Griaß di' Magazin Oktober / November 2016

Oktober/November 2016

DAS MAGAZIN FÜRS SÜDLICHE OSTALLGÄU UND DAS AUSSERFERN

MOTORSEGLER Füssener am Nordkap UHREN Ausstellung im Museum MUSICAL Das Leben ist bunt Titelfoto: Michael Dörfler

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Morgen kommt der Weihnachtsmann, bringt uns feine Gabe seine Mütze haben. will , Frida Unsere Kuh, die

Sie wartet schon und ist gespannt, wer von euch kommt angerannt?

Ruft schnell an und kommt vorbei, vielleicht ist noch ein Plätzle frei.

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Ihr Griaß di’-Team

Vorwort | Inhaltsverzeichnis | Impressum

Griaß di’ – das Magazin Tschüss Sommer! Hallo Herbst! Er ist halt einfach nicht aufzuhalten. Und doch hat die gemütliche, kuschelige Jahreszeit viele schöne Dinge zu bieten: durchs Laub laufen, wunderbare Farben in der Natur, Drachen steigen lassen, erntefrisches Obst und Gemüse, Herbstsonne, beschäftigte Eichhörnchen beobachten, Pilze sammeln, tolle Wanderungen und Waldspaziergänge. Zur Erntezeit bringt uns der Herbst einige Leckereien wie Äpfel, Zwetschgen, Nüsse und Kürbisse. Daraus zaubert Konditormeisterin Stefanie Perkmann feine Kuchen, Torten oder Konfitüren.

Unser herbstlicher Ausflugstipp führt Sie auf den Einstein zwischen dem Pfrontener Engetal und dem Tannheimer Tal. Das Panorama ist atemberaubend: Weit reicht der Blick gen Norden hinaus ins Vorland und gegenüber zu den Gipfeln der Tannheimer Berge. Ein farbenprächtiges Erlebnis durch den Wald bietet Nesselwangs beliebtester Wanderweg: Der Wasserfallweg ist nach wochenlanger Sanierung wiedereröffnet worden. Auch die Touristenattraktion bei Schloss Neuschwanstein hat wieder geöffnet: Die Marienbrücke über der Pöllatschlucht ließ König Maximilian II. Mitte des 19. Jahrhunderts als Geburtstagsgeschenk für seine Gemahlin Marie errichten. Die Mutter von König Ludwig II. war eine begeisterte Bergsteigerin, die kaum einen Gipfel in der Region ausgelassen hat. Wer weiß, vielleicht befinden Sie sich auf Wegen, auf denen einst die Königin wanderte.

Ihre Anke Sturm und Regina Berkmiller

Inhaltsverzeichnis

Mit kleinem Flugzeug auf großer Tour ..................................................

Wasser, Natur und Ruine ......................................................................

Bewusst leben und einkaufen ...............................................................

Kreatives mit Zucker, Schokolade und Marzipan .................................

Das Leben ist bunt ................................................................................

Füssens Uhren und Uhrmacher ............................................................

Steil hinauf zum Aussichtsgipfel ...........................................................

Im Schatten des Königs ......................................................................... griassdi.de – die Online-Plattform .........................................................

Die Kunst der schönen Schrift ..............................................................

Vom Brauwirtshaus zum Viersternehotel ..............................................

Tiroler Hut lädt zur Aussicht ein ...........................................................

Bayerns beliebtestes Wappentier .........................................................

Veranstaltungen ....................................................................................

IMPRESSUM Herausgeber: Allgäuer Zeitungsverlag GmbH Luitpoldstraße 6, 87629 Füssen www.griassdi.de

Anzeigen: Katja Hackel (verantwortlich) Telefon 0 83 62.50 79-85, hackel@azv.de Anzeigengrafik: AZ Marketing & Service GmbH

Titelfoto: Michael Dörfler www.doerfler-koechl.com

Gestaltung / Satzarbeit: Composizione Katrin Rampp Gerberstraße 18a, 87435 Kempten info@composizione.de, www.composizione.de

Redaktion und Koordination: Anke Sturm (verantwortlich) Telefon 0 83 62.50 79-17, sturma@azv.de

Druck: AZ Druck und Datentechnik GmbH Heisinger Straße 16, 87437 Kempten

Regina Berkmilller, berkmiller@azv.de

Auflage: 13 400 Stück

Geschäftsführer: Markus Brehm

Unsere Griaß di’ - Produkte des Monats Oktober:

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Christian Hadraschek

Erhältlich in allen AZ ServiceCentern.

Verteilung: Beilage in der Allgäuer Zeitung Füssen und Auslage in Touristeninformationen, Gastronomiebetrieben, Hotels, Tankstellen, Bäckereien, Einzelhandels- und Lebensmittelgeschäften, Kliniken, Banken und Freizeiteinrichtungen.

Verbreitungsgebiet: Südliches Ostallgäu: – Buching, Eisenberg, Füssen, Halblech, Hopferau, Lechbruck am See, Lengenwang, Nesselwang, Pfronten, Prem, Rieden am Forggensee, Roßhaupten, Rückholz, Schwangau, Seeg, Speiden, Trauchgau, Wald, Zell.

Außerfern – Breitenwang, Höfen, Klause, Lechaschau, Pinswang, Reutte, Vils

Christian Schneider

Christian Settele

Füssener Piloten fliegen ans Nordkap Mit dem kleinen Motorsegler des Luftsportvereins Füssen sind Jürgen Stankowitz und Peter Szarafinski vom Allgäu zum Nordkap und zurück geflogen. Neun Tage und 50 Flugstunden brauchten sie für die 6.500 Kilometer lange Reise an den nördlichsten Punkt Europas, jenseits des Polarkreises.

Zwei Allgäuer im hohen Norden: Jürgen Stankowitz (links) und Peter Szarafinski

Die beiden Piloten flogen auch mal über den Wolken.

er Motorsegler wird meist nur in der Umgebung von Füssen geflogen.

Mit seinen 80 PS gehört er nicht gerade zu den schnellsten seiner Art und Navigationsinstrumente sind Mangelware. Er hat nur zwei Sitze und kaum Platz für Gepäck. Auf den Straßenverkehr übertragen kommt der Motorsegler einem alten VW Käfer am nächsten: altes Design, einfache Technik, wenig Leistung – und wenig Komfort.

Größere Touren sind mit diesem VW Käfer der Lüfte daher die Ausnahme. Zumal die Reise ans Nordkap mit dem Motorsegler komplizierter ist als mit dem Auto: Man kann nur bei gutem Wetter fliegen, den richtigen Sprit gibt es nicht an jedem Flugplatz und die weiten Strecken über dünn besiedelte Landstriche erfordern sorgfältige Planung. Bei Flügen über Ostsee und Atlantik trugen die beiden Piloten Schwimmwesten. Außerdem hatten sie einen Notsender an Bord, der im Ernstfall ihre Position an Rettungsmannschaften übermittelt hätte.

Der erste Tag führte von Füssen über Dänemark nach Südschweden. Auf der letzten Strecke über die deutsche Ostseeküste und Dänemark nach Schweden

Mit kleinem Flugzeug auf großer Tour

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wurde das Wetter dann anspruchsvoll. Die geschlossene Wolkendecke sank immer tiefer und zwang die beiden Piloten auf nur noch 200 Meter über der Ostsee herunter. Wären die Wolken noch etwas tiefer gesunken, hätten die Piloten abdrehen und nach Deutschland zurückkehren müssen.

Das sollte aber für lange Zeit das einzige, schwierige Flugwetter bleiben. Ansonsten erwartete die beiden Allgäuer bestes Flugwetter in Skandinavien. Für Zwischenstopps hatten sie keine kleinen Flugplätze ausgewählt, sondern große Flughäfen. Große Flughäfen sind zwar anonymer und umständlicher, dafür ist sichergestellt, dass es dort Sprit gibt.

Wobei in einem Fall dieser Plan nicht aufging. Schuld daran Flug bei Mitternachtssonne über dem Stjernsund, nördlich des waren die Sommerferien. Die Schweden machen traditionell Polarkreises. nicht nur lange, sondern ganz lange Sommerferien. Viele verbringen die Zeit in ihren Stugas, ihren schlichten Holzhäuschen auf dem Land.

Außerhalb der Touristenzentren kommt das öffentliche Leben zum Erliegen. Das galt auch für den Flughafen von Borlänge, nicht weit weg von Stockholm. Der war, mangels Passagieren, über mehrere Wochen hinweg durchgehend geschlossen: kein Lotse im Tower, keine Gepäckabfertigung – und kein Sprit. Zum Glück ist an dem Flughafen auch ein Luftsportverein zuhause, der den beiden Piloten mit dem so dringend benötigten Benzin aushalf.

Je weiter es nach Norden ging, desto einsamer wurde es. Wälder, so weit das Auge reicht, immer wieder unterbrochen von unzähligen Seen. Hier kann sich die Natur entwickeln und menschliche Einflüsse werden immer seltener erkennbar.

Irgendwann waren die Wälder nicht einmal mehr durch Forstwege erschlossen.

Das erschwerte die Navigation mit Karte und Kompass.

Die Planung für den Flug zum Nordkap begann im Winter. Damals tüftelten die beiden Piloten die ungefähre Route aus, maßen die Entfernung der einzelnen Etappen und berechneten die Reichweite des Motorseglers. Diese Planung war eine wichtige Grundlage, aber die tatsächlichen Flüge konnten Stankowitz und Szarafinski erst Stunden vorher vorbereiten, da ja das Wetter maßgeblichen Einfluss darauf hatte. „Diese Flugvorbereitung ist so wichtig, weil wir anders als im Auto mit einem Flugzeug eben nicht mal schnell rechts ranfahren können, wenn etwas nicht stimmt“, so Peter Szarafinski.

Anflug auf den Flughafen von Luleå in Nordschweden.

Mit Karte und Kniebrett über den norwegischen Fjorden.

Natur- und Gesundheitsmesse »WOHNEN & LEBEN« Sa., 5. und So., 6. November 2016, von 10 bis 18 Uhr in Roßhaupten Natur, Gesundheit, Energie, Ernährung und Wellness vereinen sich auf besondere Weise bei der traditionellen Naturund Gesundheitsmesse im außergewöhnlichen Ambiente der Schreinerei Seelos.

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Mit kleinem Flugzeug auf großer Tour

Langsam änderte sich die Landschaft. Die Wälder wurden lichter und die Bäume niedriger. Nördlich des Polarkreises wurden die Wälder von baumloser Taiga abgelöst. Eine karge, abweisende Landschaft. Den Polarkreis spürte man auch an der sehr späten Dämmerung. In Alta, dem nördlichsten Flugplatz auf der Reise, konnte man sogar noch um Mitternacht fliegen – für gestandene Allgäuer Piloten etwas ganz und gar Ungewohntes.

