RIZE Issue #2

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ISSUE #II


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to

RIZE… TO THE TOP!

top

RIZE IST EIN WORTSPIEL AUS DEM ENGLISCHEN, ABGELEITET VON „TO RISE“ – AUFSTEIGEN, AUFSTREBEN!

IM ÜBERTRAGENEN SINNE HEISST DAS FÜR UNS: DIE BESTE QUALITÄT ERREICHEN, NEUE HÖHEN ERKLIMMEN. UNSER ZIEL IST ES, SIE, DIE LESER, AUSGABE FÜR AUSGABE IN HÖCHSTER QUALITÄT ÜBER DIE RELEVANTEN THEMEN DES „GOOD LIFE“ ZU INFORMIEREN – UND DABEI GLEICHZEITIG ZU ENTERTAINEN. IN DIESEM SINNE, LET’S RIZE… TO THE TOP!


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ECKART WITZIGMANN

SNOOP DOGG

ANDREA KAISER & ANNEMARIE CARPENDALE

GIORGIO MORODER

ROD STEWART

ENIE VAN DE MEIKLOKJES


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BMW Motorrad

S 1000 XR

Freude am Fahren

SUCHE NICHT NACH ERLEBNISSEN. JAGE SIE. Die neue S 1000 XR lässt dich die Straße auf eine völlig neue Art erleben. Mit ihrem kräftigen, 118 kW (160 PS) starken 4-Zylinder-Motor, einem Gewicht von nur 229 kg (fahrfertig), einer erhabenen Sitzposition und hohem Komfort für lange Strecken. Dazu gibt es serienmäßig die zwei Fahrmodi Rain und Road mit ABS und ASC. Und dank der vielen Extras bleiben keine Wünsche offen.

Mehr auf bmw-motorrad.de/s1000xr


Vorwort 7

von Weltstar Rod Stewart zum Exklusiv-Interview empfangen. „Roddy“, 71, war bester Dinge

und erzählte offen über seine wilden Zeiten, seine Großfamilie und sein Verhältnis zu Queen Elizabeth und Prinz Charles.

Daniel Brühl trafen wir in seiner neuen Berliner Tapasbar zum Gespräch. Der Schauspieler ist auf dem besten Weg zur festen Hollywood-Größe, dreht mit US-Kollegen wie Bradley Cooper und spricht hier über seine neuesten Projekte. BABAK SHAHVERDI HERAUSGEBER

ALEX GERNANDT CHEFREDAKTEUR

Doch auch neue Talente sind uns wichtig, zum Beispiel Sängerin Namika, mit dem Hit „Lieblingsmensch“ der Shooting-Star des vergange-

Liebe Leserinnen und Leser, herzlich willkommen zur zweiten Ausgabe von RIZE, der Winter-Edition! Bevor wir ein paar Worte zum Inhalt des vorliegenden Magazins verlieren, wollen wir uns bei Ihnen für das ausgesprochen gute Feedback auf die erste Ausgabe bedanken. Wir freuen uns sehr über die durchweg positive Resonanz, übrigens auch seitens Prominenter wie etwa Rod Stewart, Giorgio Moroder, Daniel Brühl, Andrea Kaiser oder Jahrhundertkoch Eckart Witzigmann, die alle mit großem Interesse in RIZE blätterten. Dieses Feedback hat uns angespornt, noch mehr Gas zu geben – Ergebnis: Statt 98 erwarten Sie nun 132 Seiten, mit abwechslungsreichen Storys aus Kunst, Kultur, Kulinarik, Architektur, Mode, Automobil und Entertainment. Zum Inhalt: Das erste Highlight ist das Coverfoto! Der Mount Everest, fotografiert von unserem Fotografen York Hovest in Tibet, tiefnachts mit aufwendiger Spezialtechnik in 5200 m Höhe bei -20 Grad. Es

nen Jahres. Und in der Klassiker-Rubrik „Faves“ verrät ProSieben-Glamourfrau Annemarie Carpendale, auf was sie privat so alles steht. Fotograf und Abenteurer Michael Martin begeistert mit seinen spektakulären Naturfotos, Künstler Christian Muscheid lädt uns ein zu einer Homestory im Münchener Kunstbunker und das Architektenteam OPA zeigt uns exklusiv die Studie „Lux Aeterna“, eine aufsehenerregende Neuinterpretation des Themas moderne Kirche. In puncto Kulinarik sind wir zu Gast im Bogenhausener Hof und lassen Chef Gerhard Gleinser in der Rubrik „Der Teller“ Köstliches zum Nachkochen kreieren. PS-Liebhaber kommen beim Porträt des Porsche 911 Facelift auf Ihre Kosten. Lesen Sie auch den aufschlussreichen Report zu einem brandaktuellen Social-Media-Phänomen – „Fear Of Missing Out“ (kurz: FOMO) über die Angst vieler User, im Leben etwas zu verpassen... Die müssen Sie hoffentlich nicht haben bei der Lektüre unseres Magazins. Wir hoffen, auch mit dieser Ausgabe wieder Ihr Interesse geweckt zu haben. Viel Vergnügen und spannende Unterhaltung,

ist Teil der spannenden Titelstory „Im Rausch der Höhe“. Auch große Stars kommen bei uns wieder zu Wort: Im Londoner Langham Hotel wurden wir

Babak Shahverdi

&

Alex Gernandt


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Inhalt EYECATCHER 10 MICHAEL MARTIN 16 ROD STEWART 26 HOUSE OF THE HOLY

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DANIEL BRÜHL 42 DER NEUE 911ER

50

PATRICIA GEBAUER

56

NAMIKA 64 INSOMNIA 70 IM RAUSCH DER HÖHE

78

KOLUMNE PETER OLSSON

90

DER TELLER 92 KOLUMNE JUSTIN LEONE

100

CHRISTIAN MUSCHEID

102

THE FEAR OF MISSING OUT

110

EMPRESS OF THE WOODS

118

ANNEMARIE CARPENDALE

126

IMPRESSUM 130


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Eyecatcher

FLSK Die FLSK Products GmbH ist eine Gruppe junger Unternehmer, die sich der Umweltproblematik von „to go“ Behältnissen und sehr unsexy wirkenden Trinkflaschen mangelhafter Qualität entgegenstellt. Entstanden ist eine vom Design her beeindruckende Flasche, deren Funktionalität zu überzeugen weiß. Undichte oder schmutzige Drehverschlüsse gehören der Vergangenheit an. Zwischen dem Edelstahl liegt eine Vakuumschicht, die das Austreten von Wärme und Kälte verhindert, da es, im Gegensatz zur Luft, sehr schlecht leitet. Eine zusätzliche Beschichtung des Edelstahls mit Kupfer garantiert den Erhalt der Temperatur, 24 Stunden bei Kaltgetränken, sowie 18 Stunden bei Heißgetränken. www.flsk.de


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Black Beauty Außen tiefschwarze Fassade, innen samtig weiß: Das aus einem Stück gegossene Modell „VESUV“ von VALLONE® verdankt seinen Namen dem sagenumwobenen Vulkan am Golf von Neapel. Statt glühender Lava darf sich der Besitzer dieses edlen Objekts auf ein heißes, wohltuendes Bad freuen. Die filigrane Linienführung gepaart mit feudaler Größe ist ein markantes Statement für exklusive Badausstattung. Zu beziehen ist die schwarze Schönheit über die E-Boutique des Herstellers: www.vallone.de/vesuv


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KorianderToo Die vietnamesische Küche hat in Deutschland über die letzten Jahren enorm an Popularität gewonnen. In München wird sie seit einiger Zeit durch ein kleines, feines Lokal bereichert: Das Koriander Too in der Einsteinstraße in Haidhausen, betrieben von Fotograf und Szenegastronom Tan Loc Nguyen. Nguyen hat vietnamesische Wurzeln, ist aber in Deutschland aufgewachsen. Er hat also Einblicke in beide Welten und kann diese perfekt miteinander kombinieren. In seinen Restaurants setzt er einerseits auf Tradition, nutzt andererseits auch modernste Küchentechnik. Das Koriander Too ist alles andere als ein typischer Schnell-Asiate, sondern ziemlich ambitioniert in allen Belangen. Zu den

Spezialitäten zählen neben knusprig gebratener Ente in Kokos-Zitronengrassauce mit Gemüse oder mit Zimt gewürztes Rindfleisch am Spieß auch hauchdünne kalte Reispapierpäckchen, gefüllt mit frischen Salaten und Garnelen sowie die berühmte Pho, jene vietnamesische Nationalsuppe, die 24 Stunden lang gekocht und mit frischen Kräutern aromatisiert wird. Das Lokal besticht durch puristisches, klares Innendesign, das ganz ohne fernöstlichen Kitsch auskommt. Besonders hervorheben muß man im Koriander Too auch den Service, der von umwerfender Freundlichkeit ist, der spürbar von Herzen kommt. Einsteinstr. 113 - 089 457 09 107 www.korianderplus.de


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Royal Oak Perpetual Calendar

Die Royal Oak Perpetual Calender bietet die klassischen Gadgets der gehobenen Uhrmacherei: Tag-, Datums- und Monatsanzeige, astronomischer Mondkalender und Schaltjahranzeige! Sie hat jedoch einen Durchmesser von 41 Millimetern (ohne Krone) und ist damit zwei Millimeter breiter als die Vorgängermodelle. Der Perpetual Kalender gilt als eine der größten Errungenschaften der Horologie. Erstmals wurde die Audemars Piguet Royal Oak Perpetual Calender 1981 gefertigt und bis heute bleibt sie eine zeitlose, begehrte Schönheit. www.audemarspiguet.de

daff Nachhaltigkeit und ein bewusster Umgang mit begrenzten Rohstoffen stehen im Mittelpunkt der Produktphilosophie von daff. Dies wird kombiniert mit Design und Funktionalität. Lederüberschüsse werden zu haltbaren und langlebigen Accessoires für den gedeckten Tisch umgewandelt. Somit entsteht ein Naturprodukt, das wasserabweisend, abriebfest und farbecht ist. www.daff.co


Produktdesign: Sieger Design, Fotos : Thomas Popinger, Copyright: Dornbracht

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Dornbracht HorizontalShower Machen Sie Ihr Badezimmer zum SPA-Bereich – mit dem „Horizontal Shower“, einem völlig neuen, innovativen Duscherlebnis, entwickelt von Dornbracht. Die Massagedusche besteht im Prinzip aus sechs Wasserdrüsen, die horizontal über der Liegefläche angebracht sind. Man kann drei Duschprogramme, sogenannte Choreographien, je nach Bedürfnis aufeinander abstimmen. Per Tastendruck wählen Sie eins der drei vorprogrammierten Massage-Szenarien, die von erfahrenen Wellness-Spezialisten entwickelt wurden: Balancing, Energizing oder De-Stressing. Das verspricht Entpannung pur! Sie können „Horizontal Shower“ auch mit verschiedenen Wellnessanwendungen, beispielsweise Peelings oder Seifenschaum-Massagen nutzen. Deshalb ist die Massagedusche sowohl für den privaten Spa, als auch bei führenden Wellnesshotels und Spa-Anbietern weltweit gefragt. www.dornbracht.de


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Daherkomma Der DAHERKOMMA ist der kulturelle „Meeting Point“ für die kurze Arbeitspause oder um einfach mal genussvoll auszuspannen. Den Gästen ist eines gemein: sie legen Wert auf gesunde Ernährung, beste Qualität und ein geselliges Miteinander. Die gemütliche Bistro-Atmosphäre fesselt jeden und bietet Lebensqualität, die wir immer suchen, doch nur selten finden. Das Lokal bietet immer frisch zubereitete Speisen und Getränke an – natürlich auch zum Mitnehmen. Starten Sie ausgewogen mit den Frühstücksangeboten, gönnen Sie sich mittags eine gesunde Stärkung und lassen Sie den Tag mit Apéritivo, Tapas und einem Lächeln ausklingen – ob allein, mit Freunden oder der ganzen Familie. Selbstverständlich sind im DAHERKOMMA Kinder und Jugendliche herzlich willkommen – auch den „GourMinis“ soll Essen Spaß machen, dafür wird mit einer vielfältigen Speise- und Getränkeauswahl gesorgt. Herkomerplatz 1a - 089 94 37 93 28 - www.daherkomma.de


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MICHAEL MARTIN | REPORT


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JAHRE EINSAMKEIT ÜBER JAHRE HINWEG DURCHREISTE MICHAEL MARTIN DIE GRÖSSTEN WÜSTEN DER ERDE. DOCH IN DER VERMEINTLICHEN ÖDNIS FAND ER KEINESWEGS EINTÖNIGKEIT. SEIN NEUER BILDBAND „PLANET WÜSTE“ ZEIGT FORMEN VOLLENDETER GRAZIE, FARBSPIELE VON PACKENDER INTENSITÄT, FASZINIERENDE STRUKTUREN UND DIE WÜSTE ALS RAUM KUNSTVOLLER SCHÖNHEIT. ES IST DAS BILD EINER ANDEREN SEITE.

TEXT: DAVID LEMMER


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Die Erde wird für uns Menschen allmählich zu eng, ja zu klein! Explosionsartiges Bevölkerungswachstum auf unserem Planeten lässt Städte zu Megacities werden, Wohn- und Lebensräume werden dadurch kleiner, neue Konflikte entstehen. Doch dieses Szenario der Überbevölkerung trifft nur auf eine Hälfte der Landoberfläche unserer Erde zu. Auf der anderen herrscht gespenstische Stille und schier endlose Einsamkeit. Es sind die Wüsten unseres Planeten. Rund 50% der Landfläche nehmen sie ein. Und scheinbar unbeeindruckt von der Evolution des Menschen „gehen“ sie ihren eigenen Weg durch die Erdgeschichte. Ob als Lebens- oder Transitraum, Wüsten sind für den Menschen feindlich. Sie gelten als gefährlich, unberechenbar und unbezwingbar. Es ist keine Kraft, der sich der Mensch gegenüber ausgeliefert sieht. Es ist die Weite, Stille und die vermeintliche Leblosigkeit, die ihn scheinbar ohnmächtig macht. Als Wüste gilt eine Landschaft, deren Oberfläche zu nicht mehr als 5% von Vegetation bedeckt ist. Doch auch wenn sie im krassen Gegensatz zum kultivierten Erdteil steht, tot ist die Wüste keinesfalls. Wohl kaum einer bewies das in den letzten Jahren so derart bildgewaltig wie MICHAEL MARTIN. Bereits seit seiner Jugend bereist der heute 52-jährige Diplom-Geograph, Fotograf und Autor mit seiner Kamera die entlegensten Regionen. In über 30 Jahren kamen so über 80 Reisen, 15 Bildbände und über 1.700 Diavorträge zusammen. Als studierter Geograf, Völkerkundler und Politikwissenschaftler üben Wüsten als „Räume, die vom Menschen nicht komplett verändert wurden“ einen besonderen Reiz aus, wie er erklärt. Die Welt, wie wir sie kennen, ist die, die wir sehen. Es ist eine Welt, die dicht bevölkert ist und immer enger wird. Die Wüste jedoch wird als toter Raum aus unserer Wahrnehmung nahezu ausgeblendet. Dabei ist sie nicht tot. Michael Martin stellt dies in seinen Multivisions-Vorträgen anhand spektakulärer Bilder und Erzählungen unter Beweis. Fünf Jahre lang durchquerte er auf 40 Reisen die Wüsten der Erde.


