OTX World Nr. 97 / Oktober 2013

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Nr. 97 | Oktober 2013 | CHF 5.80

Vielfältige 4. Vista EXPO

Christian Ryser Sich ausgewogen ernähren ist der neue Lifestyle

Gletschermann Der Ötztaler Eismann litt an zahlreichen Zahnerkrankungen

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Schluss mit Selbstbedienung! Bei den Krankheitskosten rund 20 Prozent einzusparen – ganz ohne negative Folgen für den gesundheitlichen Zustand der Bevölkerung: Dies gedenkt der Bundesrat zu tun. Andere sprechen sogar von bis zu «20 Milliarden Franken für sinnlose Therapien». Einig aber sind sich alle: Ein rechter Teil von dem, was operiert, gespritzt und geschluckt wird, ist überflüssig. Was jetzt? 10 – 11

Bereits zum vierten Mal fand die Gesundheitsmesse Vista EXPO statt – zum ersten Mal in den Hallen der BERNEXPO. Dank der Partnerschaft mit dem Inselspital Bern konnten den Besuchern zahlreiche Gesundheitstests kostenlos angeboten werden. Regen Anklang fanden auch die vielen Vorträge über aktuelle Gesundheitsthemen. Für Fachpersonen hielt die Messe weitere Highlights wie den 1. Swiss Derma Day und den IFAK-Kongress Zukunftstag parat; zudem wurde parallel zur Messe der CAP-Kongress durchgeführt. Neben aufschlussreichen Stellungnahmen von Ausstellern zu den drei Messetagen finden Sie einen kurzen Rückblick sowie einen Strauss von fotografischen Impressionen.

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Gesundheit ist (auch) Geldsache Gesundheit sei ein Geschäft wie jedes andere auch, sagen die Zyniker. Fest steht zweifelsohne: Für eine bessere Gesundheit zu arbeiten, kann einen hohen ethischen Stellenwert haben – und daher sehr befriedigend sein. Doch dies schliesse den ständigen Zwang zu wirtschaftlichen Überlegungen nicht aus. Welche Rolle Geld spielen kann, belegen wir mit fünf aktuellen Beispielen. 20 – 21

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4–6

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EDITORIAL

I N H A LT

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20 – 21

Was muss man noch machen? Die Vista EXPO 2013 ist vorbei. An der Qualität kann es nicht gelegen haben, denn diese war hervorragend. So konnten die Organisatoren sogar das Berner Inselspital mit vielen Tests und Demonstrationen für die Messe gewinnen, was sich als regelrechter Publikumsmagnet erwies. Der erste Swiss Derma Day ging erfolgreich über die Bühne, PharmaAssistentinnen wurden am Sonntag mit dem spannenden CAP Kongress und der Möglichkeit, Muster zu erhalten und Neues auszuprobieren, richtig verwöhnt. Und der Zukunftstag der IFAK war von der Qualität her auf sehr hohem Niveau mit Themen, die künftig zu reden geben werden. Dabei hätten sicher alle Einkäufer und Gruppierungsverantwortlichen während der drei Tage in Bern mehr als profitiert. Leider blieb die Messe jedoch mit gerade mal 2500 Besuchern unter unseren Erwartungen. Und ich frage mich, was braucht es noch?

V IS TA E X P O 4–6

Impressionen

POLITIK 9

Irland – Preissturz bei Apotheken

10 – 11

Schluss machen mit Selbstbedienung!

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Bildungspolitik im Gesundheitswesen

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Apotheken in Südeuropa

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Allerheilmittel Kaiser Permanente?

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Politik in Kürze

Mit Spannung auf Antworten wartend

WIRTSCHAFT UND FINANZEN Daniel M. Späni Verleger

20 – 21

Gesundheit ist (auch) Geldsache

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Wirtschaft und Finanzen in Kürze

S A N AT R E N D N E W S

Urs Stamm HR-Spezialist Inhaber

Ingrid Roos Apothekerin Consultant

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Vista MACH-Zahlen

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MARKT UND MENSCHEN 31

Eine Brücke geschlagen

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Medizinalsysteme der Naturheilkunde

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Generationenwechsel

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Neues Modell für Ärzte-Nachfolge

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Neuer Lifestyle: Ausgewogen essen

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Markt und Menschen in Kürze

49

«Miteinander noch besser»

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Online-Umfragen rund um die «Haut»

WISSEN UND WISSENSCHAF T 52 – 53

Gletschermann mit Zahnproblemen

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Vom Pigmentmal zum Melanom

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Hautaufbau und richtige Hautpflege

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Wichtige Pflege bei Hauterkrankungen

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Wissen und Wissenschaft in Kürze

IN JEDER AUSGABE 13

Politikus

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Kolumne

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Pharmakus

38 – 39

Markt-Trends

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Trendbarometer

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V I S TA E X P O

Hautnah erlebt – die Gesundheit Nach der vierten Auflage der Gesundheitsmesse Vista EXPO müssen die Veranstalter ein durchzogenes Fazit ziehen. Trotzdem konnte viel erreicht werden während der drei Messetage: von Networking über Steigerung des Bekanntheitsgrades bis hin zu Wissensaneignung. Daniel M. Späni

Die letzten drei Tage des Septembers standen ganz im Zeichen der Gesundheit: Die vierte Auflage der Gesundheitsmesse Vista EXPO lockte sowohl Fachpersonen als auch Endkonsumenten an. Je nach Messetag und Wetter war die Ausbeute jedoch unterschiedlich (s. Statements). Ein Höhepunkt war die Zusammenarbeit mit dem Berner Inselspital. Ärzte und Pflegende präsentierten ihre Arbeit und ihre Fachbereiche einem breiten Publikum; vor allem die zwei Notfallübungen pro Tag und die vielfältigen kostenlosen Tests machten viele Besucher neugierig. Am Abend des ersten Messetags war die Stimmung bei den Ausstellern verhalten. Man hatte sich vom neuen Standort Bern und den sonstigen Neuerungen mehr erhofft und vor allem

mehr Publikum erwartet. Ein Aufsteller in Form des traditionellen Aussteller-Apéros an der OTX World-Bar wurde denn auch rege genutzt. Der zweite Messetag startete dann mit einem Feuerwerk: Die CAP-Kongress-Teilnehmerinnen strömten carweise nach Bern und stürmten über den langen Mittag die Messe. Viele Aussteller wurden regelrecht überrannt. Und auch die Endkonsumenten liessen es sich nicht nehmen, die Gesundheit hautnah mitzuerleben. Dazu beigetragen haben sicherlich der bewölkte Himmel und die niedrigen Temperaturen. Der Montag schliesslich wurde in erster Linie für Gespräche und Networking unter den Fachpersonen genutzt.

Jeder einzelne Messetag wartete mit speziellen Darbietungen oder Events auf; so wurde beispielsweise ein Zukunftstag der IFAK durchgeführt und von Dr. med. Markus Meier moderiert. Namhafte Referenten nahmen sich der Zukunft der Apotheke an und sprachen über Themen wie Geo-Marketing (Markus Häfeli, GfK Switzerland), Social Media (Klaus Abele, OCHO VENTURES AG), Smartphone-Applikationen (Beat Losenegger, HCI Solutions AG) oder die neue Versicherungskarte (Hans-Peter Schönenberger, SASIS AG). Die wenigen, aber sehr interessierten Teilnehmer des Zukunftstags hatten an dieser Veranstaltung einen runden Ausblick bezüglich Apothekenzukunft erhalten.

Fotos: Sanatrend AG

Statements einiger Aussteller zur 4. Vista EXPO

Roger Bachmann, Leiter Geschäftsfeld konventioneller Handel, Bio Partner Schweiz AG

«Wir kamen an die Messe, nicht um viel verkaufen können, sondern wegen der Imagepflege und um neue Kontakte zu knüpfen: Dies klappt bestens. Wir sind das dritte Mal dabei, um Kontinuität zu schaffen und unsere Bekanntheit als Grossist zu fördern. In der Vergangenheit brachte man uns nur mit der Naturkosmetik in Verbindung. Auch dank der Vista EXPO gelingt es uns, unser gesamtes Sortiment ins Bewusstsein der Messebesucher zu rücken.»

Daniel Schwery, Brand Supporter, Curaden International AG

«Für uns verlief die Messe bis anhin sehr positiv, wir konnten wertvolle Kontakte knüpfen und neue Kunden generieren. Wir sind hier am Stand mit den WALA-Arzneimitteln und mit der Spezialpflegelinie von Dr. Hauschka Med. Da beide starke Fachhandelsmarken sind, ist unsere Präsenz im B2B-Bereich optimal. Am Montag hätte ich mir etwas mehr Fachpublikum gewünscht.» Dominique Reusser, Markenführung Dr. Hauschka Schweiz, WALA Schweiz GmbH

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«Mir gefällt diese Messe im Vergleich zu jener in Zürich besser, da sie grösser und übersichtlicher ist. Allerdings habe ich sie mir noch grösser vorgestellt und es ist schade, dass das eigentliche Zielpublikum, die Fachpersonen, nur spärlich da waren. Die Zusammenarbeit mit dem Inselspital ist ein Highlight. Die Besucherinnen und Besucher schätzen vor allem die Interaktionen, Referate und das Mitmachen bei Wettbewerben.»

«Mein Zwischenfazit: Der Samstag war schlecht, der Sonntag dafür sehr gut. Nun kommt es darauf an, wie der Montag laufen wird und wie viele Besucher kommen – bis jetzt ist es knapp genügend. Als am zweiten Tag derart viele Leute kamen, konnten wir unser Konzept richtig anwenden, das wir extra auf viele Besucher zugeschnitten haben.» Dr. Federico Geiser, Sales, Key Account und Product Manager, IBSA


«Ich bin begeistert. Eine Messe wie diese ist ausgezeichnet, unsere neuen Produkte vorzustellen. Wir vertreiben Apothekers Original Handcreme und Apothekers Original Pferdesalbe. Die Salbe mit Rosmarin und Arnika, eine altes Bauernheilmittel, wurde für’s Pferd entdeckt und an den Menschen angepasst. Wir sind exklusive Vertreter für die Schweiz und beliefern ApothekFlorian Meier, eidg. dipl. en, Drogerien und den Grosshandel. Wir hatten regen Besucherzulauf und Apotheker ETH/FPH, konnten nette Kontakte knüpfen. Die Inhaber Adler Vertrieb Organisation ist sehr zuvorkommend und herzlich.»

Emil Mahnig, Präsident, Osteoswiss

Sandra Scheidegger, Product Manager, Gebro Pharma

Simone Wegmüller, Leiterin Fachstelle Marketing, Inselspital Bern

«Es kamen zwar weniger Besucher als erwartet, dafür waren diejenigen, die kamen, sehr interessiert und nutzten unsere Angebote rege. Für uns als Spital war es eine ganz neue Erfahrung, hinauszugehen und der Insel ein Gesicht zu geben; das möchten wir gerne etablieren. Auch den Ärzten und Pflegenden hat es Spass gemacht: Sie schätzen es, ihre Arbeit auch mal ausserhalb der Klinikräume und gesunden Menschen zu erklären und zu zeigen.»

«Die Messe ist modern aufgezogen, die Atmosphäre sehr angenehm. Bei allen Messen, auf die wir gehen, kämpfe ich gegen die Abgrenzung des Publikumsvom Fachbereich: Kompetente Konsumenten sollen alles sehen. Sehr gut finde ich, dass wir dank Flexibilität der Messeorganisation unseren Stand gleich neben dem des Inselspitals, mit dem wir zusammenarbeiten, platzieren konnten. Wir machen die Risikochecks; Personen mit Risiko schicken wir gleich zum Insel-Stand zur Beratung.»

«Auch dieses Jahr finde ich es eine spannende Messe. Am zweiten Tag hatten wir ausserordentlich viele Kontakte mit bestehenden und potenziellen Partnern; der Tag war genial. Und die Organisation ist wie jedes Jahr sehr sympathisch und professionell. Ich könnte nicht sagen, was man besser machen könnte. Leider wird das in der Branche noch zu wenig wahrgenommen, resArmin Landtwing, pektive genutzt, dabei gäbe es an der Leiter Marketing Verkauf, Vista EXPO viele Gelegenheiten, um Heidak AG sich auszutauschen.»

«Während wir am Samstag eher wenig Kontakte hatten, war am Sonntag die Besucherfrequenz gut. Vor allem Pharma-Assistentinnen fanden sich an unserem Stand ein. Für uns ist es sehr wichtig, diese Kontakte zu pflegen. Die Organisation fand ich auch dieses Jahr sehr offen für Aktivitäten – insbesondere unseren Jesse-Ritch-Tag.»

«Über den Samstag müssen wir nicht sprechen. Dagegen lief es am Sonntag hervorragend mit einem guten Mix aus Fachhandel und Endkonsumenten. Den Montag nutze ich zum Netzwerken: Da hatte ich bereits einige, qualitativ hochstehende, Gespräche und ich bin gespannt auf weitere. Die Messe ist erstklassig organisiert, aber unter uns gesagt, ich hätte auch nichts anderes erwartet.»

Donat Baur, Geschäftsführer, Optima Medical Distribution AG

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V I S TA E X P O

Professionelle Vista EXPO 2013 Die vierte Runde der Vista EXPO fand in Bern statt. Fachpersonen und Endkonsumenten konnten Gesundheit auf hohem Niveau miterleben, vor allem dank der erstmaligen Teilnahme des Berner Inselspitals. Mehr Impressionen unter www.otxworld.ch und www.vistaexpo.ch.

Fotos: Sanatrend AG

Katharina Schwab

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Galexis AG informiert

CAP-Kongress: schwanger oder nicht Der diesjährige CAP-Weiterbildungskongress während der Vista EXPO wusste mit einem guten Mix zwischen kompetenten Inhalten und unterhaltendem Witz zu begeistern. Die zahlreichen Gäste dankten es den Organisatoren, indem sie interessiert mitmachten.

Carweise kamen sie aus der ganzen Schweiz, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des alljährlich stattfindenden CAP-Kongresses während der Vista EXPO. Nach einer kurzen Begrüssung durch die jungen Apothekerinnen Karin Probst und Barbara Gräub gings bereits los mit dem ersten Referat: Die Gynäkologin Bettina von Seefried aus Zürich sprach zum Thema «Schwanger – sein oder nicht sein». Nach dem Stehlunch und dem ausgiebigen Besuch der Gesundheitsmesse Vista EXPO startete der Nachmittag vitalisierend und unterhaltsam: Barbara Zehnder, Image Coach, vermittelte den Anwesenden unter dem Titel «Perlen, Piercings, Birkenstöcke, Dresscodes und Kleidersprache», wie wir mit unserer Kleidung, unserer Frisur, unserem Make-up und unseren Schuhen Geschichten erzählen. Eindrücklich waren die verschiedenen Teambilder aus Apotheken; ob mit farbigen Schals, gedämpft in Schwarz und Weiss gehalten, oder aber in schwarzen Kitteln – je nach Wahl entstanden ganz unterschiedliche Eindrücke. Anschliessend übernahm Prof. Dr. Pharm. Ursula von Mandach das Wort und referierte über «Pikante Themen aus dem Apotheken-Alltag mit Schwangeren und stillenden Müttern». Der krönende Abschluss kam auch dieses Jahr mit der Verlosung der Preise unter den richtig ausgefüllten Fragebogen. Der dritte Preis, ein iPad (gesponsert von e-mediat), ging an Doris Nussbaumer von der Bernina-Apotheke in Zürich. Den sportlichen zweiten Platz ergatterte sich Alexandra Megert von der Interlakner Apotheke Hanns Busse AG, die bei ihrem favorisierten Velohändler ein E-Bike auswählen darf (gesponsert von Vifor Pharma). Mit Spannung warteten die Kongressteilnehmerinnen, wer den Städtetrip nach Rom, inklusive Übernachtung in einem Viersternehotel (gesponsert von Galexis) absahnen würde. Schliesslich lautete die Gewinnerin Patricia Bautista von der Tscharnergut-Apotheke in Bern, die den überdimensional grossen Check auf der Bühne entgegennehmen durfte und sich vor Freude kaum erholen konnte.

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1 Alexandra Megert freute sich über den zweiten Preis, ein E-Bike. 2 Den dritten Preis, ein iPad, gewann Doris Nussbaumer. 3 Patricia Bautista, Gewinnerin des Hauptpreises, ein Städtetrip nach Rom, konnte ihr Glück kaum fassen.

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Pierre Fabre (Suisse) SA informier t

1. Swiss Derma Day Der Swiss Derma Day, eine exklusive Veranstaltung für interessierte Pharma-Assistentinnen im Rahmen der Vista EXPO, war ein voller Erfolg. Das sagt Susanne Ruf, Marketingleiterin der Pierre Fabre (Suisse) SA, die zum Event rund um das Thema Haut lud.

Während auf der unteren Etage die Vista EXPO ihre Tore öffnet, trudeln die ersten Teilnehmenden des Swiss Derma Days ein. Es ist der erste seiner Art. Und alle sind gespannt, was sie erwartet. Die Themen sind vielfältig: von atopischer Dermatitis über Anti-Aging zum Spannungsfeld der Dermo-Kosmetik bis hin zu Zukunftsperspektiven der PharmaAssistentin. Und als krönenden Abschluss gab es Ratschläge vom Motivationstrainer für mehr Zusatzverkäufe – ein spannender Mix für die Kongressteilnehmer.

Interessierte Stimmung Susanne Ruf ist begeistert vom ersten Swiss Derma Day. Obwohl sie sich ein paar mehr Gäste gewünscht hätte, zieht sie ein durchwegs positives

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Fazit: «Es herrschte eine gute und entspannte Stimmung, der Themenmix der Referate fand grossen Anklang und die Teilnehmenden waren sehr aktiv und interessiert. Wir haben hier zusammen mit der Vista EXPO eine tolle Veranstaltung auf die Beine gestellt, die wir auf jeden Fall wiederholen möchten.» Im Zuge des ersten Swiss Derma Days wurde der exklusive Pierre Fabre Club gegründet. Er ist ausschliesslich für Fachpersonen, die ein eigenes Profil kreieren können, um Meinungen und Informationen auszutauschen. Besonders interessant ist der Beitritt für diejenigen, die sich mit dem Thema Haut und Haare intensiv auseinandersetzen und als erste über Neuheiten und Innovationen informiert werden wollen. Melden Sie sich noch heute an unter: www.pierrefabre-club.ch. Es erwarten Sie viele Überraschungen!


POLITIK

Irland – Preissturz bei Apotheken Irland kennt das Auf und Ab aus seiner Geschichte. Von der Auswanderungs- zur Einwanderungswelle, vom Armenhaus Europas zum keltischen Tiger. Ähnliches hat auch im Pharma-Markt stattgefunden – dies zum Leidwesen der Apotheker. Kurt R. Müller*

Die Pro-Kopf-Ausgaben der Irländer für Arzneimittel sind in den Jahren 2000 bis 2010 im OECDVergleich von Rang 20 auf Rang 3 gestiegen. Die Wirtschaftskrise hat zu drastischen Änderungen geführt, von denen die Apotheker stark betroffen sind. Eine Benchmark-Studie aus dem Jahr 2012 ergab, dass der Umsatz der Apotheken zwischen 2008 und 2012 um über 20% und die Barmittel um rund 35% zurückgingen. Dafür waren hauptsächlich die behördlich verordneten Preissenkungen verantwortlich. Als weitere Faktoren kamen die reduzierten Grosshandelsmargen und Apothekergebühren hinzu, welche die Apothekermarge um rund 5% schmälerten. Zusätzlich ging die Nachfrage durch die reduzierte Kaufkraft der Bevölkerung zurück. Als Folge dieses Umbruchs

hat sich auch die Bewertung der Apotheken um 50% vermindert. Die Apotheker sahen sich gezwungen, ihre Kosten zu senken und ihre Marge zu optimieren. Dies geschah vor allem durch Personalabbau von durchschnittlich zwei Stellen, Lohnreduktionen sowie optimierten Einkauf. Diese Massnahmen konnten die Bruttogewinnmarge leicht erhöhen. Obwohl die Löhne insgesamt gesenkt wurden, stieg deren prozentualer Anteil am Umsatz von 13,9% auf 15,2%, was als gegenwärtiger Standard angesehen werden kann. Die Mieten erhöhten sich in dieser Periode um zirka 0,5 – 1% und betragen heutzutage rund 2,5% des Umsatzes. Die Studie empfiehlt den Apothekern eine klare zukünftige Strategie, die Umsatz und Marge erhöht und Kosten senkt. Als

mögliche Massnahmen zur Umsatzerhöhung sind der Einstieg in den Online-Handel sowie der verbesserte und zusätzliche Patientenservice aufgeführt. Dieser bringt als solcher nicht mehr Umsatz, erhöht aber die Ladenverkäufe durch eine gesteigerte Kundenbeziehung. Als wichtigste Massnahme und zugleich beste Investition wird die Zuteilung einer Person für die Einkaufs- und Bestandskontrolle angesehen, wodurch sich die Bruttogewinnmarge potenziell um bis zu 8 bis 10% erhöhen lässt. *pharmaLevers GmbH

Quelle Retail Pharmacy Benchmarking Study 2012. Fitzgerald Power – Touch Store.

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POLITIK

Schluss machen mit Selbstbedienung! Der Bundesrat gedenkt, bei den Krankheitskosten rund 20 Prozent einzusparen – ohne negative Folgen für den gesundheitlichen Zustand der Bevölkerung. Andere sprechen sogar von bis zu «20 Mia. Franken für sinnlose Therapien». Einig aber sind sich alle: Ein rechter Teil von dem was operiert, gespritzt und geschluckt wird, ist überflüssig. Und jetzt? Hans Wirz

Noch ist es nicht lange her, da rechneten manche Politiker dem Volk vor, die 20 Millionen, welche die Komplementärmedizin koste, seien für die Katz. Und jetzt diese Zahlen bezüglich unnötiger Diagnosen und Therapien! Dass ein Drittel aller Ausgaben für medizinische Therapien überflüssig seien, mag übertrieben sein, aber die Grössenordnung erschreckt. Offenbar spart man im Kleinen und lässt das Grosse laufen. Welches sind die Mega-Triebkräfte in Sachen Gesundheitskosten? Oder besser gesagt, in Sachen Krankheitskosten? Eine Übersicht in Kürze.

«Wenn’s auch nichts nützt, schadet’s doch nicht.» Wirklich? Kommt ganz auf die Optik an …

Die hauptsächlichen Kostentreiber Aus dem bunten Strauss der für die Kostenexplosion «Schuldigen» lassen sich leicht vier Gruppen benennen. ❚ Die Gesellschaft: Mit der Aussage, Gesundheit sei «ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens» hat die Weltgesundheitsorganisation WHO 1946 das Unmögliche definiert. Denn 100 Prozent Gesundheit gibt es nicht. Aber genau das wird mit Nachdruck angestrebt; es ist sogar zu einem selbstverständlichen Grundanspruch geworden. ❚ Die Demografie: Unsere Bevölkerung wird immer älter. Was erfreulich ist, aber natürlicherweise die Krankheitskosten hochtreibt. ❚ Die Patientenansprüche: Es wird erwartet, dass alles, was zwecks der Verlängerung eines möglichst problemlosen Lebens gemacht werden kann, auch gemacht wird. Selbstverständlich wird maximiert, statt vernünftiges Mass einzuhalten. ❚ Die Leistungserbringer: Ärzte, Spitäler, Apotheken, Therapeuten, die Pharma-Industrie, Psychologen, Psychiater und Sozialbehörden kommen dem Verlangen der Bevölkerung nach Maximierung gerne entgegen. Denn das schafft Arbeitsplätze und kurbelt die Geschäfte an. Zudem bleibt ein sehr grosser Anteil der Wertschöpfung (Umsatz minus direkte Kosten) des Gesundheitswesens in der Schweiz.

Viel zu viele Therapien Zahlen aus Deutschland sagen aus, dass «nur etwa 20 Prozent unserer Massnahmen in der Chirurgie auf wissenschaftlicher Evidenz basie-

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ren». Aus der Schweiz wird ähnliches berichtet. Sinngemäss etwa in den wissenschaftlichen Untersuchungen des Swiss Medical Board, die manche der inzwischen lieb gewordenen medizinischen Massnahmen infrage stellen. Wegen der hohen Kosten gibt es allerdings noch viel zu wenige Studien – es braucht auch in der Schweiz endlich eine ordentliche Versorgungsforschung, die nicht die Rationierung der Therapien zum obersten Ziel haben darf, sondern die Frage nach dem optimalen Nutzen beantwortet.

Immer mehr Krankheiten Kürzlich wurden durch eine wegweisende amerikanische Studie Wutanfälle von Kindern als «Krankheit» definiert, die dementsprechend im Rahmen der Grundversorgung «behandelt» werden müssen. Überhaupt gibt es die starke Tendenz, nicht-medizinische Phänomene als medizinische Probleme zu definieren und zu behandeln. Beispielsweise gelten Burn-outs, Kinderlosigkeit, Stress oder Beziehungsprobleme plötzlich als Krankheiten, die medikamentös zu behandeln sind, statt dass man deren Ursachen

angeht. Beispielsweise am Arbeitsplatz oder in der Familiensituation. Stark verteuernd wirken sich zudem die laufend stattfindende Herabsetzung der Normwerte aus. Was immer als «unangenehm aber normal» galt, wird plötzlich mit «verdächtig» etikettiert. Über Nacht werden so ganze Heerscharen «krank» und haben deshalb Anspruch auf «medizinische Hilfe».

Human Enhancement als Trend Prävention ist eine äusserst nützliche Sache, manchmal allerding kaum vom Human Enhancement abzugrenzen. Mit diesem relativ neuen Modebegriff umschreibt man den gesellschaftlich bereits grossflächig akzeptierten Versuch, Menschen zu «verbessern». Im Klartext: Mit medizinischen Interventionen nicht auf Krankheiten zu zielen, sondern auf die Verbesserung von Lebenssituationen. Beispielsweise, indem man kleingewachsenen Kindern Wachstumshormone verabreicht. Oder sich im Sport oder im Berufsleben dopt. Die Bevölkerung «optimiert» sich also, meist mit Medikamenten, zunehmend mit Operationen. Die Ärzteschaft reagiert differenziert


tik und die Bevölkerung gehen davon aus, dass «mehr» besser sei. Aber viele Ärzte finden insgeheim, «weniger» wäre oft mehr. Weil sich die Annahme, Medizin sei eine genaue Wissenschaft, nicht halten lässt – nicht nur in der Homöopathie kommt man durch Versuch und Irrtum zur optimalen Therapie. Was zudem die Laien noch erschreckt: Nur 15 Prozent aller medizinischen Behandlungen seien erwiesenermassen erfolgreich, bei 47 Prozent sei ein Nutzen völlig unklar. Vor diesem Hintergrund erstaunt es nicht, dass der Gesundheitsminister sehr hohe

Einsparmöglichkeiten ortet. Auch die Ärzteschaft will nun ganz gezielt das Problem der unnötigen Behandlungen angehen. Zu viel werde nur zur Absicherung gemacht, zu viel Medizin könne sogar krank machen.

