Geschäftsführer Zürich 02::2014

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: : BUSIN ESS -TALK

Marlene & Janine Meyerstein

WORKING AT THE CAR WASH ALS BEAT & ELLEN MEYERSTEIN ANFANG DER 1980ER JAHRE DIE «STÜTZLIWÖSCH» FÜR DAS AUTO DES KLEINEN MANNES EINFÜHRTE, HÄTTEN SIE SICH WOHL KAUM TRÄUMEN LASSEN, EINMAL ÜBER EIN GANZES SCHWEIZER CAR WASH-IMPERIUM MIT RUND 60 MITARBEITERN ZU HERRSCHEN. AUS EINER KLEINEN TANKSTELLE MIT ZWEI WASCHPLÄTZEN SIND ÜBER DIE JAHRE ZAHLREICHE MODERNE WASCHCENTER GEWORDEN. AUCH DAS LUXUS-WASCHCENTER AUTOP/MEYLENSTEIN IN ZÜRICH TIEFENBRUNNEN GEHÖRT MITTLERWEILE ZUM UNTERNEHMEN. WIR SPRACHEN MIT JANINE UND MARLENE MEYERSTEIN, DIE TÖCHTER DER AUTOP-GRÜNDER, ÜBER IHR LEBEN ZWISCHEN FAMILIE UND HOCHDRUCKREINIGERN.

B

Von Urs Huebscher

itte stellen Sie sich unseren Leserinnen und Lesern doch kurz vor. Janine Meyerstein: Ich habe Jura (Lizenziat) und Wirtschaft (Bachelor) studiert. Nach meiner Zeit an der Uni und diversen absolvierten Praktika bin ich dann – das war im Jahr 2006 – in die Firma gekommen. Marlene Meyerstein: Ich war bis zur Matura auf einem Internat und habe dann – nach einem kurzen Ausflug in die Rechtswissenschaften (cand. iur.)–Kommunikation auf Bachelor studiert. 2008 habe ich im Unternehmen angefangen. Wie hat damals alles angefangen? Janine Meyerstein: Unser Vater hat bei Esso gearbeitet. Irgendwann wollte sich unsere Mutter selbständig machen, gemeinsam haben sie schliesslich eine Tankstelle in Lenzburg übernommen. Damals war ich ungefähr zwei oder drei Jahre alt, meine Mutter hat mich täglich mit zur Tankstelle genommen. Jedenfalls hat alles damit angefangen, dass sie zwei Waschplätze hinter die Tankstelle bauen liessen, um das Tankgeschäft etwas anzukurbeln. Auf diese Weise ist dann die Idee entstanden, an einem anderen Standort ein Waschcenter zu bauen. Gab es damals schon etwas in der Richtung? Janine Meyerstein: Nein, eigentlich nicht. Niemand hatte sich zu dieser Zeit bereits auf das Autowaschen konzentriert. Natürlich gab es damals schon Tankstellen, wo man sein Auto waschen konnte. Ein professionelles Waschcenter, wie wir es heute kennen, gab es aber seinerzeit noch nicht. Gerade die Kombination aus Portalanlagen, SB-Platz, Waschstrasse und Staubsaugerplätzen suchte man damals vergebens. So waren wir die ersten, die pro Waschbox mindestens einen oder zwei Staubsauger anboten. Das ist wichtig, schliesslich wollen sie ihr Auto ja nicht nur von aussen reinigen, sondern auch dessen Innenraum.

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Woher kam die Idee mit den Waschcentern? Janine Meyerstein: Da unsere Mutter Angst hatte, im Auto sitzend durch eine Waschstrasse zu fahren, waren wir die ersten auf dem Markt, welche zur Waschstrasse einen Kundengang gebaut haben. Es war ihr wichtig, diesen dann auch «wohnlich» zu gestalten, sie hat ihn etwa mit Colani-Lampen, Bildern und einem schönen Boden ausgestattet. In dieser Hinsicht waren wir wirklich ein Vorreiter. Dieses Erfolgskonzept mit dem Kundengang wurde dann in Deutschland wie auch in der Schweiz gerne kopiert. Die Platzverhältnisse haben es erlaubt, zu den Waschstrassen auch SB-Plätze und Staubsaugerplätze anzubieten, als auch professionelle Autopolitur und Innenreinigung an einem Standort zu einem Waschcenter zu vereinen. Da haben Sie wohl eine richtige Marktlücke entdeckt! Und Ihre Eltern hatten wohl damals schon ein gutes Gespür für die richtigen Standorte ... Marlene Meyerstein: Ja, das kann man so sagen. Allerdings bekommen wir die Standorte auch oft angeboten. Da gibt es ja oft gute Synergien mit amerikanischen Burgerketten oder gewissen grösseren Tankstellenbetrieben. Wir sind aber natürlich auch immer auf der Suche, die Evaluationen übernimmt hier nach wir vor unser Vater. Er hat einfach sehr viele gute Kontakte, die sich dann manchmal fruchtbar machen lassen. Aber auch wir, die Jüngeren, sind gerade dabei, in diese wichtigen Netzwerke hineinzukommen. Während man an manchen Schweizer Tankstellen sein Auto für CHF 15 waschen kann, zahlt man in Ihren Waschstrassen zum Teil mehr als das Doppelte. Wie rechtfertigen Sie Ihre vergleichsweise hohen Preise? Janine Meyerstein: In unseren Stützliwösch-Anlagen kostet das Autowaschen auch nur rund CHF 7.– mit Staubsaugen. Des Weiteren bieten

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