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In gut 30 Jahren kamen 체ber 80 Reisen zustande, die in 15 Bildb채nden und 체ber 1.700 Diavortr채gen festgehalten sind . . .


20

PLANET


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WÜSTE


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Insgesamt vier Mal umrundete MICHAEL MARTIN den Erdball.


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Durch 50 Länder verlief sein Weg. Er führte durch die Arktis und Antarktis, zum Nordkap, durch Sibirien, Alaska, Kanada, Grönland, den arabischen Rub al Khali, durch asiatische und nordamerikanische Wüsten, die Sahara, den Namib und die Kalahari, durch australische und südamerikanische Wüsten. Insgesamt vier Mal umrundete Michael Martin dabei den Erdball. Als er wieder zu Hause in München war, galt es 300.000 Fotos und 32 Filme für „Planet Wüste“ aufzuarbeiten. So ästhetisch und verträumt seine Aufnahmen auch wirken – keineswegs geht es Michael Martin einzig darum, die Wüste als Sehnsuchtsort zu romantisieren. Mit seiner Arbeit verfolgt er auch dokumentarische und wissenschaftliche Zwecke. Durch seine langjährige Dokumentation liefern seine Bilder wichtige Bausteine für die Beantwortung so mancher noch ungelöster naturwissenschaftlicher Frage. Das 448 Seiten umfassende Buch ist zudem mit wissenschaftlichen Beiträgen angereichert. Über Bilder will Michael Martin die Menschen erreichen. Und dabei für das „Thema Wüste“ gewinnen. Denn in Europa werden die Wüsten absolut unterschätzt. „Man sollte ihnen mehr Bedeutung geben, sie mehr schützen und wertschätzen.“ Denn auch wenn seine Bilder zum Großteil einen anderen Eindruck erwecken, den Zustand und die Zukunft der noch unberührten Gebiete schätzt er zum Ende seines Buches als dramatisch ein. Meere, Regenwälder, Gebirge haben die Aufmerksamkeit, die sie brauchen. „Planet Wüste“ ist die Erinnerung, dass wir die andere Hälfte der globalen Landfläche nicht vergessen sollten. Weitere Informationen und Tickets unter: www.michael-martin.de


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ROD STEWART | FACES


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ROD STEWART Interview: Alex Gernandt

Der Sänger mit den schottischen Wurzeln und der unvergleichlichen Reibeisenstimme hat ein bewegtes Leben hinter sich. Aus dem einstigen Bad Boy und Herzensbrecher ist längst ein guter Familienvater und honoriger „Commander Of The British Empire“ geworden. Doch auch mit 71 ist Rod Stewart kein bisschen leise. Hier spricht „Roddy“ über seine bescheidenen Anfänge, wilde Eskapaden – und ein Dinner bei Prinz „Charlie“. Interview: ALEX GERNANDT


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RIZE: Mr. Stewart, wenn man Ihr Leben

rend der Faces-Zeit auch schon meine So-

so betrachtet, wirkt das schon ziemlich

lokarriere vorangetrieben. Und Ronnie ist

abenteuerlich und aufregend…

trotzdem mein bester Freund geblieben!

ROD STEWART: Das können Sie laut sagen! Ich bin 71 und noch immer auf Tour.

Wie kamen sie damals darauf, reihen-

„Never a dull moment“ hieß ja eines mei-

weise Hotelzimmer zu zerstören? Hatte

ner frühen Alben. Der Titel ist Programm,

das mit Alkohol und Drogen zu tun?

es gibt wohl nie einen langweiligen Mo-

Nur bedingt! Auf unseren großen US-

ment mit mir…

Tourneen buchte uns unser Manager in

Schon zu Zeiten Ihrer Band The Faces

te, Holiday Inn, ein. Jeden Tag. Überall

haben Sie es Ende der Sechzigerjahre

war die Einrichtung absolut identisch.

ordentlich krachen lassen und wurden

Da haben wir irgendwann einen Lager-Kol-

neben den Rolling Stones zum Prototyp

ler gekriegt und angefangen, die Zimmer

des wilden Rock-Rebellen.

zu zerlegen – aber so richtig!

jeder Stadt in ein Hotel derselben Ket-

Wohl wahr. Wir haben uns als Band damals um keinerlei Konventionen geschert. Es

Das gab doch sicher Hausverbot!

ging um Mädels und ums Trinken – mehr

Ja und zu Recht! Aber anstatt in ein Hotel

nicht.

einer anderen Kette zu wechseln, haben wir aus Trotz in der nächsten Stadt ein-

Ein Faces-Musiker meinte mal in einem

fach als „Fleetwood Mac“ eingecheckt, die

Interview: „Wir hätten größer werden

waren damals nämlich noch nicht ganz so

können als die Stones“!

bekannt. Und so bekamen wir die Zimmer

Ich war das nicht (lacht). Ich liebe die Sto-

(grinst).

nes, noch heute. Beatles-Fan war ich nie. Dazu bin ich doch zu sehr Londoner, so

Zurück in den rauen Norden Londons.

wie die Stones eben. Wir haben Mick Jag-

Hier sind Sie im Januar 1945 geboren

ger und Keith Richards immer bewundert,

worden und aufgewachsen…

es gab nie eine Rivalität. Mit einer anderen

Ja, noch während des Krieges. Mein Vater

Einstellung hätten wir vielleicht mit ihnen

Robert war Schotte, meine Mutter Elsie

mithalten können, aber wir waren jung

Engländerin. Ich wuchs mit vier älteren

und viel zu chaotisch.

Geschwistern in High Gate auf, einer ziemlich tristen Arbeitergegend.

Um 1975 haben Ihnen die Stones dann Ihren Gitarristen Ron Wood „geklaut“…

Wie sind Sie erzogen worden, eher

Haha, ja! Ronnie! Das war schon okay da-

streng?

mals. Mir war immer klar, dass er eines

Es war eine gute Mischung aus Strenge

tages bei den Stones landen würde. Er ist

und Liebe. Im Grunde hat mich meine älte-

der geborene Rolling Stone, er hat das in

re Schwester erzogen, weil meine Mutter

seinen Genen. Außerdem habe ich wäh-

mit den anderen Kindern genug um die


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„Der liebe Gott hat mich mit einer einzigartigen Stimme gesegnet, sie ist das einzige, was ich habe.“


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Ohren hatte. In meinem Song „Way back

haute mich total um und inspirierte mich,

home“ erzähle ich von dieser Zeit, von

Gitarre zu lernen. Ich konnte irgendwann

meiner Jugend nach Kriegsende.

alle Dylan-Songs auswendig und mich dabei selbst auf Gitarre begleiten.

Wie kamen Sie denn schließlich mit Musik in Berührung?

Erinnern Sie sich an Ihren ersten öffent-

Bei uns Stewarts wurde unheimlich oft ge-

lichen Auftritt?

feiert und dabei auch viel gesungen. Heute

Das war in der Schule. In der Pause träl-

nennt man das wohl Karaoke. Jeder in der

lerte ich was und die Mitschüler standen

Familie dachte von sich, ein großartiger

um mich rum, hörten mir zu und applau-

Sänger zu sein. Dem war aber lei-

dierten am Schluß. Das war ein neues

der

Gefühl. Da dachte ich mir, vielleicht steckt

nicht

so,

die

meisten

klangen

grausam (verzieht das Gesicht).

da eine Karriere drin. Jetzt bin ich 71 und singe immer noch. Manchmal denke ich,

Was war dann der entscheidende Musik-

ich träume…

Moment in Ihrem Leben? Als mich mein älterer Bruder zu einem

Ihr Vater soll damals besorgt gewesen

Konzert von Bill Haley and his Comets

sein und gemeint haben, Sie seien zu

mitnahm. Ich war elf, und das war mein

sensibel fürs harte Musikbiz!

Urknall. Die Show hat mich total fasziniert,

Zu sensibel, sehr gut (lacht)! Mein Dad

die Saat war gesät.

hatte nur Angst, dass ich unter die Räder komme und bei Drogen lande!

Es wurde aber zunächst kein Berufswunsch aus diesem Erlebnis?

Sicher nicht ganz unbegründet…

Nein! Auch die Schule interessierte mich

Nun, eines will ich hier klarstellen: Ich war

nur am Rande, denn mir klar, dass ich mal

niemals ein Junkie und habe auch selbst

Fußballstar werde. Alle Männer in unserer

nie Drogen gekauft, noch nie in meinem

Familie spielten Fußball, und ich war in der

Leben. Aber probiert habe ich schon mal,

Jugend beim FC Brentford aktiv. Am Ende

das will ich nicht leugnen. Irgendwann war

hat es aber doch nicht gereicht für die

aber auch mal gut damit.

Profi-Laufbahn, die mir mein Vater prophezeit hatte.

Themawechsel: Haare und Frisuren sind schon seit Elvis und dem Beginn der

War Musik für Sie also nur „Plan B“?

Pop-Kultur ein entscheidendes Thema.

Kann man sagen. Als ich 14 war, schenkte

Ja, und ich hatte großes Glück mit meinen

mir mein Vater eine Gitarre zum Geburts-

Haaren. Alles echt bei mir, obwohl mein

tag, aber ganz ohne Hintergedanken. Etwa

Vater schon relativ früh kahl war. Das be-

zur gleichen Zeit hörte ich das Debüt-

reitete mir zu Beginn meiner Gesangskar-

album von Bob Dylan zum ersten Mal. Das

riere auch richtig Kopfzerbrechen.


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Stimmt die Story, dass Sie Ihre Mähne

und kann während dessen was anderes

früher mit dem Bügeleisen getrocknet

machen. Also haben wir in meiner Biblio-

haben?

thek ein professionelles Aufnahmestudio

Oh ja, die stimmt (lacht). Wir konnten uns

eingerichtet und losgelegt. Das Ergebnis

damals keinen Fön leisten. Also hab ich

kann sich hören lassen.

meine Matte auf den Tisch gelegt, Handtuch drauf und dann mit dem Bügeleisen

Aus Ihrer Feder stammen Hits wie

getrocknet. Ich musste immer höllisch

„Maggie May“, „Mandolin Wind“, „Baby

aufpassen, dass ich mir meine schönen

Jane“ oder „I was only joking“. Aber

Haare nicht versenge. Krass, ich weiss.

erst jüngst haben Sie die Kunst des

Aber wenn man arm ist, muss man eben

Songschreibens

kreativ sein.

kam es dazu?

wiederentdeckt.

Wie

Ich habe eine längere Songwriting-Pause Heute leben Sie in einer Villa in Beverly

eingelegt, weil ich keine Zeit hatte. Ich

Hills. Als großer Fußball-Fan und Cel-

war einfach zu beschäftigt damit, Spaß zu

tic-Glasgow-Supporter sollen Sie sogar

haben! Aber Spaß beiseite. Vor drei Jah-

ein Celtic-Logo auf Ihrem Gartentor an-

ren begann ich, mein verrücktes Leben

gebracht haben!

zu Papier zu bringen für meine Biogra-

Das ist stark untertrieben. Mein ganzes

fie. Dabei kam es mir in den Sinn, meine

Haus ist ein einziger Celtic-Schrein! Ein

vielen Erlebnisse und Erinnerungen auch

Celtic-Logo, ein vierblättriges Kleeblatt,

in Songs zu verwandeln. Auf dem letzten

ist auf der linken Torhälfte angebracht,

Album „Time“ etwa der Titel „Brighton Be-

ein weiteres auf der rechten. Und wenn

ach“. Dort habe ich als junger Mann mei-

Sie die Einfahrt zu meinem Haus hochfah-

ne erste Geliebte geschwängert. Ergebnis

ren, kommen Sie an meinem Tennisplatz

war meine uneheliche Tochter Sarah, zu

vorbei, den ich in ein kleines Fußballfeld

der ich mittlerweile regelmäßig Kontakt

umgestalten ließ. Auch dort an der Wand

habe, was kein einfacher Prozess war. Das

prangt ein riesengroßes Celtic-Logo. Im

Album kam jedenfalls gut an und hat mich

Haus auch an mehreren Stellen. Deshalb

ermutigt, mit dem Komponieren weiterzu-

heißt es „Celtic House“. Ich verpasse

machen.

kaum ein Spiel meines Teams, ob am Fernseher oder auch mal im Stadion.

Ihr aktuelles Album „Another Country“ haben Sie den Soldaten der westlichen

Ihre neuen Songs haben Sie erstmals in

Welt gewidmet. Wird der Rock’n’Roller

Ihrem „Celtic House“ produziert. War-

Rod Stewart jetzt etwa noch politisch?

um zu Hause, wie ging das vonstatten?

Nein, ganz sicher nicht. Aber es liegt mir

Nach all den Jahren bin ich es leid, stun-

am Herzen, meinen Respekt zum Aus-

denlang in einem Studio rumsitzen zu

druck zu bringen gegenüber denjenigen,

müssen und darauf zu warten, dass der

die täglich ihr Leben aufs Spiel setzen,

Bassdrum-Sound passt. Da bin ich doch

damit wir hier in Freiheit leben können.

lieber in meinen eigenen vier Wänden

Meine politische Meinung behalte ich für


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In London traf Alex Gernandt von RIZE (l.) Weltstar Rod Stewart zum Exklusiv-Interview

mich. Ich mache das wie Elvis damals. Der

und ich sind Ehrenbotschafter des „Prince

gab auch nie politische Statements ab, ob-

Charles Trust“. Letztens gab er auf seinem

wohl er oft nach seiner Meinung gefragt

schottischen Landsitz ein exklusives Din-

wurde. Wir sind Entertainer, keine Politiker.

ner für 20 Gäste. Penny durfte den ganzen Abend neben Charlie sitzen. Ich muss sa-

Große Stars haben ihre eigenen Musi-

gen, sie macht auch in Adelskreisen eine

cals, etwa ABBA oder QUEEN. Hätten

wirklich gute Figur. Nicht schlecht, für ein

Sie Ihr Leben lieber als Musical oder

Mädchen aus Chelmsford.

