Der Geschäftsführer 01 2014

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Bauen & Wohnen

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Die sympathische Architektin erweist stets ein hervorragendes Fingerspitzengefühl mit alten Substanzen. Sei es das legendäre «Widder»-Hotel in Zürich, der «Mammertsberg» in Freidorf oder das Grand Café «Motta» in Zürich. Auch bei ihrem letzten Projekt, dem Umbau des EPA-Gebäudes an der Sihlporte, hat sie die ursprüngliche Form des 1929 von Otto Streicher erstellten Gebäudes wieder hergestellt. Tilla Theus Visionen zeichnen sich beständig durch ihre Leidenschaft und das Ringen um die beste architektonische Lösung bis ins Detail. sweet home sprach mit Tilla Theus über ihre Projekte sowie die Reize zwischen neuen und historischen Gebäuden.

© Heinrich Helfenstein

von Lone K. Halvorsen

Geschäftsführer: Welche Kriterien müssen erfüllt sein, damit Sie ein Projekt annehmen? Tilla Theus: Architektonische Freiheit im Rahmen eines klaren Auftrags und eines damit konformen Budgets. Wenn Sie Ihre fertigen Gebäude anschauen, sind sie in der Vergangenheit vorwiegend so geworden, wie sie in Ihrem Kopf bei der Planung ausgesehen haben? In allen wesentlichen Punkten ja. Gebäude sind keine abgeschlossenen Gebilde, sondern einer ständigen Veränderung unterworfen, sei es durch Möblierung, Beleuchtung oder die Gestaltung der Wandfarben. Inwieweit lässt sich der Anspruch auf Autorschaft auf Dauer aufrechterhalten? Das immaterielle Urheberrecht bleibt, fürs materielle braucht es die vertragliche Absicherung, wobei ich eine vernünftige Regelung anstrebe. Bei der Bewahrung der äusseren und inneren Architektur bin ich strenger als bei der Einrichtung, die ich insbesondere bei privaten Bauherren nicht bis zum Wandschmuck und den sopra mobile bestimmen kann.

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01 // 2014 Geschäftsführer


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