raiffeisen
9. 11. 2012 nr.20 s�dtiroler landwirt 9. november 2012 nr.20/55.Jg. s�dtiroler landwirt
Sonderdruck, Suppl . S.I.A.p. 50%
Raiffeisen Mitteilungen des Raiffeisenverbandes Südtirol Genossenschaft
Die Weichen für die Zukunft in der Energiepolitik sind laut dem Südtiroler Energieverband nun zu setzen.
Der SEV will nun mitreden! Der Südtiroler Energieverband hat bei den Bezirkstagungen seine energiepolitische Zukunftsvision erläutert und seine gesellschaftspolitische Position untermauert. Er will auf Augenhöhe mit den anderen Playern im heimischen Strommarkt mitreden. Rudi Rienzner, Geschäftsführer des Südtiroler Energieverbandes, sprach von einer großen Chance in der Energiepolitik, die sich durch den SEL-Skandal eröffne. Jetzt könne man alle am Strommarkt tätigen Player an einem Tisch zusammen bringen und die für Südtirol beste Lösung ausverhandeln. Südtirol strebe „nach vollständiger Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern“. Deshalb brauche es eine kompetente Beratung – und eine effiziente Lobbyarbeit. Als „serviceorientierte Plattform“ und starker Partner vertrete und unterstütze der Verband die „Anliegen und Entwicklungsinitiativen kleiner und mittlerer Akteure im Bereich der erneuerbaren Ener-
gien” – auch im Interesse der Südtiroler Verbraucher. So sei die Bereitstellung thermischer und elektrischer Energie „ein Dienst am Kunden“. Energiepolitische Entscheidungen sollten daher den Bedürfnissen der Energieverbraucher verpflichtet sein und nicht umgekehrt. Information und demokratische Mitsprache seien laut Rienzner unerlässlich – „in den Gemeinden und auch auf Landesebene, was bisher leider nicht der Fall war.“
Eigene Gesellschaft Deshalb werde sich der SEV bei anstehenden Neuausschreibungen von Konzessionen
selbstverständlich beteiligen. Man überlegt zu diesem Zwecke eine eigene Finanzgesellschaft zu gründen, die das nötige Know-how habe auch Konzessionen von Wasserkraftwerken zu gewinnen, ist Rienzner überzeugt. Auch Gastredner Gottfried Tappeiner, Wirtschaftsprofessor an der Universität Innsbruck, sprach sich unter dem Motto „Es braucht mehr Respekt für die Kleinen“ für eine Energiesubsidiarität in Südtirol aus. Dezentrale Partizipation habe drei Effekte: die Menschen fühlen sich geschätzt, die Gesellschaft ist innovativer und sie generiert mehr Wachstum. Auch die Rolle der Politik müsse neu definiert werden. Diese sei zwar für die Entwicklung
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