Vista 2 / März 2013

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Nr. 2 / März 2013 CHF 5.50

Spitalclowns

Einsatz für ein Kinderlächeln

Bärlauch

Delikater, gesunder Frühlingsbote

Chrut und Rüebli Moderne Ernährung unter der Lupe


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EDITORIAL Liebe Leserin, lieber Leser Laut dem neuen Schweizerischen Ernährungsbericht, den Bundesrat Alain Berset Ende Januar vorstellte, kennen Herr und Frau Schweizer zwar die wichtigsten Empfehlungen zur Ernährung, setzen sie aber nur ungenügend um. Ihnen ist zu wenig bewusst, wie wichtig eine ausgewogene Ernährung für die Gesundheit und das Wohlbefinden ist. Pünktlich auf den Frühlingsbeginn, wenn alles zu spriessen und zu grünen anfängt, haben wir für Sie unsere Ernährung genauer unter die Lupe ­genommen. Welche Bestandteile gehören zu einer ausgewogenen Ernährung? Weshalb sind Kalorien nicht nur böse, sondern auch wertvoll? Was bedeutet gentechnisch verändert? Und wann ist  Essen schön? Lesen Sie auf den Seiten 14 bis 39 alles rund ums Thema Essen. Genauso wichtig wie ausgewogen essen ist auch das Drumherum. «Wer Gemüse rüstet, lebt sinnvoll», hat mal ein kluger Mensch gesagt. Also: Lassen Sie sich von unseren Rezepten inspirieren, kaufen Sie wieder mal frisch auf dem Samstagsmarkt ein und halten einen Schwatz mit dem Marktfahrer, spüren Sie, wie einfach das Rüsten mit dem Sparschäler von der Hand geht und nehmen Sie sich Zeit, um das selber zubereitete ­Essen mit Freunden oder mit der Familie zu genies­sen.

14 INHALTSVERZEICHNIS

Nr. 2 / März 2013

Dossier Special

Ernährung von A – Z

Leserstimmen zum Dossierthema

14 Nachgefragt

15 – 39 Chrut und Rüebli

Moderne Ernährung unter der Lupe

Gesundheit aktuell 4 – 5 Winterschlaf ade

Tipps gegen Frühjahrsmüdigkeit

44 – 45 Kleiner Unterschied Was ein Y-Chromosom ausmacht 48 – 50 Basisch essen

Säuren und Basen im Gleichgewicht

Ä Guete wünscht Ihnen Daniel M. Späni Verleger

Gesundheitspolitik 40 – 42 Bitte mehr Tempo!

Therapien gegen seltene Krankheiten

Heilpflanzen 8 – 9 Bärlauch

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Delikater, gesunder Frühlingsbote


Badewannen-

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40 Vista Life 54 – 55 Liebe, Leben, Laster Frauen sind anders, Männer sowieso

Lifte Das Original vom

WANNENLIFT-SPEZIALISTEN

So einfach kann es sein, in die Wanne hinein und heraus zu kommen! • Mietkauf

möglich

zinslos

• Auch

mit Akkubetrieb

Vista Life Porträt 12 – 13 Spitalclowns

Einsatz für ein Kinderlächeln

• Schnelle

und saubere Installation

• Alle

Rundum gesund

43 Ginkgo biloba

Extrakte beugen Arteriosklerose vor

Funktionsteile aus Edelstahl

Endlich wieder In jedem Vista

51 Kreuzworträtsel

52 – 53 Marktinfos 56 – 57 Gesundheits-News

57 Impressum / Vorschau

58 – 59 gesundgekauft

Freude beim Baden! Prospekte anfordern

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Nr. 2 / März 2013

Gesundheit aktuell

Mehr als die Hälfte aller Menschen leidet im Frühling unter ständiger Müdigkeit – trotz ausreichendem Schlaf. Schuld daran sind die Hormone. Sonne, frische Luft, Sport und vitaminreiche Ernährung schaffen Abhilfe. Nadja Belviso

Winterschlaf ade Während die Blumen zu spriessen be­ ginnen, die Vögel zwitschern und zarte Blätter sich hellgrün nach der Sonne strecken, schlummern die eigenen Le­ bensgeister beharrlich weiter. «Ich bin müde», ist im Frühling die wohl meist­ gehörte Klage. Auch wenn die genauen Ursachen für das jährlich wiederkeh­ rende grosse Gähnen nicht endgültig geklärt sind, ist sich die Fachwelt einig, dass die länger werdenden Tage zwi­ schen Mitte März und Mitte April eine hormonelle Umstellung hervorrufen, die den Körper belastet. Während die einen davon kaum etwas spüren, leiden andere nicht nur an Mat­ tigkeit, sondern auch an Kopfschmerzen, Kreislaufschwäche und Schwindel. Wer deswegen nicht in der Lage ist, an der allgemeinen Aufbruchstimmung teil­ zuhaben, hat Möglichkeiten, etwas ge­ gen die Auswirkungen der Hormonum­ stellungen zu tun: Tageslicht und frische Luft tanken, Sport treiben, Vitamin- und Mineralstoffzufuhr erhöhen. Langsamer Start Der regelmässige Griff in die Obstschale und ein volles Gemüsefach sind schon die halbe Miete. Das monatelange Stu­ benhocken zu beenden, braucht schon mehr Überwindung, lässt sich aber mit ein paar Kniffen erleichtern. Am wichtigsten: langsam anfangen. Wer gleich ehrgeizige Trainingspläne entwirft, wird möglicherweise beim ersten Puls­ 4

Bild: © Mammut Vision, Fotolia.com

Tipps gegen Frühjahrsmüdigkeit

anstieg eine übermächtige Sehnsucht nach dem Sofa verspüren und bald zur Überzeugung gelangen, dass Sport Mord ist. Dabei könnte das Wecken der Le­ bensgeister mit einem buchstäblich ge­ nussvollen Lustwandeln verbunden sein. Spazieren Sie. Beginnen Sie mit Ihrem persönlichen Wohlfühltempo. Recken Sie die Nasenspitze in die Luft: Wonach riecht der Frühling? Schauen Sie sich um: Welche Farben hat er? Und lassen Sie sich von der Sonne im Gesicht kitzeln. Das kurbelt die Bildung von Serotonin an, was Ihre Laune zusätzlich hebt.

Frieren vermeiden Es spricht nichts dagegen, auch anstren­ gendere Sportarten zu betreiben, so­ bald der Kreislauf wieder in Schwung ist. Ob joggen, Rad fahren, inlineskaten oder reiten: Sämtliche Outdoor-Sportar­ ten ­eigenen sich im Kampf gegen die Frühjahrsmüdigkeit. Allerdings sollte man bedenken, dass sich der Körper während der letzten Monate an weiche ­Sofas, warme Vollbäder und trockene Hei­ zungsluft gewöhnt hat. Im Frühling schwanken die Temperaturen extrem. Das belastet den Körper zusätzlich.


Um Verletzungen vorzubeugen, ist es wichtig, die Trainingseinheit langsam zu beginnen: Rennen Sie erst nach ein paar Hundert Metern los, wählen Sie eine Ve­ lostrecke, die mit einer Geraden beginnt, skaten Sie anfangs in gemächlichem Tempo oder gönnen Sie sich und ihrem Pferd eine Aufwärmphase im Schritt. Auch Kleidung im Zwiebelprinzip hilft, Verletzungen und Erkältungen zu vermei­ den. Mehrere Kleiderschichten sind nicht nur praktisch, um sich bei verstärktem Schweissfluss ausziehen zu können, son­ dern auch wichtig für den Nachhause­ weg. Warten Sie mit dem Wiederan­ kleiden nicht bis Sie frieren. Ideal ist Funktionskleidung, die die Haut trocken hält und vor Wind schützt. Alternative Frühjahrskur Wenn Sie es nicht schaffen, sich von den Sonnenstrahlen verführen zu lassen,

machen Sie sich keine Vorwürfe. Jeder Schweinehund ist anders. Der eine hat die Grösse eines Chihuahuas, der an­ dere gleicht einem Wolf, der nicht im Traum daran denkt, sich dressieren zu lassen. Es gibt auch einen anderen Weg, dem Körper auf dem Weg in den Som­ mer zu helfen: die Frühjahrskur. Wäh­ rend man im Winter zu kohlenhydratund fettreicher Ernährung neigt, braucht der Körper während der hormonellen Umstellung mehr Vitamine und Prote­ ine als üblich. Frühjahrskuren fallen je nach Ausrich­ tung unterschiedlich aus. Manche set­ zen auf das Vermeiden säurebildender Nahrungsmittel, Getränke und Genuss­ mittel, andere konzentrieren sich darauf, den Anteil an Rohkost im Speiseplan möglichst hoch zu halten (siehe Dossier «Ernährung von A – Z» ab Seite 14). Ge­ meinsam ist allen, dass sie auf Entschla­

ckung und Entgiftung abzielen. Sie re­ gen den Blutkreislauf an, senken zu hohen Blutdruck und lassen nebenbei die Winterpfunde purzeln. Diese positiven Effekte lassen sich zu­ sätzlich durch Entspannungstechniken, Sauna­gänge und Wechselduschen sowie die Einnahme von Vitamin- und Mineral­ stoff­präparaten unterstützen. Die Schüss­ ler-Salze Nummer 2, 5 und 7 bilden die sogenannte Energieschaukel, die ein Zuviel oder ein Zuwenig an Energie in die ­richtigen Bahnen lenkt. Heiltees mit Bestandteilen wie Brennnesselkraut oder Birkenblättern wirken entwässernd und regen die Entgiftung über die Nie­ ren an, Löwenzahnwurzel, Artischocken­ blatt oder Tausendgüldenkraut regen Leber und Galle an und unterstützen ebenfalls die Entgiftung. Wichtig: Lassen Sie sich für Ihre Frühjahrskur von einer Fachperson beraten.

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Allgäu informiert

Mit Genuss Kilos abnehmen? Bewegung in einer der schönsten Regionen Bayerns? Natürliche Heilmittel wie Moor sind absolut im Trend! Erfahren Sie mehr über die Kurorte im Allgäu – spezialisierte Gastgeber sorgen sich um Ihr Wohlbefinden in Ihren Ferien.

Ferienziel Allgäu Erholung mit Weitblick

Erholung mit Weitblick Wellnesskompetenz mit langer Tradition: Als Wohlfühl- und Gesundheitsregion nimmt das Allgäu eine herausragende Stellung ein. Wo der Bad Wörishofener Pfarrer Sebastian Kneipp vor 150 Jahren die Grundlagen für ein ganzheitliches Gesundheitsverständnis legte, bilden heute hoch prädikatisierte Kurorte und Heilbäder sowie zertifizierte Luxushotels, Thermen und Alpenwellnesshöfe die Basis für 6

ein Spitzenangebot im Bereich Wellness und Gesundheit. Egal, ob Streicheleinheiten für Körper, Geist und Seele oder hochwirksame Therapien zur Prävention und Rehabilitation – das Allgäu ist ein Kompetenzzentrum von europäischem Rang. Gesundheitsgipfel Allgäu Das Thema Gesundheit und der Wunsch, «sich was Gutes zu tun», ist mittlerweile fest in den Ferien- und Freizeitaktivitä-

ten der Schweizer verankert. Um langjährige Traditionen und Erfahrungen im Gesundheitstourismus zu bündeln und den Gästen ein vielseitiges Angebot zu liefern, startet das Allgäu mit dem Gesundheitsgipfel Allgäu. Mit zwei Angeboten wendet sich die südbayerische Region an den genuss- und gesundheitsorientierten Gast. Die «Allgäuer Alpenwellness» umfasst Verwöhnprogramme mit regionalen Produkten im


Spa und in der Küche sowie sanfte Bewegung in idyllischen Landschaften. Wer für sein Wohlbefinden noch einen Schritt weitergehen möchte, der findet unter «Allgäuer Wohlfühltherapie» Urlaub mit ärztlicher Betreuung und fachmännischer Anleitung. Beide Angebote stellen altbewährte, heimische Heilmethoden mit der Kraft der alpinen ­Natur in den Mittelpunkt. Das gesamte Angebot wird regelmässig und unabhängig auf seine Qualität überprüft. Genuss und Ernährung gehören zusammen Wohlfühlen beginnt beim Essen, denn Essen macht einen grossen Teil unserer Urlaubsfreuden aus. Nur wer ohne schlechtes Gewissen und ständiges Nachdenken zugreifen kann, geniesst aus vollen Zügen. Deshalb setzen die ausgewählten Hotels der Allgäuer Wohlfühltherapie auf eine ausgewogene Ernährung, auf gesunde Buffets, die schmecken und natürlich auf die besten Produkte der Heimat. Hochwertige Lebensmittel kommen in diversen Ernährungsprogrammen zum Einsatz. Viele Allgäuer Hoteliers gehen noch weiter und bieten eigene Ernährungsprogramme an. Selbst Allergiker können unbeschwert geniessen In Scheidegg bietet sich dem Urlauber ein besonderer Service. Zöliakie-Betroffene können hier einen unbeschwerten Urlaub im sonnenreichsten Ort Deutschlands verbringen und von Deutschlands umfangreichstem Glutenfrei-Angebot bei Beherbergungsbetrieben, Gastronomie, Einzelhandel und Supermärkten profitieren. Im Detail sind alle diese bestens vernetzten Angebote zu finden unter www.glutenfrei-scheidegg.info. Einzigartig in Deutschland ist das SchrothHeilbad Oberstaufen, wo das ganzheitliche Naturheilverfahren nach Johann Schroth angewendet wird. Die spezielle, reinigende Ernährung wird von feuchtwarmen Packungen und dem Wechsel von Trink- und Trockentagen unterstützt. So wird der Körper auf natürliche Art und Weise entgiftet – ärzt­liche Aufsicht

sorgt hier für Sicherheit. Alle Infos zur Schrothkur unter www.oberstaufen.de. Internationale Bedeutung besitzt die Kneippkur: Sebastian Kneipps Lehre für eine gesunde Lebensweise mit innerer Ausgeglichenheit, ausgewogener Ernährung, der Heilkraft von Wasser und Kräutern sowie körperlicher Bewegung in frischer, reiner Luft entspricht dem Ideal moderner Wellnessphilosophien. Via www.bad-woerishofen.de lässt sich die Original Kneipp-Kur authentisch erfahren. Reine Luft zum Atmen Bad Hindelang ist der allergikerfreundlichste Urlaubsort Deutschlands. Zum ­einen ist die Luft des heilklimatischen Kurortes dank der Höhenlage arm an Pollen- und Schimmelpilzsporen sowie teilweise ganz frei von Hausstaubmilben. Zum anderen wurden 80 Betriebe aus Tourismus und Einzelhandel von der Europäischen Stiftung für Allergieforschung (ECARF) der Charité-Universitätsmedizin (Berlin) mit dem blauen Qualitätssiegel für Allergikerfreundlichkeit ausgezeichnet. Die Betriebe sind allergikerfreundlich ausgestattet und stellen sich kulinarisch auf diese Gäste ein. Alle Partner sind zu finden auf www.bad-hindelang.de. Vitalkuren – Moor und gesunde Bewegung Seit Jahrhunderten wird der Torf aus Allgäuer Moorgebieten als naturgegebenes Heilmittel eingesetzt. Derzeit erlebt das Bad in Naturmoor besonders im traditionsreichen Kurort Bad Wurzach eine ­Renaissance. Warme Mooranwendungen wirken durchblutungsfördernd, muskel­ entspannend und schmerzlindernd. Besonders degenerative Ge­­lenk-Erkrankun­ gen und Wirbelsäulen­beschwerden werden mit Moor erfolgreich behandelt. Aber nicht nur die klassischen passiven Anwendungen spielen in der modernen Therapie eine grosse Rolle sondern auch die regelmäs­sige Bewegung. Das therapeutische Ziel ist die nachhaltige Steigerung der gesamten Leistungs- und Belastungsfähigkeit. Weitere Informationen finden Sie unter www.bad-wurzach.de.

Allgäu – Wohlfühlferien mit Gesundheitsplus Wer sich ausreichend bewegt hat Hunger und darf auch herzhaft zugreifen. Egal, ob auf sanften Hügeln oder in herrlichen Höhen, wandernd oder radelnd: Das Vitalmenü der Gastgeber rundet jeden erlebnisreichen Tag perfekt ab. Das Allgäu ist ideal für Ernährungsumstellungen, Abnehmtage oder Vitalkuren in wunderschöner alpiner Landschaft. Die Gastgeber der familiengeführten Hotels kümmern sich persönlich um das Wohlbefinden der Gäste und das Team aus Ärzten und Therapeuten unterstützt Sie bei allen Themen rund um die Gesundheit. Die Gäste können in einem absoluten Wohlfühlambiente etwas ­Gutes für ihre Gesundheit tun. www.gesundheitsgipfel-allgaeu.de Passende Wohl­fühlangebote im Allgäu finden Sie auf Seite 34.

Tipp Küche mit Charakter Die Bandbreite der Kulinarik im Allgäu ist gross und reicht von Häusern mit regionaler und Bio-Küche bis zu Restaurants mit Michelin-Sternen. Unsere Tipps: • Restaurant «Silberdistel» im Sonnenalp Resort in Ofterschwang. www.sonnenalp.de • Gourmet-Restaurant EdelWeiss der HUBERTUS Alpin Lodge & Spa in Balderschwang. www.hotel-hubertus.de • In den Allgäuer Wohlfühltherapie Hotels werden zudem Ernährungsvorträge und individuelle Ernährungsberatungen ange­ boten. www.gesundheit-allgaeu.de • Den Geschmack der Berge unverfälscht genies­sen – dafür stehen 40 Berghütten, die sich unter dem Gütesiegel Allgäuer Alpgenuss den regionalen Lebensmitteln verschrieben haben. www.alpgenuss.de

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Nr. 2 / März 2013

Heilpflanzen

In der Volksmedizin gilt der Bärlauch seit Langem als wertvolle Heilpflanze, die häufig bei Verdauungsstörungen eingesetzt wird. Doch das aromatische Frühlingskraut hat längst auch die Herzen der Feinschmecker erobert. Jürg Lendenmann

Bärlauch

Delikater, gesunder Frühlingsbote Kaum ist der Schnee geschmolzen, beginnt der Bärlauch mit unbändiger Kraft zu spriessen. Spätestens im März leuchten seine Blätter in sattem Grün in schattigen, feuchten Wäldern, Parks und Gärten. Die saftigen Bärlauchblätter ­waren der Überlieferung nach die erste Nahrung, mit der sich der Bär nach seinem Winterschlaf stärkte: So wurde das Seelentier der Germanen und Kelten, das Kraft und Fruchtbarkeit symbolisierte, zum Namensgeber für die Pflanze. Die alte Symbolik hat sich in Wörtern wie gebären und Gebärmutter erhalten. Der Bärlauch (Allium ursinum) trägt auch Namen wie Wildknoblauch, Zigeunerlauch, Hexenkraut und Rams. Er gehört wie die Zwiebel und der Knoblauch in die Familie der Lauchgewächse (Al­lia­ceae) und ist in ganz Europa und in ­Sibirien bis zur ostasiatischen Halbinsel Kamtschatka verbreitet. Dass sich oft ganze Teppiche von Bärlauchpflanzen finden, hat einen bestimmten Grund: Die Zwiebeln scheiden Phenolsäuren in den Boden aus, die die Samen anderer Pflanzen am Keimen hindern. Heilkräftiger Frühlingsbote Schon früh wurden in der Volksmedizin die vielfältigen Wirkungen der ausdauernden krautigen Pflanze geschätzt. Die Römer assen sie als Salat und nannten die Pflanze Herba salutaris (heilsames Kraut) wegen ihrer ausleitenden, magen- und blutreinigenden Wirkung. Die 8

Äbtissin und Mystikerin Hildegard von Bingen (1098 –1179) hob die «viriditas» der Bärlauchs hervor – die «Kraft, die ­alles wachsen, spriessen und grünen lässt». Auch Kräuterpfarrer Künzle rühmte den Bärlauch als «eine der stärksten und gewaltigsten Medizinen» und schrieb: «Wohl kein Kraut der Erde ist so wirksam zur Reinigung von Magen, Gedärmen und Blut wie der Bärenlauch.» Vielfältige Wirkungen Neben reichlich Vitamin C (150 mg /100 g), Mangan (320 mg) Magnesium (22 mg), und Eisen (3 mg) enthält die Pflanze zahl­reiche ätherische Öle, die antibakteriell, entzündungshemmend und lipidsenkend wirken. Als Arzneidroge werden sowohl die frische ganze Zwiebel als auch das frische Kraut verwendet. Die Zwiebeln werden, wie Knoblauch, kleingehackt oder als Presssaft bei Arteriosklerose und unterstützend bei Bluthochdruck eingenommen. Extrakte aus dem Kraut helfen bei Verdauungs­störungen und bei Arteriosklerose. In der Homöopathie werden mit Allium ursinum (HAB), gewonnen aus der ganzen, frischen, zur Blütezeit gesammelten Pflanze, Krankheitsbilder entsprechend dem homöopathischen Arzneimittelbild behandelt. Achtung: Verwechslungsgefahr Die zarten, lanzettförmigen Blätter wirken am stärksten, wenn sie gepflückt

werden, bevor die Pflanze ihre weissen, sternförmigen Blüten entfaltet. Doch aufgepasst: Die Blätter von Aronstab, Maiglöckchen und Herbstzeitlose, die alle giftige Inhaltsstoffe enthalten, sind denen des Bärlauchs sehr ähnlich. Kräuterpfarrer Künzle riet darum: «Kinder und ungeschickte Leute nicht aussenden, um Bärlauch zu sammeln.» Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal: Bärlauchblätter weisen ein typisch knoblauchartiges Aroma auf. Gepflückte Blätter sollen kühl, bei 2 bis 10 °C und bei hoher Luftfeuchtigkeit aufbewahrt und baldmöglichst verwendet werden. Beliebte Delikatesse Während der Bärlauch nach dem Mittelalter lange Zeit in Vergessenheit geriet, tauchte er in den 1970er-Jahren als trendiges Küchenkraut und Gewürz wieder auf und erfreute sich bald grosser Beliebtheit. 2003 wurden auf dem schweizerischen Gemüsemarkt rund 40 Tonnen angeboten. Gesammelt werden die Blätter fast ausschliesslich an Wildstandorten und zwischen Mitte März bis Ende April verkauft. Kulinarisch können sie vielseitig eingesetzt werden: in Wurstbrät, Salaten, Suppen, Saucen, Kräuterbutter, Brot, Nudeln, Brotaufstrichen, Quark, ­Joghurt und auch als Pesto. Die Zwiebeln eignen sich zum Einlegen mit anderen Kräutern und Schafskäsewürfeln in Olivenöl – eine mediterrane Delikatesse.