Film verewigt? Ein Film wäre sicher interessant, ich fürch-

Was ist eigentlich Ihr Überlebens-

te nur, der würde unter der Kategorie

geheimnis, dass Sie nach all den wilden

Porno laufen (grinst). Ein Musical gab es

Jahren noch immer am Start sind?

bereits – „Tonight’s the Night“ basiert auf

Privat ist das ganz klar meine große Fa-

meinem Leben. Es geht um einen jungen

milie, die ich über alles liebe – und die

Sänger namens Lucky, der es ganz nach

mir Kraft gibt. Im Business ist es meine

oben schafft und seinen Traum lebt. Das

Stimme! Der liebe Gott hat mich mit einer

lief anderthalb Jahre erfolgreich im Lon-

einzigartigen Stimme gesegnet, und sie ist

doner Westend. 14 meiner Songs sind da-

das einzige, was ich habe. Also muss ich

rin zu hören.

dieses Talent nutzen. Schau dir die anderen an, etwa Elton John oder die Stones

Sie sind 2007 als „Commander Of The

– die bringen immer wieder großartige

British Empire“ geehrt worden. Werden

Songs raus, über all die vielen Jahre. Das

Sie jetzt regelmäßig von Queen Eliza-

hat nichts mit Mode, Trends oder Frisuren

beth zum Tee eingeladen?

zu tun. Das ist Talent, verbunden mit har-

Ich liebe unsere Queen und habe sie schon

ter, harter Arbeit. Auch wenn es bei mir

oft getroffen. Aber noch enger bin ich mit

nicht immer danach aussieht…

Prinz Charles und Camilla befreundet. Ich bin gar versucht zu sagen, Charlie ist mein Fan – und ich seiner! Meine Frau Penny


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B

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C


LUX AETERNA HOLY CROSS | DESIGN

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Die Kapelle „Lux Aeterna Holy Cross“ ist die Studie eines zeitlos-klassischen religiösen Bauwerks. Gepant als verbindende Brücke zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Sie ist Teil der spektakulären „Terra Mater“-Trilogie des Architektenteams OPA.


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C

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B

C


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Die Kapelle „Lux Aeterna Holy Cross“ soll ein zeitlos-klassi-

dargestellt. Optisch ist die Kirche in der Landschaft nur durch

sches religiöses Bauwerk darstellen, eine verbindende Brücke

den herausragenden Glockenturm wahrnehmbar, denn das

zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

kreuzförmige Hauptgebäude ist spektakulär in die Felswand eingelassen. Nachts wird die Kapelle illuminiert und ist so

Die Kapelle verbindet Symbolismus mit Tradition und Glaube.

auch aus der Ferne als eine Art Leuchtturm für Gläubige und

Sie ist das dritte Werk der „Terra Mater“-Trilogie, zu der auch

Schiffsreisende gleichermassen erkennbar.

das Objekt „Casa Brutale“ gehört, das wir bereits in RIZE Ausgabe 01 vorgestellt haben.

Nachdem man das große Drehportal mit dem eingelassenen Kreuz passiert hat, gelangt man in den Innenraum der Kir-

Das moderne Gotteshaus ist geplant für die griechische Insel

che mit atemberaubender Aussicht auf die See. Im Innern des

Serifos in der Ägäis. Es soll angelegt werden an einer senk-

Gebetsraumes finden sich Altar und schlichte Gebetbänke

rechten Felsfassade mit Blick auf das ägäische Meer und hier

aus Beton mit Holzfinish gefertigt. Dynamische Lichtmuster

Werk von Menschenhand dem Wunder der Natur gegenüber-

umspielen den kahlen Beton, eine Hommage an die Ron-

stellen.

champ-Kirche von LeCorbusier und Tadao Andos „Church of Light“.

„Holy Cross“, die Heiligkreuz-Kapelle, ist eine einzigartige Studie von Ästhetik, Struktur, Funktion und Ingenieurskunst,

Mit „Lux Aeterna Holy Cross“, dem dritten Teil der OPA-Tri-

ein Mix aus Tradition und zeitgenössischem Stil, die jetzt auf

logie, soll versucht werden, traditionelle Glaubenssymbole

ihre Realisierung wartet. Sie ist eine weitere Vision des Archi-

mit zeitgenössischer Architektur zu verbinden und eine ein-

tektenteams OPA, das bekannt ist für innovative Bauweisen,

zigartige Kommunikation von Tradition und Innovation zu

die sich an Umgebung und die dort gegebenen Materialien

erschaffen.

anpassen. Die Vision ist da, die Entwürfe angefertigt – jetzt sucht das Ihre puristische Form erlaubt einen atemberaubenden Blick

OPA-Team nach Investoren, um dieses außergewöhnliche,

über das Meer und lässt das Spiel von Licht und Schatten

ambitionierte Projekt zu realisieren.

perfekt wirken. Die Kapelle wird konstruiert mit einfachen Materialien: Holz, Glas und Beton. Eine besondere Idee ist

Interessenten wenden sich vertrauensvoll an:

es, das Kreuz, dieses urchristliche Symbol, vertikal in die Ar-

www.laav@opaworks.com.

chitektur zu integrieren. Das gab es noch nicht, denn bisher wurde die Kreuzform architektonisch immer nur horizontal

A

Text: Alex Gernandt


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DANIEL BRÜHL | FACES

DAN IEL ÜRB LH INTERVIEW: A. DOBRE


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RIZE: Daniel, Du spielst im „Im Rausch

Du trägst momentan einen akkurat ge-

der Sterne“, in „Zookeeper’s Wife“, in

stutzten Schnauzer. Ist das der Berliner

„Colonia“ mit Emma Watson an deiner

Stilwandel?

Seite, dazu in „Captain America 3“ und

Oh, Mensch. Ich drehe gerade mit Jessica

„Augen des Engels“ mit Cara Delevig-

Chastain „Zookeeper’s Wife“. Ich habe die

ne... Du machst wohl gerade alles, was

Regisseurin drei Mal gefragt, ob sie das

geht!

ernst meint mit dem Schnurrbart und den blonden Strähnchen. Da musste ich mich

DANIEL BRÜHL: Ja, und ich pfeife schon

daran gewöhnen.

aus den Ohren. Es waren wunderschöne Projekte, aber ich freue mich, wenn auch

So schlimm?

dieser Dreh vorbei ist. Dann kann ich mal

Der Film spielt nun mal in den 30er Jah-

eine längere Pause machen. Wenn sich

ren. Und dafür saß ich mit Alu im Haar in

Chancen bieten, gerade im Ausland, mit

einem Salon in Prag neben sechzigjähri-

tollen Leuten zusammenarbeiten zu dür-

gen tschechischen Damen. Blond war ich

fen, dann nimmt man das natürlich gerne

noch nie. Es ist extrem hip. Deshalb den-

an. Ich hoffe, dass es auch in Zukunft so

ken meine Kumpels auch, dass mich die

weiter geht.

erste Midlife Crisis erwischt hat.

Du hast es längst in die erste Riege ge-

Wir sitzen hier in Berlin in deiner ei-

schafft...

genen Tapas-Bar Raval. Hat sie etwas

Es freut mich total, wie ich überall auf-

damit zu tun, dass du dich für den Film

genommen und behandelt werde. Es ist

„Im Rausch der Sterne“ entschieden

echt ein Kracher. Die Leute kennen mich

hast?

und haben etwas von mir gesehen. Am

Genau. Als ich das Drehbuch in den Hän-

ersten gemeinsamen Drehtag gestand mir

den hielt, hat mich das Thema gleich an-

Bradley Cooper, er sei ein totaler Fan von

gefixt. Die Welt der Restaurants ist mir

„Rush“ und wie toll es für ihn wäre, mit mir

seit 5 Jahren sehr vertraut. Wir sind jetzt

zu arbeiten. Ich war völlig von den Socken

weit davon entfernt, einen Michelin Stern

und stotterte: „das Vergnügen ist ganz auf

zu bekommen. Aber das wollen wir auch

meiner Seite“.

nicht. Wir haben schon so genug Stress. Wie hast du dich auf diese Rolle vorbe-

Lehnst du auch mal Rollen ab?

reitet?

Ja, das kommt vor. Denn ich muss auch

Ich wurde von Marcus Wareing in seinem

auf mich achten und meinen Kopf frei

Restaurant (2 Michelin Sterne) in Knights-

kriegen und wieder merken, was die wirk-

bridge, London als Maître d’ eingearbeitet.

lich wichtigen Dinge im Leben sind. Das ist

Dort hatte ich das perfekte Vorbild vor

eben nicht immer nur arbeiten und vor der

Augen. Da habe ich schnell gemerkt, wie

Kamera stehen. Trotzdem fragt man sich,

irrsinnig hoch der Druck in einer Miche-

wie lange wird das noch so sein, dass man

lin-Küche ist und welcher Ton da herrscht.

mit wirklich guten, talentierten Leuten drehen kann? Zwei, drei Sachen habe ich

Was hast du denn bei Marcus Wareing

dieses Jahr abgelehnt, eine größere Sa-

gelernt?

che gibt es noch, die ich mache. Ist aber

Wenn das Gericht auf den Tisch platziert

noch geheim!

wird, und sich ein Scherzkeks von Gast


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DIE STIMMUNG IM TEAM

IST DAS WICHTIGSTE.


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DIE WELT DER RESTAURANTS IST MIR SEIT 5 JAHREN SEHR VERTRAUT. überlegt hat, er muss jetzt doch noch mal

Italiener, herrlich. Ich hätte stundenlang

auf die Toilette oder raus zum Rauchen,

zuhören können.

dann ist das eine Katastrophe. Alles muss

Wer hat Recht? Wer ist der bessere

wieder zurückgepfiffen und komplett neu

Koch?

gekocht werden. Es ist ein Wahnsinn. In je-

Wir haben einmal bei Bradley Cooper zu

der Sekunde muss alles passen und stim-

Hause privat gekocht. Als ich dafür mit

men, damit die Gäste glücklich sind.

Riccardo einkaufen war, machte ich im Supermarkt schon alles falsch. Er hat

Bist du selbst auch mal laut geworden,

mich zur Weißglut getrieben. Wir waren in

um die Kontrolle zu behalten?

einem Feinkostladen in London. Ich griff

Das ist ein lustiges Bild, mir hat mein

zum Öl und er sagte mir in seinem char-

Lehrer gesagt: Als Maître d’ muss man

manten italienischen Akzent, „No, not this

sich bewegen und so sein wie ein Schwan:

oil, this oil“, egal was ich gemacht habe,

oben Im Restaurant tritt man ruhig, ele-

alles war verkehrt. Bei Bradley kochten

gant und selbstbewusst auf und unter der

wir alle zusammen und am Ende des Ta-

Oberfläche wird hart gearbeitet, aber so,

ges haben wir gelernt: Der Italiener hat

dass es die Leute nicht sehen. In der Kü-

immer Recht. Der Franzose kocht mit zu

che ging es dann hoch her. Das muss man

viel Butter.

dann logistisch so kompensieren, dass das Restaurant es nicht mitbekommt. Das war

Und wer war besser, Bradley Cooper

eine Herausforderung.

oder Sienna Miller? Beide. Sienna und Bradley haben lan-

Was hat dir als Maître d’ am Set am

ge gelernt, so kochen zu können, dass

meisten Spaß gemacht?

es für keine einzige Film-Einstellung ein

Dadurch, dass wir eine echte Küche hat-

Hand-Double geben musste. Das waren al-

ten, waren unsere internationalen Kom-

les sie selbst! Es bekam eine unglaubliche

parsen Profis aus Michelin-Restaurants.

Authentizität beim Dreh, und das spürt

Von daher war es mit dem Casting echt

man auch als Zuschauer.

nett. Franzosen, Italiener und Amerikaner fluchen ja mal gerne. War lustig mitzube-

Wie oft mussten Koch-Szenen wieder-

kommen, wie Omar Sy („Ziemlich beste

holt werden?

Freunde“) mit Riccardo Camaggio über

Ich habe Bradley meistens gesehen, wie

das Kochen diskutierte. Franzosen gegen

er total angespannt war. Eine Sekunde, die


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man sich vertut, oder eine Scheibe, die ei-

Wie man ein Steak, auch ein dickes, ein-

nen Millimeter zu breit geschnitten wurde

fach perfekt brät ohne hin zu gucken, wird

ist in diesen Restaurants eine absolute Ka-

mir nie gelingen.

tastrophe. Und so war es beim Dreh auch. Wenn die Kamera darüber schwenkte,

Bei so einem Film möchte man unter-

musste das Eigelb auf eine bestimmte Art

stellen, dass beim Dreh das Catering

und Weise runterfließen, dass es einfach

das Beste sein musste.

sensationell perfekt aussah.

Das war ein undankbarer Job für die Caterer. Wir Schauspieler haben nach ein Paar

Bist du danach in deine Tapas Bar und

Tagen gecheckt, dass die Komparsen, die

hast auf den Tisch gehauen, nach dem

in der Küche mitspielen, alles Profis sind.

Motto: Wir müssen alles anders ma-

Nachdem wir fast täglich Szenen mit Es-

chen!?

sen in der Küche drehten, erkannte ich auf

Nein, es war für mich eine totale Erleich-

den ersten Blick gute Qualität. Nachdem

terung zu sehen, dass

ich die Statisten nie

es bei uns hier deut-

beim

lich entspannter ist,

fragte ich sie, was sie

ohne Michelin-Stern.

mit dem Essen mach-

Wir mussten am An-

ten. Und sie klärten

fang aber viel lernen.

mich auf, dass sie ihr

Da war einiges schief-

Essen natürlich hier

gelaufen.

selbst kochten. Dann

Trotzdem:

Catering

sah,

im

taten sie es auch für

Team ist das Wich-

uns. Ich war zwei Mo-

tigste.

nate lang der glück-

Die

Stimmung

lichste Mensch auf Erden. Jeden Tag freute

Auch wenn du mit dem Tagesgeschäft nichts zu tun hast,

ich mich auf die Mittagspause.

trifft man dich ab und zu im Raval an? Klar. Wenn mich meine Familie aus Spani-

Der Küchenchef Adam Jones durchlebt

en besucht, wird natürlich in meiner Tapas

in der Tragikomödie eine berufliche Kri-

Bar ordentlich gefeiert und das ein oder

se. Wie gehst du selbst mit Krisen um?

andere Fußballspiel vom FC Barcelona an-

Krisen sollten einen weiterbringen. Ich

geguckt.

neige generell dazu, Dinge in Stresssituationen zu wichtig zu nehmen und mich

Wie sieht es mit deinen eigenen Koch-

lange über sie aufzuregen. Ich dachte,

künsten aus?

dass das im Alter jetzt besser wird, es wird

Ich war heilfroh, als ich neulich eine Mar-

aber eher schlimmer. Das ist ein Defekt,

tinsgans für sechs Leute geschafft habe.

den ich leider noch nicht losgeworden bin.

Das löst so eine Euphorie und Stolz aus.

