Frühling 2023 – Blick Extra

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GRILLGEWÜRZE

Diese Kräuter stehen Gemüse und Fleisch gleichermassen gut.

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KLIMAKLUG

Sie macht müde Böden munter: Pflanzenkohle, die natürliche Superpower.

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ERFOLGSGARANTIE

Das einfachste Rezept für Fisch vom Grill – zart und ohne Ankleben.

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FRÜHLING

Garten, Grill und Glück

Achtung, fertig, Frühling! Jetzt heisst es Beete anlegen und Grill anwerfen – Tipps & Tricks für ein gutes Gelingen.

BLICK EXTRA
MÄRZ 2024
Foto: Getty Images

Krönende Kräuter

Salz & Pfeffer stehen Fleisch und Gemüse vom Grill gut. Das i-Tüpfelchen aber setzt den guten Stücken die eigene Würzmischung auf.

Kaum wirds etwas wärmer, liegt ein verräterischer Duft in der Luft: In der Nachbarschaft wurde der Grill angeworfen! Die Brutzelei riecht köstlich und macht Lust, selbst ein Feuerchen zu entfachen. Wir wissen: Beim Grillieren kommts aufs Drehen und Wenden an, so richtig köstlich werden die feinen Happen jedoch durchs Würzen. Punkte bei Gästen holt sich die selbst kreierte Kräutermischung oder -butter. Vor allem dann, wenn das Grünzeug dazu im eigenen Garten oder auf dem Balkon herangewachsen ist.

Frühe Kräuterliebe

Direkt am Wanderweg bei Grafenort NW im Engelbergertal liegt der Hof Neufallenbach. Bäuerin Beatrice Bissig-Odermatt trägt sozusagen die Essenz der Kräuter in sich: Seit ihrer Kindheit ist die 50-Jährige fasziniert von den würzigen Gewächsen; schon mit 14 komponierte sie erste Teemischungen. «Ich liebe Kräuter. Sie schenken uns einzigartige Duft- und Geschmackserlebnisse, und gleichzeitig tragen sie grosse Heilkraft in sich.».

Lange vor der Heirat mit Landwirt Wäli und dem Einzug auf Hof Neufallenbach war der gelernten Bäuerin

klar, dass sie einen Garten haben will – und zwar einen grossen. Heute wachsen in ihrem Bio-Garten über dreihundert verschiedene Gewürzpflanzen. Als gestandene Kräuterfrau liebt Beatrice Bissig-Odermatt alle Pflanzen, kennt ihre Qualitäten und Eigenschaften. Besonders gerne mag sie Thymian in all seinen Variationen (Wildform inklusive), Salbei, Rosmarin und Oregano – getrocknet oder frisch. Für Grilladen stellt sie verschiedenste Mischungen her, für die sie meist auch Wildkräuter verwendet, etwa die jungen Blätter von Gundermann und Beifuss. Immer vorrätig hat die Bäuerin Kräuterbutter. Für diese verwendet sie stets frische, blühende Kräuter. Die Butter schmeckt deshalb nicht nur hervorragend, sie sieht auch wunderschön aus. Was, wenn sie sich auf ein einziges Kraut festlegen müsste? «Dann wäre es das Zitronen-Bergbohnenkraut. Es ist megacool, wirklich Extraklasse! Der typische Bohnenkraut-Geschmack mit zitroniger Note passt hervorragend zu Fleisch, Fisch und Gemüse», schwärmt sie und lobt weitere Qualitäten der Pflanze, beispielsweise als Bienenweide. Das winterharte Gewächs wird bis zirka 25 cm hoch und zeigt von Sommer bis Herbst kleine, weisse Blüten,

die einen aromatischen Duft verströmen und Insekten magisch anziehen.

Laufend frisch Kräuter zu ziehen, ist kein Hexenwerk. Rosmarin, Thymian, Salbei und viele andere mehrjährige Kräuter stammen ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Sie haben das ganze Jahr über Blätter, die laufend geerntet und frisch verwendet werden können. Entsprechend ihrer Herkunft mögen sie sonnige, windgeschützte Standorte und kargen Boden. Wer die Pflanzen im Topf kultivieren möchte, verwendet ausreichend grosse Gefässe und torffreie

Hitparade der Grillgewürze

Der Eigenwillige

Die gemahlenen Samenkörner des Korianders ergeben ein herbes bis süssliches Gewürz, das ebenso zu Schweine- und Lammfleisch wie auch zu Geflügel passt. Auch das Koriandergrün lässt sich vielseitig verwenden, etwa als Dekoration, zum Grillgemüse oder in einer Kräutermarinade.

Der Würzige

Thymian ist unter den Gewürzkräutern der absolute Klassiker. Es gibt ihn in zahlreichen Nuancen vom Zitronen- bis zum Orangenthymian. Er bringt Fleisch und Gemüse perfekt zur Geltung. Frisch geerntet entfaltet er seine Aromen am intensivsten. Wer verschiedene Arten und Sorten ausprobieren möchte, pflanzt diese am besten selber an.

Der Herbe

Um Oregano kommt man kaum herum. Der Südländer ist kräftig-herb und strotzt vor Würzigkeit. Er passt nicht nur zu Fleisch, sondern sorgt auch dafür, dass Gemüse wie Zucchetti oder Peperoni zur Hochform auflaufen. Das Grillgut lässt sich mit frischem Oregano einreiben oder in seiner Marinade einlegen.

Buntes Treiben

Auch wenn die Oster-Feiertage dieses Jahr besonders früh ausfallen, schon jetzt blüht eine ganze Reihe von äusserst hübschen Frühlingsblumen.

Blaue Sterne

Nicht nur der Enzian blüht blau, eine ganze Reihe von Frühblühern tun es ihm gleich. So der Zweiblättrige Blaustern, auch Sternhyazinthe genannt. Die filigrane Schönheit ist in unseren Laubwäldern oder in Obstgärten anzutreffen. Das zierliche Pflänzchen mag es sonnig bis halbschattig, der Boden sollte durchlässig und humos sein.

Katharina Nüesch

Weinberg-Liebhaberin

Zu den besonders attraktiven Wildarten gehört die Weinbergtulpe. Sie wanderte vor Jahrhunderten aus dem Mittelmeerraum ein und gilt heute –das gibts auch bei den Pflanzen – als «eingebürgert». Ideale Bedingungen fand diese Tulpen-Art in Rebbergen, wo ihr aber heutzutage moderne Bodenbearbeitungs-Methoden zu schaffen machen. Im Garten liebt sie sonni-

Kräuter-Spezialerde mit wenig Humusanteil. Wie die meisten Pflanzen mögen Kräuter weder Staunässe noch totales Austrocknen. Eine Drainage am Gefässboden hilft, «nasse Füsse» zu vermeiden. Wer lange Jahre Freude an seinen Gewürzpflanzen haben will, achtet auf einen regelmässigen, den Arten entsprechenden Rückschnitt. Am besten erfragt man bei einer Fachperson die richtige Schnitttechnik und den idealen Zeitpunkt.

Experimenteller Salbei-Wein

Die Staudenliebhaberin und Feldbotanikerin Marianna Buser aus St. Gallen

ist ebenfalls fasziniert von Kräutern. Um ihr kleines Stadthaus wächst es kunterbunt: Blumen, Obst, Beeren, Gemüse und natürlich viele verschiedene Kräuter, die sie für ihre Rezeptkreationen nutzt. Für die gelernte Köchin, die heute eine Senf-Manufaktur betreibt, gehören Gewürzpflanzen zur guten Grillade. Dabei setzt sie weniger auf Mischungen, sondern erntet nach Lust und Laune, was gerade passt. Und welches Kraut liegt ihr besonders am Herzen? Ohne lange nachzudenken, sagt sie: «Ysop ist spannend, sehr speziell! Er passt hervorragend zu grilliertem Fisch, und zudem sind seine blauen

Die Erfrischende

Kleingeschnitten und mit etwas Zitronensaft, Salz und Pfeffer gemischt, ergibt die Minze eine erfrischende Marinade für Fisch, Lamm, Geflügel oder Gemüse. Besonders aromatisch für die Verwendung in der Küche ist die Krause Minze, die auch in einer Joghurtsauce vorzüglich zur Geltung kommt.

Der Edle

Lavendel verzaubert das Grillgut mit seiner frisch-intensiven Note. Er verkörpert den Sommer, gekoppelt mit einem Hauch Provence. Die zerstossenen Blüten verleihen Lamm, Schwein, Geflügel und Gemüse eine exquisite, andersartige Note. Im Garten mag der Lavendel ein sonniges Plätzchen mit durchlässigem Boden.

ge Plätze und kalkhaltigen Boden. Wer sie vermehren will, schneidet die Blütenstände erst zurück, wenn sie ganz trocken sind. Denn Wildtulpen vermehren sich sowohl über Samen als über die Zwiebeln

Schön gesellig Buschwindröschen bilden im Frühlingswald oft grosse weisse Blütenteppiche und wiegen ihre Köpfchen beim

leisesten Windhauch. Ihre gefiederten Blätter geben ideale Motive beim Ostereierfärben ab. Obwohl klein und filigran, zeigt sich die Anemonen-Art im Garten ausgesprochen anspruchslos. Der klassische Frühlingsbote eignet sich als Bodendecker zwischen Gehölzen. Im Handel sind verschiedene Kulturformen erhältlich, etwa auch Sorten des attraktiven blauviolett blühenden Balkan-Windröschens.

