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Inside Arla DAS MAGAZIN FÜR ARLA LANDWIRTE

Pronsfeld: Standorterweiterung ermöglicht internationales Wachstum SEITE 2

Arla LactoFREE® greift erfolgreich Verbrauchertrends auf SEITE 12

Aktiv mitwirken in der genossenschaftlichen Demokratie SEITE 20

Big5: Eiweiß optimal nutzen SEITE 8

JUNI / 2022


8 Big5: Gleichbleibender Ertrag bei geringerem Eiweißgehalt Peter Kragsig Kristensen senkt seine Kosten für Futtermittel und verringert seinen CO2-Fußabdruck, ohne dabei seinen Ertrag zu schmälern.

18 „Unsere Ziele gemeinsam mit unseren Landwirten erreichen“ Neue Struktur im Bereich Agriculture soll die Landwirte optimal unterstützen und den Wissensaustausch weiter verbessern.

20 Josien Niessen möchte etwas bewirken Josien Niessens Begeisterung für die Milchwirtschaft und die genossenschaftliche Idee treiben sie an. Sie gehört zu den 40 neuen Mitgliedern des Board of Representatives von Arla.

2 Pronsfeld: Steigende globale Nachfrage erfordert Wachstum Wir statten dem Standort Pronsfeld einen Besuch ab, wo der neue Milchpulverturm eine entscheidende Rolle bei der erfolgreichen Umsetzung der Strategie Future26 spielt.


Editorial

Liebes Mitglied,

der furchtbare Krieg in der Ukraine, die Inflation, der volatile Energiemarkt und die Schwierigkeiten in den weltweiten Lieferketten werden uns voraussichtlich auch in die zweite Jahreshälfte 2022 begleiten und sich weiterhin auf unsere Betriebe und auf unsere Geschäftstätigkeiten auswirken. Doch auch angesichts dieser außergewöhnlichen Umstände ist es wichtig, dass wir uns immer wieder die langfristigen treibenden Faktoren und Chancen für unsere Branche ins Gedächtnis rufen. Denn die Nachfrage nach Milchprodukten mit ihren nahrhaften Inhaltsstoffen wird weiter steigen, um die wachsende Weltbevölkerung ernähren zu können. Mit unserer Strategie Future26 haben wir uns das Ziel gesetzt, diese Chancen zu nutzen, unsere Geschäftstätigkeit weiterzuentwickeln und entsprechende Investitionen zu tätigen. Ein Beispiel dafür ist die Erweiterung der Molkerei in Pronsfeld, auf die wir in dieser Ausgabe von Inside Arla näher eingehen werden. Diese Erweiterung wird es uns ermöglichen, unser internationales Geschäft weiter auszubauen und unsere Milchprodukte noch mehr Menschen zur Verfügung zu stellen. Das übergeordnete Ziel besteht darin, den höchstmöglichen Mehrwert für Sie als Mitglieder zu generieren. Eine weitere Konstante ist die Notwendigkeit, Fortschritte auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit zu erzielen. Das gilt sowohl für uns als Unternehmen als auch für die einzelnen Betriebe. Trotz der aktuellen Herausforderungen wächst der Markt für nachhaltige Produkte weiter und die Forderungen nach mehr Maßnahmen und Transparenz sind unverändert stark. Dank unserer bisherigen Bemühungen befinden wir uns in einer starken Position, aber um diese Führungsposition zu halten, müssen wir weiterhin hart arbeiten. Wie Sie alle wissen, erarbeiten wir derzeit einen Nachhaltigkeitszuschlag. Damit wollen wir die Landwirte dazu ermutigen, die nächsten Schritte zu unternehmen, und sie bei deren Finanzierung unterstützen. Wir freuen uns darauf, Sie in den kommenden Monaten näher darüber zu informieren. Parallel unternehmen wir noch viele weitere Schritte in Sachen Nachhaltigkeit, von denen wir uns auch einigen in dieser Ausgabe von Inside Arla widmen: von ersten Testläufen mit einem Futtermittelzusatz bis hin zur Arbeit in Bezug auf die Big5, die Faktoren zur Verbesserung der Klimabilanz. Viel Spaß beim Lesen und alles Gute für den Sommer!

PEDER TUBORGH CEO

12 Unsere Kultmarken: Arla® Die Untermarke Arla LacroFREE® hat es geschafft, einen wachsenden Verbrauchertrend zu nutzen, und konnte so in den vergangen fünf Jahren ihren Umsatz verdoppeln.


In die Zukunft der Milchwirtschaft investieren

Pronsfeld:

Turmhohe Ambitionen für internationales Wachstum Nach der umfangreichen Erweiterung der Molkerei Pronsfeld, zu der auch der Bau eines neuen Milchpulverturms gehörte, ist der Standort bestens gerüstet, um es mit der weltweit steigenden Nachfrage aufzunehmen. Wir werfen einen genaueren Blick auf Arlas größte Molkerei.


In die Zukunft der Milchwirtschaft investieren

Die Molkerei Pronsfeld, die im westlichsten Teil von Deutschland nahe der belgischen Grenze liegt, erstreckt sich heute über eine Fläche von 55 Hektar.


In die Zukunft der Milchwirtschaft investieren

Die zusätzliche Kapazität ermöglicht es uns, die hochwertige Milch unserer Landwirte in der Region vollständig zu nutzen und die weltweit steigende Nachfrage nach nahrhaften Milchprodukten zu bedienen – und damit einen Mehrwert für unsere Mitglieder zu schaffen.

Die Molkerei war bereits vorher groß – jetzt ist sie riesig. Im Zuge eines gewaltigen dreijährigen Bauprojekts wurde Arlas größter Produktionsstandort in Pronsfeld erweitert, um so der weltweit steigenden Nachfrage nach hochwertigen Milchprodukten gerecht zu werden.

Aufgrund seiner langen Haltbarkeit ist Milchpulver besonders gut für Arlas internationale Märkte geeignet. Dort ist Milchpulver ein integraler und wichtiger Bestandteil der lokalen, täglichen Ernährung. Das gilt insbesondere für die schnell wachsenden urbanen Gebiete. In internationalen Märkten wie dem Nahen Osten, Westafrika und Südostasien übertrifft die Nachfrage nach erschwinglichen, nahrhaften Milchprodukten die lokale Produktion und das lokale Angebot.

