JFK ist ein Berliner

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INSZENIERT VON CAROLIN UHDE



INSZENIERT VON CAROLIN UHDE



INSZENIERT VON CAROLIN UHDE


Grafisches Konzept, Gestaltung Carolin Uhde Gesetzt in „Trade Gothic“ und „Trajan“ [Reihen]Konzept „Politik inSzeniert“ Tom Wibberenz Druck und Bindung 1-2-Buch 27432 Ebersdorf Gedruckt auf 120g Colorcopy © 2009 Alle Rechte vorbehalten unter Verwendung der Originalrede „Ich bin ein Berliner“ von John F. Kennedy (26. Juni 1963) Carolin Uhde ist Mitglied des erlesenen Typokreises unter Führung von Typopapst Tom Wibberenz De Niro, das Schnitzel Verlag


WER SUCHET, DER FINDET

John F. Kennedy

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der jüngste präsident amerikas

Berlin, Berlin

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vom checkpoint charlie & dem Ku‘damm

Ich bin ein berliner

xiv

der satz der um die welt ging

MCMLXIII

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1963, ein jahr voller ereignisse

inszenierung

xx

JFK ist ein berliner

ich bin ein berliner 26. JUNI 1963, WEST-BERLIN

xCIV


VI


Die Historie bezeichnet im Allgemeine alles was geschehen ist. Im engeren Sinne bezeichnet diese die Entwicklung der Menschheit, so wird auch von Menschheitsgeschichte gesprochen. Historie wird immer synonym mit Vergangenheit gebraucht.


DER JÜNGSTE PRÄSIDENT AMERIKAS

J

ohn Fitzgerald Kennedy wurde am 29. Mai 1917 als zweitältester Sohn von Joseph P. Kennedy und Rose Fitzgerald Kennedy in Brookline, Massachusetts geboren.

Als Sohn reicher Eltern genoss Kennedy eine privilegierte Jugend und besuchte verschiedene Privatschulen in Massachusetts, New York und Connecticut. Ab 1931 besuchte er die Choate School in Connecticut, ein Internat für Jungen. Kennedy hatte schon zu dieser Zeit gesundheitliche Probleme, auch seine Leidenschaft für Football musste der junge Kennedy aufgrund seiner schwachen Gesundheit während dieser Zeit aufgeben. Nachdem er 1935 die Schule abgeschlossen hatte, reiste er mit seiner Familie nach England, um sich dort an der London School of Economics für ein Studium der Volkswirtschaftslehre einzuschreiben. Eine Krankheit zwang ihn jedoch, das Vorhaben aufzugeben und Kennedy schaffte erst ‘36 nach zwei anderen Bewerbungen schließlich den Einstieg ins

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Studium. Von 1936 bis 1940 studierte er Politik an der Harvard University. Während dieser Zeit reiste er viel, auch durch das kurz vor dem Krieg stehende Europa. Sein Studium war außerdem geprägt von seinem sich weiter verschlechternden Gesundheitszustand. 1940 machte Kennedy erstmals auf sich aufmerksam, als er seine eigentlich nur für Studienzwecke gedachte Ausarbeitung über Englands Appeasement-Politik, auch als Buch unter dem Titel „Why England Slept“, veröffentlichte. Im Juni des Jahres verließ er Harvard mit einem Abschluss in Internationalen Angelegenheiten und schrieb sich für einige Monate in der Stanford University ein.

1941 meldete sich Kennedy freiwillig bei der USArmee. Doch auch hier bereitete ihm sein schlechter Gesundheitszustand Schwierigkeiten, insbesondere seine Rückenprobleme. Nachdem er zuerst abgelehnt worden war, wurde er im September gleichen Jahres mit Hilfe seines Vaters bei der US-Marine