2 FRÜHLING | KRÄUTER MÄRZ 2024
Sternhyazinthe Weinbergtulpe Buschwindröschen

Der Unbekannte

Der Ysop ist ein seltener Gast am Grill. Zu Unrecht, denn sein aromatisch-würziger Geschmack ist etwas ganz Besonderes auf Fleisch und Co. Seine leichte Bitternote erinnert fast ein wenig an Salbei. Am intensivsten schmecken seine Blättchen, wenn sie frisch geerntet sind. Ysop lässt sich in Kräuterquarks integrieren, genauso wie er sich als Gemüseund Fleischwürze in einer selbstgemachten Marinade eignet.

Hallo Ostern

Als Blütenmeer, zu Aber tausenden, begrüs sen im Berner Jura die bekannten gelben Glo cken den Oster hasen. Vor der Haus tür mag die zur Gat tung der Narzissen gehörende Osterglo cke sonnige, nährstoffreiche, eher feuchte Böden, beispiels weise in Wiesen oder im Rasen. Osterglocken und ihre Verwandten bilden an der Mutterzwiebel Jahr für Jahr Tochterzwiebeln, die Platz beanspruchen. Damit ihre Blüh freude erhalten bleibt, sollten die Zwiebeln regelmässig geteilt und verpflanzt werden. Ihr Farb spektrum beschränkt sich auf Gelbtöne, Orange und Weiss.

Blüten im Garten wie auf dem Teller äusserst dekorativ.»

Ysop ist weit weniger bekannt als Rosmarin, Salbei und Co., mit denen er seine Herkunft und entsprechende Vorliebe für sonnige Standorte und nährstoffarmes Substrat teilt. Sein würziges, leicht bitteres und sehr eigenständiges Aroma ist durchaus eine kulinarische Entdeckungsreise wert. Die winterharte Pflanze zeigt während den Sommermonaten blaue Blüten, die intensiv von den verschiedensten Insekten besucht werden. Marianna Buser experimentiert gerne. Zu einer feinen Grillade gehört für sie auch ein guter Tropfen. Zum Beispiel mit Salbei aromatisierter Weisswein – einfach in der Zubereitung, aber ungewohnt in der Kehle. Für diesen flüssigen Grilladen-Begleiter verwendet sie gerne Pinot Grigio. Doch auch alkoholfreie Weissweine eignen sich. Sie öffnet die Flasche am Tag vor der grossen Grillade, legt fünf Salbeiblätter hinein und verschliesst die Flasche wieder. 24 Stunden später serviert sie den aromatisierten Wein. Mehr zu blumigen und frühlingshaften Weinen lesen Sie auch auf Seite 8.

Kräuter trocknen

Wer Kräuter trocknen will, erntet sie, wenn sie ihr volles Aroma entfalten. Viele Arten entwickeln kurz vor der Blüte den intensivsten Geschmack. Geschnitten werden sie mit einem scharfen Werkzeug. Ideal ist ein regenfreier Morgen, wenn der Tau abgetrocknet ist. Die einfachste Trocknungsmethode: die Kräuter pro Art zu kleinen Sträussen binden und sie kopfüber an einem luftigen, trockenen Ort ohne Sonneneinstrahlung aufhängen. Ideal bei 20 bis 30 Grad. Sind sie ganz trocken, werden sie zwischen den Fingern zerbröselt und in verschliessbare, dunkle Behälter abgefüllt. Geschützt vor Licht und Feuchtigkeit aufbewahren.

Der Süssliche

Dill und Fisch sind seit jeher ein Traumpaar. Das Kraut mit dem feinen Blattwerk schmeckt süss und pikant zugleich. Ein Pesto mit Öl, Limettensaft, Pinienkernen, Salz und Pfeffer bringt seine Aromatik beson ders schön zur Gel tung. Dill ist eine einjährige Pflanze, die sich ganz ein fach selber aussäen und den Sommer über laufend ernten lässt.

Eine besondere Augen- und Insektenweide ist die Schachbrettblume. In der Natur, wo sie erst ab Mitte April blüht, ist sie zur Rarität geworden. Umso häufiger trifft man sie jetzt im Fachhandel an. Mit ihrer extravaganten Musterung, die an ein Schachbrett erinnert, erfreut sie uns über Wochen. Hat die Schöne ausgeblüht, kann man die Zwiebeln in den Garten oder Topf pflanzen, wo sie im nächsten Frühjahr wieder aufblühen. Die verwelkten Laubblätter erst schneiden, wenn sie komplett vergilbt sind. Der ideale Standort ist sonnig bis halbschattig, der eher nährstoffreiche Boden sollte feucht bis nass sein. Lange Trockenheit bekommt der Pflanze nicht. Ansonsten ist sie robust.

Schachbrettblume

Die Auswahl an Räucherwerk ist gross. Die Mischung kann gebunden als Smudge Stick (Bild), erhitzt von Kohle oder Kerze, durch die Räume getragen werden.

Feinstofflicher Frühjahrsputz

Seit der Mensch das Feuer gebändigt hat, wird geräuchert. Auch zu Ostern. Sei es zum Dank oder zur Reinigung. Gründe gibt es genug. Bettina Bono

Erwacht die Natur zu neuem Leben, beginnt auch für den Menschen etwas Neues. Der Frühjahrsputz von Wohnung und Körper, Letzteres bekannt als Fastenzeit, befreit von alten Lasten und schärft den Blick aufs Wesentliche. Räuchern mit bestimmten Kräutern unterstützt diesen Neubeginn. Schon die Kelten räucherten zu Ostern, ehrten dabei die Frühlingsgöttin Ostara und baten um gute Ernte. Wurden früher Krankenzimmer mit Rauch desinfiziert, dient noch heute Weihrauch in der katholischen Kirche der geistigen Klärung. Nicht umsonst spricht man von «dicker Luft», wenn in einem Raum gestritten wurde. Selbst wer nicht an feinstoffliche Energien glaubt, kann das Räuchern zur symbolischen Reinigung nutzen. Reinigen und Harmonisieren Arten, um zu räuchern, gibt es einige. Die Light-Variante ist das bekannte Räucherstäbchen. Anzünden, auspusten und glimmen lassen. Der Rauch verteilt sich ohne Aufwand von ganz allein im Raum. Aber Vorsicht bei Stäbchen mit synthetischen Stoffen, diese können Kopfschmerzen verursachen. Wer das Räuchern zelebrieren möchte, trägt die Räuchermischung, erhitzt von Kohle oder einem Stövchen (Kerze), in einer Schale oder Pfanne durch die Räume. Eine hübsche Alternative sind die Smudge Sticks. Diese Bündel lassen sich selber «drehen», beispielsweise im Räucher-Kurs bei Kräuterfrau Dodo Meroni in Meilen ZH. Sie setzt dabei auf Pflanzen und Harze aus der Region wie Lavendel, Rosenblüten, Minze und

«Räuchern kann man ganz intuitiv. Wichtig ist, keine giftigen Pflanzen zu verräuchern»
Dodo Meroni

Rosmarin. Einmal satt gebunden, sollen sie während zwei Wochen gut austrocknen. Beim Räuchergang empfiehlt Dodo Meroni, wegen der fallenden Asche eine Schale unter den Stick zu halten, und: «Den Rauch vor allem in die Ecken steigen lassen. Babys, Kleinkinder und Haustiere sollten nicht im Raum sein.» Danach heisst es, Fenster auf und gut lüften: Winter raus, Frühling rein!

3 MÄRZ 2024 KRÄUTER | FRÜHLING
Fotos: Shutterstock, Getty Images, Patrick Usseglio, Unsplash

NEWS GRILL

Adieu, Kabelsalat

Der erste komplett kabellose Smart-Fleischthermometer ist da! «Meater» heisst er und lässt sich mit Smartphone oder Tablet verbinden. Via kostenlose App kann der Garvorgang bequem aus der Ferne verfolgt werden. Zwei Sensoren informieren über Kern- und Umgebungstemperatur. Auch lassen sich zeit- und temperaturbasierte Alarme einstellen. meater.com

Ran an die Kugel

Kugelgrill-Klassiker feiern 2024 ihre Renaissance. Die Neuheit aus dem Hause Weber, der «Master-Touch Holzkohlegrill», geht gar einen Schritt weiter: Mit dem passenden Zubehör wird der Grillrost in eine Grillplatte verwandelt. Bahn frei für Pizza, Pfannkuchen, Smashed Burger und Desserts! weber.com

Das gibt dem Fleisch den Rest

Garantiert frei von Knoblauch! Das ist «Geiles Zeug» von Ankerkraut. Ein BBQ-Rub, der einen leckeren smoky Touch verspricht. Barbecue Rubs stehen für Gewürzmischun–gen, mit denen Fleisch, Fisch oder Gemüse vor dem Grillen trocken gewürzt werden. Dänisches Rauchsalz, Kokosblütenzucker, Sumach & Co. machen aus Ihrem Grillgut ein wahres Masterpiece! ankerkraut.ch

Das ultimative After-Grill-Tool

Ein gereinigter Grillrost per Knopfdruck! Klingt traumhaft, oder?

«Grillbot 3.0» machts möglich. Der akkubetriebene Roboter wieselt in Eigenregie über den schmutzigen Rost und meldet sich, wenn die Arbeit getan ist. grillbots.com

Das Onglet ist etwas weniger zart als ein Filet, im Geschmack aber ausgeprägter. Deshalb kommt es mit nur wenigen Gewürzen aus.