In Pronsfeld, ganz im Westen Deutschlands, nahe der belgischen Grenze, liegt, eingebettet zwischen bewaldete Hügel, die riesige Produktionsanlage. Sie erstreckt sich nun über 55 Hektar – das entspricht einer Fläche von 77 Fußballfeldern. Damit ist Pronsfeld nicht nur Arlas größter Standort weltweit, sondern auch einer der größten milchverarbeitenden Betriebe Europas.

Darüber hinaus ist der Standort Pronsfeld auch auf weitere Milchprodukte mit langer Haltbarkeit spezialisiert, darunter Trinkmilch, Sahne, Milchgetränke, Sauerrahm, Butter und Streichfette. Zudem werden im Werk Produkte für die weiterverarbeitende Lebensmittelindustrie hergestellt, die Milchpulver zu Schokolade oder Backwaren verarbeitet.

Im Zentrum der Erweiterung steht der neue Trockenturm für Milchpulver – übrigens der zweite am Standort –, der stolze 51 Meter in die Höhe ragt. In der neuen Anlage können jährlich 685 Millionen Kilogramm Milch zu rund 90.000 Tonnen Milchpulver verarbeitet werden.

Nachhaltigkeit im Fokus

Im Zuge der Erweiterung der Molkerei wurden eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um die Nachhaltigkeit und Energieeffizienz zu verbessern. So spart zum Beispiel die neue, erweiterte Kälteanlage in Verbindung mit der neuen Energiezentrale zur Strom- und Wärmeerzeugung (KWK: Kraft-Wärme-Kopplungsanlage) pro Jahr rund 1.800 Megawattstunden Strom und etwa 1.200 Tonnen CO2 im Vergleich zu einer herkömmlichen Kälteanlage mit einem elektrisch betriebenen Kompressor.

Unterstützung für Arlas internationales Wachstum

Die Standorterweiterung soll das erwartete jährliche Volumenwachstum von 5 bis 7 Prozent in Arlas internationalem Markengeschäft unterstützen. Dadurch nimmt das Werk eine zentrale Rolle für die Umsetzung von Arlas Strategie Future26 ein, erläutert David Boulanger, Executive Vice President und Leiter von Arlas globaler Supply Chain:

„Dies ist ein entscheidender Schritt auf unserem Weg hin zu einer effizienteren und CO2-reduzierten Milchproduktion. Dabei bauen wir auf unseren Stärken hier in Deutschland auf und nutzen die neuesten Technologien. So setzen wir Standards für unsere zukünftige Generation von Anlagen und unterstützen unsere neue Strategie, um in puncto Wertschöpfung und Nachhaltigkeit führend zu sein“, erklärt David Boulanger.

„Die Investition in Pronsfeld ist ein wichtiger Baustein für den langfristigen Erfolg von Arla. Die zusätzliche Kapazität ermöglicht es uns, die hochwertige Milch unserer Landwirte in der Region vollständig zu nutzen und die weltweit steigende Nachfrage nach nahrhaften Milchprodukten zu bedienen – und damit einen Mehrwert für unsere Mitglieder zu schaffen“, so David Boulanger.

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PRONSFELD IN ZAHLEN Mitarbeiter: knapp

1.000

BESCHÄFTIGTE

Export: in rund

70 LÄNDER rund um den Globus

Milchlieferungen: die Milch stammt von Arla Landwirten aus Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Luxemburg und Belgien (Wallonien und Flandern)

Verarbeitungsmenge: ca.

1,5

MILLIARDEN KG MILCH

im Jahr 2021

WIE WIRD MILCHPULVER HERGESTELLT? ROHMILCH

MILCHPULVER

Die Rohmilch wird erhitzt und zentrifugiert, um unerwünschte Bakterien abzutöten. Zusätzliche Nährstoffe können bei Bedarf hinzugefügt werden.

Die Milch wird durch Rohre geleitet, die mit Dampf von außen beheizt werden und sie zu einer sirupartigen Substanz reduzieren.

Die Milch wird nun über Düsen in eine Druck- und Hochtemperaturkammer gesprüht. Bei diesem Prozess wird sie vom flüssigen Zustand in Pulver umgewandelt.


Investing in the future of dairy

Der neue Milchpulverturm des Standorts (grau, rechts im Bild) bietet Kapazität für die Verarbeitung von 685 Millionen Kilogramm Milch im Jahr.

ERWEITERUNG DES MILCHWERKS IN PRONSFELD KAPAZITÄT DES NEUEN TROCKENTURMS:

685

MILLIONEN KG MILCH

(ca. 90.000 Tonnen Milchpulver)

HÖHE DES TURMS:

51 METER

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GROSSE BAUSTELLEN

auf dem Werksgelände im Laufe des Projekts – von der Erweiterung der Milchannahme und der Kläranlage, über zusätzliche Milchtanks bis hin zu einer neuen Energiezentrale


In die Zukunft der Milchwirtschaft investieren

Internationale Nachfrage nach Produkten aus Pronsfeld Die Produkte aus Pronsfeld erreichen Verbraucher in fast allen Teilen der Welt. So exportiert der Standort in rund 70 verschiedene Länder. Dazu gehören Nigeria und Bangladesch, die beiden größten Absatz­ märkte für Arlas Milchpulver. Beide Märkte werden weiter wachsen, meint Simon Stevens, Executive Vice President und Leiter von Arlas internationalem Geschäftsbereich. Er erläutert:

„Nigeria ist mit einem Umsatz von 116 Millionen Euro im Jahr 2021 bereits heute unser größter Markt für Milchpulver. Und mit unserer sehr starken Marke Arla Dano® gewinnen wir stetig Marktanteile“. Eine erfolg­ reiche Marketingkampagne habe das Interesse an der Marke noch weiter gesteigert, führt er aus. „Aufgrund der steigenden Verbrauchernachfrage nach erschwinglichen Nahrungsmitteln auf Milchbasis sowie einer Bevölkerung von 205 Millionen Menschen, die sich entsprechend der Vorhersagen bis 2050 verdoppeln soll, besteht in dem Land ein enormes Wachstumspotenzial.“ Insgesamt stieg Arlas Umsatz in Nigeria von 2020 bis 2021 um 45 Prozent. Später in diesem Jahr wird Arla den Bau eines modernen Milchviehbetriebs in Nigeria fertigstellen, um so die Agrarwende vor Ort zu unter-

stützen. Der nigerianische Milchsektor ist jedoch nur in der Lage, weniger als 10 Prozent der Nachfrage des Landes nach Milchprodukten zu decken – eine Lücke, die mit der wachsenden Bevölkerung noch weiter aufklaffen dürfte.