angenommen. Er bekam zunächst eine Bürotätigkeit zugewiesen. Nach dem Angriff der Japaner auf Pearl Harbor besuchte Kennedy eine Marineoffizierschule und nach Abschluss seiner Ausbildung wurde er als Kommandant des Schnellbootes PT-109 in den Pazifik entsandt. Am 2. August 1943 nahm Kennedys Boot an einer geheimen Nachtaktion teil. PT-109 wurde während der Operation von einem japanischen Zerstörer gerammt und sank. Zwei Mitglieder von Kennedys Crew starben, Kennedy selbst wurde an seinem ohnehin schon schwachen Rücken verletzt. Trotzdem zog er einen verwundeten Kameraden mit sich zu einer fünf Kilometer entfernten Insel. Diese Insel erhielt später den Namen Kennedy Island. Nach einigen Tagen wurden die Überlebenden von der Insel gerettet. Für seinen Einsatz erhielt Kennedy diverse militärische Auszeichnungen und wurde in den USA als Kriegsheld gefeiert. Im Gegensatz zu John F. Kennedy überlebte sein Bruder Joseph P. Kennedy jr. den Krieg nicht. Er kam bei einem Flugeinsatz 1944 in Europa ums Leben, damit ruhten die Hoffnungen des Vaters auf eine

politische Karriere, die ihm selbst versagt geblieben war, nun mehr auf Johns Schultern.

Nach dem Tod des Bruders war es nun John F. Kennedys Aufgabe, sich politisch zu engagieren mit dem Ziel, Präsident zu werden. Diesen Anspruch hatte sein Vater, Joseph P. Kennedy, vorher an seinen verstorbenen Bruder gestellt. 1945 arbeitete Kennedy zunächst als Journalist. Ein Jahr später wurde Kennedy, mit beträchtlicher finanzieller Unterstützung durch den Vater, in das Repräsentantenhaus gewählt. Ihm war sein eingeschränkter Einfluss dort klar. Er wusste, dass er auf diese Weise nicht genug Anhänger für einen Präsidentschaftswahlkampf würde sammeln können. Im November 1952 wurde er zum U.S. Senator von Massachusetts gewählt. Damit war die erste Hürde zur Präsidentschaft überwunden, doch Kennedy wusste, dass ein unverheirateter Mann nicht zum Präsidenten gewählt werden würde. Dies war neben seiner Liebe zu Jacqueline Bouvier ein weiterer Grund

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für die Hochzeit, die am 12. September 1953 gefeiert wurde. Aus dieser Ehe gingen 2 Kinder hervor. 1956 unternahm Kennedy seinen ersten Versuch, in das Weiße Haus einzuziehen, unterlag jedoch knapp. Seinen nächsten Anlauf unternahm Kennedy 1960, wo er als demokratischer Präsidentschaftskandidat aufgestellt wurde. In der Wahl am 8. November konnte sich Kennedy knapp gegen seinen republikanischen Kontrahenten Richard M. Nixon behaupten.

Kennedy wurde am 20. Januar 1961, im Alter von 43 Jahren, Präsident (Kennedy war der erste und bislang einzige katholische US-Präsident) und war somit der jüngste Präsident Amerikas. Er sollte aber nur nur 1036 Tage im Amt bleiben... In diese Zeit fielen jedoch einschneidende außenpolitische Ereignisse: Das Scheitern der Invasion Kubas in der Schweinebucht, die fortwährend schwelenden Unruhen in Vietnam, der Versuch, das US-Engagement im Vietnamkrieg zu beenden, die Kubakrise um die

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Stationierung von sowjetischen Atomraketen in der westlichen Hemisphäre, die Ankündigung der Mondlandung noch vor 1970 und der Bau der Berliner Mauer. Es werde in seiner Präsidentschaft um die unerfüllten Hoffnungen und Träume gehen, die ungelösten Probleme von Krieg und Frieden, die ungeordneten Nischen von Ignoranz und Vorurteil sowie die unbeantworteten Fragen von Armut und Überfluss. 1962 sandte Kennedy Militäreinheiten an die University of Mississippi, damit sich der schwarze Student James Meredith dort immatrikulieren konnte. 1963 gab der US-Bundesstaat als letzter die Rassentrennung im Bildungssystem auf und erlaubte die Integration. Kennedy erhöhte den Mindeststundenlohn auf 1,25 US-Dollar. Die Wohnverhältnisse wurden verbessert, und das Arbeitslosengeld wurde erhöht. Zum 15. Jahrestag der Berliner Luftbrücke am 26. Juni 1963 besuchte Kennedy West-Berlin. Vor dem Rathaus Schöneberg hielt er seine berühmte Rede, in der er an der Seite des damaligen Regierenden