Und es nervt.

Ich konnte es gar nicht glauben. Aber das kostete mich zwölf Stunden Anspannung. Mich machen schon so einfache Sachen

Wie beruhigst du dich dann?

wahnsinnig, warum die so schwer sind.

Ich sage mir, das ist ja ein Zeitverlust, und


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die Situation ist vorbei, daran kann ich

Wenn du Fleisch isst, ist das Tataki vom

auch nichts mehr ändern. Aber ich habe

Iberico-Schwein super. Das ist das selbe

noch nichts gefunden, was mich richtig

Fleisch, woraus der Pata Negra, der beste

entspannt, um aus meinen Gedanken-Lo-

Schinken der Welt, gemacht ist. Das bra-

opings rauszukommen. Ich würde gerne

ten wir nur kurz in einer scharfen Soße

mal einen Trick ausprobieren, vielleicht

an, schmeckt unschlagbar lecker. Mit Ric-

bringt mich ja Meditation runter. Und

cardo habe ich deswegen eine Diskussion

wenn ich frei habe, kann ich mich prima

gehabt. Die Italiener können meinetwegen

entspannen und mache Sport oder lese.

alles andere besser – aber die Spanier ha-

zent. Die Ursprungsversion hatte je-

DER ITALIENER HAT IMMER RECHT. DER FRANZOSE KOCHT MIT ZU VIEL BUTTER.

doch einen Griechen vorgesehen...

ben den besten Schinken…

Ich wollte das ändern. Der Regisseur

Zurück zur Schauspielerei: Hast du das

meinte, ja mach’s doch mit einem öster-

Gefühl, dass sich in den letzten Jahren,

reichischen Akzent. Zum Glück habe ich

seitdem du immer mehr internationale

ihn davon überzeugen können, dass es

Rollen spielst, der Fokus für dich verän-

ein Spanier aus San Sebastian, der Koch-

dert hat?

hochburg mit den vielen edlen und teuren

Auf der einen Seite ist es eine Riesen-

Restaurants, sein muss.

freude, dass man in so einer Kategorie

Nicht nur als Niki Lauda hast du in „Rush“ mit einem österreichischen Akzent im Englischen überzeugt. In der englischen Originalfassung von „Im Rausch der Sterne“ („Burnt“) sprichst du einen amüsanten spanischen Ak-

plötzlich antreten darf. Auf der anderen Seite wächst der Ehrgeiz gleich mit weiter. Was würdest du in deinem Tapas-Res-

Da sieht man auf seine Konkurrenz und

taurant Raval empfehlen?

merkt, wie schnell die Luft da oben dünner wird. Man sollte auf jedenfall eine realistische Selbsteinschätzung mitbringen. Was motiviert dich, immer weiter zu machen? Was aus einem Film wird, und wie er ankommt, das weiß man vorher ja nie. Aber wenn ich am Set stehe, wie vor drei Tagen, und eine intensive Szene mit Jessica Chastain drehe, die eine meiner Lieblingsschauspielerinnen ist, und sie dann sagt: „Es war toll, mit dir zu spielen“, dann ist es für mich ein absoluter Kick, und der Grund, warum ich diesen Beruf so liebe.


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DER NEUE

SETZT MEILENSTEINE!

sven.txt


DER NEUE 911ER | MOTORING

Sparsamer, aber mehr Leistung. Vernünftiger, aber mehr Spaß. Anders, aber besser.

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Der neue Carrera S schnalzt mit dem Chrono-Paket mal eben von 0 auf 100 km/h in 3,9 Sekunden.


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P

PATRICIA GEBAUER | FACES

Gebauer Photos: Markus Hofmann (white-photo.com) Styling: Kinga Horvath Fashion: BMW Motorrad


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SONNENSTRAHLEN, DIE SCHRÄG DURCH DIE FENSTER EINER HALLE FALLEN UND MILLIONEN VON KLEINEN STAUBPARTIKELN DURCH DIE LUFT WIRBELN LASSEN. EIN GESTÄHLTER KÖRPER, DER KRAFT, DISZIPLIN UND KONTROLLE AUSSTRAHLT. EINE ENERGIE, DIE GREIFBAR IST. EINE FRAU, DIE GENAU WEISS, WER SIE IST UND WAS SIE WILL: DEN SIEG AUF GANZER LINIE.


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PATRICIA GEBAUER | MOTORING

MIT FLEISS UND AUSDAUER ALLEIN IST ES NICHT GETAN, WENN ES UM THAILANDS NATIONALSPORTART MUAY THAI (ODER MUAI THAI) GEHT. VIELMEHR VERLANGT DIE TRADITIONELLE KAMPFKUNST, DIE SCHON ZU KRIEGSZEITEN VON DER THAILÄNDISCHEN ARMEE EINGESETZT WURDE, EINEN UNBÄNDIGEN WILLEN, EINE UNGLAUBLICHE SCHMERZTOLERANZ UND DAMIT DIE FÄHIGKEIT, DAS EIGENE LIMIT IMMER WIEDER NEU ZU ÜBERSCHREITEN. KEINE WEISS DAS BESSER ALS MODEL UND UNTERNEHMERIN PATRICIA GEBAUER, DIE VON SICH BEHAUPTEN KANN, VOM BESTEN GELERNT ZU HABEN: NACHDEM SIE IN MÜNCHEN VERSCHIEDENE BOX CLUBS BESUCHTE, STIESS SIE AUF DIE DEUTSCHE MUAY THAI-LEGENDE GUNTHER SCHELLER, DER SIE MIT DER KAMPFKUNST VERTRAUT MACHTE. EIN SCHRITT, DER DEM ÖFFNEN DER BÜCHSE DER PANDORA GLEICHT, DENN SEIT DIESEM ZEITPUNKT IST DIE HÜBSCHE BLONDINE DEM SPORT MIT ALL IHRER LEIDENSCHAFT VERFALLEN. BIS ZU ZWEIMAL TÄGLICH TRAINIERT PATRICIA GEBAUER, UM DIE KAMPFKUNST KONTINUIERLICH ZU VERFEINERN UND SUKZESSIVE IHRE EIGENEN LIMITS ZU BRECHEN BEZIEHUNGSWEISE ZU ERWEITERN. ZUM AUSGLEICH DER KÖRPERLICHEN STRAPAZEN SETZT (SICH) DIE MÜNCHNERIN MIT EINER ÄHNLICHEN BEGEISTERUNG UND GROSSER PASSION AUF IHR MOTORRAD. AUCH HIER GEHT ES IHREN AUSSAGEN NACH WIEDER UM KÖRPERBEHERRSCHUNG, DIE RICHTIGE BALANCE, KONTROLLE UND AUCH MUT. WIE HARMONISCH DIES AUSSEHEN KANN, BEWIES DIE 30-JÄHRIGE BEIM SHOOTING MIT BMW MOTORRAD. IN HAUTENGES LEDER GEKLEIDET, BEZWINGT SIE SCHEINBAR MÜHELOS AUCH DIE GRÖSSTEN MASCHINEN UND LÄSST JEDE POSE NACH EINEM LOCKER-LÄSSIGEN AUSRITT AUSSEHEN.

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ANGST VOR VERLETZUNGEN HAT PATRICIA GEBAUER ÜBRIGENS WEDER BEI MUAY THAI, NOCH BEIM MOTORRADFAHREN. DAS GEHEIMNIS LIEGT IN DER SYMBOLIK IHRES TATTOOS, DAS IHR IN THAILAND VON EINEM MÖNCH NACH TRADITIONELLER ART GESTOCHEN WURDE UND SINNGEMÄSS BEDEUTET: „NIEMAND MIT BÖSEN ABSICHTEN KANN MICH BERÜHREN“. KEIN WUNDER ALSO, DASS SICH DAS MODEL NICHT NUR BEIM SHOOTING, SONDERN AUCH IM RING SCHEINBAR OHNE MÜHE UND REGELRECHT SCHWERELOS BEWEGT. IMMER DAS ZIEL IM VISIER UND DEN GEGNER FEST IM BLICK. EINE KRIEGERIN DES LICHTS, DIE NICHTS VON IHREM WEG ABBRINGEN KANN.LIMITS ZU BRECHEN BEZIEHUNGSWEISE ZU ERWEITERN. ZUM AUSGLEICH DER KÖRPERLICHEN STRAPAZEN SETZT (SICH) DIE MÜNCHNERIN MIT EINER ÄHNLICHEN BEGEISTERUNG UND GROSSER PASSION AUF IHR MOTORRAD. AUCH HIER GEHT ES IHREN AUSSAGEN NACH WIEDER UM KÖRPERBEHERRSCHUNG, DIE RICHTIGE BALANCE, KONTROLLE UND AUCH MUT. WIE HARMONISCH DIES AUSSEHEN KANN, BEWIES DIE 30-JÄHRIGE BEIM SHOOTING MIT BMW MOTORRAD. IN HAUTENGES LEDER GEKLEIDET, BEZWINGT SIE SCHEINBAR MÜHELOS AUCH DIE GRÖSSTEN MASCHINEN UND LÄSST JEDE POSE NACH EINEM LOCKER-LÄSSIGEN AUSRITT AUSSEHEN. ANGST VOR VERLETZUNGEN HAT PATRICIA GEBAUER ÜBRIGENS WEDER BEI MUAY THAI, NOCH BEIM MOTORRADFAHREN. DAS GEHEIMNIS LIEGT IN DER SYMBOLIK IHRES TATTOOS, DAS IHR IN THAILAND VON EINEM MÖNCH NACH TRADITIONELLER ART GESTOCHEN WURDE UND SINNGEMÄSS BEDEUTET: „NIEMAND MIT BÖSEN ABSICHTEN KANN MICH BERÜHREN“. KEIN WUNDER ALSO, DASS SICH DAS MODEL NICHT NUR BEIM SHOOTING, SONDERN AUCH IM RING SCHEINBAR OHNE MÜHE UND REGELRECHT SCHWERELOS BEWEGT. IMMER DAS ZIEL IM VISIER UND DEN GEGNER FEST IM BLICK. EINE KRIEGERIN DES LICHTS, DIE NICHTS VON IHREM WEG ABBRINGEN KANN.


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SPOTLIGHT ON


NAMIKA | FACES

MIT IHREM SONG ‚LIEBLINGSMENSCH‘ BEFLÜGELTE SIE UNSER LEBEN UND KREIERTE GLEICHZEITIG EIN NEUES KOSEWORT FÜR ALLE LIEBENDEN HIERZULANDE. IHREN GROSSELTERN SEI DANK, DENN SIE ZOG ES IN DEN 50ER JAHREN AUS DER MAROKKANISCHEN KÜSTENSTADT NADOR IN DIE MAIN-METROPOLE FRANKFURT. HIER WÄCHST NAMIKA, ALIAS HANAN HAMDI, IM BESCHAULICHEN GOLDSTEIN-VIERTEL AUF. IM JUGENDZENTRUM MACHT SIE IHRE ERSTEN MUSIKALISCHEN GEHVERSUCHE. UND FÄLLT WEGEN IHRES TALENTS ZUM SCHREIBEN AUF. ZUNÄCHST ERFINDET SIE ALS HÄN VIOLETT DEN „FLOWSANG“ – LAUT EIGENER AUSSAGE RAPTEXTE, DIE MAN AUCH SINGEN KANN. NACH IHREM ABITUR VERÖFFENTLICHT SIE EIN 20-TRACK-STARKES MIXTAPE, „FLOW ZUM GESANG“. MIT 21 WIRD SIE VON JIVE RECORDS GESIGNT, EINEM TOCHTERLABEL VON SONY MUSIC. UND SCHON BALD WIRD DANK FINDIGER PRODUZENTEN AUS HÄN VIOLETT NAMIKA – WAS AUCH FÜR IHREN SOUND EINE NEUAUSRICHTUNG BEDEUTET. STATT RAP JETZT POP! ZUSAMMEN MIT DEN BERLINER ERFOLGSPRODUCERN BEATGEES BASTELT NAMIKA ZWEI JAHRE LANG AN IHREM DEBÜT. UND SEITDEM GEHT ES FÜR DIE 24JÄHRIGE NUR NOCH BERGAUF... Interview: Mamé Gamamy

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Namika, herzlichen Glückwunsch zu

Letztes Jahr hast du auch beim Bun-

deinem Riesenerfolg mit deinem De-

desvision Song Contest teilgenommen

bütalbum „Nador“ und der Single „Lieb-

und Platz 7 belegt. Wie kam es über-

lingsmensch“, die gleich auf Platz 1 der

haupt zu deiner Teilnahme?

Charts schoss!

Stefan Raab castet ja immer Musiker querbeet. Er hat mich angesprochen. Das war

Mal ehrlich, wie fühlt es sich an, plötz-

alles megaspannend, als ich die Zusage

lich im Rampenlicht zu stehen?

bekommen habe. Aber mir ging schon ein

NAMIKA: Das ist echt der Wahnsinn. Ich

bisschen die Pumpe bei dem Gedanken

hätte niemals damit gerechnet! Dass mei-

vor 10.000 Leuten aufzutreten.

ne Lieder so gut ankommen, ist die größte Wertschätzung für mich als Künstlerin.

Deine Musik bezeichnest du als Alter-

Auf jeden Fall kam das alles sehr, sehr

native Pop. Deine Karriere hat aber

überraschend.

zunächst ganz anders angefangen. Als Hän Violet mit Battlerap und Represen-


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„bei meiner musik lasse ich mich vom leben inspirieren.“

ten. Das ist ein ganz schöner Stilwech-

probiert, aber das geht einfach nicht. Da

sel. Wie kam der zustande?

fehlen mir die richtigen Worte. Ich kann

Das Mixtape, das ich als Hän Violett auf-

mich auf Deutsch einfach am besten aus-

genommen habe, war mein eigenes Ding

drücken.

nach dem Abitur. Ich habe die Texte und

Im deinem Song Nador lautet eine Zeile

Beats in meinem Kinderzimmer entwi-

„...fühl mich zuhause...fühle mich verlo-

ckelt. So wurden ein paar Leute auf mich

ren“. Was bedeutet Heimat für dich?

aufmerksam. Dann habe ich einige gute

Frankfurt und Deutschland sind mein Zu-

Produzenten kennengelernt und gemerkt,

hause geworden – es ist das Land, in dem

dass Pop mir thematisch näher ist. Ich

ich wohne und auch wählen gehe. Ich bin

wollte einen eigenen Sound kreieren. Da

durch meinen Background aber gleichzei-

hat auch der alte Name nicht mehr ge-

tig auch irgendwie fremd hier. Und in Ma-

passt.

rokko werde ich auch als Ausländerin bzw. die Deutsche gesehen. Naja, man ist ja fast

Was heißt denn Namika überhaupt?