Wer es kennt, isst es mit Begeisterung. Doch wer nur seinen Namen auf der Speisekarte liest, rümpft eher die Nase. «Nierenzapfen» klingt in der Tat nicht sonderlich appetitlich. Dabei ist dieses Stück Rindfleisch aus der Lende weit besser als sein Name und um Welten besser als sein Ruf. Wird vielerorts der Nierenzapfen als billiges Fleisch an Hunde verfüttert oder für Würste verwendet, halten Grillbegeisterte grosse Stücke darauf. Denn weil sein Fleisch grobfaserig ist und wenig Fett enthält, eignet sich der Nierenzapfen vor allem zum Kurzbraten. Er ist zart und behält bei idealer Zubereitung immer noch einen gewissen Biss. Weil das Stück Rindfleisch sehr geschmacksintensiv ist, reichen zum Würzen Salz und Pfeffer aus. Der Metzger behälts für sich Sprachlich gesehen gibt es übrigens Alternativen. So kennt man den Nierenzapfen in Frankreich als Onglet (auch bei uns sehr geläufig), in Grossbritannien als Hanging Tender und in den USA als Butcher’s Steak. Letzteres kommt nicht von ungefähr: Metzger grillieren dieses Stück lieber selbst, als es im Laden zu verkaufen.

grossen Mus-

kel, der am Ansatz des Zwerchfells sitzt – zwischen den beiden Nieren. Doch keine Angst: Das Fleisch hat nicht im Ansatz den Geschmack nach dem, was die Nieren produzieren respektive ausscheiden. Interessant ist, dass das Onglet in der Schweiz als Innerei gilt, obwohl es ein reiner Muskel mit wenig Fett ist. Der Grund für die Einstufung: Das Onglet ist nicht mit dem Skelett verbunden. Pro Kuh gibt es übrigens nur ein Onglet – im Gegensatz zum Filet, von denen gibts jeweils zwei pro Tier.

Weitere schöne Grilladen

Das Onglet läuft unter den sogenannten Second Cuts, es sind also keine Edelstücke (Prime Cuts) wie das Filet, das Entrecôte oder die Huft. Der Ausdruck Second Cut stammt aus der «Nose to Tail»-Bewegung». Bei ihr geht es darum, aus Respekt vor dem getöteten Tier möglichst alle seine Teile zu verwerten und zu essen. Das dient der Nachhaltigkeit.

Neben dem Onglet findet sich da zum Beispiel das Flank Steak. Auch dieses Stück hat einen guten Biss und ein geschmacksintensives, eher grobfaseriges Fleisch. Das Flank Steak stammt aus der Bauchdecke des Rinds. Es wird ebenfalls quer zur Faser aufgeschnitten. Eine weitere Alternative zum Filet ist das Flat Iron Steak aus dem Schulterspitz. Für den Grill muss die Sehne zwischen den Muskeln im Voraus entfernt werden. Das meist stark marmorierte Stück Fleisch kommt nahe an die Zartheit eines Filets heran, bringt aber deutlich mehr Aroma mit.

Gut zu wissen: Second Cuts sind beim Metzger meist nicht vorrätig. Wer sie vorbestellt, kriegt sie aber problemlos. Dabei auf die Herkunft achten und auf Schweizer Fleisch aus artgerechter Tierhaltung

4 FRÜHLING | GRILL MÄRZ 2024
Fotos: Shutterstock, Getty Images, Veronika Studer
sind 2024 angesagt FEUER UND FLAMME Filet, Kotelett und Huftsteak sind uns bekannt. Doch kennen Sie Onglet, Flank Steak und Flat Iron? Die Stücke mit Gelinggarantie! Thomas Zemp Für ein perfektes Grillresultat kommt das Onglet bei grosser Hitze direkt über die Glut. Ist das Fleisch auf allen Seiten scharf angebraten, lässt man es für einige Minuten ruhen, trägt es dann medium rare oder medium auf und schneidet es quer zur Faser in dünne Scheiben. Dazu passt zum Beispiel ein Dip, der gerne etwas sauer und scharf sein darf. Das so zugeschnittene Fleisch lässt sich gut zu einem lauwarmen Salat verarbeiten. Anatomisch gesehen handelt es sich beim Onglet um einen recht
IMPRESSUM Dieses Extra ist eine Gratisbeilage des Blick vom 23. März 2024. Auflage Blick: 74 852 Exemplare (WEMF/beglaubigt 2023) Leser Blick: 291 000 (MACH Basic 2023-1) Auflage SonntagsBlick: 91 215 Exemplare (WEMF/beglaubigt 2023) Leser SonntagsBlick: 325 000 (MACH Basic 2023-1) Herausgeber: Ringier AG, Brühlstrasse 5, 4800 Zofingen Verlag: Ringier AG, Dufourstrasse 23, 8008 Zürich Tel.: 044 259 62 62 E-Mail: brandstudio@ringier.ch Herstellung: Ringier Brand Studio (Leitung Fabian Zürcher) Produktionsleitung: Alice Massen Produktion: Bettina Bono Bildredaktion: Ulli Glantz Gestaltung: Dominique Signer Vermarktung: Ringier Advertising Tel.: 058 269 20 00 E-Mail: digitalservices@ringier.ch Anzeigenpreise und AGB: www.ringier-advertising.ch Druck: DZZ Druckzentrum Zürich AG Bekanntgabe von namhaften Beteiligungen der Ringier AG gemäss Art. 322 Abs. 2 StGB: Admeira AG, DeinDeal AG, Energy Broadcast AG, Energy Schweiz Holding AG, Energy Bern AG, Energy Zürich AG, Energy Basel AG, Grupa Ringier Axel Springer Polska AG, JobCloud AG, OneLog AG, Ringier Central and Eastern Europe AG, Ringier Axel Springer Schweiz AG, Ringier Digital Ventures AG, Ringier Print Holding AG, Ringier Sports AG, Ringier Sports Media Group AG, SMD Schweizer Mediendatenbank AG, Ticketcorner Holding AG, Ringier Emerging Markets GmbH (Deutschland), Ringier Innovation GmbH (Österreich), S.C. Ringier Romania S.R.L. (Rumänien), EJOBS GROUP S.R.L. (Rumänien), REALMEDIA NETWORK SA (Rumänien), Ringier Pacific Limited (Hongkong), Homsters Asia Pte. Ltd. (Singapur), IM Ringier Co., Ltd. (Myanmar), Ringier South Africa (Pty) Ltd (Südafrika), Ringier One Africa Media (Pty) Ltd. (Südafrika), Marketplace Group Africa Ltd. (Mauritius) 1. Kopf 2. Hals 3. Schulter 4. Rücken 5. Federstück 6. Brust 7. Nierenstück 8. Lempen 9. Huft 10. Stotzen 11. Schenkel Vorderviertel
setzen. Diese Grilladen
1 2 10 13 12 11 3 9 4 5 6 7 8 12. Schenkel Hinterviertel 13. Schwanz 14. Onglet (Nierenzapfen) 15. Flat Iron Steak 16. Flank Steak 14 15 16

Spatenlos glücklich

Ohne Umgraben eine neue Pflanzfläche entstehen lassen?

Die «No Dig»-Methode machts möglich! Was es braucht, sind Holzlatten, Karton und einige Karretten Kompost. Caroline Zollinger

Die Grasnarbe abstechen, das Wurzelwerk mühsam aus dem Boden entfernen und mit der Grabgabel alles lockern. Ein Gemüsebeet anzulegen, ist Knochenarbeit. Und wird es länger nicht bewirtschaftet, übernehmen Gräser und Beikräuter die Regie. Doch kein Grund zur Panik: Mit der sogenannten «No Dig»-Methode entsteht im Handumdrehen und ohne Plackerei ein ordentliches Gemüsebeet. Die Idee dahinter ist so einfach wie bestechend. Regel Nummer eins: Der Spaten bleibt im Gartenhaus. Da, wo das neue Beet entstehen soll, wird vorhandenes Gras und Unkraut bodeneben abgemäht und mit einer Schicht aus unbedrucktem Karton abgedeckt. Ein Rahmen aus Holz oder Steinen gibt dem Beet seine Form. Diese wird rund 30 Zentimeter hoch mit gut gereiftem Kompost gefüllt. Schon ist das neue Beet fertig und pflanzbereit. Nach Belieben lässt sich dem Kompost noch etwas Garten- oder Universalerde beimischen, dann folgen die gewünschten Setzlinge von Salat über Lauch bis hin zu Tomate oder Kohlrabi. Diese einfache Methode des Beet-Anlegens bedeutet nicht nur eine markante Arbeitserleichterung, sondern ist überdies auch schonend, da die natürliche Struktur des Bodens unverändert bleibt. Um die noch offenen Flächen zwischen den Setzlingen unkrautfrei und das Erdreich feucht zu halten, empfiehlt es sich, eine Mulchschicht aus organischem Material wie Grasschnitt oder Heu einzubringen. Im Lauf der Saison verrottet diese und trägt zur Verbesserung des Bodens bei. Ein neues «No Dig»-Beet kann entweder jetzt, zu Beginn der Gartensaison, angelegt und sofort genutzt oder auch über die Winterzeit vorbereitet und erst im folgenden Frühjahr bepflanzt werden.