Bürgermeisters Willy Brandt seinen berühmten Satz sagte: „Ich bin ein Berliner“. Kurz darauf, am 1. Juli 1963, besuchte Chruschtschow offenbar als Reaktion auf Kennedys Besuch in Ost-Berlin Ulbricht, den Staatsratsvorsitzenden der DDR.

Am 22. November 1963 wurde Präsident John F. Kennedy auf einer Wahlkampfreise gegen 12:30 Uhr an der Dealey Plaza, Dallas (Texas), mit mehreren Gewehrschüssen während einer Fahrt im offenen Wagen durch die Innenstadt ermordet. Knapp eineinhalb Stunden nach dem Attentat wurde ein mutmaßlicher Verdächtiger namens Lee Harvey Oswald verhaftet und dann der Öffentlichkeit präsentiert. Zwei Tage später wurde Oswald in Polizeigewahrsam in einem Parkhaus von Nachtclubbesitzer Jack Ruby erschossen, noch bevor es zu einer Anklage oder einem Gerichtsprozess kommen konnte. Vier Tage nach dem Attentat setzte Präsident Lyndon B. Johnson (zuvor Vizepräsident) die so ge-

nannte Warren-Kommission ein, die die Umstände des Attentats auf John F. Kennedy aufklären sollte. Die Kommission kam ein Jahr später zu dem Schluss, dass Oswald der alleinige Täter sei und es keine Verschwörung zur Ermordung Kennedys gegeben habe. Weitere Untersuchungen ergaben jedoch, dass die staatlichen Organe FBI, CIA und Secret Service erhebliche Informationen vor der WarrenKommission geheim gehalten hatten, die zu einem anderen Ergebnis hätten führen können. Auch wird stark bezweifelt, dass die Warren-Kommission selbst überhaupt Interesse an der Aufklärung des Attentats hatte, da ihre Mitglieder von den diversen staatlichen Institutionen abhängig bzw. sogar deren Mitglieder waren. Später folgten zahlreiche weitere Untersuchungen, die zwar die Ungenauigkeiten, Widersprüche und auch Fälschungen vorheriger Ermittlungen aufdeckten, das Rätsel um das Attentat auf Kennedy jedoch nicht zweifelsfrei lösen konnten, da die Akten über Kennedys Ermordung bis 2017 unter Verschluss bleiben.

XI


VOM CHECKPOINT CHARLIE & DEM KU‘DAMM

B

erlin ist die Bundeshauptstadt Deutschlands. Als Stadtstaat ist Berlin ein eigenständiges Land und bildet das Zentrum der Metropolregion Berlin/Brandenburg. Berlin ist mit 3,4 Millionen Einwohnern die bevölkerungsreichste und flächengrößte Stadt Deutschlands. Seit der Wiedervereinigung im Jahr 1990 ist Berlin gesamtdeutsche Hauptstadt. Berlin ist ein bedeutendes Zentrum der Politik, Medien, Kultur und Wissenschaft in Europa. Die Metropole ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt und eine der meistbesuchten Städte des Kontinents. Berlins historisches Vermächtnis, Nachtleben, und vielfältige Architektur sind über die Grenzen hinaus bekannt.

