweiterung des DomQuartiers in Salzburg: Ein neues Besucherzentrum und ein archäologisches Museum schaffen hier eine Verbindung zwischen den Domgrabungen und den bestehenden Museumsflächen.

Auch im sakralen Bau sind beide Büros stark: Eidos verantwortete die Sanierung der St.-Johanns-Spitalskirche von Fischer von Erlach in Salzburg, während Haro sich der Restaurierung der traditionsreichen Stiftskirche St. Peter annahm.

Fotos: Haro Architects ZT GmbH / Tobias Kreissl

Die Geschäftsführung EIDOS.HARO Architekten: Arch. Bernd Haslauer, Arch. Roberto Rodríguez Paraja, Arch. Clemens Standl

„Unsere Aufgabe ist es, das kulturelle Erbe nicht nur zu bewahren, sondern es lebendig zu halten“, fasst Clemens Standl zusammen.

VISIONEN FÜR DIE ZUKUNFT

Die Eidos & Haro ZT GmbH versteht sich als interdisziplinäres Büro, das Architektur als Dialog begreift – zwischen Geschichte und Zukunft, Bauherren und Planern, Handwerk und Innovation. Das Ziel ist es, nicht nur Gebäude zu errichten oder zu restaurieren, sondern Lebensräume zu schaffen, die kulturelle Werte bewahren und zugleich neue Qualitäten eröffnen.

„Architektur bedeutet für uns nicht nur das Errichten von Gebäuden, sondern das Schaffen von Lebensräumen mit Charakter, Geschichte und Zukunft“, sagt Roberto Rodríguez Paraja.

Mit dieser Haltung richtet sich das Büro an ein exklusives Publikum: Eigentümer von historischen Schlössern und Bürgerhäusern ebenso wie private Bauherren, die sich ein hochwertiges Einfamilienhaus oder eine Villa errichten wollen.

Die Eidos & Haro ZT GmbH verbindet wissenschaftliche Tiefe mit internationalem Anspruch und handwerklicher Präzision – eine Kombination, die sie zu einem unverzichtbaren Partner für Bauprojekte im Spannungsfeld von Tradition und Moderne macht.

Promenadengeviert in Linz: Das Linzer Landestheater wird bis 2027 umfassend saniert und mit einem neuen Veranstaltungszentrum architektonisch in die Zukunft geführt.

Eidos & Haro ZT GmbH Quartier Rauchmühle – Alter Silo Marie-Andeßner-Platz 1 5020 Salzburg office@eidosharo.com Tel.: +43 662 840748 www.eidosharo.com

Foto: Eidos & Haro ZT GmbH, Stefan Zauner

Vorbesichtung: 23. November - 03. Dezember 2025, 13:00 - 17:00 Uhr.

Bitte beachten Sie auch unser fortlaufendes Online Angebot.

1) Einzigartige Kratervase mit Szenen aus dem „Bacchuszug“ von Ernst Julius Hähnel, Meissen, Ende 19. Jh., H. 51 cm, Schätzpreis 100.000 €

2) Rolex Herrenarmbanduhr „Day Date“ mit Diamantbesatz von Tiffany, um 1990, Schätzpreis 40.000 €

3) Prachtvolle Potpourri-Vase mit Weichmalerei von KPM Berlin, um 1900, H. 72,5 cm, Schätzpreis 65.000 €

WINTERAUKTION AUF SCHLOSS AHLDEN

Die große Weihnachtsauktion auf Schloss Ahlden steht vor der Tür! Vom 5. bis zum 7. Dezember findet auf Schloss Ahlden die alljährliche Winterauktion statt und bietet mit über 3.200 ausgesuchten Kunstwerken, Antiquitäten, Schmuck, Handtaschen und Luxusuhren eine ideale Gelegenheit zum Geschenkekauf für die Liebsten und sich selbst. Bereits ab dem 23. November stehen die Pforten des ehemaligen welfischen Wasserschlösschens im Herzen der Lüneburger Heide interessierten Liebhabern, Händlern und Sammlern im Rahmen der

entsprechenden Vorbesichtigung zum Stöbern, Staunen und Besichtigen im einzigartigen historischen Ambiente von Schloss Ahlden offen. Einige ausgewählte Highlights der Auktion werden überdies vorab vom 20. bis zum 22. November in der hauseigenen Berliner Repräsentanz zu sehen sein. Im Nachgang der Auktion finden außerdem Nachverkaufsausstellungen für die unverkauft gebliebenen Objekte statt. Wer nicht persönlich vor Ort sein kann, sichtet die hochwertig gestalteten Auktionskataloge von zu Hause aus und beteiligt sich bequem online über Schloss Ahlden Live oder am Telefon.

Herausragendes Jugendstilbesteck

„Herbstzeitlose“ von Heinrich Vogeler, 381-tlg., Wilkens & Söhne, Bremen, Anfang 20. Jh., Schätzpreis 75.000 €

Otto Dix (1891–1969), Bettina mit Hahn, Pastell/Papier, signiert und datiert 1952, 62,9 cm x 48.5 cm, Schätzpreis 50.000 €

Hochqualitätvoller kolumbianischer Muzo-Smaragdring, ca. 10,49 ct., Schätzpreis 20.000 €

Die Offerte bietet erneut einen ausgezeichneten Querschnitt durch die verschiedensten Epochen und Sparten der Kunstgeschichte, in dem sich beinahe jeder Geschmack und Geldbeutel wiederfinden dürfte. Neben klassischen Bereichen wie Porzellan, Silber, Mobiliar, Teppichen, Gemälden und Skulpturen sowie einem exzellenten Angebot an Schmuck, Armbanduhren, Designklassikern und Vintage-Objekten lohnt sich insbesondere auch in Sachen moderner und zeitgenössischer Kunst eine nähere Betrachtung.

Hier zählt mit Arbeiten von Max Liebermann (1847–1935), Carl Spitzweg (1808–1885), Karl SchmidtRottluff (1884–1976), Erich Heckel (1883–1970), Hans Thoma (1839–1924) sowie von Paul Klee (1879–1940), Otto Pippel (1878–1960), Georg Kolbe (1877–1947) und Hermann Hesse (1877–1962) ein außergewöhnliches Werk von Otto Dix (1891–1969) mit einem zu erwartenden Mindestgebot von 50.000 € zu den sehenswerten Höhepunkten. Auch in Sachen Luxusobjekte kann Schloss Ahlden einmal mehr mit einigen im wahrsten Sinne des Wortes hochkarätigen Stücken aufwarten, etwa einem außergewöhnlichen ShebaDiamanten, einem exquisiten kolumbianischen MuzoSmaragdring und Uhren namhafter Marken wie Patek Philippe, Omega, Rolex sowie einer seltenen Frackuhr von Cartier. Gewohnt stark ist indes auch wieder die Sparte Porzellan vertreten, in welcher etwa eine einzigartige Meissener Kratervase mit Szenen aus dem „Bacchuszug“ von Ernst Julius Hähnel aus dem späten 19. Jahrhundert und einem Schätzwert von 100.000 € sowie eine auf 65.000 € taxierte Potpourri-Vase mit prachtvoller Weichmalerei von KPM Berlin zu den nennenswerten Spitzenstücken zählen.

Alle angebotenen Objekte können vom 23. November bis zum 3. Dezember im weihnachtlich historischen Ambiente von Schloss Ahlden besichtigt werden. Entsprechende Auktionskataloge sind ab dem 8. November unter www.schloss-ahlden.de kostenlos einsehbar. Einlieferungsanfragen für künftige Auktionen können jederzeit gerne per E-Mail unter info@schloss-ahlden.de gestellt werden.

Kunstauktionshaus Schloss Ahlden

Große Str. 1, D-29693 Ahlden/Aller +49 5164 8010-0 | info@schloss-ahlden.de www.schloss-ahlden.de

Nächste Auktion: 5. bis 7. Dezember 2025 Vorbesichtigung: 23. November bis 3. Dezember 2025

München PLACES TO GO

ROSEWOOD MUNICH

Wo man barocke Pracht mit modernem Luxus verbindet

Zentral gelegen zu sein, ist immer ein Plus –doch ein Hotel wie dieses hat München bislang noch nicht gesehen. Im Rosewood Munich werden neue Maßstäbe für urbanen Luxus gesetzt. In den Mauern von zwei prachtvoll restaurierten Gebäuden – dem ehemaligen Hauptsitz der Bayerischen Staatsbank und dem Palais Neuhaus-Preysing – verbindet man barocke Pracht mit modernem Luxus.

132 Zimmer schaffen eine Atmosphäre aus Eleganz und Behaglichkeit. In der Brasserie Cuvilliés treffen alpine Aromen auf feine französische Noten, während die Bar Montez mit Signature Drinks und kosmopolitischem Flair begeistert – der Twist ist gelungen. Erholung findet man im Asaya Spa mit Pool, Saunen und exklusiven Behandlungsräumen.

Ein Ort, der Geschichte, Design und Gastlichkeit auf unvergleichliche Weise vereint – stilvoll, sinnlich, besonders.

Rosewood Munich

Kardinal-Faulhaber-Straße 1 D-80333 München

Tel.: +49 89 8000 190 www.rosewoodhotels.com/munich

Kärnten PLACES TO GO

ADVENT IM SCHLOSS SEEFELS

Wo Licht, Kunst & Winterzauber verschmelzen

Das 5-Sterne-Superior-Hotel in traumhafter Lage direkt am Wörthersee inszeniert eine märchenhafte Winterwelt: Funkelnde Lichtinstallationen verwandeln den 30.000 m² großen Schlossgarten in eine glitzernde Bühne, während Strandkörbe am See, sanft flackernde Feuerstellen und der Duft von Glühwein und gebrannten Maroni ein Gefühl von Geborgenheit und Luxus schaffen.

Exklusive Highlights wie die Infinity-Eisstockbahn auf dem Steg, der Kärntner Herzerlbaum für unvergessliche Fotos und das Schwimmen im 28 °C warmen Seebad machen den Seefels-Advent de luxe einzigartig. Kulinarisch verwöhnt das Glühweinstandl mit Klassikern und raffinierten Kreationen – von Champagner und Austern über Kaviar-TrüffelFlammkuchen bis zu Wagyu-Schmalzbrot.

Hotel Schloss Seefels*****s Töschling 1 9212 Pörtschach, Techelsberg am Wörthersee ww.seefels.at

Das Arrangement „Advent de luxe“ (2 Nächte ab € 1.070 für 2 Personen) umfasst Schloss-Frühstück, 4-Gang-Abendmenü, Spa-Nutzung inklusive beheiztem Seebad und Late Check-out.

BEYOND FORM KUNST & DESIGN

Wo Geschichte das Zeitgenössische birgt: Kunst und Design auf Schloss Hollenburg

7. Dezember 2024 – 7. Februar 2025

Vernissage: 7. Dezember, 13–18 Uhr

ANKÜNDIGUNG

Dort, wo jahrhundertealte Mauern auf die Sprache der Abstraktion treffen, wird Schloss Hollenburg zur Bühne für eine Kunst, die Geschichte und Gegenwart verbindet. Entworfen vom berühmten Biedermeier-Architekten Josef Kornhäusel, ist Hollenburg seit 1822 im Besitz der Familie Geymüller. Direkt an der Donau gelegen, unweit von Krems und nur eine Stunde westlich von Wien, umgeben von den eigenen Weingärten, war das Schloss stets ein Ort, an dem Kunst und Leben ineinanderfließen. In Zusammenarbeit mit der SENSE GALLERY eröffnet am zweiten Adventsonntag, dem 7. Dezember, eine neue Gruppenausstellung. Sie schlägt ein weiteres Kapitel in der Geschichte Hollenburgs auf – im Bewusstsein des Erbes, und doch offen für die Gegenwart. Gezeigt werden Werke der in Wien arbeitenden Künstler:innen und Designer:innen Spencer Chalk-Levy, Armina Hatic, Petra von Kazinyan, Kristina Kulakova, Mathias Leberbauer, Pauline Marcelle und Benedikt Muxel. Ihre abstrakten Arbeiten spannen ein breites Spektrum auf – von Leinwand und Papier über Fotografie bis hin zu skulpturaler Malerei. Dieses reicht von den präzisen geometrischen Formen und leuchtenden Farben eines Mathias Leberbauer über die zarten Pastellabstraktionen von Benedikt Muxel, die detailreichen Miniaturen von Pauline Marcelle sowie die streng-abstrakten „Tennis Paintings“ von Petra von Kazinyan bis hin zu den kraftvollen Tuschekontrasten auf Papier von Armina Hatic.

