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Vive Mallorca. Von Bergen, Stränden und Orangenhainen
Vive Mallorca
Von Bergen, Stränden und Orangenhainen
Dass Mallorca für viele, besonders deutsche, Touristen ein beliebtes Reiseziel ist, stellt kein Geheimnis dar. Dass es sich jedoch nicht nur an Land, sondern auch vom Wasser aus, um eine der schönsten Insel der Balearen handelt, dass hat sich vielleicht noch nicht jedem erschlossen.
Wir möchten Ihnen im Folgenden eine Route vorstellen, die die schönsten Marinas der Insel beinhaltet und mit knapp 166 SM in 7 Tagen gut machbar ist.
Wo könnte man die Reise besser beginnen, als in Porto Colom, der Stadt, die Gerüchten zufolge die Geburtsstadt Christoph Columbus ist,. Von Palma aus braucht man mit dem Auto knapp eine Stunde bis in das ehemalige Fischerdorf. Die heute 3600 Einwohner große Stadt befindet sich im Südosten Mallorcas und beherbergt, in einer bestens geschützten Lage, den größten natürlichen Hafen der Insel.

Portocolom

Nachdem die Yacht bezogen wurde, kann - je nach Belieben - die Umgebung näher erkundet werden. Es gibt eine Vielzahl bezaubernder Strände, die fußläufig zum Hafen liegen, wobei uns einer ganz besonders gefällt. An dieser Stelle möchten wir den Strand S’Arenal, auf der Halbinsel, gegenüber dem Ortskern besonders empfehlen. Der Strand, an dem sich zudem ein schöner Leuchtturm befindet, kann ohne Probleme mit dem Auto, mit dem Fahrrad oder zu Fuß erreicht werden. Der eigentliche Strand S’Arenal ist in der Umgebung durchaus bekannt, daher empfehlen wir den Strand zu passieren und einige Meter weiterzugehen. Ein weiterer weniger bekannter und ruhiger Strandbereich, begrünt mit schattenspendenden Pinien, taucht vor Ihnen auf - von dem Strand haben Sie einen großartigen Blick auf den Naturhafen Porto Coloms.
Der Abend kann in einem der netten Restaurants mit landestypischen Angeboten ausklingen. Wem es die spanische Küche angetan hat, dem sei das HPC Porto Colom empfohlen, wo man leckere Paellas, Salate, Carpaccio, Tatar und frische Meeresfrüchte bei einem tollen Blick auf die Bucht genießen kann. Auch die angeschlossene Bar bietet eine angenehme Atmosphäre zum Verweilen, denn Party und laute Musik findet man in Porto Colom nicht.