Simon Stevens in diesem Jahr sogar noch beschleunigen wird.

„Wir haben fantastische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mit großem Einsatz dafür sorgen, dass Arla weiterhin Marktanteile

Mit einer Bevölkerung von 165 Millionen Menschen und dem am zweitschnellsten wachsenden Bruttoinlandsprodukt pro Kopf in ganz Asien besteht viel Potenzial für die Produkte aus Pronsfeld.

Bangladesch in den Startlöchern

Ein weiterer Kernmarkt für die in Pronsfeld hergestellten Produkte ist Bangladesch. Dort konnte die Marke Arla Dano® Anfang des Jahres ihre starke Position untermauern, indem sie zum siebten Mal in Folge die Auszeichnung „Beliebteste Marke im Molkereisegment“ gewann. Ein jährliches Wachstum von rund 10 Prozent war in den vergangenen Jahren zwar an der Tagesordnung, doch im Jahr 2021 wuchs Arlas Geschäft in Bangladesch um 25 Prozent – ein Zuwachs, der sich laut

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gewinnt. Und bei einer Bevölkerung von 165 Millionen Menschen und dem am zweitschnellsten wachsenden Bruttoinlandsprodukt pro Kopf in ganz Asien steckt hier viel Potenzial für die Produkte aus Pronsfeld“, erläutert Simon Stevens. Um die Nachfrage nach Milchprodukten in dem Land zu decken, baut Arla außerdem eine Produktionsanlage für haltbare Milch in Bangladesch, die 2023 eröffnet werden soll. Auch hier wird Milchpulver aus Pronsfeld zum Einsatz kommen.


Big5

Arla Landwirt Peter Kragsig Kristensen war überrascht, als er sah, wie sich ein geringerer Eiweißgehalt in seinem Futter auswirkte. Denn diese Anpassung führte zu niedrigeren Kosten und weniger Klimaauswirkungen. Gleicher Ertrag bei niedrigerem Eiweißgehalt – das war das Ergebnis eines Pilotprojekts, an dem der dänische Landwirt Peter Kragsig Kristensen teilgenommen hat. Das Reduzieren des Eiweißgehalts ist Teil von Arlas Arbeit im Rahmen der Big5 – den wichtigsten Ansatzpunkten zur Verbesserung der Klimabilanz auf den Betrieben der Mitglieder. Als Grundlage dafür dienen die Klima-Check-Daten. Durch die richtige Menge Eiweiß lassen sich die Milchproduktion optimieren und der Stickstoffausstoß verringern. Zudem werden die Klimaauswirkungen des Betriebs gesenkt, wenn weniger Kraftfutter eingekauft wird, das in der Regel einen hohen Klimafußabdruck mit sich bringt. Dies wurde auf dem Bio-Betrieb von Peter Kragsig Kristensen mit 230 Milchkühen bestätigt:

„Ich muss zugeben, dass ich mit einem geringeren Ertrag gerechnet habe – auch weil ich das Gefühl hatte, dass der Eiweiß­ gehalt meines Futters schon vorher relativ niedrig war. Daher war ich positiv überrascht, als ich den gleichen Ertrag mit weniger Eiweiß erreichen konnte. Das gilt insbesondere in einer Zeit, in der die Futterpreise so hoch sind“, erklärt er.

Im Rahmen des Pilotprojekts wurde in Zusammenarbeit mit einem Experten des SEGES-Wissenszentrums für Landwirtschaft in Dänemark ein neuer Futterplan erstellt. Dazu gehörte das Reduzieren des Roheiweißgehalts im Futter um vier Prozent – von 170 auf 164 Gramm pro Kilogramm Trockenmasse. Bei gleichbleibendem Ertrag bedeutete dies eine Futtereinsparung von drei Prozent je Kilogramm Milch.

„Der finanzielle Aspekt war sehr ausschlaggebend dafür, dass ich mich beim Projekt angemeldet habe. Ich möchte einen hohen Ertrag erzielen,

bohnen besteht. Nach dem Testlauf hat er sich weiter darauf konzentriert, den Einsatz von zugekauftem Eiweiß zu reduzieren. Im Juni hatte Peter Kragsig Kristensen andere Arla Landwirte auf seinem Betrieb zu Gast. Bei diesem Besuch teilten Peter und der Futterexperte ihre Erfahrungen mit den anderen Landwirten und berichteten, was sie aus dem Projekt gelernt hatten. Solche Versammlungen auf Mitgliedsbetrieben werden im weiteren Verlauf des Jahres in allen Arla Regionen organisiert.

Ich war positiv überrascht, dass ich den gleichen Ertrag mit weniger Eiweiß erreichen konnte. Das gilt insbesondere in einer Zeit, in der die Futterpreise so hoch sind.

aber nicht um jeden Preis. Daher überlege ich ständig, wie ich die Futtermenge reduzieren kann, die ich kaufen muss. Es ist sehr zufriedenstellend, wenn man autarker wird, und natürlich ist es sehr erfreulich, zu sehen, wie das Klima davon ebenfalls profitiert“, erklärt Peter, dessen selbst angebautes Futter unter anderem aus Lupinen und Acker8