Vista-Rezept Bärlauchburger für 4 Personen • 400 g Bärlauchblätter,

ohne Stiele

• 1 Ei

• 200 g Quark , 3/4 Fet t oder geriebener Sbrinz • 40 g Ziegenfrischkäse • 5 EL Paniermehl • 2 – 3 EL Weissmehl • wenig Kräutermeersalz • wenig Pfeffer aus der • Olivenöl, zum Braten

Mühle

Zubereitung

eine Pfanne geben 1 Bärlauch tropfnass in nfallen lassen. und im Dampf zusamme d gut ausdrücken. In ein Sieb abgiessen un Bärlauch fein hacken. rühren. Bärlauch, 2 Ei, Quark und Käse ver eben, gut mischen, zug hl Me Paniermehl und ffer würzen. mit Kräutersalz und Pfe Bratpfanne erhitzen. 3 Ein wenig Öl in einer Glacéportionierer Bärlauchmasse mit einem tpfanne setzen, abstechen und in die Bra Burger bei mittlerer ein wenig flach drücken. Hitze beidseitig braten. Tipp

rtoffeln servieren.

Bärlauchburger mit Bratka

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Dolsan AG informiert

Es ist jedes Jahr das Gleiche; der Sommer steht vor der Tür aber die Bikinifigur ist noch lange nicht erreicht. Der natürliche Wirkstoff von BIOXET 90-60-90 aus dem Kirschenstielextrakt hilft dabei, dieses Ziel zu erreichen.

BIOXET 90-60-90 Der Sommer kann kommen Der Frühling ist da, und mit ihm kommen auch die im Winter angegessenen Kilos und die Orangenhaut besser zum Vorschein. Das ideale Sommergewicht ist noch in weiter Ferne und man hat keine Zeit, sich im Fitnessstudio abzustrampeln. Dabei will man sich doch einfach wohlfühlen in der eigenen Haut. Was tun? Gibt es ein Mittel zum Anwenden, das die Konturen verbessert, die Haut strafft und erst noch beim Fettabbau hilft?

Resultate aus klinischen Studien Wirksamkeit und Zuverlässigkeit vom Complex B18 in BIOXET 90-60-90 wurden in klinischen Studien der Dermatest-Labors in Deutschland getestet. Studienbeobachtung: • Bei 100% der Teilnehmerinnen eine Straffung der Haut • Bei 90% eine Cellulite-Minderung • Bei 70% eine Verringerung des Beinumfangs Die Wirkung der Produkte ist bereits nach dem ersten Monat sichtbar. Für gute Resultate wird empfohlen, die Produkte 3 Monate lang anzu­ wenden. www.bioxet-90-60-90.ch

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Erfolg klinisch nachgewiesen Vom Extrakt aus Kirschenstiel weiss man schon länger, dass er eine entschlackende Wirkung hat: Er entzieht Wasser und wird deshalb häufig in der Pflanzenheilkunde eingesetzt. Nun wurde diese einzigartige Wirkung in einem konzentrierten Gel getestet, ob das Gleiche bei der Haut gilt. Und tatsächlich; mit dem im BIOXET 90-60-90 enthaltenen Complex B18 konnte in klinischen Studien nachgewiesen werden, dass bei 100 Prozent aller Teilnehmerinnen, die Haut straffer wurde, bei 90 Prozent war eine Cellulite-Minderung deutlich zu sehen und bei sage und schreibe 70 Prozent wurde eine Verringerung des Beinumfangs beobachtet. Erste Resultate waren gar bereits nach nur einem Monat Anwendung zu sehen. Allerdings wird eine regelmäs­sige Anwendung über drei Monate empfohlen, um echte Erfolge zu erzielen. Also gerade rechtzeitig, bis der Sommer und mit ihm die Badesaison beginnt. Sichtbare Resultate Das BIOXET 90-60-90 Gel strafft aber nicht nur die Haut und verringert den Fettanteil im Körper, sondern stärkt auch die Elastinfasern und beugt der Entstehung von Cellulite vor. Das Gel sollte morgens und abends auf die Haut aufgetragen werden, damit sich die natürliche Wirkung voll entfalten kann. Neben dem Gelkonzentrat gibt es auch das BIOXET 90-60-90 Serumkonzent-


rat. Auch hier kommt der Kirschenstielextrakt zur Wirkung. Dank seiner hohen konzentrierten Formulierung reicht eine Anwendung einmal täglich, um sichtbare Resultate zu erzielen: Das Serum unterstützt die Bekämpfung von Cellulite, regeneriert und strafft die schlaffe Haut, verhindert die Einlagerung von Fett und trägt zur Fettverbrennung bei. Ausserdem hilft es, den Körper von Fett und Wassereinlagerungen zu befreien, es stärkt die Elastinfasern, seine antioxidative Wirkung erfrischt die Haut und sorgt für einen wohlgeformten Körper, in dem man sich rundum wohlfühlt. Kombinierte Anwendung Das Gel und das Serum von BIOXET 9060-90 können für raschere und noch markantere Erfolge auch kombiniert angewendet werden: Zuerst wird das Serum auf der Haut verteilt und dann das

Gel aufgetragen. Die Wirkung der Produkte wird durch die einmal tägliche Anwendung des Serums und die zweimal tägliche Anwendung des Gels noch weiter verstärkt. Neben dem Kirschenstielextrakt tragen noch andere natürliche Wirkstoffe zu diesen sichtbaren Erfolgen bei. So sind Luteolin, Kaffeesäure, Kirschenstiel und Ascorbinsäure für die Befreiung von Wassereinlagerungen verantwortlich. Apigenin und Rutin straffen die Haut und regen die Mikrozirkulation an, indem das Gel in die Haut einmassiert wird. Für den Fettabbau sorgen Ferula-, Kaffee- und Chlorogensäure. Die Resultate lassen sich sehen. Beide Produkte von BIOXET 90-60-90 – das Gel und das Serum – sind in Apotheken und Drogerien erhältlich. Fühlen Sie sich rundum wohl in Ihrer Haut – und der Sommer kann kommen.

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Nr. 2 / März 2013

Vista Life Porträt

Sie wirken weder medizinisch noch pflegerisch noch psychotherapeutisch – und tragen doch zum Wohlbefinden kleiner Patienten bei: die Spitalclowns. Johannes Zürrer erzählt von seinem ebenso belastenden wie bereichernden Beruf. Nadja Belviso

Spitalclowns

Einsatz für ein Kinderlächeln

Bilder: zVg

Patienten heissen, wie alt sie sind und an welcher Krankheit sie leiden. «Diese Infor­ mationen sind wichtig», sagt er, «aber ebenso wichtig ist es, mich vor einem Be­ such wieder davon frei zu machen und offen zu sein für Überraschungen.»

Dr. Jo (Johannes Zürrer) auf Visite bei einem kleinen Patienten.

Für Kinder mit schweren Krankheiten ist der manchmal monatelange Aufenthalt im Spital geprägt von Heimweh, Unter­ suchungen, gut versteckter und doch sichtbarer Sorge der Eltern, Ängsten und nicht formulierbaren Fragen. Und dann ist da plötzlich fröhliche Musik, die von weit her ins Zimmer dringt und sich rasch nähert. Die Tür wird geöffnet und Dr. Jo fragt, ob er hereinkommen dürfe. Ein seltsamer Arzt, dieser Dr. Jo. Zwar 12

trägt er einen weissen Kittel, aber auf seinem Kopf sitzt ein lustiger Filzhut, auf der Nase prangt ein roter Punkt und am Hals hängt kein Stethoskop, sondern der Tragriemen einer Ukulele. Wenn der Spitalclown Dr. Jo alias Johan­ nes Zürrer ein Zimmer betritt, dauert es nicht lange, bis es von Kinderlachen erfüllt ist. Doch bevor er das tut, ist ihm manch­ mal bange zumute. Von Ärzten und Pfle­ genden hat er erfahren, wie die kleinen

Plötzlich geht ein Fenster auf Er erinnert sich an einen Jungen, dessen Mutter ihre drei Kinder angegriffen hatte. Der Junge war der einzige, der die Atta­ cke überlebte. «Ich konnte mir nicht vor­ stellen, in einer solchen Situation ein lus­ tiges Spiel zu kreieren», erzählt Johannes Zürrer. Dass es ihm trotzdem gelang, den Jungen das Erlebte für eine Weile verges­ sen zu lassen, schreibt er seiner antrai­ nierten Fähigkeit zu, Distanz zum Vorge­ fallenen zu nehmen und sich ganz auf die gegenwärtige Situation zu konzent­ rieren: «Beim Lachen entspannt man sich. Da geht plötzlich ein Fenster auf.» Der Beruf des Spitalclowns erfordert ei­ nen sorgfältigen Umgang mit der eige­ nen Seele. Deshalb steht allen Clowns der Stiftung Theodora professionelle psy­ chologische Unterstützung zur Verfü­ gung. Regelmässig tauschen sich die Clowns untereinander aus, und in Super­ visionen können sie über belastende ­Situationen und konkrete Herausforde­ rungen sprechen. Die Stiftung sorgt aus­ serdem dafür, dass es nicht zu Überfor­ derungen kommt, indem sie die Clowns in Aus- und Weiterbildungen auf das aus­ sergewöhnliche Publikum vorbereitet.


Sorgfältige Ausbildung In der Basisausbildung eignen sich die Clowns spezifische künstlerische Kompetenzen sowie medizinische und psychologische Kenntnisse an. Es folgen die Spitalbesuche; erst als Beobachter, dann als Praktikant. Um Überbelastungen vorzubeugen, setzt die Stiftung selbst voll ausgebildete Spitalclowns höchstens zweimal pro Woche ein. Ein gutes Konzept, wie Johannes Zürrer findet: «Denn meine anderen beruflichen Tätigkeiten befruchten die Theodora-Arbeit.» Er ist als Theaterpädagoge im Kinder- und Jugendtheater Zug angestellt und bietet Clownshows für Hochzeiten und ähnliche Anlässe an. Doch die Arbeit im Spital ist für ihn eine besondere. «Es ist schön, mit dem Publikum interagieren zu können, keine anonyme Menschenmasse vor sich zu haben», sagt er. Im Spital gibt es kein Bühnenlicht, keine Musik und kaum Requisiten. Es gibt nur ihn und die kleinen Zuschauer. Im Mittelpunkt stehe die Beziehung. Und jede dieser Beziehungen ist einzigartig; der Clown besucht Kinder, von Säuglingen in der Neonatologie bis hin zu Jugendlichen unter 18 Jahren, denen er mit dem jeweils altersgerechten Humor begegnet. Im Vordergrund steht, was funktioniert Ein gutes Gespür ist nebst entwicklungspsychologischen Kenntnissen sehr wichtig, erklärt der Spitalclown. Denn Kinder in Krankenhäusern leiden manchmal un-

ter extremen Stimmungsschwankungen: «Man muss etwa Skepsis wahrnehmen und darauf reagieren können, indem man räumlich etwas Abstand schafft.» Während des Besuches werde die Krankheit nur thematisiert, wenn das Kind von sich aus darauf zu sprechen komme. Im Vordergrund stehe, was funktioniert. Ein Besuch dauert zwischen fünf und 15 Minuten. Dr. Jo verschwindet immer dann, wenn es am schönsten ist. Manche Kinder besucht er viele Male. Es sind Langzeitpatienten, die zum Beispiel an Krebs erkrankt sind. Auch wenn Johannes Zürrer darauf achtet, den Kontakt zu den Patienten auf das Krankenhaus zu beschränken; als Dr. Jo lässt er sich ein. Und dann entstehen manchmal enge Beziehungen, in die auch die Eltern mit einbezogen sind. Auch sie seien oft dankbar für die Ablenkung. Johannes Zürrer blickte auf 15 Jahre ­Zirkuserfahrung zurück, als er auf die Stiftung aufmerksam wurde. Zunächst dachte er, die Arbeit sei nichts für ihn, «weil ich davon ausging, dass das Publikum nicht gut drauf ist». Doch dann sei ihm klar geworden, dass man mehr bewegen könne, wenn eine Situation nicht per se lustig sei. Manchmal erreicht er eine leise, aber sehr spürbare Entspannung. Manchmal zieht er nach einem Besuch die Tür hinter sich zu und hört beim Davongehen, wie immer noch Lachen aus dem Zimmer dringt.

AufbAupräpArAt mit GinsenG Aus südkoreA Bei reduzierter Leistungsbereitschaft, bei körperlicher und geistiger Belastung, bei Konzentrationsschwierigkeiten, bei Erschöpfungszuständen, bei Rekonvaleszenz.

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Geschichte Die Stiftung Theodora wurde 1993 von den Gebrüdern Poulie gegründet. Nach einem Unfall musste André Poulie als Kind Monate im Spital verbringen. Am Krankenbett erzählte ihm seine Mutter Théodora Geschichten, erfand Spiele und Zaubereien. Jahre später kam ihm die Idee einer Institution, die Kinder im Spital aufheitert. Bald engagierten die Brüder professionelle Artisten, die spezifisch ausgebildet wurden. Die gemeinnützige Stiftung ist seither stetig gewachsen. Heute sind 189 Clowns in 130 Spitälern und spezialisierten Institutionen in der Schweiz und in sieben weiteren Ländern unterwegs. Allein in der Schweiz finden jährlich 84 000 Besuche statt. Weitere Informationen: www.theodora.ch oder Tel. 062 889 19 21 Spendenkonto: PC 10-61645-5 / IBAN CH66 0024 3243 G054 9454 0

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Nachgefragt

Leserstimmen zum Dossierthema Wer sich nicht richtig ernährt, kann krank werden: Davon sind 97 Prozent aller überzeugt, die an der neusten Vista-Umfrage teilgenommen haben. Folgerichtig stellen sie ihr Menü nach besonderen Kriterien zusammen. Jürg Lendenmann

An der aktuellen Vista-Umfrage zum Thema «Ernährung» nahmen 424 Frauen und 127 Männer teil. Von jenen Teilnehmenden, die ihr Alter angegeben hatten, sind drei Viertel zwischen 40 und 70 Jahre alt. Von drei ausgewählten Fragen haben wir die Antworten zusammengefasst. Sind Sie der Ansicht, dass falsche Ernährungsgewohnheiten Krankheiten begünstigen oder auslösen können? Mit ganz wenigen Ausnahmen sind alle Teilnehmenden davon überzeugt, dass falsche Ernährungsgewohnheiten der Gesundheit schaden können: 97 Prozent antworteten auf die gestellte Frage mit einem Ja, nur 3 Prozent mit einem Nein.

Worauf Konsumenten bei der Zusammenstellung ihrer Mahlzeiten achten Wie die unten stehende Grafik zeigt, achten Konsumentinnen und Konsumenten beim Planen ihrer Menüs in erster Linie auf den Gehalt an Fett (18%), Zucker (16%) und Kalorien (15%). Daneben spielen auch Vitalstoff- und Zusatzstoffe (je 10%) eine Rolle sowie der Eiweissgehalt (9%). Knapp ein Zehntel der Befragten (9%) ist bestrebt, sich nach den Empfehlungen der Lebensmittelpyramide zu ernähren. Nur für eine Minderheit steht ein ausgewogenes Säure-Basen-Verhältnis (4%), der Glykämische Index (2%) oder das Bedürfnis, sich nach der Trennkostdiät ernähren zu können (1%) im Vor-

dergrund. Generell sind die Konsumenten auf Ernährungsfragen sensibilisiert, denn nur wenige (4%) stellen sich ihre Mahlzeit nach Gutdünken zusammen. Wie wichtig sind Ihnen folgende Faktoren beim Kauf Ihrer Nahrungsmittel? Der wichtigste Faktor beim Kauf der Lebensmittel ist für die Konsumentinnen deren Herkunft und die Saisonalität. An zweiter Stelle folgt bei Fertigprodukten die Zusammensetzung. Preis und Kaloriengehalt sind weitere Faktoren, die beim Kauf eine Rolle spielen. Einen Kaufentscheid am wenigsten beeinflussen ­Labels wie Bio, Fairtrade oder Demeter.

Worauf achten Sie bei der Zusammenstellung Ihrer Mahlzeiten? 0%

19%

18%

Zuckergehalt

16%

Kaloriengehalt

15%

Mitmachen lohnt sich

Eiweissgehalt

9%

Nach Lebensmittelpyramide

9%

Säure-Basen-Verhältnis

4%

Ich achte nicht auf die Zusammenstellung einer Mahlzeit

4%

Gesundheit ist kein Zustand, sondern ein Prozess. Die nächste Vista-Umfrage zum Thema «Salutogenese» – der Frage, wie Gesundheit entsteht – startet am 4. März 2013. Unter den Teilnehmenden wird ein Hotelgutschein für zwei Personen ausgelost. Das Vista-Team wünscht Ihnen viel Glück!

Glykämischer Index

2%

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Trennkost

1%

Vitalstoffgehalt (z. B. Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente) Zusatzstoffe (z. B. Aroma, Konservierungs-, Verdickungsmittel)

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9,5%

Fettgehalt

10% 10%


Nr. 2 / März 2013

Dossier Special

Ernährung von A – Z

Die Ernährung

Gesund essen, gesund bleiben Was und wie wir essen hat einen grossen Einfluss auf unser Wohl­ befinden und unsere Gesundheit. Leider wussten das die frühen See­ fahrer noch nicht und gerieten in grosse Schwierigkeiten, weil sie sich nur einseitig ernährten. Katharina Schwab

In unserer Gesellschaft wird ein gesunder Lebensstil grossgeschrieben. Viele bemühen sich, gesund zu bleiben, indem sie regelmässig Sport machen, zu Vorsorgeuntersuchungen gehen, sich informieren und sich natürlich auch ausgewogen und gesund ernähren. Deshalb widmet das aktuelle Vista seinen Schwerpunkt dem Thema Ernährung. Ernährung hat nicht nur Auswirkungen auf unser Körpergewicht, sondern kann unter Umständen auch Krankheiten begünstigen oder fördern. Die Krankheiten, die hauptsächlich durch eine Fehlernährung zustande kommen, beruhen auf einem Zuviel oder Zuwenig. Wer zu wenig isst, fördert eine Unterversorgung an Nährstoffen oder leidet als extremes Beispiel an Magersucht. «Durch den Mangel an Nährstoffen können Komplikationen im ganzen Stoffwech­-  sel entstehen, es kann zu Störungen im Herz-Kreislauf-System oder im Nervensystem kommen, weil der Organismus nicht richtig funktionieren kann», sagt die diplomierte Ernährungsberaterin HF und Pressesprecherin des Schweizerischen Verbands diplomierter Ernährungsbe­ rater (HF/FH), Martina Iten. Aber auch  zu viel essen kann grossen Schaden anrichten. So kann Übergewicht extreme Krankheitsfolgen, beispielsweise HerzKreislauf-Erkrankungen wie Arterio­skle­ rose, Erkrankungen der Atemwege, Diabetes, Hirnschläge oder Rheuma nach sich ziehen.

Von Seefahrern und ihrem Mangel Schon während der Entdeckungsfahrten rund um den Globus mussten Seefahrer feststellen, dass eine Mangel­ ernährung tödliche Folgen haben kann. Allerdings wurde die Mangelernährung erst sehr spät als Ursache genannt. Man geht davon aus, dass zwischen 1500 und 1700 ungefähr 2 Millionen Matrosen an der Mangelkrankheit Skorbut starben. Während die Entdeckungsseeleute zu jener Zeit monatelang über die Weltmeere segelten, war ihre Ernährung äusserst einseitig – so ernährten sie sich – aufgrund der langen Haltbarkeit – mehrheitlich von Pökelfleisch und Schiffszwieback. Nach Monaten auf See schwollen Füsse, Hände und Gaumen an, das Zahnfleisch begann zu bluten, die Matrosen waren erschöpft und dauernd müde, hatten hohes Fieber und starken Durchfall. Durch die äusserst einseitige Ernährung fehlte ihnen das wichtige Vitamin C, was zu Skorbut führte. James Cook war im 18. Jahrhundert  einer der ersten grossen Kapitäne, der seine Mannschaft fast frei von Skorbut halten konnte, indem er Töpfe voller Sauerkraut und Krüge mit verdünntem Zitronensaft aufstellen liess. Von Ernährung und Krankheit Als Folge allgemeiner Unterernährung tritt Skorbut heute nur noch sporadisch in  den ärmeren Teilen der Welt auf. Dafür

Dossier-Übersicht S. 14 Nachgefragt Leserstimmen   zum Dossierthema S. 15 –17 Die Ernährung Gesund essen,   gesund bleiben S. 18 –19 Gesunde Ernährung Den Teller optimal aufteilen S. 20 – 21 Die Kalorien So unterscheidet sich der Energiebedarf S. 22 – 23 Zusatzstoffe Was man darüber wissen sollte S. 24 – 27 Fluch oder Segen? Gentechnik in unserer Nahrung S. 28 – 29 (Fr)Esskultur Wie die Ernährung sich wandelt S. 30 – 31 Zu dick – zu dünn Wenn Essen zur Sucht wird S. 32 – 34 Functional Food Lebensmittel mit Heilversprechen S. 35 – 37 Schön essen Schöne Haut durch gesunde Ernährung S. 38 – 39 Gut zu wissen Tipps und Links   für gesunde Ernährung

Fortsetzung auf Seite 16

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Fortsetzung von Seite 15

Von Bericht und Strategie Bundesrat und Gesundheitsminister Alain Berset (SP) hat im Januar dieses Jahres den 6. Schweizerischen Ernährungsbericht und die Ernährungsstrategie für die Jahre 2013 bis 2016 vorgestellt. Laut dem neuen Ernährungsbericht kennt die Schweizer Bevölkerung die wichtigsten Empfehlungen zur Ernährung. Sie sei sich aber zu wenig bewusst, wie wichtig eine ausgewogene Ernäh-

Bild: © Subbotina Anna, Fotolia.com

können bei uns andere Erkrankungen von ungesunder oder unausgewogener Ernährung begünstigt werden. So geht man beispielsweise davon aus, dass eine säure- und purinreiche Nahrung zur Entstehung von Rheuma beitragen kann, dass ein Mangel an Vita­minen und Mineralstoffen Müdigkeit, Konzentrationsprobleme und eine Schwäche des Immunsystems begünstigt, und dass ein Calcium- und Vitamin-D-Mangel Osteoporose fördern kann. Ebenfalls zentral ist der Säure-Basen-Haushalt – gerät er aus dem Gleichgewicht, kann das einen grossen Einfluss auf unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit haben (lesen Sie dazu den Artikel «Basisch essen» auf Seite 48). «Eine ausgewogene Ernährung ist sehr wichtig, damit wir ­unserem Körper genügend Nährstoffe zuführen», sagt die Ernährungsberaterin Iten. Sie betont jedoch, dass diese Krankheiten nicht alleine durch die Ernährung hervorgerufen werden, sondern von einer ungesunden Ernährung lediglich begünstigt werden können.