Quellen Zahlen und einige der Hinweise, die wir in diesem Beitrag nennen, stammen aus verschiedenen Quellen: Schweiz am Sonntag, SonntagsZeitung, Tages-Anzeiger, «Die gesundheitspolitischen Prioritäten des Bundesrates», Schweizerischer Nationalfonds, OECD-Studien und «Medizin für Gesunde?» (Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften SAMW).

Standpunkt OTX World Das Repertoire an Therapien für eine «bessere Gesundheit» wächst unaufhörlich. Die Folgen: ❚ Die Bevölkerung ergreift gerne jede Möglichkeit, länger und «gesünder» zu leben, treibt also den Aufwand endlos nach oben. Denn man zahlt ja sehr viel an Krankenkassenprämien. ❚ Wachsende Möglichkeiten und falsche Anreize führen, gekoppelt mit den demografischen Entwicklungen, zu immer höheren Kosten, die aber auch mehr Umsätze für die Leistungserbringer bedeuten. Folglich gibt es «im Prinzip» auch in Zukunft niemanden, der wirklich an Kostensenkungen interessiert ist. ❚ Die «Wissenschaft» definiert immer mehr schwierige, aber normale Lebenssituationen als Krankheitssituationen. ❚ Ein Lichtblick in dieser Situation ist der Bericht über «Die gesundheitspolitischen Prioritäten des Bundesrates, Gesundheit 2020», der die verschiedenen Schwächen des Systems wenigsten endlich gesamthaft und übersichtlich auflistet. ❚ Dass trotz riesigen möglichen Einsparungen der sehr gute Gesundheitszustand der Bevölkerung ohne Abstriche gehalten werden kann, müssten Veränderungen stattfinden, welche die Verschwendung von Geldmitteln stoppen könnten. Aber die Politik, respektive die Vertreterschaft der Leistungserbringer, haben sich auf die Verteidigung ihrer Ertragspositionen eingestellt. Nur gerade mal die Pharma-Industrie musste bis jetzt Haare lassen. ❚ Das System des Lobbyismus dient sowohl der gezielten Beeinflussung, als auch der notwendigen vertieften Information. Eine Abschaffung drängt sich deshalb nicht auf, würde sich in unserem Milizsystem auch nicht realisieren lassen.

auf das Human Enhancement. Man ist unsicher, hat aber eine pragmatische Einstellung gegenüber der Verschreibung von entsprechenden Produkten. Schliesslich ist es ein Geschäft. Immerhin wird (gemäss medizinischen Fachkreisen) eine «weiterführende Debatte» gewünscht.

Was nützt überhaupt «die Medizin»? Geht man der Sache auf den Grund, kann man leicht verunsichert werden. Fachleute, die Poli-

❚ Basierend auf den vorliegenden Zahlen betreffend überflüssiger Therapien könnte man auf die Idee kommen, die Nachfrage auf das Optimale zu beschränken? Aber wie, und wen soll es treffen? ❚ Völlig negativ wirkt sich beispielsweise aus, dass Praxisärzte an jeder einzelnen Handlung, die sie vornehmen, Geld verdienen können. Dank Zahlungszwang der Kassen. Unnötige Operationen helfen, Spitäler auszulasten – die sonst vielleicht schliessen müssten. ❚ Nicht zu vergessen: Eine konsequente Reduktion der überflüssigen Therapien würde auch dem Problem der fehlenden Fachkräfte zumindest teilweise die Brisanz nehmen. ❚ Konkrete Forderung: Schluss machen mit der Selbstbedienung! Ob da die Politik ihre Verantwortung wahrnehmen kann?

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POLITIK

Bildungspolitik im Gesundheitswesen Neuartige Therapien, Kostendruck und Mengenausweitung erzwingen im Bildungsbereich der Krankheitsbewältigung völlig neue Lösungsansätze. Gefragt ist ein Wechsel der Perspektiven und der Bildungsschwerpunkte. Im Zentrum einer neuen Bildungspolitik soll neuerdings die professionelle Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Leistungserbringern stehen. Hans Wirz

wichtig, Lösungen für einzelne Berufsgruppen zu finden. Denn Patientinnen und Patienten wollen einfach möglichst beschwerdefrei und ohne Nebenwirkungen wieder gesund werden – egal durch wen. Wobei rasant steigende Kosten den teilweise ausufernden Wünschen bald Grenzen setzen dürften. Umso wichtiger, dass beispielsweise Doppelspurigkeiten durch sektorenübergreifende Zusammenarbeit möglichst vermieden werden können.

das Papier erstellt haben. Die Ausbildung für neues Funktionieren im Gesundheitswesen müsse neben der fachlichen Expertise «prioritär die Kooperations-Kompetenzen fördern». Was neue methodische und didaktische Ansätze erfordert. Dazu braucht es wohl Definitionen und Beschreibungen der sektorenübergreifenden Prozesse. Dann müssen interprofessionelle Lernarrangements, neue Lernorte und -mittel geschaffen werden. Gefragt sind die Fähigkeiten zu hinterfragen und zu reflektieren.

Illustration: © Scanrail, Fotolia

Fünf Postulate

Damit im komplexer werdenden Gesundheitswesen die zahlreichen Zahnrädchen optimal ineinander greifen, braucht es gut ausgebildete Fachleute.

Die Stiftung Careum fördert in erster Linie die Bildung im Gesundheits- und Sozialwesen durch Innovation und Entwicklung. Ihr Ansatz ist gesamtheitlich, nachhaltig und praktisch orientiert. So kann es nicht erstaunen, dass im neuesten «Careum Working Paper 7» die Umrisse einer neuen Gesundheitsbildungspolitik umfassend dargestellt werden. Es wurde über zwei Jahre kontrovers diskutiert und reflektiert, basierend auf den Vorstellungen einer neuen Gesundheitspolitik.

Was die Patienten wollen Im Zentrum des Papiers steht der Nutzen für die Bevölkerung. Aus deren Optik ist es ja nicht

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Die Autoren schlagen fünf Postulate zugunsten einer zukunftsfähigen Gesundheitsbildungspolitik vor. ❚ Als erstes wird die Ausrichtung der Gesundheitsbildungsziele auf die Innovationsfähigkeit der Gesellschaft und die Gesundheitskompetenz der Bürger genannt. Mehr erwartet soll und kann auch werden in Sachen Gesunderhaltung, statt der dominierenden kurativen Ausrichtung der Bildung. Noch muss sich also die Erkenntnis durchsetzen, dass das Gesundheitssystem mehr beinhaltet als Krankenbehandlung. ❚ Ein zweites Erfordernis wäre, nebst der Bildung für patientenbezogene Funktionen auch andere Erfordernisse gleichwertig einzubeziehen: Populationsentwicklung, Organisation, Erkenntniserweiterung, Regulierung und Finanzierung. ❚ In einem dritten Postulat werden Kantone und Bund aufgefordert, durch entsprechende Legislaturziele und Budgetsteuerung die vorgenannten Erfordernisse zu verwirklichen. ❚ Viertens sollen nicht nur die Ausbildungsziele neu definiert werden, sondern eine neue Weiterbildungsstrategie. ❚ Der vielleicht wichtigste fünfte Punkt ist die Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten.

Kooperations-Kompetenzen Mit Blick auf die Praxis stellt man fest: Die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Leistungserbringern ist noch sehr minim. Das Konkurrenzdenken dominiert. Respektive die Angst, die Hoheit über den Heilungsprozess abzugeben. Das scheinen auch die Autoren so zu sehen, die

Mangelsituationen neu ansehen Die gegenwärtigen Bildungsstrategien reflektieren die Versorgungsprioritäten des frühen 20. Jahrhunderts. Man konzentriert sich auf die kurative Situation, schliesst andere Aspekte weitgehend aus oder definiert sie als «Kleinigkeiten». Man denke nur etwa an Gesundheitsförderung und Prävention, mentale Gesundheit, Palliativversorgung, Systemsteuerung, Forschung über die Gesundheitsversorgung oder Bildungsstrategien sowie dringende Diskussionen über das Wünschbare und das Machbare. Was dominiert, sind – nebst dem Kurativen – die Hinweise auf Mangelerscheinungen bei den verschiedenen Leistungserbringern. Beispielsweise, dass es zu wenige Ärzte und zu wenig Pflegepersonal gebe. Das Papier hält auch fest, das Gesamtsystem habe kaum Fürsprecher. Sondern werde «stets von neuem auf die Definitionsmacht der einflussreichen Professionen» zurückgeworfen. «Ebenso wird dadurch die Frage nach allen anderen derzeit notwendigen und künftig erforderlichen Berufen für ein wirkungsvolles und bedarfsorientiertes Gesundheitssystem in den Hintergrund gedrängt.» Bemängelt wird der fehlende Bezug der Bildung auf die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen. Diese Situation wird sich mit diesem Careum-Papier nicht gross ändern. Aber als wertvollen Beitrag zu den anstehenden Debatten ist es sehr willkommen und kann alle Akteure im Gesundheitswesen zum Nachdenken – und Schlüsseziehen – anregen. Laden Sie das «Careum Working Paper 7» herunter unter www.careum.ch.


POLITIKUS Gezinkte Karten Anfang 2012 führte Swissmedic ein Anhörungsverfahren zu den geplanten neuen Anforderungen an die Beschriftung von Arzneimitteln durch. Die neuen Bestimmungen sind wichtig und sollten richtigerweise dazu beitragen, die Anwendungssicherheit zu verbessern. Nachdem Swissmedic Mitte 2012 in einem Bericht über die Ergebnisse des Anhörungsverfahrens informierte, wurden die neuen Beschriftungsanforderungen auf den 1. Januar 2013 in Kraft gesetzt. Die Übergangsfristen, die festlegen, bis wann welche Anpassungen beantragt beziehungsweise umgesetzt werden müssen, wurden für Parenteralia um ein Jahr kürzer angesetzt als für alle übrigen Arzneimittel, «weil es im Zusammenhang mit der Anwendung dieser Präparate zu verhältnismässig schwerwiegenden und häufigen Verwechslungen kommt», wie Swissmedic schrieb. Im Fokus dieser Revision standen also die Parenteralia. Die nunmehr geltenden besonderen Anforderungen an die Beschriftung finden im EU-Recht keine Entsprechung. Sie sind klar und gewollt strenger.

Swissmedic liess hierzu verlauten, dass daraus aber keine relevanten Umsetzungsprobleme entstehen sollten, weil die Beschriftung der Arzneimittel ohnehin schweizspezifisch erfolgen müsse. Gross war dann die Überraschung, als die Massnahmen in Kraft gesetzt wurden: Neu dürfen bei Parenteralia die Angaben «nicht direkt auf dem Behälter gedruckt sein». Insbesondere den Herstellern von flexiblen Infusionsbeuteln bereitet diese Änderung mehr als nur gerade Kopfzerbrechen. Sie erzwingt vielmehr eine komplexe Umstellung des Herstellungsprozesses. Die Krux: Dieser lapidar klingende Ergänzungssatz war nachweislich nicht Gegenstand des Anhörungsverfahrens. Die betroffenen Unternehmen/ Verbände hatten also zu keinem Zeitpunkt die Möglichkeit, sich zu dieser Massnahme zu äussern. Ein solches Vorgehen ist mehr als unüblich. Es ist ein Spiel mit gezinkten Karten. Das Ergebnis ist eine schikanös anmutende, teure Schweizer Sonderlösung, ohne dass dadurch die Patientensicherheit verbessert würde.

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Vifor AG informiert

Tasectan® schützt die Darmschleimhaut Diarrhö entsteht durch eine gastrointestinale Dysbalance zwischen Sekretion und Absorption von Flüssigkeit. Mit Tasectan® wird die physiologische Funktion der Mukosa wiederhergestellt, wodurch Frequenz und Dauer der Diarrhö verkürzt werden kann.

Durch den Magen-Darm-Trakt eines erwachsenen Menschen fliessen täglich 7 bis 10 Liter Flüssigkeit. Davon stammen lediglich ca. 2 Liter aus Getränken und der Nahrung, 4 bis 7 Liter kommen durch die Sekretion aus Speicheldrüsen, Magen, Dünndarm, Pankreas und Leber zustande. Bereits im Dünndarm wird 90% dieser Flüssigkeitsmenge wieder absorbiert, 8% sind es dann noch im Kolon, dadurch beträgt die letztendlich mit dem Stuhl ausgeschiedene Menge an Flüssigkeit nur 100 bis 200 ml. Kommt es im Darmtrakt zu einer Dysbalance zwischen Sekretion und Absorption, führt dies zu einer vermehrten Flüssigkeitsausscheidung über den Stuhl – was im klinischen Bild einer Diarrhö resultiert.

Wirkung der Pathogene oder deren Toxine schützt. Er vermindert das Eindringen der Pathogene in die Schleimhaut und fördert deren Ausscheidung über den Stuhl.4, 5 Dadurch werden die Pathogene vermindert. Dies ist äusserst wichtig, um die Entzündungsreaktion der Schleimhaut zu reduzieren, die mit der Sekretion von Ionen und Flüssigkeit assoziiert ist. Diese Schutzwirkung gegen die Entzündung konnte objektiv demonstriert werden.6 Tasectan® verkürzt die Dauer einer akuten Diarrhö, ohne die Darmflora und die Darmmotilität zu beeinflussen. Die Einnahme von Tasectan® zusätzlich zur oralen Rehydration führte in einer Studie an 211 Kindern im Alter zwischen 3 Monaten und 12 Jahren mit Diarrhö innerhalb von zwölf Stunden zu einer Reduktion der Stuhlgänge um –67% vs. –19% mit oraler Rehydration alleine; p<0,0001 (s. Grafik).7 Bislang sind keine Nebenwirkungen bekannt. Tasectan® ist bei akuter Diarrhö zusätzlich zu der Rehydration eine sichere und effektive Behandlung, denn das Medizinprodukt hat keinen Einfluss auf die Motilität und die Darmflora, wirkt direkt im Darm, wo es die physiologische Funktion wiederherstellt und weist keine bekannten Nebenwirkungen auf. Deshalb ist Tasectan® auch bei Kleinkindern und Säuglingen eine wirksame und sichere Therapieoption.

Infektionen häufigste Ursache für Diarrhö Gastrointestinale Infektionen sind weitaus die häufigste Ursache für eine Dysbalance zwischen Flüssigkeits-Absorption und -Sekretion, hervorgerufen durch Viren, Bakterien oder Parasiten. Diese Infektionen führen zu einer akuten Diarrhö, die durch mehr als drei dünne Stühle und/ oder einem Volumen von mehr als 200 g pro Tag während höchstens zwei Wochen definiert wird.1 Eine akute Diarrhö heilt in der Regel innerhalb von zwei bis vier Tagen folgenlos ab. Insbesondere bei Säuglingen und Kleinkindern besteht jedoch wegen ihrer labilen Flüssigkeitsbilanz bei starken Durchfällen die Gefahr einer Dehydration, die lebensbedrohliche Ausmasse annehmen kann. In Entwicklungsländern ist die akute Diarrhö bei Kindern unter fünf Jahren für jährlich geschätzte 1,5 Millionen Todesfälle verantwortlich und stellt dadurch in dieser Altersgruppe die zweithäufigste Todesursache dar.2

Reduktion der Stuhlgänge nach 12 Std. Behandlung

Anzahl Stuhlgänge

8 7

7.26

6

6.19

5.86

5

– 67 %

4 3

P < 0.0001

1 0 Std.

Wiederherstellung der physiologischen Funktion

Verfasserin

Die initiale Therapie der akuten Diarrhö liegt in der oralen Rehydration.3 Nur in seltenen Fällen ist der Einsatz von Antibiotika oder Motilitäts-Inhibitoren indiziert. Dabei gilt es zu beachten, dass MotilitätsHemmer bei Kindern unter zwei Jahren wegen dem Risiko eines paralytischen Ileus absolut kontraindiziert sind. Mit Tasectan® kann bei akutem Durchfall unterstützend in den Heilungsprozess eingegriffen werden. Der Komplex aus Tannin und Gelatine stellt über einen dualen Wirkmechanismus die physiologische Funktion der Darmwand wieder her. Oral aufgenommen gelangt Tasectan® unverändert in den Darmtrakt, wo es einen schützenden, Protein-basierten mukoadhäsiven Film bildet, der die Schleimhaut vor der

Dr. med. Nadja Pecinska

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ORS & Tasectan® n = 211 im Alter von 3 Monaten bis 12 Jahren

2.06

2

0

ORS Oral Rehydration Solution

– 19 %

Dosierung gemäss Produkteempfehlung

12 Std.

Literatur 1 2 3 4 5 6 7

Heuss LT, Flückiger U, Schweiz Med Forum, Nr. 41, 8. Oktober 2003. UNICEF/WHO, Diarrhoea: Why children are still dying and what can be done, 2009. Guerrant RL et al., Clin Infect Dis. 2001 Feb 1;32(3):331-51. Bheemachari J et al., Acta Pharm Sci 2007;49(2):133–138. Souza SM et al., Phytother Res. 2007 Mar;21(3):220-5. Frasca G et al., Clin Exp Gastroenterol. 2012;5:61-7. Esteban Carretero J et al., Rev Esp Enferm Dig. 2009 Jan;101(1):41-8.

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Diarrhö?

Dank Tasectan® die Zeit wieder selbst bestimmen

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Reduziert signifikant die Anzahl der Stuhlgänge und verbessert die Konsistenz des Stuhls1 Schützt die Darmschleimhaut Normalisiert die physiologische Funktion Für Erwachsene und Kinder

1) Carretero J.E. et al. A comparative analysis of response to ORS (oral rehydration solution) vs. ORS + gelatin tannate in two cohorts of pedriatic patients with acute diarrhea. Rev Esp Enferm Dig 2009; 101 (1): 41-48 Tasectan® Kapseln 500 mg / Pulver zur Anwendung bei Kindern 250 mg. Zusammensetzung: Kapseln: Gelatine-Tannat, Maisstärke, Magnesiumstearat. Pulver: Gelatine-Ta nat. Anwendung: Zur Minderung und Kontrolle der Symptome von unterschiedlich verursachtem Durchfall. Dosierung: (Jeweils bis die Symptome abklingen) Erwachsene: 1– 2 Kapseln alle 4 – 6 Stunden. Kinder zwischen 3 –14 Jahren: 1 oder 2 Beutel alle 6 Stunden. Kinder unter 3 Jahren: 1 Beutel alle 6 Stunden. Kontraindikationen: Überempfindlichkeit gegen Inhaltstoffe. Vorsichtsmassnahmen / Arzt konsultieren bei: schweren oder anhaltenden Beschwerden, unsicherer Diagnose, Kinder unter 3 Jahren, älteren Menschen. Interaktionen: keine bekannt. Schwangerschaft / Stillzeit: Sollte nicht oder nur in Absprache mit dem Arzt angewendet werden. Unerwünschte Wirkungen: keine bekannt. Medizinprodukt Kl. III. Vertrieb: Vifor SA • CH - 1752 Villars-sur-Glâne.

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Stempel


POLITIK

Apotheken in Südeuropa Die südlichen Länder Europas haben vieles gemeinsam. Das Gesundheitswesen ist dezentralisiert, sie leiden unter der Wirtschaftskrise und sie wehren sich gemeinsam gegen den Internethandel. Nachfolgend die aktuellen Tendenzen mit Schwerpunkt Spanien. Kurt R. Müller*

Die südeuropäischen Länder haben ihr Gesundheitswesen in Regionen aufgeteilt, deren Leistungsspektren und Finanzierung durchaus voneinander abweichen können. So hängt in Italien der Selbstbehalt von der Region ab. In Spanien leidet speziell Südostspanien unter Zahlungsschwierigkeiten und die öffentliche Hand hat Mühe, die Forderungen der Apotheken zu begleichen. Als Folge davon sind einige Hundert Apotheken vom Bankrott bedroht. Erschwerend kommt die verschärfte Regel für den Selbstbehalt von Medikamenten hinzu. Die arbeitende Bevölkerung muss je nach Einkommen 40 bis 60 Prozent der Arzneimittelkosten selber tragen. Es erstaunt deshalb nicht, dass die Anzahl der

Verschreibungen stark rückläufig ist. Insgesamt sanken im Jahr 2012 die Ausgaben für Medikamente um zwölf Prozent. Die eine Hälfte war auf die tiefere Zahl von Verschreibungen, die andere auf die sinkenden Preise zurückzuführen. Eine rein preisabhängige Marge, wie sie in den Südländern vorherrscht, stellt für den Apotheker somit ein Klumpenrisiko dar. Ein Tarifsystem für pharmazeutische Dienstleistungen hätte hier wahrscheinlich einen ausgleichenden Effekt gehabt. Auch Portugal leidet unter ähnlichen Problemen. Die von der EU verordnete Limitierung der Arzneimittelausgaben führt zu Liefer- und Finanzierungsengpässen, was das Überleben von rund 600 Apotheken gefährdet.

Riegel gegen Versandhandel Der Apotheker darf in Italien und Portugal maximal vier Apotheken besitzen. In Spanien sind zusätzlich Apothekenketten ausdrücklich verboten. Die erwähnten Länder haben sich gemeinsam mit Frankreich zu einem Block gegen den Versandhandel zusammengeschlossen, der höchstens den Versand von OTC-Präparaten zulässt. Die aktuelle finanzielle Situation erlaubt keine weitere Erosion des Apothekengeschäftes und die grenzüberschreitende Verbindung der Apothekerschaft gegen den Versandhandel ist daher mehr als verständlich. *pharmaLevers GmbH

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POLITIK

Allerheilmittel Kaiser Permanente? Am Forum Managed Care 2013 in Zürich stand ein Mann im Zentrum des Interesses: Dr. med. Jack Cochran, Chirurg und Executive Director der US-amerikanischen Gesundheitsorganisation Kaiser Permanente. Manch einer der rund 300 Teilnehmenden erhoffte sich von ihm wertvolle Tipps für die Verbesserung der Integrierten Versorgung in der Schweiz. Dr. med. Markus Meier

Foto: zVg

Was ändert sich im Informations-Zeitalter?

Dr. med. Jack Cochran referierte über die beeindruckenden Zahlen von Kaiser Permanente. Das ist eine Organisation mit eigener Versicherung und mit Spitälern, permanenten Ärzteteams sowie Apotheken.

«If we could actually get our healthcare system across the board to hit the efficiency levels of a Kaiser Permanente, we actually would have solved our problems.» Dieser Satz stammt nicht von einem Marketingleiter, sondern von Barack Obama, dem Präsidenten der USA. Er sagte ihn 2009 in einem Interview mit dem «TIME-Magazin». Kein Wunder erhoffen sich viele Fachleute des Schweizer Gesundheitswesens von Kaiser Permanente die richtigen Antworten auf ihre drängendsten Fragen: Wie weiter mit der Integrierten Versorgung? Welche IT-Lösungen braucht es? Ist eHealth der Schlüssel zu Erfolg?

Prominenter Redner mit appellativen Worten Dr. med. Jack Cochran, Executive Director von Kaiser Permanente, enttäuschte die rund 300 Besucher des Forums Managed Care nicht. Mit seiner Baritonstimme schmetterte er die imposanten Erfolgszahlen seiner Non-Profit-Organisation in den gut gefüllten Saal: Von 2006 bis 2010 nahm das Screening von Kolorektalkarzinomen um 20% zu, die Blutdruckkontrolle bei Hypertonikern verbesserte sich um 15%, die Impfrate bei Senioren stieg um 11% und die Mortalität von Patienten mit Sepsis sank um 60%. Beeindruckende Zahlen! Cochran sagte: «Wir sind in einem Lernprozess und waren nicht von Beginn weg an der Spitze. Wir muss-

ten zuerst eine lernende Community werden.» Entscheidend sei es gewesen, Screening und Behandlung zu verbessern sowie viel zu trainieren, um die Sicherheit zu steigern. Der ehemalige Chirurg erklärte: «Das Gesundheitssystem ändert sich, hat sich geändert und muss sich ändern. Wir sollten uns fragen, ist ausgezeichnet denn gut genug? Die Patienten werden immer komplexer, das Wissen wird immer komplexer. Unser Hirn kann damit gar nicht mehr umgehen. Und die Patienten holen sich von überall Informationen, aus Chats, via Twitter und Blogs. Einige Quellen sind gut, andere gar nicht. Wir Ärzte waren es gewohnt, im Zentrum zu stehen, alles Wissen zu haben. Jetzt müssen wir uns ändern und Teil eines eingespielten Teams werden, das den Patienten betreut.»

Die Rolle der Technik Cochran betonte, dass man zuerst die Abläufe in einem System neu organisieren oder verbessern müsse, bevor man sie mit IT-Systemen unterstütze. Grund: das Industrie-Zeitalter habe sich zum Informations-Zeitalter gewandelt. «Ein Arzt hat heute drei Millionen verschiedene Rollen. Aber er muss vor allem ein Heiler, ein Leader und ein Partner sein. Das sind die wichtigen Rollen, daran sollten wir denken!», so Cochran. Wenn ein Arzt ein Partner sei, habe er komplett erkannt, Teil eines Teams zu sein. «Das Gesundheitswesen ist ein Team-Sport!»

Im Informationszeitalter werden andere Fragen wichtig. Aus «wie viele Patienten kannst Du pro Tag sehen?» werde «wie viele Probleme von Patienten kannst Du lösen?». Oder «wie viele Patienten überzeugst Du von einer nötigen Prophylaxe?» wandle sich zu «wie können wir ein System kreieren, dass signifikant mehr Patienten dazu bringt, Prävention zu betreiben?». Cochran brachte auch noch ein technisches Beispiel: Aus «wie oft muss man einen Patienten sehen, um seinen Zustand optimal festzustellen?» werde heute die Frage «was ist der beste Weg für ein optimales Monitoring?». Daraus leitete er fünf zentrale Erfolgsfaktoren ab: klare, von allen akzeptierte Mission, visionäre Führung, Kultur des Messens, Vergleichens, Wissens, der Bestätigung und der Verbesserung, ausgerichtete Struktur und Anreize und eine integrierte Informationstechnologie.