„Das ist eine gute Sache. Ich selbst profitiere davon, mit Kollegen zu sprechen und Ratschläge dazu zu erhalten, wie wir die Vorgänge auf dem Betrieb optimieren können. Von daher war es eine positive Erfahrung, anderen mitzuteilen, was wir gelernt haben. Das ist auch der Vorteil einer Genossenschaft.“


geringerer Eiweißgehalt senkt Kosten und reduziert Klimaauswirkungen


VERSAMMLUNGEN AUF MITGLIEDSBETRIEBEN, UM BEST PRACTICES ZUM KLIMASCHUTZ ZU TEILEN Die ab Herbst stattfindenden Versammlungen auf den Betrieben von Arla Mitgliedern sollen Anregungen dazu geben, wie jeder einzelne Landwirt in der Praxis bestmöglich mit den fünf Faktoren zur Verbesserung der Klimabilanz, den „Big5“ arbeiten kann, um seinen CO2Fußabdruck zu senken und die Effizienz zu steigern. Bei den Versammlungen erhalten die Landwirte unter anderem eine Einführung in die Big5-Klimafaktoren. Dabei soll ein besonderer Fokus auf den optimalen Eiweißgehalt gelegt werden. Darüber hinaus bieten die Versammlungen den Landwirten die Möglichkeit, ihre Erfahrungen und Herausforderungen mit anderen Landwirten, Futtermittelexperten sowie weiteren Beratern zu besprechen. Sobald die Termine feststehen, wird es auf Arla Farmers nähere Informationen sowie die Möglichkeit geben, sich anzumelden.


WAS SIND DIE BIG5? Die Big5 haben wir anhand unserer Klima-Check-Daten als die wirkungsvollsten Ansatzpunkte zur Verbesserung der Klimabilanz auf den Betrieben ermittelt. Die fünf Klimafaktoren sind: FUTTEREFFIZIENZ: Mehr Milch pro Futtereinheit OPTIMALER EIWEISSGEHALT: Den Eiweißüberschuss in der Ration reduzieren ROBUSTHEIT DER HERDE: Gesunde Kühe EINSATZ VON DÜNGEMITTELN: Den Stickstoffüberschuss bei der Futtermittelproduktion reduzieren FLÄCHENNUTZUNG: Bessere Ernteerträge


Unsere Kultmarken

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Unsere Kultmarken

Arla LactoFREE® verdoppelt den Umsatz:

Die Marke Arla® bedient kategorie­ übergreifend Trends und Verbraucherwünsche Mit ihren Untermarken auf den verschiedenen Märkten ist Arla® die wichtigste strategische Marke von Arla Foods. Arla LactoFREE®, eine dieser Untermarken, hat es geschafft, spezielle Trends und Verbraucherwünsche zu bedienen, und konnte so ihren Umsatz innerhalb von fünf Jahren verdoppeln.

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Unsere Kultmarken

Arla® ist mit einem Umsatz von 3,36 Milliarden Euro im Jahr 2021 nicht nur die stärkste Marke von Arla Foods, sondern auch die vielfältigste – unter anderem mit Frischkäse von Arla Buko®, Säuglingsnahrung von Arla Baby & Me® und Sportlernahrung von Arla® Protein.

Arla LactoFREE® verdoppelt innerhalb von fünf Jahren den Umsatz

Einige Untermarken waren für das Wachstum der Marke Arla® besonders bedeutend. Eine davon ist Arla LactoFREE® mit ihrem umfangreichen Angebot an laktosefreien Milchprodukten. Das erste Produkt, das unter dieser Marke auf den Markt gebracht wurde, war im Jahr 2014 eine laktosefreie Halbfettmilch.

Dank der vielen Untermarken und Produkte erreiche die Marke verschiedenste Zielgruppen und decke unterschiedlichste Lebensbereiche ab. Gleichzeitig wahre sie eine starke, gemeinsame Identität, erklärt Katie Reed, Vice President der globalen Marke Arla®.

Im Laufe der vergangenen fünf Jahre hat die Untermarke die gestiegene Nachfrage nach laktosefreien Lebensmitteln weiter bedient und auf die wachsenden Verbraucherwünsche nach mehr Wohlbefinden reagiert. Das Sortiment von Arla LactoFREE® richtet sich sowohl an Menschen mit Laktoseintoleranz, die nicht dazu in der Lage sind, den natürlichen Milchzucker abzubauen, als auch an Verbraucher, die mit Arla LactoFREE® ihr Wohlbefinden verbessern möchten.

„Die Breite der Marke Arla® ist eine große Stärke. Denn mit ihren vielfältigen Untermarken erfüllt sie verschiedenste Verbraucherbedürfnisse – vom gesunden Snack bis hin zur Milch für das Frühstück.“ Nachhaltigkeit und Gesundheit als wichtige Wachstumsfaktoren

Dadurch war es der Untermarke möglich, innerhalb von nur fünf Jahren ihren Umsatz zu verdoppeln. Allein im Jahr 2021 ist der Umsatz von Arla LactoFREE® um 10,9 Prozent auf 145 Millionen Euro angewachsen. Damit hat sie das größte Wachstum aller Arla® Untermarken erzielt.

Allein im Jahr 2021 ist die Marke Arla® um 4,4 Prozent gewachsen. Zurückzuführen ist das Wachstum unter anderem darauf, dass in der Pandemie häufiger zu Hause gekocht wurde. Um das Wachstum fortzuführen, sei es wichtig, den Fokus auf das Thema Nachhaltigkeit zu verstärken, meint Katie Reed. Somit werden Nachhaltigkeitsinitiativen von Arla® wie die Klima-Checks auf den Mitgliedsbetrieben und nachhaltige Verpackungen weiterhin einen wichtigen Wettbewerbsvorteil darstellen.

„Frei von“-Produkte im Trend

Laut Katie Reed folgt das starke Wachstum von Arla LactoFREE® einem allgemeineren Trend. Es sind bei weitem nicht mehr nur Verbraucher mit Laktoseintoleranz, die die Produkte von Arla LactoFREE® kaufen. Tatsächlich weist sogar mehr als die Hälfte der Verbraucher von Arla LactoFREE® keine Laktoseunverträglichkeit auf.