Nach der Einnahme der Stadt durch die Rote Armee und der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht am 8. Mai 1945 wurde Berlin gemäß der Londoner Protokolle – der Gliederung ganz Deutschlands in Besatzungszonen entsprechend – in vier Sektoren aufgeteilt. Die Sektoren der Westalliierten

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(USA, Vereinigtes Königreich und Frankreich) bildeten den westlichen Teil der Stadt, während der Sektor der Sowjetunion den Ostteil bildete. Mit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland (BRD) im Westen Deutschlands und der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) im Osten Deutschlands im Jahr 1949 verfestigte sich der Kalte Krieg auch in Berlin. Während die BRD ihren Regierungssitz nach Bonn verlegte, was zunächst als Provisorium gedacht war, ernannte die DDR OstBerlin zur Hauptstadt der DDR. Der Ost-West-Konflikt gipfelte in der Berlin-Krise und führte zum Bau der Berliner Mauer durch die DDR am 13. August 1961. West-Berlin war nun de facto ein Teil der Bundesrepublik Deutschland – allerdings mit rechtlicher Sonderstellung – und Ost-Berlin de facto ein Teil der DDR. Berlins Osten und Westen waren völlig voneinander getrennt; der Übergang war nur noch an bestimmten Kontrollpunkten möglich, allerdings nicht mehr für die Bewohner der DDR und Ost-Berlins. 1989 kam es zur Wende, die Mauer fiel. Bereits 1990 wurden die beiden deutschen Staaten als Bundesrepublik Deutschland wiedervereinigt und Berlin


per Einigungsvertrag deutsche Hauptstadt. 1991 beschloss der Bundestag nach kontroverser Diskussion, dass die Stadt auch wieder Sitz der deutschen Bundesregierung sein sollte.

Der Alexanderplatz ist ein zentraler Platz und Verkehrsknotenpunkt in Berlin. Er liegt im Ortsteil Mitte in der früheren Königsstadt und wird im Volksmund kurz „Alex“ genannt. Er wurde nach Zar Alexander I. benannt. Das Brandenburger Tor am Pariser Platz in der Dorotheenstadt im Ortsteil Mitte von Berlin ist das wichtigste Wahrzeichen der Stadt und gleichzeitig ein nationales Symbol. Es markierte die Grenze zwischen Ost- und West-Berlin und war bis zur Wiedervereinigung Deutschlands Symbol des Kalten Krieges. Es ist heutzutage das Symbol der Wiedervereinigung Deutschlands und Europas. Der Checkpoint Charlie war einer der bekanntesten Berliner Grenzübergänge durch die Berliner Mau-

er zwischen 1961 und 1990. Er verband den sowjetischen mit dem US-amerikanischen Sektor. Der Kurfürstendamm (umgangssprachlich auch Ku’damm) ist eine 3½ Kilometer lange Hauptverkehrsstraße im Berliner Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf. Der Kurfürstendamm stellt die touristische Flaniermeile der City-West dar. Der Potsdamer Platz ist ein Verkehrsknoten im Berliner Bezirk Mitte. Das nach 1990 auf dem alten Stadtgrundriss größtenteils neu bebaute Terrain zählt zu den markantesten Orten der Stadt und wird von zahlreichen Touristen besucht. Die Siegessäule auf dem Großen Stern inmitten des Großen Tiergartens in Berlin ist oft besuchtes Touristenziel. Früher führte bis zu ihr die “Loveparade“. Unter den Linden ist die zentrale Prachtstraße Berlins. Sie ist eine der wichtigsten Verkehrsachsen im Zentrum Berlins und verbindet zahlreiche wichtige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten miteinander.

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DER SATZ DER UM DIE WELT GING

D

as berühmte Zitat „Ich bin ein Berliner“ ist aus einer Rede von John F. Kennedy vom 26. Juni 1963 vor dem Rathaus Schöneberg, anlässlich des 15. Jahrestags der Berliner Luftbrücke und des ersten Besuchs eines US-amerikanischen Präsidenten nach dem Mauerbau am 13. August 1961, mit dem er seine Solidarität mit der Bevölkerung von WestBerlin ausdrücken wollte. Im Originaltext der Rede kam der Ausspruch zweimal vor: 1. „Two thousand years ago the proudest boast was ‚Civis Romanus sum‘. Today, in the world of freedom, the proudest boast is ‚Ich bin ein Berliner‘.“ (Vor zweitausend Jahren war der stolzeste Satz ‚Ich bin ein Bürger Roms‘. Heute, in der Welt der Freiheit, ist der stolzeste Satz ‚Ich bin ein Berliner‘.) 2. „All free men, wherever they may live, are citizens of Berlin, and, therefore, as a free man, I take pride in the words ‚Ich bin ein Berliner‘!“ (Alle freien Menschen, wo immer sie leben mögen, sind Bürger Berlins, und deshalb bin