Den Boden in Ruhe lassen

Der englische Begriff «No Dig», was auf Deutsch «ohne umgraben» bedeutet, bringt treffend auf den Punkt, worum es im Kern geht. Neu ist die Methode nicht, wird aber weltweit mehr und mehr wiederentdeckt. Grosser Verfechter und Bekanntmacher des «No Dig Garden» ist der Engländer Charles Dowding, Geograf und Gärtner aus Somerset in England. Seit den 80er-Jahren experimentiert er in seinem riesigen Gemüsegarten. Die Methode sei nicht nur kinderleicht anzuwenden, sondern erhöhe langfristig den Ertrag. Auch soll das Gärtnern ohne umgraben auf jedem Bodentyp funktionieren; selbst wenn der Untergrund sandig, steinig und lehmig ist.

Die einfach anzulegenden Beete sind bei uns ebenfalls auf Erfolgskurs. Simone Huwyler beispielsweise wendet die Methode seit einigen Jahren an. Die studierte Landschaftsplanerin gärtnert im Schwarzbubenland im Kanton Solothurn und versorgt ihre vierköpfige Familie mit einer grossen Vielfalt an eigenem Biogemüse. Die Entdeckung der «No Dig»-Methode war für sie eine Art Offenbarung. Hatte sie früher die Wiese auf ihrem Grundstück mit dem Spaten bearbeitet, setzt sie heute begeistert auf die rückenschonende Alternative. «Nicht

Das Gärtnern ohne umgraben funktioniert auf jedem Bodentyp – selbst wenn er sandig, steinig und lehmig ist.

Gemüsebeet in fünf

Schritten:

Das Material

 Lange Bretter (ca. 30 cm breit) als Beetumrandung

 Metallwinkel, Holzschrauben (evtl. Akkuschrauber)

 Karton ohne Farbstoffe (Klebeetiketten entfernen)

 Gut gereifte Komposterde

 Karrette und Schaufel

1. Karton grossflächiger als das gewünschte Beet auf dem Boden (Erde) leicht überlappend auslegen.

2. Holzbretter (alternativ sind auch Steine möglich) als Beetumrandung auslegen.

3. Die Holzbretter mit Metallwinkeln in den Ecken zu einem Rahmen zusammenschrauben.

4. Den Rahmen auf dem ausgelegten Kartonboden platzieren, mit reifem Kompost randhoch befüllen und mit den Füssen andrücken.

5. Setzlinge mit genügend Abstand einpflanzen, gut angiessen, zwischen den Pflanzen den Boden mit Heu oder feinem Grasschnitt mulchen.

Weitere Informationen: charlesdowding.co.uk simonehuwyler.ch

nur ging es mir an die Substanz, ich mochte auch nicht, dass ich mit dem Umgraben das gesamte Bodenleben durcheinanderbrachte.» Mittlerweile sitzen ihre Handgriffe so gut, dass es kaum dreissig Minuten dauert, bis ein neues Beet geboren ist.

Mit neuem Kompost «füttern» Als einziger Nachteil kann angesehen werden, dass es für das Anlegen neuer Beete grosse Mengen an reifem Kompost braucht. Dieser lässt sich im eigenen Garten aus Küchenabfällen und Grüngut produzieren, kann bei Kompostieranlagen oder in Gärtnereien eingekauft werden. Die «No Dig»-Methode funktioniert übrigens auch in den darauffolgenden Jahren. Charles Dowding zufolge gilt, jeweils im Spätherbst eine dünne Schicht Kompost auf die bestehenden Beete zu legen. So sind diese immer mit Nährstoffen versorgt. Das Aufbringen der Kompostschicht unterdrückt zudem den Aufwuchs von Unkraut. Überhaupt muss im «No Dig»-Garten nur wenig gejätet werden. Wenn, dann kann dies quasi beim Vorübergehen erledigt werden –unterwegs aufmerksam hingeschaut, wird hier und da ein aufkommendes Gräschen ausgezupft. Bearbeitet man den Boden über Jahre weder mit Spaten noch Grabgabel, bildet sich ein strukturreicher Untergrund, der Wasser immer besser speichert. So reduzieren sich die Giessintervalle, was angesichts zunehmender Trockenperioden im Sommer ein grosser Vorteil ist. Mit «No Dig» macht man sich also nicht nur das Leben leichter, sondern gärtnert erst noch im Einklang mit der Natur.

Reiche Ernte garantiert

Naschgemüse liegt im Trend. Vielversprechend sind neue Tomatensorten.

Judith Supper

Egal, ob klitzekleine Cherrytomate oder massige Fleischtomate – die roten Früchte stehen bei allen hoch im Kurs. Fast kein Fenstersims, kein Balkon und kein Garten, der ohne «Tomatenstöckli» auskommt. Doch manchmal bleibt das Ernteglück aus. Oft steckt ein unsichtbarer Quälgeist dahinter: der Pilz Phytophthora infestans, der Braunfäule verantwortet. Dem könnten neue Sorten bald den Garaus machen. Seit über dreissig Jahren an vorderster Front bei der Züchtung neuer Obst- und Beerenpflanzen dabei ist Markus Kobelt, Geschäftsführer von Lubera mit Sitz im Rheintal. An die 4000 neue Tomatensorten entstehen jedes Jahr in seinen Gewächshäusern. Weiterverfolgt werden nur ausgesuchte Zuchtlinien mit den Merkmalen: einfache Kultur, guter Geschmack, hohe Qualität und Robustheit gegen Krankheit –wie etwa die Braunfäule.

Tomatiger geht nicht

Dieses Jahr präsentiert Kobelt neue Sorten von Freilandtomaten, die ausserordentlich resistent gegen Kraut- und Braunfäule sind. Doch nicht nur das: «Diese Sorten bleiben auch nach verregneten Sommern, ohne Tomatenhaus von oben bis unten grün.» Ideal also für den ungeschützten Anbau. Zur sogenannten OpenSky-Serie zählen: die Stabtomaten, zu denen «Climbing Tom» (Bild unten) mit einer Höhe von bis zu zwei Metern gehört, und die buschig verzweigten Strauchtomaten «Schlingel Max» und «Schlingel Moritz». Letzterer bleibt mit einer maximalen Höhe von 75 Zentimetern deutlich kleiner als «Max» und ist damit auch ideal für den Anbau in Töpfen. Geschmacklich deckt das Sortiment die gesamte Palette von süss-sauer bis zu würzig-tomatig ab.

6 FRÜHLING | GARTEN MÄRZ 2024
Fotos: Brizamedia, Shutterstock, Lubera AG

NEWS GARTEN

Neues für den Naschgarten

Geduld wird belohnt! Wer wartet, bis sich ihre konischen Beeren von Gelb zu Apricot umfärben, den verwöhnt die dornenlose Himbeere Primeberry® Autumn Amber® mit einem vollen Gourmet-Aroma.

Früchte trägt der bis 180 Zentimeter hohe Strauch von Mitte August bis Ende September. Kultiviert werden kann die Herbsthimbeere im Beet oder im Kübel.

Dufte Revival

Ihrem Namen macht die Vanilleblume (Heliotropium) alle Ehre. Ihre blauen, intensiv duftenden Blüten erfreuen nicht nur unsere Nasen –sie sind auch ein wahrer Insektenmagnet. Schön, wurde der sonnenliebende Klassiker wiederentdeckt.

Fugen reinigen leicht gemacht

Mühselig und unbequem – wer schon Unkraut aus Terrassen- und Garageneinfahrt-Böden herauslösen musste, wird sich über die neue kabellose Fugenbürste EasyWeed von Gardena freuen! Präzise, ohne Einsatz von Chemikalien, schnell und mühelos per Knopfdruck geht die Unkrautbürste zu Werk. gardena.com

Für Musse- und Gartenstunden

Es begann mit Lederhandschuhen für die Schwerindustrie. Heute verschickt Bradley’s the Tannery Garten-Accessoires von England in die ganze Welt. Darunter auch den «Floral Linen Sun hut». Mit seinem rosigen Muster verleiht er Sommernachmittagen Eleganz und spendet mit seiner breiten Krempe genügend Schatten. mygarden.ch

Die Wunderwelt der Kräuter

Private Einblicke in die Kräuterheilkunde und Familienrezepte teilt Schlagersängerin Stefanie Hertel in ihrem Buch «Die Wunderwelt der Kräuter». Von Omas Ringelblumensalbe und Holunderbeersuppe bei grippalen Infekten bis hin zu Bärlauch-Gnocchi – ein Muss für alle Fans und Kräuterliebhaber!

Diese Weine machen Laune

Die Zeit ist reif für blumige und leichte Weine. Sie heben die Stimmung und läuten die Gartenparty-Saison ein. Tobias Gysi

Sie sind bald überstanden: die kurzen, grauen Tage und die frostigen, langen Nächte. Erwacht die Natur von Neuem, ist das alles Schnee von gestern. Grund genug, sich herauszuputzen und am Wunder des Lebens zu erfreuen. Die beruhigende Gewissheit, dass auch auf den härtesten Winter ein sanfter Frühling folgt, stimmt mich jahrein, jahraus pünktlich zu Ostern hoffnungsvoll. Stimmen wir uns also auf eine positive, sinnliche und betörend duftende Frühlingszeit ein. Mit der Blüte des Lebens kommen versöhnliche Gedanken auf. Wenn Rosenduft in der Luft liegt und sich Bienen am Nektar laben, erscheinen die Sorgen wie weggeblasen. Frei von Sarkasmus und Ironie fühlt sich alles auf einmal so leicht an. Sehr bald können wir nämlich wieder Grill- und Gartenpartys feiern und das Leben in der wiedererwachten Natur geniessen.

beim Gemüse geht es im Frühling leichter zu her: Kohl, Mohrrüben oder Pastinaken werden durch Salat, Spargeln, Spinat oder Bärlauch ersetzt. Natürlich neigt sich die Saison von wärmenden Gerichten wie Suppen oder Eintöpfen auch langsam dem Ende zu und es stehen leichtere Menüs oben auf dem Speiseplan.

Blumenwiese im Glas

Coteaux Bourguignons Pascal Marchand-Tawse

Nase: Flieder, Efeu, Mandeln, Waldbeeren

Gaumen: Frische Säure, elegante Tannine, süffig, langanhaltend

Jahrgang: 2017

Rebsorte: Gamay

Passt zu: Kalbsvoressen mit Morcheln, Käsespätzle

Preis: 22.50 Franken

Leichte Kost ist wieder Trumpf

Um die ausgelassenen Stunden voller Lebenslust und Leichtigkeit so richtig geniessen zu können, brauchen Sie zuerst mal den berühmten Frühlingsputz. Der gilt nicht nur für Balkon, Grill und Garten, sondern auch für Weinkeller und Speisekarte. Typische winterliche Gewürze wie Ingwer, Chili, Zimt oder Nelken treten in den wärmeren Tagen in den Hintergrund und weichen frischen Kräutern wie Rosmarin, Basilikum oder Oregano. Auch

Auch die Weine als Speise- und Stimmungsbegleitung gehören ausgewechselt. Typisch blumige oder jungfruchtige Tropfen eignen sich besser zur leichten Kost als alkoholstarke, kompottige und schwere Rot- oder üppige, im Holzfass gereifte Weissweine. Florale Aromen von Fruchtblüten, Blumen oder frischen Kräutern bestimmen zwar typischerweise das Bouquet von fruchtigen und aromatischen Weissweinen, sind aber auch fester Bestandteil von eleganten und filigranen Rotweinen. Das Osterlamm mit Frühlingskartoffeln und frischem Bärlauch harmoniert besser mit einem intensiv nach Veilchen riechenden Sangiovese als einem reiffruchtigen Primitivo. Auch die völlig zu Unrecht gerne belächelte Rebsorte Gamay kann zum gegrillten Poulet hervorragend kredenzt werden. Zum Zanderfilet mit Rhabarberschaum entkorkt man hingegen lieber einen blumigen Chasselas oder einen aromatischen Räuschling vom Zürichsee. Zu geräuchertem Lachs oder knackigen Salaten passt ein knochentrockener Chablis wunderbar.

Chianti Classico DOCG Fonterutoli

Nase: Veilchen, Zitrusfrucht, Sauerkirsche, Waldbeeren

Gaumen: Frische Säure, edle Tannine, guter Trinkfluss, angenehmer Abgang

Jahrgang: 2020

Rebsorte: Sangiovese, Merlot

Passt zu: Saltimbocca alla Romana, Grilladen

Preis: 23.50 Franken

Chablis AOC Premier Cru

Les Vaillons A. Bichot

Räuschling

Akazienblüte, grüner Apfel, Limette, Muschelkalk Frische Säure, gute Länge, würzig im Abgang

Jahrgang: 2022

Chardonnay

Überbackene

Austern, Poulet de Bresse aux truffes 32.95 Franken

Gaumen: Milde Säure, gute Länge, salziger Abgang

Jahrgang: 2022

Rebsorte: Chasselas

Passt zu: Eglifilets, Quiche Lorraine

Preis: 16.95 Franken

Pfalz QbA Riesling Ruppertsberger Dr. Bürklin-Wolf

Nase: Jasmin, weisser Pfirsich, Agrumen, Mango, Kiwi

Gaumen: Knackige Säure, super Länge, leicht rauchiger Abgang

Jahrgang: 2021

8 FRÜHLING | GENIESSEN MÄRZ 2024
Tobias Gysi, Weinakademiker

Die thailändische Köchin Kanoklavee «Vee» Trunz zeigt, wie sie den Fisch in der Salzkruste zubereitet –ein Gericht aus ihrer Heimat.

So simpel geht Fisch auf dem Grill

Das einfachste Rezept dazu stammt aus Thailand. Köchin Kanoklavee Trunz zeigt, wie man «Plaa Pao» zubereitet –Fisch ganz zart und ohne Festkleben am Rost. Thomas Zemp

In Thailand ist er überall zu finden: der gegrillte Fisch in der Salzkruste – auf den unzähligen Märkten im ganzen Land, als Streetfood mitten im hektischen Bangkok, an Grillständen entlang von Autobahnen, in der Garküche an der Charlie Beach auf der kleinen Insel Ko Muk im Süden des Landes. Selbst Gourmet-Restaurants setzen den Fisch auf die Karte. Die Einheimischen lieben «Plaa Pao», wie das Gericht auf Thailändisch heisst. «Plaa» steht für Fisch, «Pao» ist das Wort für alle Grilladen, die aus dem Meer kommen. Doch spricht man in Thailand von «Plaa Pao», wissen alle, dass es sich um den Fisch in der Salzkruste handelt.

Ein Gericht, das immer gelingt Warum diese Art der Fisch-Zubereitung so beliebt ist, erklärt die Thailänderin Kanoklavee Trunz folgendermassen: «Der Fisch bleibt dank der Salzkruste schön saftig, die Aromen der Kräuter im Innern können sich gut entfalten.» Vee, so ihr Rufname, arbeitet als Köchin im thailändischen Restaurant 555+ im Hotel Gräulich in Zürich. Das «555+» wird als «Hahaha» ausgesprochen – die Zahl 5 heisst thailändisch übersetzt «Ha».

Doch es gibt noch einen weiteren Grund für die Beliebtheit: «Es existiert wohl kein anderes Rezept für einen Fisch auf dem Grill, das so einfach ist»,

sagt die Profiköchin. Man braucht nur wenige Zutaten: Reismehl, Zitronengras, Koriander, Kaffir-Limetten-Blätter und die nötige Fischsauce erhält man problemlos in thailändischen Einkaufsläden. Und das Beste: Die Vorbereitung dauert nur wenige Minuten. Tatsächlich aber wagen sich nicht viele Leute an einen grillierten Fisch. Zu gross ist die Angst, dass er auseinander fällt, zu trocken wird oder gar kleben bleibt und verkohlt. Doch bei «Plaa Pao» ist dieses Risiko gering.

Wer sich traut, diesen Fisch vor seinen Gästen auf dem Grill im Garten zuzubereiten, sorgt für grosses Erstaunen –und erntet später Lob für die perfekte wie spektakuläre Zubereitung. «Ich bin selbst immer wieder verblüfft, wie schnell der Salzmantel hart wird, wenn der Fisch auf dem Grill ist», sagt Köchin Vee. Wichtig dabei ist, dass der Fisch bei mittlerer Hitze direkt über der Glut gegart wird. Dank der Salzkruste bleibt der Fisch kompakt. Diese sorgt ausserdem da-

für, dass das Fleisch in seinem eigenen Saft gart und nicht austrocknet. Ein, zwei oder drei Minuten länger auf dem Grill? Kein Problem. In Thailand wird der Fisch oft fertig grilliert und dann beiseitegelegt. Vor dem Verzehr kommt er zum Aufwärmen nochmals auf den Rost.

Meist mit einem Süsswasserfisch

In unserem Beispiel haben wir uns für eine Forelle und somit für einen einheimischen Fisch entschieden. «In Thailand werden vor allem zwei Fischarten verwendet, die beide auch aus dem See und nicht aus dem Meer stammen», sagt Vee. Es sind dies: der Tilapia (ein Buntbarsch) und der Schlangenkopffisch. Dass für die Zubereitung vor allem auf Süsswasserfische gesetzt wird, lässt darauf schliessen, dass das Gericht ursprünglich aus dem Nordosten oder Norden Thailands stammt. Serviert wird der Fisch so, wie er vom Grill kommt, also noch in der harten Salzkruste. Diese Kruste lässt sich am Tisch einfach ablösen – gegessen wird sie natürlich nicht. Beim Essen wird das Fleisch von Hand vom Fisch gezupft, mit Kräutern wie Koriander und Basilikum in ein Salatblatt gerollt und in die Sauce gedippt. Zum Gericht aufgetragen wird in Thailand normalerweise Klebreis und oftmals ein Som Tam, also ein scharfer Papaya-Salat.

Plaa Pao

Rezept für 2 Personen

Zutaten Fisch

1 Forelle, ausgenommen

2 Stängel Koriander

 1 Stängel Zitronengras, angequetscht

2–3 Kaffir-Limetten-Blätter

1 kleine Limette, in dünne Scheiben geschnitten

 4 EL Reismehl 300 g grobkörniges Meersalz

Zutaten Dipsauce Nam Jim Talee

 5 Thai Chilis, gehackt 3 EL Knoblauch, gehackt 1 EL Korianderwurzel oder -stängel, gehackt

 1 Prise Salz 5 EL Limettensaft 3 EL Fischsauce

 1 EL Wasser

 1 EL Zucker

Die Forellen unter fliessendem Wasser putzen und trockentupfen. Zironengrasstängel durch den Mund in die Bauchhöhle schieben. Die Bauchhöhle zusätzlich mit Koriander, Kaffir-Limetten-Blätter und ein paar Limettenscheiben füllen. Reismehl mit etwas Wasser zu einer dickflüssigen Paste anrühren. Mit einem Pinsel auf den Fisch streichen, Meersalz darüber rieseln lassen und mit den Fingern ganz leicht anpressen. Ein paar Minuten ruhen lassen. Den Fisch umdrehen, die andere Seite mit der Reismehlpaste bepinseln und wieder mit Meersalz bedecken. Ein paar Minuten ruhen lassen.

