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PETITE MAMAN – ALS WIR KINDER WAREN
AB 17. MÄRZ PETITE MAMAN –ALS WIR KINDER WAREN
›PETITE MAMANS‹ | DRAMA | FRANKREICH 2021
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verschmelzen, als ein Mädchen Freundschaft mit einer Gleichaltrigen schließt, die sich als ihre Mutter entpuppt. Komplexer, vielschichtiger Film, der geschickt mit Fantasy- und Mystery-Elementen kokettiert.
Nach dem Tod ihrer Großmutter hilft die achtjährige Nelly (Joséphine Sanz) ihren Eltern (Nina Meurisse, Stéphane Varupenne) beim Aufräumen eines alten Hauses. Es handelt sich um jenes Haus, in dem ihre Mutter Marion einst ihre Kindheit verbracht hat. Entsprechend sind für Marion das Haus und die Umgebung von (nicht immer nur guten) Erinnerungen geprägt. Nelly hingegen genießt es, mehr über die Vergangenheit herauszufinden und die Geschichten, die Marion im nahen Wald und im Baumhaus erlebt hat. Als ihre von Depressionen geplagte Mutter eines Tages plötzlich abreist, lernt Nelly im Wald ein gleichaltriges Mädchen kennen. In den folgenden Tagen verbringen Nelly und das Mädchen viel Zeit miteinander und werden Freundinnen. Der Name des Mädchens: Marion. Bald wird klar, dass Nelly durch eine Zeitschleife 25 Jahre in die Vergangenheit gereist ist. Nicht einmal 75 Minuten lang ist das neueste Werk der Französin Céline Sciamma. Dennoch gelingt „Petite Maman“ trotz der kurzen Laufzeit eine umfassende, komplexe Betrachtung der Themenfelder Verlust, Annäherung, Kindheit und elterliche Liebe. Dabei geht es der 43-jährigen Regisseurin trotz der immer wieder aufflammenden, subtilen Mystery- und Spuk-Elemente nie um plakative Twists oder unerwartete Wendungen. Ein Faible für surreale Stoffe und das Phantastische setzt „Petite Maman“ allerdings schon voraus und man sollte über den Willen verfügen, sich auf dieses manchmal etwas irritierende, stets herausfordernde filmische Experiment einzulassen. Doch die Aufmerksamkeit und das Interesse des Betrachters werden belohnt. Sie eröffnen neue Perspektiven auf die Verbindung von Eltern und ihren Kindern und erlauben frische Sichtweisen auf mitunter schwer zu verstehende, elterliche Verhaltensweisen. So versteht Nelly erst durch das Kennenlernen ihrer gleichaltrigen Mutter, wieso diese später, als erwachsene Frau, zu Depressionen neigt und zu Nelly ein doch eher distanziertes Verhältnis aufgebaut hat.
PROGRAMMKINO.DE / BJÖRN SCHNEIDER
REGIE & BUCH Céline Sciamma DARSTELLER Joséphine Sanz, Gabrielle Sanz, Nina Meurisse, Stéphane Varupenne, Margot Abascal LAUFZEIT 72 Min.
MEMENTO PRODUCTION PRÄSENTIERT
EIN FILM VON OSCAR ®-PREISTRÄGER ASGHAR FARHADI
„Farhadis bester Film seit ‚Nader und Simin – Eine Trennung‘.“