Geografischer Höhepunkt war der Flug über das Nordkap. „Mit dem Wetter hatten wir unverschämtes Glück“, so Peter Szarafinski.

Je weiter es nach Norden geht, desto unbeständiger wird es normalerweise. Das Nordkap selbst ist berüchtigt für Regen und Nebel. „Aber uns präsentierte es sich in schönstem Sonnenschein.“ Blick zurück auf die norwegische Fjordlandschaft.

Für den Motorsegler war das freilich keine Premiere. Vor rund 20 Jahren war das Flugzeug schon einmal hier gewesen – mit zwei anderen Füssener Piloten am Steuerknüppel. „Damals war das ein noch größeres Abenteuer als heute“, findet Peter Szarafinski. „Dank Internet sind heutzutage Wetterinformationen, Daten über Flugplätze und Angaben über gesperrte Lufträume viel einfacher zu

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Mit kleinem Flugzeug auf großer Tour

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bekommen. Das macht die Flugvorbereitung einfacher und gründlicher.

Die Gefahr von unliebsamen Überraschungen ist dadurch kleiner.“

Text und Bilder: Peter Szarafinski

Der Rückflug war entlang der norwegischen Küste mit ihren eindrucksvollen Fjorden geplant. Hier kamen die Füssener Flieger aber nur bis nach Trondheim. Weiter im Süden blockierte seit Wochen schon ein Regengebiet nach dem anderen die Route. Daher querten sie zurück nach Schweden und flogen dort bei bestem Wetter gen Heimat. Der Gebirgszug der Skanden hielt den Regen zuverlässig von Schweden fern.

Das Wetterglück hielt fast bis nach Hause. Die letzte Etappe wurde dann noch einmal spannend, als in Franken ein Schlechtwettergebiet mit niedrigen Wolken die Piloten tiefer zwang.

Aber auch diese Passage meisterten die beiden. Nach einer guten Woche spürte der Motorsegler anstelle von Beton wieder Allgäuer Gras unter den Reifen.

Zurück in Deutschland: Die Fehmarnsundbrücke.

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Museum der Stadt Füssen 16.9. –13.11.2016 Di – So 11–17 Uhr www.loewen-ausstellung.de Schirmherr: Dr. Markus Söder, MdL

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um Stufe

Stufe klettert der Weg durch den Wald nach oben. Der Wasserfallweg in Nesselwang macht Spaß – im Sommer, Herbst und Winter. Denn während man langsam nach oben steigt, kann man die Natur mit allen Sinnen genießen.

Wasser, Natur und Ruine

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m Januar 2016 rutschte die Erde hinab und zerstÜrte einen Teil des Wasserfallwegs. Nach wochenlanger Sanierung feierte der Wanderweg im Juli seine WiedererÜffnung. Alte Brßcken und Stege aus Holz wurden durch langlebigeres Metall ersetzt. Beginn der Wanderung ist am Parkplatz an der Alpspitze, von dort geht es in Üstlicher Richtung hinauf zur Gaststätte Sonnenbichl.

Ab hier begleitet einen der Wegweiser durch den Wald. Ganz am Anfang plätschert der Bach leise neben den Wanderern, doch wenn sich die steile Treppe erhebt, dann nimmt auch das Wasser Fahrt auf und rauscht ßber Steine und Felsen hinab ins Tal. 90 Meter stßrzt es dabei hinunter. Wohl schon Ende des 19.

Jahrhunderts wurde der Wasserfallweg zum ersten Mal erÜffnet. Auf einem alten Foto, das wohl gegen 1890 entstanden sein muss, präsentieren sich die Abgebildeten auf dem hÜlzernen Steg in festlicher Kleidung.

Heute sollte man schon festes Schuhwerk tragen, denn gerade bei nasser Witterung kann der Weg schon etwas rutschig sein. Ansonsten heiĂ&#x;t es nur, die Natur genieĂ&#x;en. Tolle Ausblicke Ăśffnen sich immer wieder in das Voralpenland, das Wasser gleitet neben einem, stĂźrzt sich in die Tiefe oder trĂśpfelt von den Felsen. Oberhalb des Wasserfalls angekommen, kann man einen Abstecher zur Burgruine Nesselburg machen. Auch wenn sie sich heute im Privatbesitz befindet und nur von auĂ&#x;en bewundert werden kann.

170 Meter Ăźber Nesselwang steht die heute durch junge Wälder vĂśllig verborgene, noch vor 60 Jahren weithin sichtbare Ruine der Nesselburg auf einem Sporn zwischen den Tobeln des Schloss- und MĂźhlbachs. Die Nesselburg wurde Ende des 13. Jahrhunderts vom edelfreien Geschlecht der Rettenberger zur optimalen, symbolischen und militärischen Sicherung ihres Nesselwanger Territoriums erbaut und 1302 anlässlich einer Verpfändung an das Hochstift Augsburg erstmals als „Burch ze Nesselwanch“ erwähnt. Im Jahr 1350 stritt sich Peter von Hohenegg wegen der „vest ze Nesselwanch“ mit Bischof Markwart, die fortan Sitz eines hochstiftischem Pflegamts wurde.

Mehrfache Instandsetzungen konnten nicht verhindern, dass sie kurz vor 1576 niederbrannte.

Die eindrucksvolle Burgruine zeigt eine sich vorzßglich der Geländebeschaffenheit anpassende, klare Konzeption, ein länglich-rechteckiges Gebäude, das zum ansteigenden Hang hin einen breiten Halsgraben und eine massive Schildmauer aufweist. Dahinter erstreckte sich ein kleiner Burghof, an dessen talseitigem Ende ein zweigeteilter Palas stand.

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Wasser, Natur und Ruine

Zurück zum Wanderweg geht es nun noch einmal kräftig nach oben zur Mittelstation. Von dort kann man den asphaltierten Weg hinunter ins Tal und zum Parkplatz nehmen. Oder man wagt eine Fahrt auf der Sommerrodelbahn.

Parkplatz: An der Bergbahn Dauer: circa 1,5 Stunden

Ristorante Il Castello Bahnhofstraße 5 · 87484 Nesselwang· Telefon 0 83 61 – 80 40 www.ilcastello-nesselwang.com Montag bis Freitag 11.30 – 14 und 17.30 – 22.30 Uhr Samstag 17.30 – 22.30 Uhr Sonntag 11.30 – 14 und 17.30 – 21.30 Uhr Dienstag Ruhetag.

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Text und Bilder: Anke Sturm

Die Burgruine gehört zu dem im Ostallgäu eher seltenen Typ der Schildmauerburgen. Dieser Burgentyp war nicht nur eine Reaktion auf die seit 1200 aufkommenden, großen Katapulte und Schleudermaschinen, sondern wurde ab der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts zunehmend ein modischer und repräsentativer Burgentyp. Schildmauerburgen liegen in der Regel auf Gebirgs- oder Felsenspornen, die zwar weit ins Tal vorragen, jedoch rasch von ansteigendem Hanggelände überhöht wurden.

Zum besseren Schutz gegen diese exponierte Gefahrenseite verstärkte man die hangseitige Front der Burg schildartig.

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Von außen wirkt es wie ein ganz normaler Schreibwarenladen, doch Astrid Blattner-Wiedmann verfolgt mit ihrem Sortiment eine ganz bestimmte Philosophie. Soweit es geht, sollen die Produkte bei Herstellung, Gebrauch und Entsorgung die Umwelt, das Klima und auch den Menschen geringstmöglich belasten. eit 15 Jahren beschäftigt sich die Pfrontenerin intensiv mit dem Umweltthema. Dabei geht es ihr nicht nur um den Umweltaspekt, sondern auch um die Arbeitsbedingungen für die Menschen, die diese Sachen herstellen. „Also habe ich angefangen zu recherchieren“, sagt sie. Und umso mehr sie herausfand, umso mehr veränderte sie ihr Leben. „Das geht dann gar nicht mehr anders.“ Vor neun Jahren eröffnete sie ihren Schreibwarenladen, seit vier Jahren findet man sie in der Meilinger Straße. Hier gibt es fast alles, was man für Schule und Büro braucht. Und wer genauer hinschaut oder etwas hinterfragt, wird verwundert sein, was heute bereits alles möglich ist. Stifte und Lineale, die nicht aus Kunststoff hergestellt werden, sondern aus Mais. Dosenspitzer aus schnellwachsenden Rohstoffen oder Postkarten, die ökologisch produziert werden und keine Folienkaschierung haben. „Früher bekam ich Kartons, wenn ich die öffnete, kam mir ein schneidender Geruch entgegen. Die Produkte aus Plastik musste ich erstmal ausdampfen lassen. Und das sollte ich an Kinder weitergeben?“ Für Astrid Blattner-Wiede-

Bewusst leben und einkaufen

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Nicht nur in ihrem Geschäft lebt Astrid BlattnerWiedmann ihre Philosophie, sondern natürlich auch privat. Ob Kleidung oder Essen – ihr ist wichtig zu wissen, woher die Produkte kommen, wie und unter welchen Bedingungen sie hergestellt wurden. Schon seit einigen Jahren ist sie mit einem Elektroauto unterwegs und gestaltet auch so ihren Urlaub. In den Ferien ging es mit dem Elektroauto bis an den Gardasee. Natürlich dauerte die Reise etwas länger und es war schwieriger, da man sich an Stromtankstellen entlanghangeln musste. Aber auch hier sieht sie die positive Seite: „Man reist entschleunigt und sieht Sachen, an denen man sonst vorbeigerast wäre.“

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Text und Bilder: Anke Sturm

mann Grund genug, sich immer intensiver mit dem Thema zu beschäftigen. Und der Markt verändert sich ständig, immer mehr Alternativen zu den üblichen Kunststoff-Produkten werden entwickelt wie Heftschoner, die ohne Weichmacher, Kleb- und Schadstoffe auskommen, recycelte Ordner oder gepolsterte Umschläge, die auf Plastik verzichten. Natürlich sind die Hefte aus chlorfrei gebleichtem Papier und so gut wie alle Produkte werden CO2-neutral hergestellt.

Zusätzlich bestellt sie selbst bei einem Großhändler, der die Produkte in einer Box anliefert, so dass auch hier kein zusätzlicher Müll entsteht. Für die Mutter zweier Kinder der richtige Weg und immer mehr Kunden suchen solche Produkte.

Konditor ist ein wunderschöner Beruf. Mit ihren Kunstwerken versüßen sie das Leben.

Stefanie Perkmann aus Füssen beherrscht die Kunst der Konditoren in Perfektion. Mit unbekannten Geschmackserlebnissen überrascht sie die Gäste immer wieder aufs Neue. Von Donnerstag bis Sonntag gibt es in ihrem Café „Zuckerkuchen“ mit viel Liebe und in Handarbeit hergestellte Köstlichkeiten. Man kann sich gar nicht entscheiden, was man zuerst probieren soll.