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ich als freier Mensch stolz darauf, sagen zu können ‚Ich bin ein Berliner‘!) Kennedy notierte sich auch die Sätze: Lass‘ sie nach Berlin kommen Civis Romanus sum und übte zuvor mit dem Journalisten Robert H. Lochner diese Passagen im Amtszimmer des Berliner Bürgermeisters Willy Brandt und ließ sich eine Transkription aufschreiben.

Die zweite angeführte, bekanntere Stelle in der Rede ist offenbar einer Idee von Jules Verne nachempfunden. „‚Dieser Inder‘, sagte der Kapitän, ‚lebt in einem Land der Unterdrückung. Und alle unterdrückten Menschen, wo immer sie leben mögen, sind auch Angehörige dieses Landes Indien, und deshalb werde ich als Unterdrückter bis zu meinem letzten Atemzug stolz sagen: Ich bin ein Inder!‘“ - Jules Verne: 20.000 Meilen unterm Meer


Während der Jugoslawienkriege in den 1990ern referierte Madeleine Albright diese Worte, wohl anmerkend, sie wolle im Hinblick auf Kennedy nicht unbescheiden wirken, aber doch auf die geschichtliche Parallele verweisen: „Ja sam Sarajevka!“

In den USA entstand in den 80er Jahren eine moderne Sage, nach der sich Kennedy durch unsauberen Gebrauch der deutschen Grammatik zum Gespött der Berliner gemacht habe und somit ganz Amerika in Deutschland schlecht dastehen ließ. Der Sage nach habe der grammatikalisch korrekte Satz „Ich bin Berliner“ heißen müssen (ohne unbestimmten Artikel), und Kennedys Wendung sei von den Berlinern als „Ich bin ein Berliner (Pfannkuchen)“ verstanden worden, worauf großes Gelächter ausbrach. Obwohl diese Behauptung nicht stimmt, erfreut sie sich in den USA immer noch großer Beliebtheit und wird mit großer Regelmäßigkeit meist als „I am a jelly[-filled] doughnut“ zitiert.

Die älteste bekannte Quelle dieser modernen Sage ist ein Artikel in der New York Times aus dem Jahr 1988. Sie wurde auch weiterhin in seriösen Medien kolportiert wie in der BBC., The Guardian oder MSNBC. Abgesehen davon, dass der unbestimmte Artikel im Deutschen korrekterweise bei Nomen verwendet wird, die als Stellvertreter einer Klasse auftreten, war der Ausdruck „Berliner“ für den Berliner Pfannkuchen im Berlin der 1960er Jahre so gut wie unbekannt, da dieser dort einfach nur „Pfannkuchen“ heißt. Der Satz ist also korrekt und wurde auch vor der Rede entsprechend geprüft. Das Gelächter des Publikums bezog sich auf eine darauffolgende Bemerkung des Präsidenten, mit der er dem Simultandolmetscher für die Übersetzung seines englischen Satzes ins Deutsche dankte.

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1963: EIN JAHR VOLLER EREIGNISSE

15. OKT | Konrad Adenauer tritt als Bundeskanzler zurück 22. JAN | Deutsch-französische Freundschaft: Char-les de Gaulle und Konrad Adenauer unterzeichnen den Élysée-Vertrag 5. APR | Erster „Bericht aus Bonn“ in der ARD 21. MÄR | Das Gefängnis auf der Insel Alcatraz wird geschlossen 14. MAI | Die Vogelfluglinie zwischen Hamburg und Kopenhagen wird eröffnet

16. OKT | Ludwig Erhard wird 2. Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland 22. NOV | US-Präsident John F. Kennedy wird in Dallas bei einem Attentat getötet. Lyndon B. Johnson wird 36. Präsident der USA. 24. NOV | Der Nachtclubbesitzer Jack Ruby erschießt in Dallas vor laufender TV-Kamera Lee Harvey Oswald, den mutmaßlichen Mörder von USPräsident John F. Kennedy