Grosse Investitionen im eHealth-Bereich Kaiser Permanente, die über neun Millionen Mitglieder mit 175 000 Angestellten in 37 Spitälern betreut, hat sehr viel Geld in eHealth investiert: elektronische Gesundheitsakte, Rezepte und Medikamente digital beim Apotheker anfordern und abrechnen, Arztkonsultationen online buchen, Untersuchungs- und Laborbefunde jederzeit einsehen, Online-Management von Beratungs- und Präventionsmassnahmen, usw. Das sind einige technische Errungenschaften, die allen im System das Leben erleichtern, die Qualität verbessern und mithelfen, die Kosten im Griff zu behalten. Denn Daten sind das digitale Gold. Sie schaffen Transparenz, Vergleichbarkeit und Wettbewerb. Jack Cochran betonte: «Menschen lassen sich nicht gerne vergleichen. Wenn Sie Ihre Daten verstecken, dann haben Sie aber keine Chance und kommen nie so weit, wie Sie möchten. Denn die Daten sind sehr wichtig – und auch die Integration von IT-Lösungen.» Die KaiserPermanente-Mitglieder haben seit 2005 eine elektronische Gesundheitsakte. Wann sind wir in der Schweiz soweit? OTX World | Nr. 97 | Oktober 2013

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POLITIK IN KÜRZE

Zunahme und Rückgang

Menschen besser geschützt

Der Verkauf der in der Veterinärmedizin eingesetzten Antibiotika hat 2012 gegenüber 2011 um insgesamt 8 Prozent abgenommen. Trotz diesem Rückgang hat sich jedoch das Vorkommen von Methicillin-resistenten Stapyhlokokkus aureus (MRSA) bei den Schlachtschweinen verdreifacht. Das Vorkommen der MRSA stieg bei Schlachtschweinen im letzten Jahr von 5,6 auf 18 Prozent. Deshalb hat das Departement des Innern bereits im Juli dieses Jahres ein nationales Programm lanciert, um Strategien gegen Antibiotikaresistenzen zu erarbeiten.

Mit dem Humanforschungsgesetz sollen Menschen, die sich für die medizinische Forschung zur Verfügung stellen, besser geschützt werden. Gleichzeitig soll es gute Rahmenbedingungen für die Forschung schaffen. Der Bundesrat hat die entsprechenden Verordnungen verabschiedet. Das Gesetz und die Verordnungen werden am 1. Januar 2014 in Kraft treten. Unter anderem wird die klinische Forschung verbessert, die Transparenz im Gesundheitswesen erhöht und es werden die Rechte der an der Forschung teilnehmenden Personen gestärkt.

Quelle: Bundesamt für Veterinärwesen

Quelle: Bundesamt für Gesundheit

Romandie mit ins Boot holen Vermessung von Teller und Bauch Für zwei Millionen Franken lässt der Bund das Essverhalten von Herr und Frau Schweizer detailliert untersuchen: Im Januar 2014 startet das Bundesamt für Gesundheit die erste «nationale Ernährungserhebung». Aus der repräsentativen, landesweiten Umfrage wollen die Verantwortlichen später je nach Bedarf wirkungsvollere Ernährungsstrategien und -empfehlungen ableiten sowie Massnahmen, um die Lebensmittelsicherheit zu erhöhen. Gleichzeitig wittert die Wirtschaft eine weitere Präventionsoffensive des Bundes, die zu Einschränkungen der Wirtschaftsfreiheit führen werde. «Die nationale Ernährungserhebung bestätigt unsere Befürchtung, dass der Staat und insbesondere das umtriebige Bundesamt für Gesundheit die mündigen Bürger immer wieder neu bemuttern und, falls sie davon abkommen, auf den Pfad der Tugend zurückbringen wollen», sagte HansUlrich Bigler, Direktor des Gewerbeverbands, gegenüber der NZZ am Sonntag. Dabei gehe der Bund immer ähnlich vor: Man produziere fragwürdige Erhebungen, ziehe daraus politisch gefärbte Schlussfolgerungen und versuche sodann, diese mittels Regulierung umzusetzen. Das BAG weist die Kritik zurück: Die Erhebung entspreche einem grossen Bedürfnis und die Schweiz sei eines der letzten Länder, die keine verlässlichen Daten zum Essverhalten haben. Quelle: NZZ am Sonntag

Mit deutlichen 60 Prozent wurde das revidierte Epidemiengesetz vom Schweizer Volk angenommen. Gemäss Tages-Anzeiger herrscht dabei doch ein «Spritzengraben» vor, der die Deutschschweiz von der Romandie trennt. Mit tieferen Zustimmungswerten östlich der Saane widerspiegelt das Resultat die regionalen Mentalitätsunterschiede: Die Romands gelten als impffreundlicher. Daraus wollen die Impfgegner nun ihre Konsequenzen ziehen. Der Naturheilpraktiker Daniel Trappitsch, führender Kopf des Referendumkomitees, will in der Romandie eine «starke Niederlassung» aufbauen, wie er gegenüber dem Tages-Anzeiger sagte. Quelle: Tages-Anzeiger

Schärfere Regeln der EU für Medizinprodukte Mit grosser Mehrheit hat der Gesundheitsausschuss strengere EU-Regeln für Medizinprodukte beschlossen. Die Abgeordneten ziehen damit Konsequenzen aus dem Brustimplantate-Skandal eines französischen Herstellers, der mit billigem Industriesilikon gefüllte Brustimplantate herstellte. Unter anderem sieht der Vorschlag des Ausschusses unangekündigte Kontrollen in den Betrieben vor, Implantate sollen rückverfolgbar sein und die Anforderungen an die über 80 Kontrollstellen in Europa und deren Personal sollen angehoben werden. In einem nächsten Schritt wird das Europaparlament über die Verordnung abstimmen, und anschliessend werden die Verhandlungen mit den Mitgliedsstaaten gestartet. Eine Einigung soll möglichst noch vor den Europawahlen 2014 erzielt werden. Quelle: Daz Online

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WIRTSCHAFT UND FINANZEN

Gesundheit ist (auch) Geldsache Zyniker sagen, Gesundheit sei ein Geschäft wie jedes andere auch. Fest steht aber: Für eine bessere Gesundheit zu arbeiten, kann einen hohen ethischen Stellenwert haben. Also sehr befriedigend sein. Was den ständigen Zwang zu wirtschaftlichen Überlegungen nicht ausschliesst. Welche Rolle Geld spielen kann, belegen wir mit fünf aktuellen Beispielen. Hans Wirz

Auch bei uns gibt es eine dreifältige Medizin: allgemein, mittelklassig und privat. Aber «gepflastert» und geheilt wird unabhängig davon meistens zuverlässig.

Ist es denn gerecht, wenn in der kleinen Schweiz Gesundheit für die einen viel teurer ist als für andere? Mit dieser Frage steigen wir in die Berichterstattung ein.

Manche zahlen bis zum Dreifachen Wir zahlen für den Erhalt unserer Gesundheit respektive deren eventuelle Wiederherstellung über drei Kanäle: Krankenkassenprämien, Steuern und direkt aus dem Portemonnaie. Letzteres beispielsweise für Medikamente aus Drogerien, Selbstbehalte oder für Körper- und Seelentherapien. Natürlich wissen wir von den grossen regionalen Unterschieden bei den Krankenkassenprämien. Andere Faktoren (Höhe des Einkommens, Prämienverbilligungen usw.) sind weniger bekannt – die Sache ist komplex. So beträgt etwa der Steueranteil für das Gesundheits-

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wesen im Kanton Zürich 16%, in Uri 31%. Bei der Betrachtung der obligatorischen Gesundheitsausgaben zeigt sich, dass die entsprechenden Ausgaben in den Kantonen Bern, BaselStadt, Basel-Landschaft, Genf und Jura am höchsten sind. In den Innerschweizer Kantonen und den beiden Appenzell sind die anfallenden obligatorischen Gesundheitsausgaben dagegen am tiefsten.1 Fazit OTX World: Die enormen Unterschiede stören. Wer sich ein genaueres Bild machen will, kann sich im «Dossier 25» von Obsan schlau machen (www.obsan.admin.ch). Die Studie untersucht die finanzielle Belastung für Familien mit zwei Kindern sowie für allein lebende Personen. Dargestellt werden die Resultate im kantonalen Querschnitt und in Abhängigkeit vom Bruttoeinkommen der Haushalte.

Krankheitskosten steigen weiterhin massiv Nach einer Verschnaufpause sind die Gesundheitskosten 2011 wieder stärker angestiegen. Nämlich um 3,4% auf 64,6 Mia. Franken. Wir zahlen für Krankheiten pro Person und Monat 680 Franken. Davon 283 Franken (respektive 42%) mit Krankenkassenprämien, via Steuern 129 Franken indirekt und 179 Franken direkt. Für den Rest kommen wir via der sozialen Werke, sowie Zusatz- und andere Versicherungen auf. Im laufenden Jahr sind die Kosten für die obligatorische Grundversicherung im Vergleich zum Jahr 2012 offenbar bereits um rekordverdächtige 9,9% gestiegen. Treiber sind die Spitalkosten.2, 3 Fazit OTX World: Illusionisten, die mit einer Abflachung der Krankheitskosten gerechnet ha-


KO LU M N E ben, sehen sich getäuscht. Tatsächlich lassen sich ohne grundsätzliche, tiefgreifende Einschnitte (siehe Seiten 10 – 11) die Gesundheitskosten niemals senken – demografische Entwicklungen, die Entwicklung neuer Therapien und die Erwartungen der Bevölkerung lassen das nicht zu. Ein anderes Thema sind die Auswirkungen der Fallpauschalen – eine massive Mengenausweitung ist vermutlich bereits Tatsache.

Aktien steigen Lassen wir die persönlichen Belastungswerte hinter uns und richten wir den Blick auf die Branche. Da fällt die Aufwärtsbewegung auf, in der sich die Aktienmärkte befinden. Lange Zeit waren die Aktien beispielsweise der PharmaUnternehmen deutlich unterbewertet. Jetzt ist man optimistischer. Auslöser ist die amerikanische Zulassungsbehörde Food & Drug Administration (FDA), die im letzten Jahr für 39 neue Medikamente grünes Licht gegeben hat. Das in einem Markt, der jährlich über 300 Mia. Dollar für Arzneimittel umsetzt. Entsprechend ist das Interesse an Pharma-Titeln gewachsen; man ist optimistisch gestimmt. Auch die Schweizer Pharma-Riesen profitieren von der positiven Entwicklung: Die Werte von Roche, Novartis, Actelion oder Nobel Biocare, um einige Beispiele zu nennen, tendieren stark nach oben.4 Fazit OTX World: Wer sein Geld in Aktien der Pharma-Unternehmen anlegt, hat von Natur aus einen langen Atem. Speziell die Schweizer Pharma-Firmen sind nicht als Schnellboote bekannt, was den Aktienkurs betrifft. Mit ihrer Solidität stehen sie für gute schweizerische Werte. Umso erfreulicher der aktuelle Schub an den Märkten. Kurzfristig ist allerdings ein Wermutstropfen zu schlucken, nämlich die Entwicklung in den Schwellenländern. Lesen Sie in der Folge mehr dazu.

Die Emerging Markets haben Probleme Unter diesem Titel haben wir bereits in der letzten Ausgabe von OTX World auf einige ungünstige Entwicklungen hingewiesen. Gebessert hat sich die Lage in der Zwischenzeit nicht. Im Gegenteil. Wegen den wirtschaftlichen Einbrüchen respektive bemerkenswerten Verlangsamungen im Wachstum, haben sich die Möglichkeiten deutlich abgeschwächt. Eine Kapitalflucht aus den Schwellenländern ist Realität. Für Anleger und Unternehmen, die sich mit dem Einbruch nicht abfinden wollen oder können, ist der Rückzug eine schmerzliche Erfahrung. Erinnerungen an die Asienkrisen 1994 bis 1998 werden wach. Das Problem war damals, dass sich die Firmen im Ausland in Fremdwährungen verschuldet hatten. Mit dem Zerfall der eigenen Währungen wuchs deshalb die Verschuldung ins Gigantische

– Unternehmen und Staaten gingen pleite. Heute sind die Unternehmen hauptsächlich in einheimischen Währungen verschuldet. Damit unterscheidet sich die heutige Situation deutlich von der damaligen. Kommt dazu, dass die meisten der Schwellenländer über üppige Devisenreservepolster verfügen. Aber schwierige Zeiten für diese Länder sind absehbar. Was auf Importe und Herstellung vor Ort massiv preisdrückend wirken dürfte. Auf Jahre hinaus. Damit lösen sich die Hoffnungen, welche Europa in die Schwellenländer (als Abnehmer) gesetzt hat, teilweise in Luft auf.5 Fazit OTX World: Zur Erinnerung: Die Ausweitung der Geldmengen in westlichen Ländern hat zu einer enormen Ausweitung der Investitionen in Russland, Indien, Brasilien, Indonesien China, der Türkei, Chile und Südafrika usw. geführt – immer aus Hunger nach hohen Renditen. Inzwischen sind die Wechselkurse vieler dieser Länder abgestürzt. Dieser Rückschlag wird aber wohl überwunden werden; mit neuen Möglichkeiten auch für KMU ist in diesen Ländern zu rechnen.

Alle machen sich Sorgen Innerhalb eines bunten Strausses von 19 Ländern hat die Swiss Re (www.swissre.com) versucht, die Ängste und Sorgen der Bevölkerungen zu eruieren. Insgesamt 22 000 Menschen machen sich in erster Linie Sorgen um die Wirtschaft (49%; Frankreich 74%, USA 64% und Grossbritannien 61%). Die wirtschaftlichen Risiken stehen damit an erster Stelle. In der Schweiz kommt dieser Wert erst an dritter Stelle. Gefürchtet werden bei uns praktisch mit gleichen Resultaten der Klimawandel (43%) – gleicher Wert übrigens auch in China – und die Altersvorsorge (42%). Was auffällt, ist das schwache Vertrauen der Schweizer Bevölkerung in eine staatliche Finanzierung des Gesundheitswesens. Nur 28% wollen dem Staat diese Rolle vermehrt zubilligen. Das bei einem durchschnittlichen Umfragewert von 43%.6 Fazit OTX World: Viele Sorgen werden weltweit wahrgenommen, wenn auch in unterschiedlichem Masse. Momentane aktuelle Ereignisse sowie entsprechende Medienberichte prägen das Bild in erster Linie. Aber einzelne Risiken wie Wirtschaftslage, Altersvorsorge, Naturkatastrophen, persönliche Sicherheit usw. werden immer aktuell sein. Ebenfalls die Sorge um die Gesundheit.

Quellen 1 2 3 4 5 6

Obsan Radio SRF Schweiz am Sonntag Handelszeitung Finanz und Wirtschaft NZZ

Schrecklich ähnlich Ein Ende mit Schrecken gefällig? Oder doch lieber ein Schrecken ohne Ende? Aufgeschreckt sind schon längst die Pharma-Originalhersteller, deren Ende schon mehr als einmal prophezeit wurde, sind doch etliche Blockbuster in den kommenden Jahren vom Patentablauf bedroht. Etliche haben dies bereits hinter sich, wie Pfizers Lipidsenker. Und doch scheint das Ende noch nicht ganz da zu sein, der Pfizer-Aktie geht es gut. Und immer mehr chronische Krankheiten werden heute doch so therapiert, dass viele Patienten damit gut leben können. Wenn die Generika der Pharma-Branche keinen Endzeitschrecken einzujagen vermochten: Werden es künftig die Biosimilars tun – Wirkstoffe, die den biotechnologisch hergestellten Produkten so nahe kommen, dass sie ein bisschen so wie sie wirken (man hofft es wenigstens), aber doch nicht ganz? Wie bei den Generika werden Biosimilars den Markt durchrütteln, aber die Big-Pharma-Ära doch nicht beenden können, denn zu stark ist die Basis der letztlich innovationstreibenden Originalhersteller. Schon nur deshalb, weil die Biosimilars eben preislich kein Aldi-Potenzial haben, sondern es vielleicht in die M-Budget-Klasse schaffen. Biosimilars sind aber nicht ohne: Diese Möchtegern-Biotechnologie-Medikamente könnten zu einem Schrecken ohne Ende führen, und zwar für die Patienten. Denn die europäische Gesundheitsbehörde hat kürzlich beschlossen, dass solche Produkte vereinfacht auf den Markt kommen dürfen, auch wenn die Studienlage deutlich schwächer ist als bei den Originalen. Jetzt sind die Konsumentenschützer gefragt, sonst könnte die Zukunft zumindest aus Patientensicht den einen oder anderen Schrecken bereithalten. Daniel M. Späni

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Bimbosan AG informiert

Relaunch mit positiven Reaktionen Der Relaunch der Bimbosan Säuglings- und Kindernährmittel hat sich gelohnt. Dies zeigen auch erste Stimmen aus den Fachgeschäften. Gelobt werden u. a. die helle, freundliche Anmutung der Verpackungen und die Neustrukturierung der Informationen.

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Blaue Farben: Säuglingsmilch und Folgemilch Rote Farben: Schoppenzusätze und Breie Grüne Farben: Spezialitäten

Seit August wird die gesamte Bimbosan-Produktepalette mit komplett überarbeiteten Verpackungen ausgeliefert. Nicht nur wurde das Design modernisiert, sondern gleichzeitig auch das bewährte Baukastensystem optimiert. Die Darstellung der Informationen auf den Packungen sind nun einfacher und klarer, sodass sie von Fachpersonen und Müttern schneller verstanden werden. Geändert wurden auch die Farbcodierungen (s. Bild). Neue Icons und modernisierte Bimbosan-Nuggis sollen zudem dazu beitragen, die Produkteinformationen leichter zu kommunizieren. Neu trägt jede Verpackung ausserdem das Logo «Bimbosan Swiss Products». Alle Fachgeschäfte waren vor dem Relaunch durch den Bimbosan-Aussendienst rechtzeitig von der bevorstehenden Umstellung informiert und über die Änderungen aufgeklärt worden. Der Wechsel ist in den meisten Geschäften noch nicht komplett abgeschlossen – alte und neue Verpackungen stehen zumeist noch im gleichen Gestell. Wie beurteilen Verkaufspersonen den Relaunch?

«Sie passen nun viel besser in die Bébé-Ecke» «Die neuen Verpackungen haben mir auf den ersten Blick gut gefallen, sie sehen ‹herzig› aus», sagt Frau Sylvia Allenbach, Pharma-Assistentin in der Amavita Apotheke in Langenthal. Allerdings müsse man sich erst an das Erscheinungsbild und die vielen Neuerungen auf den Packungen gewöhnen, um die Produkte gut voneinander unterscheiden zu können. Erschwerend sei vielleicht, dass zeitgleich noch eine weitere Neuerung – die Bimbosan Bio-Folgemilch – eingeführt wurde. Als auffallendstes Merkmal der Verpackungen nennt Sylvia Allenbach die weisse Grundfarbe: «Dadurch wirken sie freundlich und passen mit ihrer hellen Erscheinung jetzt viel besser in die Bébé-Ecke.» Auch im Vergleich zu den Konkurrenzprodukten würden sie sich nun sehr gut

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Spez iali tät en

Wie der Klassiker «Prontosan» präsentieren sich alle Bimbosan-Produkte seit August dieses Jahres in modernem, hellem Design und mit klar strukturierten, übersichtlichen Informationen sowie dem Logo «Bimbosan Swiss Products».

Wichtig: Stillen ist das Beste für den Säugling. Die WHO empfiehlt 6 Monate ausschliessliches Stillen.

präsentieren. Reaktionen von Kundinnen und Kunden auf die neuen Verpackungen hätte sie noch nicht erhalten. «Dazu ist es noch zu früh.»

«Die Vorteile sind jetzt klar ersichtlich» Auch in der Vita Drogerie in Baden werden die neuen Bimbosan-Verpackungen seit rund einem Monat verkauft. Markus Kaufmann, dipl. Drogist, Inhaber und Geschäftsführer, beurteilt den Relaunch der Produktelinie als gelungen: «Die Verpackungen sind ansprechend, informativer als die alte Linie … und vor allem zeitgerechter. Die gelungensten Neuerungen sind der Farbcode und das strukturierte Packungsdesign. Die Vorteile sind nun ebenso klar ersichtlich wie das altersgemässe Einsatzgebiet.» Der Mix von alten und neuen Packungen führe im Moment noch zu einer gewissen Irreführung. «Grundsätzlich bedingt ein so umfassender Relaunch immer eine Umstellung – sowohl beim Personal wie bei den Kunden», erklärt der Drogist. «Im ersten Augenblick sieht man die Vorteile nicht und es braucht vermehrte Aufmerksamkeit, um sie erkennen zu können. Doch in einem Monat sollte alles umgestellt sein», freut sich Markus Kaufmann. Nicht nur sei die Farbgebung der neuen Verpackungen jener der Mitbewerber mindestens ebenbürtig. Die Bimbosan-Produkte könnten zusätzliche Trümpfe ausspielen: «Sie sind nach wie vor einzigartig, weil sie nicht nur in Dosen, sondern auch im Beutel daherkommen. Ein weiterer Vorteil ist, dass sie ohne Karton verpackt sind: Das entspricht einem viel geäusserten Kundenwunsch.»

Weitere Informationen Bimbosan AG, Dünnernstrasse 513, 4716 Welschenrohr Tel. 032 639 14 44, www.bimbosan.ch, info@bimbosan.ch


WIRTSCHAFT UND FINANZEN IN KÜRZE

2,2% höhere Prämien

Wachstum für Schweizer Wirtschaft

Nächstes Jahr werden die Prämien für die obligatorische Grundversicherung im Durchschnitt um 2,2% steigen. Das verkündete der Gesundheitsminister Alain Berset (SP) Ende September. Dies entspricht einem ähnlichen Anstieg wie vor einem Jahr. Die Verteuerungen unterscheiden sich je nach Wohnort stark zwischen 1 und 3,8%. In sieben Kantonen (BE, BL, BS, JU, NE, TI, VD) liegen die durchschnittlichen Anpassungen unter 2%. In fünf Kantonen (AI, AR, LU, OW, SG) wächst die Standardprämie um mehr als 3%. In den restlichen (AG, FR, GE, GL, GR, NW, SH, SO, SZ, TG, UR, VS, ZG, ZH) bewegt sich die Steigerung zwischen 2 und 3%.

Dank der ungebrochen lebhaften Binnenkonjunktur dürfte die Schweizer Wirtschaft bereits 2013 ein Wachstum von 1,8% erreichen. Und die Expertengruppe des Bundes rechnet für das Jahr 2014 mit einem breiter abgestützten und weiter verstärkten BIP-Wachstum von 2,3%. Zudem dürfte auch bei der Arbeitslosigkeit im nächsten Jahr allmählich eine Trendwende nach unten einsetzen.

Quelle: Blick

Der Internetkonzern Google und sein Rivale Apple werden zusammen in der Gesundheitsbranche aktiv. Die gemeinsame Firma Calico werde sich «Herausforderungen des Alterns und den damit verbundenen Erkrankungen widmen», wie die Firmen mitteilten. Laut einem Bericht der Zeitschrift «Time» soll Calico in erster Linie Daten zu typischen Alterserkrankungen weiterverarbeiten. Chef wird der Apple-Manager Arthur Levinson, der auch bei der Biotechnologiefirma Genentech tätig ist.

Der umstrittene vorgeburtliche Bluttest auf das Down-Syndrom ist seit der ersten Markteinführung knapp 6000 Mal angewendet worden. «Der grossen Mehrheit der Frauen (circa 98%) konnte durch ein unauffälliges Testergebnis die psychische Belastung der Sorge und Ungewissheit genommen werden», teilte der Konstanzer Hersteller LifeCodexx mit. Verfügbar ist der Test seit August 2012. Zunächst liess sich damit nur die Trisomie 21 nachweisen, seit Anfang des Jahres kann der Test nun auch die Trisomien 13 und 18 erkennen. Fast jeder zweite Bluttest sei von deutschen Praxen und Kliniken in Auftrag gegeben worden, etwa ein Viertel der Blutproben sei aus der Schweiz und ein weiteres Viertel aus anderen europäischen Ländern.

Quelle: persoenlich.com

Quelle: Ärzte Zeitung

Rivalen gründen Gesundheitsfirma

Quelle: SECO

Bluttest schon 6000 Mal angewendet

PHARMAKUS Überdosierte Kritik an medizinischen Fehlern? Die Schweizer Stiftung für Patientensicherheit geht davon aus, dass in der Schweiz jährlich gegen 1000 Personen aufgrund von Fehlern in der stationären Gesundheitsversorgung sterben. Bei anderen Patienten führen Fehler nicht zum Tod, aber doch zu vorübergehenden oder langfristigen Schäden. Die seit einigen Jahren tätige Stiftung Patientensicherheit hat den Ansatz gewählt, Ärzte oder auch Organisationen wie Spitäler nicht als Schuldige zu betrachten, sondern als Partner, ganz nach dem Motto «Aus Schaden wird man klug», oder idealerweise schon vorher. Gefragt sei nicht eine utopische Nullfehlerkultur, sondern eine Sicherheitskultur, die Systeme und Prozesse hervorbringt, die zu einer Einschränkung von Fehlern führen werden. Dies tönt überhaupt nicht spannend, auch wenn der Ansatz vernünftig ist. Auf der anderen Seite der Approach von Organisationen wie dem Patientenschutz. Dort geht es weniger sachlich zu, und es wird heftig kritisiert: Die Gerichte seien von Grund auf patientenfeindlich. In unserer Gesellschaft seien Patienten Menschen zweiter Klasse. Vermut-

lich braucht es von Zeit zu Zeit den Populismus dieser Patientengruppe, damit an – meist plakativen Einzelfällen – aufgezeigt wird, dass die Ärztekittel nicht immer blütenrein sind und das Thema medizinischer Fehler nicht untergeht. Doch es sind nicht nur einzelne Ärzte, Spitäler und weitere Leistungserbringer, die dazu beitragen können und müssen, Fehler künftig besser in den Griff zu bekommen. Auch der Patient ist gefragt: Je mehr er auf seine Mündigkeit pocht, desto mehr muss auch er in die Pflicht genommen werden. Die amerikanische Food and Drug Administration geht mit gutem Beispiel voran und veröffentlicht auf ihrer Website Tipps, was der Patient unternehmen kann, um Medikationsfehler zu vermeiden. Unter den Top-Fehlern wird die zu hohe oder zu niedrige Dosierung genannt. Dafür ist oft der Patient zu einem grossen Teil selbst verantwortlich. Fehler einfach auf die nicht mehr so weisswestigen Ärzte abzuschieben, wie es selbsternannte Patientenschützer gerne tun, wäre ein zu simples Rezept. Oder: gefährlich überdosierter Populismus.