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Nr. 2 / März 2013

rung für die Gesundheit wirklich ist und setze – wohl gerade deshalb – die Empfehlungen nur ungenügend um. Ebenfalls festgestellt wurde, dass sich Herr und Frau Schweizer immer öfter mit Fertiggerichten und Convenience-Produkten verpflegen, obwohl diese Speisen oft hohe Mengen an Fett, Salz und Zucker enthalten. Zudem nehmen die Menschen hierzulande gleich viel Energie zu sich wie vor dreissig Jahren, obwohl sie sich immer weniger bewegen. Diese Kombination habe Auswirkungen auf die Gesundheit: Konstant hoch bleibe die Zahl der Übergewichtigen und Adipösen – Folgen davon sind Krankheiten wie Diabetes sowie steigende Gesundheitskosten. Anhand der Ergebnisse des neuen Ernährungsberichts wurde die Ernährungsstrategie festgelegt: «Einwohnerinnen und Einwohner der Schweiz sollen immer öfter eine gesunde Wahl treffen», heisst es darin. In der Strategie heisst es zudem, dass alle Zugang zu Lebensmitteln mit einer idealen und gesunden Zusammensetzung haben sollen. Von Bio zu E-Nummern Was eine ausgewogene und gesunde Ernährung genau ist, erfahren wir im Artikel «Gesunde Ernährung». Anhand der aktuellen Lebensmittelpyramide der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung wird beschrieben, weshalb wir wie viel von was täglich brauchen. Denn ohne Nährstoffe funktioniert unser Körper nicht richtig. Ob Bio, Demeter oder Fairtrade – unsere Supermärkte sind überfüllt von Gütesiegeln. Was wir von ihnen erfahren können und welche ausgezeichnet wurden, lesen Sie auf Seite 18. Unter dem Titel «Die Kalorien» geht es um den täglichen Energiebedarf. Verschiedene Faktoren können ihn beeinflussen, sodass jeder Mensch indivi­duell ausrechnen sollte, wie hoch sein Energiebedarf tatsächlich ist. Und wissen Sie, weshalb Spiegeleier besonders gut zu Kartoffeln passen? Erfahren Sie auf Seite 20 mehr über Kalorien und biologische Wertigkeit. Auf Seite 22 geht es um die «Zusatzstoffe» in den Lebensmitteln. Für was steht das E vor der Nummer? Sind sie gefährlich? Wie viele E hätte eine Tomate,

Dossier Special Ernährung von A – Z

wenn sie denn deklariert werden müsste? Antworten finden Sie im Text. Von Gentech zu «Beauty Cuisine» Ein kontroverses Thema im Bereich Ernährung wird im Text «Fluch oder Segen?» behandelt. Über Gentech-Food wird viel geschrieben und viel erzählt. Aber was genau steckt dahinter? Müssen wir uns davor fürchten? Lesen Sie auf Seite 24. Unsere Ernährung hat auch viel mit Trends zu tun; einmal sind die Vegetarier auf dem Vormarsch, dann ist der Slow Food am Kommen, ein anderes Mal boomen die Unverträglichkeiten. Was die Zukunft noch alles zum Thema Ernährung bringen mag, lesen Sie auf Seite 28. «Zu dick – zu dünn»; der Titel dieses Artikels auf Seite 30 sagt eigentlich schon alles aus. In ihm werden Fragen beantwortet wie: Welchen Einfluss haben unsere Gesellschaft und unsere Ideale? Wann spricht man von einem krankhaften Essverhalten? Unter dem Titel «Functional Food» erfahren Sie mehr über Trends der Lebensmittelindustrie, wie gesund sie für unseren Körper sind und in welchen Bereichen die Industrie gerade am Forschen ist. Wissen Sie, ob man sich «hässlich essen» kann oder was eine sinnliche Ernährung genau bedeutet? Der Text «Schön essen» gibt auf Seite 35 Antworten darauf.

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Gesunde Ernährung Den Teller optimal aufteilen

Wir müssen essen. Aber wie, wann und was? Vista sprach mit einer diplomierten Ernährungsberaterin über Nährstoffe, was der Körper mit ihnen macht und über Essgewohnheiten. Katharina Schwab

Süsses, Salziges & Alkoholisches In kleinen Mengen.

Öle, Fette & Nüsse Öl und Nüsse täglich in kleinen Mengen. Butter / Margarine sparsam. Milchprodukte, Fleisch, Fisch, Eier & Tofu Täglich 3 Portionen Milchprodukte und 1 Portion Fleisch / Fisch / Eier / Tofu … Getreideprodukte, Kartoffeln & Hülsenfrüchte Täglich 3 Portionen. Bei Getreideprodukten Vollkorn bevorzugen. Gemüse & Früchte Täglich 5 Portionen in verschiedenen Farben. Getränke Täglich 1– 2 Liter ungesüsste Getränke. Wasser bevorzugen.

© Schweizerische Gesellschaft für Ernährung SGE, Bundesamt für Gesundheit BAG / 2o11

Wissen, was essen. sge-ssn.ch

Ausgewogen und gesund essen. Das gehört zu einem gesunden Lebensstil wie Sport treiben und Sorge zum Kör­ per tragen. Im stressigen Alltag fehlt ­allerdings häufig die Zeit, um Rezept­ bücher zu durchstöbern, saisongerecht einzukaufen oder Gemüse zu rüsten. Eine gesunde Ernährung ist aber einfa­ cher gekocht als gedacht: Die aktuelle Lebensmittelpyramide der Schweizeri­ schen Gesellschaft für Ernährung zeigt die optimale Verteilung pro Tag an (s. Grafik): Täglich fünf Portionen Ge­ 18

müse oder Früchte, egal, ob roh oder gekocht, drei Potrionen stärkereiche Le­ bensmittel wie Brot, Kartoffeln, Reis oder Hülsenfrüchte. Ebenfalls drei Mal täglich sollte man Milchprodukte zu sich nehmen sowie eine Portion Fleisch, Fisch oder Ei. «Diese Verteilung bringt eine ausreichen­­de Zufuhr an allem, was unser Körper braucht», sagt die diplo­ mierte Ernäh­rungsberaterin HF und Presse­sprecherin des Schweizerischen Verbands dipl. Ernährungsberater, Mar­ tina Iten.

Was wir brauchen Laut der Ernährungsberaterin sollte uns jede Mahlzeit die essenziellen Nähr­ stoffe zuführen. Die wichtigsten Nähr­ stoffe sind Wasser, Eiweiss, Fett, Kohlen­ hydrate, Vitamine und Mineralstoffe, aber auch die Nahrungsfasern und sekun­ dären Pflanzenstoffe dürfen nicht ver­ gessen werden. Wasser brauchen wir, weil es die Nährstoffe und die Endpro­ dukte des Stoffwechsels transportiert. «Eiweisse sind die Bausubstanz», sagt Iten. Man braucht sie für verschiedenste


Dossier Special

Nr. 2 / März 2013

Aufbauprozesse im Körper; zum Bei­ spiel für Muskeln, körpereigene Zellen oder für das Immunsystem. Das Eiweiss erhalten wir u. a. von Eiern, Milch­produk­ ten, Fisch, Fleisch oder Hülsenfrüchten. Die Hauptlieferanten von Energie hinge­ gen sind die Kohlenhydrate; sie werden im Magen-Darm-Trakt zu Monosachari­ den (Einfachzucker) verstückelt und so vom Körper aufgenommen. Kohlenhyd­ rate sind v. a. in Getreide (in Form von Brot, Pasta, Reis, Flocken), Kartoffeln und Früchten enthalten. Auch Fette bringen uns Energie, zusätzlich können wir dank ihnen die essenziellen Fettsäuren und fettlösliche Vitamine aufnehmen. Das Fett nehmen wir beispielsweise via Öl, Oliven, Fisch oder Milch auf. Vitamine ih­ rerseits sind entweder fett- oder wasser­ löslich und an vielen Reaktionen des Stoffwechsels beteiligt. Weil jedes Vita­ min seine bestimmten Aufgaben hat und der Körper nur Vitamin D selber herstel­ len kann (allerdings nur dann, wenn der Körper genug lang der Sonne ausgesetzt wird), ist eine ausreichende Zufuhr un­ erlässlich. Vitamine kommen in allen möglichen Lebensmitteln vor wie bei­ spielsweise in Leber, Gemüse und Früch­ ­ten, Milchprodukten, Fisch oder Nüs­sen. Ähnlich wie die Vitamine sind auch die Mineralstoffe einerseits in vielen Lebens­ mitteln enthalten (Hülsenfrüchte, Eier, Vollkornprodukte oder Meeresfrüchte, um nur einige zu nennen), andererseits können auch sie vom Körper nicht sel­ ber hergestellt werden. Wir brauchen die Mineralstoffe beispielsweise für die Blut­

Ernährung von A – Z

bildung, den Knochenaufbau sowie für die Muskel- und Nervenfunktion. Neben all diesen Nährstoffen, die unser Körper braucht, um zu funktionieren, sind für die Ernährungsberaterin zwei weite­ rere Faktoren beim Essen sehr wichtig: die Zeit und der Genuss. «Mit Familie, Freun­ den und Bekannten zusammen am Ess­ tisch sitzen, essen, sich austauschen und das Ganze geniessen – das ist ebenso wichtig für unser Wohlbefinden wie eine ausreichende Nährstoffzufuhr.» Was besser schmeckt Regional und saisonal einzukaufen, liegt eindeutig im Trend. Laut einer Umfrage des WWF Schweiz legen fast 90 Prozent aller Schweizerinnen und Schweizer Wert auf eine saisongerechte Ernährung. Das Dumme dabei: Nur Wenige wissen tat­ sächlich, wann was in der Schweiz reif ist. Es lohnt sich, auf die Herkunft der Pro­ dukte zu achten: Erstens fürs ökologische Gewissen, weil mit einem regionalen und saisonalen Einkauf die Transport­ wege kurz bleiben und zweitens, weil die hier gereiften Tomaten und Erdbeeren einfach besser schmecken. Wer noch mehr wissen will, beachtet Gütesiegel auf den Produkten. Dank ihnen kann der Konsument etwas über Her­ kunft, Herstellungsart oder Umwelt­­ei­genschaften erfahren. Die Naturschutz­or­ganisation WWF, die Stiftung für Kon­­sumentenschutz und der Schweizer Tierschutz haben gemeinsam Empfeh­ lungen zu den Gütesiegeln herausgege­ ben: Sehr empfehlenswert sind laut

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ihnen beispielsweise «Naturaplan» von Coop, mit dem ein biologischer Anbau gekennzeichnet wird, «Demeter» mit biologisch-dynamisch produzierten Le­ bensmitteln nach anthroposophischen Prinzipien oder «Weide-Beef Bio» von Migros, das biologisches Schweizer Rind­ fleisch und eine tierfreundliche Haltung verspricht. Damit sind nur drei von vie­ len Gütesiegeln genannt. Eine Auflis­ tung der Gütesiegel aus dem Ratgeber finden Sie auf Seite 38.

Rezept Gemüseauflauf Für eine Mahlzeit, die den Empfehlungen der Lebensmittelpyramide entspricht, eignet sich ein Gemüseauflauf mit Teig­ waren. Für vier Personen benötigt man etwa 700 g Saisongemüse, 180 g Teigwa­ ren, 1 dl Milch, 250 g Magerquark, 1 Ei, 100 g Reibkäse, 1 Knoblauchzehe gepresst sowie Salz, Pfeffer und Cayennepfeffer nach Bedarf. Die Teigwaren und das Gemüse vor­ kochen, mit dem Guss in eine ofenfeste Form geben und bei 220 Grad während 15 Minuten Backen. Quellen: • Schweizerische Gesellschaft für Ernährung www.sge-ssn.ch, Tel. 031 385 00 00 • WWF, www.wwf.ch, Tel. 044 297 21 21

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Die Kalorien

So unterscheidet sich der Energiebedarf Kalorien haben einen schlechten Ruf. Trotz allem liefern sie uns täglich aufs Neue die nötige Energie, damit der Körper funktioniert. Wer braucht wie viel Kalorien? Auf was sollten Vegetarier achten? Lesen Sie die Antworten hier. Katharina Schwab

Wer abnehmen will und sich informiert, kommt nicht um die Kalorien herum. Sie geistern als Schlagwörter auf einschlä­ gigen Internetseiten umher, versprühen Angst und fordern jeden Taschenrechner heraus. Denn die Rechnung ist einfach: Wer eine positive Energiebilanz hat, also mehr Energie zu sich nimmt als er ver­ braucht, nimmt an Gewicht zu. Wer eine negative Energiebilanz hat, weniger Ener­ gie aufnimmt als er verbraucht, nimmt ab. Es geht immer um das Verhältnis zwi­ schen Energiezufuhr und Energiebedarf. Auch wer sein Gewicht halten möchte und nicht über einen gesegneten Stoff­ wechsel verfügt, sollte ungefähr wissen, wie viel Energie er sich zuführen sollte. Vom Rentner zur Hobbysportlerin Aber wie viele Kilokalorien dürfen es wirk­ lich sein? «Der Energiebedarf ergibt sich aus dem Grundumsatz, in dem unter an­ derem Faktoren wie Alter, Geschlecht und Grösse eine Rolle spielen, und um den Leistungsumsatz. Der Leistungsumsatz ergibt sich aus der körperlichen Aktivität und kann im Gegensatz zum Grundum­ satz durch sportliche Aktivitäten beein­ flusst werden», sagt die diplomierte ­Ernährungsberaterin Martina Iten. Eine 35-jährige Frau beispielsweise, die bei ih­ rem Beruf zeitweise steht oder geht, und ab und zu Sport treibt, hat einen Energie­ bedarf von 2100 Kilokalorien (kcal) pro Tag. Eine 70-jährige Frau, die ihre Zeit meist sitzend verbringt, benötigt nur 20

noch 1600 kcal. Ein 18-jähriger Mann hingegen, der kellnert und täglich Sport treibt, der muss mit 3300 kcal rechnen. Die Spannweite, was jeder einzelne be­ nötigt, um seinen Energiebedarf zu de­ cken, ist also gross (siehe Tabelle «Ener­ giebedarf»). Eine Besonderheit stellen ältere Men­ schen und Senioren dar: Sie haben ei­

nerseits im Vergleich zu jüngeren Perso­ nen einen tieferen Energiebedarf, jedoch den gleichen Bedarf an Vitaminen, Mi­ neralstoffen und Spurenelementen. Zu­ dem können sie diese Nährstoffe auf­ grund einer Resorptionsschwäche im Darm schlechter aufnehmen. Das führt dazu, dass sie besonders auf eine aus­ gewogene Ernährung Acht geben soll­

Energiebedarf in kcal/Tag Alter

Körperliche Aktivität
 (PAL-Wert 1,4)1, *

(PAL-Wert 1,6)2, *

m

w

m

w

(PAL-Wert 1,8)* m

w

15 bis unter 19 Jahre 2500

2000

2900

2300

3300

2600

19 bis unter 25 Jahre 2500

1900

2900

2200

3300

2500

25 bis unter 51 Jahre 2400

1900

2800

2100

3100

2400

51 bis unter 65 Jahre 2200

1800

2500

2000

2800

2300

65 Jahre und älter

1600

2300

1800

2500

2100

2000

Schwangere erhalten über die gesamte Schwangerschaft eine Zulage von 255 kcal/Tag. Stillende erhalten folgende Zulage: bis einschliesslich 4. Monat 635 kcal/Tag und nach dem 4. Monat bei weiterhin vollem Stillen 525 kcal/Tag bwz.bei weiterem partiellen Stillen 285 kcal/Tag. * PAL (= physical activity level, PAL): Mass für die körperliche Aktivität. Unter üblichen Lebensbedin­ gungen kann der PAL-Wert zwischen 1,2 und 2,4 variieren. • PAL-Wert 1,4: ausschliesslich sitzende Tätigkeit mit wenig oder keiner anstrengenden Freizeitaktivi­ tät, z. B. Büroangestellte, Feinmechaniker. • PAL-Wert 1,6: sitzende Tätigkeit, zeitweilig auch zusätzlicher Energieaufwand für gehende und stehende Tätigkeiten, z. B. Laboranten, Kraftfahrende, Studierende, Fliessbandarbeitende. • PAL-Wert 1,8: überwiegend gehende und stehende Arbeit, z. B. Verkäufer, Kellner, Mechaniker, Handwerker. Für sportliche Betätigungen oder anstrengende Freizeitaktivitäten (30 bis 60 Minuten, 4- bis 5-mal pro Woche) können pro Tag 0,3 PAL-Einheiten hinzugerechnet werden. 1 2

Quelle: DACH-Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr, Schweizerische Gesellschaft für Ernährung


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Dossier Special

Ernährung von A – Z

Der Energiebedarf ergibt sich aus dem Grundumsatz, bei dem unter anderem Faktoren wie Alter, Geschlecht und Grösse eine Rolle spielen, und dem Leistungsumsatz.

ten, um ausreichend Nährstoffe bei «we­ niger» Kalorien aufnehmen zu können und zeitgleich weniger Kalorien zu sich nehmen (siehe Artikel «Gesunde Ernäh­ rung» auf Seite 18). Effiziente Eiweisse «Wer als Vegetarier oder gar Veganer lebt, muss unter anderem auf die biologische Wertigkeit seiner Menüs achten», sagt die Ernährungsberaterin. Die in Lebens­ mitteln enthaltenen Eiweisse (Proteine) werden im Körper zu einem körpereige­ nen Protein umgewandelt. Je ähnlicher die Struktur des aufgenommenen Eiweis­ ses dem körpereigenen ist, umso effizi­ enter geht dieser Vorgang und umso hö­ her ist die biologische Wertigkeit des Proteins. Wer also auf Fleisch und Fisch verzichtet, jene Lebensmittel, die eine hohe biologische Wertigkeit haben, kann mit geschickten Menükombinatio­ nen arbeiten, um die biologische Wer­

tigkeit und den Nutzen für den Körper von anderen Eiweisslieferanten zu ver­ bessern. «Bekannte Kombinationen mit einer hohen biologischen Wertigkeit sind beispielsweise Spiegeleier und Kar­ toffeln oder das Birchermüesli mit Milch­ bestandteilen, die mit Getreide kom­ biniert werden», so Iten (siehe Kasten). Wenn man Eier (36 Prozent) mit Kartof­ feln (64 Prozent) kombiniert, ergibt das eine biologische Wertigkeit von 136, bei Milch (75 Prozent) in Kombination mit Weizenmehl (25 Prozent) liegt die bio­ logische Wertigkeit bei 125, was sehr hohe Werte sind. Generell kann gesagt werden, je höher die biologische Wer­ tigkeit eines Lebensmittels ist, desto wertvoller ist ein Eiweiss.

Rezept Birchermüesli mit hoher biologischer Wertigkeit (4 Personen) Zutaten: • 6 EL Haferflocken • 1 dl Milch • 500 g Joghurt nature • ½ Zitrone (Saft und abgeriebene Schale) • 1 TL Zimt • 3 Äpfel geschnitten • 500 g Saisonfrüchte geschnitten • 3 EL Haselnüsse gehackt • 1 dl Rahm steif geschlagen • Zucker oder Honig nach Belieben Zubereitung: Milch unter die Flocken rühren und eine Stunde ziehen lassen. Joghurt, Zitronensaft und -schale daruntermischen, geraffelte Äpfel und Saisonfrüchte dazugeben, Rahm darunterziehen, nach Belieben süssen.

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Zusatzstoffe

Was man darüber wissen sollte Farbstoffe, Aromastoffe, Verdickungsmittel – Zusatzstoffe kommen in unseren Lebensmitteln häufig vor. Vista sprach mit einer Ernährungs­ beraterin über deren Verwendung, ob ihr schlechter Ruf begründet ist und ob Coca-Cola light gesund ist. Katharina Schwab

Bild: Katharina Schwab

E-Nummern haben einen schlechten Ruf. Weshalb? Die Konsumenten sind leider oft nicht ausreichend aufgeklärt. Alle Zusatzstoffe werden mit einer E-Nummer versehen und das löst bei vielen Menschen Unbehagen aus. Das E steht lediglich für Europa und mit der Nummer kann weltweit zurückverfolgt werden, um welchen Zusatzstoff es sich handelt. Wenn eine Tomate deklariert werden müsste, würden um die 18 ENummern auf ihrer Etikette stehen. Das heisst, viele der Zusatzstoffe kommen in der Natur vor. Interview mit: Martina Iten, diplomierte Ernährungsberaterin, Pressesprecherin des Schweizerischen Verbands, dipl. Ernährungsberater (HF/FH).

Welche Zusatzstoffe sind in den Lebensmitteln enthalten, die wir kaufen? Da gibt es viele unterschiedliche, unter anderem Aromastoffe, Farbstoffe, Konservierungsmittel, Verdickungsmittel, Säuerungsmittel, Antioxidationsmittel und Feuchthaltemittel. Was bewirken sie und wie werden sie kontrolliert? Sie haben Funktionen, die dazu beitragen, dass Lebensmittel länger haltbar bleiben, schöner aussehen, eine bessere Konsistenz haben. Sie erfüllen all die Wünsche, die der Konsument an ein Lebensmittel stellt. Früher wurde das gemacht, indem beispielsweise das Fleisch geräuchert oder gepökelt wurde, um es länger haltbar zu machen. Die dazu nötigen Stoffe werden auch heute noch eingesetzt, müssen jedoch je nachdem als Zusatzstoffe deklariert werden. Die Zusatzstoffe werden vom Bundesamt für Gesundheit genau kontrolliert und getestet. Wir können sicher sein, dass es gute und sichere Stoffe sind. 22

Ist es für normale Konsumenten sofort erkennbar, ob ein Zusatzstoff natürlich ist oder synthetisch hergestellt wurde? Leider nein. Aber das Bundesamt für Gesundheit führt eine Liste mit allen zugelassenen Zusatzstoffen und der entsprechenden E-Nummer. Wer will, kann sich dort informieren. Wenn man Sie sprechen hört, könnte man meinen, Zusatzstoffe hätten überhaupt keine Nachteile, ist dem so? In unserer Gesellschaft besteht meiner Meinung nach überhaupt keine Gefahr. Allerdings ist es immer gut, möglichst frische Lebensmittel zu essen und Fertigprodukte mit Mass einzusetzen, weil die Frischen grundsätzlich bessere Lieferanten von den verschiedenen Nährstoffen wie z. B. Vitamine und Mineralstoffe sind. Gibt es Zusatszstoffe, die man besser meiden sollte? Man vermutet, dass gewisse Farbstoffe, die vor allem in Schleckereien enthalten sind, Hyperaktivität bei Kindern fördern kann. Aufgrund von Erfahrungen muss nun laut BAG bei ­Lebensmitteln, die diese Farbstoffe enthalten, ein Vermerk über die evtl. Wirkung deklariert werden. Anders ist es bei ­Unverträglichkeiten. Wer eine Unverträglichkeit von gewis­sen Zusatzstoffen hat, muss genau darauf achten, was auf den ­Packungen steht und welche Zusatzstoffe darin enthalten sind.


Dossier Special

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Etwas anderes sind Zucker-Ersatzstoffe, auch über sie wird viel geredet und geschrieben. Es wird zwischen Zuckeraustauschstoffen und Süssstoffen unterschieden. Was sind die bekanntesten Zuckeraustauschstoffe und weshalb werden sie verwendet? Zu den bekanntesten gehören Sorbit, Maltit und Xylit. Es sind süss schmeckende Kohlenhydrate, die im Gegensatz zum normalen Haushaltszucker einen geringeren Einfluss auf den Blutzuckerspiegel haben. Deshalb eignen sie sich für Menschen mit Diabetes. Man findet sie auch häufig in Kaugummis oder Zahnpasta, weil sie nicht kariesfördernd wirken. Sind sie süsser als der normale Haushaltszucker? Zuckeraustauschstoffe sind etwa ähnlich süss, aber haben weniger Kalorien. Viel süsser als unser Zucker schmecken hingegen die Süssstoffe; sie liefern keine Kalorien und kommen beispielsweise in allen Zero-Getränken und in Assugrin vor. Werden sie auch vom Bundesamt für Gesundheit getestet? Da es sich bei den Zucker-Ersatzstoffen um Lebensmittel­ zusatzstoffe handelt, müssen auch sie zuerst vom Bund getestet und zugelassen werden.