Benedikt Muxel

Spencer Chalk-Levy
Petra von Kazinyan

„Rotburg Infrarot-Heizungen benötigen deutlich weniger Energie als herkömmliche Elektroheizungen.“

Foto:

ROTBURG

Wärmt Generationen mit Infrarot-Technologie

Wie gelingt der Spagat zwischen historischer Bausubstanz und innovativer Heiztechnik? Welche Unterschiede bestehen wirklich zwischen den zahlreichen Infrarotpaneelen am Markt? Und wie lässt sich nachhaltiger Heizkomfort auch ohne aufwendige Umbauten realisieren?

Gregor Jasch entwickelt und saniert gemeinsam mit seiner Schwester Christine ein Familien-Gründerzeithaus aus dem Jahr 1888 am Wiener Naschmarkt. Im Zuge der Initiative „Raus aus Öl und Gas“ suchte er nach einer Lösung, die Energieeffizienz, Komfort und Gebäudeschonung in Einklang bringt – und fand sie schließlich in einer Kärntner Manufaktur, die Heiztechnik mit Infrarot neu interpretiert: Rotburg Infrarotpaneele.

Schlossseiten Magazin: Herr Jasch, Sie haben in Ihrem historischen Zinshaus nach einer Alternative zu klassischen Heizsystemen gesucht. Wie begann die Reise?

Gregor Jasch: Wir wollten aus der Gasversorgung aussteigen, ohne unser Haus baulich zu verändern. Optionen wie Wärmepumpen mit Bohrungen waren aus Platz- und Ensembleschutzgründen unmöglich, Fern-

wärme war ausgeschlossen. Also habe ich mich intensiv mit Infrarotheizungen befasst – einer Technologie, die ich vorher kaum kannte.

Es gibt viele Anbieter auf dem Markt. Was hat Sie an Rotburg überzeugt?

Das stimmt, die Bandbreite ist enorm – von sehr günstigen, meist asiatischen Modellen bis hin zu hochwertigen, langlebigen Systemen. Entscheidend sind Bauweise, Oberflächenmaterial, Strahlungslänge, Sicherheit und Herkunft. Rotburg-Paneele entwickeln eine sehr lange Strahlungswelle, wodurch die Wärme oft reflektiert wird, und sie werden zu hundert Prozent in Österreich produziert. Die Oberfläche besteht aus hochwertiger italienischer Keramik in zwei Standarddesign-Varianten sowie als Sonderanfertigung in jeder Menge Wunschdesigns. Diese Details machen für mich den entscheidenden Unterschied – es geht um visionäre Wärme, die man spürt und die überzeugt.

Wie würden Sie das Wärmegefühl beschreiben?

Es erinnert tatsächlich an einen Kachelofen – aber elektrisch betrieben. Infrarotwärme erwärmt nicht die Luft, sondern die Mauern und Objekte im Raum. Dadurch entsteht eine gleichmäßige Temperatur vom Boden bis zur Decke mit maximal einem Grad Unterschied. Außerdem bleibt die Luftfeuchtigkeit stabil, was das Klima besonders angenehm macht – ideal für Allergiker, Kinder und ältere Menschen. Und warme Wände verhindern auch die Bildung von Schimmel im Gebäude oder trocknen ihn aus.

Wie sah Ihr erster Praxistest aus?

Ich habe zunächst mein Büro in Wien mit RotburgHeizkörpern ausgestattet – und war begeistert. Keine trockene Luft, keine Staubzirkulation, sondern eine sehr angenehme, ruhige Wärme. Danach haben wir die Beletage in unserem Haus am Naschmarkt mit 135 Quadratmetern komplett umgestellt und die Gasetagenheizung entfernt. Nur die Warmwasserversorgung läuft noch über Gas – aus Komfortgründen, wegen eines sehr intensiven Duschverhaltens meines amerikanischen Cousins. (lacht)

Wie einfach ist die Integration in den Altbau?

Sehr einfach. Es sind keine groben Bohrungen, Stemmarbeiten oder Leitungsverlegungen erforderlich. Man benötigt lediglich ein normales Stromnetz mit heutiger Absicherung – alte Sicherungen von 1930 sollte man nicht belasten. Es ist auch sehr praktisch, dass die Heizkörper bei Bedarf leicht von einem Zimmer in ein anderes montiert werden können.

Wie steuern Sie das System?

Über ein zentrales WLAN-Steuerpanel, das mit einer App am Mobiltelefon verbunden ist. So kann man alle Räume individuell oder gemeinsam regeln, auch von unterwegs. Für uns bedeutet das Komfort und Kontrolle –mit klassischem Stil und digitaler Präzision.

Sie sind mittlerweile selbst Vertriebspartner für Rotburg geworden. Wie kam es dazu?

Nach meiner persönlichen Erfahrung und Begeisterung habe ich Kontakt zu Horst Burgstaller, dem Eigentümer von ELIAS Heiztechnik, aufgenommen.

Wir haben schnell erkannt, dass unsere Haltung zu Qualität, Nachhaltigkeit und Design übereinstimmt. Mit Beständigkeit und Verantwortung schafft Rotburg Systeme, die Sicherheit geben, Werte erhalten und Lebensqualität sowie Komfort über Generationen hinweg nachhaltig prägen. So entsteht ein Wohn- und Wärmegefühl, das bleibt – bei deutlich geringeren Kosten gegenüber fossilen Heizsystemen.

Das gab den Ausschlag für mein Engagement als Berater für Architekten, Bauherren und Sanierer für gewerbliche Immobilien sowie historische Gebäude,

weil ich meine Erfahrungen aus der Praxis als Bauherr und Sanierer gerne mit anderen teile.

Ihr Fazit nach mehreren Heizperioden?

Ich bin wirklich überzeugt. Historische Baustrukturen und moderne Heiztechnik gehen perfekt zusammen. Das Raumklima ist hervorragend, die Energieeffizienz beeindruckend, und die Heizkosten sind deutlich gesunken. Wer sich für Rotburg entscheidet, investiert in langfristigen Werterhalt, spürbaren Wohnkomfort und eine verantwortungsvolle Zukunft im Zeichen der Energiewende.

ROTBURG –EINMAL INVESTIEREN, NEUNMAL PROFITIEREN

Horst Burgstaller entwickelt mit Rotburg visionäre Wärme mit Herkunft sowie Verantwortung mit Zukunft.

Einfache Integration: Rotburg Systeme fügen sich nahtlos in jede Architektur ein – ohne sichtbare Technik, ohne bauliche Eingriffe.

Design trifft Substanz: Minimalistisches, zeitloses Design, das den Raum aufwertet –mit inneren Werten, die bleiben.

Bewährte Infrarot-Technologie aus Österreich: Hochwertige Komponenten, entwickelt und gefertigt mit Präzision – für jahrzehntelange Verlässlichkeit sowie 30 Jahre Garantie.

Energieeffizient & emissionsfrei: Maximale Wirkung bei minimalem Verbrauch – ideal in Kombination mit Ökostrom oder Photovoltaik für eine CO₂-freie Zukunft.

Intelligente Steuerung: Kompatibel mit führenden Smart-Home-Systemen – für präzise Kontrolle, auch aus der Ferne.

Gesundes Raumklima: Sanfte Strahlungswärme ohne Luftumwälzung – staubfrei, schimmelvermeidend, wohltuend wie Sonnenwärme.

Über eine App lassen sich die Temperaturen aller Räume über WLAN remote steuern.

Die Steuerzentrale erlaubt Einzelraumund Gruppensteuerung mit ZeitzonenProgrammierung.

Flexibilität im Fokus: Raumweise regulierbar, punktuell einsetzbar – perfekt für selten genutzte Bereiche und denkmalgeschützte Substanz.

Wartungsfrei & langlebig: Keine beweglichen Teile, kein Verschleiß – eine Investition, die sich über Jahrzehnte bezahlt macht.

Für besondere Räume: Ob Stadtpalais, Landhaus oder modernes Refugium – Rotburg bewahrt Charakter und schafft Komfort auf höchstem Niveau.

Rotburg Infrarotheizung von ELIAS Heiztechnik GmbH Unterbruckendorf 14, 9314 Launsdorf, Österreich www.rotburg.at | +43 4212 46715

Videocall-Beratung für Architekten, Bauherren, Sanierer, gewerbliche Immobilien & historische Gebäude online buchbar über: www.rotburg.at/beratung

RENAISSANCE DER LADY PREMIER

MIT DER NEUEN LADY PREMIER ERLEBT

EIN KLASSIKER AUS DEM HAUSE BREITLING SEINE GLANZVOLLE WIEDERGEBURT.

Text: Lisa Gasteiger-Rabenstein Fotos: Breitling

Breitling Lady

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Breitling Lady

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Inspiriert von den legendären Premier Fantaisies der 1940er-Jahre, erfindet die Schweizer Manufaktur den Begriff der Damenuhr neu: als Ausdruck von Stil, Selbstbewusstsein und einer modernen Weiblichkeit, die weiß, was sie will.

Skulpturale Gehäuse, zarte Farbverläufe in Aubergine, Salbei oder Taubengrau und funkelnde Diamantkaskaden verleihen der Kollektion eine fast couturehafte Aura.

Die Lady Premier ist keine Uhr, sie ist ein Statement –eine Hommage an jene Frauen, die Vergangenheit und Zukunft der Marke prägen. Wie schon einst Beatrice Breitling, die charismatische Muse des Firmengründers, steht sie für feminine Stärke und subtile Verführung.

Die neue Linie umfasst zwei Varianten: Die Lady Premier Automatic 36 mit dem mechanischen Kaliber 10 vereint handwerkliche Präzision mit geschmeidiger Eleganz, während die SuperQuartz™ 32 mit schimmernden Perlmuttzifferblättern und einem filigranen Chevron-Armband brilliert. Jede Uhr trägt die Handschrift von Breitlings modernem Retro-Stil –

charmant, charaktervoll und mit einem Augenzwinkern an die goldenen Zeiten des Designs.

Gleichzeitig verkörpert sie ein neues Bewusstsein für nachhaltigen Luxus: Gefertigt aus verantwortungsvoll gewonnenem Gold und im Labor gezüchteten Diamanten, verbindet die Lady Premier ethische Werte mit makelloser Schönheit.

In der neuen Kampagne – mit den Models Meghan Roche und Shahed Elnakhlawy – wird sie zur Begleiterin einer Frau, die mühelos zwischen Business, Kultur und gesellschaftlichem Leben wechselt. Ob beim Lunch in der Stadt, auf einer Vernissage oder bei einer Sommergala im Schlosspark: Die Lady Premier ist mehr als ein Accessoire. Sie ist ein Symbol für Stil, Selbstvertrauen und die pure Freude am Leben.

Wir raten Ihnen, die Uhr am besten selbst am Handgelenk zu testen – bei einem Gläschen in der Breitling Boutique am Rudolfskai 2, 5020 Salzburg, oder in einer anderen Breitling-Boutique Ihrer Wahl.

WIR SCHÄTZEN WERTE seit 1875

Wo die feine Gesellschaft einst flanierte, glitzert bis heute das Erbe großer Handwerkskunst.

JUL. HÜGLER – seit 1868 Synonym für Wiener Eleganz und zeitlose Juwelenkultur. Für alle, die den Glanz vergangener Zeiten in die Gegenwart tragen möchten.