988 begann ich meine Bäckerlehre in der Traditionsbäckerei Schinagl in Füssen. Des Öfteren half ich dem Senior-Chef in der Konditorei. Das Dekorieren und Verzieren von Torten gefiel mir einfach besser, als Brezen zu schwingen oder Vinschgauer auszuwiegen“, erinnert sich Stefanie Perkmann. „Für mich war klar: Nach der Bäckerlehre mache ich eine Ausbildung zur Konditorin. Und irgendwann eröffne ich ein eigenes Café“. 17 Jahre lang sammelte Stefanie Perkmann Erfahrungen als Konditorin und Bäckerin, wechselte dann in ein Kaffee-Fachgeschäft, in dem sie alles über Kaffee lernte. „Der Wunsch vom eigenen Café ließ mich nicht los.“ 2014 fasste sie den Entschluss, den Meisterbrief im Konditoren-Handwerk in der Bundeshauptstadt zu machen. „Es war stressig und anspruchsvoll. Besonders über Wochen von meiner Familie getrennt zu sein – das war sehr hart für mich. Rückblickend würde ich es aber wieder so machen“, erzählt die Konditormeisterin. In der Meisterprüfung wird einiges verlangt: Die Herstellung von Kuchen, Torten, Teegebäck, deftigen Buffets oder ein Zucker-

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Kreatives mit Zucker, Schokolade oder Marzipan

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schaustück – alles, was ein Konditor eben können muss. Das Ganze präsentierte Stefanie Perkmann in einem Schaufenster zu ihrem selbstgewählten Thema „Allgäu“. Und hat bestanden.

Nach ihrem erfolgreichen Abschluss nahm die Konditormeisterin eine Stelle bei Teubner Foodfoto in Schwangau an. „Wow – ich arbeite für den Verlag Teubner. Was für eine besondere Ehre“, so Stefanie Perkmann. „Ich unterstütze das Team von Odette Teubner und kann wertvolle Erfahrungen sammeln. In der Versuchsküche koche und backe ich nach teilweise selbstentwickelten Rezepten und mache Konfitüren, Brotaufstriche, Torten, Kuchen oder Desserts. Es sind raffinierte, einfache Rezepte, die für den ambitionierten Hobbybäcker gemacht sind. Die brillanten Aufnahmen stammen von Odette Teubner.“ Das Ganze erscheint in Magazinen wie „Land Journal“ des J. Weck-Verlages oder „Bild der Frau“ des Burda-Verlages.

Im Januar dieses Jahres fand Stefanie Perkmann endlich ein kleines Café in der Spitalgasse und machte sich selbstständig. Die Konditorei „Zuckerkuchen“ ist klein und fein. Ganz liebevoll eingerichtet und dekoriert mit nostalgischen Accessoires und Möbeln. Auch ihr Schaufenster macht sie entsprechend der Jahreszeit zum Blickfang. Zehn bis zwölf Stunden, sieben Tage die Woche arbeitet sie derzeit. Alltag für die Konditormeisterin. Das Geschäft läuft gut, die Jungunternehmerin hat viele Bestellungen für Hochzeiten oder Familienfeiern. Viel Zeit für ihre Familie bleibt nicht. „Meine Familie kommt mich oft im Café besuchen. Alle helfen tatkräftig mit und ich bin ihnen sehr dankbar. Allein wäre das nicht machbar. Meine Familie findet es toll, was ich hier mache.

Sie steht hinter mir und ist stolz auf mich.“

Stil, Eleganz, Klassik

Das Konditoren-Handwerk bietet so vielfältige Möglichkeiten: mehrstöckige Hochzeitstorten, feinste Zucker-Figuren, filigrane Schokodekore oder klassische Obstkuchen. „Ich verwende gerne viele Gewürze, die zusammen harmonieren. Hier mal etwas Zimt oder eine Prise der Tonkabohne und schon hat der Kuchen einen besonderen Geschmack“, so die 43-Jährige. Vieles bereitet sie nach alten Familienrezepten zu. „Ich will zurück zu Altbewährtem, ausgefallene Sachen im Weckglas einmachen, Konfitüren und Essige herstellen.“ Wichtig sind auch die richtigen Zutaten.

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Kreatives mit Zucker, Schokolade oder Marzipan

Öffnungszeiten Donnerstag bis Sonntag, 12 bis 17 Uhr Spitalgasse 16a, Füssen Tel. 0 83 62.7 05 98 89 www.steffis-zuckerkuchen.cafe

In ihrem Café gibt es übrigens auch wöchentlich wechselnde, selbstgemachte Suppen und Aufstriche mit frischen, selbstgebackenen Semmeln, Konfitüren, Pralinen und Gebäck – zum Verschenken oder selber genießen. „Montag bis Mittwoch hat das Café Zuckerkuchen geschlossen und da Lebensmittel einfach zu wertvoll sind, um sie am Sonntagabend wegzuwerfen, verkaufen wir Kuchen und Torten am Sonntag ab 16.30 Uhr zum halben Preis“. Ab November möchte Stefanie Perkmann übrigens Backkurse für Kinder und Pralinenkurse anbieten.

Text: Regina Berkmiller, Bilder: Regina Berkmiller, privat (1)

Umgebung. „Jeden Donnerstag kaufe ich leckeres Obst auf dem Wochenmarkt, das frisch gepflückt vom Obsthof Willhalm aus Lindau kommt. Die Zwetschgen schmecken halt noch wie Zwetschgen.“ Ab Oktober ist Erntezeit. Das bedeutet viele leckere Sachen mit Äpfeln und mit Dauergebäck, Apfelbrot, kleinen Stollen, Vanillekipferln mit Erdnüssen oder Spitzbuben mit selbstgemachter Konfitüre zieht im Dezember dann die Weihnachtszeit im Zuckerkuchen ein.

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Pflegeversicherung – was ändert sich 2017?

Aus bisher drei Pflegestufen werden ab 2017 fünf Pflegegrade. Die Pflegeversicherung hatte bei ihrer Einführung vor 20 Jahren vor allem Menschen mit körperlichen Einschränkungen im Blick. Entscheidend war, wie mobil ein Pflegebedürftiger noch ist, und ob er sich selbst anziehen und ernähren kann. Hierzu erklärt Ferdinand Feige von PFLEGE 24: „Im Laufe der Jahre hat sich diese Betrachtungsweise nicht als ausreichend herausgestellt. Gerade Menschen mit Demenz sind zwar körperlich oft noch in der Lage, bestimmte Verrichtungen zu tun, haben aber vergessen, wie die einzelnen Handlungsschritte ausgeführt werden. Sie brauchen oft rund um die Uhr Anleitung und Betreuung durch andere.“ In Zukunft soll es keine Rolle mehr spielen, ob körperliche oder geistige Einschränkungen zur Pflegebedürftigkeit führen. Wichtig bei der Einstufung wird künftig nur noch sein, wie selbstständig der Versicherte noch ist – das heißt, ob er oder sie auf die Unterstützung von anderen angewiesen ist.

Mit dem neuen Verfahren fällt auch das Zählen von Minuten, die zur Pflege benötigt werden, weg. Der Gutachter gibt dann lediglich seine Einschätzung über das Maß für den Grad der Selbstständigkeit des Versicherten ab. Sechs Lebensbereiche sind dabei von Bedeu-

tung: Mobilität, geistige und kommunikative Fähigkeiten, Verhalten, Selbstversorgung, Umgang mit Erkrankungen und Belastungen und soziale Kontakte.

In jedem Bereich werden je nach Stärke der Beeinträchtigung Punkte vergeben, die am Ende zusammengezählt werden.

Die Gesamtpunktzahl entscheidet über den Pflegegrad. „Bei der bisherigen Einstufung in Pflegestufen wird nur der Hilfebedarf bei Körperpflege, Ernährung, Mobilität und hauswirtschaftlicher Versorgung erfasst“, sagt Ferdinand Feige. „Bestehende Pflegestufen werden in entsprechende Pflegegrade umgewandelt. In der Phase der Umstellung wird niemand schlechter gestellt. Für die Pflege zuhause gibt es weiterhin Pflegegeld für Angehörige und/oder die Leistungen von ambulanten Pflegediensten.“ Statt der zusätzlichen Betreuungs- und Entlastungsleistungen in Höhe von 104 Euro für alle Pflegebedürftigen, bzw.

208 Euro für Menschen mit einer ausgeprägten Demenz, soll es ab 2017 einen einheitlichen Betrag von 125 Euro geben. „PFLEGE 24 bietet hierfür speziell zur Entlastung von Angehörigen oder Pflegepersonen Betreuungsleistungen an und gestaltet mit seinen Kunden die Freizeit, zum Beispiel durch gemeinsame Spaziergänge, Vorlesen oder weitere Unternehmungen“, so Ferdinand Feige weiter.

Ambulanter Pflegedienst Von-Freyberg-Str. 12 87629 Füssen Telefon: 0 83 62 - 300 111 Fax: 300 112 www.pflege24-fuessen.de

Ihr ambulanter Pflegedienst – Einsatz rund um die Uhr!

Als Sybille Meilhaus begeisterte Monika Staszak das Publikum im Musical Ludwig².

Zehn Jahre war die gebürtige Hopferauerin auf internationalen Bühnen unterwegs, vor zwei Jahren hat es sie wieder in die Heimat gezogen.

997 macht Monika Staszak das Abitur in Hohenschwangau und ist unentschlossen: Wie soll ihre Zukunft aussehen? Ein Jahr arbeitet sie bei der Sozialstation Füssen, bedient und ist sich dann sicher: Es soll etwas mit Menschen und Musik sein. Musik hat bis dahin bereits ihr Leben geprägt. An der Musikschule in Füssen lernte sie Gitarre, Klavier, Orgel und Trompete. Und sie singt schon immer gerne. Die Bewerbung an der Berufsfachschule für Musik in Krumbach ist erfolgreich und Staszak lässt sich zur Chor- und Ensembleleiterin ausbilden. Sie beginnt im Fach Trompete und wechselt dann nach kurzer Zeit zum Gesang. Im Anschluss geht sie an die Musikhochschule Würzburg. Bereits während des Studiums singt sie im Opernchor in Koblenz. Die ersten Soloauftritte folgen und bald steht Staszak vor einer wichtigen Entscheidung. „Ich wollte nicht im Chor alt werden und habe mich für eine Solokarriere entschieden“, sagt die 38-Jährige. In den folgenden Jahren singt sie unter anderem in Hanau, Lübeck, Regensburg, Innsbruck und Dresden, schlüpft in die Rollen von Mogli, Evita, Gre-

Das Leben ist bunt

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tel und Grizabella aus Cats.