Für die Dipsauce Chilis, Knoblauch, Koriander und Salz im Mörser zu einer feinen Paste zerreiben. Mit den übrigen Zutaten vermengen. In ein Schälchen füllen.

Den Fisch auf dem Grill direkt über die mittelheisse Glut legen. 6 bis 10 Minuten (je nach Grösse der Forelle) grillieren, dann vorsichtig auf die andere Seite wenden. Wiederum 6 bis 10 Minuten grillieren. Mit der Dipsauce servieren. Die Haut erst am Tisch abziehen.

Quelle: Kin Thai, John Chantarasak

9 MÄRZ 2024 FISCH | FRÜHLING
Fotos: Olivia Pulver

Sie belebt den Boden, bindet CO2 und speichert wie ein Schwamm Wasser und Nährstoffe. Pflanzenkohle, die in der Landwirtschaft und im Gartenbau vermehrt zum Einsatz kommt, stösst auch bei Gartenfreundinnen und ­freunden auf Interesse. Einem Wundermittel gleich, verspricht sie gesunde Böden, die Wasser und Nährstoffe speichern können und ein wimmelndes Leben von Mikroorganismen aufweisen. Gesunde Pflanzen also. Etwas, das sich Gärtnerinnen und Gärtner wünschen. Pflanzenkohle entsteht aus Biomasse wie unbehandeltem Restholz aus der Waldbewirtschaftung oder Astwerk aus der Landschaftspflege. Statt das Grünmaterial ungenutzt verrotten zu lassen und dabei den im Holz gebundenen Kohlenstoff in Form von CO2 freizusetzen, wird es in sogenannten Pyrolyse­Anlagen unter Ausschluss von Sauerstoff und bei sehr hoher Hitze von über 600 Grad verkohlt. Das daraus entstandene Material weist wegen seiner porösen Struktur eine sehr grosse innere Oberfläche auf. Ein Gramm Pflanzenkohle kann eine beeindruckende Oberfläche von bis zu 400 Quadratmetern aufweisen. Dies macht sie zu einem exzellenten Nährstoff­ und Wasserspeicher. Bringt man Pflanzenkohle in den Boden ein, sorgt sie einem Schwamm ähnlich dafür, dass die Feuchtigkeit über längere Zeit zurückgehalten und nach und nach an die Pflanzenwurzeln abgegeben wird. In Zeiten der Klimaveränderung mit zunehmend lang anhaltenden Trockenperioden ist dies eine sehr wertvolle Eigenschaft, denn der natürliche Wasserspeicher vermag die Pflanzen über längere Durststrecken zu retten. Normale Grill­Holzkohle ist übrigens nicht geeignet zur Bodenverbesserung. Sie zersetzt sich im Boden viel schneller als im Pyrolyse­Verfahren hergestellte Produkte.

Die Klimakrise befeuert die Wiederentdeckung der Pflanzenkohle. Denn

Schwarzes Gold Zurück zur Natur

Sie gilt als Wohltäterin fürs Klima: die Pflanzenkohle. Wir zeigen auf, woher diese Power für müde Böden kommt und wie sie sich im eigenen Garten und auf dem Balkon einsetzen lässt.

nebst ihren wasser­ und nährstoffspeichernden Eigenschaften bindet sie langfristig grosse Mengen an CO2 im Boden. Moderne Pyrolyse­Anlagen machen es möglich, dieses «schwarze Gold» energieeffizient und ohne Umweltbelastung zu produzieren. Gemeinsam mit Deutschland, Österreich und Schweden gehört die Schweiz heute zu den Vorreitern.

Wie setzt man Pflanzenkohle ein? Forschungsstudien und Pilotprojekte sollen momentan die Einsatzmöglichkeiten der Pflanzenkohle ausloten und

Wirkungsnachweise erbringen. So laufen beispielsweise Tests mit neu gepflanzten Stadtbäumen, deren Substrate mit Pflanzenkohle angereichert wurden. Ziel ist es, herauszufinden, ob die Pflanzenkohle sie resilienter, sprich widerstandsfähiger gegenüber Hitzestress, Starkregenereignissen und Streusalz macht. Landwirte wiederum ergänzen ihre Futtermittel mit Pflanzenkohle oder nutzen sie zur Bindung aufdringlicher Güllegerüche.

Auch Gärtnereien und Baumschulen setzen in der Pflanzenanzucht vermehrt auf mit Pflanzenkohle angerei­

cherte Erde. So etwa die Hauenstein Baumschule Rafz, die bereits seit über drei Jahren bei der Vermehrung von Stauden und Ziergräsern dem Substrat einen Anteil Pflanzenkohle beimischt. Die Resultate wertet der Betrieb als sehr positiv. So müssen die Kulturen weniger häufig gegossen werden, das Wurzelwachstum ist besser und der Pilzbefall deutlich kleiner. Pflanzenkohle für den Heimgebrauch Auch in den Gärten und auf den Balkonen lässt sich das Potenzial des «schwarzen Goldes» nutzen. Mischt

man sie Blumenbeeten, Pflanzgefässen oder Geraniumkästen bei, hat sie einen positiven Effekt auf das Pflanzenwachstum und reduziert die nötigen Giessintervalle. Ebenso lässt sich die Pflanzenkohle in die oberste Schicht neu angelegter Rasenflächen integrieren. Im Handel sind eine ganze Reihe fertig gemischter Substrate erhältlich, die nebst Pflanzenkohle zusätzliche Komponenten wie Kompost, Landerde oder mineralische Stoffe enthalten. Pflanzenkohle kann auch pur gekauft und je nach Anwendungszweck selber mit organischem Dünger und Kompost aktiviert und angereichert werden. Den eigenen Gartenboden etwas zu «vergolden» – klingt doch verheissungsvoll!

Pflanzenkohle selber herstellen?

Im Handel sind Pyrolyse-Öfen, sogenannte «Kon-Tikis», für den Hausgebrauch erhältlich. Mit diesen lässt sich im kleinen Rahmen eigene Pflanzenkohle herstellen. Grössere Mengen sollen besser im Fachhandel eingekauft werden. Trimurti Irzan, Präsidentin von Charnet, dem Schweizer Fachverband für Pflanzenkohle: «In industriellen Pflanzenkohleanlagen ist dank genauer Kontrolle des Herstellungsprozesses sichergestellt, dass die Pflanzenkohle eine durchgängig hohe Qualität aufweist und dass die Luftreinhalteverordnung eingehalten wird.» Beim Kauf von Pflanzenkohleprodukten ist übrigens immer auf das EBC-Label zu achten.

Regenerativ heisst das Codewort für alle, die den Weg zu mehr Fruchtbarkeit im Gemüse- und Beerengarten beschreiten wollen.

Dem Boden Gutes tun! Dabei soll sein Innenleben, das sich aus Milliarden kleinster Lebewesen zusammensetzt, gefördert werden. Dadurch entsteht ein gesundes Milieu, das wiederum für gesundes Pflanzenwachstum sorgt. Darauf zielt das sogenannte «regenerative Gärtnern» ab. Als Vorbild dient die regenerative Landwirtschaft, deren Kern eine besonders schonende Bodenbearbeitung und die natürliche Förderung

einer intakten und fruchtbaren Humusschicht ist. Werden die Beete stets aufs Neue mit natürlichem Material wie Kompost und Mulch aus Grasschnitt oder Laub «gefüttert», baut sich über die Jahre eine gesunde Humusschicht auf, in der ein reiches Wurzel­ und Pflanzenwachstum stattfinden kann. Der Boden sollte möglichst nicht umgegraben werden. Denn die darin hausenden Lebewesen sind an unterschiedliche Erdschichten gebunden. Zu den

Der Sortengarten von Peter Ochsner in Heiden AR steht am 15. Juni sowie am 15. August Interessierten zum Besuch offen.

Vorzügen eines gesunden, strukturreichen Bodens gehört, dass er CO2 bindet, Wasser aufsaugt und ein Gleichgewicht entstehen lässt, in dem sich Schädlinge und Nützlinge die Waage halten.

Für mehr Vielfalt

Einer, der seit vielen Jahren die Ansätze des regenerativen und biodynamischen Gärtnerns anwendet, ist Peter Ochsner. Im appenzellischen Heiden hat der studierte Landschaftsarchitekt

einen vielfältigen und bunten Sortengarten geschaffen, in dem er eine Vielzahl alter und seltener Gemüse anbaut. Er erntet nicht nur Salate, Zwiebeln und Kohlköpfe in vielen Variationen, sondern sammelt auch Jahr für Jahr deren Samen, um die teils sehr alten Sorten langfristig zu erhalten. «Mir gefällt am regenerativen Gärtnern, dass die Artenvielfalt im Zentrum steht. Es geht immer darum, wie man sie am jeweiligen Ort

So wird der Garten naturnaher

 den Rasen wachsen lassen und nur noch zweimal im Jahr mähen

 die Fassade mit Kletterpflanzen begrünen  Pflanzen setzen, die der heimischen Fauna etwas bringen  aufkommendes «Unkraut» in den Plattenfugen nicht mehr ausjäten, sondern einfach mal wachsen lassen  einen Weidenzaun flechten  einen Asthaufen anlegen

unterstützen kann», sagt Peter Ochsner. Ordnungsliebenden Menschen, denen die Wildheit eines naturnah gepflegten Gartens in die Quere kommt, empfiehlt er ein Experiment: das Anlegen einer «stillen Ecke», in der alles gedeihen kann, was will. Dabei zeigt sich schnell, dass die Natur mit vielen schönen Bildern aufwartet: Woche für Woche zeigen sich neue Blüten, und immer mehr Bienen, Schmetterlinge und Vögel ziehen ein.