Der erste Halt auf unserer Route ist die Isla Cabrera (Achtung, hier wird eine staatliche Genehmigung zum Betreten des Nationalparks in Form eines Tickets benötigt!). Während der knapp 22 Seemeilen langen Fahrt, passieren Sie wunderschöne, feinsandige Buchten, die durch das azurblaue Wasser zu einem Schwimmausflug oder zumindest eine Pause auf dem Deck der Yacht einladen. An der Isla angekommen, können Sie mit dem „Cabrera-Permit“ die Insel in vollen Zügen genießen. Sie besitzt einen kleinen Hafen, in dem jedoch nicht geankert werden darf, da er in einem Naturschutzgebiet liegt. Sie können jedoch einfach an einer der 50 Bojen festmachen. Je nachdem zu welcher Zeit die Insel besucht wird, sind die Nächte auf eine Nacht im Juli und August; zwei Nächte im Juni und September und bis zu sieben Nächte in den restlichen Monaten begrenzt. Bei der Einfahrt in die Bucht der “Ziegeninsel” fällt einem sofort die Festung auf der Linken auf, die im 14. Jhd. zum Schutz vor Piraten und Seeräubern diente. Die hohen Felswände der Insel boten und bieten nach wie vor einen guten Schutz. Abhängig von Ihren Interessen, Isla Cabrera
empfehlen wir einen Besuch der Festung oder, falls Sie nicht genug vom schönsten aller Elemente bekommen können, springen Sie doch mit einer Tauchermaske bewaffnet ins Meer und bestaunen die zahlreichen Fische, die dank der geringen Anzahl lizenzierter Fischerboote schon nahezu zutraulich in den Buchten leben.
Ein “Sightseeing - Muss” ist die Cova Blava, die blaue Grotte, die sich am nördlichsten Zipfel Cabreras befindet. Wenn die Sonne in die Höhle hinein scheint, schimmert das Wasser fast unnatürlich blau und lädt zu einem wunderbaren, erfrischenden Bad ein. Angelegt im Hafen, kann in einem der kleinen ruhigen Tavernen bei einem Cerveza von den ersten Eindrücken der Reise geschwärmt werden, bis es am nächsten Tag weiter ins weniger ruhige Palma geht. Das heutige Ziel ist wohl das Bekannteste unserer Reise. 25 SM trennen die kleine Isla Cabrera und Palma voneinander. Wer sich nicht ohnehin schon einen Eindruck von Palma machen konnte, dem sei gesagt, Palma ist nicht nur eine riesige Partymeile. Ganz im Gegenteil - mit einer wunderschönen Altstadt, einer Vielzahl an Shoppingmöglichkeiten und einigen Badestränden, lässt das Capitol keine Wünsche offen.
Palma
Der Hafen Palmas bietet mit mehr, als 200 Liegeplätzen eine außerordentlich gute Möglichkeit sicher anzulegen und er befindet sich direkt im Herzen der Stadt, nur wenige Gehminuten zum Zentrum entfernt. Palma bietet seinen Besuchern eine facettenreiche Auswahl an Sehenswürdigkeiten und Freizeitangeboten. Am besten Sie schauen vor Ort, welche der Anlaufstellen Sie gerne besuchen möchten. Und wenn man sich nicht entscheiden kann? Wieso mieten Sie nicht einen Scooter und schauen sich gleich mehrere Highlights der Stadt an? Es gibt eine große Anzahl seriöser Anbieter und es macht eine Menge Spaß die Umgebung, inklusive der Berge außerhalb der Stadt mit dem Roller zu erkunden. Nach dem Tag schon genug vom touristischen Trubel der Großstadt? Dann geht es heute weiter nach Sant Elm & Isla Dragonera. Unsere Strecke heute umfasst ca. 22 Seemeilen und bietet sowohl Unterwegs, als auch am Ziel einen wunderschönen Ausblick auf Mallorcas
Gebirgsketten und unberührte Natur. Isla Dragonera, die “Dracheninsel” ist ein Naturschutzgebiet, das nicht nur bei Wanderern sehr beliebt ist, sondern auch unter Tauchern immer wieder gerne empfohlen wird. Wenn Sie zu den Urlaubern gehören, die die Umgebung gerne zu Fuß erkunden, dann können wir den Aufstieg zum 353 Meter über dem Meer gelegenen Leuchtturm Far Vell empfehlen. Der im 16. Jhd. erbaute Turm, bietet einen tollen Blick auf die Insel und die Westküste
Mallorcas. Da die Insel keinerlei Lokalitäten bietet, geht die Reise nach dem kleinen Zwischenstopp weiter nach Sant Elm.
Die Insel besitzt keinen eigenen Marina, sodass an einer der 14 Muringbojen angelegt werden muss. Die Bojen befinden sich gegenüber von Es Geperut, einem der größten Strände in Sant Elm, der teilweise von der Insel Pantaleu geschützt wird. Das Wasser hier ist ziemlich tief, sodass auch hier größere Yachten festmachen können.
Das kleine Dörfchen, in welchem nur knapp 450 Einwohner leben, ist besonders für die Unberührtheit des Ortes bekannt. Die Insel lädt zum Entspannen ein, während man einen grandiosen Blick auf die Gebirge genießt und in einem der wenigen Fischrestaurants eine traditionelle, lokale Fischspeise zu sich nehmen kann. Jetzt haben Sie genug vom ruhigen Inselleben? Nur gut, dass unser heutiges Ziel Port de Sóller genau die richtige Mischung aus Entspannung und Unterhaltung bietet. Die heutige Etappe beträgt in etwa 23 Seemeilen.
Das kleine, beschauliches Städtchen liegt mitten im Herzen des Tramuntana Gebirges. Nicht umsonst wurde es zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt. Wie auch schon am Tag zuvor können Sie neben dem glasklaren Wasser auch die hierarchischen Gebirgsketten von Ihrer Yacht aus bewundern. Die Insel ruft nahezu danach bei einer Wanderung näher erkundet zu werden. Der kleine, pittoreske Küstenort, ist nicht nur durch die historische Straßenbahn und die große Bucht mit geschütztem Hafen bekannt, sondern wurde auch als Drehort für die Hollywood- Produktion “Cloud Atlas” genutzt. Die an San Francisco erinnernde Straßenbahn sei Ihnen besonders ans Herz gelegt. Während Sie heutzutage eine wunderschöne Möglichkeit bietet, um die Bucht zu befahren, diente Sie einst dazu Orangen und Zitronen zwischen Stadt und Hafen zu transportieren. Die Zitrusgärten entführen einen auch heute noch ein typisch mediterranes Urlaubsfeeling.
Die Marina in Port de Sóller liegt an der Nordostseite der Bucht und wird durch die Halbinsel Racó de Santa Caterina vor Nordwest Winden geschützt. Gänzlich Unkompliziert ist die Einfahrt in den Hafen, sehen Sie sich einfach nach dem schwarz-weiß gestreifte Feuer Sa Creu im Norden und dem Leuchtturm Cabo Gros im Süden um, welche die Einfahrt in die Bucht markieren. Im Hafen angelegt, finden Sie neben einem Restaurant selbstverständlich auch die Möglichkeiten zu Duschen und die Wäsche zu waschen/trocknen. Wichtig in dieser Marina ist zu beachten, dass die Bootslänge auf 15 m und der Tiefgang auf 3 m eingeschränkt ist. Eine Dieseltankstelle gibt es zudem auch vor Ort.
Genießen Sie in Sóller nochmal die Zeit auf Land, unsere Tour am nächsten Tag nach Colonia de Sant Pere sieht mit knapp 41 SM eine längere Zeit auf Wasser vor. Um nach Colonia de Sant Pere/ San Pedro zu gelangen, schöpfen wir die Zeit auf dem Boot nochmal komplett aus. Genießen Sie die wunderschöne Natur des Nordens Mallorcas. Ein besonderes Highlight auf dem Weg, finden Sie in der Bucht von Sa Calobra, welche den laut Insidern schönsten Kiesstrand der Balearen beherbergt. Der Strand wird von herab gestürzten Felsen umrandet und ist definitiv eine kurze Pause wert.
In Colonia angekommen, können Sie an einem der 307 zur Verfügung gestellten Liegeplätzen festmachen. Auch wenn Sie in der Dunkelheit im Hafen einlaufen sollten, stellt das kein Problem dar. Die Einfahrt ist einfach zu handhaben, da der Hafen gut beleuchtet ist und es keine Untiefen gibt. Orientieren Sie sich hier an dem schwarz-weiß gestreiften Leuchtturm im Westen des Hafens. Die Marina Colonia de Sant Pere besitzt mit dem Club Nàutic ein kleines Café mit Kantine. Wenn Sie eine landestypische Speise wünschen, müssen Sie zu Fuß bis zur sehr schönen Strandpromenade laufen. Diese schließt sich am östlichen Hafenende, direkt an den wenig besuchten Sandstrand an. Entlang der Promenade finden sich einige authentische Fischrestaurants, deren Fisch täglich von den Fischern gefangen wird, die ebenfalls in der Marina ankern. Genießen Sie den letzten Abend, bevor am kommenden Tag die Rückkehr nach Porto Colom ansteht. Während knapp 33 SM können Sie die letzten Stunden an Bord genießen, bevor Sie ihre Yacht in Porto Colom zurückgeben. Entspannen Sie nochmal an Bord und lassen Sie diesen wunderschönen Törn Revue passieren. Wir empfehlen nach dem Check-Out den Sonnenuntergang am Leuchtturm zu genießen, während Sie bereits den nächsten Törn planen.
Isla Dragonera