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Vista Zeitungskombi* erreicht 1 275 000 Leserinnen und Leser in der Deutschschweiz (MACH Basic 2013-2) CHF 5.50 Nr. 3 / April 2013

Nr. 5 / Juni 2013 CHF 5.50 CHF 5.50 Nr. 6 / Juli 2013

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Beeindruckende Resultate in der MACH Basic 2013-2 Vista Zeitungskombi* erreicht 1 275 000 Leserinnen und Leser und erzielt eine Reichweite von 27,8% in der Deutschschweiz (MACH Basic 2013-2)

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** Die Zahl cRR bedeutet die Leserschaft einer durchschnittlichen Ausgabe und ist die Summe der individuellen Kontaktwahrscheinlichkeiten aller Leser eines Titels.

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Zielgruppe: 19'058 Fälle = 6'370 Tsd. = 100.0% Gesamt Die Erscheinungsintervalle der Magazine sind unterschiedlich.

989 000 LeserInnen von Vista Zeitungskombi* sind an Gesundheit und Ernährung eher bis sehr stark interessiert.

O Interessen (gruppiert): sehr stark / eher stark: Gesundheit und Ernährung – Tsd. 3500

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Drogistenstern 775 Vista Zeitungskombi 989

Schweizer Illustrierte 655

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Schweizer Familie 594

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Universum: 19'058 Fälle = 6'370 Tsd. = 100.0% Gesamt Zielgruppe: 19'058 Fälle = 6'370 Tsd. = 100.0% Gesamt

Q Interessen (gruppiert): sehr stark / eher stark: Hintergrundberichte und Analysen – Tsd. 800

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* Vista Zeitungskombi wird aus folgenden Titeln gebildet: az Aargauer Zeitung, Berner Zeitung (MACH), BO Berner Oberländer, Der Bund, bz Basellandschaftliche Zeitung, St. Galler Tagblatt (MACH), Tages-Anzeiger, Thurgauer Zeitung, TT Thuner Tagblatt, Zürcher Oberländer Reg. N


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S A N AT R E N D N E WS

«Reinschauen lohnt sich» Die aktuelle Ausgabe von OTX World online lesen, ist bei Weitem nicht das Einzige, was die neue Website von OTX World zu bieten hat. Ob Events, eine Bildergalerie oder Jobs – unter www.otxworld.ch finden diverse Angebote ihren Platz. Katharina Schwab

Foto: Sanatrend AG

die Online-Erfassung von Events, die Archivsuche sowie die Möglichkeit, via Galerie visuell in die Pharma-Welt einzutauchen, bieten wir nun zu einem moderaten Preis an. Etwas gewöhnungsbedürftig, doch ist in der Medienwelt schon lange von kostenpflichtigem Online-Inhalt die Rede und wir wagen den Schritt mitunter als einer von – noch – wenigen. Übrigens haben wir auch hier an unsere breite Leserschaft gedacht: Für «OTX World-Member» sind sowohl Online-Abos mit einem Zugang wie auch zu einem angepassten Preis mit mehreren Zugängen erhältlich, beispielsweise für Geschäfte und Firmen, die ihren Mitarbeitenden unseren Service ebenfalls zugänglich machen möchten.

Isabelle Mahrer (Verlagsleitung) und Daniel M. Späni (Verleger) sind sich einig: Mit der neuen Website von OTX World werden der Pharma-Branche umfassende Services geboten.

Die neue Website von OTX World ist online. Was hat Euch bewogen, OTX World auch ins Internet herauszutragen? Es war schon länger unser Wunsch, die Printausgabe von OTX World auch online verfügbar zu machen. Dies wäre relativ einfach gewesen, doch ist die – ja, wir dürfen unterdessen sagen – Marke OTX World viel mehr und geniesst einen ausgezeichneten Ruf in der PharmaBranche. Deshalb hat unter www.otxworld.ch nun einiges mehr Platz gefunden als die OnlineVersion der Printausgabe. Was zum Beispiel? Auf der Website wird einiges geboten: Die aktuelle Ausgabe als Blätterkatalog, ein Archiv mit Stichwortsuche über die Ausgaben der letzten zwei Jahre, eine Agenda mit Events in der Pharma-Branche, eine Galerie mit Fotos der Events und der Service «Jobs & Kleinanzeigen» mit Angeboten für Stellensuchende und -bietende sowie der Möglichkeit, Stellen- und Kleinanzeigen selbstständig hochzuladen. Auch der OTX World bookshop ist in der Website integriert. Dessen Sortiment umfasst, wie auf den Seiten 26 – 27 ersichtlich, aktuelle und themenspezifische Fachbücher. Aber sehen Sie selbst, reinschauen lohnt sich.

Für wen ist www.otxworld.ch interessant? Kurz: für alle in der Pharma-Branche tätigen Personen. Etwas ausführlicher: Sowohl die PharmaIndustrie wie auch unsere Leser finden ihren Platz. Der Industrie werden interessante Möglichkeiten geboten, sich auf www.otxworld.ch zu präsentieren – beispielsweise durch BannerWerbung oder durch die Publikation der Events in der Agenda. Unsere Leser erhalten mit der Website die Möglichkeit, mehr Wissen zu erlangen, mit der Bildergalerie die Pharma-Branche mitzuerleben und dank der Agenda auch aktiv teilzunehmen. Gewisse Angebote auf www.otxworld.ch sind kostenpflichtig. Warum? Über diesen Punkt haben wir intern lange nachgedacht. Wir sind uns bewusst, dass wir mit der Printausgabe von OTX World lange Zeit unseren Lesern gut recherchierte und kostenlose Informationen aus der Pharma-Branche zur Verfügung gestellt haben. Dies wird für die gedruckte Ausgabe auch so bleiben. Für Online waren uns zwei Punkte wichtig: Erstens sollen nur Fachpersonen auf unser Portal zugreifen können und zweitens soll das Angebot qualitativ der Printausgabe entsprechen und einen Mehrwert bieten. Diesen Mehrwert wie

Mal abgesehen von der Website – sind die sozialen Medien kein Thema? Natürlich. Wir durften einige Zeit eine beobachtende Stellung geniessen und treten nun ebenfalls in die Social-Media-Welt ein. Vorerst mit einem Twitter-Account, der Kurzfutter aus der Pharma-Branche an alle Follower zwitschert. Unser Chefredaktor Dr. med. Markus Meier wird hier für @OTXWorld federführend sein und auch wir freuen uns auf die Herausforderung, in die Welt hinauszuzwitschern. Da kann man nur sagen: Follow us @OTXWorld. Und wo geht es mit www.otxworld.ch hin? Wie bereits am Anfang angesprochen wollen wir OTX World nun auch online etablieren. Wir haben viele tolle Ideen im Köcher, wie wir die Website ausbauen können und im Moment fehlt auch noch die französische Version der Website. Prioritär soll www.otxworld.ch eine Plattform für eine Community für die in der Pharma-Branche tätigen Personen werden. Dazu möchten wir vor allem die aktuellen Inhalte mit den News ausbauen, unseren OTX World-Membern die Möglichkeit geben, Artikel zu kommentieren und Diskussionen anzuregen sowie die Angebote rund um die Kommunikation untereinander ausbauen. Gleichzeitig wollen wir die Printausgabe nicht vergessen und die Verbindungen von Print zu Online nutzbar machen. Das Jahr 2014 wird online-technisch sehr interessant und wir freuen uns über alle, die uns auf diesem Weg mit Feedback und weiteren Ideen begleiten. OTX World | Nr. 97 | Oktober 2013

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Swiss Pharma Forum Montag, 18. November 2013, im Kultur- und Kongresszentrum TRAFO in Baden

Wird der Markt liberalisiert?

Moderiert von Stephan Klapproth 08.30 Uhr

Begrüssungskaffee

09.00 Uhr

Einführung und Tagesziele

Stephan Klapproth / Daniel M. Späni

09.15 Uhr

Gesundheit 2020 / Liberalisierung?

Jean-François Steiert, Nationalrat

09.55 Uhr

Liberalisierung – Mögliche Lösungen?

Alfred Jost, Rechtsanwalt, Pharmalex GmbH, Bern

10.35 Uhr

Podiumsdiskussion politische Veränderung

mit Jean-François Steiert und Alfred Jost

11.00 Uhr

Kommunikationspause

11.30 Uhr

Szenarien Liberalisierung

Gregor Pfister, IMS Health GmbH

12.10 Uhr

Naturheilmittel als Nischenmarkt

Herbert Marty, Nutrexin AG

12.40 Uhr

Podiumsdiskussion Markt-Liberalisierung

alle Beteiligten des Vormittags, mit Walter Hölzle, vips und Hans-Rudolf Fuhrer, ASSGP

13.00 Uhr

Lunch

14.15 Uhr

Verleihung OTX World Award

14.30 Uhr

Der Schweizer Onlinemarkt – die aktuelle Situation

Thomas Hochreutener, GfK Switzerland AG

15.00 Uhr

Ein erfolgreiches Beispiel im Kontaktlinsen-Markt

Reto Baumgartner, MySign AG / Linsenmax

15.30 Uhr

Kommunikationspause

15.50 Uhr

Die Perspektiven des Versands aus der Sicht von Zur Rose

Walter Oberhänsli, Zur Rose AG

16.30 Uhr

Podiumsdiskussion Online und deren Konsequenzen

alle Beteiligten des Nachmittags

16.55 Uhr

Fragen

Marktteilnehmer

anschliessend Apéro

Melden Sie sich schon jetzt an und faxen Sie Ihre Anmeldung an 044 859 10 09.

Änderungen vorbehalten. Teilnahmegebühr: CHF 250.– pro Person FPH-Fortbildungsveranstaltung (50 Punkte)

Firmenname Vorname/Nachname

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Funktion Adresse

E-Mail/Tel. FPH-Nr.

PLZ/Ort


MARKT UND MENSCHEN

Eine Brücke geschlagen Vor 25 Jahren hatte das Ehepaar Binz die Idee, Schul- und Komplementärmedizin einander näherzubringen. Dabei entstand die ebi-pharm ag. Das Jubiläum wurde auf dem Land und in der Stadt gebührend gefeiert. Katharina Schwab

ländlichen Kirchlindach, wo bereits mehrmals wieder gebaut wurde.

Vom Land in die Stadt Im ehrwürdigen Kornhauskeller in Bern fand der festliche Teil des Jubiläums statt. Gut 250 geladene Gäste feierten zusammen mit der Familie Binz das 25-jährige Bestehen. Verwaltungsratspräsident und Gründer Jürg Binz be-

dankte sich für die Loyalität und Verbundenheit der Anwesenden: «Wir wollten eine Brücke zwischen Schul- und Komplementärmedizin bauen. Wir verdanken es Ihnen, dass uns das gelungen ist.» Weitere Bilder des Jubiläums finden Sie unter www.ebi-pharm.ch/jubilaeum.

Fotos: Katharina Schwab / zVg

Seit einem Vierteljahrhundert existiert die Firma ebi-pharm. Ein Grund zu feiern, dachte man sich in Kirchlindach, wohin die Eingeladenen an einem heissen Augusttag in Scharen strömten. Bei einer Führung kamen die verschiedenen Entwicklungsschritte gut zur Geltung. Die Gründung im Jahr 1988 erfolgte noch in einer Dreizimmerwohnung in der Stadt Bern; heute hat die ebi-pharm ag ihren Sitz mitten im

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1 Auf der Führung. 2 Im Neubau hat es mehr Platz. 3 Erfrischung in Kirchlindach. 4 Feier in unvergleichlichem Ambiente – Kornhauskeller Bern. 5 Erika und Jürg Binz gründeten vor 25 Jahren die ebi-pharm ag. 6 Jürg und Stefan Binz schauen auf die letzten 25 Jahre zurück. OTX World | Nr. 97 | Oktober 2013

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acht Wochen wirkungsvoll Pigmentflecken. Die Hautaufhellung ist signifikant. Die Rötung und die Tönung der Haut nimmt mit Pigmacare® Skin Tone Balance ab – der Hautton gleicht sich dadurch aus. Das Resultat ist ein sichtbar ebenmässiger und strahlender Teint. ANWENDUNG Nach der Reinigung der Haut morgens und abends auf die betroffenen Stellen (Sommersprossen, Sonnen- und Altersflecken) auftragen – Augenpartien aussparen. Anschliessend das Pflegeritual mit der gewohnten Tages- bzw. Nachtpflege abschliessen. Am Tag empfiehlt sich zudem ein UV-Schutz. WIRKSTOFFE FÜR DIE AUFHELLUNG VITAMIN B3: Verbessert Hauterneuerungsrate, gleicht Pigmentstörungen aus, Faltenreduktion, Hautaufhellung. VITAMIN C: Hellt Haut auf, wirkt gegen Pigmentflecken, reduziert Falten und durch UV-Strahlung ausgelöste Hautreizungen, Rötungen und Schäden. Erhöhung der Elastizität durch Aufbau der Kollagensynthese im Bindegewebe. Verjüngert das Erscheinungsbild der Haut.

RESULTAT • Bereits nach vier Wochen signifikante Aufhellung im Bereich der Hyperpigmentierung (Sommersprossen, Sonnenund Altersflecken) • Hautrötung und die Hauttönung nahmen ab. Auch nicht pigmentierte Hautflächen zeigten eine Aufhellung. Dies führte zu einem ebenmässigeren Hautbild • Gelbanteil der Haut wurde während der Behandlung signifikant reduziert, was einen ausgeglichenen Teint bewirkt • Gute Hautverträglichkeit dermatologisch bestätigt

WIRKSTOFFE VOR DER ANWENDUNG

NACH DER ANWENDUNG

• Niacinamide (Vitamin B3) 5,0% • Tocopheryl Acetate 1,0% (Vitamin E) • Ascorbyl Glucoside 0,5% (Vitamin C) • Hexylresorcinol 0,5% • Resveratrol 0,2% • Tocopherol (Vitamin E) 0,1% • Glycyrrhetinic Acid 0,05% • Tetrapeptide-30 0,004% (entspricht 2,5% Tego Pep 4-Even)


MARKT UND MENSCHEN

Medizinalsysteme der Naturheilkunde

Foto: Jürg Lendenmann

Sich (mindestens) verdoppeln können: Dies dürften sich manche Teilnehmer gewünscht haben angesichts der spannenden, parallel gehaltenen Referate am «1. Europäischen Kongress für Naturheilkunde, Alternativ- und Komplementärmedizin». Eine kurze Impression vom ersten Tag, des in jeder Beziehung gelungenen Kongresses. Jürg Lendenmann

Angeregte Diskussionsrunde am 1. Europäischen Kongress für Naturheilkunde (v. l.): Andréas Härry, Friedemann Garvelmann, Manfred J. Pogge, Dr. med. Rainer Graf, Dr. med. Eva Naegeli, Prof. Dr. med. Michael J. Schröder, Dr. med. Petra Wiechel, Martin Ott.

Die Qual der Wahl hatten wohl die meisten der über 250 Teilnehmenden am 1. Europäischen Kongress für Naturheilkunde, Alternativ- und Komplementärmedizin zum Thema Medizinalsysteme der Naturheilkunde. Die «Crux»: Den Initianten, Heide-Dore und Thomas BertschiStahl, war es gelungen, mehr als 30 ausgewiesene Referenten zu gewinnen, wobei jeweils vier Fachreferate parallel gehalten wurden.

KAM: Quantensprung 2014 «Im Zweifel werden die Naturheilpraktiker unterschätzt», sagte Dr. iur. Michael Nonn, SwissLegal St. Gallen. Dies erstaune nicht bei dem unübersichtlichen Aus- und Weiterbildungsangebot, dem uneinheitlichen Qualitätsniveau und der unterschiedlichen Handhabung in den Kantonen betreffend Bewilligung und Berufsausübung. In der Schweiz gebe es über 15 000 Praktizierende der Komplementärtherapie und Alternativmedizin (KAM) in über 150 verschiedenen Fachrichtungen, Methoden und Techniken. Mit dem Ziel, die Ausbildung schweizweit zu vereinheitlichen, seien die neuen, vom Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) anerkannten Berufsbilder geschaffen worden. Nonn ist überzeugt: «Die einheitlichen Anforderungen und die Qualitätssicherung werden zu einer höheren Anerkennung sowohl von der Schulmedizin als auch von den Klienten beitragen.» Über die Aufnahme der einzelnen Berufsbilder und deren Qualitätskontrolle entscheide die Organisation der Arbeit (OdA; www.oda-am.ch;

www.oda-kt.ch). Bei jedem Berufsbild führe eine Höhere Fachprüfung zu einem eidgenössischen Diplom mit Register. «Das eidgenössische Berufsbild ist ein Quantensprung», so Nonn. «Im Frühling 2014 sollen die ersten Pilotprüfungen stattfinden.»

Chrut und Uuchrut mit Heilpotenzial «Jede vierte Pflanze in der Schweiz ist schon irgendwann einmal als Heilpflanze gebraucht worden», erläuterte Maja Dal Cero, die am Systematischen Institut der Universität Zürich forscht. Viele der seit der Antike in allen Epochen genutzten «Klassiker» würden sich gehäuft bei Doldenblütlern, Bitterpflanzen und Giftpflanzen finden; ebenso seien Bäume wegen ihres hohen Symbolgehaltes in überdurchschnittlicher Zahl als Heilpflanzen genutzt worden. In ihre Studien der Heilpflanzentraditionen in der Schweiz hatte die Ethnobotanikerin nicht nur historische Bücher und schriftliche Quellen einbezogen; Interviews sollten Aufschluss darüber geben, ob die medizinische Anwendung gewisser Pflanzen nur mündlich überliefert worden war. Obwohl die Auswertung noch nicht ganz abgeschlossen ist, «dürften zum bekannten Arzneimittelschatz nicht mehr als zwei bis drei Pflanzen dazukommen», verriet Dal Cero.

tierten über die Medizin von morgen. Die Statements zeigten: Gesundheit gleicht einer Münze: Ruht der Blick auf dem «Kopf», steht der Einzelfall – der Patient mit seiner individuellen Konstitution und seinem Umfeld im Vordergrund. Wird auf die «Zahl» fokussiert, sucht man anhand exakter Studien an grossen Patientenkollektiven allgemeingültige Erkenntnisse zu gewinnen. Beide Sichtweisen scheinen, zumindest auf den ersten Blick, nicht immer miteinander vereinbar zu sein. Eine ganzheitliche Betrachtung der vielfältigen Facetten des Heilens wäre die Aufgabe einer Medizin von morgen. Dazu können auch Stimmen wie die eines «Kuhflüsterers» wertvolle Denkanstösse vermitteln.

Erkenntnisse eines Kuhflüsterers «Gesundheit ist mehr als die Abwesenheit von Krankheit, sie ist eine Kraft, die wir entwickeln müssen», sagte Martin Ott, Stiftungspräsident des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FIBL). Wie diese Kraft verstanden werden könne, erschliesse sich uns über die Kuh. Sie erst hätte es dem Menschen ermöglicht, sesshaft zu werden – an einem Standort zu leben. Mit weitreichenden Implikationen: «Begreifen wir den Standort, begreifen wir die Welt. Und begreifen wir die Gegenwart, begreifen wir den Geist. Die Hüterin der Gegenwart aber ist die Kuh.»

Heilen von morgen: Kopf und Zahl Vertreter verschiedener medizinischer Richtungen, ein ehemaliger Parkinsonpatient und der Präsident des FIBL-Stiftungsrats (s. Bild) disku-

Der 2. Europäische Kongress für Naturheilkunde findet am 5. und 6. September 2015 statt. www.naturheilkundekongress.ch OTX World | Nr. 97 | Oktober 2013

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To p P h a r m A G i n f o r m i e r t

A Night to Remember 20 Jahre TopPharm: Das Jubiläum wurde mit einer Party der Superlative gefeiert, zu der über 1000 Gäste geladen waren. Impressionen vom originellen Event in der Zürcher Maag-Halle und ein Interview mit TopPharm-Vizepräsident Dr. René Jenni.

Der letzte echte Sommertag in diesem Jahr bot den richtigen klimatischen Rahmen für den TopPharm-Jubiläums-Event. Heiss, heisser am heissesten. Zwar kündigten einige Wolken am sich verdunkelnden Himmel mögliche Regenschauer an, aber als sich die ersten Gäste vor der Maag-Halle in Zürich einfanden, war es trocken und sommerlich warm. Kurz nach 18 Uhr ging es los. Die Türsteher liessen die festlich gekleideten Damen in roten Foulards und im selben Rot krawattierte Herren passieren. Nur die Raucher hatten keine Eile. Gleich zu Beginn erhielt jeder Gast ein individuelles Armbändeli. Das wurde danach benötigt für die Fotopixel. Damit ist gemeint, dass sämtliche Besucher professionell abgelichtet wurden. Alle Porträtbilder zusammen liessen dann eine gigantische Fotopixel-Wand entstehen. Die Idee dahinter: Wir sind TopPharm. Damit die Damen auch in voller Schönheit brillieren konnten, durfte, wer wollte, noch ein Styling oder Nachschminken in Anspruch nehmen.

Das Ergebnis liess sich sehen – mitunter auf der Fotopixel-Wand. Welcome-Drinks wechselten mit originellen Vorspeisen, Vegi-, Fisch- und Fleischbuffet liessen keine Wünsche offen. Tja und dann das Dessert; süsser kann Zucker nicht sein. Durch den Abend führte charmant und leichtzüngig Moderator Max Loong. Viele der Besucherinnen schmolzen förmlich dahin, wenn er das Wort ergriff. Ein Jahresrückblick mit dem ehemaligen TagesschauSprecher Charles Clerc und ein kurzes Bühnengespräch rundeten das Programm ab. Das absolute Highlight des Abends war die Bieler Band Pegasus, welche die Halle rockte. Die überwiegend weiblichen Besucher hatten ihre helle Freude, und auch den Jungs auf der Bühne schien zu gefallen, was sie sahen. Wer wollte, war danach in den Club Härterei eingeladen, wo einige noch bis in die Morgenstunden tanzten und schwitzten.

5 Fragen Pharm wurde 20 und das wollten wir alle zusammen feiern. Wir sind stolz, dass sich unsere Gruppierung so entwickelt hat und immer noch die grösste in der Deutschschweiz ist. Die letzte grosse Feier, unser Markenevent, war vor fünf Jahren. Solche Anlässe stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl von uns TopPharm-Mitgliedern. Wir sind stolz, wenn wir anlässlich eines solchen Anlasses sehen, wie viele gute und glückliche Mitarbeiter TopPharm hat.

Dr. René Jenni, Vizepräsident TopPharm und Inhaber TopPharm Leonhards-Apotheke in Zürich

Sie sind TopPharm-Vizepräsident und Verantwortlicher fürs Marketing. Sind Sie zufrieden mit dem Event? Ja sehr, der Event war hervorragend organisiert, das Catering ausgezeichnet und die grosse Halle mit den vielen Kerzen eindrücklich dekoriert. Es herrschte bei allen eine super Stimmung. Die TopPharmMitglieder und -Mitarbeiter sowie unsere weiteren Gäste werden noch lange Zeit über diesen gelungenen Anlass sprechen. Am Jubiläums-Anlass wurde mit ziemlich grosser Kelle angerührt. Hat TopPharm zu viel Geld? Wir sind 110 Mitglieder; wenn wir die Kosten herunterrechnen, war der Event absolut bezahlbar. Aber hier geht es nicht ums Geld, Top-

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20 Jahre TopPharm: Inwiefern profitierten Ihre Kunden vom Jubiläum? Gerade jetzt haben wir ein Bonheft für unsere Kunden verteilt. Die Kunden erhalten darin viele attraktive Geschenke und Angebote zum Jubiläum. Des Weiteren profitieren die Kunden tagtäglich von unserem Gesundheits-Coach, unserem Wissen, unseren Kampagnen … Gibt es in zehn Jahren noch unabhängige TopPharm-Apotheken? Ja, da bin ich sicher. Es wird sicher noch viele weitere Veränderungen im Gesundheitswesen geben, aber wir werden wachsen, selbstständig und gesund bleiben. Ich bin überzeugt, unsere Kunden merken, dass hinter jedem Geschäft eine hochmotivierte Apothekerin oder ein hochmotivierter Apotheker mit seinen Mitarbeitenden steht. Werden Sie dann wieder so eine Riesen-Party veranstalten? Mein Wunsch wäre, dass wir alle fünf Jahre einen solchen Event organisieren können, wenn ich im Nachhinein sehe, was dieser auslöst bei unseren Mitarbeitenden. Wir sehen schon jetzt, dass ein Grossteil unserer Mitarbeitenden, wenn sie die Stelle wechseln, entweder wieder in eine TopPharm-Apotheke gehen oder dann in kurzer Zeit in eine TopPharm-Apotheke zurückkommen.


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1 Begrüssungsapéro am Meter – natürlich in den TopPharm-Farben. 2 Neuer TV-Spot von TopPharm feiert Premiere. 3 TopPharm-Präsident Felix Küng befragt Balz Schmid (TopPharm-Gründungsmitglied), Rudolf Andres (VR-Präsident von T&R Pharma), und (nicht auf dem Bild) Andreas Bosshard (General Manager von Mepha). 4 Moderator Max Loong führte gekonnt und charmant durch den Abend. 5 Charles Clerc moderiert den Jahresrückblick. 6 Der künftige Geschäftsführer Stefan Wild stellt sich vor. 7 Zusammen sind wir TopPharm. 8 Fachkundiges Nachschminken der Gäste vor dem Fotoshooting. 9 Luxemburgeli am Spiess. 10 Häppchen für Häppchen feinste Leckereien. 11 Rote Krawatten als Markenzeichen: (v.l.n.r.) Felix Küng, Urs Humbel und Marcel Bosson (Galexis). 12 Vor 20 Jahren geboren, jetzt auf der Bühne. 13 Mittendrin statt nur dabei. Pegasus mit Gästen. 14 Die Bieler Band sorgte für Stimmung.

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Pflanzliche Arzneimittel.


