3 minute read

FMC SYMPOSIUM 2022 Integrated Care around the World – Was andere Länder besser machen!

fmc Symposium 2022

INTEGRATED CARE AROUND THE WORLD – WAS ANDERE LÄNDER BESSER MACHEN!

Advertisement

Das fmc – Schweizer Forum für Integrierte Versorgung feierte sein 25-jähriges Bestehen und wollte gezielt von den Erfahrungen anderer Ländern lernen. Thema des diesjährigen Symposiums von Mitte Juni 2022 war deshalb «Integrated Care around the world – Was andere Länder besser machen!» 140 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus verschiedenen Branchen wie Krankenversicherer, Ärztenetzwerken oder auch Pharmafirmen sind der Einladung ins Casino Bern gefolgt. Nach der letztjährigen Ausgabe, welche online durchgeführt worden ist, konnte dieses Jahr weit über den Tellerrand geschaut und das Netzwerk vor Ort gepflegt werden. Der RVK war als Sponsor mit einem Stand präsent und konnte wertvolle Kontakte knüpfen.

Die Digitalisierung ist allgegenwärtig. Dass sich auch die verschiedenen Akteure des Gesundheitswesens digitalisieren, ist nicht neu. Die Schwierigkeit besteht darin, eine erfolgreiche Integrierte Versorgung herzustellen, damit der Mensch im Zentrum steht und selbst über seine Daten bestimmen kann.

Das erste Referat beleuchtete die erfolgreiche Integrierte Versorgung durch eine erfolgreiche digitale Transformation. Das Beispiel «eHealth in Dänemark» wurde von Morten Elbaek Petersen, CEO der Sundhed.dk, aus Dänemark vorgetragen. Digitalisierte Prozesse ermöglichen einen einfachen Austausch von Informationen über die ganze Behandlungskette hinweg. Die Firma Sundhed hat eine Plattform ins Leben gerufen, mit welcher der Datenaustausch zwischen den Leistungserbringern und den Patienten stattfinden kann. Transparenz und eine hohe Benutzerfreundlichkeit wird dabei grossgeschrieben. In einer kurzen Demonstration wurde die Oberfläche präsentiert. Dank der vorhandenen Infrastruktur konnte beispielsweise der dänischen Bevölkerung Covid-Zertifikate zur Verfügung gestellt werden. Unter dem Titel «Erfolgreiche Integrierte Versorgung durch eine andere Art der Ressourcen- und Rollenverteilung» konnte Thembeka Gwagwa aus Südafrika aufzeigen, dass auch Fachpersonen aus der Krankenpflege wichtige Akteure sind. In Südafrika stellt der Fachkräftemangel das Land vor grosse Herausforderungen. Die vorhandenen Fachkräfte gehen für die Ausbildung nach Europa und kehren nicht mehr zurück. Die Pflegefachfrauen der Organisation DENOSA haben sich zum Ziel gesetzt, die Medizin für alle zugänglich zu machen. Die grösste Hürde der Pflegefachpersonen war die fehlende Akzeptanz bei den Ärzten. Die Pflegefachpersonen übernehmen inzwischen mehr Verantwortung und werden im Gegenzug besser entlöhnt.

Merja Tepponen aus Finnland zeigte mit ihrer Präsentation zum Thema «Erfolgreiche Integrierte Versorgung durch einen Systemwechsel» auf, dass die medizinische Versorgung in Finnland organisationszentriert ist. Durch die bestehenden Sektoren, aufgeteilt in ambulant und stationär, besteht keine Verantwortlichkeit für einen nachhaltigen Behandlungserfolg. Die Regierung Finnlands hat das Land in verschiedene Distrikte aufgeteilt. Einer davon ist Eksote, über welchen Merja Tepponen als Chief Development Officer genauer berichtet hat. Eksote hat einen niederschwelligen Zugang zur Grundversorgung ins Leben gerufen. Das Leben zu Hause wird durch ein Team in der Nähe unterstützt, welches die Patienten besucht. Der Arzt wird bei Bedarf per Telefon oder per Video zugeschaltet. In 86 Prozent der Fälle ist nach dem Besuch eines Eksote-Mitarbeiters kein Arztbesuch mehr nötig.

Der Nachmittag war geprägt von verschiedenen Workshops zu den Themen digitale Transformation in Spanien und Asien, digitale Lösungen für die Integrierte Versorgung in Deutschland, erfolgreiche Ressourcen und Rollenverteilung in den USA und Irland sowie verschiedene Struktur- und Organisationsformen aus den USA und Belgien.

Im Anschluss erläuterte Thomas Christen vom BAG die Bedeutung der Integrierten Versorgung für die Schweiz. Die in den Referaten aufgeworfenen Themen Digitalisierung, neue Rollen der Pflege und verstärkte Integration sind auch aus Sicht des BAG wichtige Stossrichtungen der Gesundheitspolitik. Wie Thomas Christen ausführte, arbeitet das BAG an verschiedenen Massnahmen, um diese Themen adaptiert auf das Schweizerische Gesundheitssystem anzugehen.

Der abschliessende Jubiläumsapéro bot nochmals Gelegenheit zum fachlichen Austausch untereinander, was nach der langen Pause physischer Kontakte gerne genutzt wurde.

Stephanie Müller, Leiterin Integrierte Versorgungsmodelle 041 417 05 74, s.mueller@rvk.ch

This article is from: