Schweiz 4.0

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91 SCHWEIZ 4.0 Das Magazin zu den SchweizerFragenDigitaltagen Digitalisierungzur Partner

PS: Meine Lieblingsfrage ist Nr. 22 (gehackt).

Bei mir lautet die Antwort nein. Fabian RedaktionsleiterZürcher, (Titelbild)ArchiveTrunk/PurvisCharlesSeewer,PaulFoto:

digitaltage.swiss 3 Impressum Das Extra zu den Schweizer Digitaltagen 2022 erscheint als Beilage im SonntagsBlick, der Handelszeitung sowie in Le Temps und Corriere del Ticino. Herausgeber: Ringier AG, Brühlstrasse 5, 4800 Zofingen Verlag: Ringier AG, Dufourstrasse 23, 8008 Zürich Tel.: 044 259 62 62 Fax: 044 259 66 65 E-Mail: brandstudio@ringier.ch Herstellung: Ringier Brand Studio (Leitung Fabian Zürcher) Produktion: Alice Massen Gestaltung: Dominique Signer Redaktion: Adrian Meyer Fotoredaktion: Ulli Glantz, Christof Kalt Vermarktung: Ringier Adver tising (Managing Director Thomas Passen) Tel.: 058 269 20 00 E-Mail: digitalservices@ringier.ch Anzeigenpreise & AGB: ringier-advertising.ch Druck: Swissprinters Zofingen Bekanntgabe von namhaften Beteiligungen der Ringier AG gemäss Art. 322 Abs. 2 StGB: Admeira AG, DeinDeal AG, Energy Broadcast AG, Energy Schweiz Holding AG, Energy Bern AG, Energy Zürich AG, Groupa Ringier Axel Springer Polska AG, JobCloud AG, OneLog AG, Ringier Africa AG, Ringier Central and Eastern Europe AG, Ringier Axel Springer Schweiz AG, Ringier Digital Ventures AG, Ringier Print Holding AG, Ringier Sports AG, SMD Schweizer Medien datenbank AG, SportTech AG, Ticketcorner Holding AG, S.C. Ringier Romania S.R.L. (Rumänien), EJOBS GROUP S.R.L. (Rumänien), REALMEDIA NETWORK SA (Rumänien), Ringier Sportal S.R.L. (Rumänien), Sportal.bg JSC (Bulgarien), Digital Ventures OOD (Bulgarien), Ringier Pacific Limited (Hongkong), Ringier Vietnam Company Limited (Vietnam), Ringier Vietnam Classifieds Company Limited (Vietnam), IM Ringier Co., Ltd. (Myanmar), Pyramid Solutions Company Limited (Myanmar), Ringier South Africa (Pty) Ltd Als das World Wide Web ‘91 «Wind of Change» pfiff

Aber selbst das Ende des Kalten Kriegs hat die Welt nicht so nachhaltig verändert wie die Erfindung des World Wide Webs. Die neue Technologie durch drang alle Bereiche, veränderte unser Leben auf eine Weise, die wir uns nicht vorstellen konnten. Und tut dies weiterhin. Zu unserer bisherigen, physischen Welt ist eine virtuelle hinzugekommen – und mit ihr verschmolzen.91Fragenreichen natürlich niemals aus, um das Internet bzw. die Digitalisierung zu fassen. Aber Fragen sind nicht das schlechteste Mittel, um uns darüber klar zu werden, in welcher Welt wir leben. Und leben möchten. Ob virtuell oder nicht.

W arum eigentlich genau 91 Fragen? Weil 1991 das World Wide Web online ging. Von Tim Berners-Lee im Genfer Cern entwickelt. Es war die Geburtsstunde des Internets, wie wir es heute1991kennen.wurde GC unter Ottmar Hitzfeld Schweizer Meister, Flavio Cotti war Bundespräsident, die Eidgenossenschaft feierte ihren 700. Geburtstag, David Hasselhoff rannte in feuerroter Badehose und in Slow Motion über die (noch nicht flachen) Bildschirme. Die Hitparade dominierten die Scorpions mit «Wind of Change» – 1991 hatte sich auch die Sowjetunion aufgelöst.

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Wer ist die mächtigste Person der digitalen Welt?

Elon Musk (rechts) und Peter Thiel, Mitgründer von PayPal: Im Jahr 2002 übernahm Ebay den Bezahldienst für 1,5 Mia. US-Dollar in Aktien. Elon Musk verdiente dadurch 165 Mio. Dollar.

SakumaPaul/KeystoneDukas,Fotos:

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N ach Meinung des US-Magazins «Time» ist dies aktuell Elon Musk, Mitgründer des Bezahldienstes PayPal, CEO des E-Autoherstellers Tesla und der Raketenfirma SpaceX. «Time» kürte den reichsten Menschen der Welt zur Person des Jahres 2021. Als Hauptgrund für seine Wahl nannte das Magazin den unbestrittenen Einfluss des kontroversen Unternehmers zum «Guten wie zum Bösen». Musk sei sowohl Clown wie Genie, Showman wie Visionär. Er dominiere aktuell die Wall Street wie kein anderer. Süchtig nach Ruhm habe er den Ehrgeiz, den Kurs der Menschheit zu verändern.

Was ist das Metaverse?

Ein gigantisches Videospiel, nichts weniger als die Zukunft des Internets oder doch eine verzweifelte Marketingidee – tatsächlich ist noch unklar, was das Metaverse ganz genau sein soll. Klar ist, dass Facebook-Gründer Mark Zuckerberg daran glaubt und allein im ver gangenen Jahr 10 Milliarden US-Dollar in die Idee investiert hat. Das Metaverse steckt erst am Anfang seiner Entwicklung. Dabei ist der Begriff gar nicht so neu: Science-Fiction-Autor Neal Stephenson machte die Idee eines Metaversums bereits 1992 zu einem tragenden Element seiner anarchokapitalistischen Dystopie «Snow Crash» (im Roman wird auch erstmals das Wort «Avatar» verwendet). Unter dem Metaverse versteht man einen digitalen Raum, in dem alle bisherigen virtuellen Welten, das gesamte Internet sowie alle erweiterten Realitäten («Aug mented Reality») zusammengeführt werden. Also ein komplett neues, digitales 3D-Universum. Nutzer:innen könnten darin mühelos von einem virtuellen Raum in einen anderen wechseln, zum Beispiel von einem Shop in ein Meeting oder ein Computerspiel. User:innen könn ten das Universum zudem mitgestalten, darin arbeiten und leben. Virtual-Reality-Brillen und leistungsfähige Computer sollen es möglich machen. Mark Zuckerberg verkündete Mitte 2021, dass sich sein Kon zern auf die Entwicklung eines solchen Metaversums konzentrieren werde – und benannte den Facebook-Konzern in Meta Platforms um.

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Wo sind die Stärken der digitalen Schweiz?

F ür die Schweiz, ein Land ohne nennenswerte Rohstoffe, ist Bildung das wertvollste Gut. Hier ist die Schweiz auch im digitalen Bereich Weltspitze: In der Rangliste des International Institute for Management Development (IMD) zur digitalen Wettbewerbsfähigkeit belegt die Schweiz im Bereich «Knowledge» den ersten Platz. Dies liegt vor allem an den Talenten, die die Schweiz ausbilden, ins Land holen und hier halten kann. Einen weiteren Podestplatz im digitalen Ranking erreicht die Schweiz mit dem dritten Rang im Bereich «Future Readiness» – hinter den USA und Dänemark. Schweizer Unternehmen sind somit vergleichsweise agil und fit für die digitale Zukunft.

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03 Grenzenlose Möglichkeiten: Im Metaverse kann das Traumhaus auch Ares, der griechische Gott des Krieges, oder ein Haus, das im Laufe des Tages seine Farbe ändert, sein. Wie etwa hier für das Metaverse ImmobilienProjekt «The Row».

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Hält CBoomPäckli-deran? orona hat nicht nur dazu ge führt, dass Menschen vermehrt online einkaufen. Die Pande mie hat den ganzen Vertrieb von Konsumgütern weitreichend und nachhaltig verändert. Das ist die zentrale Aussage des «Commerce Report 2021», einer jährlichen Studie der Fachhochschule Nord westschweiz FHNW. Sowohl der Markt als auch die Konsumen ten seien nicht mehr dieselben wie vor der Pandemie. Onlineshopping sei mittlerweile für die meisten Menschen Alltag gewor den, zudem hätten sich bei den Kund:innen die EinkaufsgewohnheitenTagesabläufe,sowie die Werteorientierung verändert. Deshalb dominierten digitale Ange bote als Impulsgeber der Branche – und nicht mehr der stationäre Einzelhandel. Das sei nichts ande res als ein Epochenwechsel. digitaltage.swiss

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05 B ald, geht es nach dem Ärzteverband FMH und dem Apothekerverband Pharmasuisse. Das Projekt befindet sich derzeit in der Pilotphase, das genaue Einführungsdatum ist noch unbekannt. Künftig sollen Patient:innen das Rezept von ihren Ärzt:innen auf digitalem Weg als QR-Code erhalten. Diesen können sie auf dem Smartphone speichern, ausdrucken oder direkt an die Apotheke weiterleiten. Beim Scannen des Codes in der Apotheke wird das E-Rezept auf seine Gültigkeit überprüft und vollständig oder zum Teil entwertet. Das vereinfacht den Prozess und macht ihn sicherer: Weil das Entziffern, Abtippen und Kopieren der Rezepte auf Papier entfällt, sollen Fehler verhindert und allfälliger Missbrauch erschwert werden. Wo sind die Schwächen der digitalen Schweiz? P lätze hat die Schweiz im Ranking des IMD vor allem im Bereich Technologie verloren, der die technologischen und regulatorischen Rahmenbedingungen sowie die Kapitalsituation umfasst. 2017 war die Schweiz hier noch auf Rang 8, aktuell belegt sie nur noch den elften Platz. In der Schweiz sei es vergleichsweise schwer, an Risikokapital für neue Technologien zu kommen, so die IMD. Bei der Marktkapita lisation von IT-Unternehmen, der Investi tion in technologische Infrastruktur sowie dem Zugang zu Gründerkapital belegt die Schweiz gar hintere Ränge. Ausgerechnet in der reichen Schweiz ist die Finanzierung somit die grösste digitale Schwäche. Konnte unser Land inzwischen nachbessern? Am 28. September 2022 erscheint das neuste IMD-Ranking. 06

FlüelerUrs/KeystoneFoto: digitaltage.swiss

Wann kommt endlich das digitale Rezept?

Roboter im Service: Im Gran Caffè Rapallo in der ligurischen Stadt Rapallo ist das bereits heute Realität. MazzolaStefano/ImagesGettyFoto: 8 digitaltage.swiss

07 D iese Frage stellten sich Forscher der EPFL und der Universität Lausanne. Sie haben ermittelt, welche Jobs am ehesten der nächsten Phase der Robotisierung zum Opfer fallen werden. Dazu er stellten sie für rund tausend Berufsfelder einen ausfinden:Websiteaufbedrohen,Wieoderker:innen,Neurolog:innen,sichSorgenoderkräfte,ckung,Schlachtennachgrösste:innenmenschlicheundaufzeigt,sierungs-Risiko-Index,AutomatiderobundwieRobotikkünstlicheIntelligenzArbeitnehmer-ersetzenkönnten.DasRisikohabendem-AngestellteimBereichundFleischverpaebensoReinigungsRegalauffüller:innenKurier:innen.FastkeinemachenmüssenhingegenPhysiker:innen,MathematiRichter:innenStaatsanwält:innen.starkRoboterIhrenJobkönnenSiefolgenderherWann macht ein meinenRoboterJob? digitaltage.swiss 9

Brauche ich einen computer?Quanten

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08 K lassische, digitale Computer geraten hinsichtlich ihrer Leistungsfähigkeit zunehmend an physikali sche Grenzen. Daher hofft die Forschung auf einen Durchbruch bei neuartigen Quantencomputern. Herkömmliche Prozessoren arbeiten mit binären Bits, von denen jedes nur einen Wert darstellen kann – 0 oder 1. Sogenannte Quantenbits (Qubits) können mehrere Zustände gleichzeitig annehmen. Also sowohl 0 wie 1 – und alles dazwischen. Erst bei der Messung legen sie sich fest. Damit können Quantencomputer Rechenoperationen nicht wie bisher nur nacheinander, sondern parallel ausführen. Anders erklärt: Will ein binärer Computer in einer Karte die schnellste Route von A nach B bestimmen, rechnet er alle Routen hintereinander durch, um anschliessend die beste auszuwählen. Ein Quantencomputer hingegen ist ein Multitasker: Er berechnet parallel alle möglichen Routen gleichzeitig und findet die perfekte Route so ungemein schneller. Lange waren Quantencomputer ein theoretisches Konzept. Die Forschung an der Hardware begann in den 1990er-Jahren, in Laboren wurden verschiedene Konzepte mit wenigen Qubits erprobt. Google behauptete 2019, erstmals die soge nannte Quantenüberlegenheit erreicht zu haben, womit Quantencomputern klassischen Computern überlegen wären: Der Google-Quantenchip Sycamore mit 53 Qubits konnte dabei Rechenaufgaben in 200 Sekunden ausführen, für die der schnellste Supercom puter 10 000 Jahre gebraucht hätte. Den bisherigen Qubit-Rekord präsentierte der Computerhersteller IBM im November 2021 mit einem Quantenprozessor, der 127 Qubits verarbeiten kann. Damit überstieg die Zahl der möglichen Qubit-Zustände die Anzahl der Atome in allen Menschen auf der Erde. Bis zu den nächsten Digitaltagen sollten sie also mit klassischer Technologie über die Runden kommen.

TikTok beobachtet das Verhalten der Nutzer:innen besonders genau und verfüttert die Daten an einen ausgeklügelten EmpfehlungsAlgorithmus. Und schafft es so, die User lange auf der Plattform zu halten. Die App serviert nämlich genau jene Videos, die User jeweils besonders interessieren. Eine nie versiegende Flut schnell aufeinan derfolgender Kurzvideos sorgt für einen regelrechten Dopamin rausch. Dieses Glückshormon wird ausgeschüttet, wenn das Gehirn eine Belohnung wie etwa ein lusti ges Video erhält. Dabei nutzt die TikTok-App eine neurologische Schwachstelle bei Jugendlichen aus: Ihr Frontallappen ist noch nicht vollständig entwickelt, wes halb es ihnen schwerer fällt, Im pulse zu kontrollieren – oder sich dem TikTok-Sog zu entziehen.

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Video-App

Erfolgreichster TikToker weltweit: Der 146,3TikTokersenegalesisch-italienischeKhabyLamehatMio.Follower,dieertäglichmitseinenParodienüberbanaleAlltagsaufgabenbegeistert. digitaltage.swiss

09 10 Diese sindWirtschaft».undnenschaftsmagazimittistaPlattformdiebeantworteteFrageStatistik-StazusammendenWirt«Bilanz»«FinanzundDasdieTopTen: 1. KPMG (Beratung, 88 Punkte) 2. Roche (Pharma, 88) 3. Decathlon (Einzelhandel, 88) 4. Swiss Re (Versicherungen, 87) 5. Atupri (Versicherungen, 86) 6. Merck (Chemie, 86) 7. BKW (Energie, 86) 8. SFS Group (Präzisionskomponenten, 85) 9. Sensirion (Elektrotechnik, 84) 10. Helvetia (Versicherungen, 84) Warum macht TikTok Teenies so süchtig? Welche Firmen in der Schweiz sind Digitalisierungs-Vorreiter? Tiktok(QCS),RigettiFotos:

D Viertel aller Schweizer Jugendlichen nutzen die TikTok. Just in jener Altersgruppe ist das Risiko am höchsten, eine problematische Internetnutzung zu entwickeln: Jede zehnte Person zwischen 15 und 24 Jahren ist davon betroffen.

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45 000 40 000 35 000 30 000 25 000 20 000 15 000 April 2022 CHF

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Warum

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HalbjahrKrypto-KurserauschtenimerstenindenKeller?

uf seinem Höchststand im November 2021 war ein Bitcoin fast 69 000 US-Dollar wert – danach ging es abwärts auf unter 20 000 Dollar im Juni. Mehr als zwei Drittel seines Werts hatte der Bitcoin damit innerhalb weniger Monate verloren. Einen ähnlich tiefen Fall vollzog die Kryptowährung Ethereum. Hatte der Markt für Kryptowährungen im November noch einen Gesamtwert von drei Billionen US-Dollar, war er im Juli weniger als eine Billion Dollar wert. Dafür gibt es vor allem einen Grund: die hohe Inflation und die eingeleitete Zinswende der US-Notenbank Fed – Gift für riskante Spekulationsanlagen wie Kryptowährungen. Denn um dort mit zocken zu können, muss das Geld locker in der Tasche liegen. Dank des billigen Geldes war das in den vergangenen Jahren für immer mehr Kleinanleger möglich. Diese Zeit ist nun vorbei.

Wer hat in der Politik die meisten Follower?

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uf den Social-Media-Kanälen regiert der Innenminister: So viele Follower wie Alain Berset hat sonst niemand in der Schweizer Politik –egal wo: Auf Twitter hat der Bundesrat 185 00 (Stand Juli), auf Facebook knapp 87 000 und auf Instagram 119 000 Follower. Zum Vergleich: Roger Federer folgen allein auf Instagram 9,6 Millionen Menschen. Alain Berset auf SelfieTour bei einem Staats besuch in Tokio: Kein Schweizer Politiker hat mehr Follower als der Innenminister.

Hipp-FotoKlaunzer,Peter/KeystoneFotos: digitaltage.swiss 13 13

Juli 2022

DFirmen?SchweizerHackerergaunernLösegeldvielvon auchkennehmenFranken.durchschnittlichbeinehmensStudieRansomware-Angriff:stellungskostenVieleinernurmachenwerdendieInternetdiezahlungenschweigenmeistengehenistRansomware-Dunkelziffergross,dieSchätzungenweitauseinander:DieerpresstenFirmenüberihreLösegeld–ausAngst,dassgeklautenDatendochimauftauchenoderweilDatennichtwiederhergestelltkönnen.SowiesoLösegeldzahlungeneinenkleinenTeilderKostensolchenCyberattackeaus.teurersinddieWiederhernacheinemLauteinerdesIT-SicherheitsunterSophosbetrugendieseSchweizerUnternehmen1,5MillionenImmermehrUnterlassendaherCyberrisiversichern–mitPolicen,dieeinLösegeldabdecken.

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Wie

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DSchweizerDigital-PleitengrösstenderBehörden?

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FlauraudValentin/KeystoneFoto: Die Schweiz ist und bleibt ein iPhone-Land: Fast jedes zweite Handy ist hierzulande Apple-Smartphone.ein

IT-Probleme beim Militär: Bei der Armee sind die IT-Probleme strukturell. Die Technik ist veraltet, Fach kräfte fehlen, die digitale Aufrüstung wurde jahrelang vernachlässigt. Nun soll das Projekt Fitania («Füh rungsinfrastruktur, Informationstechnologie und Anbindung an die Netzinfrastruktur der Armee») die digitale Wende bringen. Das Verteidigungsdepartement will insgesamt 3,3 Milliarden Franken in die Digitali sierung investieren. Angesichts der schieren Masse an Projekten überzieht die Armee aber bereits ihr Informatikbudget: Im vergangenen Jahr benötigte sie 100 Millionen Franken mehr als die vorgesehenen 460 Millionen Franken.

er Flop ist mittlerweile fast Folklore: Die Schweizer Behörden übermittelten ihre Infektionszahlen zu Beginn der Corona-Pandemie per Fax. Das ist zwar peinlich, aber nicht mal das übelste Debakel in einer teuren Reihe behördlicher IT-Skandale. Eine kleine Auswahl: Der elektronische Impfausweis von «meineimpfung.ch»: Wegen gravierender Sicher heitsmängel gescheitert. Die Seite wurde in der Folge deaktiviert. Als die Stiftung, die die Datenbank im Auf trag des Bundesamts für Gesundheit betrieben hatte, Konkurs ging, waren 300 000 Impfdaten verloren.

Das Insieme-Debakel, das grösste IT-Trauma beim Bund: Im Jahr 2001 lancierte die Eidgenössi sche Steuerverwaltung das Projekt Insieme, um ver altete und getrennt laufende IT-Systeme zu ersetzen. 2006 zerstritten sich Steuerverwaltung und Auftrags nehmer. Danach wurde der Auftrag widerrufen, in mehrere Projekte aufgesplittet, an verschiedene IT-Fir men verteilt – und lief komplett aus dem Ruder. Als die Finanzministerin Evelyn Widmer-Schlumpf 2012 die Notbremse zog, waren bereits 116 Millionen Fran ken verlocht. Auch beim Nachfolgeprojekt Fiscal-IT wurde das Budget überzogen: Statt 85 kostete es mehr als 118 Millionen Franken. Es ist nicht der einzige, aber der bisher grösste IT-Skandal beim Bund. Wegen der Häufung der Skandale fordern Kritiker daher ein Digitalisierungs-Departement auf Bundesebene.

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Auf

D as iPhone ist und bleibt das Lieblingshandy der Schweizer Konsument:innen – mit Ab stand: 46 Prozent nutzen hierzulande derzeit ein Apple-Smartphone. In der Deutschschweiz stellt Apple sogar fast jedes zweite Handy. Dies ergab eine repräsentative Umfrage des Ver gleichsportals Moneyland.ch. Danach folgen Handys von Samsung (33 Prozent), Huawei (10 Prozent), Xiaomi und Nokia (je 3 Prozent). Be sonders hoch im Kurs ist iPhone bei den 18- bis 25 Jährigen: 62 Prozent geben an, ein AppleSmartphone zu benutzen. In der Kategorie 50 bis 74 Jahre dagegen hat Samsung (37 Prozent) Kon kurrentin Apple (40 Prozent) fast eingeholt.

Schweizer:innen?schwörenHandy-Markewelche

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W eil eine neue digitale Technologie vorhan den ist, die mehr Menschen nutzen. So war das bereits beim Antennen fernsehen, das 2007 abge schaltet wurde. Beim Radio heisst diese neue Technolo gie DAB+; drei Viertel der Radionutzung war Ende 2021 digital. Weil es ineffizi ent und teuer ist, sowohl eine analoge als auch eine digitale Infrastruktur zu betreiben, soll UKW Ende 2024 abgeschaltet werden. Eigentlich wollten die meis ten Radios die Abschaltung auf dieses Jahr vorziehen. Dagegen reichte der Medi enpionier Roger Schawinski beim Bund eine Petition mit über 60 000 Unterschriften ein. Die Radios kehrten daraufhin zum ursprünglichen Zeitplan zurück. wird abgeschaltet?UKW

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ImagesGettyFoto: 16 digitaltage.swiss

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Warum hat Dänemark die Schweiz überholt?Wettbewerbs-Rankingim

ls sich das Internet Anfang der 2000er-Jahre in China verbreitete, keimte im Westen die Hoffnung, dass die digitalisierte chinesische Zivil gesellschaft auch eine liberalere wird. Das Gegenteil trat ein: Dank umfassen der Zensur, flächendeckender Überwa chung und künstlicher Intelligenz gelang es der kommunistischen Führung sogar, ihr Regime zu stärken. Heute ist die chi nesische Version des Internets ein Abbild der Politik unter der Kommunistischen Partei. Zum einen ermöglicht es hoch effiziente Anwendungen, die das Leben der Bürger:innen vereinfachen. Zum anderen wird damit Kritik und Wider spruch am System im Keim erstickt. So ist China dank seiner konsequenten Digi talisierungsstrategie führend in den Be reichen Smart Cities, Fintech und künst liche Intelligenz. Möglich wurde dies aber durch massenhaftes Datensammeln, etwa durch Kameras und Bild-Erkennung im öffentlichen Raum. Diese sollte vor dergründig Kriminalität bekämpfen, diente effektiv aber der Überwachung und Unterdrückung von Protesten. Da tenschutz ist in China ohnehin ein Fremdwort. Nutzer:innen sind seit 2015 verpflichtet, ihren Klarnamen anzuge ben, um mobile Apps zu verwenden. Zudem bewegt sich das Land praktisch in einer Internet-Parallelwelt. Internationale Plattformen und Apps sind verbannt worden, Google und Facebook inexistent. Denn Staatschef Xi Jinping will mit einer «Internet-Zivilisation» das «Chaos» im digitalen Raum aufräumen, damit die Gesellschaft auch im Netz der «sozialis tischen Ideologie und Kultur» folgt. Damit diese gesellschaftspolitischen Ziele besser durchgesetzt werden kön nen, hat die Regierung das sogenannte Sozialkredit-System aufgebaut. Wün schenswertes Verhalten wird dabei mit Punkten belohnt, negatives Verhalten abgestraft. Je tiefer der Punktestand, desto grösser die Einschränkungen im Alltag, etwa bei Reisen, dem Internetzu gang oder bei der Arbeitsplatzsuche.

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J edes Jahr vergleicht das Lausanner International Institute for Manage ment Development (IMD) in einem Ranking die wettbewerbsstärksten Län der. Und Jahr für Jahr lag die Schweiz auf dem Spitzenplatz. Doch 2022 stiess Dänemark die Schweiz vom Thron auf den zweiten Platz. Mit ein Grund: Däne mark gilt laut IMD als digital fortschritt lichstes Land der Welt. Die Schweiz hingegen belegt im Digitalisierungs ranking des IMD «nur» den sechsten Platz – hinter den USA, Hongkong, Schweden, Dänemark und Singapur.

Akonsequent?ChinadigitalisiertWarumso

N ach wie vor die meisten von uns. Trotz wachsender Streaming-Angebote schaut die grosse Mehrheit noch immer klassisches Fernsehen, nämlich wöchentlich 5,5 Millionen Menschen in der Schweiz. Dies geht aus dem IGEM-Digi monitor 2022 hervor. Damit hat das Fern sehen mehr als doppelt so viele Zuschauer wie Netflix (2,5 Millionen).

Wo sind all IE-Ladesäulen?die

m Vergleich zu anderen europäischen Ländern hat die Schweiz bereits eine hohe Dichte an Ladesäulen für Elektroautos –und sie wächst stetig. Aktuell sind es laut Bundesamt für Energie mehr als 8000 Ladestationen an knapp 3900 Standorten. Ende 2020 waren es noch 5250 an 2542 Standorten. Die meisten Ladesäulen (Stand Juli) stehen im Kanton Zürich (1066), gefolgt von den Kantonen Bern (811) und Waadt (687); am wenigsten finden sich im Kanton Appenzell-Innerrhoden (19). Wo sich die jeweiligen Ladesäulen befinden und ob sie gerade verfügbar sind, zeigt eine Echtzeitkarte auf www.ich-tanke-strom.ch.

20 19 Wer lineareseigentlichschautnochTV? ShutterstockImages,GettyFotos: digitaltage.swiss 19

LaubClemens–VBS/DDPSFoto:Wie steht es um das Projekt Kommando Cyber? 21

Um sich für die virtuelle Kriegsfüh rung zu wappnen, soll die Schwei zer Armee digital aufrüsten. Das beschlossen Parlament und Bundesrat im Frühling. Der Krieg in der Ukraine habe gezeigt, «dass sichere Kommuni kationsmittel eine zentrale Rolle spie len», sagte Bundesrätin Viola Am herd. Bis zu 2,4 Milliarden Franken sollen nun investiert werden, um die Cyberabwehr umfassend zu stärken.

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Wurde gehackt?ich 22 Gut möglich bis sehr wahrscheinlich schon. Immer wieder tauchen im Netz gestohlene Datensätze mit Hunderten Millionen E-Mail-Adressen, Passwörtern oder anderen persönlichen Angaben auf. Ob man von solchen Datenleaks betroffen ist, lässt sich mit wenigen Klicks herausfinden. Auf mehreren Websites kann man mit seiner E-Mail-Adresse überprüfen, ob sich der persönliche Account unter den geleakten Datensätzen befindet. Zum Beispiel unter dieser: Einfach QR-Code scannen und Email eingeben.

Das entsprechende Cyberkommando soll ab Anfang 2024 575 Militärange hörige umfassen mit Schlüsselfähig keiten in den Bereichen Cyberabwehr, Verschlüsselung oder elektronischer Kriegsführung.

Kann man mit E-Sport in der Schweiz Geld verdienen? 22 digitaltage.swiss

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D er sportliche Wettkampf am Computer boomt auch in der Schweiz: Mehr als eine halbe Million Schweizer:innen bezeichnen sich mittlerweile als E-Sportler:innen. Das geht aus der Studie «eSports Schweiz 2021» der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW hervor. Etwa 110 000 Personen verdienen damit sogar Geld. 2019 taten dies noch weni ger als 50 000. Die Game-Wett kämpfe sind mittlerweile ein Milliardenmarkt, 2021 erzielte die Branche einen weltweiten Um satz von 1,1 Milliarden US-Dollar.

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Ja, die gibt es tatsächlich. 3,8 Prozent aller Schweizer Haushalte hatten Ende 2021 laut Bundesamt für Statistik keinen Internet anschluss. Das sind knapp 160 000 Haushalte. Und: Innerhalb von drei Monaten gar nie im Internet gesurft sind immerhin 4,4 Prozent der 15- bis 88-Jährigen in der Schweiz.

Gibt es in der Schweiz ohneMenschennochInternet? digitaltage.swiss

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Wie gut vernetzt ist die Schweiz? Im weltweiten Vergleich ist die Schweiz in Sachen digitale Infrastruktur bestens aufgestellt. Das zeigt Jahr für Jahr der 79 Länder umfassende Global Connectivity Index von Huawei, in dem un ser Land seit Beginn der Messung 2015 nie schlech ter als auf Rang 3 klassiert war. In der neusten Aus gabe belegt die Schweiz punktgleich mit Singapur den zweiten Rang und erreicht einen Index von 81 von 120 möglichen Punkten. Angeführt wird die Rangliste von den USA mit 87/120, die weiteren Plätze belegen Schweden, Dänemark und Finnland. Erstellt wird der Index anhand von 40 Indikatoren rund um Investment, Verbreitung, Erfahrung und Potenzial in Sachen Informations- und Kommu nikationstechnologie. Die Schweiz steht in den Bereichen ICT Investment, bei der Verbreitung von Handys, Computern sowie Breitband und Internet mit dem Punktemaximum da und erzielt auch bei Cloud Investment und E-Government Spitzenwerte. Huawei führt nicht nur die Studie durch, sondern leistet mit seinen innovativen Tech nologien auch einen Beitrag dazu, dass die Schweiz im Connectivity Ranking weiterhin führend bleibt.

27 Mehr als eine Billion US-Dollar Börsenwert haben grosse Technologiekonzerne wie Apple, Tesla, Alphabet oder Microsoft innert weniger Monaten verloren –trotz Rekordumsätzen. Die Netflix-Aktie brach sogar um 70 Prozent ein. Tech-Titel waren die grossen Verlierer am Aktienmarkt, der Technologie-Börsen-Index Nasdaq verlor seit Jahresbeginn 30 Prozentpunkte. Ausgelöst hatte den Absturz vor allem die steigende Inflation und die Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed. Sie beendete die Ära des billigen Geldes, mit dem Investor:innen jahrelang Start-ups und Risikokapitalfirmen fütterten. Nun achten die Geldgeber:innen wieder mehr darauf, ob Unternehmen ein nachhaltiges Geschäftsmodell haben. Insbesondere für das Silicon Valley ist das eine Zäsur: Nach Jahren des Booms geht in der Branche die Angst vor Entlassungen und Einstellungsstopps um. Viele stellen sich daher nervös die Frage, ob sich die Ereignisse vom Frühling 2000 wiederholen könnten. Damals brach der Markt für Tech-Aktien praktisch über Nacht zusammen, die sogenannte Dotcom-Blase war geplatzt. Heute haben Tech-Unternehmen laut Experten aber solidere Geschäftsmodelle, auch die Gewinnaussichten vieler Unternehmen seien gut. Die Kursverluste seien daher eher eine Korrektur, weniger eine platzende Blase.

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Bleiben wir bei der Heimarbeit?

Sind die fetten TechJahre an der Börse vorbei? Durch die Corona-Pande mie ist das Extrem-Home office auf einen Schlag im Mainstream angekommen. Bedingt durch den Lockdown, ermöglicht durch die Digitali sierung: Zeitweise arbeiteten laut Bundesamt für Statistik 40 Prozent der Beschäftigten ständig von zu Hause aus, das waren fast 1,8 Millionen Menschen. Künftig wird die Bandbreite der Arbeitsmo delle vielfältiger sein. Alles dreht sich um Flexibilität: So wünschten sich nach dem Ende der Homeoffice-Pflicht laut einer SRG-Umfrage 80 Prozent der im Home office Arbeitenden, in Zu kunft einen Teil ihrer Arbeit von zu Hause aus erledigen zu können. Jede zehnte Per son möchte gar nicht mehr ins Büro zurückkehren müs sen, genauso viele wollten möglichst nicht mehr von zu Hause arbeiten. Ob Remote Work an verschiedenen Orten, einzelne Homeoffice-Tage oder der fixe Arbeitsplatz im Büro: Die Bandbreite der möglichen Modelle ist gross. Welche sich durchsetzen werden, hängt wohl von der jeweiligen Firmenkultur ab. Klar ist: Verschwinden wird Homeoffice nicht mehr.

28 Warum begeistern sich plötzlichTeenagerfürHits aus den 1980ern?

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Russland überfällt ein Nachbarland und legt sich mit der Nato an, im Kino läuft der vom Pentagon gesponserte Actionfilm «Top Gun», und auf dem allerersten Platz der Schweizer Hitparade steht die Kate-Bush-Single «Running Up That Hill»: 2022 liefert ganz schön viele 1980er-Vibes. Am Charterfolg ist allerdings einzig die Digitalisierung schuld: Kate Bushs Synthie-Pop-Stück aus dem Jahr 1985 untermalt eine Schlüsselszene der vierten Staffel der Netflix-Gruselserie «Stranger Things», die auch bei der Generation Z Kultstatus geniesst. Die Teenager plünderten daraufhin nicht nur die Plattensammlungen ihrer Eltern, sondern verarbeiteten den Düster-Hit zu TikTok-Videos und liessen ihn auf Spotify tren den. Wenige Wochen später wiederholte sich das Phänomen mit «Master of Puppets» von Metallica aus dem Jahr 1986. Hinter den Zombie-Hits steckt gleichermassen klassisches Hollywood-Handwerk (feinfühlige Musikredaktion der «Stran ger Things»-Produktionsfirma) wie Algorithmus-Zauber (das Erfolgsgeheimnis der chinesischen TikTok-Besitzerin ByteDance). Es ist aber bei weitem nicht das erste Mal, dass die virale Eigendynamik der Social-App den globa len Musikmarkt auf den Kopf stellt. So veröffentlichte «Doggface208» – ein US-Amerikaner namens Nathan Apodaca – im September 2020 ein TikTok-Video, in dem er zum Fleetwood-Mac-Hit «Dreams» mit seinem Longboard einer Strasse entlangfährt. Über 50 Millio nen Menschen schauten sich das Video an, nach 1977 chartete der Song ein zweites Mal. Die belarussische Band Molchat Doma dagegen verdankt einen grossen Teil ihrer Karriere dem Viral-Effekt: Ihre Post-PunkNummer «Sudno» im düsteren 1980er-Stil trendete 2020 auf TikTok als Element eines Sovjet-Nostalgie-Memes jun ger Russ:innen. Die Band landete einen West-Plattenvertrag und trat in der Folge auch an verschiedenen grossen Schweizer Festivals auf.

ImagesGettyBott,Jean-Christophe/KeystoneFotos:

Kate Bush präsen tiert im November 1985 ihre Single «Running up that Hill» in der ZDFSendung «Peter’s Pop Show». digitaltage.swiss

Warum gibt es den Teletext noch? W

eil sich auch heute noch 2,4 Millionen Menschen in der Schweiz gelegentlich darüber informieren. Das sind laut IGEM-Digimonitor 36 Prozent der Schweizer Bevölkerung. 830 000 Menschen (12 Prozent!) tun dies sogar täglich. Mittelfristig soll die aktuell noch schwach genutzte, aber seit 2010 existierende Nachfolge-Technologie namens HbbTV den Teletext ersetzen. Ein genaues Datum dafür gibt es aber nicht.

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ImagesGettyFotos:

… Melinda French Gates (58) und MacKenzie Scott (52)

Was macht eigentlich …? 30

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Der Online-Versandhandel machte den heute 58-jährigen Amazon-Gründer zum reichsten Mann der Welt. Als CEO trat Jeff Bezos 2021 zurück und wechselte in die Rolle des Verwal tungsratspräsidenten. Zwei Jahre davor hatte er sich von sei ner Frau MacKenzie getrennt. Heute ist Bezos hinter Elon Musk der zweitreichste Mensch weltweit. Neben seiner Arbeit bei Amazon bietet er mit dem Raumfahrtunternehmen Blue Origin private Weltraumflüge an; er agiert als Investor und ist unter anderem Besitzer der Zeitung «Washington Post» sowie der weltweit grössten Segelyacht Y721. Steve Wozniak (72) Man nennt ihn «The Woz»: Der heute 71-jährige Computer ingenieur hatte 1976 zusammen mit Steve Jobs und Ron Wayne Apple gegründet. Er war massgeblich an der Entwick lung des PCs beteiligt. Im Jahr 1985 zog er sich von Apple zurück und verkaufte einen Grossteil seiner Aktien. Dennoch ist er bis heute als Mitarbeiter gelistet und vertritt die Firma bei Events oder in Interviews. Wozniak gründete mehrere weitere Firmen. Seine jüngste, Privateer Space, will mit einer Softwarelösung den Weltraummüll besser überwachen. Dane ben engagiert er sich karitativ vor allem im Bildungsbereich.

Tim Berners-Lee (67)

Die beiden Ex-Frauen von Bill Gates und Jeff Bezos haben eines gemeinsam: Sie wollen die Milliarden US-Dollar aus den gescheiterten Ehen für einen guten Zweck verwenden.

Die Bill & Melinda Gates Foundation besteht seit 1999, nun will Melinda French Gates mit ihrem Vermögen von mehr als 10 Milliarden Dollar eigene karitative Wege gehen. MacKenzie Scott hatte kurz nach ihrer Scheidung von Jeff Bezos angekün digt, mindestens die Hälfte ihres Vermögens von mehr als 43 Milliarden Dollar spenden zu wollen. Gemeinsam engagieren sich die beiden Frauen für Gleichstellungsprojekte.

D er heute 67-jährige britische Informatiker hatte 1990 am Genfer Forschungsinstitut Cern mit der Seitenbeschreib sprache HTML, dem Übertragungsprotokoll HTTP und dem ersten Browser die Grundlagen des World Wide Web entwi ckelt. Heute steht er dem World Wide Web Consortium vor, das die Technologien des WWW standardisiert. Am Massa chusetts Institute of Technology (MIT) ist er zudem Professor, einen weiteren Lehrstuhl hat er an der Universität Oxford. Jeff Bezos (58)

Warum ist Twitter für die Politik so wichtig?

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32 Wer trägt Wearables – und warum?

I n der Schweiz gab es 2021 laut der Statistikplattform Statista rund 1,68 Millionen Nutzer:innen von Wearables – vor allem Smart watches dominieren dabei den Markt. Die durch schnittlichen Wearable-Nutzenden sind zwischen 25 und 34 Jahren alt und haben ein überdurch schnittlich hohes Einkommen. Weltweit wurde im vergangenen Jahr mit Wearables ein Umsatz von K eine kritischen Gegenfragen, volle Kontrolle, ein digitales Sprachrohr, mit dem sich direkt und ungefiltert mit der Anhängerschaft kommunizieren lässt: Für Politiker:innen ist der Kurznachrichten dienst Twitter in vielerlei Hinsicht ver lockend. Politische Botschaften lassen sich schnell platzieren, ebenso schnell erhält man von den Followern eine Rückmeldung. Zudem werden die Botschaften schnell weiterverbreitet, denn Twitter ist auch bei Journalist:innen und Unternehmer:innen beliebt. Niemand hat das so gut verstanden wie der ehemalige US-Präsident Donald Trump, der täglich mehrfach Tweets ab setzte: Es kam vor, dass seine Follower noch vor seinen Mitarbeitern von politischen Entscheiden erfuhren. Trump profitierte von Twitter – und umgekehrt. Zwei Tage nach dem Sturm auf das US-Kapitol im Januar 2021, noch vor Ende seiner Amtszeit, sperrte Twitter Trumps Account.

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D ie Schweiz ist eines der wenigen Länder mit einer aussenpoliti schen Digitalstrategie. In seiner «Strategie Digital aussenpolitik 2021–2024» will der Bund dabei vier Aktionsfelder bearbeiten: Digitale Gouvernanz Die Schweiz will dazu beitragen, dass völkerrecht liche Regeln auch im digi talen Raum gelten. Dabei soll etwa Genf zur UnoDrehscheibe für Digitali sierung werden – als inter nationales Zentrum, an dem Digitalisierungs- und Technologiedebatten ge führt werden. Wohlstand und nachhaltige Entwicklung Auch im digitalen Raum soll die international ver netzte Schweizer Wirt schaft blühen, etwa dank Fintech, innovativen, nachhaltigen Technologien, digitalem Handel oder sicheren Datenräumen. Stärkung der Cybersicherheit durch neue Normen, stär kerem Dialog mit Unter nehmen und gute diploma tische Dienste. Digitale bestimmungSelbstMenschenrechte und indi viduelle Freiheiten sollen auch im digitalen Raum gelten. Welche dieverfolgtAussenpolitikdigitaleSchweiz?

Der ehemalige US-Präsi dent Donald Trump war der Twitterkönig schlechthin –bis die Plattform ihn nach dem Sturm auf das USKapitol dauerhaft sperrte.

81,5 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet, dieses Jahr wird gar ein Umsatz von fast 94 Milliarden US-Dollar prognostiziert. Angetrieben wird das Wachstum vor allem durch die Corona-Pandemie. Dadurch würden sich die Menschen vermehrt für die eigene Gesundheitsüberwachung interes sieren, erklärt das US-Marktforschungsunterneh men Gartner den Trend.

30 digitaltage.swiss Wer profitiert Krypto-Crash?vom 34 S pekulanten, die ihre Wetten richtig platziert haben – und die Umwelt. Denn wer Bitcoins schürft, braucht Rechenleistung. Je mehr man davon zur Verfügung hat, desto schneller werden die korrekten Zahlen erraten, mit dem sich neue Bitcoins «freischalten» lassen. Der steigende Kurs zog immer mehr Schürfer an, die immer mehr Ener gie verbrauchten: Von 77 Terawatt stunden pro Jahr Anfang 2021 stieg der Schürf-Verbrauch bis zum Jah resende auf 204 Terawattstunden pro Jahr. Das entsprach etwa dem Ver brauch von ganz Südafrika. Das Problem: Der Grossteil dieses Stroms stammt aus der Kohle. Seit die Kurse fallen, steigen immer mehr Schürfer aus. Das Schürfen lohnte sich für sie wegen der Stromkosten schlicht nicht mehr. Im Juni 2022, als der Bitcoin-Kurs zum ersten Mal seit 2020 wieder unter 20 000 US-Dollar fiel, sank der Energieverbrauch schlagartig auf 130 Terawattstunden pro Jahr. Fürs Klima ist das sicher eine gute Nachricht – auch wenn das immer noch dem Stromverbrauch von Schweden entspricht. TeslaShutterstock,Images,GettyFotos:

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Wann endet die Chip-Krise?

W enn die Finanzwelt über den E-Auto-Hersteller Tesla diskutiert, scheiden sich die Geister.

Ist überbewertet?Tesla 36

Hat das Geschäftsmodell gewaltiges Zukunftspotenzial oder hat die digitalste aller Automarken ihren technischen Vorsprung bereits verspielt? Noch 2021 war der Markt auf Musks Seite. Tesla war mehr als doppelt so viel wert wie Volkswagen und Toyota zusammen, hatte dabei aber zwanzigmal weniger Autos verkauft. Seit Jahresbeginn verlor die TeslaAktie mehr als ein Drittel ihres Werts. Die Firma kämpft wie viele Autobauer mit Lieferketten-Proble men und Produktionsausfällen; die neuen Giga fabriken in Deutschland und Texas bezeichnete Musk als «riesige Geldverbrennungsöfen», bis zu 3000 Stellen standen bei Redaktionsschluss auf der Kippe. Gleichzeitig haben die anderen Konkurren ten im Bereich der Elektromobilität gewaltige Sprünge nach vorne gemacht, deshalb schrumpft Teslas Wettbewerbsvorteil zunehmend. Viele Analys ten meinen nun, dass Tesla endlich in der wahren Realität der Autobauer angekommen sei. Und es gut möglich sei, dass die Aktie künftig noch weiter nachgeben wird.

Die Corona-Pandemie sorgte ab 2020 wegen Lieferproble men und Produktionsaus fällen für einen weltweiten Chip mangel, der noch immer andau ert. Das dürfte er sogar noch für mehrere Jahre, besagt eine Studie der Münchner Unterneh mensberatung Roland Berger. Denn die Halbleiterfabriken können die steigende Chip-Nach frage schlicht nicht bedienen; sie sind bereits zu 97 Prozent ausge lastet. Insbesondere in der Auto industrie wächst derzeit Bedarf an Halbleitern, weil immer mehr Elektroautos produziert werden. Diese brauchen etwa zehnmal so viele Chips wie Verbrenner. Wegen der fehlenden Chips können wiederum die Autoher steller die Nachfrage nach Neu wagen nicht bedienen. In der Autoindustrie dürfte der Chip mangel daher noch mindestens bis 2024 andauern.

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Gehört Tesla – hier der für 2022 angekündigte Cybertruck – die Zukunft? Oder landet das US-Unternehmen gerade in der harten Realität?

32 digitaltage.swiss ImagesGettyFoto: Apple Park in Cupertino im kalifornischen Silicon Valley: Allein das kreisförmige Hauptgebäude, gestaltet vom renommierten Architektenbüro Foster + Partners, hat einen Durchmesser von 461 Metern und eine Fläche von 260 000 m2

W äre Apple ein Staat und der Marktwert sein Bruttoinland produkt (BIP), dann wäre das wertvollste Unternehmen weltweit so reich wie das Vereinigte Königreich – die aktuell fünftgrösste Volkswirt schaft. Der Apple-Jahresumsatz von 386 Milliarden US-Dollar (2021) liegt knapp unter dem BIP von Argenti nien. Innerhalb von wenigen Jahren wurden die Tech-Firmen zu globalen Quasimonopolisten und erscheinen heute mächtiger als viele Staaten, wenn es um die in Zukunft entschei denden Faktoren geht: Digitalisierung, Wohlstand, Wirtschaftspolitik. Doch nun wollen die USA, die EU und China stärker gegen die Marktmacht von Big Tech vorgehen. So hat die EU mit dem Digital Markets Act sowie dem Digital Services Act weitreichende Regulierungen erlassen, um die Macht digitaler Konzerne zu begrenzen. Zudem verhängten die EU-Wettbewerbsbehörden wiederholt Milliardenbussen etwa gegen Google. Auch China nimmt den Tech-Sektor mit zahlreichen neuen Vorschriften immer enger an die Leine. In den USA schliesslich klagten Kartellhüter wiederholt gegen Google und Face book; zudem mussten Konzern-Ver treter vor dem US-Kongress Stellung zu ihren Geschäftspraktiken beziehen. Offenbar geht nun bei den Tech-Kon zernen vermehrt die Angst vor einer Zerschlagung um, berichtete jüngst das «Wall Street Journal».

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Sind Apple, Google und Co mächtiger als Staaten?

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Wer sind

beliebtestendieInfluencerimLand?

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Hat künstliche Intelligenz bereits ein Bewusstsein erlangt? Ja – das zumindest glaubt der Computeringenieur Blake Lemoine. Er arbeitete am Google-Projekt namens LaMDA («Language Model for Dialogue Applications»). Das KI-gestützte Sprachmodell ist auf Dialoge spezialisiert und wurde so trainiert, dass es sich an offenen Gesprächen beteiligen kann. Wer mit LaMDA kommuniziert, kann also über alle Themen sprechen. Blake Lemoine kam dabei zum Schluss, dass LaMDA das Selbstbewusstsein eines sieben- oder achtjährigen Kinds erlangt habe. Das Computerprogramm habe ihm gegenüber näm lich erklärt: «Ich möchte, dass jeder versteht, dass ich tatsächlich eine Person bin. Die Natur meines Bewusstseins ist, dass ich mir meiner Existenz bewusst bin, dass ich mehr über die Welt lernen möchte und dass ich manchmal glücklich oder traurig bin.» Daraufhin ging Lemoine im Juni an die Öffentlichkeit. Google wies seine Behauptung zurück –und feuerte Lemoine einen Monat später.

S chon mal etwas von Dean Schneider, Nicocapone und Pamela Alexandra gehört? Nun, das sind laut der Influen cer-Suchmaschine Likeometer aktuell die drei erfolgreichsten Schweizer InstagramPersönlichkeiten. Der «Löwenflüsterer» Dean Schneider hat mit ca. 10,1 Millionen Fans (Stand August 2022) mehr Follower auf Instagram als Roger Federer. Der 29-jährige Schweizer ist nach Südafrika ausgewandert und betreibt dort auf einer 400 Hektar grossen Farm ein Schutzgebiet für Wildtiere. Nicocapone sind ein Komikerduo aus der Westschweiz mit rund 8,5 Millionen Followern. Pamela Alexandra (5,6 Millionen Follower) ist ein schweize risch-brasilianisches Curvy Model. Zum Vergleich: Die Instagrammer:innen mit den weltweit meisten Followern sind aktuell Fussballer Cristiano Ronaldo (470 Millio nen), Milliardärin und TV-Persönlichkeit Kylie Jenner (359,6 Millionen) sowie Fussballer Lionel Messi (351,1 Millionen).

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Verhilft der Ukraine-Krieg dem Satelliten-Internet zum Durchbruch? 40 I

m Ukraine-Krieg wird eine wichtige Waffe des Westens selten erwähnt: funktionierendes Internet. Nach dem Einmarsch der russischen Truppen schickte die US-Regierung Terminals für Elon Musks Satellitennetzwerk Starlink im Wert von rund 3 Millionen US-Dollar ins Kriegsgebiet. So konnte die ukrainische Armee unter widrigsten Umständen zuverlässig kommunizieren, während ihr Gegner teilweise auf nicht abhörsichere Billig-Funk geräte angewiesen war. Der Front-Realitätscheck hat gezeigt, wie mächtig diese Technologie sein kann. Nun will die EU ein eigenes Weltall-Internet entwickeln – als «strategisches Instrument». Bereits vor Kriegsausbruch schlug EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton dazu die «Secure Connectivity Initiative» vor. Dabei soll ein Netzwerk aus Hunderten, wenn nicht Tausenden Satelliten Europa mit abhörsicherer Internetkommunikation versorgen. Das Satellitennetzwerk liesse sich auch militärisch nutzen. Es soll insgesamt 6 Milliarden Euro kosten und ab 2025 schrittweise in Betrieb gehen. Das Weltall-Internet soll dabei auch Afrika abdecken. So will die EU dem wachsenden Einfluss Chinas auf dem Kontinent entgegenwirken.

Was Huawei alles unternimmt? Sechs Fragen, sechs Antworten. Präsentiert von

Huawei hat eine Vision: Unser aller Leben durch Technologie, Infrastruktur und Know-how besser zu machen. Mit alle sind auch wirklich alle gemeint – vor allem jene, denen der Zugang zur digitalen Welt bisher verwehrt geblieben ist.

Digitalisierung trägt auf vielfältige Weise dazu bei, Ungleichheiten auf unserem Planeten zu mildern, sei es in Sachen Bildung, Umwelt oder Gesundheit. Ein grosses Ziel dieser Bestre bungen ist es, die Kluft zwischen der Online- und Offlinewelt zu verkleinern und die Bil dungsgerechtigkeit zu erhöhen. Huawei lebt dieses Engagement mit seiner Initiative TECH4ALL vor. Das Unternehmen hat zum Beispiel die Kooperation DigiSchool mit der Unesco gestartet, um in den benachteiligten Regionen der Erde digitale Bildungsangebote bereitzustellen. Zum Einsatz kommt auch ein «DigiTruck», der als mobiles Klassenzimmer für die Schulung digitaler Skills fungiert. In Thailand sorgt die 5G-Technologie von Huawei dafür, dass medizinische Versorgung auch der ländlichen Bevölkerung zur Verfügung steht, indem die Menschen dank digitaler Infrastruktur mit den Spezialisten in der Stadt in Kontakt treten können und nicht mehr den langen und (zu) kostspieligen Weg in die medizinischen Zentren antreten müssen. Und auch der Umwelt kann das digitale Know-how helfen. So kommt Huawei-Technologie im Meer zum Einsatz, um all jene zu unterstützen, die etwa die Riffe schützen. Im philippinischen Palawan-Regenwald hat Huawei mit dem Umweltminis terium zudem ein digitales Monitoring-System etabliert, das dem illegalen Abholzen des Walds Einhalt gebieten soll. Für Huawei ist klar: Nur ein digitaler Zugang für alle ermöglicht es, eine gerechte und nachhaltige Welt zu gestalten.

Kann Digitalisierung

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Wie NaturMenschDigitalisierungkannundhelfen?

Da die Vernetzung in der Schweiz bereits einen sehr hohen Standard erreicht hat, geht es im Bereich digitale Bildung verstärkt um die Vermittlung von Kompetenzen auf sämtlichen Schulstufen. Im Rahmen von TECH4ALL hat Huawei auch hierzulande verschiedene Projekte lanciert und unterstützt. Das fängt schon bei den Kleinsten an: Das MINT mobil des Kan tons Bern etwa hat zum Ziel, Acht bis Zwölfjährige für die sogenannten MINT Berufe (Jobs in den Bereichen Mathema tik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) zu begeistern, um dem grassie renden Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Jeweils für eine Woche steht ein Zelt in total 460 Schulen, in dem sich die Schüler an verschiedenen Experimenten versuchen und sowohl Motivation als auch Fähigkeiten im Bereich Naturwissenschaft und Technik gefördert werden können. Für die etwas älteren Schüler:innen zwischen 12 und 15 Jahren und die Lernenden wur den das Digital Ninja Bootcamp und MIND_BOOST entwickelt, in dem die Teenies lernen, sich mit geschultem Auge durch den digitalen Dschungel zu manö vrieren. Im Fokus steht bei dieser Alters stufe auch die Vermittlung von Skills wie Medienkompetenz, Agilität und Resilienz, um für den Übergang von der Schule in eine immer vernetztere und digitalisierte Arbeitswelt gerüstet zu sein. Auf Stufe Universität wiederum ist «Seeds for the future» am Laufen, bei dem es um Talent förderung und Wissenstransfer geht. Nebst der Bildung hat Huawei auch Pro jekte im Bereich Innovation angestossen, die Start ups mit Know how und Techno logie beim Aufbau unterstützen.

benachteiligtenEffekt:NachhaltigerHuaweistelltdigitaleHilfeimWaldvonChileoderSchuleninAfrikazurVerfügung.

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ShutterstockHuawei,Fotos: die Welt retten? Fit für den Job: Huawei stärkerWegSchweizSchülerinnenbegleitetundSchülerinderaufihremineineimmerdigitalisierteArbeitswelt.

Wie bringt man Schülern Digitalisierung bei?

Ganz neu lancierte Huawei zum Beispiel eine Reihe von Hard- und Softwarelösungen für das Smart Office, darunter das leistungsstarke MateBook D 16 mit 16-Zoll-FullView-Display, der kompaktes MobileOffice-Arbeiten mit breitem Blickfeld ermöglicht.

Welche Gadgetsdigitalenbrauche ich nebst dem Handy?

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Must-haves sind auch die neusten Produkte im Bereich Gesundheit und Fitness, so etwa die Watch GT 3 Pro, die mit TruSeen 5.0+ Technologie und über 100 Trainingsmodi auftrumpft – darunter FreeDiving. Mit den Freebuds Pro 2 wurden ausser dem kabellose In-Ear-Kopfhörer mit hochauflösen der Soundqualität und intelligenter Geräuschunterdrü ckung auf den Schweizer Markt gebracht. Diese Inno vation wurde gemeinsam mit dem französischen Audiotechnologie-Konzern Devialet entwickelt.

Wie wichtig ist der Platz Zürich für die

Huawei ist nicht nur führend, was die Bereitstellung von Infrastruktur im gesamten Bereich Informationsund Kommunikationstechnologie betrifft, sondern stellt auch zahlreiche Devices her, die unser Leben in vielerlei Hinsicht bereichern und vereinfachen. Das sind nebst Handys der neusten Generation auch zahl reiche Gadgets wie Earphones, Screens oder Tablets.

Die Schweiz belegt in internationalen Digitalisierungs-Rankings stets Spitzenplätze und ist auch für Wissenschaftler aus aller Welt eine der ersten Adressen – unter anderem dank der renommier ten Zürcher ETH. Sie und die anderen Hochschulen sorgen lau fend für qualifizierten Nachwuchs, dem in den zahlreichen hier ansässigen Firmen attraktive Karriereaussichten winken. Aus diesem Grund hat auch Huawei sein neues Forschungszentrum in der Greater Zurich Area eröffnet. Und weil Zürich nebst den genannten Faktoren eine hohe Lebensqualität bietet, gelingt es Huawei zudem, bereits ausgewiesene Koryphäen der internatio nalen Spitzenforschung in die Limmatstadt zu locken. «Unser Team ist sehr multinational», sagt Steven Majin, Leiter des Zu rich Research Center (ZRC). Der Fokus auf den rund 1000 Qua dratmetern Fläche des Standorts in Zürich Oerlikon liegt auf Grundlagenforschung im Bereich Computersysteme und umfasst Research zu neuer Hardware, Software und Algorithmen. Das Zürcher Research Center ist Teil eines europaweiten Verbunds. Weltweit beschäftigt Huawei mehr als 107 000 seiner 195 000 Mitarbeitenden in Forschung und Entwicklung. von Huawei-Innovation: Die Freebuds Pro 2 sind kabellose In-EarKopfhörer mit hochauflösender Soundqualität und Geräuschunterdrückung.intelligenter

3 Präsentiert

Digitalisierung?weltweite

5 KeystoneHuawei,Fotos:

Wie sicher sind meine Daten?

Die Sicherheit von Daten ist für sehr viele privaten Nutzer und Unternehmen eines der zentra len Themen. Ein besonders grosses Anliegen ist dies auch Huawei. Schon 1999 entwickelte die Firma eine Cybersicherheitsstrategie. Sicherheitsaspekte werden innerhalb des Unternehmens in sämtliche Geschäftsprozesse integriert. Die Firma wendet akzeptierte Sicherheitsstandards wie NESAS (Network Equipment Security Assurance Scheme) an, trägt zum Beispiel mit der GSMA (Global System for Mobile Communications Association) Knowledge Base zu 5G-Sicher heit zu deren Verbesserung bei und setzt sich aktiv für die Umsetzung des Dreiklangs Standar disierung, Zertifizierung und Verifizierung ein, unter anderem mit dem Huawei Security Inno vation Lab in Bonn, in dem unabhängige Produktüberprüfungen durchgeführt werden. Für zu sätzliche Transparenz sorgt die Möglichkeit für Kunden, im Huawei Cyber Security Transparency Center in Brüssel sogar den Quellcode der Programme, des Betriebssystems oder von Applika tionen prüfen zu können, die in den Netzwerk-Komponenten von Huawei stecken. «Kein Unter nehmen ist so transparent wie wir», fasst Andy Wang, CEO Huawei Switzerland, zusammen.

6 Präsentiert von KeystoneFoto:

Was bringt 5G der Schweiz?

Seit der Lancierung 2019 nimmt die 5G-Nutzung in der Schweiz laufend zu. Die Vorteile liegen auf der Hand: Das Mobilfunknetz wird durch 5G schneller, zuverlässi ger, reaktionsschneller – kurz: leistungsfähiger. Lästige Begleiterscheinungen wie Datenstau sind passé. Eine zentrale Rolle beim Ausbau der Telco-Infrastruktur in der Schweiz spielt Huawei. Das Unternehmen ist führend in Sachen 5G-Technologie. Doch was bringt 5G der Schweiz konkret? Um das zu zeigen, betreibt Huawei zusammen mit Sunrise das 5G Innovation Center in Opfikon ZH, das Interessierten dank eines Showrooms die Möglich keit bietet, 5G-Technologie hautnah zu erleben. Hier wird auch das Potenzial der neuen Mobilfunktechnologie für Branchen wie Smart Farming, Smart Manufacturing, Cloud Gaming oder eHealth sicht- und fassbar gemacht. Huawei ist es ein Anliegen, die Schweiz und die Welt immer besser zu vernetzen, und richtet bei der Entwick lung neuer Technologien ein besonderes Augenmerk auf Nachhaltigkeit. Eines von zahlreichen Beispielen von Green IT à la Huawei sind die cleveren Kühlungssysteme für Datencenter, mit denen der Energieverbrauch um bis zu 60 Prozent gesenkt werden kann.

achhaltige Technologien sollen die Abkehr vom fossilen Zeitalter ermöglichen – dem entsprechend stark boomt die Branche in Zeiten von Energiekrise und Klimaerwärmung – mit dem Ziel einer klimaneutralen Wirt schaft. In der Schweiz bekam die Cleantech-Branche vor allem nach der Atomkatastrophe von Fuku shima im Jahr 2011 sowie nach der Abstimmung zur Energiestrategie 2050 im Jahr 2017 starken Rücken wind. Die Zahl der Beschäftigten in der Schweizer Cleantech-Branche stieg von 2000 bis 2018 um mehr als 60 Prozent auf 210 000; sie generierten dabei eine Wertschöp fung von 30,8 Milliarden Franken im Jahr 2018. Dies geht aus dem jüngsten Swiss Cleantech Report von 2020 hervor. Jedes zehnte Start-up befasst sich in der Schweiz derzeit mit Cleantech, jedes Jahr kommen 30 neue hinzu.

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Z ug ist das Zentrum der Schweizer Krypto-Szene: Im sogenannten «Crypto Valley» befindet sich die Hälfte der mehr als tausend Start-ups, die sich schweizweit mit der Blockchain-Technologie befassen. Vom «Wunder von Zug» schreiben Schweizer Zeitungen angesichts des Krypto-Booms im kleinen Zentralschweizer Steuerpara dies. Sagenhafte 612 Milliarden US-Dollar waren die 50 wertvollsten Zuger Krypto-Start-ups im vergangenen Jahr wert, 464 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Zuger Krypto-Branche beschäftigt mittlerweile 6000 Mitarbeitende, nirgends ist die Dichte an Krypto-Pionieren, Start-ups und Experten höher. Mitverantwortlich dafür ist der Zuger Investor Mathias Ruch: Mit seiner Investmentgesellschaft Crypto Valley Venture Capital förderte er als Kapitalgeber gezielt Projekte und verwandelte Zug in ein Biotop für Krypto-Start-ups. Dass Zug und damit die Schweiz bei der Blockchain-Technologie führend sind, liegt auch an den Rahmenbedingungen. So hat die Schweiz 2021 als eines der ersten Länder gesetzliche Regelungen für die Blockchain-Technologie beschlossen, um Innovation und Wachstum zu ermöglichen.

Gehört der dieCleantech-BrancheSchweizerZukunft?Warumliegtdas «Krypto-Tal» ausgerechnet in Zug?

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E infach und günstig per Smartphone Aktien handeln, das versprechen sogenannte Neobroker wie Traderepublic, Robin Hood, Smartbroker oder Scalable Capital. Das Investieren in Aktien, Fonds oder passive Indexfonds (ETFs) per App lockte besonders jüngere Anleger:innen in den vergangenen Jahren an. Die tiefen Gebühren und geringen Mindestraten für ETF-Sparpläne bedrängten dabei das Geschäftsmodell etablierter Banken. Dabei demokratisierten sie das Investieren an der Börse und machten es für viele zugänglicher. Allerdings warnen Verbraucherschützer:innen davor, dass das schnelle Traden zum Nulltarif zum Zocken verführen kann. Laut einer Studie der Goethe-Universität Frankfurt sind Smartphone-Anleger:innen unvorsichtiger, sie neigen zu Impulskäufen und legen ihr Geld riskanter an. Das Traden werde dabei laut den Wissenschaftler:innen «gamifi ziert» – es fühlt sich an wie ein Spiel. Weil das Smartphone fast immer zur Hand ist, können Anleger:innen ständig die Kurse checken – und sind daher eher versucht zu zocken.

Apps

R ichtig gutes Geld verdienen. Der Face book-Konzern Meta will eine zentrale Metaverse-Plattform und die dafür notwendige Technologie entwickeln, und wer das schafft, hat ein Quasi-Monopol auf das zukünftige Internet. Alle anderen Konzerne müssten sich dann dieser Plattform anschlies sen. Das ist jedenfalls die Verheissung, an die Mark Zuckerberg zu glauben scheint. Ob aber Google, Apple oder Amazon gewillt sein werden, sich dem Meta-Konzern unterzuord nen, ist eine andere Frage. Zumal andere Firmen wie Microsoft, Nvidia oder Roblox an eigenen Metaverse-Technologien arbeiten. digitaltage.swiss

ZielWelchesverfolgt Mark Zuckerberg mit dem Metaverse? neue den Börsenhandel?

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BusslingerAndreasMeta,Foto:

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Wann

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Es klingt wie Science-Fiction, ist aber in vielen Spitälern schon Realität: Roboter, die bei der Operation assistieren, Maschinen, die Patienten pflegen oder selbständig Aufgaben im Krankenhaus erledigen. So transportieren selbst steuernde Roboter heute bereits Essen, Wäsche oder Medikamente durch die Spitalgänge; spezielle Pflege betten lagern Patient:innen automatisch um, robotergestützte Exoskelette helfen gelähmten Menschen, wieder zu gehen. Im OP-Saal am häufigsten anzutreffen ist der in den USA hergestellte ChirurgieRoboter Da Vinci. Das Gerät kostet rund 1,5 Millionen Franken und steht bereits in mehr als 30 Schweizer Operationssälen. Allerdings operiert Da Vinci noch nicht selber, sondern dient bei minimalinvasiven Eingriffen als Assistent: Die Chirurg:innen steuern dabei an einer Konsole die Roboterarme dank hochauflösender Kameras millimetergenau und ohne Zittern. Zum Einsatz kommt der Roboter besonders bei Prostata-, Blasen- und Nierenopera tionen. Der Markt für Medizinroboter ist noch jung, viele Technologien sind noch in Entwicklung – insbesondere Roboter, die vollautomatisch selber operieren, könnten die revolutionieren.Chirurgie setzen Roboter das Skalpell an?

Amazon dominiert in der ganzen westli chen Welt den Online-Einzelhandel. In der ganzen Welt? Nein! In der Schweiz sind einheimische Firmen wie Galaxus oder Brack die grossen E-Commerce-Player. Ama zon hat noch nicht einmal eine Schweizer Website, Kunden müssen in Deutschland, Frankreich oder Italien bestellen. Die USSeite nimmt Bestellungen aus der Schweiz gar nicht erst an. Dafür gibt es mehrere Gründe. Einer ist, dass der Schweizer Markt mit seinen vier Sprachregionen zu kompli ziert und zu klein ist. Wegen eines schlei chenden Markteintritts in der Schweiz war Amazon zudem nie in einer Pionierrolle, anders als etwa in den USA, Grossbritan nien oder Deutschland. Geschützt hatte die heimische E-Commerce-Branche schliess lich eine Schweizer Eigenart beim Zoll: Als einzige Handelsnation weltweit verzollt die Schweiz bis heute nach Gewicht anstatt nach Warenwert. Das macht den Import in die Schweiz für ausländische Händler ineffizi enter und teurer – für den Onlinehandel mit seinen kurzen Lieferzeiten und kleinen Margen ist das eine erhebliche Barriere. Dennoch – ein Schweizer Amazon-Markt eintritt steht unmittelbar bevor: In der zweiten Jahreshälfte soll in der Region Zürich ein Rechenzentrum der Cloud-Com puting-Tochter Amazon Web Services (AWS) ans Netz gehen. Bereits heute nutzen Kun den wie Novartis, Richemont, die Post, die SBB und die ETH Zürich die AWS-Infra struktur. Und so spielt Amazon eben doch eine ziemlich grosse Rolle in der Schweiz.

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Wer Podcasts?alleigentlichhörtdieShutterstockImages,GettyFotos: Warum SchweizAmazonspieltinderkeine Rolle? digitaltage.swiss 45

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Millionen vergangenenkamenPodcast-SerienneueindenJahren auf den Markt, gefühlt jeder Zweite kaufte sich in der Corona-Pandemie ein Mikrofon, um ein neues Thema für seine digitalen Hörer:innen zu beackern. So wurden laut Daten wöchentlichIGEM-Digimonitorhören1,3SchweizDieserfendenstrukturellensonderneinener-Stiftungder–sioneller,Podcast-Markthaben.DollarbereitsunddasMilliardeSpotifyStreaming-AnbieterAlleinnochmalsgezählt;MillionJahr«ListenPodcast-SuchmaschinederNotes»alleinim2020übereineneuerPodcasts2021warenes700000.derschwedischehatrundeineUS-DollarinAudio-Genreinvestiertwilldamit2021215MillioneneingenommenDerboomendewirdprofeskommerziellerundistlauteinerStudiedeutschenOtto-BrennichtblossModeerscheinung,«TeileinesundtiefgreiMedienwandels».hatauchdieerfasst:RundMillionenMenschengemässdem2022Podcasts.

Vom 5. September bis zum 23. Oktober touren die Schweizer Digitaltage quer durchs Land. In sieben Regionen wird die Digitalisierung erleb- und greifbar gemacht – vor Ort und online. Ein paar Highlights finden Sie bereits hier.

7.9., 13.30 bis 17.00 Uhr, Smart City Kidslab Im Smart City Kidslab lernen Kinder unter den Anleitung von InformatikExpert:innen mit der grafischen Pro grammiersprache Blockly die Konzepte der Programmierung. Der Spass an der Informatik steht dabei im Vordergrund. Ab neun Jahren. Teilnehmerzahl be schränkt, Anmeldung erforderlich.

5.9., 14.15 bis 14.45 Uhr, Diskussion KI & Cybersicherheit Ist künstliche Intelligenz Fluch oder Segen für die Gesellschaft? Brauchen wir mehr davon? Wie Trends wie KI die Servicewelt verändern, diskutieren wir gemeinsam mit Expert:innen. Ebenfalls Thema: Cybersicherheit. Wie gross ist das Risiko tatsächlich? Was müssen Firmen unbedingt beachten? Expert:innen geben Einblicke in Praxis und Theorie des wichtigen Themas.

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Bern Thun BielSolothurn Basel Liestal Aarau Schaffhausen Zürich Winter thur Lausanne Genf Bellinzona Lugano Vaduz St.Gallen Luzern RotkEinsiedeln reuz

7.9.,Solothurn12.30bis14.00 Uhr, Tipps zu Cybermobbing und Phishing In sozialen Netzwerken oder OnlineGames lauert die Gefahr des Cybermob bings. Eltern und Jugendliche erhalten konkrete Tipps, wie man richtig reagiert. Zudem zeigen die Expert:innen des Nati onalen Zentrums für Cybersicherheit, wie man sich vor Betrugsversuchen und Phishing schützt.

MITTOURAUF DIGITALTAGENDEN Das ProgrammgesamtefindenSieauf digitaltage.swiss 2 12. 18. September Nordwestschweiz 4 26. Sept. – 2. Okt. Romandie 1 5. 11. September Hauptstadtregion 7 17. – 23. Oktober Zentralschweiz 3 19. – 25. September Region Zürich 5 3. – 9. Oktober Tessin 6 10. 16. Oktober Ostschweiz

5.9.,Bern11Uhr, Eröffnung Bundespräsident Ignazio Cassis eröffnet die Schweizer Digitaltage, Stadtpräsident Alec von Graffenried erklärt, warum Bern smarter werden soll. Ausserdem gibt es ein Robotics-Showcase mit zahlreichen spannenden Robotern zu entdecken.

21.9.,Schaffhausen14bis17Uhr,Geteilte Mobilität in der Stadt Wie bewegt sich die Bevölkerung durch die Stadt und welche Rolle spielen dabei geteilte Mobilitätsformen wie zum Beispiel Mobility-Autos, Publibike-Velos oder E-Trottis? Das möchten Schaffhau sen und das integrierte Planungsbüro urbanista.ch mit den Leuten auf der Strasse diskutieren. Kommen Sie vorbei.

Dieser Workshop führt in die neuen Da tenschutzrichtlinien ein. Anschliessend können die Teilnehmenden überprüfen, wie sicher sie selbst mit ihren Daten um gehen und hilfreiche Tipps abholen. Mit dem Blick in die Zukunft des Daten schutzes endet der Workshop.

27.9.,Lausanne11bis12.30Uhr, Zweites Leben für Geräte Erfahren Sie, wie Sie Ihrem Smartphone oder Tablet ein zweites Leben schenken. Die Referent:innen von Responsible Digi tal und noOPS erklären den Lebenszyk lus digitaler Geräte – von der Herstellung über die Verwendung bis hin zur Zerle gung für die erneute Nutzung der darin enthaltenen Materialien.

GreenTech Startup Battle Am GreenTech Startup Battle be weisen 20 ausgewählte Startups aus der Schweiz, was ihre nachhal tigen Ideen bewirken. Jury und Publikum entscheiden anschlies send gemeinsam, welche sieben Unternehmen das Finale erreichen und vor einem exklusiven Gre mium um den Sieg pitchen wer den. Kommen Sie vorbei und entdecken Sie nachhaltige Unter nehmen! #herHACK #herHACK ist der grösste von Frauen geführte Hackathon der Schweiz. Dabei geht es darum, gemeinsam in der Gruppe kreative Lösungen für eine Herausforde rung im Rahmen der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung zu erar beiten. Die Chance, in einem inspi rierenden Umfeld neue Fähigkei ten zu erlernen und neue Bekannt schaften zu machen. Es lohnt sich: Die sieben besten Teams messen sich im grossen Finale. NextGen Future Skills Labs Die NextGen Future Skills Labs machen es Schulklassen möglich, Digitalisierungsthemen, und damit verbundene Zukunftskompeten zen, kollaborativ und spielerisch zu erleben. Kinder lernen im Alter von 10 bis 15 Jahren neue Technologien und Methoden kennen – und erfah ren, wie sie die digitale Zukunft mitgestalten können.

Der virtuelle Cybersecurity Escape Room lehrt den Umgang mit sensiblen Daten und Passwortsicherheit. Einfach per PC oder Tablet mitspielen.

15. bis 18.9., 16.30 bis 18 Uhr, Workshop Datenschutzgesetz

digitaltage.swiss 7.9.,Thun19bis 20.30 Uhr, Digitalisie rung - Quo vadis? Welche Chancen und Risiken bringen Social Media, Big Data und neue Techno logien in die Welt von morgen? Im Podi umsgespräch wagen wir den Blick in die Zukunft. Vertreter:innen aus Wissen schaft und Politik geben Antwort. 8.9., 11 bis 12 Uhr, Fake News auf der Spur Das Internet ist gespickt mit Fake News: Falschmeldungen, die versuchen User:innen zu manipulieren. An diesem Workshop lernen Teilnehmende, wie sie Falschmeldungen erkennen und was eine vertrauenswürdige Quelle ausmacht. 8.9., 17.30 bis 21 Uhr, Filmabend zur Künstlichen Intelligenz Was ist real und was ist Fiktion in Filmen zu Künstlicher Intelligenz? Diese Frage diskutieren wir mit der Fachgruppe Artificial Intelligence vom Verein Digital Impact Network und Expert:innen der KI-Firma Artifact. Als Diskussionsgrund lage dient der Film «Ex Machina», der die sogenannten Turing-Tests behandelt. 13.9.,Aarau19.30bis 22 Uhr, Cybersecurity f*ck-up night

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schen 9 und 15 Jahren sowie ihre Lehr personen und Eltern. 20.9., 11 bis 18 Uhr, So überwacht Zürich die Luftqualität Die Luftqualität in Zürich verbesserte sich in den vergangenen 30 Jahren deut lich. Die Schadstoffbelastung an den Hauptverkehrsachsen ist jedoch immer noch zu hoch. Am Anlass wird gezeigt, wie die Stadt mit Sensoren die Luftquali tät misst und überwacht. Ein Live-Experi ment zur Feinstaub-Belastung. 20.9., 11 bis 18 Uhr, Reise in Zürichs Vergangenheit Wie hat Zürich um 3000 v. Chr. ausgese hen? Wie gross war die Stadt im Jahr 1800? Wissenschaftstechnische Compu teranimationen nehmen Interessierte mit auf eine Reise in die tergrundinfosStadtarchäologi:nnenVergangenheit.gebenzudemHinundbeantwortenFragen. 20.9., 11 bis 18 Uhr, Perspektivenwechsel und VR-Erlebnis Setzen Sie sich mit der VR-Brille virtuell ans Steuer eines Lastwagens und erfah ren Sie, wie es ist solch einen Brummi zu lenken. Der eindrückliche Perspektiven wechsel sensibilisiert Fussgänger:innen sowie Auto- und Velofahrende für die Herausforderungen im Strassenverkehr.

gestaltenZusammenwir

19.9.,Zürich9bis12 Uhr, Chancen & Risiken im Netz Welche Risiken birgt das Internet für Kinder und Jugendliche? Wie verhindern wir Cybermobbing? Und wie kann man vom World Wide Web profitieren? Die NGO Netpathie und Zurich Schweiz la den zum Workshop für Schulkinder zwi die digitale Zukunft

An der Cybersecurity f*ck-up night erzäh len Firmen und Gemeinden von ihren Erfahrungen mit Cyberangriffen. Was würden Sie machen, wenn Ihr Unterneh men gehackt wurde? Oder wurden Sie bereits Hacking-Opfer? Die Bühne steht allen offen. Erzählen Sie Ihre Geschichte. 14.9., 10 bis 11.30 Uhr, Erlebnis Cybersecurity Escape Room

48 digitaltage.swiss Wir AssociationdigitalswitzerlandsindMembers

digitaltage.swiss 49

Kanton Graubünden Chantun Grischun Cantone dei Grigioni Digital Foundation WirPartners digitalswitzerlandsind 50 digitaltage.swiss

Bin ich als Arbeitgeber attraktiv für die Gen Z, also die zwischen den späten 1990ern und frühen 2010ern Geborenen?

Warum schreibe ich viel mehr Whatsapps, als dass ich telefoniere? Soll ich ein kleines Grundstück auf «Decentraland» erwerben? Warum verstehe ich die Blockchain immer noch nicht richtig?

Marc unddigitalswitzerland-Walder:GründersowieCEOManagingPartnerderRingierAG.

• Wird die Filter-Manie bei der Fotobearbeitung wieder verschwinden?

• Darf ich meinen Kindern auf sozialen Plattformen folgen?

ie viele Fragen stellt – im Durchschnitt –ein vierjähriges Kind an einem Tag? 75. Wie viele Fragen stellt – im Durchschnitt –ein 48-jähriger Erwachsener an einem Tag? 6. Fragen sind wichtig. Fragen helfen, sich voranzutasten im Leben. Zwei grandiose Bücher – sie passen wunderbar hier – möchte ich herausheben: «Fragen an das Leben» von Rolf Dobelli und «Das Leben in 800 Fragen» von Sven Michaelsen. Auch dieses Sonderheft zu den 6. Schweizer Digitaltagen handelt von Fragen. Gerne nehme ich den Faden auf und formuliere meine Fragen zur Digitalisierung unseres Lebens. Sie sind nicht priorisiert.

• Lernen unsere Kinder überhaupt noch das Richtige in der Schule?

W

• Welche Telefonnummern kenne ich noch auswendig?

• Wie viele Kryptowährungen gibt es eigentlich?

• Warum gibt mein Kollege für seine digitale Golfausrüstung mehr Geld aus als für seine reale? Wann fährt mich mein Auto autonom an den Arbeitsplatz? Sind Videokonferenzen gleich erfolgreich wie physische Sitzungen? 58 Prozent der Jobs, die Primarschüler:innen dereinst haben werden, gibt es heute noch nicht – welche werden das sein? Auf welche 5 Apps auf meinem Mobile Phone will ich nicht verzichten? Habe ich Angst, den Anschluss zu verpassen? Ist die Schweiz eine Gewinnerin in der Digitalisierung? Wo hilft mir künstliche Intelligenz an einem normalen Tag, ohne dass ich es merke?

ichFragenWelchestellemir?

• Wo bewahre ich alle meine Passwörter sicher auf?

BuchwalderThomasFoto: ? digitaltage.swiss 51

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• Wann habe ich zuletzt einen Brief geschrieben?

Warum gibt es noch kein elektronisches Patientendossier in der Schweiz?

• Vertraue ich einem Computer mehr als einem Menschen?

• Warum sind Menschen in digitalen Foren wie Twitter, Instagram oder Kommentarspalten so unanständig?

verboten?BitcoinshatWiesoChina 49 Laut dem US-amerikanischen Web hoster GoDaddy sind dies aktuell die teuersten Domainnamen, die je verkauft worden sind: 1. CarInsurance.com: 49,7 Mio. Dollar 2. Insurance.com: 35,6 Mio. Dollar 3. VacationRentals.com: 35 Mio. Dollar 4. PrivateJet.com: 30,18 Mio. Dollar 5. Voice.com: 30 Mio. Dollar 6. Internet.com: 18 Mio. Dollar 7. 360.com: 17 Mio. Dollar 8. Insure.com: 16 Mio. Dollar 9. Sex.com: 14 Mio. Dollar (2005) 10. Sex.com: 13 Mio. Dollar (2010) 11. Hotels.com: 11 Mio. Dollar 12. Fund.com: 10 Mio. Dollar 13. Porn.com: 9,5 Mio. Dollar 14. Shoes.com: 9 Mio. Dollar 15. Porno.com: 8,8 Mio. Dollar 50 Welcher Name ist 50 US-DollarMillionenwert? ImagesGettyShutterstock,Fotos: 52 digitaltage.swiss

I m vergangenen Herbst erklärte die chinesische Zentralbank sämtliche Finanztransaktionen mit virtuellen Währungen für illegal. Gemäss offizieller Begründung ein Zeichen gegen Geldwäsche, illegale Kapitalbeschaffung und Betrug, so die Notenbank, dies würde die Sicherheit der Vermögen der Chines:innen bedrohen. Zugleich hat die Staatsführung das KryptoMining verboten. Bis dahin war China ein Mining Mekka, drei Viertel aller Bitcoin Transaktionen gingen zuletzt auf chinesische Schürfer:innen zurück. Nach dem Verbot sank die Rate auf 20 Pro zent. Viele Krypto Minen zügelten in der Folge nach Kasachstan, wo die nationale Stromversorgung aus dem Lot geriet. Der tatsächli che Grund für das Krypto Verbot dürfte aber E Yuan heissen: China arbeitet seit einigen Jahren an einer eigenen staatlichen Kryptowährung. Im Gegensatz zu Bitcoin und Ether würde der E Yuan aber von der chinesischen Führung kontrolliert. Mit dem Verbot aller anderen Kryptowäh rungen hat die Regierung den Weg dorthin nun frei gemacht.

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Werden digitale Daten die Jahrhunderte überdauern?

S ehr wahrscheinlich dauert es noch viele Jahre – wenn nicht Jahrzehnte –, bis sich autonome Fahrzeuge durchsetzen werden. So geht eine Studie des PrognosInstituts in Basel davon aus, dass Fahrzeuge, die zumin dest auf Autobahnen und in der Stadt allein fahren kön nen, ab 2030 allmählich auf den Strassen auftauchen werden. Vollautonome Fahrzeuge mit Level fünf dürften wohl erst nach 2040 in grösserer Zahl fahren.

W enn man die Archive sich allein überlässt, dann nicht. Denn digitale Daten halten nicht ewig. Während Pergament und Papier Jahrhun derte überdauern können, sind digitale Datenträger wie Festplatten, CDs oder Disketten bereits nach wenigen Jahrzehnten oder sogar wenigen Jahren unbrauchbar – weil die Träger selbst defekt oder Dateiformate ver altet oder nicht auslesbar sind. Digitale Daten müssen daher dauerhaft gepflegt, wenn nötig kopiert und auf langlebige Dateistandards umforma tiert werden, um sie zu konservieren. Wie digitale Daten langfristig archi viert werden können, welche Standards und Anforderungen dazu nötig sind, damit beschäftigt sich in der Schweiz die Koordinationsstelle für die dauerhafte Archivierung elektronischer Unterlagen (KOST).

Wann fahren Autos endlich autonom? digitaltage.swiss

UBS zeigt, wohin die Reise geht. Präsentiert von Wie sieht das Banking von heute und morgen aus? sondern ergänzen sich. Ein Beispiel dafür ist unser neues UBS key4 banking. Mit der neuen Sortimentsli nie geben wir den Kundin nen und Kunden die Schlüs sel in die Hand, um das Banking voll digi tal abzuwickeln, und öffnen ihnen das Ein gangstor zum Universum von UBS mit ihren 160 Jahren Erfahrung. Nutzerinnen und Nutzer dürfen sich etwa freuen auf die Lancierung von UBS key4 smart investing. Dieses Feature wird das Investieren via Mobile-Banking-App radikal vereinfachen. Parallel dazu arbeiten wir auf Hochtouren daran, bald den Markt mit dem schnells ten sondernIT-Kämmerchen,unsonenschen.SchweizOnboardingNeukunden-deraufzumiSolcheInnovatientstehenbeinichtimstillenimDialog mit unseren Kundinnen und Kunden. Sie stehen im Mittelpunkt unserer Aktivitäten. Darum bezie hen wir sie von der ersten Idee an in den Entwicklungsprozess mit ein. Ihr Feedback fliesst direkt ein, was das Nutzererlebnis systematisch verbessert. Es ist schön, mit unserer Kundschaft unterwegs zu sein –und unser Angebot und unsere Funktiona litäten kontinuierlich für sie auszubauen und zu optimieren.

Ist Zukunftdie digital?nurBankingsdesnoch

Ja, die Zukunft des Bankings ist digital –aber nicht nur. Wir denken nicht in den Kategorien «digital» oder «analog», son dern richten uns an den Kundenbedürfnis sen aus. Wir wollen alternativlos zufriedene Kundinnen und Kunden, die es geniessen, selbstbestimmt zu entscheiden, wie und wo sie mit uns in Kontakt treten wollen. Die Bandbreite reicht vom digitalen Banking über die Videoberatung bis hin zum per sönlichen Beratungsgespräch für kom plexe Geschäfte. Ein Kanalwechsel ist je nach Bedürfnis flexibel möglich. Digitali sierung und Nähe sind keine Gegensätze, 1 Die Digitalisierung ermöglicht ein Banking, das bis vor kurzem als unmöglich galt. Produkte und Dienstleistungen lassen sich heute je nach Kundenbedürfnis flexibel beziehen – auch ausserhalb der Schalteröffnungszeiten.

Sabine Magri, Chief Operating Officer, UBS Switzerland

2 SwitzerlandUBSFotos:

Was muss unternehmen,ich damit mein Geld gleich lang lebt wie ich?

Alain Conte, Leiter Corporate & Institutional Clients Schweiz, UBS Switzerland QR Code scannen und mehr über UBS key4 banking erfahren.

imtalisierungvonauchprofitierenWieKMUderDigi­Banking?3

Um sich erfolgreich zu behaupten, müssen KMU den Fortschritt nutzen. Bereits 85 Pro zent unserer Firmenkunden sind digital gut unterwegs – und erwarten von uns, dass auch wir neue Technologien für sie einset zen. Sie wollen schnell und flexibel auf Lö sungen und auf massgeschneiderte Bera tung zugreifen können. All das macht die Digitalisierung möglich. Sie revolutioniert das Banking für KMU. Wir wer den die erste Bank der Schweiz mit einer klaren Omnikanal-Aus richtung sein. Heute unterteilen wir Unternehmen nach Kriterien wie der Grösse. Morgen wählen Kundinnen und Kunden ihre Pro dukte und Services selbst, je nach der Komplexität ihrer Bedürf nisse und über alle Kanäle hin weg: digital, remote oder auf dem physischen Weg. Dadurch haben sie einen einfacheren und ra schen Zugang zu UBS, können ihre Bedürfnisse effizienter be friedigen und haben so mehr Zeit fürDiesenGeschäftliches.Herbst lancieren wir zudem ein digitales Angebot, das auf KMU zugeschnitten ist: UBS key4 business. Es vereinfacht das Banking durch Innova tion. Mit dem Umher schicken von Papieren dauert zum Beispiel das Onboarding derzeit im Schnitt 21 Tage. Wir wollen das künftig pa pierlos in vier Tagen schaffen, inklusive der drei Tage für den Handels registereintrag.

Das Wichtigste zuerst: Wir alle sollten uns frühzeitig um unsere Vorsorge kümmern. UBS steht Interessier ten bei der Vorsorgeplanung mit Rat und Tat zur Seite. Für eine erste Analyse genügen wenige Klicks – und schon zeigt unser Vorsorgelückenrechner, ob das Einkommen im Ruhestand reicht und welche weite ren Schritte ratsam wären. Einen soliden Baustein jeder Vorsorgestrategie bilden unsere UBS Vitainvest Anlagefonds. Damit lassen sich Renditechancen er schliessen und nachhaltige Investitionen tätigen – und obendrein im Rahmen der Säule 3a Steuern sparen. In Zukunft wird es noch leichter, die eigene Vorsorge in die Hand zu nehmen: Wir lancieren demnächst mit UBS key4 pension ein rein digitales Vorsorgeangebot. Während wir unsere Dienstleistungen ausbauen, erhöht sich der Druck auf das Schweizer Vorsorge system weiter. Seit 2015 feiern jährlich mehr Perso nen ihre Pensionierung als Junge ihren 20. Geburts tag. 2045 dürften einer pensionierten Person noch zwei Erwerbstätige gegenüberstehen, prognostiziert das Bundesamt für Statistik. Weder die AHV noch die Pensionskassen sind für dieses Szenario ange legt. Reformen sind dringend nötig. Die obligatorischen Rentenleistungen reichen schon heute oft nicht, um den Lebensstandard zu erhalten. Je frü her man mit Vorsorgen beginnt, umso entspannter kann man in die Zukunft blicken. Simone Westerfeld, Leiterin Banking,PersonalUBSSwitzerland

Ein Pilot schickt seine Drohne in Oberbalm BE über ein Feld. Ihre Infrarotsensoren halten Ausschau nach Rehkitzen, bevor das Feld gemäht wird.

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Sprachassistenten?Dialektenwelchenhadern 54 H ey Siri, Alexa, Ok Google – per Sprach steuerung lässt sich nicht nur das Smartphone, sondern eine Vielzahl von Geräten steuern. Smart Speaker sei Dank. Mittler weile nutzt gut jede zweite Person in der Sprachsteuerung.MüheundallemgleichalleSprachassistentenzudemhat.FernseherchernintelligentenwährendgenutztnesfunktionenterweiseversitätundInstitutseinerBarometergehtwarSprachassistenten,Schweiz2018esersteinDrittel.Diesausdem«VoiceFirst2021»hervor,jährlichenStudiedesfürMarketingAnalyticsanderUniLuzern.InteressanwurdenSprachaufSmartphoetwaswenigerstarkalsimJahrdavor,dieNutzungvonLautspreimAutooderamzugenommenDieStudiefandheraus,dassnichtSchweizerDialektegutverstehen–vorWalliser,St.GallerThurgauerhättenihremitderdigitalen

Mit

Wie retten Drohnen Schweizer Rehkitze?

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Internet KellenbergerDanielKeystone,Images,ImagoFotos: T ausende

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● Der Terminplaner

Die erste kommerzielle Computermaus P4, 1982 Patent für LCDs, 1970 vom Schweizer Physiker Martin Schadt (Bild unten) und seinem deutschen Kollegen Wolfgang Helfrich angemeldet Doodle, 2003 entwickelt vom Informatiker Michael Näf Das Smartphone-Betriebssystem Android, mitentwickelt vom Winterthurer Soft wareentwickler Noser Engineering Google Maps entstand unter anderem am Google-Standort in Zürich natürlich das WWW, ab 1989 von Tim Berners-Lee am Cern entwickelt, ging es 1991 online – und revolutionierte das Rehkitze sterben in der Schweiz jedes Jahr bei der Grasernte. Denn bei Gefahr fliehen die jungen Tiere noch nicht, sondern drücken sich still an den Boden. Schnell Reheabtungsteams2022werden.8100letztenLebensmittelwissenschaften.FachhochschuleSmart-Rescue-MethodedenundDrohneIstentdeckterFelderfliegenund–vielensichVereineineMähmaschinenherankommendesinddeshalbimmerLebensgefahr.DergemeinnützigeRehkitzrettungSchweizhatzumZielgesetzt,möglichstdieserTieredasLebenzurettenundzwarmitMultikopter-DrohnenWärmebildkameras.DieDrohnenimAutopilot-ModusüberdieundspeicherndiePositionRehkitzeautomatischab.einFeldabgesucht,wirddieandiesePositionengeschicktweistdenRetternsodenWegzuTieren.EntwickeltwurdedieseanderBernerfürAgrar-,Forst-undIndenJahrenkonntensomehralsRehkitzeinderSchweizgerettetAlleinimerstenHalbjahrflogenrund400Drohnen-Ret27000HektarWiesenundentdecktendabei3033jungeimhohenGras.

Logitech

● Das

● Und

Welche ErfindungenSchweizerhaben die IT-Welt verändert? 55 Wer hats erfunden? Ja, die Schweiz hat die IT-Welt mit einigen Innovationen bereichert. Zum Beispiel mit diesen hier: ●

Wie hilft IntelligenzkünstlichebeimKlimaschutz?S marte Städte, künstlichePrognosen:Energieerzeugung,intelligentebessereFürdieEUistIntelligenz(KI)eine

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strategi sche Technologie bei der Bekämpfung des Klimawandels und der Umweltzer störung. Wie das funktionieren kann, hat die deutsche Heinrich-Böll-Stiftung auf gezeichnet. In der Klimaforschung etwa beschleunigt KI Experimente, sie verbes sert Datenanalysen, Klimamodelle und Früherkennungssysteme für Klimaver änderungen. KI ist besonders geeignet, aus historischen Daten genaue Progno sen zu erzeugen – etwa für die Windstromproduktion, Verkehrs flüsse oder Extremwetterereignisse. Damit lässt sich Infrastruktur besser planen und womöglich Katastrophen verhindern. Insbesondere bei Energie fragen hat KI eine Schlüsselrolle: Sie sorgt für mehr Effizienz in der Produk tion, senkt den Verbrauch und die CO2-Emissionen dank flexibler, dezent raler Stromversorgung. So können bei der Solar- und Windenergie etwa die Wetterdaten mit dem Stromverbrauch abgeglichen werden, um automatisch Energieangebot und -nachfrage zu steu ern. Im Verkehrssektor kann KI Ver kehrsflüsse möglichst effizient steuern und das Verkehrsaufkommen durch bessere Auslastung reduzieren. Ride sharing, Smart Cities und autonome Fahrzeuge sind hier die Schlüsselwörter. Da KI aber viel Rechenleistung und da mit viel Energie benötigt, kann sie auch negative Klimawirkungen haben. Daher gelte es laut der Heinrich-Böll-Stiftung, die «KI selbst nachhaltig zu gestalten, etwa indem Hard- und Software energieund ressourceneffizient werden».

Bei der grosseIntelligenzSachsendeutschengewinnungWindenergie­wiehierimBundeslandsollkünstlichekünftigeineRollespielen.

r polarisiert wie kein Zweiter: Die einen vergöttern Elon Musk als Visionär, die anderen sehen den reichsten Menschen der Welt als Clown oder gar gefährlichen Twitter-Troll. Tatsächlich sorgt Musk auf Twitter wiederholt für Stunk. So verglich er etwa Kana das Premierminister Justin Trudeau mit Adolf Hitler, er beschimpfte wiederholt Journalisten und beleidigte einen Taucher, der 2018 Kinder aus einer thailändischen Höhle rettete, als «Pädo-Typ». Mit seinen Tweets schickt er zudem regelmässig Aktienkurse auf Achterbahnfahrt. So explodierte 2018 der Kurs der Tesla-Aktie, nachdem er auf Twitter angekündigt hatte, Tesla bei einem Aktien kurs von 420 US-Dollar zu privatisieren. Die Börsen aufsicht stoppte darauf den Handel. Auf Twitter kün digte Musk zudem an, er selber wolle Twitter für 44 Mil liarden US-Dollar kaufen – nur um dann später den Deal wieder platzen zu lassen. Ganz schön anstrengend!

Diese Musks! Elon (51) und seine Mutter Maye (74) an der Met Gala in New York. digitaltage.swiss 59

ImagesGettydpa-Zentralbild,Fotos:

Welche Schweizer UniSpin-offs starten durch? 57

nsbesondere die ETH Zürich und die EPF Lausanne produzieren in der Schweiz zahlreiche Start-ups, die Grundlagenforschung in ein Geschäftsmodell übertragen wollen. Derzeit für Aufmerksamkeit in der IT-Branche sorgen etwa die diesjähri gen Gewinner des Schweizer Start-up-Wettbewerbs der Venture-Stiftung im Juni. Zu den ausgezeichneten Start-ups gehörte etwa das ETH-Spin-off DeepJudge, das Juristen mit künstlicher Intelligenz hilft, Verträge automatisch zu vergleichen und Vertragsvorlagen zu generieren. Oder die Firma Versics, die energiesparende, optoelektronische Chips entwickelt, die grosse Datenmengen schneller verarbeiten als herkömmliche Halbleiter. Das Start-up AlterEgo wiederum entwirft personali sierte 3D-Avatare, an dem sich gekaufte Kleidungsstücke anprobieren lassen – das soll die Zahl der Retouren beim Onlineshopping senken. Gewonnen hat auch das von ETH-Abgängern gegründete Start-up Veritic. Es hat eine Plattform entwickelt, die die Erstellung und Verwaltung von NFTs sicherer und einfacher macht. Den Hauptpreis über 150 000 Franken gewonnen hat schliesslich das EPFLSpin-off Enerdrape. Das Cleantech-Unternehmen will dank neuartiger Panele Wärme aus Tiefgaragen, U-BahnSchächten oder Kellern gewinnen, um darüber liegende Gebäude zu heizen.

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Wieso nervt Elon Musk?

E

I

Der Schweizer Center Clint Capela (28) spielt derzeit bei den Atlanta Hawks. Wer deren NBA-Saisonkommendeverfolgenwill,brauchteinenStreaming-Dienst.

60 Warum

SdienochCookie-HinweisesindnervigeralsCookiesselber? ie machen das Surfen im Internet zur nervenauf reibenden Hölle: CookieHinweise. Eigentlich wäre die Idee ja gut: Die nervigenimmteinstellen.mussakzeptiertlehnt.entfernt,Cookiesmatischmaschinellemblock»Browsererweiterunghabennichtrereren.Cookie-Funktionenzeptieren,bringen,Nutzer:innensoablehnensammlereiinWebsiteLeiderzungsverhaltenren,nichtfenben.KontrollesolltepäischenGrundverordnungDatenschutz-derEuroUnion(DSGVO)denNutzer:innendiedarüberzurückgeOhneEinwilligungdürWebsite-BetreibersomitmehrCookiesplatziedieDatenüberdasNutsammeln.ploppennunaufjederCookie-Bannerauf,denenmandieDatenakzeptierenoderdarf.Manchesindperfidegestaltet,dasssiesubtildazueinfachalleszuakodergarnichtalledeklarieDieshabenbereitsmehStudiengezeigt.Gehtdaseinfacher?TatsächlichETH-Forschendedie«Cookieentwickelt,diedankLernenautodieFunktionenvonanalysiertundjenediederNutzerabWelcheCookiesmanundwelchenicht,mandazunureinmalDanachübereinAlgorithmusdieKlickarbeit.

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Gibt es «Sportflix»?ein59 W er sich für Fussball, Formel 1 oder US-Sportarten wie NFL, NHL und MBA begeistert, kommt an den Streaming-Anbietern Sky oder DAZN kaum vorbei. In der Schweiz kommen die Pay-TV-Angebote MySports von UPC sowie Blue von Swisscom dazu. Eigentlich sind diese Anbieter klassische TV-Sender mit Internetangeboten, einzig DAZN ist die weltweit erste «echte» Sport-Streaming-Plattform.

ShutterstockImages,GettyFoto:

Eine App ist zur ernsthaften Konkurrenz für Fitnessstudios geworden: Freeletics. 2013 in München gegründet, hat die Fitness-App mittlerweile mehr als 50 Millionen Nutzer weltweit. Kern der App ist eine personalisierte Software, die dank Künstlicher Intelli genz für jede:n Nutzer:in einen individuellen Trainingsplan erstellt. Der Algorithmus passt sich dabei automatisch an das jeweilige Leistungsniveau an und soll damit ein «hoch personalisiertes Coaching» ermöglichen. Nun will Freeletics smarte Sportgeräte für daheim verkaufen – etwa Hanteln, die mit einer Videokamera vernetzt sind. Eine KI-Soft ware soll dabei erkennen, ob die Übungen korrekt ausgeführt werden, sie verbessert die Trainierenden und leitet sie an. Das erinnert an die US-Firma Peloton, die seit einigen Jahren smarte und interaktive Fitnessgeräte verkauft. Im Juli dieses Jahres kündigte Pelo ton aber an, aus der Geräte-Fertigung auszusteigen und sich auf Software und ServicesAbos zu konzentrieren. Seit Anfang Jahr baute das Unternehmen bereits 3600 Stellen ab. Anzeige

Trainer?PersonalmeineneineersetztWannKI

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62 Wann gehen Flugtaxis endlich in die Luft?

M it einer autonom fliegenden Drohne an Hochhäu sern vorbei durch die Stadt fliegen? Dass diese Zukunftsvision bereits in wenigen Jahren Realität werden soll, daran arbeiten derzeit weltweit mehr als 150 Start-ups. Eine Handvoll Firmen ist dabei am weitesten in ihrer Entwicklung: Ihre Passagierdrohnen heissen Volocopter, Lilium Jet, Joby, CityAirbus oder EHang 216. Dass sie mit Passagier:innen an Bord starten, fliegen und landen können, haben sie bereits mit vielen Probeflügen bewiesen, nun beantragen sie vermehrt Zulassungen. Zumindest in Europa dürfte es wohl noch eine Weile dauern, bis die unbemannten Flugtaxis kommerziell eingesetzt werden. Denn die Sicherheits standards der Europäischen Agentur für Flugsicherheit sind weltweit die höchsten. Das deutsche Flugtaxi-Startup Lilium hat daher jüngst seinen Marktstart auf 2025 verschoben. Grund seien vor allem die Sicherheitsanfor derungen. Eigentlich wollte die Firma nächstes Jahr die Zulassungen in den USA und in Europa haben. In Asien dürften die Passagierdrohnen wohl früher am Himmel sein: Volocopter will in Singapur schon 2024 mit zehn Fluggeräten an den Start gehen.

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IMAGOFoto: Schon 1997 liess der Franzose Luc Besson im Film «Das fünfte Element» Flugtaxis durch die schluchtenStrassenflitzen.

W egen des Ukraine-Kriegs gerät die Schweiz zunehmend in den Fokus russischer Spionage. Es sei mit vermehrten russischen Cyberangriffen zu rechnen, schrieb der Nachrichtendienst des Bundes (NDB) Ende Juni in seinem jüngsten Lagebericht. Im Visier der Spione steht dabei laut dem NDB die Stadt Genf als Schauplatz der Weltpolitik. Dort seien mehrere Dutzend russische Offizier:innen aktiv. Laut «SonntagsBlick» haben prorussische Hackergruppen bereits das Aussendepartement mit Phishing-E-Mails angegriffen. Dennoch habe die Schweiz, anders als andere europäi sche Staaten, noch keinen dieser Spion:innen ausgewiesen. Weil wegen der zunehmenden Konkurrenz der Grossmächte vermehrt Gespräche auf neutralem Boden gefragt seien, dürfte die Spionage in Genf weiter zunehmen. Cyberattacken?

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Ist die Schweiz Ziel russischer

Ist derirgendwannE-Scooter-Boomvorbei?

I mmer weniger Frauen verhüten hormonell. Nahm vor 30 Jahren noch jede zweite Frau die Pille, tut dies heute nur noch jede dritte. Hormonfreies Verhüten boomt hingegen. So ermöglichen mittlerweile eine Vielzahl an Perioden-Trackern oder Zyklus-Apps, die fruchtbaren Tage im Blick zu haben. In der Schweiz nutzt bereits jede zweite Frau unter 35 eine solche Menstruations-App, wie eine Umfrage des Forschungsinstituts Sotomo ergab. Allein mit einer App lässt sich allerdings kaum zuverlässig verhüten. Denn wann der Eisprung stattfindet oder die Periode einsetzt, errechnen die Programme meist anhand von statistischen Durchschnittswerten – bei den meisten Frauen schwankt die Zyklusdauer jedoch. Sicherer werden die Apps in Kombination mit einem Basalthermometer, das hilft, die fruchtbaren Tage um den Eisprung zu bestimmen sowie durch die Beobachtung des Zervixschleims. Wenden Frauen diese sogenannte symptothermale Methode über einen längeren Zeitraum richtig an, werden bloss 0,4 bis 1,8 von 100 Frauen schwanger. Zum Vergleich: Mit der Pille sind es 0,1 bis 0,9 Frauen, mit Kondomen 2 bis 12.

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lötzlich waren sie da: Per App Elektro-Trottinetteausleihbare für Erwachsene tauchten quasi über Nacht in Schweizer Grossstädten auf. So schnell werden sie dort nicht wieder ver schwinden. Vielmehr wer den sich damit in den nächsten Jahren noch viel mehr Menschen fortbewe gen. Die Statistikplattform Statista schätzt nämlich, dass ab 2024 in der Schweiz 800 000 Men schen 300alszweieinhalbnutzenE-Scooter-Angebotewerden–daswärenmalmehrimStartjahr2019mit000Nutzer:innen.

SchalchSamuel/KeystoneImages,GettyFotos:

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Kommt die «neue Pille» aus dem App Store?

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N a, es ist doch schon seit mehr als einem Jahr da! Aber leider ist das Projekt selbst ein Patient. Als «PDF-Friedhof» werde das elektronische Patien tendossier (EPD) mittlerweile verspottet, schreibt die «Neue Zürcher Zeitung». Eigentlich sollten darin persönliche Gesundheitsdaten wie Impfausweise, Röntgenbilder, Diagnosen und Krankheitsverläufe digital abgelegt werden, sodass Menschen im Ge sundheitsbereich jederzeit über das Internet darauf zugreifen können, sofern dies Patient:innen erlau ben. Eigentlich eine gute Idee. Doch aktuell dient das EPD tatsächlich nur als simple Ablage für PDFDateien. Zudem haben seit der Lancierung im Mai 2021 nur etwa 8000 Patient:innen ein solches Dossier eröffnet, mehr als die Hälfte davon stammen aus Genf. Dies geht aus dem aktuellen «eHealth Barometer 2022» des Meinungsforschungsinstituts gfs.bern hervor. Die Eröffnung eines Dossiers ist für Patient:innen freiwillig, die Ärzteschaft ist hingegen verpflichtet, sich dem EPD anzuschliessen. Aller dings nutzt selbst das Gesundheitspersonal das EPD kaum: Nur 32 Prozent der Ärztinnen und Ärzte grei fen gelegentlich darauf zu, in den Heimen und bei der Spitex gar weniger als 10 Prozent.