Port de Sóller Colonia de Sant Pere

S P A N I E
BARCELONA PALAMOS
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SPANIEN
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Castellón de la Plana
l e d Azahar
a t s o C

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A C
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Porto Cristo
PORTOCOLOM
C A BRERA M E N O R C A
Alicante
REVIERINFO
BALEAREN
FORMENTERA
F o r m e n t e r a
SCHWIERIGKEITSGRAD Die Balearen gehe eigentlich als Einsteigerrevier durch: keine besonders schwierige Navigation und berechenbare Windverhältnisse warten dort. Etwas fordernder ist die spanische Ostküste.
REISEZEIT Balearen: Januar bis Dezember. Küste: Mai bis September BOOTSFÜHRERSCHEIN / FUNKZEUGNIS D: SBF SEE, AT: FB 2/3, CH: Hochseeschein/fr. B-Schein LIEGEPLATZ / ÜBERNACHTUNG Auf den Balearen warten viele Marinas, Häfen und Buchten – alles dabei. An der Küste sind es meist Häfen und Marinas für die Nacht, an der Costa Brava ca. alle 15 sm. HÄFEN/INFRASTRUKTUR / PROVIANT Die Infrastruktur ist sehr gut . Supermärkte, Restaurants und Geschäfte sind eigentlich überall schnell und leicht zu finden. Strom und Wasser gibt es aufgrund der Marinas weit verbreitet. PREISGEFÜGE Bier: 3,00 Euro, Cappuccino: 1,50 Euro, Einheimische Gerichte: ab 18 Euro.
ANREISE Balearen: via Palma Festland: Barcelona, Girona, Alicanté.
BEREIT?
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