MARKT UND MENSCHEN

Generationenwechsel Heidak-Gründer Traug Steger übergibt sein Lebenswerk seinen Kindern Janna und Peter. Schritt für Schritt soll der Generationenwechsel vollzogen werden. Die «Jungmannschaft» wird dabei von Armin Landtwing, Stegers rechte Hand, ideal ergänzt. Ein Gespräch mit dem neuen Dreier-Team. Jürg Lendenmann

Foto: zVg

«Als Studentin wurde von mir verlangt, dass ich mir mein Wissen selbst aneigne», erinnert sie sich: «Bei Heidak gehen wir einen anderen Weg. Die konkreten Schulungsbedürfnisse werden laufend eruiert und unser Produkt- sowie Dienstleistungssortiment attraktiv und praxisorientiert angeboten.»

Der Jurist im Hause

Werden die Zukunft von Heidak prägen (v. l.): Janna Steger, Armin Landtwing und Peter Steger.

«Interviewen Sie nicht mich, sondern die Jungmannschaft und Armin Landtwing», insistiert Heidak-Gründer Traug Steger und nennt den Grund: Er übergibt sein Lebenswerk Schritt für Schritt seinen Kindern Janna und Peter. Bis auf Weiteres wird er aber als Verwaltungsratspräsident und Geschäftsführer lenkende Kraft der Firma bleiben. Wer sind die drei, die das Unternehmen in Zukunft prägen werden?

In den letzten zwei Jahren haben wir zudem zwei neue und sehr spannende spagyrische Fertigarzneimittel-Linien auf den Markt gebracht. Es gilt nun, die Stärken und das Know-how von Peter und Janna Steger optimal ins Unternehmen einfliessen zu lassen und den eingeleiteten Generationenwechsel für alle Seiten möglichst stimmig umzusetzen.»

Andere Wege gehen Die Chance ergriffen «Bereits während meiner Lehrzeit in der Würzenbach-Drogerie in Luzern habe ich die HeidakSpagyrik kennen und schätzen gelernt», erinnert sich Armin Landtwing. Später, als ihm Traug Steger anbot, bei ihm einzusteigen, habe er die Chance sofort ergriffen. Landtwing, Drogist HF und eidg. dipl. Verkaufsleiter, ist seit über fünf Jahren Leiter Marketing und Verkauf der Heidak AG und seit zwei Jahren Mitglied der Geschäftsleitung. Was fasziniert Stegers rechte Hand bei seiner Tätigkeit am meisten? «Für mich ist es die Vielseitigkeit. Im kleinen Unternehmen habe ich die Möglichkeit, in sehr verschiedenen Bereichen mitzuarbeiten und diese mitzugestalten. Auch die schnellen und kurzen Entscheidungswege sind für mich sehr angenehm. Wenn eine gute Idee auftaucht, kann diese nach Rücksprache mit Traug Steger jeweils sehr schnell umgesetzt werden.

«Mit Heidak-Produkten sind mein Bruder und ich gross geworden», sagt Janna Steger lachend, die einen Masterabschluss der Universität Bern in Kunstgeschichte und Germanistik hat. «Sie begleiteten uns beim Duschen und Baden, beim Eincremen und natürlich, wenn wir mal krank waren.» Wann hatte sie sich entschlossen, in den elterlichen Betrieb einzusteigen? «An den Strategiesitzungen, bei denen ich bereits vor dem Einstieg in die Firma teilnahm, erschloss sich mir das Unternehmen erst in seiner ganzen Bandbreite. Während ich die Weiterbildung im Bereich Marketing und Kommunikation machte, wurde die Option, ins Familienunternehmen einzusteigen, zum ersten Mal ein Thema.» Begonnen hatte Janna Steger in der elterlichen Firma als Produkt Managerin. Seit Mai 2013 gehört zudem auch die Leitung der Ausbildung von Fachpersonen zu ihrem Tätigkeitsbereich.

Nicht nur zwei Masterabschlüsse – «Musik und Medienkunst» sowie «Recht» – bringt Peter Steger mit, sondern auch mehrjährige Erfahrung als Moderator und Redaktor bei SRF Virus. «Ich bin aufgewachsen mit meinem Vater als Unternehmer-Vorbild. Eine Faszination für die Abläufe und Prozesse der Geschäftswelt war daher wohl vorprogrammiert», fügt er schmunzelnd an. «Daneben hat sich herausgestellt, dass sich im Rahmen der Tätigkeiten der Heidak immer wieder rechtliche Fragen ergeben, bei denen ich mich mit meinem Jurastudium einbringen kann.» Er hätte schon immer das Engagement bewundert, mit dem sich die Firma seit Jahrzehnten für die Naturheilmittel-Selbstmedikation starkmache und den Mut, sich gegen eine starke Pharma-Lobby zu behaupten. «In erster Linie bin ich zurzeit daran, die Firma und deren Abläufe sowie ihre Mitarbeitenden und Geschäftspartner besser kennenzulernen. Zudem beschäftige ich mich mit dem Heilmittelgesetz und allgemeinen rechtlichen sowie strategischen Fragen.» Sein Pensum, so Peter Steger, bleibe vorerst Teilzeit, da er hauptberuflich in einer Kanzlei arbeiten werde.

Die Spitze behaupten Armin Landtwing verweist auf Meilensteine der letzten Zeit, wie das Pflanzen-Nassschneideverfahren zur Herstellung besonders wirkstoffreicher und aromatischer Essenzen, den massiven Ausbau der Mineral-Spagyrik sowie die stetige Erweiterung der Naturheilmittel-Rezeptur-Software «Heilog». Er lässt keine Zweifel offen, dass das dynamische Familienunternehmen mit eindeutiger Strategie in die Zukunft geht: «Wir wollen klar die Markt- und Innovationsführer im Bereich Spagyrik bleiben und das Sortiment mit sinnvollen Ergänzungen sowie attraktiven Dienstleistungen abrunden.» OTX World | Nr. 97 | Oktober 2013

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M A R K T -T R E N D S Pierre Fabre (Suisse) SA

Neuheit: Avène XéraCalm A.D Mit der Entdeckung aktiver Substanzen im Thermalwasser hat Avène den ersten multikompetenten, biotechnologischen Wirkstoff I-modulia® entwickelt, der die Basis der neuen Pflegelinie XéraCalm A.D bildet. XéraCalm A.D ist der Durchbruch in der Pflege von sehr trockener Haut: Juckreiz und Überempfindlichkeit werden gemildert, die Hautbarriere

wird gestärkt. Die XéraCalm-Linie besteht aus einem rückfettenden Reinigungsöl für die schonende Reinigung, einer rückfettenden Creme für sehr trockene Haut und einem rückfettenden Balsam für extrem trockene Haut. Exklusiv erhältlich: November 2013. Weitere Informationen: www.eau-thermale-avene.ch

ebi-pharm ag

Neu! WUNDE – Innovatives Wundtherapeutikum WUNDE ist ein all-in-one Wundspray, der antimikrobiell wirkt, die Wundheilung fördert, die Vernarbung unterstützt und einen schmerzarmen Verbandswechsel ermöglicht. Das 100% pflanzliche Wundtherapeutikum WUNDE besteht aus einer Kombination von Neemöl, Johanniskrautöl und Olivenöl und kann direkt auf die gereinigte Wunde gesprayt werden.

Zur Behandlung von Schürf- und Schnittwunden sowie von Verbrennungen und schlecht heilenden Wunden. WUNDE ist nur in Apotheken und Drogerien erhältlich (Pharmacode 5760945). Weitere Informationen: www.1wound.info

Herboristeria Willy Bühlmann AG

Duftkerzen mit exotischer Note Die neuen «Aromabotanical Duftkerzen» werden unter Verwendung hochwertiger Zutaten (ätherische Öle und Duftkompositionen), die aus der ganzen Welt stammen, produziert. Die speziellen Duftnoten wurden von einem traditionellen französischen Parfümeur mit 45 Jahren Erfahrung geschaffen. Folgende Sorten sind direkt bei der Herboristeria Willy Bühlmann AG bestellbar:

«lemongrass & ginger» «pear & ginger» «persian orange & cassis» «vanilla creme» «rose gardenia & bergamot spice» Weitere Informationen: www.herboristeria.ch

Reckitt Benckiser (Schweiz) AG

Neu bei Magenbrennen: Gaviscon hilft Ab Oktober gibt es ein neues Medikament bei Magenbrennen: Gaviscon®. Es wird nach den Mahlzeiten und vor dem Schlafengehen eingenommen und bildet eine pH-neutrale Schutzbarriere auf dem Mageninhalt, die das Aufsteigen von aggressiver Magensäure in

die Speiseröhre verhindert. Der Hauptwirkstoff ist ein rein pflanzliches Alginat. Gaviscon hilft bei Magenbrennen, die Speiseröhre wird geschützt. Weitere Informationen: www.gaviscon.ch

Gekürzte Fachinformation Gaviscon Mint, Kautabletten, Gaviscon Liquid Mint, Suspension zum Einnehmen (in einer Flasche bzw. einem Einzeldosis-Beutel) Z: Wirkstoffe: Kautabletten: Natriumalginat 250 mg, Natriumbicarbonat 133,5 mg und Calciumcarbonat 80 mg pro Kautablette; Suspension zum Einnehmen: Natriumalginat 500 mg, Natriumbicarbonat 267 mg und Calciumcarbonat 160 mg pro 10 ml Dosis; I: Symptomatische Behandlung von Magenbrennen und saurem Aufstossen; D: 2–4 Kautabletten oder 10–20 ml Suspension zum Einnehmen nach den Mahlzeiten und vor dem Schlafengehen, maximal 4-mal am Tag; K: bekannte Überempfindlichkeit gegenüber einem der Wirkstoffe oder Hilfsstoffe. V: Natriumgehalt ist bei Patienten mit einer strikten kochsalzarmen Diät zu beachten. Aufgrund des Calciumcarbonats ist Vorsicht geboten bei Patienten mit Hyperkalziämie und Nephrokalzinose. I: Ein Zeitintervall von 2 Stunden zwischen der Einnahme von Gaviscon und anderen Arzneimitteln ist einzuhalten. S: Kann während der Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden; UW: Sehr selten Überempfindlichkeitsreaktionen und respiratorische Effekte; Abgabekategorie: D, Reckitt Benckiser (Switzerland) AG, 8304 Wallisellen, ausführliche Informationen entnehmen Sie bitte der Arzneimittel-Fachinformation, publiziert unter http://www.swissmedicinfo.ch (Stand Dezember 2012).

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Swiss Alp Health

ExtraCellMatrix – komplette Formulierung für Gelenke Swiss Alp Health wurde von Life Science Spezialisten gegründet, um innovative Healthcare-Produkte im Bereich des Bewegungsapparates zu entwickeln. Zuerst wurde unter der Marke ExtraCellMatrix-ECM ein Drink (22 g pro Sachet) mit einer einzigartigen Kombination von Inhaltsstoffen für Knorpel, Bänder, Sehnen und die Haut entwickelt. Neu ist nun auch eine Tablette mit einer neu-

artigen Kombination in Apotheken und Drogerien erhältlich. ExtraCellMatrix-Drink: Pharmacode 5376744 ExtraCellMax-Tabs: Pharmacode 5677150 KuKo: 10% ab 2 Packungen, 20% ab 4 Packungen Weitere Informationen: www.swiss-alp-health.ch

Vifor AG

Neu: Tasectan® bei Durchfall Durchfall? Dank Tasectan®, bestimmen Sie Ihre Zeit wieder selbst! Tasectan® kontrolliert und reduziert die Symptome von Durchfall, schützt die Darmschleimhaut und normalisiert die physiologische Funktion des Darms. Zu Hause sitzen und warten muss nicht sein!

Tasectan® – das wirksame und gut verträgliche Mittel bei unterschiedlich verursachtem Durchfall. Tasectan® gibt es für Erwachsene als Kapseln und für Kinder als Pulver. Weitere Informationen: www.viforpharma.ch

XERRES AG

Körperpflege mit hochdosiertem Nachtkerzenöl Die XERRES Produkte Körperlotion, trockenes Körperöl mit Roll-on und Duschemulsion wurden speziell für die Pflege der trockenen Haut entwickelt. Das bio-zertifizierte Nachtkerzenöl, zu 5 –15% in den Produkten, wird mit neuem Verfahren aus den Samen der Heilpflanze Oenothera biennis L. gewonnen. Dadurch entfaltet das Nachtkerzenöl optimale Wirksamkeit. Die Gamma-Linolensäure (GLA) im Nacht-

kerzenöl baut die Schutzbarriere der Haut nachhaltig auf und reguliert die Feuchtigkeitsbalance. Gerötete Haut wird intensiv beruhigt und der Juckreiz rasch gestillt. Die XERRES Produkte lassen sich leicht auftragen, ziehen schnell ein und duften angenehm frisch. Weitere Informationen: www.xerres.ch

Galderma Spirig

Curanel® Nagellack jetzt neu im Komplettpack Curanel® Nagellack eignet sich für die Behandlung von milden subungualen Nagelmykosen am vorderen und seitlichen Nagelrand, wenn nicht mehr als zwei Nägel befallen sind. Der Wirkstoff Amorolfin verfügt über einen spezifischen fungiziden und fungistatischen Wirkmechanismus, der die Zellwandbiosynthese der Mikroorganismen angreift; ähnlich wie die Azole und Allylamine. Sowohl Hefen, Schimmelpilze als auch die häufigsten

Erreger solcher Mykosen, die Dermatophyten, können mit Amorolfin behandelt werden. Neu: Jetzt inklusive Feilen und Tupfer! Der separate Bezug von Feilen und Tupfern entfällt. Anwendung: 1 × pro Woche, 7 Tage Depotwirkung und der Nagel kann gesund nachwachsen. Weitere Informationen: www.curanel.ch OTX World | Nr. 97 | Oktober 2013

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Homöopharm AG informiert

Gute Galenik, gute Compliance Einer der Erfolgsfaktoren der Original Dr. Andres Wallwurz Salbe ist ihre hervorragende Galenik. Das Gel ist geruchlos, zieht vollständig ein und macht keine Flecken. Das überzeugt die Anwender. Die exzellente Wirkung des Gels nehmen sie als selbstverständlich.

Das Wallwurzextrakt wird zu Gel weiterverarbeitet.

«Wenn eine Salbe stinkt, Ribeli bildet oder die Kleider befleckt, sinkt die Compliance auf null. Da nützen die besten Wirkstoffe nichts, die Salbe bleibt ungenutzt in der Nachttischschublade», ist Dr. Rudolf Andres überzeugt. Mindestens so viel Wert wie auf die sorgfältige Herstellung legt er deshalb auf die Galenik seiner Wallwurz Salbe, die eigentlich ein Gel ist. «Das Gel ist ein optimales Transportmedium für die Wirkstoffe, die damit tief ins Gewebe einziehen können. Das Wallwurzextrakt soll ja, ausser bei Sonnenbrand, nicht auf der Haut, sondern in den Gelenken und Muskeln gegen die Schmerzen und die Entzündung wirken», erklärt er. Dass sein Produkt dennoch Salbe heisst, hat einen einfachen Grund. «Für die Konsumenten ist der Begriff Salbe viel geläufiger. Da weiss jeder sofort, worum es geht.»

Die Kunst der Herstellung Bis das Gel in der Tube ist, braucht es einiges an Vorarbeit. Wallwurz ist ein Naturprodukt. Seine Qualität hängt von vielen Faktoren ab. Die Herstellung von Arzneipflanzenextrakten braucht Fingerspitzengefühl und Know-how. Aus diesem Grund ist Dr. Ruedi Andres stets persönlich mit dabei, wenn im Frühling die Wallwurzernte stattfindet. Hier entscheidet sich, wie gut sein Wallwurzextrakt wird. Er darf keine Zeit verlieren. Sofort nach der Ernte müssen die Wurzeln weiter verarbeitet werden, weil sonst die wertvollen Wirkstoffe verloren gingen. «Man muss viel eher Kellermeister sein als Chemiker», meint der erfahrene Apotheker.

Dr. Andres Wallwurz Salbe, das pflanzliche Gel gegen Entzündungen und Schmerzen. Das Gel ist geruchlos, zieht vollständig ein und macht keine Flecken.

schäftsgeheimnis. Nur so viel sei verraten: Für das Wallwurzextrakt von Dr. Andres werden ausschliesslich Lösungsmittel verwendet, an die der menschliche Organismus seit Jahrtausenden gewöhnt ist, d. h. Wasser und Alkohol. Damit werden keine Stoffe aus der Pflanze herausgelöst, die der Körper nicht kennt und die nicht selten zu Nebenwirkungen führen. Kein Geheimnis ist die hervorragende Wirkung der Original Dr. Andres Wallwurz Salbe. Rheuma, Arthrose, Arthritis, Sportverletzungen und Entzündungen sind die klassischen Indikationen für die Wallwurz Salbe von Dr. Andres. Sie wirkt schmerzlindernd und entzündungshemmend. Und weil sie rasch einzieht, lässt auch die Wirkung nicht lange auf sich warten. In der praktischen Stehtube ist die Salbe zudem stets zur Hand, und man kann sie problemlos auch vor einem wichtigen Besuch anwenden. Niemand riecht etwas. Diese Kombination aus guter Wirkung und hervorragender Galenik macht die Original Dr. Andres Wallwurz Salbe immer beliebter. Wer sie einmal angewendet hat, gibt sich mit nichts anderem mehr zufrieden.

Der Extrakt ist der Wirkstoff Eine entscheidende Erkenntnis liegt darin, dass nicht ein einzelner Wirkstoff die Wirkung ausmacht, sondern der Extrakt in seiner ganzen Komplexität. Der Extrakt ist der Wirkstoff. Wie genau der Extrakt für die Original Dr. Andres Wallwurz Salbe entsteht, gehört zum Ge-

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Auslieferung durch Homöopharm AG, Nordringstrasse 9, 4702 Oensingen Tel. 062 388 32 20, Fax 062 388 32 21, info@homoeopharm.ch


MARKT UND MENSCHEN

Neues Modell für Ärzte-Nachfolge Der Mangel an Nachwuchs und ein unaufhaltsamer Trend hin zu Gruppenpraxen sind zwei hauptsächliche Themen bei den Hausärzten. Jetzt gibt es einen neuen Lösungsansatz: Beide Entwicklungen kombinieren. Lesen Sie mehr über eine attraktive Lösungsformel. Hans Wirz

Junge Ärztinnen und Ärzte wollen Arbeitszeiten, die ein normales Familienleben ermöglichen. Ältere Ärzte möchten sich gerne pensionieren, finden aber keine Nachfolger – und schon gar keine Nachfolgerinnen.

Die einfache Lösung: Kombinieren Die Idee der Gemeinschaftspraxis wird seit Langem erfolgreich umgesetzt. Eine solche, aber mit einem echten Plus, stellt das neue Doktor Zentrum Bamen beim Bahnhof Aarau dar, wie die Aargauer Zeitung berichtete. Die Idee: Ältere Hausärzte gründen zusammen mit jungen Kolleginnen und Kollegen eine Gemeinschaftspraxis. In absehbarer Zeit ziehen sich dann die Älteren auf ihr Pensionsleben zurück und neue

junge Kolleginnen und Kollegen rücken nach. Mit dreifacher Nutzniessung: Die Patientinnen und Patienten fühlen sich sicher, die älteren Ärzte sehen ein befriedigendes Ende ihrer Tätigkeit und der Nachwuchs kann – praktisch zum Nulltarif – einen soliden Kundenstamm übernehmen.

Hausärzte-Gruppierungen wie im Fachhandel? Eine derartige Lösung Gruppenpraxis / Nachfolge muss allerdings sehr systematisch angegangen werden. Zwar gibt es längst genügend Know-how in der Führung von Gemeinschaftspraxen, das angezapft werden kann. Aber zusätzlich braucht es entsprechende Übernahme-

verträge. Gefragt sind zudem Hilfestellungen in der Planung, im Marketing, in der Umsetzung und für neue Betriebskonzepte. Denn der Wunsch der Jungen ist, sich möglichst auf die Medizin konzentrieren zu können. Warum nicht Erfahrungs- und Beratungsgruppen bilden, ähnlich den Gruppierungen im Fachhandel? Eine Erfolgsgarantie gibt es im Geschäftsleben ja nie, aber das Nachwuchsproblem auf diese Weise anzugehen, macht Sinn. Schön wäre, wenn solche Praxen wirklich den Praktizierenden persönlich gehören könnten. Denn maximale Gestaltungsfreiheit auch im Kleinen wird nach wie vor sehr gefragt sein – nicht jeder junge Mediziner bleibt gerne Angestellter.

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Mehr vom Leben

Codeinphosphat Für Erwachsene und Kinder Zuckerfrei – auch für Diabetiker geeignet Alkoholfrei Konservierungsmittelfrei Kassenzulässig

Makatussin Tropfen (Codeini phosphas hemihydricus 13,6 mg/g) I: Zur Linderung von Husten und Hustenreiz, insbesondere bei trockenem Reizhusten. D: Erwachsene: 3-4 × täglich 15-20 Tropfen (bis höchstens 30 Tropfen auf einmal). Kinder von 3-5 Jahren: 3-4 × täglich 5 Tropfen. Kinder von 6-12 Jahren: 3-4 × täglich 5-10 Tropfen (bis höchstens 15 Tropfen auf einmal). K: Überempfindlichkeit auf Codein; Fruktoseunverträglichkeit; akute Phase eines Asthma-anfalles; Divertikulitis; unmittelbar nach Darmoperationen; bei Abhängigkeit von Opioiden; Kinder unter 3 Jahren. UAW: Es können Obstipation, gastrointestinale Symptome, leichte Somnolenz, leichte Kopfschmerzen, Erhöhung des Tonus verschiedener Schliessmuskeln auftreten. IA: Gleichzeitige Verabreichung anderer Arzneimittel mit sedierender Wirkung kann zu einer Verstärkung der atemdepressorischen und sedierenden Wirkung führen. Gleichzeitige Verabreichung von MAO-Hemmern kann zu einer Verstärkung der zentralnervösen Wirkung führen. Bei gleichzeitiger Einnahme von Analgetika kann sich die analgetische Wirkung gegenseitig verstärken. P: Tropfflasche à 30 g. Liste C, kassenzulässig, 10 % Selbstbehalt. Weitere Informationen finden Sie auf www.swissmedicinfo.ch

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Vifor AG informiert

Wie berate ich richtig? Bis es Winter wird, dauert es noch ein wenig. Aber die Nebelschwaden zeigen deutlich, dass der Herbst da ist – und damit die Erkältungssaison. Das ist der richtige Zeitpunkt, um die vielen Menschen zu beraten, die sich häufig erkälten.

Wie wirkt das Arzneimittel? Es stimuliert sowohl das angeborene als auch das adaptive Immunsystem und stärkt so die körpereigenen Abwehrkräfte gegen die wichtigsten Erreger von Erkältungen. Wie wird das Arzneimittel angewendet? In der akuten Phase und zur Vorbeugung? In der akuten Phase nimmt man eine Kapsel Broncho-Vaxom® am Tag ein, bis die Symptome abgeklungen sind, mindestens jedoch während zehn Tagen. Als Prophylaxe und für grösstmögliche Wirksamkeit beginnt man die Behandlung vor Beginn der kalten Jahreszeit mit einer Kapsel pro Tag als zehntägige Kur, einmal pro Monat während drei Monaten.

«Um grösstmögliche Wirksamkeit zu erzielen, sollte die Behandlung schon vor der Erkältungssaison begonnen werden», erklärt Anne Cluzeau, Apothekerin, Sun Store Villars-sur-Glâne.

Wer leidet häufig an Erkältungen? Besonders gefährdet sind Menschen, die auch sonst zu wiederkehrenden Infektionskrankheiten wie Nasennebenhöhlen- und Mittelohrentzündung, Rhinopharyngitis, Bronchitis usw. neigen. Ältere oder geschwächte Personen, chronisch Kranke, Raucher mit häufigen Hustenanfällen sowie Patienten mit einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung, auch COPD genannt, neigen ebenfalls vermehrt zu Erkältungen, ebenso wie Kinder und deren Betreuungspersonen.

Darf Broncho-Vaxom® in Kombination mit anderen Arzneimitteln eingenommen werden, z. B. mit Antibiotika? Wenn eine Behandlung mit Antibiotika erforderlich wird, hat BronchoVaxom® weiterhin seinen Platz und Nutzen in der Versorgung des Patienten. Es wird von Beginn der Behandlung an begleitend eingenommen. In Kombination mit anderen Medikamenten sind bis heute keinerlei Wechselwirkungen bekannt. Welche Erfahrung haben Sie persönlich mit dem Arzneimittel gemacht? Bei meiner täglichen Arbeit in der Apotheke, in der ich ständig mit den Patienten im Gespräch bin, empfehle ich gerne Broncho-Vaxom® sehr anfälligen Personen grundsätzlich zur Unterstützung und Linderung. Die überwiegende Mehrheit ist sehr zufrieden und berichtet von einem deutlichen Rückgang der Infektionen, ihrer Dauer und der Schwere der Verläufe.

Warum sind diese Patientengruppen häufiger betroffen? Weil ihr Immunsystem häufig geschwächt ist – sei es infolge einer Krankheit, einer Allergie, einer erblichen Veranlagung, mangelhafter Versorgung mit Vitaminen, Mineralien oder Spurenelemente oder auch wegen übermässiger Erschöpfung oder Stressbelastung.

Nützliche Broschüre Unter www.broncho-vaxom.ch finden Sie viele weiterführende Informationen und nützliche Links, zum Beispiel für die Bestellung des Patientenratgebers «Gestärkt in den Winter» bei mediservice. Ebenfalls können Sie sich für eine kostenlose Erinnerung per E-Mail oder SMS vor der nächsten Erkältungssaison anmelden (Reminder Service).

Was sind die Symptome einer Erkältung? Zu Beginn einer Erkältung liegt ein allgemeines Unwohlsein vor, begleitet von Erschöpfung und Schüttelfrost, der einsetzendes Fieber anzeigt. Hinzu kommen Halsschmerzen, eine verstopfte Nase und trockener Husten, der später in einen produktiven Husten übergehen kann. Warum sollten die Patienten sich mit Broncho-Vaxom® behandeln? Broncho-Vaxom® wirkt sowohl vorbeugend, indem es die Häufigkeit der Atemwegsinfektionen reduziert, als auch in der Therapie akuter Infektionen, da es deren Intensität und Dauer mindern kann. Es kann somit für Menschen, mit einer erhöhten Anfälligkeit für Atemwegsinfektionen, von grossem Nutzen sein.