Ernährung von A – Z

Sind beispielsweise Coca-Cola zero und Coca-Cola light gesünder als normales Coca-Cola? Vom Kaloriengehalt sind sie ganz klar gesünder. Es kommt aber auch auf die Menge an; die schweizerische Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, Light-Getränke massvoll zu genies­ sen. Ein halber Liter pro Tag liegt gut drin. Ich bin aber ganz klar der Meinung, dass, wenn jemand Wasser und ungesüssten Tee nicht gern hat, er besser zwei Liter Coca-Cola zero anstelle von zwei Litern normales Coca-Cola pro Tag oder gar nichts trinkt. Wo liegen die Gefahren? Es ist tatsächlich so, dass, je mehr man den Geschmack auf Süsses trainiert, umso mehr verlangt unser Kopf nach Süssem. Was wären die Alternativen zu Zucker und Zucker-Ersatzstoffen? Steviaextrakte aus Steviablätter werden immer bekannter. Auch Melasse und Birnel sind eine Alternative, obwohl sie genauso Zucker enthalten wie wenn normaler Zucker genommen wird. Allerdings bin ich der Meinung, dass allgemein weniger Zucker/ Süsses immer noch die beste Alternative ist.

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Dossier Special

Ernährung von A – Z

Fluch oder Segen? Gentechnik in unserer Nahrung Mit dem Einzug der Gentechnik in die Landwirtschaft werden auch unsere Lebensmittel verändert. Grosse Chancen oder unkalkulierbare Risiken? Niemand weiss, welche Auswirkungen zu erwarten sind. Klaus Duffner

Auch wenn es viele nicht wahrhaben wollen: Die Gentechnik ist bereits ein weitverbreiteter Bestandteil unseres Lebens. So sind gentechnische Verfahren für die Herstellung von Medikamenten zur Behandlung von Diabetes, Blutarmut, Nervenkrankheiten, Wachstumsstörungen, rheumatischer Arthritis oder bestimmten Krebsformen nicht mehr wegzudenken. Derzeit sind Hunderte gentechnisch erzeugte Wirkstoffe in klinischer Erprobung. Was in der Medizin (als sogenannte «rote Gentechnik») als Fortschritt angesehen wird, ruft bei der 24

Erzeugung von Lebensmitteln – vor allem in Europa – heftige Reaktionen hervor. Bei letzterer, auch als «grüne Gentechnik» bezeichnet, müssen zwei Bereiche unterschieden werden: Die potenzielle Gesundheitsgefährdung der Verbraucher und die möglichen Auswirkungen auf ­Natur und Umwelt. Keine Belege für direkte Gesundheitsgefährdung Bei bio- oder gentechnischen Verfahren werden mittels moderner Labormethoden Teile des Erbguts von einem Orga-

nismus in einen anderen übertragen, z. B. vom Bakterium auf eine Pflanze, um gewisse Eigenschaften zu erhalten. Bislang wurde nicht nachgewiesen, dass gentechnisch veränderte Nahrungsmittel einen direkten Einfluss auf unsere Gesundheit haben, dass also Genmais, Gensoja oder Genrüben nach der Passage durch unseren Verdauungsapparat noch Krankheiten auslösen können. Verändert oder nicht – im Magen und Darm wird alles in seine molekularen Bestandteile zerlegt und schlicht verdaut. Allerdings verursachte vor Kurzem eine französische Studie mächtig Wirbel. Denn die dort mit Genmais gefütterten Ratten starben etwas früher als die Kontrolltiere, was man als Zeichen für einen schädlichen Einfluss der Genpflanzen deutete. Eine ganze Reihe von unabhängigen Wissenschaftlern bezweifelte jedoch stark die Seriosität und damit die Aussagekraft dieser Untersuchung. Folgen unbekannt Bei der Bewertung des Einflusses der Gentechnik auf die Umwelt stehen hingegen viele unterschiedliche Argumente gegenüber. Beispielsweise wird durch die Ausbreitung künstlicher Genprodukte eine Vermischung mit Wildpflanzen befürchtet. Während bei herkömmlichen Zuchtmethoden zumeist art­gleiche Indi-

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Fortsetzung von Seite 24

viduen miteinander gekreuzt wurden, können mithilfe der neuen Technik nun auch Gene aus Bakterien, Pilzen, Viren oder sogar Tieren auf Pflanzen übertra­ gen werden. Allerdings machen die Pol­ len solcher Pflanzen nicht an den Acker­ grenzen halt, sondern werden über den Wind oder Insekten in die Natur getra­ gen. Was dies langfristig bedeutet, weiss niemand. Sicher ist jedoch, dass an­gren­ zende Biobauern oder Imker damit keine Möglichkeit mehr haben, ihre Produkte gentechnikfrei zu halten. Was den einen Leid, ist den anderen Freud: Durch die gentechnische Zucht resistenter Soja­ bohnen müssen z. B. in Südamerika we­ niger Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden. Auch in den Baum­wollfeldern Indiens scheinen die Bauern vom gerin­ geren Gifteinsatz gesundheitlich zu pro­ fitieren. Mit trockentoleranten Maissorten erhofft man sich zudem, ungünstigen Klima- oder Bodenverhältnissen zu trot­ zen und neue Anbaugebiete zu erschlies­ sen. Für die Befürworter der Gentechno­ logie sind solche Pflanzen die Antwort auf die drohende Klimaveränderung. Die Gegner bezweifeln hingegen, dass dies die Hungerprobleme lösen wird. Im Ge­ genteil: Eine solch industrielle Landwirt­ schaft sei mit noch höherem Einsatz von Pestiziden und Kunstdünger verbunden und würde durch das patentierte Saatgut die Kleinbauern in neue Abhängigkeiten treiben. Tatsächlich sind die Hersteller

des künstlich veränderten Saatguts prak­ tischerweise auch häufig die Produzen­ ten der Pflanzenschutzmittel … Kennzeichnungspflicht Während in Ländern wie Brasilien, Argen­ tinien, Kanada oder den USA der Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen stetig ausgeweitet wird (2011 weltweit auf 160 Mio. Hektar), ist die Nutzung in Europa – mit Ausnahme von Spanien und Portu­ gal – nur sehr gering. In der Schweiz sind die Ackerflächen nach einem Referen­ dum im Jahr 2005 (und der Verlänge­ rung bis November 2013 resp. 2017) weitgehend gentechnikfrei. Allerdings sollen nach Ablauf des Gentech-Morato­ riums Ende 2017 gentechnisch verän­ derte und konventionelle Agrarkulturen mit «Isolationsabständen» nebeneinan­ der existieren. Der Bundesrat hat kürzlich eine entsprechende Koexistenzregelung in die Vernehmlassung geschickt. Schon heute dürfen bestimmte gentechhaltige Lebensmittelprodukte importiert und verarbeitet werden. Wichtig dabei: Solche Erzeugnisse müs­ sen bewilligt und gekennzeichnet wer­ den. Auch veränderte Mikroorganismen sind kennzeichnungspflichtig. Nach Aus­ kunft des Bundesamts für Gesundheit (BAG) seien jedoch in der Schweiz der­ zeit keine derartigen Kulturen (z. B. im Joghurt) zur Verwendung in Lebensmit­ teln bewilligt. Auch die importierten Fut­

termittel waren laut des Bundesamts für Landwirtschaft in den letzten vier Jahren frei von Gentechnik. Da sich gentech­ nisch veränderte von nicht veränderten Organismen über molekularbiologische Methoden gut unterscheiden lassen, wird dies auch regelmässig kontrolliert. Der Haken dabei: Werden Rinder mit Genpflanzen gefüttert und dieses Fleisch dann importiert, kann kein Labor der Welt mehr unterscheiden, was die Tiere zu fressen bekommen hatten. Wenig Akzeptanz In der Schweiz ist die Akzeptanz für «Genfood» nicht sonderlich hoch. So wurde in einer Umfrage des «Nationa­ len Forschungsprogramms NFP 59» deutlich, dass eine klare Mehrheit der Befragten (60 Prozent) keine gentech­ nisch ver­änderten Nahrungsmittel es­ sen würde. Allerdings sprachen sich für ein kategorisches Verbot nur 26 Prozent aus, während 71 Prozent eine Wahl­ freiheit zwischen gentechnisch verän­ derten und unveränderten Nahrungs­ mitteln verlangten. Eine solche eigene Entscheidung ist zwar wünschenswert – aber trotzdem eine Illusion. Denn die Gentechnik hat schon in sehr viele un­ serer Lebensmittel Eingang gefunden, über Futtermittel, Zusatzstoffe – oder den unkontrollierbaren Wind.

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Dossier Special Ernährung von A – Z

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Bild: Klaus Duffner

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Interview mit:

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Herrn Dr. Ulrich Moser, Präsident der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung. Er ist überzeugt: «Verbieten bringt nichts.»

Herr Dr. Moser, warum produziert man überhaupt gentechnisch veränderte Lebensmittel? Man wünscht sich gewisse Eigenschaften von Nahrungsmittelpflanzen. Zum Beispiel sollte der Weizen schön grosse Ähren haben und dadurch mehr Ertrag abwerfen. Das hat man ja schon in der Vergangenheit über die Züchtung gemacht. Mit gentechnischen Verfahren kann viel gerichteter geforscht werden, sodass sich der Prozess deutlich beschleunigt. Oder man bringt gewisse Abwehrgene in unsere Nutzpflanzen, wodurch sie resistent gegen bestimmte Schädlinge werden. Also muss weniger gespritzt werden. Ist es denn wünschenswert, komplett artfremde Gene, z. B. tierische Gene auf Pflanzen zu übertragen? Wünschenswert ist es meiner Meinung nach eher nicht. Man sollte Gene aus Nutzpflanzen verwenden, die bereits bekannt sind. Bei Genen, die eigentlich gar nicht in Lebensmitteln vorkommen, sollte man hingegen sehr vorsichtig sein. Und bei komplett künstlich hergestellten Genen muss man noch mehr aufpassen. Weil solche Gene dann beispielsweise über Pollen in die Umwelt gelangen können … Das ist richtig. Aber auch in der Natur verändern sich dauernd Gene und werden weitergegeben. Das ist eben die Evolution. Trotzdem sind kaum Langzeitstudien vorhanden, die uns über längerfristige Auswirkungen informieren könnten. Umso wichtiger ist es, solche Techniken kontrolliert einzusetzen und zu begleiten. Beim Erkennen des Nutzens, aber auch der Gefahren der Biotechnologie sind wir alle gefordert, sowohl die Wissenschaft als auch die Behörden. Verbieten bringt nichts. Als vor 150 Jahren die ersten Eisenbahnen durch die Gegend dampften, befürchtete man Missgeburten und viele andere Krankheiten. Man kann solche Technologien nicht aufhalten, vielmehr sollte man lernen, sinnvoll damit umzugehen. Es ist immer viel einfacher, so etwas als Teufelszeug zu brandmarken und es zu verbieten als sich damit auseinanderzusetzen.

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(Fr) Esskultur

Wie die Ernährung sich wandelt

Bild: Klaus Duffner

Unsere Ernährungsgewohnheiten ändern sich. Aus Zeitmangel wird zugunsten von industriell verarbeiteten Lebensmitteln und Fast Food immer weniger Wert auf das Kochen und gemeinsame Mahlzeiten ­gelegt, sagt die Ernährungsexpertin Dr. Claudia Reinke. Klaus Duffner

Interview mit: Dr. rer. nat. Claudia Reinke, Pharmazeutin und Diplom-Bio­login. Sie lebt in Basel und beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Fragen zur Ernährung. Sie ist Chefredaktorin der «Schweizer Zeitschrift für Er­nährungsmedizin».

Hat sich die Ernährung im Laufe der vergangenen Jahrhunderte verändert? Der Mensch ist ein Allesfresser, kann also pflanzliche (Gemüse, Getreide, Obst) und tierische Nahrungsmittel (Fleisch, Fisch) verwerten. Das hat sich bis heute nicht geändert. Viel Fleisch wurde aber nur in den wohlhabenden Kreisen gegessen, da ihnen das Jagd- und Fischereirecht vorbehalten war. Das einfache Volk musste sehen, wie die Mägen gefüllt wurden, vor allem mit pflanzlicher Nahrung, also Getreideprodukten, Obst und Gemüse. Zu seltenen Anlässen gab es aber auch für das Volk Fleisch, vor allem von Kleinvieh, wie z. B. Hühnern oder Kaninchen. Damals waren aber auch Hungerperioden nicht selten, z. B. in Kriegszeiten oder nach wetterbedingten Missernten. Heute hilft man sich bei solchen Naturkatastrophen über die Grenzen hinweg, um Nahrungsknappheit abzufedern. Damals gab es das noch nicht. 28

Heute muss man sich eher mit dem Überfluss auseinandersetzen. Heute haben wir bei uns zwar ein riesiges Nahrungsmittel­ angebot, das gesunde Ernährung problemlos ermöglichen würde und doch das weitverbreitete Problem der Fehlernährung. Viele Menschen sind übergewichtig aufgrund einer Überversorgung mit energiereichen Lebensmitteln und zu wenig Bewegung. Andere, vor allem Ältere, leiden unter Mangelernährung, da sie zu wenig Proteine und nährstoffreiche Lebensmittel zu sich nehmen. Was bedeutet Fehlernährung? Von Fehlernährung spricht man, wenn zu viel prozessierte Lebensmittel – also Fertiggerichte oder Fast Food – verzehrt werden, die oft nur noch wenig Vitamine und Nährstoffe enthalten, dagegen aber häufig reich an ungesunden gesättigten Fettsäuren sind und zu viel Salz oder Zucker enthalten. Das alles kann für den Organismus auf Dauer schädlich sein. Auch die Nahrungsmittelproduktion hat sich verändert. Die industrielle Produktion von Fleisch, vor allem der Einsatz von Antibiotika in der Massentierhaltung, insbesondere bei Schweinen und Geflügel ist – ganz abgesehen von der oft desolaten Unterbringung dieser Tiere – eine Katastrophe. Das kann für die Verbraucher auf die Dauer gesundheitlich nicht zuträglich sein. Für viele ist die vegetarische Ernährung oder der ausschliessliche Verzehr von «Bio»-Fleisch eine Antwort auf die problematische Tierhaltung. Warum haben so viele Leute Schwierigkeiten mit der richtigen Ernährung? Viele Menschen sind heute so eingespannt, dass sie oft weder Zeit noch Lust haben, sich in die Küche zu stellen und aus frischen Zutaten selbst etwas zuzubereiten – das ist nun mal zeitaufwendig. Nur noch in wenigen Familien gibt es regelmäs­sige gemeinsame Mittagessen. Oft wird ein Fertiggericht aus dem


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Müde? Energielos? Kühlschrank geholt oder eine Dose geöffnet und schnell warm gemacht. Wenn Jugendliche so aufwachsen, wird sich das im Erwachsenenalter fortsetzen. Dabei wären regelmäs­sige, haus­ gemachte warme Mahlzeiten für Kinder elementar wichtig.

Magnesiummangel Bleibelastung

Deuten Phänomene wie Slow Food oder die vielen Kochsendungen nicht darauf hin, dass es zu einem Umdenken kommt? Das Essen hat als soziale Komponente für viele nach wie vor einen hohen Stellenwert. Man geht miteinander essen oder lädt sich gegenseitig dazu ein. Ich hoffe aber, dass die Leute über Ernährungsseminare und/oder Kochkurse auch sensibi­ lisiert werden, im häuslichen Alltag wieder selbst mehr zu ko­ chen und sie so mehr Wert auf Esskultur legen. Werden die Menschen in Zukunft gesünder essen? Wahrscheinlich werden sich die Leute nicht wesentlich anders ernähren als heute. Allerdings wird es in 30 Jahren sicher noch mehr Erkenntnisse geben, wie sich bestimmte Erkrankungen durch entsprechende Ernährung verhindern lassen. Das könnte die Esskultur beeinflussen. Sicher wird auch die Ernährung ­älterer Menschen mehr im Fokus stehen. Viele sind mangel­ ernährt und leiden unter einer chronischen Unterversorgung mit lebenswichtigen Nährstoffen. Auch «Fast Food»-Produkte werden ihren Platz haben, allerdings könnte ich mir vorstellen, dass sie gesundheitlich weniger bedenklich zubereitet werden, also vielleicht weniger ungesättigte Fette und vermehrt frische und gesündere Produkte enthalten.

Schweizer Ernährungsgewohnheiten Der aktuell vom Bundesamt für Gesundheit (BfG) veröffentlichte «Sechste Schweizer Ernährungsbericht» gestattet einen Blick auf die ­hiesigen Essvorlieben. So kocht eine Mehrheit der Schweizer Bevölke­ rung (64 Prozent) mindestens einmal täglich. Gleichzeitig weist die ­Ausser-Haus-Verpflegung, wie z. B. «warme Theke im Supermarkt», für die letzten Jahre die grössten relativen Zuwachsraten aus. Während unter den Frauen immerhin 38 Prozent die von der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung empfohlenen fünf Portionen Gemüse und Früchte pro Tag zu sich nehmen, sind dies bei den Männern nur 21 Prozent. ­Dagegen essen Männer deutlich mehr Fleisch und Wurstwaren als Frauen. Aber nicht nur zwischen den Geschlechtern, auch zwischen den Sprachregionen zeigen sich deutliche Unterschiede. So gibt es in der Deutschschweiz fast doppelt so viele Personen, die selten oder nie Fisch essen, als in der Westschweiz. Drei von vier Personen geben an, täglich mindestens 1,5 Liter nicht alkoholische Getränke zu konsumieren. Dagegen wird von 20 Prozent der Männer und 9 Prozent der Frauen mindestens einmal pro Tag Alkohol getrunken.

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Zu dick – zu dünn Wenn Essen zur Sucht wird

Laut dem Bundesamt für Statistik nahm in der Schweiz bei den über 15-Jährigen die Zahl der Übergewichtigen zwischen 1992 und 2007 von 30 auf 37 Prozent zu. Zudem besitzt jeder zwölfte Schweizer einen BMI (Body-Mass-Index) von über 30, was als Fettleibigkeit (Adipositas) definiert ist. Ein kleiner Trost: Im Vergleich zu anderen Ländern wie Spanien, Griechenland, Deutschland, England oder den USA steht die Schweiz immer noch gut da. Mehr übergewichtige Kinder Vor allem die wachsende Zahl dicker Kinder sollte nachdenklich stimmen. Denn Dicksein lässt Folgeerkrankungen wie Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen oder Atemnot wahrscheinlich werden. Auch für das Entstehen von Diabetes ist Übergewicht ein Schlüsselfaktor. Hinzu kommen soziale und psychische Probleme, da übergewichtige Kinder oft diskriminiert werden. Schon heute leiden – quer durch Europa – ein Fünftel bis ein Drittel aller Kinder an Übergewicht. In Belgien haben 20 Prozent der Sechsjährigen Übergewicht – bei den Neunjährigen sind es bereits 27 Prozent. Nach einer Schätzung der OECD aus dem Jahre 2007 sind bei den Sechs- bis neunjährigen Knaben in Griechenland 45 Prozent (Mädchen 37%), Spanien 33 Prozent (Mädchen 23%) und Italien 32 Prozent (Mädchen 31%) von Übergewicht betroffen. Die Schweiz steht in der OECD30

Illustration: © GiZGRAPHICS, Fotolia.com

Übergewicht und Essstörungen haben sehr unterschiedliche Ursachen. Dazu gehören eine gewisse Veranlagung, das familiäre Umfeld, aber auch ein verändertes Schönheitsideal. Allen Betroffenen gemeinsam ist eine grosse emotionale Belastung. Klaus Duffner

Statistik mit 17 Prozent Übergewicht bei den Buben und 13 Prozent bei den Mädchen eher auf den hinteren Rängen. Die Gründe für die Zunahme von Übergewicht und Adipositas sind vielfältig. Es gibt Kinder, die können grosse Mengen in sich hineinschaufeln, ohne dick zu werden. Andere dagegen essen weniger und nehmen trotzdem zu. Daher scheint auch eine gewisse Veranlagung für das Übergewicht eine Rolle zu spielen. Allerdings muss kein Kind dick sein. Vielfach spielt das Lebensumfeld eine zentrale Rolle: Ungesundes, fettreiches Essen, kalorienstrotzende Süssgetränke und viel zu wenig Bewegung sind

hier zentrale Faktoren. Natürlich kann Übergewicht im Säuglings- oder Kindesalter sich wieder verwachsen. Allerdings gilt: Je älter ein Kind, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass die überflüssigen Pfunde über die Pubertät bis ins Erwachsenenalter mitgenommen werden. Heisshunger und Erbrechen Übergewicht stellt sich zumeist unauffällig ein, kann aber auch die Folge von Essstörungen, wie z. B. einer allgemeinen Esssucht oder Fressattacken (engl. «Binge Eating») sein. Während Esssüchtige zwanghaft und dauernd ans Essen denken, kommt es beim Binge Eating


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mehrmals in der Woche zu suchtartigen Heisshungerattacken. Sie werden in kürzester Zeit mit ungewöhnlich grossen Mengen an Nahrungsmitteln befriedigt, wodurch die Kontrolle über das Essen verloren geht. Genauso bekannt sind Ess-Brech-Sucht (Bulimie) und Magersucht (Anorexie). Bei der Bulimie sind zwanghafte Heisshungeranfälle ebenfalls typisch. Allerdings haben die Betroffenen eine krankhafte Furcht, dick zu werden. Also muss alles durch Erbrechen, Hungern, Abführmittel oder exzessivem Sport wieder rückgängig gemacht werden. Menschen mit Bulimie sind meist normalgewichtig und wirken gepflegt, innerlich tobt jedoch die Scham über diese heimliche Sucht. Dagegen sind Magersüchtige auffallend dünn. Sie fühlen sich zu dick, obwohl sie das, objektiv gesehen, gar nicht sind. Die Gedanken kreisen ständig um Er-

nährung und Figur. Der zwanghafte Wunsch, immer weiter abzunehmen, kann schwere, manchmal sogar tödliche Folgen haben. Sehr unterschiedliche Gründe Essstörungen sind nicht selten. So wurde in einer im Auftrag des Bundesamts für Gesundheit (BAG) durchgeführten Studie im vergangenen Jahr festgestellt, dass 3,5 Prozent der Schweizer Bevölkerung mindestens einmal im Leben an einer Essstörung leidet. Sie beginnt typischerweise im jungen Erwachsenenalter, wobei Frauen deutlich häufiger betroffen sind als Männer. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Während Fressattacken mit inneren Spannungen und Konflikten, aber auch mit den Folgen sehr strikter, einseitiger Diäten zu erklären versucht werden, scheinen bei der ­Bulimie übertriebener Perfektionis-

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mus, unterdrückte Bedürfnisse, niedriges Selbstwertgefühl, Konfliktvermeidung oder das Bedürfnis, Spannungen zu entladen, eine Rolle zu spielen. Auch eine Magersucht kann sehr unterschiedliche Gründe haben. Häufig werden die Ursachen in der Familie gesucht. Dazu können hohe Leistungsanforderung von den Eltern, ein übertriebenes familiäres Harmoniebedürfnis, geringe emotionale Unterstützung oder das Streben nach der Kontrolle über den eigenen Körper führen. Auch das über Fernsehen, Werbung und Zeitschriften transportierte Schönheitsideal eines möglichst schlanken «Body ohne ein Gramm Fett», lässt vor allem junge Mädchen am eigenen Körper zweifeln. Solche irrealen Schlankheitsideale sind sehr oft die Ursache für Magersucht. Ob Übergewicht oder Essstörungen – gemeinsam ist allen Betroffenen eine gros­­se emotionale Belastung.