Bereits kurz nach ihrem Studium bewirbt sie sich beim Ludwig-Musical auf einem Internetportal, doch eine Einladung erhält sie nicht. Nun, Jahre später, wird sie auf Empfehlung von Espen Nowacki zum Casting eingeladen und erhält die Rolle. Für Monika Staszak schließt sich so ein Kreis.

Vor fünf Jahren wird Monika Staszak Mutter eines Buben, das verändert ihr Leben. „Ich hatte schon immer Sehnsucht nach den Bergen, aber als Tizian geboren wurde, wollte ich wieder zurück – auch in die Nähe meiner Mutter.“ 2014 wagt sie den Schritt und geht ins Ostallgäu. Zuerst wohnt sie in Hopferau, jetzt in Pfronten. Beginnt an den Musikschulen in Füssen und Reutte zu unterrichten, gründet ihre Gesangsschule „der freie Ton“. Junge und mittelalte, Chorsänger und Solisten – die Bandbreite ihrer Schüler ist groß, doch alle verbindet die Liebe zum Gesang.

Anfang 2014 wechselte sie sogar ganz die Seite: Für die Landesmusikschule in Reutte übernahm sie die Regie des Stücks „Dschungelbuch“. Die Inszenierung basierte auf einer Zusammenarbeit der Musikschule Reutte mit der Fachschule für Kunsthandwerk in Elbigenalp und wurde im Veranstaltungszentrum Breitenwang fünfmal vor ausverkauftem Haus aufgeführt.

Doch weiterhin auf der Bühne zu stehen, ist Staszak wichtig. Heute jedoch müssen die Engagements so passen, dass die Betreuung ihres Sohnes gesichert ist.

So hat sie ein Engagement als Gastsängerin im Staatstheater Braunschweig für das Musical „Ragtime“. „Ich bin froh, wie sich alles entwickelt hat. Man kennt mich, ich habe viele Anfragen. Bin aber auch gerne an der Musikschule, denn das Unterrichten macht mir viel Spaß.“ So ist sie sicher, dass die Rollen „zu ihr kommen“ und „zu ihr und ihrem Leben passen“. Dankbarkeit verspürt sie, diesen Beruf zu haben. „Es ist eine Berufung, die mich erfüllt“. Musik gehört in ihr

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Das Leben ist bunt

Leben – doch das Radio wird bei ihr nicht eingeschaltet. „Bedudeln lassen, das gefällt mir nicht“. Offen ist sie für alle Musikgenres. Von Klassik über deutsche Musik bis hin zu Heavy Metal, das vor allem auch ihren Sohn Tizian begeistert. „Musik verändert sich laufend, es gibt immer etwas Neues.“ Wie ihre Zukunft aussieht, da ist Monika Staszak entspannt. Es werden Rollen kommen, die zu ihr und ihrem Leben passen – da ist sie sich sicher. Wohin der Weg sie führt? Das wird sich zeigen, denn „das Leben ist bunt“.

Text: Anke Sturm, Bilder: Staatsoperette Dresden, Theater Regensburg, Matthias Baus, Kai- Uwe Bunert, Peter Samer

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Ohne Uhren können wir uns unseren Alltag nicht mehr vorstellen. Sie takten unser Leben, geben uns Struktur und rufen immer wieder zur Eile.

Dabei prägt die Zeitmessung schon lange unsere Kultur. Im Museum der Stadt Füssen kann man in einem Raum die Füssener Uhren und ihre Uhrenmacher näher kennenlernen. ur acht Jahre nach der Gründung der Lautenmacher- und Geigenbau zunft Europas wurde in Füssen 1574 die Uhrmacherzunft etabliert. Uhr macher aus der freien Reichsstadt Füssen belieferten Klerus und Adel in ganz Europa. „Der normale Bürger konnte sich das nicht leisten. Der Uhrmacher war vom Stand jedoch nicht so angesehen wie die Geigenbauer. Er hat von seinem Handwerk kaum leben können und hatte meist noch Nebenberufe wie der Uhrmacher Johann Maurer, der das Augsburger Tor gehütet und Pflastergeld – also Zoll – eingetrieben hat“, erzählen die Uhrmacher und Juweliere

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Füssens Uhren und Uhrmacher

Dieter Prinz und sein Sohn Ralph Prinz, die die Ausstellung im Füssener Museum mit initiiert haben.

Im Papstzimmer neben dem Kaisersaal können Besucher unter anderem ein Prachtstück des Rokoko bewundern. Die Bodenstanduhr stammt ursprünglich aus der Sakristei der Wieskirche und wurde von Joseph Niggl aus Lechbruck gebaut. Nach Niggl dominierte in Füssen die Familie Maurer die Uhrenzunft. Das Britische Museum in London hortet die berühmte Totenkopfuhr des Meisters Johann Maurer von 1750, doch in der Ausstellung vermitteln Bilder und Beschreibung einen Eindruck vom Können des Meisters. Totenkopfuhren oder Totenschädeluhren haben ihren Namen von der Gestalt ihres Gehäuses erhalten, das einem Totenkopf nachgebildet ist.

Sie kamen im 16. Jahrhundert auf und wurden zu der Zeit besonders von Ordensgeistlichen mit Vorliebe genutzt.

Kurze Geschichte der Füssener Uhren

Text und Bilder: Anke Sturm

Die ältesten Zeitmessgeräte in Füssen waren Sonnenund Kerzenuhren, die im Benediktinerkloster Sankt Mang genutzt wurden. Sie strukturierten den Tag der Mönche nach den sieben Gebetszeiten. Die erste mechanisch betriebene Uhr der Stadt wurde 1463 am Kirchturm von Sankt Mang angebracht. Im späten Mittelalter war eine öffentliche Uhr gerade für Kaufleute sehr wichtig, um ihren geschäftlichen Verabredungen gerecht zu werden.

Sie musste deshalb gut sicht- und gut hörbar sein. Der Großuhrmacher Johann Thomas Barensteiner baute um 1725 für das Kloster eine technisch faszinierende Konventuhr.

Die ersten Füssener Uhrmacher verbindet man heute mit dem Namen Kiening. Während der Barockzeit waren es die Familiennamen Fendt, Haim, Eberle und Maurer. Obwohl sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die industrielle Fertigung der Uhren immer mehr durchsetzte, entwickelte sich aus diesem Handwerk die Fertigung von Präzisionsmessgeräten.

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Ein großer Traum ist wahr geworden: Mit viel Herzklopfen eröffnete Simone Rothe am 2. September ihren eigenen Friseursalon in Füssen. An einem neuen Standort, unter neuem Namen, aber mit dem bewährten Team führt Simone Rothe nun das Geschäft ihrer Mama Renate Dodl.

Ein Besuch im „Haar Handwerk“ bedeutet, sich Zeit nehmen zum Wohlfühlen und Entspannen, sich einfach mal Ruhe gönnen, sich hinsetzen und verwöhnen lassen. Der weitläufige Friseursalon schafft durch ein klares, modernes Design eine gemütliche und einladende Atmosphäre. „Wir pflegen ein familiäres Verhältnis zu unseren Kunden. Unser Salon ist ein Treffpunkt für Freunde. Mit vielen langjährigen Kunden bin ich groß geworden und ich freue mich sehr, dass ich sie nun in meinem eigenen Salon bedienen darf.“ Ob Trendfrisur oder klassische Dauerwelle: Bei Simone Rothe und ihrem Team bekommt jeder Kunde die Frisur, mit der er sich wohl fühlt – und die zu ihm passt. „Im ‚Haar Handwerk‘ ist jeder herzlich willkommen. Wir sind Friseure aus Leidenschaft – und Leidenschaft ist das beste Werkzeug.“ Das „Haar Handwerk“ führt übrigens die Marken Wella, Alcina und Keune.

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eit 1971 ist Renate Dodl Friseurin und eröffnete nach ihrem Meister vor 28 Jahren ihren „Salon Renate“ in der Brunnengasse. Nach 13 Jahren folgte der Umzug an die vonFreyberg-Straße in Füssen. Die Begeisterung für den Beruf hat schon früh auf Tochter Simone abgefärbt. „Ich war immer viel im Friseursalon meiner Mama. Von klein auf war für mich klar, dass ich unbedingt dieses Handwerk lernen möchte“, erzählt Simone Rothe.

Nach der Schule machte sie aber erst einmal eine Ausbildung zur Hotelfachfrau. Mit 21 Jahren begann sie dann im „Salon Renate“ die Ausbildung zur Friseurin – und machte 2013 noch den Meistertitel. Mit der Selbstständigkeit und der Übernahme des Salons ihrer Mama beginnt ein neues Kapitel. Auf Renate Dodl verzichten müssen Kunden aber nicht. „Ich bin immer noch Feuer und Flamme für den Beruf und begrüße Sie herzlich im ‚Haar Handwerk‘“, so Renate Dodl.

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Kaum ein anderer Gipfel ist so schnell zu erreichen und bietet dabei solch beeindruckendes Panorama: Der felsige, alleinstehende Einstein zwischen dem Pfrontener Engetal und dem Tannheimer Tal ist ohne Frage ein attraktives Ziel. Geschenkt bekommt man das schöne Bergerlebnis allerdings nicht: Der Anstieg ist wirklich steil!

h nein“, murmelt Kathrin und blickt sorgenvoll hinüber Richtung Neunerköpfle, Gais- und Rauhhorn. Das gibts doch nicht. Als wir im idyllischen Dörfchen losgelaufen sind, hatte noch die Sonne geschienen. In den Wiesen mit verblühten Kratzdisteln, Berberitzen-Sträuchern voller orange-roter Beeren und dem hohen Gras hatten wir ganz schön geschwitzt auf unserer herbstlichen Bergtour. Es hatte gut getan, den Schatten der dunkelgrünen Fichten zu erreichen. Nun stehen wir auf einer kleinen Lichtung im urigen Bergwald – und sehen, dass sich über den südseitigen Bergen des Tannheimer Tals dunkle Wolken zusammenbrauen. „Sollen wir umdrehen?“, fragt sie.

Doch der Wetterbericht hatte erst für den Abend Gewitter vorhergesagt, über den Tag

Steil hinauf zum Aussichtsgipfel

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nur Bewölkung. Allzu lange werden wir nicht brauchen, um den Gipfel des Einstein zu erreichen. Der Weg führt direkt nach oben, in einer knappen Stunde könnten wir das Ziel schon erreicht haben. Also, was tun? „Weißt Du, dass die Silberdisteln auch Wetterdisteln oder Sonnenblumen genannt werden?“, fragt Markus da und zeigt auf die schönen, großen Blumen neben dem Weg. Während der Nacht – aber auch bei großer Luftfeuchtigkeit – schließen sie die Hüllblätter zum Schutz der Blüten nach oben. Davon ist nichts zu sehen. Sicher nicht nur deshalb, aber wir gehen weiter. Markus hat noch genug Puste, mehr über diese besondere Pflanze zu erzählen: Auf lateinisch heißt die Silberdistel „Carlina acaulis“. Der Name hat seinen Ursprung vielleicht darin, dass ein Engel Karl dem Großen die Blume gezeigt haben soll, als Heilpflanze gegen die Pest. Allerdings heißt Cardulina auch „kleine Distel“. Tatsache ist jedoch, dass die schöne Blume Heilwirkung besitzt: Sie enthält ätherische Öle, besonders das antibakterielle Carlinaoxyd. Die Wurzel wurde früher als Grippemittel gesammelt. Die Blütenböden dagegen wurden ähnlich wie Artischocken gegessen, vor allem von Almhirten, und schmecken nuss-ähnlich.

