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PETZL » Neue Lösungen aus dem Bereich PSAgA

Vollen Einsatz zeigten Industriekletterin Ronja Brinkmann (li) und ihre Kollegen. Unter anderem stellten sie die neue Umlenkrolle »Twin Release« mit Rücklaufsperre vor, die lösbar ist und speziell für das Einrichten von 4:1-Flaschenzugsystemen bei Arbeiten mit eingeschränkten Platzverhältnissen und technischen Rettungssituationen gedacht ist.

Kurz und knapp

Auf der A+A 2021 stellte Petzl unter anderem neu konzipierte Seilenrollen, Seilbahnläufer, Umlenkrollen sowie einen praktischen Seilsack und Rettungsdreiecke vor. Gezeigt hat der Hersteller außerdem in einer Action-Area, wie sich die neuen Lösungen im Einsatz beweisen.

Petzl mit einer ganzen Wagenladung an Neuheiten

[ PETZL ] Wer tagtäglich in großen Höhen arbeitet, weiß, dass es kaum einen schöneren und gleichzeitig gefährlicheren Job geben könnte. Sowohl auf Baustellen als auch in der Industrie muss klar sein, dass zu jeder Zeit höchste Konzentration gefragt ist. Aber ein »Höhenprofi« kann über noch so viel Einsatzerfahrung und Respekt vor der Gefahr verfügen – wenn das verwendete Equipment streikt, wird es schnell brenzlich. Als langjähriger Experte für PSAgA ist Petzl einer der großen Vordenker und hat zur A+A 2021 ein umfangreiches Sortiment an Neuheiten präsentiert. Den Fokus legte Petzl diesmal auf die Rettung. Die Redaktion der bauSICHERHEIT hat sich mit dem Hersteller in Düsseldorf getroffen und sich die wichtigsten Neuentwicklungen zeigen und vorführen lassen.

Von Dan Windhorst

In erster Linie hat das französischstämmige Unternehmen das eigene Seilrollen-Sortiment um die Modelle »Spin S1« und »Spin S1 Open«, den »ReeveSeilbahnläufer« – eine Kombination aus zwei Seilrollen und einer Riggingplatte – sowie die »Twin Release«-Umlenkrolle mit Rücklaufsperre für das Einrichten von 4:1-Flaschenzugsystemen erweitert. Gleichwohl hat Petzl sich den Rettungsdreiecken gewidmet und diese von Grund auf neu gestaltet. Jene Anwender, die zu ihrer Sicherheit im Arbeitsalltag auf Seile angewiesen sind, konnten am Stand von Petzl wiederum den Seilschutz »Protec«, »Protec Plus« und »Roller Coaster« unter die Lupe nehmen.

Neue Seilrollen

Die »Spin S1«-Umlenkrolle lässt sich öffnen, auch wenn sie am Anschlagpunkt befestigt ist, und erleichtert laut Petzl das Einrichten von Flaschenzugsystemen, Hilfsseilbahnen und Umlenksystemen. Sie ist nach Angaben des Herstellers kompakt und ermöglicht, Volumen und Gewicht zu reduzieren – insbesondere bei technischen Rettungseinsätzen. Die Laufrolle mit gekapseltem Kugellager soll zudem einen ausgezeichneten Wirkungsgrad aufweisen. Das Handling wird durch einen Wirbel erleichtert, der das Ausrichten der Umlenkrolle unter Last sowie ein direktes Einhängen von Karabinern, Seilen oder Schlingen ermöglicht.

Bei der ebenfalls vorgestellten »Spin S1 Open«Umlenkrolle handelt es sich um eine Lösung, die über einen aufschraubbaren Wirbel verfügt und die Kompatibilität der Umlenkrolle mit einer Vielzahl von Produkten bietet – etwa einem Dreibein, einem »Reeve«-Seilbahnläufer oder der »Paw«-Riggingplatte. Das System ist nach CE EN 12278 zertifiziert.