Ankauf - Verkauf - Kommission - Anfertigung von Schmuck, Uhren und Edelstein

WIEN (1. BEZIRK)

Habsburgergasse 9 1010 Wien

Plankengasse 6 1010 Wien

WIEN (13. BEZIRK)

Hietzinger Hauptstraße 149–151 1130 Wien

Pop-up-Store: Hietzinger Hauptstraße 28 1130 Wien (Oktober – Februar)

LINZ Herrenstraße 8 4020 Linz

SALZBURG Theatergasse 2 5020 Salzburg

BAD GASTEIN

Hotel Straubinger

Straubingerplatz 2 5640 Bad Gastein

Zeitlinien, Opalglas

BILLI THANNER

Die Himmelsleiter und viele andere interessante Ideen

elcher Wiener hat sie nicht mehr im Kopf – die sogenannte „Himmelsleiter“, eine Lichtinstallation am Stephansdom, die im Jahr 2021 von Ostern bis Ende September weithin sichtbar leuchtete. Sie ging von der Taufkapelle aus, durchstieß gedanklich das Gewölbe und setzte sich am Südturm als Leiter fort. Allein der von außen sichtbare Teil war mit 36 Metern Länge und 33 Sprossen unübersehbar. Im

nächsten Jahr wird Billi Thanner bei der internationalen Frauen-Biennale in Triest dabei sein. Für Wien arbeitet die 1972 hier geborene Künstlerin an einer „großen Lichtinstallation, die unsere Blicke nach oben richten soll“, wie sie erzählt. Thanner ist eine Konzeptkünstlerin. Seit mehr als 20 Jahren beschäftigt sie sich mit gesellschaftlich relevanten Themen und zeichnet sich durch eine ästhetisch klare Umsetzung aus. Das Schlossseiten-Team hat ihr ein paar Fragen gestellt.

Hotel Schloss Seefels

Billi Thanner

Schlossseiten: Für viele von uns haben Sie erst seit der Himmelsleiter am Wiener Stephansdom die entsprechende Aufmerksamkeit erhalten, doch Ihre Arbeiten waren international schon lange davor anerkannt.

Billi Thanner: Ich würde nicht sagen, dass ich davor unbekannt war, auch wenn man in Österreich vielleicht weniger davon gehört hat. Ich war die erste Künstlerin aus Österreich, die bereits von 2014 bis 2016 im Museum of Contemporary Art (MOCA) Beijing ausgestellt hat – mit der Serie „No Air No Art“, in der ich Umwelt- und Smogproblematiken thematisiert habe. 2015 bekam ich den deutschen ARTIMA Kunstpreis, und meine Performances in Österreich waren oft publiziert.

Wie kam es zur Himmelsleiter?

Die Himmelsleiter ergab sich aus einer Kindheitserinnerung – ich habe schon als kleines Mädchen gerne Leitern gezeichnet – und aus einem Gespräch mit Dompfarrer Toni Faber, der in der Pandemie ein Zeichen der Hoffnung setzen wollte. Ich reichte meine Idee ein und erhielt einen Anruf von Toni Faber: Alle Mitglieder des Gremiums hätten sich für mein Konzept ausgesprochen. Ich konnte es kaum glauben!

Mit welchen Materialien arbeiten Sie am liebsten? Welche eignen sich besonders gut für Ihre künstlerischen Interventionen?

Ich bin bekannt dafür, keine Vorliebe für nur ein Material zu haben – das würde mich langweilen. Meine Arbeit beginnt mit einem Konzept, mit einem Thema, das mich intuitiv anspricht. Dann suche ich nach einer Form, die es so klar und greifbar wie möglich übersetzt – unabhängig vom Material. Ich habe keine Berührungsängste. Ich finde, Kunst gehört uns allen, nicht nur mir. Deshalb war ich auch bei allen kirchlichen Projekten honorarfrei tätig. Für mich zählt die Wirkung und nicht der Besitz.

Die Schönheit des Unendlichen, 2023, Rudolfinerhaus Wien

Wovon lassen Sie sich inspirieren?

Ich schöpfe aus Beobachtung, aus Gesprächen, aus inneren Bildern. Vorbilder? Gibt es viele.

Aber am Ende zählt, was heute sichtbar wird. Ich sehe meine Arbeit nicht als isoliertes Objekt, sondern als Teil eines größeren Diskurses, der sich im Spannungsfeld von Kunstgeschichte und Zeitgeschehen bewegt.

Ihre Arbeiten sind meist raumgreifend. Wie sehr beeinflusst der Ort die Form und die Aussage? Der Raum redet immer mit. Ohne Raum keine Kunst.

Welche Themen umkreisen Sie?

Inhalt, Mensch, Natur, Kritik und Schönheit haben mich schon immer beschäftigt.

Für mich sind Form und Inhalt nicht trennbar – sie bedingen einander. Der Mensch und die Natur stehen gerade im Mittelpunkt, ganz besonders in meinen Neon- und Opalglasarbeiten. Ich weiß nicht, was in ein paar Jahren sein wird. Aktuell bin ich ein bisschen ein Workaholic, weil so viele Ideen in mir aufsteigen, dass ich kaum weiß, was ich zuerst malen, bauen, beleuchten oder zeichnen soll.

Stadtmuseum Münster
Wiener Stephansdom
Fashion Show Palais Berg – Building Bridges 2023 Foto:

ATIL KUTOGLU

Das Schönste aus beiden Welten

Die Frühling/Sommer 2026 Kollektion des türkisch-österreichischen Modedesigners Atil Kutoglu ist da – und sie trägt wieder einmal seine unverkennbare Handschrift.

Seidenstoffe in vielen Farben und Mustern, Organza, Samt, Brokat, aber auch Wollstoffe unterschiedlichster Webart und Leder bilden die Grundlage für die Tages-, Business- und Abendmode des Atil Kutoglu. Extravagante Ballkleider, knöchellange Faltenröcke, Oversized-Blazer, drapierte Mäntel, kurvige Silhouetten, bewusste Farb- und vor allem Musterbrüche, dazu Fransen, Pailletten und besondere Texturen. In allen seinen Kreationen verschmelzen die beiden Welten, in denen der Designer zu Hause ist.

„Österreicher oder Türke?“, lautet die Frage, die einem auf der Zunge liegt, wenn Atil Kutoglu voller Schwung und Elan das Foyer des Grand Hotel am Kärntner Ring betritt. Hier hat er Atelier und Show-

room, während seine Boutique am Wildpretmarkt gerade renoviert wird. „Ich habe die österreichische Staatsbürgerschaft“, sagt Atil mit Stolz. Was aber nicht heißen soll, dass er seine Wurzeln vergessen hat – ganz im Gegenteil: Er ist alle zwei Wochen in seiner Heimat, um Stoffe zu entwerfen, Schnitte zu entwickeln oder Näharbeiten durchführen zu lassen.

Atil Kutoglu spricht fehlerfrei österreichisch. Kein Wunder, war er doch in Istanbul im Deutschen Gymnasium – „in einer der besten Schulen der Türkei“, wie er meint. Und bereits damals war das Entwerfen besonderer Kleidungsstücke eines seiner Talente. „Ich habe immer schon die Hinterseiten meiner Hefte mit Modezeichnungen bedeckt, Modelle für meine Mitschülerinnen entworfen, bei großen türkischen

Atil Kutoglu

2023

Modehäusern als Praktikant gejobbt und mit Unterstützung des Kunstlehrers, Herrn Schneeweiß, Modeschauen organisiert, auf die auch der Direktor der Schule stolz war und die unterschiedliche kulturelle Aspekte der Mode thematisierten.

Seine kosmopolitisch denkenden Eltern – die Mutter Architektin, der Vater Diplomingenieur – schickten ihren Sohn für ein Jahr in die USA. Aber weder New York noch Cincinnati oder Los Angeles gefielen ihm damals so richtig. „Jetzt schon!“, sagt er lachend. So zeigten etwa Models wie Naomi Campbell, Karolina Kurkova und viele andere Atil Kutoglus Kollektionen auf der New York Fashion Week. Als Student jedoch lockten ihn die europäischen Modemetropolen wie Paris oder auch Wien, wo er Damen in ChanelKostümen und Nerzmänteln in der Kärntner Straße flanieren sah. „Hier genießt man die schönen Seiten des Lebens, ohne sich zu schämen“, findet er.

Als er dann seine Karriere als Modedesigner begann, hatte Atil Kutoglu viel Glück. Er traf den damaligen Bürgermeister Helmut Zilk in der Straßenbahn, sprach ihn an und durfte sich bei ihm und seiner Frau Dagmar Koller, deren Opernball-Berichterstattung Kutoglu schon gesehen hatte, mit seiner Kollektion

vorstellen. „Frau Koller war begeistert und hat mir etliche Teile abgekauft“, erzählt er rückblickend. Und die Stadt Wien gewährte ihm eine finanzielle Starthilfe.

Im Showroom lassen wir uns zwischen jeder Menge vollbehängter Ständer in tiefen Sofas nieder. Ein Kellner serviert Kaffee, Kuchen und Champagner, während wir über die Werkstätte plaudern, in der alles per Hand genäht wird, über die türkischen Einflüsse auf seine Entwürfe, die Opulenz und Glamour in die Abendroben bringen, aber auch satte, warme Farben oder metallischen Glanz. „Ich habe natürlich eine leicht ethnische Handschrift, in der sich einerseits Istanbul, andererseits aber auch die Wiener Werkstätte und der Jugendstil widerspiegeln“, analysiert Atil Kutoglu. Nicht umsonst hat der Modezar erst kürzlich das Silberne Ehrenzeichen der Stadt Wien erhalten.

Handverlesen sind die Stoffe, die in seiner Näherei verarbeitet werden. Die meisten davon kommen aus Frankreich und Italien, der Rest aus Österreich und der Türkei. Seine Kundinnen sind „30+“, wie er meint. Neben dem Design wird möglicherweise ebenso der Preis dafür verantwortlich sein. Außer der großen Kollektion bietet Atil Kutoglu auch Schneiderei nach Maß und Geschmack an; so kreierte er heuer beispielsweise Kostüme für die Festspiele in Reichenau.

Eine sehr wichtige Zeit ist für Atil Kutoglu die Wiener Ballsaison. Was bietet er dafür an? „Modern, klassisch mit einem Temporary Twist, würde ich sagen“, so der

Fashion Show Palais Berg – Building Bridges
Archiv – Naomi Campbell & Atil Kutoglu
Foto:
Archiv – Karolina Kurkova

Shooting Flughafen 2025

Couturier. „Ich glaube, was ich schneidere, ist auffallend. Man erkennt meine Handschrift und weiß, dass das Modell nicht aus irgendeinem wirklich klassischen Haus kommt. Mich gibt es ja schon einige Jahre“, sagt er lachend und erklärt seinen „luxuriösen ethnischen Mix, der Texturen, Muster, Streifen und Farben umfasst“.

Gleich zu Beginn seiner Karriere hatte Atil Kutoglu in der Trendsetterin Pilar Goëss eine starke Unterstützerin. Sie war bei den ersten „Vienna Fashion Days“ mit seinen Kreationen auf dem Laufsteg. „Pilar war eine Stilikone“, beschreibt er und erzählt, wie er sie Anfang der 1990er-Jahre im Rahmen der DIVA-WollsiegelPreisverleihung im Wiener Rathaus kennenlernte und wie sehr sie ihn bis zu ihrem frühen Tod im Jahr 1999 inspirierte.

„Ich war ein Modefreak von Kindheit an“, erzählt der 1968 in Istanbul geborene Kutoglu, und sein Werdegang trägt tatsächlich raketenhafte Züge. 1991 stellte er in Österreich seine erste Kollektion vor, im Jahr darauf gewann er den Preis für den besten Newcomer bei der Münchner Fashion Week. Es folgten viele weitere Preise und Präsentationen in Modestädten wie Düssel-

Modern, klassisch, mit einem Temporary Twist.

dorf, Mailand, Paris oder New York. Auch in Istanbul wird Atil Kutoglu für seine Mode gefeiert. Fast nebenbei hält der politisch und kulturell gut vernetzte Couturier Gastvorträge an der WU Wien oder designt und gestaltet Räume. So geschehen beispielsweise im Hotel Altstadt Wien.

Wo immer er auftaucht, lebt Atil Kutoglu seinen Traum – als Brücke zwischen türkischer Kultur und europäischer Modewelt tätig sein zu dürfen.