Bei derlei interessanten Geschichten vergeht die Zeit schnell und schon haben wir auf dem steilen Pfad den Grat erreicht. Die Wolken wirken wieder lichter und wir sind bestärkt, noch zum Gipfel zu gehen. Das war eine gute Entscheidung! Das Panorama ist atemberaubend: Weit reicht der Blick gen Norden hinaus ins Vorland und gegenüber zu den Gipfeln der Tannheimer Berge. Kein Wunder, schließlich steht der Einstein ganz isoliert. Daher hat er auch seinen Namen. Thaddäus Steiner erklärt in seinem Buch über die Allgäuer Bergnamen: Einstein bedeutet „alleinstehender Steinberg“. In seiner Nachbarschaft sind alle Berge niedriger, bewaldet oder wie am Schönkahler als Alpweide nutzbar. Der steile Felsklotz ist somit der markanteste Grenzpunkt der Pfrontener Besitzgrenze gegen das Tannheimer Tal. Wir genießen die Aussicht bis hinüber zum Zugspitzmassiv, behalten jedoch auch die Wolken im Blick. So wird die Pause nicht allzu lang und wir treten den

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Steil hinauf zum Aussichtsgipfel

Rückweg an. Der Abstieg stellt die Muskeln unserer Oberschenkel und die Stabilität unserer Knie ganz schön auf die Probe. „War das bergauf wirklich auch so steil?“, wundert sich Markus am meisten – kein Wunder, schließlich trägt er die Kraxe mit der Tochter darin. Sie singt vergnügt und findet es überhaupt nicht anstrengend.

Aber Papa braucht eine Pause. Gut, dass es immer wieder etwas zu entdecken gibt.

Zum Beispiel den wunderschönen, blauen Fransen-Enzian. Auf seinen Blütenblättern können wir die Herkunft seines Namens klar erkennen: ganz feine Wimpern wachsen darauf. Romantisch wirkt die Pflanze dadurch – erinnert uns aber auch ein wenig melancholisch an das Ende des Sommers, denn der Fransen-Enzian blüht erst von August bis Oktober. Wir setzen die Kraxe und die Rucksäcke wieder auf und wandern in Gedanken versunken hinab ins Tal. Wie viele schöne Bergtouren der Herbst wohl noch bringt? In den Bergen hat es ohnehin schon einmal geschneit … weit weg ist er nicht mehr, der Winter.

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Steil hinauf zum Aussichtsgipfel

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Herbstliche Bergtour auf den Einstein: Aussichtsberg hoch überm Tannheimer Tal

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Dauer: 2 Stunden Aufstieg, 1 Stunde Abstieg Ausgangspunkt: Tannheim, Ortsteil Berg 1.100 Meter Einkehrmöglichkeiten: diverse in Tannheim Höchster Punkt: Gipfel Einstein 1.866 Meter Charakteristik: Aussichtsreiche Bergtour auf teilweise felsigen, meist steilen, schmalen Wegen, die Trittsicherheit erfordern. Reine Südlage.

Route: Von der Kirche im Ortsteil Berg noch zwischen den obersten Häusern auf Asphalt vorbei und dann geradeaus nach oben auf dem Wiesenweg bis zu einem Holzkreuz. Anfangs ist der Weg noch breiter, geht dann aber in einen Steig über. Auch die freien Wiesen werden abgelöst und der Pfad führt nun im Wald hinauf gen Norden. Auf einer steilen Flanke geht es dann zum Grat mit einigen felsigen Passagen. Über den kurzen, steilen Rücken hinauf zum Gipfel mit grandiosem Panorama.

Text und Bilder: Verena Stitzinger

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Dieses Gemälde von der jungen Kronprinzessin Marie von Bayern wurde vom Hof­ maler Joseph Karl Stieler für die Schönheitengalerie von König Ludwig I. angefertigt.

Bild: Wittelsbacher Ausgleichsfonds, MdbK

Jedes Jahr strömen 1,5 Millionen Besucher nach Hohenschwangau, um in die Welt des sagenumwobenen Königs einzutauchen. König Ludwig II. war eine schillernde Gestalt und fasziniert die Menschen heute noch. Er war zweifellos der bekannteste Herrscher der Wittelsbacher Adelsfamilie. Doch wer waren die Menschen, die ihn wohl am besten kannten? König Ludwig ist der perfekte Einstieg in die Geschichte einer Dynastie, die 738 Jahre regierte. as Umfeld Ludwigs II. ist spannend. Maximilian II. von Bayern, seine Mutter Königin Marie oder auch Bruder Otto – sie alle stehen im Schatten des großen Märchenkönigs. Seine Mutter, Königin Marie, war eine bedeutende, volksnahe und bodenständige Frau“, erzählt Vanessa Richter vom Museum der bayerischen Könige. Prinzessin Marie von Preußen heiratete 1842 den bayerischen Thronfolger und Kronprinzen Maximilian. 1845 brachte Marie einen Thronfolger, den späteren König Ludwig II. zur Welt. 1848 folgt mit Otto der zweite Sohn.

1842 kam sie zum ersten Mal nach Hohenschwangau. Die Allgäuer Alpen haben es der damals 16-Jährigen angetan. „Von den Bergen bin ich ganz weg“, habe sie gejubelt. Auch König Maximilian II. fühlte sich in den Bergen wohl. Er hatte in der Umgebung von Hohenschwangau zahlreiche Wege und Aussichtspunkte anlegen lassen, um die Landschaft genießen zu können. Als Geburtstagsgeschenk für seine Gemahlin ließ König Maximilian hoch über der Pöllatschlucht einen Reitersteg errichten. Im Rahmen der Flitterwochen des KronprinDas Foto links zeigt Königin Marie (Mitte), Kronprinz Ludwig (links) und Prinz Otto. Die Familie steht auf der Haupttreppe des Schlosses Hohenschwangau im Innenhof. Das Foto müsste um 1858 bis 1859 entstanden sein. Weitere historische Bilder sind im Museum der bayerischen Könige zu sehen.

Bild: Wittelsbacher Ausgleichsfonds, MdbK, Foto: Joseph Albert

Im Schatten des Königs

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Das Bild links zeigt die 19­jährige Kronprinzessin Marie im Wanderkostüm. Es ist eine Galvano­ graphie von Leo Schöninger, die 1844 nach einem Gemälde von Ernst Rietschel entstand.

Bild: Wittelsbacher Ausgleichsfonds, Museum der bayerischen Könige

zenpaares wurde die erste Marienbrücke schließlich am 17. Dezember 1842 eingeweiht. Nun konnte Königin Marie über die Brücke auf den Tegelberg oder den Säuling wandern. Die Konstruktion stürzte jedoch 1850 wieder ein. Im selben Jahr entstand die zweite Brücke.

Man erzählt, dass Königin Marie eines Tages zur Baustelle kam. Die Brücke war nur ein statisches Gerüst ohne Geländer. Als Gehhilfe dienten lediglich zwei schmale Bretter, die maximal 70 Zentimeter breit waren.

Marie geht also dorthin und sagt „hält das Ganze wohl?“.

Sie blickte zu Franz Fichtl und sagt „Herr Zimmermeister, Sie begleiten mich doch?“ Dieser reichte der Königin die Hand und führte sie über die Brücke, die 90 Meter über der Pöllatschlucht hängt. „Königin Marie war absolut schwindelfrei. Dennoch war es ein waghalsiger Ausflug“, so Vanessa Richter. 15 Jahre später wurde die baufällige Holzbrücke wieder abgebrochen. Im Auftrag König Ludwigs II. entstand im Anschluss 1866 eine filigrane Eisen-Konstruktion, gebaut durch die Firma Kramer-Klett. Die Konstruktionsweise der Brücke war seinerzeit ein Novum: Ohne weitere stützende Rüstung von den auf beiden Seiten im Felsen befestigten Verankerungen aus aufgestellt. Ludwig II. hatte stets ein Faible für technische Neuerungen. Erst 1978 musste die Brücke durch einen Neubau ersetzt werden. Nur die historischen Geländer konnten wiederverwendet werden. Und jetzt, nach mehr als 35 Jahren Betrieb und Millionen Besuchern, musste die Brücke umfangreich saniert werden. Seit September dieses Jahres ist der verführerische Blick von der Marienbrücke auf das Märchenschloss Ludwigs II. wieder möglich. „Königin Marie war eine begeisterte Bergsteigerin, die die Natur liebte, weit weg vom bayerischen Hofzeremoniell“, erläutert Vanessa Richter. Es gibt wohl kaum einen Berg, den sie ausgelassen hat. Die Köllespitze musste anlässlich dieser royalen Gipfeltour ihren bis dato gebräuchlichen, aber wenig vornehmen Namen „Metzenarsch“ ablegen. 1854 erklomm sie den 2.713 Meter hohen Watzmann. Sie hatte auch die Besteigung der Zugspitze in Aussicht, was ihr von ihrem Gemahl allerdings untersagt wurde. Erst nach seinem Tod bestieg sie Deutschlands höchs-

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ten Berg als achte Bergsteigerin. Früher nahm sie auf ihre Touren auch Ludwig und Otto mit, die mit Stock und Rucksack ausgerüstet waren. Für ihre Bergtouren war Königin Marie natürlich zweckgemäß gekleidet. Das Wanderkostüm bestand aus einem langärmeligen, blauen Oberteil mit Schnürmieder, einem weiten Lodenrock, eine lange Lodenhose und einem Schlierseer Stopselhut. Maries Wanderstock mit einer vereinfachten Ansicht von Schloss Hohenschwangau, ist im Museum der bayerischen Könige ausgestellt. Marie gilt als Pionierin des Alpinismus. Um 1844 gründete Marie den Alpenrosenorden, den sie denjenigen verlieh, die dreimal mit „der Großmeisterin“ auf der Achsel bei Reutte waren. Zum Jubiläum der Ordensgründung ließ Königin Marie auf der Achsel ein Gipfelkreuz errichten. Das letzte Exemplar dieses Ordens ist ebenfalls im Museum zu sehen.

