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RVK-FRÜHLINGSTAGUNG Workshopleitende erzählen, wie sie sich darauf vorbereiten

RVK-Frühlingstagung 2022

WORKSHOPLEITENDE ERZÄHLEN, WIE SIE SICH DARAUF VORBEREITEN

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Am 5. und 6. April 2022 findet die nächste Ausgabe der RVK-Frühlingstagung statt. Während die ersten Anmeldungen eingehen, laufen bei den Referentinnen und Referenten die Vorbereitungen auf den Workshop bereits auf Hochtouren. Sieben Workshops werden während zweier Tage dem Publikum angeboten. Zwei Referenten und eine Referentin erzählen uns von ihren ganz persönlichen Vorbereitungen.

Michael Keller, Geschäftsführer, Koordination Schweiz

Wie bereitest du dich auf die RVK-Frühlingstagung vom kommenden April vor? Ich beschäftige mich täglich mit der Rechtsentwicklung. Insofern bin ich hart am Wind. Für die Teilnehmenden werde ich sämtliche Themen publikumsgerecht aufbereiten und darstellen.

Wo liegen in deinem Workshop «UVG-Knacknüsse aus KVG-Optik» die inhaltlichen Schwerpunkte? Die Schwerpunkte liegen bei der Rechtsprechung des Unfallbegriffs und den unfallähnlichen Körperschädigungen, der natürlichen und adäquaten Kausalität. Besonders spannend finde ich aktuell auch die überholende Kausalität sowie die Abgrenzungen der Unfall- und Krankenversicherungstaggelder. Mal schauen, was noch aktueller dazukommt. Wie stellst du sicher, dass ein direkter Praxisbezug im Workshop stattfindet? Eine direkte Anknüpfung an die Praxis ist mein Credo. Ich halte sämtliche Schulungen nach diesem Prinzip ab. Die Teilnehmenden sollen für ihren Arbeitsalltag eins zu eins etwas mitnehmen können.

Dein Online-Handbuch ist vielen in der Branche bekannt. Wirst du es an deinem Workshop aktiv miteinbeziehen? Natürlich, dabei geht es mir darum, dass die Teilnehmenden das Handbuch gezielt und effizient einsetzen können.

Worauf freust du dich besonders? Ganz klar auf alle, die dabei sind. Der persönliche Austausch zeichnet eine solche Veranstaltung aus.

Sabina Domeisen, Leistungsmanagerin, Sanitas Krankenversicherungen

Wie bereitest du dich auf die RVK-Frühlingstagung vom kommenden April vor? Ich bereite mich auf die Frühlingstagung vor, indem ich mich intensiv mit dem Thema Palliative Care auseinandersetze – zum Beispiel indem ich mit Fachpersonen aus der Praxis diskutiere, das Gesetz wälze und mir überlege, wie ich das Thema «lebendig» vermitteln kann.

Wo liegen in deinem Workshop «Palliative Care» die inhaltlichen Schwerpunkte? Und wie stellst du sicher, dass ein direkter Praxisbezug im Workshop stattfindet? Aufgrund meiner langjährigen Erfahrung in der Wissensvermittlung ist es mir ein Anliegen, das Thema möglichst praxisnah wiederzugeben. Das versuche ich zu erreichen, indem ich ein Beispiel einer Patientin erzähle, in das ich Themen wie beispielsweise versicherungstechnische Fragestellungen einflechte, und so versuche, den direkten Praxisbezug herzustellen. Ich werde deshalb den Workshop «Palliative Care» anhand einer Patienten-Journey vorbereiten. Es wird also recht praxisnah! Ich freue mich sehr. Im Rahmen des KVG ist Palliative Care nicht speziell geregelt und die Kostenübernahme erfolgt daher nach den allgemeinen Grundsätzen des KVG. Sollte Palliative Care in naher Zukunft separat im KVG verankert werden? Menschen in einer palliativen Situation und natürlich auch deren Angehörige brauchen einen möglichst schnellen und unkomplizierten Zugang zu palliativen Massnahmen. Zukünftig werden Angebote wie beispielsweise Hospizdienste an Wichtigkeit zunehmen – aber deren Finanzierung ist heute nicht geklärt. Es wäre aber nicht im Sinne der Prämienzahlenden, das KVG zum jetzigen Zeitpunkt auszuweiten. In Zukunft müssen wir darauf achten, dass wir eine optimale Versorgung (keine Über- und keine Unterversorgung) sicherstellen können, sprich: allgemein mehr auf Qualität achten müssen. Das neu in Kraft getretene Qualitätsgesetz (KVG Art. 58) sieht vor, die Qualität unserer Versorgung zu messen. Dadurch erhoffen wir uns mehr Effizienz und entsprechend mehr «Freiraum» für heute brachliegende Themen wie die palliative Versorgung.

Worauf freust du dich besonders? Auf die Teilnehmenden! Für mich ist der Austausch mit den Teilnehmenden der RVK-Frühlingstagung oder auch der verschiedenen Weiterbildungsangebote (Spitex-Kurse), die ich begleiten darf, immer sehr spannend und wertvoll. Allerdings bin ich auch etwas nervös, aber die Freude überwiegt bei Weitem!