ATIL KUTOGLU www.atilkutoglu.com

Das ganze Gespräch mit Atil Kutoglu hören Sie bei PARKETTGEFLÜSTER, dem Podcast von SCHLOSSSEITEN, ab Dezember.

INFOBOX
Fashion

ANNA HOYOS

ZWISCHEN CROISSANT UND CATWALK

Text: Lisa Gasteiger-Rabenstein

Photographer:

Innerhalb nur weniger Monate hat sich AnnaCaroline Marie Therese Martina Ladislaya Hoyos von einer ehrgeizigen Schülerin des Wiener Theresianums zu einem der aufregendsten neuen Gesichter der internationalen Modeszene entwickelt. Ihr Debüt für Prada war exklusiv – und seither reiht sich Name an Name: Valentino, Alaïa, Victoria Beckham, Chloé.

In der Silvesternacht am 31. Dezember 2006 in Wien geboren, aufgewachsen zwischen Schloss Horn und der Bundeshauptstadt Wien, kennt Anna die Balance aus Tradition und Aufbruch. Ihre Taufpatin Martina Hohenlohe und Ladislaya Auersperg, die Schwester ihres Vaters, brachten ihr schon früh bei, dass Stil nichts mit Oberflächlichkeit zu tun hat. Im Umfeld von Erwin Wurm und Michael Haneke lernte sie, wie selbstverständlich Kunst, Humor und Haltung zusammengehören. Dass bei den Hoyos immer wieder fotografiert, inszeniert und gelacht wurde, hat Anna geprägt – vor der Kamera zu stehen, war für sie nie Fremdkörper, sondern vertrauter Raum.

Schon in ihren Teenagerjahren wurde sie immer wieder auf den Straßen europäischer Städte von Modelscouts angesprochen – doch ihre Familie bestand darauf, dass sie zunächst die Schule beendete. Der Wunsch, eines Tages zu modeln, war bei Anna Hoyos aber schon früh da. Zu ihrem 18. Geburtstag erhielt sie von einer Freundin ihrer Eltern ein Fotoshooting geschenkt –ein Shooting, das sich als wegweisend herausstellen sollte. Bei fünf Grad im März im Park zeigte Anna beeindruckende Professionalität und Wandelbarkeit. Die Aufnahmen waren so stark, dass sie kurz darauf in Harper’s Bazaar Kasachstan und in Woman Österreich veröffentlicht wurden. Nun wurde auch ihre Mutter Petra Hoyos aktiv.

Mit klarem Blick und der richtigen Portion Voraussicht kontaktierte sie eine alte Bekannte: Filipa Bleck, eine Modelagentin, die sie noch aus ihrer Zeit in der Werbebranche kannte. Filipa gründete die international renommierte Modelagentur Canvas, die sonst vor allem brasilianische Models vertritt – also die „Königsklasse“ des Business. Petra wollte ein ehrliches Feedback: Hat ihre Tochter wirklich das Potenzial für eine internationale Karriere? Denn klar war – Misswahlen oder Schönheitswettbewerbe kamen für die Familie nie infrage. Filipa sah sofort, was in Anna steckt, und organisierte zwei Testshootings mit erfahrenen Fotograf:innen. Das Ergebnis: durchwegs Begeisterung. Ab diesem Moment nahm alles seinen Lauf.

„Von

der Schulbank auf die Laufstege der Welt“

Heute lebt Anna Hoyos in Paris, finanziert sich ihr Gap Year selbst und überlegt, nach dieser rasanten ersten Saison Architektur oder Kunstgeschichte zu studieren.

Zwischen Fashion Week, Croissants und FaceTime mit Freunden in aller Welt bleibt sie dabei bemerkenswert geerdet. Eine junge Frau, die weiß, dass Glanz und Ehrgeiz kein Widerspruch sind, sondern – richtig dosiert – die perfekte Mischung für ein außergewöhnliches Leben. Wir trafen sie zum Interview.

Anna, nimm uns mit an den Anfang: Vom Maturazeugnis zum Prada-Laufsteg – wie ist das wirklich passiert?

Es begann unspektakulär und doch schicksalhaft. Ich wurde schon früher immer wieder auf der Straße gescoutet – allerdings nie in Wien, eher in London oder Paris. Richtig konkret wurde es, als Filipa, eine Freundin meiner Mama, auf mich zukam. Sie leitet eine Mutteragentur mit Standorten in São Paulo, New York, Barcelona und Hamburg. Wir haben erst via Zoom gesprochen – und ich habe sie sofort gemocht. Da war dieses Gefühl von Vertrauen und Haltung. Ich dachte mir: Wenn ich’s mache, dann unbedingt mit ihr. Parallel habe ich – mitten im Maturastress – angefangen, mein Portfolio mit Testshoots aufzubauen. Aus „mal sehen“ wurde sehr schnell „das passt“.

Photographer:

Du sagst „meant to be“ – gab es diesen einen magischen Moment?

Oh ja! In Paris lief mir wirklich ein Agent hinterher. (lacht) Er drückte mir seine Karte in die Hand und fragte: „Are you a model?“ Am Nachmittag hatte ich ohnehin einen Termin bei Women Management. Als er dann meinte: „No way, are you maybe Anna?“, war es, als hätte die Stadt mir zugeraunt: „Bienvenue, es ist Zeit.“ Spätestens da dachte ich: Bestimmung.

Wie hat sich die Branche von innen heraus angefühlt – im Vergleich zu Klischees von außen?

Ganz ehrlich: viel professioneller und verantwortungsvoller, als viele glauben. Es gibt klare Regeln und Gesetze, eigene Well-Being-Betreuer:innen bei großen Shows – jemand achtet darauf, dass wir nicht zu lange warten, genug essen, rechtzeitig heimkommen. Die Designer:innen und Teams sind respektvoll. Ich habe mich jederzeit sicher gefühlt. Das war mir vor dem Einstieg wichtig, und es hat sich bestätigt.

Von Testshoots zum Prada-Exklusiv – wie war dieser Sprung?

Nach den ersten Testshoots kam die Nachricht: Ich sei „requested“ für ein Vorab-Casting bei Prada – noch vor der Mailänder Fashion Week. Ich wurde eingeflogen, es waren etwa 20 Mädchen eingeladen. Nach dem Casting dachte ich: Wahnsinn, allein Option zu sein, ist schon surreal. Dann die Zusage. Bei meiner Agentur flossen Tränen der Freude. Mein Debüt – exklusiv für Prada! Ich musste mich in Mailand bewusst auf eine Marke beschränken – ein riesiges Kompliment.

Du lebst inzwischen in Paris. Was gibt dir die Stadt – auch jenseits der Mode?

Paris ist für mich eine Schule der Formen. Ich gehe mit meinem Sketchbook durch die Viertel, zeichne Fassaden, Treppen, Licht und Schatten. Zwischen Croissant und Galerieeröffnung sammle ich kleine Stadtfragmente. Diese Eindrücke landen später auf dem Laufsteg – nicht sichtbar, aber spürbar.

„Acting for camera“ – du beschreibst Modeln fast wie Schauspielerei. Inwiefern?

Vor der Kamera hat man die Chance, Haltungen auszuprobieren – nicht zu „posen“, sondern Stimmungen zu erzählen. Jede Silhouette verlangt nach einer anderen Energie. Dieses Rollenwechseln macht mir wahnsinnig Spaß und hält mich konzentriert.

Du klingst zielstrebig. Wie viel ist Disziplin, wie viel ist Genetik und Glück?

Ein bisschen von allem. Ich bin 1,81, sportlich (Tennis, Ski, Leichtathletik) – das hilft. Und ich bin ehrgeizig.

Aber Glück, Timing und gute Menschen an deiner Seite sind genauso wichtig. Ohne Women Management (Paris & Mailand) und meine Mutteragentur hätte ich mich nie so schnell so sicher gefühlt.

Was hat dich im ersten Fashion-Week-Zyklus am meisten überrascht?

Wie kollegial es ist. Ja, es gibt Absagen, manchmal auch sehr spontan. Aber ich habe schnell verstanden: Eine Absage ist oft Logistik, Konzept, Timing – nicht du. Diese Haltung macht gelassener und lässt dich beim nächsten Casting besser sein.

Du hast die Matura mit Auszeichnung bestanden. Wie prägt dich das heute?

Struktur hilft in einer schnellen Branche. Ich plane, halte mich an Routinen und bleibe freundlich – auch wenn’s heiß hergeht. Meine Schule war Leistung ohne Zynismus. Das nehme ich mit.

Stichwort Bodenhaftung: Wie bleibst du zwischen Jetlag und Adrenalin du selbst?

Indem ich mich nicht verstelle. Ich rede gerne, lerne Menschen kennen, höre zu. Wenn ein Tag schwach war, lasse ich das niemals an anderen aus. Klingt banal, ist aber Haltung. Und mit zu Hause telefonieren – das erdet sofort.

Familie: Was bedeuten dir deine Geschwister?

Sehr viel. Heinrich hat seinen Bachelor (Landwirtschaft) abgeschlossen, der Master in Madrid ist Thema. Nando studiert an der Universitá Bocconi in Mailand. Marie-Louise macht ihr IB-Jahr in England – vielleicht wird sie die Juristin in der Familie (lacht). Dieser Support macht mich ruhig.

Essen, Kochen und Genuss – wie passt das zum Modelleben?

Sehr gut! Ich koche und esse leidenschaftlich gern. Ich verbiete mir wenig – achte eher aus Hautgründen auf zu viel Junkfood. Backstage gibt’s oft himmlische Buffets … Sagen wir es so: Ich habe selten „Nein“ gesagt. Balance statt Dogma.

Dein perfekter freier Tag in Paris?

Späteres Aufstehen, französisches Frühstück, ein Spaziergang, Skizzen machen, Kaffee mit Freund:innen, abends telefonieren und abschalten. Manchmal ist es das Schönste, auch mal nichts zu tun.

Du finanzierst dein Gap Year selbst. Was hast du dadurch gelernt?

Unabhängigkeit. Entscheidungen fühlen sich anders an, wenn man sie selbst trägt. Ich habe gemerkt: Ich

kann das und ich will es. Danach möchte ich studieren –wo genau, weiß ich noch nicht. Wahrscheinlich wird es Architektur, aber ich werde mich eher für die Stadt entscheiden, die zu mir passt, als für die perfekte Uni.

Österreich auf internationalen Laufstegen – fühlst du da eine besondere Rolle?

Es gibt nur sehr wenige Österreicherinnen in dieser Dichte. Umso schöner ist es, wenn man die Heimat auf großen Bühnen vertreten darf. Es berührt mich, wenn Leute schreiben: „Wir haben dich gesehen –super stolz!“

Rejection & Resilienz: Wie gehst du mit „Nein“ um?

Kurz durchatmen, analysieren, weitermachen. Nicht jede Tür muss aufgehen – wichtig ist, dass man weitergeht. Und dass man freundlich bleibt. Die Branche ist kleiner, als man denkt.

Was rätst du jungen Menschen, die plötzlich „von 0 auf 100“ starten?

Such dir vertrauenswürdige Agenturen und Menschen mit Rückgrat. Hör auf deinen Bauch, sag „Nein“, wenn

etwas nicht stimmig ist. Pflege Routinen (Schlaf, Essen, Bewegung), die dich stark machen. Und: Freude behalten.

Welche Rolle spielen Sprache und Internationalität für dich?

Ich spreche Deutsch, Englisch, Französisch – das macht das Leben leichter, öffnet Türen und Herzen. Und es hilft, sich wirklich zu verbinden, nicht nur zu funktionieren.

Ein Blick nach vorn: Campaign-Season, Magazine, Studium – was steht an?

Gerade ist Campaign Season – da schaut man, was kommt: Kampagnen, Editorials, vielleicht Überraschungen. Ich bin realistisch und zuversichtlich. Danach: Uni-Entscheidungen, vorzugsweise in Paris.

Deine erste Saison in einem Satz ?