10 FRÜHLING | ERDE MÄRZ 2024 Fotos: Getty Images, Shutterstock, Andi Merki/CH Media
NÄHRSTOFFE

TIPPS PUTZEN

Des Frühjahrs

kleine Helfer

Was haben Druckluftpumpe, Fenstersauger, Gartenschere und Reinigungsbürste gemeinsam? Sie kommen jetzt wieder zum Einsatz! Auf dem Balkon und im Garten spriessts, der Blick durchs Fenster ist trotz Sonnenlicht getrübt, Wohnräume wollen strahlen, und die Jungmannschaft möchte das Gummiboot lieber früher als später startklar haben. Klingt nach ganz schön viel Arbeit – doch mit den richtigen Tools geht alles leichter von der Hand. Was im Herbst das Wintersportgeschäft ist im Frühling der Baumarkt – nix wie hin und sich vom Angebot inspirieren lassen!

Viral ein Star

Tiktok sagt, sie sei ein Wundermittel. Wir finden, sie erinnert an eine Bodylotion und riecht nach Rosen. Doch Fact ist: «The Pink Stuff» macht dem Dreck den Garaus.

Sogar die Gummisohle der Lieblingssneaker erstahlt wieder weiss.

Outdoor-Erlebnisse für die ganze Familie

Stellt die Natur den Schalter von Kalt auf Warm, ploppen neue Events auf. Termine, die es sich in der Agenda einzutragen lohnt!

Sa 23./So 24. März Rund ums Ei

Ostereier kann jeder. Eine Osterausstellung rund um Strausseneier hingegen ist Spezialität der Straussenfarm am Sempachersee. Jeden Frühling dreht sich dort alles rund um die Produkte der Riesenvögel. Die floristische Kreativausstellung birgt Unikate und einzigartige Stücke fürs Zuhause. Ein Besuch für die ganze Familie, denn ein gemütliches Beizli, viele Bauernhoftiere und Osterdeko auf dem ganzen Hof runden das Angebot ab. straussenfarm-sempachersee.ch

Sa 13. April

Pilze züchten

Pilze sind weder Tier noch Pflanze und damit hochspannend. Wer sie nicht nur im Wald sammeln, sondern vor der Haustür ernten will, lernt im Waldhof Langenthal alles über die wundersamen Gewächse. Am Ende des Kurses kann man Speisepilze erkennen und ernten, weiss, wie man Pilze lagert, zubereitet und wie man ein Stück Holz beimpfen und fruchten lassen kann. Im Praxisteil wird ein Pilzstämmli mit Impfdübeln hergestellt. Preis: 125 Franken pro Person. pilzland.ch/events-und-kurse

Gewusst wie!

Heizkörper putzen ist kein Vergnügen. Meist kommt man an den Schmutz und Staub gar nicht ran. Mit einem Föhn kann der Staub einfach weggepustet werden. Vorher einen nassen Lappen darunter legen – der Staub fällt drauf und lässt sich so einfach beseitigen.

bis Mo 1. April

Ausstellung

Zauneidechse

Man bekommt sie nicht so leicht zu Gesicht. Die Zauneidechse liebt das Leben im Verborgenen, schätzt Asthaufen und sonnengewärmten Sand. Das Naturmuseum Winterthur widmet dem scheuen Tier die Ausstellung: «Zauneidechse. Alles in Ordnung?» Hintergrund: In unserer stark genutzten Umwelt verschwinden die Lebensräume der Echse, sie steht sogar auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten. stadt.winterthur.ch/naturmuseum

Do 18. April

Gemüsevielfalt auf Balkonien

Gutes gedeiht auch auf kleinstem Raum. Die Stadtgärtnerei Zürich zeigt allen Interessierten, wie sie ihren Balkon fruchtbar machen können. Welche seltenen Gemüsesorten lassen sich in Kübeln und Töpfen ziehen? Welche Erde eignet sich und wie wählt man einen schlauen Standort? In drei Stunden gibt Christine Odermatt, Pflanzplanerin/ Gartengestalterin und freie Mitarbeiterin von ProSpecieRara ihr Wissen weiter. prospecierara.ch

Sa 15./So 16. Juni

Anderen in den Garten gucken

Was hinter Hecken versteckt liegt, wird an einem Wochenende im Juni allen zugänglich: Bei der Veranstaltung «Offener Garten» schlendert man durch grüne Privatoasen, tauscht sich aus oder staunt einfach nur, was sich rund um Haus und Hof so zaubern lässt. Die Mitmachenden öffnen teilweise auch schon früher im Jahr ihr Reich. Am Nationalen Wochenende vom 15. und 16. Juni machen jedoch besonders viele mit. offenergarten.ch

Do 23. Mai

Vollmond-Bad im Wald

Shinrin Yoku, auf Deutsch: Waldbaden, ist in Japan eine anerkannte Form der Gesundheitsprävention. Schliesslich wirken Bäume stimmungsaufhellend und beruhigend. Waldbaden soll Stress lindern und Depressionen vorbeugen. Wenn der volle Mond hinter den Wipfeln der Bäume aufsteigt und sein Licht die Umgebung erhellt, ist das ein besonderes Ereignis. Das Waldbaden Institut Schweiz lädt im Kurs «Vollmond Poesie» ein zu drei unvergesslichen Stunden zwischen Bäumen, samt Atem- und Achtsamkeitsübungen. Sie entdecken dabei die Nacht, lauschen Geschichten über den Mond und tanken ganz viel frische Waldluft. Preis: 90 Franken pro Person. achtsamkeitimwald.ch

Sind Sie ein richtiger Spiesser?

Egal ob vegetarisch, süss oder salzig –Grillspiessli gehören aufs Feuer wie der Osterhase zum Frühling. Doch Vorsicht!

Spiess & Schutz: Wer Holz- oder Bambusspiesse verwendet, weicht diese erst 30 Minuten lang in Wasser ein. So wird verhindert, dass sie bei direktem Kontakt mit der Hitze verbrennen. Alternativ können die Enden auch mit Alufolie eingepackt werden. Für Fleisch mit längeren Garzeiten eignen sich eher Metallspiesse. Schnell Gegartes kann auf Zitronengras gespiesst werden.

Marinieren & Würzen: Nichts ist langweiliger als ein fader Spiess. Um dieser Enttäuschung vorzubeugen, das Fleisch für mindestens 30 Minuten marinieren. In welche Aromen es dabei getaucht wird, ist Geschmackssache – viel wichtiger: die überschüssige Marinade abtragen, bevor die Spiesse auf den Grill gelegt werden. Und ruhig mal nachwürzen, wenn sie auf dem Rost liegen.

Grösse & Mix: Die Kunst beim Grillieren mit Spiessen besteht darin, alles gleichmässig zu garen. Dafür müssen die Stücke erst mal ähnlich gross sein. Königsdisziplin sind Fleisch-Gemüse-Spiesse. Denn Pilze und Schweinefilet beispielsweise haben unterschiedlich lange Garzeiten. Also Fleisch nur mit Gemüse kombinieren, das nicht leicht anbrennt, wie Pilz, Zwiebel und Zucchetti.

Abstand & Raum: Was für viele Lebensbereiche gilt, soll auch bei den Spiessli berücksichtigt werden: den einzelnen Stücken etwas Raum lassen. So kann die heisse Luft gut zirkulieren, das Fleisch effizienter garen, die Wärme die Oberfläche besser erreichen und die Spiesse aussen knusprig werden lassen. Ausnahme: Kleine asiatische und orientalische Grillspiesse mögens eng.

12 FRÜHLING | AGENDA MÄRZ 2024
Fotos: Getty Images, Shutterstock

PFLANZE DES JAHRES

Einer für jede Saison

Vielseitig, optisch ansprechend, wertvoll für verschiedene Tierarten – mit diesen Attributen hat der Schneeball unter den Pflanzen 2024 die Nase vorn. Katharina Nüesch

Diesen Schneeball gibts nicht nur im Winter.

Denn seine weisse Pracht besteht nicht aus Eiskristallen, sondern aus meist weissen und manchmal fast kugelförmigen Blütenständen. Der Schneeball ist im vorliegenden Fall ein Gehölz. Aber nicht irgendeines, sondern die Pflanze des Jahres 2024. Jardin Suisse, der Unternehmerverband der Schweizer Gärtnerinnen und Gärtner, hat die Gattung Schneeball, botanisch Viburnum, fürs aktuelle Jahr aufs Podest gehoben.

Oster-Variante inklusive Weltweit gibt es weit über hundert Viburnum­Arten, darunter immergrüne wie auch laubabwerfende. Hierzulande kultivieren Baumschulen 15 bis 20 verschiedene SchneeballGehölze, die mit unseren klimatischen Bedingungen gut zurechtkommen.