überall auf der Welt ein Besucher. Darum

„Die Schreiberin“ auf Berbisch.

geht es auch in dem Lied „Nador“. Ich bin in der dritten Generation in Deutschland

Ist das die Sprache deiner Eltern, die

und sehe mich als Kulturhybrid. Ich bin

beide aus Marokko stammen?

nirgendwo wirklich zu Hause, fühle mich

Ja, genau. Ich spreche sie auch.

aber wohl damit.

Du schreibst deine Texte selbst. Wann

Was nimmst du als „Kulturhybrid“ aus

hast du dein Talent dafür entdeckt?

der marokkanischen, was aus der deut-

Das Schreiben war für mich immer ein Mit-

schen Kultur mit?

tel, um meine Gefühle auszudrücken. Ich

Ganz klar, ich liebe das Essen in Marokko

war schon in der Schule total begeistert

und ich bin sicher sehr temperamentvoll.

von Lyrik. Das hat mich einfach fasziniert.

Aber ich bin auch Deutsch in Sachen wie Pünktlichkeit und Disziplin.

Wer sind denn deine musikalischen Vorbilder?

In „Wenn sie kommen“ geht es um einen

Als Kind der 90er bin ich mit der Musik der

obdachlosen Jungen, der vor der Polizei

US-Rap-Elite um Missy Elliott, Snoop Dogg

flieht. Irgendwie erinnert mich das an

und Dr. Dre großgeworden. Das hat mich

die aktuelle Flüchtlingsthematik. Wie

sehr geprägt. Meine eigene Musik ist eine

stehst du dazu?

Mischung aus verschiedenen Stilen, wie

Ich interessiere mich für Politik. Die

Alternative Pop, HipHop-Beats und orien-

Flüchtlingspolitik ist meiner Meinung nach

talischen Klängen.

eine Schande. Es kann nicht angehen, dass so etwas in Europa geschieht. Wir

Deine

Gesangssprache

ist

Deutsch.

Schon mal darüber nachgedacht Englisch zu singen, um auch international durchstarten zu können? Ich habe es auch schon mal auf Englisch

müssen unsere Willkommenskultur wirklich noch verbessern.


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Auf deinem Album geht es um ziemlich viele unterschiedliche Themen... Bei meiner Musik lasse ich mich einfach vom Leben inspirieren. Und das hat eben viele Facetten. Es geht um Identit채tssuche, Freunde, Liebe, Gewalt, Freude und Trauer. All das verarbeite ich in meiner Musik. Und so lange das Leben so abwechslungsreich bleibt, bleibt es meine Musik auch. Bisher hattest du viele kleinere Gigs in Clubs. Freust du dich schon auf deine eigene Tournee, die in K체rze beginnt? Ja, und wie. Ich kann es echt kaum erwarten. Ich hoffe, wir sehen uns bei einem meiner Konzerte!


IN SO MN IA 70

INSOMNIA | FASHION

Photographer: Yves Kortum Model: Sun Zibar Make-up Marga Mengato Hair: Vincent Moutault pr Davines Styling: Sun Zibar f端r Smets Assistant Styling: Adela Fort Video: Alain Bianco Assistant-Photographer: Christine Eckardt


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Lederkleid: Jitrois Paris Handschuhe: Jitrois Paris Armreif: Saint Laurent Paris - €495 Pumps: Prada - €550 Strümpfe: Saint Laurent Paris - €190


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Rechte Seite: Top: Simon Azoulay Rock: Jitrois Paris Pumps: Christian Louboutin - €645 Oben links: Top: Givenchy Paris - €1100 Strumpfhose: Chantal Thomass Paris Sandalen: Stuart Weitzman - €415 Oben rechts: Blazer: Givenchy Paris - €1890 Top: Faith Connexion Paris - €500 Ledershorts: Saint Laurent Paris - €1490 Strümpfe: Chantal Thomass Boots: Burberry Prosum - €1195 Handschuhe: Karl Lagerfeld Links: Handschuhe: Karl Lagerfeld Top: Givenchy Paris - €1890€ Links unten: Body: Jitrois Paris Rock: Faith Connexion Paris - €550 Pumps Christian Louboutin - €645 Armreif: Saint Laurent Paris - €495


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Linke Seite: Blazer: Balmain Paris - €1600 Rock: Balmain Paris - €1060 Body: Jitrois Paris Strümpfe: Saint Laurent Paris - €190 Pumps: Christian Louboutin Paris - €645 Rechts oben: Top: Simon Azoulay Rechts unten: Kleid: Etienne Jeanson Handtasche: Mawi - €995 Pumps Christian Louboutin Paris - €645 Slip: La Perla


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Oben links: Jacke: Etienne Jeanson Overall: Faith Connexion Paris - €745 Boots: Burberry Prosum - €1195 Halskette: Givenchy Paris - €690 Oben rechts: Top: Givenchy Paris - €1100 Unten: Biker Jacke: Faith Connexion Paris - €1615 Hose: Faith Connexion Paris - €1445 Pumps: Prada - €550 Rechte Seite: Mantel: Givenchy Paris - €2350 Strümpfe: Chantal Thomass Pumps: Prada - €550 Halsband: Miranda Konstantinidou for Konplott - €598 Ring: Miranda Konstantinidou for Konplott - €44,90


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IM RAUSCH DER HÖHE | REPORT

IM RAUSCH DER HÖHE Gigantische Höhen – fantastische Ausblicke! Bergtouren, kleine oder größere, locken die Menschen auch im Winter raus in die Natur. Und immer mehr Bergbegeisterte träumen davon, sich der vielleicht größten Herausforderung ihres Lebens zu stellen, der Besteigung des Mount Everest! Der höchste Berg der Welt ragt 8.848 m hoch in den Himmel. Das „Dach der Welt“ ist nur wenige Wochen im Jahr zugänglich. Die Expedition bedarf intensivster Vorbereitung und höchster körperlicher Fitness. Unzählige Kletterfreaks haben auf der vermeintlichen Jagd nach Rekorden am Mount Everest ihr Leben gelassen. In RIZE berichten jetzt Berg- und Höhen-Experten exklusiv von ihren Erfahrungen. „Skyrunner“ Christian Stangl rannte in sieben Kontinenten binnen weniger Tage die größten Berge hoch. Über die Grenzerfahrung eines Normalsterblichen berichtet der Münchener Fotograf York Hovest (eigentliches Fachgebiet Mode), der einen Abenteuertrip auf den Spuren des Dalai Lama nach Tibet unternahm. Und der Amerikaner David Breashears, Produzent des Höhendramas „Everest“, macht die Essenz des Extrem-Bergsteigens begreiflich. Text: Alexandra Dobre


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Genusswandern – Der Reiz intensiverAugenblicke Die kleine oder größere Bergtour lockt immer mehr Menschen raus in die Natur. Lange galt Wandern als spießiges Senioren-Hobby, das dem Klischee von Wanderstock, Sepplhut und trällernden Volksliedern entsprach. Anders als noch vor etwa 20, 30 Jahren locken die Berge jetzt vor allem auch junge Menschen zu einem Kurztrip auf die Zugspitze, den Mont Blanc oder auch zu gemütlicher Runde mit Kuhglocken-Spiel von Alm zu Alm mit einer belohnenden Halbe Bier. Nicht mehr Mallorca oder Ibiza, sondern die eigene, schöne Heimat in den Bergen ist jetzt Trend. Von einem Wanderboom in Deutschland ist sogar die Rede. Vor allem Seltenheitswanderer kommen laut der Studie „Der Deutsche Wandermarkt 2014“ mehr und mehr auf den Genuss. Sagenhafte 70 Prozent der Deutschen wandern. Hape Kerkelings Jakobsweg-Bestseller „Ich bin dann mal weg“ bestätigt das Verlangen einer Generation: zurück in die (heimische) Natur. Beim „Genusswandern“ ist die Jagd nach den atemberaubenden Panoramen nicht nur Balsam für die Seele, sondern auch gut für die Gesundheit. Wie der Bregenzer Forscher Dr. Egon Humpeler feststellte, hilft Bergwandern in mittleren Höhen zwischen 1.000 und 2.500 m gegen diverse Zivilisationskrankheiten. Der Berg, ein Gesundbrunnen? Humpelers langjährige wissenschaftliche Studien zu dem Thema bestätigen: Die dünnere Bergluft verbessert die Herz-Kreislauf-Leistung

deutlich. Sie wirkt gegen Bluthochdruck, Übergewicht, Fettstoffwechselstörungen. Der Grundumsatz verändert sich, da der Körper in der Höhe mehr Energie bei sauerstoffärmerer Luft verbrennen muss, wie ein Motor, der mit höherer Drehzahl mehr verbraucht. Schon viele Spitzensportler machten sich dieses Prinzip zunutze und trainierten in Höhenlagen. Bei der sogenannten „Erythropoese“ wird der Sauerstofftransport verbessert, mehr rote Blutkörperchen werden gebildet und begünstigen den Transport von Sauerstoff ins Gewebe. Die Zellen erneuern sich dadurch viel schneller. Ein Wochenendtrip in die Alpen stärkt das Immunsystem spürbar und verjüngt mehr als jede Hyaluron-Creme.


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EIN WOCHENENDTRIP IN DIE ALPEN VERJÜNGT MEHR ALS JEDE HYALURON-CREME UND STÄRKT DAS IMMUNSYSTEM SPÜRBAR.


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Intensive Momente in atemberaubender Natur faszinieren die Menschen seit jeher und haben eine immense Anziehungskraft, die immer mehr Amateurkletterer auf 5.000er und 6.000er ins Himalaya-Gebirge lockt. Doch mit dem neuen Massentourismus wächst auch die Zahl der Unfälle. Ist die extreme Höhe für jeden geeignet? „Von 1.000 m bis 4.000 m Höhe kann es jeder schaffen“, sagt Christian Stangl, 49, österreichischer Alpinist und Bergführer. „Hier merken viele wie ihr Körper auf eine immer dünner werdende Luft reagiert.“ Wer schon bei etwa 3.700 m Höhe Kopfschmerzen bekommt, kann sicher sein, dass das seine körperliche Grenze ist und sollte sich laut Stangl nicht mehr zumuten. Im Jahr 2013 stand Stangl als Erster auf den Seven Triple Summits, allen dritthöchsten Bergen in sieben Kontinenten. Schon früher, in den 1990er Jahren fragte sich der Leistungs-Bergsteiger, was im 21. Jahrhundert noch möglich ist. So folgte er seinem Sportler-Urinstinkt und stieg die Berge immer schneller hoch. Der Reiz des Neuen machte Stangl im Jahr 2002 zum „Skyrunner”, einem Sporthybriden aus Bergsteiger und Leistungssportler. „Für den Aconcagua, mit 6.962 m der höchste Berg Südamerikas, brauchte ich 1990 noch drei ganze Tage. Plötzlich schaffte ich ihn in nur vier Stunden und 25 Minuten”, erzählt der Extremsportler. Wie beim Marathon erfahre man dabei einen großen Endorphinschub. Es musste einen weiteren solchen Schub geben, als ihn

Klettern – Höhe braucht Talent

einige Zeit danach der Ausblick von der Everest-Nordseite auf die aufgehende Sonne im Süden überwältigte. „Meine Lieblings-Landschaft befindet sich jedoch in der Antarktis“, verrät Stangl, „diese endlose Weite in Weiß und Blau strahlt eine unglaubliche Ruhe aus, ohne jede Spur von Zivilisation“, schwärmt er. Mit 35 Jahren hängte er seinen gut bezahlten Job als Elektrotechniker an den Nagel, um ein Jahr lang die Welt zu bereisen. „Ich wollte nie zurück. Wozu sollte ich mich noch dem Leistungsdruck aussetzen, der mir nichts brachte außer Geld? Wo war die Lebensqualität, wenn ich jeden Tag stundenlang im Bürostuhl saß und nicht artgerecht gehalten wurde?“, bringt der Spitzensportler seinen früheren Lebenswandel auf den Punkt. Dann entdeckte er das „Skyrunning“. Jahrelang trainierte er hart dafür. „Höhenbergsteigen kann nicht jeder. Dazu braucht man ein besonderes Talent, wie bei vielen Sportarten. Nicht jeder überlebt die Höhe“, warnt Stangl. Im Flachland joggen reiche nicht aus, um sich auf die dünne Luft und die steilen Wege vorzubereiten. Die meiste Energie floss in ein hartes

Training für Grundlagenausdauer und einen funktionierenden Fettabbau. Denn wenn dieser erst gar nicht vorhanden ist, geht einem oben auf dem Berg sprichwörtlich der Saft aus. Alle Muskelgruppen, die für eine Steigung zum Wandern gebraucht werden, müssten langfristig aufgebaut werden. Anfänger sollten sich langsam und schrittweise an 2.000 m, danach 3.000 m und 4.000 m hohe Berge herantasten. Schmerzt der Kopf, plagen einen Schwindel oder Reizhusten, sollte man besser aufhören. Der ehemalige Manager weiß die Gefahr einzuschätzen: „Auf einen Berg zu klettern hat im Gegensatz zu gewöhnlichen Sportarten einen USP: Man ist völlig auf sich allein gestellt. Wer es schafft, ganz oben


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anzukommen, muss auch ganz alleine wieder herunter kommen. Im Notfall gibt es keinen Rettungsdienst.“ Der Grund für die häufiger gewordenen Todesfälle und Verletzungen liege an Selbst-Überschätzung, so der Extremsportler: „Man ist vollgepumpt mit Endorphinen und kann als Amateur im Bewegungsrausch nicht mehr richtig einschätzen, ob bzw. wie sehr erschöpft man ist.“ Die meisten sterben dann an Herz-Kreislauf-Versagen, an zweiter Stelle erst durch Stürze und Lawinen. Stangls erster „Serienskyrun“, der neun Sechstausender in nur 18 Tagen umfasste, brachte ihn wie viele Leistungs-

-Marathonsportler in einen tranceähnlichen Zustand. Neurowissenschaftler fanden heraus, welche Mechanismen zu intensiven Flow-Erfahrungen beim Klettern, Bergsteigen oder Wandern führen und kamen zu einem erstaunlichen Ergebnis. Das, was die Evolution ausmacht, und den Menschen von Affen unterscheidet, der Frontalkortex oder auch Vorderstirnlappen genannt, wird dabei heruntergefahren. Dadurch erfahren Bergsteiger einen niedrigeren „State of Mind“ und nehmen eine Gefühlsveränderung wahr: Das eigene Ich wird im Flow nicht mehr als Individuum wahrgenommen, sondern intensiv als eins mit

der Umwelt empfunden. Wie bei der Meditation, Hypnose, beim Malen oder gar Drogenkonsum löst der Bergsport ein gleiches Verbundenheitsgefühl aus. Umgeben von ästhetischen Panoramen wird das Naturerlebnis deutlich intensiver. Picasso hat einmal gesagt: „Wenn ich ins Atelier gehe, vergesse ich die Umwelt. Und wenn ich Glück habe, auch mich selbst. Und dann fange ich an zu malen.“ Was den Profi-Bergsteiger von Flachländlern unterscheidet ist dieses eine besondere Gen, das einen zu Hochleistungen und Risikobereitschaft motiviert.