Ein schneller Walzer zwischen Disziplin und Glück –mit einem Takt Paris.

www.instagram.com/anna.hoyos

SCHLOSSWIRT ZU ANIF

Ein Ort zum Träumen und Genießen

Im ****Hotel & Restaurant Schlosswirt zu Anif begegnet man auf Schritt und Tritt der über 400-jährigen Geschichte des Hauses – einer Einzigartigkeit, die nicht museal wirkt, sondern mit Bedacht und viel Gespür bewahrt wird. Stephan Gassner und sein Team scha en eine harmonische Balance zwischen Tradition und Moderne. Die Küche kreiert saisonale Spezialitäten und mit Wild aus der hauseigenen Jagd. Die liebevoll eingerichteten Biedermeierzimmer laden zum Verweilen ein – perfekt für einen genussvollen Salzburg-Trip. Entspannung ndet man im Winter in der Sauna und im Sommer im erfrischenden Naturpool.

Schlosswirt zu Anif

Salzachtalbundesstrasse 7 5081 Anif +43 6246 72175 info@schlosswirt-anif.at www.schlosswirt-anif.at

Neben der eindrucksvollen Lage in unmittelbarer Nähe zum Dreiländereck Österreich, Italien, Slowenien zeichnet sich das auf F.-X.-Mayr-Kuren spezialisierte Retreat Hotel durch starke Elemente aus: einen Kraftort, reines Thermalwasser und das Heilklima des Stollens.

Kärnten PLACES TO GO

EINEN NEUSTART WAGEN

Ganzheitliche Erholung für Körper und Geist –Retreat mit Wirkung im BLEIB BERG

Im Herzen Kärntens, eingebettet in die stille Berglandschaft, liegt auf 920 m das höchstgelegene F.X. Mayr Retreat Europas, der perfekte Rückzugsort für eine tiefgehende Regeneration. Hier verschmelzen moderne Mayr-Medizin, sanfte Anwendungen und die beeindruckende Natur zu einem kraftspendenden Ganzen. Vom aktiven Erwachen am Morgen über individuell abgestimmte Programme bis zum wohltuenden Abendritual – jeder Tag dient dem Wohlbefinden der Gäste.

Je nachdem, was der Körper benötigt, lässt sich die F.-X.-Mayr-Diät in 4 Stufen einteilen. Wie intensiv sich das Fastenerlebnis gestaltet, wird bei der Erstdiagnose mit dem Arzt bzw. der Ärztin besprochen. Tiefe Entspannung – im Thermalwasser, im heilstollenartigen Bergklima oder im Spa – aktiviert die Selbstheilungskräfte, reduziert Stress und regeneriert Körper und Geist gleichermaßen. Mit jeder Stunde vergrößert sich der Abstand zu den Alltagssorgen, der

Atem wird leichter, die Gedanken werden klarer, die Sinne ruhiger. In dieser wohltuenden Atmosphäre erlebt man, wie sich neue Kraft entfaltet, bereit, um innerlich gestärkt und äußerlich erholt wieder mit Leichtigkeit ins Leben zurückzukehren.

INFOBOX

BLEIB BERG F.X. Mayr Retreat Thermenweg 28, 9530 Bad Bleiberg www.bleib-berg.com

Im BLEIB BERG erleben Gäste modernste Gesundheitsdiagnostik auf höchstem Niveau – von der umfassenden Blutanalyse über die Feststellung von Unverträglichkeiten, die funktionelle Myodiagnostik sowie die HRV-24h-Messung zur Herzratenvariabilität bis hin zu Body-, Cardio- und Metabolic-Scans, die Stoffwechsel, Stresslevel und körperliche Balance präzise sichtbar machen – ein individueller Wegweiser für mehr Vitalität und ein bewusst gesundes Leben.

F.X. MAYER UND MEHR

Das Programm F.X. Mayr PLUS (ab zehn Tagen) bietet neben der ärztlich begleiteten Fastenkur und gezielten Anwendungen der Mayr-Medizin ein ganzheitliches Gesundheitserlebnis: Das Programm inkludiert eine umfassende Diagnostik, Stoffwechsel- und Vitalwertemessungen sowie ausgewählte holistische Programmpunkte wie auch ärztliche Zusatzleistungen, die das Immunsystem stärken, neue Energie schenken und mit klarer Priorität auf nachhaltige Darmgesundheit setzen.

DIE ZIMMER UND SUITEN

Warme Holzböden, komfortable Betten mit Federkernmatratzen und durchdachtes Design. In den Zimmern und Suiten findet die Liebe zum Detail ihren Ausdruck. Die Zimmer im BLEIB BERG sind bewusst als Orte der Regeneration gestaltet. Mit einem Ärzteteam kann auch der Schlaf analysiert werden, und mithilfe eines Schlaflabors erfährt man endlich, wie man wieder zu ruhigen Nächten gelangt.

EINHUNDERT

Ausstellung

17. Oktober 2025 bis 20. Februar 2026

Dienstag bis Freitag 12–17 Uhr (20.12.2025 – 12.01.2026 geschlossen)

Architekturhaus Salzburg Sinnhubstraße 3 5020 Salzburg

Foto © Franz Hubmann/brandstaetter images/picturedesk.com
Plakat
hart
gestaltet
von Leon Beu.

IM FLÜSTERN DER FLAMME EIN DUFT ENTSTEHT.

Es ist ein zarter Moment. Die Flamme tanzt, das Wachs schmilzt und der Raum beginnt zu sprechen. Düfte entfalten ihre unsichtbare Sprache und weben Erinnerungen in die Luft – an die Kindheit, an ferne Reisen, an geliebte Menschen, an stille Abende am Kamin. Jede Kerze ist ein Versprechen, dass die Schönheit im Augenblick lebt. Wer sich von ihr umhüllen lässt, taucht ein in eine Welt voller Tiefe und Emotion.

Text: Sophia Sungler

Was ist das Erste, das man wahrnimmt, wenn man einen Raum betritt? Es sind nicht die Möbel, nicht die Farbe der Vorhänge oder die Struktur des Parketts. Es ist der Duft. Er empfängt uns wie eine unsichtbare Hand, noch bevor wir die Augen schweifen lassen. Ein Raum ohne Duft bleibt stumm, ein Raum mit dem richtigen Duft beginnt sofort zu erzählen. Er kann uns in andere Welten versetzen, Erinnerungen wachrufen und ein Gefühl von Geborgenheit schenken, das tiefer wirkt als jedes sichtbare Detail.

Die Herstellung einer exklusiven Duftkerze ist eine Kunst, die sich im Verborgenen vollzieht. Häuser wie Trudon, deren Geschichte bis ins Jahr 1643 zurückreicht, haben dieses Handwerk zur Perfektion gebracht. Zunächst wird das Wachs behutsam vorbereitet – eine geheime Komposition aus pflanzlichen und mineralischen Zutaten, die so gewählt sind, dass sie die feinen Nuancen der Essenzen tragen und freisetzen können. In sorgfältig abgewogenen Momenten fügen die Parfümeure ihre Düfte hinzu, Essenzen, die zuvor in aufwendigen Prozessen aus Blüten, Harzen und Hölzern

„Die Flamme vergeht, doch der Duft bleibt wie ein Echo im Gedächtnis.“

Die Smoky Tweed Kerze fängt den wilden Geist kostbarer Wolle durch ihr Walnussgehäuse ein, wo Tradition auf die Poesie natürlicher Elemente trifft. Jede Note weckt Erinnerungen an makellose Fasern aus dem windumtosten Hochland, wo die Wolle ihre Reise von der Natur zum Luxus beginnt. Von Loro Piana, ungefähre Brenndauer 95 Stunden, um € 550

gewonnen wurden. Danach ruht die Kerze, fast wie ein Wein, der reifen muss, bis Wachs und Duft zu einer vollkommenen Einheit verschmelzen. Erst dann darf sie entzündet werden und ihr eigentliches Leben beginnen – das Leben als flackernde Flamme, die Erinnerungen und Atmosphären in den Raum trägt.

Die Ursprünge dieser Düfte liegen in den Schätzen der Natur. Rosen, die Königinnen der Blumen, entfalten ihr tiefes, samtiges Aroma nur, wenn Millionen Blütenblätter destilliert werden – eine Kostbarkeit, die in der Parfümerie seit Jahrhunderten verehrt wird. Patchouli, ursprünglich aus den Tropen Südostasiens, verleiht einem Duft Tiefe und eine warme, erdige Sinnlichkeit, die Räume wie mit einem samtigen Teppich auskleidet. Oud, das Harz des Adlerholzbaumes, ist eine der seltensten und teuersten Materialien überhaupt; sein rauchiger, fast animalischer Charakter trägt die Magie ferner Paläste in die eigenen vier Wände. Frische Zitrusnoten, gewonnen aus den Schalen sonnengereifter Früchte, bringen eine Helligkeit und Leichtigkeit, die wie ein mediterraner Sommermorgen anmutet. Und Weihrauch, seit Jahrtausenden in Kirchen und Tempeln verbrannt, lässt Kerzen sakral wirken, als würden sie Räume in kontemplative Rückzugsorte verwandeln. Manche Kompositionen haben längst Kultstatus erreicht. Diptyque hat mit „Baies“ eine Ikone geschaffen, die an einen sommerlichen Garten in Paris erinnert,

frisch gepflückte Johannisbeeren und Rose. Byredo erzählt mit „Bibliothèque“ von ledergebundenen Büchern, samtigen Pflaumen, Vanille, edler Patchouli und der Stille eines alten Lesesaals. Le Labo ist mit „Santal 26“ fast schon zur Duftsignatur der Kreativszene geworden – ein olfaktorisches Statement, das Intellekt und Wärme ausstrahlt durch Kardamom, Grapefruit, Freesie und Zypresse, während die Basis Sandelholz und Zeder sind. Cire Trudon schließlich verführt mit „Abd El Kader“, einem Duft, der wie ein marokkanischer Windstoß voller Minze und Gewürze durch die Räume zieht. Weniger bekannt, aber ein Geheimtipp, ist „Balmoral“, eine Hommage an den Nebelboden und die Wiesen, die nach dem Regen einen erdigen Schleier aufwerfen, feuchter Farn, der in der Sonne, die das Unwetter vertrieben hat, grüne Noten freisetzt. Es gibt Neuigkeiten: Byredo bringt mit „Winter Cabin“ einen Duft, der nach Kaminholz, Tannennadeln und Gewürzen riecht und den Winter in all seiner poetischen Wärme einfängt. Diptyque wiederum überrascht mit „Citrouille“, einer Erzählung rund um den Kürbis, die den Zauber herbstlicher Feste in die Welt der Luxuskerzen trägt.

Doch nicht nur die großen internationalen Häuser prägen die Welt der Home Scents. Auch hierzulande entstehen Meisterwerke. Besonders hervorzuheben ist Looops, die Salzburger Manufaktur, die sich ganz der

Reinheit der Natur verschrieben hat. Looops arbeitet ausschließlich mit pflanzlichen Wachsen und naturreinen ätherischen Ölen. Jede Kerze wird in Handarbeit gegossen. Die neue Winterkreation des Hauses ist eine Hommage an alpine Wälder und verschneite Hüttenabende: würziger Zimt, warme Nelken, dazu die harzige Klarheit von Fichtennadeln. Sie verströmt das Gefühl, in eine verschneite Stube einzutreten, in der der Holzofen knistert und die Welt draußen verstummt. Looops fängt die Seele des Winters ein – pur, reduziert und zugleich von poetischer Intensität.

Ein Duft ist immer mehr als nur ein schöner Begleiter. Er ist eine Identität. Wie ein Parfum auf der Haut zu einem zweiten Ich wird, so prägt der Duft im Raum die Persönlichkeit eines Hauses. Er verrät, wer wir sind, bevor ein Wort gesprochen ist. Ein frischer, zitrischer Duft öffnet Räume voller Leichtigkeit und Geselligkeit. Ein warmer, holziger Duft vermittelt Intimität und Geborgenheit. Florale Noten unterstreichen Eleganz und Anmut, während Rauch und Harze die Würde alter Bibliotheken oder Kathedralen in Erinnerung rufen. Man erkennt Häuser an ihren Düften so, wie man Menschen an ihrer Stimme erkennt.