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Gut zu wissen Broncho-Vaxom® präventiv gegen häufige Erkältungen Gut verträgliche Prophylaxe bei geschwächter Abwehr Behandlung wirkt auch gegen akute Symptome Kombination mit Antibiotikum möglich


MARKT UND MENSCHEN

Neuer Lifestyle: Ausgewogen essen Alle sechs, sieben Jahre erscheint ein Schweizerischer Ernährungsbericht. In diesem Jahr der neueste. Was sind die wesentlichen Trends? Sie zu kennen ist für unternehmerisch denkende Apotheker und Drogisten von Vorteil, denn die Kundschaft hat das Geld, in die Gesundheit zu investieren. Gibt es für diesen Zweck auch gerne aus – fragt sich nur wo? Hans Wirz

Foto: Hans Wirz

Befürworten Sie die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln? Die braucht es bei ausgeglichener Ernährung nicht, kann aber je nach Einzelfall und speziellen Situationen sinnvoll sein. Die individuellen Bedürfnisse müssen aber gut abgeklärt werden.

Christian Ryser ist Geschäftsführer der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung (SGE). Zusammen mit seinem motivierten Team offeriert er zahlreiche Angebote.

Gesund sein und fit ist chic. Ein neuer Lifestyle, sozusagen. Einer, der erst noch Sinn macht. Kurzum: «Gesundheit» ist sogar ein Megatrend. Allerdings einer, der in Apotheken und Drogerien leider keine hohen Wellen wirft. Entsprechend rollen die Münzen in viele andere Richtungen. Nicht nur das: Der medizinische Fachdetailhandel verpasst seine Chance, sich nachhaltig als erste Anlaufstelle in Sachen Ernährung zu positionieren. Um dem Thema näher zu kommen, haben wir mit Christian Ryser geredet, Geschäftsführer der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung (SGE) in Bern, die auch verantwortlich zeichnet für das Kapitel 4 im erwähnten neuen Ernährungsbericht. Was sind die hauptsächlichen Veränderungen seit dem Erscheinen des fünften Ernährungsberichts? Die Themen Ernährung und Bewegung sind mehr in den Fokus gerückt. Bei den Konsumenten, den Behörden, der Industrie, aber auch in der Landwirtschaft. Convenience ist wichtiger geworden, also Halbfertigprodukte, die dann mit wenig Aufwand tischfertig gemacht werden können. Portionenpackungen sind auf dem Vormarsch, was mehr Abfall bedingt und neue Geschäfte ermöglicht. Zugenommen hat die Zusammenarbeit der offiziellen Stellen, die Fülle von angebotenen Massnahmen und die Verpflegung ausser Haus.

Bio dominiert, ist aber relativ teuer? Lebensmittel sind generell billiger geworden; der durchschnittliche Aufwand beträgt gerade noch knapp sieben Prozent eines durchschnittlichen Haushaltsbudgets. Ernährungsphysiologisch gesehen sind Bio-Lebensmittel nicht gesünder, spielen aber in Bezug auf die Landschaftsqualität eine positive Rolle. Hat sich die Rolle der Industrie verändert? Die Industrie hat den Mut noch nicht, sich konsequent auf ein ausgewogenes Lebensmittelangebot zu konzentrieren. Da werden Ernährungswelten beispielsweise für Kinder aufgebaut, die – gesundheitlich gesehen – ungute Gewohnheiten fördern. Verständlich einerseits, da möglichst viel verkauft werden soll, andererseits müsste man die Energiebilanzen und die Qualität der Ernährung mehr ins Zentrum stellen. Aber generell gesehen bewegt sich doch auch die Industrie in eine positive Richtung. Kann man dasselbe von Apotheken und Drogerien sagen? Diese Fachgeschäfte wären sicher geeignet, nach einer allgemeinen ersten Überprüfung die Leute an diplomierte Ernährungsberater HF/FH weiterzuleiten. Für diese erste grundsätzliche Beratung kann die SGE den Fachgeschäften Informationsmaterial zur Verfügung stellen.

Inwiefern wirkt sich der vielerorts erhöhte Druck am Arbeitsplatz auf die Ernährungsgewohnheiten aus? Es stimmt, die Forderungen vonseiten der Arbeitgeber sind generell gestiegen. Umso mehr werden Kopf und Körper gefordert. Alles muss immer schneller gehen, Multitasking ist selbstverständlich geworden. Das Resultat heisst «negativer Stress». Was sicher auch die Ernährungsgewohnheiten verändert hat: Oft will man alles, was mit Essen zu tun hat, möglichst schnell und bequem «erledigen». Statt in den Kochprozess investiert man lieber in den bereits erwähnten Convenience-Food. Dazu kommt leider, dass in den Schulen Fächer abgebaut werden, die sich mit «Haushalt» beschäftigen. Mehr Profil und Umsatz mit Ernährung Apotheken und Drogerien sind ideale erste Anlaufstellen bei Ernährungsfragen. Dazu einige Vorbedingungen und Vorschläge – kurz und bündig: ❚ Bereit sein, längerfristig in Aus- und Weiterbildung zu investieren. ❚ Konzept und Beratungsangebot entwickeln und budgetieren. ❚ Sich bei aktiven Kolleginnen und Kollegen schlau machen. ❚ Auf jeden Fall mit externen diplomierten Ernährungsberatern, aber auch mit Ärzten, Spitex und geeigneten Krankenkassen zusammenarbeiten. ❚ Fachinformationen auf der Homepage der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung (www.sge-ssn.ch) holen und sich einen Überblick verschaffen über die zur Verfügung stehenden Materialien. ❚ Entsprechendes Info-Material bestellen und mit fachlichen Erläuterungen abgeben.

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+++ MARKT UND MENSCHEN IN KÜRZE +++ MARKT UND MENSCHEN IN KÜRZE +++ Ballenberg

Fotos: Corinne Futterlieb

Jubiläum auf dem Ballenberg Bei sommerlichen Temperaturen feierte die historische Drogerie auf dem Ballenberg ihr 30-Jahr-Jubiläum. Die neue Ausstellung wurde mit viel Liebe und Detailtreue hergerichtet. Ob Mörser aus der ganzen Welt, historische Apparaturen zur Herstellung von Arzneimitteln oder eine breite Palette von Produktverpackungen; die umfassende Sammlung gibt wunderbare Einblicke in die vergangenen Jahrzehnte der Drogerie. Ein Besuch auf dem Ballenberg lohnt sich also auf jeden Fall! In seiner Festrede bedankte sich der Stiftungsratspräsident Walter Käch bei allen Mitarbeitern, die viel Herzblut investierten und natürlich gilt der Dank auch den Sponsoren, denn ohne deren Unterstützung wäre dieses Projekt nicht in die Tat umgesetzt worden. Quelle: Ballenbergstiftung der Schweizer Drogisten

+++ Inselspital Bern

Fotos: zVg

Kochen – nicht gegen den Krebs, sondern trotzdem Bereits im zweiten Jahr veranstaltete das Brust- und Tumorzentrum Inselspital zusammen mit der spitaleigenen Gastronomie einen Kochkurs für die Partnerinnen und Partner von krebskranken Frauen. Neben einer Entlastung im Alltag soll der Kurs v. a. die Freude am Kochen und gemeinsamen Essen zurückbringen. Kursleiter René Schudel zeigte den Teilnehmenden einige Tricks, wie ohne grossen Aufwand gesunde Mahlzeiten gezaubert werden können. Der Kochkurs ist in dieser Form der einzige in der Schweiz und sogar international eine Rarität. Quelle: Inselspital Bern

+++ Dachverband Komplementärmedizin Dakomed Claudia Witt übernimmt neue Professur für Komplementärund Integrative Medizin Zürich Der Dakomed und die UNION begrüssen die Berufung von Prof. Dr. med. Claudia Witt als Professorin für Komplementär- und Integrative Medizin an der Universität Zürich sowie als Direktorin des Instituts für Naturheilkunde am UniversitätsSpital Zürich. Sie tritt in die Fussstapfen von Prof. Dr. med. Reinhard Saller. Quelle: Dakomed, UNION

+++ TopPharm AG Neuer Geschäftsführer Stefan Wild, Apotheker aus Niederlenz (AG) wird ab dem 1. November 2013 neuer Geschäftsführer der TopPharm-Geschäftsstelle. Er ist der Nachfolger von Dr. pharm, Alain Guntern, der TopPharm Ende Juli verlassen hat, um die elterliche Apotheke in Brig zu übernehmen. Quelle: TopPharm AG

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+++ MARKT UND MENSCHEN IN KÜRZE +++ MARKT UND MENSCHEN IN KÜRZE

Foto: zVg

Foto: zVg

+++ 3M

+++ Home Instead Schweiz AG Weibliche Führung

Hans Groth neuer General Manager

Christiane Grün ist neuer Managing Director der 3M Alpine Region. Die Health-Care-Expertin leitet in dieser Funktion die Geschicke von 3M in der Schweiz und in Österreich. Sie folgt auf Felix Thun-Hohenstein, der künftig eine neue Herausforderung als Global Business Director annehmen wird.

Dr. med. Hans Groth (60) ist in die Geschäftsleitung von Home Instead Seniorenbetreuung Schweiz AG berufen worden. Als neuer General Manager ist er künftig für die Bereiche Public & Government Affairs, Key Account Management sowie strategische Planung verantwortlich und arbeitet direkt mit Paul Fritz, CEO und Verwaltungsratspräsident von Home Instead Schweiz AG zusammen. In der Schweiz ist Home Instead Seniorenbetreuung der grösste private Anbieter von Alltagsbegleitung und Betreuung von Senioren im eigenen Zuhause.

Quelle: 3M

Quelle: Home Instead Schweiz AG

Foto: zVg

+++ Höhere Fachschule für Drogistinnen und Drogisten ESD

Apotheken und Drogerien aufgepasst! Gewinnen Sie mit der Eingabe Ihrer besonderen Aktivität aus der Apotheke oder Drogerie den OTX World Award und weitere Preise im Gesamtwert von CHF 15 000.–.

AWARD 2013

Erfolgreicher Workshop Einmal mehr wurde die Zusammenarbeit der ESD mit 32 Studierenden mit einem Tages-Workshop umgesetzt. Die Teilnehmenden erarbeiteten Möglichkeiten einer erfolgreichen Umsetzung für die Strategie. Neu formulierten sie die Strategie mit praxisbezogenen Beispielen. Die Drogerien, die in diesem Prozess integriert sind, befinden sich in Bremgarten, Unterägeri und Zofingen. Sortiment, Preise und lokale Gesundheitsmarke waren die Themen der Referenten Markus Hinder, Perry Kollbrunner und Sandro Wyss und wurden professionell gestaltet und durchgeführt. Ob die Pharmarena ein Gegengewicht gegenüber den Hausspezialitäten bewirken konnte ist ein offener Punkt und wird sich in der Zukunft zeigen. Auf jeden Fall sammelten sie viel Erfahrung. Der Tag hat viel Freude und Spass gemacht und der Abend auf dem Schiff war ein kulinarisches Highlight, was die Teilnehmenden sehr genossen.

Weitere Informationen und Teilnahmeformular unter: www.sanatrend.ch

Fragen? otxworld@sanatrend.ch oder 044 859 10 00

Quelle: Sanatrend AG OTX World | Nr. 97 | Oktober 2013

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+++ MARKT UND MENSCHEN IN KÜRZE +++ MARKT UND MENSCHEN IN KÜRZE

Swisscom baut ihr Geschäft im Gesundheitswesen weiter aus Swisscom und das auf eHealth spezialisierte Softwareunternehmen InterComponentWare AG (ICW) sind eine strategische Partnerschaft eingegangen. Gemeinsam bieten die beiden Unternehmen ab sofort dem eHealth Suisse Standard entsprechende Komplettlösungen für das Schweizer Gesundheitswesen an. So können Spitäler medizinische und administrative Daten einfacher und kostengünstiger verarbeiten. Swisscom verstärkt mit dieser Partnerschaft ihre Bedeutung im Schweizer Gesundheitswesen und ICW erhält im Gegenzug einen leistungsfähigen Vertriebs- und Lösungspartner in der Schweiz.

+++ Sanatrend AG OTX World-Drink

Foto: Sanatrend AG

+++ Swisscom

An der diesjährigen Vista EXPO wurde den Fachbesuchern an der OTX World-Bar der OTX WorldDrink angeboten. «Erfrischend und lecker!» lautete das einstimmige Feedback – gleich gefolgt von der Frage: «Was ist denn da drin?» Gerne beantworten wir dies und verraten das Rezept für den OTX World-Drink: Limette in Achtel schneiden. 3 – 4 Stücke in ein Glas geben und zerdrücken, sodass der Saft austritt. Mit Ginger Ale Glas auffüllen. Wenig Monin-Sirup, Sorte «Blue Curaçao», dazugeben. 2 – 3 Eiswürfel

Quelle: Swisscom

Prosit! Quelle: Sanatrend AG

+++ comparis.ch

+++ «race against cancer»

Mehr Wettbewerb unter Kantonen

Teilnehmer- und Spendenrekord

Mit versteckten Subventionen und Eingriffen in die unternehmerische Freiheit der Kliniken würden einige Kantone den Spitalwettbewerb verzerren. Solcher Protektionismus widerspreche jedoch dem Willen des Gesetzgebers. Das sind die Resultate einer Studie des Beratungsunternehmens Polynomics im Auftrag des Internet-Vergleichsdienstes comparis.ch. Am stärksten greifen St. Gallen, Genf und Appenzell-Innerrhoden in den Wettbewerb ein. Zürich und Schwyz hingegen fördern den Wettbewerb am konsequentesten. Dabei sollten nach Einführung der einheitlichen Spitalfinanzierung schweizweit die gleichen Spielregeln gelten. Die Folgen sind absehbar: hohe Kosten für Steuer- und Prämienzahler. Comparis.ch möchte mit diesem Ranking mehr Wettbewerb unter den Kantonen bewirken: «Die Kantone, die sich nicht auf den Wettbewerb ausrichten, sollten sich an den anderen, wettbewerbsfreundlicheren Kantonen ein Beispiel nehmen», hält Felix Schneuwly, Krankenkassen-Experte von comparis.ch fest.

An der vierten Benefiz-Velotour «race against cancer» sind rund 500 000 Franken zusammengekommen. Das Engagement der 220 Velofahrerinnen und Velofahrer, der Einsatz von über 100 Wanderern und zusätzliche Beiträge der Partner ermöglichen diesen Spendenrekord. Dr. Kathrin Kramis-Aebischer, Geschäftsführerin der Krebsliga Schweiz, freut sich ausserordentlich über das Engagement: «Mit den Startgeldern können wir direkt den Krebsbetroffenen helfen. Die Hälfte der Startgelder fliesst in den Fonds für Krebsbetroffene in Notlagen. Mit der anderen Hälfte treiben wir die Erforschung der Langzeitfolgen von Krebserkrankungen und -behandlungen im Kindesalter voran.»

Quelle: comparis.ch, Sanatrend AG

Quelle: Krebsliga Schweiz

+++ Intergenerika Neue Vorschläge des Preisüberwachers kommen zu früh Obwohl Generika sich als preisgünstige, aber qualitativ hochstehende Alternative zu Originalmedikamenten in der Schweiz wachsender Beliebtheit erfreuen und sich als wirksames Mittel gegen die Kostenexplosion im Gesundheitswesen bewährt haben, stehen sie selbst meist zu Unrecht am Preispranger. Jüngstes Beispiel ist der Auslandspreisvergleich des Preisüberwachers, der einer seriösen Analyse nicht standhält. «Die Versorgungssysteme in den Vergleichsländern sind unterschiedlich. Der Preisüberwacher vergleicht Äpfel mit Birnen», kritisiert Dr. Peter Huber, Geschäftsführer des Branchenverbands Intergenerika die Studie des Preisüberwachers und weist darauf hin, dass «für den Wettbewerb nicht nur der Preis, sondern das Preis-Leistungs-Verhältnis massgebend ist». Im Auslandspreisvergleich nicht in Betracht gezogen sind fundamentale Unterschiede: Wahlfreiheit vs. Einheitszwang: Während in einigen Vergleichsländern die Krankenkassen das abzugebende Produkt bestimmen und es den Patienten ohne Kenntnis der individuellen Bedürfnisse aufoktroyieren, besteht hierzulande die Auswahl zwischen zahlreichen Generika. Kontinuität vs. medikamentöses Hickhack: In der Schweiz kann ein vertrautes Präparat über Jahre abgegeben werden. In gewissen Vergleichsländern hingegen können die Kassen die vorgeschriebenen Medikamente häufig wechseln. Dies droht nicht nur den Behandlungserfolg zu gefährden, sondern kann auch zu möglichen Verwechslungen, zu mehr Nebenwirkungen, mehr Konsultationen, mehr Hospitalisationen und somit Mehrkosten führen. Quelle: Intergenerika

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+++ MARKT UND MENSCHEN IN KÜRZE +++ MARKT UND MENSCHEN IN KÜRZE +++ Lean on Me

KTI Medtech Award 2013 Die Kommission für Technologie und Innovation KTI hat Ende August im Kursaal Bern den mit 10 000 Franken dotierten KTI Medtech Award vergeben. Die anwesenden Fachleute wählten den Sieger aus drei nominierten Projekten. Es handelt sich um die Firma CAScination und das ARTORG Center for Biomedical Engineering der Uni Bern, die gemeinsam ein Navigationssystem für Leberoperationen entwickelt haben, welches den Chirurgen erlaubt, Streutumore zielsicher zu identifizieren und zu veröden.

Foto: zVg

+++ Kommission für Technologie und Innovation KTI

Quelle: Kommission für Technologie und Innovation

+++ Spagyros AG Weiterhin innovativ und erfolgreich Im schweizerischen OTC-Markt nicht nur zu bestehen, sondern durch innovative Leistungen zu wachsen, gilt als sehr anspruchsvoll. Beides kann das in Gümligen und im jurassischen St. Brais beheimatete Unternehmen Spagyros im per 30. Juni 2013 abgelaufenen Geschäftsjahr mit einem gewissen Stolz für sich in Anspruch nehmen. Der Umsatz stieg mit rund 10% schneller als der Markt. Die Vorstellung einer innovativen Linie spagyrischer Komplexmittel im Frühjahr 2013 wurde vom Markt sehr positiv aufgenommen. Wachstumstreibend bei Spagyros sind spagyrische Essenzen, welche mittlerweile fast 40% des Umsatzes ausmachen und Glyzerolmazerate zur Gemmotherapie, welche die Nische mittlerweile verlassen haben und einen Anteil von über 10% ausmachen. Doch auch der traditionell wichtige Bereich der klassischen Homöopathie konnte sich im vergangenen Geschäftsjahr erfreulich entwickeln. Die grossen Herausforderungen liegen für Spagyros in der aktuellen Entwicklung bei der Zulassung von Produkten. Trotz sehr komplexen Anforderungen der Behörden und steigendem Druck im Markt durch sogenannte Medizinprodukte (MP) oder Nahrungsergänzungsmittel (NEM), versucht Spagyros weiter mit innovativen Konzepten, OTC-fähige Produkte zu lancieren, welche regulatorisch den Ansprüchen traditioneller Arzneimittel gerecht werden. Zweifellos spielt für Spagyros die Entwicklung des Gesundheitsmarktes eine wichtige Rolle. Komplementärmedizin ist und bleibt aus Sicht der Unternehmung in verschiedener Hinsicht eine Frage des Vertrauens und der kompetenten Beratung. Geschäftsführerin Jacqueline Ryffel dazu: «Spagyros wird sich auch künftig auf Partnerschaft beruhende Beziehungen mit Apotheken und Drogerien stützen. Die Weiterentwicklung des Wissens unserer Partner zum wirkungsvollen Einsatz der Arzneimittel wird auch künftig eines unserer Hauptanliegen bleiben. Dazu dürfen sich unsere Kunden auch auf weitere innovative Lösungen freuen!»

Mister Schweiz 2012 Sandro Cavegn rennt für Depressionskranke Mister Schweiz 2012 Sandro Cavegn nahm Mitte September am Lauf für psychische Gesundheit in Montreux teil. Als Botschafter der europaweiten Initiative «Lean on Me», die das öffentliche Bewusstsein für Depressionen stärken will, unterstützte der schönste Mann der Schweiz mit jeder gelaufenen Runde «Equilibrium». Dieser Verein setzt sich für psychisch kranke Menschen und deren Angehörige ein. Quelle: Lean on Me

Quelle: Spagyros AG

Fotos: Sanatrend AG / Isabelle Mahrer

+++ Sanatrend AG Golfturnier Bei herrlichem Spätsommerwetter verbrachten golfbegeisterte Gäste der Sanatrend AG einen wundervollen Nachmittag in Otelfingen. Caroline Hölzle von Hölzle, Buri & Partner holte sich den Sieg bei der Bruttowertung und die Nettowertung verdiente sich Corsin Sac von der Schweizerischen Post – herzliche Gratulation! Das beinahe unerreichbare Hole-in one wurde auch an diesem Tag allen verwehrt. Die 6 Flights erspielten sich 6 Birdies und 51 Pars. Bei einem feinen Nachtessen liessen die Golfer den Abend gemütlich ausklingen. Weitere Bilder auf www.otxworld.ch. Quelle: Sanatrend AG OTX World | Nr. 97 | Oktober 2013

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move and win ag informiert

Kader suchen: nachhaltig erfolgreich Wenn es um die Einstellung von speziell qualifizierten Mitarbeitenden geht, kann sich die Suche über externe Partner auch für mittelgrosse Familienunternehmen lohnen. Dazu äussert sich Dr. med. Silva Keberle im Gespräch mit OTX World.

jeweiligen Bedürfnisse. Sie wissen, wie wir funktionieren und können perfekt einschätzen, wer zu uns passt.

Dr. med. Silva Keberle, Gründerin, Inhaberin und Geschäftsleiterin der Eskamed AG (50 Mitarbeitende): «Nachhaltigen Erfolg sichert man in erster Linie mit einem guten Team.»

Ihre Firma Eskamed AG betreibt das ErfahrungsMedizinische Register EMR: eine Zertifizierungsstelle für komplementärmedizinisch tätige Therapeuten, Ihr erster Kundenkreis. Wer nutzt dieses Qualitätslabel? Unser zweiter Kundenkreis, Versicherer im Privatversicherungsbereich. Sie beziehen die Liste der Therapeuten mit dem EMR-Qualitätslabel. Beim EMR sind aktuell rund 18 600 Therapeuten registriert.

Wie gehen Sie vor in der Zusammenarbeit? In der ersten Besprechung geht es um das Jobprofil und spezielle Aspekte. Dann wird eine entsprechende Anzeige formuliert und nach Abmachung geschaltet. move and win macht eine Vorselektion und bespricht mit uns fünf bis sechs mögliche Kandidaten. Nach einer Zwischenevaluation kommen die persönlichen Gespräche und ein «Schnuppertag» bei uns. Mit einer Beurteilung der Kandidaten durch die Mitarbeitenden, die mit den Kandidaten zusammenarbeiten würden. Welche hauptsächlichen Qualitäten sind wichtig im Eskamed-Team? Wir haben eine offene Kultur, also Transparenz in einem dynamischen Umfeld. Wir erwarten deshalb (unter anderem) die Fähigkeit zum Multitasking, zur Prioritätensetzung und Flexibilität. Aber auch die Fähigkeit, mit seinen Kräften gut umgehen zu können – Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz ist uns wichtig. Arbeiten Sie auch im strategischen Bereich mit move and win zusammen? Da hat move and win aktuell kein Mandat, aber wir besprechen, wenn wir uns treffen, natürlich auch strategische Fragen.

Wie finden Sie die Führungskräfte, die ja zum Teil ganz besondere Kernkompetenzen haben müssen? In manchen Fällen – wenn spezielle Qualifikationen gefragt sind – arbeiten wir mit move and win zusammen. Auch zu unserer Entlastung. Warum mit move and win? Ich habe früher mit Hans Ruppanner zusammengearbeitet. Habe mit ihm zusammen das Buch «Meine Gesundheit» herausgebracht. Und ihn in diesen Jahren als unkomplizierten, zuverlässigen und effizienten Kollegen erlebt. Als dann move and win ihre Geschäftstätigkeit aufnahm und ich Bedarf nach professioneller Unterstützung hatte, vergab ich einen ersten Suchauftrag. Die Suche und das Resultat waren so gut, dass ich seither gelegentlich ihre Dienstleistungen in Anspruch nehme. Was schätzen Sie denn speziell? Kompetenz auf allen Ebenen. Und wir haben sehr gute Suchergebnisse. Der Umgang ist direkt, persönlich, effizient und wir profitieren davon, dass sich die beiden Partner – mit ihren individuellen Stärken – gut ergänzen. Und move and win kennt Eskamed gut … Sehr gut sogar! Hans Ruppanner und Urs Stamm können sich hervorragend gut eindenken und einfühlen in unser Unternehmen und unsere

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Winning Team Dr. pharm. Hans Ruppanner und Urs Stamm (rechts) sind erfahrene Akteure in der Pharmawelt und Inhaber der move and win ag, die erfolgreich Kaderkräfte sucht und vermittelt – nach den Grundsätzen von Qualität, Ethik und Nachhaltigkeit. Einzelne Firmen setzen die grosse Erfahrung und die umfassende Marktkenntnis von move and win auch für ihre Strategie-Entwicklung ein. Auf der eindrücklichen Liste der zufriedenen Kunden steht auch die Eskamed AG.


MARKT UND MENSCHEN

«Miteinander noch besser» Die TopPharm AG rief ihre Netzwerkpartner im Trafo in Baden zusammen, um Berührungspunkte

Foto: Markus Meier

aufzuzeigen, zu Diskussionen anzuregen und Kooperationsmöglichkeiten zu evaluieren. Auch das Networking kam natürlich nicht zu kurz. Zahlreiche Stakeholder des Schweizer Gesundheitswesens folgten der Einladung und hielten vielbeachtete Referate. Dr. med. Markus Meier

Die interessanten Referate animierten die zahlreichen Zuschauer zu Fragen. Auch Dr. pharm. Hans Ruppanner von «move and win» liess sich diese Gelegenheit nicht entgehen.