„Immer mehr Verbraucher befassen sich mit dem Thema Nachhaltigkeit. Für die Wahrnehmung der Marke Arla® und unserer Produkte ist es daher von entscheidender Bedeutung, dass wir den Verbrauchern zeigen, welche konkreten Maßnahmen wir auf unseren Mitgliedsbetrieben und im Rahmen unserer gesamten Geschäftstätigkeit ergreifen. Mithilfe unserer Klima-Checks können wir ihnen unsere Fortschritte sichtbar machen und aufzeigen, wohin die Reise gehen soll“, erklärt Katie Reed.

„Laktosefreie Produkte sind Teil eines weiter gefassten Gesundheitstrends. Die Verbraucher entscheiden sich bewusst für Produkte, die ‚frei von‘ etwas sind, auch wenn es keine gesundheitlichen Gründe dafür gibt. Uns ist es gelungen, diesen Trend zu nutzen, der aller Voraussicht nach in Zukunft sogar noch wachsen wird“, erklärt Katie Reed.

„Die Verbraucher müssen darauf vertrauen können, dass unsere Produkte von Landwirten hergestellt werden, denen die Aspekte Gesundheit, Geschmack und Nachhaltigkeit am Herzen liegen. Denn dann brauchen sie im Supermarkt nicht lange zu überlegen, für welches Produkt sie sich entscheiden.“

Dies ist auch der Grund dafür, dass Arla® im Jahr 2018 seine Kommunikationsstrategie für Arla LactoFREE® geändert hat – von einer Lösung für Menschen mit Laktoseintoleranz hin zu einer Lifestyle-Marke für alle, die ihr Wohlbefinden verbessern möchten.

„Die neue Kommunikation hat sich positiv auf die Umsatzentwicklung ausgewirkt und unsere Wachstumskurve stark ansteigen lassen“, sagt Katie Reed.

Laut Katie Reed spielt der Fokus auf das Thema Gesundheit auch eine wichtige Rolle für das Wachstum der Marke Arla®.

„Das Beispiel von Arla LactoFREE® zeigt, wie die Marke Arla® erfolgreich Trends aufgreift und auf eine breitere Verbrauchergruppe überträgt. Diese Herangehensweise ist sehr vielversprechend. Denn sie trägt dazu bei, dass unsere Milchprodukte nicht an Relevanz verlieren – unabhängig von etwaigen neuen Trends in der Lebensmittelbranche.“

„Immer mehr Verbraucher möchten einen gesunden Lebensstil pflegen. Das hat zur Folge, dass sie höhere Anforderungen an ihre Lebensmittel und an uns als Lebensmittelproduzenten stellen. Unser Ziel mit der Marke Arla® ist es, die Menschen bei einer gesunden Ernährung zu unterstützen – mit unseren Produkten und Ideen für einen gesunden, nachhaltigen Lebensstil.“ 14


Unsere Kultmarken

DIE MARKE ARLA® Zu den Untermarken gehören z. B.

Unter der Marke Arla® werden Produkte wie Milch, Joghurt, Sahne, Milchpulver, Butter und Käse vertrieben

Arla® ist basierend auf dem Umsatz die größte strategische Marke von Arla Foods

Im Jahr 2021 hat die Marke einen Umsatz von

3,36

MILLIARDEN EURO ERWIRTSCHAFTET

Die Marke Arla® ist in Dänemark und Schweden Marktführer im Bereich Milchprodukte

2021 hat die Marke ihren Umsatz um

4,4% gesteigert

Die Marke wird unter anderem in Deutschland, den Niederlanden, Großbritannien, Südostasien und Westafrika vertrieben

ARLA LACTOFREE® Das Sortiment umfasst

60 PRODUKTE aus 14 Produktkategorien

2x

Im Zeitraum von 2017 bis 2022 hat Arla LactoFREE® seinen Umsatz verdoppelt

Im Jahr 2021 belief sich der Umsatz auf

145 MILLIONEN EURO

Der Umsatz ist 2021 um

10,9% gewachsen

Um die wachsende Verbrauchernachfrage nach Arla LactoFREE® zu bedienen und die Produktion an einem Ort zu bündeln, hat Arla in die Erweiterung der britischen Molkerei in Settle investiert. In Zukunft wird die Molkerei in Yorkshire den Großteil der Produkte von Arla LactoFREE® für den britischen Markt produzieren, wodurch gleichzeitig auch die Transportkosten gesenkt werden können.


Kurzmeldungen

Kurzmeldungen 10.000 KÜHE IM PILOTPROJEKT FÜR FUTTERMITTELZUSATZ ZUR REDUZIERUNG DES METHANAUSSTOSSES Landwirte in Deutschland, Schweden und Dänemark werden die ersten Arla Mitglieder sein, die auf ihren Betrieben den Futtermittelzusatz Bovaer® testen. Studien und Versuche auf den Betrieben haben gezeigt, dass der Futtermittelzusatz den Methanausstoß um ca. 30 Prozent reduzieren kann - und das bei gleichbleibend hohem Tierwohl. Insgesamt 10.000 Kühe werden an der ersten Runde des Pilotprojekts teilnehmen. Die Landwirte mischen dem Futter ihrer Milchkühe Bovaer® bei. Anschließend nimmt Arla Milchproben, die analysiert und mit der Milch von Kühen verglichen werden, die nicht mit dem Futtermittelzusatz gefüttert wurden. Wenn die ersten Ergebnisse die Erwartungen erfüllen, soll das Pilotprojekt im Jahr 2023 auf 20.000 Kühe ausgeweitet werden.

ARLAS BIOGAS-FLOTTE WÄCHST In Dänemark werden bald zehn neue Lkw Arlas wachsende Flotte an biogasbetriebenen Fahrzeugen erweitern. Dies unterstreicht das Potenzial der erneuerbaren Energiequelle Biogas. Bis 2023 sollen auf den europäischen Märkten 80 Arla Lkw mit Biogas betrieben werden – eine von mehreren Lösungen, die derzeit getestet werden, um Arlas gesamte Logistik auf 100 Prozent erneuerbare Brennstoffe umzustellen. Ferner ist die Maßnahme Teil der Bestrebungen, Arlas neues Klimaziel zu erreichen: die Treibhausgasemissionen in den Bereichen Produktion, Logistik und Energieverbrauch bis 2030 um 63 Prozent zu senken. Anhand der Lkw, die sich in Dänemark bereits im Einsatz befinden, sehen wir, dass mit der Gülle von einer Kuh - rund 20 m3 pro Jahr - genug Biogas produziert werden kann, um einen Lkw 875 Kilometer am Laufen zu halten.


