RVK Information Januar 2022

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Informationen des RVK

RVK-Fachtagung Langzeitpflege «BLEIBEN WIR ZU HAUSE? FOLGEN DER PANDEMIE FÜR DIE LANGZEITPFLEGE» Bereits zum fünften Mal konnte der RVK die Fachtagung Langzeitpflege am Mittwoch, 24. November 2021, im Volkshaus Zürich durchführen. Rund 120 Fachleute aus dem Gesundheitswesen folgten den vielfältigen Referaten sowie einer angeregten Podiumsdiskussion, die Hannes Blatter (Geschäftsführer Luzerner Forum für Sozialversicherungen und Soziale Sicherheit) gekonnt moderierte. Angesprochen waren Fach- und Führungskräfte aus der stationären und ambulanten Langzeitpflege, Verantwortliche in Gemeinden und Kantonen sowie Mitarbeitende von Krankenversicherungen. Der Trend «ambulant vor stationär» ist nicht neu. Doch die Covid-19-Pandemie hat diese Entwicklung weiter verstärkt. Viele Seniorinnen und Senioren sind verunsichert und schrecken davor zurück, in ein Pflegeheim zu gehen. In zahlreichen Institutionen stehen Betten zum Teil seit Monaten leer. Das Bedürfnis der älteren Menschen, länger zu Hause zu leben, erhöht wiederum die Nachfrage bei der Spitex nach ambulanten Pflegedienstleistungen. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, müssen sich die Angebote nicht nur an den Bedürfnissen der Gegenwart, sondern auch an jenen der Zukunft orientieren. An der diesjährigen RVK-Tagung Langzeitpflege wagten wir zusammen mit Expertinnen und Experten den Ausblick und wollten wissen, welche Lehren aus der Krise gezogen werden können. Prof. Dr. Tilman Slembeck, Gesundheitsökonom an der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften ZHAW, ordnete mit seinem Keynote ein, was nach der Pandemie bleibt und was sich nachhaltig verändert. Aus seiner Sicht sollten sich die heutigen Pflegeinstitutionen als ein aktives Glied in einem Versorgungsnetz verstehen – entlang dem Patientenpfad über die «Fachgrenze» hinweg – und sowohl stationäre wie auch ambulante Pflegedienstleistungen aus einer Hand anbieten.

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Information Januar 2022

Wie sich die Pandemie auf die Bedürfnisse und Erwartungen einer neuen Generation von alten Menschen auswirkt, zeigte Bea Heim, Co-Präsidentin des Schweizerischen SeniorInnenrats (SSR), auf. So fordern die neuen Alten eine Schweiz, die die Selbstbestimmung und Autonomie im Alter respektiert und dadurch die Würde im Alter sichert. «Denn es kommt nicht darauf an, wie alt man wird, sondern wie man alt wird», schloss Bea Heim ihr Fachreferat ab. In den anschliessenden Podiumsdiskussionen wurden die Sichtweisen der verschiedenen Akteure beleuchtet und gewichtet: Auswirkungen auf Strukturen, Angebot und Finanzierung der Langzeitpflege. Kann die Krise als sinnstiftende Innovationstreiberin genutzt werden? Es diskutierten Marianne Pfister, Geschäftsführerin Spitex Schweiz, Oliver Hofmann, Vorstandsmitglied senesuisse, Astrid Furrer, Kantonsrätin und Stadträtin Soziales, Wädenswil, Ralph Bürge, Geschäftsführer Alterszentrum Lindenhof Oftringen, Stefan Schütz, Geschäftsführer SPITEX BASEL, und Marco Baumann, Berater für öffentliche Verwaltungen und NPO, BDO Schweiz.


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