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Bis ans Limit -

100Tage Tibet, das Versprechen Der Mode-Fotograf York Hovest porträtierte im Jahr 2011 den Dalai Lama, dessen Geschichte ihn schon lange faszinierte. Als er dem Friedensnobelpreisträger begegnete, gab er dem geistlichen Oberhaupt der Tibeter das unglaubliche Versprechen, dessen Heimat Tibet in seiner Schönheit und in seinem Leid so zu dokumentieren, wie es noch keiner vor ihm geschafft hat. Nachdem der Dalai Lama in Dharamsala im indischen Exil lebt, wollte York sehen, wie die Tibeter trotz ihrer Unterdrückung durch die chinesische Besetzung leben, und ob sie es tatsächlich noch schaffen, an ihn zu glauben. Auf einer gefährlichen Expedition gewann der Fotograf seltene Einblicke in entlegene Klöster fern von Reiseführern. Er ging dabei bis an sein Limit. Vom normal sterblichen Flachländler zum Bergsteiger war es für ihn ein harter Weg. Sein erster Versuch im Jahr 2012 wurde vorzeitig beendet, als die Chinesen alle Touristen zwangsweise nach Hause schicken mussten, nachdem sich zwei Tibeter auf offener Straße verbrannten,

um auf ihre Unterdrückung aufmerksam zu machen. Es kostete den Fotografen viel Zeit und Kraft, sich erneut ein Jahr lang auf die größte Expedition seines Lebens vorzubereiten und seine Sponsoren erneut zu überzeugen. „Man kann keine Garantie abgeben, dass man es überhaupt schaffen wird“, erklärt er. Nach Tibet darf im Prinzip jeder einreisen, sobald er ein Permit arrangiert hat, dann aber nur mit einer staatlichen Reisebegleitung. „Es gibt keine längere Aufenthaltsgenehmigung als 30 Tage und alleine reisen darf man auch nicht. Ich wollte dort jedoch unbedingt meine Individualreise planen“, erzählt der Fotograf, der 100 Tage in Tibet blieb. Allein das war schon verboten. Er musste ein Team von 20 Leuten finden, vom Fahrer, Träger, Koch bis zum Arzt, die sich alle auf das gefährliche Abenteuer einlassen wollten. Täglich stellten sich ihnen nicht nur die Zäsuren und die chinesische Überwachung in den Weg. Völlig unerwartet brach Anfang April 2013 ein Winter ein, der selbst auf dem Hochplateau von Tibet ein besonders


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eiserner wurde. „Die Menschen vor Ort haben uns gesagt, wir können unmöglich zum Mount Kailash fahren, weil es wegen Eis und Schnee keinen Zugang gibt. Das schlägt natürlich auf die Psyche, wenn man als Expeditionsleiter seine Leute überreden muss das dann trotzdem zu machen, gegen den Willen der Einheimischen“, erzählt der Abenteurer. Den ganzen Tag über marschierten sie bei minus 20, 30 Grad. Der eiserne Wind machte das Leben schwer. Irgendwo gab es immer eine kleine Stelle am Körper, wo er hindurch zog, und wie ein Messerstich schmerzte. Mit steigendem Erschöpfungsgrad und wenig Sauerstoff wurde das Voranschreiten immer härter. Als einer der wenigen Haushunde aus dem Dorf mit ihnen zufällig mitlief, konnten sie von ihm lernen. Wann immer er den Pfad verließ oder die Richtung änderte, waren ihm die Bergsteiger hinterher gegangen. „Mit seinem feinen Gespür merkte er, wo das Eis dick genug war. Wenn er sich auf den Bauch zurück schob, wussten wir Bescheid, dass es zu dünn war“, ist Hovest dankbar. Schon der kleinste Fehler konnte den Tod bedeuten. Die unglaubliche Kälte verfolgte sie, als sie auf einem Seitenberg vom Mount Kailash auf 6.000 Meter Höhe gingen, um ihn von oben zu fotografieren. Für diese einmaligen Aufnahmen froren und schmerzten die Füße so sehr, bis sie heiß und schließlich taub wurden: „Du hast Angst, dass da irgendwas passiert, aber du kannst nicht nachschauen. Du kannst nicht einmal die Schlaufe auf und zu machen. Alles ist komplett eingefroren.“, Sie waren noch nicht oben angekommen. Und auch noch lange nicht unten. Wer stellt sich dabei nicht Pioniere wie Reinhold Messner vor, der seine Zehen verlor. Noch vor der Kora um den Mount Kailash kämpfte York mit der Höhenkrankheit. Während diesem Umrundungsweg vom Kailash erfahren Buddhisten der Sage nach ihr Leben neu. Es ist in drei Etappen unterteilt, 56 km lang und bis zu 5.700 Meter hoch. „Im Base Camp war in der zweiten Nacht jemand im Zelt neben uns gestorben. Ein Mann in meinem Alter ist am nächsten Morgen nicht mehr aufgestanden, weil er einen Hirnschlag hatte. Das ist die Höhenkrankheit. Das kann jedem passieren, sofort“, erinnert sich der Abenteurer. Obwohl er starke Anzeichen für die Höhenkrankheit hatte - von heftigen Kopfschmerzen, Kreislaufproblemen, Übelkeit, Reizhusten bis zu Fieber – und

schließlich selbst höhenkrank wurde, besiegte sein eiserner Wille den gesunden Menschenverstand, der ihn direkt nach Hause geschickt hätte. „Es ging nicht anders. Bei mir hing so viel davon ab, es jetzt endlich zu schaffen. Nach einem Jahr wieder am gleichen Punkt zu stehen, so kurz vor dem Ziel“, macht Hovest begreifbar. Der Höhenkrankheit wirkt man mit Absteigen entgegen. In gewissen Regionen auf dem Hochplateau war das mit einem Boden von 5.500 Metern Höhe nicht möglich. Eine eineinhalb Tagesfahrt mit dem Jeep bis an die Grenze hätte das für ihn bedeutet, um erst wieder absteigen zu können. Hovest ging bis an sein Limit und entschied sich dafür, seine Expedition mithilfe starker Medikamente fortzusetzen. „Du musst echt deinen Schweinehund überwinden. Und zwar jeden Tag aufs Neue. Da ist keine Zeit zum sentimental werden“, sagt der Familienvater. Nur das Ziel hatte er vor seinen Augen: Das Versprechen an den Dalai Lama einzuhalten und den Kailash in drei Tagen zu umrunden. Und dann, als er endlich ankam, brach er in Tränen aus. Am Ziel hatte es ihn gepackt. „Man muss daran glauben. Viele Menschen vor mir haben es nicht geschafft, so weit zu kommen“, beteuert York Hovest, der am Ziel seiner Reise vor Glück und Befreiung weinte. Große Dankbarkeit überkam ihn, diesen Schatz der tibetischen Kultur erleben zu dürfen. „60 bis 70 Prozent ist das, was man sich mit selbst ausmacht, und der Rest ist die Verbundenheit im Team. Man hilft sich gegenseitig und pusht sich. Ich bewundere Einzelgänger, die sowas alleine auf sich nehmen. Das ist für mich unvorstellbar“, stellt der Unerschütterliche fest. Auf der Suche nach der Wahrheit fing York Hovest Undercover-Filmaufnahmen, Interviews und einmalige Erlebnisse mit Einheimischen ein, von denen er später dem Dalai Lama persönlich berichtete und sie in einem Bildband festhielt. „100 Tage Tibet – Das Versprechen“, National Geographic Verlag


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David Breashears ..

Am Berg gibt es

© Universal Pictures

keine Camouflage!

Im Berliner Hotel Ritz-Carlton treffen wir auf David Breashears. Der 60-Jährige ist einer der bekanntesten amerikanischen Bergsteiger - und Filmregisseur. 1983 nahm er als Erster eine TV-Live-Übertragung vom Gipfel des Mount Everest vor und bestieg ihn 1985 als erster Amerikaner zum zweiten (!) Mal. Während der Katastrophe im Mai 1996 war er als Co-Produzent und Co-Regisseur bei den Dreharbeiten zur ersten IMAX-Dokumentation „Everest – Gipfel ohne Gnade" vor Ort und erlebte alles hautnah mit. Beim ersten Versuch, den Mount Everest 30 Menschen für ein Ticket von 65.000 Dollar zugänglich zu machen, begann im Mai 1996 ein dramatischer Staffellauf von unvorhersehbaren Katastrophen. 20 Jahre später wagte sich jetzt Hollywood an diese Story: In „Everest" wird der Kampf ums Überleben am Berg in 3D gezeigt. Wir führten ein Gespräch mit Augenzeuge und Co-Produzent David Breashears.

was jemand machen kann... Das wollte ich auch.

RIZE: Was war Ihre Motivation, den Mount Everest fünfmal zu bezwingen? DAVID BREASHEARS: Ich wollte schon als kleiner Junge Bergsteiger werden. Als ich elf Jahre alt war, entdeckte ich ein Buch mit Bildern von den ersten Bergsteigern auf dem Gipfel des Everest, dem Sherpa Tenzing Norgay und dem Neuseeländer Sir Edmund Hillary. Ich dachte mir, diese Menschen machen das Heroischste und Bedeutsamste,

Klingt lebensgefährlich... Das ist es. Wenn man Glück und einen wärmenden Schlafsack und ein Zelt hat, frieren nur die Füße, Zehen, Finger oder die Nase ab. Als bei der Expedition von 1996 plötzlich ein brüllendes, schwarzes Gewitter tobte, Wind mit einer Geschwindigkeit von 150 km/h und Schnee bei Minus 40 Grad schoss, versetze es einige Männer in thermisches Koma. Die Funkgeräte funktionierten noch,

Um was geht es beim Bergsteigen im Prinzip? Wenn ich Sie an ein Seil binde, muss ich auf Ihre Fähigkeiten vertrauen und Sie auf meine. Wenn Sie sich verletzen und sich ein Sturm anbahnt, dann verlasse ich Sie nicht. Das ist Selbstlosigkeit. Man lernt dort, sich wirklich auf jemanden verlassen zu können. Das ist für mich die Essenz des Bergsteigens. Funktioniert das denn auch in gefährlichsten Situationen? Da erkennt man dann sein wahres Gesicht. Auf dem Berg gibt es keine Camouflage, keine Tarnung. Jeder Fehler kann fatal sein und wird bestraft. Ohne genügend Sauerstoff trifft man schnell falsche Entscheidungen. Auch das Schicksal spielt eine Rolle. Man kann kollabieren, von einer Lawine überrollt oder von einem Sturm überrascht werden.


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RIZE-Mitarbeiterin Alexandra Dobre mit David Breashears

als der Sauerstoff ausging. Ich konnte Menschen bei ihren letzten Atemzügen hören. Acht Teilnehmer kostete es das Leben. Wie haben Sie die Situation im Mai 1996 erlebt? Damals glaubten gewisse Everest-Touris, dass sie sich den Berg mit einem Ticket für 65.000 Dollar und ein wenig Kondition kaufen können. Bereits während der vorbereitenden Proberouten zur Akklimatisierung wurden manche überfordert. Oben ab 8.000 Metern beginnt die Todeszone, in der die Organe nicht genügend Sauerstoff bekommen und sich selbst abbauen. Das haben viele unterschätzt. Waren in diesem Fall Komplikationen nicht vorhersehbar? Niemand konnte es ahnen. Der Bergführer Rob Hall hatte jahrelang routiniert Menschen zum Gipfel gebracht, mehr als jeder andere zuvor. Er war dafür bekannt, alles akribisch zu planen und zu kontrollieren. Am liebsten hätte er dir noch gesagt, wie viele Atemzüge du nehmen musst. Aber viele Dinge liefen schief. Bekamen Sie keinen Höhenrausch? Nein, denn ich bin mittlerweile dort zu Hause. Mein Körper funktioniert auf 8.000 Metern recht gut. Wenn man so häufig ins Himalaya-Gebirge geht wie ich, freut man sich auf diese ganz besonderen, herzlichen Menschen

in Nepal. Das ist mein High! Immer mehr Topmanager leiden unter Burnout und finden kaum zu einer Work-Life-Balance. Würden Sie diese Menschen direkt in die Berge schicken, damit sie lernen, mit sich selbst umzugehen und sich ihren Ängsten zu stellen? Das ist eine sehr interessante Frage. Ich doziere viel über Führung in Unternehmen. Was man oft bei Menschen sieht, die in der Arbeit oder auf dem Berg nicht ausgeglichen sind, ist ihre verzerrte Sicht auf die Welt. Manchmal kann unsere Welt sehr einengend sein. Mit welchem Problem ist man konfrontiert? Um so mehr wir uns an den Erfolg gewöhnen und bequem Ziele erreichen, um so weniger sind wir imstande, uns in einer sich schnell verändernden, wandelnden Welt zurecht zu finden. Im bildlichen Sinne bedeutet das, wenn man sich dem Gipfel nähert, denken diese Leute an alles, was schief laufen könnte. Es wäre am bequemsten, seiner Angst nachzugeben. Am Ende vom Marathon solltest du aber nicht daran denken, dass dein Bein blutet, sondern daran, dass du siegen wirst. Und das Beispiel erklärt auch, warum im Film „Everest“ Rob Hall weitergeht, um seinen Partner Doug an den Gipfel zu bringen. Auch wenn sein Verstand ihm sonst davon abraten würde.


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KOLUMNE

PETER OLSSON

PETER OLSSON, 53, ist ist Werbeprofi und Marken-Experte. Der gebürtige Schwede ist Chef mehrerer Agenturen in München. Er vertritt Joko Winterscheidt, Matthias Schweighöfer, Elyas M’Barek und Ottmar Hitzfeld. Peter Olsson schreibt als Kolumnist in RIZE über Wege zu einem erfolgreichen und ausgeglichenen Leben...


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Verändere Dich – und beginne sofort! Als mich Herausgeber und Chefredakteur von

meinem Buch „Erkenne dein Talent“ schreibe.

RIZE baten, eine Kolumne für ihr neues Magazin

Dinge, die man beachten muss, um die Chance zu

zu verfassen, fragte ich mich, ob die Leser wohl

haben, echtes Glück zu erreichen. Das ist schwie-

dazu bereit wären, sich zehn Minuten Zeit zu neh-

rig und beanspruchend. Aber seien wir ehrlich –

men…

was ist schon einfach im Leben?

