RM20 vom 09.11.2012

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raiffeisen

9. 11. 2012    nr.20    s�dtiroler landwirt

Social Media als Herausforderung Die Neuen Medien und die Frage, wie sie im Bankbereich sinnvoll eingesetzt werden können, stand im Mittelpunkt des 1. Marketing-Innovations-Forum Ende Oktober in Bozen. Andrea Marlière, geschäftsführende Gesellschafterin der NetCo Consulting in Frankfurt, die Banken bei der Positionierung im Internet unterstützt, skizzierte die Herausforderungen der Banken im Umgang mit Social Media. “Die gewohnten Geschäftsund Kommunikationsmodelle der Banken werden sich ändern müssen, um mit Social Media angemessen agieren zu können”, sagte Marlière. Die Gefahr für die klassischen Banken liege unter anderem darin, dass sie – falls die Möglichkeiten des Internet und der Social Media nicht richtig genutzt werden – in Zukunft auch bei den Zahlungsprozessen umgangen würden. Denn im Netz treten ständig neue Mitbewerber auf, welche diese Rolle einnehmen könnten. Beispielsweise bilden elektronische Wallets, das sind Online-Geldbörsen bzw. Kapitalsammelstellen von Unternehmen im Netz, eine der größten Konkurrenten. Als Folge könnte dann über kurz oder lang auch das Konto des Kunden bei der Bank überflüssig werden. Die Banken würden heute in allen Bereichen ihrer Wertschöpfung von neuen Playern im Netz angegriffen, sagte Marlière.

ändern, sich aber zusätzlich für den Vertriebsweg Internet öffnen; eine eigene Direktbank sei aber nicht geplant. Der Bekanntheitsgrad und Vertrauenszuspruch zur Marke sei ein großer Vorteil, weil sich die Kunden wegen der Informationsflut im Netz vor allem auf vertraute Marken stützen.

Zusätzlicher Vertriebsweg

Peter Nagler, Direktor von Raiffeisen OnLine, beleuchtete die technischen Internettrends an der Schwelle vom Web 2.0 zum Web 3.0. Die Möglichkeiten im Netz würden immer komplexer und vielfältiger, Produkte und Dienstleistungen würden zunehmend miteinander verschmelzen, meinte Nagler. Das 1. Marketing-Innovations-Forum, das vom Raiffeisenverband und Raiffeisen OnLine organisiert wurde und sich an die Geschäftsführer, Marktleiter und Marketing-Verantwortlicheder Raiffeisenkassen richtete, endete mit einer Podiumsdiskussion.

Marc Weegen, Gruppenleiter Markenkommunikation im Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), erläuterte die Strategie des BVR zum Vertriebskanal Internet. “Der Online-Vertriebsweg eröffnet heute den größten Markt überhaupt und ist auch für die Genossenschaftsbanken ein Muss”, sagte Weegen. Die Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken werden ihr erfolgreiches Geschäftsmodell mit der genossenschaftlichen Bankberatung vor Ort zwar nicht

Vertriebskanäle ausbauen Paul Gasser, Generaldirektor des Raiffeisenverbandes, erläuterte die Chancen und Risiken der Neuen Medien für die Raiffeisen Geldorganisation, die eine ähnliche Strategie verfolge wie die Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken. “Wir wollen am bewährten genossenschaftlichen Erfolgsmodell der persönlichen Beratung vor Ort festhalten, aber gleichzeitig einen zusätzlichen Vertriebskanal über das Internet eröffnen”, sagte Gasser. Eine Direktbank würde hingegen kaum dem genossenschaftlichen Geschäftsmodell entsprechen.

Möglichkeiten im Netz immer komplexer

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Neuer Stammtisch eröffnet

Im Eppaner Lanserhaus trafen sich die Marktleiter der Raiffeisenkassen zum „Stammtisch“.

Zu einem Informations- und Meinungsaustausch trafen sich kürzlich die Marktleiter der Raiffeisenkassen im Eppaner Lanserhaus. Im Mittelpunkt des dritten „Stammtisches“ standen die aktuelle Marktsituation und Wirtschaftsentwicklung sowie die Entwicklung bei den Krediten und Zinsen. Bei dem Treffen wurde die Marktdurchdringung in den einzelnen Kundensegmenten aufgezeigt und neue Initiativen im Privatkundenbereich präsentiert. Begleitet wurde der Stammtisch der Marktleiter von einer Präsentation verschiedener Produkte und Dienstleistungen der Verbundpartner innerhalb der Raiffeisen Geldorganisation. Abgerundet wurde das Treffen mit einer Führung und Weinverkostung in der Kellerei Schreckbichl.

Die Referenten Paul Gasser, Marc Weegen, Andrea Marlière und Peter Nagler mit Moderator Alexander Wallnöfer (Mitte).

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