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60 Jahre sind Georg und Lotte Sutter verheiratet – zur diamantenen Hochzeit gab es eine Glückwunschkarte der Stadt Füssen. Das Besondere daran: Georg Sutter hat sie selbst gezeichnet und geschrieben, denn seit über 50 Jahren gestaltet er die Glückwunschkarten der Stadt Füssen. üreinander bestimmt sein, das ist das Gefühl, das Lore und Georg Sutter haben. Seit 60 Jahren gehen sie gemeinsam durchs Leben, haben fünf Kinder gemeinsam groß gezogen und freuen sich über sechs Enkel- und zwei Urenkelkinder. Den Erfolg ihrer Ehe beschreibt Lotte Sutter ganz einfach: „Ich liebe ihn auch heute noch.“ Kennengelernt haben sich die beiden im Gasthof Hasen – er kam als Gast, sie arbeitete dort als Küchenmädchen. Und so wartete er, bis Lotte Feierabend hatte. Bis heute behandeln sie sich mit viel Respekt und Wärme. Ihr Tipp für eine harmonische Ehe: Man sollte sich immer alles anvertrauen und keine Geheimnisse voreinander haben.

Eine Kutsche gefolgt von roten Herzchen hat er sich zu seiner eigenen diamantenen Hochzeit gezeichnet – als Sinnbild für seine Liebe zu seiner Frau. Seit über 50 Jahren entwirft und gestaltet Georg Sutter die Glückwunschkarten der Stadt Füssen. Jeder Jubilar darf sich über ein Unikat freuen, das der Füssener in vielen Stunden gezeichnet und geschrieben hat. Seit langem hat er sich der Kalligraphie verschrieben. Eigentlich hatte der Füssener Friseur gelernt und war dann 15 Jahre als Kraftfahrer unterwegs. Aus gesundheitlichen Gründen fing er dann in der stadteigenen Druckerei an. Doch das Zeichnen und vor allem das Schreiben hatten es ihm angetan. Und so machte er in der Mitte der 1960er-Jahre eine Art „Fernstudium im Schönschreiben“. Der Lehrkurs „Zeichnen und Schriftgrafik“ war in Hamburg, von dort bekam er wöchentlich seine Aufgaben. Nächtelang übte er

Die Kunst der schönen Schrift

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immer wieder die gleichen Schwünge. „Am Anfang kamen meine Hausaufgaben mit vielen roten Strichen wieder zurück“, erzählt der 86-Jährige.

Das Goldene Buch Eines Tages sprach ihn die Sekretärin des Bürgermeisters an: „Herr Sutter, Sie schreiben doch viel schöner als ich. Können Sie nicht die Einträge in das Goldene Buch machen?“ Und so startete seine Karriere als Glückwunschschreiber der Stadt Füssen. Fünf Bürgermeister nutzten seine Dienste und viele Jubilare erfreuten sich an seinen kleinen Zeichnungen und schön geschriebenen Glückwünschen.

Wenn er sich zum Schreiben und Zeichnen in sein kleines Arbeitszimmer zurückzieht, dann ist Lotte Sutter ganz ruhig, damit sich ihr Mann gut konzentrieren kann. „Wenn er einen Eintrag ins Goldene Buch macht, dann pack ich mein Wägelchen und verschwinde“, erzählt Lotte. Während er schreibt, dreht sie mit ihrem Rollator eine Runde. Denn hier kann er sich keinen Fehler erlauben.

Ans Aufhören denkt Georg Sutter noch lange nicht. „Solange meine Hand nicht zittert, ist alles gut“, sagt er. Was so einfach ausschaut, ist eine schwierige und zeitaufwendige Arbeit. An seinem Schreibtisch sind die Federn und feinen Stifte sauber sortiert, kleine Tintenfässer stehen bereit, Farbe für die kunstvollen Zeichnungen. Jeder Buchstabe an sich ist schon ein kleines Kunstwerk mit seinen Verzierungen und Schatten. Dazu kommen die kleinen Zeichnungen.

Stunde um Stunde sitzt Georg Sutter an seinem Tisch und stellt in Handarbeit die beein-

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drucken den Karten her. Er arbeitet im „Akkord“. Anfang des Jahres bekommt er von der Stadt eine Liste der Jubilare. Zuerst müssen die Buchstaben in Skelettschrift aufs Papier gebracht werden, danach geht es an die Feinheiten wie Schatten und Verzierungen – Buchstabe für Buchstabe geht er vor, damit sich die Jubilare der Stadt über diesen besonderen Glückwunsch freuen können.

Georg Sutter ist sich sicher, dass ihn diese Tätigkeit bis heute fit hält. „Wer in Rente geht und kein Hobby hat, der ist ein armer Sirch.“ Und so haben beide ihr Hobby: Lotte Sutter strickt, Georg Sutter zeichnet und schreibt.

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Text: Anke Sturm, Bilder: privat, Anke Sturm

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Früher befanden sich im Untermarkt noch zwölf Gasthäuser – übrig geblieben ist ein einziges. Das Hotel Zum Mohren gilt als eines der ältesten Gasthäuser in Reutte. Familie Ruepp führt heute ein erfolgreiches Viersternehotel, das 1646 erstmals als Brauwirtshaus erwähnt wird. er erste Mohrenwirt war Ottmayr Wagner. Er war damals einer von nur zwei Wirten in Reutte. Über die Jahrhunderte hinweg wechselte der Gast hof mehrmals seinen Besitzer: Von der Familie Ammann, Strele und Wagner zu Senner, Öfner und Fritz. Als die Witwe Kunigunde Fritz Johann Ruepp heiratet und ihm die Hälfte für 7.500 Gulden übergibt, ist der Gasthof Mohren erstmals in Besitz der Familie Ruepp. 1919 pachtet die älteste Tochter Anna Ruepp den Mohrenwirt und heiratet ein Jahr später Josef Kustatscher. Die beiden ziehen in den Gasthof Post in Reutte, Hans Ruepp führt den Mohrenwirt. Doch die Wirtschaftskrise und das Ausbleiben der deutschen Gäste im Jahr 1933 trieben das Gasthaus in den Konkurs. Schließlich ersteigert Josef Kustatscher den Mohrenwirt, der notdürftig geführt wird. Hans Ruepp kaufte 1957 den Betrieb zurück – und wurde im selben Jahr Bürgermeister von Reutte. Nach seinem Tod im Jahr 1960 erbt sein ältester Sohn Hans das Traditionsgasthaus.

Josef Kustatscher und Anna Ruepp, 1920.

Die Ära der Familie Hermann Ruepp beginnt in den 1960er-Jahren: Er erwirbt 1964 von seinem Bruder Hans den Mohrenwirt, den 1977 Hermann Ruepp Junior von seinem Vater pachtet. Ruepps Hotel läuft. Der Tourismus florierte. 1985 folgte der Ausbau des dritten Stockwerks mit acht Gästezimmern. Fünf Jahre später wird Ruepp Junior dann Eigentümer des Gasthofs Zum Mohren. Hermann

Vom Brauwirtshaus zum Vier-Sterne-Hotel

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Ruepp ist ein erfolgreicher Geschäftsmann und engagierter Hotelier – mit einer klaren Strategie und dem richtigen Händchen. Er investierte weiter in den Mohrenwirt: Stall und Tenne wurden abgerissen und ein Neubau mit 21 großzügigen Zimmern errichtet. Die Betriebsgröße erforderte eine neue Küche, den Neubau eines Speisesaals, einer Rezeption und Hotelhalle. Auch eine Sauna und ein Dampfbad kamen dazu.

Nach der Hotelfachschule steigen im Jahr 2000 Ruepps Söhne mit ein. „Wir sind im Betrieb aufgewachsen und Vollblut-Hoteliers und -Gastgeber. Das muss man im Blut haben“, erzählt Thomas Ruepp. Roland übernimmt die Verwaltung und Reservierungen, Thomas den gastronomischen Teil. „Unsere Aufgabenbereiche sind klar getrennt und jeder handelt eigenständig. Große und wichtige Entscheidungen besprechen wir gemeinsam. 100-prozentiges Vertrauen und Ehrlichkeit sind die Grundlage für eine funktionierende Zusammenarbeit“, erzählt Roland Ruepp. Seit diesem Jahr halten Roland und Thomas Ruepp als Inhaber das Familienunternehmen auf Erfolgskurs. Die Führung des Mohrenwirts hat Hermann Ruepp zwar abgegeben, ans kürzer treten denkt der leidenschaftliche Hotelier aber nicht. „Unser Vater ist täglich im Hotel. Seine Meinung und sein Wissen sind uns sehr wichtig. Er hat uns früher auch gefragt und miteinbezogen“, so Thomas Ruepp. Auch Mutter Maria Ruepp wird im Hotel oft gesehen.

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Vom Brauwirtshaus zum Vier-Sterne-Hotel

In den vergangenen Jahren stiegen die Gästezahlen im Hotel Zum Mohren an.

Reutte ist eine Ganzjahresdestination, das Kulturangebot ist groß und lockt neben den vielen Gästen aus dem Allgäu internationales Publikum an. Das Erfolgskonzept der Ruepps klingt einfach: In Zeiten der Globalisierung suchen Gäste den persönlichen Kontakt. „Wer sich in der Branche auskennt weiß, wie wichtig das ist. Wir nehmen uns die Zeit für ein Gespräch, geben den Gästen Tourenvorschläge und Auskünfte, was sie in der Region alles erleben können. Rund 80 Prozent unserer Mitarbeiter sind Stammpersonal, identifizieren sich mit dem Hotel und kennen die Gegend“, so Thomas Ruepp.

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Text: Regina Berkmiller, Quelle: Dr. Richard Lipp, Bilder: Hotel Zum Mohren/privat

„Wir konzentrieren uns auf die Bedürfnisse und Wünsche der Gäste. Ein Hotel muss man regelmäßig modernisieren und mit Weitblick investieren. Ein Zimmer ist nicht mehr zeitgemäß? Dann müssen Hoteliers reagieren und umbauen. Wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit. Der Gast ist anspruchsvoller geworden. Er wartet ein ‚Mehr‘ an Komfort, Wellness, Ruhe und Entspannung. Diesen Entwicklungen müssen wir uns anpassen. Es sind allerdings nicht nur die Ansprüche der Gäste, die sich ändern, sondern auch gesetzliche Auflagen, die eingehalten werden müssen“, erläutert Roland Ruepp. Erst 2006 stand wieder ein großer Umbau zur Qualitätssicherung an. Und das letzte große Projekt startete vergangenes Jahr: Ein 250 Quadratmeter großer Anbau mit neuer Rezeption, sechs Juniorsuiten, einem Shop mit regionalen Produkten und Souvenirs sowie einem erweiterten Wellnessbereich.“ Jeder Umbau bringt Neues und so wird die Geschichte des Hotels Zum Mohren weitergeschrieben.

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Eine neue Attraktion gibt es bei den Sonnenbergbahnen am Füssener Jöchle – den größten, drehbaren Wanderhut der Alpen. Sitzen und genießen ist hier das Motto.

