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Spaß mit Trockenblumen

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Ferien zuhause

Ferien zuhause

Spaß mit Trockenblumen Dekorativer und blumiger Wer kennt es nicht? Immer kennt man jemanden, der oder die einen besonders grünen Daumen hat. Alle Pflanzen blühen prächtig, die Blumen haben strahlende Farben. Aber bei uns zuhause verwelkt alles! Trifft das auf euch zu? Dann haben wir hier nun DIE Kränze ganz einfach selbst gemacht perfekte Idee für euch, wie ihr euer Zuhause trotzdem wunderbar blumig gestalten könnt, ohne auch nur einen grünen Finger dafür haben zu müssen. Text und Fotos: Julia Bankstahl

Der Deko-Trend Trockenblumen

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Trockenblumen könnt ihr in verschiedenen Blumengeschäften erwerben oder ganz einfach selber trocknen. Das ist meist sogar die günstigere Alternative. Dafür könnt ihr Blumen selber pflücken und müsst sie anschließend nur für ein paar Tage kopfüber zuhause aufhängen. Das Tolle dabei: Einmal richtig getrocknet, halten sie unendlich lange.

Troc kenblumen-Ring • Das könnt ihr nun so lange machen, bis ihr meint, dass es schön genug aussieht. Wir zeigen euch heute, wie ihr in ganz einfachen Schritten mit Trockenblumen ein wunderschönes Dekoelement für eure Haustür oder euer Fenster zaubern könnt. Fertig ist euer selbstgemachter Trockenblumenring!

Was ihr benötigt:

• dünnen Blumendraht (ca. 0,35 mm) • einen Metallring • verschiedenste Trockenblumen • ein Band zum Aufhängen

Wenn ihr eine kleine, aber feine Sammlung an Trockenblumen zusammengestellt habt, könnt ihr direkt kreativ loslegen: 1. Viele kleine Mini-Sträuße binden.

Stellt euch aus verschiedenen Trockenblumen kleine

Sträußchen zusammen.

Umwickelt jeden Ministrauß fest mit einem kurzen

Stück von dem dünnen Draht. Die Blütenstängel können relativ kurz abgeschnitten werden. 2.Wiederholt Schritt 1 ganz oft!

Je nachdem, wie viel ihr von dem Metallring am Ende bedecken möchtet (z. B. nur die untere Hälfte oder aber den ganzen Ring), braucht ihr relativ viele kleine

Ministräuße. 20 Stück mindestens! 3.Ministräuße an Metallring befestigen. Dann fangt ihr an, den ersten kleinen Ministrauß an den Metallring zu halten.

Schneidet euch dazu ein längeres Stück Draht ab und wickelt den ersten Strauß mit dem Draht um den Ring. 4.Weiter geht’s! Mit dem langen Draht bindet ihr immer weitere

Ministräuße an den Ring, so lange, bis der Draht aufgebraucht ist. Dann macht ihr mit dem nächsten Stück

Draht weiter.

Wichtig ist: Ihr bindet von oben nach unten. Mit jedem neuen Ministrauß verdeckt ihr die Anlegestelle zwischen

Metallring und Blumenstängel. Was mit Trockenblumen auch wunderbar funktioniert, sind Trockenblumen-Sträuße! Hier müsst ihr nur die Trockenblumen zusammenstellen und binden (Schritt 1) und in eine schöne Vase stellen (die kein Wasser benötigt). Und schon habt ihr einen lange haltenden Blumenstrauß, der alle schwer beeindrucken wird!

Eine Insel im Dornröschenschlaf

Das Arnsberger Mühlenviertel

Bei einem Spaziergang vom Ruhrwehr am Alten Feld entlang, vorbei am Naturschutzgebiet und den Kleingärten begleitet einen rechterhand der Mühlengraben in seinem künstlich angelegten Bett. Das ruhig vor sich hinfließende Wasser lässt kaum erahnen, dass sein geringes Gefälle Meter für Meter ein ungeheures Kräftepotenzial aufbaut, bis es sein Ziel, das Arnsberger Mühlenviertel, erreicht. Dies präsentiert sich zunächst mit kleinen schmucken Häuschen in einer Wiesen- und Gartenlandschaft und der Blick von der Brücke über den Mühlengraben lässt diesen wie eine kleine Gracht, gesäumt von grün bewachsenen Häusern, erscheinen. Der dann folgende historische Kern des Mühlenviertels macht allerdings im derzeitigen Zustand einen eher verwahrlosten Eindruck.