ENTWICKLUNG EINES ZUSCHLAGS FÜR NACHHALTIGKEIT

SCHULUNGEN IM RAHMEN DES NETZWERKS FÜR REGENERATIVE LANDWIRTSCHAFT Arlas Netzwerk von Pilotbetrieben für regenerative Landwirtschaft trifft sich vor Ort in den Betrieben und führt dort Schulungen durch. Dabei geht es um die verschiedenen Messungen, die die Landwirte im Zuge des Projekts vornehmen sollen. Dazu gehören Messungen wie der Anteil an kahlem Boden, die Vielfalt der Grasnarbe und die Infiltrationsrate des Bodens. Im Zuge der Schulungen treffen sich die Arla Landwirte mit ihrem Berater für regenerative Landwirtschaft - zuletzt in Großbritannien (siehe Fotos). Die Coaches arbeiten mit allen Pilotbetrieben kontinuierlich daran, die nötigen Änderungen an den Betriebsabläufen umzusetzen. So sollen die Ökosystemprozesse verbessert werden, die die Grundlage für eine wirtschaftliche und regenerative Landwirtschaft bilden. Zusätzlich zu den praktischen Messungen vor Ort haben alle Pilotbetriebe eine Reihe an Bodenproben eingereicht. Diese werden mithilfe der neuesten Untersuchungsmethoden des Life-Science Unternehmens Eurofins analysiert. Die Messungen betreffen unter anderem die Menge an im Boden lebenden Organismen. Annette Vibeke Vestergaard von SEGES, lokale Beraterin für regenerative Landwirtschaft in Dänemark, erläutert: „Die ersten Ergebnisse, die wir aus den Bodenproben erhalten, sind wirklich interessant. Vor allem, wenn man sich die Messungen in Bezug auf im Boden lebende Bakterien und Pilze ansieht. Ich freue mich darauf, gemeinsam mit den Pilotbetrieben diese Daten zu nutzen, um die Bodengesundheit zu verbessern.“ Gegen Herbst soll dann ein Update für alle Arla Landwirte folgen, bei dem die Ergebnisse und Erkenntnisse aus den Versuchen auf den Betrieben im ersten Projektjahr geteilt werden.

Um die Arla Landwirte für bisherige Nachhaltigkeitsinitiativen zu belohnen, sie zu künftigen Maßnahmen anzuspornen und die dafür anfallenden Kosten aufzufangen, soll ein neues Modell für einen Nachhaltigkeitszuschlag eingeführt werden. Das Board of Directors (BoD, Aufsichtsrat) und die Geschäftsführung befinden sich in den letzten Zügen der Entwicklung dieses neuen Modells. Auf der Sitzung des Board of Representatives (BoR, Vertreterversammlung) im Mai erläuterte CEO Peder Tuborgh die Eckpfeiler des Modells: Es soll fair und flexibel sein, sowohl bereits ergriffene als auch zukünftige Maßnahmen belohnen und allen Landwirten viele Optionen zur Auswahl bieten. Das Modell, das derzeit ausgearbeitet wird, ist punktbasiert: Ausgewählte Leistungen und Aktivitäten werden mit einer bestimmten Anzahl Punkte belohnt. Aus den gesammelten Punkten wird dann ein Geldbetrag berechnet, der auf den Milchpreis aufgeschlagen wird. Das Modell wird auf wissenschaftlichen Fakten basieren, um möglichst wirkungsvolle, praktikable und kosteneffiziente Veränderungen in den Betrieben zu ermöglichen. Dies soll dazu beitragen, Arlas Reduktionsziel - 30 Prozent weniger Emissionen bis 2030 - zu erreichen. Je positiver sich eine Maßnahme auf die Nachhaltigkeit auswirkt, desto mehr Punkte gibt es dafür - und desto höher fällt der Zuschlag aus.


Geschichten rund um die Milch

Zu den wesentlichen Zielen des Bereichs Agriculture gehören eine bessere Unterstützung auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit, ein umfassenderer Wissensaustausch zwischen den Landwirten und eine stärkere Zusammenarbeit mit den Beratern. „Wir wollen unsere Ziele gemeinsam mit unseren Landwirten erreichen. Wir müssen zusammenarbeiten und dafür sorgen, dass ihre Bedürfnisse auf effiziente Weise erfüllt werden. Nur dann können wir die Ziele der Strategie Future26 gemeinsam erreichen“, meint Graham Wilkinson, Vice President im Bereich Agriculture bei Arla. Anfang des Jahres wurde der Bereich umstrukturiert und ausgebaut. „Die großartige Arbeit, die unsere Mitglieder auf ihren Betrieben leisten, ist für Arlas Erfolg wichtiger denn je. Ihre landwirtschaftlichen Verfahren und all der Mehrwert, den sie damit schaffen, sind für uns von entscheidender Bedeutung, um unsere Ziele zu erreichen und schlussendlich den größtmöglichen Ertrag für sie zu erwirtschaften. Daher müssen wir einen Rahmen schaffen, der sie bestmöglich bei ihren Bemühungen unterstützt“, erklärt Graham Wilkinson. Zusammen mit den Erkenntnissen aus der Mitgliederbefragung und den Diskussionen mit den gewählten Vertretern hat dies dazu geführt, dass der Bereich Agriculture nun in drei Säulen gegliedert ist: Demokratie & Betriebs­ management, Nachhaltigkeit und Kommerzialisierung. Durch diese Umstrukturierung wurden die SupportFunktionen in allen Ländern aufeinander abgestimmt und Teams in den Märkten um zusätzliche Ressourcen erweitert. Zudem wurde das vorhandene Fachwissen zum Thema Landwirtschaft und Nachhaltigkeit in der Abteilung Agriculture gebündelt. „Wir beschäftigen einige der besten Fachleute der Branche und sind ein attraktiver Arbeitgeber. Sie arbeiten voller Begeisterung mit unseren Landwirten an den wichtigsten Themen von Arla. Ich bin überzeugt, dass die Veränderungen uns dabei helfen, die Landwirte noch besser zu unterstützen und die Zusammenarbeit mit ihnen zu stärken.“ Von den Besten lernen