3. JUN | Papst Johannes XXIII. stirbt 26. JUN | US-Präsident John F. Kennedy hält in Berlin die denkwürdige Rede „Ich bin ein Berliner“

22. DEZ | Beginn des Guerilla-Krieges in GuineaBissau

28. AUG | Martin Luther King hält seine berühmte Rede „I have a dream“ 2. SEP | Alabamas Gouverneur George Wallace mobilisiert die Staatspolizei, die schwarzen Kindern das Betreten integrierter Schulen verwehren muss

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3. JAN | Walter Bruch meldet das Farbfernsehverfahren PAL zum Patent an 6. FEB | Erstflug einer Boeing 727


1. MÄR | Weltweit erste Lebertransplantation an einem Menschen 1. APR | Das Zweite Deutsche Fernsehen ZDF geht erstmals auf Sendung 15. MAI | Start des Raumschiffes Faith 7. Erste Übernachtung in der Schwerelosigkeit

3. JAN | Papst Johannes XXIII. exkommuniziert Kubas Staatschef Fidel Castro wegen Übergriffen auf kirchliche Einrichtungen 30. JUN | Papst Paul VI. wird als letztes römischkatholisches Kirchenoberhaupt mit der Tiara traditionell gekrönt.

23. JUL | Geschwindigkeitsweltrekord von 350,5 km/h mit einem Hubschrauber SA 3210 Super Frelon 5. DEZ | Michael Ellis DeBakey implantiert das erste Kunstherz

24. OKT | Tragisches Grubenunglück in Lengede

6. DEZ | Erfindung des Kassettenrekorders

4. JAN | Till Lindemann, dt. Musiker 28. MÄR | Alfred Hitchcocks Film „Die Vögel“ läuft in den Kinos der USA an

9. JUN |

Johnny Depp, am. Schauspieler

27. NOV | Der Sketch „Dinner for one“ wird in Hamburg aufgezeichnet

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xviii


Ein Podium bezeichnet eine erhöhte Plattform, auf der Fachleute oder Vertreter von Interessengruppen zum Gespräch vor einer größeren Zuhörerschaft zusammen kommen, um ihre Auffassungen darzu-stellen, und um gemeinsam einen Mehrwert zu erzeugen.


JFK IST EIN BERLINER


I AM

,

to come to this city

proud

as the guest of your distin shed Mayor gui


THRO who has symbolized


UGHO the world, of West Berlin.

SPIRIT

Fighting

the


OUT u

d

&

i

m a

o r p


I AM &

,

to visit the Federal Republic

proud

with your distin shed Chancellor gui


many many many many many who for so many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many 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many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many many


democracy freedom progress


& to come here in the COMPANY of my fellow American,

General Clay

o h w

who has been in this city d u r i n g


its

GREAT moments of criSis &

will come AGAIN if ever needed.


200 200

ears ago,

years ago,


the proudest boast was

civis romanus sum („I am a citizen of Rome“ or „I am a Roman citizen“)


the proudest boast is

ich bin ein berliner

(I, I appreciate, I appreciate my interpreter translating my German.)


TODAY,

in the world of freedom,


There are M A N Y people in the world who really or say they

DON’T,

understand,

GREAT ISSUE what is the

the

FREE WORLD

between

&

the

COMMUNIST

WORLD.


LET THEM COME TO BERLIN.


h T

re e

r a

o s e

e m

h w

s o

y a


There are some who say

that Communism is the wave of the



LET THEM COME TO BERLIN.


&

there are some who say

in

EUROPE


elsewhere,

we can work WITH the Communists.

&



LET THEM COME TO BERLIN.


&

there are even a few who say

that

that it is TRUE

Communism is an EVIL SYSTEM ,


but

it PERMITS us to make economic progress.


LASS’ NACH B KOMME


SIE ERLIN EN. Let them come to Berlin.


freedom has

&


&

Democracy is .