Technische Rettung

Der »Reeve«-Seilbahnläufer hingegen ist eine Kombination aus zwei Seilrollen und einer Riggingplatte. Er ist eine integrierte Lösung und soll das Einrichten von Rettungssystemen an Seilbahnen erleichtern. Das kompakte Format des Seilbahnläufers begrenzt laut Petzl die Anzahl der verwendeten Verbindungselemente und die Höhe des Systems. Die zwei großen

Mit seiner neuen Umlenkrolle »Twin Release« mit Rücklaufsperre hat Petzl ein Produkt vorgestellt, das lösbar ist und speziell für das Einrichten von 4:1-Flaschenzugsystemen bei Arbeiten mit eingeschränkten Platzverhältnissen und technischen Rettungssituationen konzipiert wurde.

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Von der Rahmen- zur Stielvariante: Seit 1998 hat PERI UP dafür gesorgt, dass Sie und Ihr Team durch den systemintegrierten Seitenschutz auf der sicheren Seite arbeiten können. PERI UP: Doppelt sichert besser.

Praktischer Seilsack: Die »Buckets« in den Varianten »15«, »30« und »45« bieten Platz für bis zu 45 m, 110 m und 185 m Seil und sind selbst im leeren Zustand standfest.

PETZL

Praktisches Rettungsdreieck für Rettungseinsätze

Zu den Highlights in Düsseldorf zählte aber auch das sogenannte »Thales«-Rettungsdreieck mit integrierter Rettungsweste. Es ist für Rettungseinsätze, Evakuierungen an Luftseilbahnen und Helikopterrettungen bestimmt. Die Weste ermöglicht, die zu rettende Person im Notfall schnell abzusichern und anschließend mithilfe des Dreiecks zu evakuieren. Aufgrund der drei Klettverschlüsse lässt sich die Weste schnell zum Dreieck umfunktionieren. Die ergonomische Form der Sitzfläche sowie die Schulterträger bieten höheren Komfort beim Hängen als ein herkömmliches Rettungsdreieck. Die unterschiedlichen Farben der Sitzfläche und des Rückens sowie die unterschiedlichen Riemen und das Verschlusssystem erleichtern das Anlegen an der zu rettenden Person. Das »Pitagor«-Rettungsdreieck wiederum ist für Rettungseinsätze und Evakuierungen an Luftseilbahnen bestimmt: Die ergonomische Form der Sitzfläche sowie die Schulterträger bieten höheren Komfort beim Hängen als ein herkömmliches Rettungsdreieck. Die unterschiedlichen Farben der Sitzfläche und des Rückens sowie das Verschlusssystem erleichtern laut Petzl das Anlegen an der zu rettenden Person.

Flexibler Seilschutz für den Profi-Einsatz

Laufrollen mit gekapseltem Kugellager bieten einen laut Hersteller »ausgezeichneten Wirkungsgrad bei der Fortbewegung«. Die zahlreichen Verbindungsösen sind zum direkten Durchführen von Seilen und Schlingen und Befestigen von Karabinern geeignet und ermöglichen eine bessere Organisation.

Neue Umlenkrolle »Twin Release«

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Mit seiner neuen Umlenkrolle »Twin Release« mit Rücklaufsperre hat Petzl außerdem ein Produkt vorgestellt, das lösbar ist und speziell für das Einrichten von 4:1-Flaschenzugsystemen bei Arbeiten mit eingeschränkten Platzverhältnissen und technischen Rettungssituationen konzipiert wurde. Der Klemmnocken kann aufgrund des ergonomisch geformten Hebels gelöst werden. Die in das bewegliche Seitenteil integrierte Bremse und die mit Abschrägungen versehene Hauptlaufrolle mit nur einer Laufrichtung erhöhen die Bremsreibung für eine bessere Kontrolle beim Ablassen schwerer Lasten. Die zwei Laufrollen ermöglichen laut Hersteller einen guten Wirkungsgrad beim Die »Spin S1«-Umlenkrolle lässt sich Heben von Lasten. Die maxima- öffnen, auch wenn sie am Anschlagle Gebrauchslast liegt beim »Twin punkt befestigt ist, und erleichtert das Einrichten von FlaschenRelease« bei 280 kg – das eigene zugsystemen, Hilfsseilbahnen Gewicht beträgt ca. 800 g. und Umlenksystemen.