Wecker in der Not oder eher Rufer in der Wüste? Fabian Vaucher, Präsident des Apothekerverbands Aargau und Inhaber der TopPharm Apotheke & Drogerie Buchs, sah sich als Lieferant des Impulsreferates wohl vor allem in zwei Rollen: Einerseits musste er infolge seines strengen Abstimmungskampfes betreffend Wahlfreiheit des Medikamentenbezuges im Kanton Aargau sich selber und teilweise auch die Anwesenden wecken, andererseits wollte er seine Berufskollegen zur Mitarbeit in der Integrierten Versorgung animieren.

Vauchers Lagebeurteilung Seine Lagebeurteilung beschönigte nichts: «Wir haben keine Chance, nutzen wir sie», denn der Zug sei eigentlich schon abgefahren. Das tönt auf den ersten Blick pessimistisch und zeigt, wie ernst die Lage ist. Vaucher versprühte aber wie gewohnt Optimismus und nannte in seinem Fazit fünf wichtige Punkte: alleine geht es nicht, nur im Verbund, der Berufsverband kann nur informell netzwerken und bei den Rahmenbedingungen helfen, die Gruppierungen sollten Tools für Leistungen an verschiedene Partner entwickeln, Spezialisierung innerhalb der Gruppierung wird nötig (enterale Ernährung, Lunge, Haut, HIV, Onkologie, etc.), eHealth ist die Voraussetzung – als ein fixer Bestandteil der TopPharma-IT.

Mögliche Zusammenarbeit mit Quartierhauskonzept Dr. phil. Markus Leser, Leiter Fachbereich Alter der Curaviva Schweiz, zeigte in seinem Referat die Herausforderungen auf, die alle Stakeholder des Gesundheitswesens wegen der Überalterung der Gesellschaft in den kommenden Jahrzehnten zu bewältigen haben. Dabei lieferte er den Anwesenden ein fachliches Update, dass man heute nicht mehr von einem Stationskonzept spreche, sondern von einem Quartierhauskonzept. Darin leben unsere älteren Mitmenschen privat, gemeinschaftlich und öffentlich. Services könnten in einer Verbundlösung von stationären, ambulanten und sonstigen Akteuren sichergestellt werden. Zu Letzteren zählte Markus Leser auch die Apotheker. Er bot deshalb Hand zu weiteren Treffen und Kooperationsgesprächen.

Von der Apotheke ins Spital und zurück Wie könnte sich die Zusammenarbeit mit Spitälern in Zukunft entwickeln? Conrad Engler, Mitglied der Geschäftsleitung von «H+», dem Interessenvertreter der Spitäler, Kliniken und Pflegeinstitutionen, äusserte sich zu der Frage, ob Apotheker auch Zuweiser sein könnten. In seinem Vortrag wies Engler darauf hin, dass jedes Spital eine eigene Apotheke habe und je nach Kanton und Rechtslage en plus eine öffentlich zugängliche Apotheke führen könnte. Dabei nannte er die Beispiele Kantonsspital Luzern sowie Münsterlingen und betonte: «Da kommt

einiges auf Sie zu! Das wird eine Flanke sein in der neuen Spitalwelt, die seit 1.1.2012 den verselbstständigten Spitälern mehr Freiheiten gibt». Engler sieht die Apotheker in diesem verschärften Umfeld als erste Anlaufstelle für Beratung sowie für die Abgabe von OTC- und Rx-Medikamenten. Er erwähnte die telemedizinischen Angebote mit «netCare» sowie Vermittlung eines «Vertrauensarztes» oder einer Klinik als sinnvolle Aufgaben der Apotheken. Im Idealfall sei dieser «Vertrauensarzt» ein Spitalarzt, der nicht selber Medikamente abgebe, so Engler. Das alles müsse unter dem Motto stehen: «Ich schicke Ihnen direkt den Patienten, wenn Sie ihn wieder zurückschicken.» Möglich Zuweisungsorte sind Notfallstationen, Polikliniken, Ambulatorien, psychiatrische Dienste, Gruppenpraxen, Grundversorger und Spezialisten, aber auch Sozialdienste. Engler betonte: «Wenn Sie einen Patienten zuweisen und das elektronische Patientendossier machen, dann haben Sie einen Vorteil.» Die FMH und «pharmaSuisse» hätten sich ja schon abgesprochen und schriftlich kommuniziert, dass sie im eHealth-Bereich zusammenarbeiten wollten. «H+» scheint den neugeprägten Begriff «Integrierte Behandlungsnetze» mit Leben füllen zu wollen – die Chance für innovative Apotheker!

Die Sicht der Telemedizin Medgate, der Telemedizin-Pionier und guter «netCare»-Partner, schickte seinen Marketingleiter Cédric Berset an den Netzwerk-Event. Berset berichtete unter anderem über das Medgate-Partner-Network, dem bereits 2500 Ärzte und 200 Apotheken angeschlossen seien. Er sieht die Versorgung von einfacheren medizinischen Problemen in Zukunft auch in der Apotheke, alleine oder unterstützt durch einen Mediziner – z. B. via «netCare»-Videokonsultationen. Gleiches gelte für die Betreuung von chronisch Kranken, beispielsweise im Rahmen von den Chronic-Care-Programmen. Cédric Berset beendete sein Referat mit einer speziellen Aufmunterung für die Apotheker: «Pionier sein ist anstrengend, macht aber Spass!» Bilder der TopPharm-Veranstaltung finden Sie auf www.otxworld.ch! OTX World | Nr. 97 | Oktober 2013

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«Meine Kunden benötigen hochstehende Beratung zu Medikamenten. Ich benötige darum relevante Fachinformationen rasch und vollständig. Das Kompendium ist dafür ideal.» Fabian Vaucher, Offizinapotheker FPH, TopPharm Apotheke & Drogerie Buchs

Documed AG Elisabethenanlage 11 t CH-4010 Basel Telefon +41 58 851 21 11 t Fax +41 58 851 21 15 E-Mail info@documed.ch

DOCUMED, EIN UNTERNEHMEN DER GALENICA GRUPPE


MARKT UND MENSCHEN

Online-Umfragen rund um die «Haut» Was braucht es für eine gesunde Haut? Bei der aktuellen Online-Umfrage «Haut» von OTX World und Vista waren Fachpersonen von Drogerien und Apotheken sowie Konsumenten nicht immer der gleichen Meinung. Beispielsweise auch darüber, wie wichtig das Label «keine Tierversuche» ist. Jürg Lendenmann

Die «Haut» stand im Fokus der letzten Umfrage von Vista und OTX World. Wir haben einige wichtige Resultate zusammengefasst.

Welche Präparate nehmen oder nahmen Sie für schöne und gesunde Haut ein? (Mehrfachnennungen möglich)

Trend zur Naturkosmetik

Welche Präparate empfehlen Sie Ihren Kunden einzunehmen für eine schöne Haut? (Mehrfachnennungen möglich)

Schönheit kann auch von innen kommen Neben Pflegeprodukten können verschiedene andere Faktoren zu einer schönen Haut beitragen. Was empfohlen werden soll bzw. zu tun wäre, da sind sich sowohl Fachpersonen wie auch Konsumenten annähernd einig: auf ausgewogene Ernährung und einen ausgeglichenen Wasserhaushalt achten (29% Fachpersonen bzw. 27% Konsumenten), auf ausreichenden Schlaf achten (23%/27%), übermässigen Konsum von Genussmitteln (Alkohol, Kaffee, Nikotin) meiden (22%/17%) sowie regelmässige sportliche Aktivität, um den Körper und die Haut straff zu halten (15%/19%). Doch auch die genügende Zufuhr von Nährstoffen ist für eine gesunde und schöne Haut wichtig (s. Grafik).

Weiss nicht

18% 2% 13%

Vitamin E

10% 13%

Schüsslersalze

15% 9%

Kieselerde/Silicea

6% 8%

Weizenkeimöl

4% 7%

Weitere

3% 7%

Betacarotin

4%

Leinöl

6%

Homöopathische Präparate

6%

10% 2% 6%

Nachtkerzenöl Spagyrika Burgerstein Skin Innéov Burgerstein Sun

14% 3% 4% 2% 16% 2% 6% 1% 5% Endkonsumenten

Fachhandel

Quelle: Sanatrend AG, Vista- und OTX World-Umfragen «Haut»

www.topwell.ch

Auf die Frage, ob Fachpersonen in ihrem Geschäft einen Trend zur Naturkosmetik feststellen können, antworteten 55% mit Nein und 39% mit Ja. In die gleiche Richtung laufen die Antworten auf die Frage, von welchen Kriterien von Hautpflegeprodukten Fachgeschäfte der Meinung sind, dass sie ihren Kunden wichtig sind. Nur 9,7% der Fachpersonen erachten «zertifizierte Naturkosmetik» als wichtiges bzw. sehr wichtiges Kriterium. Anders die Konsumenten: Hier sind es über ein Drittel (34,4%), die beim Kauf eines Haupflegeproduktes dieses Label in ihre Kaufentscheidung miteinbeziehen. Tipp: Verkaufen Sie hochwertige Naturkosmetik noch gezielter.

Weil Zukunftsplanung Vertrauenssache ist. Integrität – unsere Basis für eine nachhaltige Partnerschaft Zusammen sind wir stärker: profitieren Sie von unserem Netzwerk, individuellen Marketingleistungen und attraktiven Einkaufskonditionen. Sind Sie interessiert an einer soliden Partnerschaft oder denken Sie an eine Nachfolgeregelung? Melden Sie sich, wir freuen uns auf ein vertrauliches Gespräch mit Ihnen. Kontaktieren Sie Herrn Frank Jehle, Tel. 052 268 80 89, frank.jehle@topwell.ch

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WISSEN UND WISSENSCHAF T

Gletschermann mit Zahnproblemen

Fotos: UZH

Der Eismann aus den Ötztaler Alpen litt an zahlreichen Zahnerkrankungen, darunter einer starken Zahnabschleifung, Karies und Parodontitis. Trotzdem hatte der damals etwa 40-Jährige einen funktionsfähigen Kauapparat. Zwei Spezialisten von der Universität Zürich warfen per Computertomographie einen tiefen Blick in den Mund von «Ötzi». Klaus Duffner

Im September 1991 fanden Wanderer im Eis des Tisenjochs in den Ötztaler Alpen auf 3210 Meter Höhe einen mumifizierten Körper. Fachleute datierten das Alter des «Eismannes» auf 5300 Jahre. Wegen des hervorragenden Erhaltungszustandes, sowohl des Körpers als auch der Kleidung, der Waffen und sonstiger Gegenstände entwickelte sich dieser Fund für die Wissenschaft zu einer einmaligen Schatzkammer. Aus ihr werden bis heute wichtige Erkenntnisse zum Leben in der Jungsteinzeit gewonnen. Nun haben zwei Schweizer Forscher – zusammen mit amerikanischen und Südtiroler Kollegen (EURAC Bozen) – auch den Zähnen des im Südtiroler Archäologiemuseums in Bozen tief gefrorenen Mannes ihre Geheimnisse entlockt.

Tod durch Verbluten Schon im Jahr 2005 hatte Frank Rühli, Leiter des Zentrums für Evolutionäre Medizin (ZEM) an der Universität Zürich, Gelegenheit die Gletschermumie zu untersuchen. Damals war schon länger bekannt, dass eine Pfeilspitze im Körper von «Ötzi» steckt. Nun wollte man wissen, ob dieses Geschoss auch zum Tod geführt haben könnte. Die Untersuchung in einem hochmo-

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Foto: © Südtiroler Archäologiemuseum, Ochsenreiter

Bild links: Blick auf die rechte Seite der Zahnreihen (3D-Rekonstruktion). Pfeil nach rechts: tiefe kariöse Läsionen, Pfeil nach links: starker Knochenschwund der Backenzähne. Bild rechts: Schädel des Eismannes von vorn. Sichtbar ist der angeborene vergrösserte Abstand zwischen den zentralen Frontzähnen und die starke Abnutzung der Zähne.

dernen Computertomografen offenbarte dann ein unerwartet eindeutiges Ergebnis: Die Pfeilspitze durchschlug von hinten das Schulterblatt und riss anschliessend eine Arterie auf der linken Körperseite auf. «Da ist es normalerweise eine Frage von Minuten bis der Tod eintritt», erklärt Rühli im Gespräch mit OTXWorld. «Der Gletschermann ist mit hoher Sicherheit innerlich verblutet.»

Stark abgeschliffene Zähne Der Eismann ist der wohl am besten untersuchte menschliche Körper überhaupt. Um so erstaunlicher ist es, dass man sich erst jetzt näher mit seinen Zähnen beschäftigte. Per Computertomografie konnten Frank Rühli und der Zahnarzt Roger Seiler vom Zentrum für Evolutionäre Medizin des Anatomischen Instituts der Uni Zürich nun einen tiefen Blick in seine Mundhöhle werfen. Der erste Eindruck: Seine Zähne sind stark abgenutzt und in der Front um 3/5 der ursprünglichen Höhe abradiert. «Das ist für neolithische Gesellschaften ganz normal», so Roger Seiler, «denn sowohl die an der Nahrung haftenden Verunreinigungen, als auch der Abrieb der Mahlsteine führten zum Abschleifen

der Zähne.» Auffällig ist auch ein grosser Spalt zwischen den vorderen Schneidezähnen und mehrere unfallbedingte Zahnschäden. So war ein deutlich verfärbter Frontzahn – wohl durch einen Schlag - abgestorben und ein Backenzahn hatte – vielleicht durch ein Steinchen in Getreidebrei – einen Höcker verloren. Zudem waren die vier Weisheitszähne nie angelegt worden.

Karieslöcher in den Zähnen Dass der Eismann auch unter Karies litt, ist völlig neu. Bislang war man davon ausgegangen, dass er kariesfrei ist. Tatsächlich ergaben die Untersuchungen, dass sein Gebiss sehr wohl einige durch Karies verursachte Löcher aufwies. Warum gab es diese Zivilisationskrankheit in einer Zeit, in der nicht nur «Dröbsli» und «Schoggi», son-


dern überhaupt Zucker, unbekannt waren? «Die Menschen in der Jungsteinzeit betrieben Ackerbau und hatten verschiedene Getreidesorten. Dadurch wuchs der Stärkekonsum, zum Beispiel in Form von Getreidebrei oder Brot, was sich als Karies an den Zähnen bemerkbar machen konnte», erklärt der Zahnexperte. Tatsächlich ist im Gegensatz zu jungsteinzeitlichen an altsteinzeitlichen Zähnen fast keine Karies zu finden. Die sehr frühen Menschen in Europa waren – im Gegensatz zum Gletschermann – hauptsächlich Jäger und Sammler und verzehrten dadurch nur wenig stärkehaltige Nahrung.

Schwere Parodontitis Die Analyse der Computertomogramme zeigte ein weiteres wichtiges Detail: Der Mann aus dem Eis litt unter starker Parodontitis. Vor allem im Bereich der hinteren Backenzähne hatte sich das Stützgewebe fast komplett zurückgezo-

gen und die Zahnhälse lagen frei. Sogar der Kieferknochen war schon angegriffen. 10 bis 15 Prozent der heutigen Bevölkerung leiden unter schweren Formen der Zahnfleischentzündung, die wahrscheinlich auch genetisch bedingt sind. Tatsächlich konnte über Genanalysen festgestellt werden, dass auch der Gletschermann dazu gehört. Andere Wissenschaftler hatten in früheren Untersuchungen sehr deutliche Anzeichen einer Arterienverkalkung – vor allem im Bereich der Karotis – diagnostiziert. Was dabei stutzig macht, ist die Tatsache, dass der Eismann in keinster Weise die für eine Arterienerkrankung typischen Risikofaktoren aufwies: Er war nicht übergewichtig, er ernährte sich ausgewogen und er hatte nicht geraucht. Im Gegenteil: Der gut 40-Jährige war ein durchtrainierter, drahtiger rund 1,60 Meter grosser Mann, der auch das Erwandern hochalpiner Gegenden nicht scheute.

Heute weiss man, dass Paradontitis und Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems einander bedingen können. Beiden liegen fundamentale Entzündungsmechanismen zugrunde. So werde in zahnärztlichen Schweizer Fachzeitschriften darauf hingewiesen, dass Patienten mit starker Parodontitis auf mögliche Arterienverkalkungen aufmerksam gemacht werden sollten, berichtet Roger Seiler.

Zähne immer noch funktionsfähig Trotz der nicht unerheblichen Zahnschäden, war das Gebiss des Gletschermannes, der ja für damalige Verhältnisse ein recht hohes Alter erreicht hatte, noch voll einsatzfähig. Immerhin hatte der Steinzeitmensch in seinem Mund noch alle Zähne – was viele der heute 40-Jährigen von sich nicht mehr behaupten können.

Foto: Klaus Duffner

«Wir sind alle ein bisschen Ötzi» – ein Interview mit: Prof. Dr. Dr. med. Frank Rühli (links) ist Leiter des Zentrums für Evolutionäre Medizin am Anatomischen Institut der Universität Zürich. Der 41-jährige Mediziner und Anatom zählt zu den renommiertesten Mumienforschern weltweit. Neben seinen Forschungen am Gletschermann ist er in zahlreiche andere Projekte involviert. So werden mithilfe modernster CT- und/oder DNA-Analysen ägyptische, iranische, peruanische aber auch schweizerische Mumien untersucht. Dr.med.dent Dr. phil Roger Seiler (rechts) ist praktizierender Zahnarzt in Zürich und gleichzeitig Kunsthistoriker. Er arbeitet am ZEM und ist spezialisiert auf die Untersuchung von Zahnerkrankungen in der Vergangenheit. Obwohl der Eismann schon seit über 20 Jahren erforscht wird, hält er immer noch Überraschungen parat.

Der Gletschermann ist ja extrem wertvoll. Wie haben sie das Auftauen des Objektes während der Untersuchungen vermieden?

FR: Man darf den gefrorenen Mann theoretisch nur eine Stunde aus der Kühlkammer herausnehmen, da sonst Schäden zu befürchten sind. Also musste am vorgesehenen Abend im Jahre 2005 alles ganz schnell gehen: Raus aus der Kühlkammer im Bozener Museum, rein ins Auto und direkt ins Spital, dann das CT herstellen und anschliessend sofort wieder zurück in den Kühlraum. Als weitere Schutzmassnahme wurde er während des Transportes in mehrere eisgefüllte Tuchlagen eingewickelt. Warum hatte sich bislang kaum jemand für die Zähne des Gletschermanns interessiert?

FR: Wahrscheinlich weil ganz einfach nie ein Zahnarzt in den Untersuchungsteams dabei war. Der Eismann wurde in der Vergangenheit zwar radiologisch untersucht, aber nie von einem Zahnarzt. Natürlich sehe auch ich als Anatom

und Mediziner gröbere Veränderungen an den Zähnen, aber für die Feinheiten braucht es schon einen Zahnarzt.

beschädigt, aber funktionell im Grossen und Ganzen in Ordnung. Gibt es eigentlich Hinweise auf Zahnpflege?

Sie haben vor allem mit der Computertomografie gearbeitet. Konnten sie eigentlich auch direkt in den Mund hineinschauen?

RS: Leider ist sein Mund nur wenig geöffnet und daher der endoskopischen Untersuchung nur sehr beschränkt zugänglich. Es konnten nur Aufnahmen im vorderen Bereich gemacht werden. Mit den Löchern in den Zähnen muss man doch erhebliche Zahnschmerzen haben, oder?

RS: Zu bestimmten Zeiten hatte er sicher Schmerzen. Aber Schmerzen werden sehr unterschiedlich wahrgenommen. Ich kenne aus meiner klinischen Praxis Fälle, die mit ihrem Befund enorm hätten leiden müssen, aber jahrelang damit umherliefen. Die Zähne vom Gletschermann waren zwar abgenutzt und teilweise

RS: Eine ernsthafte Zahnhygiene ist nicht nachzuweisen und beschränkte sich wohl auf die Selbstreinigung durch die faserreiche Nahrung. Wie wurden Ihre Studienergebnisse aufgenommen?

FR: Wir hatten weltweit Reaktionen – nicht nur aus Europa, sondern auch Indien, Amerika und anderswo. Interessanterweise gab es Reaktionen aus sehr unterschiedlichen Fachrichtungen, also nicht nur von Archäologen und Urgeschichtlern, sondern besonders auch von Zahnmedizinern. Und natürlich auch in der Allgemeinpresse. Eine Boulevardzeitung titelte: «Ötzi hatte Zahnschmerzen». Da kann sich jeder damit identifizieren, denn jeder hat irgendwann mal im Leben Zahnweh. Also sind wir alle «ein bisschen Ötzi». OTX World | Nr. 97 | Oktober 2013

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Galderma Spirig informiert

Urea – Soforthilfe für trockene Haut Urea (dt. Harnstoff) gehört zu den natürlichen Feuchthaltefaktoren der Haut. Diese sind bei trockener Haut, im Alter und auch bei Neurodermitis und Psoriasis vermindert. Urea-Pflegeprodukte können diesen Mangel ausgleichen.

Menschen mit trockener Haut haben meist eine genetische Veranlagung dafür. Kommen dann noch schädigende äussere Einflüsse wie Kälte, trockene Luft, Sonne, Reizstoffe oder häufiges Waschen dazu, fängt die Haut an zu ziehen und zu schuppen. Die Altershaut ebenso wie die Kinderhaut ist von Natur aus anfälliger für Hauttrockenheit. Nicht zuletzt kann Hauttrockenheit auch ein Symptom von Hautkrankheiten sein, wie Neurodermitis, Kontaktekzem, Psoriasis oder Ichthyose.

Urea ist ein natürliches Abbauprodukt des Körpers. Mit dem Schweiss gelangt es in die Hornschicht der Haut und ist dort massgeblich an der Regulation des Wasserbindungsvermögens beteiligt. Bei trockener Haut, beim atopischen Ekzem oder bei der Schuppenflechte ist der Ureagehalt der Haut deutlich reduziert (siehe Grafik): die Haut ist nicht mehr in der Lage, Wasser in ausreichender Menge zu binden und wird trocken.

Bei Urea-Pflegeprodukten auf richtige Konzentration, Grundlage und Hautzustand achten Die wasserbindende Aktivität des Harnstoffs in der Haut wird wesentlich von der verwendeten Emulsionsform bestimmt. Beim Auftragen von O/W-Emulsionen (Excipial® U Hydrolotio, 2% Urea) gelangen in kurzer Zeit hohe Konzentrationen an Harnstoff in die oberen Hornschichten und lagern dort schnell viel Wasser ein. Diese Sofortwirkung ist unmittelbar spürbar, hält aber nicht so lange an. Eine länger andauernde und intensivere hydratisierende Wirkung kann mit einer W/O-Emulsion (Excipial® U Lipolotio, 4% Urea) erzielt werden. Durch eine langsame, aber hohe Urea-Penetrationsrate werden tiefere Hautschichten erreicht. Dadurch kann die Lipolotio bis mind. 16 Stunden die Haut hydratisieren.3 Obwohl Urea eine sehr verträgliche Substanz ist, entscheidet der Hautzustand des Patienten, welche Konzentration verwendet werden soll. Akut entzündete, atopische Haut oder empfindliche Kinderhaut kann

Unauffällige Haut

Excipial® – so individuell wie der Hautzustand des Patienten Infobox «Urea»

Urea – der natürliche «Feuchtmacher» der Haut

Hautgesunde

bei höheren Urea-Konzentrationen mit Brennen reagieren. Es empfiehlt sich hier ein vorsichtiges Vorgehen mit niedrigen Urea-Konzentrationen (2 – 5%). Bei Säuglingen unter einem Jahr sollte lieber ganz auf Urea verzichtet werden.

Synonyme Harnstoff; Carbamid Eigenschaften kristallines, geruchloses Pulver, gut wasserlöslich Natürliche Funktion im Körper ❚ Abbauprodukt von Proteinen ❚ Teil des natürlichen Feuchthaltefaktors der Haut Funktion in Hautpflegeprodukten ❚ 2 – 4% Urea: hydratisierend – verbessert Elastizität und Geschmeidigkeit; glättet raue, schuppende Haut; lindert Juckreiz. ❚ 5 – 10% Urea: keratoplastisch – löst Verbindungen zwischen den Hornzellen auf (=Hornhaut-erweichend); hydratisiert und glättet stark schuppende Haut. ❚ 30 – 40% Urea: keratolytisch – zerstört die Hornzellen und löst diese auf. Verwendung als Hilfsstoff ❚ Unterstützt Penetration von Wirkstoffen in die Haut. Dadurch kann z. B. weniger Kortison verwendet werden.4 Verträglichkeit ❚ nicht allergisierend; nicht toxisch ❚ bei akuten Ekzemen und Kinderhaut: Brennen möglich ❚ keine Anwendung bei Säuglingen < 1 Jahr

Befallene Haut

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Weitere Informationen Spirig Pharma AG, CH–4622 Egerkingen www.galderma-spirig.ch

Ureagehalt in μg/2,5 cm2

30 26,4 25

Referenzen

23,2

20 14,3

15 10 7,2 3,8

5

Excipial® U Hydrolotio, Lipolotio

0 Hautgesunde (n=67)

Neurodermitis (n=25)

Psoriasis (n=46)

Studien1,2 zeigten ein deutliches Urea-Defizit der Haut bei Neurodermitis und der befallenen psoriatischen Haut.

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1 Wellner K et al. Untersuchungen zum Harnstoffgehalt der Hornschicht bei Neurodermitis. Z. Hautkrankheiten 67 (7): 648–50 (1992). 2 Wellner K et al. Untersuchungen zum Harnstoffgehalt der Hornschicht bei Psoriasis vulgaris. H+G 68 (2): 102–104 (1993). 3 Wohlrab W. et al. Einfluss des Harnstoffgehaltes unterschiedlicher Emulsionen auf die Wasserbindungskapazität der menschlichen Hornschicht. Z. Hautkrankheiten 6:390 (1991). 4 Williamson DM: Comparison of a modified hydrocortisone/urea cream and betamethasone valerate cream in the treatment of dry eczema. J Int Med Res. 1987 Mar – Apr;15(2): 99–105.