Zehn Minuten, um sich Karriere- und Lebenstipps von einem crazy Schweden anzuhören, der seit

Viele sind damit beschäftigt, ihre Position, ihren

einiger Zeit mit vielen hochtalentierten Men-

Platz im Leben zu finden, von anderen akzeptiert

schen zusammen arbeitet und sie berät. Wenn Sie

zu werden und ein gewisses Level an Lebensstan-

mir also die zehn Minuten schenken, will ich diese

dard zu erreichen.

Zeit verantwortungsvoll nutzen. Wo fängt man also mit der Veränderung an? DieIch treffe immer öfter auf Menschen, die ihr Le-

sen Punkt kann man endlos diskutieren.

ben grundlegend ändern wollen, um ein neues

Ich bin der Meinung, als erstes sollte man definie-

Level zu erreichen. Andere wiederum versuchen,

ren, was einem im Leben am wichtigsten ist. Dann

ihr Verständnis von Glück neu zu definieren und

kann man einen Schritt zurückgehen und dies aus

wieder andere sind einfach nur total verfangen in

der Distanz betrachten. Dadurch entwickelt man

ihrer Karriereplanung…

ein besseres Gefühl für die Dinge und bemerkt, dass alles gute und schlechte Seiten hat.

Lassen Sie uns eine Bestandsaufnahme machen: Welche Dinge oder Zustände wollen Sie ändern

Man sollte alles ehrlich bewerten und vor allem

oder verbessern?

auch realistische Ansprüche an die Verbesserun-

Lassen Sie uns ehrlich sein und tief ergründen,

gen definieren.

wer wir sein wollen bzw. wo wir stehen wollen. Versuchen Sie zu definieren, was Ihre schlechten

Es geht darum, ehrlich mit den eigenen Beschrän-

Angewohnheiten sind und wer oder was schlech-

kungen (Limitations) umzugehen und auch in der

ten Einfluss auf Sie und Ihr Leben hat.

Lage zu sein, über eigene Fehler zu lachen. Allein der Fakt, dass man diesen Prozess der

„Honesty is hard to find“ – Ehrlichkeit ist schwer

Veränderung aus eigenem Antrieb angeht, zeigt,

zu finden, sang schon Billy Joel, aber wenigstens

dass man sein Leben ernst, sich selbst aber nicht

zu uns selbst sollten wir immer ehrlich sein!

zu ernst nimmt…

Das ist ganz wichtig. Denn kein Arzt, kein Psychiater, kein Freund oder der liebe Gott kann Ihr Leben ändern. Nur sie selbst! Meditation, Yoga oder ähnliches können zwar möglicherweise Symptome lindern, aber all das löst nicht das Problem. Man selbst muss viele Dinge ändern, wie ich in


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Zutaten

SOUFFLIERTER BRETONISCHER STEINBUTT IN SAFRANNAGE MIT GRÜNEM SPARGEL UND KANADISCHEM WILDREIS Zutaten für 4 Personen

4 Steinbuttfilets à 150 Gramm

LANGUSTINEN-FARCE

SAFRANNAGE

BEILAGE

200g

1

1 Bund

grüner Spargel

(ausgelöst,entdarmt)

1 Lorbeerblatt

160g

kanadischer Wildreis

120ml

10ml

4 st.

geschmorte Kirschtomaten

Langustinenfleisch Sahne

kleine Schalotte Noilly Prat

2 Eiweiß

0,3g Safranfäden

80ml

geschlagene Sahne

40ml

Riesling

Salz, weißer Pfeffer

80ml

Fischfond

150g

Butter

Salz, weißer Pfeffer


DER TELLER | GUSTO

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soufflierter bretonischer steinbutt in safrannage mit grünem spargel und kanadischem Wildreis

GERHARD GLEINSER BOGENHAUSER HOF

GERHARD GLEINSER SETZT ERSTKLASSIGE PRODUKTE KREATIV UND HARMONISCH IN SZENE. SEIN HANDWERK HAT DER ÖSTERREICHER IN SEINER HEIMAT GELERNT UND SPÄTER IN VERSCHIEDENEN GOURMETTEMPELN WIE DEM MÜNCHNER STERNE-RESTAURANT SABITZER UND BEI STERNE-KOCH OTTO KOCH WEITERENTWICKELT UND VERFEINERT. IN DER HITLISTE DER BELIEBTESTEN RESTAURANTS EROBERT DER BOGENHAUSER HOF REGELMÄSSIG EINEN DER VORDERSTEN PLÄTZE. SO ZEICHNETE ZUM BEISPIEL DER GUIDE MICHELIN DAS HAUS 2011 MIT DREI BESTECKEN AUS.


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Gerhard Gleinser STEINBUTT FILETIEREN

Den Steinbutt in kaltem Wasser abwaschen und auf einem Küchenbrett platzieren

Den Fisch mit einem scharfen Messer filetieren und mit einem mittigen Längsschnitt von oben nach unten beginnen

Schließlich die Haut komplett entfernen und den Fisch in gleichmäßige Stücke teilen


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Gerhard Gleinser LANGUSTINEN-FARCE

Langustinos auslösen, entdarmen und in kleine Stücke schneiden

Mit Sahne, Eiweiß in der Moulinette zu Farce verarbeiten

Mit Salz und Pfeffer abschmecken, geschlagene Sahne unterheben

Masse in Einwegspritzbeutel einfüllen


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Gerhard Gleinser SAFRANNAGE

Schalotte in Würfel schneiden und in etwas Butter anschwitzen

mit Noilly Prat und Weißwein ablöschen zur Hälfte einreduzieren

mit Fischfond auffüllen Safranfäden dazugeben

ca. 10 Min. auf kleiner Flamme köcheln

Nach und nach die klein würflig geschnittene Butter mit einem Schneebesen oder Stabmixer einmotieren

Abschmecken mit Salz und Pfeffer


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Gerhard Gleinser BEILAGEN

Grünen Spargel ca. 2 cm am Ende abschneiden und die hintere Hälfte mit einem Sparschäler abschälen

In etwas Salzwasser ca. 5-6 Min. kochen

Den Wildreis einmal unter fließendem lauwarmen Wasser spülen

Im Topf in etwas Butter anschwitzen und mit ca. 5-facher Menge Wasser ablöschen

Salzen ca. 15 - 20 Minuten kochen bis ein Großteil der Körner geöffnet ist.


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Gerhard Gleinser ZUBEREITUNG Die Souffleémasse auf die Steinbuttfilets dressieren

In einer gebutterten feuerfesten Form mit etwas Weißwein für ca. 8-10 Minuten (je nach Stärke der Fischfilets) bei 220° auf mittlerer Schiene bei Ober- und Unterhitze garen

Spargel in 3 cm Stücke schneiden, in Butter oder Olivenöl erwärmen

Auf den Teller anrichten, Safrannage dazu Soufflierten Steinbutt darauf anrichten Wildreis in etwas Butter anschwitzen, extra dazu reichen Bon Appétit!


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KOLUMNE

JUSTIN G. LEONE

Drink like a King Er ist „Sommelier des Jahres 2013“ und sorgt im renommierten SterneRestaurant TANTRIS in München für Qualität und Stimmung im Glas. In RIZE stellt JUSTIN G. LEONE (34) regelmäßig die neuesten Weintrends vor!


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Ein ehemaliger Punk Rocker, ein Pro Snowboarder und ein Doktor der Meeresbiologie gehen in eine Bar… klingt eher nach dem Beginn eines dreckigen Witzes als nach önologischer Bewegung, oder? Wie auch immer. Dieser bunt zusammengewürfelte Haufen aus halbstarken, dynamischen und ziemlich lustigen Typen führt Australiens Aufstieg zum Wein-Produzenten eleganter, raffinierter, manchmal sogar völlig natürlicher Stile an. Dabei ahmen sie die weltbekanntesten „Cool Climate“-Regionen nicht nur nach, sondern haben einen ganz eigenen Stil kreiert. Von Melbourne bis Perth wurde die Erwartung eines sehr alkoholhaltigen, Marmelade-süßen Weines durch eine weniger-ist-mehr-Realität ersetzt. Mittlerweile streben die Winzer einen Alkoholgehalt eher in Richtung 12 statt 15% an. Sie nehmen biodynamische Weinbergprinzipien an und treten die Ära hyper-stilisierter, überproduzierter Flaschen in die Tonne. All das zugunsten ernsthafter, minimal intervenierter (siehe: zero Sulphur/ Low Extraction/ Whole-Bunch Fermentierung) und gänzlich präziser Abfüllungen mit einer Gesamtproduktion von gerade mal 20.000 bis 40.000 Flaschen pro Jahr. Es ist die Neudefinition von Boutique. Und das in einem Land, in dem alles größer, böser und gefährlicher erscheint als irgendwo sonst. Hier stelle ich einige meiner Favoriten aus Australien vor:

Sorrenberg, Sauvignon Blanc & Polperro, Chardonnay „Mill Hill“ Semillon blend - Beechworth, Victoria Mornington Peninsula, Victoria Verlasse Melbourne in Richtung der Victorian Alps. Ungefähr auf halber Strecke nach Canberra triffst du auf die verschlafene Region Beechworth - und eine 500 Jahre alte, Mosel-Wein produzierende Familie (daher die nach der Heimatstadt benannte Kellerei), die auf lediglich 2,5 Hektar Weingut biodynamische Weine herstellt. Einer meiner persönlichen Favoriten ist diese Mischung. Den großartigen Blancs aus Bordeaux nachempfunden, trägt sie jedoch nicht die aufdringliche Dichte und brutalen Eichencharakteristika eines typisch französischen Pendants mit sich. Mit nur knapp über 12,2% Alkohol umschließen ihre klaren Linien die grasige Stachelbeer-und-Grapefruit-Typizität eines Sauvignon, arbeiten gleichzeitig jedoch sanft die wachsige Blume eines Semillon heraus.

Nur ganz selten trifft man einen cooleren Typen als Sam Coverdale. Um ganz genau zu sein, ist Sam nämlich ähnlich cool wie eine Sommernacht auf der Halbinsel. Wenn du nicht selbst bereits dort warst, überzeug dich einfach selbst. In einer Sommernacht kann das Thermometer schon mal unter 13 Grad oder weniger fallen, was wiederum in der knackigen Säure, den schlanken Obstgartenfruchttönen und der reinen Eleganz dieser Single-Weingut-Auswahl offensichtlich wird! Dieses Zeug grenzt an einen großartigen Chablis. Blind würdest du sogar beinahe schwören, dass es einer ist. Dazu müsste er allerdings etwas mehr Alkohol enthalten (12,4% abv).

Vinteloper, „Park Red“ Refosco - Picardy, Pinot Noir - Pemberton, Norton Hills, Southern Australia South Western Australia Angesichts einer Fertigung von exakt 1150 Einheiten ist es sehr unwahrscheinlich, diesen Wein einfach so irgendwo in Deutschland anzutreffen. Und selbst wenn, wahrscheinlich würdest du ihn angesichts seines mit einem Kronkorken vollendeten Bierflaschenformats mit einem Augustiner Bier verwechseln. Er wurde gemacht, um „im Park getrunken zu werden“. Als er diese verblüffend angenehm zu trinkende, knackige, dunkel morellokirschige Interpretation des Friaul-Klassikers Refosco kreierte, warf Winzer David Bowles buchstäblich jedwede Regel aus dem Fenster. Dieser Wein ist einfach unwiderstehlich - und gefährlich süffig (12,9% abc).

Dan Pannel hatte bereits eine von Australiens besten Winzereien gegründet, da beschloss er noch eine weitere zu gründen. Natürlich war Mosswood, seit 1969 die Definition des Bordeaux-Stils in Margaret River, zweifelsfrei sein Baby, dennoch findet der Burgunder stets seinen Weg in die entferntesten Winkel von Panels Herz. Zu einigen Anlässen arbeitete er sogar mit meinem Mentor Nicolas Potel in Burgund zusammen. Die Gründung von Pembertons meistverehrter Weinkellerei geriet für den erfahrenen Winzer also kaum zur Raketenwissenschaft. Zumal sich tatsächlich von Understatement sprechen ließe, bezeichnete man Pemberton angesichts eines Klimas, das sogar im Sommer nur zwischen 13 und maximal 21 Grad pendelt, als „kühl“. Die Pinots stechen sogar an der Spitze heraus; so burgundisch in ihrem coolen, selbstsicheren Auftreten, ihrer lebhaften Säure, ihrem reservierten und doch lippenschmatzenden Fruchtcharakter. Und wenngleich sie auch jung zugänglich sein mögen, sollte niemand das Alterungspotenzial unterschätzen. Hier haben wir es mit modernen Klassikern zu tun...


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CHRISTIAN MUSCHEID | DESIGN

EINE SYMBIOSE AUS KUNST UND ARCHITEKTUR.


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INTERACTION OF COLOR


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CHRISTIAN MUSCHEID BEVOZUGT PURISTISCHES SCHLICHTES DESIGN


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Künstler Muscheid mit Sabine Hofmann (M.) und Mamé Gamamy von RIZE


DIE NATUR IST NACH WIE VOR SEIN GROESSTES VORBILD 108


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THE FEAR OF MISSING OUT | REPORT

The fear of missing out TEXT: MAME GAMAMY


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Tina sitzt in der Kantine, mit einer Hand schiebt sie sich eine Gabel Spaghetti Bolognese in den Mund. Mit der anderen scrollt sie eifrig durch ihre Facebookseite. Markus ist schon wieder auf Reisen in fernen Ländern und Anke war gestern auf einer megacoolen Privatparty. Patrizia hat wieder ein Selfie von sich gepostet – diesmal von der Vernissage eines angesagten Künstlers. Und Tina? Sie sitzt hier und macht Pause. Jeder scheint ein glamouröseres Leben zu führen als sie. tina liked den Eintrag von Patrizia und spürt, wie ihr ein kleiner Neidkloss im Halse stecken bleibt. Das Gefühl, die aufregenden Momente des Lebens zu verpassen, scheint durch Social Media immer präsenter geworden zu sein! Wir erfahren, was unsere Freude so alles machen und schätzen einerseits, virtuell daran teil zu haben, andererseits grämt es uns aber, nicht mit dabei zu sein, bei den vermeintlich angesagten Aktivitäten der Anderen. Dieses neuzeitliche Phänomen der Angst, etwas zu verpassen, hat einen prägnanten Namen: FOMO – „Fear Of Missing Out“! Längst existiert auch ein Wikipedia-Eintrag zu diesem Thema. FOMO gibt es aber natürlich nicht erst seit der Erfindung von Facebook, Twitter und


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EXPERTEN-INTERVIEW

Dr. Niko Hüllemann, Kinder- und Jugendpsychotherapeut, betreibt eine Praxis in München und erkennt vor allem bei Kindern und Jugendlichen eine massive Veränderung in Bezug auf Social Media, bei der die Angst, etwas zu verpassen immer mitzuschwingen scheint. Dr. Hüllemann, welche psychischen Probleme werden durch undifferenzierten Social-Media-Konsum bei Kindern und Jugendlichen hervorgerufen? NIKO HÜLLEMANN: In meiner psycho-therapeutischen Praxis sehe ich dadurch einen deutlichen Anstieg an Selbstwertproblemen und Identitätskrisen. Diese manifestieren sich reaktiv in Form von Ängsten, zwangsähnlichen Denk- und Verhaltensweisen, Depressionen, Sozialverhaltensproblemen, Konzentrationsschwierigkeiten und Essstörungen. Die Betroffenen kommen also meist mit einem konkreten Symptom zu mir, und niemand denkt zu Beginn daran, dass die unreflektierte Nutzung von sozialen Medien einen nicht unerheblichen Beitrag zum aktuellen Leid beisteuert. Je mehr Likes desto besser: Die Selbstinszenierung hat scheinbar ihren Höhepunkt erreicht. Was aber macht diese ständige Selbstdarstellung mit der Persönlichkeit von Kindern und Jugendlichen? Das „like“ der Anderen kann als eine soziale Verstärkung gesehen werden und führt zur Ausschüttung von Dopamin in unserem Belohnungszentrum. Wir fühlen wir uns zufrieden und glücklich und wollen mehr. Erfährt ein Kind oder Jugendlicher in der realen, analogen Welt zu wenig Aufmerksamkeit von seinen Bezugspersonen, wie Eltern und Freunden, kann sich dieser Belohnungskreislauf auf der Grundlage eines unzureichend befriedigten Grundbedürfnisses nach Anerkennung und Wertschätzung etablieren. Aus solch einem Sog kann es so gut wie kein Entrinnen geben, schon gar nicht als junger Mensch, dem Introspektionsfähigkeit, Selbstregulation oder Verzicht noch viel schwerer fallen, als einem Erwachsenen.