But never had to

we have

to keep our people in

put a wall up


to PREVENT them from

leaving us.


I WANT TO SAY

on behalf

of my countrymen


who live MANY miles away on the other side of the Atlantic, who are far distant from you,


GREATEST that they take the

PRIDE


T

E that they have been able to share with you,

even from a distance, the story of the last

18 YEARS.


I KNOW OF

NO NO CITY, TOWN,


,

that has been besieged for 18 years


that still lives with the

&

THE

V I TA L I T Y FORCE, HOPE, DETERMIN


N AT I O N of the city of

West Berlin.


While the wall

is the most obvious & vivid DEMONSTRATION of the

FAIL


URES of the Communist system

- for all the world to see we take no SATISFACTION in it;


an

but an

OFFENSE

for it is, as your Mayor has said,


not only against

history, against

humanity,


seper

fami divi

husbands & brothers & divi

peo


ating

lies, ding

wives & sisters, &

ding

ple,

who wish to be

joinedtogether.


What is What

TRUE

is

is

:

of this city of Germany


REAL, LASTING PEACE IN EUROPE can never be assured, as long as


1

German out of


is denied

THE ELEMENTARY RIGHT of free men,

&

that is TO MAKE A FREE CHOICE.


18

In

years of

PEACE


& GOOD FAITH, this generation of germans

HAS EARNED the RIGHT TO BE F R E E,


including the right to unitetheirfamilies their nation in LASTING PEACE,

&

WITH GOOD WILL TO ALL PEOPLE.


You live in a defended

is part of the

ISLAND OF FREEDOM but your life


beyond the

dangers to the

hopes

of

TOMORROW,

TODAY,

of


s

So let me ask you, as I close, to lift your eyes beyond the freedom merely of this city of Berlin, or your country of Germany,


everyw to the advance of freedom


w h e r e, beyond the wall

TO THE DAY OF PEACE WITH

JUSTICE, beyond yourselves & ourselves to ALL mankind.


FREEDOM is in-di-vi-si-ble,


&1 when

man is enslaved,

ALL ARE NOT FREE.


WHEN

ALL ARE

FREE,


THEN

we can look f o r w a r d to THAT day when this city will be joinedasone,

&

this country this great Continent of Europe

in a PEACEFUL & hopeful globe.


WHEN THAT DAY as it will, the people of West Berlin can take sober SATISFACTION

in the fact, that they were

TWO

for almost

decades.


FINALLY COMES, in the front lines


ALL AL


LLL

free men, wherever they may live,

are citizens of Berlin.


&FREE MAN, THEREFORE,

AS A

I TAKE PRIDE


IN THE WORDS

ICH


BIN


EIN


BERLI


INER!


XCII


Eine Ansprache ist eine im Voraus 端berlegte, in der Regel m端ndliche Mitteilung, die von einem Redner oder einer Rednerin an mehrere Personen gerichtet wird. Als Ansprache bezeichnet man ferner das gegliederte Redemanuskript und die Druckfassung einer Rede.


26. JUNI 1963, WEST-BERLIN

I

am proud to come to this city as the guest of your distinguished Mayor, who has symbolized throughout the world the fighting spirit of West Berlin. And I am proud to visit the Federal Republic with your distinguished Chancellor who for so many years has committed Germany to democracy and freedom and progress, and to come here in the company of my fellow American, General Clay, who has been in this city during its great moments of crisis and will come again if ever needed.

Two thousand years ago the proudest boast was „civis Romanus sum.“ * Today, in the world of freedom, the proudest boast is „Ich bin ein Berliner.“ (I appreciate my interpreter translating my German!) There are many people in the world who really don‘t understand, or say they don‘t, what is the great issue between the free world and the Communist world. Let them come to Berlin. There are some who say that communism is the wave of the future. Let them come to Berlin. And there are some who say in Europe and elsewhere we can work with the Communists. Let them come to Berlin. And there are