Vom Mühlengraben umflossener Ziegelbau der Schennenschen Mühle, im Sommer völlig zugewachsen

Der künstlich angelegte Mühlengraben taucht bereits 1667 in einem Arnsberg-Kupferstich von Rudolf von Essl auf. Er wird am Wehr im Alten Feld von der Ruhr abgezweigt und erreicht nach etwa zwei Kilometern seinen Arbeitsort, um dort die gespeicherte Wasserkraft nutzbar zu entfalten. Am Anfang des Mühlenviertels teilt sich der Graben. Ein Abzweig beschreibt einen Halbkreisbogen, der sich mit dem geradeaus laufenden Teil wieder vereinigt, bevor er an der Jägerbrücke in die Ruhr zurückfließt. Somit ist das Mühlenviertel eine Insel. Auf Essls Kupferstich erkennt man auf ihr die Stadtmühle zum Mahlen von Getreide und wohl auch eine Sägemühle. Weiter nördlich davon eine so genannte Wasserkunst, die mit Wasserkraft Wasser auf den Schlossberg förderte. Dank des gleichmäßigen Flusses im Mühlengraben konnten schon vor etwa 350 Jahren diese und alle späteren Mühlen völlig unabhängig von den Wasserständen der Ruhr kontinuierlich arbeiten.

Das Hasenclever-Haus

Die Hauptarbeit verrichtete die Wasserkraft im 19. Jahrhundert. Um 1825 gründete der Lohgerber Johann Christoph Hasenclever im Süden der Insel an der Stelle einer bereits vorhandenen Perlgraupenmühle eine Lohmühle zum Mahlen von Lohe für das Gerben von Häuten. 1887 wurde die Lohmühle zur Mahlmühle. In dem Mühlenhaus erblickte 1837 Wilhelm Hasenclever, der spätere Mitbegründer der SPD und Reichstagsabgeordnete, das Licht der Welt. Kurz vor der Jägerbrücke versteckt sich rui-

nenhaft zwischen Bäumen der dreigeschossige Ziegelbau einer Knochenmühle von ca. 1840. Später wurde sie zur Lohmühle, als sie in den Besitz der Familie Schennen kam, die schräg gegenüber eine Gerberei betrieb. Dieses Haus beherbergt heute, originalgetreu restauriert mit der Trockengalerie für die gegerbten Häute, die Gaststätte Mühlenbräu.

Trostlose Relikte der Vergangenheit

Am Ende des 19. Jahrhunderts erlebte Arnsberg Anfänge der Industrialisierung, getragen von bedeutenden Unternehmerdynastien. Die 1882 gegründete Cosacksche Papierfabrik an der Hüstener Straße nutzte auch die Wasserkraft des Mühlenviertels, indem die historische Stadtmühle mit Sägewerk fortan als Holzschleiferei diente. Kurz nach 1900 vollzog sich auch im Mühlenviertel der Wandel weg von der direkten Nutzung der Wasserkraft hin zur Herstellung von elektrischem Strom durch wassergetriebene Turbinen. Heute sind ein solches noch in Betrieb befindliches Kraftwerk, das Hasencleverhaus und der Backsteinbau der Schennenmühle trostlose Relikte eines immer mehr in Vergessenheit geratenen handwerklichen und frühindustriellen Fleißes im Mühlenviertel. Dieses wichtige Potenzial könnte zum Beispiel in musealer Form wiederbelebt und als Arnsberger Museumsinsel ein zusätzlicher touristischer Anziehungspunkt der Stadt werden. Ressourcen dafür sind vorhanden und ein Denkmalschutz wäre nützlich.

Text und Fotos: Jochem Ottersbach

Vorne das Hasencleverhaus, dahinter ein Wehr und das Elektrizitätswerk von etwa 1910, darunter Wohnbebauung im Mühlenviertel Gaststätte Mühlenbräu im originalgetreu restaurierten Gerberhaus mit Trockengalerie im Obergeschoss

Stauwerk zum Abzweig des Mühlengrabens (rechts) am Alten Feld unterhalb des Eichholzes

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