Etwas Schnee klebt dennoch an diesen Sträuchern – einige blühen mitten im Winter! So der Winterschneeball, der schon ab Dezember und während des ganzen Winters bis in den Frühling hinein blüht. Seine hübschen, rosafarbenen Blüten duften intensiv und bieten an warmen Win­

Der Wollige Schneeball (Viburnum lantana), bis zu vier Meter hoch, kommt mit trockenen, heissen Standorten gut zurecht, dichte, rahmweisse Blütenstände im Mai/Juni.

tertagen bereits herumschwirrenden

Insekten Nahrung. Auch der immergrüne Lorbeer­Schneeball überrascht ab Februar mit einer über Monate anhaltenden Blüte. Die Art stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und gilt im Tessin als heimisch. Pünktlich zum bevorstehenden Fest

blüht der Osterschneeball. Das Gehölz bildet rosafarbene Knospen, auf die wohlriechende weisse Blüten folgen. Sein immergrünes Blattkleid ist dunkelgrün glänzend. Mit seiner geringen Höhe von anderthalb bis zwei Metern ist er ideal für kleinere Gärten und Gefässe. Im Mai blüht der einheimi­

verströmt verführerische Düfte. Die laubabwerfenden Arten zeigen bisweilen faszinierende Farbspektakel in intensiven Rottönen, und auch der Beerenschmuck – von schwarzblau, metallblau, knallrot bis kunterbunt gemischt – ist bemerkenswert.

Der Winterschneeball (Viburnum x bodnantense «Dawn») blüht November bis März. Japanischer Schneeball (Viburnum plicatum) – Blütendolden im Mai/Juni.

sche Gemeine Schneeball, dessen teller förmige, weisse Blütenstände stark an Teller­Hortensien erinnern.

Pflegeleicht und ökologisch wertvoll

Der Schneeball ist ein Rundumpaket: Er präsentiert schönste Blüten zu unterschiedlichen Zeitpunkten und

Frühling auf dem Teller

Die Super-Stange ist wieder da! Von April bis Juni gibts den Spargel frisch vom Acker. Die einstige Speise der Götter – hier als Quiche für alle.

Zubereitung für 6 Personen

Für den Teig Mehl, Salz und die Butterstücke mit den Fingern verreiben. Ein Ei dazuschlagen und gründlich zu einem Teig verkneten. In Frischhaltefolie wickeln und eine Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.

Darüber hinaus sind SchneeballPflanzen robuste, pflegeleichte Gesellen, sowohl als Einzelstrauch wie auch als Heckengehölz. Gewisse Arten eignen sich sogar als Unterpflanzung von Bäumen. Die anderthalb bis vier Meter hochwachsenden Sträucher bevorzugen sonnige bis halbschattige Standorte mit frischen, durchlässigen, nährstoffreichen Böden. Je nach Art wächst das Gehölz schnell und legt Jahr für Jahr an Umfang zu, auch in der Breite. Der entsprechende Platzbedarf sollte berücksichtigt werden. Gepflanzt werden sie idealerweise im Frühling oder im Herbst.

Wer Schneeball im Garten hat, leistet einen wertvollen Beitrag zur Biodiversität, insbesondere mit den beiden bei uns heimischen Arten, dem Gemeinen Schneeball und dem Wolligen Schneeball. In den Sträuchern finden Vögel Schutz und Nistplätze, die Blüten und Beeren sind für viele Tierarten eine wertvolle Nahrungsquelle.

Den Ofen auf 180 Grad (Umluft) vorheizen. Teig aus dem Kühlschrank nehmen und mit wenig Mehl auf Backpapier zu einem ca. 5 mm dünnen Teig rund auswallen. Den Teig mit dem Papier in eine Quicheform (ca. 28 cm Durchmesser) legen und überstehende Reste abschneiden.

Den Boden mehrmals mit der Gabel einstechen. Backpapier auf den Teig legen und Hülsenfrüchte darauf verteilen. In der Ofenmitte 15 Minuten blind backen. Hülsenfrüchte entfernen und weitere 5 Minuten backen. Herausnehmen und abkühlen.

In der Zwischenzeit die Spargelstangen in Salzwasser mit 1 EL Zucker kochen, sodass sie sich über eine Gabel biegen lassen. Ca. 6 Spargelstangen beiseitelegen. Den Rest

Zutaten

Teig 225 g Mehl

 TL Salz

in mundgerechte Stücke schneiden. Rahm, Eier, Knoblauch und Käse miteinander verrühren und Salz und Pfeffer dazugeben. Die Spargelstücke auf dem vorgebackenen Teig verteilen und den Guss einfüllen. Die Spargelstangen längs halbieren und darauf platzieren und die Form für 35 Minuten in die Ofenmitte schieben. Wenn die Quiche goldgelb ist, herausnehmen und abkühlen. Die Spargeln können auch mit 400 g gemischtem Gemüse (z.B. Zucchetti und Peperoni) ersetzt werden.

 150 g Butter, kalt und in Stücke geschnitten

 1 Ei

 Hülsenfrüchte zum Blindbacken 400 g grüner Spargel, von den holzigen Enden befreit

1 EL Zucker

Guss 250 ml Halbrahm

4 Eier

1 Knoblauchzehe, geschält und gepresst 80 g Parmesan, gerieben

 ½ TL Salz

½ TL Pfeffer

Dieses Rezept stammt aus «Zeit für Picknick», einem Buch der LandLiebe-Edition. Autorin Julia Heim und Fotografin Veronika Studer schufen ein wunderschön und reich bebildertes Buch mit Rezepten zum Schlemmen im Freien.

Grün oder weiss?

Gemüse-Aficionados fiebern ihm entgegen – dem Start der Spargelsaison. Dann ist das Stängelgemüse der Star auf vielen Speisekarten. Auch in privaten Küchen wird geschält, gekocht und gebraten. Rund 1,5 Kilo pro Kopf isst die Schweizer Bevölkerung vom zarten Frühlingsgemüse, dabei hat der grüne Spargel das Köpfchen vorn.

Über oder unter der Erde? Das ist betreffend der Farbe die Frage. Denn beim grünen und weissen Spargel handelt es sich um die gleiche Sorte. Die Farbe ist einzig von der Anbauart abhängig. Weisser Spargel wächst unter der Erde und wird gestochen, sobald sein Kopf das Erdreich durchbricht. Grüner Spargel hingegen gedeiht in der Sonne. So bildet er das Chlorophyll aus, das ihm seine sattgrüne Farbe gibt. Auch stecken in ihm mehr Vitamine A, B, C und Folsäure drin. Da der grüne Spargel einfach abgeschnitten und der weisse von Hand ausgegraben werden muss, ist Letzterer teurer. Geschmacklich ist grüner Spargel kräftiger und knackiger, der weisse eher zart und mild.

14 FRÜHLING | SAISONAL MÄRZ 2024
Fotos: Getty Images, Shutterstock, Vernika Studer

Kunterbuntes Allerlei

Frühling rufts von draussen rein! Das Zuhause wird farbenfroher, der Garten reaktiviert, der Grill entstaubt – und das Leben fühlt sich wieder leichter an.

Bono

1 Eieiei Jetzt kann Ostern kommen! Das mit hübschen Trockenblumen gefüllte Deko-Glasei schmückt blühende Zweige genauso wie ein Fenster. 8.95 Franken, depot.ch 2 Yummy Fleischfreies für den Rost: Die neuen Gemüsewürstchen von Ikea gibts im Schwedenshop tiefgekühlt samt Rezeptvorschlägen. 5.95 Franken, ikea.com 3 Erleuchtet Eine, die Ihnen nach Lust und Laune folgt, ist die Lampe Balad mit Akkubetrieb der Marke Fermob. Einfach am honiggelben Griff packen und ab nach draussen damit. 85 Franken, globus.ch 4 Kick it! Aus braunem Rindsleder gefertigt, von Hand aus 18 Streifen genäht und persönlich graviert – dieser Retro-Fussball ist ein Prachtstück. 69.90 Franken, littlestars-shop.ch 5 On Fire Ein Schweizer Naturprodukt, umweltfreundlich produziert, geeignet für Holzfeuerung daheim als auch für den Grill im Freien – der Feueranzünder Flammator. Zu kaufen in einer hübschen Nostalgiedose. 18.95 Franken, brack.ch 6 Schneewittchen-frei Es müssen nicht immer sieben sein: Gartenzwerge von Kare machen auch alleine was her. Erhältlich sind die lustigen Kerle in sechs Farben und zwei Grössen. Ab 3.80 Franken, kare.ch 7 Wasserträgerin Sie heissen Mauve (Bild), Frozen Blueberry und Pink Lady – die drei 7-Liter-Giesskannen der Limited Edition 2023 aus dem Hause Stöckli. 19.90 Franken, bestswiss.ch 8 Blickfang Egal, ob mit oder ohne Blumen macht die 30 Zentimeter hohe, ovale Vase mit dem asymmetrischen Punktemuster Freude. 44.95 Franken, hm.com 9 Vogelhüüsli Birdy von Eternit ist ein Nistkasten aus Faserzement und bietet kleineren Vögeln einen Platz zum Nisten. 125 Franken, connox.ch 10 Tschip-Tschip Dürfen wir vorstellen? Das ist Ruth! Der rosa Songbird ist ein Kultobjekt aus den 1950er-Jahren und wurde vom dänischen Designhaus Rosendahl wieder neu aufgelegt. 57 Franken, nordicnest.de 11 Galaktisch Die Meteoriten von Guerlain sind Licht offenbarende Puderperlen. Frühjahrsglanz für jeden Teint. 85 Franken, guerlain.ch

15 MÄRZ 2024 GADGETS | FRÜHLING
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