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even a few who say that it is true that communism is an evil system, but it permits us to make economic progress. Lass‘ sie nach Berlin kommen. Let them come to Berlin. Freedom has many difficulties and democracy is not perfect, but we have never had to put a wall up to keep our people in, to prevent them from leaving us. I want to say, on behalf of my countrymen, who live many miles away on the other side of the Atlantic, who are far distant from you, that they take the greatest pride that they have been able to share with you, even from a distance, the story of the last 18 years. I know of no town, no city, that has been besieged for 18 years that still lives with the vitality and the force, and the hope and the determination of the city of West Berlin. While the wall is the most obvious and vivid demonstration of the failures of the Communist system, for all the world to see, we take no satisfaction in it, for it is, as your Mayor has said, an offense not only against history but an offense against humanity, separating families, dividing husbands and wives and brothers and sisters, and dividing a


people who wish to be joined together. What is true of this city is true of Germany –real, lasting peace in Europe can never be assured as long as one German out of four is denied the elementary right of free men, and that is to make a free choice. In 18 years of peace and good faith, this generation of Germans has earned the right to be free, including the right to unite their families and their nation in lasting peace, with good will to all people.

Europe in a peaceful and hopeful globe. When that day finally comes, as it will, the people of West Berlin can take sober satisfaction in the fact that they were in the front lines for almost two decades. All free men, wherever they may live, are citizens of Berlin, and, therefore, as a free man, I take pride in the words „Ich bin ein Berliner.“

You live in a defended island of freedom, but your life is part of the main. So let me ask you as I close, to lift your eyes beyond the dangers of today, to the hopes of tomorrow, beyond the freedom merely of this city of Berlin, or your country of Germany, to the advance of freedom everywhere, beyond the wall to the day of peace with justice, beyond yourselves and ourselves to all mankind. Freedom is indivisible, and when one man is enslaved, all are not free. When all are free, then we can look forward to that day when this city will be joined as one and this country and this great Continent of

* “ Ich bin ein Bürger Roms.“ oder „Ich bin ein Römer.“

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ALL free men, wherever they may live, are citizens of Berlin, and, therefore, as a free man, I take pride in the words „Ich bin ein Berliner.“

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Berlin, 26. Juni 1963, West-Berlin. Auf dem Vorplatz des Schöneberger Rathauses fällt um 14:38 Uhr der wohl berühmteste Satz der jemals von einem ausländischen Politiker in Deutschland gesagt wurde: „Ich bin ein Berliner.“ In der ursprünglichen Variante, die die Dolmetscherin auch bereits in phonetischer Umschrift vorbereitet hatte, hieß es hölzern: „Ich freue mich, in Berlin zu sein. Ich bin dankbar für den herzlichen Empfang, den Sie mir überall bereiten.“ Doch mehr als ein Kopfschütteln hatte Kennedy für den Entwurf nicht übrig. „Zu bedeutungslos“, so seine Bewertung. Kennedys eigener Textvorschlag, der allerdings nie verwendet wurde, lautete: „Ich bin stolz, in dieser freien Stadt zu sein, die einen Lichtstrahl nicht nur über Europa, sondern über die ganze Welt geworfen hat. Ihr Mut und ihre Ausdauer haben den Worten ,Ich bin ein Berliner‘ einen stolzen Sinn gegeben.“ Davon blieben nur die vier Worte „I am a Berliner“ übrig, den die Dolmetscherin phonetisch genau auf den Bostoner Akzent des Präsidenten abstimmte: „Ish bin ine Bear-LEAN-ar.“ Dieser Satz war geeignet, sich sofort in das Gedächtnis von Millionen von Menschen einzuprägen. Und das tat er auch. Knapper ließen sich die amerikanischen Verpflichtungen gegenüber dem freien Teil Berlins kaum ausdrücken. Die Politik zwischen West und Ost war kompliziert - da kam eine eingängige Formel gerade recht.

„Politik inSzeniert“ ist eine Buchreihe der Gestaltungsergebnisse des Kurses Buchgestaltung an der DFI im Sommersemester 2009. Aus über 90 Jahren Deutscher Politik wurden 30 Reden ausgewählt, die in ihrem historischen Kontext beleuchtet und deren Inhalte typografisch inszeniert wurden.


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