Z: U Hydrolotio: Ureum 20 mg/ml, Lipidgehalt 11%; U Lipolotio mit/ohne Parfum: Ureum 40 mg/ ml, Lipidgehalt 36%. I: Schutz und Pflege von empfindlicher oder leicht entzündeter Haut vom normalen bis leicht trockenen Hauttyp (U Hydrolotio) und trockenen bis sehr trockenen Hauttyp (U Lipolotio), Intervallbehandlung mit Kortikoidpräparaten. D: 2 – 3x tgl. auftragen. KI: Nicht auf Wunden und offenen Hautpartien anwenden. P: Lotio, Flaschen à 200 ml (SL) und 500 ml (GrandFrère-Regelung). Liste D. Ohne Limitatio. Weiterführende Informationen finden Sie unter www.swissmedicinfo.ch. 0513


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Vom Pigmentmal zum Melanom

Foto: zVg

Immer mehr Menschen sind sensibilisiert und achten auf Veränderungen ihrer Pigmentmäler. OTX World fragte bei Dr. med. Markus Streit, Chefarzt Dermatologie des Kantonsspitals Aarau, nach, wie ein Melanom entsteht, wann ein Arzt aufgesucht werden muss und was den schwarzen vom weissen Hautkrebs unterscheidet. Katharina Schwab

Dr. med. Markus Streit, Chefarzt Dermatologie, Kantonsspital Aarau.

Was ist ein Melanom? Das maligne Melanom ist ein bösartiger Tumor, der von den Melanozyten ausgeht, also denjenigen Zellen in der Haut, die das Pigment Melanin produzieren. Da der Farbstoff Melanin schwarz ist, spricht man auch vom schwarzen Hautkrebs. Das maligne Melanom kann überall dort entstehen, wo Melanozyten vorhanden sind: Am häufigsten an der Haut, aber auch an Schleimhäuten, in den Augen und im Zentralnervensystem. Das maligne Melanom ist ein hochgradig bösartiger Tumor. Die malignen Zellen wachsen rasch über Lymphbahnen. Später kommt es auch über die Blutbahn zur Bildung von Metastasen. Die Metastasierung führt schliesslich zum Tod. Deshalb versucht man Melanome früh zu behandeln, bevor es zur Metastasenbildung kommt. Wie entsteht es? Das maligne Melanom entsteht, wenn sich Melanozyten bösartig umwandeln, indem sie nicht mehr den vorgesehenen Wachstumsgesetzen folgen und als bösartige Zellklone auswachsen. Ein guter Viertel der Melanome wächst aus bösartig veränderten Zellen in Pigmentmälern, die über Jahrzehnte unauffällig an der Haut bestanden haben. Veränderungen, die man an Pigmentmälern beobachtet, sind deshalb ernst zu

nehmen. Die meisten Melanome entstehen allerdings neu irgendwo in der Haut. Was genau zur bösartigen Umwandlung der Pigmentzellen beim malignen Melanom führt, weiss man bis heute nicht genau. Man geht davon aus, dass ultraviolette Strahlen eine wichtige Rolle spielen: Je höher die UV-Belastung von weisshäutigen Menschen ist, desto grösser ist das Risiko, an einem Melanom zu erkranken. Auch eine familiäre Veranlagung kann wichtig sein, man kennt heute bereits gewisse Risikogene. Was sind die offensichtlichen Unterschiede zwischen einem Pigmentmal und einem Melanom? Pigmentmäler werden in der medizinischen Terminologie als melanozytäre Naevi bezeichnet. Unter einem Naevus versteht man eine umschriebene gutartige Fehlbildung an der Haut. Melanozytäre Naevi können bereits bei Geburt vorhanden sein. Sie können aber auch irgendwann im Verlauf des Lebens wachsen. Melanozytäre Naevi entstehen dadurch, dass Melanozyten in der Haut in Nestern auswachsen Naevuszellen. Die Zellnester können dabei in der Oberhaut und in der darunter liegenden Lederhaut vorhanden sein. Melanozytäre Naevi sind in der Regel symmetrisch rundlich oder oval aufgebaut und haben eine scharfe Begrenzung. Die Farbe ist homogen hell- bis dunkelbraun. Der Durchmesser kann von wenigen Millimetern bis mehrere Zentimeter betragen. Maligne Melanome zeichnen sich dadurch aus, dass die genannten Kriterien nicht mehr vorhanden sind: Sie sind asymmetrisch aufgebaut, haben eine schwarze Farbe oder weisen mehrere Farbtöne nebeneinander auf und zeigen eine unregelmässige Begrenzung. Bei welchen Anzeichen sollte man einen Arzt aufsuchen? Ein Arzt sollte aufgesucht werden, wenn sich ein Pigmentmal bezüglich Farbe oder Form verändert. Auch das Auftreten von Juckreiz in einem Pigmentmal oder ein spontanes Bluten sind Gefahrenzeichen. Natürlich sind auch neu aufgetretene Pigmentläsionen, die von Beginn weg unregelmässig imponieren, auffällig.

Welches sind die Unterschiede zwischen schwarzen und hellen Hautkrebsen? Heller Hautkrebs entsteht nicht aus Pigmentzellen, sondern aus den hornbildenden Zellen der Oberhaut, den Keratinozyten. Keratinozyten können wie Melanozyten eine bösartige Umwandlung erfahren. Am häufigsten ist das im Sonnenlicht enthaltene Ultraviolett dafür verantwortlich. Als weisse Hautkrebse werden Basaliome und Spinaliome bezeichnet. Beide sind typische Alterskrebse, die in höherem Lebensalter in Lokalisationen auftreten, die ein Leben lang dem Sonnenlicht ausgesetzt waren. Das Basaliom ist der häufigste bösartige Tumor der westlichen Welt. Basaliome gelten als nur halbbösartig, da sie zwar ein ungebremstes Wachstum zeigen, aber in der Regel keine Ableger machen. Im Gegensatz dazu kann das Spinaliom oder Plattenepithelkarzinom der Haut zu Ablegern führen. Die Metastasierung erfolgt aber langsam. Spinaliome entwickeln sich meist aus Vorstufen, sogenannten Präkanzerosen. Diese zeigen sich bei älteren Leuten in sonnenbelichteten Arealen als rote Flecken mit aufgerauter Oberfläche. Das nennt man aktinische Keratosen.

Unsichere Apps Es gibt immer mehr Applikationen für Smartphones, sogenannte Apps, die sich mit Pigmentmälern beschäftigen. Mit einigen soll sogar eine Selbstdiagnose möglich sein. Eine Studie von amerikanischen Forschern hat jedoch ergeben, dass die diagnostische Treffsicherheit solcher Apps oft gering ist. Der richtige Schluss daraus: Eine Konsultation beim Hautarzt ist immer noch die sicherste Variante, den Melanomen auf die Spur zu kommen.

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Hautaufbau und richtige Hautpflege Die Haut ist das grösste Organ des Menschen. Je nach Grösse und Gewicht misst sie bis 2 m2 und wiegt rund 10 kg. Sie bildet dank ihres speziellen Aufbaus eine chemische und mechanische Barriere mit vielen interessanten Aufgaben. Wie ist die sogenannte Cutis aufgebaut und wie schützt man sie vor Trockenheit und Volumenverlust? Dr. med. Markus Meier

«Das geht mir unter die Haut», «mir stehen die Haare zu Berge»: das sind Redewendungen, welche die grosse Bedeutung der Haut für uns Menschen zeigen. Dass die Haut «ein Spiegel der Seele» ist, unterstreicht zudem die psychologische Bedeutung unseres grössten Organs.

Aufbau und Schichten der Haut Von aussen nach innen betrachtet besteht die Haut (Cutis) aus der Oberhaut (Epidermis), Lederhaut (Corium) und Unterhaut (Subcutis). Die Epidermis besteht aus dem: Stratum corneum, Stratum lucidum, Stratum granulosum, Stratum spinosum und dem Stratum basale. Sie wird von Keratinozyten gebildet. Das sind Hornzellen, die Keratin produzieren. Dieser Hornstoff ist wasserabweisend und gibt der Haut Festigkeit.

Schweisspore Haar Papille Talgdrüse

Schweissdrüse

Das Corium ist sehr elastisch, weil es einen hohen Anteil von lockerem Bindegewebe enthält. Es besteht aus dem Stratum papillare und dem Stratum reticulare. Die Papillen sind fest mit der Basalschicht der Epidermis verzahnt. Das vergrössert die Kontaktfläche und garantiert die hohe Reissfestigkeit. Das Stratum papillare weist zudem viele Kapillaren auf, welche die Haut mit Nährstoffen versorgen und die Temperatur regulieren. In dieser Schicht befinden sich auch viele Rezeptoren für Kälte, Wärme und für den Tastsinn. Und die Lymphgefässe sammeln hier Lymphe. Im Interstitium befinden sich Mastzellen, Fibroblasten und viele Immunzellen. Sie werden vor allem zur Entzündungsbekämpfung und Wundheilung benötigt. Das Stratum reticulare ist zellärmer und enthält ein dichtes Netz aus Kollagenfasern, die schön parallel zur Körperoberfläche angeordnet sind. Dazwischen befindet sich ein elastisches Bindegewebe. Das macht die Haut elastisch und fest.

das aus Proteinen, Elektrolyten, Fetten und Cholesterin besteht. Dieser Talg soll verhindern, dass die Haut austrocknet. Schweissdrüsen kommen praktisch überall vor. Sie stellen ein saures Sekret aus Wasser, Ammoniak, Salz, Harnstoff, Harnsäure, Milchsäure, Aminosäuren und Vitamin C her. Der Schweiss ist der Säureschutzmantel der Haut und kann Keime abtöten. Durch seine Verdunstung senkt er die Körpertemperatur. Und er dient als Ausscheidungsweg für Abfallprodukte des Körpers. Spezielle Schweissdrüsen sind die Duftdrüsen. Sie befinden sich in der Schamregion, an den Brustwarzen und in den Achselhöhlen.

Talg- und Schweissdrüsen

Unterhaut mit Fettpolstern

Im Corium liegen auch die Schweiss-, Duft und Talgdrüsen. Letztere produzieren ein Sekret,

Die Subcutis besteht aus lockerem Bindegewebe. Darin sind kissenartige Fettpolster eingelagert,

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Lederhaut

Schweissflüssigkeit

Die zweischichtige Lederhaut

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Oberhaut

Unterhautfettgewebe

Die Haut mit Epidermis, Corium und Subcutis ist ein faszinierendes Meisterwerk der menschlichen Architektur.

welche die Wärmeisolierung sicherstellen. Hier lagern sich je nach Ernährung mehr oder weniger Fettzellen ein. Ausläufer der festen Fasern der Coriums durchziehen dieses Bindegewebe und verbinden sich mit der sogenanten Körperfaszie, die unter der Subcutis liegt. Diese Fasern wirken als eine Art Haltebänder und regulieren die Verschiebbarkeit der Haut.

Heizungen geben der Haut den Rest Die Wohnung ist überheizt und draussen zieht einem die kalte Luft um die Ohren – nicht gerade optimale Bedingungen für die Haut. In den kalten Monaten wird sie besonders strapaziert. Deshalb leiden viele Menschen unter trockener Haut. Trockene Haut kann aber auch ein Symptom für eine Hauterkrankung wie Neurodermitis


TRENDBAROMETER

Haut-Innovationen sein. Umso wichtiger ist es, daran zu denken, wenn trockene Haut zum Dauerzustand wird, wenn sich trotz geeigneter Reinigung und Pflege keine Besserung einstellt und wenn andere Beschwerden wie Rötungen oder Ekzeme dazukommen.

Was hilft gegen trockene Haut? Der diplomierte Drogist HF Didier Rebetez, der mit seiner Frau zusammen das Chrüterhüsli in der Basler Innenstadt betreibt, sagt: «Wir erleben immer wieder Kunden mit einer hartnäckig trockenen Haut, die verschiedene kosmetische Produkte bereits ausprobiert haben und feststellten, dass sie nicht ausreichen. Auf der Suche nach Alternativen landen sie bei uns.» In der Drogerie stehen Naturheil- und Naturpflegeprodukte im Zentrum. Da die Nachfrage nach äusserer Anwendung gross ist, hat der Drogist eine eigene Lotion mit Schwarzkümmelöl entwickelt. Durch das zusätzliche Eincremen – neben der inneren Anwendung – werde die Besserung schneller sichtbar, obwohl der Prozess noch andauere. Er meint damit den Vorgang, bis die Haut sich wieder daran gewöhnt hat, selber Fett zu produzieren. Teilweise komme es einem Entzug gleich, wenn jemand, der über Jahre hinweg täglich Bodylotion verwendet habe, von einem Tag auf den anderen damit aufhöre. Je nach Stadium könne das einen Monat bis hin zu einem Jahr dauern, so Rebetez. Bei älteren Menschen hingegen ist die trockene Haut meist physiologisch bedingt, da die Fettproduktion mit den Jahren abnimmt. Deshalb empfiehlt der Drogist, zusätzlich SchüsslerSalze einzunehmen. Geeignet seien die Nummern 1, 8 und 11. Ausserdem gebe es Salben und Bodylotionen, die auf Schüssler-Salzen basieren und die altersbedingt dünne Haut widerstandsfähiger machen.

Aleppo-Seife aus Syrien Auch die Reinigung spielt eine wichtige Rolle. Der Drogist ist der Ansicht, dass klassische Duschmittel die Haut zusätzlich austrocknen. Deshalb rät er von solchen ab. «Ich empfehle mit Vorliebe die Aleppo-Seife.» Sie wird in Syrien hergestellt, basiert lediglich auf Oliven- und Lorbeeröl und wirkt dadurch rückfettend. «Das

Lorbeeröl hat zusätzlich eine desinfizierende Wirkung. Deshalb eignet sie sich auch gut für Jugendliche, die von Akne geplagt werden» erklärt Rebetez.

Massnahmen gegen Volumenverlust Schon mit 20 Jahren zeichnen sich die ersten Zeichen der Hautalterung ab und der Volumenverlust im Gesicht beginnt. Zudem nehmen Kollagen und Elastin ab. Das verbleibende Volumen sinkt wegen der Schwerkraft nach unten. Die Talgdrüsen produzieren weniger Fett und die Haut wird weniger geschmeidig. Auch die Ernährung der Haut verschlechtert sich, weil die Durchblutung im Alter schlechter ist. Die Schönheitsindustrie kümmert sich um diese Veränderungen. Nicht nur Frauen, sondern auch immer mehr Männer begeistern sich für Salben, Cremes, Botox & Co. Dr. med. Jens Otte von der Beautyclinic Drs Otte & Otte in Zürich erklärt, welche Inhaltstoffe moderne Kosmetika wie z. B. Eucerin haben und wie sie wirken: «Das sind Wirkstoffe, welche die Grösse und Menge der volumengebenden Hautzellen fördern, wie z. B. Magnolol, oder solche, die das Kollagennetzwerk stimulieren. Dazu gehören beispielsweise die Oligopeptide. Im Weiteren braucht es Wirkstoffe, welche die Haut mit Feuchtigkeit versorgen. Dazu gehört z. B. Hyaluron. Dann braucht unsere Haut Substanzen gegen die Solarelastose, also zum Schutz vor den schädlichen UVAStrahlen. Auch Vitamine sind empfehlenswert. Oder kurz gesagt: Vitamin E hält frisch und Vitamin B heilt. Und ein ganz wichtiger Tipp: Pflegeprodukte sollten keine Parabene, Allergene oder künstliche Farbstoffe beinhalten.»

Kosmetika gleichzeitig mit Plastischer Chirurgie Gemäss Otte bringe nur die Kombination beider Behandlungsstrategien optimale Resultate. So erreiche man am Ende nicht ein «gezogenes geliftetes Gesicht», sondern ein «frisches strahlendes Gesicht». Diesen Weg gehen die Patienten und Kunden von heute. «Denn niemand soll eine Veränderung erkennen können, aber die Frauen und Männer möchten frisch und gut aussehen» so Otte.

Dreieinhalb Minuten – grösser ist der zeitliche Unterschied von Frauen und Männern täglich im Bad nicht mehr. Wer sich um sich selbst kümmert, macht sich fit für die Märkte des Lebens, auf denen Gepflegtheit mit Erfolg einhergeht. Und die Hersteller machen es ihnen leicht mit hochwirksamen Inhaltsstoffen und neuem technischem Gerät wie der elektrischen Reinigungsbürste «Clarisonic», die von Hersteller L’Oréal in diesem Sommer auch in der Schweiz eingeführt wurde. Sie verspricht Sauberkeit und Faltenreduktion bei einer täglichen Anwendungszeit von nur einer Minute. Neben dieser Instant-Pflege treffen therapeutische Hautpflegeprodukte mit Style auf natürlicher Basis wie die Unisex-Produkte der britischen «Bodhi Skincare»Line den Nerv der modernen Konsumenten. Jeans-Hersteller Wrangler bietet neuerdings Hosen an, die Cellulite mildern und die Haut pflegen sollen. Dafür sorgen unter anderem Algen, Retinol und Koffein. Diese Inhaltsstoffe werden, in Mikrokapseln verschweisst, nach und nach an die Haut ihrer Trägerin abgegeben. Zudem haben die App-Programmierer die Haut ins Visier genommen und allerhand Analysetools entwickelt: «Skin Scan» etwa ist eine Anwendung für das iPhone, mit der die Nutzer über einen längeren Zeitraum ihre Muttermale beobachten können. Bösartiger Hautkrebs soll frühzeitig erkannt werden, im Zweifel rät das System zum Arztbesuch. Und auch beim «Medical Instagram» dreht sich vieles um die Haut. Diese App ermöglicht es Health Professionals, Bilder von pathologischen Veränderungen aufzuzeichnen und mit anderen zu teilen.

Herzlich, Ihre Corinna Mühlhausen

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Wichtige Pflege bei Hauterkrankungen Besonders bei Kindern ist die atopische Dermatitis eine weitverbreitete Erkrankung. Umso wichtiger ist neben der spezifischen Therapie eine richtige Reinigung und Pflege der angeschlagenen Haut, damit der Kreislauf von Trockenheit, Juckreiz und Entzündung unterbrochen werden kann. Katharina Schwab

Atopische Dermatitis, umgangssprachlich auch Neurodermitis genannt, ist eine häufige Hauterkrankung bei Kindern. Um die 20 Prozent leiden darunter. Die schubweise verlaufende, entzündliche Hauterkrankung basiert auf dem Hintergrund einer genetisch bedingten Störung der Hautbarriere. Weitere Ursachen sind eine Dysregulation der lokalen Immunabwehr und ungünstige Triggerfaktoren, die die Krankheit weiter verschlechtern, wie beispielsweise Bakterien und starkes Schwitzen.

Ernährungsumstellung oder Änderung der Lebensweise bringe in diesem Zusammenhang oft wenig: «Es handelt sich um ein Hautproblem, das auf der Hautebene angegangen werden sollte», sagt die Dermatologin. Als Basismassnahme steht die Hautpflege im Mittelpunkt, da sie unabdingbar sei für eine erfolgreiche Behandlung. Der Kreislauf zwischen trockener Haut, Juckreiz und Entzündung soll damit möglichst unterbrochen werden.

Wasser ist wichtig Unabdingbare Hautpflege Über Jahre hinweg wurde auf der Hypothese eines gestörten Immunsystems aufbauend geforscht. 2006 schliesslich sind neue Erkenntnisse gewonnen worden: Patienten mit atopischer Dermatitis haben einen Defekt in der Hornschicht der Haut; das Eiweiss Filaggrin fehlt. «Mit einer guten, proaktiven Behandlung ist die Prognose für Erkrankte exzellent», sagt Dr. med. Lisa Weibel, leitende Ärztin Dermatologie am Kinderspital Zürich und Oberärztin Pädiatrische Dermatologie am UniversitätsSpital Zürich. Eine

Die Hautpflege beinhaltet zwei Pfeiler: einerseits die Reinigung und andererseits die rückfettende Hautpflege und beide haben zum Ziel, die gestörte Hautbarriere zu unterstützen und wieder herzustellen, den Juckreiz zu lindern und die Entzündung zu hemmen. Dass Wasser eher gemieden werden sollte, dieser Meinung widerspricht die Dermatologin dezidiert. Gerade bei dieser Hauterkrankung sei es wichtig, einmal täglich nicht zu heiss zu baden oder zu duschen, um die Haut von Schuppen zu befreien und sie aufnahmefähig für Pflegeprodukte zu machen.

Weibel hat verschiedene Ansprüche, denen ein ideales, rückfettendes Pflegeprodukt genügen sollte: Ein individuell abgestimmter Lipidgehalt, anhaltende Hydrierung der Haut, grösstmöglicher Verzicht auf Duftstoffe und Konservierungsstoffe, Vermeidung von allergenen und hautreizenden Inhaltsstoffen sowie eine keimfreie Aufbewahrung und Entnahme der Creme. «Die Pflegeprodukte ersetzen keine Medikamente. Aber sie können in der Akutphase, während der Abheilung und in der Prävention zentral sein», sagt Weibel.

Den Ansprüchen gerecht werden Eine neue Pflegelinie aus Frankreich soll diesen Ansprüchen gerecht werden. Basierend auf dem Thermalwasser von Avène bringt Pierre Fabre diesen Herbst die Linie XeraCalm A.D® in die Geschäfte. Die Creme und der Balsam wurden beide auf ihre Verträglichkeit und Wirksamkeit getestet, wobei folgende Ergebnisse resultierten: Auf dem sogenannten SCORAD, dem Index zur Berechnung des Schweregrads der atopischen Dermatitis, wurde in der pädiatrischen Gruppe nach einmonatiger Anwendung der Creme ein Rückgang von 55 Prozent festgestellt (von 20,5 auf 9,2). Zudem wurde nach der gleichen Anwendungsdauer die trockene Haut um 69 Prozent vermindert und der Juckreiz um 97 Prozent. Quelle Informationen während einer Pressereise gesammelt. Eingeladen hat die Pierre Fabre AG.

Atopische Dermatitis: eine Hauterkrankung, die neben der spezifischen Therapie eine geeignete Reinigung und Pflege benötigt.

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OTX World | Nr. 97 | Oktober 2013


WISSEN UND WISSENSCHAFT IN KÜRZE

Gezielter Angriff Wie können Krebsmedikamente möglichst genau an die richtige Stelle im Körper gebracht werden? Wissenschaftlern vom Institut für Chemie der Universität Zürich ist es in Zusammenarbeit mit englischen Forschern gelungen, ein synthetisches Molekül dazu zu bringen, eine ganz bestimmte Stelle der Ribonukleinsäure (RNS) zu erkennen. Der zylinderförmige Metallkomplex ist dadurch in der Lage, den Zellzyklus zu stören, was möglicherweise zur Krebshemmung führt. Der gezielte Angriff auf die RNS eröffne grosse Möglichkeiten in der Therapie unterschiedlicher Krankheiten, so die Forscher um Eva Freisinger und Roland Sigel.

Quelle: PNAS 2013

Hauskatzen als Krankheitsüberträger

Quelle: Universität Zürich (Angewandte Chemie 2013)

Aggressive Kinder durch Softdrinks Amerikanische Forscher haben zum ersten Mal systematisch untersucht, ob der übermässige Genuss von süssen Limonaden das Verhalten von Kleinkindern beeinflussen könne. Dazu analysierten sie die Daten von 2929 Fünfjährigen. 43 Prozent der Kinder tranken mindestens einmal am Tag Softdrinks, vier Prozent sogar vier Mal oder häufiger. Dabei wurde festgestellt, dass die Werte für aggressives Verhalten mit jeder Softdrink-Portion pro Tag stieg. Die betroffenen Kinder machten häufiger Sachen kaputt, gerieten in Streit oder griffen andere an, bzw. hatten Probleme mit ihrer Aufmerksamkeit. Dieses Verhalten war statistisch auch dann noch nachweisbar, nachdem soziale Faktoren, wie z. B. Schulbildung der Eltern oder häusliche Gewalt, berücksichtigt worden waren. Quelle: wissenschaft.de (Journal of Pediatrics 2013)

Frühestes Erinnern Wenige Tage nach Geburt erinnern sich Säuglinge an Laute, die sie im Mutterleib häufig gehört haben. In einer finnischen Studie lauschten 17 werdende Mütter ab der 29. Schwangerschaftswoche auf einer CD der Buchstabenfolge «tatata» und zwar an fünf Tagen in der Woche für 15 Minuten. Kurze Zeit nach der Geburt spielten die Forscher den Säuglingen dieses «tatata» vor und massen deren Hirnströme. Dabei zeigte sich, dass die be-

I M P R ESS U M

schallten Kinder viel stärker auf das Kunstwort reagierten als Kontrollkinder, die ohne «tatata» im Mutterleib herangewachsen waren. Wenn Kinder vor der Geburt systematisch mit Sprache konfrontiert werden, so die Vermutung der Autoren, würden sie leichter sprechen lernen. Umgekehrt warnen die Forscher vor dem schädlichen Einfluss von Lärm auf das Nervensystem von Ungeborenen.

In der Schweiz leben nach Angaben des Zürcher Tierschutzes rund 1,35 Millionen Katzen. Einer amerikanischen Studie zufolge könnten durch Katzenkot übertragene Krankheitserreger ein viel grösseres Problem darstellen als bislang angenommen. So überträgt Toxoplasma gondii nicht nur bei schwangeren Frauen die gefährliche Toxoplasmose, sondern spielt möglicherweise auch bei Rheumatoider Arthritis, Hirntumoren oder Schizophrenie eine Rolle, berichten Forscher im Fachblatt «Trends in Parasitology». Allerdings herrsche hier noch viel Ungewissheit. Sicher ist jedoch, dass in Gebieten mit Hauskatzen Belastungen von 30 bis 4600 Oozyten (spez. Entwicklungsstadien von Toxoplasma) pro Quadratmeter nachgewiesen wurden. Quelle: Süddeutsche Zeitung (Trends in Parasitology 2013)

Weniger Scheidungen durch mehr Geschwister US-Forscher haben in einer Studie mit 57 000 Teilnehmern festgestellt, dass die Zahl der Geschwister die Haltbarkeit der späteren Beziehungen beeinflusst. Je grösser die Familie, desto geringer war später die Wahrscheinlichkeit für eine Scheidung, jeder Bruder oder jede Schwester verringert das Trennungsrisiko um zwei Prozent. Als Gründe werden die frühe Auseinandersetzung mit den eigenen Geschwistern und die daraus resultierenden sozialen Fähigkeiten aufgeführt. Je mehr Geschwister man habe, so die Forscher, desto mehr Gelegenheiten ergäben sich, Probleme zu lösen. Die Daten stammen aus Befragungen, die in den USA von 1972 bis 2012 regelmässig durchgeführt wurden. Quelle: wissenschaft.de

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Verleger Daniel M. Späni Herausgeber / Verlag / Anzeigen Sanatrend AG Zürcherstrasse 17 8173 Neerach Tel. 044 859 10 00 contact@sanatrend.ch www.sanatrend.ch

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OTX World | Nr. 95 | August 2013

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