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Functional Food Lebensmittel mit Heilversprechen Sie versprechen viel, die Werbeslogans der angereicherten Müeslis und probiotischen Joghurts. Ernährungsexperten beurteilen allerdings nur wenige der zahlreichen Functional-Food-Produkte als sinnvoll. Alexandra Uster

< 1% «Nicht besser, aber länger!», preist sich eines der ältesten Functional-Food-Produkte an – die Ovomaltine. Sie ist angereichert mit 13 Vitaminen, Kalzium, Magnesium und Eisen. Der Werbespot der Ovomaltine erheitert und verspricht den Konsumenten einen Vorteil: Mit Ovomaltine gehts länger! Dies ist bezeichnend für FunctionalFood-Produkte. Ihnen werden zusätzlich Nährstoffe beigefügt und sie versprechen den Konsumenten so allerlei: Das probiotische Joghurt reguliert die Verdauung. Das Frühstücksmüesli sorgt für gesunde Knochen. Der Fruchtsaft deckt den täglichen Vitaminbedarf. Und die Spezial-Margarine senkt das Cholesterin im Blut. Gesundheit scheint essbar – dank Functional Food. Nur in bestimmten Situationen sinnvoll Wie gesund diese Produkte tatsächlich sind, ist allerdings umstritten. Eine Ausnahme ist einzig das jodierte und fluorierte Salz, das bereits im Jahre 1922 in der Schweiz eingeführt wurde. Dank diesem verschwanden Krankheiten wie Kropf und Kretinismus fast ganz. «Doch abgesehen vom Jod im Kochsalz gibt es leider nicht viel zum Nutzen von Func­tional Food zu sagen. Es wurde noch kaum einer nachgewiesen», meint Steffi Schlüchter von der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung (SGE). Auch Peter Ballmer bestätigt: «Die meisten Gesundheitsver32

sprechen von Functional Food Produkten sind wissenschaftlich nicht belegt.» Peter Ballmer ist Medizinprofessor, Chefarzt am Kantonsspital Winterthur und Präsident der Gesellschaft für Klinische Ernährung Schweiz (GESKES). Trotz der grossen Vorbehalte gegenüber der Mehrzahl dieser Functional-Food-Produkte räumen die Ernährungsexperten Steffi Schlüchter und Peter Ballmer ein, dass der Konsum von Functional Food vereinzelt sinnvoll sein kann. Peter Ballmer hält Ovomaltine und Jemalt für gute Produkte. «Ihr Einsatz ist insbesondere bei Personen mit einem erhöhten Risiko für Mangelerscheinungen wie beispielsweise bei älteren oder kranken Menschen sinnvoll.» Ebenfalls befürwortet er einen gezielten Einsatz des probiotischen Joghurtdrinks Actimel. «Actimel geben wir präventiv Patienten, die Antibiotika einnehmen müssen, um häufig auftretenden Antibiotika-assoziierten Durchfall vorzubeugen.» In diesem Fall sei der Nutzen wissenschaftlich recht gut belegt. Ernährungsberaterin Steffi Schlüchter will keine konkreten Empfehlungen zum Konsum von Functional Food abgeben. «Die Produktepalette ist sehr breit, sodass sich keine pauschalen Empfehlungen machen lassen für wen, was, wann angebracht ist.» Lebensmittel sind keine Supplemente Die zusätzliche Einnahme von Vitaminen in bestimmten Situationen beurtei-

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len aber sowohl Peter Ballmer als auch Steffi Schlüchter als sinnvoll. Bei Frauen, die schwanger sind oder schwanger wer­ den wollen, ist eine ausreichende Versor­ gung mit Folsäure wichtig. Diese verhin­ dert Fehlbildungen beim Embryo, zum Beispiel die sogenannten Neuralrohr­ defekte. Peter Ballmer zweifelt allerdings, ob in diesem Fall der Einsatz von Nah­ rungsmitteln, die mit Folsäure angerei­ chert sind, richtig ist: «Ich würde mich nie auf Functional-Food-Produkte verlassen. Das Risiko, dass die Dosis nicht stimmt und der erhöhte Bedarf an Folsäure nicht gedeckt wird, ist zu gross.» Er empfiehlt stattdessen Folsäure-Supplemente in Ta­ bletten- oder Kapselform nach Vorschrift der Ärztin einzunehmen. «So ist sicher, dass man eine definierte und wirksame Dosis einnimmt.» Ähnlich ist es beim Vitamin D. Dieses stellt unser Körper selber her, sofern er genügend Sonnenlicht erhält. Durch die Ernährung nehmen wir nur wenig Vita­ min D auf. Insbesondere im Winter be­ steht deshalb die Gefahr eines VitaminD-Mangels. «Wir bestimmen bei unseren Patienten oft das Vitamin D im Blut. Vor allem ältere Personen leiden häufig un­ ter einem Mangel und haben teilweise massive Defizite.» Peter Ballmer kennt die Problematik aus dem Spitalalltag. Doch auch in diesem Fall beurteilt der Chefarzt eine gezielte Supplementierung mit Vitamin-D-Tropfen besser als die Ein­ nahme von Functional-Food-Produkten. Steffi Schlüchter von der SGE allerdings meint: «Alltagsprodukte wie beispiels­ weise Brot oder Milchprodukte können als Träger bestimmter Nährstoffe wie Fol­ säure oder Vitamin D agieren. Dies kann eine konstante Versorgung mit dem jewei­ ligen Nährstoff garantieren.» Doch auch die Ernährungsberaterin weist darauf hin, dass durch Functional Food keine kontrol­ lierte Dosis eingenommen wird. «Supple­ mente sind die sichere Alternative.»

Zu viel des Guten Bereits Paracelsus wusste: «Allein die Menge macht das Gift.» Ein Überschuss an scheinbar gesunden Substanzen kann gefährlich sein. Einzelne Studien haben gezeigt, dass Beta-Carotin und Vitamin E in hohen Dosen krebsfördernd sein kön­ nen. Dass durch den Konsum von Func­ tional Food eine solche Überdosierung eintritt, ist aber unwahrscheinlich. Die zu­ gesetzten Mengen an Nährstoffen sind sehr streng geregelt. Der Konsum von Functional Food ist also ungefährlich – im­ mer vorausgesetzt, man konsumiert nicht Unmengen eines bestimmten Produktes. Trotzdem gibt es Functional-Food-Pro­ dukte, von deren Konsum Peter Ballmer eher abrät. «Margarine mit Pflanzenste­ rolen kann ich leider nicht empfehlen, da sie möglicherweise schädlich ist.» Der Grund: Zwar senken diese zugesetzten Pflanzensterole geringfügig die Choles­ terinkonzentration im Blut, doch gibt es wissenschaftliche Hinweise, dass Pflan­ zensterole selbst ein Risiko für koronare Herzerkrankungen darstellen könnten. Die eigentliche Gefahr von Functional Food indes lauert für Peter Ballmer in ­deren Heilversprechen. «FunctionalFood-Produkte gaukeln etwas vor und lenken von einer gesunden Lebensweise ab.» Er empfiehlt, viel Früchte und Ge­ müse zu essen und sich täglich zu be­ wegen. «Das ist viel wirksamer als jedes Functional-Food-Produkt.» Bedeutende neue Trends Dies ist wohl auch den Konsumenten bewusst. Zwar bleibt Gesundheit für die Schweizer ein zentrales Thema, trotz­ dem stagnierten die Umsätze von Func­ tional Food in den letzten Jahren. «Die Konsumenten sind sehr kritisch gegen­ über Functional Food», bestätigt Miriam Hauser vom Gottlieb Duttweiler Institut. Sie untersucht seit mehreren Jahren die

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Einstellungen, Werte und Wünsche der Konsumenten im Zusammenhang mit Essen. «Der Bereich Functional Food wird sich sehr stark entwickeln. In Zukunft werden Firmen viel Geld in die Entwicklung von neuen Produkten stecken», prophezeit die Wissenschaftlerin. Es werden beispielsweise laktosefreie Lebensmittel zur Vermeidung von Allergien entwickelt oder durch angepasste Portionengrösse und Veränderung der Zusammensetzung sollen gesündere Convenience Produkte entstehen. Doch nicht nur Lebensmittelhersteller arbeiten an der Entwicklung von FunctionalFood-Produkten, zunehmend drängen auch Kosmetik- und Pharmaindustrie in diesen Markt. Sie wollen Genuss, Schönheit und Gesundheit vereinen. Besonders stark erforscht wird der Alterungsprozess. Zukünftige Functional-FoodProdukte sollen uns Leistungsfähigkeit, Jugendlichkeit und Vitalität bescheren – alles Attribute, die zurzeit hoch bewertet werden. Experten prophezeien deshalb, dass in 10 bis 20 Jahren die Konsumen-

ten vermehrt auf Functional-Food-Produkte treffen, die «Schönheit von innen» versprechen – oder auf Produkte, die Wechseljahrbeschwerden vorbeugen. Denn ein weiterer Schwerpunkt liegt auf

dem Ziel Volkskrankheiten wie Demenz, Übergewicht und Osteoporose durch Functional Food vorbeugen zu können. «Davon aber», ist Peter Ballmer überzeugt, «sind wir noch meilenweit entfernt.»

Gibt es bald Fertigmenüs gegen Krankheiten? «Wir müssen uns wohl in Zukunft einige Fragen stellen bezüglich chemischer Wirkstoffe im Essen. Gegen Krankheiten industrielle, also standardisierte Menüs mit pharmazeutischen Beigaben herzustellen, scheint aus heutiger Sicht allerdings nicht möglich zu sein. Warum auch – gesunde Nahrungsmittel wachsen im Garten!» Thomas Mattig, Direktor Gesundheitsförderung Schweiz

«Fertiggerichte für spezifische Ernährungsbedürfnisse könnten für Betroffene durchaus interessant sein. Aber dass es Fertiggerichte gibt, die zur Heilung von Krankheiten wie etwa Bluthochdruck beitragen, ist unrealistisch.» Steffi Schlüchter, Leiterin Nutrinfo®, Schweizerische Gesellschaft für Ernährung SGE

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Nr. 2 / März 2013

Ernährung von A – Z

Schön essen

Schöne Haut durch gesunde Ernährung

Bild: zVg

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung hilft nicht nur gegen Krankheiten, sie hat auch positive Effekte auf Haut und Aussehen. Die Expertin Petra Huber erklärt, wie Ernährung die Haut schön hält und gleichzeitig genussvoll sein kann. Klaus Duffner

Interview mit: Petra Huber, Dozentin für Kosmetik und Toxikologie an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) in Wädenswil.

Welchen Beitrag leistet Ernährung zum schönen Altern? Bei der Ernährung ist es ja nicht nur wichtig, dass Energie aufgenommen wird, sondern auch zusätzliche Nährstoffe wie ­Vitamine, Mineralien, sekundäre Pflanzenstoffe und ungesättigte Fettsäuren. Wer ausreichend solche Wirkstoffe zu sich nimmt, wer allgemein auf eine ausgewogene Ernährung achtet, wird sein attraktives Aussehen länger erhalten können. Das kommt nicht nur einer gesunden Haut, sondern auch dem gesamten Körper zugute. Ein beträchtlicher Teil unserer Zivilisationskrankheiten ist nämlich auf falsche Ernährung zurückzuführen. Kann man sich «hässlich essen»? Wie äussert sich eine Fehlernährung? Auslöser können sowohl Übergewicht als auch Mangelernährung sein. Suboptimale Ernährung führt auf die Dauer zu einer ganzen Reihe kosmetischer Symptome, wie z. B. fahler Teint, vorzeitige Faltenbildung und brüchige Nägel. Chroni-

scher Mangel an Vitamin C führt zur Abnahme der Kollagenbildung, die mittlere Hautschicht wird etwas dünner. Neuere Forschungen beschäftigen sich mit der Bildung von AGE, den «Advanced Glycated Endproducts». Dabei lagern sich Zuckermoleküle an die Proteine des Bindegewebes. Diese «Verzuckerung» führt zu einem Elastizitätsverlust. Ursache dafür ist der übermässige Genuss von im Körper «schnell anflutenden Zuckern», beispielsweise durch hochenergetische Süsswaren. Das alles ist jedoch kein Prozess von ein paar Wochen, sondern von Jahren. Wie sollte man sich ernähren? Man sollte ausgewogen, abwechslungsreich und entsprechend seiner körperlichen Tätigkeit massvoll essen und trinken. Auch das ist eine Form von Achtsamkeit gegenüber seinem Körper! Die Empfehlungen der Nahrungsmittelpyramide sind eine gute Ausgangsbasis. Sie legen Wert auf genügend Radikalenfänger im Essen. Was ist das? Bei der Atmung entstehen sogenannte freie Radikale. Das sind sehr reaktive Moleküle und Atome, denen ein Elektron fehlt. Um wieder einen solchen Partner zu bekommen, wird versucht, anderen körpereigenen Molekülen ein Elektron zu entreissen. Die Folgen sind vielfältig, wie schnellere Alterung des Bindegewebes, Fehlfunktionen von Zellen bis hin zu genetischen Veränderungen und Krebs. Die Natur weiss sich jedoch zu helfen und besitzt sowohl Enzyme als auch sogenannte Antioxidantien, die die freien Radikale «abfangen» bzw. neutralisieren. Durch die richtige Auswahl an Lebensmitteln können wir selbst viel dafür tun, dass genügend Antioxidantien im Körper vorhanden sind.

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Das heisst? Bestimmte Vitamine und Pflanzenstoffe wirken antioxidativ. Zum Beispiel Vitamin C, das frisch und ungekocht in Zitrusfrüchten, Johannis- und Gojibeeren, Sanddorn, Kiwis und vielen anderen Obst- und Gemüsesorten steckt. Betacarotin, wie die Vorstufe des Vitamin A, kommen z. B. in Karotten, Peperoni, Aprikosen, Mangos und Melonen vor. Teilweise wird die Aufnahme im Körper durch Kochen und Ölbeigabe erleichtert. Hinzu kommt Vitamin E aus kaltgepressten pflanzlichen Ölen und Nüssen. Auch sekundäre Pflanzenstoffe wirken antioxidativ, wie z. B. Flavonoide. Diese finden sich in Grün- und Schwarztee, Kakao, Kaffee oder Oliven, als Farbpigmente ­(Anthocyane) in Heidelbeeren, Weinbeeren, Randen, als rotes Lycopin in Tomaten. Auch in Gewürzen wie Kurkuma in Currymischungen oder Ingwer sind diese positiv wirkenden Pflanzenstoffe enthalten. Am besten werden sie über eine ausgewogene tägliche Ernährung aufgenommen, in besonderen Fällen sind zusätzliche Vitaminpräparate oder Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll. Sie propagieren mit der «Beauty Cuisine» nicht nur eine gesunde, sondern auch eine sinnliche Ernährung. Verändert man sich eigentlich durch gutes Essen in einer schönen Atmosphäre? Bereits im 19. Jahrhundert beschrieb Freiherr von Vaerst den Unterschied zwischen einem «Gourmand», einem «Gourmet» und einem «Gastrosophen». Der «Gourmand» ist ein gemütlicher «Vielfrass», der möglichst grosse Mengen essen will. Der «Gourmet» hingegen ist ein sachkundiger Geniesser, der Freude an exquisit Gekochtem und Dargebotenem hat. Schliesslich nimmt der «Gastrosoph» auch Aspekte der Gesundheit, der Lebensmittelherkunft, deren Zubereitung und des bedächtigen, sinnlichen Essgenusses mit in seine Esskultur. Da setzen wir an: Wir wollen in einem «Beauty Menu» nicht nur auf qualitativ wertige und gesunde Lebensmittel hinweisen, sondern auch Freude am Essen vermitteln – Rotwein und Schokolade (mit möglichst hochprozentigem Kakaoanteil von über 70%) gehören zum Genuss dazu. Alles ist eine Frage der Dosis. Wenn man es zusätzlich schafft, durch ein genussvolles Essen in entspannter Umgebung aus der Stressspirale herauszukommen, hat das einen positiven Effekt auf den Menschen – und auf seine Erscheinung. Schönheit von innen!

Zur Person Petra Huber ist Dozentin für Kosmetik und Toxikologie an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) in Wädenswil. Nach dem Abschluss ihres Studiums der Pharmazie an der ETH Zürich war sie als Apothekerin tätig. Gleichzeitig erweiterte sie an der ETH ihre Ausbildung um ein Studium der Betriebswissenschaften. Nebst der Lehre beschäftigt sie sich mit der Formulierung und Sensorik von Kosmetikprodukten. Im Jahr 2009 erhielt Petra Huber durch die Schweizerische Gesellschaft der Kosmetik-Chemiker zusammen mit der ZHAW den Kurt-J.-Pfeiffer-Gedenkpreis für ihr Engagement im Lehrbereich Kosmetik. Neben ihrer Hochschultätigkeit gilt ihr Interesse der Wechselwirkung von Ernährung und Schönheit, die sie in ausgewählten Restaurants vorstellt. (www.beauty-cuisine.com)

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Photo: © Malyshchyts Viktar, Fotolia.com

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Rezepte Pikante Karotten-Kokoscreme-Suppe (6 Portionen) Zutaten: • 2 EL milde Currypaste • Currygewürzmischung • 1 Knoblauchzehe • Olivenöl • Kokosfett • 1 l Rindsbouillon • 500 g frische Karotten • 2 grosse EL Tomatenmark • 125 ml Kokosmilch

Zubereitung: Currypaste mit Currygewürzmischung und Knoblauchzehe in etwas Olivenöl oder Kokosfett anbraten, sofort mit Bouillon ablöschen. Frische Karotten fein schneiden und gar kochen, anschliessend Tomatenmark und Kokosmilch beifügen. Geschmacklich abrunden, mit Mixer kurz aufschäumen und in kleinen Espressotassen servieren. Tipp: Die Suppe mit gewürzten Nüssen servieren (z. B. Wal­nuss, Macadamianuss), welche mit orientalischen Gewürzen wie «Ras el Hanout» oder einem Currymix (Basis Kurkuma) gewürzt sind. Etwas Würzmischung in einem ge­schlossenem Gefäss mit den Nüssen gut schütteln und aromatisieren oder Nüsse kurz anrösten und mit einer Honig-Würz-­Mischung beträufeln.

Kommentar von Petra Huber: Antioxidative Wirkstoffe finden sich in den Karotten (Betacarotin), dem Tomatenmark (Lycopin) und den Gewürzen wie Kurkuma. Ungesättigte Fettsäuren finden sich vor allem in den Nüssen, im Olivenöl und zum Teil auch im Kokosfett. Die Kokosmilch bietet interessante Mineralstoffe.

Schokoladenmousse für Naschkatzen! (6 – 8 Portionen) Zutaten: • 180 g Couverture (mind. 70% Kakaoanteil) • 125 g Olivenöl, kaltgepresstes (würzig pikant) • 3 Eigelb • 55 g Zucker • 3 Eiweiss • 200 g Schlagrahm • 1 EL Rosmarin gehackt • 1 EL Puderzucker

Zubereitung: Die Couverture langsam zergehen lassen (max. 40°) und das Olivenöl langsam unterrühren. Das Eigelb mit dem Zucker schaumig schlagen und zur Schokolade geben. Das Eiweiss mit dem restlichen Zucker steif schlagen und unter das Mousse ziehen, auskühlen lassen. Den Schlagrahm ebenfalls darunterziehen und mindestens sechs Stunden im Kühlschrank kalt stellen. Zur Dekoration gehackten Rosmarin und Puderzucker über das Mousse streuen.

Kommentar von Petra Huber: Das Rezept stammt ursprünglich von Martin Dalsass, Ristorante Santabbondio, ­Sorengo-Lugano (TI/Schweiz) und zeigt, dass mit hochwertigem Olivenöl (kaltgepresste Qualität enthält antioxi­ dativ wirkende, ungesättigte Fettsäuren) nicht nur Salat­ saucen gemacht werden können. Die Polyphenole der dunklen Schokolade wirken ebenfalls antioxidativ. Hohes Suchtpotenzial, deshalb in Massen zu geniessen wegen dem Energiegehalt!

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Gut zu wissen

Tipps und Links für gesunde Ernährung Sich gesund zu ernähren, ist nicht immer einfach. Wir geben hilfreiche Tipps und Anregungen, damit eine ausgewogene Ernährung Alltag wird sowie hilfreiche Adressen rund um das Thema Essen.

Zehn Regeln für eine gesunde Ernährung

2. K artoffeln und Vollkornprodukte: Brot, Nudeln, Getreideflocken und Reis enthalten wenig Fett. Wenn Sie zusätzlich darauf achten, Vollkornprodukte einzusetzen, erhöhen Sie den Ballaststoffanteil, diese sättigen lange, lassen den Blutzuckerspiegel langsam ansteigen und beugen Verstopfungen vor. Kartoffeln sind ein kalorienarmes Lebensmittel, das ebenfalls gut sättigt. Aber achten Sie bei der Zubereitung der Produkte darauf, fettreiche Zutaten wie Rahm, Käse oder Öl sparsam zu verwenden. 3. F ünfmal Obst und Gemüse: Idealerweise nehmen Sie zwei Portionen Obst und drei Portionen Gemüse täglich zu sich. Obst und Gemüse enthalten wenig Kalorien, dafür reichlich Vitamine und Mineralstoffe. Am besten schneiden Sie sich morgens eine Frucht ins Müesli, nehmen eine Frucht oder eine Karotte als Zwischenmahlzeit an den Arbeitsplatz und bereiten Ihre Hauptmahlzeiten mit reichlich Gemüse oder mit einem bunten Salat als Beilage zu. 4. T äglich Milch und Milchprodukte, regelmässig Fisch, wenig Fleisch, Wurst und Eier: Da Milchprodukte wie Käse, Joghurt oder Quark Kalzium und Eiweiss enthalten, sollten sie täglich gegessen werden. Ein- bis zweimal pro Woche gehört auch Fisch auf den Speiseplan, er enthält unter anderem Jod, Selen und Omega-3-Fettsäuren. Mit Fleisch, Wurst und Eiern sollte dagegen sparsamer umgegangen werden. 5. S paren beim Fett: Fett enthält jede Menge Kalorien und kann zu Übergewicht führen. Um beispielsweise ein Stück Fleisch anzubraten, reicht ein Esslöffel Öl aus. Milch und Milchprodukte gibt es als Halbfettvarianten. Auch auf ­versteckte Fette in Würsten, Süssigkeiten und Fast-Food-­ Produkten sollten Sie achtgeben.