Unweit der Bergstation direkt am Geo-Pfad können 18 Personen auf der „Krempe des Huts“ Platz nehmen und sich langsam drehend an dem Panorama erfreuen: Hinein ins Tannheimer Tal und ins Allgäu auf 1.850 Meter ohne Anstrengung den Blick über 360 Grad genießen. Ab der Bergstation am Füssener Jöchle geht man circa zehn bis 15 Minuten bis zur neuen Attraktion. Wer Lust hat, kann dann gleich weiter auf dem neuen Geo-Lehrpfard marschieren und dabei Wissenswertes über die Region erfahren. Die Wanderung durch die Erdgeschichte startet an

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Text: Anke Sturm, Bilder: Michael Schretter

s war eine spektakuläre Aktion, als der „Kuckst du – Sonnenpanoramahut“ mit dem Hubschrauber vom Parkplatz auf den Berg geflogen und dann dort auf einer vorher verankerten Halterung fixiert wurde. Kaum war der Hut montiert, wurde er gleich von einigen Wanderern eingeweiht. 880 Kilogramm schwer ist der Tiroler Hut, der aus Eichenholz gefertigt wurde.

Er ist auf einem Metallgestell montiert, misst im Durchmesser knapp vier Meter und hat eine Höhe von rund drei Metern.

Die Idee dazu hatte der Geschäftsführer der Sonnenbergbahnen, Michael Schretter, umgesetzt wurde diese dann von einem deutschen Spielgerätebauer.

Tiroler Hut lädt zur Aussicht ein

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der Bergstation Füssener Jöchle. Nach einem kurzen Fußweg von der Bergstation auf den Gamskopf wartet der „Panorama-Informator“ mit dem über „100-GipfelBlick“. Er hilft bei den Namen der umliegenden Berge und bei der Orientierung.

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Dem bayerischen Löwen mit seinen vielfältigen Aspekten widmet sich eine Wanderausstellung der Bayerischen Schlösserverwaltung. Füssen ist die achte Station der Wanderausstellung, die bis 13. November im Museum der Stadt Füssen zu sehen ist.

Der Löwe ist ein Symbol für die Geschichte, die Stärke und die Kraft unserer bayerischen Heimat. Er ziert Wappen und Fahnen, Denkmäler und Auszeichnungen. Überall in Bayern, von Aschaffenburg bis zur Kirche St. Bartholomä im Berchtesgadener Land, findet sich der Löwe in den Schlössern, Burgen und Residenzen. elche Löwen bewachen Bayerns Wahrzeichen? Warum ist der Löwe im bayerischen Wappen ein Zugereister? Wo hielten sich die Wittelsbacher Herzöge einstmals echte Löwen und weshalb ist der Löwenbezwinger Herkules ein Ahnherr der Bayern? Dies und vieles mehr erzählt die Wanderausstellung über Bayerns sympathische Symbolfigur. Ausgewählte Exponate präsentieren den Löwen in seinen verschiedensten Facetten.

Zudem wird die Verbindung zu Herkules mit dem nemeischen Löwen als beliebtem Herrscherideal im Absolutismus und zu Herkules als postulierter Ahne der Wittelsbacher deutlich. Seit dem 19. Jahrhundert erscheint der Löwe häufig als Begleiter der Bavaria und bedient in Karikaturen die Klischeevorstellungen über Bayern.

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Text: Kulturamt der Stadt Füssen, Bilder: Bayerische Schlösserverwaltung

Öffnungszeiten: bis Sonntag, 13. November, Dienstag bis Sonntag von 11 bis 17 Uhr. Die Ausstellung ist im Eintrittspreis des Museums der Stadt Füssen enthalten. Schulklassen und Kinder unter sieben Jahren erhalten freien Eintritt. Jeden Sonntag wird um 14 Uhr eine Führung angeboten. Führungen in englischer Sprache gibt es an folgenden Sonntagen um 14.15 Uhr: 25. September, 23. und 30. Oktober, 6. und 13. November. Außerdem besteht die Möglichkeit, exklusive Führungen auf Deutsch und Englisch zu buchen. Anmeldung und weitere Infos im Kulturamt der Stadt Füssen unter 0 83 62.9 03-1 46 oder kultur@fuessen.de. www.stadt-fuessen.de

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Veranstaltungen

Florian Scheubas „Bilanz mit Frisur“

Bild: Peter Rigaud

Florian Scheuba erhielt 2015 für sein Programm „Bilanz mit Frisur“ den österreichischen Kabarettpreis. „Bilanz mit Frisur“ sei „ein grandioses Programm eines für dieses Land elementaren Künstlers“, hieß es in der Jurybegründung. Satiriker Florian Scheuba zieht erstmals Bilanz aus seinen 30 Jahren unerschrockenem Kampf an der Satire-Front. Ein Soloabend an dem der Kabarettist spielt, erzählt, improvisiert und einige seiner Lieblingstexte präsentiert. Die Besucher erfahren, wie es ihm gelang nicht nur Armin Assinger, sondern auch einen amtierenden Minister zu trösten, warum die Bundesregierung Österreicher für elfmal so blöd hält wie Deutsche, wie Landeshauptleute eiskalt die Verfassung aushebeln, und was es auf sich hat mit der erschütternden Wahrheit über Wutbürger, den Herrgott von Wien und eine fragwürdige Frisur. Die Besucher erwartet ein Abend mit Parodien und Sketchen, Selbsterlebtem und Recherchiertem, Aufklärung und Abgeklärtheit, Offenheit und Lüge. Scheuba ist am Freitag, 21. Oktober, ab 20 Uhr in der Kellerei in Reutte.

Weitere Informationen und Karten unter www.diekellerei.at.

Glück und Unglück liegen ganz nah beieinander

Bild: Constantin Film Verleih GmbH

Nach vier Jahren im Krieg kehrt Tom Sherbourne nach Australien zurück, wo er die Stelle des Leuchtturmwärters von Janus Rock annimmt. Zusammen mit seiner Frau Isabel zieht er auf die abgelegene Insel, die weit vor der Küste liegt und nur alle paar Wochen von einem Versorgungsschiff angesteuert wird. Die Jahre vergehen, und Isabel erleidet zwei Fehlgeburten und eine Totgeburt. Doch eines Tages hört sie ein Baby schreien: Ein Boot ist angespült worden, darin ein toter Mann und das lebende Kleinkind. Tom will den Vorfall melden, doch seine Frau besteht darauf, dass das Baby ein „Geschenk Gottes“ ist. Sie nehmen das Kind als ihr eigenes an, doch schon bald müssen sie erkennen, dass ihre Entscheidung das Leben eines anderen zerstört hat. Kraftvoll, verführerisch und vom ersten Moment an fesselnd: „The Light Between Oceans“ ist die Verfilmung des gleichnamigen internationalen Bestsellers von M.L. Stedman. Im Rahmen der Filmkunstreihe „Lechflimmern“ ist der Film „The Light Between Oceans“ am Dienstag, 25., und Mittwoch, 26. Oktober, um 15, 17.30 und 20 Uhr im Alpenfilmtheater Füssen zu sehen.

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Veranstaltungen

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Veranstaltungen in der Orangerie der Stadtbibliothek

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Bild: Veranstalter/Stadtbibliothek

Im Herbst setzt die Stadtbibliothek die Veranstaltungsreihe in der Orangerie fort. Ein freches Bühnenspektakel von Gabriele Kromer findet am Mittwoch, 23. November, 19 Uhr, statt. Schauspieler Bernd Wengert und die Musiker Kurt Müller und Roy File inszenieren in der Reihe „bittersüß“ brandneue Texte von Gabriele Kromer und solche aus ihrem jüngsten Buch „Vögel singen barfuß“. „Gibts im Himmel Kino?“ fragen sie den Tod und stellen fest „Die Party ist in vollem Schwang, ein jeder dreht sich – Gruppenzwang! Nur einer schaut ganz hohl und leer, als ob kein Leben in ihm wär“ – macht nichts, das Leben bringen die drei Künstler mit auf die Bühne.

Gabriele Kromer lebt in Konstanz am Bodensee. Sie verwandelt seit drei Jahrzehnten ihre Gefühle und Lebenssituationen in Gedichte und Grafiken.

Fallstricke des Lebens, Infragestellung der eigenen Existenz und der Gesellschaft, aber auch Hoffnung sind die Themen. Mit einer ironisch-humorvollen und doch tiefernsten Sicht auf den Tod konterkariert sie dabei die dunklen Seiten im Leben.

Mit einem kosmischen Krimi aus biblischer Zeit geht es am Freitag, 16.

Dezember, ab 19.30 Uhr weiter. Helmut Hornung präsentiert den Vortrag „Der Stern von Bethlehem – Fakt oder Fiktion?“, der musikalisch begleitet wird von Katharina Müller. Der Evangelist Matthäus erzählt von einem geheimnisvollen Stern, der vor 2000 Jahren weise Magier aus dem Morgenland zu einem Stall nach Palästina geführt haben soll. Wie keine andere Himmelserscheinung der Kulturgeschichte hat dieser „Stern von Bethlehem“ die Fantasie der Menschen immer wieder beschäftigt. Gab es das legendäre Gestirn wirklich? Leuchtete über der Geburtsstätte Jesu Christi ein Komet, wie ihn historische und moderne Krippen zeigen? Anhand des Matthäus-Evangeliums beschreibt der renommierte Wissenschaftsredakteur Helmut Hornung, was die Wissenschaftler über das Phänomen herausgefunden haben – und wie sie dem biblischen Rätsel mit modernen Methoden auf die Spur kommen.

Karten gibt es in der Stadtbibliothek Füssen unter 0 83 62.9 03-1 44, per E-Mail bibliothek@fuessen.de und ab 19 Uhr an der Abendkasse.

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Veranstaltungen

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Freek Mestrinis Abschiedskonzert Der gebürtige Holländer Freek Mestrini gibt sein Abschiedskonzert von der Blasmusikbühne. Unter dem Motto „Mein Leben für die Blasmusik“ dirigiert Freek Mestrini am Samstag, 15. Oktober, 20 Uhr, die „Original Hopfenbläser“ und die „Germaringer Musikanten“ bei seinem letzten Konzert in der Alpspitzhalle Nesselwang. Mestrini war 60 Jahre lang Musiker, Dirigent, Komponist, Arrangeur, Mentor und Freund. Er ist bekannt als langjähriger Flügelhornist von Ernst Mosch und als Wertungsrichter bei internationalen Wettbewerben der Blasmusik. Für die Euregio hat er mehrfach als Juror bei den Europäischen Meisterschaften der Böhmischen Blasmusik in Nesselwang und Sonthofen sowie bei den Polka-Walzer-Marsch-Festivals mitgewirkt. Karl Graf zu Castell-Rüdenhausen, ein Kenner der Egerländer Blasmusik und Freund von Mestrini, moderiert den Abend. Der komplette Erlös wird der Kartei der Not, dem Hilfswerk der Allgäuer Zeitung, und dem Allgäuer Hilfsfonds gestiftet. Karten gibt es in allen Service-Centern der Allgäuer Zeitung sowie in der Tourist Information Nesselwang.