Dr. iur. Dario Picecchi, Universität Luzern

Wie bereitest du dich auf die RVK-Frühlingstagung vom kommenden April vor? Zur Vorbereitung des Workshops behalte ich die Rechtsprechung des Bundesgerichts in den Bereichen des KVG und VVG im Blick. In diesen Rechtsgebieten gibt es pro Monat jeweils mehrere Entscheide, die für den Workshop interessant sind. Die bedeutendsten Entscheide gilt es dann in einer PowerPoint-Präsentation aufzubereiten, und zwar so, dass die Workshop-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer sich aktiv einbringen können.

Wo liegen in deinem Workshop «Rechtsprechung Leistungsprüfung KVG/VVG» die inhaltlichen Schwerpunkte? Der Workshop gibt primär einen Überblick über die aktuelle Rechtsprechung zu KVG und VVG. Es werden jedoch nicht nur ganz aktuelle Urteile erläutert, sondern auch Urteile zu Themenbereichen, die in der Praxis immer wieder von Bedeutung sind. Als Beispiele sind etwa die Versicherungspflicht ausländischer Staatsangehöriger oder die Zweckmässigkeit medizinischer Leistungen zu nennen. Wir besprechen jeweils auch aktuelle Gesetzes- und Verordnungsänderungen, soweit diese relevant sind. Schliesslich hängen die inhaltlichen Schwerpunkte des Workshops auch von den Workshop-Teilnehmenden ab. Meist haben wir nicht genug Zeit, um sämtliche Fälle eines Jahres im Detail zu besprechen, weshalb ich gemeinsam mit den Teilnehmenden auswähle, welche Urteile wir vertieft anschauen sollten. Dadurch kann der Schwerpunkt je nachdem etwas anders gesetzt sein.

Wie stellst du sicher, dass im Workshop ein direkter Praxisbezug stattfindet? Da wir im Workshop echte Fälle besprechen, ist der Praxisbezug eigentlich immer vorhanden. Zudem verfolge ich die Rechtsprechung schon seit einiger Zeit und habe deswegen bereits ein gutes Gefühl dafür, welche Themen auch in der Praxis wichtig sind. Dabei hilft mir auch meine berufliche Tätigkeit als Dozent an der Universität Luzern sowie als Jurist in einer Anwaltskanzlei, bei der ich mich regelmässig mit juristischen Fragen im Bereich des KVG auseinandersetze.

Welches Bundesgerichtsurteil sorgt im Moment für hitzige Diskussionen? Aktuell sorgt glücklicherweise kein Bundesgerichtsurteil für hitzige Diskussionen. Erwähnenswert erscheint mir aber die Revision des VVG, die per 1. Januar 2022 in Kraft tritt. Die Revision umfasst mehrere Änderungen, die sich insbesondere auf Krankenzusatzversicherungen auswirken. So entfällt bei Krankenzusatzversicherungen beispielsweise das Kündigungsrecht des Krankenversicherers. Solche Zusatzversicherungen können ordentlich nur noch versicherte Personen kündigen. Den Krankenversicherern steht nur noch die Möglichkeit einer ausserordentlichen Kündigung aus wichtigem Grund (Betrug, langer Zahlungsausstand etc.) offen.

Worauf freust du dich besonders? Ich freue mich besonders auf den persönlichen Austausch mit den Workshop-Teilnehmenden und auf die gemeinsamen Diskussionen der aktuellen Bundesgerichtsentscheide.

Philipp Dünki, Produktverantwortlicher Bildung & Events 041 417 05 63, p.duenki@rvk.ch

RVK-Frühlingstagung

Aus der Praxis – für die Praxis

5./6. APRIL 2022

Über 60 Fachpersonen nehmen an der jährlichen Wissens- und Netzwerkplattform in Nottwil teil. Sind Sie ebenfalls dabei?

Ihr Tagungsprogramm gestalten Sie individuell nach Ihren Bedürfnissen. Unsere fundierten und praxisnahen Workshops sind modular buchbar. Wählen Sie aus folgenden Themen:

Palliative Care

UVG-Knacknüsse aus KVG-Optik Chronische Schmerzen

Schreibwerkstatt – Korrespondenz geschickt und frisch formulieren Rechtsprechung Leistungsprüfung KVG/VVG Genetik

ATSG – Anwendung und Handhabung in der Praxis

«Durch die praxisorientierten Beispiele der Referenten konnte ich mein Fachwissen erweitern. Diese Inputs sind bei meiner täglichen Arbeit sehr nützlich. Auch der Austausch unter den Teilnehmenden erachte ich als sehr informativ und lehrreich, weshalb ich die Frühlingstagung jedem weiterempfehlen kann.»

Lorena Del Re, Sachbearbeiterin, ÖKK

www.rvk.ch/bildung

RVK

Dienstleistungen und Versicherungen für den Gesundheitsmarkt

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