Wächst beim ständigen Vergleich mit anderen und der Profilierung des Selbst eine Generation von Narzissten auf? Das Tragische ist nicht die Selbstüberhöhung, die gerade in der Jugendzeit als alterstypischer Egozentrismus zu werten ist, sondern die sich unbewusst zunehmend selbst-perfektionierende Fassade, die mit viel Glamour und Glitzer von der unzureichenden, „morschen Substanz" ablenken soll. Der oberflächliche Vergleich suggeriert jedoch, dass „Substanz“ gar nicht von Nöten sei, weil sie meist nicht Thema der virtuellen Kommunikation in sozialen Medien ist. Und trotzdem weiß der junge Mensch, dass das, was er vorgibt zu sein, sich irgendwie nicht passend anfühlen mag, weil er sich im tiefsten Inneren als mehr erlebt, als nur ein stets gut gelaunter, gut trainierter, erfolgreicher, intelligenter, dynamischer, kreativer, einzigartiger Held und Globetrotter. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann die Diskrepanz zwischen überzogenem, künstlich aufgebauten „Soll“ und tatsächlichem „Ist“ zu groß wird, und sich Unzufriedenheit, Unruhe, Gereiztheit oder psychisches Leid einstellen. Jugendliche machen ihr Selbstbewusstsein immer mehr von Likes und Selfies abhängig. Der Cloud-Score bestimmt den Einfluss in der neuen Social-Media-Welt. Können Kinder und Jugendliche so lernen,

wie es ist, sich selbst einzuschätzen, ohne die Meinung anderer? Selbsteinschätzung gelingt immer nur in der Interaktion mit anderen. Die Qualität der Interaktion ist dabei entscheidend. Differenzierte Beschreibungen von Gefühlen lernt man in der Interaktion mit ihren Bezugspersonen. Der Cloud-Score ist damit alles andere als ein sinnvolles Co-Regulativ und lebt in gewisser Weise ein krankmachendes Modell vor. Gepostet werden meist nur positive Erlebnisse. Wachsen Kinder und Jugendliche da nicht mit einem verzerrten Realitätsbild heran? Wohl kaum, dafür sorgen leider schon die täglichen Nachrichten aus aller Welt. Jedoch gilt auch hier, dass die Diskrepanz zwischen positiv dargestellten eigenen und fremden Erlebnismomenten und dem aktuellen, tatsächlichen, nicht kommunizierten Befinden in der momentanen Lebens-situation, zu großem seelischen Leid führen kann.


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Instagram. Dieses Gefühl des Versäumens kennt man sicherlich auch aus eigenen Jugendtagen, wenn man z. B. unnötig lange auf einer Party geblieben ist, weil man Angst hatte am nächsten Tag nicht zu den Insidern zu gehören. Doch damals haben wir uns mit dem Gedanken daran nicht lange aufgehalten. SchlieSSlich wurde das nicht auf einer öffentlichen Plattform dokumentiert, was wir eventuell verpasst haben könnten. Das ist heute anders. Alles wird digital festgehalten, gepostet, geschönt, verzerrt. Dabei baut dieser soziale Vergleich mit der ganzen Welt ganz schön viel Druck auf. Der Trend zur Selbstinszenierung wird durch Überbetonung des visuellen Kanals noch verstärkt. Von FOMO betroffene User verbringen enorm viel Zeit damit, ihr Handy zu beobachten und haben immer weniger Aufmerksamkeit für eigene Erlebnisse. Es macht sie gar traurig, wenn sie in den sozialen Medien Fotos von Freunden sehen, die gerade Spass haben. Und sie bekommen Angst, dass deren Erfahrungen gerade besser sein könnten als die eigenen. Diese Neidgefühle wirken sich schliesslich negativ auf die persönliche Lebenszufriedenheit aus.


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Bei den sozialen Medien steht die Selbst-PR Immer mehr im Vordergrund. Das, was du tust, was du bist und was du hast, muss hergezeigt werden, sonst zählt es nicht. Die eigene Grossartigkeit wird betont, damit man bei anderen punkten kann. Unter FOMO leidende User vergessen aber leider oft, dass es sich bei den Posts in den meisten Fällen um die positiven Momente des Lebens und wohl inszenierte Bildkompositionen handelt. Denn kaum einer wird seine Misserfolge, Niederlagen und schwierigen Augenblicke mit der Community teilen. Und so laufen FOMOBetroffene schnell Gefahr, die konstruierte Scheinwelt in den Posts mit der Realität zu verwechseln. Sie leben nur noch für den Post, wie es zum Beispiel vor ein paar Wochen die australische Instagramerin Essena O’Neill erläutert hat: In einem Video-Post verkündete sie ihren Ausstieg aus der Bilder-App, weil dort nicht das reale Leben dokumentiert wird. Letztlich, so sagt O’Neill, habe sie nur noch für vermeintliche Freunde und Follower und ihre heissbegehrten Likes gelebt.


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GEDANKEN EINER 17-JÄHRIGEN Klick auf „SHARE", 7 Milliarden Menschen, 14 Milliarden Gesichter, hinter dem Rücken nur whisper, whisper, doch vorne die strahlenden Augen, das Lächeln lässt dich alles glauben, es wird gelacht, es wird geweint, es wird getrennt und wieder vereint, es wird gedemütigt und drüber gelacht, jeder weiß, was der andere macht, doch keiner hat den Mut auszusprechen, was hier jeder tut, man lebt für die anderen und nicht für sich, es geht schon lange nicht mehr um mich und dich, was erleben, klick auf „SHARE“, eigentlich ist das nicht fair, aber im Strome der Masse stehenzubleiben, und nicht meilenweit davon zu treiben, ist anstrengend und schwer, ich glaube doch, viele wünschten es sich sehr, Wer ist man wirklich, wer will man sein, was macht einen glücklich, was ist nur Schein? Wieder mal merken, was ist wichtig, was ist falsch und was ist richtig, Sich den Abend nicht vor facebook versauen, sondern mal wieder in den Sternenhimmel schauen, Daran denken, wie es früher war, warst du da nicht auch schon da? Es reicht auch einfach danke sagen, wie lang könnten wir das sonst noch ertragen? Die Schwachen stärken, die Traurigen drücken, was haben wir doch für Gesellschaftslücken… Einfach mal kurz offline gehen und merken: Die Zeit bleibt nicht stehen. Gedicht von Lara Strauß, 17, Schülerin aus München


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EMPRESS OF THE WOODS

Fotograf: Babak Shahverdi Model: Marie Nasemann Haare & MakeUp: Salon Pauli www.salonpauli.de Postproduction: Bavarian Retouch www.bavarianretouch.de Styling: Alexandra Dobre Assistenz: Sonja Graziadei


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ANNEMARIE CARPENDALE | MEINE FAVES

MEINE FAVES ANNEMARIE CARPENDALE


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SIE IST BEI PROSIEBEN DIE EXPERTIN FÜR PROMIS, SHOW UND GLAMOUR! EGAL OB IM UNTERFÖHRINGER TV-STUDIO ODER IN HOLLYWOOD AUF DEM ROTEN TEPPICH – ANNEMARIE CARPENDALE („RED!“, „TAFF“) MACHT ALS KOMPETENTE, CHARMANTE MODERATORIN IMMER EINE BELLA FIGURA. SO AUCH WIEDER AM 28. FEBRUAR BEI DER 88. OSCAR-VERLEIHUNG! HIER VERRÄT UNS DIE 38JÄHRIGE SKORPIONFRAU, AUF WAS SIE SO ALLES STEHT UND AUCH, OB IHR DER SOUND VON SCHWIEGERPAPA HOWARD ZUSAGT… MÜNCHEN In welchen Clubs trifft man dich an? Im HEART – und nicht nur, weil einer der Besitzer zufälligerweise meine Grundschulfreundin geheiratet hat. Verrätst Du uns Restaurant-/Bar-Tipps? Puh… ich gehe so gern und viel Essen: Tagsüber „Reitschule“, abends „Theresa Grill“, „Sushibar“, „L‘Osteria“, „Metzgerei“, „Il Mulino“, „Helene“… Wo shoppst du gern? …im Netz! Wo chillst du am liebsten? Auf unserer traumhaften Dachterrasse. Lieblings-Ort in der Stadt? Der Englische Garten mit unserem Patenhund Seppi. Lieblings-Hotel? Das „Leonardo Royal Munich“ – weil sie so wundervoll unser Herzensprojekt hand2hold unterstützen und unsere Kids jedes Mal mit offenen Armen empfangen. Mein Mann Wayne und ich verbringen dann ganze Wochenenden dort. Lieblings-Museum? Mein Keller… Denn ich kann mich soooo schlecht von alten Dingen trennen! Dein Traumziel? Hawaii oder Sydney – Traumziele, an denen ich schon war, aber am liebsten immer wieder hin möchte. Wir Frauen suchen uns halt immer das Unerreichbarste aus.

ESSEN & TRINKEN Dein Lieblings-Getränk? Cranberryschorle, frischer Minztee. Lieblings-Cocktail? Munich/Moscow Mule. Bevorzugtes Food? Italienisch oder Hausmannskost: Fischstäbchen mit Kartoffelbrei und Apfelmus, Königsberger Klopse, Wiener Schnitzel mit Pommes, Spaghetti Bolognese... Dein Lieblings-Rezept? Mein „Alles-rein-Chili-Eintopf“ für unsere Mädelsabende. Kalorien-„Sünde“? Gibt‘s keine, ich esse alles.

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STYLE Dein Lieblingsparfum? „MUSC 25“ von Le Labo, das City-Exclusive von Los Angeles – ein Mal im Jahr, wenn ich für die Oscars vor Ort bin, wird Vorrat für das ganze Jahr getankt. Welche Schuhe trägst du am liebsten? Die handgemachten Boots vom HippieMarkt auf Ibiza. Bevorzugte Designer? Holy Ghost, Patrizia Pepe und Julia Brumm, meine Freundin und Stylistin, die z.B. die schönsten Dirndl der Welt macht. Lieblingsschmuck / Juwelier? H. Stern – schade, dass es den nicht mehr in München gibt. Absolutes Must-have? Mein Patenhund Seppi – am liebsten hab ich ihn IMMER und überall dabei. Favorite Gadgets? Meinen Autoschlüssel, den ich endlich nicht mehr aus den Tiefen meiner Tasche kramen muss, da er auch von da aus funktioniert. Dein erstes Auto? Mein „schicker“ lilafarbener Corsa. Deine Traumautos? Mein jetziges 4er-BMW-Cabrio-Hardtop, außen schwarz, innen sattelbraun.

ENTERTAINMENT & SPORT Dein/e Jugendheld/in? „Anna“, die Balletttänzerin. Absoluter Lieblings-Film? Ich mag‘s düster bzw. spannend, wie z.B. „Mystic River“, aber auch romantisch und dramatisch wie „Wie ein einziger Tag“. Welche/r Schauspieler/in beeindruckt dich? George Clooney, vor allem auch für das, was er abseits der Kameras alles macht. Was guckst Du gern im TV? Ich zappe gern. „Tatort“, „The Voice of Germany“, „The Taste“ oder die ein oder andere Doku… Dein liebstes Magazin/ Website? Natürlich red! und taff ;-) Lieblings-BLOG? Der von meiner Freundin Tina – ich übe schon mal für später: www.mommiesusesidedoor.de. Lieblings-Computergame? Tetris. Lieblings-Musiker? Mein Schwiegerdad (Howard Carpendale). Und was hörst du momentan? Radio Gong mit meiner Freundin Viola Weiss. Dein Lieblings-DJ? Florian Weiss – Wahnsinns-Freund und der beste Hochzeits-DJ der Welt. Deine Lieblingssportarten aktiv und passiv? Rhythmische Sportgymnastik in der Vergangenheit, Laufen im Englischen Garten im Hier und Jetzt, Fußball im Stadion oder TV. Die drei coolsten Stars? Sonne, Mond und Erde. Text: Alex Gernandt


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impressum RIZE ERSCHEINT VIERTELJÄHRLICH OFFICE: CREATIVENGINE - ISMANINGERSTR. 91 81675 MÜNCHEN WEBSITE: WWW.RIZE-MAGAZINE.DE EMAIL: INFO@RIZE-MAGAZINE.DE TELEFON: 089 / 95 95 67 38

Alex Gernandt CHEFREDAKTEUR GERNANDT@RIZE-MAGAZINE.DE

Babak Shahverdi HERAUSGEBER SHAHVERDI@RIZE-MAGAZINE.DE

DESIGN & ART DIRECTION: CREATIVENGINE GRAFIK: RENÉ SCHILLER TEXTE: SABINE HOFMANN, DAVID LEMMER, MAMÉ GAMAMY, ALEXANDRA DOBRE, SVEN.TXT FOTOGRAFIEN: MARKUS HOFMANN, YVES KORTUM DRUCK: BLUE PRINT AG DRUCKEREI LINDBERGHSTR. 17 - 80939 MÜNCHEN

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