Gleichzeitig entwickelt sich die Duft-Welt weiter. In den letzten Jahren sind hyperrealistische GourmandDüfte in Mode gekommen, die nach süßen Keksen,

Ein Gefäß aus geblasenem, farbigem Glas offenbart die Flamme dieser Kerze. Der Duft erzählt vom Knistern und von der Glut eines Kaminfeuers. Eine vertraute, Behaglichkeit vermittelnde Wärme für kalte Wintertage.

Duftkerze „Feu de Bois“, 300 g, von Diptyque, um € 85

frischen Croissants oder dunkler Schokolade duften und den Zauber des Alltäglichen mit luxuriöser Raffinesse verbinden. Nachhaltigkeit ist zur neuen Exklusivität geworden. Marken wie Diptyque, Le Labo oder auch Looops setzen auf nachfüllbare Gläser, recycelbare Materialien und eine transparente Herkunft der Rohstoffe. Und nicht zuletzt steigt die Begehrlichkeit streng limitierter Editionen, die wie Sammlerstücke gehandelt werden – Kerzen, die nicht nur brennen, sondern Geschichten erzählen und Erinnerungen konservieren.

So wird jede exklusive Duftkerze zu einem unsichtbaren Kunstwerk. Sie ist geschaffen, um vergänglich zu sein – und gerade darin liegt ihre Schönheit. In dem Moment, in dem die Flamme zündet und der Duft den Raum erfüllt, geschieht etwas Magisches. Zeit löst sich auf, der Raum spricht, und wir selbst erkennen uns vielleicht in einem neuen Licht wieder.

Ein gemütlicher, einladender Duft, der neue Traditionen und gemeinsame Erinnerungen wachruft – noch lange nachdem die letzten Glutreste erloschen sind. Ihr Duft vereint die rauchigen Holznoten von Birke und Vetiver.

Duftkerze „Winter Cabin“, 240 g, von Byredo, um € 85

Der frische und pflanzliche Duft von Feigenblatt, Iris und Moschus füllt das wunderschöne Glas in der Winterlandschaft. Der Duft versetzt Sie in herrlich verschneite Berglandschaften.

Duftkerze „I Love Ski“, 500 g, von Baobab Collection, um € 105

ZEITGENOSSEN IM PALAIS

Wenn Moderne auf Geschichte trifft

Ein Essay über die Symbiose von Altbauarchitektur und zeitgenössischem Design am Beispiel der neuen Louis Vuitton Home Collections.

Die Wände atmen Geschichte, die Böden erzählen vom Glanz vergangener Epochen – und doch vibriert der Raum vor Gegenwart. In den hohen Sälen alter Stadtpalais oder in den stillen Gemächern eines Schlosses entsteht jene Magie, wenn sich Klassik und Moderne nicht bekämpfen, sondern umarmen. Es ist die Kunst der Balance – zwischen Ornament und Linie, Patina und Glanz, Vergangenheit und Vision.

Louis Vuitton im Palazzo Serbelloni

Bei der Mailänder Möbelmesse Salone Internazionale del Mobile di Milano wurde vorgeführt, was man mit dem Feingefühl des richtigen Kombinierens schaffen kann. Gezeigt wurden einzigartige Kreationen: die Louis Vuitton Objets Nomades and Trunks Collection –wo Innovation auf Handwerk im modernen Leben

trifft. Genau diese feinsinnige Spannung hat Louis Vuitton zur Grundlage seiner neuen Home Collections gemacht. Unter der kreativen Leitung renommierter Designer wie Patrick Jouin, Patricia Urquiola, Cristián Mohaded, Atelier Biagetti und Estúdio Campana öffnete das Haus 2025 ein neues Kapitel im „Art de Vivre“. Die französische Maison, deren Geschichte einst mit Reisetruhen begann, greift das Thema des Wohnens mit derselben Hingabe an Handwerkskunst und Innovation auf, die seit jeher ihre Signatur ist.

Die Linie Signature Collection etwa, entworfen von Patrick Jouin, übersetzt klassische Louis-Vuitton-Codes –Leder, Holz, grafische Strukturen – in ein modernes Universum aus Möbeln und Lichtobjekten. Ein Sessel, der in eine lederne Hülle mit goldenem Schloss gehüllt ist, erinnert an die legendären Koffer der Maison und

Fotos: Louis Vuitton

wirkt zugleich wie ein Designobjekt aus der Zukunft. Es ist dieser subtile Dialog zwischen der Vergangenheit und dem Hier und Jetzt, der in historischen Räumen so kraftvoll zur Geltung kommt, wenn das alte Parkett die Wärme des Leders reflektiert und barocke Stuckdecken die Rundung eines modernen Lampenschirms umspielen.

Der argentinische Designer Cristián Mohaded wiederum spielt mit archetypischen Formen – Tische, Stühle, Leuchten –, die er mit handwerklichen Details aus der Trunk-Tradition von Louis Vuitton versieht. Ethnische Inspirationen verschmelzen mit franzö-

sischer Eleganz, wodurch seine Stücke sowohl vertraut als auch neu wirken. So entsteht eine kulturelle Brücke, die über Jahrhunderte reicht.

Was diese neue Wohnwelt so faszinierend macht, ist die sinnliche Qualität ihrer Materialien. Edles Leder, Onyx, feine Hölzer, Marmor und Stoffe von seltener Haptik schaffen einen Dialog mit dem Raum, der sie umgibt. In einem Altbau, wo jede Wand Unebenheiten trägt und jede Türklinke eine Geschichte erzählt, wird modernes Design zum Resonanzkörper. Die glatten Oberflächen spiegeln den Lauf der Zeit, während die alten Mauern die Perfektion des Neuen zähmen.

Das gilt auch für die Linie Objets Nomades, jene außergewöhnliche Kollektion limitierter Designobjekte, die im Jahr 2012 ins Leben gerufen wurde und heute als Sammelstück gilt. Die neuesten Entwürfe –etwa das Kaleidoscope Cabinet von Estúdio Campana oder die Serie Cocoon Couture – sind handwerkliche Skulpturen, die in einem historischen Ambiente wie Kunstwerke wirken.

Doch es geht bei diesen Objekten nicht allein um Ästhetik, sondern auch um ein Lebensgefühl. Um jene feine Kultur des Wohnens, die erkennt, dass wahre Schönheit im Dialog liegt. In einem Raum, der Geschichte trägt, wirkt das Neue nie fremd – es findet nur seinen eigenen Raum und dient als Ergänzung.

So wie Louis Vuitton einst das Reisen neu definierte, so definiert die Maison heute das Wohnen neu: als Reise durch Stile, Zeiten und Emotionen. Zwischen alten Mauern und neuen Formen entsteht jene stille Poesie, die das Wesen der „Schlossseiten“ ausmacht –Wer hätte gedacht, dass es auch einmal ohne Logo und mit umso mehr Stil geht.

Wer nun auf den Geschmack gekommen ist, kann die Möbelstücke bei Louis Vuitton auf Anfrage erwerben. Wer hätte gedacht, dass es auch mal ohne Logo und mit viel Stil geht.

Text: Lisa Gasteiger-Rabenstein

SCHLOSSSEITEN SALON

Die Kultur- und Lifestyle-Plattform Schlossseiten versteht den Salon nicht nur als architektonischen Raum, sondern als fein komponiertes Zusammenspiel von Tradition und zeitgenössischer Gestaltung. Der Salon wird so zum lebendigen Treffpunkt – zu einem Ort, an dem sich Privates und Gesellschaftliches, Ästhetisches und Intellektuelles auf organische Weise verbinden.

In dieser räumlichen Choreografie entsteht eine zeitgenössische Interpretation des klassischen Salons: ein Dialog zwischen Formen, Materialien und Atmosphäre, der Geschichte und Gegenwart miteinander in Resonanz bringt. Gezeigt werden Exponate von Lobmeyr, Kohlmaier, Bodo Sperlein, Wittmann und weiteren Künstler:innen, kombiniert mit historischen Exponaten

Wir laden Sie ein, im Rahmen der ART&ANTIQUE von 13. bis 17. November den Marmorsaal in der Hofburg Wien zu besuchen und mit uns Salongespräche zu führen – über Räume, die von persönlichen Vorlieben, kulturellen Prägungen und sozialen Rollen durchdrungen sind. Dabei stellen wir die Frage: Was bedeutet Heritage im privaten Kontext heute? Wie manifestiert sich kulturelles Erbe in Möbeln, Gestaltungshaltungen und Alltagsästhetik? Und wie wandelt es sich im Laufe der Zeit?

Mag.

Eva-Maria von Schilgen

JEDES DING HAT DREI SEITEN

Von Wirten, Gastgebern und Gästen

Freunde oder Geschäftspartner zu einem Essen zu sich nach Hause einzuladen, ist nicht immer möglich. Oft fehlen die entsprechenden Räumlichkeiten, häufig die erforderlichen Kochkünste. Auch möchte mancher entspannt mit seinen Gästen genießen oder sie mit einem besonderen kulinarischen Erlebnis beeindrucken. Es gibt jedoch viele Gründe, warum eine Einladung in ein Restaurant zu einem Desaster werden kann.

WIDER DEN WIRT

Wenn Gäste den Wirt ärgern, geschieht dies in der Regel aus Gedanken- und Rücksichtslosigkeit, was aber dessen Einkommens- und Imageverlust nicht schmälert.

1. Besonders beliebt sind Gäste, die einen Tisch reservieren und dann nicht auftauchen.

2. Eine weitere Unsitte ist, eine größere Anzahl an Gästen als benötigt anzugeben. Einzige Ausnahme: Als Alleinstehende(r) sollten Sie einen Tisch für zwei reservieren lassen, sonst kann es passieren, dass Sie neben der Tür zu den Waschräumen platziert werden.

3. Der Wirt ärgert sich auch, wenn der Gastgeber mit einer wesentlich größeren Zahl von Gästen als angekündigt erscheint und er dadurch in „Platznot“ gerät.

4. In Rage bringt man Wirte, indem man nicht reserviert, sondern in das Restaurant „stürmt“ und sich willkürlich einen Tisch aussucht.

5. Haben Sie vereinbart, dass Ihnen die Bewirtungsrechnung zugeschickt wird, warten Sie möglichst lang mit der Bezahlung.

WIDER DEN GASTGEBER

Manchmal ist die Einladung zu einem Essen mehr Pflicht als Freude. Die folgenden Ratschläge machen es Ihnen leicht, von dem betreffenden Gastgeber künftig nicht mehr eingeladen zu werden.

1. Kommen Sie auf jeden Fall zu spät. Das ärgert nicht nur den Gastgeber, sondern auch seine anderen eingeladenen Gäste.

2. Hat der Gastgeber ein Menü zusammengestellt, lehnen Sie die eine oder andere Speise als gesundheitsunverträglich, ekelig oder ungenießbar ab und verlangen Sie nach der Speisekarte.

3. Verweigern Sie demonstrativ das Angebotene, indem Sie lustlos darin herumstochern, und beschweren Sie sich lautstark bei den Tischnachbarn.

„Nichts nehmen die Menschen so übel, als wenn sie keine Einladungen bekommen.“
Oscar Wilde (1854–1900), irischer Lyriker

4. Hat der Gastgeber kein Menü zusammengestellt, dann suchen Sie sich die teuren Gerichte aus.

5. Trinken Sie bereits das eine oder andere Glas, bevor der Gastgeber sein eigenes erhebt.

6. Mit einem lauten „Guten Appetit!“, „Mahlzeit!“ oder „An Guadn!“ beginnen Sie sogleich zu essen, sobald der Teller vor Ihnen steht.

7. Legen Sie das mobile Telefon auf den Tisch. Läutet es, springen Sie abrupt vom Tisch auf oder bleiben Sie ungeniert sitzen und telefonieren.

8. Gäste, die zwischen den Gängen aufstehen, um vor dem Restaurant eine Zigarette zu rauchen, zeigen damit demonstrativ, weder an der Gesellschaft noch am Essen interessiert zu sein.