Um sich weiter zu verbessern, sei es notwendig, dass sich die Landwirte über ihre Best Practices austauschen, so Graham Wilkinson. Dazu führt er weiter aus: „Arlas Landwirte gehören zu den besten der Welt und ihre Erfahrung ist für die Genossenschaft von größtem Wert. Aus diesem Grund ist es ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit, den Mitgliedern die Chance zu bieten, ihre Erfahrungen mit anderen Arla Landwirten zu teilen.“ Eine Möglichkeit hierfür sind Versammlungen auf den Mitgliedsbetrieben. Diese werden in der zweiten Hälfte dieses Jahres in allen Regionen abgehalten. Derzeit wird ein umfassendes Programm entwickelt, in dem die Land-

wirte ihre Erfahrungen mit dem optimalen Eiweißgehalt, einem der fünf zentralen Faktoren zur Verbesserung der Klimabilanz, sowie mit dem geplanten Nachhaltigkeitszuschlag, der aktuell ausgearbeitet wird, teilen. Graham Wilkinson geht auch auf die Vorteile der neu gegründeten Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit (Sustainability Working Group) ein, an der Landwirte aus allen Regionen mitwirken. „Die Arbeitsgruppe bietet Orientierung für unsere nächste Schritten auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit. Sie ermittelt, was wir tun und wie wir es umsetzen können, um unseren Landwirten die bestmöglichen Lösungen bereitzustellen.“ Gemeinsame Herangehensweise an das Thema Beratung

Die gemeinsame Herangehensweise wird auch in Bezug auf die Arbeit mit Beratern verfolgt. Die Zusammenarbeit soll intensiviert werden. „Für viele unserer Mitglieder spielen Berater eine wichtige Rolle. Uns ist klar, dass wir enger an die Beratungsbranche heranrücken müssen, insbesondere im Bereich Nachhaltigkeit. Wir müssen uns miteinander abstimmen, um unseren Mitgliedern die Entscheidung zu erleichtern, welche Schritte die richtigen für sie sind. Daher werden wir sicherstellen, dass die Berater unsere Programme und Zielsetzungen kennen und verstehen. Auf diese Weise können wir alle gemeinsam mit unseren Mitgliedern unsere Ziele erreichen.“ Stolz auf das Geleistete

Der Bereich Agriculture spielt auch eine wichtige Rolle dabei, eine engere Verbindung zwischen der Milchwirtschaft und der Gesellschaft aufzubauen – beispielsweise durch Veranstaltungen auf den Betrieben und neue Milchkonzepte für die Verbraucher, aber auch durch die Weiterführung starker Programme wie Arlagården® und Klima-Check. Denn die Anforderungen seitens der Politik und die Erwartungen der Kunden werden weiter steigen. „Wir müssen den Entscheidungsträgern vermitteln, wie wir uns weiter verbessern. Und den Verbrauchern müssen wir zeigen, warum wir eine vertrauenswürdige Marke sind und wie unsere Landwirte sich Tag für Tag auf verantwortungsvolle Weise einsetzen“, so Graham Wilkinson weiter. „Es besteht großes Interesse daran, zu erfahren, wie die moderne Milchwirtschaft funktioniert. Dieses Interesse sollten wir nicht als Risiko betrachten, sondern als Chance, um unsere Arbeit zu präsentieren. Denn es gibt vieles, worauf wir stolz sein können.“


Gemeinsam unsere Ziele erreichen:

„Wir müssen uns mit unseren Mitgliedern zusammenschließen“

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EIN NEUES AUFGABENGEBIET ERSCHLIESSEN Es gibt zwei Programme, die die 40 neuen BoR-Mitglieder auf den Start in ihr neues Aufgabenfeld vorbereiten sollen.

Arla Kick In für neue BoR-Mitglieder Im April wurden die neuen BoR-Mitglieder eingeladen, im selben Monat am „Arla Kick In“ teilzunehmen. Diese Veranstaltung fand an zwei Tagen im dänischen Aarhus statt. Die Teilnehmer konnten dabei eingehende Einblicke in Arlas Strategie und Unternehmensleistung gewinnen, sich mit anderen Mitgliedern vernetzen und mehr über Arlas Demokratie sowie die Rolle und Aufgaben des BoR zu erfahren. Mentorenprogramm Bei der BoR-Sitzung im Mai wurden alle neu gewählten Vertreterinnen und Vertreter mit einem Mentor zusammengebracht, einem erfahrenen Mitglied aus einem anderen Land. Dieses erste Treffen ist Teil eines zweijährigen Mentorenprogramms, das darauf abzielt, den neu gewählten Mitgliedern ein besseres Verständnis von der Rolle und Arbeitsweise innerhalb des BoR und in anderen Bereichen der Genossenschaft zu vermitteln. Ziel ist es, dass sowohl Mentor als auch Mentee von einem breiter aufgestellten Netzwerk, verbesserten Englischkenntnissen und Kenntnissen eines anderen Marktes und einer anderen Kultur profitieren. Während des zweijährigen Mentorenprogramms treffen sich die Mentees und ihre Mentoren zu drei Schulungseinheiten. Zudem besucht jeder Mentee den Betrieb seines bzw. ihres Mentors. Nähere Information zu den BoR-Mitgliedern finden Sie auf Arla Farmers. Gehe zu: Mehr > Demokratie > Übersicht gewählter Mitglieder

DAS BOARD OF REPRESENTATIVES (BOR) •  Arla hält die BoR-Wahlen alle zwei Jahre ab (wegen Corona von 2021 auf 2022 verschoben) •  Das BoR besteht aus 175 Mitgliedern und 12 Mitarbeitervertretern •

40 neue Mitglieder in diesem Jahr gewählt

Das BoR wählt Arlas Board of Directors (BoD, Aufsichtsrat), bestehend aus 14 Landwirten, drei Mitarbeitervertretern und zwei externen Beratern, die ab diesem Jahr als vollwertige Mitglieder im BoD aktiv sein werden.