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6. Z ucker und Salz in Massen: Ähnlich wie Fett liefert Zucker viele Kalorien. Gelegentlich können Sie sich etwas Süsses gönnen; am besten nach einer Mahlzeit. Als nachteilig gilt auch zu viel Salz. Versuchen Sie deshalb, bei Tisch nicht nachzusalzen und lieber mit allerlei Kräutern zu würzen. 7. A usreichend trinken: Ein bis zwei Liter Wasser oder ungesüsster Tee pro Tag werden empfohlen. Kalorienreiche Getränke wie Wein, Bier, unverdünnte Fruchtsäfte oder Limonaden am besten nur gelegentlich trinken. 8. S chonende Zubereitung: Warme Speisen sollten nur so lange wie nötig gegart werden. Verwenden Sie möglichst wenig Wasser und vermeiden Sie hohe Temperaturen, damit die Nährstoffe weitgehend erhalten bleiben. 9. D as Essen geniessen: Je schneller man isst, desto mehr schaufelt man in sich hinein, bevor das Sättigungsgefühl eintritt. Geniessen Sie deshalb die Mahlzeit bewusst und nehmen Sie sich genügend Zeit dafür. 10. Viel bewegen: Zu einem gesunden Lebensstil gehört auch genügend Bewegung. Machen Sie kürzere Spaziergänge, treiben Sie drei- bis viermal pro Woche Sport: Damit können Sie Ihr Gewicht besser halten und beugen zahlreichen Krankheiten vor.

Quelle: Apotheken Umschau, Bild: Manfred Walker

1. V ielseitig essen: Nicht nur Karotten und Äpfel sind gesund – geniessen Sie die Vielfalt. Sie können Gemüsesorten und Obst und Früchte unterschiedlicher Farbe kombinieren. Wählen Sie nährstoffreiche, eher kalorienarme Lebensmittel und wechseln Sie die Zutaten; auf diese Weise tragen Sie dazu bei, sich ausgewogen zu ernähren und Ihrem Körper die wichtigsten Nährstoffe in ausreichender Menge zuzuführen.


Dossier Special

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Studie der Uni Bern: Durch Bewegung Übergewicht reduzieren Sind Sie in einer festen Partnerschaft, beide übergewichtig und möchten Ihre körperliche Aktivität steigern? Dann sind Sie hier genau richtig. Im Rahmen einer aktuellen wissenschaftlichen Studie untersucht die Universität Bern, wann es Personen mit Übergewicht gelingt, körperlich aktiver zu werden, und welche Rolle der Partner/ die Partnerin dabei spielt. Jedes teilnehmende Paar erhält als Aufwandentschädigung insgesamt CHF 200.– sowie eine Rückmeldung über die Studienergebnisse. Interesse geweckt? Information und Anmeldung: www.ges.psy.unibe.ch/aktiv Kontakt: lic. phil. Corina Berli, Tel. 031 631 57 97

Gütesiegel für Lebensmittel

Nützlicher Link

Sehr empfehlenswert: • Delinat, www.delinat.com oder Tel. 071 227 63 00 •W eide-Beef Bio (Migros) •K AGfreiland, www.kagfreiland.ch oder Tel. 071 222 18 18 •N atura-Beef Bio, www.mutterkuh.ch oder Tel. 056 462 54 05 •D emeter, www.demeter.ch oder Tel. 061 706 96 43 •N aturaplan (Coop), www.naturaplan.ch oder Tel. 0848 888 444 •B io Knospe, www.bio-suisse.ch oder Tel. 061 385 96 10 •M igros Bio, www.migros.ch/generation-m oder Tel. 044 277 31 50 •G ebana bio und fair, www.gebana.com oder Tel. 043 366 65 00

www.sge-ssn.ch

Empfehlenswert: •M ax Havelaar, www.maxhavelaar.ch oder Tel. 061 271 75 00 •C laro fair trade, www.claro.ch oder Tel. 032 356 07 00 •W eide-Beef (Migros) • Naturafarm (Coop), www.coop.ch oder Tel. 0848 888 444 •B io natur plus (Manor), www.manor.ch oder Tel. 0848 802 804 • Biotrend (Lidl), www.lidl.ch • T erraSuisse (Migros), www.migros.ch/Nachhaltige_Labels oder Tel. 044 277 31 50 •N atur Aktiv (Aldi), www.aldi-suisse.ch • I P-Suisse, www.ipsuisse.ch oder Tel. 031 910 60 00 (französisch: 021 614 04 72) • AquaGAP, www.aquagap.net (englisch) oder Tel. 071 626 06 26 •M arine Stewardship Council (MSC), www.msc.org oder Tel. +49 306 09 85 520 •S par Natur Pur, www.spar.ch •G lobus organic, www.globus.ch/organic oder Tel. 058 455 21 11 •A gri Natura, www.agrinatura.ch •N atura-Beef, www.mutterkuh.ch oder Tel. 056 462 54 05 Quelle: WWF Schweiz, www.wwf.ch

Tel. 031 385 00 00 Die Seite der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung bietet zahlreiche Informationen rund um ausgewogene und gesunde Ernährung. Zudem hat es Onlinetests, bei denen man beispielsweise herausfinden kann, wie es um die eigenen Essgewohnheiten steht, welchen Kalorienbedarf man hat oder ob man diabetesgefährdet ist. Zudem lancierte die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung SGE Ende letzten Jahres eine interaktive Lebensmittelpyramide unter www.sge-ssn.ch/lebensmittelpyramide. Hier kann man interaktiv mehr über eine ausgewogene und genussvolle Ernährung erfahren und sein Wissen in verschiedenen Spielen testen. Durch Klicks auf die Schweizer Lebensmittelpyramide gewinnt der User einen schnellen Überblick über alles Wissenswerte rund um eine ausgewogene Ernährung. Übersichtlich wird das Was, Wieviel und Warum dargestellt. Die spannenden Infos werden ergänzt mit praktischen Tipps. So erhält der User zahlreiche Anregungen, wie sich die Empfehlungen im Alltag umsetzen lassen. Der Genuss wird dabei nicht vernachlässigt. Der SGE ist es ein wichtiges Anliegen, Lust auf ein ausgewogenes und genussvolles Essen und Trinken zu machen.

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Gesundheitspolitik

Niemand möchte krank werden, jahrelang nicht wissen, wo es fehlt, und zum Schluss die Diagnose und Therapie nicht bezahlt bekommen. Doch das kann tatsächlich passieren. Was sind die Probleme und was wäre zu tun? Hans Wirz

Bitte mehr Tempo! Bild: zVg

Therapien gegen seltene Krankheiten

Interview mit: Nationalrätin Ruth Humbel (CVP) Mitglied der Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit. «Die medizinische Versorgung für seltene Krankheiten muss verbessert werden.»

Unser Gesundheitswesen ist leistungsstark und für die Bevöl­ kerung gut zugänglich. Aber es gibt «blinde Flecken», die nicht sein dürften oder müssten. Einer davon sind seltene Krankhei­ ten – da passiert einiges, aber zu wenig und zu langsam, so scheint es. Eine zweitrangige Schwierigkeit sind die relativ ho­ hen Behandlungskosten bei seltenen Krankheiten, eine haupt­ sächliche Problematik ist die Langsamkeit der involvierten Be­ hörden. Vista hat deshalb für Sie zum Thema bei Nationalrätin Ruth Humbel nachgefragt. Sie will eine nationale Strategie zur Verbesserung der Situation von Menschen mit seltenen Krank­ heiten und hat vor über zwei Jahren im Nationalrat ein ent­ sprechendes Postulat eingereicht. Ergänzend zum Interview finden Sie im Kasten auf Seite 42 Informationen, die Sie mög­ licherweise interessieren, weil sie eine komplexe Materie wei­ ter ausleuchten.

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Frau Humbel, Sie haben 2010 im Nationalrat ein Postulat eingereicht, mit dem Sie die Schaffung einer nationalen Strategie bezüglich seltener Krankheiten fordern. Was waren Ihre Beweggründe? Der Sinn und Zweck von Versicherungen ist, in ausserordent­ lichen Situationen zuverlässig finanzielle Hilfe zu leisten. Das gilt auch im Krankheitsbereich. Speziell in Fällen von seltenen Krankheiten, die sehr aufwendig und teuer werden können. Denn nur mit dieser Hilfestellung können die betroffenen Men­ schen wieder gesund werden, respektive kann man verhindern, dass solche Krankheiten chronisch werden. Das Problem sind die Diagnosefindung sowie die relativ hohen Therapiekosten, deren Finanzierung oft im Ermessen der Krankenversicherung liegt. Nach meiner Meinung sollten aber nicht die Kranken­ kassen darüber entscheiden, ob die Betroffenen therapiert werden können oder nicht. Es ist also letztlich ein Kampf ge­ gen Willkür, den wir führen müssen. Klare Regeln sollen der Bevölkerung, allen Leistungserbringern wie auch den Kran­ kenversicherern Sicherheit geben. Das ist ja gefragt in der Bevölkerung: Gesicherte Versorgung. Wie hat der Bundesrat auf das Postulat reagiert? Positiv. Überhaupt gab es von keiner Seite irgendwelche nega­ tive Reaktionen. Der Weg für zügiges Verhalten wäre also offen. Wird denn das bestehende Krankenversicherungsgesetz (KVG) der Situation dieser speziellen Patientengruppe nicht gerecht? Nein, es gibt viel zu viele Unsicherheiten, Listen, welche der speziellen Situation der Seltenheit einer Krankheit nicht ge­ recht werden und aufwendige Abklärungen notwendig ma­ chen. Entsprechend ist der administrative Aufwand enorm. Wenn der Chefarzt eines Spitals die Hälfte seiner Arbeitszeit für administrative Abklärungen einsetzen muss, läuft vieles falsch. Wir brauchen einen neuen systemischen Ansatz.


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Was ist damit gemeint? Für einen flächendeckenden Ansatz zur Diagnose und Behandlung von seltenen Krankheiten bräuchten wir einige spezialisierte Zentren. In denen es entsprechendes spezialisiertes Know-how gibt. Diese Forderung löst jedoch Abwehrreflexe aus, weil jeder Ansatz von qualifizierten Zentren eine Konkurrenz für das Bestehende und die föderalen Strukturen darstellt. Gibt es Unsicherheiten in Bezug auf die Vergütung von Diagnose und Therapien bei seltenen Krankheiten? Es gibt Rechtsunsicherheit und Rechtsungleichheit. Beispielsweise sind die Versicherer verunsichert bezüglich dem Spielraum, den sie haben. Dann suchen sie nicht selten einfach die kostengünstigste Lösung – sie sind ja auch verpflichtet, mit Prämiengeldern gut zu wirtschaften. Güterabwägung ist eben selten leicht. Kann man sogar von Willkür sprechen? Es gibt viele Beispiele von ungleichen Vergütungen. Etwa das einer Familie, in der drei Kinder von einer genetischen Krankheit betroffen sind, die Krankenkasse jedoch nur für zwei Kinder Kostengutsprachen gewährt. Bei den seltenen Krankheiten wird sehr viel um Preise und Kostenbeteiligung geredet und verhandelt und je nach Fall und momentaner Situation entschieden. Die Leidtragenden sind immer die betroffenen Patienten und ihre Familien. Andererseits gibt es aber auch individuelle Abmachungen zwischen Versicherern und Pharmaunternehmungen. Ist das überall in den westlichen Ländern so? Die Schweiz ist trotz des guten Gesundheitswesens in diesem Bereich im Rückstand gegenüber andern Ländern. Beispielsweise sind in Grossbritannien, wo ja die medizinischen Leistungen teilweise rationiert sind, Menschen mit seltenen Krankheiten besser gestellt. Die EU hat einen Massnahmenplan für Menschen mit seltenen Krankheiten. Wie steht es mit administrativen Hürden? Je grösser die Unsicherheit und je seltener die Krankheit, desto mehr Umtriebe und Administration. Da kann es (allerdings auch aus medizinischen Gründen) Jahre dauern, bis eine gesicherte Diagnose feststeht und die Therapie erlaubt wird. Häufig geht es dabei um viel Geld.

Ist es nur das Geld? Nicht nur. Die Therapie muss auch einen «angemessenen» oder «erheblichen» Nutzen bringen, und der ist manchmal schwierig zu erkennen, respektive zu beweisen. Wenn der Nutzen nicht belegt wird, kann die Krankenkasse (bei Medikamenten, die nicht auf dern Spezialitätenliste sind) die Vergütung der Therapie verweigern. Eine Haltung, die das Bundesgericht 2010 mit einem wegweisenden Entscheid (Fall Morbus-Pompe) gestützt hat. Aber das Problem liegt auch in der Finanzierung der Diagnosestellung. Will heissen? Analysen werden in der Regel nur bezahlt, wenn dann auch therapiert werden kann. Diagnosen zu stellen bezüglich seltenen Krankheiten, ist aber häufig enorm aufwendig, und oft weiss man nicht, ob eine Therapie überhaupt möglich ist – denn gegen die wenigsten seltenen Krankheiten stehen Arzneimittel zur Verfügung. Bei genetischen Erkrankungen können zudem beispielsweise Tests bei Familienangehörigen mit erblich bedingter Prädisposition erforderlich sein, welche nicht zwingend zu Therapien führen müssen. Die aber eine rasche und gezielte Behandlung von Kindern ermöglicht, wenn die Krankheit ausbricht. Kurzum: Wir brauchen neue Vergütungsund Finanzierungsmodelle. Was schwierig werden wird, denn wie in anderen gesundheitlichen Belangen haben wir Unsicherheit auf drei Ebenen. Nämlich auf der nationalen Ebene, der kantonalen Ebene und bei den Versicherungen. Kann denn Politik keine Lösungen erzwingen? Wie gesagt, Gesundheitspolitik ist in der Hauptsache in den Händen der Kantone. Nur die Krankenversicherung ist Bundessache. Für dieses Bundesgesetz sind National- und Ständerat zuständig. Für die Umsetzung der Gesetze braucht es dann Verordnungen, und dafür sind ausschliesslich der Bundesrat und die Verwaltung zuständig. Und leider wird dabei häufig jahrelang gebremst, respektive die Verordnungen werden nicht im Sinne des Gesetzgebers gestaltet. Zu beschleunigen und zu korrigieren benötigt dann wiederum Jahre.

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Sollte denn der Gesetzgeber nicht Einfluss nehmen können auf die Verordnungen? Das ist – im Hinblick auf die Gewaltentrennung – grundsätz­ lich nicht wünschenswert. Persönlich würde ich aber ein Ve­ torecht einer qualifizierten Mehrheit des Parlaments zu den Verordnungen begrüssen, um der freien Interpretation der Verwaltung Grenzen zu setzen. Geht es in Sachen seltene Krankheiten nicht sehr langsam vorwärts? Oder ist dieses Tempo der Verwaltung normal? Es harzt tatsächlich und die Verwaltung hat nach dem Scheitern von Managed Care mit dem verfeinerten Risikoausgleich sowie dem Scheitern des Präventionsgesetzes andere Prioritäten. So sieht der Fahrplan des BAG vor, dass erst im 2. Quartal 2014 le­ diglich ein Bericht zur Situation vorgelegt wird. Also erst eine Dis­ kussionsbasis. Wobei es möglich wäre, mit Verordnungen we­ sentliche Verbesserungen umgehend in die Wege zu leiten. Was sind andere Gründe für das langsame Vorgehen? Das politische Bewusstsein für die Problematik ist noch zu ge­ ring. Es gibt noch zu viele Unklarheiten – was immer auch Un­ sicherheit und Ängste auslöst. Umso mehr als patienten­ freundliche Beschlüsse auch finanzielle Folgen haben. Aber wenn man entsprechende Beschlüsse auf die lange Bank schiebt, wächst unter anderem in zahlreichen Einzelfällen die Gefahr der Chronifizierung von Krankheiten. Die wiederum sehr teuer werden kann, respektive die Belastung ganzer Fa­ milien dramatisch erhöht. Ich möchte an dieser Stelle noch­ mals auf den zentralen Punkt der ersten Frage zurückkom­

Klartext Lassen Sie sich in der Folge einige Begriffe und Faktoren erläutern. • Man spricht von seltenen Krankheiten (auch Orphan Diseases genannt), wenn nicht mehr als fünf von 10 000 Menschen von ihr betroffen sind. Es wird geschätzt, dass es weltweit rund 7000 seltene Krankheiten gibt. Seltene Krankheiten sind oft lebensbedrohlich oder chronisch inva­ lidisierend und bedürfen einer spezifischen Behandlung. • Die Erkennung von seltenen Krankheiten ist schwierig. Man schätzt, dass ein Hausarzt einmal pro Jahr mit einer seltenen Krankheit konfrontiert ist. So kann es Jahre dauern – nicht selten mit entsprechenden Fehlbehand­ lungen – bis eine Krankheit richtig diagnostiziert werden kann. Für manche Menschen ist dieser Weg eine schmerzhafte Odyssee im wahrsten Sinne des Wortes. • Die Erforschung seltener Krankheiten ist äusserst auf­ wendig. Und da (weltweit) relativ sehr wenige Patientin­ nen und Patienten mit den Therapien versorgt werden können, werden diese entsprechend teuer. Um trotz begrenztem Umsatzvolumen für die Pharmaindustrie die erforderliche Forschung zu ermöglichen, haben die USA und die EU längst Förderungsprogramme beschlos­ sen. Beispielsweise die finanzielle Unterstützung der Forschung und Entwicklung, beschleunigte Zulassungs­ verfahren und einen verlängerten Patentschutz.

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men. Nämlich, dass der Sinn von Versicherungen in erster Linie darin liegt, die Kosten für ausserordentliche Risiken ab­ zudecken. Also dürfen wir gerade die Patientinnen und Pati­ enten mit seltenen Krankheiten nicht im Stich lassen.

Schreiben Sie uns! Ist es richtig, dass die Diagnose und die Behandlung von seltenen Krankheiten von den Krankenversicherern bezahlt wird? Schreiben Sie uns bis am 11. März 2013 an: Sanatrend AG, Vista Leserbrief 2, Zürcherstrasse 17, 8173 Neerach, oder schicken Sie eine E-Mail an: contact@sanatrend.ch. Ein Auszug der ersten Einsendungen wird nach Möglichkeit ab April auf www.vistaonline.ch veröffentlicht. Absender nicht vergessen.

• Weil die direkten und indirekten Kosten für Therapien ten­ denziell hoch sind, gibt es Widerstände von Behörden und Krankenkassen gegen deren konsequenten Einsatz. Medikamente gegen seltene Krankheiten, sogenannte Orphan Drugs, sollten in der Schweiz vergütet werden, wenn das Arzneimittel im Einzelfall von «erheblichem Nut­ zen» ist und es keine andere Behandlungsmöglichkeit gibt. • Von den rund 100 von Swissmedic registrierten Orphan Drugs sind nur rund 40 vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) auf die Spezialitätenliste (SL) aufgenommen. Diese umfasst alle Medikamente, die von der obligatori­ schen Krankenversicherung vergütet werden müssen. • Die Krankenkassen haben – aufgrund vieler Unklarhei­ ten – einen (zu) grossen Spielraum, wenn es um die Vergütung der Kosten für seltene Krankheiten geht. Das erzeugt nicht nur einen erheblichen, teuren administrati­ ven Aufwand, sondern weckt Unsicherheiten und sorgt für eine Ungleichbehandlung der betroffenen Patienten. • Der Anteil der Kosten für Orphan Drugs belaufen sich in der Schweiz auf 2,5 bis maximal 3% der Medikamen­ tenkosten in der Grundversicherung.


Nr. 2 / März 2013

Rundum gesund

Spezialextrakte aus Blättern des japanischen Tempelbaums fördern die Zirkulation in feinsten Blutgefässen. Zwei Studien zeigen, dass das pflanzliche Arzneimittel auch hemmend in die Entstehung der Arteriosklerose einzugreifen vermag. Manuel Lüthy

Ginkgo biloba

Extrakte beugen Arteriosklerose vor mögen, die bei der Entstehung der Arte­ riosklerose (Arterienverkalkung) eine be­ deutende Rolle spielen.