Bild: Veranstalter

56.000 Kilometer, drei Kontinente, 20 Monate Sie haben in Deutschland alles aufgegeben, um in der Welt Unermessliches zurück zu bekommen. 600 Tage und 14.400 Stunden Abenteuer liegen hinter Helga Negele und Jürgen Dommer aus dem Allgäu. Drei Kontinente haben sie bereist, sind 56.000 Kilometer weit gefahren und das in einem 30 Jahre alten VW Bus. In Pakistan richten Soldaten die Waffen auf sie und die Iraner überwältigen das Paar mit ihrer Gastfreundschaft. Unzählige weitere Erlebnisse begleiten sie auf der Strecke über Indien, Nepal, Tibet, Laos, Thailand, Kambodscha, Malaysia und Singapur, bevor sie ihren VW Bus nach weiteren 20.000 Kilometern durch Australien, in Melbourne im Container zurück nach Deutschland verschiffen. Mit starken Bildern und einfühlsamer Musik erzählen sie am Samstag, 29. Oktober, ab 19.30 Uhr im Kurhaus in Oy-Mittelberg die besten Geschichten ihres Abenteuers, und was ihnen ihr treuester Freund, der knallorange Bulli, und die Menschen, die ihnen begegnet sind, für „Augenblicke einer Weltreise“ beschert haben. Karten gibt es im Kurund Tourismusbüro Oy oder unter www.orangetrotter.de.

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Veranstaltungen

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Schwungvoll in eine neue Saison voller Theatererlebnisse Krimi, Klassiker, Komödie, Kindertheater oder großes Familienkonzert: Die Theatergemeinde Pfronten-Nesselwang hat in die Spielzeit 2016/2017 jede Menge Kultur gepackt. Am Samstag, 29. Oktober, 20 Uhr, findet mit der Gaunerkomödie „Zwei wie Bonnie und Clyde“ die Eröffnung der Theatersaison im Pfarrheim St. Nikolaus statt – aufgeführt vom Landestheater Dinkelsbühl. Manni und Chantal alias Bonnie und Clyde träumen vom großen Geld, Heirat in Las Vegas, Flitterwochen auf Hawaii. Dafür muss aber erst mal eine Bank geknackt werden. Kinderspiel. Zumindest, wenn die Beifahrerin auf der Flucht Straßenkarten lesen könnte und nicht ständig rechts und links verwechselt. „Zwei wie Bonnie und Clyde“ ist wahrlich eine Tour de Force für die Lachmuskeln, ein groteskes Abenteuer, bei dem ein Gag den nächsten jagt und die Lage für das dilettantische Pärchen immer verzwickter und verrückter wird.

ftiges, ideal für den Heute mal was richtig de tändig und guat: ns de bo t, af zh er H t. bs Her Blunz‘n-Gröstel nen: Zutaten für 4 Perso mittelhart rne ge t, urs tw Blu g 200 arf sch t urs 200 g Blutw 2 Zwiebeln chend 500 g Kartoffeln, festko hackt ge lie, rsi ete ttp Bla EL 3 3 EL Kren, gerieben ffer aus der Mühle 1 EL Majoran, Salz, Pfe nz el ga 1 Mocca Löffel Kümm

Bilder: Theatergemeinde

Zubereitung: Kartoffeln rei, den nei dicke Scheiben sch cm 1 in d älen un ten häu ent Blutwurst mmel weich kochen, sch . n Wasser mit etwas Kü nigen und im gesalzene neiden. Geschälte Zwiebel in Streifen schneiden sch und in grobe Scheiben ln goldgelb anbraten, Pfanne erst die Kartoffe und scharf rösten. en tet ich sch be er ein In eben dann die Zwiebeln dazug d diese nur erhitzen. en un eb zug t urs tw Blu i rle Die zweie e unterheben, auf Teller n, Majoran und Peter sili rze wü r ffe Pfe d Kren bestreuen. un lz Sa Mit belassen) und mit dem e nn Pfa r de in er (od anrichten t Kernöl. oder Endiviensalat mi Als Beilage einen Feldfel, auch einen mehligen Ap P.S.: Wer´s mag kann n. be ge l öst Gr s ttrigg ggeschnit ten, in da blätt

Auch die Kindertheater-Reihe Junior wird fortgesetzt. Das Marotte Figurentheater zeigt am Freitag, 7. Oktober, um 15 und 16.30 Uhr „Der kleine Eisbär“. Hoch oben im Norden, wo Schnee und Eis ewig sind, wohnt Lars, der kleine Eisbär.

Eines Tages passiert etwas Schreckliches. Lars treibt ganz allein auf einer Eisscholle hinaus aufs Meer. Und erlebt sein erstes großes Abenteuer. Ein Stück für Kinder ab drei Jahren. Etwas außer der Reihe und daher eine kleine Sensation im Kinderprogramm ist das Kinderkonzert am Dienstag, 8. November, 16 Uhr, im Pfarrheim Pfronten. Bluatschink bringt sein neues Kinderprogramm „Sauguat“ auf die Bühne.

Toni Knittel hat viele bekannte Bluatschink-Ohrwürmer im Gepäck, 2016 sind aber auch viele ganz neue Kinderlieder aus der Feder des Lechtaler Liedermachers mit im Tournee-Gepäck. „Sauguat“ erzählt von der süßen Sau Susi und „Brummi unser Auto“ werden alle Kinder nach dem Konzert auf jeden Fall lieben. Bei Hits wie „Die Feuerwehr von Schusselhausen“, „Der Breitmaulfrosch“ oder „Die Chaosfee“ kann das Publikum mitmachen, mitlachen, mitsingen und mitspringen. Weitere Informationen, Termine sowie Karten unter www.theater-gemeinde.de.

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Geschichte des „Mensels“, die Entwicklung und über das heutige Sortiment. Im Anschluss war ausreichend Zeit für interessante Gespräche im schönen Innenhof des Geschäfts.

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Die Gewerbeschau „WIR in Füssen“

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Die Gewerbeschau „WIR in Füssen“ wurde vom BDS Füssen gegründet mit dem Ziel, einen „Marktplatz der Region“ zu etablieren: Der Verbraucher soll verstärkt auf das umfangreiche Angebot von Dienstleistung, Handel, Handwerk sowie der Industrie der Stadt Füssen aufmerksam gemacht werden.

Durch das Mitwirken von Vereinen, Unternehmern und Geschäftsleuten aus verschiedenen Branchen wird dem Besucher ein umfangreiches Warenangebot mit einem abwechslungsreichen Unterhaltungsprogramm für alle Altersklassen geboten.

Diese ausgewogene Mischung aus Ausstellung und einem interessanten Programm verleiht der Messe einen besonderen Rahmen, der ein breites Publikum anspricht. Der direkte Verkauf an den Ständen macht das Bummeln durch die Messe zum Erlebnis für die ganze Familie. Damit erreicht den Endverbraucher gezielt ein großes Angebot an Informationen, Neuheiten und Trends.

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Die „WIR in Füssen“ wurde von Ausstellern und Besuchern äußerst gut angenommen und ist mittlerweile fester Bestandteil des regionalen Wirtschaftslebens. Nach nunmehr sechs erfolgreichen Messen, ist die nächste „WIR in Füssen“ für Mai 2017 bereits in der Planung.

Schon jetzt vormerken: Messe „WIR“ in Füssen am 20./21. Mai 2017. Besuchen Sie für weitere Informationen unsere Homepage www.wirinfuessen.de.

Der BDS Füssen Ein starker Verband und ein einmaliges Netzwerk: So können Innovations-, Gestaltungs- und Wirtschaftskraft des bayerischen Mittelstandes gebündelt und die Interessen der Mitglieder nachhaltig vertreten werden.

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Unterstützung für Skatepark gesucht Seit den 1980er-Jahren hat sich in Füssen eine bodenständige Skaterszene etabliert. Der Bedarf einer entsprechenden Skateanlage steigt seither Jahr für Jahr: Im Sommer 2017 soll nun der Bau starten, sagte Sportbeauftragter Markus Gmeiner.

Die Grundstücke im Weidach an der Bundesstraße stehen der Stadt mittlerweile zur Verfügung. Doch wie so häufig

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Thomas Scheibel, Bürgermeister Paul Iacob, Stefan Splitgerber, Markus Gmeiner und Severin Lorenz werben für Spenden für einen Funpark in Füssen.

Foto: Katharina Müller

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in Füssen: Noch fehlt das Geld für das Projekt. Mindestens zehn Prozent der geschätzten Kosten von 300 000 Euro sollen deshalb über Spenden zusammenkommen. Den Rest zahlt die Stadt. Ob die Mittel im Haushalt eingestellt werden, entscheidet der Stadtrat im Frühjahr 2017. Grundsätzlich gibt es aber die Zusage: „Wir tun alles für den Skatepark“, sagte Bürgermeister Paul Iacob. „30 000 Euro ist keine geringe Summe, aber wir sind guten Mutes“, sagte Gmeiner. Es wäre toll, wenn man dem Stadtrat bereits vor den Haushaltsberatungen eine „gute Summe präsentieren könnte“.„Alle, die sich beschweren, dass in Füssen nichts gemacht wird, sind jetzt dran“, sagte Thomas Scheibel, der sich seit 20 Jahren für einen Skatepark stark macht.

Und dabei zähle jede Summe. Der Funpark ist aus seiner Sicht eine große Bereicherung für die Stadt: „Eine Umfrage an Schulen hat ergeben, dass sich Jugendliche vor allem einen Treffpunkt wünschen. Dafür ist der Funpark bestens geeignet. Aber auch für den Tourismus und die Stadt selbst ist er ein Pluspunkt, sagte Iacob. „Familien würden sich bei der Wahl ihres Urlaubsoder Wohnorts vor allem auch an Angeboten für ihre Kinder orientieren.

So wird Füssen immer mehr zu einer jungen Stadt.

Wie kann man Spenden?

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• Spendenkonto der Stadt: Sparkasse Allgäu IBAN: DE20 7335 0000 0000 0000 18 BIC: BYLADEM1ALG Verwendungszweck: Funpark Füssen + Adresse des Spenders (falls die Spende anonym bleiben soll, bitte vermerken).

• Damit auch kleinere Summen unkompliziert in die Funpark-Kasse gelangen, gibt es Spendenboxen in Füssener Geschäften.

• Bei Fragen zum Projekt kann man sich an das Jufo wenden unter 08362/921044 oder per E-Mail: info@jufo-fuessen.de

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