Patientendossier

D efiniert man digitale Grösse als «Big Tech», so fungiert die Schweiz auf den hinteren Rängen. Denn bei den weltweit grössten und wertvollsten Technologieunternehmen dominieren die Internetgiganten aus den USA: Google, Amazon, Facebook, Apple, Microsoft –kurz: GAFAM. Auch Tesla, Samsung oder die chinesischen Tech-Firmen Alibaba und Tencent werden häufig als Big Tech bezeichnet. Im Gegensatz zu den USA, China oder Südkorea hat die Schweiz aber praktisch keine heimische Tech-Industrie. Begreift man den digitalen Raum nun als Politikraum wie Land, Luft, See und Weltraum, so habe die Schweiz eigentlich nur zwei Optionen, schreibt Julian Kamasa, Senior Resear cher am Center for Security Studies der ETH Zürich in seiner Analyse «Die Schweiz als Mitgestalterin des digitalen Raums»: den Aufbau eines funktionierenden Multilateralis mus oder der Anschluss an eine der entstehenden Tech-Einflusszonen, vorzugsweise des US-amerikanischen. Als neutrales Land sowie Standort internationaler Organisationen und Forschungseinrichtungen habe die Schweiz auf multilateraler Ebene aber gute Voraussetzungen, den digitalen Raum durchaus mitzugestalten.

endlich?Istdie

67 E-Trotti im Zürichsee am 9. Oktober 2020: Häufig müssen die beliebten Scooter aus Seen und Flüssen gefischt werden.

Wann kommt das elektronische

Schweiz zu klein für eine digitale Grossmacht?

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SocialMacht unglücklich?Media iese Frage ist pauschal gar nicht mal so einfach zu beantwor ten, obwohl sie die Wissen schaft seit vielen Jahren beschäftigt. Studien zeigen, dass sich soziale Medien bei manchen negativ, bei manchen positiv und bei anderen überhaupt nicht auf das Wohlbefinden auswirken. Denn je nach Art und Dauer der konsumierten Inhalte, des sozialen Umfelds und der eigenen Charaktereigen schaften wirken soziale Medien anders. Wie bei Videogames ist es bei sozialen Medien aber möglich, dass gewisse Nutzer:innen eine soge nannte pressionengenmitodersüchtigzungalleinstrittenjedegen–Prozentbetrifftckeln.InternetnutzungproblematischeentwiDieseOnlinesuchtetwazweibisvierderBevölkerungbeiden15bis24JährihingegenistesfastzehntePerson.Umistallerdings,obdieexzessiveNutvonsozialenMedienmachenkannobdasinVerbindungvorhandenenStörunwieADHSoderDesteht.

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Ab wann soll mein Kind Smartphone?ans 70 E s ist verlockend, das Kleinkind «Peppa Wutz» auf dem Handy anschauen zu lassen, um in Ruhe das Abendessen zu geniessen. Aber ist es auch altersgerecht? Für diese Frage hat der französische Psychologe Serge Tisseron folgende Orientie rungshilfe entwickelt: die 3 6 9 12 Faustregel. Will heissen: Bis zum dritten Lebensjahr wird gar keine Bildschirmzeit empfohlen, auch kein Fernsehen; unter sechs Jahren keine Spielkonsole. Internet und Smartphone sollten Kinder erst ab neun Jahren und unter Beaufsichtigung nutzen, soziale Netzwerke und unbeaufsichtigtes Surfen werden ab zwölf Jahren empfohlen. Die Inhalte sollten dabei immer dem Alter angepasst werden. Zudem hilft es, klare Regeln für Bildschirmzeiten mit den Kindern zu vereinbaren. Auch über die negativen Seiten des Internets wie Mobbing, Belästigung und Pornografie sollten Kinder rechtzeitig aufgeklärt werden.

ImagesGettyShutterstock,Photo,13/RappoStephanFotos: M it Hilfe künstlicher Intelligenz zum Tippspiel König zu werden: Genau das verspricht das deutsche Start up Kickform. Es hat 2016 einen Algorithmus entwickelt, mit dem sich Fussballresultate vorhersagen lassen sollen. Er basiert auf einem mathematischen Verfahren des Statistikprofessors Andreas Heuer an der Universität Münster. Dabei werden für jedes Spiel sieben Variablen berücksichtigt: Heimvorteil, An zahl Tore, Mannschaftsstärke und erwartete Tordifferenzen, Aufsteiger Bonus, Torchancen, erwartete Tore sowie die Abhän gigkeit vom jeweiligen Spieltag. Mit der Formel liegt Kickform bei rund 70 Prozent der Spiele richtig. Vorhersagen bietet das Start up mittlerweile für Fussball Ligen in Deutschland, England, Spanien, Italien und Frankreich an. KI das Resultat schon vor dem Anpfiff? digitaltage.swiss 67

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M ark Zuckerbergs Metaverse-Vision ist nicht das erste digitale Parallel universum. Ein Vorgänger hiess Second Life. Die virtuelle Welt ging 2003 online. Nutzer:innen konnten ein Avatar etwa an Konzerte oder in Clubs schicken, um mit anderen Avatars zu interagieren, Handel zu treiben oder zu spielen. Nach dem Second Life zunächst einen grossen Hype ausgelöst hatte und sich Millionen Nutzer:innen darin tummelten, schwand das Interesse bald wieder – unter ande rem wegen der zunehmenden Konkur renz sozialer Netzwerke. Enttäuschend war auch die ruckelige Grafik und billige Ästhetik. Die virtuellen Güter waren zudem überteuert, und die riesige Welt wirkte stets unterbevölkert. Sie existiert übrigens heute noch, wenn auch prak tisch menschenleer.

Gabs so etwas wie das Metaverse nicht schon mal?

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Welche App ist das TikTok?nächste 72 D ie Generation Z hat bereits ihre neuste

V or 18 Jahren bestand das Zürcher Google-Büro noch aus zwei Personen. Heute arbeiten an der Limmat schon 5000 Menschen für Google – und der US-Konzern will in Zürich weiter expan dieren. So eröffnete Google im Juni seinen zweiten Campus an der Europaallee beim Hauptbahnhof. Dass Google in Zürich investierte, liegt vor allem an Urs Hölzle, der in Liestal aufgewachsen ist. Der Schweizer Informatiker war einer der ersten zehn Mitarbeiter:innen von Google und überzeugte laut dem Wirtschaftsmagazin «Bilanz» den einstigen Google-Chef Eric Schmidt persönlich von den Vortei len Zürichs. Hölzles Argumente: die Nähe zur ETH, die zentrale Lage in Europa, die ideale Infrastruktur sowie der nahe Flughafen, dazu die niedrigen Steuern und guten internationalen Schulen. Heute ist Zürich der wichtigste Forschungs- und Entwicklungsstandort von Google ausserhalb der USA. Hier arbeiten die Forscher etwa im Bereich maschinelles Lernen und künstlicher Intelligenz, an Bild- und Spracherkennung sowie an der Weiterentwicklung von Youtube oder Google Maps. Und so kommt es, dass ein Weltkonzern Kompressionsal gorithmen mit Namen wie «Guetzli», «Gipfeli», «Zopfli» oder «Brotli» entwickelt.

iPhone-App.heruntergeladenebereitswarrasant.dieApril2020,wurdeFreunde».PostsmitZähler,undtons,Filter,den.tischverschwindetprominütigesUser:innenDafürgeradeingrafieren,filmenmotivieren,Nachricht,ZufallTagNutzer:innensendetsischeBeReal.Social-Media-App:Lieblings-DiefranzöEntwicklungihrenjeden–derZeitpunktist–einePush-umsiezudaszuoderzufotowassiedemMomenttunodersehen.bekommendieeineinZeitfensterTag,dasResultatautomanach24StunDieApphatkeinekeineEdit-ButkeineWerbungkeinenFollower-sondernlockt«authentischen»für«echteLanciertdieAppbereitsdocherstab2022stiegenDownloadzahlenIndenUSABeRealimJulidieammeisten 73

Google liebt den Standort Zürich. Das liegt vor allem am Schweizer Urs Hölzle (58), Technologiechef bei Google und Google-Urgestein.

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SchmidJosReuters,Life,SecondFotos: Warum gibt es so viele Googler in Zürich?

74 D ie sicher:giltBlockchain-Technologieeigentlichalsbesondersdezentral,unabhängig von Staaten und Firmen, praktisch unmöglich zu hacken. Weil die Bitcoin-Blockchain laufend von allen Nutzer:innen im Netzwerk überprüft wird und es unzählige Kopien davon gibt, ist es (fast) unmöglich, sie zu manipulieren. Rein theoretisch wäre es zwar möglich, wenn eine Organisation oder eine Gruppe von Menschen die Kontrolle von mindestens 51 Prozent der Schürf-Kapazität in der Blockchain übernehmen könnte. Eine solche 51-ProzentAttacke ist aber aufgrund der dezen tralen Struktur der Blockchain extrem unwahrscheinlich.

Warum gelingen BitcoinDiebstähle trotzdem?

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D ie wahren Schwachstellen liegen nicht in der Blockchain, sondern bei den Sicherheitsvorkeh rungen der Nutzer:innen selbst: Allein im ver gangenen Jahr haben Hacker laut der BlockchainAnalysefirma Chainalysis Kryptowährung im Wert von 3,2 Milliarden US-Dollar erbeutet. Schnittstellen wie Wallets und Exchanges, in denen Bitcoins auf bewahrt und in andere Währungen umgetauscht werden können, sind anfällig. Diebstähle sind bei Nutzer:innen etwa durch Phishing-Malware, dubiose Tauschangebote oder Fake-Plattformen möglich, durch die Hacker Passwörter oder Schlüssel zum persönlichen Wallet stehlen können. Diebstähle bei Kryptobörsen oder Wallets hingegen gelingen durch Hackerangriffe wie etwa im berühmten Fall der Bitcoin-Börse Mt.Gox. Sie wickelte 2014 rund 70 Prozent aller Bitcoin-Transaktionen ab, als heraus kam, dass Unbekannte insgesamt 740 000 Bitcoins von Mt.Gox-Kunden sowie zusätzliche 100 000 Bit coins von der Börse selber gestohlen hatten – damals waren die Bitcoins etwa 473 Millionen US-Dollar wert. Mt.Gox ging darauf bankrott. Untersuchungen ergaben, dass der private Schlüssel, mit dem die Börse auf die Bitcoins zugreifen konnte, nicht verschlüsselt war und bereits 2011 gestohlen wurde. Ob von einem Insider oder durch einen Hack, blieb unklar. Dadurch konnten die Dieb:innen in aller Ruhe Bitcoins abziehen. Wie gut sind Bitcoins geschützt?

ImagesGettyFoto: 70 digitaltage.swiss

Die Bezahl-App TWINT mausert sich immer mehr zu einer Art Alleskönnerin, die uns das alltägliche Leben erleichtert – vom Parkieren über den öffentlichen Verkehr bis hin zum Spenden. von 2 Tausendsassa TWINT

Wie vereinfacht TWINT unseren Alltag?

Präsentiert

Nur Bares ist Wahres? Das gilt für immer weni ger Schweizerinnen und Schweizer: Nur gerade 30 Prozent finden Noten und Kleingeld laut einer Umfrage des Vergleichsdienstes «Money land» unverzichtbar. Auf dem Vormarsch ist neben Kredit- und Debitkarten besonders die Be zahl-App TWINT: Mit einem Bekanntheitsgrad von 98 Prozent bei den über 16-Jährigen kennt die App hierzulande fast jeder. Mehr als die Hälfte der Schweizer Bevölkerung kann bereits nicht mehr aufs Twinten verzichten. 64 Prozent der Befragten geben an, dass sie in den Läden damit zahlen (an allen Bezahlterminals mit QR-Code möglich), online sind es 56 Prozent. Insgesamt zählt die Applikation mittlerweile über 4 Millionen aktive Nutzerinnen und Nut zer – Tendenz steigend.

Wie Schweiz?bezahlt(digital)die

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Im Laden bezahlen oder Geld an Freunde und Bekannte senden ist längst nicht mehr alles, was TWINT kann. Die Entwicklerinnen und Entwickler sind laufend daran, die App um weitere Funktionen zu erweitern, indem typische Alltagssituationen analysiert und vereinfacht werden. Ein Beispiel: Jeder kennt das umständliche Zahlen im Parkhaus. Wir haben zu wenig Münz im Portemonnaie oder das zerknitterte Nötli wird vom Automaten nicht auf Anhieb gefressen. Dieses Geknübel ist dank der Parkierfunktion von TWINT Geschichte, das Ganze läuft per ParkplatzAuswahl direkt in der App oder per Kennzeichenerkennung im Parkhaus ab – der Gang zur Kasse entfällt. Daneben können in der TWINT App mittlerweile auch Versicherungen abgeschlossen, Geschenk- und Erleb nisgutscheine gefunden oder Spenden getätigt werden. Bahntickets können durch die Hinterlegung von TWINT als Zahlungsmittel in der SBB-App automatisch bezahlt werden. Und falls doch mal Bargeld nötig ist: Auch das geht per TWINT, indem in der App der gewünschte Betrag eingegeben und in einem von über 2300 Partnershops bezogen wird. Kurz: TWINT bietet für fast jede Alltagssituation die passende Lösung.

erklären?jemandmirNFTs

Rapperhaben.Snoop

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D ie Abkürzung NFT ging in den vergan genen Monaten unzählige Male durch die Decke. Da bezahlen tatsächlich manche Menschen (insbesondere Promis) Millionen von Dollar für digitale Kunst werke wie die berühmt gewordenen, gelang weilten Affen vom Bored Ape Yacht Club. Diese jeweils einzigartigen Bilder von Cartoon-Affen erzielten bereits Verkaufs werte bis zu 3,4 Millionen US-Dollar pro Stück. NFT steht für Non-Fungible-Token und bedeutet auf Deutsch eine «nicht austauschbare Wertmarke». Ein NFT zertifi ziert sozusagen die Echtheit eines digitalen Kunstwerks. Denn normalerweise können digitale Bilder oder Musikstücke einfach kopiert werden. NFTs hingegen sind nicht reproduzierbar, da sie wie Kryptowährungen in einer Blockchain gespeichert und ver schlüsselt werden. Damit sind sie kaum zu manipulieren. Wer ein NFT erwirbt, hat das alleinige Recht, dieses weiterzuverkaufen. Damit wurden NFTs innert kurzer Zeit zum Spekulationsobjekt für Kryptofans. Nach dem aber Kryptowährungen dieses Jahr abstürzten, kollabierte auch der NFT-Markt. Denn NFTs werden auf der Blockchain der Kryptowährung Ethereum gespeichert. So erreichten die weltweiten NFT-Verkäufe laut der Blockchain-Analysefirma Chainalysis im Januar mit 12,6 Milliarden US-Dollar ihren Höhepunkt. Im Juni hingegen erzielten sie noch etwas mehr als eine Milliarde Dollar. US-Dollar

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Kann

Dogg verwandelte sich gemeinsam mit Eminem in einem seiner Musikvideos sogar schon selbst zum NFT-Ape. Paris Hilton mischt im NFT-Business regel mässig mit: Ihr AffenKunstwerk soll über 300 000 gekostetUS-Dollarhaben.

soll der angeblichPopstarfürdas NFT ausgegeben

Madonnas Bored Ape: 565 000

Über 1,3 Million US-Dollar: Justin Biebers NFT aus dem «Bored Ape Yacht Club» zählt zu einem der wertvollsten. Ozzy Osbourne brachte sogar selbst schon eine NFT-Kollektion auf den Markt. Auch er besitzt einen Affen.

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Auch Rapper Eminem ist im Club mit dabei: Sein Ape #9055 soll etwa 462 000 US-Dollar gekostet haben. NeymarFussballstarkaufte gleich zwei Exemplare im Wert von über 1 Million Dollar.StanWawrinkateilteseinenKaufstolzaufTwitter.SeinKommentar:«Loveit».

Gwyneth Paltrow tauschte im Januar sogar ihr Profilbild auf Twitter mit dem Bild ihres blinden Affen.

V or einigen Jahren verkündete die SBB euphorisch, dass führerlose Züge bald durchs Land rollen. Doch passiert ist ausser ein paar Testfahrten wenig. Vor zwei Jahren pfiff das Bundesamt für Verkehr die SBB bei dessen Projekt Smartrail 4.0 zurück und verlangte, dass das Mega-Digitalisie rungspaket der Bundesbahnen in kleinere Elemente aufgeteilt und schrittweise verfolgt werden soll. Anschliessend hiess es seitens der SBB, autonom fahrende Züge hätten keine Priorität – zumindest nicht im Personenverkehr. Anders sieht es im Cargo-Bereich aus: Dort will die SBB in den kommenden Jahren schrittweise die Bahnflotte automatisieren, um etwa beim Rangieren dank digital gesteuerten Kupplungen und autonomen Loks effizienter zu werden. Das soll Kosten sparen.

Das Problem: Automatische Gesichtserkennung ist in der Straf prozessordnung nicht explizit als Methode erwähnt und daher umstritten – die Politik müsste die rechtliche Grundlage eigent lich erst noch schaffen. Weil die Technologie Massenüberwa chung ermögliche, will ein Bündnis aus Amnesty International, AlgorithmWatch und der Digitalen Gesellschaft die automati sche Gesichtserkennung gleich ganz verbieten.

Ist inGesichtserkennungautomatischederSchweizlegal?

Alle reden von selbstfahrenden Autos –wie sieht es bei den Zügen aus?

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Auch der Nachrichtendienst des Bundes (NDB) arbeitet mit der Gesichtserkennungssoftware einer Schweizer Firma, um ver dächtige Personen zu überprüfen, die in die Schweiz einreisen.