9. Und vollends unbeliebt machen Sie sich, wenn Sie vor dem Gastgeber gehen.

10. Bedanken Sie sich am nächsten Tag bei dem Gastgeber. Hat er nämlich bis dahin seine Verärgerung über Ihr Benehmen bereits abgehakt, bringen Sie sich so wieder in Erinnerung.

WIDER DEN GAST

Nachstehende Tipps werden Ihren Gästen die Lust nehmen, jemals wieder eingeladen werden zu wollen.

1. Sprechen Sie eine Einladung mündlich aus und lassen Sie Ihre Gäste im Restaurant warten.

2. Entwickeln Sie bei der Auswahl des Restaurants Phantasie. So sind fremdländische Speisen nicht jedermanns Sache. Auch werden manche anspruchsvolle Gäste in einem einfachen Beisl wenig Freude haben; detto wird sich sicherlich nicht jeder in einem exquisiten Hauben-Lokal wohlfühlen.

3. Die Wahl des Menüs gibt Ihnen genügend Spielraum, Ihren Sadismus auszuleben. Kutteln, Innereien, Hirn oder Meeresfrüchte schmecken nicht allen. Achten Sie nicht darauf, ob sich unter Ihren Gästen Vegetarier oder Veganer befinden oder ob religiöse Vorschriften besondere Rücksichtnahme erfordern.

4. Haben Sie im Vorfeld kein Menü ausgesucht, empfehlen Sie Ihren Gästen möglichst nur die billigeren Gerichte. Höfliche oder wenig selbstbewusste Menschen werden sich an Ihre Empfehlung halten.

5. Um wirklich böse zu sein, laden Sie Gäste ein, von denen Sie annehmen, dass sie sich wenig bis nichts zu sagen haben. Das gibt Ihnen Gelegenheit zu endlosen Monologen, die Ihre Gäste langweilen werden.

6. Sind Sie in einer „gesprächigen“ Runde, beginnen Sie mit einer Diskussion über aufregende, emotionale und vor allem sehr kontroversielle Themen.

7. Zahlen Sie am Tisch in bar. Schließlich sollen alle Gäste wissen, wie teuer sie Ihnen waren.

8. Den Nonplusultra-Gau erreichen Sie jedoch, indem Sie als krönenden Abschluss beim Kellner eine „getrennte Rechnung“ anfordern.

GUSTAV – der Vizsla

GUSTAV, DER SCHLOSSHUND

„Der Sommer ist die Zeit, in der es zu heiß ist, um das zu tun, wozu es im Winter zu kalt war“ – das meinte einst Mark Twain. Aktuell schwelgen wir in Erinnerungen an den Sommer. Kommt einfach mit und genießt meine Erzählungen, denn da werdet ihr euch sicherlich zurückerinnern an schöne Tage mit dreißig Grad – wenn ihr das lest und nun vor dem Kamin sitzt. Bei uns im Schloss haben die dicken Wände die ärgste Hitze abgehalten. Aber als es wieder kalt wurde, hatte ich schon Sehnsucht nach unserem warmen Kachelofen. Draußen in der freien Natur stört mich dagegen eher die Hitze beim Laufen. Und was ich gar nicht mag, ist ein heißes Auto, bevor die Klimaanlage ihren Dienst tut.

Als Hund vom Land kann ich auch nicht verstehen, warum Menschen auf dem Weg in den Urlaub so lange im Stau aushalten. Schon nach kurzer Fahrt hätte ich gern einen Auslauf mit Baum – Sie wissen schon, warum. Noch mehr tun mir meine Artgenossen leid, die im Flugzeug in dunklen Boxen ohne jede Aussicht reisen müssen, nur ausgestattet mit Papieren über ihre Hunderasse. Von den ausgesetzten Artkollegen, die im Tierheim landen, mag ich gar nicht sprechen – da kommen mir gleich die Hundetränen. Also dann schon lieber Tierpension, wenn wir nicht mitdürfen. Schon wieder bin ich sehr dankbar für mein Schicksal als Schlosshund!

Zurzeit beschäftigt mich aber etwas ganz anderes: Wann wird meine Lieblingshundefreundin, die Vizsla-Dame, wieder läufig? Im Flirthoroskop für diesen Sommer, das mir vorgelesen wurde, stand nämlich, dass ich bald gute Liebeschancen hätte. Also, was ist los? Ich höre nichts von ihr und glaube, dass sie im Sommer auf Urlaub in Italien war. Aber sie würde sich doch melden, wenn es so weit ist. Wäre wirklich sehr nett – so ein Wurf mit herzigem Nachwuchs von Vizsla-Welpen! Also kann ich meinen Wunsch auf ein baldiges Wiedersehen nur ans Universum senden.

Und noch eine schlechte Meldung für mich: Bei uns in der Umgebung grassiert derzeit die Hasenpest. Überall findet man leider verendete Hasen, und ich darf natürlich nicht hin, weil die Krankheit ansteckend ist. Meine Familie ist besonders vorsichtig, daher bin ich in meinem Freiheitsdrang wieder eingeschränkt – hoffentlich nicht mehr allzu lange. Inzwischen vergnüge ich mich im Schlosshof mit befreundeten Artgenossen. Wir führen ein offenes Haus und haben viel Besuch – was besonders jetzt in der Jagdsaison wir Schlossbewohner genießen.

An den heißen Tagen wurde der Schlossteich zum zentralen Sammelpunkt. Vor allem Stadtbewohner, denen die Hitze zu viel wurde, erfrischten sich gerne mit einem Sprung ins kühle Nass. Ein Picknick danach im Schatten war ebenfalls sehr beliebt – meistens fiel dabei auch etwas für mich ab. Die Erwachsenen unterhielten sich endlich in Ruhe, weil die Kinder mitspielen, baden und frei herumlaufen durften. Ich war übrigens auch oft kurz im Wasser, wenn jemand einen Ball hineinwarf. So eine Abkühlung nach einem Sonnenbad ist ein echter Genuss!

Inzwischen ist es wieder kühler, und es gibt die typischen Anzeichen des Herbstes. Die Weintrauben hängen prall gefüllt an den Weinstöcken im Hof, und einige Blätter werden schon bunt. Ich denke mir: Carpe diem! – und freue mich auf lange Herbstspaziergänge. Der Herbst ist nämlich meine Lieblingsjahreszeit. Ich habe dann mehr Ruhe im Schloss. Die Kinder sind im Kindergarten und in der Schule, die Schlossbewohner bei der Arbeit. Man hatte natürlich auch im Sommer einiges zu tun, aber jetzt beginnt wieder der Ernst des Lebens. Übrigens wollte die Tochter des Hauses zu Schulbeginn wissen, ob „ein Ernst in die Schule kommt“ – sie kennt nämlich keinen. Darauf die Antwort ihres Onkels: „Du wirst den Ernst schon noch kennenlernen, auch wenn keiner in deiner Klasse sitzt!“ Mich betrifft das natürlich nicht – ich wurde zu Hause erzogen, ganz ohne Hundeschule.

Der nächste Wirbel im Schloss wird wahrscheinlich sein, wenn unser Weinfest – auch Weinlounge genannt – mit viel Musik stattfindet. Da werden sicher wieder viele Freunde zu Besuch kommen. Das vermute ich, weil die Schlossherrin, die sonst immer alle liebevoll bekocht, diesmal ein Catering bestellt hat. Sie möchte gern mehr Zeit mit den Gästen verbringen. Ich glaube, sie hat sich von meinem Lebensmotto – mit entspanntem Herzen durch den Tag – schon ein bisschen anstecken lassen. Unsere gemeinsamen Spaziergänge sind für sie eine richtige Erholung, hat sie vor Kurzem dem Vermieter erzählt. Ein bisschen Freiheit und Selbstbestimmung im Alltag kann niemandem schaden – auch wenn man sie sich erst selbst schaffen muss.

Rückblickend war es ein schöner Sommer für mich und die Familie, und ich hoffe, Sie stimmen mir zu. Sollte es für Sie nicht so gewesen sein, dann denken Sie daran, wie schnell die Zeit vergeht. Es kommt eine neue Jahreszeit, und alles wird gut – das verspreche ich! Wuff!

BUCHEMPFEHLUNGEN

INSPIRATIONEN FÜR IHR ZUHAUSE

CORINNE GOBBO DELLO CARRER

JOSEPH NEUGEBAUER (Wien 1810 – 1895 Melk) In den Sphären der Musik und Malerei

Der Mensch Neugebauer: eine charismatische Persönlichkeit mit faszinierender Lebensgeschichte. Familienoberhaupt einer traditions reichen Familie, millionenschwerer Unternehmer, politisch denkender und handelnder Mensch, Kanzler unter Vaclav Havel, Präsidentschaftskandidat in Tschechien, Mitteleuropäer und Patriot. Zu seinem 80. Geburtstag erscheint die autorisierte Biografie komplett überarbeitet und aktualisiert, aufgezeichnet von Corinne Gobbo dello Carrer.

Verlag Bibliothek der Provinz, 248 Seiten, zahlreiche vierfarbig gedruckte Abbildungen Gebunden, mit Schutzumschlag

ISBN 978-3-99126-235-0

EUR 39,00

JOHANN KRÄFTNER

KLASSIZISMUS UND BIEDERMEIER IN MITTELEUROPA

Johann Kräftner präsentiert mit diesem Werk die erste umfassende Darstellung der Epoche des Klassizismus und Biedermeier in Mitteleuropa. Neben adeligen Prunkbauten werden auch die architektonischen Neuerungen im Bereich öffentlicher Bauten, wie Theater, Museen oder Fabriken, eindrucksvoll beleuchtet. Viele dieser Bautypen, die heute selbstverständlich erscheinen, wurden in dieser Zeit erstmals entwickelt. Basierend auf jahrelanger Forschung und einer Fülle an Bildmaterial bietet das Buch eine fundierte Neubewertung dieser zukunftsweisenden Epoche und eröffnet neue Perspektiven auf Architektur, Design und Alltagskultur zwischen Eleganz und industrieller Moderne.

Brandstätter Verlag, 800 Seiten, zahlreiche farbige Abbildungen

Gebunden

ISBN 978-3-85033-821-9

EUR 129,00

SABINE GRABNER / AGNES HUSSLEIN-ARCO (Hrsg.)

IS THAT BIEDERMEIER? AMERLING, WALDMÜLLER

AND MORE

Dieses aufwendig gestaltete Buch widmet sich der faszinierenden Welt des Biedermeier – einer Epoche zwischen Bürgerlichkeit, Kunstsinn und dem Aufbruch in die Moderne. Mit Werken von Amerling, Waldmüller und zahlreichen weiteren Künstlern beleuchtet es die Vielfalt und Qualität der Malerei des 19. Jahrhunderts.

Die reich bebilderten Beiträge renommierter Fachautorinnen und -autoren eröffnen neue Perspektiven auf Stil, Themen und gesellschaftliche Hintergründe dieser Zeit. Ein prachtvoller Band, der Kunstliebhaberinnen und Kunstliebhaber gleichermaßen begeistert.

Hirmer Verlag, 312 Seiten, 204 farbige Abbildungen, Gebunden

ISBN 978-3-7774-2779-9

EUR 45,00

MEDIZIN NEU GEDACHT

ZU BESUCH BEI MEDINO GESUNDHEITSZENTRUM FÜR KIND, FRAU UND FAMILIE

In der Auerspergstraße 6 in der Wiener Innenstadt hat gerade ein neues Gesundheitszentrum auf 1.000 m² in einem Architekturjuwel eröffnet, das sich um die Familiengesundheit kümmert. Vom Kinderwunsch bis zur Menopause, von der Kinderärztin bis zum Kardiologen. Was daran besonders ist, erfahren Sie hier.

von Beatrice Tourou

Während meiner eigenen Schwangerschaft mit meinem Sohn – dem „Mäusekönig“, dessen Kolumne Sie vielleicht seit vielen Jahren auf den letzten Seiten lesen – habe ich mir einen Ort gewünscht, an dem ich alles unter einem Dach erledigen kann: vom Kinderwunsch-Thema bei der Gynäkologin über die Schwangerschaft mit den vielen Laborbesuchen und Infusionen (ich hatte damals einen eklatanten Eisenmangel) bis hin zur „Königsdisziplin“ nach der Geburt: einen guten Kinderarzt oder eine gute Kinderärztin zu finden.