Der japanische Tempelbaum (Ginkgo ­biloba) ist der einzige Überlebende der einst weltweit verbreiteten, 290 Millio­ nen Jahre alten Ginkgogewächse. Die symbolträchtigen, fächerförmigen Blätter der Pflanze hatten Goethe fasziniert und zu einem Gedicht inspiriert. Doch auch die moderne Medizin weiss um den Wert des faszinierenden Baums: Medikamente mit Spezialextrakten aus Ginkgoblättern werden sehr häufig bei Krankheiten mit verminderter Durchblutung wie Demenz und Tinnitus eingesetzt. Neuere For­ schungen zeigen, dass Ginkgoextrakte auch freie Radikale zu neutralisieren ver­

Metabolisches Syndrom – das «tödliche Quartett» Risikofaktoren für Arteriosklerose sind neben Rauchen und Bewegungsman­ gel vor allem erhöhte Blutfette, Störun­ gen im Blutzuckerstoffwechsel, Über­ gewicht und Bluthochdruck. Die vier letztgenannten Risikofaktoren treten oft zusammen auf; dieses Krankheitsbild wird als «tödliches Quartett» oder meta­ bolisches Syndrom bezeichnet. Men­ schen mit metabolischem Syndrom ha­ ben mindestens ein um den Faktor drei erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Er­ krankungen wie Herzinfarkt oder Schlag­ anfall. Nach Schätzungen der WHO sind 25 bis 30% der erwachsenen Bevölke­ rung und rund 14% der Kinder und ­Jugendlichen in den Industrienationen von einer Arteriosklerose betroffen. Ginkgo-Extrakt hemmt das Entstehen von Nanoplaques Gefährliche Blutfette wie das Lipopro­ tein (a) und oxidativer Stress führen oft zu Arteriosklerose. Um die Fettstoffwechsel­ störung zu beheben und Herz-KreislaufErkrankungen vorzubeugen, werden in der Regel Lipidsenker aus der Gruppe der Statine eingesetzt. Wie die Forscher­ gruppe von Prof. Dr. med. Günther Sie­ gel an der Berliner Charité 2004 zeigen

konnte, vermag ein Ginkgo-Spezialex­ trakt (EGb 761®) bei bereits bestehen­ der Arteriosklerose die Entstehung von neuen Ablagerungen an den Gefäss­ wänden – sogenannte Nanoplaques – zu vermindern. Bei den acht Patienten mit bestehender Herzerkrankung, die sich einer Bypassoperation unterziehen mussten, hatte sich, so Prof. Siegel, «nach acht Wochen Therapie mit dem Extrakt die Bildung von Nanoplaques um 12% verringert. Bildeten sich derar­ tige Plaques, waren diese 24% kleiner als ohne Therapie mit dem pflanzlichen Arzneimittel.» Wirksam gegen Arterienverkalkung In einer Folgestudie wurden elf Patienten mit metabolischem Syndrom untersucht. Nach zweimonatiger Behandlung mit dem Gingko-Spezialextrakt waren die ­Effekte noch deutlicher. Prof. Siegel: «So sank die Bildung arteriosklerotischer ­Nanoplaques um 14,3% und die Grösse der Plaques, sofern sie entstanden, um 23,4%. Die gemessenen Effekte sind durchaus mit denen von chemisch-syn­ thetisch eingesetzten Medikamenten wie Statinen vergleichbar, bei deutlich ver­ besserter Verträglichkeit unter Einnahme des Ginkgo-Spezialextraktes.» Der Pflan­ zenextrakt sei, so der Spezialist, vor allem für jene Patienten geeignet, welche ­frühzeitig etwas für ihre Arteriosklerose­ prophylaxe machen wollten. 43


Nr. 2 / März 2013

Gesundheit aktuell

Ob Schmerzempfinden, Herzbeschwerden, Knochenschwund oder psychische Erkrankungen: Männer und Frauen leiden verschieden. In der «Gender-Medizin» werden die spezifischen Unterschiede zwischen den Geschlechtern berücksichtigt. Klaus Duffner

Kleiner Unterschied Männer und Frauen unterscheiden sich genetisch nur durch ein einziges Chromosom: Die Kombination der Geschlechtschromosomen XX bedeutet «weiblich», die Kombination XY «männlich». Schon im Mutterleib sorgen die Sexualhormone dafür, dass sich der Embryo zu Mädchen oder Knabe entwickelt. Hormone wie z. B. Testosteron, Progesteron oder Östradiol sind dann auch verantwortlich für die in der Pubertät im­mer stärker sichtund spürbaren Unterschiede zwischen Mann und Frau. Aber nicht nur körperlich sind Männer und Frauen «anders», auch die Wahrnehmung bestimmter Dinge unterscheidet sich. Unterschiedliches Schmerzempfinden Wissenschaftler der Uni Mainz fanden bei Experimenten zum Schmerzemp­ finden gesunder Freiwilliger einen un­ erwarteten und zuvor noch nicht gemessenen Unterschied zwischen den Geschlechtern. Wurden den Teilnehmern leichte Schmerzen zugefügt, empfanden dies Frauen zu einem frühen Zeitpunkt unangenehmer als Männer. Verantwortlich dafür ist wohl eine Mischung aus sozialen und biologischen Gründen. Einerseits spürt bekannter­ massen ein (männlicher) «Indianer keinen Schmerz». Studien zeigen, dass dieses Verhalten besonders in Gegenwart von Frauen ausgeprägter ist. Auf der anderen Seite ist die Hornhaut der Frauen 44

Bild: © Mammut Vision, Fotolia.com

Was ein Y-Chromosom ausmacht

tatsächlich dünner als die der Männer. Deshalb werden die oberen Schmerzsinneszellen leichter erreicht. Auch die Schmerzhemmung ist bei Männern ­wesentlich besser ausgeprägt als bei Frauen. Dabei scheint das männliche Geschlechtshormon Testosteron den Organismus schmerzunempfindlicher zu machen. Biologische und soziale Ursachen Der «kleine Unterschied» zwischen Mann und Frau führt aber auch dazu, dass gewisse Erkrankungen jeweils nur in einem Geschlecht auftreten oder verschieden

stark ausgeprägt sind. Zu den offensichtlichen Frauenleiden zählen gynäkologische Krankheiten wie Brustkrebs, Eileiterentzündungen, Ovarialkarzinom und vieles mehr. Auch Beschwerden wie Blasenentzündungen, Osteoporose oder Migräne betreffen überwiegend das weibliche Geschlecht. Männer müssen sich hingegen mit Prostata- oder Hoden­ erkrankungen oder der erektilen Dysfunktion herumschlagen. Auch genetisch bedingte Farbsehstörungen oder Haarausfall sind typisch beim Mann. In welchem Umfang genetische oder soziale Faktoren (z. B. eine ungesunde


Auch Frauen haben’n Herzinfarkt «… Männer kriegen’n Herzinfarkt». Diese Liedzeile des Sängers Herbert Grönemeyer stimmt zwar, ist aber trotzdem nur die halbe Wahrheit. Denn dem Berliner Herzinfarktregister gemäss sind zwar die Mehrzahl aller Herzinfarktpatienten Männer, die Gefahr zu sterben ist für Frauen trotzdem grösser. Während nach der Spitaleinlieferung etwa jede fünfte Frau ihrem Herzinfarkt erlag, war es bei den Männern nur jeder zwölfte. Die bestimmenden Risikofaktoren der Frauen heissen dabei Diabetes, Bluthochdruck und Adipositas; die des Mannes zu hohes Cholesterin und rauchen. Auch die ersten Anzeichen eines Infarkts können sich unterscheiden. Gemäss der Schweizer Herzstiftung sind sie bei Frauen oft weniger eindeutig als bei Männern, weswegen bisweilen auf Verdauungsprobleme geschlossen wird und nicht auf einen Infarkt. Dagegen treten die «klassischen» Symptome wie heftiger Druck und beengende oder brennende Schmerzen in der Brust mit Ausstrahlung in Brustkasten, Schultern, Arme oder Hals oft nur vereinzelt auf. Auch die Aufmerksamkeit gegenüber solchen Ereignissen ist unterschiedlich. So weiss jeder, dass auch jüngere Männer von Herzinfarkten betroffen sein können. Bei jungen Frauen sind Myokardinfarkte hingegen seltener – wenn sie jedoch auftreten, kann es sehr gefährlich werden. Denn niemand rechnet bei einer 30-Jährigen mit einem Infarkt …

Lebensführung) für die Gebrechen der ­jeweiligen Geschlechter verantwortlich sind, ist umstritten. Die Expertin für «Gender-Medizin» Prof. Vera Regitz-­ Zagrosek vom Berliner «Institut für Geschlechterforschung in der Medizin» schätzte in einem Interview der Wochenzeitung «Die Zeit», dass die Bio­logie ungefähr für die Hälfte der Erkrankungsunterschiede ­verantwortlich ist. Allerdings seien die Frauen z. B. bei Herzkrankheiten etwas im Vorteil, da etwa 1500 wichtige Gene auf dem X-Chromosom liegen, das bei Frauen ja doppelt vorhanden ist.

Unterschiedliche Reaktion auf Medikamente Auch bei der Reaktion auf Medikamente unterscheiden sich Männer und Frauen. So wird geschätzt, dass das Risiko unerwünschte Nebenwirkungen auf eine Behandlung mit Medikamenten zu erleiden, bei Frauen um das 1,5-fache bis 1,7-fache erhöht ist. Tatsächlich unterscheidet sich die Stoffwechselaktivität zwischen den Geschlechtern. So ist bekannt, dass der pH-Wert des Magens bei Frauen um 0,5 Einheiten höher liegt als bei Männern. Zudem ist die Magenentleerung hormonabhängig verlangsamt. Ein Beispiel: Da das für den Abbau von Alkohol verantwortliche Enzym Alkoholdehydrogenase im Magen der Frauen

weniger aktiv ist als bei den Männern, vertragen Frauen den Alkohol weniger gut. Im Gegensatz dazu ist die Aktivität gewisser Stoffwechsel-Enzyme bei erwachsenen Frauen 20 bis 50 Prozent höher als bei Männern. Frauen haben zudem ein niedrigeres Körpergewicht, eine stärkere Organdurchblutung und einen höheren Körperfettanteil. Der höhere Fettanteil ist verantwortlich für eine bessere Verteilung fettlösslicher Substanzen im weiblichen Körper. Daher ist dort, z. B. nach Gabe von gut fettlös­ lichen Benzodiazepinen, mit einer – im Vergleich zu Männern – länger dämpfenden Wirkung zu rechnen. Überhaupt scheinen geschlechtsspezifische Unterschiede des Gehirns für die Behandlung psychischer Erkrankungen eine bedeutende Rolle zu spielen. Länger leben wie ein Mönch Bleibt die finale Frage: Warum leben Frauen länger als Männer? Laut Bundesamt für Statistik lebten in der Schweiz im Jahr 2011 die Männer ab Geburt im Durchschnitt 80,3 Jahre, Frauen 84,7 Jahre. Diese Diskrepanz schwankt von Land zu Land. In Russland beträgt der Unterschied rund zehn Jahre, in Frankreich acht, in Japan sieben und in Deutschland sechs. Auch hier werden sowohl biologische Faktoren als auch verhaltens- und umweltbedingte Einflüsse verantwortlich gemacht. Aber wie stark sind diese Einflüsse? Bemerkenswerte Ergebnisse kommen hierzu von Dr. Marc Luy aus Wien. So leben Nonnen und Mönche alle unter nahezu identischen Bedingungen – zwar karg, aber dafür gesund. Nach der Auswertung der Lebensdaten von fast 12 000 Nonnen und Mönchen zeigte sich, dass die Mönche im Durchschnitt nur ein bis zwei Jahre kürzer leben als Nonnen. Diese hatten wiederum die gleiche Lebenserwartung wie die Frauen ausserhalb der Klostermauern. Für das längere Leben der Mönche werden fünf Gründe verantwortlich gemacht: kein Tabak und wenig Alkohol, weniger Risiken im Leben, ausgewogenes mässiges Essen, kein Stress, keine Sorgen um Kinderoder widerspenstige Ehepartner. Eben, ein Leben wie ein Mönch.

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E. Zwicky AG informiert

Innovative Getreideprodukte spielten in der 120-jährigen Geschichte der E. Zwicky AG stets eine grosse Rolle. Die breite Produktepalette bereichern seit Kurzem zwei glutenfreie Mehlmischungen sowie zwei schmackhafte Hirsotto-Gerichte.

Leckeres von Zwicky Qualität aus der Mühle Ein gutes Frühstück macht fit für den ganzen Tag. Doch was ist ein gutes Frühstück? Schmackhaft, gesund und nahrhaft sollte es sein – also möglichst wenig Zucker und Fette enthalten, dafür viele Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Vollwertige Kost eben. Kollath-Frühstück – für hohe Leistungsfähigkeit Die E. Zwicky AG nutzt das von Prof. Kollath entwickelte Verfahren, um vollwertige Nahrungsmittel herzustellen – beispielsweise das Kollath-Frühstück aus biologischem Anbau. Wertvolle Inhaltsstoffe wie Mineralien und Spurenelemente bleiben durch das Collatieren® im hochkeimfähigen Weizen erhalten. Das Kollath-Frühstück ist eine ideale Stärkung für den ­Tagesbeginn, sättigt auf natürliche Weise und fördert die Verdauung.

Müesli – Gesundheit auf dem Frühstücksteller Das Müesli ist eine Schweizer Spezialität – weltbekannt wie Fondue und Schokolade. Lange wurde das Müesli ausschliesslich als einfaches Abendessen verzehrt, heute wird es vorwiegend als Frühstück oder auch als leichtes, bekömmliches Nachtessen eingenommen. Traditionell besteht das Müesli aus Getreideflocken, die mit Milch vermischt und mit Äpfeln, Zitronensaft sowie Nüssen ergänzt werden. Moderne, leckere Varianten von diversen Müeslis hat die E. Zwicky AG entwickelt; die wichtigsten Zutaten werden mit dem von Prof. Kollath entwickelten, schonenden Verfahren hergestellt. Die Frühstücksmüesli von Zwicky gibt es in diversen Sorten mit Mischungen aus verschiedenen Getreidesorten, Nüssen, Mandeln, Trockenfrüchten, Beeren und

weiteren feinen Zutaten. Zur geschmackvollen Abwechslung und für den individuellen Geschmack. Hirse macht schön Hirseflocken sind nicht nur eine willkommene Zutat für feine Müesli, sie passen ebenso gut ins Joghurt oder zur Milch mit Früchten. Hirse gilt als das älteste Getreide der Welt und ist eine der mineralstoffreichsten Getreidesorten überhaupt. Hirse enthält viel Fluor, Phosphor, Magnesium, Kalium und besonders viel Silizium und Eisen. Die Mineralien sorgen für gesunde Zähne, schöne Haare, ebenmässige Haut und starke Nägel. Hirseflocken gelten darum auch als Schönheitsmittel; zudem sind sie bekannt für ihre lang anhaltende sättigende Wirkung.

Zwicky-Produkte erhalten Sie  in Apotheken, Drogerien und im   Lebensmittelhandel.

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Zöliakie Wenn Kleberproteine (Gluten) nicht vertragen werden So gesund auch Weizen, Dinkel, Roggen, Gerste und Hafer sind: Sie werden nicht voll allen vertragen. In der Schweiz reagiert jede hundertste Person auf die Kleberproteine (Gluten, ausgesprochen: glu’teen) dieser Getreide sowie deren Urformen und Kreuzungen. Die Unverträglichkeit von Gluten wird vererbt. Bei Betroffenen greift Gluten die Dünndarmzotten an, die sich entzünden und langsam zurückbilden. Das Krankheitsbild wird Zöliakie genannt, im Erwachsenenalter auch einheimische Sprue. Durch die gestörte Verdauung können wichtige Nährstoffe wie Eisen, Folsäure und Calcium nicht mehr aus­reichend aufgenommen werden und es drohen Folgekrankheiten wie Blutarmut, Osteoporose, aber auch Dünndarmkrebs. Ist die Diagnose Glutenunverträglichkeit einmal gestellt, gilt für die Betroffenen: Gluten strikte vermeiden, und zwar lebenslang! Das heisst: Auf Brot, Back- und Teigwaren, Müesli und viele Halb­fertig- und Fertiggerichte verzichten. Aber nicht ganz: denn es gibt Alterna­tiven.

120 Jahre Zwicky E. Zwicky AG, die Spezialitätenmühle im Thurgau Die in Müllheim-Wigoltingen ansässige Schweize­rische Schälmühle E. Zwicky AG entwickelte sich im Laufe ihrer 120-jährigen Firmengeschichte zu einer der bedeutendsten Spezialitätenmühlen der Schweiz. Die traditionsreiche Firma ist seit 1892 in der vierten Generation in Familienbesitz und setzt auf qualitativ hochwertige Produkte. Sie garantiert mit ihrem Markenzeichen dafür: dem Zwerg mit der Ähre. 1946 brachte die E. Zwicky AG als erste Firma in der Schweiz das Müesli auf den Markt. Seit die Firma 1956 mit Prof. Dr. Werner Kollath einen Lizenzvertrag abgeschlos-

Glutenfreie Mehlmischungen und Hirsottos Glutenhaltige Getreide können durch Nahrungsmittel wie Mais, Reis, Hirse, Kartoffeln und Buchweizen ersetzt werden. Auf Basis dieser Rohstoffe hat Zwicky neue Produkte kreiert: zwei vielfältig verwendbare Mehlmischungen und zwei ­leckere Fertiggerichte. – Basis Mehlmischung glutenfrei – für Brot, Biscuits und andere Backwaren – Mehlmischung hell glutenfrei – für Kuchen, Guetzli, Pizza und andere feine Backwaren Rezepte, wie mit diesen Mehlmischungen köstliche glutenfreie Backwaren einfach zubereitet werden – helle und dunkle Brötchen, Focaccia, Pizzateig, Gugelhopf, Marmorkuchen, Haselnuss-Kokos-Guetzli, Mailänderli, Vanillehörnchen –, finden Sie auf www.zwicky.ch. – Hirsotto mit Tomaten – Hirsotto mit Gemüse Beide Hirsotto sind fixfertig gewürzt und können im Nu zubereitet werden. Sie ergeben eine vollwertige vegetarische Mahlzeit oder eine feine Beilage (2 – 3 Portionen).

sen hat, stellt sie das Bio-Kollath-Frühstück nach dem Kollath-Verfahren her. Heute werden weitere Spezialitäten wie Bio-Hirseflocken und Bio-Sojaflocken auf diese schonende Weise produziert. Die Geschäftsfelder der Firma umfassen heute die Entwicklung und Veredelung von Produkten und Halbfabrikaten für die Lebensmittelindustrie, die Herstellung von Getreidespezialitäten unter der Marke ZWICKY sowie Handelsmarken, beispielsweise Nahrungsergänzung wie Goldhirse-Öl-Kapseln für gesunde Schönheit und Vitalität unter der Marke HIRSANA. Zwicky ist bekannt für ihren innovativen Geist, ihre Marktnähe und ihre Beweglichkeit. Massgeschneiderte Spezialitä-

ten und Produkte, die ausgewogene Vielfalt und die Partnerschaft mit dem schweizerischen Landbau werden von Kunden und Partnern sehr geschätzt. Qualität und Flexibilität sind die Stärken der E. Zwicky AG. Innovative Mitarbeitende und auf kundenspezifische Prob­lemlösungen ausgerichtete, moderne Infrastruktur ermöglichen ausserordentlich individuelle Ansätze. Die modernen Anlagen sind auf neuestem Stand der Technik und dank unterschiedlicher Verfahren überaus flexibel bezüglich der Anwendungen und Produktionsmöglichkeiten. Produktsicherheit und konstante Qualität auf höchstem Niveau sind der Firma wichtig. www.zwicky.ch 47


Nr. 2 / März 2013

Gesundheit aktuell

Das Verständnis für die saure und basische Wirkungsweise von ­Nahrungsmitteln hilft, eine gesunde Ernähung nach der Ernährungspyramide umzusetzen. Die Kunst liegt darin, die Balance zu halten. Ursula Haas

Basisch essen

Säuren und Basen im Gleichgewicht Sich ausgewogen zu ernähren, ist keine einfache Sache. Das Verständnis für den menschlichen Säure-Basen-Haushalt kann dabei helfen. Verena Boltshauser, Apothekerin und Vitalstoffberaterin aus Winterthur, erklärt seine Wirkungsweise: «Der Säure-Basen-Haushalt ist einer von verschiedenen Kontrollmechanismen, die dafür sorgen, dass unser Kör­per­ milieu

konstant bleibt. Unser gesamter Stoffwechsel funktioniert nur dann optimal, wenn unsere Körperflüssigkeiten konstante pH-Werte aufweisen.» Die Übersäuerung unseres Stoffwechsels ist heute ein weitverbreitetes ­Phänomen. Viele Menschen sind un­ terschwellig sauer, das heisst, die Pufferbasen im Körper, welche die Säure­ moleküle neutralisieren sollten, sind reduziert. Dies kann das Wohlbefinden stark beeinträchtigen, sagt Boltshauser: «Verschiedene Beschwerden wie beispielsweise Osteoporose, rheumatische Erkrankungen, Gewichtsprobleme, Verdauungsbeschwerden oder Allergien werden mit der Übersäuerung des Organismus in Zusammenhang gebracht.» Auch vergleichsweise leichte Beschwerden wie etwa Kopf­ schmerzen, Hautprobleme, Antriebslosigkeit oder Konzentrationsprobleme werden der Übersäuerung zugeschrieben. Säureüberschuss durch Nahrung Beeinflusst wird der SäureBasen-Haushalt unter anderem durch die Ernährung. Die hauptsächlichen Säurelieferanten sind eiweissreiche Lebensmittel, aber auch Kaffee, Alkohol, Zucker und weisses Mehl.

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Das meiste Obst und Gemüse hingegen wirkt basisch. Ernährungsberater empfeh­ len, 80% Basen bildende Lebensmittel zu sich zu nehmen. Hilfreich ist dabei die PRAL-Tabelle, welche Nahrungsmittel nach ihrer Wirkungsweise von basisch, neutral bis sauer ordnet. Zu finden ist sie unter www.vistaonline.ch/content/ pdfs/PRAL_Tabelle.pdf. Wenn Lebensmittel sauer schmecken, bedeutet dies nämlich nicht automatisch einen hohen Säuregehalt. Weitere Faktoren Es spielen nicht nur die einzelnen Inhaltsstoffe eines Nahrungsmittels eine wichtige Rolle – Verarbeitung, Zubereitung, individuelle Resorptionsleistung und Verstoffwechselung beeinflussen das Säure-Basen-Verhältnis ebenfalls. Und auch die individuelle Lebensweise: «Etwa zu wenig trinken, Bewegungsmangel oder Leistungssport sowie Stress belasten den Säure-Basen-Haushalt negativ», führt Boltshauser aus. Der gesunde Körper kann eine mögliche Störung des Säure-Basen-Haushalts selbst ausgleichen, beispielsweise über die Atmung. Allerdings seien wir mit der bei uns üblichen Lebensweise bereits an der Grenze, so Boltshauser. Wann ist man sauer? Oft wird «Übersäuerung» mit Sodbrennen assoziiert, doch saures Aufstossen entsteht bei einem Rückfluss von Ma-


gensäure – es kann allerdings ein Symptom für Übersäuerung sein. Eine wirkliche Übersäuerung ist gar nicht so einfach zu belegen. Der pH-Wert im Urin ist kein allzu verlässliches Messins­ trument, wie Boltshauer erklärt: «Durch den pH-Wert mehrerer Urinproben kann die Säurebelastung des Körpers abgeschätzt werden und eine Tendenz zur Übersäuerung aufzeigen. Für eine aussagekräftige Messung muss an neun aufeinanderfolgenden Tagen jeweils morgens und abends gemessen werden. Allerdings kann daraus nicht direkt auf eine Krankheit oder mögliche Gesundheitsrisiken geschlossen werden.» Deshalb empfiehlt es sich, nicht optimale Messresultate mit einer Fachperson zu besprechen. Entschlackung Im Zusammenhang mit der Säure-Basen-Ernährung wird oft von Entschlackung gesprochen. Damit sind Säuren gemeint, welche vom Organismus nicht ausgeschieden werden können. Es ist zwar wissenschaftlich umstritten, ob es

überhaupt so etwas wie «Schlacken» gibt – doch Giftstoffe entstehen zweifellos, etwa beim Abbau von Alkohol. «Eine Entschlackung soll Abbau- respektive Abfallprodukte aus dem Körper schleusen, dazu werden die Ausscheidungs­ organe Niere, Leber und Darm, Lunge und Haut angeregt», führt Boltshauser aus. Dies kann auch mit Unterstützung von pflanzlichen Wirkstoffen, SchüsslerBasenkuren oder Saftwochen bewerkstelligt werden. Auch Basentabletten oder -pulver bieten dazu eine sinnvolle Unterstützung. Abnehmen Wer sich mit gesunder Ernährung befasst, hat oft auch den Wunsch nach einer Gewichtsreduktion. Eine überwiegend basische Ernährung kann helfen, die Traumfigur zu erreichen, denn sie entspricht ja der Ernährungspyramide. Hingegen wird durch Diäten und Fastenkuren die Säurebelastung im Körper erstmal erhöht: Wenn weniger Energie aufgenommen wird, versorgt sich der Körper aus den Reserven – somit können säu-

rehaltige Abbauprodukte entstehen. Ernährungsberater empfehlen die Orientierung an der Lebensmittelpyramide, bestätigt auch Verena Boltshauser. Im Internet und anderswo werden häufig vereinfachte Schemen des Säuren-­ Basen-Haushalts dargestellt, um damit den Verkauf von allen möglichen Mitteln zum Abnehmen anzuraten, die beratungs- und rezeptfrei erhältlich sind. Für eine lang anhaltende Gewichtsreduktion kommt man aber nicht um eine Erhöhung der körperlichen Aktivität herum. «Es geht darum, mehr Kalorien durch Bewegung zu verbrennen als sie sich durchs Essen zuzuführen», führt Boltshauser aus, «beispielsweise durch Ausdauersport und Krafttraining.» Idealerweise mit einer dauerhaften Umstellung von Ernährungs- und sonstigen Gewohnheiten. Wem das nicht gelingt, der kann dem Körper durch regelmäs­ sige Entschlackung eine Unterstützung anbieten.