Präsentiert wurde der bauSICHERHEIT überdies auch der flexible »Protec«-Seilschutz. Dieser schützt Fixseile bei Höhenarbeiten oder Rettungssituationen vor Abrieb. Er ist Angaben des Herstellers zufolge einfach zu installieren, langlebig und für den regelmäßigen bis intensiven Gebrauch konzipiert. Der vielseitige »Protec« soll für alle Durchmesser von Seilen für den professionellen Einsatz sowie für Anschlagmittel geeignet sein. Das Gewicht liegt bei rund 130 g. Einen flexiblen und zudem robusten Seilschutz für Fixseile soll außerdem »Protec Plus« bieten: Der Seilschutz aus Aramidfaser schützt Fixseile bei Höhenarbeiten oder Rettungssituationen vor Abrieb, auch auf besonders abrasiven und warmen Oberflächen. Der ebenfalls einfach zu installierende und vielseitig einsetzbare »Protec Plus«Seilschutz ist für alle Durchmesser von Seilen für den professionellen Einsatz sowie für Anschlagmittel geeignet. Mit dabei war auch ein reversibler Seilschutz mit Rollen für mobile Seile – der Seilschutz »Roller Coaster«. Er schützt bewegliche Seile vor Abrieb. Durch zwei unterschiedlich geformte Seiten ist der Seilschutz beidseitig verwendbar. Er passt sich sowohl ebenen wie verwinkelten Flächen an. Die zahlreichen Verbindungsösen ermöglichen die Verwendung mit unterschiedli-

chen Befestigungssystemen. Es ist möglich, mehrere Module zu verbinden, um sich den unterschiedlichen Einsatzbedingungen anzupassen.

Der Seilsack »Bucket« in verschiedenen Ausführungen

Der einfache, robuste »Bucket 15«-Seilsack erhielt ebenfalls Aufmerksamkeit: Dieser ermöglicht, bis zu 45 m Seil mit einem Durchmesser von 11 mm zu verstauen. Er ist standfest und behält seine Form, selbst wenn er leer ist, um den Zugriff auf den Innenbereich zu erleichtern. Er verfügt über ein Außenfach zum Verstauen persönlicher Wertsachen und ein personalisierbares ID-Feld zum schnellen Identifizieren des Inhalts. Die Konstruktion aus TPU-Plane ist für den regelmäßigen bis intensiven Gebrauch geeignet. Der Seilsack ist in drei Farben verfügbar: Gelb, Rot und Schwarz.

Für ein mittleres Volumen steht wiederum der »Bucket 30«-Seilsack zur Stelle: Er bietet Platz für bis zu 110 m Seil und ist ebenfalls besonders standfest. Er verfügt zusätzlich über gepolsterte Schulterriemen für komfortables Tragen und ist ebenfalls in mehreren Farben erhältlich. Großes Volumen stellt hingegen die »45er« Version des »Bucket« zur Verfügung: Er kann bis zu 185 m Seil unterbringen. DC

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Der »Reeve«-Seilbahnläufer ist eine Kombination aus zwei Seilrollen und einer Riggingplatte. Er ist eine integrierte Lösung und soll das Einrichten von Rettungssystemen an Seilbahnen erleichtern.

Als französischer Hersteller von Ausrüstung zur Höhenrettung und das Arbeiten in großen Höhen sowie der Produktion von Bergsportausrüstung und Stirnlampen, die in einer Vielzahl an Anwendungsbereichen weltweit bekannt sind, hat sich Petzl seit 1975 einen Namen gemacht. Gerade im Bereich der Persönlichen Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA) zeigt sich das Unternehmen als Entwickler mit Pioniergeist. Gegründet wurde Petzl durch Fernand Petzl, nachdem bereits 1968 erste Produkte unter dem Namen des Firmengründers vermarktet wurden. Ursprünglich auf Material für Höhlenexpeditionen spezialisiert, stellt das Unternehmen mittlerweile auch eine Reihe anderer Ausrüstungsgegenstände her, die mitunter auch in der Industrie sowie innerhalb der Baubranche Anwendung finden. Bekannt wurde Petzl überdies gerade im Bergsportbreich – etwa durch seine Stirnlampen sowie durch die Entwicklung professioneller Sicherungsgeräte wie dem »Grigri« oder dem Rettungsgerät »I´DS«. Der Unternehmenssitz befindet sich in dem Ort Crolles nahe der Stadt Grenoble, im Südosten Frankreichs.

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