Teilnehmer des Arla Kick In für neue BoR-Mitglieder.

Gleichzeitig wurden die District Councils (Kreisräte) gewählt. Unter den insgesamt 496 Mitgliedern sind 118 neu gewählte Mitglieder dabei.


Neu in Arlas BoR

„Ich engagiere mich bei Arla wegen des demokratischen Führungsstils“ Josien Niessen ist neu gewähltes Mitglied im BoR und freut sich, Arlas Entwicklung mitzugestalten. Sie möchte dazu beitragen, die Zukunft der Landwirtschaft durch wohldurchdachte Entscheidungen zu sichern. Denn sie ist überzeugt, dass der grüne Wandel zu mehr Wachstum für Arla führen wird.

wie die Herausforderungen im Zusammenhang mit dem grünen Wandel bewältigt werden können.

Der 30. März erwies sich für Josien Niessen als ein besonderer Tag. Denn an diesem Tag wurde die 47-jährige Landwirtin aus Belgien in das Board of Representatives (BoR, Vertreterversammlung) gewählt. Damit ist sie nun eines von 40 neuen Mitgliedern im höchsten beschlussfassenden Gremium von Arla.

„Es bedeutet mir sehr viel, nun Teil des BoR zu sein. Das Gremium bietet eine großartige Gelegenheit, im direkten Gespräch mit anderen Landwirten unsere täglichen Probleme und zugleich das Gesamtbild in den Blick zu nehmen. Ich fühle mich mit dafür verantwortlich, an den längerfristigen Entscheidungen mitzuwirken, die zum einen uns als Landwirte das Leben erleichtern und zum anderen den grünen Wandel vorantreiben können“, bekräftigt Josien Niessen.

„Ein Grund, warum ich mich bei Arla engagiere, ist der demokratische Führungsstil des Unternehmens, der tief in der genossenschaftlichen Bewegung verwurzelt ist. Da erscheint es mir einfach selbstverständlich, mehr Verantwortung zu übernehmen. Ich fühle mich sehr geehrt, gewählt worden zu sein – das erfüllt mich mit Freude und Stolz“, erzählt Josien Niessen.

Die Stärken der Landwirtschaft

Josien Niessen sieht in der Reduzierung der CO2-Emissionen die größte Herausforderung, vor der die Landwirtschaft in den kommenden Jahren steht. Daher betrachtet sie es unter anderem als ihre Aufgabe, der negativen Berichterstattung über diesen Beruf entgegenzuwirken. Sie will der Welt erzählen, wie effizient Arlas Mitglieder bereits arbeiten und wie sehr sie sich für weitere Verbesserungen einsetzen.

Josien Niessen kommt ursprünglich aus den Niederlanden und betreibt seit 1999 gemeinsam mit ihrem Ehemann einen 115 Hektar großen Betrieb in Belgien. Sie haben 175 Milchkühe mit 130 Kälbern und 250 Ziegen. Auch die Ziegen werden gemolken.

„Abends, wenn ich mit unseren Hunden eine Runde über unseren Hof drehe und den Blick übers Land streifen lasse, füllt sich mein Herz mit Stolz und unbändiger Freude. Ich arbeite einfach mit Leidenschaft in der Landwirtschaft, wo wir stets unser Bestes geben, um etwas absolut Essenzielles zu produzieren – Lebensmittel! Und das, während wir selbst in und mit der Natur arbeiten“, beschreibt Josien Niessen ihre Arbeit.

„Es ärgert mich, wie manche Menschen in den Medien über unsere Branche herziehen, ohne Ahnung von unserer Arbeit zu haben. Deshalb werde ich mich unter anderem darauf konzentrieren, ein besseres Bild davon zu vermitteln, wo die heutige Landwirtschaft wirklich steht. Ich will meine Perspektive nach außen kommunizieren, damit sichtbar und verständlich wird, was wir alles für den grünen Wandel leisten“, kündigt Josien Niessen an.

Mit der genossenschaftlichen Idee aufgewachsen

„In den vergangenen zehn Jahren haben wir massive Veränderungen erlebt. In den kommenden zehn Jahren wird sich noch viel mehr verändern, nicht nur in der Gesellschaft im Allgemeinen, sondern auch in der Landwirtschaft im Besonderen. In unserer größten Herausforderung liegen jedoch auch unsere größten Chancen: Wir haben bereits einiges erreicht und sind weltweit führend, was unsere CO2-Emissionen betrifft. In dieser Richtung müssen wir auch weitermachen, denn hier bieten sich gute Wachstumschancen. Wir sind bereit und gewillt, dem Wandel positiv entgegenzutreten, und sollten dabei all die besonderen Handlungsmöglichkeiten nutzen, die unsere genossenschaftliche Basis uns bietet“, betont Josien Niessen.

Bereits als Kind begleitete Josien Niessen ihren Vater bei Kreisversammlungen der örtlichen genossenschaftlichen Molkerei. Damit sind sowohl das Leben auf dem landwirtschaftlichen Betrieb als auch die Idee von demokratischer Teilhabe tief in ihr angelegt. Daher ist es für sie eine regelrechte Selbstverständlichkeit, ihre Meinung zu vertreten und die Entwicklung mitzugestalten. Ihr wichtiges Anliegen: sicherzustellen, dass die Interessen der kleineren Betriebe in Belgien gut vertreten sind. Die Diskussion anzustoßen, wie die Zeit am Schreibtisch zugunsten von mehr Zeit im Stall reduziert werden kann. Daran zu arbeiten, wie Arla seine Landwirte halten kann, auch wenn andere Unternehmen ihnen mehr zahlen würden. Oder sich darüber auszutauschen, 21


Inside Arla ist das Magazin für Arla Landwirte. Es wird in sechs Sprachen veröffentlicht, auf FSC-zertifiziertem, Papier gedruckt und ist auch online abrufbar. Herausgeber: Arla Foods amba, Sønderhøj 14, 8260 Viby, DK. Druck: Stibo Complete. Falls Sie keine gedruckte Ausgabe erhalten möchten, schreiben Sie uns bitte eine E-Mail an: insidearla@arlafoods.com.

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