Ich musste leidvoll feststellen, dass es gar nicht so einfach ist, wirklich einfühlsame Ärzt:innen zu finden. Ich wusste auch nicht, dass man selbst bei einem

Kaiserschnitt eine Hebamme braucht – oder dass man, wenn das Kind ins Volksschulalter kommt, selbst schon in die Perimenopause schlittert.

Der Kreislauf der Frauen- und Familiengesundheit ist ein großer – und auch das weibliche Herz tickt anders. Nicht nur in den vielen Lovesongs, sondern auch faktisch biologisch.

Deshalb haben mein Mann Daniel Tourou und sein Partner Michael Siegmund die Chance genutzt, das Wiener Ärzteparkett um eine neue Anlaufstelle zu bereichern: Medino – ein Gesundheitszentrum, das die ganze Familie anspricht, auf über 1.000 m² und drei Ebenen.

Erdgeschoß bespielt

In diesem Wiener Prachtbau findet man großartige Ärzt:innen auf Wahlarztbasis, unter anderem in folgenden Bereichen: Kinderärztinnen, von der Akutordination bis zur Frühchen-Spezialistin. Neben Hüft-Ultraschall bieten wir auch Schädelsonografie an, eine Untersuchung, die außerhalb von Spitälern eher selten ist. Dr. Czaba-Hnizdo, unsere Neonatologin, führt zudem entwicklungsdiagnostische Untersuchungen gemeinsam mit der klinischen Psychologin Mag. Doris Sonnlechner durch, die auf Babys und Kinder bis sechs Jahre spezialisiert ist. Ergänzt wird das Angebot durch erfahrene Ergo- und Logotherapeutinnen sowie viele weitere Ärztinnen rund um das Thema Akutordination und Impfen (Grippe machen wir mit Nasenspray). Unsere Kinderpsychiaterin Dr. Klier ist eine anerkannte ADHS-Spezialistin, die nicht nur Kinder, sondern auch junge Spitzensportler:innen betreut. Denn wie ich gelernt habe, tritt ADHS bei Hochleistungssportler:innen überdurchschnittlich häufig auf. Aber auch Mütter mit Postpartaler Depression werden hier betreut.

Generell habe ich im letzten Jahr unglaublich viel dazugelernt. Mein medizinisches Wissen war bis dahin vor allem auf meinen persönlichen Erfahrungsschatz beschränkt. Heute weiß ich zum Beispiel, was ein Kardio-Onkologe macht – auch diesen haben wir im Haus. Damit Sie ebenfalls Bescheid wissen: Wenn man an Brustkrebs erkrankt, wird man in der Regel zu einem Herz-Ultraschall geschickt. Dieses sollte man

In unserer Gynäkologie betreuen wir Frauen in allen Belangen.

Es gibt auch Kinder-Yoga bei Medino.

Im
ein vier Meter hohes Spielhaus wartende Kinder.

nach Möglichkeit bei einem Kardio-Onkologen machen, der einen sogenannten Straintest durchführt, um zu prüfen, ob der Herzmuskel die Chemotherapie gut verkraftet.

Sie sehen, es sind die ernsten Themen, die wir im Haus behandeln. Ganz anders als in meiner „Schlossseiten-Welt“, in der ich seit fast einem Jahrzehnt mitwirken darf und wo ich über großartige Ringstraßenarchitektur und gepflegte Tischgewohnheiten schreibe. Ich darf bei Medino mithelfen, die gute Nachricht in die Welt zu tragen, dass es nun einen Ort in Wien gibt, der sich der Familiengesundheit verschrieben hat. Wo man vom Inhouse Labor (Blutabnahmen von 0-110 und Infusionen) bis hin zur EndometrioseSprechstunde kompetent und herzlich durchgeführt wird. Und das in einem wunderschönen Ambiente mit vier Meter hohem Spielhaus und moosbewachsenem Bewegungsraum für KinderYoga und Rückbildungs-Gymnastik.

Wir sind, ehrlich gesagt, ein wenig stolz, dass wir in so kurzer Zeit einen aufwendigen Umbau und viele streng regulierte Prozesse umsetzen konnten – und bereits seit September die ersten Patient:innen bei uns empfangen dürfen. Unsere Gynäkologie ist besonders gelungen, unsere Frauenärzt:innen sind auf unterschiedliche Bereiche spezialisiert. Wir durften schon die ersten MUKI-Pässe austeilen und begleiten nun Leben von Anfang an – eine sehr ehrenvolle Aufgabe.

Einige kamen über unsere Geburtsvorbereitungskurse zu uns, denn auch diese bieten wir an. Wir feiern die Familie – und das Kind im Mittelpunkt. Vom Neugeborenen bis zur Großmutter. Andere kamen mit Herzbeschwerden. Wir dachten, es würden ausschließlich Frauen kommen. Das Leben passiert allerdings, wenn man Pläne macht, und so suchten bislang ausschließlich Männer unseren Kardiologen Dr. Dobner auf, der nicht nur das Frauenherz versteht, wie es scheint.

Akut-Eingang über die Doblhoffgasse 9, damit Patient:innen sich nicht anstecken

Garderobe mit versperrbarem Spind aus Walnussholz

In der Auerspergstraße 6, 1010 Wien, befindet sich der Haupteingang. Um die Ecke, in der Doblhoffgasse 9, liegt der AkutEingang mit separatem Wartebereich: So stellen wir sicher, dass gesunde Patient:innen nicht mit akuten Fällen in Kontakt kommen. Auf drei Ebenen findet man bei uns alles rund um das Thema Familiengesundheit: Neonatolog:innen mit Entwicklungsdiagnostiker:innen, Kinderpsycholog:innen und Kinderpsychiater:innen, Gynäkologinnen mit Schwerpunkten wie Kinderwunsch, Geburtshilfe, Endometriose, Urogynäkologie, Hormone und Menopause. Unsere Kardiolog:innen kümmern sich um das Herz – ebenso wie unsere Trauerberaterinnen, wenn dieses einmal gebrochen ist. Außerdem bieten wir Geburtsvorbereitungskurse, PEKiP sowie Yoga für jedes Alter an. Unsere Hebammen unterstützen zusätzlich mit Still- und Schlafberatung. Sie finden uns unter medino.at oder +43 1 2265567.

DER MÄUSEKÖNIG

Die vergangenen Sommerferien waren für meinen Sohn nicht besonders amüsant. Wir sind eine Woche verreist, eine weitere verbrachte er in einem Camp –Treffpunkt war das Stadion Shopping Center, mehr muss ich wohl nicht erklären. Einige wenige Tage verbrachten wir auf unserem Landsitz, den Rest der zwei Monate saß er auf unserer Medino-Baustelle ab. „Warum sind alle meine Freunde weg, und ich muss in Wien bleiben und jeden Tag ins Büro gehen?“ Wir haben ihm erklärt, dass das eine Art Investition in die Zukunft ist, dass man manchmal zurückstecken muss, damit man es später schöner hat. Mit der Gründung von Medino, unserem Gesundheitszentrum für Kind, Frau und Familie, bringen wir ihm nicht nur die Medizin näher: Er musste bei allen Einschulungsterminen für die Ärztinnen als Versuchskaninchen herhalten. Nun weiß er, wie ein Herz-Ultraschall funktioniert, die Leber und Niere sind auch schon auf seinem Radar. Wie man kleine Hasensessel zusammenschraubt, weiß er nun auch –und dass er am Schulhof seinen Freunden von der Grippeimpfung mit Nasenspray erzählen soll, ist ihm ebenfalls klar. Er hat die gesamte Wertschöpfungskette bereits kennengelernt. Er sieht, dass wir auch am Wochenende arbeiten und selbst private Termine oft in Anwesenheit von Ärzt:innen stattfinden. Ob er einmal Unternehmer wird? Schwer zu sagen. Für ihn ist Unternehmertum eher mit Entbehrungen verbunden und wenig Selbstbestimmung, denn er versteht natürlich, dass Mama lieber am Strand liegen würde, als mit einem Bauarbeiter darüber zu streiten, dass die Fertigstellung wieder um zwei Monate verschoben wurde. Aber er versteht auch, dass wir etwas schaffen, das es vorher nicht gab. Dass wir Menschen helfen können, die wirklich verzweifelt sind, und Hoffnung schenken können, wo vorher vielleicht keine war. Denn: Es gibt gute und weniger gute Ärzt:innen – und wir haben uns bei Medino bemüht, ganz besonders tolle unter einem Dach zu vereinen.

Beatrice Tourou, bt@schlossseiten.at

GENE

Vielen ist nicht bewusst, dass wir unsere Gene beeinflussen können. Das beginnt beispielsweise mit einer Umarmung, die bereits epigenetisch auf den Köper einwirkt. Wenn wir uns umarmen, schüttet der Körper Oxytocin aus, das sogenannte Bindungs- oder Kuschelhormon. Es senkt Stresshormone wie Cortisol, stabilisiert den Blutdruck und beruhigt den Herzschlag. Doch die Wirkung geht noch tiefer: Anhaltender Stress kann epigenetische Veränderungen auslösen, also kleine „Schalter“ auf unseren Genen aktivieren oder deaktivieren. Diese beeinflussen, wie Gene abgelesen werden, etwa jene, die für das Immunsystem oder die emotionale Regulation zuständig sind. Berührung, Nähe und Geborgenheit können diese Schalter wieder zurückstellen. Eine Umarmung signalisiert dem Körper Sicherheit – und das verändert, wie Gene sich ausdrücken. Besonders bei Babys und Kindern hat das messbare Auswirkungen: Studien zeigen, dass regelmäßige körperliche Zuwendung die Genaktivität im Stresssystem beeinflusst und langfristig Resilienz fördert.

Kurz gesagt:

Eine Umarmung kann keine Gene verändern – aber sie kann modifizieren, wie Gene wirken. Und das ist vielleicht die zärtlichste Form von Biologie.

HYGGE

Mit dem Wachstum eines kleinen Menschen ändern sich auch die wohnlichen Bedürfnisse. Wie richtet man einen 7-Jährigen ein, ganz ohne Tischler? 1. Tapete „Canopy - Spring Green“, von photowall.com, um € 38/m² | 2. Giraffen-Bücherwand, von Bloomingville, um € 329 | 3. Kommode, von IKEA, ab € 199 | 4. Bettwäsche, Kissenbezug „Tigris“, mit 30 % recycelter Baumwolle, von La Redoute, um € 9 | 5. Teppich, von Beliani, um € 149 (reduziert)

FALL & WINTER COLLECTION

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Joseph Gasteiger-Rabenstein

REDAKTION: Lisa Gasteiger-Rabenstein Mag. Clarissa Mayer-Heinisch

Mag. Eva-Maria von Schilgen-Arnsberg Dr. Hannelore Lensing Beatrice Tourou, Sophia Sungler

ANZEIGEN: Lisa Gasteiger-Rabenstein

LEKTORAT: Peter Gura

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Samstag, 29. November 2025, 10 bis 17 Uhr

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Eingang in den Kaiserpark, Jainzen 38, 4820 Bad Ischl mit freundlicher Unterstützung

Mode . Schmuck . Kulinarik

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Wir bitten um Anmeldung für das Adventkranzbinden! @stallungenderkaiservilla

Samstag11:30-13:30

Weihnachtslieder mit Weana Gspia

SPEEDMASTER DARK SIDE OF THE MOON

Die Erforschung des Weltraums begann mit wahren Pionieren und einem zuverlässigen Chronographen. Heute präsentiert sich diese Ikone schlanker, prägnanter und noch präziser. Polierte schwarze Keramik trifft an Lünette und Krone auf Liquidmetal™, während das Co-Axial Master Chronometer Kaliber 9900 für eine Präzision sorgt, die selbst Magnetfeldern standhält. Für die Dark Side bricht eine neue Ära an.

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