Nr 6 1932

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auf der anderen Schweizer und er-igliscl-ie Abfahrts- und schon Slalomsl>ezialisten(i la Amstutz). Bei den ersten ~tudentenwettkämpfenin St. Mortiz w:ireri Lang- und Sprunglauf stark vernachlässigt worden - doch ein Jahr später war diese Einseitigkeit bereits überwunden und alle vier skisportlicl-ien Disziplinen standen auf Gleichberechtigung friedlich nebeneinander. I>em akademischen Skisport darf man also getrost dafür danken, dass er in dieser Hinsicht den Weg gewiesen hat. Die Entwicklung in Deutschland nahm ihren Fortgang. Es kam unter 1)rof. Gruber der gross angelegte Abfahrtslauf vom Höllentorkopf bei Garii~ischüber eine Höhendifferenz von weit mehr als 1000 Meter - 330 Teilnehmer - ein Versuch, der in seiner Grundidee mir absolut als richtig erscheint. Es kam der berüchtigte Abfal-irtslauf vom Wallberg (verantwortlich Dr. Roesen und Wörner), der ein Stich ins Wespennest war. Hoch schlugen die Wogei-i der Empörung und was war daran? Bisher wurde jede Strecke eines solchen Geländelaufes fast ausschliesslich über Hartsclinee oder in der mehr oder weniger breiten Spur geführt. Eine Benutzung des schmalen Loipeski liess sich also bevorzugen. Ui-id nun hatten Roesen und Wörner die Fahnen in breite, offene, tiefe Weichschnee-Steilhänge, die unmöglich abzubügeln waren, gesteckt. Und dies, um unseren Läufern zu beweisen : Das, was Ihr bisher tatet, ist kein SKIFAHREN ! 1) - Jetzt, wo Jahre in stetiger Entwicklung vergangen sind, kai-in man ruhig sagen : Jene Lehre fiel doch auf fruchtbaren Boden. Dei-iri jetzt setzte sich auch langsam bei uns die richtige Beurteilung der Idee - wenigstens vorerst bei einigen wenigen Aktiven durch. Hierzu der Einfluss der Schweiz mit England (Slalom !) und das Vorbild der österreichischen Studenten. Es dämmerte - es kam der Slalom, über den bisher in Deutschland ganz unklare Ansichten geherrscht hatten. Der Bayrische Skiverband kann erstmals (1928) an der Bodeiischneid einen Verba~~dsslalomlauf ansetzen. Die unwahrscheinlicl-i hohe Beteiligung von mehr als 100 Läufern bewies zur Genüge das Interesse der Aktiven. Einzuscl~altei-iist jetzt : Anders dagegen die Einstellung gewisser Offzieller. Man wagte eben einfach am grünen Tisch nicht, der norwegischen Tradition etwas hinzuzufügen. In jene Zeit, wo man also schon überall wollte - aber nicht so recht und offiziell konnte (wo man aber trotzdem schon ein gut Stück weiter war, denn inzwiscl-ien hatte der St. Moritzer-Skikongress die Durchführung eines zusammengesetzten Abfahrts- und Slalomlaufes nach englischem Muster empfohlen zur probeweisen Durchführung) fällt die Stiftung des Arlberg-Kandaharbechers durch Arnold Lunn. Der erste Kandahar 1928 verlief ohne nennenswerte deutsche Beteiligung. (Schedler, Obersdorf, liegt allerdings bereits im 8. Rang !) Erst im drauffolgenden Jahr I929 konnte ein grösseres T r ü ~ p l e i nBayern am Arlberg ihr Auftreten melden. Durchschlagend .gleich der Erfolg, denn Kar1 Neuner, Partenkircl-ien, gewinnt die wertvolle Trophäe. Derselbe Kar1 Neuner, der bisher nichts anderes wie


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