W ährend China seine Bürger:innen dank Gesichts erkennungssoftware und Kameras routinemässig über wacht, setzen Schweizer Strafverfolgungsbehörden die Technologie erst zurückhaltend ein. Dies ergab eine Recherche von «SRF Rundschau». Mit automatischer Gesichtserkennung arbeiten demnach bloss die Kantonspolizeien in St. Gallen, Aargau, in der Waadt und in Neuenburg; Bern, Uri, Baselland und Genf würden die Entwicklung mit Interesse verfolgen.

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ShutterstockMerz,Christian/KeystoneImages,GettyFotos:

m Schatten des Zuger «Crypto Valley» entsteht derzeit in der Westschweiz ein zweites digitales Tal. Im «Trust Valley» wollen die Kantone Waadt und Genf ein neues Kompetenz zentrum für Cybersecurity und digitales Vertrauen schaffen.

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Als öffentlich-rechtliche Partnerschaft zwischen Behörden, Universitäten und Unternehmen der Region soll sich die Initiative auf Sicherheitslösungen für die Soft- und HardwareIndustrie fokussieren. Die Technologien umfassen dabei nebst Cybersicherheit etwa Blockchain, künstliche Intelligenz, Personenauthentifizierung, Data Governance, aber auch Bereiche wie den Finanzsektor, Ernährung und Kultur.

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arsharing gilt als wichtiger Baustein für den Verkehr von morgen: Es schont die Umwelt, senkt die Verkehrsbe lastung und spart Kosten –das ist zumindest die Hoff nung. In der Schweiz bietet das grösste Carsharing-Unterneh men Mobility bereits etwa 3000 Fahrzeuge an mehr als 1500 Standorten an. Bloss: Nur eine Minderheit von zwei Prozent der Wohnbevölkerung nutzen Sharing-Angebote überhaupt für ihren Mobilitätsmix. Dies geht aus dem «Swiss Mobility Monitor 2022» der Universität Luzern hervor. Der Hauptgrund dafür ist emotionaler Natur: Schweizer Autofahrer:innen wollen die Kontrolle über ihr eigenes Fahrzeug nicht abgeben, das eigene Auto bereitet ihnen schlichtweg mehr Spass. 79 Warum digitalisiert die Romandie das Vertrauen?

Warum nutzen so wenige Menschen in der CCarsharing?Schweiz

Photo13/AeberhardChristianPhoto,13/Sonderegger&CortisFotos:

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ensible Daten, vertrauliche Dokumente, Informationsflüsse: In Unternehmen liegen diese zunehmend nur noch digital und virtuell vor. In der Cloud gespeichert, ist es für Mitarbeiter:innen möglich, von überall her auf die Inhalte zuzugreifen und daran zu arbeiten. Diese sogenannte Content Collaboration ist mittlerweile in vielen Unternehmen unerlässlich. Dazu greifen viele Firmen auf Tools internationaler Anbieter zurück. Weil aber diese Cloud- und Sharinglösungen nicht zu 100 Prozent vor Hackerangriffen, Datenverlust, Manipulationen oder uner laubten Zugriffen schützen, ist ein sicherer Datenaustausch («Secured Content Collabo ration») eine der zentralen Herausforderun gen für Unternehmen. Als technische Lösung bieten sich virtuelle Datenräume an – ein streng geschütztes, durchgehend verschlüsseltes, digitales Archiv, in dem Zugriffe, Downloads und Bearbeitungen der Dokumente genau protokolliert werden. Die Datenhoheit hat dabei allein das Unternehmen, nicht einmal der CloudProvider hat Zugriff auf die Inhalte. Für solche Cloud-Anbieter gibt es bereits Labels wie beispielsweise «Trusted Cloud».

emäss Schweizer Erbrecht gehören Facebook–Account, E-Mail-Passwörter und digitale Daten ebenso zum Nach lass eines verstorbenen Menschen wie dessen restlicher Besitz. Somit gehen alle Onlineverträge, Konten und digitale Daten nach dem Tod auf die Erben über. Doch für Angehörige kann es schwierig sein, einen Überblick oder den Zugang zum digitalen Erbe zu bekommen. Wie lauten die Passwörter, welche Konten hatte der oder die Verstorbene überhaupt – und wie lassen sich die Verträge kündigen? Damit Angehörige diese Fragen leichter beantwor ten können, hilft es, auch Digitales im Testament zu regeln und etwa eine Liste mit allen digitalen Verträgen und Konten anzufertigen für einen besseren Überblick. Ebenso sinnvoll ist es, Passwörter an einem sicheren Ort zu verwahren, zumindest das E-Mail-Passwort, denn darüber werden die meisten digitalen Verträge abgewickelt. Den Aufbewahrungsort sollte eine Ver trauensperson kennen. Mittlerweile gibt es dafür auch digitale Willensvollstrecker, die diese Daten aufbewahren können.

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82 Wie riegelt man Cloudeineab?

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Was passiert mit GichDaten,meinenwennsterbe?

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Warum gilt bei der

Whatsapp-Verbot?Armee 83 digitaltage.swiss

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Können Hacker meinen Tesla knacken? Mittlerweile lassen sich viele Autos bequem per Smartcard oder via Handy öffnen. Dabei kommt oft Blue tooth Low Energy (BLE) zum Einsatz. Diese Technologie birgt aber ihre Tücken. So fand die britische Cybersicherheitsfirma NCC Group im Mai heraus, dass man beim Tesla Model 3 und dem Model Y den digitalen Schlüssel per einfachem Bluetooth-Hack aus der Ferne innerhalb weniger Sekunden manipulieren kann, um Daten umzuleiten. Einmal gehackt, lassen sich die Teslas öffnen und sogar fahren.

eit Anfang des Jahres heisst es beim Militär: «Threema für alle –Threema pour tous – Threema per tutti». Unter diesem E-Mail-Betreff hatte der Armeestab alle Kommandant:innen und Stabschef:innen per Dienstbefehl angewiesen, für die dienstliche Kommunikation auf privaten Smartphones nur noch die Schweizer Messenger-App Threema zu verwenden. Whatsapp, Telegram oder Signal hingegen seien künftig verboten. Grund ist der Datenschutz. Denn Threema hat ihren Sitz sowie alle Server in der Schweiz. Damit greift der Cloud Act der USA nicht. Dieses Gesetz verpflichtet amerikani sche Techfirmen dazu, den US-Behör den Zugriff auf Daten zu gewähren, selbst wenn diese im Ausland gespeichert sind.

Verändert HwieDigitalisierung,diewirlesen?

aben Sie sich schon einmal in den Links auf Wikipedia verirrt und landeten am Ende auf einer Seite, die gar nichts mit Ihrer ursprünglichen Lek türe zu tun hat? Dann haben Sie sich in der Bildschirm.Papiertextesichfasst:LeseforschungaktuelleZukunft«Stavanger-Erklärung»lauteteVerständnisauslesenden,scannenWebseite,Leser:innenwenigeeherwerdenlichfindenBildschirmwerdenDrittelanzeigensequenziellesdurchGanzeshingegenlesen.selektivdigitalegeschuldet,textstrukturnetsHypertextualitätnicht-linearendesInterverloren.DieserHyperistesnämlichweshalbwirTextepunktuell,undsprunghaftEinklassischesBuchlesenwirlinearalsvonvornebishinten–dasnenntsichLesen.Studiendabei,dassTexteBildschirmenrundeinlangsamergelesenalsaufPapier–amzulesen,empwirnämlichalsdeutanstrengender.DaherTexteamBildschirmüberflogen–blossSekundenverbleibenmeistaufeinerumdenTextzuundzuentscheiobsichdasWeiter-lohnt.DieshatdurcheinenEinflussaufdasvonTexten,einBefundderzurdesLesens,dieErgebnissederzusammenDemnachprägenlangeInformationsbeimLesenaufbessereinalsam

85 Was treiben Kinder auf Youtube? 86 Youtube-VideoMeistgeschautesder Welt: Mit 10,92 Milliarden Views liegt das Kinderlied «Baby Shark Dance» ungeschlagen auf Platz 1.

Das wissen hoffentlich ihre Eltern! Zudem kann diese Frage die Mike-Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Sportvideos,Computerspielen),VideosClips,beliebtestenwöchentlichsichgenutzt:vonlineplattformenderrem,vonpräsentativ.vondasbeantworten.WissenschaftenSieuntersuchtMediennutzungsverhaltenPrimarschüler:innenreDiejüngsteStudie2019fragteunterandewelcheInhaltesichKinansehen.VonallenOnwirdYoutubedenKindernammeisten80ProzentschauendortmindestenseinmalVideosan.AmsinddabeilustigeMusikvideos,Lets-Play-(alsoStreamsvonTutorials,VideosvonYoutubern,Tiervideos,SpielzeugtestssowieVideoszuSchulthemen. 78 digitaltage.swiss

87 Welche Rolle Kriegsbeobachtungspielt in der Ukraine?YoutubeScreenshotNZZ-Photographen-Team,/RuckstuhlChristophFotos: digitaltage.swiss 79

Benjamin Pittet erkannte auf seinem Laptop, wie sich russische Truppen an der Grenze zur Ukraine in einem verlassenen Munitionsdepot sammelten. Dem 22-jährigen Schweizer Bauzeichner gelang damit von seinem Sofa aus ein Coup, der ihm internationales Ansehen einbrachte. Den Truppen aufmarsch entdeckte er früher als die meisten Geheimdienste, und das erst noch dank öffentlich zugänglichen Satellitenbildern. Open Source Intel ligence – kurz OSINT – nennt sich die Methode, mit der Informationen aus frei verfügbaren, öffentlichen Quellen gesammelt werden. Im Ukraine-Krieg ermit teln Tausende Hobby-Rechercheur:innen und sind damit ein ernst zu nehmender Faktor im Informa tionskrieg: Sie ergänzen die Arbeit von Geheimdiens ten oder unterstützen Medien. Zu den bekanntesten OSINT-Akteuren gehört das Recherchenetzwerk Bellingcat, das erstmals ab 2014 im Syrien-Krieg aktiv wurde. Im Ukraine-Krieg bekannt geworden ist zudem der Blog Oryx, der dank öffentlichem Fotound Videomaterial die Verluste der russischen und ukrainischen Streitkräfte detailliert auflisten konnte. Der RichtungpenbewegungenentdeckteBenjaminSchweizer22-jährigePittetersterussischeTrup-Ukraine.

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Netflix – das war für Millionen die rettende Unterhal tung im Corona-Lockdown. Doch mittlerweile häufen sich die Negativ-Nachrichten um die USStreamingplattform. War Netflix 2020 an der Börse wert voller als Disney, verlor die Aktie seit Jahresbeginn fast zwei Drittel an Wert. Erstmals seit 2011 ist die Zahl der Abonnent:innen gesunken, mehr als eine Million Kund:innen kehrten Netflix im ersten Halbjahr den Rücken. Ein Wendepunkt. Um Kosten zu sparen, hatte Netflix fast 500 Mitarbeiter:innen entlassen. Zudem soll ein billigeres, werbefinanziertes Abo helfen, neue Kund:innen zu gewinnen. Die Aussichten für Netflix sind derweil nicht die besten: Streamingplattformen wie Disney+, Apple TV+, Amazon Prime, Sky, Paramount+ oder Peacock werden den Wettbewerb im Streamingmarkt weiter anheizen. Damit wird es auch für Nutzer:innen schwerer, alle ihre Lieblingsserien und -filme bequem an einem Ort und mit einem Abo konsumieren zu können.

Warum streamt sich Netflix um Kopf und Kragen? 88

AFPNetflix,Fotos:

Die sollenzähltSerieScience-Fiction-Mystery-«StrangerThings»zudenerfolgreichstenNetflix-Produktionen.930MillionenSehstundenalleinfürdie4.Staffelindenersten28Tagenzusammengekommensein.

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Wie stark ist die Schweizer Wirtschaft von Cyberangriffen bedroht?

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Existiert die älteste Website noch?

Auf einmal sind die Firmencomputer verschlüs selt, Daten verloren und wichtige Anwendungen blockiert; im schlimmsten Fall steht die Pro duktion still, bis ein Lösegeld bezahlt wird. Ein Ransomware-Angriff durch erpresserische Hacker hat für Unternehmen meist schwerwiegende Aus wirkungen. Obwohl sie eine Minderheit der Mal ware-Angriffe ausmachen, sind immer mehr Fir men davon betroffen. So gingen im vergangenen Jahr beim Nationalen Zentrum für Cybersicherheit (NCSC) 161 Meldungen über Ransomware-Attacken ein – mehr als doppelt so viele wie im Jahr davor. Weil die NCSC-Meldungen freiwillig sind, dürfte die Dunkelziffer noch viel höher liegen. So berichtete der «Beobachter» Ende 2021 von insgesamt 4799 Hackerangriffe auf Schweizer Unternehmen in fünf Jahren, bei denen Firmendaten gestohlen und anschliessend im Darknet veröffentlicht wurden. Mehr als die Hälfte dieser Angriffe erfolgte dabei zwischen August 2020 und August 2021. Für Aufsehen sorgten dabei die Hacks auf das nationale Filmarchiv, die Messe Schweiz oder das Vergleichs portal Comparis.ch. Auch kritische Infrastruktur war betroffen, darunter etwa mehrere Gemeinden, die Bank Aquila oder die Pallas Privatkliniken. Cyberexpert:innen gehen davon aus, dass die Bedro hung durch Hackerangriffe weiter zunehmen wird. digitaltage.swiss

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a! Und sie hat sogar eine Schweizer Domain: Unter info.cern.ch kann man die allererste Website über haupt abrufen. Online gestellt hatte sie der Begründer des World Wide Webs, Tim Berners-Lee, am 6. August 1991 am Genfer Forschungsinstitut Cern. Im selben Monat stellte Berners-Lee den ersten Internetbrowser vor. Die älteste Domain des Internets ist sogar noch älter. Bereits im März 1985 registrierte der einstige Computer hersteller Symbolics einen passenden Domain-Namen. Heute beherbergt die Website symbolics.com ein digitales Museum über die Geschichte des Internets.

Die schlaue Brille sollte die Welt verändern: Das versprach Google-Mitgründer Sergey Brin bei der Präsentation von Google Glass im Jahr 2012. Mit Augenzwinkern, Kopfbewe gungen und Sprachsteuerung liess sich der Mini-Computer mit eingebautem Laserdisplay bedienen, die integrierte Ka mera lieferte Informationen über die Umgebung. Ein grosser Schritt in Richtung Augmented Reality (AR). Aber jene, die Google-Brillen trugen, wirkten irgendwie stets creepy – das lag zum einen an der zweifelhaften Ästhetik der Brille, zum anderen aber auch daran, dass die winzige Kamera zum Ausspähen und Beobachten anderer Personen missbraucht werden konnte. Schnell galten die Brillenträger:innen als «Glassholes», das Image des Produkts war dahin. Zehn Jahre später zeichnet sich ein Comeback ab: Google kündigte im Juli an, AR-Prototypen in aller Öffentlichkeit testen zu wol len. «Es ist noch früh, wir wollen es richtig machen, deshalb gehen wir es langsam an und legen einen starken Fokus auf die Privatsphäre», heisst es in der Ankündigung.

91 Google Glass?

Pokémon Go? Der Pokémon-Go-Hype befiel 2016 weltweit Millionen. Bei dem Spiel konnte man mit seinem Smartphone in der echten Umgebung auf Pokémon-Jagd gehen. Im ersten Jahr wurde die App 500 Millionen Mal heruntergeladen. Wegen der Pokémania mussten etwa in Deutschland Brücken gesperrt werden, weil darauf zu viele Menschen nach Pokémons jag ten, immer wieder gab es Unfälle und Raubüberfälle an be liebten Pokéstops. Die Pokémon-Jagd dauert an: Noch immer spielen monatlich 75 bis 80 Millionen Menschen das Spiel. Windows Phone? Diese Handysoftware sollte einst den Tod des iPhones besie geln. Der Plan ging zünftig nach hinten los und riss sogar den ehemaligen Handy-Giganten Nokia mit in den Abgrund. Für seine Smartphones hatte Microsoft 2011 die Mobilfunk sparte von Nokia für sieben Milliarden US-Dollar gekauft –und musste den Betrag schliesslich komplett abschreiben. Gegen Android und iOS hatte das Windows-Betriebssystem nie eine Chance, selbst App-Entwickler:innen zeigten wenig Interesse. 2016 betrug der Marktanteil von Windows Phone noch 1 Prozent. Dass Microsoft im Smartphone-Bereich nie ein erfolgreiches Betriebssystem entwickeln konnte, nannte Bill Gates einst seinen «grössten Fehler überhaupt». 3D-Fernsehern? Selbst im Kino ist es seltsam, die Plastik-3D-Brillen aufzu setzen – wer will das schon in seinem Wohnzimmer? Fast niemand. Nie konnte sich der 3D-Hype, der mit dem Film Avatar ab 2009 begann, ernsthaft durchsetzen. Obwohl die teuren 3D-Fernsehgeräte lange angeboten wurden, gab die Industrie ab Mitte der 2010er-Jahre irgendwann auf. HD-TV hingegen: Das wollte jeder! Blackberry? Einst galt ein Blackberry als Statussymbol. Angela Merkel, Barack Obama und unzählige Businesskunden nutzten das Smartphone mit der physischen Tastatur. Blackberries wurden bis 2011 sogar häufiger verkauft als iPhones. Doch um 2013 herum startete der Niedergang; Samsung und iPhone gewannen in der Handyschlacht um private Nutzer die Oberhand. Google+? Alle hatten die App auf ihrem Computer oder dem Handy. Google zwang einen ab 2011 fast dazu, sich bei dem sozialen Netzwerk anzumelden. Dennoch nutzte den Facebook-Kon kurrenten (fast) niemand. Nachdem Ende 2018 eine riesige Datenpanne bei Google+ bekannt wurde, wurde das Projekt im Frühjahr 2019 beerdigt. Wird monatlich noch immer von bis zu 80 HauptfigurMenschenMillionengejagt:PokémonGosPikachu.

ShutterstockFoto: Was auseigentlichwurde…? 82 digitaltage.swiss

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