Menuplan und Rezepte auf Seite 50

naturatrend – mehr Mobilität dank Hagebutten

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Fortsetzung von Seite 49

3-Tages-Menüplan nach der Lebensmittelpyramide mit ausgewogenem Säure-Basen-Verhältnis Zusammengestellt von Eveline Gattella, Ernährungsberaterin www.diepraxis.ch, Tel. 076 701 44 66 Frühstück: • Budwig-Müesli * 30% säuren- / 70% basenbildend Mittagessen: • gemischter Salat • Lammfilet oder Pouletbrust • grüne Bohnen • Quinoa 26% säuren- / 74% basenbildend Abendessen: • Gemüsewähe 32% säuren- / 68% basenbildend Zwischenmahlzeit: • Vitamin-Shake * * * 14% säuren- / 86% basenbildend

Mittagessen: • Nüsslisalat • Dinkel-Crêpe mit Pilz-Gemüse-Füllung 23% säuren- / 77% basenbildend Abendessen: • Linsen-Marroni-Suppe 42% säuren- / 58% basenbildend

Frühstück: • selbstgemachter Smoothie * * 50% säuren- / 50% basenbildend Mittagessen: • Rüeblisalat • Zanderfilet auf Spinatbett • Ofenkartoffeln mit Rosmarin 23% säuren- / 77% basenbildend Abendessen: • lauwarmer Blumenkohl-Broccoli-Salat mit Tomaten und Mozzarella • Vollkornbrot 35% säuren- / 65% basenbildend Zwischenmahlzeit: • frische Frucht mit Roggenknäckebrot und wenig Butter 15% säuren- / 85% basenbildend

Tag 1, total: 25% säuren- / 75% basenbildend

Tag 2, total: 30% säuren- / 70% basenbildend

Tag 3, total: 30% säuren- / 70% basenbildend

* Budwig-Müesli (1 Portion)

** Smoothie (1 Portion)

*** Vitamin-Shake (1 Portion)

Zutaten: • 2 – 3 EL Magerquark (ca. 125 g) • 2 TL Leinöl • 3 – 4 cm Banane • 1 Biozitrone Saft und Schale • 1 EL Linomel (oder frisch geschroteter Leinsamen) • wenig Zimt, Kardamom oder Ingwer nach Belieben • 1 Apfel gerieben oder saisonale Früchte, Beeren • 1 – 2 EL Soja-, Hafer oder andere Vollwertflocken (in 4 – 5 EL Wasser einweichen lassen 15 Min. oder noch besser am Vorabend)

Zutaten: • 1 Banane • einige Beeren, je nach Saison • 180 g Jogurt nature oder • 100 g Quark mit etwas Wasser • 1 TL Leinöl

Zutaten: • 1 kleine Banane • 1 Orange • 3 EL Rüeblisaft • 1 dl Mineralwasser • 50 g Naturjoghurt • 1 EL Weizenkeime

Zubereitung: alles im Mixer pürieren.

Zubereitung: Die Banane schälen und in Stücke schneiden, die Orange auspressen. Mit dem Rüeblisaft, Mineralwasser und dem Joghurt mit dem Mixer pürieren. Die Weizenkeime dazu geben und noch mal kurz pürieren.

Quelle: Ableitung vom Originalrezept von Frau Dr. Johanna Budwig

Quelle: Full power statt burnout; Margrit Sulzberger; AT-Verlag

Bild: © SirChopin, Fotolia.com

Zwischenmahlzeit: • Frucht /Studentenfutter 15% säuren- / 85% basenbildend

Zubereitung: Magerquark, Leinöl und Banane mit dem Stabmixer pürieren. Zitronensaft, -schale, Linomel und Gewürze dazugeben. Geriebener Apfel (oder Früchte/ Beeren) darunter mischen. Eingeweichte Flocken darunter mischen.

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Frühstück: • Roggenbrot mit Butter und Konfitüre oder Käse • frische Frucht 36% säuren- / 64% basenbildend


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Nr. 2 / März 2013

In jedem Vista

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Nr. 2 / März 2013

Vista Life

Intime Ansichten Minimaler Aufwand und maximale Aufmerksamkeit sind die simplen Gründe, weshalb von der gestylten Prinzessin bis zur vollschlanken Königin keine Frau auf den Bikini verzichten will, für manche Jungs der ultimative Stresstest. Andy Stuckert

Bild: © Aamon, Fotolia.com

Schnäppchenmarkt Neckisch räkelt sich das optimal proportionierte Püppchen im Nachthemdchen auf dem übergros­ sen Werbeplakat, das technische Wunder ist der eingebaute Push-up-BH. Selbstverständlich wür­ den wir gerne mit ins Bettchen hüpfen, wissen aber auch, dass nicht jedes Geschenk ausgepackt tatsächlich Freude macht. Um auf andere Gedan­ ken zu kommen, flüchten wir in ein seriöses ­Warenhaus, eine alte Bratpfanne muss ersetzt werden. Zwangsläufig führt der Weg durch die Da­ menabteilung, die unzähligen Schaufensterpup­ pen in gewagter Reizwäsche fördern unsere Kauf­ lust. Wir vergessen die Pfanne und entdecken ein Kochbuch und Strapse im Duopack, nützlich und

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hilfreich zugleich. Obwohl Liebe durch den Ma­ gen geht, tragen wir nie Strapse, und die kalo­ rienreichen Rezepte sind das Ende jeder Bikini­ figur, selbst als kleine Aufmerksamkeit ist dieses Schnäppchen nicht harmlos genug. Wir gönnen uns noch einen Blick auf die scharfen Verkäufe­ rinnen und schleichen frustriert nach Hause. Gruselkabinett Damit wir dies auch noch erwähnen, schwabbe­ lige Männer mit Rückenmatratze und geblümten Badehosen haben dasselbe Recht auf Freiheit und Respekt wie übergewichtige Dominas im bra­ silianischen Stringbikini, innere Werte benötigen manchmal eine entsprechende Verpackung. Was uns jedoch in Panik versetzt, ist der ungewollte Anblick, wenn ein beachtlicher Hintern gerade ­dabei ist, das kleine Bikinihöschen zu fressen und dabei wellige Grimassen schneidet. Die von Selbstbewusstsein nur so strotzenden Damen sind völlig stressfrei, während wir mit der letzten Mahlzeit kämpfen. Manchmal sehnen wir uns nach den etwas mehr verhüllenden Badeanzü­ gen, wir würden uns von den Modedesignern wünschen, sie könnten den Stoffverbrauch auch im Sommer ankurbeln. Wie jeder Kerl mögen wir sexy Mädels und geniessen die aktuelle Freizü­ gigkeit und Toleranz, auch wenn nicht jede die angesagte Bikinifigur zur Schau stellen kann, aber wir wollen nicht um jeden Preis in der Öffentlich­ keit intime Ansichten.

Bild: © Vitaly Krivosheev , Fotolia.com

Der Bikini und der Brotauflauf haben dasselbe Grundrezept, aus Resten etwas basteln. Je kleiner der Bikini ist, desto teurer wird er, das dazugehö­ rige Selbstbewusstsein ist je nach Figur schlicht unbezahlbar. Diese klitzekleinen Abdeckungen der erotischen Zonen waren noch vor wenigen Jahren Vorschrift in ausgesuchten Lokalen, heute können wir diese an warmen Tagen kostenlos mit­ ten in der Stadt bewundern, beliebt und gesucht von Touristen aus Nah und Fern. Wer sich an den regionalen Schönheiten sattgesehen hat und etwas Appetit auf sportliche Damen verspürt, besucht die Beachvolleyballerinnen oder die Synchronschwimmerinnen, allein die korrekte Be­ zeichnung unterbindet jeglichen Anflug von hor­ monellen Gelüsten.


Bild: © Fotowerk, Fotolia.com

TV macht schlank Eier, Gurken, Sojasprossen – aus vielen Nahrungsmitteln kann eine Diät für kalorienbewusste Frauen konstruiert werden. Mit Willen und neuer Waage ist die jährliche Fitnesskur problemlos, tatkräftige Unterstützung vorausgesetzt. Sandra Poller

«Nicht mit mir und nicht schon wieder», schnaubt Bea und wirft meine neuen Diätvorschläge aus der Küche, «wenn ich abnehme schmilzt nur mein Busen und dafür bekomme ich schwammige Oberarme, ich habe einfach kein Talent zum Hungerstock». Nach dieser aufbauenden Motivation schreibe ich die Einkaufsliste, Sauerkrautsaft und Magerquark sind die kulinarischen Höhepunkte für die nächsten zwei Wochen. Spiegel und Waage stelle ich im Wohnzimmer auf, laut Gebrauchs­ anweisung der aktuellen Diät die moralische Sperre für unerlaubte Naschereien. Kopfarbeit Nach ein paar Tagen hat sich Bea an die überall im Haus verteilten Wasserflaschen gewöhnt, so habe ich jederzeit Zugriff auf die vorgeschriebene Menge Flüssigkeit. Die neue Yogamatte anstelle meiner gemütlichen Couch wird von unserer Katze bereits zerfleddert, «ich bestelle mir bei Alfonso eine Pizza, magst du auch was?», testet Bea meinen Diätplan. Mein Magen schreit ja und mein Kopf mahnt mich zur Stärke, «sie haben frisches Tiramisu», kein Mann hätte den Mut für eine solche Information. Die psychologischen Ratgeber empfehlen in solchen Momenten anstrengende Kopfarbeit, ich schlage die erste Seite im chinesischen Wörterbuch auf. Eindrückliches Vorbild Der Magerquark ist mit Zitronenschale aufgepeppt, der Grüntee mit einem Minzenblatt festlich deko-

riert und Bea mampft genüsslich an der extra dick belegten Pizza, das Luder hat zwei Portionen Tiramisu bestellt. Im Fernsehen läuft die Serie von der korpulenten Familienchefin, welche sowohl ihren dicken Ehemann wie auch den gut gefüllten Kühlschrank absolut im Griff hat. «Also, wenn die dünn wie ein laufender Kleiderständer wäre», schmatzt Bea zwischen zwei Bissen, «wäre sie niemals der Boss, und doppelt so dick wie ich ist sie mindestens.» Sie schnappt sich eine Portion Tiramisu, «mhhh, lecker, und wie ist dein Quark? Was mich am meisten fasziniert», nuschelt sie und schiebt die zweite Portion in meine Nähe, «ist ihre Stärke, echt, der Fels in der Brandung und was die dauernd futtern kann.» Die Serie ist selbstverständlich überzeichnet, trotzdem belegt sie die Möglichkeit, dass auch schwergewichtige Damen einen vorbildlichen Charakter haben können und der Spass am Leben nicht von einer Kleidergrösse abhängig ist. «Aber das Beste ist», gluckst Bea und kratzt den Teller leer, «wenn ich mir diese Sendung ansehe, fühle ich mich immer total schlank, und das macht mich glücklich, willst du nun das Tiramisu?» Ich rechne kurz nach, fast zwei Wochen nur Sauerkraut und Sojasprossen, das stille Wasser kann ich nicht mehr sehen und der Gewichtsverlust berechnet die Waage immer noch in Gramm und Chinesisch lerne ich auch nie. Ich kralle mir die süsse Versuchung und kuschle mich neben meine wohlgenährte Freundin, für dieses Jahr ist die Diät erfolgreich beendet.

Brav hat Andy Stuckert die jährliche Grippewelle mitgemacht, den Welt­untergang wie üblich verpasst. Zum gut bezahlten Strassenmusiker reichte es noch nicht, bis zur Pension kann er sich noch Zeit lassen. Das Vorwort zum ersten Buch ist geschrieben, für den Rest sind Plagiate angesagt, Ehrlichkeit lohnt sich bestimmt, Fitnesstraining auch.

Sandra Poller darf ihre alte Dame zur Kur ins Ausland begleiten, Zeit für ein paar eigene Wellnessgenüsse inklusive. Für ein Dorftheater wird sie die Bühnenbilder gestalten, die Rückkehr in den alten Beruf durch die Scheunentür. Die im Herbst geplante Gruppenreise nach Indien wurde solidarisch abgesagt, kleinere Proteste sind auch wirksam.

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Viagra bald als Schlankmacher? In Versuchen mit Mäusen zeigte das bekannte Potenzmittel Viagra (Wirkstoff Sildenafil) unerwartete Nebeneffekte: Zum einen wandelten sich die weissen Fettzellen zu braunen Fettzellen; diese verbrennen die Nahrungsenergie und setzen sie in Wärme um. Durch das Abschmelzen der Fettdepots vermögen die braunen Fettzellen Übergewicht und Fettleibigkeit zu bekämpfen. Zum anderen werden durch die Reduktion der weissen Fettzellen weniger Botenstoffe ausgeschüttet, die Entzündungen verursachen. Die Forscher warnen eindringlich davor, die blauen Potenzpillen zu schlucken, um unliebsame Fettpölsterchen zum Verschwinden zu bringen, da diese Wirkung beim Menschen noch nicht getestet worden sei. Quelle: scinexx.de Einzelkinder sind häufiger dick Im Vergleich zu gleichaltrigen Geschwisterkindern haben Einzelkinder ein um 50% erhöhtes Risiko für Übergewicht und Fettleibigkeit. So lautet das Fazit einer europäischen Studie, an der rund 13 000 Kinder von 2 bis 9 Jahren teilgenommen hatten. Bei älteren Kindern (6 bis 9 Jahre) war der Zusammenhang deutlicher als bei jüngeren. Die Einzelkinder hatten häufiger einen eigenen TV-Apparat und verbrachten weniger Zeit im Freien. Ihre Eltern neigten dazu, bei ihren Kindern Lebensmittel als Belohnung einzusetzen. Zudem tendierten die Kinder ohne Geschwister eher dazu, zuckerhaltige Produkte zu verzehren. Die Wissenschaftler schätzen, dass in Europa 22 Millionen Kinder an Übergewicht leiden. Im Süden waren mehr Kinder betroffen (Italien 42%, Zypern 25%, Spanien 20%) als im nördlich gelegenen Ländern (Belgien 8%, Schweden 10%, Deutschland 15%). Quelle: aid.de Fünf Strategien für die Liebe Um eine Beziehung lebendig und frisch zu erhalten, raten US-Forscher aufgrund der Ergebnisse einer Meta-­ Analyse von 30 Studien zu fünf Strategien: 1. Offenheit, 2. positive Haltung, 3. Zusicherungen, 4. gemeinsame Interessen sowie 5. ein gemeinsames soziales Netzwerk. Der Psychologe Michael Thiel erläuterte im Gespräch mit Pressetext: «Besonders interessant sind die gemeinsamen Interessen, das soziale Netzwerk oder auch ein gemeinsamer Hintergrund.» Auch sei ein angemessener Wechsel zwischen Nähe und Distanz für eine funktionierende Partnerschaft wichtig. «Es sollte beiden Partnern erlaubt sein, auch den eigenen Weg zu gehen und eigene Hobbys und Freunde zu haben, um danach wieder Gemeinsamkeiten zu pflegen.» Jede Beziehung solle immer wieder aufs Neue erarbeitet werden. Quelle: pressetext.com

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Strategien gegen die Demenz Studien und Modellrechnungen geben Aufschluss darüber, welche Faktoren den grössten Einfluss auf die Demenzrate haben. Laut Psychiater Prof. Frank Jessen vom Uniklinikum Bonn lassen sich im mittleren Lebensalter auf den Risikofaktor Bluthochdruck 5% der Demenzfälle zurückführen, doppelt so viele (11%) auf eine Depression, 13% auf körperliche Inaktivität und 14% auf Rauchen. Die meisten ­Demenzerkrankungen (19%) lassen sich jedoch mit mehr Bildung und geistiger Aktivität verhindern. Durch Vermeiden aller Risikofaktoren liesse sich jede zweite Demenz­ erkrankung vermeiden. Inwieweit sich auch Anti-AmyloidTherapien als spezifische Prävention einer Alzheimerdemenz eignen, könnten bald entsprechende Studien klären. Amyolid-Proteine sind Bestandteile der Plaques, die sich im Gehirn anhäufen und an der Entstehung von Alzheimer mitbeteiligt sein können. Quelle: Ärzte Zeitung Es wird immer mehr Fleisch gegessen

Noch vor nicht allzu langer Zeit war Fleisch ein Luxusartikel. Mittlerweile hat der Fleischkonsum laut einer neuen Studie einen Spitzenwert erreicht. Rasant steigt der Konsum von Rind-, Schweine- und Geflügelfleisch vor allem in Entwicklungsländern an. Die globale Auswirkung des steigenden Fleischkonsums stellt der neue 52-seitige Fleischatlas 2013 dar; er enthält eine Fülle von «Daten und Fakten über Tiere als Nahrungsmittel». Der mit zahlreichen eindrücklichen Grafiken angereicherte Bericht kann gratis von der Website der Heinrich-Böll-Stiftung (www.boell.de) heruntergeladen werden. Quelle: spiegel online. Grafik: Creative Commons (CC-BYSA) Heinrich-Böll-Stiftung, BUND, Le Monde diplomatique


Bild: © Peggy Blum, Fotolia.com

Illusion vom Ende der Geschichte

Menschen, die sich das Logo einer Musikband oder den Namen eines Partners auf die Haut tätowieren lassen, sind davon überzeugt, dass ihr Musikgeschmack bzw. ihre Liebe von Dauer ist. Doch damit liegen sie falsch. Die Psychologen Jordi Quoidbach und Daniel Gilbert von der Universität Harvard fassen das Ergebnis einer Studie mit 19 000 Personen wie folgt zusammen: «Menschen betrachten die

Gegenwart als einen Wendepunkt in ihrer Biografie, an dem sie endlich die Persönlichkeit geworden sind, die sie für den Rest ihres Lebens bleiben werden.» Alle Personen der untersuchten Altersgruppen zwischen 18 und 68 Jahren hätten zwar erkannt, dass sie sich in den letzten zehn Jahren weiterentwickelt haben, «aber jetzt fanden sie, dieser Wandlungsprozess sei abgeschlossen.» Als Erklärung für diese «Illusion» nannte Gilbert den Umstand, dass die meisten Menschen mit sich und ihrem aktuellen Zustand recht zufrieden seien. Zudem: Wer sich ändere, müsse alle seine Einstellungen und Werte aufgeben oder einsehen, dass er falsch lag. Die «Illusion vom Ende der Geschichte» stifte zu schlechten Entscheidungen an – für Tätowierungen, überflüssige Anschaffungen und andere Sachen, die man künftig nicht braucht. Anmerkung der Redaktion: Allerdings gibt es auch Werte und Einstellungen, die – bei intakter Fähigkeit, sich zu wandeln – vom jungen Erwachsenenalter an bis ins hohe Alter nichts von ihrer Gültigkeit verlieren. Quelle: Süddeutsche Runzlige Finger für mehr Griffigkeit Nach längerem Kontakt mit Wasser (Abwaschen, Baden) bilden sich an den Fingerkuppen (und den Zehen) Runzeln. Der US-Neurobiologe Mark Changizi entwickelte die Theorie, dass die Runzeln Kanäle darstellen, in denen beim Greifen eines Gegenstandes Wasser abfliessen kann und so der Kontakt erhöht wird. Dass dies in der Praxis funktioniert, haben nun Kyriacos Kareklar, Daniel Nettle und Tom Smulders von der Newcastle University mit ­einem Experiment nachweisen können: Versuchspersonen gelang es mit runzligen Fingern besser als mit trockenen, mit nassen Murmeln zu hantieren. Was genau für diesen Effekt verantwortlich ist, wollen die Forscher mit weiteren Untersuchungen klären. Quelle: scinexx.de

IMPRESSUM Herausgeber / Verlag / Anzeigen Sanatrend AG Zürcherstrasse 17 Postfach 8173 Neerach Tel. 044 859 10 00 E-Mail: contact@sanatrend.ch www.sanatrend.ch Verleger Daniel M. Späni Leitung Printmedien Isabelle Mahrer Leitung Prepress und Online Anita Küng Fotografie Titelbild Pascale Weber Druck targetmedia GmbH

GESUNDHEITS-NEWS

Antike Arzneien aus einem Schiffswrack In einem vor 2100 Jahren vor der Küste Italiens versunkenen Schiff haben Forscher eine alte Arztausrüstung entdeckt. Fünf runde Tabletten in einer Zinndose enthielten zwei Zinnverbindungen, zudem Reste von Bienenwachs, Stärke, Pinienharz, verschiedene Pflanzenöle, Holzkohlenreste sowie Pflanzenpollen und -fasern. «Die Zusammensetzung und die Form der Tabletten deuten darauf hin, dass sie zur Behandlung von Augenentzündungen eingesetzt wurden», berichten Gianna Giachi und ihre Kollegen von der toskanischen Archäologiebehörde in Florenz. Quelle: scinexx.de

VORSCHAU Redaktionsteam Nadja Belviso, Klaus Duffner, Ursula Haas, Jürg Lendenmann, Manuel Lüthy, Sandra Poller, Katharina Schwab, Andy Stuckert, Alexandra Uster, Hans Wirz Vista Leserservice Postfach, 6002 Luzern Tel. 041 329 22 62, Fax 041 329 22 04 www.vistaonline.ch Vista Abonnement 10 Ausgaben für CHF 39.– (inkl. MwSt.) Bestellung beim Vista Leserservice Rätsel und Leserbriefe Auflösungen der Rätsel und Leserbriefe der letzten Ausgaben auf www.vistaonline.ch

Muster AG informiert Alle mit diesem Zeichen versehenen Beiträge sind Marktinformationen. Für den Inhalt dieser Texte, Bilder und Informationen trägt das jeweilige Unternehmen die Verantwortung. Copyright Alle Texte sowie Illustrationen sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, Aufnahme in Onlinedienste und Vervielfältigungen der redaktionellen Inhalte einschliesslich Speicherung und Nutzung auf optischen und elektronischen Datenträgern sind nur mittels schriftlicher Vereinbarung mit Sanatrend AG möglich.

Vista Nr. 3 / 2013, erscheint ab 27. März 2013 • Grosses Hauptthema: Männergesundheit • Ayurvedische Küche • Herpes • Heuschnupfensaison

Distribution Vista gelangt mit 10 Tageszeitungen in die Haushaltungen der deutschsprachigen Schweiz. Druckauflage: 573 030 Expl. (WEMF-beglaubigt 584  039 Expl.; Erhebungsperiode 7.11. – 6.12.).

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